„Billboard (Magazin)“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Publikation |
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Das '''Billboard Magazine''' ist das bedeutendste Fach- und Branchenblatt für [[Musik]] und [[Entertainment]] in den [[USA]]. Es wurde bereits [[1994]] gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in [[New York City|New York]]. Weitere Büros werden in [[Los Angeles]], [[Washington, D.C.]], [[London]] und [[Tokio]] unterhalten. Es erscheint wöchentlich. |
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| titel = Billboard |
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Seit 2005 befindet es sich im Besitz des holländischen [[Konglomerat]]s [[VNU]]. |
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| bild = [[Datei:Billboard Logo 2013.svg|200px]] |
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| beschreibung = Logo der Zeitschrift |
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| fachgebiet = |
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| sprache = [[Englische Sprache|Englisch]] |
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| verlag = Billboard-Hollywood Reporter Media Group<br />([[Eldridge Industries]]) |
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| hauptsitz = [[New York City]] |
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| land = [[Vereinigte Staaten]] |
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| erstausgabe_tag = 1. November |
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| erstausgabe_jahr = 1894 |
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| einstellung_tag = |
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| einstellung_jahr = |
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| gründer = William Donaldson<br />James Hennegan |
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| erscheint = wöchentlich |
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| auflage_quelle = 2017<ref name="MediaKit2017">{{Internetquelle |url=https://www.billboard.com/files/media/Billboard%20Brand%20Assets/Billboard_2017_MEDIA-KIT.pdf |titel=Billboard Media Kit 2017 |titelerg=Brand Overview |werk=Billboard |hrsg=Eldridge Industries |seiten=2 |zugriff=2018-04-21 |format=PDF; 24,8 MB |sprache=en}}</ref> |
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| auflage_zahl = 21.000 |
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| verbreitung_quelle = 2017<ref name="MediaKit2017" /> |
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| verbreitung_zahl = 115.000 |
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| reichweite_quelle = |
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| reichweite_zahl = |
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| impactfactor = |
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| impact_jahr = |
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| impact_quelle = |
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| chefred = Mike Bruno |
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| chefredin = |
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| chefreds = |
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| herausgeber = |
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| herausgeberin = Lynne Segall |
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| geschäftsführer = |
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| geschäftsführerin = |
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| weblink = [https://www.billboard.com/ billboard.com] |
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| archiv = |
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| issn-print = 0006-2510 |
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| issn-online = |
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| zdb = |
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| CODEN = |
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[[Datei:Billboard logo.svg|mini|Logo der Zeitschrift, das von Oktober 1984 bis Januar 2013 benutzt wurde]] |
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[[Datei:Billboard01 FirstIssue.jpg|mini|Erstausgabe]] |
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[[Datei:Billboard03 1896.jpg|mini|Ausgabe von 1896]] |
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[[Datei:Billboard02 10thAnniv.jpg|mini|Ausgabe zum 10-jährigen Jubiläum]] |
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'''Billboard''' (englisch für ‚Plakattafel‘, ‚Anschlagbrett‘) ist eine [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] [[Unterhaltungsindustrie|Entertainment]]-Marke im Besitz der Billboard-Hollywood Reporter Media Group, die eine Abteilung von Eldridge Industries ist. ''Billboard'' fungiert heute in erster Linie als [[Elektronische Zeitung|Online-Magazin]] für Nachrichten, Ereignisse und Rezensionen aus der Musikbranche. |
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Des Weiteren ermittelt und veröffentlicht der [[Medienunternehmen|Medienkonzern]] die [[Billboard-Charts|offiziellen US-Verkaufscharts]] für Musikalben ([[Billboard 200]]), Singles ([[Billboard Hot 100]]) und verschiedener [[Genre|Musikrichtungen]]. Darüber hinaus organisiert das Unternehmen Veranstaltungen, führt einen Verlag und betreibt verschiedene Fernsehshows. |
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Jährlich werden durch das Magazin die Billboard Music Awards in über 30 Kategorien verliehen. Die Gewinner werden, vergleichbar dem deutschen [[ECHO]], anhand der Verkaufszahlen des Jahres ermittelt. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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=== Gründung und Etablierung === |
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Die erste Ausgabe der Zeitschrift ''Billboard'' wurde am 1. November 1894 in [[Cincinnati]] von William Donaldson und James Hennegan veröffentlicht.<ref name="business">N. Anand: [https://books.google.com/books?id=1yJ5AgAAQBAJ&pg=PA140 ''Charting the Music Business: Magazine and the Development of the Commercial Music Field'' (S. 140)] in ''The Business of Culture: Strategic Perspectives on Entertainment and Media'' auf „[[Google Books]]“</ref><ref name="record">J. Broven: [https://archive.org/details/recordmakersbrea0000brov/mode/2up ''Record Makers and Breakers: Voices of the Independent Rock ‘n’ Roll Pioneers'' (S. 187)] in ''University of Illinois Press'' auf „[[Internet Archive]]“</ref> Zunächst befasste sich die Zeitschrift mit der [[Werbung#Werbewirtschaft|Werbe-]] und [[Außenwerbung|Plakatierungsbranche]] und trug den Titel ''Billboard Advertising''.<ref name="historical">Donald G. Godfrey; Frederic A. Leigh: ''Historical Dictionary of American Radio'' (S. 45)</ref><ref name="new">Don Gussow: [https://archive.org/details/newbusinessjourn0000guss/page/32/mode/2up ''The New Business of Journalism: An Insider’s Look at the Workings of America’s Business Press'' (S. 32–33)] auf „Internet Archive“</ref> |
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Während sich Donaldson um die Redaktion und die Werbung kümmerte, leitete Hennegan mit seiner Druckerei Hennegan Printing Co. die Zeitschriftenproduktion. Die ersten Ausgaben umfassten acht Seiten und beinhalteten [[Kolumne]]n wie ''The Bill Room Gossip'' und ''The Indefatigable and Tireless Industry of the Bill Poster''.<ref name="record" /> 1896 wurde eine Rubrik für landwirtschaftliche Messen eingeführt, bevor der Titel der Zeitschrift 1897 in ''The Billboard'' geändert wurde.<ref name="international">Ed Dinger: ''Nielsen Business Media, Inc. International Directory of Company Histories.'' (S. 98)</ref><ref name="cincinnati">Writers’ Program of the Works Projects Administration in the State of Ohio: [https://books.google.com/books?id=dW-52BWC4LoC&pg=PA184 ''Cincinnati, a Guide to the Queen City and Its Neighbors''] auf „Google Books“</ref> |
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Als Billboard im Jahre [[1894]] gegründet wurde, befasste es sich ursprünglich mit Karnevalsunterhaltung. Der Musikumfang des Branchenblatts vergrößerte sich, so dass in den [[1950]]ern die Musikthemen in eine neue Zeitschrift ausgegliedert wurden. |
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Nach einem kurzen Produktionsstopp aufgrund redaktioneller Differenzen erwarb Donaldson 1900 Hennegans Geschäftsanteile für 500 US-Dollar, um das Unternehmen vor dem Bankrott zu bewahren.<ref name="encyclopedia">Frank Hoffmann: [https://books.google.com/books?id=-FOSAgAAQBAJ&pg=PA212 ''Encyclopedia of Recorded Sound'' (S. 212)] auf „Google Books“</ref> Im Mai 1900 wurde das Konzept der Zeitschrift von einer monatlichen auf eine wöchentliche Erscheinungsfrequenz mit einem Schwerpunkt auf [[Eilmeldung]]en abgeändert. Er verbesserte die redaktionelle Qualität und eröffnete neue Büros in [[New York City|New York]], [[Chicago]], [[San Francisco]], [[London]] und [[Paris]].<ref name="international" /><ref name="encyclopedia" /> Außerdem wurde der Themenfokus auf die Berichterstattung über Veranstaltungen im Freien wie Messen, [[Karneval]] und [[Zirkus]]se neu angesetzt.<ref name="record" /><ref name="international" /><ref name="cincinnati" /> |
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Am [[4. Januar]] [[1936]] veröffentlichte Billboard die erste Hitparade und am [[20. Juli]] [[1940]] wurden die ersten Schlagercharts (engl. ''Music Popularity Chart'') bestimmt. Seit [[1958]] werden die ''Billboard Hot 100'' veröffentlicht, die aus den bestverkauften Singles und den meistgespielten Radiosongs besteht. |
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Des Weiteren wurden Themen wie [[Marktregulierung]], mangelnde [[Professionalität]], [[Wirtschaftlichkeit]] und aktuelle Shows behandelt. Es gab eine ''Klatsch''-Rubrik, die das Privatleben von Entertainern abdeckte, einen ''Zelt-Show''-Abschnitt für Reiseshows und einen Unterabschnitt mit dem Titel ''Freaks to Order''.<ref name="record" /> Nach Angaben der ''[[Seattle Times]]'' veröffentlichte Donaldson auch Artikel, die „die Zensur und Regenbogenpresse angreifen“.<ref name="entertainment">Cliff Radel: [https://archive.seattletimes.com/archive/?date=19941103&slug=1939453 ''Entertainment & the Arts: Billboard Celebrates 100 Years of Hits''] auf ''[[The Seattle Times]]''</ref> |
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== Billboard heute == |
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Mit der Weiterentwicklung der Eisenbahnen richtete Billboard ein Postweiterleitungssystem für reisende Entertainer ein. Der Standort eines Entertainers konnte im Magazin in der Rubrik ''Routes Ahead'' verfolgt werden. Im Namen des Stars erhielt Billboard eine Sendung, woraufhin der Empfänger in der so genannten ''Letter-Box'' informiert wurde. Zunächst wurde der Dienst im Jahr 1904 eingeführt und entwickelte sich zur größten Gewinnquelle der Zeitschrift.<ref name="entertainment" /><ref name="record" /> Bis 1914 nutzten 42.000 Menschen den Dienst. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde die ''Billboard''-Postadresse von vielen Stars als offizielle Adresse genutzt. Noch in den 1960er Jahren, als das System eingestellt wurde, verarbeitete Billboard 1500 Briefe pro Woche.<ref name="entertainment" /> |
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Das Billboard Magazin deckt heute sämtliche Bereiche der Unterhaltungsindustrie ab: von [[DVD]]s über [[Videokassette]]n bis zum Musik[[download]] über [[Internet]]. Es bietet viele neue Geschichten und meinungswiderspiegelnde Artikel. Zwar findet man das Magazin gelegentlich in den Regalen einiger Geschäfte, jedoch ist es hauptsächlich für die Profis der Musikindustrie (zb. für Manager großer [[Label]]s oder für [[DJ]]s) gedacht. Trotz dieser intensiven Berichterstattung über das Entertainmentgeschäft ist Billboard hauptsächlich für seine Charts bekannt. |
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1920 machte Donaldson einen kontroversen Schritt, indem er den [[afroamerikanisch]]en Journalisten James Albert Jackson beauftragte, eine wöchentliche Kolumne zu schreiben, die afroamerikanischen Künstlern gewidmet wurde. Laut dem Buch ''The Business of Culture: Strategic Perspectives on Entertainment and Media'' sorgte die Kolumne dafür, die Diskriminierung schwarzer Künstler aufzudecken, und half bei der Validierung ihrer Karriere. Jackson war der erste schwarze Kritiker in einer nationalen Zeitschrift mit überwiegend weißem Publikum.<ref name="record" /> Nach Aussagen seines Enkels hat Donaldson auch eine Richtlinie gegen die Identifizierung von Künstlern anhand ihrer Hautfarbe aufgestellt.<ref name="entertainment" /> Donaldson starb 1925.<ref name="record" /> |
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=== Billboards Methode der Charts-Erstellung === |
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Für viele Jahre musste ein Song im Handel als Single erhältlich sein, um für die Charts zugelassen zu werden. Zu dieser Zeit erfasste Billboard seine Daten durch Berichte, die von den Sendern und Läden ausgefüllt wurden. 1990 waren die Country-Single-Charts die ersten, die ein System namens [[Nielsen Soundscan]] einsetzten, gefolgt von den Top 100 und den R´n´B-Single-Charts 1991. |
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=== Fokussierung der Musikindustrie === |
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[[Nielsen Soundscan]] ist ein System, das den Verkauf einer Single registriert, wenn diese durch eine Soundscan-fähige Kasse gescannt wird. Billboard benutzt außerdem eine Technik namens [[Broadcast Data Systems]] (BDS), ein Tochterunternehmen von Billboard, um Radioausstrahlungen zu erfassen. Im Prinzip hat jeder Song eine Art Fingerabdruck. Wenn er von einem Sender mit BDS-Vertrag gespielt wird, so wird dies registriert. Diese Registrierungen werden jede Woche mit allen Radiosendern aufaddiert, um "Sende-Punkte" festzulegen. |
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Mit dem Fortschritt der Technik entwickelte sich auch die Berichterstattung von ''Billboard'' weiter. Immer mehr rückten die „Wunder der modernen Technologie“, etwa [[Phonograph]]en, [[Plattenspieler]] und [[Funktechnik|drahtlose]] [[Radio]]s, in den Fokus.<ref name="record" /> 1899 berichtete die Zeitschrift erstmals über münzbetriebene Unterhaltungsautomaten und widmete derartigen Themen ab März 1932 eine eigene Rubrik mit dem Titel ''Amusement Machines''.<ref name="encyclopedia" /> Nachdem 1907 kurzfristig auch Neuigkeiten aus der Filmbranche Platz in der Zeitschrift fanden, wurden diese im Zuge der wachsenden Konkurrenz des Branchenblatts ''[[Variety]]'' nicht weiter verfolgt und die Konzentration vermehrt auf die Musik verlagert.<ref name="cincinnati" /><ref>K. Bloom: [https://books.google.com/books?id=Ib2awFyFUKoC&pg=PT83 ''Broadway: An Encyclopedia'' (S. 83)] auf „Google Books“</ref> In den 1920er Jahren betrieb das Unternehmen einen Radiosender.<ref name="international" /> |
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Das Wachstum der [[Jukebox]]-Industrie während der [[Weltwirtschaftskrise]] nahm sich die Zeitschrift zum Anlass, diesem Thema vermehrte Aufmerksamkeit zu widmen, wodurch sich der redaktionellen Fokus auf Musik verdichtete. Am 4. Januar 1936 veröffentlichte ''Billboard'' die erste Musikhitparade und führte im Januar 1939 einen ''Record Buying Guide'' ein.<ref>Sale Jonathan: [https://www.independent.co.uk/life-style/sixty-years-of-hits-from-sinatra-to-sinatra-1322429.html ''Sixty years of hits, from Sinatra to … Sinatra''] auf ''[[The Independent]]''</ref> In den 1940er Jahren folgten eigene Chartrubriken für Bestseller und Jukeboxen.<ref name="international" /><ref name="encyclopedia" /> «Billboard» entwickelte sich schnell zu einer [[Fachzeitschrift]].<ref name="new" /> Aufgrund der wachsenden Vielfalt an Musikinteressen und -genres stieg die Anzahl der veröffentlichten Chartlisten nach dem Zweiten Weltkrieg auf bis zu 28.<ref name="entertainment" /> |
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Jede der vielen Billboard-Charts benutzt heute diese Grundformel. Was sie unterscheidet, ist die Auswahl der Läden und Sender, die benutzt werden. Jede Genre-Abteilung bei Billboard wird von Chart-Managern geleitet, die diese Auswahl festlegen. Manchmal gelten dabei dann Bedingungen für eine Abteilung, die für eine andere nicht gilt. Das bekannteste Beispiel dafür war [[Madonna (Künstlerin)|Madonnas]] Lied "Into the Groove". In den USA war es nur als B-Seite der Single "Angel" erhältlich - zu dieser Zeit war das für die Manager der Top-100-Charts nicht akzeptabel. Also wurde der Song trotz intensiver Ausstrahlung nicht für die Top 100 zugelassen. Dagegen stellten die R´n´B-Single-Charts diese Anforderungen nicht, also erschien "Into The Groove" dort - und auch in den Hot Dance Music/Club Play Charts platzierte es sich auf 1. |
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Zwischen 1946 und 1948 wurden neue Büros in [[Brighton]], [[Ohio]], und New York eröffnet.<ref name="cincinnati" /><ref name="entertainment" /> Nachdem im November 1950 ein neues [[Zeitungsformat|Tabloid-Format]] eingeführt wurde, wurde ab Januar 1963 erstmals [[gestrichenes Papier]] verwendet, um den [[Fotojournalismus]] voranzutreiben.<ref name="encyclopedia" /> Ebenfalls wurde in den 1950er Jahren monatlich eine eigene Fachzeitschrift für [[Snackautomat|Süßwaren-]] und [[Zigarettenautomat]]enanbieter veröffentlicht. Dieses trug den Titel ''Vend''. Parallel kam unter dem Namen ''Tide'' auch eine Werbefachzeitschrift auf den Markt. Bis 1969 veröffentlichte die Billboard Publications Inc. elf unterschiedliche Handels- und Verbrauchermagazine, führte einen eigenen Verlag und vier [[Franchise (Medien)|Fernseh-Franchise]]-Unternehmen.<ref name="international" /> |
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Ein weiteres Beispiel: Infolge ihrer Parteinahme 2003 gegen den US-amerikanischen Präsidenten [[George W. Bush]] ([[Dritter Golfkrieg]]) wurden Madonnas Singles "American Life", "Hollywood", "Nothing Fails" und "Love Profusion" von den republikanisch geführten Radiostationen boykottiert. Obwohl sie sich gut verkauften (Billboard Sales Charts: 2, 4, 1, 4), und auch in den Club Charts gut liefen (Billboard Club Charts: 1, 1, 1, 1) wurden sie nicht bzw. nur schlecht in den wichtigen Billboard Hot 100 Charts geführt (37, -, -, -) da sich diese zum größten Teil am [[Airplay]] orientieren. |
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Im Januar 1961 wurde die Zeitschrift in ''Billboard Music Week'' umbenannt, um den neuen Schwerpunkt Musik hervorzuheben.<ref name="historical" /> Zwei Jahre später erschien sie wieder als ''Billboard''. Dem ''The New Business Journalism'' zufolge entwickelte sich ''Billboard'' bis zum Jahr 1984 zum [[Marktführer|marktführenden]] Berichterstatter im Bereich Musikindustrie. |
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Vor September 1995 war es einer Single gestattet, in der ersten Verkaufswoche in die Charts einzusteigen, ausschließlich basierend auf den BDS-Punkten. Dieses Verfahren wurde dann zu Gunsten eines Systems geändert, das den Einstieg erst nach einer kompletten Verkaufswoche gestattete. Dies ermöglichte vielen Songs einen Einstieg "von 0 auf 1". |
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Im Dezember 1998 wurde das System weiter modifiziert, um Songs zuzulassen, die ausschließlich Fernseh- oder Radioausstrahlung, aber keine käufliche Single vorzuweisen hatten. Dieser Wechsel sollte den sich verändernden Realitäten im Musikgeschäft Rechnung tragen. Bis dahin waren viele wichtige [[MTV]]- oder Radio-Hits nicht in den Charts aufgetaucht, da sich die Musikindustrie dazu entschlossen hatte, keine Single zu veröffentlichen, in der Hoffnung dadurch die Album-Verkäufe anzukurbeln. Vor den 90ern wäre so ein Verfahren undenkbar gewesen. Unter den unzähligen Songs, die vor 1999 dieser Barriere zum Opfer fielen befinden sich [[Nirvana (Band)|Nirvanas]] "All Apologies", [[The Cardigans]]' "Lovefool", [[Smash Mouth]]s "Walking on the Sun", [[Jamiroquai]]s "Virtual Insanity" [[Everclear]]s "Santa Monica", [[Stone Temple Pilots]]' "Interstate Love Song", [[Fastball]]s "The Way", [[Smashing Pumpkins]]´ "Disarm", und [[The Cranberries]]´ "Zombie" und unzählige Songs von [[Green Day]], [[Live]], [[The Offspring]], [[No Doubt]], [[Red Hot Chili Peppers]], [[Alanis Morissette]] und den [[Foo Fighters]]. |
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=== Wechsel der Eigentümer === |
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Seit 2005 hat Billboard seine Methoden nochmals geändert, um bezahlte [[Download]]s von Shops wie [[iTunes]] oder ähnlichem (auch Klingeltöne) mit erfassen zu können. Durch diese wird es Künstlern (u.a. Madonna) ermöglicht sich in den Hot 100 platzieren, auch wenn sie größtenteils vom Radio ignoriert werden.. |
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Billboard kämpfte wenige Jahre nach dem Tod seines Gründers William Donaldson im Jahr 1925 mit dem [[Bankrott]]. Donaldsons Schwiegersohn Roger Littleford übernahm 1928 die Führung des Unternehmens und sorgte dafür, dass die Zeitschrift wieder schwarze Zahlen schrieb.<ref name="international" /> Seine Söhne Bill und Roger wurden 1946 Mitherausgeber und erbten die Marke Ende der 1970er Jahre nach Littlefords Tod. 1985 verkauften sie das Unternehmen für geschätzte 40 Millionen US-Dollar an private Investoren.<ref name="encyclopedianyc">K. T. Jackson; L. Keller; N. Flood: [https://books.google.com/books?id=lI5ERUmHf3YC&pg=PT638 ''The Encyclopedia of New York City: Second Edition'' S. 638] auf „Google Books“</ref> Die Investoren senkten die Kosten und übernahmen die Fachzeitschrift ''Backstage'', die sich mit der [[Broadway (Theater)|Broadway]]-Theaterindustrie beschäftigte.<ref name="international" /> |
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1987 wurde Billboard für 100 Millionen US-Dollar an Affiliated Publications verkauft.<ref name="encyclopedianyc" /> Billboard Publications Inc. agierte infolgedessen unter dem Namen BPI Communications als eine Tochtergesellschaft von Affiliated Publications. Sie erwarben die Zeitschriften ''[[The Hollywood Reporter]]'', ''Adweek'', ''Marketing Week'' und ''Mediaweek''. Des Weiteren übernahmen sie das High-Tech-Unternehmen Broadcast Data Systems zur Verfolgung der Sendezeit von Musik. Wenige Zeit später wurden zwei Drittel der BPI-Anteile von privaten Investoren von Boston Ventures sowie BPI-Führungskräften für rund 100 Millionen US-Dollar zurückgekauft. 1993 wurde für musikbezogene Veröffentlichungen eine eigene Abteilung namens Billboard Music Group gegründet.<ref name="international" /> |
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==Billboard Charts== |
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1994 wurde Billboard Publications Inc. für 220 Millionen US-Dollar an das niederländische [[Medienimperium]] [[The Nielsen Company|Verenigde Nederlandse Uitgeverijen]] verkauft.<ref>[https://www.nytimes.com/1994/01/15/business/company-news-dutch-buyer-acquires-bpi.html ''Dutch Buyer Acquires BPI''] auf [[The New York Times]]</ref><ref>[https://www.chicagotribune.com/news/ct-xpm-1994-01-17-9401170084-story.html ''Dutch Firm To Purchase Billboard, Film Magazine''] auf [[Chicago Tribune]]</ref> Im Jahr 2000 fusionierte BPI mit anderen Tochterunternehmen von VNU zu Bill Communications Inc. Bis 2003 expandierte VNU um ein Vielfaches, verschuldete sich jedoch durch die hohe Anzahl an Akquisitionen. Ein versuchter Erwerb des Konzerns im Jahr 2005 von [[IMS Health]] im Wert von sieben Milliarden US-Dollar führte zu großen Protesten. 2006 wurde einem Übernahmeangebot von Investoren in Höhe von elf Milliarden US-Dollar zugestimmt.<ref name="international" /> |
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===Singles & Tracks=== |
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VNU änderte 2007 seinen Namen in The Nielsen Company. Der Name geht auf ein Unternehmen zurück, das VNU 1999 für 2,5 Milliarden US-Dollar erworben hatte.<ref>Kyle Pope: [https://www.wsj.com/articles/SB934790785976203829 ''VNU to Buy Nielsen Media In Deal Valued at $2.5 Billion''] auf „[[The Wall Street Journal]]“</ref><ref>Meredith Deliso: [http://adage.com/article/media/vnu-nielsen/114382/ ''VNU Changes Name to the Nielsen Co''] „[[Ad Age]]“</ref> Der neue [[CEO]] Robert Krakoff veräußerte einige der zuvor im Besitz befindlichen Marken, restrukturierte die Organisation und plante einige Akquisitionen, bis er 2007 plötzlich starb. Er wurde durch Greg Farrar ersetzt. |
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* Billboard Hot 100 |
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* Hot 100 Airplay |
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* Hot 100 Singles Sales |
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* Hot 100 Singles Recurrents |
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* Hot 100 Recurrent Airplay |
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* Bubbling Under Hot 100 Singles |
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* Hot R&B/Hip-Hop Singles & Tracks |
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* Hot R&B/Hip-Hop Airplay |
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* Hot R&B/Hip-Hop Singles Sales |
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* Hot R&B/Hip-Hop Recurrents |
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* Hot R&B/Hip-Hop Recurrent Airplay |
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* Bubbling Under R&B/Hip-Hop Singles |
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* Hot Rap Tracks |
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* Pop 100 |
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* Pop 100 Airplay |
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* Hot Digital Songs |
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* Hot Digital Tracks |
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* Top 40 Mainstream |
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* Rhythmic Top 40 |
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* Adult Top 40 |
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* Top 40 Adult Recurrents |
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* Adult Contemporary |
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* Adult Contemporary Recurrents |
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* Modern Rock Tracks |
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* Mainstream Rock Tracks |
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* Hot Country Singles & Tracks |
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* Hot Country Singles Sales |
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* Hot Country Recurrents |
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* Hot Dance Music/Club Play |
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* Dance Radio Airplay |
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* Hot Dance Singles Sales |
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* Hot Latin Tracks |
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* Latin Pop Airplay |
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* Latin Regional Mexican Airplay |
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* Latin Tropical Airplay |
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* Hot Christian Adult Contemporary |
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* Hot Gospel Tracks |
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* Hot Videoclips |
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* Hot Ringtones |
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* Canadian Singles Chart |
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2009 wurde Billboard als es eine von acht Marken an die [[Prometheus Global Media|e5 Global Media Holding]] verkauft. E5 wurde als [[B2B]]-Medienkonzern von den Investmentfirmen Pluribus Capital Management und Guggenheim Partners gegründet.<ref>Nat Ives [http://adage.com/article/media/media-news-adweek-sold-e5-global-media-holdings/140994/ ''Adweek Group Among Titles Sold to e5 Global Media Holdings''] auf „Ad Age“</ref><ref>Ben Fritz: [https://latimesblogs.latimes.com/entertainmentnewsbuzz/2009/12/hollywood-reporter-billboard-sold.html ''Hollywood Reporter, Billboard sold''] auf [[Los Angeles Times]]</ref> Im folgenden Jahr wurde die neue Muttergesellschaft in Prometheus Global Media umbenannt.<ref>[http://www.foliomag.com/2010/whats-name/ ''What’s in a Name?''] auf „Folio“</ref> Drei Jahre später erwarb Guggenheim Partners den Anteil von Pluribus an Prometheus und wurde alleiniger Eigentümer von ''Billboard''.<ref>Emily Steel: [https://www.ft.com/intl/cms/s/0/3ed4fe46-5f2d-11e2-9f18-00144feab49a.html ''Former Yahoo chief moves to Guggenheim''] auf „[[Financial Times]]“</ref><ref>[http://www.foliomag.com/2013/yahoo-exec-tapped-head-prometheus-global-media/ ''Yahoo Exec Tapped To Head Prometheus Global Media''] auf „Folio“</ref> |
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===Albums=== |
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Im Dezember 2015 gliederte Guggenheim Digital Media mehrere Marken, darunter ''Billboard'' aus. Diese wurden vom neuen Geschäftsführer Todd Boehly übernommen.<ref>[https://deadline.com/2015/12/guggenheim-partners-sell-hollywood-reporter-dick-clark-productions-todd-boehly-1201668970/ ''Guggenheim Prepares To Sell Hollywood Reporter, Dick Clark Productions To Exec''] auf „Deadline“</ref><ref>[https://www.thewrap.com/guggenheim-media-spins-off-hollywood-reporter-billboard-to-company-president-todd-boehly-exclusive/ ''Guggenheim Media Spins Off Money-Losing Hollywood Reporter, Billboard to Company President Todd Boehly (Exclusive)''] auf [[The Wrap]]</ref> Die Vermögenswerte laufen als Hollywood Reporter-Billboard Media Group und stellen eine Einheit der Holdinggesellschaft Eldridge Industries dar.<ref>[https://www.bloomberg.com/news/articles/2017-03-09/dodgers-boehly-said-to-lead-100-million-draftkings-investment ''Dodgers' Boehly Leads $100 Million DraftKings Investment''] auf „[[Bloomberg L.P.|Bloomberg]]“</ref> |
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*Billboard 200 |
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*Top R&B/Hip-Hop Albums |
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*Top R&B/Hip-Hop Catalog Albums |
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*Top Country Albums |
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*Top Country Catalog Albums |
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*Top Bluegrass Albums |
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*Top Electronic Albums |
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*Top Independent Albums |
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*Top Pop Catalog Albums |
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*Top Internet Albums |
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*Top Latin Albums |
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*Top Latin Pop Albums |
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*Top Regional Mexican Albums |
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*Top Tropical Albums |
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*Top Latin Rhythmic Albums |
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*Top Rap Albums |
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*Top Compilation Albums |
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*Top Comedy Albums |
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*Top Classical Albums |
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*Top Classical Crossover Albums |
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*Top Classical Budget Albums |
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*Top Classical Midline Albums |
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*Top Holiday Albums |
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*Top Canadian Albums |
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*Top Blues Albums |
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*Top Christian Albums |
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*Top Contemporary Jazz |
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*Top Gospel Albums |
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*Top Jazz Albums |
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*Top Kid Audio |
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*Top New Age Albums |
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*Top Reggae Albums |
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*Top World Music Albums |
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*European Top 100 Albums |
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*Top Soundtracks |
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*Billboard Comprehensive Albums |
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*Top Heatseekers |
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*Heatseekers/East North Central |
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*Heatseekers/Mountain |
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*Heatseekers/Northeast |
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*Heatseekers/Pacific |
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*Heatseekers/South Atlantic |
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*Heatseekers/South Central |
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*Heatseekers/West North Central |
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=== Seit den 1990er Jahren === |
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Von 1991 bis zu seinem unerwarteten Tod 2002 war Timothy White Chefredakteur der Zeitschrift. White schrieb wöchentliche eine Kolumne, in der er Musik mit „künstlerischem Wert“ lobte, während er Songs, deren Themen Gewalt oder Frauenfeindlichkeit behandelten, kritisierte. Des Weiteren überarbeitete er die Chart-Auswertung.<ref>[https://articles.latimes.com/2002/jun/28/local/me-white28 ''Timothy White, 50; Editor Revolutionized Billboard Magazine''] auf Los Angeles Times</ref> Anstatt sich auf Daten von Musikhändlern zu verlassen, wurden nun eigene Auswertungen erhoben. Dabei wurde das von Mike Fine und Mike Shalett kreierten Nielsen-SoundScan-System eingesetzt, bei dem die Daten direkt an der Kasse gesammelt werden.<ref name="international" /> |
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*Top VHS Sales |
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*Top Video Rentals |
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*Top DVD Sales |
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*Top Video Game Rentals |
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*Top Kid Video |
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*Top Music Video |
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*Billboard Comprehensive Music Videos |
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*Top Video Sales - Health & Fitness |
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*Top Video Sales - Recreational Sports DVD |
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Auch konzentrierte sich White auf das Schreiben von Musiker-Profilen.<ref>Jon Pareles: [https://www.nytimes.com/2002/07/01/arts/timothy-white-50-billboard-editor-in-chief.html ''Timothy White, 50, Billboard Editor in Chief''] auf The New York Times</ref> In den folgenden Jahrzehnten litt die Zeitschrift unter dem wirtschaftlichen Rückgang der Musikindustrie. Dies ging mit einem Verlust von über 20.000 Lesern einher.<ref name="bostonglobe" /><ref name="nyt2014">Ben Sisario: [https://www.nytimes.com/2014/01/09/business/media/leadership-change-may-signal-new-start-for-billboard-magazine.html ''Leadership Change May Signal New Start for Billboard Magazine''] auf The New York Times</ref><ref name="npr">Anastasia Tsioulcas: [https://www.npr.org/sections/therecord/2015/08/23/433466416/why-is-billboard-asking-industry-execs-if-they-believe-kesha ''Why Is ‘Billboard’ Asking Industry Execs If They Believe Kesha?''] auf „[[National Public Radio|NPR]]“</ref> Auch das Personal und die Eigentumsverhältnisse der Zeitschrift rotierten regelmäßig.<ref name="cnn" /> |
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== Weblinks == |
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2004 reichte der Autor Keith Girard wegen seiner Kündigung gemeinsam mit einer Mitarbeiterin eine Klage über 29 Millionen US-Dollar ein. ''Billboard'' wurde beschuldigt, mit der Kündigung auf Rufschädigung abzuzielen.<ref name="bostonglobe">Mark Jurkowitz: [https://www.boston.com/ae/music/articles/2004/08/12/lawsuit_is_latest_in_list_of_tough_hits_for_billboard?pg=full ''Lawsuit is latest in list of tough hits for Billboard''] auf „Boston Globe29“</ref> Des Weiteren war von [[Sexuelle Belästigung|sexueller Belästigung]], einem feindlichen Arbeitsumfeld sowie einem finanziell motivierten Mangel an redaktioneller Integrität die Rede.<ref name="bostonglobe" /> E-Mail-Beweise deuteten darauf hin, dass die Personalabteilung besondere Anweisungen darüber erhalten hatte, Mitarbeiter von Minderheiten zu beobachten. 2006 kam es zu einer außergerichtlichen Einigung.<ref name="cnn">Emanuella Grinberg: [http://www.cnn.com/2005/LAW/04/06/billboard/ ''New motion details racial profiling claims against Billboard magazine''] auf „[[CNN]]“</ref> |
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* [http://www.billboard.com/ BILLBOARD Online] - Die Website enthält die aktuellen Charts der verschiedenen Musikrichtungen und Kurznachrichten. Der Zugriff auf Archivmaterial und brancheninterne Informationen ist kostenpflichtig. |
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* [http://www.billboard.biz/bb/biz/currentcharts/internationalcharts.jsp Billboard International Music Charts] - Basis für den internationalen Erfolg der Künstler (teilweise kostenpflichtig) |
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2004 nahm Tamara Conniff die Position als erste und jüngste Chefredakteurin in der Geschichte der Zeitschrift ein und sorgte für die erste große Neugestaltung seit den 1960er Jahren. Unter ihrer Führung stiegen die Verkäufe von ''Billboard'' um 10 %, die Anzeigenseiten um 22 % und die Team-Sitzungen um 76 %.<ref>Matthew Flamm: [https://www.crainsnewyork.com/awards/tamara-conniff ''Tamara Conniff, 33''] auf „Crain’s New York Business“</ref> 2005 weitete ''Billboard'' seinen Umfang auf andere Bereiche der digitalen Unterhaltungsbranche aus. Nachdem er bereits erfolgreich die Billboard-Radiosender geleitet hatte, wurde der ehemalige [[ABC News|ABC-News]]- und [[CNN]]-Journalist Scott McKenzie 2006 zum Redaktionsleiter aller Billboard-Abteilungen ernannt.<ref name="latimes">Randy Lewis: [https://www.latimes.com/entertainment/music/posts/la-et-ms-billboard-hollywood-reporter-janice-min-20140109,0,2774613.story ''Billboard Shakeup puts Hollywood Reporter’s Janice Min in Charge''] auf Los Angeles Times</ref> Conniff organisierte 2007 das Event [[Billboard Women in Music]]. |
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2008 wurde Bill Werde zum Redaktionsleiter ernannt, gefolgt von Janice Min im Januar 2014, die auch für die redaktionellen Inhalte des ''The Hollywood Reporter'' verantwortlich war.<ref name="latimes" /> Das Magazin entwickelte sich im Laufe der 2010er Jahre von einem [[Special-Interest-Zeitschrift|Branchenblatt]] zu einer Unterhaltungszeitschrift, dessen Inhalte zunehmend [[Lebensstil|Lifestyle]], [[Mode]] und [[Klatsch]] umfassten.<ref name="npr" /><ref name="nyt2014" /><ref name="nyt2015">Ben Sisario [https://www.nytimes.com/2014/04/08/business/media/billboard-names-tony-gervino-as-editor.html ''Billboard Names Tony Gervino as Editor''] auf „The New York Times“</ref> Min engagierte Tony Gervino als Herausgeber des Magazins, was insofern ungewöhnlich war, als er keinen Hintergrund in der Musikindustrie hatte.<ref name="nyt2015" /> Gervino wurde im April 2014 zum Chefredakteur ernannt.<ref>Alexandra teigrad: [http://wwd.com/globe-news/fashion-memopad/billboard-names-tony-gervino-editor-in-chief-7632887/ ''Billboard Names Tony Gervino Editor in Chief''] auf „[[WWD|Women's Wear Daily]]“</ref> Im Mai 2016 wurde er vom Senior Vice President für digitale Inhalte Mike Bruno ersetzt.<ref>[http://www.adweek.com/fishbowlny/billboard-tony-gervino-exit/374269 ''Billboard EIC Tony Gervino Exits on a High Note''] auf „Adweek“</ref> Im Juni 2016 wurde gemeinsam mit Algo-Rhythm Communications das Tochterunternehmen Billboard Philippines gegründet.<ref>[https://www.billboard.com/articles/news/7407932/billboard-philippines-algorhythm-partnership ''Billboard Partners with AlgoRhythm to Launch Billboard Philippines''] auf „Billboard“</ref> Im September 2016 expandierte ''Billboard'' mit Unterstützung von Vision Music Ltd. nach [[China]].<ref>Lyndsey Havens: [https://www.billboard.com/articles/business/7503731/billboard-launching-in-china ''Billboard Launches in China''] auf „Billboard“</ref> |
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* [https://www.billboard.com/ Billboard.com] – die Website enthält die aktuellen Charts der verschiedenen Musikrichtungen und Kurznachrichten (der Zugriff auf Archivmaterial und brancheninterne Informationen ist kostenpflichtig) |
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* [http://books.google.at/books?id=GgwEAAAAMBAJ&client=opera&rview=1&source=gbs_all_issues_r&cad=3 Billboard von 1942 bis 2008] bei [[Google Bücher]] |
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2025, 11:04 Uhr
Billboard
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![]() | |
Beschreibung | Logo der Zeitschrift |
Sprache | Englisch |
Verlag | Billboard-Hollywood Reporter Media Group (Eldridge Industries) (Vereinigte Staaten) |
Hauptsitz | New York City |
Erstausgabe | 1. November 1894 |
Gründer | William Donaldson James Hennegan |
Erscheinungsweise | wöchentlich |
Verkaufte Auflage | 21.000 Exemplare |
(2017[1]) | |
Verbreitete Auflage | 115.000 Exemplare |
(2017[1]) | |
Chefredakteur | Mike Bruno |
Herausgeberin | Lynne Segall |
Weblink | billboard.com |
ISSN (Print) | 0006-2510 |




Billboard (englisch für ‚Plakattafel‘, ‚Anschlagbrett‘) ist eine US-amerikanische Entertainment-Marke im Besitz der Billboard-Hollywood Reporter Media Group, die eine Abteilung von Eldridge Industries ist. Billboard fungiert heute in erster Linie als Online-Magazin für Nachrichten, Ereignisse und Rezensionen aus der Musikbranche.
Des Weiteren ermittelt und veröffentlicht der Medienkonzern die offiziellen US-Verkaufscharts für Musikalben (Billboard 200), Singles (Billboard Hot 100) und verschiedener Musikrichtungen. Darüber hinaus organisiert das Unternehmen Veranstaltungen, führt einen Verlag und betreibt verschiedene Fernsehshows.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gründung und Etablierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Ausgabe der Zeitschrift Billboard wurde am 1. November 1894 in Cincinnati von William Donaldson und James Hennegan veröffentlicht.[2][3] Zunächst befasste sich die Zeitschrift mit der Werbe- und Plakatierungsbranche und trug den Titel Billboard Advertising.[4][5]
Während sich Donaldson um die Redaktion und die Werbung kümmerte, leitete Hennegan mit seiner Druckerei Hennegan Printing Co. die Zeitschriftenproduktion. Die ersten Ausgaben umfassten acht Seiten und beinhalteten Kolumnen wie The Bill Room Gossip und The Indefatigable and Tireless Industry of the Bill Poster.[3] 1896 wurde eine Rubrik für landwirtschaftliche Messen eingeführt, bevor der Titel der Zeitschrift 1897 in The Billboard geändert wurde.[6][7]
Nach einem kurzen Produktionsstopp aufgrund redaktioneller Differenzen erwarb Donaldson 1900 Hennegans Geschäftsanteile für 500 US-Dollar, um das Unternehmen vor dem Bankrott zu bewahren.[8] Im Mai 1900 wurde das Konzept der Zeitschrift von einer monatlichen auf eine wöchentliche Erscheinungsfrequenz mit einem Schwerpunkt auf Eilmeldungen abgeändert. Er verbesserte die redaktionelle Qualität und eröffnete neue Büros in New York, Chicago, San Francisco, London und Paris.[6][8] Außerdem wurde der Themenfokus auf die Berichterstattung über Veranstaltungen im Freien wie Messen, Karneval und Zirkusse neu angesetzt.[3][6][7]
Des Weiteren wurden Themen wie Marktregulierung, mangelnde Professionalität, Wirtschaftlichkeit und aktuelle Shows behandelt. Es gab eine Klatsch-Rubrik, die das Privatleben von Entertainern abdeckte, einen Zelt-Show-Abschnitt für Reiseshows und einen Unterabschnitt mit dem Titel Freaks to Order.[3] Nach Angaben der Seattle Times veröffentlichte Donaldson auch Artikel, die „die Zensur und Regenbogenpresse angreifen“.[9]
Mit der Weiterentwicklung der Eisenbahnen richtete Billboard ein Postweiterleitungssystem für reisende Entertainer ein. Der Standort eines Entertainers konnte im Magazin in der Rubrik Routes Ahead verfolgt werden. Im Namen des Stars erhielt Billboard eine Sendung, woraufhin der Empfänger in der so genannten Letter-Box informiert wurde. Zunächst wurde der Dienst im Jahr 1904 eingeführt und entwickelte sich zur größten Gewinnquelle der Zeitschrift.[9][3] Bis 1914 nutzten 42.000 Menschen den Dienst. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Billboard-Postadresse von vielen Stars als offizielle Adresse genutzt. Noch in den 1960er Jahren, als das System eingestellt wurde, verarbeitete Billboard 1500 Briefe pro Woche.[9]
1920 machte Donaldson einen kontroversen Schritt, indem er den afroamerikanischen Journalisten James Albert Jackson beauftragte, eine wöchentliche Kolumne zu schreiben, die afroamerikanischen Künstlern gewidmet wurde. Laut dem Buch The Business of Culture: Strategic Perspectives on Entertainment and Media sorgte die Kolumne dafür, die Diskriminierung schwarzer Künstler aufzudecken, und half bei der Validierung ihrer Karriere. Jackson war der erste schwarze Kritiker in einer nationalen Zeitschrift mit überwiegend weißem Publikum.[3] Nach Aussagen seines Enkels hat Donaldson auch eine Richtlinie gegen die Identifizierung von Künstlern anhand ihrer Hautfarbe aufgestellt.[9] Donaldson starb 1925.[3]
Fokussierung der Musikindustrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Fortschritt der Technik entwickelte sich auch die Berichterstattung von Billboard weiter. Immer mehr rückten die „Wunder der modernen Technologie“, etwa Phonographen, Plattenspieler und drahtlose Radios, in den Fokus.[3] 1899 berichtete die Zeitschrift erstmals über münzbetriebene Unterhaltungsautomaten und widmete derartigen Themen ab März 1932 eine eigene Rubrik mit dem Titel Amusement Machines.[8] Nachdem 1907 kurzfristig auch Neuigkeiten aus der Filmbranche Platz in der Zeitschrift fanden, wurden diese im Zuge der wachsenden Konkurrenz des Branchenblatts Variety nicht weiter verfolgt und die Konzentration vermehrt auf die Musik verlagert.[7][10] In den 1920er Jahren betrieb das Unternehmen einen Radiosender.[6]
Das Wachstum der Jukebox-Industrie während der Weltwirtschaftskrise nahm sich die Zeitschrift zum Anlass, diesem Thema vermehrte Aufmerksamkeit zu widmen, wodurch sich der redaktionellen Fokus auf Musik verdichtete. Am 4. Januar 1936 veröffentlichte Billboard die erste Musikhitparade und führte im Januar 1939 einen Record Buying Guide ein.[11] In den 1940er Jahren folgten eigene Chartrubriken für Bestseller und Jukeboxen.[6][8] «Billboard» entwickelte sich schnell zu einer Fachzeitschrift.[5] Aufgrund der wachsenden Vielfalt an Musikinteressen und -genres stieg die Anzahl der veröffentlichten Chartlisten nach dem Zweiten Weltkrieg auf bis zu 28.[9]
Zwischen 1946 und 1948 wurden neue Büros in Brighton, Ohio, und New York eröffnet.[7][9] Nachdem im November 1950 ein neues Tabloid-Format eingeführt wurde, wurde ab Januar 1963 erstmals gestrichenes Papier verwendet, um den Fotojournalismus voranzutreiben.[8] Ebenfalls wurde in den 1950er Jahren monatlich eine eigene Fachzeitschrift für Süßwaren- und Zigarettenautomatenanbieter veröffentlicht. Dieses trug den Titel Vend. Parallel kam unter dem Namen Tide auch eine Werbefachzeitschrift auf den Markt. Bis 1969 veröffentlichte die Billboard Publications Inc. elf unterschiedliche Handels- und Verbrauchermagazine, führte einen eigenen Verlag und vier Fernseh-Franchise-Unternehmen.[6]
Im Januar 1961 wurde die Zeitschrift in Billboard Music Week umbenannt, um den neuen Schwerpunkt Musik hervorzuheben.[4] Zwei Jahre später erschien sie wieder als Billboard. Dem The New Business Journalism zufolge entwickelte sich Billboard bis zum Jahr 1984 zum marktführenden Berichterstatter im Bereich Musikindustrie.
Wechsel der Eigentümer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Billboard kämpfte wenige Jahre nach dem Tod seines Gründers William Donaldson im Jahr 1925 mit dem Bankrott. Donaldsons Schwiegersohn Roger Littleford übernahm 1928 die Führung des Unternehmens und sorgte dafür, dass die Zeitschrift wieder schwarze Zahlen schrieb.[6] Seine Söhne Bill und Roger wurden 1946 Mitherausgeber und erbten die Marke Ende der 1970er Jahre nach Littlefords Tod. 1985 verkauften sie das Unternehmen für geschätzte 40 Millionen US-Dollar an private Investoren.[12] Die Investoren senkten die Kosten und übernahmen die Fachzeitschrift Backstage, die sich mit der Broadway-Theaterindustrie beschäftigte.[6]
1987 wurde Billboard für 100 Millionen US-Dollar an Affiliated Publications verkauft.[12] Billboard Publications Inc. agierte infolgedessen unter dem Namen BPI Communications als eine Tochtergesellschaft von Affiliated Publications. Sie erwarben die Zeitschriften The Hollywood Reporter, Adweek, Marketing Week und Mediaweek. Des Weiteren übernahmen sie das High-Tech-Unternehmen Broadcast Data Systems zur Verfolgung der Sendezeit von Musik. Wenige Zeit später wurden zwei Drittel der BPI-Anteile von privaten Investoren von Boston Ventures sowie BPI-Führungskräften für rund 100 Millionen US-Dollar zurückgekauft. 1993 wurde für musikbezogene Veröffentlichungen eine eigene Abteilung namens Billboard Music Group gegründet.[6]
1994 wurde Billboard Publications Inc. für 220 Millionen US-Dollar an das niederländische Medienimperium Verenigde Nederlandse Uitgeverijen verkauft.[13][14] Im Jahr 2000 fusionierte BPI mit anderen Tochterunternehmen von VNU zu Bill Communications Inc. Bis 2003 expandierte VNU um ein Vielfaches, verschuldete sich jedoch durch die hohe Anzahl an Akquisitionen. Ein versuchter Erwerb des Konzerns im Jahr 2005 von IMS Health im Wert von sieben Milliarden US-Dollar führte zu großen Protesten. 2006 wurde einem Übernahmeangebot von Investoren in Höhe von elf Milliarden US-Dollar zugestimmt.[6]
VNU änderte 2007 seinen Namen in The Nielsen Company. Der Name geht auf ein Unternehmen zurück, das VNU 1999 für 2,5 Milliarden US-Dollar erworben hatte.[15][16] Der neue CEO Robert Krakoff veräußerte einige der zuvor im Besitz befindlichen Marken, restrukturierte die Organisation und plante einige Akquisitionen, bis er 2007 plötzlich starb. Er wurde durch Greg Farrar ersetzt.
2009 wurde Billboard als es eine von acht Marken an die e5 Global Media Holding verkauft. E5 wurde als B2B-Medienkonzern von den Investmentfirmen Pluribus Capital Management und Guggenheim Partners gegründet.[17][18] Im folgenden Jahr wurde die neue Muttergesellschaft in Prometheus Global Media umbenannt.[19] Drei Jahre später erwarb Guggenheim Partners den Anteil von Pluribus an Prometheus und wurde alleiniger Eigentümer von Billboard.[20][21]
Im Dezember 2015 gliederte Guggenheim Digital Media mehrere Marken, darunter Billboard aus. Diese wurden vom neuen Geschäftsführer Todd Boehly übernommen.[22][23] Die Vermögenswerte laufen als Hollywood Reporter-Billboard Media Group und stellen eine Einheit der Holdinggesellschaft Eldridge Industries dar.[24]
Seit den 1990er Jahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1991 bis zu seinem unerwarteten Tod 2002 war Timothy White Chefredakteur der Zeitschrift. White schrieb wöchentliche eine Kolumne, in der er Musik mit „künstlerischem Wert“ lobte, während er Songs, deren Themen Gewalt oder Frauenfeindlichkeit behandelten, kritisierte. Des Weiteren überarbeitete er die Chart-Auswertung.[25] Anstatt sich auf Daten von Musikhändlern zu verlassen, wurden nun eigene Auswertungen erhoben. Dabei wurde das von Mike Fine und Mike Shalett kreierten Nielsen-SoundScan-System eingesetzt, bei dem die Daten direkt an der Kasse gesammelt werden.[6]
Auch konzentrierte sich White auf das Schreiben von Musiker-Profilen.[26] In den folgenden Jahrzehnten litt die Zeitschrift unter dem wirtschaftlichen Rückgang der Musikindustrie. Dies ging mit einem Verlust von über 20.000 Lesern einher.[27][28][29] Auch das Personal und die Eigentumsverhältnisse der Zeitschrift rotierten regelmäßig.[30]
2004 reichte der Autor Keith Girard wegen seiner Kündigung gemeinsam mit einer Mitarbeiterin eine Klage über 29 Millionen US-Dollar ein. Billboard wurde beschuldigt, mit der Kündigung auf Rufschädigung abzuzielen.[27] Des Weiteren war von sexueller Belästigung, einem feindlichen Arbeitsumfeld sowie einem finanziell motivierten Mangel an redaktioneller Integrität die Rede.[27] E-Mail-Beweise deuteten darauf hin, dass die Personalabteilung besondere Anweisungen darüber erhalten hatte, Mitarbeiter von Minderheiten zu beobachten. 2006 kam es zu einer außergerichtlichen Einigung.[30]
2004 nahm Tamara Conniff die Position als erste und jüngste Chefredakteurin in der Geschichte der Zeitschrift ein und sorgte für die erste große Neugestaltung seit den 1960er Jahren. Unter ihrer Führung stiegen die Verkäufe von Billboard um 10 %, die Anzeigenseiten um 22 % und die Team-Sitzungen um 76 %.[31] 2005 weitete Billboard seinen Umfang auf andere Bereiche der digitalen Unterhaltungsbranche aus. Nachdem er bereits erfolgreich die Billboard-Radiosender geleitet hatte, wurde der ehemalige ABC-News- und CNN-Journalist Scott McKenzie 2006 zum Redaktionsleiter aller Billboard-Abteilungen ernannt.[32] Conniff organisierte 2007 das Event Billboard Women in Music.
2008 wurde Bill Werde zum Redaktionsleiter ernannt, gefolgt von Janice Min im Januar 2014, die auch für die redaktionellen Inhalte des The Hollywood Reporter verantwortlich war.[32] Das Magazin entwickelte sich im Laufe der 2010er Jahre von einem Branchenblatt zu einer Unterhaltungszeitschrift, dessen Inhalte zunehmend Lifestyle, Mode und Klatsch umfassten.[29][28][33] Min engagierte Tony Gervino als Herausgeber des Magazins, was insofern ungewöhnlich war, als er keinen Hintergrund in der Musikindustrie hatte.[33] Gervino wurde im April 2014 zum Chefredakteur ernannt.[34] Im Mai 2016 wurde er vom Senior Vice President für digitale Inhalte Mike Bruno ersetzt.[35] Im Juni 2016 wurde gemeinsam mit Algo-Rhythm Communications das Tochterunternehmen Billboard Philippines gegründet.[36] Im September 2016 expandierte Billboard mit Unterstützung von Vision Music Ltd. nach China.[37]
Billboard-Charts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Albumcharts (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Billboard 200
- Top R&B/Hip-Hop Albums
- Top Country Albums
- Top Electronic Albums
- Latin Albums
- Compilation Albums
- Canadian Albums
- Soundtracks
- Heatseekers Albums
Singlecharts (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Billboard Hot 100
- Bubbling Under Hot 100 Singles
- Canadian Singles Chart
- Dance/Electronic Songs
- Eurochart Hot 100 Singles
- Hot 100 Singles Sales
- Hot Country Songs
- Hot Latin Songs
- Hot R&B/Hip-Hop Songs
- Mainstream Top 40
- Rhythmic Top 40
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Billboard.com – die Website enthält die aktuellen Charts der verschiedenen Musikrichtungen und Kurznachrichten (der Zugriff auf Archivmaterial und brancheninterne Informationen ist kostenpflichtig)
- Billboard von 1942 bis 2008 bei Google Bücher
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Billboard Media Kit 2017. (PDF; 24,8 MB) Brand Overview. In: Billboard. Eldridge Industries, S. 2, abgerufen am 21. April 2018 (englisch).
- ↑ N. Anand: Charting the Music Business: Magazine and the Development of the Commercial Music Field (S. 140) in The Business of Culture: Strategic Perspectives on Entertainment and Media auf „Google Books“
- ↑ a b c d e f g h J. Broven: Record Makers and Breakers: Voices of the Independent Rock ‘n’ Roll Pioneers (S. 187) in University of Illinois Press auf „Internet Archive“
- ↑ a b Donald G. Godfrey; Frederic A. Leigh: Historical Dictionary of American Radio (S. 45)
- ↑ a b Don Gussow: The New Business of Journalism: An Insider’s Look at the Workings of America’s Business Press (S. 32–33) auf „Internet Archive“
- ↑ a b c d e f g h i j k Ed Dinger: Nielsen Business Media, Inc. International Directory of Company Histories. (S. 98)
- ↑ a b c d Writers’ Program of the Works Projects Administration in the State of Ohio: Cincinnati, a Guide to the Queen City and Its Neighbors auf „Google Books“
- ↑ a b c d e Frank Hoffmann: Encyclopedia of Recorded Sound (S. 212) auf „Google Books“
- ↑ a b c d e f Cliff Radel: Entertainment & the Arts: Billboard Celebrates 100 Years of Hits auf The Seattle Times
- ↑ K. Bloom: Broadway: An Encyclopedia (S. 83) auf „Google Books“
- ↑ Sale Jonathan: Sixty years of hits, from Sinatra to … Sinatra auf The Independent
- ↑ a b K. T. Jackson; L. Keller; N. Flood: The Encyclopedia of New York City: Second Edition S. 638 auf „Google Books“
- ↑ Dutch Buyer Acquires BPI auf The New York Times
- ↑ Dutch Firm To Purchase Billboard, Film Magazine auf Chicago Tribune
- ↑ Kyle Pope: VNU to Buy Nielsen Media In Deal Valued at $2.5 Billion auf „The Wall Street Journal“
- ↑ Meredith Deliso: VNU Changes Name to the Nielsen Co „Ad Age“
- ↑ Nat Ives Adweek Group Among Titles Sold to e5 Global Media Holdings auf „Ad Age“
- ↑ Ben Fritz: Hollywood Reporter, Billboard sold auf Los Angeles Times
- ↑ What’s in a Name? auf „Folio“
- ↑ Emily Steel: Former Yahoo chief moves to Guggenheim auf „Financial Times“
- ↑ Yahoo Exec Tapped To Head Prometheus Global Media auf „Folio“
- ↑ Guggenheim Prepares To Sell Hollywood Reporter, Dick Clark Productions To Exec auf „Deadline“
- ↑ Guggenheim Media Spins Off Money-Losing Hollywood Reporter, Billboard to Company President Todd Boehly (Exclusive) auf The Wrap
- ↑ Dodgers' Boehly Leads $100 Million DraftKings Investment auf „Bloomberg“
- ↑ Timothy White, 50; Editor Revolutionized Billboard Magazine auf Los Angeles Times
- ↑ Jon Pareles: Timothy White, 50, Billboard Editor in Chief auf The New York Times
- ↑ a b c Mark Jurkowitz: Lawsuit is latest in list of tough hits for Billboard auf „Boston Globe29“
- ↑ a b Ben Sisario: Leadership Change May Signal New Start for Billboard Magazine auf The New York Times
- ↑ a b Anastasia Tsioulcas: Why Is ‘Billboard’ Asking Industry Execs If They Believe Kesha? auf „NPR“
- ↑ a b Emanuella Grinberg: New motion details racial profiling claims against Billboard magazine auf „CNN“
- ↑ Matthew Flamm: Tamara Conniff, 33 auf „Crain’s New York Business“
- ↑ a b Randy Lewis: Billboard Shakeup puts Hollywood Reporter’s Janice Min in Charge auf Los Angeles Times
- ↑ a b Ben Sisario Billboard Names Tony Gervino as Editor auf „The New York Times“
- ↑ Alexandra teigrad: Billboard Names Tony Gervino Editor in Chief auf „Women's Wear Daily“
- ↑ Billboard EIC Tony Gervino Exits on a High Note auf „Adweek“
- ↑ Billboard Partners with AlgoRhythm to Launch Billboard Philippines auf „Billboard“
- ↑ Lyndsey Havens: Billboard Launches in China auf „Billboard“