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„Fritz Schupp“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Grab Fritz Schupp.jpg|mini|hochkant|Grab von Fritz Schupp und dessen Ehefrau auf dem Friedhof Bredeney]]
'''Fritz Schupp''' (* [[1896]] in [[Uerdingen]]; † [[1974]] in [[Essen]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Architekt]].
[[Bild:Zeche Zollverein Fördergerüst.jpg|thumb|Schacht 12 der Zeche Zollverein in Essen]]
[[Datei:Zeche Zollverein Fördergerüst.jpg|mini|hochkant|Schachtanlage 12 der ''[[Zeche Zollverein]]'' in Essen]]
[[Datei:Rammelsberg Bergwerksanlagen crop.jpg|mini|Tagesanlagen des [[Erzbergwerk Rammelsberg|Erzbergwerks Rammelsberg]]]]
Von 1914 bis 1917 studierte Schupp Architektur in [[Karlsruhe]], [[München]] und [[Stuttgart]], wo er [[1919]] seine Diplom erhielt. Er war zunächst freiberuflich tätig, gründete dann [[1922]] zusammen mit [[Martin Kremmer]] eine Architektengemeinschaft mit Sitz in [[Essen]] und [[Berlin]]. Ab [[1949]] lehrte Schupp in Hannover und wurde [[1951]] dort Honorarprofessor.
[[Datei:Herten Bergwerk Schlägel & Eisen 1.jpg|mini|Bergwerk [[Zeche Schlägel & Eisen|Schlägel & Eisen]]]]
[[Datei:Schachtanlage mit Foerderturm.jpg|mini|hochkant|Fördergerüst der ''[[Zeche Pluto]]'' in Herne-Wanne]]
'''Fritz Schupp''' (* [[22. Dezember]] [[1896]] in [[Uerdingen]]; † [[1. August]] [[1974]] in [[Essen]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Architekt]] und [[Hochschullehrer]].


== Leben ==
[[1964]] wurde ihm das große [[Bundesverdienstkreuz]] verliehen.
Von 1914 bis 1917 studierte Schupp Architektur an der [[Karlsruher Institut für Technologie|Technischen Hochschule Karlsruhe]], der [[Technische Universität München|Technischen Hochschule München]] und der [[Universität Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]], wo er 1919 die Diplom-Hauptprüfung bestand. Er war freiberuflich tätig, zunächst arbeitete er allein. Ab 1922 betrieb er zusammen mit [[Martin Kremmer]] bis zu dessen Tod im Jahre 1945 eine Architektengemeinschaft mit Sitz in Essen und [[Berlin]]. Ab 1949 lehrte Schupp an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Technischen Hochschule Hannover]] und wurde 1951 dort [[Honorarprofessor]].


Fritz Schupp plante zwischen 1920 und 1974 – nach derzeitigem Forschungsstand – insgesamt 69 Industrieanlagen. Von Schupp und Kremmer ist ein Bestand von 17.500 Skizzen und Plänen an das [[Montanhistorisches Dokumentationszentrum|Bergbauarchiv]] in Bochum übergeben worden, der seit 2004 systematisch erschlossen wird.
Bekannteste Arbeit von Schupp ist die [[Zeche Zollverein]], heute [[Weltkulturerbe]].


Bekannteste Arbeit Schupp und Kremmers ist die Schachtanlage [[Zeche Zollverein|Zollverein 12]], seit Dezember 2001 [[Welterbe in Deutschland|Weltkulturerbe]] der [[UNESCO]]. Bereits seit 1992 als Weltkulturerbe eingetragen ist das Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar. Somit sind Schupp und Kremmer die einzigen deutschen Architekten, deren Lebenswerk zwei Weltkulturerbe-Stätten umfasst.
[[Bild:Schachtanlage mit Foerderturm.jpg|thumb|right|Schachtanlage mit Förderturm der Zeche ''Pluto'' in Herne-Wanne]]Weitere Gebäude von Schupp sind zum Beispiel:


== Auszeichnungen ==
* [[Lohnhalle]] der [[Zeche Holland]] 3/4/6, [[1921]]
* 1955: [[Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen]] im Bereich ''Baukunst''<ref>''Das Münster, Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft'', 8. Jahrgang 1955, S. 265.</ref>
* [[Deutsches Bergbaumuseum]] in Bochum, zusammen mit [[Heinrich Holzapfel]], 1936-1940
* 1964: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Bundesverdienstkreuz]]
* Schacht 12 der [[Zeche Zollverein]] in Essen

* Kokerei der Zeche Alma in Gelsenkirchen
== Ehrungen ==
* Fördergerüst des Schacht 5 der [[Zeche Germania]] in Dortmund, jetzt [[Deutsches Bergbaumuseum]]
* Städtisches Ehrengrab auf dem [[Friedhof Bredeney]]<ref>{{Internetquelle |url=https://media.essen.de/media/histiorisches_portal/historischesportal_dokumente/friedhoefe/ehrengraeber.pdf |titel=Ehrengräber der Stadt Essen |werk= |hrsg=Historischer Verein für Stadt und Stift Essen e.&nbsp;V. |datum= |format=PDF; 230&nbsp;kB |abruf=2017-08-02}}</ref>
* [[Förderturm]] der [[Zeche Friedlicher Nachbar]] in Bochum-Linden, 1950
* Nach Fritz Schupp sind eine Straße in [[Gelsenkirchen-Horst]], eine im Jahr 2023 freigegebene Querspange in Duisburg, die Haupterschließungsstraße auf dem Zollvereingelände in Essen und seit Anfang 2009 auch ein Weg in einer Neubausiedlung im [[Gladbeck]]er Stadtteil [[Butendorf]] benannt.
* Förderturm der [[Zeche Pluto]] in [[Herne]]-[[Wanne-Eickel|Wanne]], 1953

* Förderturm, Lohnhalle und [[Waschkaue]] der [[Zeche Hugo]] in [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Gelsenkirchen-Buer]] aus den [[1950er]] Jahren
== Bauten (Auswahl) ==
* [[Kraftwerk Springorum]], [[1958]] bis [[1961]]
* 1921: Neubauten der ''[[Zeche Holland]] 3/4/6'' in [[Wattenscheid]]<ref>{{WasmuthsBaukunst |Autor=[[Werner Hegemann]] |Titel=Fünf Jahre Bauschaffen im Ruhrgebiet |Jahr=1930 |Heft=9 |Seiten=413 |Kommentar=drei Fotos |zlb=340}}</ref>
* Förderturm der [[Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau]], [[1960]]
* 1922: [[Bergbau-Beamtensiedlung Neu-Asseln|Bergbeamtensiedlung ''Am Knie'']] in [[Neuasseln]]
* [[Kraftwerk Gustav Knepper]]
* 1927: [[Kokerei Alma|Zentralkokerei Alma]] in [[Gelsenkirchen]] (bis auf das Verwaltungsgebäude abgebrochen)
* Tagesanlagen Erzbergwerk [[Rammelsberg]] in [[Goslar]], [[1936]]
* 1928–1929: [[Zechensiedlung]] in [[Gladbeck]]-Butendorf, Horster Straße / Diepenbrockstraße / Glückaufstraße<ref>Bund Deutscher Architekten (BDA), Kreisgruppe Recklinghausen (Hrsg.): ''Architekturführer Kreis Recklinghausen.'' Schmitz, Castrop-Rauxel 1986, ISBN 3-924014-01-9, S. 84.</ref>
* 1928–1930: [[Friedenskirche (Berlin-Niederschöneweide)|Evangelische Friedenskirche]] in [[Berlin-Niederschöneweide]]
* 1928–1932: Schachtanlage der ''[[Zeche Zollverein]]&nbsp;12'' in [[Essen]]
* vor 1930: Werkstatthalle einer „Zeche in Horst bei Essen“<!--Horst (Ruhr) = Essen-Horst oder Horst (Emscher) = Gelsenkirchen-Horst – damals beide „bei Essen“--><ref>{{WasmuthsBaukunst |Autor=Werner Hegemann |Titel=Fünf Jahre Bauschaffen im Ruhrgebiet |Jahr=1930 |Heft=9 |Seiten=414 |Kommentar=Innenansicht der Werkstatthalle |zlb=341}}</ref>
* vor 1931: Paulus-Gemeindehaus in [[Berlin-Lichterfelde]] (mit Heinrich Schmieden)<ref>''Deutsche Bauzeitung'', 65. Jahrgang 1931, Heft 57/58, S. 337 ff.</ref>
* 1934–1935: Förderturm des [[Pechkohle]]-[[Bergwerk Hausham|Bergwerks Haushamm]]<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Krehl |url=https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/hausham-ort74880/offenen-denkmals-rauf-foerderturm-schlierseer-architekt-stellt-seine-plaene-bauwerk-5512913.html |titel=Tag des Offenen Denkmals: Rauf auf den Förderturm |werk=Merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG, München |datum=2015-09-10 |sprache=de |abruf=2025-02-04}}</ref>
* 1936: Bauten an der [[Zinkhütte Harlingerode]]
* 1936: Tagesanlagen des Erzbergwerkes [[Rammelsberg]] in [[Goslar]]
* 1936: Denkmal für die Opfer der [[Schlagwetter]]-Explosion im Flöz „Ida“ der [[Zeche Adolf von Hansemann]] in [[Mengede]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.heimatverein-mengede.de/heimatblaetter/heimatblatt_nr25.html |text=heimatverein-mengede.de |archive-is=20120801095703 |archiv-bot=2018-04-11 03:30:20 InternetArchiveBot}}</ref>
* ab 1937: Tagesanlagen der Schachtanlage 3/4/7 der [[Zeche Schlägel & Eisen]] in [[Herten]]-[[Langenbochum]]<ref>[http://www.der-foerderturm.de/schl/schlaegel3-4-eigene.htm der-foerderturm.de] {{Toter Link |date=2018-04 |archivebot=2018-04-11 03:30:20 InternetArchiveBot |url=http://www.der-foerderturm.de/schl/schlaegel3-4-eigene.htm}}</ref>
* 1938: Umbau und Erweiterung des Bauernhofes ''Schulte up der Hege'' in Essen zur [[Werksfürsorge Zollverein]]
* ab 1938: [[Volkswagenwerk Wolfsburg|Volkswagenwerk]] bei [[Fallersleben]] (heute [[Wolfsburg]]), in Arbeitsgemeinschaft mit [[Karl Kohlbecker]] und [[Emil Rudolf Mewes]], zuständig für die Planung und Bauausführung der Sozial- und Freizeiteinrichtungen<ref>Hans Mommsen, Manfred Grieger: ''Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich''. S. 253</ref>
* 1936–1940: [[Deutsches Bergbaumuseum]] in [[Bochum]] (zusammen mit [[Heinrich Holzapfel]])
* 1940–1951: [[Kraftwerk Gustav Knepper]] in Mengede (Gesamtplanung in Zusammenhang mit der Schachtanlage Gustav Knepper 1/2 der [[Zeche Adolf von Hansemann]]; 2014 stillgelegt und 2018–2019 abgerissen)
* 1944: [[Fördergerüst]] über dem Schacht 5 der [[Zeche Germania]] in Marten (1973 [[Translozierung|transloziert]] zum Deutschen Bergbaumuseum in Bochum)<ref>{{Internetquelle |url=https://westfalen.museum-digital.de/object/22301 |titel=Zeche Germania 3/5, Dortmund |datum=1972 |abruf=2023-02-14}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Joachim Huske]] |Titel=Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005 |Auflage=3., überarb. und erw. |Verlag=Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum |Ort=Bochum |Datum=2006 |ISBN=3-937203-24-9 |Seiten=364–365}}</ref>
* 1948–1952: Zeche Grimberg 1/2 in [[Bergkamen]]
* 1950: [[Förderturm]] der [[Zeche Friedlicher Nachbar]] in Bochum-Linden
* 1953: Armerzaufbereitung des Erzbergwerks Rammelsberg in Goslar
* 1953: Fördergerüst der [[Zeche Pluto|Zeche Pluto Wilhelm]] in [[Herne-Wanne]]
* 1953: Förderturm und Waschkaue, [[Zeche Heinrich-Robert|Zeche Heinrich Robert]] in [[Hamm]]-Pelkum<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Bush |Titel=F. Schupp, M. Kremmer, Bergbauarchitektur 1919–1974 |TitelErg=Werkverzeichnis |Hrsg=Landschaftsverband Rheinland |Sammelwerk=Arbeitsheft |Band=13 |Ort=Pulheim |Datum=1980 |ISBN=3792705680 |Seiten=181–183}}</ref>
* 1954: Fördergerüst, Schachthalle, Maschinenhaus, Kesselhaus, Landabsatz beim Schacht 7 der [[Zeche Ewald]] in [[Herten]]<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Bush |Titel=F. Schupp, M. Kremmer, Bergbauarchitektur 1919–1974 |TitelErg=Werkverzeichnis |Hrsg=Landschaftsverband Rheinland |Sammelwerk=Arbeitsheft |Band=13 |Ort=Pulheim |Datum=1980 |ISBN=3792705680 |Seiten=181–183}}</ref>
* 1954–1955: [[Zeche Haus Aden]] in Bergkamen
* 1955–1956: Fördergerüst über Schacht 2 der [[Zeche Lohberg]] in [[Dinslaken]]
* 1955–1959: Zeche Katharina in Essen-Kray
* 1955–1959: Förderturm am Schacht 8 „Gerdt“ der [[Zeche Rheinpreußen]] in [[Moers]]
* 1950er Jahre: Förderturm, Lohnhalle und [[Waschkaue]] der [[Zeche Hugo]] in [[Gelsenkirchen-Buer]]
* 1957: Schachtanlage [[Zeche Victoria (Lünen)|Victoria 3/4]] in Lünen-Gahmen.
* 1958–1960: [[Kraftwerk Springorum]] in Bochum-Weitmar
* 1960: Förderturm der [[Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau]] in Bochum-Dahlhausen
* 1964: Betonfördertürme von Schacht 4 und 6 der [[Zeche Sophia-Jacoba]] in [[Ratheim]]
* 1973: Hochofen [[ThyssenKrupp-Stahlwerk Schwelgern|Schwelgern I]] der [[August Thyssen-Hütte|August Thyssen-Hütte AG]] in Duisburg<ref>{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/unternehmen/historie/chronik/chronik.html |titel=Schwarzer Riese in Duisburg |abruf=2023-02-06}}</ref>

== Literatur ==
* Kurt Wilhelm-Kästner (Einl.): ''Fritz Schupp, Martin Kremmer.'' Friedrich Ernst Hübsch Verlag, Berlin / Leipzig / Wien 1930.
* Wilhelm Busch: ''F. Schupp, M. Kremmer. Bergbauarchitektur 1919–1974.'' Rheinland-Verlag, Köln 1980, ISBN 3-7927-0568-0.
* Wilhelm Busch, [[Thorsten Scheer]] (Hrsg.): ''Symmetrie und Symbol. Die Industriearchitektur von Fritz Schupp und Martin Kremmer.'' Köln 2002, ISBN 3-88375-616-4.
* {{AKL|102|293||Schupp, Fritz|Henning Repetzky}}
* Jürgen Sauerland-Freer: „Fritz Schupp – Ein Uerdinger schreibt Architekturgeschichte. Eine Würdigung anlässlich seines 50. Todestages“. In: „Die Heimat“, KREFELDER JAHRBUCH, Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege, Jahrgang 95 Oktober 2024, ISSN 0342-5185, ISBN 978-3-9802939-9-0, S. 146–153.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{PND|118611704}}
* {{DNB-Portal|118611704}}
* [http://www.ruhr-bauten.de/liste.php?stadt=Bochum&architekt=Fritz+Schupp&titel=Bauten+von+Fritz+Schupp+in+Bochum Bauten von Fritz Schupp in Bochum.] ruhr-bauten.de
* http://www.ruhr-bauten.de/bochum-fschupp.html
* [http://www.baukunst-nrw.de/architektur-und-ingenieurbaukunst-routen/Person/20-Jahrhundert/2317/Fritz-Schupp Route zu Bauten von Fritz Schupp] bei [[baukunst-nrw]]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Mann|Schupp, Fritz]]
{{SORTIERUNG:Schupp, Fritz}}
[[Kategorie:Deutscher|Schupp, Fritz]]
[[Kategorie:Architekt (Essen)]]
[[Kategorie:Architekt|Schupp, Fritz]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (TH Hannover)]]
[[Kategorie:Geboren 1896|Schupp, Fritz]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Braunschweig]]
[[Kategorie:Gestorben 1974|Schupp, Fritz]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]
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Aktuelle Version vom 1. März 2025, 11:11 Uhr

Grab von Fritz Schupp und dessen Ehefrau auf dem Friedhof Bredeney
Schachtanlage 12 der Zeche Zollverein in Essen
Tagesanlagen des Erzbergwerks Rammelsberg
Bergwerk Schlägel & Eisen
Fördergerüst der Zeche Pluto in Herne-Wanne

Fritz Schupp (* 22. Dezember 1896 in Uerdingen; † 1. August 1974 in Essen) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Von 1914 bis 1917 studierte Schupp Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe, der Technischen Hochschule München und der Technischen Hochschule Stuttgart, wo er 1919 die Diplom-Hauptprüfung bestand. Er war freiberuflich tätig, zunächst arbeitete er allein. Ab 1922 betrieb er zusammen mit Martin Kremmer bis zu dessen Tod im Jahre 1945 eine Architektengemeinschaft mit Sitz in Essen und Berlin. Ab 1949 lehrte Schupp an der Technischen Hochschule Hannover und wurde 1951 dort Honorarprofessor.

Fritz Schupp plante zwischen 1920 und 1974 – nach derzeitigem Forschungsstand – insgesamt 69 Industrieanlagen. Von Schupp und Kremmer ist ein Bestand von 17.500 Skizzen und Plänen an das Bergbauarchiv in Bochum übergeben worden, der seit 2004 systematisch erschlossen wird.

Bekannteste Arbeit Schupp und Kremmers ist die Schachtanlage Zollverein 12, seit Dezember 2001 Weltkulturerbe der UNESCO. Bereits seit 1992 als Weltkulturerbe eingetragen ist das Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar. Somit sind Schupp und Kremmer die einzigen deutschen Architekten, deren Lebenswerk zwei Weltkulturerbe-Stätten umfasst.

  • Städtisches Ehrengrab auf dem Friedhof Bredeney[2]
  • Nach Fritz Schupp sind eine Straße in Gelsenkirchen-Horst, eine im Jahr 2023 freigegebene Querspange in Duisburg, die Haupterschließungsstraße auf dem Zollvereingelände in Essen und seit Anfang 2009 auch ein Weg in einer Neubausiedlung im Gladbecker Stadtteil Butendorf benannt.

Bauten (Auswahl)

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  • Kurt Wilhelm-Kästner (Einl.): Fritz Schupp, Martin Kremmer. Friedrich Ernst Hübsch Verlag, Berlin / Leipzig / Wien 1930.
  • Wilhelm Busch: F. Schupp, M. Kremmer. Bergbauarchitektur 1919–1974. Rheinland-Verlag, Köln 1980, ISBN 3-7927-0568-0.
  • Wilhelm Busch, Thorsten Scheer (Hrsg.): Symmetrie und Symbol. Die Industriearchitektur von Fritz Schupp und Martin Kremmer. Köln 2002, ISBN 3-88375-616-4.
  • Henning Repetzky: Schupp, Fritz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 102, De Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-023268-4, S. 293.
  • Jürgen Sauerland-Freer: „Fritz Schupp – Ein Uerdinger schreibt Architekturgeschichte. Eine Würdigung anlässlich seines 50. Todestages“. In: „Die Heimat“, KREFELDER JAHRBUCH, Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege, Jahrgang 95 Oktober 2024, ISSN 0342-5185, ISBN 978-3-9802939-9-0, S. 146–153.

Einzelnachweise

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  1. Das Münster, Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 8. Jahrgang 1955, S. 265.
  2. Ehrengräber der Stadt Essen. (PDF; 230 kB) Historischer Verein für Stadt und Stift Essen e. V., abgerufen am 2. August 2017.
  3. Werner Hegemann: Fünf Jahre Bauschaffen im Ruhrgebiet. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau. Nr. 9, 1930, S. 413 (zlb.de – drei Fotos).
  4. Bund Deutscher Architekten (BDA), Kreisgruppe Recklinghausen (Hrsg.): Architekturführer Kreis Recklinghausen. Schmitz, Castrop-Rauxel 1986, ISBN 3-924014-01-9, S. 84.
  5. Werner Hegemann: Fünf Jahre Bauschaffen im Ruhrgebiet. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau. Nr. 9, 1930, S. 414 (zlb.de – Innenansicht der Werkstatthalle).
  6. Deutsche Bauzeitung, 65. Jahrgang 1931, Heft 57/58, S. 337 ff.
  7. Daniel Krehl: Tag des Offenen Denkmals: Rauf auf den Förderturm. In: Merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG, München, 10. September 2015, abgerufen am 4. Februar 2025.
  8. heimatverein-mengede.de (Memento des Originals vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heimatverein-mengede.de
  9. der-foerderturm.de @1@2Vorlage:Toter Link/www.der-foerderturm.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Hans Mommsen, Manfred Grieger: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich. S. 253
  11. Zeche Germania 3/5, Dortmund. 1972, abgerufen am 14. Februar 2023.
  12. Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. 3., überarb. und erw. Auflage. Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S. 364–365.
  13. Wilhelm Bush: F. Schupp, M. Kremmer, Bergbauarchitektur 1919–1974. Werkverzeichnis. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Arbeitsheft. Band 13. Pulheim 1980, ISBN 3-7927-0568-0, S. 181–183.
  14. Wilhelm Bush: F. Schupp, M. Kremmer, Bergbauarchitektur 1919–1974. Werkverzeichnis. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Arbeitsheft. Band 13. Pulheim 1980, ISBN 3-7927-0568-0, S. 181–183.
  15. Schwarzer Riese in Duisburg. Abgerufen am 6. Februar 2023.