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„Akzent (Musik)“ – Versionsunterschied

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Ein '''Akzent''' (entlehnt von {{laS|accentus}}<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 12.</ref>) ist eine '''Betonung''' (englisch ''accent'' bzw. ''emphasis'') und in der musikalischen [[Notation (Musik)|Notation]] auch eine [[Vortragsanweisung]], die damit bezeichneten Noten (bestimmte Melodietöne, harmonisch wichtige Akkorde)<ref name="Ziegenrücker-73f">Wieland Ziegenrücker: ''ABC Musik. Allgemeine Musiklehre.'' 6. Auflage. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-7651-0309-4, S. 73&nbsp;f.</ref> [[Dynamik (Musik)|dynamisch]] hervorzuheben bzw. zu betonen.
Ein '''Akzent''' in der musikalischen [[Notation (Musik)|Notation]] ist eine Spielanweisung, die aussagt, dass die bezeichnete Note [[Dynamik (Musik)|dynamisch]] hervorgehoben bzw. betont werden soll.


== Symbole und Bezeichnungen ==
Das gebräuchliste Zeichen für einen Akzent ist <math>></math>, eine Art von verkürzter [[Decrescendo]]-Gabel. Eine schärfere Betonung bezeichnet <math>\wedge</math>. Darüberhinaus gibt es den dynamischen Zeichen ähnliche Anweisungen wie <math>f\!z</math> (forzato, „verstärkt“) und <math>s\!f\!z</math>. Auch das <math>f\!p</math> (fortepiano, „stark und gleich darauf leise“) gehört im weiteren Sinne dazu. In der Zeit der [[Wiener Klassik]] werden auch Punkte (<math>\cdot</math>) und Keile (<math>\prime</math>) über oder unter den Noten wie kleine Akzente gehandhabt, jedoch sind das genaue Ausmaß und die Ausführung der Akzentuierung heute umstritten.
[[Datei:Notation accents1.png|mini|Symbole für die Artikulationsarten [[Staccato]], [[Staccatissimo]], [[Liste musikalischer Vortragsbezeichnungen#M|Marcato]], Akzent, [[Tenuto]]]]
Das gebräuchlichste Zeichen für einen Akzent ist das keilförmige Zeichen <math>></math> über oder unter der Note. Eine schärfere Betonung ('''Akzentuierung''') bezeichnet der „Dachakzent“: <math>\wedge</math>.


Statt eines Symbols können Wörter oder Abkürzungen als Anweisung in den Noten stehen: ''marcato'' (Abkürzung ''marc.'') oder ''martellato'' (Abkürzung ''martel.'').
[[Kategorie:Musiktheorie]]

[[Kategorie:Notenschrift]]
Vortragsanweisungen mit ähnlicher Bedeutung sind <math>f\!z</math> (''forzando''/''forzato'' = „verstärkt“) und <math>s\!f\!z</math> (''sforzando''/''sforzato'' = „sehr betont“) sowie <math>r\!f\!z</math> bzw. ''rinf.'' (''rinforzato'').<ref name="Ziegenrücker-73f" /> Diese werden allerdings meist nur für wenige aufeinanderfolgende Schläge verwendet. Auch die Anweisung <math>f\!p</math> für ''fortepiano'' („kurzzeitig stark und laut, danach sofort leise“)<ref>Wieland Ziegenrücker: ''ABC Musik. Allgemeine Musiklehre.'' 6. Auflage. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-7651-0309-4, S. 73&nbsp;f. und 229.</ref> gehört dazu.
[[Kategorie:Spielanweisung|!Akzent]]
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{{Belege fehlen}}
In der [[Wiener Klassik]] wurde auch ein strichförmiges Symbol (<math>\prime</math>) über oder unter einer Note als Zeichen für einen kleinen Akzent verwendet. Dieses Zeichen ist heute nicht mehr gebräuchlich; das genaue Ausmaß der damit angewiesenen Akzentuierung ist nicht bekannt.
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== Sonstiges ==
Die Verschiebung von Akzenten (Akzentverschiebung, etwa in Form der [[Hemiole]]<ref>[[Peter Autschbach]]: ''Let’s Rock. E-Gitarrenschule für Ein- und Umsteiger.'' Acoustic Music Books, Wilhelmshaven 2008, ISBN 978-3-86947-090-0, S. 43 f.</ref>) wird bei Gitarren-[[Groove (Musik)|Grooves]] in der Rockmusik als ''Accent Shifting'' bezeichnet.<ref>Wieland Harms: ''The Unplugged Guitar Book 2.'' Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 63 (''The Who: Pinball Wizard'').</ref>

== Siehe auch ==
* [[Dynamik (Musik)]]

== Literatur ==
* [[Wieland Ziegenrücker]]: ''ABC Musik. Allgemeine Musiklehre.'' 6. Auflage. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-7651-0309-4, S. 73&nbsp;f. und 229.

== Weblinks ==
{{Wiktionary|Akzent}}

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Musizierpraxis]]

[[Kategorie:Schriftzeichen (Notenschrift)]]
[[Kategorie:Vortragsbezeichnung|!Akzent]]

Aktuelle Version vom 10. November 2024, 13:54 Uhr

Ein Akzent (entlehnt von lateinisch accentus[1]) ist eine Betonung (englisch accent bzw. emphasis) und in der musikalischen Notation auch eine Vortragsanweisung, die damit bezeichneten Noten (bestimmte Melodietöne, harmonisch wichtige Akkorde)[2] dynamisch hervorzuheben bzw. zu betonen.

Symbole und Bezeichnungen

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Symbole für die Artikulationsarten Staccato, Staccatissimo, Marcato, Akzent, Tenuto

Das gebräuchlichste Zeichen für einen Akzent ist das keilförmige Zeichen über oder unter der Note. Eine schärfere Betonung (Akzentuierung) bezeichnet der „Dachakzent“: .

Statt eines Symbols können Wörter oder Abkürzungen als Anweisung in den Noten stehen: marcato (Abkürzung marc.) oder martellato (Abkürzung martel.).

Vortragsanweisungen mit ähnlicher Bedeutung sind (forzando/forzato = „verstärkt“) und (sforzando/sforzato = „sehr betont“) sowie bzw. rinf. (rinforzato).[2] Diese werden allerdings meist nur für wenige aufeinanderfolgende Schläge verwendet. Auch die Anweisung für fortepiano („kurzzeitig stark und laut, danach sofort leise“)[3] gehört dazu.

Die Verschiebung von Akzenten (Akzentverschiebung, etwa in Form der Hemiole[4]) wird bei Gitarren-Grooves in der Rockmusik als Accent Shifting bezeichnet.[5]

Wiktionary: Akzent – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 12.
  2. a b Wieland Ziegenrücker: ABC Musik. Allgemeine Musiklehre. 6. Auflage. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-7651-0309-4, S. 73 f.
  3. Wieland Ziegenrücker: ABC Musik. Allgemeine Musiklehre. 6. Auflage. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-7651-0309-4, S. 73 f. und 229.
  4. Peter Autschbach: Let’s Rock. E-Gitarrenschule für Ein- und Umsteiger. Acoustic Music Books, Wilhelmshaven 2008, ISBN 978-3-86947-090-0, S. 43 f.
  5. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 63 (The Who: Pinball Wizard).