„Visoko“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt eine Ortschaft in Bosnien und Herzegowina. Für die gleichnamige Ortschaft in Nordkroatien, siehe [[Visoko (Kroatien)]]; für die gleichnamige Gemeinde und Ortschaft in Slowenien, siehe [[Visoko (Slowenien)]]}} |
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[[Bild:VisokoPanorama.jpg|thumb|right|200px|Visoko von der Visočica Anhöhe]] |
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[[Bild:Ilustracija.jpg|thumb|right|200px|Illustration von Visoko]] |
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'''Visoko''' (deutsch: ''Wissoko'') ist eine Stadt im [[Kanton Zenica-Doboj]] in [[Bosnien und Herzegowina]]. Sie liegt an der Mündung des Flusses Fojnica in die [[Bosna]] ungefähr 25 Kilometer nordwestlich von [[Sarajevo]]. |
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{{Infobox Ort in Bosnien-Herzegowina |
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Die Gemeinde (''općina'') umfasst ein Gebiet von 232 km². Bei der Volkszählung 1991 umfasste die Gemeinde Visoko 44.130 Einwohner. In der Stadt selbst wohnten 14.140 Personen. Heute wird die Einwohnerzahl der Stadt auf rund 17.000 geschätzt. |
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|NameLateinisch = Visoko |
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|NameKyrillisch = Високо |
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|Wappen = Visokogrb.png |
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|lat_deg = 43 | lat_min = 59 | lat_sec = 22 |
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|lon_deg = 18 | lon_min = 10 | lon_sec = 50 |
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|Entität = Föderation |
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|Kanton = Zenica-Doboj |
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|Gemeindeart = |
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|Höhe = |
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|Fläche = 232 |
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|Gliederung = |
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|Einwohner = 41352 |
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|EinwohnerStand = 2013 |
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|Postleitzahl = 71300 |
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|Telefonvorwahl = 32 |
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|Bürgermeister = Mirza Ganić |
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|BürgermeisterStand = 2016 |
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|Partei = unabhängig |
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|AnschriftStraße = |
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|AnschriftOrt = |
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|Webpräsenz = www.visoko.gov.ba |
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|Schutzpatron = |
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|Stadtfest = |
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'''Visoko''' ({{hbsS|Високо}}; [[Deutsche Sprache|deutsch]] veraltet ''Wissoko'') ist eine Stadt im [[Kanton Zenica-Doboj]] in [[Bosnien und Herzegowina]]. Sie liegt an der Mündung des Flusses [[Fojnica]] in die [[Bosna (Fluss)|Bosna]] ungefähr 25 Kilometer nordwestlich von [[Sarajevo]]. |
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Die Gemeinde (''[[općina]]'') umfasst ein Gebiet von 232 km² und hat etwa 41.000 Einwohner. Bei der Volkszählung 1991 umfasste die Gemeinde Visoko 44.130 Einwohner. In der Stadt selbst wohnten 14.140 Personen. Heute wird die Einwohnerzahl der Stadt auf rund 17.000 geschätzt. |
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Zu den bekannten Bauwerken der Stadt gehören die [[Hadzi-Ibrahim-Moschee]] und die Weisse Moschee (''Bijela džamija'' oder auch ''Serefudinova džamija''), 1980 von [[Zlatko Ugljen]] erbaut. |
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== Geschichte == |
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Sie hatte 1885 eine griechisch-orientalische Kirche, 13 Moscheen, ein Bezirksgericht und 4994 meist bosnische Einwohner. Visoko war früher einer der hervorragendsten Handelsplätze Bosniens und hatte eine lebhafte Tabak- und Lederindustrie. |
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Beim Ortsteil Okolište (6 km nördl. des Ortskerns von Visoko) wurde durch mehrere Ausgrabungen zwischen 1966 und 2008 eine Siedlung der [[jungsteinzeit]]lichen [[Butmir-Kultur]] dokumentiert und ihre Siedlungsgeschichte über 500 Jahre (5200 bis 4700 v. Chr.) nachvollzogen. |
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Im Mittelalter war Visoko der Sitz der bosnischen Bane und Könige.<!-- von wann bis wann?--> In der Umgebung der Stadt befinden sich die Überreste der Klosterkirche Mile, in der einige bosnische Könige gekrönt wurden (siehe [[Tvrtko I.#Königtum]]). Jüngere archäologische Ausgrabungen zeigen Reste einer romanischen Kirche (Roseta), die auf dem Stadtberg (Visočica) Teil der Stadtmauer war. 1885 hatte die Stadt eine griechisch-orientalische Kirche, 13 Moscheen, ein Bezirksgericht und 4994 meist [[Bosniaken|bosniakische]] Einwohner. Visoko war früher einer der hervorragendsten Handelsplätze Bosniens und hatte eine lebhafte Tabak- und Lederindustrie. |
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[[Bild:Visoko6.jpg|thumb|left|200px|Visočica bei Visoko]] |
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Ende 2005 behauptete der Bosnier [[Semir Osmanagić]] eine [[Pyramide]] (siehe [[Pyramiden bei Visoko]]) entdeckt zu haben, die lange Zeit für einen Berg gehalten wurde. Diese sogenannte Pyramide ist bereits zu einer regionalen Attraktion geworden und es beginnt sich in begrenztem Rahmen eine regionale Tourismusindustrie zu entwickeln. Bemerkenswert ist, dass sich bisher kaum international anerkannte [[Archäologie|Archäologen]] zu dieser angeblichen Pyramide äußern. Allerdings hat im Juni 2006 der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]]-Generalsekretär [[Koichiro Matsuura]] dem bosnischen Präsidenten [[Sulejman Tihić]] zugesagt, dass sich Experten der Organisation an der Untersuchung beteiligen werden. |
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=== Galerie === |
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Datei:VisokoPanorama.jpg|Visoko vom Berg [[Visočica]] |
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*http://www.pincom.info/zanimljivosti/opsirnije.asp?ID=33678 |
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Datei:Ilustracija.jpg|Illustration von Visoko |
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*[http://www.bosnian-pyramid.com/ Webseite zur angeblichen bosnischen Pyramide] |
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Datei:Building in NeoMoorish style.jpg|Während der Herr­schaft Österreich-Ungarns im „neo-maurischen“ Stil errichtetes Gebäude |
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Datei:Church of St. Procopius.jpg|Serbisch-orthodoxe [[Kirche des Hl. Großmärtyrers Prokopios (Visoko)|Kirche des Hl. Großmärtyrers Prokopios]] |
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Datei:MileOstaci.jpg|Überreste der Kirche in Mile, vermuteter Krönungsort von [[Tvrtko I.]] |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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[[Kategorie: Ort in Bosnien und Herzegowina]] |
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Zu den bekannten Bauwerken der Stadt gehören die [[Hadži-Ibrahim-Moschee]] und die Weiße Moschee (''Bijela džamija'' oder auch ''Serefudinova džamija''), 1980 von [[Zlatko Ugljen]] erbaut, sowie die Franziskanerschule, 1905 von Ivan Holz gebaut. |
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{{Koordinate Artikel|43_59_22_N_18_10_50_E_type:city(17000)_region:BA_scale:30000|43° 59' 22" N; 18° 10' 50" O}} |
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Seit 2005 verbreitet der bosnische Bauunternehmer und Autor [[Semir Osmanagić]], der nahe gelegene Berg [[Visočica]] sei in Wirklichkeit ein von Menschen geschaffenes Bauwerk. Diese sogenannte „[[Bosnische Pyramiden|Bosnische Pyramide]]“ ist bereits zu einer regionalen Attraktion geworden und sorgte für die Entwicklung einer regionalen Tourismusindustrie in begrenztem Rahmen. |
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[[bs:Visoko]] |
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[[ca:Visoko]] |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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[[cs:Visoko]] |
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Visoko liegt an der [[Bahnstrecke Šamac–Sarajevo]] der [[Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine]] (ŽFBH). 1882 wurde mit der Eröffnung der [[Bosnabahn]] die Stadt ans Eisenbahnnetz angeschlossen. 1947 bauten die [[Jugoslovenske Železnice|Jugoslawischen Staatsbahnen]] den Abschnitt [[Sarajevo]]–[[Doboj]] der Bosnabahn auf Normalspur um und verlängerten die Strecke nach [[Bosanski Šamac]]. Visoko ist Sitz des Automobilzulieferers [[Prevent BH]]. |
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[[en:Visoko]] |
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[[eo:Visoko]] |
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Im Ortsteil Donje Moštre befindet sich der stärkste [[Sender Donje Moštre|Rundfunksender]] Bosnien-Herzegowinas. |
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[[es:Visoko]] |
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[[fi:Visoko]] |
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== Sport == |
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[[fr:Visoko]] |
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Der im Ort ansässige Fußballverein [[NK Bosna Visoko]] errang 1999 im Bosnischen Fußballpokalwettbewerb den Pokalsieg. Die [[Bosnisch-herzegowinische Fußballnationalmannschaft der Frauen|bosnische Fußballnationalspielerin]] [[Lidija Kuliš]] wurde in Visoko geboren. |
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[[hr:Visoko (BiH)]] |
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[[hu:Visoko]] |
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== Persönlichkeiten == |
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[[id:Visoko]] |
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* [[Amar Konjičanin]], Handballschiedsrichter |
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[[it:Visoko]] |
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* [[Dino Konjičanin]], Handballschiedsrichter |
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[[ja:ビソコ]] |
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* [[Lidija Kuliš]] (* 1992), Fußballspielerin |
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[[ms:Visoko]] |
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* [[Nedim Buza]] (* 1995), Basketballspieler |
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[[nl:Visoko]] |
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* [[Elvedina Muzaferija]] (* 1999), Skirennläuferin |
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[[no:Visoko]] |
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* [[Džana Pinjo]] (* 1982), Schauspielerin |
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[[pl:Visoko]] |
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* [[Matrakçı Nasuh]] (* 1480), Miniaturmaler |
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[[pt:Visoko]] |
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[[ru:Високо]] |
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[[Datei:VisokoPolje2.jpg|mini|zentriert|hochkant=1.8|Blick über Stadt und Umgebung]] |
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== Weblinks == |
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[[sq:Visoko]] |
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{{Commonscat|Visoko}} |
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[[sr:Високо]] |
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* [https://visoko.co.ba/ Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde (bosnisch)] |
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[[sv:Visoko]] |
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[[tr:Visoko]] |
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{{Navigationsleiste Gemeinden von Bosnien und Herzegowina}} |
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[[vi:Visoko]] |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4421583-6|VIAF=133860494}} |
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[[Kategorie:Ort im Kanton Zenica-Doboj]] |
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[[Kategorie:Gemeinde in Bosnien und Herzegowina]] |
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[[Kategorie:Visoko| ]] |
Aktuelle Version vom 22. Januar 2024, 15:17 Uhr
Visoko Високо | ||
| ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Staat: | ![]() | |
Entität: | Föderation BiH | |
Kanton: | Zenica-Doboj | |
Koordinaten: | 43° 59′ N, 18° 11′ O | |
Höhe: | ||
Fläche: | 232 km² | |
Einwohner: | 41.352 (2013) | |
Bevölkerungsdichte: | 178 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | +387 (0) 32 | |
Postleitzahl: | 71300 | |
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016) | ||
Bürgermeister: | Mirza Ganić (unabhängig) | |
Webpräsenz: | ||
![]() |
Visoko (serbokroatisch-kyrillisch Високо; deutsch veraltet Wissoko) ist eine Stadt im Kanton Zenica-Doboj in Bosnien und Herzegowina. Sie liegt an der Mündung des Flusses Fojnica in die Bosna ungefähr 25 Kilometer nordwestlich von Sarajevo.
Die Gemeinde (općina) umfasst ein Gebiet von 232 km² und hat etwa 41.000 Einwohner. Bei der Volkszählung 1991 umfasste die Gemeinde Visoko 44.130 Einwohner. In der Stadt selbst wohnten 14.140 Personen. Heute wird die Einwohnerzahl der Stadt auf rund 17.000 geschätzt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Ortsteil Okolište (6 km nördl. des Ortskerns von Visoko) wurde durch mehrere Ausgrabungen zwischen 1966 und 2008 eine Siedlung der jungsteinzeitlichen Butmir-Kultur dokumentiert und ihre Siedlungsgeschichte über 500 Jahre (5200 bis 4700 v. Chr.) nachvollzogen.
Im Mittelalter war Visoko der Sitz der bosnischen Bane und Könige. In der Umgebung der Stadt befinden sich die Überreste der Klosterkirche Mile, in der einige bosnische Könige gekrönt wurden (siehe Tvrtko I.#Königtum). Jüngere archäologische Ausgrabungen zeigen Reste einer romanischen Kirche (Roseta), die auf dem Stadtberg (Visočica) Teil der Stadtmauer war. 1885 hatte die Stadt eine griechisch-orientalische Kirche, 13 Moscheen, ein Bezirksgericht und 4994 meist bosniakische Einwohner. Visoko war früher einer der hervorragendsten Handelsplätze Bosniens und hatte eine lebhafte Tabak- und Lederindustrie.
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Visoko vom Berg Visočica
-
Illustration von Visoko
-
Während der Herrschaft Österreich-Ungarns im „neo-maurischen“ Stil errichtetes Gebäude
-
Serbisch-orthodoxe Kirche des Hl. Großmärtyrers Prokopios
-
Überreste der Kirche in Mile, vermuteter Krönungsort von Tvrtko I.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den bekannten Bauwerken der Stadt gehören die Hadži-Ibrahim-Moschee und die Weiße Moschee (Bijela džamija oder auch Serefudinova džamija), 1980 von Zlatko Ugljen erbaut, sowie die Franziskanerschule, 1905 von Ivan Holz gebaut.
Seit 2005 verbreitet der bosnische Bauunternehmer und Autor Semir Osmanagić, der nahe gelegene Berg Visočica sei in Wirklichkeit ein von Menschen geschaffenes Bauwerk. Diese sogenannte „Bosnische Pyramide“ ist bereits zu einer regionalen Attraktion geworden und sorgte für die Entwicklung einer regionalen Tourismusindustrie in begrenztem Rahmen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Visoko liegt an der Bahnstrecke Šamac–Sarajevo der Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH). 1882 wurde mit der Eröffnung der Bosnabahn die Stadt ans Eisenbahnnetz angeschlossen. 1947 bauten die Jugoslawischen Staatsbahnen den Abschnitt Sarajevo–Doboj der Bosnabahn auf Normalspur um und verlängerten die Strecke nach Bosanski Šamac. Visoko ist Sitz des Automobilzulieferers Prevent BH.
Im Ortsteil Donje Moštre befindet sich der stärkste Rundfunksender Bosnien-Herzegowinas.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der im Ort ansässige Fußballverein NK Bosna Visoko errang 1999 im Bosnischen Fußballpokalwettbewerb den Pokalsieg. Die bosnische Fußballnationalspielerin Lidija Kuliš wurde in Visoko geboren.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amar Konjičanin, Handballschiedsrichter
- Dino Konjičanin, Handballschiedsrichter
- Lidija Kuliš (* 1992), Fußballspielerin
- Nedim Buza (* 1995), Basketballspieler
- Elvedina Muzaferija (* 1999), Skirennläuferin
- Džana Pinjo (* 1982), Schauspielerin
- Matrakçı Nasuh (* 1480), Miniaturmaler
