„Abigail Adams“ – Versionsunterschied
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'''Abigail Smith Adams''' (* [[11. November]] [[1744]] in [[Weymouth (Massachusetts)|Weymouth]], [[Massachusetts]], |
'''Abigail Smith Adams''' (* [[11. November]] [[1744]] in [[Weymouth (Massachusetts)|Weymouth]], [[Province of Massachusetts Bay]], [[Britische Kolonie]], heute [[Vereinigte Staaten]]; † [[28. Oktober]] [[1818]] in [[Quincy (Massachusetts)|Quincy]], [[Massachusett]]s) war die [[Ehe]]frau des [[Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten|zweiten]] [[US-Präsident]]en [[John Adams]] und gilt daher als zweite [[First Lady der Vereinigten Staaten]], obgleich dieser Begriff erst nach ihrem Tode geprägt wurde. Sie war die Mutter des sechsten US-Präsidenten [[John Quincy Adams]]. Zu ihren Lebzeiten wurde sie als „Lady Adams“ bezeichnet.<ref name="Library">{{Internetquelle |url=http://www.firstladies.org/biographies/firstladies.aspx?biography=2 |titel=First Lady Biography: Abigail Adams |hrsg=Firstladies.org. National First Ladies' Library |abruf=2018-12-31 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190531071833/http://firstladies.org/biographies/firstladies.aspx?biography=2 |archiv-datum=2019-05-31}}</ref> Sie hatte als Beraterin ihres Mannes großen Einfluss auf die Politik und setzte sich sehr für Frauenrechte ein. |
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== Leben == |
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=== Familie und Jugend === |
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Mütterlicherseits stammte Abigail Adams von den Quincys ab, einer angesehenen Familie der Kolonie Massachusetts; ihr Vater und andere Vorfahren waren [[Congregational church|Congregationale]] Minister, Gemeindevorsteher in einer Gesellschaft, die ihre Geistlichkeit hoch schätzte. |
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Durch ihre Mutter, Elizabeth Quincy (1721–1775), stammte Abigail Adams von den Quincys ab, einer angesehenen Familie der Kolonie Massachusetts. Elizabeth heiratete 1740 den Reverend William Smith (1706–1783), dessen Vorfahren aus [[Dartmouth (Devon)|Dartmouth]], England, nach Massachusetts ausgewandert waren. Abigail Adams war das zweite Kind ihrer Eltern. |
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Abigail wurde als [[Kongregationalismus|Kongregationalistin]] erzogen. Aufgrund ihrer schwachen Gesundheit besuchte sie nie eine Schule, sondern wurde zu Hause im Lesen und Schreiben unterrichtet. In jungen Jahren las sie auf Druck ihres Vaters sehr viel, wobei ihr dessen umfangreiche Bibliothek von Nutzen war. Abigail entwickelte unter anderem besonderes Interesse an [[Philosophie]], den Werken [[William Shakespeare|Shakespeares]] und Politik. |
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In jungen Jahren drängte sie ihr Vater zu lesen, und so las sie sehr viel. Obgleich sie keine formelle Ausbildung erhielt, besaß ihr Vater eine umfangreiche Bibliothek, zu der Abigail Adams unbeschränkten Zugang hatte. Nur durch Eigenstudien gebildet, spielten Abigail Adams' Gedanken zu den Frauenrechten und der Regierung – wenn auch nur indirekt – eine wichtige Rolle bei der Gründung der USA. |
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==Heirat mit John Adams== |
=== Heirat mit John Adams === |
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[[Datei:John Adams residence in Quincy Massachusetts Mahogany room Abigail Adams table.jpg|mini|Ein Zimmer des Hauses von John und Abigail Adams in Quincy, 1961]] |
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Abigail Smith heiratete John Adams [[1764]]. Das junge Paar lebte auf Johns [[Geburtshaus von John Quincy Adams|kleiner Farm]] bei [[Braintree (Massachusetts)]] (das später in [[Quincy (Massachusetts)|Quincy]] umbenannt wurde) oder in [[Boston (Massachusetts)]], als seine Praxis wuchs. Innerhalb von zehn Jahren gebar sie sechs Kinder: Abigail Amelia (1765-1813), den zukünftigen US-Präsidenten [[John Quincy Adams]] (1767-1848), Susanna Boylston (1768-70), Charles (1770-1800), Thomas Boylston (1772-1832) und eine Tochter namens Elizabeth (tot geboren 1775). |
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1764 heiratete Abigail Smith den Anwalt John Adams (1735–1826); sie wurden von ihrem Vater William Smith getraut. Das Paar verbrachte seine ersten Jahre in Johns Geburtshaus bei Braintree, Massachusetts, das 1792 in Quincy umbenannt wurde. Später, als Johns Anwaltspraxis wuchs, zogen sie nach [[Boston]]. 1787 erwarben sie die Farm „Peacefield“. |
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Innerhalb von acht Jahren gebar sie fünf Kinder: Abigail Amelia (1765–1813), den späteren US-Präsidenten [[John Quincy Adams]] (1767–1848), Susanna (1768–1770), Charles (1770–1800) und Thomas Boylston Adams (1772–1832). |
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Ein [[Abigail Adams Steinhaufen|Steinhaufen]] krönt heute den nahe gelegenen Hügel, von dem aus sie und ihr damals siebenjähriger Sohn John Quincy die [[Schlacht von Bunker Hill]] und das brennende Charlestown beobachteten. Zu der Zeit hatte sie die Kinder von Dr. [[Joseph Warren]], Präsident der Provinzialkongresses von Massachusetts in Obhut, der in der Schlacht getötet wurde. |
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==== Einfluss auf die Politik ==== |
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An Abigail Adams erinnern heute die vielen Briefe, die sie an ihren Mann schrieb, während er seinem Land in [[Philadelphia (Pennsylvania)]] während des [[Kontinentalkongresses]] und der [[Philadelphia Convention]] diente. Viele betrachten sie als unschätzbare Augenzeugenberichte von der Heimatfront im [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg]], wie auch als exzellente Quellen von politischen Kommentaren. |
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Abigail Adams ist berühmt für ihre Briefe, die sie an ihren Mann schrieb, der viel unterwegs war, zuerst als Bezirksrichter (circuit judge) in Massachusetts, später als Teilnehmer am [[Kontinentalkongress]] 1774 in [[Philadelphia]]. Als Delegierter des Staates Massachusetts war er 1787 an der Ausarbeitung der US-Verfassung durch die [[Verfassungskonvent der Vereinigten Staaten|Philadelphia Convention]] beteiligt. Die häufigen Trennungen der Eheleute gaben Anlass für eine umfangreiche briefliche [[Korrespondenz]]. Viele betrachten sie als unschätzbare Augenzeugin der Heimatfront im [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg]] wie auch als exzellente Quelle politischer Kommentare. Neben den Mitgliedern ihrer Familie korrespondierte sie auch mit [[Mercy Otis Warren]]<ref>[http://www.britannica.com/EBchecked/topic/636042/Mercy-Otis-Warren Mercy Otis Warren] Biography (englisch)</ref> und [[Thomas Jefferson]]. |
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John Adams suchte oft den Rat seiner Frau; ihr Briefwechsel ist voller intellektueller Diskussionen über Regierung und Politik. Dabei vertrat Abigail Adams besonders auch die Rechte der Frauen: |
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John Adams suchte oft den Rat seiner Frau und ihre Briefe sind voller intellektueller Diskussionen über Regierung und Politik. Ausschnitte aus diesen Briefen werden an wichtiger Stelle in dem Broadway Musical ''[[1776 (Musical)|1776]]'' (und der Verfilmung von 1972 mit [[Virginia Westoff]] als Abigail Adams) dargestellt. Sie ist vielleicht am besten bekannt für ihre Forderung, dass er und der Kontinentalkongress ... ''„ ... sich der Damen erinnern soll und großzügiger und wohlmeinender ihnen gegenüber sein sollten, als gegenüber ihren Vorfahren. Steckt nicht solch unbegrenzte Kraft in die Hände der Ehemänner. Vergesst nicht, dass alle Männer Tyrannen sein würden, wenn sie es könnten. Wenn den Damen nicht besondere Sorge und Aufmerksamkeit zuteil wird, sind wir gezwungen, die Rebellion anzufachen und wir werden uns nicht durch irgendwelche Gesetze halten, bei denen wir keine Stimme und keine Vertretung haben.“'' |
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{{Zitat |
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|Text=Remember, all men would be tyrants if they could. If particular care and attention is not paid to the ladies, we are determined to foment a rebellion, and will not hold ourselves bound by any laws in which we have no voice or representation. |
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|Sprache=en |
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|Autor=Abigail Adams |
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|Quelle=Aus einem Brief an John Adams vom 31. März 1776 |
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|Übersetzung=Vergiss nicht, dass alle Männer Tyrannen wären, wenn sie es könnten. Wenn den Damen nicht besondere Sorge und Aufmerksamkeit zuteil wird, sind wir entschlossen, eine Rebellion anzufachen, und werden uns nicht an irgendwelche Gesetze gebunden fühlen, bei denen wir kein Mitspracherecht haben und nicht vertreten sind. |
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|ref=<ref>[http://www.thelizlibrary.org/suffrage/abigail.htm Letters Between Abigail Adams and Her Husband John Adams]</ref>}} |
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1788 kehrten Abigail Adams und ihr Mann in das Haus ''Peacefield'' zurück, das heute als „Old House“ bekannt ist und das sie mit großer Energie vergrößern und umbauen ließ. Es ist heute, ebenso wie das Geburtshaus von John Adams, als Teil des [[Adams National Historical Park]] öffentlich zugänglich. |
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Als Ehefrau des ersten [[Vizepräsident der Vereinigten Staaten]] wurde Abigail Adams eine gute Freundin von [[Martha Washington]] und half bei offiziellen Auftritten, aus ihren Erfahrungen |
Als Ehefrau des ersten [[Vizepräsident der Vereinigten Staaten|Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten]] wurde Abigail Adams eine gute Freundin von [[Martha Washington]] und half bei offiziellen Auftritten, wobei sie aus ihren Erfahrungen am englischen Hof und in der französischen Gesellschaft Nutzen zog. Nach 1791 verschlechterte sich ihre Gesundheit, so dass sie ihre Aktivitäten reduzieren musste. |
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==Als |
==== Als First Lady und danach ==== |
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Abigail Adams war vom 4. März 1797 bis zum 4. März 1801 First Lady. Ihre formellen Auftritte setzte sie fort und wurde die erste Gastgeberin im noch unfertigen [[Weißes Haus|Weißen Haus]], welches sie im November 1800 das erste Mal betrat. |
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[[Bild:Abigail adams.jpg|thumb|Abigail Adams.]] |
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Als John Adams zum [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsidenten]] gewählt wurde, setzte sie ihre formellen Auftritte fort und wurde die erste Gastgeberin im noch unfertigen [[Weißes Haus|Weißen Haus]]. Ihr Bericht über den neuen aber noch sehr unfertigen gregorianischen Landsitz ist sehr unterhaltsam: Feuer mussten ständig unterhalten werden, um den kalten, höhlenartigen Platz warm zu halten und sie beschrieb, wie sie in einem der großem Räume eine Wäscherei einrichtete. |
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Abigail Adams hatte am Anfang ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter [[Louisa Adams|Louisa Catherine Johnson]], die ihr Sohn John Quincy 1794 in London kennengelernt und 1797 geheiratet hatte und die 1801 zum ersten Mal amerikanischen Boden betrat. |
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Die Adams zogen sich [[1801]] nach Quincy zurück. Abigail Adams starb [[1818]] an [[Typhus]] und ist neben ihrem Ehemann in der United First Parish Church in Quincy begraben. |
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Adams war ein aktives Gemeindeglied der ''First Parish Church'' in Quincy, die 1753 formell vom [[Kongregationalismus|kongregationalistischen]] ([[Reformierte Kirchen|reformierten]]) zum [[Unitarismus (Religion)|unitarischen]] Bekenntnis übertrat. In einem Brief an ihren Sohn [[John Quincy Adams]] aus dem Jahr 1816 unterstrich sie ihre unitarisch-antitrinitarischen Standpunkte. Sie schrieb darin, dass niemand sie überzeugen könne, dass ''drei eins und eins drei sind''.<ref>{{Internetquelle |url=http://uudb.org/articles/abigailadams.html |titel=Abigail Adams |hrsg=Dictionary of Unitarian & Universalist Biography |abruf=2018-12-31}}</ref><ref name="Library" /> |
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Ein [[Adams Memorial]] ist in [[Washington (D.C.)]] geplant, um Abigail Adams, ihren Ehemann und andere Mitglieder der Familie Adams zu würdigen. |
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John und Abigail Adams zogen sich 1801 nach Quincy zurück. Abigail Adams starb 1818 an [[Typhus]] und ist neben ihrem Ehemann in der First Unitarian Church in Quincy begraben. |
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==Literatur== |
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* Levin, Phyllis Lee. Abigail Adams: A Biography. St. Martin's Press 2001. ISBN 031229168X |
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* Barbara A. Somervill. Abigail Adams: Courageous Patriot and First Lady (Signature Lives). Compass Point Books 2005. ISBN 0756509815 |
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* Susan Provost Beller. Woman of Independence: The Life of Abigail Adams. Shoe Tree Pr 1992. ISBN 1558702377 |
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* Lynne Withey. Dearest Friend: A Life of Abigail Adams. Touchstone Books 2001. ISBN 0743229177 |
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* Jeri Ferris, Jeri Chase Ferris, Ellen Beier (Illustrator). Remember the Ladies: A Story about Abigail Adams (Creative Minds Biography (Hardcover)). Carolrhoda Books 2000. ISBN 157505292X |
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* Abigail Adams, John Adams, L. H. Butterfield, Marc Friedlaender, Mary-Jo Kline. The Book of Abigail and John: Selected Letters of the Adams Family, 1762-1784. Replica Books 1997. ISBN 073510008X |
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== Nachleben == |
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Zu ihren Lebzeiten verweigerte Abigail Adams die Veröffentlichung von Briefen, die sie geschrieben hatte. Erst 1848 arrangierte einer ihrer Enkel das Erscheinen eines Briefbandes, der das erste von einer First Lady verfasste Buch war. |
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Am 19. Juni 2007 gab die United States Mint eine Gedenkmünzen-Serie der Ehefrauen („First Spouses“) der amerikanischen Präsidenten heraus. Abigail Adams war die zweite Münze nach Martha Washington.<ref>[http://www.firstspousecoins.us/home/abigail-adams-first-spouse-gold-coins/ Abigail Adams First Spouse Gold Coins]</ref> |
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In der siebenteiligen HBO Mini-Serie ''[[John Adams – Freiheit für Amerika]]'' wird das gemeinsame Leben von Abigail und John Adams filmisch porträtiert. |
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NAME=Adams, Abigail |
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== Werke == |
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|ALTERNATIVNAMEN=Smith Adams, Abigail |
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* Abigail Adams: ''The Adams Family in Auteuil, 1784–1785, As Told in the Letters of Abigail Adams''. Massachusetts Historical Society, Boston 1956.<ref>[http://www.firstladies.org/bibliography/index.aspx?firstlady=2 Bibliographie], S. 2.</ref> |
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* ''My Dearest Friend: Letters of Abigail and John Adams'' First edition 1840. Margaret A. Hogan (Editor), C. James Taylor (Editor), Joseph J. Ellis (Foreword) Publisher: Belknap Press 2010, ISBN 978-0-674-05705-0. |
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== Literatur == |
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;Sachbücher |
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* Jeanne E. Abrams: ''First Ladies of the Republic: Martha Washington, Abigail Adams, Dolley Madison, and the Creation of an Iconic American Role.'' NYU Press, New York 2018, ISBN 978-1-4798-8653-1. |
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* Margaret A. Hogan: ''Abigail Adams: The Life and the Biographers.'' In: Katherine A. S. Sibley (Hrsg.): ''A Companion to First Ladies.'' Wiley-Blackwell, Chichester 2016, ISBN 978-1-118-73222-9, S. 20–37. |
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* [[Joseph J. Ellis]]: ''First Family: Abigail and John Adams''. Publisher: Knopf 2010, ISBN 978-0-307-26962-1. |
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* Woody Holton: ''Abigail Adams.'' Atria Books, Riverside 2010, ISBN 978-1-4165-4681-8. |
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* Charles W. Akers: ''Abigail Adams: A Revolutionary American Woman''. Mark C. Carnes (Editor). (Library of American Biography Series) (3rd Edition) Longman Publishing Group, 2006, ISBN 978-0-321-44501-8. |
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* Cokie Roberts: ''Founding Mothers: The Women Who Raised Our Nation''. Publisher: Harper Perennial, Reprint 2005, ISBN 978-0-06-009026-5. |
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* Lynne Withey: ''Dearest Friend: A Life of Abigail Adams''. Touchstone Books 2002, ISBN 978-0-7432-3443-6. |
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* Phyllis Lee Levin: ''Abigail Adams''. Publisher: St. Martin's Griffin; 2nd edition (November 5, 2001). ISBN 978-0-312-29168-6. |
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* Susan Provost Beller: ''Woman of Independence: The Life of Abigail Adams''. Publisher: Universe, September 2000, ISBN 978-0-595-00789-9. |
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* Natalie S. Bober: ''Abigail Adams: Witness to a Revolution''. Publisher: Simon Pulse; 1st Aladdin Paperback Ed.: Feb. 1998, ISBN 978-0-689-81916-2. |
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* [[Paul C. Nagel]]: ''The Adams Women: Abigail and Louisa Adams, Their Sisters and Daughters'' Oxford University Press, New York und Oxford 1987, ISBN 978-0-19-503874-3. |
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;Belletristik |
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* Irving Stone: ''Das Leben gehört den Liebenden'', Droemer Knaur 1967 (Originaltitel: ''Those who Love'' 1965, Übersetzung: Ulla de Herrera) – historischer Roman. |
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== Weblinks == |
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* {{Findagrave|4}} |
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* [http://www.firstladies.org/biographies/firstladies.aspx?biography=2 National First Ladies' Library] (englisch) |
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* [https://obamawhitehouse.archives.gov/about/first-ladies/abigailadams Biographie auf der Website des Weißen Hauses (englisch)] |
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* [http://www.thelizlibrary.org/suffrage/abigail.htm Letters Between Abigail Adams and Her Husband John Adams] (englisch) |
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* [http://www.masshist.org/bh/aadamsbio.html The Massachusetts Historical Society] (englisch) |
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* [http://www.smithsonianmag.com/arts-culture/george-washington-and-abigail-adams-get-an-extreme-makeover-62370425/ ''George Washington'' and ''Abigail Adams'' Get an Extreme Makeover]. Conservators at the [[National Gallery of Art]] in Washington restored [[Gilbert Stuart]] portraits of our founding figures, making them look good as new. – Restaurierung der von Gilbert Stuarts gemalten Porträts in der National Gallery of Art. |
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* [http://www.masshist.org/publications/apde2/ Adams Papers Digital Editions] at the Massachusetts Historical Society |
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* [https://millercenter.org/president/adams/adams-1797-abigail-firstlady Abigail Adams] im ''Miller Center of Public Affairs'' der [[University of Virginia]] (englisch) |
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* Susi Weichselbaumer: [https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/abigail-adams-die-erste-first-lady-im-weissen-haus/1786814 ''Abigail Adams – Die erste First Lady im Weißen Haus''] [[Bayern 2]] [[Radiowissen]]. Ausstrahlung am 25. November 2019 (Podcast) |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 11. April 2024, 21:09 Uhr

Abigail Smith Adams (* 11. November 1744 in Weymouth, Province of Massachusetts Bay, Britische Kolonie, heute Vereinigte Staaten; † 28. Oktober 1818 in Quincy, Massachusetts) war die Ehefrau des zweiten US-Präsidenten John Adams und gilt daher als zweite First Lady der Vereinigten Staaten, obgleich dieser Begriff erst nach ihrem Tode geprägt wurde. Sie war die Mutter des sechsten US-Präsidenten John Quincy Adams. Zu ihren Lebzeiten wurde sie als „Lady Adams“ bezeichnet.[1] Sie hatte als Beraterin ihres Mannes großen Einfluss auf die Politik und setzte sich sehr für Frauenrechte ein.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie und Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch ihre Mutter, Elizabeth Quincy (1721–1775), stammte Abigail Adams von den Quincys ab, einer angesehenen Familie der Kolonie Massachusetts. Elizabeth heiratete 1740 den Reverend William Smith (1706–1783), dessen Vorfahren aus Dartmouth, England, nach Massachusetts ausgewandert waren. Abigail Adams war das zweite Kind ihrer Eltern.
Abigail wurde als Kongregationalistin erzogen. Aufgrund ihrer schwachen Gesundheit besuchte sie nie eine Schule, sondern wurde zu Hause im Lesen und Schreiben unterrichtet. In jungen Jahren las sie auf Druck ihres Vaters sehr viel, wobei ihr dessen umfangreiche Bibliothek von Nutzen war. Abigail entwickelte unter anderem besonderes Interesse an Philosophie, den Werken Shakespeares und Politik.
Heirat mit John Adams
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1764 heiratete Abigail Smith den Anwalt John Adams (1735–1826); sie wurden von ihrem Vater William Smith getraut. Das Paar verbrachte seine ersten Jahre in Johns Geburtshaus bei Braintree, Massachusetts, das 1792 in Quincy umbenannt wurde. Später, als Johns Anwaltspraxis wuchs, zogen sie nach Boston. 1787 erwarben sie die Farm „Peacefield“.
Innerhalb von acht Jahren gebar sie fünf Kinder: Abigail Amelia (1765–1813), den späteren US-Präsidenten John Quincy Adams (1767–1848), Susanna (1768–1770), Charles (1770–1800) und Thomas Boylston Adams (1772–1832).
Einfluss auf die Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abigail Adams ist berühmt für ihre Briefe, die sie an ihren Mann schrieb, der viel unterwegs war, zuerst als Bezirksrichter (circuit judge) in Massachusetts, später als Teilnehmer am Kontinentalkongress 1774 in Philadelphia. Als Delegierter des Staates Massachusetts war er 1787 an der Ausarbeitung der US-Verfassung durch die Philadelphia Convention beteiligt. Die häufigen Trennungen der Eheleute gaben Anlass für eine umfangreiche briefliche Korrespondenz. Viele betrachten sie als unschätzbare Augenzeugin der Heimatfront im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wie auch als exzellente Quelle politischer Kommentare. Neben den Mitgliedern ihrer Familie korrespondierte sie auch mit Mercy Otis Warren[2] und Thomas Jefferson.
John Adams suchte oft den Rat seiner Frau; ihr Briefwechsel ist voller intellektueller Diskussionen über Regierung und Politik. Dabei vertrat Abigail Adams besonders auch die Rechte der Frauen:
“Remember, all men would be tyrants if they could. If particular care and attention is not paid to the ladies, we are determined to foment a rebellion, and will not hold ourselves bound by any laws in which we have no voice or representation.”
„Vergiss nicht, dass alle Männer Tyrannen wären, wenn sie es könnten. Wenn den Damen nicht besondere Sorge und Aufmerksamkeit zuteil wird, sind wir entschlossen, eine Rebellion anzufachen, und werden uns nicht an irgendwelche Gesetze gebunden fühlen, bei denen wir kein Mitspracherecht haben und nicht vertreten sind.“
1788 kehrten Abigail Adams und ihr Mann in das Haus Peacefield zurück, das heute als „Old House“ bekannt ist und das sie mit großer Energie vergrößern und umbauen ließ. Es ist heute, ebenso wie das Geburtshaus von John Adams, als Teil des Adams National Historical Park öffentlich zugänglich.
Als Ehefrau des ersten Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten wurde Abigail Adams eine gute Freundin von Martha Washington und half bei offiziellen Auftritten, wobei sie aus ihren Erfahrungen am englischen Hof und in der französischen Gesellschaft Nutzen zog. Nach 1791 verschlechterte sich ihre Gesundheit, so dass sie ihre Aktivitäten reduzieren musste.
Als First Lady und danach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abigail Adams war vom 4. März 1797 bis zum 4. März 1801 First Lady. Ihre formellen Auftritte setzte sie fort und wurde die erste Gastgeberin im noch unfertigen Weißen Haus, welches sie im November 1800 das erste Mal betrat.
Abigail Adams hatte am Anfang ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter Louisa Catherine Johnson, die ihr Sohn John Quincy 1794 in London kennengelernt und 1797 geheiratet hatte und die 1801 zum ersten Mal amerikanischen Boden betrat.
Adams war ein aktives Gemeindeglied der First Parish Church in Quincy, die 1753 formell vom kongregationalistischen (reformierten) zum unitarischen Bekenntnis übertrat. In einem Brief an ihren Sohn John Quincy Adams aus dem Jahr 1816 unterstrich sie ihre unitarisch-antitrinitarischen Standpunkte. Sie schrieb darin, dass niemand sie überzeugen könne, dass drei eins und eins drei sind.[4][1]
John und Abigail Adams zogen sich 1801 nach Quincy zurück. Abigail Adams starb 1818 an Typhus und ist neben ihrem Ehemann in der First Unitarian Church in Quincy begraben.
Nachleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu ihren Lebzeiten verweigerte Abigail Adams die Veröffentlichung von Briefen, die sie geschrieben hatte. Erst 1848 arrangierte einer ihrer Enkel das Erscheinen eines Briefbandes, der das erste von einer First Lady verfasste Buch war.
Am 19. Juni 2007 gab die United States Mint eine Gedenkmünzen-Serie der Ehefrauen („First Spouses“) der amerikanischen Präsidenten heraus. Abigail Adams war die zweite Münze nach Martha Washington.[5]
In dem Broadway-Musical „1776“ und dessen Verfilmung von 1972 spielen Ausschnitte aus ihren Briefen eine wichtige Rolle.
In der siebenteiligen HBO Mini-Serie John Adams – Freiheit für Amerika wird das gemeinsame Leben von Abigail und John Adams filmisch porträtiert.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abigail Adams: The Adams Family in Auteuil, 1784–1785, As Told in the Letters of Abigail Adams. Massachusetts Historical Society, Boston 1956.[6]
- My Dearest Friend: Letters of Abigail and John Adams First edition 1840. Margaret A. Hogan (Editor), C. James Taylor (Editor), Joseph J. Ellis (Foreword) Publisher: Belknap Press 2010, ISBN 978-0-674-05705-0.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sachbücher
- Jeanne E. Abrams: First Ladies of the Republic: Martha Washington, Abigail Adams, Dolley Madison, and the Creation of an Iconic American Role. NYU Press, New York 2018, ISBN 978-1-4798-8653-1.
- Margaret A. Hogan: Abigail Adams: The Life and the Biographers. In: Katherine A. S. Sibley (Hrsg.): A Companion to First Ladies. Wiley-Blackwell, Chichester 2016, ISBN 978-1-118-73222-9, S. 20–37.
- Joseph J. Ellis: First Family: Abigail and John Adams. Publisher: Knopf 2010, ISBN 978-0-307-26962-1.
- Woody Holton: Abigail Adams. Atria Books, Riverside 2010, ISBN 978-1-4165-4681-8.
- Charles W. Akers: Abigail Adams: A Revolutionary American Woman. Mark C. Carnes (Editor). (Library of American Biography Series) (3rd Edition) Longman Publishing Group, 2006, ISBN 978-0-321-44501-8.
- Cokie Roberts: Founding Mothers: The Women Who Raised Our Nation. Publisher: Harper Perennial, Reprint 2005, ISBN 978-0-06-009026-5.
- Lynne Withey: Dearest Friend: A Life of Abigail Adams. Touchstone Books 2002, ISBN 978-0-7432-3443-6.
- Phyllis Lee Levin: Abigail Adams. Publisher: St. Martin's Griffin; 2nd edition (November 5, 2001). ISBN 978-0-312-29168-6.
- Susan Provost Beller: Woman of Independence: The Life of Abigail Adams. Publisher: Universe, September 2000, ISBN 978-0-595-00789-9.
- Natalie S. Bober: Abigail Adams: Witness to a Revolution. Publisher: Simon Pulse; 1st Aladdin Paperback Ed.: Feb. 1998, ISBN 978-0-689-81916-2.
- Paul C. Nagel: The Adams Women: Abigail and Louisa Adams, Their Sisters and Daughters Oxford University Press, New York und Oxford 1987, ISBN 978-0-19-503874-3.
- Belletristik
- Irving Stone: Das Leben gehört den Liebenden, Droemer Knaur 1967 (Originaltitel: Those who Love 1965, Übersetzung: Ulla de Herrera) – historischer Roman.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abigail Adams in der Datenbank Find a Grave
- National First Ladies' Library (englisch)
- Biographie auf der Website des Weißen Hauses (englisch)
- Letters Between Abigail Adams and Her Husband John Adams (englisch)
- The Massachusetts Historical Society (englisch)
- George Washington and Abigail Adams Get an Extreme Makeover. Conservators at the National Gallery of Art in Washington restored Gilbert Stuart portraits of our founding figures, making them look good as new. – Restaurierung der von Gilbert Stuarts gemalten Porträts in der National Gallery of Art.
- Adams Papers Digital Editions at the Massachusetts Historical Society
- Abigail Adams im Miller Center of Public Affairs der University of Virginia (englisch)
- Susi Weichselbaumer: Abigail Adams – Die erste First Lady im Weißen Haus Bayern 2 Radiowissen. Ausstrahlung am 25. November 2019 (Podcast)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b First Lady Biography: Abigail Adams. Firstladies.org. National First Ladies' Library, archiviert vom am 31. Mai 2019; abgerufen am 31. Dezember 2018.
- ↑ Mercy Otis Warren Biography (englisch)
- ↑ Letters Between Abigail Adams and Her Husband John Adams
- ↑ Abigail Adams. Dictionary of Unitarian & Universalist Biography, abgerufen am 31. Dezember 2018.
- ↑ Abigail Adams First Spouse Gold Coins
- ↑ Bibliographie, S. 2.
Personendaten | |
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NAME | Adams, Abigail |
ALTERNATIVNAMEN | Smith, Abigail (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | britisch-US-amerikanische Gattin des zweiten US-Präsidenten John Adams |
GEBURTSDATUM | 11. November 1744 |
GEBURTSORT | Weymouth, Massachusetts |
STERBEDATUM | 28. Oktober 1818 |
STERBEORT | Quincy, Massachusetts |