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„Wismar“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = DEU Wismar COA.svg
|- style="background: #ffffff;" align="center"
|Breitengrad = 53/53/17.57/N
| style="width: 135px;" | [[Bild:Wappen Wismar.PNG|135px|Wappen der Hansestadt Wismar]].
|Längengrad = 11/27/43.26/E
| style="width: 170px;" | [[Bild:Lage_der_kreisfreien_Stadt_Wismar_in_Deutschland.png|140px|Lage der Stadt Wismar in Deutschland]]
|Lageplan = Wismar in NWM 2011.svg
|-
|Lageplanbeschreibung =
! colspan="2" | Basisdaten
|Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern
|- style="background: #ffffff;"
|Landkreis = Nordwestmecklenburg
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Mecklenburg-Vorpommern]]
|Höhe = 13
|- style="background: #ffffff;"
|PLZ = 23966, 23968, 23970
| [[Gemeindearten|Gemeindeart]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
|Vorwahl = 03841
|- style="background: #ffffff;"
|Gemeindeschlüssel = 13074087
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|53_54_N_11_28_E_type:city(45442)_region:DE-MV|53° 54' N, 11° 28' O}}
|LOCODE = DE WIS
|- style="background: #ffffff;"
|Adresse = Am Markt 1<br /> 23966 Wismar
| [[Höhe]]: || 2 m ü. [[Normalnull|NN]]
|Website = [https://www.wismar.de/ www.wismar.de]
|- style="background: #ffffff;"
|Bürgermeister = [[Thomas Beyer (Politiker, 1960)|Thomas Beyer]]
| [[Fläche]]: || 41,71 [[Quadratkilometer|km²]]
|Partei = SPD
|- style="background: #ffffff;"
}}
| [[Einwohner]]: || 45.502 ''<small>(30. September 2005)</small>''

|- style="background: #ffffff;"
{{Infobox Welterbe
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 1.091 Einwohner je km²
| Name = Historische Altstadt von Wismar
|- style="background: #ffffff;"
| Bild = Wismar hafen.jpg
| [[Postleitzahl]]en: || 23952, -66, -68, -70
| Beschriftung = Blick vom Alten Hafen zur Wismarer Altstadt
|- style="background: #ffffff;"
| Staats-Gebiet = {{Deutschland}}
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 03841
| Typ = Kultur
|- style="background: #ffffff;"
| Kriterien = (ii)(iv)
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || HWI
| Fläche =
|- style="background: #ffffff;"
| Puffer =
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 13 0 06 000
| Referenz-Nr = 1067
|- style="background: #ffffff;"
| Link = http://whc.unesco.org/en/list/1067
| Adresse der Stadtverwaltung: || Am Markt 1<br />23966 Wismar
| Region = Europa und Nordamerika
|- style="background: #ffffff;"
| Jahr = 2002
| [[Website]]: || [http://www.wismar.de/ www.wismar.de]
| Sitzung =
|- style="background: #ffffff;"
| Erweiterung = Mecklenburg-Vorpommern
| [[Bürgermeister]]in: || Dr. Rosemarie Wilcken ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
| Gefährdung =
|- style="background: #ffffff;"
}}
| Präsident der Bürgerschaft: || Dr. Gerd Zielenkiewitz ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
[[Datei:Aerial image of Wismar (view from the south).jpg|mini|hochkant=1.3|Die historische Altstadt von Wismar aus der Luft gesehen]]
|-
[[Datei:Wismarer Wasserkunst.jpg|mini|hochkant=1.3|[[Markt (Wismar)|Wismarer Markt]] in der historischen Altstadt]]
! colspan="2" | Stadtteile in Wismar
|-
| colspan="2" style="background: #ffffff;" | [[Bild:Wismar_Stadtteile.png|307px|center|Stadtteile Wismars]]
|}


Die [[Hansestadt]] '''Wismar''' ([[Niederdeutsche Sprache|plattdeutsch]]: ''Wismer'') liegt an der [[Ostseeküste]] im [[Landkreis Nordwestmecklenburg]] im Land [[Mecklenburg-Vorpommern]] am südlichen Ende der durch die Insel [[Poel]] geschützten [[Wismarer Bucht]]. Sie ist die [[Liste der Städte in Mecklenburg-Vorpommern|sechstgrößte Stadt]] von Mecklenburg-Vorpommern und das größte der 18 [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Mecklenburg-Vorpommern|Mittelzentren]] des Landes. Die historischen [[Altstädte von Stralsund und Wismar]] wurden im Juni 2002 in die [[UNESCO-Welterbe|Welterbeliste]] der [[UNESCO]] aufgenommenen.
Die '''[[Hansestadt]] Wismar''' ([[Mecklenburg-Vorpommern]]) im Norden
[[Deutschland]]s liegt an der Südspitze der durch die Insel [[Poel]] geschützten [[Wismarbucht]]. Politischen Planungen zufolge wird die bisherige kreisfreie Stadt in einem künftigen „Landkreis [[Westmecklenburg]]“ mit der [[Kreisstadt]] [[Schwerin]] aufgehen.


Wismar ist [[Kreisstadt]] und Sitz der [[Hochschule Wismar]]. Dank der Lage an der Ostsee, ihrer kulturhistorischen Bedeutung und der Altstadt ist Wismar ein häufig besuchtes Ziel des [[Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern]] – zunehmend auch für [[Kreuzfahrt]]en.<ref>Zwischen Januar und Juni 2022 zählte man 164.718 Übernachtungen, im Jahr 2002 waren es 192.398, 2019 waren es 415.151. Gina Henning, Kay Steinke: ''Wismar hat erstmals mehr Übernachtungen als Stralsund.'' In: [[Ostsee-Zeitung]], 17. Oktober 2022, S. 9.</ref> Wirtschaftlich bedeutend sind auch die industrielle Hafen- und Schiffswirtschaft etwa mit den [[MV Werften Wismar|MV Werften]] und Zulieferern, diverse Maschinenbauunternehmen, die Holzverarbeitung und die [[Solarindustrie]] sowie die Gastronomie und der Einzelhandel. Seit 1881 befindet sich in Wismar das [[Rudolph-Karstadt-Platz 1 (Wismar)|Stammhaus der Warenhauskette]] [[Karstadt]].
Am [[27. Juni]] [[2002]] wurde die [[Altstadt]] Wismar zusammen mit der von [[Stralsund]] in die Welterbeliste der [[UNESCO]] aufgenommen.


Die Ostseestadt Wismar war Mitglied der [[Hanse]] und blühte im [[Spätmittelalter]] auf. Noch heute sind viele [[Liste der Baudenkmale in Wismar#Wismar|Gebäude aus dieser Zeit]] erhalten. Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] kam die Stadt im Jahr 1648 unter die bis 1803 (''[[de jure]]'' 1903) dauernde [[Geschichte der Hansestadt Wismar#Schwedenzeit|schwedische Herrschaft]], woran das jährliche Schwedenfest erinnert. Danach gehörte sie zu [[Mecklenburg-Schwerin]]. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde sie ab Juni 1940 durch mehrere [[Luftangriffe auf Deutschland|Luftangriffe]] getroffen, worunter vor allem das Gotische Viertel mit den Hauptkirchen [[Marienkirche (Wismar)|St. Marien]] und [[Georgenkirche (Wismar)|St. Georgen]] sowie der [[Alte Schule (Wismar)|Alten Schule]] litt. Viel ist inzwischen wieder aufgebaut und denkmalgerecht saniert worden.
Wismar gründete zusammen mit Stralsund die [[Deutsche Stiftung Welterbe]].


== Geografie ==
Die Stadt liegt an der Südspitze der gleichnamigen [[Wismarer Bucht]] an der [[Ostsee]]. Hier münden der Bach [[Köppernitz]] und die im Gründungsjahrhundert künstlich geschaffene [[Grube (Wismar)|Stadtgrube]], gespeist aus dem [[Mühlenteich (Wismar)|Mühlenteich]], in die Hafenbecken zur Ostsee. Der 1577 vom herzoglichen Hofbaumeister [[Tilemann Stella]] begonnene Kanalausbau zum Schweriner See fließt östlich der Altstadt in die Ostsee. Er wurde zunächst ''Viechelnsche Fahrt'' genannt, erst ab dem 19. Jahrhundert bürgerte sich der Name [[Wallensteingraben]] ein. Der Kanal hatte einen Höhenunterschied von 38&nbsp;Metern zu überwinden und erwies sich als unwirtschaftlich und versandete in der Folge. Trotzdem bestehen bis heute Kanalpläne, zuletzt 2008 durch eine Machbarkeitsstudie, die die Kreisverwaltung des Landkreises Nordwestmecklenburg in Auftrag geben wollte. Doch die notwendigen Mittel zum Bau und Unterhalt der umstrittenen Wasserstraße zur Ostsee fehlten. Im Stadtgebiet befinden sich mehrere kleinere und zwei größere stehende Gewässer, der Mühlenteich und der [[Viereggenhöfer Teich]].


=== Stadtgliederung === <!-- notwendig für Verlinkung -->
Wismar ist in acht Stadtteile gegliedert, die jeweils in Stadtteilgebiete unterteilt sind:<ref>[https://www.wismar.de/index.php?NavID=2634.438&opt3=5&qs=Stadtteilgebiete ''Stadtteilgebiete der Hansestadt Wismar.''] In: ''wismar.de,'' abgerufen am 7. März 2018.</ref>
* ''Altstadt'' mit dem Stadtteilgebiet ''Altstadt''
* ''Wismar Nord'' mit den Stadtteilgebieten ''Fischkaten, Redentin, Müggenburg, Eiserne Hand, Schwanzenbusch, Haffeld Süd'' und ''Haffeld Nord''
* ''Wismar Ost'' mit den Stadtteilgebieten ''Wismar Ost'' und ''Kagenmarkt''
* ''Dargetzow'' mit den Stadtteilgebieten ''Dargetzow, Kritzowburg'' und ''Groß Flöte''
* ''Wismar Süd'' mit den Stadtteilgebieten ''Wismar Süd, Kluß'' und ''Rothentor''
* [[Friedenshof (Wismar)|''Friedenshof'']] mit den Stadtteilgebieten ''Friedenshof'' und ''Dammhusen''
* ''Wismar West'' mit den Stadtteilgebieten ''Burgwall, Weidendamm, Köpernitztal'' und ''Lübsche Burg''
* ''Wendorf'' mit den Stadtteilgebieten ''Wendorf, Hinter Wendorf, Hoben'' und ''[[Walfisch (Insel)|Insel Walfisch]]''


== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Hansestadt Wismar}}
[[Datei:COA Wismar (im alten Rathaus in Danzig).jpg|mini|130px|Wappen von Wismar im Plenarsaal des altstädtischen Rathauses in Danzig]]
=== Name ===
Wismar wurde früher u.&nbsp;a. ''Visemêr,'' ''Wismar'' (1147, 1167), ''Wyssemaria'' (1229) oder ''Wismaria'' (1237) genannt.<ref>Paul Kühnel: ''Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg.'' In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: ''Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.'' Band 46. 1881, S. 159; {{ISSN|0259-7772}} ([https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002847#page159 Digitaltext]).</ref><ref name="MeckUrk108">[[Mecklenburgisches Urkundenbuch]] (MUB), Nr. 88.</ref> Die Herkunft des Stadtnamens ist nicht eindeutig; er soll sich vom östlich der Stadt gelegenen Bach ''aqua Wisemaraa'' ableiten.<ref>Friedrich Techen: ''Pfingsblätter des hansischen Geschichtsvereins.'' Blatt VI, 1910, S. 1–2.</ref><ref>Friedrich Schlie: ''Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Schwerin.'' Abschnitt: ''Die Stadt Wismar.'' Schwerin 1898.</ref><ref>Friedrich Schildt: ''Geschichte der Stadt Wismar von der Gründung bis zum Ende des 13. Jahrhunderts.'' Wismar 1872, S. 1–2.</ref>


Die vermutete Ansiedlung ''Alt Wismar'' aus einer Urkunde von 1167 kann später in der neuen Stadt aufgegangen sein.
=== Vor der Stadtgründung ===
Bis zum Ende des [[10. Jahrhundert]]s war die Gegend von den [[Slawen|slawischen]] [[Abodriten (Volk)|Abodriten]] bewohnt, die nahe Wismar beim heutigen [[Dorf Mecklenburg]] ihren Hauptsitz hatten.
Nördlich von Wismar am [[Salzhaff]] lag das 808 zerstörte [[Reric]], bis dahin ein bedeutender Fernhandelsplatz des 8. Jahrhunderts an der Ostsee, dessen Rolle dann von [[Haithabu]] übernommen wurde.


Seit 1990 trägt die Stadt wieder den Namenszusatz [[Hansestadt]].
Erstmals bezeugt ist der Name „Wismar“ [[1147]], als der dänische König Svend Grade in „Wizmar Havn“ – der Wismarer Bucht – gelandet war. 20 Jahre später begrenzte [[Heinrich der Löwe]] das Gebiet des Bistums Ratzeburg östlich „ad aquam Wissemara“. Aus dem Jahre [[1211]] existiert ein Dokument, das es den Schwerinern erlaubt, am Wismarer Hafen zwei Großschiffe festzumachen. Dieser Hafen ist jedoch vermutlich noch nicht identisch mit dem heutigen Hafen.


=== Stadtgründung ===
=== Stadtgründung ===
Die Region um Wismar ist jahrtausendealtes Besiedlungsgebiet.<ref>Harald Lübke: ''Steinzeit in der Wismarbucht – Ein Überblick.'' In: ''Nachrichtenblatt des Arbeitskreises für Unterwasserarchäologie.'' 9/2002, S. 75–88 ([https://www.academia.edu/48187721/Steinzeit_in_der_Wismarbucht_Ein_%C3%9Cberblick academia.edu]).</ref> Nach dem Abzug der [[Germanen]] in der [[Völkerwanderung]] lebten hier bis zum Ende des 12. Jahrhunderts [[Abodriten|Obodriten]] (Elbslawen).
[[Bild:Wismar_Fassade_St._Georgen.jpg|thumb|left|Fassade von St. Georgen]]
Die Stadtgründung der heutigen Stadt Wismar geht vermutlich auf Heinrich Borwin, Fürst von Schwerin zurück. Das Stadtgründungsjahr wird auf [[1226]] geschätzt. Die hier angesiedelten Menschen stammten – ihren Familiennamen nach – wohl aus [[Holstein]], [[Westfalen]], [[Niedersachsen]] und der [[Mark Brandenburg|Mark]]. [[1229]] wurde die Stadt Wismar erstmals urkundlich erwähnt. Die ursprünglich einzeln gelegenen Siedlungen um [[Marienkirche (Wismar)|St. Marien]] und [[Nikolaikirche (Wismar)|St. Nikolai]] wuchsen bis [[1238]] zusammen. Durch den unverminderten Zuzug von Siedlern kam ab [[1250]] die „Neustadt“ um [[St. Georgen (Wismar)|St. Georgen]] hinzu. Wismar wurde Sitz zweier Bettelordensniederlassungen: So kamen 1251/52 die Franziskaner, 1292/93 die Dominikaner in die Stadt. [[1276]] war die erste Siedlungsphase beendet. Wismar errichtete eine alle Viertel umschließende Stadtmauer, deren Lage auch heute die Begrenzung der Altstadt darstellt.
<br style="clear: left;" />


Die Stadtgründung, geschätzt auf 1226, geht vermutlich auf den Fürsten [[Heinrich Borwin I. (Mecklenburg)|Heinrich Borwin&nbsp;I.]] zurück.<ref>Nach der Reimchronik des [[Ernst von Kirchberg]] nach der Gründung Rostocks und vor dem Tode Borwins, also zwischen 1218 und Januar 1227.</ref> Die hier angesiedelten Menschen stammten –&nbsp;ihren Familiennamen nach&nbsp;– wohl aus [[Holstein]], [[Westfalen]], [[Niedersachsen]] und der [[Mark Brandenburg]]. Im Jahr 1229 wurde die Stadt Wismar erstmals urkundlich erwähnt. Kurz darauf wurde in Wismar das [[Lübisches Recht|Lübische Stadtrecht]] eingeführt, 1266 bestätigt. Die einzelnen Siedlungen um [[Marienkirche (Wismar)|St.&nbsp;Marien]] und [[Nikolaikirche (Wismar)|St.&nbsp;Nikolai]] wuchsen bis 1238 zusammen.
=== Hanse, Schwedenzeit &amp; weiteres ===
Im Jahre [[1280]] bildete Wismar zusammen mit [[Rostock]], [[Lübeck]] und [[Hamburg]] den [[Wendischer Städtebund|Wendischen Städtebund]]. Im [[Mittelalter]] war die Stadt ein wichtiges Mitglied der [[Hanse]].


[[Datei:Wismar St. Georgen 2008-06-10 059.jpg|mini|hochkant=1|Wiederaufgebaute [[Georgenkirche (Wismar)|St.-Georgen-Kirche]], historischer Ausgangspunkt der Wismarer ''Neustadt'']]
Von [[1632]] bis [[1903]] war Wismar [[Schweden|schwedisch]], wobei die Stadt im [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] von [[1648]] zusammen mit der Insel Poel und dem Amt [[Neukloster]] auch rechtlich Schweden zugesprochen wurde. Ab 1653 war Wismar Sitz des [[Obertribunal Wismar|Obertribunals]], des höchsten schwedischen Gerichtshofs für die schwedischen Gebiete auf dem europäischen Festland, insbesondere bis 1815 [[Schwedisch-Pommern]] und bis 1712 das [[Bistum Verden|Herzogtum Verden]]. Ab [[1803]] von Schweden für 100 Jahre verpachtet, fielen diese Gebiete [[1903]] endgültig zurück an [[Mecklenburg-Schwerin]]. Im [[Schonischer Krieg|Schonischen Krieg]] wurde Wismar von dänischen Truppen am [[13. Dezember]] [[1675]] angegriffen und vorübergehend eingenommen.
Durch den Zuzug von Siedlern kam ab 1250 die ''Neustadt'' um [[Georgenkirche (Wismar)|St.&nbsp;Georgen]] hinzu. In Wismar bestanden [[Kloster|Klöster]] der [[Bettelorden]] der [[Franziskaner (OFM)|Franziskaner]] (seit 1251/1252, „[[Franziskanerkloster Wismar|Graues Kloster]]“) und [[Dominikaner]] (seit 1292/1293, „[[Schwarzes Kloster (Wismar)|Schwarzes Kloster]]“). Fürst [[Johann I. (Mecklenburg)|Johann&nbsp;I. von Mecklenburg]] verlegte 1257 seine Residenz von der [[Mecklenburg (Burg)|Burg Mecklenburg]] auf den ''Weberkamp'' vor der Stadt, und Wismar blieb bis 1358 die Residenzstadt der Herzöge. Im Jahr 1267 war der erste große Stadtbrand, der Wiederaufbau erfolgte mit vielen [[Backstein]]häusern. Mit der Errichtung einer alle Viertel umschließenden [[Stadtmauer Wismar|Stadtmauer]], deren Verlauf heute noch die Begrenzung der Altstadt darstellt, war 1276 die erste Siedlungsphase beendet und Wismar hatte seine bis ins 18. Jahrhundert gültige Ausdehnung erreicht.


=== Hansezeit ===
[[1848]] wurde eine [[Eisenbahn]] nach [[Schwerin]] gebaut, [[1883]] nach Rostock und [[1887]] nach [[Karow (Mecklenburg)|Karow]].
[[Datei:Wismar.svg|mini|hochkant=1|Wismar zur Zeit der Hanse]]
Wismar wurde im [[Mittelalter]] ein wichtiges Mitglied der [[Hanse]]. Die Hansezeit Wismars begann, als sich am 6. September 1259 in Wismar Gesandte aus Lübeck und Rostock trafen, um einen Schutzvertrag gegen die zunehmende Seeräuberei zu schließen.<ref>[[Karl Pagel (Historiker)|Karl Pagel]]: ''Die Hanse.'' Georg Westermann, Braunschweig 1952, S. 114; {{DNB|453691706}}.</ref> Wismar bildete 1280 an der [[Hansische Ostseestraße|Hansischen Ostseestraße]] zusammen mit [[Stralsund]], [[Rostock]], [[Lübeck]] und [[Hamburg]] den [[Wendischer Städtebund|Wendischen Städtebund]]. Der 1283 folgende [[Rostocker Landfrieden]] stabilisierte die Zusammenarbeit der Hansestädte.


Nach einem Aufstand von 1310 gegen [[Heinrich II. (Mecklenburg)|Henrich&nbsp;II. von Mecklenburg]] musste sich Wismar 1311 dem Herzog unterwerfen. Etwa 2000 Einwohner starben 1350 am [[Schwarzer Tod|Schwarzen Tod]].<ref>Erneute [[Pest]]wellen erfassten Wismar 1376 und 1387.</ref> An den kriegerischen Auseinandersetzungen der Hanse mit Dänemark nahm Wismar mit den Städten des Wendischen Viertels teil. Nach dem [[Friede von Stralsund|Frieden von Stralsund]] besuchte Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl&nbsp;IV.]] 1375 die Stadt.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] litt Wismar unter schweren [[Luftkrieg|Bombenangriffen]]. Viele althistorische Gebäude, u.a. die Stadtkirchen, trugen schwere Schäden davon.
Nach [[Okkupation|Besetzung]] durch [[Großbritannien und Nordirland|britische]] [[Formation (Militär)|Truppen]] zog am [[1. Juli]] [[1945]] die [[Rote Armee]] ein.


[[Datei:Wismar Fuerstenhof3.jpg|mini|hochkant=1|[[Fürstenhof (Wismar)|Fürstenhof]] im mecklenburgischen [[Johann-Albrecht-Stil]], 16. Jahrhundert]]
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Bild:Population Statistics Wismar.png|thumb|300px|Bevölkerungsentwicklung]]


Anfang des 15. Jahrhunderts begehrten die Handwerksämter unter ihrem Anführer [[Claus Jesup]] auf und setzten einen ''Neuen Rat'' ein, der sich gegen das Patriziat und die Fernhändler jedoch dauerhaft nicht halten konnte. Die Unruhen eskalierten 1427 nach der Niederlage der hansischen Flotte erneut, und in Wismar wurden der Flottenführer wie auch der Bürgermeister [[Johann Bantzkow]] auf dem Richtblock des Marktplatzes hingerichtet.
Im Jahre 1989 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt Wismar mit über 58.000 ihren historischen Höchststand. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder stark gesunken. Seit der [[Wende (DDR)|Wende]] in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang bis 2005 etwa 13.000 Einwohner verloren. Ende September 2005 lebten in Wismar nach Fortschreibung des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern 45.502 Menschen mit [[Hauptwohnsitz]].


Da die effektive Erhebung von Steuern für Landeszwecke, deren Aufkommen vor allem von Handelsumsätzen städtischer Kaufleute und von Löhnen freier Städter herrührte, der Kooperation der städtischen Finanzbehörden bedurfte, stand die Einführung oder Veränderung jeder einzelnen Steuer unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Landstände, wozu Wismar gehörte, auf deren Landtagen. Ihre Entstehung geht auf den Beginn des 14. Jahrhunderts zurück, als die Ritterschaft, die Gesamtheit der Vasallen in Mecklenburg, die sich seit dem 13. Jahrhundert unregelmäßig versammelte, Vertreter der Städte hinzuzog, die die [[Landschaft (Landstände)|Landschaft]] bildeten.<ref name="LHA SN">{{Internetquelle |url=http://archivdatenbank.landeshauptarchiv-schwerin.de/ |titel=3. Mecklenburgische Landstände einschließlich ritterschaftliche Grundherrschaften und Landstädte |titelerg=Bestandsgeschichte |werk=archivdatenbank.landeshauptarchiv-schwerin.de |hrsg=[[Landeshauptarchiv Schwerin]] |abruf=2019-07-30 |kommentar=Onlinefindbücher; auf Abschnitt 3. klicken}}</ref> Seit der Einigung Mecklenburgs unter [[Heinrich IV. (Mecklenburg)|Heinrich&nbsp;IV.]] Die Stände der drei Teilherrschaften Mecklenburg (Mecklenburgischer Kreis), Wenden (Wendischer Kreis) und Stargard (Stargardscher Kreis) versammelten sich 1471 zunehmend zu gemeinsamen Landtagen, bevor sie [[Union der Landstände|1523 eine Union]] bildeten,<ref name="LHA SN" /> um der unmittelbar bevorstehenden erneuten dynastischen Zergliederung des Landes durch [[Albrecht VII. (Mecklenburg)|Albrecht&nbsp;VII.]] entgegenzuwirken.<ref name="LHA SN" />
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (<sup>1</sup>) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1966 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

<br style="clear:both" />
Die [[Reformation]] ging in Wismar von den Franziskanern aus. Der Mönch des [[Große Stadtschule Wismar|Grauen Klosters]] [[Heinrich Never]] übernahm frühzeitig die neue lutherische Lehre. Das Graue Kloster wurde um 1540 zur Schule und dann zur [[Lateinschule]].
{|

| valign="top" |
Der Kanalbau der ''Viechelner Fahrt,'' heute [[Wallensteingraben]] genannt, wurde 1594 als Wasserstraße zum [[Schweriner See]] und zur [[Elbe]] in Betrieb genommen, verfiel jedoch kurz darauf wieder.
{| {{prettytable}}

! style="background: #efefef;" | Jahr
=== Schwedenzeit ===
! style="background: #efefef;" | Einwohner
[[Datei:Stadtplan Wismar 1716.jpeg|mini|hochkant=1|Die [[Festung Wismar]] um 1716]]
|-----
[[Datei:Matthäus Merian sen. - Wismar, Ansicht von Nordwesten.jpg|mini|hochkant=1|Wismar 1640]]
| [[1300]] || align="right" | 5.000
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Wismar 1627 von kaiserlichen Truppen besetzt. [[Schwedenzeit|Schweden]] eroberte 1627 die Stadt, und die Schwedische Krone erhielt Wismar nach Ende des Dreißigjährigen Krieges im [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] 1648 als deutsches [[Römisch-deutscher Kaiser|kaiserliches]] Lehen. Ab 1653 war die Stadt Sitz des [[Wismarer Tribunal|Obertribunals]].
|-----

| [[1632]] || align="right" | 3.000
Im [[Nordischer Krieg (1674–1679)#Feldzug in Schonen|Schonischen Krieg]] wurde Wismar 1675 von den Dänen erobert und blieb bis November 1680 dänisch besetzt; danach kam Wismar wieder an Schweden und wurde unter schwedischer Regierung zu einer der stärksten Seefestungen ausgebaut.<ref>[http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/pageview/1988518 Historische Ansicht] der Festung als Digitalisat in: ''digital.ub.uni-duesseldorf.de''.</ref>
|-----
{{Siehe auch|Festung Wismar}}
| [[1799]] || align="right" | 6.000

|-----
Die Dänen siegten 1711 vor der Stadt im [[Gefecht bei Lübow]] über die Schweden. Die Stadtbefestigungen konnten nicht erobert werden, wurden aber nach der schwedischen Niederlage im [[Großer Nordischer Krieg|Nordischen Krieg]] [[Schleifung|geschleift]], nachdem das [[Belagerung von Wismar (1715)|belagerte Wismar]] 1716 im [[Pommernfeldzug 1715/1716]] von preußisch-dänischen Truppen eingenommen worden war.
| [[1818]] || align="right" | 6.700

|-----
Die schwedische Herrschaft über Wismar endete de facto 1803, als Schweden die Stadt mit dem [[Malmöer Pfandvertrag von 1803|Malmöer Pfandvertrag]] für 99 Jahre an das Herzogtum [[Mecklenburg-Schwerin]] verpfändete. Formal fiel Wismar 1903 an Deutschland zurück und Schweden verzichtete auf die Einlösung des Pfandes. Wismar feiert deshalb jährlich das ''Schwedenfest''.
| 27. November [[1830]] <sup>1</sup> || align="right" | 10.560

|-----
=== Von 1803 bis 1933 ===
| 29. November [[1840]] <sup>1</sup> || align="right" | 11.427
[[Datei:Ansicht Wismar um 1850.jpg|mini|hochkant=1|Stadtansicht um 1850]]
|-----
Ab 1806 besetzten napoleonische Truppen Mecklenburg und Wismar; 1813 zogen diese wieder ab. Wirtschaftlich geschwächt durch Schweden- und Besetzungszeiten verfielen die Bauten; Schifffahrt, Brauerei und Handel erlebten einen Niedergang. Das Wismarer Rathaus von 1350 stürzte 1807 ein; 1819 entstand der Neubau. Der Einfuhrzoll blieb bis 1867 erhalten, als Mecklenburg dem [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] beitrat.
| 30. November [[1850]] <sup>1</sup> || align="right" | 12.975

|-----
Ab 1815 wurde mit der Anlage des Lindengartens begonnen. 1816 fand in Wismar das erste mecklenburgische Musikfest mit der Aufführung des [[Joseph Haydn|Joseph-Haydn]]-Oratoriums ''[[Die Schöpfung]]'' in St.&nbsp;Nikolai statt. Daraus entwickelte sich der 1818 gegründete zweitälteste Musikverein Deutschlands. 1821 wurde das ''Hammersche'' Badeschiff in Wendorf eingeweiht. Bis 1850 war diese Attraktion in Betrieb. Die städtische „Ersparniß-Anstalt“ im Rathaus nahm 1825 ihren Betrieb auf und 1831 entstand südlich der Altstadt<ref>Heute beiderseits der [[Schweriner Straße (Wismar)|Schweriner Straße]] mit Zufahrt über den Wiesenweg.</ref> der [[Friedhof Wismar]] vor dem Mecklenburger Tor. Als Teil der [[Stadtmauer Wismar|Stadtmauer]] wurde dieses 1869 im Zuge der Entfestigung der Stadt abgerissen. Die Eröffnung des Theaters fand 1842 an der Mecklenburger Straße statt, es brannte 1948 ab.
| 1. Dezember [[1860]] <sup>1</sup> || align="right" | 13.253

|-----
Die Hansestadt beantragte 1827, wieder in die Landschaft, aus der Wismar unter schwedischem Regiment ausgeschieden war, aufgenommen zu werden, drang damit aber zunächst nicht durch. Die erste gepflasterte Straße nach Schwerin entstand 1834, die nach Brüel 1844. Danach folgten 1846 die Straßen nach Kröpelin und 1847 nach Lübeck.
| 1. Dezember [[1871]] <sup>1</sup> || align="right" | 14.068

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Im Jahr 1836 gründete sich [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|ein Eisenbahnkomitee]] und 1846 bekam das [[Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin]] seinen ersten Bahnanschluss ([[Berlin-Hamburger Bahn|Berlin-Hamburger Eisenbahn]]). Am 1. Mai 1847 wurde die [[Bahnstrecke Hagenow Land–Schwerin|Bahnstrecke Hagenow–Holthusen–Schwerin]] eröffnet. Am 12. Juli 1848 wurde die 33&nbsp;km lange [[Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar]] eröffnet und am 13. Mai 1850 die 70&nbsp;km lange [[Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock]].
| 1. Dezember [[1875]] <sup>1</sup> || align="right" | 14.462
Von 1848 bis zur Eröffnung des [[Bahnhof Wismar|heutigen Bahnhofsgebäudes 1857]] wurden andere Gebäude verwendet. Die Eisenbahnstrecke nach Rostock entstand 1883 und 1887 nach [[Karow (Plau am See)|Karow]].
|-----

| 1. Dezember [[1880]] <sup>1</sup> || align="right" | 15.518
Im Hafen wurde 1862 der erste Speicher und 1888 das neue großherzogliche Zollamt errichtet. Der ''Alte Hafen'' von ca. 1775 konnte bis 1893 um den ''Neuen Hafen'' sowie ab 1909 um den Holzhafen und den Westhafen ergänzt werden; 1927 entstand das Seegrenzschlachthaus. Die neuen Speicher, der ''[[Löwe-Speicher]]'' von 1935, der hohe ''[[Ohlerich-Speicher (Wismar)|Ohlerich-Speicher]]'' von 1938 und der ''[[Kruse-Speicher]]'' von 1940, sollten den Getreidetransport beleben, der Umschlag stagnierte jedoch. Das im Krieg beschädigte Seegrenzschlachthaus musste 1951 demontiert werden. Die ''Schwedenköpfe'' in der Hafeneinfahrt wurden 1902 beschädigt, kamen in das Museum und wurden 1903 als Kopien an gleicher Stelle wieder aufgestellt.
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| 1. Dezember [[1885]] <sup>1</sup> || align="right" | 15.797
Auch in Wismar kam es 1830 zu Unruhen, als die [[Julirevolution von 1830|Julirevolution]] stattfand. Die Stadt bekam eine neue Verfassung und durch militärisches Eingreifen wurden die Demonstrationen aufgelöst.
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| 1. Dezember [[1890]] <sup>1</sup> || align="right" | 16.787
Im Jahr 1842 entstand eine Lithographische Anstalt durch den Apotheker Friedrich Ferdinand Carl Wüstney; sie produzierte die bekannten Wismarer Spielkarten. Der Apotheker Carl Friedrich eröffnete 1845 Framm die ''Neue Apotheke'' (heute ''Hirsch-Apotheke'').
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Der Raddampfer ''Obotrit'' fuhr 1847 nach Stockholm, und 1848 fand eine Zeit lang ein regelmäßiger Fährverkehr nach Kopenhagen statt.

Durch das mecklenburgische Schulzwanggesetz wurde 1855 auch in Wismar [[Schulpflicht (Deutschland)|die Schulpflicht]] eingeführt.

Die städtische und [[Freiwillige Feuerwehr]] Wismar nahm 1859 ihren Betrieb auf. Wismar ist seit 1820 [[Garnison]]sstadt und 1851 wurde vor dem Altwismartor ein neues Militärlazarett fertiggestellt (heute Sitz der Polizeiinspektion Wismar). Die ersten Quartierhäuser (Kasernen) entstanden 1881 und 1882.

[[Rudolph Karstadt]] eröffnete 1881 in Wismar sein erstes Tuchgeschäft und 1908 errichtete er in Wismar sein erstes Kaufhaus, womit er den Grundstock für die Warenhauskette [[Karstadt]] legte.

Von 1869 bis 1904 wurde die Stadtmauer einschließlich Wehrtürmen und Stadttoren abgerissen. Mauerreste, ein Wehrturm und das Wassertor blieben erhalten. Die Post bekam 1888 ihr noch heute benutztes Gebäude.

Wismar hatte 1350 seine jüdischen Mitbewohner der Stadt verwiesen. Die Stadt beschloss 1876 jedoch, dass Juden ungehindert Zugang und Zuzug zur Stadt haben (→ [[jüdische Emanzipation]]).

[[Datei:WP Meyers Reisebücher Mittelmeer 1907 Anhang.jpg|mini|hochkant=1|Werbung der Wismarer Firma ''[[Wilhelm Bade|Kapt. Bades Söhne]]'' für Polar- und Mittelmeerfahrten mit der ''[[Thalia (Schiff, 1886)|Thalia]]'']]

[[Heinrich Podeus]] eröffnete 1870 die Wismarer Kohlenhandelsgesellschaft und kaufte 1879 die ''Eisengießerei und Maschinenfabrik Crull & Co.'' von 1853, die 1895 zweihundert Beschäftigte hatte. Ein Säge- und Hobelwerk kam 1844 hinzu und eine Dampfschifffahrtsgesellschaft, die 1905 zehn Schraubendampfer besaß. Podeus gründete 1893 eine Eisenbahnversuchsanstalt, die ab 1894 als Waggonfabrik firmierte (1911 Aktiengesellschaft). Der 1892 auf die Initiative von Podeus gegründete Wismarer Kanalbauverein wollte die Fertigstellung des nicht fertiggestellten Kanals vom Schweriner See bis zur Ostsee bewirken. Im Jahr 1902 entstand die Podeus’sche Maschinenfabrik, andere Werke wurden ausgebaut. In den Podeus’schen Unternehmen arbeiteten bis zu 1600 Mitarbeiter. Die Unternehmen mussten in der [[Weltwirtschaftskrise]] liquidiert werden.

Die Zuckerfabrik stammt von 1889, der Schlachthof von 1888. Mit Wirkung ab 1. Juli 1897 wurde Wismar wieder in die Landschaft aufgenommen, gehörte aber als Seestadt wie schon Rostock keinem der drei Kreise an, in die sich die anderen Städte mit [[Landstandschaft]], die so genannten [[Landstadt in Mecklenburg|Landstädte]], gliederten, und war wie diese mit Sitz und Stimme auf den Landtagen bis 1918 vertreten.<ref name="Meyer_1906-S503">{{Meyers-1905 |Lemma=Mecklenburg |Band=13 |Seite=503 |zenoID=20007066813}}</ref> Die erste [[Wasserleitung]] kam 1897, dazu ein [[Wasserwerk]] mit Wasserturm, der bis 1929 in Betrieb blieb.

=== 1933 bis 1945 ===
[[Datei:Link-up of British and Soviet forces.jpg|mini|hochkant=1|Zusammentreffen britischer und sowjetischer Truppen bei Wismar am 3. Mai 1945]]
[[Datei:Wismar Rathaus Gedenktafel 2011.JPG|mini|hochkant=1|Gedenktafel am Rathaus]]
Im Jahr 1933 entstand der [[Landkreis Wismar]]; die Stadt Wismar blieb [[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]].

Nach der ''[[Machtergreifung]]'' der [[Nationalsozialisten]] wurden politische Gegner und [[Juden in Deutschland|Juden]] verfolgt. Im Sommer 1935 wurde auf dem Marktplatz ein Pranger errichtet, an dem Bilder von jüdischen Einwohnern und Regimegegnern aufgehängt wurden. Der in der Bevölkerung beliebte jüdische Arzt Leopold Liebenthal starb drei Wochen nach dem [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]]. Am Morgen des 10. November 1938 wurden die Schaufenster jüdischer Geschäfte eingeworfen und demoliert. An einem „Protestmarsch gegen Juden in der Stadt“ nahm etwa die Hälfte der Wismarer Einwohner teil; mitgeführten „''Judengalgen''“ mit Strohpuppen wurden auf dem Marktplatz aufgerichtet. Am nächsten Tag wurden fünf jüdische Männer in „''[[Schutzhaft]]''“ genommen und im Gerichtsgefängnis [[Strelitz-Alt|Alt-Strelitz]] inhaftiert.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Klaus-Dieter Alicke |url=https://www.j%C3%BCdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/u-z/2414-wismar-mecklenburg-vorpommern |titel=Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) |werk=Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutsche Sprachraum |sprache=de-de |abruf=2025-03-10}}</ref> Das ''[[Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945|Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland 1933–1945]]'' verzeichnet namentlich vier jüdische Einwohner Wismars, die [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]] und größtenteils im [[Holocaust]] ermordet wurden.<ref>[http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de ''Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis.'' Suchen nach: Wismar – Wohnort.] In: ''bundesarchiv.de,'' abgerufen am 25. Juli 2017.</ref> 2008 wurden auf Initiative von Schülern des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums vom Künstler [[Gunter Demnig]] die ersten [[Liste der Stolpersteine in Wismar|Stolpersteine]] als Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes verlegt.<ref name=":0" />

Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] mussten Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den besetzten Ländern rüstungswichtige [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]] verrichten, u.&nbsp;a. in der ''[[Waggonfabrik Wismar|Triebwagen- und Waggonfabrik]]'' und den ''[[Norddeutsche Dornier-Werke|Dornier-Flugzeugwerken]].'' Auf dem [[Friedhof Wismar]] an der [[Schweriner Straße (Wismar)|Schweriner Straße]] sind 36 Opfer der Zwangsarbeit begraben. Die Dornier-Werke aus Friedrichshafen übernahmen 1933 zunächst Teile der ehemaligen Podeuswerke und 1934 begann der Aufbau der Fertigungshallen. Dort arbeiteten 1936 1908 Menschen, 1937 waren es 3000 und 1944 schließlich 4437 Beschäftigte. Diese Dornierwerke wurden nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet (heute befindet sich hier die ''Schottel GmbH,'' die Schiffsantriebe herstellt).

Der Hamburger Architekt [[Konstanty Gutschow]] entwickelte 1936/1937 den Bebauungsplan für die „Seestadt Wismar“, 1939 erstellte er den Bebauungsplan „Südost“.<ref>Sylvia Necker: ''Konstanty Gutschow 1902–1978. Modernes Denken und volksgemeinschaftliche Utopie eines Architekten.'' München/Hamburg 2012, S. 194.</ref>

Während des Krieges fanden zwölf [[Luftkrieg|Luftangriffe]] statt, bei denen 460 Tonnen Bomben fielen. Der erste Angriff erfolgte am 24. Juni 1940 und der letzte in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945.<ref>[https://www.wismar.blog/allgemein/kalenderblatt-zum-14-15-april/ ''Kalenderblatt zum 14./15. April.''] Seite nicht mehr online verfügbar.</ref> Viele Gebäude wurden schwer beschädigt oder zerstört, wie die [[Georgenkirche (Wismar)|Georgenkirche]], die [[Marienkirche (Wismar)|Marienkirche]] und das sie umgebende ''gotische Viertel''.

Am 2. Mai 1945 wurde Wismar von Truppen der [[6th Airborne Division|britischen 6. Luftlandedivision]] besetzt.<ref name="Grooss 2017 Baltic">{{Cite book |last=Grooss |first=Poul |title=The Naval War in the Baltic 1939–1945 |publisher=Seaforth Publishing |year=2017 |language=en |page=311 |isbn=978-1-66525-093-1}}</ref> Da am gleichen Tag die [[70. Armee (Rote Armee)|sowjetische 70. Armee]] weiter östlich die Stadt [[Güstrow]] besetzte und dann zum [[Schweriner See]] vorstieß, wurde Wismar zum nordöstlichen Endpunkt des westalliierten Einflussgebiets.<ref name=":2">{{Cite book |last=Lakowski |first=Richard |editor-last=Müller |editor-first=Rolf-Dieter |title=Die Militärische Niederwerfung der Wehrmacht |series=Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg |volume=10/1 |publisher=Deutsche Verlags-Anstalt |location=München |year=2008 |language=de |chapter=Der Zusammenbruch der deutschen Verteidigung zwischen Ostsee und Karpaten |pages=491–681 (hier: 624–625) |isbn=978-3-421-06237-6}}</ref>

=== 1945 bis heute ===
[[Datei:Wismar, die alte Schule, Zustand um 1880.jpg|mini|hochkant=1|[[Alte Schule (Wismar)|Alte Schule]]]]
Im Juli 1945 zog die [[Rote Armee]] in Wismar ein. Die [[Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik|Regierung der DDR]] ließ 1960 die Ruinen des [[Kirchenschiff]]s der Marienkirche sprengen.

Insbesondere von 1949 bis 1990 entstanden viele Erinnerungsstätten zum erlittenen Unrecht und zum Gedenken an begangene Gräueltaten (siehe Liste im Hauptartikel [[Geschichte der Hansestadt Wismar#Von 1945 bis heute]]).

Stadt und evangelische Kirche schlossen 1961 einen Vertrag über die ''[[Geistliche Hebungen|Geistlichen Hebungen]]'' ab. Danach trat die Kirche Grundbesitz in und außerhalb Wismars an ein Treuhandvermögen der Stadt ab. Die Kirchengebäude verblieben zunächst bis 1987 im Eigentum der Kirche. Die Stadt verpflichtete sich zur Durchführung umfangreicher Baumaßnahmen an den Kirchen, hielt ihre Verpflichtungen jedoch nicht ein. Im Jahr 2008 wurden die Kirchengebäude durch das [[Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen]] dem Eigentum der Stadt zugeordnet. Die Stadt hat 2010 eine ''Stadtkirchenstiftung zu Wismar'' errichtet.<ref>''Die Wismarer Stadtkirchen. Zur besonderen Situation der Vermögenszuordnung, Verwaltung und Nutzung der Stadtkirchen in Wismar.'' Dokumentation der Hansestadt Wismar 2009.</ref>

Wismar, nach 1945 zweiter Hafen der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], spezialisierte sich auf den Umschlag von Massengütern. Die Werftindustrie geht auf die Gründung eines Schiffsreparaturbetriebes der Roten Armee zurück. Wismars Hafen beherbergt heute eines der größten europäischen [[Cluster (Wirtschaft)|Holz-Cluster]] Europas. Die Werft gehört mit der neuen Schiffbauhalle zu den modernsten ihrer Art.

Seit der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] 1990 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der [[Städtebauförderung]] gründlich saniert. Seit 2002 gehört Wismars Altstadt zusammen mit Stralsund zum [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbe]] mit dem Namen [[Historische Altstädte Stralsund und Wismar]]. Wismar gründete zusammen mit Stralsund die [[Deutsche Stiftung Welterbe]]. Die Stadt richtete 2002 die [[Landesgartenschau Wismar 2002|erste Landesgartenschau]] des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus.

Mit der [[Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011]] wurde Wismar Teil und Kreisverwaltungssitz des ''Landkreises Nordwestmecklenburg''.

=== Eingemeindungen ===
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Redentin Dorf und Wendorf bei Wismar eingegliedert.

== Bevölkerung ==
Die Einwohnerzahl der Stadt Wismar erreichte 1989 mit über 58.000 ihren Höchststand. Seit der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] in der DDR ist sie deutlich zurückgegangen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelte es sich meist um Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (<sup>1</sup>) oder amtliche Fortschreibungen der statistischen Ämter.<ref>[https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesellschaft-&-Staat/Bevoelkerung/ ''Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern.''] Statistischer Bericht A&nbsp;I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern.</ref>

{| class="toptextcells" style="text-align:center"
|-
|
{| class="wikitable"
|-
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1300 || 5.000
|-
| 1632 || 3.000
|-
| 1799 || 6.000
|-
| 1818 || 6.700
|-
| 27. November 1830 <sup>1</sup> || 10.560
|-
| 29. November 1840 <sup>1</sup> || 11.427
|-
| 30. November 1850 <sup>1</sup> || 12.975
|-
| 1. Dezember 1860 <sup>1</sup> || 13.253
|-
| 1. Dezember 1871 <sup>1</sup> || 14.068
|-
| 1. Dezember 1880 <sup>1</sup> || 15.518
|-
| 1. Dezember 1890 <sup>1</sup> || 16.787
|-
| 1. Dezember 1900 <sup>1</sup> || 20.222
|}
|}
|
| valign="top" |
|
{| {{prettytable}}
|
! style="background:#efefef;" | Jahr
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
|-
! Jahr
| 2. Dezember [[1895]] <sup>1</sup> || align="right" | 17.809
! Einwohner
|-----
|-
| 1. Dezember [[1900]] <sup>1</sup> || align="right" | 20.222
| 1. Dezember 1910 <sup>1</sup> || 24.378
|-----
|-
| 1. Dezember [[1905]] <sup>1</sup> || align="right" | 21.902
| 8. Oktober 1919 <sup>1</sup> || 25.201
|-----
|-
| 1. Dezember [[1910]] <sup>1</sup> || align="right" | 24.378
| 16. Juni 1925 <sup>1</sup> || 26.016
|-----
|-
| 1. Dezember [[1916]] <sup>1</sup> || align="right" | 21.513
| 16. Juni 1933 <sup>1</sup> || 27.493
|-----
|-
| 5. Dezember [[1917]] <sup>1</sup> || align="right" | 21.819
| 17. Mai 1939 <sup>1</sup> || 36.054
|-----
|-
| 8. Oktober [[1919]] <sup>1</sup> || align="right" | 25.201
| 1. Dezember 1945 <sup>1</sup> || 37.832
|-----
|-
| 16. Juni [[1925]] <sup>1</sup> || align="right" | 26.016
| 29. Oktober 1946 <sup>1</sup> || 42.018
|-----
|-
| 16. Juni [[1933]] <sup>1</sup> || align="right" | 27.493
| 31. August 1950 <sup>1</sup> || 47.786
|-----
|-
| 17. Mai [[1939]] <sup>1</sup> || align="right" | 36.054
| 31. Dezember 1955 || 54.834
|-----
|-
| 1. Dezember [[1945]] <sup>1</sup> || align="right" | 37.832
| 31. Dezember 1960 || 55.400
|-----
|-
| 29. Oktober [[1946]] <sup>1</sup> || align="right" | 42.018
| 31. Dezember 1964 <sup>1</sup> || 55.067
|-----
|-
| 31. August [[1950]] <sup>1</sup> || align="right" | 47.786
| 31. Dezember 1975 || 56.811
|-----
|}
|}
|
| valign="top" |
|
{| {{prettytable}}
|
! style="background:#efefef;" | Jahr
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
|-
! Jahr
| 31. Dezember [[1955]] || align="right" | 54.834
! Einwohner
|-----
|-
| 31. Dezember [[1960]] || align="right" | 55.400
| 1981 <sup>1</sup> || 57.718
|-----
|-
| 31. Dezember [[1964]] <sup>1</sup> || align="right" | 55.067
| 1985 || 57.465
|-----
|-
| 1. Januar [[1971]] <sup>1</sup> || align="right" | 56.287
| 1990 || 55.509
|-----
|-
| 31. Dezember [[1975]] || align="right" | 56.811
| 1995 || 50.368
|-----
|-
| 31. Dezember [[1981]] <sup>1</sup> || align="right" | 57.718
| 2000 || 47.031
|-----
|-
| 31. Dezember [[1985]] || align="right" | 57.465
| 2005 || 45.391
|-----
|-
| 31. Dezember [[1988]] || align="right" | 58.058
| 2010 || 44.397
|-----
|-
| 31. Dezember [[1990]] || align="right" | 55.509
| 2015 || 42.557
|-----
|-
| 31. Dezember [[1995]] || align="right" | 50.368
| 2020 || 42.824
|-----
|-
| 31. Dezember [[2000]] || align="right" | 47.031
| 2021 || 42.785
|-----
|-
| 30. September [[2005]] || align="right" | 45.502
| 2022 || 43.878
|-
| 2023 || 44.022
|}
|}
|}
|}
<sup>1</sup> Volkszählungsergebnis
<sup>1</sup> <small>Volkszählungsergebnis</small>

<small>ab 1981: Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres</small>


== Politik ==
== Politik ==
{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| DIFF2 = ja
| PROZENT = nein
| TITEL = Bürgerschaftswahl 2024
| TITEL2 = <small>Wahlbeteiligung: 58,7 % (2019: 53,4 %)</small>
| JAHRALT = 2019
| PARTEI1 = SPD
| ERGEBNIS1 = 25.7
| ERGEBNISALT1 = 26.6
| PARTEI2 = AfD
| ERGEBNIS2 = 22.6
| ERGEBNISALT2 = 11.1
| PARTEI3 = CDU
| ERGEBNIS3 = 20.0
| ERGEBNISALT3 = 16.5
| PARTEI4 = Linke
| ERGEBNIS4 = 9.6
| ERGEBNISALT4 = 14.7
| PARTEI5 = Grüne
| ERGEBNIS5 = 8.2
| ERGEBNISALT5 = 11.8
| PARTEI6 = FDP
| ERGEBNIS6 = 6.6
| ERGEBNISALT6 = 6.9
| PARTEI7 = Piraten
| ERGEBNIS7 = 2.9
| ERGEBNISALT7 = 2.1
| PARTEI8 = FW
| ERGEBNIS8 = 1.3
| ERGEBNISALT8 = 1.4
| PARTEI9 = FWF
| ERGEBNIS9 = 0.0
| ERGEBNISALT9 = 7.8
| FARBE9 = 4080D0
| ANMERKUNG9 = Für-Wismar-Forum
}}

=== Bürgerschaft ===
=== Bürgerschaft ===
Die [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtvertretung]] von Wismar trägt auf Grund ihrer hanseatischen Tradition den Namen ''Bürgerschaft''. Der Vorsitzende führt die Bezeichnung ''Präsident der Bürgerschaft''. Sie besteht aus 37 Mitgliedern. Die [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 58,7 % zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://wismar.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2634_10352_1.PDF%3F1718701554&fn=endg%FCltiges_Wahlergebnis_der_BS-Wahl_1 Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024.] (PDF; 0,1&nbsp;MB) wismar.de</ref>
[[Bild:De-Wismar--Politik-Bürgerschaftssitze-2004.png|thumb|right|SPD-14 CDU-9 PDS-7 FDP-4 Grüne-3]]
{{Sitzverteilung
Die Stadtvertreterversammlung trägt auf Grund ihrer hanseatischen Tradition den Namen ''Bürgerschaft''.
| Überschrift = Sitzverteilung in der<br /> Schweriner Bürgerschaft 2024
| Land = DE
| float = right
|Linke|SPD|Grüne|Piraten|FDP|FW|CDU|AfD
|| Linke = 4
| SPD = 10
| Grüne = 3
| Piraten = 1
| FDP = 3
| FW = 1
| CDU = 7
| AfD = 6
}}

{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
|-
! Partei / Wählergruppe || Stimmenanteil<br /> 2019<ref>[https://www.wismar.de/media/custom/2634_3636_1.PDF?1559807342 Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019]</ref> || Sitze<br /> 2019 || || Stimmenanteil<br /> 2024 || Sitze<br /> 2024
|-
|style="text-align:left"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 26,6 % || 10 || || 25,7 % || 10
|-
|style="text-align:left"| [[Alternative für Deutschland|AfD]] || 11,1 % || 4 || || 22,6 % || 6
|-
|style="text-align:left"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 16,5 % || 6 || || 20,0 % || 7
|-
|style="text-align:left"| [[Die Linke]] || 14,7 % || 5 || || {{0}}9,6 % || 4
|-
|style="text-align:left"| [[Bündnis 90/Die Grünen]] || 11,8 % || 4 || || {{0}}8,2 % || 3
|-
|style="text-align:left"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || {{0}}6,9 % || 3 || || {{0}}6,6 % || 3
|-
|style="text-align:left"| [[Piratenpartei Deutschland|Piraten]] || {{0}}2,1 % || 1 || || {{0}}2,9 % || 1
|-
|style="text-align:left"| Freie Wähler || {{0}}1,4 % || 1 || || {{0}}1,3 % || 1
|-
|style="text-align:left"| [[Die Heimat|Die Heimat (ehemals NPD)]] || {{0}}1,0 % || – || || {{0}}1,2 % || –
|-
|style="text-align:left"| Einzelbewerberin Meike Quaas || – || – || || {{0}}0,9 % || –
|-
|style="text-align:left"| Einzelbewerber Ulrich Bäcker || – || – || || {{0}}0,8 % || –
|-
|style="text-align:left"| Für-Wismar-Forum (FWF) || {{0}}7,8 % || 3 || || – || –
|-
|style="text-align:left"| '''Insgesamt''' || '''100 %''' || '''37''' || || '''100 %''' || '''35'''
|}

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD acht Sitze. Da sie nur sechs Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben in der Bürgerschaft zwei Sitze unbesetzt.

Nach der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 konnten lediglich 36 der 37 Sitze besetzt werden, da ein Einzelbewerber Stimmen für zwei Sitze erringen konnte. Die SPD stellte 13 Sitze, die CDU 8, die Linke 7, die FDP 4 und die Bürgerfraktion 3 Sitze. Ein weiterer Sitz ging an den Einzelbewerber Wilfried Boldt.<ref name="bürgerschaft">[https://www.wismar.de/buergerinformationssystem/pa021.asp ''Bürgerschaft der Hansestadt Wismar.''] In: ''wismar.de,'' abgerufen am 21. September 2010.</ref> Am 8. Juni 2010 traten der Präsident der Bürgerschaft, [[Gerd Zielenkiewitz]], und drei weitere Mitglieder aus der SPD-Fraktion aus und gründeten die neue Fraktion ''Für Wismar''.<ref>{{Internetquelle |url=http://fuerwismar.wordpress.com/geschichte-der-fraktion/ |titel=Geschichte der Fraktion |hrsg=Homepage Gerd Zielenkiewitz |datum=2010-06-13 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150621224726/http://fuerwismar.wordpress.com/geschichte-der-fraktion/ |archiv-datum=2015-06-21 |abruf=2024}}</ref> Die SPD-Fraktion verfügte somit noch über neun Mandate.<ref name="bürgerschaft" /> Bei der [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2014|Kommunalwahl am 25. Mai 2014]] wurde die SPD mit 11 Mandaten stärkste Fraktion.

{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Wismar}}

[[Datei:Wismar Rathaus 2010-01-26 081.jpg|mini|hochkant=1|Am Marktplatz über einem gotischen Kellergewölbe errichtetes [[Rathaus Wismar|Rathaus von Wismar]]]]


=== Bürgermeister ===
Bei den letzten [[Kommunalwahl]]en am 13. Juni 2004 gewann die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] mit 37,5% die relative Mehrheit der Stimmen und somit die meisten Sitze (14) in der Bürgerschaft. Die [[CDU]] vereinte 22,58% (9 Sitze) auf sich, die [[Die Linkspartei.|Linkspartei.PDS]] 17,49% (7), die Liberale Liste ([[Freie Demokratische Partei|FDP]]) 11,48% (4). Die Neuen GBJ ([[Die Grünen|Grüne]] &amp; ''Alternative Jugendliga'') erreichten überraschend einen gemeinsamen Stimmanteil von 5,66% (3).
{{Hauptartikel|Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Wismar}}
Seit dem 17. Juli 2010 ist [[Thomas Beyer (Politiker, 1960)|Thomas Beyer]] (SPD) als Nachfolger von [[Rosemarie Wilcken]] (SPD) Bürgermeister von Wismar. Er wurde bei der Bürgermeisterwahl am 15. April 2018 mit 56,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wismar.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2634_5563_1.PDF%3F1614243257&fn=Hauptsatzung_der_Hansestadt_Wismar |titel=Hauptsatzung der Hansestadt Wismar |titelerg=§ 10 |werk=wismar.de |format=PDF |abruf=2024-08-20}}</ref> in seinem Amt bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ostsee-zeitung.de/mecklenburg-vorpommern/buergermeister-wahl-wismar-amtsinhaber-thomas-beyer-gewinnt-CU6BI7BPIOXWJFWPPAK3UW5QXI.html |titel=Bürgermeister-Wahl Wismar: Amtsinhaber Thomas Beyer gewinnt |werk=[[Ostsee-Zeitung]] |datum=2018-04-15 |abruf=2024-08-20}}</ref>


=== Wappen ===
=== Wappen ===
{{Hauptartikel|Wismarer Wappen}}
Das Wappen der Hansestadt Wismar führt die Bezeichnung ‚Hansestadt’ vor ihrem Namen ‚Wismar’.


'''Wappen 1858–1918'''
[[Blasonierung]]: Das Wappen zeigt in Silber über blauem Wellschildfuß, darin drei (2:1) silberne Fische, die oberen zugewendet, der untere nach links gekehrt, eine nach links schwimmende rote [[Kogge]] mit zwei silbernen Streifen längs der Deckslinie, goldbeschlagenem Ruder und goldenem [[Bugspriet]]; am Mast eine goldene [[Tatzenkreuz]]spitze, darunter eine nach links wehende, zweimal von Silber und Rot längsgestreifte Flagge, ein goldener Mastkorb und ein goldener Schild, dieser belegt mit einem herschauenden schwarzen Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt; auf dem Bug der Kogge eine nach links gekehrte widersehende natürliche Möwe.
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = Klein Wappen Wismar.svg
|Größe = 120
|Kurzdarstellung= Wappen der Hansestadt Wismar 1858–1918
|Blasonierung = Gespalten; vorn in Gold ein halber hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf am Spalt mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; hinten dreifach geteilt von Silber und Rot.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Großherzog [[Friedrich Franz II. (Mecklenburg)|Friedrich Franz&nbsp;II.]] von [[Mecklenburg-Schwerin]] festgelegt.
|Quelle =
|ref = Wappenbuch
|Begründung = Wohl seit dem letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts führte die Seestadt Wismar ein Wappen, das in der Fachliteratur als ''Stierkopfwappen'' bezeichnet wird. Überliefert ist seine Darstellung in dem Wappenbild des SECRETVM BVRGENSIVM DE WISMARIA – dessen ältester Abdruck von 1311 stammt. Das alte Wappen ist noch heute vielerorts anzutreffen, wie etwa im Thronsaal des Schweriner Schlosses, oder an den Rathäusern in Lübeck und Stralsund oder selbst am Rathaus von Wismar, dem Wassertor, der Wasserkunst auf dem Markt bzw. dem Zeughaus, das heute die Stadtbibliothek beherbergt. Außerdem ist in der Hauptsatzung der Stadt deklariert, dass das frühere ehemalige Wappen der Stadt Wismar weiterhin verwendet werden darf.
}}

'''Wappen 1918–1994'''
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = Wappen Wismar Alt.svg
|Größe = 120
|Kurzdarstellung= Wappen der Hansestadt Wismar 1918–1994
|Blasonierung = In Blau auf silbern gekrönten Wellen ein linksschwimmender roter Koggen mit zwei silbernen Streifen, goldbeschlagenem Ruder, goldenem Bugspriet und goldenem Mastkorb, auf dem Mast eine goldene Kreuzspitze mit einer zweimal weiß-rot gestreiften Flagge; auf dem Bug eine linksgewendete widersehende silberne Möwe; in den Wellen drei silberne Fische, die beiden oberen zugewendet, der untere linksgewendet; am Mast ein goldener Schild, darin ein goldgekrönter hersehender schwarzer Stierkopf mit ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern.
|Zusatz =
|Quelle = {{Literatur |Autor=Heinz Machatscheck |Hrsg=Heinz Göschel |Titel=Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik |Auflage=1. Auflage |Verlag=VEB Verlag Enzyklopädie |Ort=Leipzig |Datum=1979 |ISBN= |Seiten=480/481}}
|ref = Wappenlexikon
|Begründung = In dieser Form war das Wappen von Wismar seit 1918 gebräuchlich; als Siegel der Stadt ist es erstmals 1354 nachgewiesen. Der Koggen ist das Schiff der Hansezeit, weiß und rot sind die Hansefarben. Der Stierkopf weist auf die einstige Zugehörigkeit zum Land Mecklenburg, das Kreuz an der Mastspitze auf die „christliche Seefahrt“ hin. Die drei Fische symbolisieren den einstigen Fischfang im Mittelalter sowie die drei Fanggebiete der Hansefahrer vor Norwegens, Schwedens und Dänemarks Küste. Die Möwe ist wahrscheinlich eine im Laufe der Jahrhunderte erfolgte Umdeutung eines Holzbalkens.
}}

'''Wappen seit 1994'''
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = DEU Wismar COA.svg
|Größe = 120
|Kurzdarstellung= Wappen der Hansestadt Wismar
|Blasonierung = In Silber über blauem Wellschildfuß, darin drei (2:1) silberne Fische, die oberen zugewendet, der untere nach linksgewendet, eine links schwimmende rote Kogge mit zwei silbernen Streifen längs der Deckslinie, golden beschlagenem Ruder und goldenem Bugspriet; am Mast eine goldene Tatzenkreuzspitze, darunter eine linkswehende, zweimal von Silber und Rot längs gestreifte Flagge, ein goldener Mastkorb und ein goldener Dreieckschild, darin ein herschauender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; auf dem Bug der Kogge eine linksgewendete widersehende natürliche Möwe.
|Zusatz = Das Wappen wurde 1946 unter Vorbehalt einer endgültigen Regelung durch den Präsidenten der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern bestätigt, am 30. Juni 1994 durch das Ministerium des Innern in der neu gestalteten Fassung anerkannt und unter der Nr. 27 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.
|Quelle = {{Literatur |Autor=Hans-Heinz Schütt |Hrsg=produktionsbüro TINUS; Schwerin |Titel=Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2011 |ISBN=978-3-9814380-0-0 |Seiten=108–110}}
|ref = Wappenbuch
|Begründung = Nachdem im Herbst 1915 anlässlich der Nagelung eines Kriegswahrzeichens auf das Koggenbild des zweiten großen Stadtsiegels als angeblich ältestes Wappenbild zurückgegriffen worden war, kam die Anregung, das so geschaffene Wappen auch sonst wieder in Gebrauch zu nehmen. Die Wappenzeichnung wurde 1916 einer neuen Ratsflagge einverleibt und den Brotkarten aufgedruckt. In dem 1939 herausgegebenen „Deutschen Städtebuch“ werden dann sowohl das ''Stierkopfwappen'' als auch das ''Koggenwappen'' aufgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Stadt anstelle des historischen Wappens das allen heraldischen Gesichtspunkten zuwiderlaufende ''Koggenwappen'' in Gebrauch. Gegen seine Weiterführung wurden am 21. November 1946 seitens des 1. Vizepräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern vorbehaltlich einer endgültigen Regelung einstweilen keine Bedenken erhoben. Wohl 1967 gab die Stadt die mehrfach beanstandete Schrägstellung des Schildes auf, jedoch wies das Wappen von der Symbolik und der Tingierung her noch erhebliche Mängel auf. Im Ergebnis eines langwierigen Entscheidungsprozesses entschied sich am 25. August 1994 die Wismarer Bürgerschaft für das inzwischen neugestaltete ''Koggenwappen'', das jedoch 1995 wegen einiger grafischer Unzulänglichkeiten nochmals gezeichnet werden musste. In dem nach dem Siegelbild des SIGILLVM WISSEMARIE CIVITATIS – überliefert zuerst 1354 – gestalteten Wappen verdeutlicht die Kogge, das typische Handelsschiff der Hansezeit, in eindrucksvoller Weise die Haupterwerbsquelle der Wismarer Einwohner, den Fernhandel der Kaufleute. Während die Tingierung des Schiffes und der Flagge Wismar als eine im engen Bündnis mit dem hansischen Vorort Lübeck stehende Seestadt kennzeichnet, verweist der schwarze Stierkopf auf die fürstliche Oberhoheit. Eine weitere Erwerbsquelle sollen die Fische versinnbildlichen, den Fischfang, insbesondere den Heringsfang, und den Fischhandel. Die Möwe ist wahrscheinlich durch Umdeutung einer im ältesten Stadtsiegel an dieser Stelle sichtbaren Rah entstanden.
}}

=== Flagge ===
[[Datei:Flagge Wismar.svg|mini|hochkant|[[Datei:FIAV 100000.svg|20px]] Flagge der Hansestadt Wismar]]
Die Flagge ist historisch und wurde 1995 neu gezeichnet. Die Flagge ist Weiß – Rot – Weiß – Rot – Weiß – Rot (1:1:1:1:1:1) längs gestreift. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.<ref name="Wappenbuch" />

Ursprünglich war dies im Mittelalter die [[Seeflagge]] der Wismarer Schiffe. Die [[Stadtflagge]] hatte die gleichen Farben, jedoch mit nur vier Streifen. Das spiegelt sich im offiziellen Wappen der Stadt wider.
{{Absatz|links}}

=== Dienstsiegel ===
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift {{Inschrift|Text=HANSESTADT WISMAR}}.<ref>[https://www.wismar.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2634_5802_1.PDF%3F1623227610&fn=Hauptsatzung_Lesefassung Hauptsatzung §&nbsp;1 Abs.&nbsp;6] (PDF).</ref>


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
Wismar unterhält [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]] mit [[Kemi]] in Finnland seit 1959, [[Lübeck]] in Schleswig-Holstein seit 1987, [[Calais]] in Frankreich seit 1966, [[Aalborg]] in Dänemark seit 1961 und [[Kalmar]] in Schweden seit 2002. Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit [[Halden (Norwegen)|Halden]] in Norwegen seit 1991. Wismar schloss 2019 eine neue Partnerschaft mit [[Pogradec]] in Albanien<ref>{{Internetquelle |autor=Heiko Hoffmann |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Wismar/Wismar-und-Pogradec-jetzt-Partner |titel=Wismar und Pogradec jetzt Partner |werk=[[Ostsee-Zeitung]] |datum=2019-04-26 |abruf=2019-05-01}}</ref> und 2023 mit [[Tschornomorsk]] in der Ukraine<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Wismar |url=https://www.wismar.de/B%C3%BCrger/Aktuelles/Pressemitteilungen/Unterzeichnung-des-St%C3%A4dtepartnerschaftsvertrags-mit-Tschornomorsk.php?object=tx,2634.5.1&ModID=7&FID=2634.37964.1&NavID=2634.13&La=1 |titel=Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrags mit Tschornomorsk |datum=2023-10-16 |abruf=2025-03-13}}</ref>.
Wismar unterhält [[Städtepartnerschaft]]en mit
*[[Bild:Kemin vaakuna.png|20px]] [[Kemi]] in [[Finnland]] seit [[1959]]
*[[Bild:Wappen_Lübeck.png|20px]] [[Lübeck]] in [[Schleswig-Holstein]] seit [[1987]]
*[[Calais]] in [[Frankreich]] seit [[1988]]
*[[Aalborg]] in [[Dänemark]] seit [[1988]]
*[[Kalmar]] in [[Schweden]] seit [[2002]]
und eine Städtefreundschaft mit
*[[Bild:Halden _komm.png|20px]] [[Halden (Norwegen)|Halden]] in [[Norwegen]] seit [[1991]]


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Wismar|Altstädte von Stralsund und Wismar}}
[[Bild:Wismar_wasserkunst.jpg|thumb|Die "Wasserkunst" und der "Alte Schwede" am Markt]]
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich in der Altstadt. Zu nennen wären da der [[Marktplatz]] (größter Norddeutschlands) mit dem [[Klassizismus|klassizistischen]] [[Rathaus]] aus den Jahren [[1817]] bis [[1819]], die im [[Renaissance]]stil gehaltene '''Wismarer Wasserkunst''' und das bekannte [[Bürgerhaus]] '''Alter Schwede''' sowie das Stadtgeschichtliche [[Museum]] '''Schabbellhaus'''.


Als [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] steht die Hansestadt seit Mai 2002 zusammen mit der Altstadt der Hansestadt [[Stralsund]] unter dem besonderen Schutz der [[UNESCO]].<ref>{{Internetquelle |url=https://bau.hs-wismar.de/braun/Forschung/Wismar/HAUSBIOGRAPHIEN/Grundkarten/Kartennavigation/karte.htm |titel=Sammlung von Hausbiografien älterer Profanbauten der Hochschule Wismar |werk=bau.hs-wismar.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170116100256/https://bau.hs-wismar.de/braun/Forschung/Wismar/HAUSBIOGRAPHIEN/Grundkarten/Kartennavigation/karte.htm |archiv-datum=2017-01-16 |abruf=2018-03-25 |kommentar=Navigationsmöglichkeiten nicht mehr vorhanden}};<br /> Frank Braun: [https://fiw.hs-wismar.de/fileadmin/hs-wismar/_FIW/Bereich_BIW/Professoren/Braun/Bilder/Stadtbild_und_Baustruktur_Wismars_in_der_zweiten_Haelfte_des_17_Jahrhundert/Infodatei_Hausbiographien.pdf ''Das digitale Informationssystem „Hausbiographien Wismarer Häuser des 17. und 18. Jahrhunderts“.''] (PDF) In: ''fiw.hs-wismar.de.'' 24. Oktober 2005, abgerufen am 25. März 2018 (PDF; 28&nbsp;kB).</ref>
Bemerkenswert ist auch der [[Fürstenhof (Wismar)|Fürstenhof]] aus der [[Backsteinrenaissance]], reich verziert mit [[Terrakotta|Terrakotten]] aus der Werkstadt des Lübecker Künstlers [[Statius von Düren]]. Im Fürstenhof befinden sich heute sowohl das örtliche Amtsgericht als auch das Stadtarchiv der Hansestadt.


=== Marktplatz und Umgebung ===
Sehenswert sind ferner der historische '''Alte Hafen''' mit dem Nachbau der Poeler Kogge und die nah gelegene Insel [[Poel]] mit der einzigen [[Festung|Meerwasserfestung]] Deutschlands (heute Ruine).
[[Datei:Wismar, Am Markt 20,21 (2).JPG|mini|hochkant=1|Bürgerhaus „Alter Schwede“ von 1360]]


Der 100 mal 100 Meter große [[Markt (Wismar)|Marktplatz]] ist einer der größten Norddeutschlands. Auf ihm befindet sich ein Wahrzeichen der Stadt, die [[Wasserkunst Wismar|Wismarer Wasserkunst]] von 1602 im [[Renaissance]]stil.
Als [[Welterbe|Weltkulturerbe]] steht die Hansestadt seit [[Mai 2003]] zusammen mit der Altstadt der [[Hansestadt]] [[Stralsund]] unter dem besonderen Schutz der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]].


Am Marktplatz von Wismar stehen folgende historischen Bauwerke:
[[Bild:Wismar_nikolaikirche.jpg|thumb|left|Nikolaikirche]]
* das [[Klassizismus|klassizistische]] [[Rathaus Wismar|Rathaus]], erbaut 1817–1819, mit einer vorläufigen Dauerausstellung mit Exponaten zur Stadtgeschichte im Kellergewölbe
* ein [[Backsteingotik|backsteingotisches]] [[Bürgerhaus]], 1360 erbaut, heute Restaurant ''[[Alter Schwede (Wismar)|Alter Schwede]]''

In der Umgebung des Marktes verdienen die zahlreichen sanierten Straßenzüge mit mittelalterlichen bis klassizistischen Giebelhäusern Beachtung. Hinter dem Rathaus am Rudolph-Karstadt-Platz in der Fußgängerzone befindet sich das [[Rudolph-Karstadt-Platz 1 (Wismar)|Stammhaus des Warenhauskonzerns]] [[Karstadt]]. Das Gebäude in seiner heutigen Erscheinung stammt von 1908, Umbau 1931. Sehenswert sind das historische Treppenhaus und das kleine Museum im Erdgeschoss.

Bemerkenswert ist der [[Fürstenhof (Wismar)|Fürstenhof]] im Stil der [[Backsteinrenaissance]], reich verziert mit [[Terrakotta|Terrakotten]] aus der Werkstatt des Lübecker Künstlers [[Statius von Düren]]. Im Fürstenhof befindet sich heute das örtliche Amtsgericht.


=== Kirchen ===
=== Kirchen ===
Die drei großen Stadtkirchen in der Wismarer Innenstadt sind Zeugnisse der [[Backsteingotik]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war nur noch die Nikolaikirche weitgehend erhalten. Die Marienkirche und die Georgenkirche wurden durch [[Fliegerbombe]]n schwer beschädigt.
Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Innenstadtkirchen als Zeugnisse der [[Backsteingotik]]:


<gallery widths="180">
*'''[[Marienkirche (Wismar)|Marienkirche]]''' (nur der Turm ist erhalten; das beschädigte, aber durchaus zu rettende Kirchenschiff wurde in den [[1960er]] Jahren von den Verantwortlichen der [[SED]] mit voller Absicht und als reiner Machtbeweis gesprengt.
Wismar St. Marien 2008-06-10.jpg|Turm der ''Marienkirche''
In der Marienkirche gibt die Ausstellung „Wege zur Backsteingotik“, in Form eines 3D-Films in knapp 15 Minuten Auskunft darüber, wie früher Kirchen gebaut bzw. erweitert wurden.
Neue Kirche Wismar 2010 03 31 mv 082.JPG|''Neue Kirche''
*'''[[Nikolaikirche (Wismar)|Nikolaikirche]]''' (charakteristisches Merkmal ist das Kirchenschiff, das zu den höchsten Deutschlands gehört)
Wismar nikolaikirche.jpg|''Nikolaikirche''
*'''[[Georgenkirche (Wismar)|Georgenkirche]]''' (ehem. Ruine, wird zur Zeit wiederaufgebaut)
</gallery>
<br style="clear: left;"/>


* Von der [[Marienkirche (Wismar)|Marienkirche]] blieb nur der Turm bis heute erhalten. Die Ruine des im Krieg zerstörten Kirchenschiffs wurde 1960 gesprengt. Im Turm, der auch als Seezeichen diente, findet derzeit die Ausstellung ''Wege zur Backsteingotik'' statt.
== Wirtschaft ==
* Damit auch nach dem Krieg evangelische Gottesdienste durchgeführt werden konnten, wurde 1951 die [[Neue Kirche (Wismar)|Neue Kirche]] als [[Bartning-Notkirche|Notkirche]] neben der zerstörten Marienkirche gebaut.
* Die [[Nikolaikirche (Wismar)|Nikolaikirche]] wurde als [[Kirchenschiff|dreischiffige]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] von 1381 bis 1487 als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut. Charakteristisches Merkmal ist das Kirchenschiff, das zu den höchsten Deutschlands gehört. In der Kirche sind u.&nbsp;a. eine aus Stein gefertigte [[Fünte]] und ein aus der Marienkirche stammendes [[Taufbecken]] aus dem 14. Jhd., das von einem „Teufelsgitter“ umschlossen wird, zu sehen.


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[[Bild:Wismarer Werft.JPG|thumb|180px|Aker MTW Werft]]
Curch sankt georgen wismar north.jpg|''Georgenkirche'' während des Wiederaufbaus
Die [[MTW (Werft)|Aker MTW Wismar]] ist mit ihren ca. 1.300 Mitarbeitern der mit Abstand größte Arbeitgeber von Wismar. MTW bedeutet heute ''Meerestechnikwerft Wismar''. Aker unterhält hier das erste überdachte Dock Deutschlands, ein Bauwerk von 72&nbsp;m Höhe und über 395&nbsp;m Länge.
Wismar-HeiligenGeistKirche1-Bubo.JPG|''Heiligen-Geist-Kirche''
Wismar StLaurentius.jpg|''St. Laurentius''
</gallery>


* Die [[Georgenkirche (Wismar)|Georgenkirche]] wurde seit der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] wieder aufgebaut. Im Mai 2010 fanden die Rekonstruktionsarbeiten mit einem Festakt ihren vorläufigen Abschluss.
Des Weiteren besitzt Wismar eines der modernsten [[Holz]]verarbeitungszentren Europas ('''Klausner Nordic Timber'''-Werk und '''Egger Europawerk Wismar''') mit über 1.000 Arbeitsplätzen.
* Die [[Heiligen-Geist-Kirche (Wismar)|Heiligen-Geist-Kirche]] stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die gut erhaltene Kirche ist Hauptgebäude des ''Heiligen-Geist-Hospitales'' in der Lübschen Straße.
<br style="clear: right;" />
* Die kath. [[St. Laurentius (Wismar)|Laurentiuskirche]] wurde 1901/1902 im [[Neuromanik|Neuromanischen Stil]] errichtet.


=== Weitere Sehenswürdigkeiten ===
== Verkehr ==
[[Datei:F Reuter Wismar 2020.jpg|mini|hochkant=0.8|Büste des Dichters und Schriftstellers [[Fritz Reuter]], gefertigt um 1896]]
[[Bild:Nahverkehr Bahn HWI.png|thumb|Nahverkehrs- &amp; Bahnnetz]]
Unweit der Nicolaikirche befindet sich das [[Stadtgeschichtliches Museum der Hansestadt Wismar|Stadtgeschichtliche Museum der Hansestadt Wismar]] im bauhistorisch bedeutsamen ''Schabbellhaus''. Das [[Welt-Erbe-Haus]] ist ein denkmalgeschütztes [[Dielenhaus]] aus dem 14. Jahrhundert. Seit Juni 2014 befindet sich dort eine Ausstellung zum Weltkulturerbe der UNESCO.


Interessant sind auch der historische Alte Hafen mit dem [[Wassertor (Wismar)|Wassertor]], dem letzten erhaltenen Stadttor Wismars von ursprünglich fünf Toren und der südlichen Ostseeküste, dem sogenannten [[Gewölbe (Wismar)|Gewölbe]] und dem Nachbau der [[Poeler Kogge]], deren Heimathafen der Wismarer Alte Hafen ist. Dort befindet sich auch das [[Baumhaus (Wismar)|Baumhaus]] mit zwei Repliken der [[Schwedenköpfe]], Wismars Wahrzeichen, vor dem Hauseingang.
=== Öffentlicher Nahverkehr ===
Der '''Bahnhof''' Wismar liegt nordöstlich der Altstadt. Er wird von zwei stündlich verkehrenden [[RegionalExpress]]-Linien der [[Deutschen Bahn AG|Deutsche Bahn AG]] angefahren.


Ebenfalls zu den mittelalterlichen Zeugen der Hansestadt gehört der [[Alter Wasserturm (Wismar)|Alte Wasserturm]], der letzte erhaltene Wehrturm der Stadtbefestigung, der 1685 zum Wasserturm ausgebaut wurde. Südlich des Turmes befindet sich der [[Lindengarten (Wismar)|Lindengarten]], eine aus Spenden finanzierte Grünanlage. Von 1897 stammt der [[Wasserturm Wismar|Wasserturm am Turnplatz]], ein 28&nbsp;m hoher, [[Neugotik|neogotischer]] Backsteinturm.
* '''RE 4''' Wismar – [[Schwerin]] – [[Ludwigslust]] (– [[Wittenberge]] – [[Berlin]] – [[Jüterbog]] – [[Luckenwalde]])
* '''RE 8''' Wismar – [[Bad Doberan]] – [[Rostock]] – [[Tessin]]


Außerhalb der Altstadt befinden sich das Ensemble der Landesgartenschau von 2002 mit [[Aussichtsturm Wismar|Aussichtsturm]] sowie der [[Tierpark Wismar|Tierpark]] und das [[Technisches Landesmuseum|Technische Landesmuseum]].


Derzeit finden archäologische Grabungen in der [[Alte Schule (Wismar)|Alten Schule]] statt, sie dienen dem Ziel der Bausicherung und des Wiederaufbaus.
In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet sich der '''Zentrale Omnibusbahnhof''' ([[Busbahnhof|ZOB]]). Hier treffen sich Stadt- und Regionalbusse.


=== Kino ===
* Kulturzentrum Tikozigalpa mit dem ''Kino im Tikozigalpa'' mit wöchentlichen [[Programmkino]]vorführungen sowie einer Vereinskneipe und Veranstaltungsräumen für zahlreiche Musik- und Bildungsveranstaltungen. Das Tikozigalpa ist eine ehrenamtliche Initiative und besteht seit 1997.<ref>[http://www.tikozigalpa.org/ ''Über uns.''] In: ''tikozigalpa.org,'' abgerufen am 25. März 2018.</ref>


=== Musik ===
'''Stadtbusverkehre''' werden vom stadteigenen Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb Wismar ([[#Weblinks|EVB]]) - Linien A bis G - sowie vom privaten Regionalbusunternehmen Bus-Betriebe Wismar GmbH (BBW) - Linie 242 - erbracht. Zur Anwendung kommt der Tarif für den Stadtverkehr Wismar.
Die [[Festspiele Mecklenburg-Vorpommern]] sind in Wismar an mehreren Spielstätten zu Gast. Neben der Georgenkirche sind dies die Heiligen-Geist-Kirche und der alte Hafen. Hier fanden bisher Open-Air-Konzerte neben den historischen Speichern statt.<ref>[http://www.festspiele-mv.de/index.php?menue=spielorte&PHPSESSID=2b5a3de0b49419bbe792dda7abab8a28 www.festspiele-mv.de], abgerufen am 17. Dezember 2009.</ref>


In den Kirchen Wismars ist die ''Wismarer Kantorei'' aktiv. Sie wurde 1975 gegründet und leistet Chorarbeit mit einem Erwachsenenchor, mehreren Gemeindechören, einem Jugend- und dem Kinderchor. Ergänzend zum Chor ist das Instrumentalensemble ''Collegium musicum'' in die Aufführungen einbezogen. Im evangelischen Kindergarten wird musikalische Früherziehung angeboten.<ref>[https://www.kitawismar.de/kindergarten ''Kindergarten.''] In: ''kitawismar.de,'' abgerufen am 17. September 2017.</ref><ref>[http://www.musikinderkirchewismar.de/ www.musikinderkirchewismar.de], abgerufen am 18. Mai 2014.</ref>
An Werktagen (Montag bis Freitag) verkehren tagsüber folgende Stadtbuslinien:


[[Datei:Bigbandwismar.jpg|mini|hochkant=1|Bigband der Musikschule]]
* Linie '''A''': Seebad Wendorf &harr; ''ZOB &harr; Bahnhof &harr; Lindengarten'' &harr; Fischkaten (alle 30 Minuten)
An der Musikschule wurde 1996 die ''Bigband Wismar'' gegründet. Die Bandmitglieder sind zum Großteil Musikschüler, die jedoch oft von ehemaligen Mitgliedern unterstützt werden. Zu den jährlichen Höhepunkten zählen neben diversen Konzerten und Probenlagern unter anderem auch der internationale Neubrandenburger Jugendbigbandworkshop. Die Bigband hat an diversen Wettbewerben, wie dem [[Deutscher Orchesterwettbewerb|Deutschen Orchesterwettbewerb]], dem ''Skoda-Jazz-Cup Berlin'' und dem ''Jugend jazzt'' teilgenommen.
* Linie '''B-D''': Seebad Wendorf &harr; { ''Am Markt &rarr; Lindengarten &rarr; Bahnhof &rarr; ZOB'' } &harr; Gartenstadt (alle 30 Minuten)
* Linie '''C''': Friedenshof &harr; ''ZOB &harr; Bahnhof &harr; Lindengarten'' &harr; Dargetzow (alle 60 Minuten)
* Linie '''E''': Friedenshof &harr; ''ZOB &harr; Bahnhof &harr; Lindengarten'' &harr; Rothentor (alle 60 Minuten)
* Linie '''F''': Weidendammplatz &rarr; ''Hegede &rarr; Am Markt &rarr; Dahlberg'' &rarr; Weidendammplatz (alle 30 Minuten)
* Linie '''G''': Ostseeblick &harr; ''Wendorf &harr; Gartenstadt &harr; Lindengarten &harr; Bahnhof'' &harr; ZOB(alle 60 Minuten)
* Linie '''242''': (<span style="color: #666666;">Proseken &harr; ''Gägelow'' &harr;</span>) Ostseeblick &harr; ''Lindengarten &harr; Bahnhof &harr; Dargetzow'' &harr; Kritzow (Innenstadt alle 30 Minuten, Gägelow-Proseken stündlich)


Das CampusOpenAir Wismar findet seit 2000 in der Hansestadt statt. Bands wie [[Revolverheld (Band)|Revolverheld]] (2005), [[Blumentopf (Band)|Blumentopf]] und [[Clueso]] (2006), [[Culcha Candela]] und [[Dog Eat Dog (Band)|Dog Eat Dog]] (2007), [[Donots]], [[Das Bo]] und [[MIA.]] (2008) sowie [[Fotos]], [[Dendemann]], [[Virginia Jetzt!]] und [[Thomas D]] (2009) füllten bereits den Wismarer Campus mit bis zu 8000 Gästen (2008). Am 25. September 2010, zum 10. CampusOpenAir Wismar, traten [[The BossHoss]], [[Samy Deluxe]], [[Tele (Band)|Tele]], [[The Sonic Boom Foundation]] und I’m Not A Band auf. Das Festival findet traditionell nach der ersten Woche des Wintersemesters (Ende September) statt, wird komplett ehrenamtlich vom [[Allgemeiner Studierendenausschuss|allgemeinen Studierendenausschuss]] der [[Hochschule Wismar]] organisiert und ist eines der größten studentischen Musikfestivals in Norddeutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.campusopenairwismar.de/ |titel=campusopenair-wismar |abruf=2015-06-21}}</ref>
'''Regionalbusverkehre''' werden von den Unternehmen Bus-Betriebe Wismar GmbH (BBW), Peter Schmidt & Co Personenbeförderungs GmbH sowie Grevesmühlener Busbetriebe GmbH (GBB) erbracht. Tariflich integriert sind diese in die Verkehrsgemeinschaft Westmecklenburg ([[#Weblinks|VWM]]).


Jeweils im Juli findet in Kooperation mit der [[CIOFF]]-Organisation das Internationale [[Folklore]]festival Wismar statt, 2015 war es die 13. Ausgabe. Dort treten Tanz-, Sport-, Trachten- und Musikgruppen aus allen Erdteilen auf und präsentieren zwischen [[Markt (Wismar)|Marktplatz]], Altem Hafen und [[Theater Wismar|Theater]] ein vielfältiges Programm.<ref>[http://www.cioff.org/events-festival.cfm/en/227/Germany-Internationales_Folklorefestival_Hansestadt_Wismar ''Internationales Folklorefestival Hansestadt Wismar.''] [[CIOFF]], abgerufen am 21. Juli 2015.</ref>
[[Bild:Wismar_hafen.jpg|thumb|left|Wismarer Hafen]]


== Wirtschaft und Verkehr ==
=== Hafen ===
[[Datei:MTW Wismar.jpg|mini|hochkant=1|MV-Werft Wismar mit Montage-Kai]]
Wismar besitzt einen [[Seehafen]] mit Bedeutung v. a. für Massengüter und massenhafte Stückgüter. Hauptgutarten sind Rund- und [[Schnittholz]], Stahl und Schrott, Torf, Baustoffe und über die Ende der 90er Jahre komplett neu gebaute Massengutanlage [[Kaliumchlorid|Kali]] und Salz.


=== Wirtschaft ===
Der historische ''Alte Hafen'' ist wirtschaftlich nicht von Bedeutung; stattdessen stellt er eines der attraktivsten Orte Wismars dar. Er ist [[Heimathafen]] der Rekonstruktion der [[Poeler Kogge]] und Spielort der [[Festspiele Mecklenburg-Vorpommern]].<br style="clear: left;" />
Die Standortgeschichte von Wirtschaftsbetrieben in Wismar ist vielfach mit [[Podeus]] und Nachfolgeunternehmen verknüpft. [[Claude Dornier]] erwarb Mitte 1933 die unter Zwangsverwaltung stehende Maschinenfabrik Podeus, gründete am 1. Dezember 1933 die [[Norddeutsche Dornier-Werke|Dornier Werke Wismar]] und beschäftigte große Teile der Belegschaft weiter.<ref>Béatrice Busjan, Corinna Schubert: Flugzeugbau in Wismar. Erinnerungen an die Norddeutschen Dornier-Werke, Seite 7 ff.</ref> Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde von den zerstörten Anlagen in Wismar die übrig gebliebenen Werke in [[Volkseigener Betrieb]]e überführt. Bis 2022 waren die Nachfolger [[MV Werften Wismar]] die größten Arbeitgeber in Wismar, sie beschäftigten etwa 600 Mitarbeiter.<ref>{{Literatur |Hrsg=nordkurier.de |Titel=Schiffbau: Asiaten kaufen Nordic Yards in Mecklenburg-Vorpommern |Datum= |Online=http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/konzern-kauft-nordic-yards-in-mecklenburg-vorpommern-0221010203.html |Abruf=2016-12-05}}</ref> Nach der [[Insolvenz]] der MV Werften 2022<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/mv-werften-melden-insolvenz-an-reederei-in-not-17724387.html |titel=MV-Werften melden Insolvenz an: Reederei in Not |werk=FAZ.net |datum=2022-01-10 |sprache=de |abruf=2024-12-25}}</ref> wurden die Anlagen von [[ThyssenKrupp Marine Systems|Thyssenkrupp Marine Systems]] übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/thyssenkrupp-marine-systems-ubernimmt-mv-werften-133456 |titel=thyssenkrupp Marine Systems übernimmt MV Werften |werk=[[ThyssenKrupp Marine Systems]] |datum=2022-06-10 |sprache=de |abruf=2024-12-25}}</ref> Die knapp 400&nbsp;m lange und 72&nbsp;m hohe Halle, die ein 340&nbsp;m langes Trockendock umspannt, trägt weiterhin zum Stadtbild bei.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Behling |url=https://www.kn-online.de/wirtschaft/warum-tkms-in-kiel-eine-werft-in-wismar-brauchen-kann-OC2DVWC2O2AWCQNXOZV3N3I22E.html |titel=Warum TKMS die MV Werft in Wismar übernehmen möchte |werk=[[Kieler Nachrichten]] |datum=2022-03-23 |sprache=de |abruf=2024-12-25}}</ref>


Im Stadtgebiet ''Haffeld'' (Wismar-Nord) besitzt die Hansestadt eines der modernsten Holzverarbeitungszentren Europas. Dort sind ''[[Ilim Timber|Ilim Nordic Timber]]'',<ref>[http://www.ilimtimber.com/de/company/historie/ ''Historie.''] In: ''ilimtimber.com'', abgerufen am 30. August 2017.</ref> ''[[Egger Group|Egger Holzwerkstoffe Wismar]]'', ''[[German Pellets]]'' sowie der Brettschichtholzhersteller ''Hüttemann Wismar'' angesiedelt. Auf dem Areal sind rund tausend Arbeitsplätze entstanden.
=== Autobahn &amp; Güterverkehr ===
Wismar ist über die [[Bundesautobahn 20|A 20]] nach Rostock und nach Lübeck sowie die [[Bundesautobahn 241|A 241]] (''im Bau, vorraussichtlich Ende 2007 fertig gestellt'') nach Schwerin zur A 24 in das deutsche Autobahnnetz eingebunden. Der Hafen ist an das bundesweite Eisenbahnnetz angeschlossen. Etwa 60 Prozent aller Güter werden per Eisenbahn an- oder abtransportiert.<br style="clear: right;" />


Schon seit 2001 forscht, entwickelt und produziert die ''Sonnenstromfabrik Solara'' im Bereich der [[Photovoltaik]]. Zum Programm gehören sowohl PV-Netzverbundanlagen als auch PV-Inselsysteme. Im März 2008 wurde ein neues Fertigungswerk errichtet. Hier werden jährlich von rund 360 Mitarbeitern Solarmodule im Wert von 400 Millionen Euro hergestellt.
== Bildung ==
Wismar bietet neben der [[Fachhochschule]], der '''[[Hochschule Wismar]]''', ein breites Bildungsangebot:
=== Gymnasien ===
Nach der endgültigen Eingliederung der Außenstelle (ehem. ''Helene-Weigel-Gymnasium'') des '''Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums''' zum Haupthaus in der Dahlmannstraße wird dies neben dem ''Geschwister-Scholl-Gymnasium'' ('''[[Große Stadtschule Wismar|Große Stadtschule]]''') vorerst weiter bestehen. Nach einigen Jahren rückläufiger Schülerzahlen in den Einstiegsklassen war dieser Schritt notwendig geworden, der nun endgültig vollzogen wird.


In der Stadt befindet sich das Stammhaus von [[Karstadt]]. 1881 eröffnete [[Rudolph Karstadt]] hier sein erstes Tuchgeschäft.
Durch Schüler- und Lehrertransfers innerhalb der Schulwochen kann eine größere Bandbreite an Kursen in der [[Gymnasiale Oberstufe|Oberstufe]] geboten werden.


=== Regionale Schulen ===
=== Hafenanlagen ===
==== Seehafen ====
Die schwindenden Schülerzahlen betrafen auch Wismars [[Regionale Schule|Regionalschulen]] (Real- und Hauptschulen). Die Schülerinnen und Schüler sind derzeit auf die ''Schule am Turnplatz'' (Wismar-Süd), die ''Ostsee-Schule'' (Wendorf) und die ''Bertold-Brecht-Schule'' (Friedenshof) verteilt. Eine Regionale Schule in Wismar-Nordost fehlt seit der Schließung der ''John-Brinckman-Schule'' (Kagenmarkt).
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z1006-016, Wismar, Seehafen, Kali-Verladeanlage.jpg|mini|hochkant=1|Anlage für den [[Kalisalz]]-Umschlag, 1981]]
Wismar besitzt einen [[Seehafen]]. Der Hafen wurde bereits 1211 urkundlich erwähnt und hat Bedeutung vor allem für [[Massengut|Massengüter]] und massenhafte [[Stückgut|Stückgüter]]. Hauptgutarten sind Rund- und Schnittholz, Stahl und Schrott, Torf, Baustoffe und über die Ende der 1990er Jahre komplett neu gebaute Massengutanlage Kali und Salz. Der Hafen bietet insgesamt 15&nbsp;[[Liegeplatz|Liegeplätze]] mit 2300&nbsp;m Kailänge und zwei [[Dalbe]]nplätze.<ref>Ralf Witthohn: ''Neue Chancen an alten Straßen.'' In: ''Deutsche Seeschifffahrt'', Heft 12/2010, {{ISSN|0948-9002}}, S. 42–45.</ref> Der Hafen wurde 2008 von 1300 Seeschiffen angelaufen, mit denen ein Umschlag von 3,46 Mio&nbsp;t erfolgte.<ref name="HWI_Seehafen2008">{{Internetquelle |url=http://www.hafen-wismar.de/index.php?id=45 |titel=Seehafen Wismar GmbH, Geschäftsentwicklung |werk=hafen-wismar.de |abruf=2009-05-03}}</ref> 2011 wurden 3,2 Mio.&nbsp;t Güter umgeschlagen, was gegenüber dem Wert von 2010 (3,5 Mio.&nbsp;t) einen Rückgang um 8,6 % bedeutete.<ref>''Bilanz der deutschen Seehäfen 2011.'' In: ''[[Hansa (Zeitschrift)|Hansa]]'', Heft 4/2012, S. 79 f.</ref> Der Gesamtumschlag aller Güter im Hafen von Wismar betrug 2014 7,5 Mio.&nbsp;t<ref>''Vier neue Krane für Wismar.'' In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'', 15. April 2015, S. 4.</ref> (2013: 8,6 Mio.&nbsp;t, 2012: 7,8 Mio.&nbsp;t).<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Umschlag im Nordosten steigt.'' In: ''Täglicher Hafenbericht'', 20. Januar 2014, S. 3.</ref> Der Seegüterumschlag lag 2013 bei 3,8 Mio.&nbsp;t,<ref>Peter Kleinort: ''Nordost-Häfen mit gemischter Bilanz''. In: ''Täglicher Hafenbericht'', 16. Mai 2014, S. 2.</ref> 2015 bei 3,7 Mio.&nbsp;t.<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Hafen Wismar stärkt seine Vielseitigkeit.'' In: ''Täglicher Hafenbericht'', 4. Januar 2016, S. 3.</ref> Im Jahr 2016 wurden 3,4 Mio.&nbsp;t Güter umgeschlagen, die auf dem Wasser transportiert wurden, der Gesamtumschlag aller Güter (Lkw, Eisenbahn und Schiff) lag bei 7,1 Mio.&nbsp;t<ref>''Verhaltenes Jahr für Wismar · Seehafen mit Umschlagminus von zehn Prozent.'' In: ''Täglicher Hafenbericht'', 6. Januar 2017, S. 3.</ref> (2015: 8,1 Mio.&nbsp;t<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Hafen Wismar mit Mengenplus in 2015''. In: ''Täglicher Hafenbericht'', 30. Dezember 2015, S. 16</ref>).


Betreiber des Seehafens ist die ''Seehafen Wismar GmbH'', an der die Stadt Wismar zu 90 % und das Land Mecklenburg-Vorpommern zu 10 % beteiligt sind.
=== weitere Bildungseinrichtungen ===
* die Integrierte Gesamtschule (IGS) ''Johann Wolfgang von Goethe'' ([[Dominikanerkloster]])
* 4 Grundschulen
* eine Musikschule
* 2 Förderschulen
* 2 Privatschulen
* einen Verbund der 5 bestehenden Berufsschulzentren Wismars


Wismar bietet seit 2013 mit dem ''Columbus Cruise Center Wismar'' (CCCW) ein Kreuzfahrt-Terminal am [[Liegeplatz]] Nr. 17 im Hafenbecken ''Überseehafen'', das 2013 zweimal von [[Kreuzfahrtschiff]]en genutzt wurde. Es gab 2014 es zwölf Anläufe mit 14.000 Passagieren; 2016 fanden neun Anläufe statt,<ref>''Verhaltenes Jahr für Wismar.'' In: ''Täglicher Hafenbericht'', 6. Januar 2017, S. 3.</ref> 2017 gab es elf Anläufe. Das Terminal wurde bis 2021 modernisiert und verlängert, sodass pro Saison etwa 30 Anläufe möglich sind.<ref>[https://www.ostsee.de/wismar/kreuzfahrtschiffe.html ''Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Wismar 2017.''] In: ''ostsee.de'', abgerufen am 16. Februar 2017.</ref> Allein für das neue Abfertigungsgebäude wurden 1,6&nbsp;Mio. Euro ausgegeben, wobei 1,4&nbsp;Mio. vom Wirtschaftsministerium des Landes finanziert wurden. Für weitere Baumaßnahmen wie Verlängerung des Liegeplatzes, Bau eines neuen Dalbensteges und Straßenbaumaßnahmen auf dem Vorplatz wurden gut 7,4&nbsp;Mio. Euro verwendet, wovon gut 6,6&nbsp;Mio. aus Landesmitteln stammen. Im ersten [[COVID-19-Pandemie]]-Jahr 2020 gab es 420vPassagiere bei vier Anläufen.<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Cruise-Neustart im Hafen Wismar · Ostseehafen verfügt über neues Terminal.'' In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'' vom 24. Juni 2021, S.&nbsp;1</ref> Für die Vermarktung als auch für die Abfertigung der Kreuzfahrtschiff-Passagiere am Alten Hafen wurde 2012 die ''Columbus Cruise Center Wismar GmbH'' als Tochtergesellschaft der ''Seehafen Wismar GmbH'' und der ''Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH'' gegründet.<ref>''Wismar baut seine Position weiter aus.'' In: ''Täglicher Hafenbericht'', 14. November 2014, Sonderbeilage Baltic Sea / Ostseehäfen, S.&nbsp;6.</ref><ref>Thomas Schwandt: ''Wismar; Symbiose von Wirtschaft und Tourismus.'' In: ''Täglicher Hafenbericht'', 16. November 2018, Sonderbeilage Baltic Sea / Deutsche Ostseehäfen, S.&nbsp;4/5.</ref>
== Persönlichkeiten ==


Das [[Lotse|Lotswesen]] im Hafen von Wismar und im vorgelagerten Seegebiet wird von den Mitgliedern der in [[Warnemünde]] ansässigen [[Lotsenbrüderschaft Wismar-Rostock-Stralsund]] gewährleistet.
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
{| style="background: transparent;"
|- valign="top"
| style="padding-right: 50px;" |
*[[Hans Konrad Karl Ackermann]], Mediziner
*[[Walter Bremer]], Archäologe
*[[Christel Buschmann]], Drehbuchautorin
*[[Friedrich Christoph Dahlmann]], deutscher Historiker und Staatsmann
*[[Gottlob Frege]], deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph
*[[Carsten Jancker]], deutscher Fußballspieler
*[[Christian Heinrich Kindler]], Bürgermeister
*[[Marita Koch]], ehemalige Leichtathletin
|
*[[Bernhard Latomus]], mecklenburgischer Historiker
*[[Stefan Liebich]], deutscher Politiker
*[[Stefan Maelck]], deutscher Publizist
*[[Daniel Georg Morhof]], deutscher Literaturhistoriker und Polyhistor
*[[Gunter Pleuger]], deutscher Diplomat
*[[Wilhelm Plüschow]], Fotograf
*[[Karl Scharfenberg]], deutscher Eisenbahningenieur
*[[Joachim Streich]], deutscher Fußballspieler
|}


=== Ehrenbürger ===
==== Alter Hafen ====
[[Datei:Wismar-Hafen.jpg|mini|hochkant=1|„Alter Hafen“, Blick Richtung Ostsee]]
* 2004 – [[Gottfried Kiesow]], deutscher Denkmalschützer
Der historische ''Alte Hafen'' stammt aus der Ära vor Beginn des Industriezeitalters. Er ist für den Güterumschlag nicht mehr von Bedeutung; stattdessen stellt er sowohl für Einheimische als auch für Touristen einen der attraktivsten Orte Wismars dar. Er ist Heimathafen der Rekonstruktion der [[Poeler Kogge]] und Spielort der [[Festspiele Mecklenburg-Vorpommern]]. In seiner Nähe befinden sich Hotels und andere Niederlassungen der Gastronomie. Das [[Baumhaus (Wismar)|Baumhaus]] verdankt seinen Namen dem Umstand, dass die Hafeneinfahrt früher des Nachts aus Sicherheitsgründen mit Hilfe eines quergelegten langen Baumstamms abgesperrt wurde. Das ''Alte [[Zollhaus (Wismar)|Zollhaus]]'' stammt aus dem Jahr 1888. Das Areal mit seinen Speichern wurde ab 1991 saniert und Neubauten entstanden, wie z.&nbsp;B. bis 2017 die aufgereihten Giebelhäuser an der westlichen Kaikante.<ref>Norbert Huschner: ''Baumaßnahme Erschließung Alter Hafen – Silo 2 „Kruse-Speicher“''. In: Stadtkern Juni 2006, S. 4f.</ref><ref>Norbert Huschner: ''Entwicklung Alter Hafen – Visionärer Ausblick – Silo 3 „Ohlerich-Speicher“''. In: ''Stadtkern'' Juni 2007, S. 4f.</ref><ref>Norbert Huschner: ''Aktuelle Entwicklung im Alten Hafen''. In: ''Stadtkern'' September 2017, S. 6f.</ref>


Haupterschließungsstraßen sind [[Am Hafen (Wismar)|Am Hafen]], [[Stockholmer Straße (Wismar)|Stockholmer Straße]], Kopenhagener Straße, Schiffbauerdamm und Alter Holzhafen.
== Literatur ==


==== Yachthäfen ====
*[http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/16/seite/0695/meyers_b16_s0695.html#Wismar Wismar], in: ''Meyers Konversationslexikon'', 4. Aufl., 1888, Band 16, Seite 695
[[Datei:Bad Wendorf Seesteg 2011.JPG|mini|Seesteg von Bad Wendorf an der [[Wismarer Bucht]]]]
* Friedrich Techen: ''Geschichte der Seestadt Wismar''. Wismar 1929
[[Datei:19-07-27-Wismarer-Bucht-Wendorf-DJI 0071.jpg|mini|Wismar Wendorf mit Seebrücke und Segelyachthafen]]
* Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: ''Wismar und Stralsund – Welterbe''. Monumente-Edition. Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2004, ISBN 3-936942-55-2 oder ISBN 3-936942-56-0
Nahe dem Stadtzentrum befinden sich der ''Alte Hafen'' mit für größere Yachten geeigneten Kaianlagen, der ''Westhafen'' mit vielen Liegenplätzen für Boote aller Größenordnungen und der südlich des Überseehafens gelegene ''[[Wasserwanderrastplatz]]''. Nördlich der Werft liegt der wegen des engen Fahrwassers und des beschränkten Tiefgangs nur für kleinere Boote geeignete ''Seglerhafen''. Nordwestlich des Stadtzentrums befindet sich der ''Yachthafen Wendorf'' im gleichnamigen Stadtteil.
* Ingo Ulpts: ''Die Bettelorden in Mecklenburg''. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995


== Filme und Fernsehen ==
=== Seebad Wendorf ===
Der früher als ''Seebad Wendorf'' bekannte, 3,5&nbsp;km nordwestlich von Wismar unmittelbar an der Bucht gelegene Badeort ist von der Stadt als Stadtteil ''Wendorf'' eingemeindet worden. Um 1910 bestand Wendorf aus zwei Dörfern und einem Erbpachthof mit insgesamt 240 Einwohnern.<ref>Meyers Reisebücher: ''Ostseebäder.'' 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1910, S. 242.</ref> Seitdem sind in Wendorf einige Villen sowie zahlreiche Mehrfamilien-Wohnhäuser und Wohnblocks entstanden.


In Strandnähe befindet sich auf einer Anhöhe in einer parkartigen Umgebung ein Hotel, in dem an Wochenenden auch gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden. Der Badestrand ist feinsandig und leicht abfallend, der Wellenschlag gering. 350&nbsp;m weit in die [[Wismarbucht]] hinein reicht die [[Seebrücke]].
* "[[Nosferatu, eine Symphonie des Grauens]]" - Der erste [[Vampir]]film gedreht von [[Friedrich_Wilhelm_Murnau|F. W. Murnau]] in Wismar, Rostock und Lübeck
* "SoKo Wismar" - Fernsehserie im [[ZDF]]


== Siehe auch ==
=== Verkehr ===

* [[Historische Altstädte Stralsund und Wismar]]
==== Eisenbahnverkehr ====
* [[Hochschule Wismar]]
[[Datei:Bahnhof wismar.JPG|mini|hochkant=1|Empfangsgebäude des Bahnhofs Wismar]]
* [[Große Stadtschule Wismar]]
Wismar liegt an den [[Eisenbahnstrecke]]n [[Bahnstrecke Wismar–Rostock|Wismar–Rostock]] und [[Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar|Ludwigslust–Wismar]], die Strecke [[Bahnstrecke Wismar–Karow|Wismar–Karow]] wurde 1998 stillgelegt. Der [[Bahnhof]] ''[[Bahnhof Wismar|Wismar]]'' befindet sich nordöstlich der Altstadt. Er wird von einer [[Regional-Express]]-Linie und zwei [[Regionalbahn]]linien angefahren:
* [[Liste der Eisenbahnlinien in Brandenburg und Berlin#RE 8|RE&nbsp;8]]: '''Wismar''' – [[Schwerin Hauptbahnhof|Schwerin Hbf]] – [[Bahnhof Ludwigslust|Ludwigslust]] – [[Bahnhof Wittenberge|Wittenberge]] – [[Berlin Hauptbahnhof|Berlin Hbf]] – [[Bahnhof Flughafen BER|Flughafen BER]] ''(zweistündlich)''
* [[Liste der Eisenbahnlinien in Mecklenburg-Vorpommern#Regionalbahn|RB&nbsp;11]]: '''Wismar''' – [[Bahnhof Bad Doberan|Bad Doberan]] – [[Rostock Hauptbahnhof|Rostock Hbf]] – [[Tessin (bei Rostock)|Tessin]] ''(stündlich)''
* [[Liste der Eisenbahnlinien in Mecklenburg-Vorpommern#Regionalbahn|RB&nbsp;17]]: '''Wismar''' – Schwerin – Ludwigslust ''(zweistündlich)''
Die beiden zweistündlich verkehrenden Linien RE&nbsp;8 und RB&nbsp;17 ergänzen sich auf dem Abschnitt Wismar–Schwerin Hbf–Ludwigslust zu einem annähernden Stundentakt.

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet sich der Zentrale [[Busbahnhof|Omnibusbahnhof]]. Hier treffen sich fast alle [[Stadtbus|Stadt]]- und [[Regionalbusverkehr|Regionalbuslinien]]. Die zentrale Haltestelle der Stadtbuslinien ist ''Am Markt''.

Bis Ende 2015 wurde der Stadtbusverkehr vom stadteigenen ''Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb Wismar'' (EVB) erbracht, ab 2013 unter der Bezeichnung ''Eigenbetrieb Nahverkehr Nordwestmecklenburg'' (ENN). Aufgrund der geringen Wirtschaftlichkeit von acht Buslinien wurde Anfang 2013 das Liniennetz umstrukturiert und vereinfacht, die vormaligen Linien G und 242 wurden in die übrigen Linien integriert.

Seit 2016 werden der Stadtbusverkehr Wismar und der Regionalbusverkehr in Nordwestmecklenburg von der ''NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH'' (entstanden aus den ''Grevesmühlener Busbetrieben GmbH'' und dem ''Eigenbetrieb Nahverkehr Nordwestmecklenburg'') erbracht, teilweise mit dem Unternehmen ''Bus-Betriebe Wismar GmbH'' (BBW) als [[Subunternehmen|Subunternehmer]]. Für die beiden Betriebsbereiche gelten unterschiedliche Tarife. Ein [[Verkehrsverbund|Verbundtarif]] besteht nicht mehr. Stand Januar 2024 existieren folgende Stadtbuslinien; die Taktangaben gelten jeweils für montags–freitags tagsüber:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nahbus.de/fahrplan/wismar-juni-2023 |titel=NAHBUS: Stadtverkehr Wismar |sprache=de |abruf=2024-01-06}}</ref>
* ''Linie 12:'' Gägelow – Ostseeblick – Seebad Wendorf – Krankenhaus – Friedhof – ZOB – Kagenmarkt (Über Markt, Regelmäßiger Stundentakt)
* ''Linie 13:'' Fischkaten – Kagenmarkt – ZOB – Burgwall – Wendenkrug – Ostseeblick – Zierow (Regelmäßiger Stundentakt)
* ''Linie 14:'' Dammhusen Gartenstadt – Sporthalle – Markt – ZOB – Dammhusen Gartenstadt (Regelmäßiger Stundentakt)
* ''Linie 15:'' Seebad Wendorf – Burgwall – Markt – ZOB – Seebad Wendorf (Regelmäßiger 15-Minuten-Takt)
* ''Linie 16:'' Hornstorf – Kritzow – ZOB – Burgwall – Sporthalle – Kluß – Lübow (Regelmäßiger Stundentakt)
* ''Linie 18:'' Barnekow – Gartenstadt – Burgwall – Markt – ZOB – Barnekow (Regelmäßiger Stundentakt)

In den Jahren 2022 und 2023 wurden durch Kreistagsbeschlüsse die Orte [[Lübow]], [[Hornstorf]], [[Zierow]] und [[Barnekow]] ins Wismarer Tarifnetz aufgenommen sowie engere Takte und eine Ausweitung einiger Fahrpläne bis in die Nacht bestimmt.

==== Fahrradverkehr ====
Wismar ist an einige regionale und internationale Radwanderwege angeschlossen, u.&nbsp;a. an den [[Ostseeküsten-Radweg (EV10)|Ostseeküsten-Radweg]],<ref>{{Literatur |Titel=Ostseeküsten-Radweg |Sammelwerk=Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.&nbsp;V. |Datum= |Online=https://www.auf-nach-mv.de/ostseekuesten-radfernweg |Abruf=2017-05-14}}</ref> der innerhalb des [[EuroVelo]]-Netzwerkes die Ostsee umrundet.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://de.eurovelo.com/ev10 |titel=EuroVelo 10 |hrsg=EuroVelo |abruf=2017-05-14}}</ref>

==== Autobahn und Güterverkehr ====
Wismar ist über die [[Bundesautobahn|Autobahnen]] [[Bundesautobahn 20|A&nbsp;20]] nach [[Rostock]] und [[Lübeck]] und [[Bundesautobahn 14|A&nbsp;14]] nach [[Schwerin]], die sich im [[Autobahnkreuz Wismar]] kreuzen, an das deutsche Autobahnnetz angebunden.

Der Hafen hat einen Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz. Etwa 60 Prozent der im Hafen umgeschlagenen Güter werden als [[Seehafenhinterlandverkehr]] per Eisenbahn an- oder abtransportiert.

=== Güterverkehrsanlagen ===
Die Deutsche Reichsbahn plante 1987 in Wismar einen vollautomatischen [[Rangierbahnhof]] mit [[Gleisbremse|Gleisbremstechnik]] zu erbauen. Die Zu- und Abfuhr von Güterzügen aus einer neugebauten [[Rangiertechnische Einrichtung|Rangiertechnischen Einrichtung]] mit einer Gleisharfe mit mehreren 500&nbsp;m langen Zugbildungsgleisen auf dem Gelände des Platter Kamp war in der Planungsphase. Die Elektrifizierung der Bahn in Wismar im Mai 1987 war eine Voraussetzung. Grund für diese große Investition war die Option der Verlegung des Tschechen-Hafens von Hamburg nach Wismar. Der Transitumschlag über Hamburg in die [[Tschechische Republik|Tschechisch-Slowakische Volksrepublik]] ließ in den 1980er Jahren nach, eine Verlegung zum Hafen Wismar mit Abfuhr auf dem Schienenweg war wirtschaftlicher als der Abtransport der Güter mit der Binnenschifffahrtsgesellschaft [[ČSPLO]] auf der Elbe. Mit dem vorgelagerten Rangierbahnhof Bad-Kleinen sollte die Verkehrsleistungen realisiert werden. Die politische Wende zerschlug das Vorhaben schon 1990.<ref>Planungsunterlagen Verkehrsprojekte der Reichsbahndirektion Schwerin aus den Jahren 1987/88, Archiv Deutsche Bahn</ref> 2022 wirbt der Seehafen Wismar unter – ''Anbindung Schiene'' – mit: ''Der hafeninterne Rangierbahnhof mit 18 Gleisen bietet beste Voraussetzungen für die Bildung von Ganzzügen. Amtlich geeichte dynamische Gleiswaagen stehen unseren Bahnkunden zur Verfügung.''

{{Siehe auch|Hochbrücke Wismar}}

== Infrastruktur ==
=== Allgemein ===
* Die Stadtbibliothek der Hansestadt Wismar wird von einem Förderverein unterstützt. Sie führt eine Kinderbibliothek und hat Angebote für Schulklassen sowie Projekte zur Leseförderung. Seit 2010 gibt es eine Kooperation mit der Landeshauptstadt [[Schwerin]], die den Lesern die Nutzung der digitalen Bestände beider [[Stadtbibliothek]]en ermöglicht. Es handelt sich um die erste interkommunale Kooperation dieser Art in Deutschland.
* Das Stadtarchiv der Hansestadt Wismar kann als ''Gedächtnis der Stadtverwaltung'' bis ins Mittelalter zurückblicken. ''Wismarer Beiträge'' nennt sich die Schriftenreihe des Archivs.
* Am 1. Dezember 2012 wurde mit dem 2500&nbsp;m² großen [[phanTECHNIKUM]] in Wismar eine der größten Technikausstellungen in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet.

=== Bildung ===
[[Datei:Wismar Buergerschule 2008-06-10 053.jpg|mini|hochkant=1|Goethe-Schule, 1878–1890 errichtet auf dem Gelände des ehemaligen [[Schwarzes Kloster (Wismar)|Schwarzen Klosters]]]]

==== Schulen ====
* sechs Grundschulen
** ''Seeblick-Grundschule'' (Wendorf)
** ''Grundschule am Friedenshof'' (Friedenshof)
** ''Rudolf-Tarnow-Schule'' (Kagenmarkt)
** ''Fritz-Reuter-Schule'' (Altstadt)
** ''Hanse-Grundschule'' (Friedenshof)
** Evangelische Grundschule Robert Lansemann
* regionale Schulen
** ''Ostsee-Schule'' (Wendorf) mit einer Klasse des [[Produktives Lernen|Produktiven Lernens]]
** ''Bertolt-Brecht-Schule'' (Friedenshof)
** Integrierte Gesamtschule (IGS) ''Johann Wolfgang von Goethe'' ([[Schwarzes Kloster (Wismar)|ehemals Dominikanerkloster]]) (Altstadt)
* Gymnasien
** [[Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wismar|Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums]]
** ''Geschwister-Scholl-Gymnasium''
* zwei Förderschulen
* zwei Privatschulen
* Verbund der fünf bestehenden Berufsschulzentren mit integrierten [[Berufliches Gymnasium|Fachgymnasien]] für Wirtschaft und Metalltechnik
* Musikschule

[[Datei:Große Stadtschule--front-view-1.png|mini|hochkant=1|[[Große Stadtschule Wismar|Große Stadtschule]]]]
Nach der erfolgten Eingliederung der Außenstelle (ehem. ''Helene-Weigel-Gymnasium'') des [[Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wismar|Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums]] zum Haupthaus in der Dahlmannstraße wird dies neben dem ''Geschwister-Scholl-Gymnasium'' ''([[Große Stadtschule Wismar|Große Stadtschule]])'' weiter bestehen. Nach einigen Jahren rückläufiger Schülerzahlen in den Einstiegsklassen war dieser Schritt notwendig geworden. Durch Schüler- und Lehrertransfers innerhalb der Schulwochen kann eine größere Bandbreite an Kursen in der [[Gymnasiale Oberstufe|Oberstufe]] geboten werden.

==== Hochschule ====
Eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen Wismars ist die ''[[Hochschule Wismar]]''. Dort gab es Wintersemester 2013/14 über 8000 Studenten aus Deutschland und dem Ausland.<ref name="13-14">{{Internetquelle |url=http://service.mvnet.de/statmv/daten_stam_berichte/e-bibointerth02/gesundheit--bildung/b-iii__/b313__/daten/b313-2013-00.pdf |titel=Studierende an Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern 2013/14 |hrsg=Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern |datum=2014-09-23 |format=PDF; 309&nbsp;kB |abruf=2014-11-07}}</ref>

=== Soziale Einrichtungen ===
* Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit der Kontakt- und Informationsstelle
* Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit sozialen Diensten
* Caritas Mecklenburg
* Christliches Jugenddorfwerk Deutschland
* Das Boot Wismar, Verein zur Förderung seelischer Gesundheit und Integration
* Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Kreisverband Wismar
* Diakonie mit sozialen Diensten und betreutem Wohnen
* Malteser Hilfsdienst
* Ökumenischer Kirchenladen als Begegnungszentrum
* Beratungsstelle der katholischen Kirche
* Volkssolidarität Stadtverband Wismar
* Weißer Ring
* Wismarer Tafel

=== Sport ===
In Wismar gibt es zahlreiche Sportvereine. Der bekannteste Vertreter Wismars im [[Fußball]] ist der [[FC Anker Wismar]], der in der [[Fußball-Oberliga Nordost 2023/24|Saison 2023/24]] in der fünftklassigen [[Fußball-Oberliga Nordost|Oberliga Nordost]] spielt. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele im [[Kurt-Bürger-Stadion]] aus. Mitgliederstärkster Sportverein ist allerdings die für ihre [[Handball]]-Damenmannschaft bekannte [[TSG Wismar]].

Seit 2009 existiert mit dem ''Freibeuter Rugby-Club'' unter dem Dach des Wismarer Polizeisportvereins auch eine sowohl im klassischen als auch olympischen [[Rugby Union|Rugby]] aktive Mannschaft. In der Saison 2015/16 spielt sie in einer Spielgemeinschaft mit den ''Dierkower Elchen'' und einer Auswahl der [[Universität Greifswald]] in der drittklassigen [[Rugby-Bundesliga#Unterebenen|Verbandsliga Nord]].

Seit den 1870er Jahren bestand in Wismar darüber hinaus ein angesehener Ruderverein. Nach einem tödlichen Unglück, bei dem vier junge Ruderer und ein Steuermann in den Fluten der Ostsee ums Leben gekommen waren, löste sich der Ruderverein jedoch 1961 auf.

=== Freizeit ===
[[Datei:Sauna Wonnemar 2021.jpg|mini|hochkant=1|Außenbereich der Saunalandschaft im Wonnemar Wismar, Abenddämmerung im Sommer 2021]]
Mit dem ''Wonnemar'' wurde 2000 ein Erlebnis- und Sportbad eröffnet. Dieses wird nicht nur von Einheimischen und Touristen stark frequentiert, sondern auch für den Schul- und Mannschaftssport genutzt. Es ist ein Anziehungspunkt für Jung und Alt mit Erlebnisbereich, z.&nbsp;B. Wellenbad, Erlebnisbad, aber auch mit großer Wellness- und Saunalandschaft. Auch Massagen können gebucht werden. Angrenzend befindet sich ein Hotel.

=== Presse und TV ===
In Wismar erscheint die ''[[Ostsee-Zeitung]]'' mit einer Regionalausgabe. Daneben erscheinen mehrere kostenlose Anzeigenblätter. Dazu gehören der ''Ostsee Anzeiger'' (ehemals ''Wismarer Anzeiger''), der ''Blitz,'' die ''Wismar-Zeitung'' und der ''Stadtanzeiger''.

In Wismar gibt es mit ''wismar tv'' einen Stadtsender, in dem neben Ratgebersendungen, Berichten von Veranstaltungen in der Stadt auch Werbesendungen produziert werden.

== Persönlichkeiten ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Wismar}}

== Literatur ==
=== Ältere Literatur ===
* Dietrich Schröder (1670–1753): ''Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar – Was betrifft die weltliche Historie derselben, mehrentheils aus allerhand schriftlichen Urkunden, zur Erläuterung der Mecklenburg weltlichen Historie, den Liebhabern mitgetheilt.'' 1858 ([http://www.lexikus.de/Kurze-Beschreibung-der-Stadt-und-Herrschaft-Wismar Onlineversion in der Volltextbibliothek Lexikus]).
* Franz Schildt: ''Geschichte der Stadt Wismar bis zum Ende des 13. Jahrhunderts.'' 1871.
* [[Friedrich Crull]]: ''Die Rathslinien der Stadt Wismar.'' Halle 1875, Nachdruck 2005, ISBN 3-487-12082-8. [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/ausgaben/thumbnailseite.html?id=00006577&seite=1&image=bsb00006577_00001.jpg (Original in Digitale Bibliothek)] ([https://books.google.de/books?id=9PCqFU3V2q8C&printsec=frontcover Digitalisat, Google]).
* {{Meyers Online|16|695}}
* [[Friedrich Schlie]]: ''Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin.'' II. Band: ''Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin.'' Schwerin 1898 (Neudruck: Schwerin 1992, ISBN 3-910179-06-1, S. 1–221).
* [[Gustav Willgeroth]]: ''Bilder aus Wismars Vergangenheit.'' Wismar 1903 (Neudruck: Schwerin 1997, ISBN 3-932370-41-4).
* [[Friedrich Techen]]: ''Geschichte der Seestadt Wismar.'' Wismar 1929.
* [[Rudolf Kleiminger]]: ''Das graue Mönchenkloster in Wismar.'' Ein Beitrag zur Erschließung der Bauweise der Franziskaner in Mecklenburg. Eberhardtsche Hof- und Ratsbuchdruckerei, Wismar 1934.
* Werner Burmeister: ''Seestadt Wismar.'' ([[Deutsche Lande – Deutsche Kunst]]). 2. Auflage, Berlin 1938
* Rudolf Kleiminger: ''Das Schwarze Kloster in Seestadt Wismar.'' Ein Beitrag zur Kultur- und Baugeschichte der norddeutschen Dominikanerklöster im Mittelalter. Neuer Filser-Verlag, München 1938.

=== Neuere Literatur ===
* Rudolf Kleiminger: ''Das Heiligengeisthospital von Wismar in sieben Jahrhunderten. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt, ihrer Höfe und Dörfer.'' (''Abhandlungen zur Handels- und Sozialgeschichte.'' Band 4). Böhlau, Weimar 1962, {{DNB|452436974}}.
* Günter Gloede (Bearb.): ''Kirchen im Küstenwind. Kirchen in und um Wismar.'' Band II. Berlin 1978 (mit Fotografien von Wolfhard Eschenburg).
* Gerd Baier, Thomas Helms: ''Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion. Mit den Städten Rostock und Wismar.'' Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3, S. 124–225 (Fotografien von Thomas Helms).
* Rudolf Kleiminger: ''Geschichte der Großen Stadtschule zu Wismar von 1541–1945.'' Kiel 1991, ISBN 3-88312-087-1.
* Ingo Ulpts: ''Die Bettelorden in Mecklenburg.'' (''Saxonia Franciscana.'' Band 6). Werl 1995, ISBN 3-87163-216-3.
* Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: ''Wismar und Stralsund – Welterbe.'' (''Monumente-Edition, Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz''). Bonn 2004, ISBN 3-936942-55-2.
* Christine Decker: ''Wismar 1665. Eine Stadtgesellschaft im Spiegel des Türkensteuerregisters.'' Münster/Hamburg/Berlin u.&nbsp;a. 2006, ISBN 3-8258-9192-5.
* Carl Christian Wahrmann: ''Aufschwung und Niedergang. Die Entwicklung des Wismarer Seehandels in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.'' (''Kleine Stadtgeschichte.'' Band 4). Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0098-7.
* Anke Wiebensohn: ''Die Integration Wismars in das Herzogtum Mecklenburg nach 1803.'' (''Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft.'' Band 9). Kovac, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8375-7.
* Christian Roedig: ''Beifallsstürme, Hochrufe und Lorbeerkränze. Wismars Theaterleben vom Kaiserreich zur Weimarer Republik.'' (''Findbücher, Inventare und kleine Schriften des Archivs der Hansestadt Wismar.'' Band 4). Callidus, Wismar 2016, ISBN 978-3-940677-76-1.

== Medien ==
''Filme und Fernsehen''

* ''[[Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens]]'' – früher [[Vampir]]film aus dem Jahr 1922, gedreht von [[Friedrich Wilhelm Murnau|F. W. Murnau]] in Wismar, Rostock und Lübeck
* ''Unser Hafen'' – [[DEFA]]-Dokumentarfilm unter der Regie von Roland Eisenmenger aus dem Jahr 1958<ref>{{Internetquelle |url=https://www.defa-stiftung.de/filme/filmsuche/unser-hafen/ |titel=Unser Hafen |werk=Filmdatenbank der [[DEFA-Stiftung]] |datum= |abruf=2020-11-15}}</ref>
* ''[[Der neue Fimmel]]'' – [[DEFA]]-Kinderfilm von [[Walter Beck (Regisseur)|Walter Beck]] aus dem Jahr 1960<ref>{{Internetquelle |url=https://www.filmbuero-mv.de/de/landesfilmarchiv/historische_filmabende/historischer_filmabend_18_9_2012 |titel=Historischer Filmabend |hrsg=Filmbüro MV |datum=2012-09-18 |abruf=2019-07-30}}</ref>
* ''… und abends Gäste'' – [[DEFA]]-Dokumentarfilm unter der Regie von Heinz Müller aus dem Jahr 1960<ref>{{Internetquelle |url=https://www.defa-stiftung.de/filme/filmsuche/und-abends-gaeste/ |titel=… und abends Gäste |werk=Filmdatenbank der [[DEFA-Stiftung]] |datum= |abruf=2020-11-15}}</ref>
* ''Leben auf der Fischerkoppel'' – [[DEFA]]-Dokumentarfilm unter der Regie von [[Dieter Schumann (Regisseur)|Dieter Schumann]] aus dem Jahr 1989<ref>{{Internetquelle |url=https://www.defa-stiftung.de/filme/filmsuche/leben-auf-der-fischerkoppel/ |titel=Leben auf der Fischerkoppel |werk=Filmdatenbank der [[DEFA-Stiftung]] |datum= |abruf=2020-11-15}}</ref>
* ''[[SOKO Wismar]]'' – Fernsehserie im [[ZDF]] seit 2004. Die Dreharbeiten finden zu einem großen Teil in Wismar und Umgebung statt
* ''[[Das Geheimnis meines Vaters]]'' – Deutschlands erste Kriminovela, Ausstrahlung 2006 im [[Das Erste|Ersten]]
* mehrere Folgen der Reihe ''[[Polizeiruf 110]]''
* ''Die Versuchung'' – TV-Film mit [[Thekla Carola Wied]], ARD 2004
* ''Wadans Welt'' – Dokumentarfilm über die Wadan Yards MTW (Heute „MV Werften“), 2011


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{Commons|Wismar}}
{{Wikisource}}
* [http://www.wismar.de Internetpräsenz der Hansestadt Wismar]
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* [http://wismar-photos.eu/gallery/hansestadt-wismar-fotos-photos Diashows mit Fotos der Hansestadt Wismar]
* {{DNB-Portal|4201278-8}}
* [http://dmoz.org/World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Mecklenburg-Vorpommern/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/W/Wismar/ Weitere Weblinks zu Wismar im OpenDirectory]
* {{LBMV SWW|Wismar}}
* [https://www.wismar.de/ Internetpräsenz der Hansestadt Wismar]
* [https://www.wismar-stralsund.de/ Website der Hansestädte Stralsund und Wismar zum UNESCO-Welterbe]
* [https://wismar-kalender.de/ Website mit historischen Bildern von Wismar]
* [http://digitale-sammlungen.gwlb.de/resolve?PPN=100621554 Stadtplan von Wismar von 1770]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. April 2025, 12:14 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Wismar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wismar hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 53′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 53° 53′ N, 11° 28′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Höhe: 13 m ü. NHN
Fläche: 41,72 km2
Einwohner: 43.467 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1042 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 23966, 23968, 23970
Vorwahl: 03841
Kfz-Kennzeichen: HWI
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 087
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
23966 Wismar
Website: www.wismar.de
Bürgermeister: Thomas Beyer (SPD)
Lage der Stadt Wismar im Landkreis Nordwestmecklenburg
KarteSchleswig-HolsteinSchleswig-HolsteinSchwerinLandkreis RostockLandkreis RostockLandkreis Ludwigslust-ParchimLandkreis Ludwigslust-ParchimBad KleinenBarnekowBobitzDorf MecklenburgGroß StietenHohen ViechelnLübowMetelsdorfVentschowDragunGadebuschKneeseKrembzMühlen EichsenRögnitzRoggendorf (Mecklenburg)VeelbökenBernstorfGägelowStepenitztalStepenitztalStepenitztalRoggenstorfRütingTestorf-SteinfortUpahlWarnow (bei Grevesmühlen)DamshagenHohenkirchen (Mecklenburg)KalkhorstKlützZierowAlt MetelnBad KleinenBrüsewitzCramonshagenDalberg-WendelstorfGottesgabe (bei Schwerin)Grambow (bei Schwerin)Klein TrebbowLübstorfLützow (Mecklenburg)PerlinPingelshagenPokrentSchildetalSeehof (Mecklenburg)ZickhusenBenz (bei Wismar)BlowatzBoiensdorfHornstorfKrusenhagenNeuburg (Mecklenburg)BibowGlasinJesendorfJesendorfLübberstorfNeuklosterPasseeWarinZüsowZurowCarlow (Mecklenburg)DechowGroß MolzahnHoldorf (Mecklenburg)Königsfeld (Mecklenburg)RehnaRehnaRehnaRiepsSchlagsdorfThandorfUtechtWedendorferseeDassowGrieben (Mecklenburg)LüdersdorfMenzendorfRoduchelstorfSchönberg (Mecklenburg)SelmsdorfSiemz-NiendorfBoltenhagenGrevesmühlenInsel PoelPoelWismar
Karte
Historische Altstadt von Wismar
UNESCO-Welterbe


Blick vom Alten Hafen zur Wismarer Altstadt
Vertragsstaat(en): Deutschland Deutschland
Typ: Kultur
Kriterien: (ii)(iv)
Referenz-Nr.: 1067

UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2002  (Sitzung 26)

Erweiterung: Mecklenburg-Vorpommern
Die historische Altstadt von Wismar aus der Luft gesehen
Wismarer Markt in der historischen Altstadt

Die Hansestadt Wismar (plattdeutsch: Wismer) liegt an der Ostseeküste im Landkreis Nordwestmecklenburg im Land Mecklenburg-Vorpommern am südlichen Ende der durch die Insel Poel geschützten Wismarer Bucht. Sie ist die sechstgrößte Stadt von Mecklenburg-Vorpommern und das größte der 18 Mittelzentren des Landes. Die historischen Altstädte von Stralsund und Wismar wurden im Juni 2002 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommenen.

Wismar ist Kreisstadt und Sitz der Hochschule Wismar. Dank der Lage an der Ostsee, ihrer kulturhistorischen Bedeutung und der Altstadt ist Wismar ein häufig besuchtes Ziel des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern – zunehmend auch für Kreuzfahrten.[2] Wirtschaftlich bedeutend sind auch die industrielle Hafen- und Schiffswirtschaft etwa mit den MV Werften und Zulieferern, diverse Maschinenbauunternehmen, die Holzverarbeitung und die Solarindustrie sowie die Gastronomie und der Einzelhandel. Seit 1881 befindet sich in Wismar das Stammhaus der Warenhauskette Karstadt.

Die Ostseestadt Wismar war Mitglied der Hanse und blühte im Spätmittelalter auf. Noch heute sind viele Gebäude aus dieser Zeit erhalten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam die Stadt im Jahr 1648 unter die bis 1803 (de jure 1903) dauernde schwedische Herrschaft, woran das jährliche Schwedenfest erinnert. Danach gehörte sie zu Mecklenburg-Schwerin. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie ab Juni 1940 durch mehrere Luftangriffe getroffen, worunter vor allem das Gotische Viertel mit den Hauptkirchen St. Marien und St. Georgen sowie der Alten Schule litt. Viel ist inzwischen wieder aufgebaut und denkmalgerecht saniert worden.

Die Stadt liegt an der Südspitze der gleichnamigen Wismarer Bucht an der Ostsee. Hier münden der Bach Köppernitz und die im Gründungsjahrhundert künstlich geschaffene Stadtgrube, gespeist aus dem Mühlenteich, in die Hafenbecken zur Ostsee. Der 1577 vom herzoglichen Hofbaumeister Tilemann Stella begonnene Kanalausbau zum Schweriner See fließt östlich der Altstadt in die Ostsee. Er wurde zunächst Viechelnsche Fahrt genannt, erst ab dem 19. Jahrhundert bürgerte sich der Name Wallensteingraben ein. Der Kanal hatte einen Höhenunterschied von 38 Metern zu überwinden und erwies sich als unwirtschaftlich und versandete in der Folge. Trotzdem bestehen bis heute Kanalpläne, zuletzt 2008 durch eine Machbarkeitsstudie, die die Kreisverwaltung des Landkreises Nordwestmecklenburg in Auftrag geben wollte. Doch die notwendigen Mittel zum Bau und Unterhalt der umstrittenen Wasserstraße zur Ostsee fehlten. Im Stadtgebiet befinden sich mehrere kleinere und zwei größere stehende Gewässer, der Mühlenteich und der Viereggenhöfer Teich.

Stadtgliederung

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Wismar ist in acht Stadtteile gegliedert, die jeweils in Stadtteilgebiete unterteilt sind:[3]

  • Altstadt mit dem Stadtteilgebiet Altstadt
  • Wismar Nord mit den Stadtteilgebieten Fischkaten, Redentin, Müggenburg, Eiserne Hand, Schwanzenbusch, Haffeld Süd und Haffeld Nord
  • Wismar Ost mit den Stadtteilgebieten Wismar Ost und Kagenmarkt
  • Dargetzow mit den Stadtteilgebieten Dargetzow, Kritzowburg und Groß Flöte
  • Wismar Süd mit den Stadtteilgebieten Wismar Süd, Kluß und Rothentor
  • Friedenshof mit den Stadtteilgebieten Friedenshof und Dammhusen
  • Wismar West mit den Stadtteilgebieten Burgwall, Weidendamm, Köpernitztal und Lübsche Burg
  • Wendorf mit den Stadtteilgebieten Wendorf, Hinter Wendorf, Hoben und Insel Walfisch
Wappen von Wismar im Plenarsaal des altstädtischen Rathauses in Danzig

Wismar wurde früher u. a. Visemêr, Wismar (1147, 1167), Wyssemaria (1229) oder Wismaria (1237) genannt.[4][5] Die Herkunft des Stadtnamens ist nicht eindeutig; er soll sich vom östlich der Stadt gelegenen Bach aqua Wisemaraa ableiten.[6][7][8]

Die vermutete Ansiedlung Alt Wismar aus einer Urkunde von 1167 kann später in der neuen Stadt aufgegangen sein.

Seit 1990 trägt die Stadt wieder den Namenszusatz Hansestadt.

Die Region um Wismar ist jahrtausendealtes Besiedlungsgebiet.[9] Nach dem Abzug der Germanen in der Völkerwanderung lebten hier bis zum Ende des 12. Jahrhunderts Obodriten (Elbslawen).

Die Stadtgründung, geschätzt auf 1226, geht vermutlich auf den Fürsten Heinrich Borwin I. zurück.[10] Die hier angesiedelten Menschen stammten – ihren Familiennamen nach – wohl aus Holstein, Westfalen, Niedersachsen und der Mark Brandenburg. Im Jahr 1229 wurde die Stadt Wismar erstmals urkundlich erwähnt. Kurz darauf wurde in Wismar das Lübische Stadtrecht eingeführt, 1266 bestätigt. Die einzelnen Siedlungen um St. Marien und St. Nikolai wuchsen bis 1238 zusammen.

Wiederaufgebaute St.-Georgen-Kirche, historischer Ausgangspunkt der Wismarer Neustadt

Durch den Zuzug von Siedlern kam ab 1250 die Neustadt um St. Georgen hinzu. In Wismar bestanden Klöster der Bettelorden der Franziskaner (seit 1251/1252, „Graues Kloster“) und Dominikaner (seit 1292/1293, „Schwarzes Kloster“). Fürst Johann I. von Mecklenburg verlegte 1257 seine Residenz von der Burg Mecklenburg auf den Weberkamp vor der Stadt, und Wismar blieb bis 1358 die Residenzstadt der Herzöge. Im Jahr 1267 war der erste große Stadtbrand, der Wiederaufbau erfolgte mit vielen Backsteinhäusern. Mit der Errichtung einer alle Viertel umschließenden Stadtmauer, deren Verlauf heute noch die Begrenzung der Altstadt darstellt, war 1276 die erste Siedlungsphase beendet und Wismar hatte seine bis ins 18. Jahrhundert gültige Ausdehnung erreicht.

Wismar zur Zeit der Hanse

Wismar wurde im Mittelalter ein wichtiges Mitglied der Hanse. Die Hansezeit Wismars begann, als sich am 6. September 1259 in Wismar Gesandte aus Lübeck und Rostock trafen, um einen Schutzvertrag gegen die zunehmende Seeräuberei zu schließen.[11] Wismar bildete 1280 an der Hansischen Ostseestraße zusammen mit Stralsund, Rostock, Lübeck und Hamburg den Wendischen Städtebund. Der 1283 folgende Rostocker Landfrieden stabilisierte die Zusammenarbeit der Hansestädte.

Nach einem Aufstand von 1310 gegen Henrich II. von Mecklenburg musste sich Wismar 1311 dem Herzog unterwerfen. Etwa 2000 Einwohner starben 1350 am Schwarzen Tod.[12] An den kriegerischen Auseinandersetzungen der Hanse mit Dänemark nahm Wismar mit den Städten des Wendischen Viertels teil. Nach dem Frieden von Stralsund besuchte Kaiser Karl IV. 1375 die Stadt.

Fürstenhof im mecklenburgischen Johann-Albrecht-Stil, 16. Jahrhundert

Anfang des 15. Jahrhunderts begehrten die Handwerksämter unter ihrem Anführer Claus Jesup auf und setzten einen Neuen Rat ein, der sich gegen das Patriziat und die Fernhändler jedoch dauerhaft nicht halten konnte. Die Unruhen eskalierten 1427 nach der Niederlage der hansischen Flotte erneut, und in Wismar wurden der Flottenführer wie auch der Bürgermeister Johann Bantzkow auf dem Richtblock des Marktplatzes hingerichtet.

Da die effektive Erhebung von Steuern für Landeszwecke, deren Aufkommen vor allem von Handelsumsätzen städtischer Kaufleute und von Löhnen freier Städter herrührte, der Kooperation der städtischen Finanzbehörden bedurfte, stand die Einführung oder Veränderung jeder einzelnen Steuer unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Landstände, wozu Wismar gehörte, auf deren Landtagen. Ihre Entstehung geht auf den Beginn des 14. Jahrhunderts zurück, als die Ritterschaft, die Gesamtheit der Vasallen in Mecklenburg, die sich seit dem 13. Jahrhundert unregelmäßig versammelte, Vertreter der Städte hinzuzog, die die Landschaft bildeten.[13] Seit der Einigung Mecklenburgs unter Heinrich IV. Die Stände der drei Teilherrschaften Mecklenburg (Mecklenburgischer Kreis), Wenden (Wendischer Kreis) und Stargard (Stargardscher Kreis) versammelten sich 1471 zunehmend zu gemeinsamen Landtagen, bevor sie 1523 eine Union bildeten,[13] um der unmittelbar bevorstehenden erneuten dynastischen Zergliederung des Landes durch Albrecht VII. entgegenzuwirken.[13]

Die Reformation ging in Wismar von den Franziskanern aus. Der Mönch des Grauen Klosters Heinrich Never übernahm frühzeitig die neue lutherische Lehre. Das Graue Kloster wurde um 1540 zur Schule und dann zur Lateinschule.

Der Kanalbau der Viechelner Fahrt, heute Wallensteingraben genannt, wurde 1594 als Wasserstraße zum Schweriner See und zur Elbe in Betrieb genommen, verfiel jedoch kurz darauf wieder.

Die Festung Wismar um 1716
Wismar 1640

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wismar 1627 von kaiserlichen Truppen besetzt. Schweden eroberte 1627 die Stadt, und die Schwedische Krone erhielt Wismar nach Ende des Dreißigjährigen Krieges im Westfälischen Frieden 1648 als deutsches kaiserliches Lehen. Ab 1653 war die Stadt Sitz des Obertribunals.

Im Schonischen Krieg wurde Wismar 1675 von den Dänen erobert und blieb bis November 1680 dänisch besetzt; danach kam Wismar wieder an Schweden und wurde unter schwedischer Regierung zu einer der stärksten Seefestungen ausgebaut.[14]

Die Dänen siegten 1711 vor der Stadt im Gefecht bei Lübow über die Schweden. Die Stadtbefestigungen konnten nicht erobert werden, wurden aber nach der schwedischen Niederlage im Nordischen Krieg geschleift, nachdem das belagerte Wismar 1716 im Pommernfeldzug 1715/1716 von preußisch-dänischen Truppen eingenommen worden war.

Die schwedische Herrschaft über Wismar endete de facto 1803, als Schweden die Stadt mit dem Malmöer Pfandvertrag für 99 Jahre an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin verpfändete. Formal fiel Wismar 1903 an Deutschland zurück und Schweden verzichtete auf die Einlösung des Pfandes. Wismar feiert deshalb jährlich das Schwedenfest.

Von 1803 bis 1933

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Stadtansicht um 1850

Ab 1806 besetzten napoleonische Truppen Mecklenburg und Wismar; 1813 zogen diese wieder ab. Wirtschaftlich geschwächt durch Schweden- und Besetzungszeiten verfielen die Bauten; Schifffahrt, Brauerei und Handel erlebten einen Niedergang. Das Wismarer Rathaus von 1350 stürzte 1807 ein; 1819 entstand der Neubau. Der Einfuhrzoll blieb bis 1867 erhalten, als Mecklenburg dem Norddeutschen Bund beitrat.

Ab 1815 wurde mit der Anlage des Lindengartens begonnen. 1816 fand in Wismar das erste mecklenburgische Musikfest mit der Aufführung des Joseph-Haydn-Oratoriums Die Schöpfung in St. Nikolai statt. Daraus entwickelte sich der 1818 gegründete zweitälteste Musikverein Deutschlands. 1821 wurde das Hammersche Badeschiff in Wendorf eingeweiht. Bis 1850 war diese Attraktion in Betrieb. Die städtische „Ersparniß-Anstalt“ im Rathaus nahm 1825 ihren Betrieb auf und 1831 entstand südlich der Altstadt[15] der Friedhof Wismar vor dem Mecklenburger Tor. Als Teil der Stadtmauer wurde dieses 1869 im Zuge der Entfestigung der Stadt abgerissen. Die Eröffnung des Theaters fand 1842 an der Mecklenburger Straße statt, es brannte 1948 ab.

Die Hansestadt beantragte 1827, wieder in die Landschaft, aus der Wismar unter schwedischem Regiment ausgeschieden war, aufgenommen zu werden, drang damit aber zunächst nicht durch. Die erste gepflasterte Straße nach Schwerin entstand 1834, die nach Brüel 1844. Danach folgten 1846 die Straßen nach Kröpelin und 1847 nach Lübeck.

Im Jahr 1836 gründete sich ein Eisenbahnkomitee und 1846 bekam das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin seinen ersten Bahnanschluss (Berlin-Hamburger Eisenbahn). Am 1. Mai 1847 wurde die Bahnstrecke Hagenow–Holthusen–Schwerin eröffnet. Am 12. Juli 1848 wurde die 33 km lange Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar eröffnet und am 13. Mai 1850 die 70 km lange Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock. Von 1848 bis zur Eröffnung des heutigen Bahnhofsgebäudes 1857 wurden andere Gebäude verwendet. Die Eisenbahnstrecke nach Rostock entstand 1883 und 1887 nach Karow.

Im Hafen wurde 1862 der erste Speicher und 1888 das neue großherzogliche Zollamt errichtet. Der Alte Hafen von ca. 1775 konnte bis 1893 um den Neuen Hafen sowie ab 1909 um den Holzhafen und den Westhafen ergänzt werden; 1927 entstand das Seegrenzschlachthaus. Die neuen Speicher, der Löwe-Speicher von 1935, der hohe Ohlerich-Speicher von 1938 und der Kruse-Speicher von 1940, sollten den Getreidetransport beleben, der Umschlag stagnierte jedoch. Das im Krieg beschädigte Seegrenzschlachthaus musste 1951 demontiert werden. Die Schwedenköpfe in der Hafeneinfahrt wurden 1902 beschädigt, kamen in das Museum und wurden 1903 als Kopien an gleicher Stelle wieder aufgestellt.

Auch in Wismar kam es 1830 zu Unruhen, als die Julirevolution stattfand. Die Stadt bekam eine neue Verfassung und durch militärisches Eingreifen wurden die Demonstrationen aufgelöst.

Im Jahr 1842 entstand eine Lithographische Anstalt durch den Apotheker Friedrich Ferdinand Carl Wüstney; sie produzierte die bekannten Wismarer Spielkarten. Der Apotheker Carl Friedrich eröffnete 1845 Framm die Neue Apotheke (heute Hirsch-Apotheke).

Der Raddampfer Obotrit fuhr 1847 nach Stockholm, und 1848 fand eine Zeit lang ein regelmäßiger Fährverkehr nach Kopenhagen statt.

Durch das mecklenburgische Schulzwanggesetz wurde 1855 auch in Wismar die Schulpflicht eingeführt.

Die städtische und Freiwillige Feuerwehr Wismar nahm 1859 ihren Betrieb auf. Wismar ist seit 1820 Garnisonsstadt und 1851 wurde vor dem Altwismartor ein neues Militärlazarett fertiggestellt (heute Sitz der Polizeiinspektion Wismar). Die ersten Quartierhäuser (Kasernen) entstanden 1881 und 1882.

Rudolph Karstadt eröffnete 1881 in Wismar sein erstes Tuchgeschäft und 1908 errichtete er in Wismar sein erstes Kaufhaus, womit er den Grundstock für die Warenhauskette Karstadt legte.

Von 1869 bis 1904 wurde die Stadtmauer einschließlich Wehrtürmen und Stadttoren abgerissen. Mauerreste, ein Wehrturm und das Wassertor blieben erhalten. Die Post bekam 1888 ihr noch heute benutztes Gebäude.

Wismar hatte 1350 seine jüdischen Mitbewohner der Stadt verwiesen. Die Stadt beschloss 1876 jedoch, dass Juden ungehindert Zugang und Zuzug zur Stadt haben (→ jüdische Emanzipation).

Werbung der Wismarer Firma Kapt. Bades Söhne für Polar- und Mittelmeerfahrten mit der Thalia

Heinrich Podeus eröffnete 1870 die Wismarer Kohlenhandelsgesellschaft und kaufte 1879 die Eisengießerei und Maschinenfabrik Crull & Co. von 1853, die 1895 zweihundert Beschäftigte hatte. Ein Säge- und Hobelwerk kam 1844 hinzu und eine Dampfschifffahrtsgesellschaft, die 1905 zehn Schraubendampfer besaß. Podeus gründete 1893 eine Eisenbahnversuchsanstalt, die ab 1894 als Waggonfabrik firmierte (1911 Aktiengesellschaft). Der 1892 auf die Initiative von Podeus gegründete Wismarer Kanalbauverein wollte die Fertigstellung des nicht fertiggestellten Kanals vom Schweriner See bis zur Ostsee bewirken. Im Jahr 1902 entstand die Podeus’sche Maschinenfabrik, andere Werke wurden ausgebaut. In den Podeus’schen Unternehmen arbeiteten bis zu 1600 Mitarbeiter. Die Unternehmen mussten in der Weltwirtschaftskrise liquidiert werden.

Die Zuckerfabrik stammt von 1889, der Schlachthof von 1888. Mit Wirkung ab 1. Juli 1897 wurde Wismar wieder in die Landschaft aufgenommen, gehörte aber als Seestadt wie schon Rostock keinem der drei Kreise an, in die sich die anderen Städte mit Landstandschaft, die so genannten Landstädte, gliederten, und war wie diese mit Sitz und Stimme auf den Landtagen bis 1918 vertreten.[16] Die erste Wasserleitung kam 1897, dazu ein Wasserwerk mit Wasserturm, der bis 1929 in Betrieb blieb.

Zusammentreffen britischer und sowjetischer Truppen bei Wismar am 3. Mai 1945
Gedenktafel am Rathaus

Im Jahr 1933 entstand der Landkreis Wismar; die Stadt Wismar blieb kreisfrei.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden politische Gegner und Juden verfolgt. Im Sommer 1935 wurde auf dem Marktplatz ein Pranger errichtet, an dem Bilder von jüdischen Einwohnern und Regimegegnern aufgehängt wurden. Der in der Bevölkerung beliebte jüdische Arzt Leopold Liebenthal starb drei Wochen nach dem Novemberpogrom 1938. Am Morgen des 10. November 1938 wurden die Schaufenster jüdischer Geschäfte eingeworfen und demoliert. An einem „Protestmarsch gegen Juden in der Stadt“ nahm etwa die Hälfte der Wismarer Einwohner teil; mitgeführten „Judengalgen“ mit Strohpuppen wurden auf dem Marktplatz aufgerichtet. Am nächsten Tag wurden fünf jüdische Männer in „Schutzhaft“ genommen und im Gerichtsgefängnis Alt-Strelitz inhaftiert.[17] Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland 1933–1945 verzeichnet namentlich vier jüdische Einwohner Wismars, die deportiert und größtenteils im Holocaust ermordet wurden.[18] 2008 wurden auf Initiative von Schülern des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums vom Künstler Gunter Demnig die ersten Stolpersteine als Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes verlegt.[17]

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den besetzten Ländern rüstungswichtige Zwangsarbeit verrichten, u. a. in der Triebwagen- und Waggonfabrik und den Dornier-Flugzeugwerken. Auf dem Friedhof Wismar an der Schweriner Straße sind 36 Opfer der Zwangsarbeit begraben. Die Dornier-Werke aus Friedrichshafen übernahmen 1933 zunächst Teile der ehemaligen Podeuswerke und 1934 begann der Aufbau der Fertigungshallen. Dort arbeiteten 1936 1908 Menschen, 1937 waren es 3000 und 1944 schließlich 4437 Beschäftigte. Diese Dornierwerke wurden nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet (heute befindet sich hier die Schottel GmbH, die Schiffsantriebe herstellt).

Der Hamburger Architekt Konstanty Gutschow entwickelte 1936/1937 den Bebauungsplan für die „Seestadt Wismar“, 1939 erstellte er den Bebauungsplan „Südost“.[19]

Während des Krieges fanden zwölf Luftangriffe statt, bei denen 460 Tonnen Bomben fielen. Der erste Angriff erfolgte am 24. Juni 1940 und der letzte in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945.[20] Viele Gebäude wurden schwer beschädigt oder zerstört, wie die Georgenkirche, die Marienkirche und das sie umgebende gotische Viertel.

Am 2. Mai 1945 wurde Wismar von Truppen der britischen 6. Luftlandedivision besetzt.[21] Da am gleichen Tag die sowjetische 70. Armee weiter östlich die Stadt Güstrow besetzte und dann zum Schweriner See vorstieß, wurde Wismar zum nordöstlichen Endpunkt des westalliierten Einflussgebiets.[22]

Alte Schule

Im Juli 1945 zog die Rote Armee in Wismar ein. Die Regierung der DDR ließ 1960 die Ruinen des Kirchenschiffs der Marienkirche sprengen.

Insbesondere von 1949 bis 1990 entstanden viele Erinnerungsstätten zum erlittenen Unrecht und zum Gedenken an begangene Gräueltaten (siehe Liste im Hauptartikel Geschichte der Hansestadt Wismar#Von 1945 bis heute).

Stadt und evangelische Kirche schlossen 1961 einen Vertrag über die Geistlichen Hebungen ab. Danach trat die Kirche Grundbesitz in und außerhalb Wismars an ein Treuhandvermögen der Stadt ab. Die Kirchengebäude verblieben zunächst bis 1987 im Eigentum der Kirche. Die Stadt verpflichtete sich zur Durchführung umfangreicher Baumaßnahmen an den Kirchen, hielt ihre Verpflichtungen jedoch nicht ein. Im Jahr 2008 wurden die Kirchengebäude durch das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen dem Eigentum der Stadt zugeordnet. Die Stadt hat 2010 eine Stadtkirchenstiftung zu Wismar errichtet.[23]

Wismar, nach 1945 zweiter Hafen der DDR, spezialisierte sich auf den Umschlag von Massengütern. Die Werftindustrie geht auf die Gründung eines Schiffsreparaturbetriebes der Roten Armee zurück. Wismars Hafen beherbergt heute eines der größten europäischen Holz-Cluster Europas. Die Werft gehört mit der neuen Schiffbauhalle zu den modernsten ihrer Art.

Seit der Wiedervereinigung 1990 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert. Seit 2002 gehört Wismars Altstadt zusammen mit Stralsund zum UNESCO-Weltkulturerbe mit dem Namen Historische Altstädte Stralsund und Wismar. Wismar gründete zusammen mit Stralsund die Deutsche Stiftung Welterbe. Die Stadt richtete 2002 die erste Landesgartenschau des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus.

Mit der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 wurde Wismar Teil und Kreisverwaltungssitz des Landkreises Nordwestmecklenburg.

Eingemeindungen

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Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Redentin Dorf und Wendorf bei Wismar eingegliedert.

Die Einwohnerzahl der Stadt Wismar erreichte 1989 mit über 58.000 ihren Höchststand. Seit der Wende in der DDR ist sie deutlich zurückgegangen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelte es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der statistischen Ämter.[24]

Jahr Einwohner
1300 5.000
1632 3.000
1799 6.000
1818 6.700
27. November 1830 1 10.560
29. November 1840 1 11.427
30. November 1850 1 12.975
1. Dezember 1860 1 13.253
1. Dezember 1871 1 14.068
1. Dezember 1880 1 15.518
1. Dezember 1890 1 16.787
1. Dezember 1900 1 20.222
Jahr Einwohner
1. Dezember 1910 1 24.378
8. Oktober 1919 1 25.201
16. Juni 1925 1 26.016
16. Juni 1933 1 27.493
17. Mai 1939 1 36.054
1. Dezember 1945 1 37.832
29. Oktober 1946 1 42.018
31. August 1950 1 47.786
31. Dezember 1955 54.834
31. Dezember 1960 55.400
31. Dezember 1964 1 55.067
31. Dezember 1975 56.811
Jahr Einwohner
1981 1 57.718
1985 57.465
1990 55.509
1995 50.368
2000 47.031
2005 45.391
2010 44.397
2015 42.557
2020 42.824
2021 42.785
2022 43.878
2023 44.022

1 Volkszählungsergebnis

ab 1981: Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Bürgerschaftswahl 2024
Wahlbeteiligung: 58,7 % (2019: 53,4 %)
 %
30
20
10
0
25,7
22,6
20,0
9,6
8,2
6,6
2,9
1,3
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−0,9
+11,5
+3,5
−5,1
−3,6
−0,3
+0,8
−0,1
−7,8
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
i Für-Wismar-Forum

Die Stadtvertretung von Wismar trägt auf Grund ihrer hanseatischen Tradition den Namen Bürgerschaft. Der Vorsitzende führt die Bezeichnung Präsident der Bürgerschaft. Sie besteht aus 37 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 58,7 % zu folgendem Ergebnis:[25]

Sitzverteilung in der
Schweriner Bürgerschaft 2024
        
Insgesamt 35 Sitze
Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[26]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
SPD 26,6 % 10 25,7 % 10
AfD 11,1 % 4 22,6 % 6
CDU 16,5 % 6 20,0 % 7
Die Linke 14,7 % 5 09,6 % 4
Bündnis 90/Die Grünen 11,8 % 4 08,2 % 3
FDP 06,9 % 3 06,6 % 3
Piraten 02,1 % 1 02,9 % 1
Freie Wähler 01,4 % 1 01,3 % 1
Die Heimat (ehemals NPD) 01,0 % 01,2 %
Einzelbewerberin Meike Quaas 00,9 %
Einzelbewerber Ulrich Bäcker 00,8 %
Für-Wismar-Forum (FWF) 07,8 % 3
Insgesamt 100 % 37 100 % 35

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD acht Sitze. Da sie nur sechs Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben in der Bürgerschaft zwei Sitze unbesetzt.

Nach der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 konnten lediglich 36 der 37 Sitze besetzt werden, da ein Einzelbewerber Stimmen für zwei Sitze erringen konnte. Die SPD stellte 13 Sitze, die CDU 8, die Linke 7, die FDP 4 und die Bürgerfraktion 3 Sitze. Ein weiterer Sitz ging an den Einzelbewerber Wilfried Boldt.[27] Am 8. Juni 2010 traten der Präsident der Bürgerschaft, Gerd Zielenkiewitz, und drei weitere Mitglieder aus der SPD-Fraktion aus und gründeten die neue Fraktion Für Wismar.[28] Die SPD-Fraktion verfügte somit noch über neun Mandate.[27] Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurde die SPD mit 11 Mandaten stärkste Fraktion.

Am Marktplatz über einem gotischen Kellergewölbe errichtetes Rathaus von Wismar

Seit dem 17. Juli 2010 ist Thomas Beyer (SPD) als Nachfolger von Rosemarie Wilcken (SPD) Bürgermeister von Wismar. Er wurde bei der Bürgermeisterwahl am 15. April 2018 mit 56,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[29] in seinem Amt bestätigt.[30]

Wappen 1858–1918

Wappen der Hansestadt Wismar 1858–1918
Wappen der Hansestadt Wismar 1858–1918
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Gold ein halber hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf am Spalt mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; hinten dreifach geteilt von Silber und Rot.“[31]
Wappenbegründung: Wohl seit dem letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts führte die Seestadt Wismar ein Wappen, das in der Fachliteratur als Stierkopfwappen bezeichnet wird. Überliefert ist seine Darstellung in dem Wappenbild des SECRETVM BVRGENSIVM DE WISMARIA – dessen ältester Abdruck von 1311 stammt. Das alte Wappen ist noch heute vielerorts anzutreffen, wie etwa im Thronsaal des Schweriner Schlosses, oder an den Rathäusern in Lübeck und Stralsund oder selbst am Rathaus von Wismar, dem Wassertor, der Wasserkunst auf dem Markt bzw. dem Zeughaus, das heute die Stadtbibliothek beherbergt. Außerdem ist in der Hauptsatzung der Stadt deklariert, dass das frühere ehemalige Wappen der Stadt Wismar weiterhin verwendet werden darf.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt.

Wappen 1918–1994

Wappen der Hansestadt Wismar 1918–1994
Wappen der Hansestadt Wismar 1918–1994
Blasonierung: „In Blau auf silbern gekrönten Wellen ein linksschwimmender roter Koggen mit zwei silbernen Streifen, goldbeschlagenem Ruder, goldenem Bugspriet und goldenem Mastkorb, auf dem Mast eine goldene Kreuzspitze mit einer zweimal weiß-rot gestreiften Flagge; auf dem Bug eine linksgewendete widersehende silberne Möwe; in den Wellen drei silberne Fische, die beiden oberen zugewendet, der untere linksgewendet; am Mast ein goldener Schild, darin ein goldgekrönter hersehender schwarzer Stierkopf mit ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern.“[32]
Wappenbegründung: In dieser Form war das Wappen von Wismar seit 1918 gebräuchlich; als Siegel der Stadt ist es erstmals 1354 nachgewiesen. Der Koggen ist das Schiff der Hansezeit, weiß und rot sind die Hansefarben. Der Stierkopf weist auf die einstige Zugehörigkeit zum Land Mecklenburg, das Kreuz an der Mastspitze auf die „christliche Seefahrt“ hin. Die drei Fische symbolisieren den einstigen Fischfang im Mittelalter sowie die drei Fanggebiete der Hansefahrer vor Norwegens, Schwedens und Dänemarks Küste. Die Möwe ist wahrscheinlich eine im Laufe der Jahrhunderte erfolgte Umdeutung eines Holzbalkens.

Wappen seit 1994

Wappen der Hansestadt Wismar
Wappen der Hansestadt Wismar
Blasonierung: „In Silber über blauem Wellschildfuß, darin drei (2:1) silberne Fische, die oberen zugewendet, der untere nach linksgewendet, eine links schwimmende rote Kogge mit zwei silbernen Streifen längs der Deckslinie, golden beschlagenem Ruder und goldenem Bugspriet; am Mast eine goldene Tatzenkreuzspitze, darunter eine linkswehende, zweimal von Silber und Rot längs gestreifte Flagge, ein goldener Mastkorb und ein goldener Dreieckschild, darin ein herschauender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; auf dem Bug der Kogge eine linksgewendete widersehende natürliche Möwe.“[31]
Wappenbegründung: Nachdem im Herbst 1915 anlässlich der Nagelung eines Kriegswahrzeichens auf das Koggenbild des zweiten großen Stadtsiegels als angeblich ältestes Wappenbild zurückgegriffen worden war, kam die Anregung, das so geschaffene Wappen auch sonst wieder in Gebrauch zu nehmen. Die Wappenzeichnung wurde 1916 einer neuen Ratsflagge einverleibt und den Brotkarten aufgedruckt. In dem 1939 herausgegebenen „Deutschen Städtebuch“ werden dann sowohl das Stierkopfwappen als auch das Koggenwappen aufgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Stadt anstelle des historischen Wappens das allen heraldischen Gesichtspunkten zuwiderlaufende Koggenwappen in Gebrauch. Gegen seine Weiterführung wurden am 21. November 1946 seitens des 1. Vizepräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern vorbehaltlich einer endgültigen Regelung einstweilen keine Bedenken erhoben. Wohl 1967 gab die Stadt die mehrfach beanstandete Schrägstellung des Schildes auf, jedoch wies das Wappen von der Symbolik und der Tingierung her noch erhebliche Mängel auf. Im Ergebnis eines langwierigen Entscheidungsprozesses entschied sich am 25. August 1994 die Wismarer Bürgerschaft für das inzwischen neugestaltete Koggenwappen, das jedoch 1995 wegen einiger grafischer Unzulänglichkeiten nochmals gezeichnet werden musste. In dem nach dem Siegelbild des SIGILLVM WISSEMARIE CIVITATIS – überliefert zuerst 1354 – gestalteten Wappen verdeutlicht die Kogge, das typische Handelsschiff der Hansezeit, in eindrucksvoller Weise die Haupterwerbsquelle der Wismarer Einwohner, den Fernhandel der Kaufleute. Während die Tingierung des Schiffes und der Flagge Wismar als eine im engen Bündnis mit dem hansischen Vorort Lübeck stehende Seestadt kennzeichnet, verweist der schwarze Stierkopf auf die fürstliche Oberhoheit. Eine weitere Erwerbsquelle sollen die Fische versinnbildlichen, den Fischfang, insbesondere den Heringsfang, und den Fischhandel. Die Möwe ist wahrscheinlich durch Umdeutung einer im ältesten Stadtsiegel an dieser Stelle sichtbaren Rah entstanden.

Das Wappen wurde 1946 unter Vorbehalt einer endgültigen Regelung durch den Präsidenten der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern bestätigt, am 30. Juni 1994 durch das Ministerium des Innern in der neu gestalteten Fassung anerkannt und unter der Nr. 27 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge der Hansestadt Wismar

Die Flagge ist historisch und wurde 1995 neu gezeichnet. Die Flagge ist Weiß – Rot – Weiß – Rot – Weiß – Rot (1:1:1:1:1:1) längs gestreift. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[31]

Ursprünglich war dies im Mittelalter die Seeflagge der Wismarer Schiffe. Die Stadtflagge hatte die gleichen Farben, jedoch mit nur vier Streifen. Das spiegelt sich im offiziellen Wappen der Stadt wider.

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift HANSESTADT WISMAR.[33]

Städtepartnerschaften

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Wismar unterhält Städtepartnerschaften mit Kemi in Finnland seit 1959, Lübeck in Schleswig-Holstein seit 1987, Calais in Frankreich seit 1966, Aalborg in Dänemark seit 1961 und Kalmar in Schweden seit 2002. Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit Halden in Norwegen seit 1991. Wismar schloss 2019 eine neue Partnerschaft mit Pogradec in Albanien[34] und 2023 mit Tschornomorsk in der Ukraine[35].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Als Weltkulturerbe steht die Hansestadt seit Mai 2002 zusammen mit der Altstadt der Hansestadt Stralsund unter dem besonderen Schutz der UNESCO.[36]

Marktplatz und Umgebung

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Bürgerhaus „Alter Schwede“ von 1360

Der 100 mal 100 Meter große Marktplatz ist einer der größten Norddeutschlands. Auf ihm befindet sich ein Wahrzeichen der Stadt, die Wismarer Wasserkunst von 1602 im Renaissancestil.

Am Marktplatz von Wismar stehen folgende historischen Bauwerke:

In der Umgebung des Marktes verdienen die zahlreichen sanierten Straßenzüge mit mittelalterlichen bis klassizistischen Giebelhäusern Beachtung. Hinter dem Rathaus am Rudolph-Karstadt-Platz in der Fußgängerzone befindet sich das Stammhaus des Warenhauskonzerns Karstadt. Das Gebäude in seiner heutigen Erscheinung stammt von 1908, Umbau 1931. Sehenswert sind das historische Treppenhaus und das kleine Museum im Erdgeschoss.

Bemerkenswert ist der Fürstenhof im Stil der Backsteinrenaissance, reich verziert mit Terrakotten aus der Werkstatt des Lübecker Künstlers Statius von Düren. Im Fürstenhof befindet sich heute das örtliche Amtsgericht.

Die drei großen Stadtkirchen in der Wismarer Innenstadt sind Zeugnisse der Backsteingotik. Nach dem Zweiten Weltkrieg war nur noch die Nikolaikirche weitgehend erhalten. Die Marienkirche und die Georgenkirche wurden durch Fliegerbomben schwer beschädigt.

  • Von der Marienkirche blieb nur der Turm bis heute erhalten. Die Ruine des im Krieg zerstörten Kirchenschiffs wurde 1960 gesprengt. Im Turm, der auch als Seezeichen diente, findet derzeit die Ausstellung Wege zur Backsteingotik statt.
  • Damit auch nach dem Krieg evangelische Gottesdienste durchgeführt werden konnten, wurde 1951 die Neue Kirche als Notkirche neben der zerstörten Marienkirche gebaut.
  • Die Nikolaikirche wurde als dreischiffige Basilika von 1381 bis 1487 als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut. Charakteristisches Merkmal ist das Kirchenschiff, das zu den höchsten Deutschlands gehört. In der Kirche sind u. a. eine aus Stein gefertigte Fünte und ein aus der Marienkirche stammendes Taufbecken aus dem 14. Jhd., das von einem „Teufelsgitter“ umschlossen wird, zu sehen.

Weitere Sehenswürdigkeiten

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Büste des Dichters und Schriftstellers Fritz Reuter, gefertigt um 1896

Unweit der Nicolaikirche befindet sich das Stadtgeschichtliche Museum der Hansestadt Wismar im bauhistorisch bedeutsamen Schabbellhaus. Das Welt-Erbe-Haus ist ein denkmalgeschütztes Dielenhaus aus dem 14. Jahrhundert. Seit Juni 2014 befindet sich dort eine Ausstellung zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Interessant sind auch der historische Alte Hafen mit dem Wassertor, dem letzten erhaltenen Stadttor Wismars von ursprünglich fünf Toren und der südlichen Ostseeküste, dem sogenannten Gewölbe und dem Nachbau der Poeler Kogge, deren Heimathafen der Wismarer Alte Hafen ist. Dort befindet sich auch das Baumhaus mit zwei Repliken der Schwedenköpfe, Wismars Wahrzeichen, vor dem Hauseingang.

Ebenfalls zu den mittelalterlichen Zeugen der Hansestadt gehört der Alte Wasserturm, der letzte erhaltene Wehrturm der Stadtbefestigung, der 1685 zum Wasserturm ausgebaut wurde. Südlich des Turmes befindet sich der Lindengarten, eine aus Spenden finanzierte Grünanlage. Von 1897 stammt der Wasserturm am Turnplatz, ein 28 m hoher, neogotischer Backsteinturm.

Außerhalb der Altstadt befinden sich das Ensemble der Landesgartenschau von 2002 mit Aussichtsturm sowie der Tierpark und das Technische Landesmuseum.

Derzeit finden archäologische Grabungen in der Alten Schule statt, sie dienen dem Ziel der Bausicherung und des Wiederaufbaus.

  • Kulturzentrum Tikozigalpa mit dem Kino im Tikozigalpa mit wöchentlichen Programmkinovorführungen sowie einer Vereinskneipe und Veranstaltungsräumen für zahlreiche Musik- und Bildungsveranstaltungen. Das Tikozigalpa ist eine ehrenamtliche Initiative und besteht seit 1997.[37]

Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind in Wismar an mehreren Spielstätten zu Gast. Neben der Georgenkirche sind dies die Heiligen-Geist-Kirche und der alte Hafen. Hier fanden bisher Open-Air-Konzerte neben den historischen Speichern statt.[38]

In den Kirchen Wismars ist die Wismarer Kantorei aktiv. Sie wurde 1975 gegründet und leistet Chorarbeit mit einem Erwachsenenchor, mehreren Gemeindechören, einem Jugend- und dem Kinderchor. Ergänzend zum Chor ist das Instrumentalensemble Collegium musicum in die Aufführungen einbezogen. Im evangelischen Kindergarten wird musikalische Früherziehung angeboten.[39][40]

Bigband der Musikschule

An der Musikschule wurde 1996 die Bigband Wismar gegründet. Die Bandmitglieder sind zum Großteil Musikschüler, die jedoch oft von ehemaligen Mitgliedern unterstützt werden. Zu den jährlichen Höhepunkten zählen neben diversen Konzerten und Probenlagern unter anderem auch der internationale Neubrandenburger Jugendbigbandworkshop. Die Bigband hat an diversen Wettbewerben, wie dem Deutschen Orchesterwettbewerb, dem Skoda-Jazz-Cup Berlin und dem Jugend jazzt teilgenommen.

Das CampusOpenAir Wismar findet seit 2000 in der Hansestadt statt. Bands wie Revolverheld (2005), Blumentopf und Clueso (2006), Culcha Candela und Dog Eat Dog (2007), Donots, Das Bo und MIA. (2008) sowie Fotos, Dendemann, Virginia Jetzt! und Thomas D (2009) füllten bereits den Wismarer Campus mit bis zu 8000 Gästen (2008). Am 25. September 2010, zum 10. CampusOpenAir Wismar, traten The BossHoss, Samy Deluxe, Tele, The Sonic Boom Foundation und I’m Not A Band auf. Das Festival findet traditionell nach der ersten Woche des Wintersemesters (Ende September) statt, wird komplett ehrenamtlich vom allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule Wismar organisiert und ist eines der größten studentischen Musikfestivals in Norddeutschland.[41]

Jeweils im Juli findet in Kooperation mit der CIOFF-Organisation das Internationale Folklorefestival Wismar statt, 2015 war es die 13. Ausgabe. Dort treten Tanz-, Sport-, Trachten- und Musikgruppen aus allen Erdteilen auf und präsentieren zwischen Marktplatz, Altem Hafen und Theater ein vielfältiges Programm.[42]

Wirtschaft und Verkehr

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MV-Werft Wismar mit Montage-Kai

Die Standortgeschichte von Wirtschaftsbetrieben in Wismar ist vielfach mit Podeus und Nachfolgeunternehmen verknüpft. Claude Dornier erwarb Mitte 1933 die unter Zwangsverwaltung stehende Maschinenfabrik Podeus, gründete am 1. Dezember 1933 die Dornier Werke Wismar und beschäftigte große Teile der Belegschaft weiter.[43] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den zerstörten Anlagen in Wismar die übrig gebliebenen Werke in Volkseigener Betriebe überführt. Bis 2022 waren die Nachfolger MV Werften Wismar die größten Arbeitgeber in Wismar, sie beschäftigten etwa 600 Mitarbeiter.[44] Nach der Insolvenz der MV Werften 2022[45] wurden die Anlagen von Thyssenkrupp Marine Systems übernommen.[46] Die knapp 400 m lange und 72 m hohe Halle, die ein 340 m langes Trockendock umspannt, trägt weiterhin zum Stadtbild bei.[47]

Im Stadtgebiet Haffeld (Wismar-Nord) besitzt die Hansestadt eines der modernsten Holzverarbeitungszentren Europas. Dort sind Ilim Nordic Timber,[48] Egger Holzwerkstoffe Wismar, German Pellets sowie der Brettschichtholzhersteller Hüttemann Wismar angesiedelt. Auf dem Areal sind rund tausend Arbeitsplätze entstanden.

Schon seit 2001 forscht, entwickelt und produziert die Sonnenstromfabrik Solara im Bereich der Photovoltaik. Zum Programm gehören sowohl PV-Netzverbundanlagen als auch PV-Inselsysteme. Im März 2008 wurde ein neues Fertigungswerk errichtet. Hier werden jährlich von rund 360 Mitarbeitern Solarmodule im Wert von 400 Millionen Euro hergestellt.

In der Stadt befindet sich das Stammhaus von Karstadt. 1881 eröffnete Rudolph Karstadt hier sein erstes Tuchgeschäft.

Anlage für den Kalisalz-Umschlag, 1981

Wismar besitzt einen Seehafen. Der Hafen wurde bereits 1211 urkundlich erwähnt und hat Bedeutung vor allem für Massengüter und massenhafte Stückgüter. Hauptgutarten sind Rund- und Schnittholz, Stahl und Schrott, Torf, Baustoffe und über die Ende der 1990er Jahre komplett neu gebaute Massengutanlage Kali und Salz. Der Hafen bietet insgesamt 15 Liegeplätze mit 2300 m Kailänge und zwei Dalbenplätze.[49] Der Hafen wurde 2008 von 1300 Seeschiffen angelaufen, mit denen ein Umschlag von 3,46 Mio t erfolgte.[50] 2011 wurden 3,2 Mio. t Güter umgeschlagen, was gegenüber dem Wert von 2010 (3,5 Mio. t) einen Rückgang um 8,6 % bedeutete.[51] Der Gesamtumschlag aller Güter im Hafen von Wismar betrug 2014 7,5 Mio. t[52] (2013: 8,6 Mio. t, 2012: 7,8 Mio. t).[53] Der Seegüterumschlag lag 2013 bei 3,8 Mio. t,[54] 2015 bei 3,7 Mio. t.[55] Im Jahr 2016 wurden 3,4 Mio. t Güter umgeschlagen, die auf dem Wasser transportiert wurden, der Gesamtumschlag aller Güter (Lkw, Eisenbahn und Schiff) lag bei 7,1 Mio. t[56] (2015: 8,1 Mio. t[57]).

Betreiber des Seehafens ist die Seehafen Wismar GmbH, an der die Stadt Wismar zu 90 % und das Land Mecklenburg-Vorpommern zu 10 % beteiligt sind.

Wismar bietet seit 2013 mit dem Columbus Cruise Center Wismar (CCCW) ein Kreuzfahrt-Terminal am Liegeplatz Nr. 17 im Hafenbecken Überseehafen, das 2013 zweimal von Kreuzfahrtschiffen genutzt wurde. Es gab 2014 es zwölf Anläufe mit 14.000 Passagieren; 2016 fanden neun Anläufe statt,[58] 2017 gab es elf Anläufe. Das Terminal wurde bis 2021 modernisiert und verlängert, sodass pro Saison etwa 30 Anläufe möglich sind.[59] Allein für das neue Abfertigungsgebäude wurden 1,6 Mio. Euro ausgegeben, wobei 1,4 Mio. vom Wirtschaftsministerium des Landes finanziert wurden. Für weitere Baumaßnahmen wie Verlängerung des Liegeplatzes, Bau eines neuen Dalbensteges und Straßenbaumaßnahmen auf dem Vorplatz wurden gut 7,4 Mio. Euro verwendet, wovon gut 6,6 Mio. aus Landesmitteln stammen. Im ersten COVID-19-Pandemie-Jahr 2020 gab es 420vPassagiere bei vier Anläufen.[60] Für die Vermarktung als auch für die Abfertigung der Kreuzfahrtschiff-Passagiere am Alten Hafen wurde 2012 die Columbus Cruise Center Wismar GmbH als Tochtergesellschaft der Seehafen Wismar GmbH und der Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH gegründet.[61][62]

Das Lotswesen im Hafen von Wismar und im vorgelagerten Seegebiet wird von den Mitgliedern der in Warnemünde ansässigen Lotsenbrüderschaft Wismar-Rostock-Stralsund gewährleistet.

„Alter Hafen“, Blick Richtung Ostsee

Der historische Alte Hafen stammt aus der Ära vor Beginn des Industriezeitalters. Er ist für den Güterumschlag nicht mehr von Bedeutung; stattdessen stellt er sowohl für Einheimische als auch für Touristen einen der attraktivsten Orte Wismars dar. Er ist Heimathafen der Rekonstruktion der Poeler Kogge und Spielort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. In seiner Nähe befinden sich Hotels und andere Niederlassungen der Gastronomie. Das Baumhaus verdankt seinen Namen dem Umstand, dass die Hafeneinfahrt früher des Nachts aus Sicherheitsgründen mit Hilfe eines quergelegten langen Baumstamms abgesperrt wurde. Das Alte Zollhaus stammt aus dem Jahr 1888. Das Areal mit seinen Speichern wurde ab 1991 saniert und Neubauten entstanden, wie z. B. bis 2017 die aufgereihten Giebelhäuser an der westlichen Kaikante.[63][64][65]

Haupterschließungsstraßen sind Am Hafen, Stockholmer Straße, Kopenhagener Straße, Schiffbauerdamm und Alter Holzhafen.

Seesteg von Bad Wendorf an der Wismarer Bucht
Wismar Wendorf mit Seebrücke und Segelyachthafen

Nahe dem Stadtzentrum befinden sich der Alte Hafen mit für größere Yachten geeigneten Kaianlagen, der Westhafen mit vielen Liegenplätzen für Boote aller Größenordnungen und der südlich des Überseehafens gelegene Wasserwanderrastplatz. Nördlich der Werft liegt der wegen des engen Fahrwassers und des beschränkten Tiefgangs nur für kleinere Boote geeignete Seglerhafen. Nordwestlich des Stadtzentrums befindet sich der Yachthafen Wendorf im gleichnamigen Stadtteil.

Der früher als Seebad Wendorf bekannte, 3,5 km nordwestlich von Wismar unmittelbar an der Bucht gelegene Badeort ist von der Stadt als Stadtteil Wendorf eingemeindet worden. Um 1910 bestand Wendorf aus zwei Dörfern und einem Erbpachthof mit insgesamt 240 Einwohnern.[66] Seitdem sind in Wendorf einige Villen sowie zahlreiche Mehrfamilien-Wohnhäuser und Wohnblocks entstanden.

In Strandnähe befindet sich auf einer Anhöhe in einer parkartigen Umgebung ein Hotel, in dem an Wochenenden auch gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden. Der Badestrand ist feinsandig und leicht abfallend, der Wellenschlag gering. 350 m weit in die Wismarbucht hinein reicht die Seebrücke.

Eisenbahnverkehr

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Empfangsgebäude des Bahnhofs Wismar

Wismar liegt an den Eisenbahnstrecken Wismar–Rostock und Ludwigslust–Wismar, die Strecke Wismar–Karow wurde 1998 stillgelegt. Der Bahnhof Wismar befindet sich nordöstlich der Altstadt. Er wird von einer Regional-Express-Linie und zwei Regionalbahnlinien angefahren:

Die beiden zweistündlich verkehrenden Linien RE 8 und RB 17 ergänzen sich auf dem Abschnitt Wismar–Schwerin Hbf–Ludwigslust zu einem annähernden Stundentakt.

Öffentlicher Personennahverkehr

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In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof. Hier treffen sich fast alle Stadt- und Regionalbuslinien. Die zentrale Haltestelle der Stadtbuslinien ist Am Markt.

Bis Ende 2015 wurde der Stadtbusverkehr vom stadteigenen Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb Wismar (EVB) erbracht, ab 2013 unter der Bezeichnung Eigenbetrieb Nahverkehr Nordwestmecklenburg (ENN). Aufgrund der geringen Wirtschaftlichkeit von acht Buslinien wurde Anfang 2013 das Liniennetz umstrukturiert und vereinfacht, die vormaligen Linien G und 242 wurden in die übrigen Linien integriert.

Seit 2016 werden der Stadtbusverkehr Wismar und der Regionalbusverkehr in Nordwestmecklenburg von der NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH (entstanden aus den Grevesmühlener Busbetrieben GmbH und dem Eigenbetrieb Nahverkehr Nordwestmecklenburg) erbracht, teilweise mit dem Unternehmen Bus-Betriebe Wismar GmbH (BBW) als Subunternehmer. Für die beiden Betriebsbereiche gelten unterschiedliche Tarife. Ein Verbundtarif besteht nicht mehr. Stand Januar 2024 existieren folgende Stadtbuslinien; die Taktangaben gelten jeweils für montags–freitags tagsüber:[67]

  • Linie 12: Gägelow – Ostseeblick – Seebad Wendorf – Krankenhaus – Friedhof – ZOB – Kagenmarkt (Über Markt, Regelmäßiger Stundentakt)
  • Linie 13: Fischkaten – Kagenmarkt – ZOB – Burgwall – Wendenkrug – Ostseeblick – Zierow (Regelmäßiger Stundentakt)
  • Linie 14: Dammhusen Gartenstadt – Sporthalle – Markt – ZOB – Dammhusen Gartenstadt (Regelmäßiger Stundentakt)
  • Linie 15: Seebad Wendorf – Burgwall – Markt – ZOB – Seebad Wendorf (Regelmäßiger 15-Minuten-Takt)
  • Linie 16: Hornstorf – Kritzow – ZOB – Burgwall – Sporthalle – Kluß – Lübow (Regelmäßiger Stundentakt)
  • Linie 18: Barnekow – Gartenstadt – Burgwall – Markt – ZOB – Barnekow (Regelmäßiger Stundentakt)

In den Jahren 2022 und 2023 wurden durch Kreistagsbeschlüsse die Orte Lübow, Hornstorf, Zierow und Barnekow ins Wismarer Tarifnetz aufgenommen sowie engere Takte und eine Ausweitung einiger Fahrpläne bis in die Nacht bestimmt.

Wismar ist an einige regionale und internationale Radwanderwege angeschlossen, u. a. an den Ostseeküsten-Radweg,[68] der innerhalb des EuroVelo-Netzwerkes die Ostsee umrundet.[69]

Autobahn und Güterverkehr

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Wismar ist über die Autobahnen A 20 nach Rostock und Lübeck und A 14 nach Schwerin, die sich im Autobahnkreuz Wismar kreuzen, an das deutsche Autobahnnetz angebunden.

Der Hafen hat einen Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz. Etwa 60 Prozent der im Hafen umgeschlagenen Güter werden als Seehafenhinterlandverkehr per Eisenbahn an- oder abtransportiert.

Güterverkehrsanlagen

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Die Deutsche Reichsbahn plante 1987 in Wismar einen vollautomatischen Rangierbahnhof mit Gleisbremstechnik zu erbauen. Die Zu- und Abfuhr von Güterzügen aus einer neugebauten Rangiertechnischen Einrichtung mit einer Gleisharfe mit mehreren 500 m langen Zugbildungsgleisen auf dem Gelände des Platter Kamp war in der Planungsphase. Die Elektrifizierung der Bahn in Wismar im Mai 1987 war eine Voraussetzung. Grund für diese große Investition war die Option der Verlegung des Tschechen-Hafens von Hamburg nach Wismar. Der Transitumschlag über Hamburg in die Tschechisch-Slowakische Volksrepublik ließ in den 1980er Jahren nach, eine Verlegung zum Hafen Wismar mit Abfuhr auf dem Schienenweg war wirtschaftlicher als der Abtransport der Güter mit der Binnenschifffahrtsgesellschaft ČSPLO auf der Elbe. Mit dem vorgelagerten Rangierbahnhof Bad-Kleinen sollte die Verkehrsleistungen realisiert werden. Die politische Wende zerschlug das Vorhaben schon 1990.[70] 2022 wirbt der Seehafen Wismar unter – Anbindung Schiene – mit: Der hafeninterne Rangierbahnhof mit 18 Gleisen bietet beste Voraussetzungen für die Bildung von Ganzzügen. Amtlich geeichte dynamische Gleiswaagen stehen unseren Bahnkunden zur Verfügung.

  • Die Stadtbibliothek der Hansestadt Wismar wird von einem Förderverein unterstützt. Sie führt eine Kinderbibliothek und hat Angebote für Schulklassen sowie Projekte zur Leseförderung. Seit 2010 gibt es eine Kooperation mit der Landeshauptstadt Schwerin, die den Lesern die Nutzung der digitalen Bestände beider Stadtbibliotheken ermöglicht. Es handelt sich um die erste interkommunale Kooperation dieser Art in Deutschland.
  • Das Stadtarchiv der Hansestadt Wismar kann als Gedächtnis der Stadtverwaltung bis ins Mittelalter zurückblicken. Wismarer Beiträge nennt sich die Schriftenreihe des Archivs.
  • Am 1. Dezember 2012 wurde mit dem 2500 m² großen phanTECHNIKUM in Wismar eine der größten Technikausstellungen in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet.
Goethe-Schule, 1878–1890 errichtet auf dem Gelände des ehemaligen Schwarzen Klosters
  • sechs Grundschulen
    • Seeblick-Grundschule (Wendorf)
    • Grundschule am Friedenshof (Friedenshof)
    • Rudolf-Tarnow-Schule (Kagenmarkt)
    • Fritz-Reuter-Schule (Altstadt)
    • Hanse-Grundschule (Friedenshof)
    • Evangelische Grundschule Robert Lansemann
  • regionale Schulen
  • Gymnasien
  • zwei Förderschulen
  • zwei Privatschulen
  • Verbund der fünf bestehenden Berufsschulzentren mit integrierten Fachgymnasien für Wirtschaft und Metalltechnik
  • Musikschule
Große Stadtschule

Nach der erfolgten Eingliederung der Außenstelle (ehem. Helene-Weigel-Gymnasium) des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums zum Haupthaus in der Dahlmannstraße wird dies neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium (Große Stadtschule) weiter bestehen. Nach einigen Jahren rückläufiger Schülerzahlen in den Einstiegsklassen war dieser Schritt notwendig geworden. Durch Schüler- und Lehrertransfers innerhalb der Schulwochen kann eine größere Bandbreite an Kursen in der Oberstufe geboten werden.

Eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen Wismars ist die Hochschule Wismar. Dort gab es Wintersemester 2013/14 über 8000 Studenten aus Deutschland und dem Ausland.[71]

Soziale Einrichtungen

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  • Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit der Kontakt- und Informationsstelle
  • Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit sozialen Diensten
  • Caritas Mecklenburg
  • Christliches Jugenddorfwerk Deutschland
  • Das Boot Wismar, Verein zur Förderung seelischer Gesundheit und Integration
  • Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Kreisverband Wismar
  • Diakonie mit sozialen Diensten und betreutem Wohnen
  • Malteser Hilfsdienst
  • Ökumenischer Kirchenladen als Begegnungszentrum
  • Beratungsstelle der katholischen Kirche
  • Volkssolidarität Stadtverband Wismar
  • Weißer Ring
  • Wismarer Tafel

In Wismar gibt es zahlreiche Sportvereine. Der bekannteste Vertreter Wismars im Fußball ist der FC Anker Wismar, der in der Saison 2023/24 in der fünftklassigen Oberliga Nordost spielt. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Kurt-Bürger-Stadion aus. Mitgliederstärkster Sportverein ist allerdings die für ihre Handball-Damenmannschaft bekannte TSG Wismar.

Seit 2009 existiert mit dem Freibeuter Rugby-Club unter dem Dach des Wismarer Polizeisportvereins auch eine sowohl im klassischen als auch olympischen Rugby aktive Mannschaft. In der Saison 2015/16 spielt sie in einer Spielgemeinschaft mit den Dierkower Elchen und einer Auswahl der Universität Greifswald in der drittklassigen Verbandsliga Nord.

Seit den 1870er Jahren bestand in Wismar darüber hinaus ein angesehener Ruderverein. Nach einem tödlichen Unglück, bei dem vier junge Ruderer und ein Steuermann in den Fluten der Ostsee ums Leben gekommen waren, löste sich der Ruderverein jedoch 1961 auf.

Außenbereich der Saunalandschaft im Wonnemar Wismar, Abenddämmerung im Sommer 2021

Mit dem Wonnemar wurde 2000 ein Erlebnis- und Sportbad eröffnet. Dieses wird nicht nur von Einheimischen und Touristen stark frequentiert, sondern auch für den Schul- und Mannschaftssport genutzt. Es ist ein Anziehungspunkt für Jung und Alt mit Erlebnisbereich, z. B. Wellenbad, Erlebnisbad, aber auch mit großer Wellness- und Saunalandschaft. Auch Massagen können gebucht werden. Angrenzend befindet sich ein Hotel.

In Wismar erscheint die Ostsee-Zeitung mit einer Regionalausgabe. Daneben erscheinen mehrere kostenlose Anzeigenblätter. Dazu gehören der Ostsee Anzeiger (ehemals Wismarer Anzeiger), der Blitz, die Wismar-Zeitung und der Stadtanzeiger.

In Wismar gibt es mit wismar tv einen Stadtsender, in dem neben Ratgebersendungen, Berichten von Veranstaltungen in der Stadt auch Werbesendungen produziert werden.

Persönlichkeiten

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Ältere Literatur

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  • Dietrich Schröder (1670–1753): Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar – Was betrifft die weltliche Historie derselben, mehrentheils aus allerhand schriftlichen Urkunden, zur Erläuterung der Mecklenburg weltlichen Historie, den Liebhabern mitgetheilt. 1858 (Onlineversion in der Volltextbibliothek Lexikus).
  • Franz Schildt: Geschichte der Stadt Wismar bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. 1871.
  • Friedrich Crull: Die Rathslinien der Stadt Wismar. Halle 1875, Nachdruck 2005, ISBN 3-487-12082-8. (Original in Digitale Bibliothek) (Digitalisat, Google).
  • Wismar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 16, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 695.
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898 (Neudruck: Schwerin 1992, ISBN 3-910179-06-1, S. 1–221).
  • Gustav Willgeroth: Bilder aus Wismars Vergangenheit. Wismar 1903 (Neudruck: Schwerin 1997, ISBN 3-932370-41-4).
  • Friedrich Techen: Geschichte der Seestadt Wismar. Wismar 1929.
  • Rudolf Kleiminger: Das graue Mönchenkloster in Wismar. Ein Beitrag zur Erschließung der Bauweise der Franziskaner in Mecklenburg. Eberhardtsche Hof- und Ratsbuchdruckerei, Wismar 1934.
  • Werner Burmeister: Seestadt Wismar. (Deutsche Lande – Deutsche Kunst). 2. Auflage, Berlin 1938
  • Rudolf Kleiminger: Das Schwarze Kloster in Seestadt Wismar. Ein Beitrag zur Kultur- und Baugeschichte der norddeutschen Dominikanerklöster im Mittelalter. Neuer Filser-Verlag, München 1938.

Neuere Literatur

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  • Rudolf Kleiminger: Das Heiligengeisthospital von Wismar in sieben Jahrhunderten. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt, ihrer Höfe und Dörfer. (Abhandlungen zur Handels- und Sozialgeschichte. Band 4). Böhlau, Weimar 1962, DNB 452436974.
  • Günter Gloede (Bearb.): Kirchen im Küstenwind. Kirchen in und um Wismar. Band II. Berlin 1978 (mit Fotografien von Wolfhard Eschenburg).
  • Gerd Baier, Thomas Helms: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion. Mit den Städten Rostock und Wismar. Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3, S. 124–225 (Fotografien von Thomas Helms).
  • Rudolf Kleiminger: Geschichte der Großen Stadtschule zu Wismar von 1541–1945. Kiel 1991, ISBN 3-88312-087-1.
  • Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. (Saxonia Franciscana. Band 6). Werl 1995, ISBN 3-87163-216-3.
  • Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Wismar und Stralsund – Welterbe. (Monumente-Edition, Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz). Bonn 2004, ISBN 3-936942-55-2.
  • Christine Decker: Wismar 1665. Eine Stadtgesellschaft im Spiegel des Türkensteuerregisters. Münster/Hamburg/Berlin u. a. 2006, ISBN 3-8258-9192-5.
  • Carl Christian Wahrmann: Aufschwung und Niedergang. Die Entwicklung des Wismarer Seehandels in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. (Kleine Stadtgeschichte. Band 4). Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0098-7.
  • Anke Wiebensohn: Die Integration Wismars in das Herzogtum Mecklenburg nach 1803. (Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft. Band 9). Kovac, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8375-7.
  • Christian Roedig: Beifallsstürme, Hochrufe und Lorbeerkränze. Wismars Theaterleben vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. (Findbücher, Inventare und kleine Schriften des Archivs der Hansestadt Wismar. Band 4). Callidus, Wismar 2016, ISBN 978-3-940677-76-1.

Filme und Fernsehen

Commons: Wismar – Sammlung von Bildern
Wikisource: Wismar – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Wismar – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Zwischen Januar und Juni 2022 zählte man 164.718 Übernachtungen, im Jahr 2002 waren es 192.398, 2019 waren es 415.151. Gina Henning, Kay Steinke: Wismar hat erstmals mehr Übernachtungen als Stralsund. In: Ostsee-Zeitung, 17. Oktober 2022, S. 9.
  3. Stadtteilgebiete der Hansestadt Wismar. In: wismar.de, abgerufen am 7. März 2018.
  4. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 46. 1881, S. 159; ISSN 0259-7772 (Digitaltext).
  5. Mecklenburgisches Urkundenbuch (MUB), Nr. 88.
  6. Friedrich Techen: Pfingsblätter des hansischen Geschichtsvereins. Blatt VI, 1910, S. 1–2.
  7. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Schwerin. Abschnitt: Die Stadt Wismar. Schwerin 1898.
  8. Friedrich Schildt: Geschichte der Stadt Wismar von der Gründung bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Wismar 1872, S. 1–2.
  9. Harald Lübke: Steinzeit in der Wismarbucht – Ein Überblick. In: Nachrichtenblatt des Arbeitskreises für Unterwasserarchäologie. 9/2002, S. 75–88 (academia.edu).
  10. Nach der Reimchronik des Ernst von Kirchberg nach der Gründung Rostocks und vor dem Tode Borwins, also zwischen 1218 und Januar 1227.
  11. Karl Pagel: Die Hanse. Georg Westermann, Braunschweig 1952, S. 114; DNB 453691706.
  12. Erneute Pestwellen erfassten Wismar 1376 und 1387.
  13. a b c 3. Mecklenburgische Landstände einschließlich ritterschaftliche Grundherrschaften und Landstädte. Bestandsgeschichte. In: archivdatenbank.landeshauptarchiv-schwerin.de. Landeshauptarchiv Schwerin, abgerufen am 30. Juli 2019 (Onlinefindbücher; auf Abschnitt 3. klicken).
  14. Historische Ansicht der Festung als Digitalisat in: digital.ub.uni-duesseldorf.de.
  15. Heute beiderseits der Schweriner Straße mit Zufahrt über den Wiesenweg.
  16. Mecklenburg. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 13: Lyrik–Mitterwurzer. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 503 (Digitalisat. zeno.org).
  17. a b Klaus-Dieter Alicke: Wismar (Mecklenburg-Vorpommern). In: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutsche Sprachraum. Abgerufen am 10. März 2025 (deutsch).
  18. Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Wismar – Wohnort. In: bundesarchiv.de, abgerufen am 25. Juli 2017.
  19. Sylvia Necker: Konstanty Gutschow 1902–1978. Modernes Denken und volksgemeinschaftliche Utopie eines Architekten. München/Hamburg 2012, S. 194.
  20. Kalenderblatt zum 14./15. April. Seite nicht mehr online verfügbar.
  21. Poul Grooss: The Naval War in the Baltic 1939–1945. Seaforth Publishing, 2017, ISBN 978-1-66525-093-1, S. 311 (englisch).
  22. Richard Lakowski: Die Militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Hrsg.: Rolf-Dieter Müller (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1). Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, Der Zusammenbruch der deutschen Verteidigung zwischen Ostsee und Karpaten, S. 491–681 (hier: 624–625).
  23. Die Wismarer Stadtkirchen. Zur besonderen Situation der Vermögenszuordnung, Verwaltung und Nutzung der Stadtkirchen in Wismar. Dokumentation der Hansestadt Wismar 2009.
  24. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern. Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern.
  25. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024. (PDF; 0,1 MB) wismar.de
  26. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  27. a b Bürgerschaft der Hansestadt Wismar. In: wismar.de, abgerufen am 21. September 2010.
  28. Geschichte der Fraktion. Homepage Gerd Zielenkiewitz, 13. Juni 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2015; abgerufen im Jahr 2024.
  29. Hauptsatzung der Hansestadt Wismar. (PDF) § 10. In: wismar.de. Abgerufen am 20. August 2024.
  30. Bürgermeister-Wahl Wismar: Amtsinhaber Thomas Beyer gewinnt. In: Ostsee-Zeitung. 15. April 2018, abgerufen am 20. August 2024.
  31. a b c Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 108–110.
  32. Heinz Machatscheck: Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. Hrsg.: Heinz Göschel. 1. Auflage. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979, S. 480/481.
  33. Hauptsatzung § 1 Abs. 6 (PDF).
  34. Heiko Hoffmann: Wismar und Pogradec jetzt Partner. In: Ostsee-Zeitung. 26. April 2019, abgerufen am 1. Mai 2019.
  35. Stadt Wismar: Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrags mit Tschornomorsk. 16. Oktober 2023, abgerufen am 13. März 2025.
  36. Sammlung von Hausbiografien älterer Profanbauten der Hochschule Wismar. In: bau.hs-wismar.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2017; abgerufen am 25. März 2018 (Navigationsmöglichkeiten nicht mehr vorhanden).;
    Frank Braun: Das digitale Informationssystem „Hausbiographien Wismarer Häuser des 17. und 18. Jahrhunderts“. (PDF) In: fiw.hs-wismar.de. 24. Oktober 2005, abgerufen am 25. März 2018 (PDF; 28 kB).
  37. Über uns. In: tikozigalpa.org, abgerufen am 25. März 2018.
  38. www.festspiele-mv.de, abgerufen am 17. Dezember 2009.
  39. Kindergarten. In: kitawismar.de, abgerufen am 17. September 2017.
  40. www.musikinderkirchewismar.de, abgerufen am 18. Mai 2014.
  41. campusopenair-wismar. Abgerufen am 21. Juni 2015.
  42. Internationales Folklorefestival Hansestadt Wismar. CIOFF, abgerufen am 21. Juli 2015.
  43. Béatrice Busjan, Corinna Schubert: Flugzeugbau in Wismar. Erinnerungen an die Norddeutschen Dornier-Werke, Seite 7 ff.
  44. nordkurier.de (Hrsg.): Schiffbau: Asiaten kaufen Nordic Yards in Mecklenburg-Vorpommern. (nordkurier.de [abgerufen am 5. Dezember 2016]).
  45. MV-Werften melden Insolvenz an: Reederei in Not. In: FAZ.net. 10. Januar 2022, abgerufen am 25. Dezember 2024.
  46. thyssenkrupp Marine Systems übernimmt MV Werften. In: ThyssenKrupp Marine Systems. 10. Juni 2022, abgerufen am 25. Dezember 2024.
  47. Frank Behling: Warum TKMS die MV Werft in Wismar übernehmen möchte. In: Kieler Nachrichten. 23. März 2022, abgerufen am 25. Dezember 2024.
  48. Historie. In: ilimtimber.com, abgerufen am 30. August 2017.
  49. Ralf Witthohn: Neue Chancen an alten Straßen. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft 12/2010, ISSN 0948-9002, S. 42–45.
  50. Seehafen Wismar GmbH, Geschäftsentwicklung. In: hafen-wismar.de. Abgerufen am 3. Mai 2009.
  51. Bilanz der deutschen Seehäfen 2011. In: Hansa, Heft 4/2012, S. 79 f.
  52. Vier neue Krane für Wismar. In: Täglicher Hafenbericht, 15. April 2015, S. 4.
  53. Eckhard-Herbert Arndt: Umschlag im Nordosten steigt. In: Täglicher Hafenbericht, 20. Januar 2014, S. 3.
  54. Peter Kleinort: Nordost-Häfen mit gemischter Bilanz. In: Täglicher Hafenbericht, 16. Mai 2014, S. 2.
  55. Eckhard-Herbert Arndt: Hafen Wismar stärkt seine Vielseitigkeit. In: Täglicher Hafenbericht, 4. Januar 2016, S. 3.
  56. Verhaltenes Jahr für Wismar · Seehafen mit Umschlagminus von zehn Prozent. In: Täglicher Hafenbericht, 6. Januar 2017, S. 3.
  57. Eckhard-Herbert Arndt: Hafen Wismar mit Mengenplus in 2015. In: Täglicher Hafenbericht, 30. Dezember 2015, S. 16
  58. Verhaltenes Jahr für Wismar. In: Täglicher Hafenbericht, 6. Januar 2017, S. 3.
  59. Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Wismar 2017. In: ostsee.de, abgerufen am 16. Februar 2017.
  60. Eckhard-Herbert Arndt: Cruise-Neustart im Hafen Wismar · Ostseehafen verfügt über neues Terminal. In: Täglicher Hafenbericht vom 24. Juni 2021, S. 1
  61. Wismar baut seine Position weiter aus. In: Täglicher Hafenbericht, 14. November 2014, Sonderbeilage Baltic Sea / Ostseehäfen, S. 6.
  62. Thomas Schwandt: Wismar; Symbiose von Wirtschaft und Tourismus. In: Täglicher Hafenbericht, 16. November 2018, Sonderbeilage Baltic Sea / Deutsche Ostseehäfen, S. 4/5.
  63. Norbert Huschner: Baumaßnahme Erschließung Alter Hafen – Silo 2 „Kruse-Speicher“. In: Stadtkern Juni 2006, S. 4f.
  64. Norbert Huschner: Entwicklung Alter Hafen – Visionärer Ausblick – Silo 3 „Ohlerich-Speicher“. In: Stadtkern Juni 2007, S. 4f.
  65. Norbert Huschner: Aktuelle Entwicklung im Alten Hafen. In: Stadtkern September 2017, S. 6f.
  66. Meyers Reisebücher: Ostseebäder. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1910, S. 242.
  67. NAHBUS: Stadtverkehr Wismar. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  68. Ostseeküsten-Radweg. In: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. (auf-nach-mv.de [abgerufen am 14. Mai 2017]).
  69. EuroVelo 10. EuroVelo, abgerufen am 14. Mai 2017.
  70. Planungsunterlagen Verkehrsprojekte der Reichsbahndirektion Schwerin aus den Jahren 1987/88, Archiv Deutsche Bahn
  71. Studierende an Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern 2013/14. (PDF; 309 kB) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, 23. September 2014, abgerufen am 7. November 2014.
  72. Unser Hafen. In: Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 15. November 2020.
  73. Historischer Filmabend. Filmbüro MV, 18. September 2012, abgerufen am 30. Juli 2019.
  74. … und abends Gäste. In: Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 15. November 2020.
  75. Leben auf der Fischerkoppel. In: Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 15. November 2020.