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„Koło“ – Versionsunterschied

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|Stadt=Koło
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|Wappen=[[Bild:Coat of Arms of the City Koło.jpg|149px|]]
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}}


'''Koło''' [{{IPA|'kɔwɔ}}] (deutsch 1940-41 ''Wartbrücken'', 1941-45 ''Warthbrücken'') ist eine Stadt in [[Polen]] in der [[Woiwodschaft Großpolen]] an der [[Warthe]]
'''Koło''' [{{IPA|'kɔwɔ}}] (deutsch: Kolo, 1940–1941 ''Wartbrücken'', 1941–1945 ''Warthbrücken'') ist eine Stadt in [[Polen]] in der [[Woiwodschaft Großpolen]] an der [[Warthe]].
[[Datei:Koło - Stare Miasto z ratusza.jpg|mini|320px|Altstadt von Koło]]
== Geografische Lage ==
Koło liegt in der Woiwodschaft Großpolen im [[Powiat Kolski]] am Fluss [[Warthe]]. Der Ort liegt etwa 130&nbsp;km östlich von [[Posen]], 180&nbsp;km westlich von [[Warschau]] und 90&nbsp;km nordwestlich von [[Łódź]].


== Geografie ==
== Geschichte ==
Die erste feste Siedlung an der Stelle des heutigen Koło entstand vermutlich im 13. Jahrhundert. Das [[Stadtrecht]] erhielt der Ort 1362 unter dem Namen ''Colo''. Die Stadt besaß keine [[Stadtmauer]], da sie durch ihre Lage an der [[Warthe]] bereits gut geschützt war. Allerdings besaß der Ort zwei [[Stadttor]]e. 1410 war der Ort ein Treffpunkt der Großpolnischen Ritter, welche gegen den [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] in den Krieg zogen. 1452 traf [[Kasimir IV. Jagiełło|Kasimir IV.]] hier Vertreter der Preußen.
=== Geografische Lage ===


Während des 15. Jahrhunderts war Koło Sitz des Großpolnischen Parlamentes und blieb dies bis 1716. Während dieser Zeit entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum des Handels und Handwerks. Der Vorort ''Zduny'' der Stadt entstand während des 16. Jahrhunderts am rechten Ufer der [[Warthe]] und erhielt 1559 eine eigene Verwaltung. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort mehrfach zerstört, 1622 durch [[Lisowczyk]]-Truppen und 1655 durch die Schweden. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Teil der [[Woiwodschaft Kalisz]].
Koło liegt in der [[Wojewodschaft Großpolen]] im [[Powiat Kolski]] am Fluss [[Warthe]]. Der Ort liegt etwa 130 östlich von [[Posen]], 180 km westlich von [[Warschau]] und 90 km nord-westlich von [[Łódź]].
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc -->
<!-- === Geologie === -->
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->
<!-- === Stadtgliederung === -->
<!-- === Nachbargemeinden === -->
<!-- === Klima === -->


Im Jahr 1793 wurde die Stadt Teil [[Preußen]]s. 1807 wurde Koło dann Teil des [[Herzogtum Warschau|Herzogtums Warschau]] und 1815 Teil [[Kongresspolen]]s. 1842 errichtete Josef Freudenreich eine Steingutfabrik. 1867 wurde die Stadt Sitz eines eigenen [[Powiat]]s. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde ein Eisenbahnanschluss nach [[Warschau]] und [[Posen]] eingerichtet. 1938 wurde der Ort Teil der [[Woiwodschaft Posen (1919–1939)|Woiwodschaft Posen]]. Während der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde im Ort ein [[Ghetto]] für [[Jude]]n eingerichtet und die Stadt wurde Verwaltungsmittelpunkt eines deutschen [[Landkreis Warthbrücken|Landkreises]] im Reichsgau [[Wartheland]]. Am 20. Januar 1945 eroberte die [[Rote Armee]] den Ort nach schweren Gefechten.
== Geschichte ==


In den Jahren 1945 und 1979 fanden Eingemeindungen von umliegenden Gemeinden statt. 1975 verlor der Ort seinen Sitz als Powiat und wurde gleichzeitig Teil der [[Woiwodschaft Konin]], erhielt ihn aber 1999 bei einer erneuten Gebietsreform zurück.
Die erste feste Siedlung an der Stelle des heutigen Koło entstand vermutlich im 13. Jahrhundert. Das [[Stadtrecht]] erhielt der Ort 1362 unter dem Namen ''Colo''. Die Stadt besaß keine [[Stadtmauer]], da sie durch ihre Lage an der [[Warthe]] bereits gut geschützt war. Allerdings besaß der Ort zwei [[Stadttor]]e. 1410 war der Ort ein Treffpunkt der Großpolnischen Ritter welche gegen den [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] in den Krieg zogen. 1452 traf [[Kasimir IV. (Polen)|Kasimir IV.]] hier Vertreter der Preußen.
Während des 15. Jahrhunderts war Koło Sitz des Großpolnischen Parlamentes und blieb dies bis 1716. Während dieser Zeit entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum des Handels und Handwerks. Der Vorort ''Zduny'' der Stadt entstand während des 16. Jahrhunderts am rechten Ufer der [[Warthe]] und erhielt 1559 eine eigene Verwaltung. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort mehrfach zerstört. 1622 durch [[Lisowczyk]]-Truppen und 1655 durch die Schweden. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Teil der [[Wojewodschaft Kalisz]]. 1793 wurde die Stadt Teil [[Preußen]]s. 1807 wurde Koło dann Teil des [[Großherzogtum Warschau|Großherzogtums Warschau]] und 1815 Teil [[Kongresspolen]]s. 1842 errichtete Josef Freudenreich eine Steingutfabrik. 1867 wurde die Stadt Sitz eines eigenen [[Powiat]]s. Nach dem [[1. Weltkrieg]] wurde ein Eisenbahnanschluss nach [[Warschau]] und [[Posen]] eingerichtet. 1938 wurde der Ort Teil der [[Woiwodschaft Posen]]. Während der Zeit des [[2. Weltkrieg]]es wurde im Ort ein [[Ghetto]] für [[Jude]]n eingerichtet und die Stadt wurde Verwaltungsmittelpunkt eines deutschen [[Landkreis Warthbrücken|Landkreises]] im Reichsgau [[Wartheland]]. Am 20. Januar 1945 eroberte die [[Rote Armee]] den Ort nach schweren Gefechten. 1945 und 1979 fanden Eingemeindungen von umliegenden Gemeinden statt. 1975 verlor der Ort seinen Sitz als Powiat und wurde gleichzeitig Teil der [[Wojewodschaft Koniń]] erhielt ihn aber 1999 bei einer erneuten Gebietsreform zurück.


== Einwohnerentwicklung ==
<!-- === Religionen === -->
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<!-- === Eingemeindungen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
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<!-- == Politik == -->
== Industrie ==
Den bedeutendsten Industriezweig in Koło stellt die Lebensmittelindustrie dar. U.&nbsp;a. ist hier seit 1974 einer der größten Betriebe der polnischen Fleischindustrie beheimatet. Auf internationaler Ebene werden in Koło Schleifmittel, Bandsägen und Badkeramiken produziert.
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
* Das Rathaus von Koło wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtet und mehrmals umgebaut und erweitert, zuletzt von 1835 bis 1837 im klassizistischen Stil nach den Plänen des Architekten [[Enrico Marconi]]. Der 1987 eingestürzte gotische Turm wurde bis 2003 rekonstruiert.
* Ruine der gotischen Burg aus dem 14. Jahrhundert
* Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes aus dem 15. Jahrhundert
* Kirche Mariä Heimsuchung und Bernadinerkloster, erbaut im 18. Jahrhundert im barocken Stil
* Kapelle der Verklärung, erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts im neugotischen Stil
* Evangelische Kirche der Göttlichen Vorsehung, erbaut von 1882 bis 1883 im neugotischen Stil


<Gallery>
* Rathaus (14. Jahrhundert)
Koło - Ratusz1.jpg|Rathaus von Koło
* Ruinen einer gotischen Burg (14. Jahrhundert)
Ruiny zamku w Kole - ZJ001.jpg|Burgruine
* Pfarrkirche (15. Jahrhundert)
Koło - kościół ewangelicki.jpg|Evangelische Kirche
* Bernadinerkloster (18. Jahrhundert)
Koło - kościół Nawiedzenia NMP fasada.jpg|Kirche Mariä Heimsuchung und Bernhardinerkloster

Koło - kościół Podwyższenia Krzyża Świętego.jpg|Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes
<!-- === Theater === -->
Koło - kaplica cmentarna Przemienienia Pańskiego.jpg|Kapelle der Verklärung
<!-- === Museen === -->
Koło dworzec kolejowy (widok z kładki).JPG|Bahnhof Koło
<!-- === Musik === -->
</Gallery>
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
<!-- === Bauwerke === -->
<!-- === Parks === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
=== Sport ===

Es gibt einen Fußballverein „Olimpia“ welcher 1920 gegründet wurde. Weiterhin gibt es den Sportverein „Sokół“ (dt. ''Falke'').

<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!-- ==Gemeinde== -->

<!-- == Wirtschaft und Infrastruktur == -->
<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->
<!-- === Bildung === -->
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->


== Sport ==
<!-- == Persönlichkeiten == -->
Es gibt einen Fußballverein ''Olimpia'', der 1920 gegründet wurde. Weiterhin gibt es den Sportverein ''Sokół'' (deutsch „Falke“).
<!-- === Ehrenbürger === -->
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== -->


<!-- == Sonstiges == -->
== Landgemeinde ==
Die [[Gmina#Gmina wiejska|Landgemeinde]] Koło, zu der die Stadtgemeinde Koło selbst nicht gehört, hat {{EWZ|PL|3009072}} Einwohner (Stand {{EWD|PL|3009072}}) und eine Fläche von 102&nbsp;km².
{{Hauptartikel|Koło (Landgemeinde)}}


== Söhne und Töchter der Stadt ==
<!-- == Literatur == -->
* Christopher Sommerkorn (1943–2010), deutscher Musiker, Mitglied des Duos [[Christopher & Michael]], später Produzent von Radio- und Fernsehbeiträgen.
* [[Ryszard Przybysz]] (1950–2002), polnischer Handballspieler
* [[Jan Pusty]] (* 1952), polnischer Leichtathlet
* [[Roman Kotliński]] (* 1967), polnischer Politiker, Autor, Verleger und ehemaliger katholischer Pfarrer
* [[Tomasz Kos]] (* 1974), polnischer Fußballspieler.
* [[Przemysław Czarnek]] (* 1977), polnischer Politiker


<!-- == Weblinks == -->
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.kolo.pl/ Website der Stadt]
* [http://www.deathcamps.org/occupation/kolo_de.html Von Kolo nach Chelmno]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Großpolen|Kolo]]
<references />


{{Normdaten|TYP=g|GND=7652950-2|LCCN=n82143178|VIAF=126696040}}
[[cs:Koło]]
{{SORTIERUNG:Kolo}}
[[en:Koło]]
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Großpolen]]
[[eo:Koło]]
[[es:Koło]]
[[Kategorie:Koło| ]]
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1362]]
[[fr:Koło]]
[[it:Koło]]
[[lt:Kolas]]
[[nl:Koło]]
[[pl:Koło (województwo wielkopolskie)]]
[[ro:Koło]]
[[sk:Koło]]
[[sv:Koło]]

Aktuelle Version vom 22. Februar 2025, 12:59 Uhr

Koło
Wappen von Koło
Koło (Polen)
Koło (Polen)
Koło
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Koło
Fläche: 13,85 km²
Geographische Lage: 52° 12′ N, 18° 39′ OKoordinaten: 52° 12′ 0″ N, 18° 39′ 0″ O
Einwohner: 21.247
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 62-600 bis 62-602
Telefonvorwahl: (+48) 63
Kfz-Kennzeichen: PKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: PosenWarschau
Eisenbahn: Warschau–Posen
Nächster int. Flughafen: Łódź
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 13,85 km²
Einwohner: 21.247
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1534 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3009011
Verwaltung (Stand: 2018)
Bürgermeister: Krzysztof Witkowski
Adresse: Stary Rynek 1
62-600 Koło
Webpräsenz: www.kolo.pl

Koło ['kɔwɔ] (deutsch: Kolo, 1940–1941 Wartbrücken, 1941–1945 Warthbrücken) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Großpolen an der Warthe.

Altstadt von Koło

Geografische Lage

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Koło liegt in der Woiwodschaft Großpolen im Powiat Kolski am Fluss Warthe. Der Ort liegt etwa 130 km östlich von Posen, 180 km westlich von Warschau und 90 km nordwestlich von Łódź.

Die erste feste Siedlung an der Stelle des heutigen Koło entstand vermutlich im 13. Jahrhundert. Das Stadtrecht erhielt der Ort 1362 unter dem Namen Colo. Die Stadt besaß keine Stadtmauer, da sie durch ihre Lage an der Warthe bereits gut geschützt war. Allerdings besaß der Ort zwei Stadttore. 1410 war der Ort ein Treffpunkt der Großpolnischen Ritter, welche gegen den Deutschen Orden in den Krieg zogen. 1452 traf Kasimir IV. hier Vertreter der Preußen.

Während des 15. Jahrhunderts war Koło Sitz des Großpolnischen Parlamentes und blieb dies bis 1716. Während dieser Zeit entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum des Handels und Handwerks. Der Vorort Zduny der Stadt entstand während des 16. Jahrhunderts am rechten Ufer der Warthe und erhielt 1559 eine eigene Verwaltung. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort mehrfach zerstört, 1622 durch Lisowczyk-Truppen und 1655 durch die Schweden. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Teil der Woiwodschaft Kalisz.

Im Jahr 1793 wurde die Stadt Teil Preußens. 1807 wurde Koło dann Teil des Herzogtums Warschau und 1815 Teil Kongresspolens. 1842 errichtete Josef Freudenreich eine Steingutfabrik. 1867 wurde die Stadt Sitz eines eigenen Powiats. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Eisenbahnanschluss nach Warschau und Posen eingerichtet. 1938 wurde der Ort Teil der Woiwodschaft Posen. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde im Ort ein Ghetto für Juden eingerichtet und die Stadt wurde Verwaltungsmittelpunkt eines deutschen Landkreises im Reichsgau Wartheland. Am 20. Januar 1945 eroberte die Rote Armee den Ort nach schweren Gefechten.

In den Jahren 1945 und 1979 fanden Eingemeindungen von umliegenden Gemeinden statt. 1975 verlor der Ort seinen Sitz als Powiat und wurde gleichzeitig Teil der Woiwodschaft Konin, erhielt ihn aber 1999 bei einer erneuten Gebietsreform zurück.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohnerzahl
1980 19.600
1992 23.581
2000 24.518
2006 23.034

Den bedeutendsten Industriezweig in Koło stellt die Lebensmittelindustrie dar. U. a. ist hier seit 1974 einer der größten Betriebe der polnischen Fleischindustrie beheimatet. Auf internationaler Ebene werden in Koło Schleifmittel, Bandsägen und Badkeramiken produziert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Das Rathaus von Koło wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtet und mehrmals umgebaut und erweitert, zuletzt von 1835 bis 1837 im klassizistischen Stil nach den Plänen des Architekten Enrico Marconi. Der 1987 eingestürzte gotische Turm wurde bis 2003 rekonstruiert.
  • Ruine der gotischen Burg aus dem 14. Jahrhundert
  • Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes aus dem 15. Jahrhundert
  • Kirche Mariä Heimsuchung und Bernadinerkloster, erbaut im 18. Jahrhundert im barocken Stil
  • Kapelle der Verklärung, erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts im neugotischen Stil
  • Evangelische Kirche der Göttlichen Vorsehung, erbaut von 1882 bis 1883 im neugotischen Stil

Es gibt einen Fußballverein Olimpia, der 1920 gegründet wurde. Weiterhin gibt es den Sportverein Sokół (deutsch „Falke“).

Die Landgemeinde Koło, zu der die Stadtgemeinde Koło selbst nicht gehört, hat 7855 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020) und eine Fläche von 102 km².

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Koło – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.