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„Hochwasser und Naturkatastrophen in Sachsen“ – Versionsunterschied

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Der folgende Artikel enthält eine chronologische Listung der schwersten '''Hochwasser und Naturkatastrophen in Sachsen'''.
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[[Datei:Krippen Wappen Hochwasserstände.jpg|mini|[[Krippen]]: Markierungen der Elbhochwasser (1784–2006)]]
Der folgende Artikel enthält eine chronologische Listung der schwersten '''Hochwasser und Naturkatastrophen in Sachsen'''.


== 8. Jahrhundert ==
[[Bild:Hochwasserstand.jpg|thumb|right|220px|[[Pillnitz]]: Markierungen der Elbehochwasser (1784-2002)]]
<!-- Da hatte einer Zweifel ?? 782: Eine alte Chronik berichtet, dass sich die [[Elbe]] in [[Magdeburg]] ''furchtbar und grausam'' ergossen habe. Dabei hat der Strom {{"|alles weggewaschen und niedergeworfen […] was jene [gemeint sind die [[Wenden]] und [[Hunnen]]] verschont gelassen.|ref=<ref>zit. in: anonymus: ''Die grosse Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert.'' Sächs. Volksschriftenverlag, Leipzig 1898, {{OCLC|255118404}}. (Nachdruck der Ausgabe 1897: Husum-Dr.-und-Verl.-Ges., Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5, S. 381.</ref>}} -->
* 785/8
Die [[Annales regni Francorum]] berichten, dass [[Karl der Große]] bei seinen Kriegszügen gegen die Sachsen durch große Überschwemmungen ''(nimium inundationes aquarum)'' behindert wurde.<ref>{{MGH|SSrerGerm|6|66|69}}</ref>
(Es ist wahrscheinlich, dass auch im heutigen [[Sachsen (Volk)#Name|Gebiet mit dem Namen „Sachsen“]] die Elbe hoch gestanden hatte, wenn elbabwärts, wo damals die [[Sachsen (Volk)|ursprünglichen Sachsen]] wohnten, von Hochwasser berichtet wurde.)


==8. Jahrhundert==
== 10. Jahrhundert ==
* 11. November 962
Nach achttägigem ununterbrochenen Schneefall im Gebirge setzte Tauwetter ein, welches an vielen sächsischen Bächen und Flüssen Hochwasser hervorrief. Die Flut richtete im gesamten Bereich der Elbe bis [[Hamburg]] Schäden an.


== 11. Jahrhundert ==
* [[782]] : Die [[Elbe]] hat sich ''so furchtbar und grausam'' ergossen und ''alles weggewaschen und niedergeworfen was die [[Wenden]] und [[Hunnen]] bei ihrem Einfall in die Städte'' (z.B. [[Magdeburg]]) ''verschont hatten.''
* 1009
Die Gebiete um [[Elbe]], [[Unstrut]] und [[Saale]] waren von sieben Tage anhaltenden Überschwemmungen betroffen. Überlieferungen zufolge soll die Zahl der Opfer so hoch gewesen sein, dass zu wenige Leute zur Beerdigung der Toten zur Verfügung standen.


* 1059
==10. Jahrhundert==
Lang anhaltende Regenfälle riefen katastrophale Überschwemmungen hervor, welche den Überlieferungen zufolge ''in den Augen der Bevölkerung'' wie eine zweite [[Sintflut]] wirkten. Die Auswirkungen waren so gewaltig, dass viele Familien sich eigene Schiffe bauten.


== 12. Jahrhundert ==
* [[11. November]] [[962]] : Nach 8-tägigem ununterbrochenen Schneefall im Gebirge setzt Tauwetter ein. Das entstehende Hochwasser richtet im gesamten Bereich der Elbe bis [[Hamburg]] Schäden an.
* 1118
Ein schweres Hochwasser zerstörte in den Städten entlang der Elbe und ihrer Nebenflüsse zahlreiche Häuser und Kirchen.


* 16. Februar 1162
==11. Jahrhundert==
Plötzlich einsetzendes Tauwetter rief in ganz Sachsen große Überschwemmungen hervor. Dabei rissen die Fluten Häuser und Menschen mit sich.


* 1196
* [[1009]] : sieben Tage anhaltende Überschwemmungen der [[Elbe]], [[Unstrut]] und [[Saale]], es stehen zu wenige Leute zur Verfügung um die Toten zu beerdigen
Heftige Stürme führten in ganz Sachsen zu schweren Überschwemmungen. Chronisten berichten von komplett überfluteten Dörfern, mächtigen entwurzelten Bäumen und zahlreichen toten Menschen und Tieren.


== 13. Jahrhundert ==
* [[13. September]] [[1015]] : Ganz [[Innere Neustadt (Dresden)|Alt-Dresden]] ( heute Neustadt) steht unter Wasser, der [[Liste der polnischen Herrscher|polnische Herzog]] Miseco - Mieszko? ([[Bolesław I. (Polen)]]?) muss wegen der Überflutung die Belagerung [[Meißen]]s aufgeben.
* 22. April 1272
An der [[Moldau (Fluss)|Moldau]] und der Elbe kam es zu größeren Überschwemmungen.


* 24. August 1275
* [[1059]] : viele Familien im [[Müglitztal]] bauen sich eigene Schiffe wegen anhaltenden Regengüssen, die Bevölkerung denkt, das die 2. [[Sintflut]] kommt
Moldau und Elbe traten erneut in großem Stil über ihre Ufer. Dabei wurden in der [[Markgrafschaft Meißen]] ganze Dörfer weggespült.


==12. Jahrhundert==
== 14. Jahrhundert ==
* 1318
Beim großen Frühjahrshochwasser der Elbe wurde die [[Dresdner Elbbrücke]] schwer beschädigt. Während die steinernen Pfeiler Wasserdruck und Eisgang widerstanden, wurden die hölzernen [[Jochbrücke|Jochbögen]] weggeschwemmt. Daraufhin erhielt die Brücke beim Wiederaufbau eine komplett steinerne Wölbung. Denjenigen, die den Aufbau der Brücke unterstützten, gewährte [[Johannes XXII.|Papst Johannes&nbsp;XXII.]] 80 Tage [[Ablass]].


* 2. Februar 1342
* [[1118]] : Elbe und Nebenflüsse richten große Schäden an, schwemmen Häuser und Kirchen weg
Ein regenreicher Warmlufteinbruch verursacht nach vorherigem großen Schneefall schreckliche Überschwemmungen in Böhmen und Sachsen. In [[Prag]] wurde die Moldaubrücke (wahrscheinlich der Vorgängerbau der [[Karlsbrücke]]) teilweise zerstört. In Sachsen wurden zahlreiche Dörfer zerstört. Chronisten berichten, dass man {{"|Männer und Frauen […] auf den Dächern, Kinder in den Wiegen rettungslos fortschwimmen (sah)}}.<ref>zit. in: anonymus: ''Die grosse Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert.'' Sächs. Volksschriftenverlag, Leipzig 1898, {{OCLC|255118404}}. (Nachdruck der Ausgabe 1897: Husum-Dr.-und-Verl.-Ges., Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5, S. 383)</ref>


* Juli 1342
* [[16. Februar]] [[1162]] : unter Donner und Blitz setzt ein schnelles Tauwetter ein, große Überschwemmungen rissen Häuser und Menschen in Sachsen mit sich
{{Hauptartikel|Magdalenenhochwasser 1342}}
Am St. Magdalenentag des Jahres 1342 – das entspricht dem 21. Juli nach unserer Zeitrechnung – wurde Mitteleuropa vom vermutlich größten Hochwasser dieses Jahrtausends heimgesucht. Nach längerer Trockenheit folgte ein {{"|zwei Tage anhaltender außerordentlicher Wolkenbruch}}. Damals stand das Wasser des Mains in [[Würzburg]] bis nahe an den Dom. Aus der Rheinregion wird berichtet, dass im Mainzer Dom {{"|das Wasser einem Mann bis zum Gürtel stand}} und man in [[Köln]] mit Booten über die Stadtmauer fahren konnte. In den Chroniken von [[Regensburg]], [[Passau]] und [[Wien]] wird das Magdalenenhochwasser als katastrophales Donauhochwasser beschrieben. Das Gleiche trifft auf Mosel, Moldau, Elbe, Werra, Unstrut und Weser zu. Selbst Kärnten und die Lombardei wurden vom Hochwasser heimgesucht.
{{Zitat|In diesem Sommer war eine so große Überschwemmung der Gewässer durch den ganzen Erdkreis unserer Zone, die nicht durch Regengüsse entstand, sondern es schien, als ob das Wasser von überall her hervorsprudelte, sogar aus den Gipfeln der Berge,… und über die Mauern der Stadt Köln fuhr man mit Kähnen […] Donau, Rhein und Main […] trugen Türme, sehr feste Stadtmauern, Brücken, Häuser […] und die Bollwerke der Städte davon. […] und die Schleusen des Himmels waren offen, und es fiel Regen auf die Erde wie im 600. Jahre von Noahs Leben, […] ereignete es sich in Würzburg, daß dort der Main mit Gewalt die Brücke zertrümmerte und viele Menschen zwang, ihre Behausungen zu verlassen.|ref=<ref>{{Webarchiv |wayback=20130725213205 |url=https://www.lfu.bayern.de/wasser/hw_ereignisse/historisch/index.htm |text=''Historische Hochwasserereignisse''}}, [[Hochwassernachrichtendienst Bayern]]</ref>}}


== 15. Jahrhundert ==
* [[1196]] : heftige Stürme toben, ganze Dörfer sind überflutet, mächtige Bäume werden entwurzelt, es gibt eine große Zahl an toten Menschen und Tieren
* 22. Juli 1400
Ein Elbhochwasser riss in [[Dresden]] einen Pfeiler der Elbbrücke weg.


* 5. August 1413
==13. Jahrhundert==
Überschwemmungen von Elbe und [[Triebisch]] riefen in [[Meißen]] schwere Schäden hervor. Dabei wurden Teile der Elbbrücke weggeschwemmt. In [[Großenhain]] zerstörten die Wassermassen der [[Große Röder|Röder]] die Brücke.


* 1427
* [[22. April]] [[1272]] : [[Moldau]] und [[Elbe]] treten im großen Stil über
Hochwasser in Pirna (Aufzeichnung des Pirnaer Mönchs [[Johannes Lindner]])


* 1430
* [[24. August]] [[1275]] : [[Moldau]] und [[Elbe]] treten im großen Stil über ihre Ufer. In der [[Markgrafschaft Meißen]] werden ganze Dörfer weggespült.
Hochwasser traten in den Gebieten von Elbe, Saale, Mulde und vielen anderen Wasserläufen in Sachsen auf.


* 22. Juli 1432
==14. Jahrhundert==
Weite Teile Sachsens und Böhmens waren von größeren Überschwemmungen betroffen, die fünf Tage lang anhielten. Dabei wurden entlang von Mulde und [[Lausitzer Neiße|Neiße]] unter anderem die Brücken in [[Grimma]] und Görlitz zerstört. In [[Pirna]] stand das Wasser der Elbe bis zum Oberteil des Elbtores. In zahlreichen Städten wurde die Bausubstanz schwer in Mitleidenschaft gezogen. In [[Görlitz]] spülte die Neiße Mühlen, Häuser, das [[Heilig-Geist-Hospital (Görlitz)|Hospital und die Kirche ''zum Heiligen Geist'']] weg. Auch in Grimma fielen mehrere Wassermühlen den Fluten zum Opfer.


* 1433
* [[1318]]: Beim großen Frühjahrshochwasser erlitt die Dresdner [[Augustusbrücke]] durch starken Eisgang großen Schaden. Die steinernen Pfeiler widerstanden, die hölzernen wurden weggeschwemmt. Daraufhin erhielt die Brücke beim Wiederaufbau eine komplett steinerne Wölbung. Denjenigen, die den Aufbau der Brücke unterstützten, gewährte Papst [[Johannes XXII. (Papst)|Johannes XXII:]] 80 Tage [[Ablass]].
Eine Muldehochflut zerstörte erneut in Grimma alle Mühlen.


* 1445
* [[2. Februar]] [[1342]]: Ein regenreicher Warmlufteinbruch verursacht nach vorherigen großen Schneefall schreckliche Überschwemmungen in Böhmen und Sachsen. In [[Prag]] wurde die Moldaubrücke (wahrscheinlich der Vorgängerbau der [[Karlsbrücke]] teilweise zerstört. In Sachsen wurden zahlreiche Dörfer mitsamt der Einwohner und des Viehs (Kinder in Wiegen, Männer und Frauen auf Dächern) fortgetrieben.
Südlich von Dresden ging ein starker [[Wolkenbruch]] nieder. Durch seine Wassermassen schwoll der [[Kaitzbach]] stark an, welcher in den heutigen Dresdner Stadtteilen [[Mockritz (Dresden)|Mockritz]], [[Leubnitz (Dresden)|Leubnitz]] und [[Strehlen (Dresden)|Strehlen]] Häuser mit fortriss. In Dresden verursachte der Kaitzbach einen Dammbruch, wodurch die Vorstadt um die [[Frauenkirche (Dresden, gotischer Vorgängerbau)|Frauenkirche]] überschwemmt wurde.


* 1445
* [[Juli]] [[1342]] ([[Magdalenenhochwasser]]): Am St. Magdalenentag des Jahres 1342 - das entspricht dem 21. Juli nach unserer Zeitrechnung - wurde Mitteleuropa vom vermutlich größten Hochwasser dieses Jahrtausends heimgesucht. Nach längerer Trockenheit folgte ein ''zwei Tage anhaltender außerordentlicher Wolkenbruch''. Damals stand das Wasser des Mains in [[Würzburg]] bis nahe an den Dom. Aus der Rheinregion wird berichtet, dass im Mainzer Dom ''das Wasser einem Mann bis zum Gürtel stand'' und man in [[Köln]] mit Booten über die Stadtmauer fahren konnte. In den Chroniken von [[Regensburg]], [[Passau]] und [[Wien]] wird das Magdalenenhochwasser als katastrophales Donauhochwasser beschrieben. Das gleiche trifft auf Mosel, Moldau, Elbe, Werra, Unstrut und Weser zu. Selbst Kärnten und die Lombardei wurden vom Hochwasser heimgesucht. ''...In diesem Sommer war eine so große Überschwemmung der Gewässer durch den ganzen Erdkreis unserer Zone, die nicht durch Regengüsse entstand, sondern es schien, als ob das Wasser von überall her hervorsprudelte, sogar aus den Gipfeln der Berge,... und über die Mauern der Stadt Köln fuhr man mit Kähnen... Donau, Rhein und Main... trugen Türme, sehr feste Stadtmauern, Brücken, Häuser... und die Bollwerke der Städte davon. ... und die Schleusen des Himmels waren offen, und es fiel Regen auf die Erde wie im 600. Jahre von Noahs Leben,... ... ereignete es sich in Würzburg, daß dort der Main mit Gewalt die Brücke zertrümmerte und viele Menschen zwang, ihre Behausungen zu verlassen.''<ref>http://www.hnd.bayern.de/ereignisse/ereignisse_historisch.htm</ref>
Chroniken berichten erstmals von einem Hochwasser der [[Weißeritz]]. In [[Plauen (Dresden)|Plauen]] reicht der Wasserstand der Weißeritz bis an den [[Hahneberg (Dresden)|Hahneberg]]. Westlich der Dresdner Stadtmauer überschwemmt die Weißeritz Auen und richtet großen Schaden an Gebäuden in ''[[Fischersdorf (Dresden)|Fischersdorf]]'' und der ''Viehweiden''-Gemeinde an.<ref name="Überschwemmung 1445">{{Literatur |Autor=[[Anton Weck]] |Titel=Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung |Verlag=Johann Hoffmann |Ort=Nürnberg |Datum=1680 |Online={{Google Buch |BuchID=fz9JAAAAcAAJ |SeitenID=RA1-PA27 |Hervorhebung="regnete es" "im Dorffe Fischersdorff" |Linktext=Digitalisat}} |Seiten=527}}</ref>


* 24. August 1471
==15. Jahrhundert==
Ein überraschendes Hochwasser von Triebisch und [[Meisa|Meise]] beschädigte in Meißen den Grundbau der Wolfgangskirche schwer. Vier Arbeiter kamen bei der Flut ums Leben.


* 1491
* [[22. Juli]] [[1400]]: Ein Elbhochwasser reißt in Dresden einen Pfeiler der [[Augustusbrücke]] weg.
Chronisten berichten von großen und plötzlich auftretenden Überschwemmungen an zahlreichen sächsischen Gewässern. Dabei rissen die Fluten der Mulde und des Lungwitzbaches in [[Niederlungwitz]] und [[Zwickau]] 44 Menschen in den Tod.


* 27. Juni 1498
* [[5. August]] [[1413]]: Die [[Triebisch]] und die Elbe brachten über Meißen großes Unheil. Der ganze obere Teil der Elbbrücke wurde weggeschwemmt. Die [[Röder]] zertrümmerte bei [[Hayn]] ([[Großenhain]]) die Brücke.
Im [[Osterzgebirge]] verursacht ein Hochwasser der Weißeritz schwere Schäden.


== 16. Jahrhundert ==
* [[1430]]: Elbe, [[Saale]], [[Mulde]] und viele andere Wasserläufe in Sachsen schwollen "gefahrdrohend" an.
* 16.–18. August 1501
{{Hauptartikel|Hochwasser in Mitteleuropa 1501}}
Die Elbe wurde, verursacht von einem neuntägigen Regen in [[Böhmen]], von einem schweren Hochwasser heimgesucht. In [[Pirna]] erreichte das Wasser die Kanzel der Klosterkirche, während es die [[Dresdner Elbbrücke|Dresdner Brücke]] fast überflutete. Angeblich konnte man von letzterer aus ''das Wasser mit der Hand fassen.''<ref>Dieter Fügner: ''Hochwasserkatastrophen in Sachsen. Ein historischer Überblick.'' In: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): ''Mitteilungen.'' Heft 1/2004, S. 23–31, S. 24.</ref> In der Landeshauptstadt erreichte die Elbe am 16. August einen Stand von 8,57 Meter (Durchfluss 5000 Kubikmeter je Sekunde). In Meißen stand das Wasser 12 [[Elle (Einheit)|Ellen]] und 10 [[Zoll (Einheit)|Zoll]] über den mittleren Stand.


* 7. August 1506
* [[Winter]] [[1432]]: Von der [[Pegnitz]] in [[Nürnberg]] wird berichtet: ''... da was der keltz winter, der bey 100 jar gewesen ist, und gefiel auch der grost snee und was so kalt, das man... ein hochzeit auf der pegnicz het und man tanczet darauf,... ... und darnach ward das grost wasser das in langen jaren ye gewesen was, und dertrunken vil leut...''<ref>http://www.hnd.bayern.de/ereignisse/ereignisse_historisch.htm</ref>
Eine von einem Wolkenbruch ausgelöste Flut der Triebisch zerstörte einige Häuser und Scheunen. Die Meißner Stadtmauer wurde durch den Anprall von fünf [[klafter]]großen Bäumen schwer beschädigt.


* 1510
* [[22. Juli]] [[1432]]: Weite Teile Sachsens und Böhmens waren von größeren Hochwassern betroffen. Dabei stieg das Wasser in [[Pirna]] bis ans Oberteil des Elbtores. In Prag wurden viele Moldaubrücken zerstört. In Sachsen beschädigten die Fluten entlang von Elbe und Neiße u.a. die Brücken über die Elbe [[Meißen]] und ihre Nebenflüsse [[Grimma]], [[Görlitz]]. Die Triebisch zertrümmerte in Meißen Teile der [[Stadtmauer]]. Insgesamt hileten die Überschwemmungen fünf Tage an. Dadurch entstanden neben den Brückenschäden auch Zerstörungen in der städtebaulichen Substanz u.a. von [[Görlitz]]. Hier wurden Brücken, Mühlen, Häuser, das [[Hospital]] und die Kirche "zum heiligen Geist" weggespült.
Die Elbe führte Hochwasser. In Pirna wurden weite Teile der Innenstadt überflutet, der Markt stand komplett unter Wasser.


* 1530
* [[1433]] : Die Mulde riss in Grimma alle Mühlen weg.
Chronisten berichteten, dass entlang der Weißeritz und weiterer Gebirgsflüsse schwere Hochwasser auftraten.


* 1533
* [[1445]] : starker [[Wolkenbruch]] oberhalb [[Dresden]]s. Die [[Kaitzbach]] wurde so groß, dass sie in [[Mockritz]], [[Leubnitz]] und [[Strehlen]] die Häuser mit fortriss. In Dresden lief sie in den See und verursachte dort bei der Dammmühle einen [[Dammbruch]] , wodurch die Gemeinden zu "Fischdorf" und der "Viehweiden" vor Dresden überflutet wurden. Die [[Weißeritz]] steigt im Dorf [[Plauen (Dresden)|Plauen (jetzt Stadtteil von Dresden)]] bis an den Hahneberg.
Entlang von Elbe, [[Gottleuba]] und [[Seidewitz (Fluss)|Seidewitz]] ereigneten sich große Überschwemmungen. Die Seidewitz zerstörte in [[Liebstadt]] mehrere Häuser und spülte die Trümmer bis nach Pirna.


* 1538
* [[24. August]] [[1471]] : Die [[Triebisch]] und die sonst unbedeutende [[Meise]] brachten enorme Wassermassen, dass sie in Meißen die Steine aus dm Grundbau der [[Wolfgangskirche]] wegrissen und vier Arbeiter ums Leben kamen.
An der Weißeritz und weiteren Gebirgsflüssen kam es erneut zu schweren Überflutungen.


* 1539
* [[1491]] : Es wird über große Überflutung von Sachsens Gewässern berichtet. In [[Kreischa|Lungkwitz]] und in [[Zwickau]] ertranken in der Mulde allein 44 Menschen.
Ein Hochwasser der Mulde zerstörte in [[Penig]] eine Brücke. Dabei kam ein Mensch ums Leben.


* 1547
* [[27. Juni]] [[1498]] : Die [[Weißeritz]] verursacht große Schäden im [[Weißeritztal]].
Der Pirnaer Chronist Petermann berichtete von einem Sturm, bei dem {{"|zum Altenberge in einem Wirtshause auf der Hochzeit 30 Junggesellen und 40 Jungfern […] sind weggeführet worden, dass man bis auf diesen Tag von selbigen nichts mehr zu sehen bekommt.}}<ref>Richard Flachs (Hrsg.): ''Petermanns Pirnische Chronik (1729).'' Herausgegeben nach den im Ratsarchiv vorhandenen Abschriften. Pirna 1914, S. 155.</ref>


* 15. November 1552
==16. Jahrhundert==
Nahe [[Königstein (Sächsische Schweiz)|Königstein]] kamen bei einem durch einen plötzlichen Starkregen verursachten Hochwasser des Mühlwassers ([[Biela (Elbe)|Biela]]) 107 Menschen ums Leben. Ein Kind soll von der Elbe unversehrt bis Pirna mitgeführt worden sein.


* 21. Juli 1552
* [[16. August]] - [[18. August]] [[1501]] : Eine große Hochflut der Elbe. In Meißen stand sie 12 [[Ellen]] 10 [[Zoll]] über den mittleren Stand. In Pirna stand sie in der [[Klosterkirche]] bis zur [[Kanzel]].
Entlang der [[Gottleuba]] ereignet sich eine Hochwasserkatastrophe.


* 1559
* [[7. August]] [[1506]] : Die Triebisch schwemmte nach einem Wolkenbruch einige Häuser und Scheunen hinweg. Infolge von fünf großen Bäumen, welche im Fluss trieben, wurde die Stadtmauer von Meißen schwer beschädigt.
Ein schwerer Wolkenbruch überschwemmte weite Teile des [[Müglitz (Fluss)|Müglitztales]] und setzte einige der Bergbaugruben um Altenberg und [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] unter Wasser. Der Chronist berichtet, dass {{"|[…]ein Hochwasser großen Schaden an Mühlen, Rosten, Wegen und zurechtgemachten Zinnsteinen gebracht (hat).}}<ref>Stadt Glashütte (Hrsg.): ''Glashütte Sachsen. 1506–2006. 500 Jahre Stadtgeschichte.'' Dresden 2006, S. 376.</ref>


* 21. Juli 1560
* [[1510]]: Die [[Elbe]] führte Hochwasser. In [[Pirna]] wurden weite Teile der Innenstadt überflutet, der Markt stand komplett unter Wasser.
Große Überschwemmungen ereigneten sich an der Seidewitz, der Gottleuba und der Elbe.


* 1564
* [[1530]] : Starkes Hochwasser der Weißeritz und anderer Gebirgsgewässer.
Ein Hochwasser der Elbe verursachte im oberen Elbtal größere Schäden. Die Macht der Wassermassen schwemmte in Pirna sogar Mühlsteine fort.


* 1565
* [[1533]] : Große Überschwemmungen der Seidewitz, Gottleuba und der Elbe.
Ein Elbhochwasser mit starkem Eisgang verursachte beträchtliche Schäden an den Brücken in Dresden, Meißen und [[Torgau]]. In [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]] brach die Elbbrücke zusammen und riss zahlreiche Studenten, welche sich als Schaulustige auf ihr befanden, in den Tod.


* 20. Juli 1565
* [[1538]] : Starkes Hochwasser der Weißeritz und anderer Gebirgsgewässer.
Ein Wolkenbruch zerstörte in [[Crottendorf]] 14 Häuser. 13 Menschen ertranken in den Wassermassen. In [[Wiesa (Thermalbad Wiesenbad)|Wiesa]] wurden 8 Häuser und die Mühlen zerstört. Hier starben 17 Menschen.<ref>Carl Wilhelm Hering: ''Geschichte des Sächsischen Hochlandes''. Band 2, Leipzig 1828, S. 51.</ref>


* 13. August 1568
* [[1539]] : Die Mulde riss in [[Penig]] die Brücke weg, wobei ein [[Hauptmann]] ums Leben kam.
Weite Teile des Erzgebirges waren von heftigen Niederschlägen betroffen. In und um [[Schneeberg (Erzgebirge)|Schneeberg]] versanken 24 Wohnhäuser, 9 Viehställe und 7 Scheunen in den Fluten. Zahlreiche Bergwerke soffen ab. 24 Tote waren zu beklagen. Im benachbarten [[Schlema]] wurde die Kirche und ein Wohnhaus weggeschwemmt, dabei starben acht Menschen. Im [[Hüttengrund (Marienberg)|Hüttengrund]] ertranken 7 Menschen in den Wassermassen, auch hier soffen zahlreiche Zechen ab.<ref>Carl Wilhelm Hering: ''Geschichte des Sächsischen Hochlandes''. Band 2, Leipzig 1828, S. 54f.</ref>


* 1569
* [[21. Juli]] [[1552]] : Hochwasserkatastrophe der [[Gottleuba]]
Seidewitz, Gottleuba und Elbe führten erneut Hochwasser.


* 13. August 1573
* [[1559]]: Ein schwerer Wolkenbruch überschwemmte weite Teile des [[Müglitz (Fluss)|Müglitztales]] und setzte einige der Bergbaugruben um [[Altenberg (Erzgebirge)|Altenberg]] und [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] unter Wasser. Der Chronist berichtet, dass ''...ein Hochwasser großen Schaden an Mühlen, Rosten, Wegen und zurechtgemachten Zinnsteinen gebracht'' (hat). <ref> zit. in: Stadt Glashütte [Hrsg.] (2006): ''Glashütte Sachsen. 1506-2006. 500 Jahre Stadtgeschichte.'' Dresden. S. 376.</ref>
Überschwemmungen an kleineren Elbnebenflüssen richteten in der Nähe von Pirna große Schäden an. Dabei wurden Mühlen weggeschwemmt und Menschen ertranken. In Pirna wurden Leichen vom Friedhof ausgeschwemmt. Zwickau, [[Schneeberg (Erzgebirge)|Schneeberg]], Penig, [[Frankenberg/Sachsen|Frankenberg]], [[Rochlitz]], Grimma, [[Eilenburg]], [[Pegau]] und weitere Orte im Muldegebiet erlitten schwere Schäden durch die Mulde und die [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]]. Auch in [[Sebnitz]] traten schwere Schäden auf.


* 26. Juni 1586
* [[21. Juli]] [[1560]] : Große Überschwemmungen der [[Seidewitz]], [[Gottleuba]] und der [[Elbe]].
Die sogenannte ''Wasserflut vom Pfaffenberg'' ([[Pfaffenstein]]) zerstörte in [[Königstein (Sächsische Schweiz)|Königstein]] zehn Häuser.


* 17. August 1595
* [[1564]]: Ein Hochwasser der [[Elbe]] verursachte im oberen Elbtal größere Schäden. Die Macht der Wassermassen schwemmte in [[Pirna]] sogar Mühlsteine fort.
An zahlreichen sächsischen Wasserläufen traten Überschwemmungen auf. Einen besonders hohen Pegel erreichte die [[Lausitzer Neiße|Neiße]]. Hier wurde in Görlitz ein Stand von neun Ellen über dem mittleren Wasserstand gemessen. In [[Zittau]] beschädigten die Fluten Teile der Stadtmauer, in der Stadt selbst kamen 31 Menschen ums Leben.


* 13. August 1598
* [[1569]] : [[Seidewitz]], [[Gottleuba]] und [[Elbe]] führen Hochwasser.
Ein Hochwasser der Weißeritz überflutete die [[Wilsdruffer Vorstadt]] in Dresden.


== 17. Jahrhundert ==
* [[13. August]] [[1573]] : Kleinere Elbnebenflüsse richteten in der Nähe von [[Pirna]] große Schäden an, Mühlen wurden weggeschwemmt, Menschen ertranken. In Pirna wurden Leichen vom Friedhof ausgeschwemmt. [[Zwickau]], [[Schneeberg]], [[Penig]], [[Frankenberg]] , [[Rochlitz]] , [[Grimma]] und [[Pegau]] erlitten schwere Schäden durch die [[Mulde]] und die [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]]. Ebenso gab es in [[Sebnitz]] schwere Schäden.
[[Datei:Pirna Hochwassermarken.JPG|mini|[[Hochwassermarke]]n der [[Elbe]] (1655–2002) in [[Pirna]]]]


* 1602
* [[26. Juni]] [[1586]]: Die sogenannte ''Wasserflut vom Pfaffenberg'' zerstört in [[Königstein (Sächsische Schweiz)|Königstein]] zehn Häuser.
Langanhaltender Regen ließ die Wasserstände der sächsischen Gewässer stark ansteigen.


* 15. Mai 1622
* [[17. August]] [[1595]] : Alle Wasserläufe im Lande brachten großen Schaden. Die [[Neiße]] in [[Görlitz]] stieg 9 [[Ellen]] über den mittleren Stand. In [[Zittau]] zertrümmerten die Fluten Teile der Stadtmauer, 31 Menschen kamen ums Leben.
Ein Unwetter verursacht ein Hochwasser der Rachel in [[Clausnitz]]. Dabei starben 27 Menschen, 13 Häuser wurden zerstört.<ref>Carl Wilhelm Hering: ''Geschichte des Sächsischen Hochlandes''. Band 2, Leipzig 1828, S. 77f.</ref>


* 17. Mai 1622
* [[13. August]] [[1598]] : Die Weißeritz überflutet die ganze Wilsdruffer Vorstadt in Dresden.
Ein Unwetter verursacht ein Hochwasser in [[Dorfchemnitz]], bei dem drei Häuser weggerissen werden und 7 Menschen ums Leben kommen.


* 28. Mai 1617
==17. Jahrhundert==
Ein Hochwasser der Biela vernichtete zahlreiche Mühlen und Hammerwerke. In Königstein wurden eine Brücke und sieben Häuser zerstört.


* 6. August 1629
* [[1602]] : Langanhaltender Regen lässt die Gewässer von Sachsen stark ansteigen.
Die [[Kirnitzsch]] riss alle Mahlmühlen und Sägewerke, mit Ausnahme der [[Mittelndorfer Mühle]], weg. Die drei ''Hauptschützen'' in [[Bad Schandau]] wurden ebenfalls zertrümmert.


* 3. Januar 1651
* [[28. Mai]] [[1617]]: Ein Hochwasser der [[Biela (Königstein)|Biela]] vernichtete zahlreiche Mühlen und Hammerwerke. In [[Königstein (Sächsische Schweiz)|Königstein]] wurden eine Brücke und sieben Häuser zerstört.
Nach ergiebigem Schneefall setzte starkes Tauwetter, begleitet von starkem Regen, ein. Die Elbe und ihre Nebenflüsse {{"|[…] brachten eine Überschwemmung über’s ganze Land, wie sich einer solchen die ältesten Leute nicht zu erinnern wußten.}}'<ref>zit. in: anonymus: ''Die grosse Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert.'' Sächs. Volksschriftenverlag, Leipzig 1898, {{OCLC|255118404}}. (Nachdruck der Ausgabe 1897: Husum-Dr.-und-Verl.-Ges., Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5, S. 385)</ref> In [[Pirna]] stand die Innenstadt bis zum Markt unter Wasser. [[Sebnitz]] erlitt durch den gleichnamigen Fluss schwere Zerstörungen. Die [[Weißeritz]] konnte durch den Eisgang der Elbe nicht abfließen und überschwemmte in [[Dresden]] die ganze Gegend vor dem [[Wilsdruffer Tor]]. In der Landeshauptstadt erreichte die Elbe am 3. Januar einen Stand von 7,55 Meter (Durchfluss 3200 Kubikmeter je Sekunde).


* 20. Juli 1652
* [[6. August]] [[1629]] : Die [[Kirnitzsch]] riss alle Mahlmühlen und Sägewerke, mit Außnahme der Mittelndorfer Mühleweg. Die drei ''Hauptschützen'' in [[Bad Schandau]] wurden ebenfalls zertrümmert.
Durch [[Hagel]] wurde in [[Zinnwald (Altenberg)|Zinnwald]] die gesamte Getreideernte vernichtet.


[[Datei:Pirna Elbschlösschen HW-Marke 1655 (01).JPG |mini|Hochwassermarke des Elbhochwassers vom 7. Februar 1655 in [[Pirna]]]]
* [[3. Januar]] [[1651]] : Nach ergiebigen Schneefall folgte ein starker Regen, mit dem das Tauwetter einsetzte. Die Elbe und ihre Nebenflüsse ''brachten eine Überschwemmung über's Land, wie sich einer solchen die älteren Leute nicht zu erinnern wußten''. Die Weißeritz überschwemmte die ganze Gegend vor dem Wilsdruffer Tor. Die Sebnitz richtete große Verheerungen an.
* 7. Februar 1655
Die Elbe erfuhr ihr schwerstes Hochwasser im 17. Jahrhundert. Auslöser war plötzlich einsetzendes und von starken Regenfällen begleitetes Tauwetter, welches den seit 22. Januar zugefrorenen Fluss aufbrach und zu Eisstau führte. In Pirna überflutete der Fluss die komplette Innenstadt. Hier konnten sich die Bewohner nur noch mit Kähnen fortbewegen. Angeblich führte das Wasser eine Wiege mit Kleinkind bis nach Dresden fort. Hier erreichte die Elbe am 7. Februar einen Pegel von 8,38 Meter (Durchfluss 4800 Kubikmeter je Sekunde). Über die Schäden berichtet ein Pirnaer Chronist: {{"|Was in diesem Wasser vor Menschen, Häuser und Gebäude umgekommen und was sonderlich im Niederlande für Schaden sonst an Feldern, Gärten und Wiesen geschehen, ist unbeschreiblich.}}<ref>Richard Flachs (Hrsg.): ''Petermanns Pirnische Chronik (1729).'' Herausgegeben nach dem im Ratsarchiv vorhandenen Abschriften. Pirna 1914, S. 145.</ref>


* 3.–6. August 1661
* [[20. Juli]] [[1652]] : Durch [[Hagel]] (Schloßen) wurde in [[Zinnwald]] die gesamte Getreideernte vernichtet.
Nach zwei Wochen heftigem Regen schwollen die Bäche und Flüsse im [[Westerzgebirge]] wie [[Große Mittweida]], [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]], [[Schwarzwasser (Zwickauer Mulde)|Schwarzwasser]] und [[Zwickauer Mulde]] über 6 Ellen an und verursachten starke Verwüstungen an den Dörfern und Städten. Insbesondere die nach dem Dreißigjährigen Krieg gerade wieder in Gang gekommenen [[Eisenhammer|Hammerwerke]] in den Flusstälern wurden durch das Hochwasser wieder komplett zerstört. Über die Ereignisse berichtet [[Christian Lehmann (Pfarrer, 1611)|Christian Lehmann]]: {{"|Anno 1661 hatte es im Julio biß zu desselben Ende 14 Tage lang hefftig geregnet und alle Bäche angeschwellet. Den. 2. Augusti aber fieng es noch hefftiger an und fielen in Tag und Nacht 24 Güsse auf einander, davon die Bächer über ihre Ufer giengen und wuchsen den 3., 4., 5. Augusti von anhaltendem Regen und Donnerwettern, daß sie biß auf 6 Ellen hoch gestiegen und unbeschreiblichen Schaden gethan.}}<ref>Christian Lehmann: ''Historischer Schauplatz'' (1699, Reprint 1994), S. 268, es folgt bis S. 290 eine detaillierte Beschreibung der Schäden</ref> In [[Eibenstock]] zerstörten die Fluten am 6. August 8 Häuser, weitere 28 wurden durch Unterspülung stark beschädigt. Eine Frau ertrank. In der Stadt sowie an den Hammerwerken [[Blauenthal|Unterblauenthal]] und [[Sosa (Eibenstock)|Sosa]] entstand ein Schaden von 10.000 Talern.<ref>Carl Wilhelm Hering: ''Geschichte des Sächsischen Hochlandes''. Band 2, Leipzig 1828, S. 93.</ref>


* 15.–16. Juni 1666
* [[7. Februar]] [[1655]]: Ein Hochwasser der [[Elbe]] überflutete die komplette [[Pirna|Pirnaer]] Innenstadt. Angeblich führte das Wasser eine Wiege mit Kleinkind bis nach [[Dresden]] fort.
In der [[Oberlausitz]] gingen starke Gewitter und Wolkenbrüche nieder. Dadurch wurden in [[Jędrzychowice (Zgorzelec)|Hennersdorf]], [[Varnsdorf]], [[Jerzmanki|Hermsdorf]], [[Taubenheim/Spree|Taubenheim]], Ottendorf,<!-- Ottenhain? --> [[Zittau]] und Görlitz Häuser mitsamt ihren Bewohnern sowie dem Vieh von der [[Spree]], der [[Lausitzer Neiße|Neiße]] bzw. der [[Queis (Fluss)|Queis]] weggeschwemmt.


* 13. Juli 1695
* [[15. Juni|15.]] und [[16. Juni]] [[1666]] : In der [[Oberlausitz]] gingen starke Gewitter und Wolkenbrüche hernieder. In [[Hennersdorf]] , [[Varnsdorf]] , [[Hermsdorf]] , [[Taubenheim]] , [[Ottendorf]] , [[Zittau]] und [[Görlitz]] wurden die Häuser mit Bewohnern und Vieh von den Flüssen: [[Spree]] , [[Neiße]] und [[Queis]] hinfort gerissen.
Bei einem Gewitter brannten in [[Wolkenstein (Erzgebirge)|Wolkenstein]] infolge Blitzeinschlag 19 Häuser und 15 Scheunen nieder. Dabei kam eine Frau ums Leben.<ref>Carl Wilhelm Hering: ''Geschichte des Sächsischen Hochlandes''. Band 2, Leipzig 1828, S. 106.</ref>


==18. Jahrhundert==
== 18. Jahrhundert ==
* 30. Juli 1703
Lang anhaltende Regenfälle führten zu Überschwemmungen entlang der Flüsse und Bäche im Osterzgebirge. In [[Beerwalde (Klingenberg)|Beerwalde]] richtete die [[Wilde Weißeritz]] große Schäden an. Am 2. August überfluteten Gottleuba und Seidewitz die Stadt Pirna. Dabei wurde die in der Vorstadt in Scheunen gelagerte Ernte größtenteils vernichtet.


* 22. Juni 1714
* [[30. Juli]] [[1703]]: Die [[Wilde Weißeritz]] richtete große Schäden in [[Beerwalde]] an.
Bei [[Mikulášovice|Nixdorf]] (Mikulášovice) ging ein großer Wolkenbruch nieder. In Sebnitz zerstörte das Wasser die Brücke und schwemmte 16 Häuser und 15 Scheunen (nach anderen Quellen 14 Häuser und elf Scheunen) weg. Fünf Menschen ertranken. Durch die [[Kirnitzsch]] erlitt [[Bad Schandau]] schwere Schäden.<ref>Gottfried Nitzsche: ''Sebnitzer erlebten einen Tag des Schreckens.'' In: ''Sächsische Zeitung.'' (Ausgabe Pirna), 12. März 2003, S. 18.</ref>


* 1771
* [[22. Juni]] [[1714]]: Bei [[Mikulášovice|Nixdorf (Mikulášovice)]] ging ein großer Wolkenbruch nieder. In [[Sebnitz]] zerstörte das Wasser die Brücke und schwemmte 16 Häuser und 15 Scheunen (nach anderen Quellen 14 Häuser und 11 Scheunen) weg. 5 Personen ertranken. Durch die [[Kirnitzsch]] erlitt [[Bad Schandau]] schwere Schäden.
Aus diesem Jahr berichteten die Chronisten von zwei großen Überschwemmungen, von denen nahezu alle sächsischen Flüsse betroffen waren. Verursacht wurden die Fluten von großen Schneefällen, plötzlichem Tauwetter und starkem Regen. Neben den großen Flüssen traten auch kleinste Bäche im großen Stil über die Ufer und überschwemmten weite Flächen. Dadurch wurden zahlreiche Obst- und Waldbestände schwer beschädigt. Durch die Mulde stand Zwickau wochenlang unter Wasser, so dass Beerdigungen nicht vorgenommen werden konnten. In Dresden erreichte die Elbe am 6. Juni einen Stand von 7,15 Meter (Durchfluss 2700 Kubikmeter je Sekunde).


* 4. Februar 1783
* [[1771]]: Aus diesem Jahr berichten die Chronisten von zwei großen Überschwemmungen, von denen nahezu alle sächsischen Flüsse betroffen waren. Verursacht wurden die Fluten von großen Schneefällen, plötzlichen Tauwetter und starken Regen. Neben den großen Flüssen traten auch kleiner und kleinste Bäche im großen Stil über die Ufer und überschwemmten weite Flächen. Dadurch wurden zahlreiche Obst- und Waldbestände schwer beschädigt. Durch die [[Mulde (Fluss)|Mulde]] stand z. B. [[Zwickau]] wochenlang unter Wasser, so dass Beerdigungen nicht vorgenomen werden konnten.
Durch ein Hochwasser brach der Damm des [[Filzteich]]es nahe [[Schneeberg (Erzgebirge)|Schneeberg]]. Die Flutwelle ergoss sich über die Siedlungen [[Zschorlau]] und [[Auerhammer]] und zerstörte dabei vier Häuser komplett und 21 zum Teil. 18 Menschen wurden in den Tod gerissen.


[[Datei:Pirna HW-Marke Elbe 1784 Steinplatz (1) 2005.jpg|mini|''31. März 1784 ist die Elbe gegangen bis an diesen Strich'' – Hochwassermarke in Pirna]]
==19. Jahrhundert==
* Februar/März 1784
Ende Februar / Anfang März ereignete sich im Elbtal eines der schwersten je aufgezeichneten Frühjahrshochwasser. Ausgelöst wurde es durch plötzlich einsetzendes Tauwetter nach dem langen und strengen [[Winter 1783/84]]. Das Eis auf der wochenlang zugefrorenen Elbe brach rasch auf, der Wasserstand stieg pro Stunde um bis zu 32 Zentimeter und erreichte in Dresden am 1. März einen Stand von 8,57 Meter (Durchfluss 5200 Kubikmeter je Sekunde). Das war der höchste Stand seit 1655. Im gesamten Elbtal wurden Städte und Dörfer großflächig unter Wasser gesetzt. In Dresden stand das Wasser im Hof des [[Zwinger (Dresden)|Zwingers]] einen Meter hoch. Die Zerstörungskraft der Flut war durch die Wucht des mitgeführten Treibgutes und der Eisschollen besonders groß. In Dresden und [[Meißen]] wurden die Elbbrücken schwer beschädigt. Während in zahlreichen Orten das Vieh nicht gerettet werden konnte, war die Zahl der Todesopfer angesichts der Schwere der Flut vergleichsweise gering. In Meißen starben neun Menschen in den Fluten. Die Elbe floss bereits am 6. März wieder in ihrem angestammten Flussbett. Einsetzender Frost überzog die überfluteten Häuser und Flächen mit einer Eisschicht; dies erschwerte die Aufräumarbeiten.


* 1799
* [[1845]] : starkes Hochwasser der Elbe
Plötzlich einsetzendes Tauwetter und Eisstau verursachten eines der schwersten je aufgezeichneten Frühjahrshochwasser der Elbe. Am 24. Februar wurde in [[Dresden]] ein Wasserstand von 8,24 Meter gemessen (Durchfluss 4400 Kubikmeter je Sekunde). Gewaltige Eisschollen, die zum Teil über einen halben Meter dick und fünf Meter lang bzw. breit waren, verursachten schwere Schäden.


== 19. Jahrhundert ==
* 8./9. August [[1890]]: Wasserhosen und zwei schwere Gewitter verursachten in den Nachmittags- und Abendstunden schwere Überschwemmungen im Bereich von [[Lockwitzbach]], [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] und [[Gottleuba]]. Dabei wurde die in Bau befindliche [[Müglitztalbahn]] durch Erdrutsche beschädigt.
* 1. September 1822
Im [[Bastei (Fels)|Basteigebiet]] zwischen [[Stadt Wehlen|Wehlen]] und [[Lohmen (Sachsen)|Lohmen]] ging ein schwerer Wolkenbruch nieder. Dabei wurde in Wehlen eine Frau getötet und vier Häuser sowie zwei Brücken zerstört.<ref>Ernst Friedrich Wilhelm Heinse: [http://digital.slub-dresden.de/id383646995/3 ''Die Verheerungen durch einen Wolkenbruch in dem Städtchen Wehlen bei Pirna''.] Dresden 1822.</ref> In Lohmen stand die Dorfstraße innerhalb von nur fünf Minuten über 50 Zentimeter unter Wasser. Hier waren zahlreiche Häuser infolge Unterspülung einsturzgefährdet.


* 25. Juni 1824
* [[1890]] : starkes Hochwasser der Elbe
Im Quellgebiet der [[Gottleuba]] ereignete sich nach mehrtägigem Landregen ein Starkregenereignis. Dadurch wurden im gesamten Tal schwere Schäden verursacht. In [[Pirna]] spülte die Flut die Breite Straße über 50 Zentimeter tief aus. In [[Dresden]] erreichte die Elbe am 28. Juni einen Stand von 7,53 Meter (Abfluss: 3169 m³/s).


* 22. Juli 1834
* 29./30. April [[1897]]: Ein im Gebiet des Luchberges niedergegangener schwerer Wolkenbruch mit Hagel führte zu Überschwemmungen in [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]]. Hier lagen die Hagelkörner bis zu einem halben Meter hoch. [[Reinhardtsgrimma]] wurde durch eine 1,5 m hohe Flutwelle schwer geschädigt.
Nach heftigen Regenfällen tritt am Nachmittag des 22. Juli 1834 in [[Plauen]] der [[Syrabach]] über die Ufer. Die Wassermassen stauen sich mitsamt mitgeführtem Treibgut, insbesondere der Holzstämmer der Lohmühle, an einem Stadttor der Stadtmauer, bringen diese schließlich zum Einsturz und ergießen sich in die Stadt. Insgesamt zerstören die Wassermassen an diesem Tag 17 Häuser, weitere 15 Häuser sind abrissreif und 44 Gebäude sind schwer beschädigt. In den Fluten sterben 26 Menschen, darunter 8 Kinder.<ref>Peter Albrecht: [https://www.freiepresse.de/vogtland/plauen/vor-180-jahren-syra-reisst-bei-unwetter-menschen-in-den-tod-artikel8913892 ''Vor 180 Jahren: Syra reißt bei Unwetter Menschen in den Tod.''] In: ''[[Freie Presse]]'' (Ausgabe Vogtland/Plauen), 22. Juli 2014.</ref>


[[Datei:Fotothek df rp-a 0930011 Meißen. Roßplatz und Neugasse, Hochwasser vom 31.05.1845 (Stadtarchiv Meißen).jpg|mini|[[Meißen]]: Roßplatz und Neugasse am 31. März 1845]]
* [[29. Juli|29./30. Juli]] [[1897]] : Tagelange Regenfälle und ein Wolkenbruch auf dem Erzgebirgskamm verursachten insbesondere im [[Osterzgebirge]] eine verheerende Hochwasserkatastrophe. Im Tal der [[Rote Weißeritz|Roten Weißeritz]] wurden 320 Häuser zerstört, 19 Menschen kommen in den Fluten ums Leben. Das [[Müglitztal (Tal)|Müglitztal]] wurde durch eine [[Flutwelle]] großflächig unter Wasser gesetzt und verwüstet. Allein in [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] war ein Schaden von 100.000 [[Reichsmark]] zu verzeichnen. Auch im Tal der [[Gottleuba]] und in [[Pirna]] traten größere Schäden auf. Die Mündung der Gottleuba in die [[Elbe]] verbreitert sich von 5 m auf 70 m. Die [[Freiberger Mulde]] trat ebenfalls über die Ufer. In [[Dresden]] erreichte die [[Elbe]] einen Pegel von 708 cm.
* {{Anker|Hochwasser 1845}} März/April 1845
{{Hauptartikel|Elbhochwasser 1845}}
Ausgelöst durch plötzliches Tauwetter entwickelte sich an der teils über 1,5 Meter dick zugefrorenen [[Elbe]] die sogenannte ''„Sächsische Sintflut“'', das größte Elbhochwasser des 19. Jahrhunderts. Nach dem Eisaufbruch verbreiterte sich der Fluss in [[Bad Schandau]] auf 250 Meter (normale Breite etwa 110 Meter). Daraufhin wurde ein Großteil der Häuser der Innenstadt bis zum zweiten Stock überflutet. In der [[St.-Johannis-Kirche (Bad Schandau)|Kirche]] stand das Wasser bis an den oberen Rand der Kanzel. [[Altstadt (Pirna)|Pirnas Altstadt]] stand am 30. März zu 75 % unter Wasser. In [[Dresden]] verursachte Treibgut am 31. März den Zusammenbruch eines Pfeilers der [[Augustusbrücke]]. Insgesamt überflutete die Elbe, die am gleichen Tag mit 8,77 Metern ihren Höchststand erreichte (Abfluss: ca. 5250 m³/s), knapp 31 Quadratkilometer des Stadtgebietes. Unterhalb des ebenfalls weitgehend überschwemmten [[Meißen]] verursachten brechende und überflutete Deiche großflächige Überschwemmungen. Die bei diesem Winterhochwasser erreichten Rekordpegelstände wurden erst durch die Wasserstände beim [[Elbehochwasser 2002]] übertroffen. Wichtigstes Ergebnis des Elbhochwassers von 1845 waren die ab 1861 einsetzenden Arbeiten zur Regulierung des Flusslaufes. Für die ab Dezember 1845 erbaute [[Bahnstrecke Děčín–Dresden-Neustadt|Bahnstrecke Dresden–Děčín]] wurde im Elbtal eine Trasse konzipiert, die ''„drei [[Fuß (Einheit)|Fuß]] österreichisches Maß“'' über dem Pegel des Elbhochwassers vom März 1845 lag.


* 29.–31. Juli 1854
==20. Jahrhundert==
Die Flussgebiete von [[Mulde (Fluss)|Mulde]], [[Mandau]] und [[Lausitzer Neiße|Neiße]] wurden von Überschwemmungen heimgesucht. In [[Glauchau]] stand die Unterstadt unter Wasser, mehrere Menschen kamen ums Leben. In [[Penig]] zerstörte die Flut 40 Häuser und machte 205 Menschen obdachlos. In Ostsachsen traten Schäden in [[Seifhennersdorf]], [[Oderwitz]] und [[Zittau]] auf.


[[Datei:Die Gartenlaube (1858) b 507.jpg|mini|Rettungsszene in der [[Glauchau]]er Neugasse (1858)]]
* [[25. Mai]] [[1925]]: In der um den [[Wilisch (Berg)|Wilisch]] gelegenen Region zwischen [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] und [[Dippoldiswalde]] ging ein Starkregen mit [[Hagel]] nieder. Die Hagelkörner sollen nahe Glashütte bis zu einem Meter hoch gelegen haben. Auf den umliegenden Feldern wurden weite Teile der Ernte zerstört.
* 31. Juli – 3. August 1858
Mehrtägige Regenfälle verursachten im Gebiet der [[Zwickauer Mulde]] Überschwemmungen, von denen besonders [[Aue (Sachsen)|Aue]], [[Zwickau]] und [[Glauchau]] betroffen waren. Insgesamt wurden hier 142 Gebäude zerstört bzw. mussten nach Beschädigungen abgetragen werden. Todesopfer waren nicht zu beklagen.<ref>[[Ewald Christian Victorin Dietrich]]: [https://digital.slub-dresden.de/id377963569/3 ''Nachtrag zu den Schreckenstagen der großen Ueberschwemmung in Sachsen den 31. Juli, 1, 2, 3ten August 1858.''] Glück, Leipzig 1858.</ref>


* 27. August 1860
* [[4. Juni|4.-6. Juni]] [[1926]]: Tagelanger Regen ließ die [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] über die Ufer treten, dabei wurden Teile von [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] überflutet. Auch der [[Lockwitzbach]] führte Hochwasser.
In den Abendstunden entlud sich über [[Leipzig]] und der näheren Umgebung ein schweres Hagelunwetter. Dabei wurden ca. 12.000 Gebäude beschädigt, mehrere Hunderttausend Glasscheiben gingen zu Bruch. Der direkte Schaden wurde auf wenigstens 1,5 Millionen Taler beziffert.<ref>[http://digital.slub-dresden.de/id391379070 ''Das große Hagelwetter in Leipzig und dessen Umgegend am 27. August 1860'']</ref>


* 3. Februar 1862
* [[Juni]] [[1926]] : gewaltige Regengüsse im Gebirge, die Wassermassen rasen mit 42 Sekundenkubikmeter in die [[Talsperre Malter|Maltertalsperre]]
In Dresden erreichte die Elbe einen Stand von 8,24 Meter (Abfluss: 4493 m³/s).


* 6. April 1865
* [[8. Juni]] [[1927]] : gewaltige Regengüsse überfluten den Lockwitzbach
Ein Hochwasser der [[Wilde Sau (Fluss)|Wilden Sau]] überflutete [[Wilsdruff]]. Die Straßen der Innenstadt waren nur noch mit Booten und Kähnen befahrbar.


* 14. Juni 1880
[[Image:Glashütte nach dem Hochwasser 1927.jpg|thumb|right|250px|[[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] nach dem [[Hochwasser im Osterzgebirge 1927|Hochwasser am 8./9. Juli 1927]]]]
[[Datei:Gedenkstein von 1880 Landwasser Oderwitz 2010-08-04 00.jpg|mini|hochkant|Gedenkstein für die Hochwasseropfer des Landwassers in Oderwitz]]
* [[8. Juli|8./9. Juli]] [[1927]]: Im oberen [[Osterzgebirge]] fielen aus zwei intensiven Wolkenbrüchen innerhalb von 6 Stunden 230 mm Niederschlag. Die dadurch hervorgerufene [[Hochwasser im Osterzgebirge 1927|Hochwasserkatastrophe]] traf vor allem die Flusstäler der [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]], [[Gottleuba]] und [[Seidewitz]] und richtete gewaltige Schäden an. Den Fluten fielen etwa 160 Menschen zum Opfer, darunter allein 88 in [[Berggießhübel]]. Die Gesamtschadenssumme belief sich auf etwa 100 Mill. Reichsmark.
Bereits am Abend des 13. Juni 1880 setzten im Gebiet des [[Eigen (Oberlausitz)|Eigenschen Kreises]] im Flussgebiet der [[Lausitzer Neiße]] andauernde Regenfälle ein, die sich im Laufe des 14. Juni zu mehreren Wolkenbrüchen steigerten. Die dadurch verursachten Überschwemmungen betrafen in zwei Flutwellen insbesondere die Ortschaften entlang der [[Pließnitz]] zwischen [[Rennersdorf/O.L.]] und [[Nickrisch]] sowie die Ortschaften entlang des [[Landwasser (Mandau)|Landwassers]] und im weiteren Verlauf der [[Mandau]]. Abschnittsweise erreichte der Wasserstand der Pließnitz innerhalb von 15 Minuten eine Höhe von 6 Metern.<ref name="Reichelt 1880">G. Th. Reichelt: [https://digital.slub-dresden.de/id377970980/4 ''Die Überschwemmung der Lausitz am 14. Juni 1880''.] Hager, Chemnitz 1880, S. 4.</ref> An der Rittermühle in Rennersdorf wurde ein Wasserstand von 4,15 Metern, am Sandmühlplatz in [[Bernstadt a. d. Eigen]] ein Stand von 2,79 Metern erreicht.<ref>Hildegard Kother: ''Unwetter in Großhennersdorf''. In: ''Großhennersdorfer Geschichten.'' Bd. 1, Großhennersdorf 2004, S. 4. ({{Webarchiv |wayback=20150723131758 |url=http://www.grosshennersdorf.de/geschichtsverein/1-hochwasser-internet.pdf |text=online als PDF}}; 3,2&nbsp;MB)</ref> In [[Oderwitz]] erreichte das Landwasser sogar eine Wasserhöhe von 9 Metern.<ref name="SZ 20021005">Manfred Winter: [https://www.saechsische.de/plus/wasser-spuelt-haeuser-und-menschen-davon-462732.html ''Wasser spült Häuser und Menschen davon.''] In: ''Sächsische Zeitung.'' 5. Oktober 2002.</ref> Die Wassermassen zerstörten und beschädigten zahlreiche Gebäude und Brücken. Allein in [[Schönau auf dem Eigen]] wurden vier Wohnhäuser, drei Scheunen und neun Schuppen zerstört. 12 weitere Gebäude waren so stark beschädigt, dass sie nach der Flut abgetragen werden mussten. 99 weitere Gebäude wiesen schwere Beschädigungen auf und 42 Familien mit 137 Personen waren obdachlos geworden.<ref>[https://www.genios.de/presse-archiv/artikel/SZO/20110817/wie-die-pliessnitz-vater-und-sohn-z/12234551.html ''Wie die Pließnitz Vater und Sohn zum Ritt auf dem Dache zwang.''] In: ''Sächsische Zeitung.'' 17. August 2011.</ref> In [[Ruppersdorf/O.L.]] wurden vier Häuser weggerissen, in Rennersdorf rissen die Fluten 11 Häuser weg und brachten weitere 23 Gebäude zum Einsturz. In Bernstadt a. d. Eigen wurden 7 Häuser weggeschwemmt und 20 Gebäude stürzten ein. Schwere Verwüstungen waren auch in Oderwitz zu verzeichnen, hier wurden 11 Gebäude weggespült, 7 Häuser stürzten ein, 29 Gebäude galten nach der Flut als einsturzgefährdet und 78 Häuser waren stark beschädigt.<ref name="SZ 20021005" /> In [[Zittau]] überflutete die Mandau am Abend des 14. Juni die untere Hälfte der Stadt (u. a. Hältergasse, Obere Gasse, Grottauer Straße). Weitere Wassermassen brachte hier die Lausitzer Neiße aus Böhmen mit, da auch hier Starkniederschläge niedergegangen waren. In [[Ostritz]] zerstörten die Neißefluten den Bahndamm der [[Bahnstrecke Zittau–Hagenwerder|Neißetalbahn]] und überfluteten das [[Kloster St. Marienthal]]. Das Neißetal wurde zwischen [[Leuba (Ostritz)|Leuba]] und [[Görlitz]] großflächig unter Wasser gesetzt. Aufgrund der kurzen Vorwarnzeit verursacht durch die kurze Zeitspanne zwischen dem Einsetzen des Niederschlags und dem Auflaufen des Hochwasserscheitels forderte die Flut zahlreiche Todesopfer. Über ihre genaue Anzahl gibt es unterschiedliche Angaben, zeitgenössische Quellen nennen 64 Tote (Schönau 3 Tote, Ruppersdorf 1 Toter, Rennersdorf 16 Tote, Bernstadt 12 Tote, Oderwitz 13 Tote, [[Kunnersdorf auf dem Eigen]] 12 Tote, Bernsdorf 2 Tote, [[Kiesdorf auf dem Eigen]] 1 Toter, Zittau 3 Tote, [[Altbernsdorf auf dem Eigen]] 1 Toter),<ref name="Reichelt 1880" /> neuere Zeitungsberichte geben hingegen sogar mehr als 100 Tote an.<ref>''Unwetter forderte vor 130 Jahren über hundert Tote.'' In: ''Sächsische Zeitung.'' 19. Juni 2010.</ref>


* 28. Mai 1881
* [[23. Juli]] [[1957]]: Im [[Osterzgebirge]] verursachte eine [[Vb-Wetterlage]] Wolkenbrüche und schwere Überschwemmungen in den Tälern von [[Gottleuba]], [[Seidewitz]], [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] und [[Weißeritz]]. [[Pirna]] erlebte die größte Überflutung des Stadtgebietes in der Geschichte, da die zur [[Elbe]] stömenden Wassermassen der Gottleuba am Damm der [[Dresden-Bodenbacher Eisenbahn|Elbtalbahn]] gestaut wurden und in die Stadt zurückflossen. Der im Hochwassergebiet entstandene Gesamtschaden belief sich auf etwa 100 Mill. Mark. Die Erfahrungen von 1927 und 1957 führten zur Errichtung mehrerer [[Rückhaltebecken]] und zum Bau der [[Talsperre Gottleuba]].
Nach wolkenbruchartigen Niederschlägen im Raum um [[Höckendorf (Klingenberg)|Höckendorf]] und [[Ruppendorf]] führten [[Wiederitz]], [[Schloitzbach]], [[Poisenbach]] und [[Weißeritz]] Hochwasser. Die Wassermassen zerstörten in den Orten entlang der Bäche und Flüsse zahlreiche Häuser. In [[Niederhäslich]] starben bei einem Gebäudeeinsturz zwei Kinder. In [[Potschappel]] kamen beim Einsturz der Weißeritzbrücke drei Menschen ums Leben. Auch in [[Weißig (Freital)|Weißig]] gab es Todesopfer. Die Gesamtschadenssumme belief sich auf knapp 282.000 Mark.<ref>"Die gnadenlose Weißeritz", Sächsische Zeitung (Ausgabe Freitel) vom 7. Mai 2016</ref>


* 9. Juni 1882
* [[5. Juli|5./6. Juli]] [[1958]]: Ein schwerer Gewitterregen verursachte nur ein Jahr nach der Flut von 1957 im [[Gottleuba|Gottleubatal]] und in [[Pirna]] erneut schwere Schäden. Diese beliefen sich auf ca. 50 Mill. Mark
Gegen 21:00 Uhr ging über [[Gelenau/Erzgeb.|Mittelgelenau]] ein Wolkenbruch mit starkem Hagel nieder. Der Dorfbach schwoll in kürzester Zeit an, trat über seine Ufer und beschädigte Häuser, Felder, Straßen und Wege. In den Wassermassen ertranken 10 Menschen, darunter fünf im Einsatz befindliche Feuerwehrleute. An ihren Tod und das Hochwasser erinnert das Feuerwehrdenkmal in Gelenau.


* 8./9. August 1890
==21. Jahrhundert==
Wasserhosen und zwei schwere Gewitter verursachten in den Nachmittags- und Abendstunden schwere Überschwemmungen im Bereich von [[Lockwitzbach]], [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] und [[Gottleuba]]. Dabei wurde die in Bau befindliche [[Müglitztalbahn]] durch Erdrutsche beschädigt.
[[Bild:Schlottwitz Hochwasser 113-1368 IMG.JPG|thumb|right|250px|[[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] in [[Glashütte (Sachsen)|Schlottwitz]] am 13. August 2002]]


* 6./7. September 1890
* [[13. August]] [[2002]]: Im August 2002 trifft ein durch eine [[Vb-Wetterlage]] ausgelöstes und als [[Jahrhundertflut|Jahrhunderthochwasser]] bezeichnetes Hochwasser insbesondere die [[Elbehochwasser 2002|Elbe und ihre Nebenflüsse]]. Es stellt seit Menschengedenken die schwerste Naturkatastrophe dar, die Sachsen je heimsuchte. Ausgelöst von einer Insgesamt kamen in den Fluten im Freistaat 20 Menschen ums Leben, der Sachschaden belief sich auf etwa 6 Milliarden €.
In [[Dresden]] erreichte die [[Elbe]] einen Stand von 8,37 Meter (Abfluss: 4350 m³/s).


* 29./30. April 1897
* März / April [[2006]]: Tauwetter und Niederschläge rufen Ende März ein überdurchschnittlich starkes [[Elbehochwasser 2006|Frühjahrshochwasser an der Elbe]] hervor. Im Gegensatz zur Jahrhundertflut von 2002 traten an den Elbnebenflüssen im Osterzgebirge keine größeren Schäden auf. Die Elbe erreichte in [[Dresden]] am 4. April einen Pegel von 7,49 (etwa 2 Metern unter dem Rekordpegel von 2002). In der sächsischen Landeshauptstadt und weiteren Elbstädten wie [[Bad Schandau]], [[Pirna]] und [[Meißen]] wurden Keller und einzelne Häuser überflutet. Kennzeichen des Frühjahrshochwassers war sein langgestreckter Hochwasserscheitel.
Ein im Gebiet des [[Luchberg]]es niedergegangener schwerer Wolkenbruch mit Hagel führte zu Überschwemmungen in [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]]. Hier lagen die Hagelkörner bis zu einem halben Meter hoch. [[Reinhardtsgrimma]] wurde durch eine 1,5 Meter hohe Flutwelle schwer geschädigt.

[[Datei:Altes Rathaus Löbtau 1897.jpg|mini|hochkant|Blick auf das 1897 von der Weißeritz beschädigte [[Rathaus Löbtau]]]]
[[Datei:Talsperre Malter Luftbild.jpg|mini|Blick auf die als Konsequenz aus dem Hochwasser vom 29./30. Juli 1897 errichtete [[Talsperre Malter]]]]
* 29./30. Juli 1897
Zwanzig Tage andauernde Regenfälle und ein Wolkenbruch auf dem [[Erzgebirge|Erzgebirgskamm]] verursachten insbesondere im [[Osterzgebirge]] eine verheerende Hochwasserkatastrophe. Innerhalb eines Tages stiegen die Wasserstände durch 140 mm Niederschlag auf ein Vielfaches ihrer normalen Pegel. Im Tal der [[Rote Weißeritz|Roten Weißeritz]] zerstörte eine Flutwelle 320 Häuser, 130 Brücken und weite Abschnitte der [[Weißeritztalbahn]], die erst am 9. September wieder durchgängig betrieben werden konnte. In Dresden überflutete der Fluss die Wilsdruffer Vorstadt. Insgesamt kamen entlang der Weißeritz 19 Menschen in den Fluten ums Leben. Als Konsequenz wurden zwischen 1908 und 1931 die [[Talsperre Malter|Talsperren Malter]], [[Talsperre Klingenberg|Klingenberg]] und [[Talsperre Lehnmühle|Lehnmühle]] in den Weißeritztälern errichtet. Auch das Müglitztal wurde schwer getroffen. Allein Glashütte verzeichnete einen Schaden von 100.000 [[Reichsmark]]. Der Betrieb auf der erst sieben Jahre zuvor eröffneten Müglitztalbahn musste bis Oktober unterbrochen werden. Im [[Gottleuba]]tal traten vor allem in [[Bad Gottleuba]], [[Berggießhübel]] und Pirna schwere Schäden auf. In Gottleuba riss der bis 400 m³/s Wasser führende Fluss einen 22 [[Zentner]] schweren Braubottich problemlos mit sich. Die Mündung der Gottleuba in die Elbe verbreiterte sich von fünf Meter auf 70 Meter. Die [[Freiberger Mulde]] trat ebenfalls über die Ufer. In Dresden erreichte die Elbe am 2. August einen Pegel von 7,08 Meter (Durchfluss 2841 Kubikmeter je Sekunde). Außerhalb des Erzgebirges kam es insbesondere im Bereich von Lausitzer Neiße und Mandau zu schweren Überflutungen. Im [[Kloster St. Marienthal]] stand das Wasser 2,40 Meter hoch, in [[Ostritz]] 1,10 Meter. Entlang der Neiße wurden zehn Eisenbahnbrücken zerstört. In ganz Sachsen leistete die Feuerwehr in 152 und das Militär in 36 Gemeinden Hilfe.

== 20. Jahrhundert ==
=== Bis 1950 ===
* 7. August 1905
[[Wilsdruff]] wurde von den Fluten der Wilden Sau überflutet.

* 7. August 1908
Im Westerzgebirge treten ergiebige Niederschläge auf ([[Sauschwemme]] 120,1 mm Niederschlag; [[Carlsfeld (Eibenstock)|Carlsfeld]] 120,0 mm Niederschlag). In Carlsfeld zerstört ein Hochwasser der [[Wilzsch]] mehrere am Bach gelegene Häuser. Auch im Tal hinunter bis [[Bahnhof Schönheide Süd|Wilzschhaus]] kommt es zu schweren Verwüstungen, die die [[Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld]] mehrere Wochen außer Verkehr setzten. Auch im Tal der Großen Bockau, insbesondere in Wildenthal, kommt es zu Zerstörungen.

* 12. Mai 1912
In den Abendstunden wird das Gebiet zwischen Leipzig und Taucha von einem schweren Gewittersturm heimgesucht. Dabei werden durch einen [[Tornado]] in [[Sehlis]] etwa 50 Gebäude samt Schule und Kirche stark beschädigt bzw. zerstört. Der Sturm vernichtet zudem etwa 20.000 [[Festmeter]] Holz, wobei einige der umgeknickten Bäume bis zu 80 Zentimeter stark waren.

* 27. Mai 1916
Eine [[Windhose]] richtete in [[Chemnitz]] größere Sachschäden an. Dabei wurden Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt. Teile des Daches des Elektrizitätswerkes wurden 700 Meter weit durch die Luft geschleudert. Der Sachschaden wurde insgesamt auf 1,5 bis 2 Mio. Mark beziffert.

* 25. Mai 1925
In der um den [[Wilisch (Berg)|Wilisch]] gelegenen Region zwischen Glashütte und [[Dippoldiswalde]] ging ein Starkregen mit [[Hagel]] nieder. Die Hagelkörner sollen nahe Glashütte bis zu einem Meter hoch gelegen haben. Auf den umliegenden Feldern wurden weite Teile der Ernte zerstört.

* 4.–6. Juni 1926
Tagelanger Regen ließ die [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] über die Ufer treten, dabei wurden Teile von [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] überflutet. Auch der [[Lockwitzbach]] führte Hochwasser.

* Juni 1926
Gewaltige Regengüsse im Gebirge, die Wassermassen rasen mit 42 Kubikmeter je Sekunde in die [[Talsperre Malter|Maltertalsperre]].

* 8. Juni 1927
Gewaltige Regengüsse überfluten den Lockwitzbach

[[Datei:Glashütte nach dem Hochwasser 1927.jpg|mini|[[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] nach dem Hochwasser am 8./9. Juli 1927]]
* 8./9. Juli 1927
{{Hauptartikel|Hochwasser im Osterzgebirge 1927}}
Im Osterzgebirge ereignete sich eine der schwersten Hochwasserkatastrophen der jüngeren Vergangenheit. Ausgelöst durch zwei intensive Wolkenbrüche fielen im Quellgebiet von Müglitz und Gottleuba innerhalb von 6 Stunden 230 mm Niederschlag. Die dadurch hervorgerufene Hochwasserkatastrophe traf mit meterhohen Flutwellen vor allem die Flusstäler der Müglitz, [[Gottleuba]] und [[Seidewitz (Fluss)|Seidewitz]] und richtete gewaltige Schäden an. Die Schadensbilanz: 83 zerstörte Wohnhäuser, 113 zerstörte Nebengebäude, 265 beschädigte Häuser, 165 zerstörte und 72 beschädigte Straßenbrücken, 31 zerstörte Eisenbahnbrücken, 20 Kilometer zerstörte Eisenbahnstrecken, 15 Kilometer zerstörte und 30 Kilometer beschädigte Straßen und Wege. Den Fluten fielen etwa 160 Menschen zum Opfer, darunter allein 88 in [[Berggießhübel]]. Die Gesamtschadenssumme belief sich auf etwa 100 Millionen Reichsmark.

[[Datei:Df pos-2009-a 0004571.jpg|mini|Hochwasser im Schwarzwassertal vom 6. Juli 1931, Bau des neuen Flussbettes an der Eisenbahnstrecke Antonsthal und Breitenbrunn]]
* 6. Juli 1931
In den späten Nachmittagsstunden verursachte ein Gewitter im Gebiet des [[Kleiner Kranichsee|Kleinen Kranichsees]] (Johanngeorgenstadt 138,7 mm Niederschlag; Jelení (Hirschenstand) 79,7 mm Niederschlag) eine schwere Sturzflut im Schwarzwassertal. In [[Johanngeorgenstadt]] soffen die tieferen Sohlen des Bergwerks ''Frisch Glück'' ab, so dass der Abbau zeitweise ruhte. In [[Jugel|Unterjugel]] und [[Wittigsthal]] wiesen viele Häuser Hochwasserschäden auf, teilweise türmte sich das Geröll bis an die Dächer. Zwischen Johanngeorgenstadt und [[Schwarzenberg/Erzgeb.|Schwarzenberg]] wurde das Tal nahezu komplett verwüstet. Zahlreiche Häuser, Fabriken und Sägewerke sowie die Anlagen der Talstraße und der [[Bahnstrecke Schwarzenberg–Johanngeorgenstadt]] waren zerstört oder beschädigt. Der durchgehende Eisenbahnverkehr wurde erst am 2. September wieder aufgenommen. Schwarzenberg selbst wurde von einer über einen Meter hohen Flutwelle getroffen. Die Zerstörungen waren so groß, dass die Stadt zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten war. Die Sturzflut forderte ein Todesopfer, der Gesamtschaden betrug etwa 18 Millionen Reichsmark.

[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-12904, Sachsen, Hochwasser.jpg|mini|Überschwemmungen nach dem Dammbruch der Flöha im Januar 1932]]
* Januar 1932
Plötzlich einsetzendes Tauwetter und anhaltende Niederschläge führen im Raum Chemnitz zu Überschwemmungen. In [[Jelení (Nové Hamry)|Jelení]] (Hirschenstand) wurden 190,3 mm Niederschlag registriert, in [[Carlsfeld (Eibenstock)|Carlsfeld-Weiterswiese]] 150,0 mm und Carlsfeld 104,9 mm. Der Wasserstand der [[Chemnitz (Fluss)|Chemnitz]] erhöhte sich bis zum 4. Januar innerhalb nur eines Tages um zwei Meter auf 3,15 Meter. Dadurch wurden Teile der Innenstadt zum Teil meterhoch überschwemmt. Weitere Landstriche wurden nach einem Dammbruch durch die [[Flöha (Fluss)|Flöha]] überschwemmt.

* 17. September 1934
Ein schwerer Wolkenbruch ging mit Hagelschlag über dem mittleren Müglitztal nieder. Weite Teile von Glashütte standen bis zu 50 Zentimeter unter Wasser. In [[Niederfrauendorf]] erreichte die Flutwelle des Lockwitzbaches eine Höhe von 2 m. Der Gesamtschaden belief sich auf etwa 300.000 Reichsmark.

* 13. Mai 1948
Ein Wolkenbruch ließ die Müglitz über die Ufer treten. Dabei wurde die im Tal befindliche Gaststätte Schüllermühle zerstört.

=== Nach 1950 ===
* Juli 1954
[[Datei:Img015 hochw-1954.jpg|mini|Die überschwemmte Zwickauer Innenstadt am 10. Juli 1954 nach Hochwasser und Dammbrüchen]]
Die Einzugsgebiete von [[Weiße Elster|Weißer Elster]], [[Mulde (Fluss)|Mulde]] und Elbe waren von lang anhaltenden und starken Niederschlägen betroffen. Dabei fielen im [[Erzgebirge]] und seinem Vorland in kurzer Zeit teils mehr als 200 mm Niederschlag (Schönheide am 9. Juli 103,5 mm Niederschlag, am 10. Juli 158,0 mm Niederschlag).

Im Vogtland verursachte das Hochwasser Schäden an Verkehrswegen, auch der Eisenbahn, an Brücken und Gebäuden.<ref>Gero Fehlhauer: ''Hochwasser im Vogtland 1954 und 2013.'' Sutton-Verlag, Erfurt 2013, ISBN 978-3-95400-303-7, S. 18, 21 und 23. [https://books.google.de/books?id=5lTs2FPK6AwC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Auszugs-Digitalisat mit Abbildungen]</ref>

Infolge eines Deichbruches wurde die [[Zwickau]]er Innenstadt bis zu zwei Meter hoch überflutet. Am Zwickauer Hauptmarkt stand das Wasser 2,10 Meter hoch.<ref>''Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954'', ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (S. 1)</ref>

In [[Grimma]] erreichte die Mulde einen Stand von 5,96 Meter (Normalwert: 1,43 Meter). Das Leipziger Stadtgebiet nahe dem (Weiße-)Elsterflutbecken war geflutet. Die [[Weißeritz]] brachte die [[Talsperre Malter]] zum Überlaufen und richtete im unteren Flussabschnitt schwere Schäden an. In der [[Bezirk Dresden|Bezirkshauptstadt]] Dresden setzte der Fluss die [[Wilsdruffer Vorstadt]] unter Wasser. Die Elbe erreichte dort am 12. Juli einen Pegel von 6,74 Metern (Durchfluss 2350 m³/s).

* 20. Juli 1955
In den Abendstunden kam es im [[Fichtelberg (Erzgebirge)|Fichtelberggebiet]] zu einem Starkregen, der ein Hochwasser im [[Schwarzwasser (Preßnitz)|Schwarzwassertal]] verursachte. In der zwei Meter hohen Flutwelle starben sieben Menschen, der Verkehr auf der [[Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt]] war wegen der Beschädigungen am [[Bahnkörper]] vier Wochen lang unterbrochen.

* 23. Juli 1957
Im Osterzgebirge verursachte eine [[Vb-Wetterlage]] Wolkenbrüche und schwere Überschwemmungen in den Tälern von Biela, Gottleuba, Seidewitz, Müglitz und Weißeritz. [[Pirna]] erlebte die größte Überflutung des Stadtgebietes in der Geschichte, da die zur Elbe strömenden Wassermassen der Gottleuba am Damm der [[Dresden-Bodenbacher Eisenbahn|Elbtalbahn]] gestaut wurden und in die Stadt zurückflossen. Der im Hochwassergebiet entstandene Gesamtschaden belief sich auf etwa 100 Millionen Mark.

* 5./6. Juli 1958
Ein schwerer Gewitterregen verursachte nur ein Jahr nach der Flut von 1957 erneut schwere Schäden in den Tälern von [[Weißeritz]], [[Gottleuba]] und [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] sowie deren Nebenflüssen. Das Niederschlagszentrum lag im Raum [[Tharandt]] – [[Dresden]]. Hier wurden zwischen dem 3. Juli und dem 6. Juli 1958 ein Niederschlag in Höhe von 190 mm gemessen.<ref>Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen''. Dresden 2004, S. 112</ref> Am Pegel [[Neundorf (Pirna)|Neundorf]] erreichte die Gottleuba einen Abfluss von 115 m³/s.<ref>Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen''. Dresden 2004, S. 122</ref> [[Pirna]] wurde wie schon 1957 von den Wassermassen der Gottleuba erneut großflächig unter Wasser gesetzt. In [[Dohna]] wurde am Pegel der Müglitz ein Abfluss von 163 m³/s registriert.<ref>Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen''. Dresden 2004, S. 97</ref> Die [[Müglitztalbahn]] musste wie schon im Jahr zuvor ihren Betrieb wegen Gleis- und Brückenunterspülungen für mehrere Tage einstellen. In [[Dölzschen]] erreichte der Abfluss der Weißeritz einen Wert von 230 m³/s.<ref>Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen''. Dresden 2004, S. 38</ref> Daraufhin kam der Verkehr im [[Plauenscher Grund|Plauenschen Grund]] zum Erliegen. Im Stadtgebiet von Dresden verließ die Weißeritz ihren kanalisierten Lauf und floss entlang des historischen Verlaufs durch [[Friedrichstadt (Dresden)|Friedrichstadt]] und die [[Wilsdruffer Vorstadt]] zur [[Elbe]]. Tharandt und [[Hartha]] wurden vom [[Schloitzbach]] bzw. [[Todbach (Schloitzbach)|Todbach]] überflutet. Dabei ertranken vier Menschen, darunter drei Feuerwehrleute.<ref>''Gedenkstein für Flutkatastrophe erhält einen weiteren Namen'', Sächsische Zeitung (Ausgabe Freital) vom 1. Juni 2008</ref> In Tharandt brachte der Bach ein Haus zum Einsturz. Im Einzugsgebiet des [[Lausenbach (Große Röder)#Hochwasser|Lausenbachs]] im Norden Dresdens wurden damals die höchsten Pegelstände seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet. Die Gesamtschäden beliefen sich im Hochwassergebiet auf bis zu 50 Millionen Mark.<ref>Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen''. Dresden 2004, S. 182</ref>

Die Hochwasserereignisse vom Juli 1957 und Juli 1958 führten im Osterzgebirge zum Aufbau eines Systems von Hochwasserschutzanlagen bestehend aus den [[Hochwasserrückhaltebecken Buschbach|Rückhaltebecken Buschbach]] (1958–64), [[Rückhaltebecken Mordgrundbach|Mordgrundbach]] (1960–66), [[Rückhaltebecken Liebstadt|Liebstadt]] (1961–67), [[Hochwasserrückhaltebecken Reinhardtsgrimma|Reinhardtsgrimma]] (1965–69), [[Rückhaltebecken Friedrichswalde-Ottendorf|Friedrichswalde-Ottendorf]] (1965–70) sowie der [[Talsperre Gottleuba]] (1965–74).

* 17. bis 21. Juli 1981
Mehrtägige Regenfälle, Gewitter und Wolkenbrüche im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße ließen den Fluss auf einen Höchststand seit Jahrzehnten anschwellen. In Görlitz fielen binnen vier Tagen über 200 Liter Regen pro Quadratmeter.

* 23. Juli 1981
Starke Niederschläge in [[Böhmen]] ließen die Elbe in Dresden auf 6,63 Meter ansteigen (Durchfluss 2310 m³/s). Naturkatastrophe im Bielatal.<ref>Helmut Cedra: ''Aus Tradition geschöpft. 450 Jahre Papierherstellung in Königstein/Sachsen.'' H. Cedra, Kurort Gohrisch 2010, ISBN 978-3-00-029779-3.</ref>

* 9./10. August 1981
Im oberen Tal der Roten Weißeritz verursacht ein plötzlich auftretender starker Gewitterregen Zerstörungen nahe [[Kipsdorf]].

* 21. bis 23. Oktober 1981
Intensiver Dauerregen führte zum zweiten Neißehochwasser innerhalb von drei Monaten.

* 6. Juli 1992
Durch einen Wolkenbruch fielen in der Region um [[Brand-Erbisdorf]] innerhalb von nur 210 Minuten etwa 170 Millimeter Niederschlag. Die Wassermassen verursachten Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro und kosteten einen Menschen das Leben.

* 22. Juni 1998
Eine [[Windhose]] schlägt eine über 20 Kilometer lange, gerade Schneise in den Wald des [[Oberes Vogtland|oberen Vogtlandes]]. Von [[Falkenstein/Vogtl.|Falkenstein]] über [[Tannenbergsthal]] (Jägersgrün) nach [[Carlsfeld (Eibenstock)|Carlsfeld]] werden auf einer Breite von ca. 300 Metern sämtliche Bäume umgeknickt. Erheblicher Schaden entsteht an Wohnhäusern in Falkenstein und am ehemaligen Bahnhof von [[Muldenhammer|Jägersgrün]].

* 5. Juli 1999
Im Tal der [[Schwarze Pockau|Schwarzen Pockau]] kommt es zu schweren Hochwasserschäden, da infolge eines abendlichen Wolkenbruches binnen 90 Minuten bis zu 160 Millimeter Niederschlag fielen. Zwischen [[Pockau]] und [[Marienberg]] wurden mehrere Wohnhäuser und Gewerbebauten zerstört. Auch die im Tal verlaufenden Verkehrswege erlitten starke Beschädigungen. Der zehn Meter hohe Bahndamm der [[Bahnstrecke Reitzenhain–Flöha|Eisenbahnstrecke Pockau–Marienberg]] wurde an einer Stelle auf 30 Metern Länge weggeschwemmt, so dass der Zugverkehr eingestellt werden musste.

== 21. Jahrhundert ==
* 13. August 2002
{{Hauptartikel|Hochwasser in Mitteleuropa 2002}}
[[Datei:Schlottwitz Hochwasser 113-1368 IMG.JPG|mini|[[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] in [[Schlottwitz]] am 13. August 2002]]
Im August 2002 traf ein durch eine [[Vb-Wetterlage]] ausgelöstes und als [[Jahrhundertflut|Jahrhunderthochwasser]] bezeichnetes Hochwasser insbesondere die Elbe und ihre Nebenflüsse. Insgesamt kamen in den Fluten im Freistaat 20 Menschen ums Leben, der Sachschaden belief sich auf etwa 6 Milliarden Euro.

* 29. Juli 2005
Ein Tornado richtet schwere Zerstörungen im Waldgebiet des Erzgebirgskammes zwischen [[Jelení (Nové Hamry)|Jelení]] und [[Antonsthal]] an. Der Sturm schlug eine 150 Meter breite Schneise bei [[Steinbach (Johanngeorgenstadt)|Steinbach]] durch den Wald und deckte Teile des Daches des Krankenhauses [[Erlabrunn (Breitenbrunn)|Erlabrunn]] ab.

* März / April 2006
{{Hauptartikel|Elbhochwasser 2006}}
[[Datei:PIR HW Steinplatz (01) 2006-03-31.jpg|mini|Die Elbe am Steinplatz in [[Pirna]] am 31. März 2006]]
Tauwetter und Niederschläge riefen Ende März ein überdurchschnittlich starkes Frühjahrshochwasser an der Elbe hervor. Im Gegensatz zur Jahrhundertflut von 2002 traten an den Elbnebenflüssen im Osterzgebirge keine größeren Schäden auf. Die Elbe erreichte in Dresden am 4. April einen Pegel von 7,49 Meter, das sind etwa 2 Metern unter dem Rekordpegel von 2002. In der sächsischen Landeshauptstadt und weiteren Elbstädten wie Bad Schandau, Pirna und Meißen wurden Keller und einzelne Häuser überflutet. Kennzeichen des Frühjahrshochwassers war sein langgestreckter Hochwasserscheitel.

* 24. Mai 2010
{{Hauptartikel|Tornado am Pfingstmontag}}
Im Gebiet um [[Großenhain]] richtet ein [[Tornado]] der Stärke F2+ auf der [[Fujita-Skala]] erhebliche Schäden an. In zahlreichen Orten wurden Dächer abgedeckt und Bäume umgeknickt. In Großenhain wurden mehr als 3.000 Gebäude teilweise schwer beschädigt, in den Ortsteilen Walda und Kleinthiemig wurden 80 Prozent der Hausdächer zerstört. Der markante 96 Meter hohe Ziegelschornstein der Papierfabrik stürzte ein. Die Schäden allein an öffentlichen Gebäuden betragen rund 8 Millionen €. Der Sturm forderte ein Todesopfer und etwa 50 Verletzte.<ref>{{Webarchiv |archive-is=20130412080936 |url=http://www.mdr.de/echt/tornado118.html |text=''Der Tornado vom Pfingstmontag''}}, ''[[Echt (Sendung)|Echt – Das Magazin zum Staunen]]'', MDR, 14. August 2012.</ref> Verursacht wurde der Tornado durch labil geschichtete Luftmassen, die auf wärmere Luft trafen und sich in schweren Gewittern mit bis zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter entluden.<ref>[https://www.welt.de/vermischtes/article7769030/Tornados-decken-Daecher-ab-ein-Maedchen-stirbt.html ''Tornados decken Dächer ab – ein Mädchen stirbt.''] In: ''[[Die Welt]].'' 24. Mai 2010.</ref>

* August 2010
{{Anker|Neiße Hochwasser 2010}}
Ein Tief über Oberitalien sorgte vom 6. bis 8. August für teils heftigen Dauerregen im gesamten Freistaat. Von teilweise starken Überschwemmungen waren insbesondere die Region um [[Chemnitz]], die Gemeinden an der [[Lausitzer Neiße]] und die [[Sächsische Schweiz]] betroffen. In Chemnitz erreichte die [[Chemnitz (Fluss)|Chemnitz]] am 7. August einen Pegelstand von 3,55 Meter, die [[Zwönitz (Fluss)|Zwönitz]] einen Stand von 2,70 Meter und die [[Würschnitz (Fluss)|Würschnitz]] einen Stand von 2,15 Meter. Innerhalb des Stadtgebietes standen zahlreiche Straßen unter Wasser, der Straßenbahnverkehr wurde auf mehreren Linien eingestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sachsen-fernsehen.de/land-unter-in-chemnitz-45510/|titel=„Land unter“ in Chemnitz |werk=[[Sachsen Fernsehen]] |datum=2010-08-07 |abruf=2020-05-23}}</ref>
Im nahegelegenen [[Neukirchen/Erzgeb.|Neukirchen]] ertranken drei Menschen, als sie beim Versuch, Gegenstände aus dem Keller zu bergen, von den Wassermassen überrascht wurden.<ref>[http://www.freiepresse.de/THEMEN/Chemnitz-Umland-Schadensaufnahme-nach-Flutwelle-artikel7441532.php ''Chemnitz-Umland: Schadensaufnahme nach Flutwelle.''] In: ''Freie Presse.'' 8. August 2010 ({{Webarchiv |archive-is=20130412071713 |url=http://www.freiepresse.de/THEMEN/Chemnitz-Umland-Schadensaufnahme-nach-Flutwelle-artikel7441532.php |text=Textkopie}}).</ref> Im Süden des [[Landkreis Görlitz|Landkreises Görlitz]] wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem der Pegel der [[Lausitzer Neiße|Neiße]] dramatisch anstieg. Mitverursacht wurde dieser Anstieg durch einen Bruch der Staumauer des in Polen gelegenen [[Witka-Stausee]]s. Innerhalb weniger Stunden stieg der Pegel der Neiße in [[Görlitz]] auf über 7 Meter (Normalstand im Jahresmittel: 1,70 Meter). Etwa 1000 Menschen mussten vor den Wassermassen evakuiert werden.<ref>{{Webarchiv |archive-is=20120911071017 |url=http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2530307 |text=''Hochwasserlage in Sachsen spitzt sich dramatisch zu.''}} In: ''Sächsische Zeitung online.'' 8. August 2010.</ref> In [[Zittau]], [[Großschönau (Sachsen)|Großschönau]], [[Seifhennersdorf]], [[Olbersdorf]] und [[Ostritz]] wurden ebenfalls zahlreiche Häuser überflutet. Auch in [[Bautzen]] wurde ein Haus durch die Wassermassen zerstört, viele Gebäude in Mitleidenschaft genommen. Große Teile der [[Oberlausitz]] waren betroffen. Bei [[Hartau (Zittau)|Hartau]] durchbrach der [[Kristýna]]see den Damm zur Neiße. Auch in Teilen des [[Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge|Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge]] wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem mehrere kleinere Nebenflüsse der Elbe über die Ufer traten. In [[Königstein (Sächsische Schweiz)|Königstein]], bei [[Oybin]] und [[Lückendorf]] kam es zu Erdrutschen. Der Eisenbahnverkehr zwischen Deutschland und Tschechien musste auf der [[Bahnstrecke Děčín–Dresden-Neustadt|Elbtalbahn]] unterbrochen werden.<ref>{{Webarchiv |archive-is=20120906031025 |url=http://www.landratsamt-pirna.de/7905.htm |text=''Katastrophengebiete sind für den öffentlichen Verkehr gesperrt.''}} Pressemitteilung Nr. 003-hochwasser/2010 des Landratsamtes Pirna vom 8. August 2010.</ref> In ganz Sachsen fiel in rund 11.000 Haushalten der Strom für mehrere Stunden aus.<ref>[https://www.welt.de/vermischtes/article8876336/Drei-Todesopfer-bei-Hochwasser-in-Sachsen.html ''Drei Todesopfer bei Hochwasser in Sachsen.''] In: ''[[Die Welt]].'' 7. August 2010.</ref> Schon am 16. August kam es an einigen Flüssen erneut zu Hochwasser.

* Mai/Juni 2013
{{Hauptartikel|Hochwasser in Mitteleuropa 2013}}
[[Datei:Elbe-Hochwasser in Wehlen-Juni 2013-38.JPG|mini|Überflutung der Elbe in [[Stadt Wehlen]] am 5. Juni 2013]]
Die [[Tiefdruckgebiet]]e ''Christopher'', ''Dominik'', ''Frederik'' und ''Günther'' verursachten im Rahmen einer [[Vb-Wetterlage]] ab der letzten Mai-Dekade ergiebige, lang andauernde und teilweise unwetterartige Niederschläge in Sachsen. Dabei wurden Ende Mai/Anfang Juni folgende Niederschlagswerte registriert<ref>Talsperrenmeldezentrale der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Datenstand 4. Juni 2013 um 7:15 Uhr.</ref>:

{| class="wikitable sortable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! width="20%" | Messstelle
! width="10%" | Niederschlag 29.05. (mm)
! width="10%" | Niederschlag 30.05. (mm)
! width="10%" | Niederschlag 31.05. (mm)
! width="10%" | Niederschlag 01.06. (mm)
! width="10%" | Niederschlag 02.06. (mm)
! width="10%" | Niederschlag 03.06. (mm)
! width="10%" | Summe Niederschlag 29.05.–03.06. (mm)
|-
|[[Talsperre Werda]]
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|-
|[[Talsperre Carlsfeld]]
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|-
|[[Talsperre Eibenstock]]
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|-
|[[Talsperre Stollberg]]
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|-
|[[Talsperre Neunzehnhain I]]
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|-
|[[Talsperre Lichtenberg]]
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|[[Speicher Altenberg]]
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|[[Talsperre Gottleuba]]
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[[Datei:Chemnitz 2013 - Hochwasser Annaberger Straße-2 (8928465559).jpg|mini|Überflutung der Annaberger Straße (B 95) in [[Chemnitz]] am 2. Juni 2013]]
[[Datei:Elbe-Hochwasser in Heidenau-Juni 2013-04.JPG|mini|Überflutung der Elbe am Bahnhof [[Heidenau (Sachsen)|Heidenau]] am 7. Juni 2013]]
[[Datei:Elbe-Hochwasser in Dresden-Juni 2013-121.JPG|mini|Überflutung der Elbe in [[Dresden]] am 6. Juni 2013]]
An zahlreichen Flüssen wurde Anfang Juni die [[Hochwasserwarnstufen in Deutschland|Hochwasserwarnstufe&nbsp;4]] (Hochwasserabwehr) erreicht. Nach Überschreiten dieser Warnstufe wurde in den drei kreisfreien Städten [[Chemnitz]], [[Leipzig]] und [[Dresden]] sowie in weiteren sieben Landkreisen des Freistaates Katastrophenalarm ausgelöst.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/panorama/hochwasser-in-bayern--thueringen--sachsen--sachsen-anhalt-dresden-loest-katastrophenalarm-aus-,10808334,23099224.html Hochwasser in Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt: Dresden löst Katastrophenalarm aus]</ref>

Besonders vom Hochwasser betroffen war zunächst vor allem Westsachsen und das Vogtland mit den Flussgebieten von [[Freiberger Mulde|Freiberger]] und [[Zwickauer Mulde]], die [[Vereinigte Mulde]] und die [[Weiße Elster]]. Teile der Gemeinden [[Colditz]], [[Döbeln]], [[Glauchau]], [[Grimma]], [[Rochlitz]], [[Trebsen/Mulde|Trebsen]], [[Wechselburg]], [[Wilkau-Haßlau]] sowie von [[Zwickau]] ([[Schlunzig]]) standen unter Wasser und wurden teilweise evakuiert. In [[Eilenburg]] wurde die Innenstadt geräumt und etwa 7.000 Menschen anderweitig untergebracht.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/hochwasser/hochwasser-regen-und-kein-ende-12206145.html ''Regen und kein Ende.''] faz.net, 3. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013</ref> Auch [[Chemnitz]], [[Flöha]] und [[Frankenberg/Sa.]] waren durch Überschwemmungen erheblich betroffen.

Die Talsperren und Speicherbecken [[Talsperre Pirk|Pirk]], [[Talsperre Eibenstock|Eibenstock]], [[Talsperre Sosa|Sosa]], [[Talsperre Stollberg|Stollberg]], [[Talsperre Neunzehnhain I|Neunzehnhain I]] und [[Talsperre Neunzehnhain II|Neunzehnhain II]], [[Speicherbecken Witznitz|Witznitz]], [[Speicher Radeburg I|Radeburg I]], [[Talsperre Bautzen|Bautzen]] und [[Talsperre Quitzdorf|Quitzdorf]] erreichten ab dem 2. Juni ihr Vollstau-Limit ''(Einstau außergewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum IAHR)'' und liefen über.<ref>Talsperrenmeldezentrale der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Datenstand 5. Juni 2013 um 21:15 Uhr.</ref>

Am Nachmittag des 3. Juni erreichten auch die Pegelstände der [[Elbe]] in [[Schöna (Reinhardtsdorf-Schöna)|Schöna]] und [[Riesa]] sowie die [[Große Röder]] in [[Großdittmannsdorf]] und die [[Lausitzer Neiße]] in [[Görlitz]] die Hochwasserwarnstufe 4.

Im Oberen Elbtal begannen ab dem 3. Juni Evakuierungsmaßnahmen in den flussnahen Siedlungsbereiche zwischen [[Schmilka]] und [[Dresden]]. Bis zum 5. Juni wurden im [[Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge]] 8.670 Personen vor den Fluten der Elbe evakuiert,<ref>{{Webarchiv |archive-is=20130619183238 |url=http://www.landratsamt-pirna.de/19306.htm |text=Pressemitteilung H-028/2013 des LRA Pirna vom 5. Juni 2013}}</ref> darunter allein 7.700 in [[Pirna]].<ref>{{Webarchiv |archive-is=20130619183234 |url=http://www.landratsamt-pirna.de/19293.htm |text=Pressemitteilung H-022/2013 des LRA Pirna vom 4. Juni 2013}}</ref>

Am 4. Juni entspannte sich die Hochwasserlage in Westsachsen langsam, die Pegel an Weißer Elster und den beiden Mulden sanken deutlich. Nur an den Pegelmessstellen um Leipzig an Parthe, Weißer Elster und der Vereinigten Mulde wurde weiterhin Hochwasserwarnstufe 4 ausgerufen.

Dagegen stieg der Elbpegel weiter an, in Schöna wurde am 6. Juni um 4 Uhr nachts der Höchststand von 10,65 Metern erreicht (Abfluss: 3830 m³/s).<ref>[http://www.umwelt.sachsen.de/de/wu/umwelt/lfug/lfug-internet/hwz/MP/501010/index.html LfULG Sachsen, Messpunktdarstellung Pegel Schöna, Stand 6. Juni 2013 um 20.00 Uhr]</ref> Die Innenstädte von [[Bad Schandau]], [[Königstein (Sächsische Schweiz)|Königstein]], [[Stadt Wehlen]] und [[Pirna]] wurden überflutet. Dabei wurden Teile dieser Städte auch durch den Rückstau der in die Elbe einmündenden Flüsse [[Kirnitzsch]], [[Biela (Elbe)|Biela]] und [[Gottleuba]] überflutet. Die [[Stadtbrücke Pirna]] wurde wegen Überflutung der Zu- und Abfahrten für den Verkehr gesperrt.<ref>{{Webarchiv |archive-today=20130619183230 |url=http://www.pirna.de/Presseinfos.4289/?nr=4459 |text=''Zahlreiche Verkehrseinschränkungen wieder aufgehoben – Kahrenweg weiterhin gesperrt''}}, Pressemitteilung der Stadt Pirna vom 5. Juni 2013.</ref> Zudem musste der Verkehr der [[S-Bahn Dresden#Linie S 1|S-Bahn-Linie S 1]] zwischen Heidenau und Schöna eingestellt werden.

In Dresden erreichte die Elbe am 6. Juni um 10 Uhr den Höchststand von 8,76 Metern (Abfluss: 4380 m³/s).<ref>[http://www.umwelt.sachsen.de/de/wu/umwelt/lfug/lfug-internet/hwz/MP/501060/index.html LfULG Sachsen, Messpunktdarstellung Pegel Dresden, Stand 6. Juni 2013 um 20.00 Uhr]</ref> Hier waren viele elbnahe Stadtteile wie [[Pillnitz]], [[Laubegast]] und [[Gohlis (Dresden)|Gohlis]] von Überschwemmungen betroffen. Insgesamt wurden etwa 1656 Hektar des Stadtgebietes überflutet (2002: 3100 Hektar). Etwa 23.500 Menschen mussten aus ihren Wohnungen evakuiert werden.<ref>''Mehr Elb-Wasser als 2002'', Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 10. Juni 2013</ref> Das [[Blaues Wunder (Dresden)|Blaue Wunder]] und die [[Elbebrücken Niederwartha#Straßenbrücke|Brücke Niederwartha]] waren für den Verkehr gesperrt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/06/pm_072.php |titel=Aktuelle Informationen zum Hochwasser |kommentar=Pressemitteilung |hrsg=Stadt Dresden |datum=2013-06-05 |abruf=2017-07-02}}</ref>

Im weiteren Elbverlauf wurden auch Teile von [[Radebeul]], die Altstadt von [[Meißen]] und Teile von [[Riesa]] überflutet. Auch die [[Elbebrücke Riesa (Straße)|Riesaer Elbbrücke]] musste für den Verkehr gesperrt werden.

Am 5. Juni mussten in Nordsachsen wegen eines überlaufenden Sees mehrere Dörfer zwangsevakuiert werden. Vor allem für das am [[Seelhausener See]] gelegene [[Löbnitz (Sachsen)|Löbnitz]] und dessen Ortsteil Sausedlitz war die Gefahr von Überschwemmungen und Erdabbrüchen sehr groß. Zur Entlastung des Seelhausener Sees wurde an der [[Mulde (Fluss)|Mulde]] ein Damm gesprengt, um weiteres Volllaufen zu verhindern.<ref name="Weltticker" >[https://www.welt.de/vermischtes/article116822923/Sachsen-rechnet-mit-Milliardenschaeden.html Dörfer in Sachsen werden zwangsevakuiert], im Liveticker auf welt.de vom 5. Juni 2013</ref>

Am 9. Juni waren im Erzgebirge, der Sächsischen Schweiz und der Oberlausitz erneut unwetterartige Starkniederschläge mit [[Hagel]] zu verzeichnen. Dabei wurde z. B. an der [[Talsperre Lehnmühle]] binnen einer Stunde ein Niederschlag von 61 mm gemessen.<ref>[https://www.saechsische.de/hagel-und-wassermassen-das-wetter-spielt-verrueckt-2591777.html ''Hagel und Wassermassen: Das Wetter spielt verrückt.''] In: ''Sächsische Zeitung'' (Ausgabe Pirna), 10. Juni 2013.</ref> In [[Schmiedeberg (Dippoldiswalde)|Schmiedeberg]] lagen Schnee und Hagel bis zu einem Meter hoch.<ref>[http://www.dnn.de/Region/Region-News/Heftiges-Unwetter-im-Landkreis-Saechsische-Schweiz-Osterzgebirge-Katastrophenalarm-ausgeloest ''Heftiges Unwetter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge – Katastrophenalarm ausgelöst''], Dresdner Neueste Nachrichten vom 10. Juni 2013</ref> Die Wasserstände einer Reihe von kleinen Flüssen stieg binnen kurzer Zeit teils erheblich an. So erhöhte sich der Pegel der [[Sebnitz (Fluss)|Sebnitz]] in [[Sebnitz]] innerhalb von 6 Stunden von 58 cm auf 167 cm.<ref>[http://www.umwelt.sachsen.de/de/wu/umwelt/lfug/lfug-internet/hwz/MP/550302/index.html LfULG Sachsen, Messpunktdarstellung Pegel Sebnitz 2, Stand 10. Juni 2013 um 20.15 Uhr]</ref> Lokal traten in zahlreichen Orten Überschwemmungen und Hangrutschungen auf. betroffen waren u. a. Teile der Gemeinden [[Aue (Sachsen)|Aue]], [[Ebersbach-Neugersdorf]], [[Hartmannsdorf-Reichenau]], [[Hochkirch]], [[Rochlitz]], [[Schmiedeberg (Dippoldiswalde)|Schmiedeberg]], [[Weißenberg]] und [[Zschorlau]].

Vom Junihochwasser waren insgesamt 295 der 438 Gemeinden betroffen. In 127 Gemeinden wurde Katastrophenalarm ausgelöst.<ref>{{ Webarchiv | url=http://www.mdr.de/sachsen/hochwasserkonferenz-altzella100.html | wayback=20130620072711 | text=''Flutkonferenz im Kloster Altzella – Enger Zeitplan für sächsische Hochwasser-Kommunen'', www.mdr.de vom 14. Juni 2013}}</ref> Die vorläufige Schadenshöhe wurde auf etwa 2 Milliarden € beziffert (Stand: 25. Juni 2013).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/185385?page=34 |titel=Hochwasserschäden bei rund zwei Milliarden Euro |hrsg=Sächsische Staatskanzlei |datum=2013-06-25 |abruf=2017-07-02}}</ref> Im Vergleich dazu beliefen sich die Schäden des Hochwassers 2002 auf etwa 6,2 Milliarden €.<ref>{{Webarchiv |wayback=20140421163231 |url=http://www.ikse-mkol.org/fileadmin/download/gescannte_Publikationen/DE/IKSE-Dokumentation_Hochwasser_2002.pdf |text=Internationale Kommission zum Schutz der Elbe: ''Dokumentation des Hochwassers vom August 2002 im Einzugsgebiet der Elbe''.}} Magdeburg 2004, S. 57 (PDF; 42,4&nbsp;MB)</ref>

* Mai 2014
Am 27. Mai 2014 sorgten eng begrenzte, aber sehr starke, konvektive Niederschläge für örtliche Überflutungen vor allem im Raum Dresden und Meißen. Durch Schlammlawinen wurden Straßenzüge überflutet und der Asphalt unterspült. Kleinere Bäche und Flüsse traten lokal über die Ufer und überfluteten mehrere Ortschaften. Die Schäden sind noch nicht absehbar.


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Überblicksdarstellungen / einzelne Hochwasserereignisse'''
* anonymus (2002): ''Die große Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert''. Reprint der Originalausgabe von 1897. Husum. ISBN 3-89876-071-5.
* ''Die große Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert.'' (Reprint der Originalausgabe von 1897). Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5.
* Dieter Fügner (2002): ''Hochwasserkatastrophen in Sachsen.'' Taucha.
* ''Die Wasserkatastrophe im Königreich Sachsen am 30. und 31. Juli 1897.'' Dresden 1897 ([http://digital.slub-dresden.de/id314595996 Digitalisat])
* Dieter Fügner (2004): ''Hochwasserkatastrophen in Sachsen. Ein historischer Überblick.'' in: Landesvereins Sächsischer Heimatschutz [Hrsg.] (2004): Mitteilungen. Heft 1/2004. S. 23-31.
* Friedrich August Bergner: ''Die große Wasserfluth Ende Juli und Anfang August dieses Jahres, welche über verschiedene Gegenden unseres Vaterlandes hereinbrach''. Lindner, Buchholz 1858 ([http://digital.slub-dresden.de/id409945498 Digitalisat])
* C. G. Pötzsch (1784, 1796, 1800): ''Chronologische Geschichte der großen Wasserfluten des Elbstros seit tausend und mehr Jahren. Bd.1-3.'' Dresden.
* Dieter Fügner: ''Hochwasserkatastrophen in Sachsen.'' Taucha 2002, ISBN 3-910074-31-6.
* Stadt Glashütte [Hrsg.] (2006): ''Glashütte Sachsen. 1506-2006. 500 Jahre Stadtgeschichte.'' Dresden. (Informationen über die Hochwasser im Müglitztal)
* Dieter Fügner: ''Hochwasserkatastrophen in Sachsen. Ein historischer Überblick.'' In: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): ''Mitteilungen.'' Heft 1/2004, S. 23–31.
* Stadtchronik Magdeburg, diverse andere Chroniken
* [[Rüdiger Glaser]]: ''Klimageschichte Mitteleuropas. 1000 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen.'' Primus-Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-405-6.
* Karina Helfricht, [[Jürgen Helfricht]]: ''Die Jahrtausendflut 2002 in Sachsen.'' Husum 2002, ISBN 3-89876-070-7.
* Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): ''Meteorologische und hydrologische Analyse des Frühjahrshochwassers 2006 in den sächsischen Fließgewässern''. Dresden 2006 ([http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/8467.htm Digitalisat])
* Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser im August und September 2010 und im Januar 2011 in Sachsen''. Dresden 2013 ([http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/12292.htm Digitalisat])
* Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): ''Gewässerkundlicher Monatsbericht mit vorläufiger Auswertung des Hochwassers Juni 2013''. Dresden 2013 ({{Webarchiv |wayback=20131110214258 |url=http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/download/Kurzbericht_Juni_2013_130820.pdf |text=Digitalisat}})
* Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): ''Ereignisanalyse Hochwasser Juni 2013''. Dresden 2014 ([https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/15180 Digitalisat])
* Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung (Hrsg.): ''Hochwasserschutz in Sachsen. Materialien zur Wasserwirtschaft.'' 1/1995, Dresden.
* Wilhelm Werner: ''Karte des Elbstromes innerhalb des Königreichs Sachsen. Mit Angabe des durch das Hochwasser vom 31sten März 1845 erreichten Ueberschwemmungsgebietes.'' 1 Karte (15 Blatt). M 1:12.000. Dresden 1855. ([http://www.deutschefotothek.de/cms/kartenforum-elbe-hochwasser.xml online im Kartenforum der Deutschen Fotothek])

'''Regionale Darstellungen / einzelne Flussgebiete'''
* Adolf Böhm: ''Die Hochwasser in der Vereinigten Mulde.'' In: ''Sächsische Heimatblätter.'' Heft 2/2001, S. 93–95.
* Dresdner Druck- und Verlagshaus (Hrsg.): ''Jahrhundertflut im Elbtal. Zwischen Schmilka und Pirna, Mühlbach und Heidenau.'' Dresden 2002, ISBN 3-9808416-2-6.
* Dresdner Druck- und Verlagshaus (Hrsg.): ''Jahrhundertflut im Weißeritzkreis. Zwischen Rehefeld und Freital, Altenberg und Glashütte.'' Dresden 2002, ISBN 3-936642-05-2.
* Ulrich Hammerschmidt (Hrsg.): ''Das Jahrhundert Buch 1900–2000. Bilder und Geschichten aus Chemnitz, dem Erzgebirge, Vogtland und Muldental.'' Chemnitz 1999, ISBN 3-928678-54-X.
* Christian Gottlieb Pötzsch: ''Chronologische Geschichte der großen Wasserfluten des Elbstroms seit tausend und mehr Jahren.'' Bd.&nbsp;1–3: Dresden 1784, 1796, 180. ([http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/2713/5/3 Digitalisat)]
* Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (Hg.): ''Hochwasserschutz an der Mulde. Vorbeugender Hochwasserschutz durch Wasserrückhalt in der Fläche unter besonderer Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte am Beispiel des Flusseinzugsgebietes der Mulde in Sachsen''. Schriftenreihe 35/2007, Dresden 2007 ([http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/147/1212151911363-2012.pdf Digitalisat])
* Sächsisches Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): ''Hochwasser 2002 im Muldegebiet – eine meteorologisch-hydrologische Analyse''. Schriftenreihe 32/2009, Dresden 2009 ([http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/2521/LfULG_Schriftenreihe_Heft_32_2009_Hochwasser_2002_im_Muldegebiet.pdf Digitalisat])
* Gerd H. Schmitz, Robert Schwarze, Franz Lennartz: ''Das Potential der Hochwasservorhersage zur Schadensminderung – aufgezeigt am Beispiel des Oberen Elbtals und des Osterzgebirges.'' In: Kuratorium Altstadt Pirna e.&nbsp;V. (Hrsg.): ''Pirnaer Hefte.'' Heft 5. Pirna 2003, {{ISSN|1616-6469}}, S. 151–178.


'''lokale Darstellungen'''
* andere Wikipedia Artikel
* [[Petrus Albinus]]: ''Gründliche und vleissige Beschreibung der erschrecklichen Wasserfluth, welche im Augustmonat dieses lauffenden 1573. Jhars am Schneeberge, der weitberümbten Bergkstadt, im Landt zu Meissen gelegen, grossen schaden gethan hat''. Wittenberg 1573 ([http://digital.slub-dresden.de/id414205197 Digitalisat])
* Erich Barth: ''Hochwasserkatastrophe Pirna am 23.07.1957''. ([http://digital.slub-dresden.de/id380477963 Digitalisat])
* Paul Gau: ''Die Hochfluth in Meißen 1890 vom 5. bis 9. September 1890''. mehrbändiges Werk, Meißen 1890 ([http://digital.slub-dresden.de/id398065543 Digitalisat])
* Lutz Hennig: ''Schadensgebiet Müglitztal : eine Dokumentation der schwersten Hochwasserkatastrophen der letzten einhundert Jahre in Weesenstein.'' Weesenstein 2003, ISBN 3-00-012901-4.
* Stadt Glashütte (Hrsg.): ''Glashütte Sachsen. 1506–2006. 500 Jahre Stadtgeschichte.'' Saxonia-Verlag für Recht, Wirtschaft und Kultur, Dresden 2006, ISBN 3-937951-31-8.


==Weblinks==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Floods in Saxony|Überschwemmungen in Sachsen}}
* [http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/wetterchronik/home.pl?region=12 Wetterchronik von Sachsen]
{{Commonscat|Tornado am Pfingstmontag 2010|Tornado am Pfingstmontag 2010 in Großenhain}}
* [http://www.hochwasserzentrum.sachsen.de/ Landeshochwasserzentrum (LHWZ) Sachsen – Informationsmöglichkeit über Hochwassergefahren]
* [http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/8838.htm Karten, Geodienste und Daten zum Fachthema Hochwasser in Sachsen] auf www.umwelt.sachsen.de
* [http://old.glorie.de/Ereignisse.html Windhosen im Erzgebirge und Erzgebirgsvorland]
* [http://www.frontgewitter.de/ Gewitterbeobachtungen im Erzgebirge]
* [http://www.sachsenschiene.net/bahn/sys/unw.htm Betriebsstörungen durch Unwetter beim sächsischen Eisenbahnverkehr]
* {{Webarchiv|url=http://www.giub.unibe.ch/klimet/docs/climdyn_2004_luterbacher.pdf|wayback=20121214233057|text=Flutkatastrophen in Zentraleuropa}} (PDF; 435&nbsp;kB)
* [http://undine.bafg.de/elbe/extremereignisse/elbe_extremereignisse.html Informationsplattform Undine: ''Extremereignisse Elbe: Hochwasserereignisse im Elbstrom'']


== Einzelnachweise ==
==Quellen==
<references/>
<references responsive />


[[Kategorie:Naturkatastrophe|Sachsen]]
[[Kategorie:Liste (Naturkatastrophen)|Sachsen]]
[[Kategorie:Liste]]
[[Kategorie:Sächsische Geschichte]]
[[Kategorie:Wetterereignis (Europa)|!Sachsen]]
[[Kategorie:Wikipedia:Liste]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 14:59 Uhr

Der folgende Artikel enthält eine chronologische Listung der schwersten Hochwasser und Naturkatastrophen in Sachsen.

Krippen: Markierungen der Elbhochwasser (1784–2006)
  • 785/8

Die Annales regni Francorum berichten, dass Karl der Große bei seinen Kriegszügen gegen die Sachsen durch große Überschwemmungen (nimium inundationes aquarum) behindert wurde.[1] (Es ist wahrscheinlich, dass auch im heutigen Gebiet mit dem Namen „Sachsen“ die Elbe hoch gestanden hatte, wenn elbabwärts, wo damals die ursprünglichen Sachsen wohnten, von Hochwasser berichtet wurde.)

10. Jahrhundert

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  • 11. November 962

Nach achttägigem ununterbrochenen Schneefall im Gebirge setzte Tauwetter ein, welches an vielen sächsischen Bächen und Flüssen Hochwasser hervorrief. Die Flut richtete im gesamten Bereich der Elbe bis Hamburg Schäden an.

11. Jahrhundert

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  • 1009

Die Gebiete um Elbe, Unstrut und Saale waren von sieben Tage anhaltenden Überschwemmungen betroffen. Überlieferungen zufolge soll die Zahl der Opfer so hoch gewesen sein, dass zu wenige Leute zur Beerdigung der Toten zur Verfügung standen.

  • 1059

Lang anhaltende Regenfälle riefen katastrophale Überschwemmungen hervor, welche den Überlieferungen zufolge in den Augen der Bevölkerung wie eine zweite Sintflut wirkten. Die Auswirkungen waren so gewaltig, dass viele Familien sich eigene Schiffe bauten.

12. Jahrhundert

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  • 1118

Ein schweres Hochwasser zerstörte in den Städten entlang der Elbe und ihrer Nebenflüsse zahlreiche Häuser und Kirchen.

  • 16. Februar 1162

Plötzlich einsetzendes Tauwetter rief in ganz Sachsen große Überschwemmungen hervor. Dabei rissen die Fluten Häuser und Menschen mit sich.

  • 1196

Heftige Stürme führten in ganz Sachsen zu schweren Überschwemmungen. Chronisten berichten von komplett überfluteten Dörfern, mächtigen entwurzelten Bäumen und zahlreichen toten Menschen und Tieren.

13. Jahrhundert

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  • 22. April 1272

An der Moldau und der Elbe kam es zu größeren Überschwemmungen.

  • 24. August 1275

Moldau und Elbe traten erneut in großem Stil über ihre Ufer. Dabei wurden in der Markgrafschaft Meißen ganze Dörfer weggespült.

14. Jahrhundert

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  • 1318

Beim großen Frühjahrshochwasser der Elbe wurde die Dresdner Elbbrücke schwer beschädigt. Während die steinernen Pfeiler Wasserdruck und Eisgang widerstanden, wurden die hölzernen Jochbögen weggeschwemmt. Daraufhin erhielt die Brücke beim Wiederaufbau eine komplett steinerne Wölbung. Denjenigen, die den Aufbau der Brücke unterstützten, gewährte Papst Johannes XXII. 80 Tage Ablass.

  • 2. Februar 1342

Ein regenreicher Warmlufteinbruch verursacht nach vorherigem großen Schneefall schreckliche Überschwemmungen in Böhmen und Sachsen. In Prag wurde die Moldaubrücke (wahrscheinlich der Vorgängerbau der Karlsbrücke) teilweise zerstört. In Sachsen wurden zahlreiche Dörfer zerstört. Chronisten berichten, dass man „Männer und Frauen […] auf den Dächern, Kinder in den Wiegen rettungslos fortschwimmen (sah)“.[2]

  • Juli 1342

Am St. Magdalenentag des Jahres 1342 – das entspricht dem 21. Juli nach unserer Zeitrechnung – wurde Mitteleuropa vom vermutlich größten Hochwasser dieses Jahrtausends heimgesucht. Nach längerer Trockenheit folgte ein „zwei Tage anhaltender außerordentlicher Wolkenbruch“. Damals stand das Wasser des Mains in Würzburg bis nahe an den Dom. Aus der Rheinregion wird berichtet, dass im Mainzer Dom „das Wasser einem Mann bis zum Gürtel stand“ und man in Köln mit Booten über die Stadtmauer fahren konnte. In den Chroniken von Regensburg, Passau und Wien wird das Magdalenenhochwasser als katastrophales Donauhochwasser beschrieben. Das Gleiche trifft auf Mosel, Moldau, Elbe, Werra, Unstrut und Weser zu. Selbst Kärnten und die Lombardei wurden vom Hochwasser heimgesucht.

„In diesem Sommer war eine so große Überschwemmung der Gewässer durch den ganzen Erdkreis unserer Zone, die nicht durch Regengüsse entstand, sondern es schien, als ob das Wasser von überall her hervorsprudelte, sogar aus den Gipfeln der Berge,… und über die Mauern der Stadt Köln fuhr man mit Kähnen […] Donau, Rhein und Main […] trugen Türme, sehr feste Stadtmauern, Brücken, Häuser […] und die Bollwerke der Städte davon. […] und die Schleusen des Himmels waren offen, und es fiel Regen auf die Erde wie im 600. Jahre von Noahs Leben, […] ereignete es sich in Würzburg, daß dort der Main mit Gewalt die Brücke zertrümmerte und viele Menschen zwang, ihre Behausungen zu verlassen.“[3]

15. Jahrhundert

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  • 22. Juli 1400

Ein Elbhochwasser riss in Dresden einen Pfeiler der Elbbrücke weg.

  • 5. August 1413

Überschwemmungen von Elbe und Triebisch riefen in Meißen schwere Schäden hervor. Dabei wurden Teile der Elbbrücke weggeschwemmt. In Großenhain zerstörten die Wassermassen der Röder die Brücke.

  • 1427

Hochwasser in Pirna (Aufzeichnung des Pirnaer Mönchs Johannes Lindner)

  • 1430

Hochwasser traten in den Gebieten von Elbe, Saale, Mulde und vielen anderen Wasserläufen in Sachsen auf.

  • 22. Juli 1432

Weite Teile Sachsens und Böhmens waren von größeren Überschwemmungen betroffen, die fünf Tage lang anhielten. Dabei wurden entlang von Mulde und Neiße unter anderem die Brücken in Grimma und Görlitz zerstört. In Pirna stand das Wasser der Elbe bis zum Oberteil des Elbtores. In zahlreichen Städten wurde die Bausubstanz schwer in Mitleidenschaft gezogen. In Görlitz spülte die Neiße Mühlen, Häuser, das Hospital und die Kirche zum Heiligen Geist weg. Auch in Grimma fielen mehrere Wassermühlen den Fluten zum Opfer.

  • 1433

Eine Muldehochflut zerstörte erneut in Grimma alle Mühlen.

  • 1445

Südlich von Dresden ging ein starker Wolkenbruch nieder. Durch seine Wassermassen schwoll der Kaitzbach stark an, welcher in den heutigen Dresdner Stadtteilen Mockritz, Leubnitz und Strehlen Häuser mit fortriss. In Dresden verursachte der Kaitzbach einen Dammbruch, wodurch die Vorstadt um die Frauenkirche überschwemmt wurde.

  • 1445

Chroniken berichten erstmals von einem Hochwasser der Weißeritz. In Plauen reicht der Wasserstand der Weißeritz bis an den Hahneberg. Westlich der Dresdner Stadtmauer überschwemmt die Weißeritz Auen und richtet großen Schaden an Gebäuden in Fischersdorf und der Viehweiden-Gemeinde an.[4]

  • 24. August 1471

Ein überraschendes Hochwasser von Triebisch und Meise beschädigte in Meißen den Grundbau der Wolfgangskirche schwer. Vier Arbeiter kamen bei der Flut ums Leben.

  • 1491

Chronisten berichten von großen und plötzlich auftretenden Überschwemmungen an zahlreichen sächsischen Gewässern. Dabei rissen die Fluten der Mulde und des Lungwitzbaches in Niederlungwitz und Zwickau 44 Menschen in den Tod.

  • 27. Juni 1498

Im Osterzgebirge verursacht ein Hochwasser der Weißeritz schwere Schäden.

16. Jahrhundert

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  • 16.–18. August 1501

Die Elbe wurde, verursacht von einem neuntägigen Regen in Böhmen, von einem schweren Hochwasser heimgesucht. In Pirna erreichte das Wasser die Kanzel der Klosterkirche, während es die Dresdner Brücke fast überflutete. Angeblich konnte man von letzterer aus das Wasser mit der Hand fassen.[5] In der Landeshauptstadt erreichte die Elbe am 16. August einen Stand von 8,57 Meter (Durchfluss 5000 Kubikmeter je Sekunde). In Meißen stand das Wasser 12 Ellen und 10 Zoll über den mittleren Stand.

  • 7. August 1506

Eine von einem Wolkenbruch ausgelöste Flut der Triebisch zerstörte einige Häuser und Scheunen. Die Meißner Stadtmauer wurde durch den Anprall von fünf klaftergroßen Bäumen schwer beschädigt.

  • 1510

Die Elbe führte Hochwasser. In Pirna wurden weite Teile der Innenstadt überflutet, der Markt stand komplett unter Wasser.

  • 1530

Chronisten berichteten, dass entlang der Weißeritz und weiterer Gebirgsflüsse schwere Hochwasser auftraten.

  • 1533

Entlang von Elbe, Gottleuba und Seidewitz ereigneten sich große Überschwemmungen. Die Seidewitz zerstörte in Liebstadt mehrere Häuser und spülte die Trümmer bis nach Pirna.

  • 1538

An der Weißeritz und weiteren Gebirgsflüssen kam es erneut zu schweren Überflutungen.

  • 1539

Ein Hochwasser der Mulde zerstörte in Penig eine Brücke. Dabei kam ein Mensch ums Leben.

  • 1547

Der Pirnaer Chronist Petermann berichtete von einem Sturm, bei dem „zum Altenberge in einem Wirtshause auf der Hochzeit 30 Junggesellen und 40 Jungfern […] sind weggeführet worden, dass man bis auf diesen Tag von selbigen nichts mehr zu sehen bekommt.“[6]

  • 15. November 1552

Nahe Königstein kamen bei einem durch einen plötzlichen Starkregen verursachten Hochwasser des Mühlwassers (Biela) 107 Menschen ums Leben. Ein Kind soll von der Elbe unversehrt bis Pirna mitgeführt worden sein.

  • 21. Juli 1552

Entlang der Gottleuba ereignet sich eine Hochwasserkatastrophe.

  • 1559

Ein schwerer Wolkenbruch überschwemmte weite Teile des Müglitztales und setzte einige der Bergbaugruben um Altenberg und Glashütte unter Wasser. Der Chronist berichtet, dass „[…]ein Hochwasser großen Schaden an Mühlen, Rosten, Wegen und zurechtgemachten Zinnsteinen gebracht (hat).“[7]

  • 21. Juli 1560

Große Überschwemmungen ereigneten sich an der Seidewitz, der Gottleuba und der Elbe.

  • 1564

Ein Hochwasser der Elbe verursachte im oberen Elbtal größere Schäden. Die Macht der Wassermassen schwemmte in Pirna sogar Mühlsteine fort.

  • 1565

Ein Elbhochwasser mit starkem Eisgang verursachte beträchtliche Schäden an den Brücken in Dresden, Meißen und Torgau. In Wittenberg brach die Elbbrücke zusammen und riss zahlreiche Studenten, welche sich als Schaulustige auf ihr befanden, in den Tod.

  • 20. Juli 1565

Ein Wolkenbruch zerstörte in Crottendorf 14 Häuser. 13 Menschen ertranken in den Wassermassen. In Wiesa wurden 8 Häuser und die Mühlen zerstört. Hier starben 17 Menschen.[8]

  • 13. August 1568

Weite Teile des Erzgebirges waren von heftigen Niederschlägen betroffen. In und um Schneeberg versanken 24 Wohnhäuser, 9 Viehställe und 7 Scheunen in den Fluten. Zahlreiche Bergwerke soffen ab. 24 Tote waren zu beklagen. Im benachbarten Schlema wurde die Kirche und ein Wohnhaus weggeschwemmt, dabei starben acht Menschen. Im Hüttengrund ertranken 7 Menschen in den Wassermassen, auch hier soffen zahlreiche Zechen ab.[9]

  • 1569

Seidewitz, Gottleuba und Elbe führten erneut Hochwasser.

  • 13. August 1573

Überschwemmungen an kleineren Elbnebenflüssen richteten in der Nähe von Pirna große Schäden an. Dabei wurden Mühlen weggeschwemmt und Menschen ertranken. In Pirna wurden Leichen vom Friedhof ausgeschwemmt. Zwickau, Schneeberg, Penig, Frankenberg, Rochlitz, Grimma, Eilenburg, Pegau und weitere Orte im Muldegebiet erlitten schwere Schäden durch die Mulde und die Zschopau. Auch in Sebnitz traten schwere Schäden auf.

  • 26. Juni 1586

Die sogenannte Wasserflut vom Pfaffenberg (Pfaffenstein) zerstörte in Königstein zehn Häuser.

  • 17. August 1595

An zahlreichen sächsischen Wasserläufen traten Überschwemmungen auf. Einen besonders hohen Pegel erreichte die Neiße. Hier wurde in Görlitz ein Stand von neun Ellen über dem mittleren Wasserstand gemessen. In Zittau beschädigten die Fluten Teile der Stadtmauer, in der Stadt selbst kamen 31 Menschen ums Leben.

  • 13. August 1598

Ein Hochwasser der Weißeritz überflutete die Wilsdruffer Vorstadt in Dresden.

17. Jahrhundert

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Hochwassermarken der Elbe (1655–2002) in Pirna
  • 1602

Langanhaltender Regen ließ die Wasserstände der sächsischen Gewässer stark ansteigen.

  • 15. Mai 1622

Ein Unwetter verursacht ein Hochwasser der Rachel in Clausnitz. Dabei starben 27 Menschen, 13 Häuser wurden zerstört.[10]

  • 17. Mai 1622

Ein Unwetter verursacht ein Hochwasser in Dorfchemnitz, bei dem drei Häuser weggerissen werden und 7 Menschen ums Leben kommen.

  • 28. Mai 1617

Ein Hochwasser der Biela vernichtete zahlreiche Mühlen und Hammerwerke. In Königstein wurden eine Brücke und sieben Häuser zerstört.

  • 6. August 1629

Die Kirnitzsch riss alle Mahlmühlen und Sägewerke, mit Ausnahme der Mittelndorfer Mühle, weg. Die drei Hauptschützen in Bad Schandau wurden ebenfalls zertrümmert.

  • 3. Januar 1651

Nach ergiebigem Schneefall setzte starkes Tauwetter, begleitet von starkem Regen, ein. Die Elbe und ihre Nebenflüsse „[…] brachten eine Überschwemmung über’s ganze Land, wie sich einer solchen die ältesten Leute nicht zu erinnern wußten.“'[11] In Pirna stand die Innenstadt bis zum Markt unter Wasser. Sebnitz erlitt durch den gleichnamigen Fluss schwere Zerstörungen. Die Weißeritz konnte durch den Eisgang der Elbe nicht abfließen und überschwemmte in Dresden die ganze Gegend vor dem Wilsdruffer Tor. In der Landeshauptstadt erreichte die Elbe am 3. Januar einen Stand von 7,55 Meter (Durchfluss 3200 Kubikmeter je Sekunde).

  • 20. Juli 1652

Durch Hagel wurde in Zinnwald die gesamte Getreideernte vernichtet.

Hochwassermarke des Elbhochwassers vom 7. Februar 1655 in Pirna
  • 7. Februar 1655

Die Elbe erfuhr ihr schwerstes Hochwasser im 17. Jahrhundert. Auslöser war plötzlich einsetzendes und von starken Regenfällen begleitetes Tauwetter, welches den seit 22. Januar zugefrorenen Fluss aufbrach und zu Eisstau führte. In Pirna überflutete der Fluss die komplette Innenstadt. Hier konnten sich die Bewohner nur noch mit Kähnen fortbewegen. Angeblich führte das Wasser eine Wiege mit Kleinkind bis nach Dresden fort. Hier erreichte die Elbe am 7. Februar einen Pegel von 8,38 Meter (Durchfluss 4800 Kubikmeter je Sekunde). Über die Schäden berichtet ein Pirnaer Chronist: „Was in diesem Wasser vor Menschen, Häuser und Gebäude umgekommen und was sonderlich im Niederlande für Schaden sonst an Feldern, Gärten und Wiesen geschehen, ist unbeschreiblich.“[12]

  • 3.–6. August 1661

Nach zwei Wochen heftigem Regen schwollen die Bäche und Flüsse im Westerzgebirge wie Große Mittweida, Zschopau, Schwarzwasser und Zwickauer Mulde über 6 Ellen an und verursachten starke Verwüstungen an den Dörfern und Städten. Insbesondere die nach dem Dreißigjährigen Krieg gerade wieder in Gang gekommenen Hammerwerke in den Flusstälern wurden durch das Hochwasser wieder komplett zerstört. Über die Ereignisse berichtet Christian Lehmann: „Anno 1661 hatte es im Julio biß zu desselben Ende 14 Tage lang hefftig geregnet und alle Bäche angeschwellet. Den. 2. Augusti aber fieng es noch hefftiger an und fielen in Tag und Nacht 24 Güsse auf einander, davon die Bächer über ihre Ufer giengen und wuchsen den 3., 4., 5. Augusti von anhaltendem Regen und Donnerwettern, daß sie biß auf 6 Ellen hoch gestiegen und unbeschreiblichen Schaden gethan.“[13] In Eibenstock zerstörten die Fluten am 6. August 8 Häuser, weitere 28 wurden durch Unterspülung stark beschädigt. Eine Frau ertrank. In der Stadt sowie an den Hammerwerken Unterblauenthal und Sosa entstand ein Schaden von 10.000 Talern.[14]

  • 15.–16. Juni 1666

In der Oberlausitz gingen starke Gewitter und Wolkenbrüche nieder. Dadurch wurden in Hennersdorf, Varnsdorf, Hermsdorf, Taubenheim, Ottendorf, Zittau und Görlitz Häuser mitsamt ihren Bewohnern sowie dem Vieh von der Spree, der Neiße bzw. der Queis weggeschwemmt.

  • 13. Juli 1695

Bei einem Gewitter brannten in Wolkenstein infolge Blitzeinschlag 19 Häuser und 15 Scheunen nieder. Dabei kam eine Frau ums Leben.[15]

18. Jahrhundert

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  • 30. Juli 1703

Lang anhaltende Regenfälle führten zu Überschwemmungen entlang der Flüsse und Bäche im Osterzgebirge. In Beerwalde richtete die Wilde Weißeritz große Schäden an. Am 2. August überfluteten Gottleuba und Seidewitz die Stadt Pirna. Dabei wurde die in der Vorstadt in Scheunen gelagerte Ernte größtenteils vernichtet.

  • 22. Juni 1714

Bei Nixdorf (Mikulášovice) ging ein großer Wolkenbruch nieder. In Sebnitz zerstörte das Wasser die Brücke und schwemmte 16 Häuser und 15 Scheunen (nach anderen Quellen 14 Häuser und elf Scheunen) weg. Fünf Menschen ertranken. Durch die Kirnitzsch erlitt Bad Schandau schwere Schäden.[16]

  • 1771

Aus diesem Jahr berichteten die Chronisten von zwei großen Überschwemmungen, von denen nahezu alle sächsischen Flüsse betroffen waren. Verursacht wurden die Fluten von großen Schneefällen, plötzlichem Tauwetter und starkem Regen. Neben den großen Flüssen traten auch kleinste Bäche im großen Stil über die Ufer und überschwemmten weite Flächen. Dadurch wurden zahlreiche Obst- und Waldbestände schwer beschädigt. Durch die Mulde stand Zwickau wochenlang unter Wasser, so dass Beerdigungen nicht vorgenommen werden konnten. In Dresden erreichte die Elbe am 6. Juni einen Stand von 7,15 Meter (Durchfluss 2700 Kubikmeter je Sekunde).

  • 4. Februar 1783

Durch ein Hochwasser brach der Damm des Filzteiches nahe Schneeberg. Die Flutwelle ergoss sich über die Siedlungen Zschorlau und Auerhammer und zerstörte dabei vier Häuser komplett und 21 zum Teil. 18 Menschen wurden in den Tod gerissen.

31. März 1784 ist die Elbe gegangen bis an diesen Strich – Hochwassermarke in Pirna
  • Februar/März 1784

Ende Februar / Anfang März ereignete sich im Elbtal eines der schwersten je aufgezeichneten Frühjahrshochwasser. Ausgelöst wurde es durch plötzlich einsetzendes Tauwetter nach dem langen und strengen Winter 1783/84. Das Eis auf der wochenlang zugefrorenen Elbe brach rasch auf, der Wasserstand stieg pro Stunde um bis zu 32 Zentimeter und erreichte in Dresden am 1. März einen Stand von 8,57 Meter (Durchfluss 5200 Kubikmeter je Sekunde). Das war der höchste Stand seit 1655. Im gesamten Elbtal wurden Städte und Dörfer großflächig unter Wasser gesetzt. In Dresden stand das Wasser im Hof des Zwingers einen Meter hoch. Die Zerstörungskraft der Flut war durch die Wucht des mitgeführten Treibgutes und der Eisschollen besonders groß. In Dresden und Meißen wurden die Elbbrücken schwer beschädigt. Während in zahlreichen Orten das Vieh nicht gerettet werden konnte, war die Zahl der Todesopfer angesichts der Schwere der Flut vergleichsweise gering. In Meißen starben neun Menschen in den Fluten. Die Elbe floss bereits am 6. März wieder in ihrem angestammten Flussbett. Einsetzender Frost überzog die überfluteten Häuser und Flächen mit einer Eisschicht; dies erschwerte die Aufräumarbeiten.

  • 1799

Plötzlich einsetzendes Tauwetter und Eisstau verursachten eines der schwersten je aufgezeichneten Frühjahrshochwasser der Elbe. Am 24. Februar wurde in Dresden ein Wasserstand von 8,24 Meter gemessen (Durchfluss 4400 Kubikmeter je Sekunde). Gewaltige Eisschollen, die zum Teil über einen halben Meter dick und fünf Meter lang bzw. breit waren, verursachten schwere Schäden.

19. Jahrhundert

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  • 1. September 1822

Im Basteigebiet zwischen Wehlen und Lohmen ging ein schwerer Wolkenbruch nieder. Dabei wurde in Wehlen eine Frau getötet und vier Häuser sowie zwei Brücken zerstört.[17] In Lohmen stand die Dorfstraße innerhalb von nur fünf Minuten über 50 Zentimeter unter Wasser. Hier waren zahlreiche Häuser infolge Unterspülung einsturzgefährdet.

  • 25. Juni 1824

Im Quellgebiet der Gottleuba ereignete sich nach mehrtägigem Landregen ein Starkregenereignis. Dadurch wurden im gesamten Tal schwere Schäden verursacht. In Pirna spülte die Flut die Breite Straße über 50 Zentimeter tief aus. In Dresden erreichte die Elbe am 28. Juni einen Stand von 7,53 Meter (Abfluss: 3169 m³/s).

  • 22. Juli 1834

Nach heftigen Regenfällen tritt am Nachmittag des 22. Juli 1834 in Plauen der Syrabach über die Ufer. Die Wassermassen stauen sich mitsamt mitgeführtem Treibgut, insbesondere der Holzstämmer der Lohmühle, an einem Stadttor der Stadtmauer, bringen diese schließlich zum Einsturz und ergießen sich in die Stadt. Insgesamt zerstören die Wassermassen an diesem Tag 17 Häuser, weitere 15 Häuser sind abrissreif und 44 Gebäude sind schwer beschädigt. In den Fluten sterben 26 Menschen, darunter 8 Kinder.[18]

Meißen: Roßplatz und Neugasse am 31. März 1845
  • März/April 1845

Ausgelöst durch plötzliches Tauwetter entwickelte sich an der teils über 1,5 Meter dick zugefrorenen Elbe die sogenannte „Sächsische Sintflut“, das größte Elbhochwasser des 19. Jahrhunderts. Nach dem Eisaufbruch verbreiterte sich der Fluss in Bad Schandau auf 250 Meter (normale Breite etwa 110 Meter). Daraufhin wurde ein Großteil der Häuser der Innenstadt bis zum zweiten Stock überflutet. In der Kirche stand das Wasser bis an den oberen Rand der Kanzel. Pirnas Altstadt stand am 30. März zu 75 % unter Wasser. In Dresden verursachte Treibgut am 31. März den Zusammenbruch eines Pfeilers der Augustusbrücke. Insgesamt überflutete die Elbe, die am gleichen Tag mit 8,77 Metern ihren Höchststand erreichte (Abfluss: ca. 5250 m³/s), knapp 31 Quadratkilometer des Stadtgebietes. Unterhalb des ebenfalls weitgehend überschwemmten Meißen verursachten brechende und überflutete Deiche großflächige Überschwemmungen. Die bei diesem Winterhochwasser erreichten Rekordpegelstände wurden erst durch die Wasserstände beim Elbehochwasser 2002 übertroffen. Wichtigstes Ergebnis des Elbhochwassers von 1845 waren die ab 1861 einsetzenden Arbeiten zur Regulierung des Flusslaufes. Für die ab Dezember 1845 erbaute Bahnstrecke Dresden–Děčín wurde im Elbtal eine Trasse konzipiert, die „drei Fuß österreichisches Maß“ über dem Pegel des Elbhochwassers vom März 1845 lag.

  • 29.–31. Juli 1854

Die Flussgebiete von Mulde, Mandau und Neiße wurden von Überschwemmungen heimgesucht. In Glauchau stand die Unterstadt unter Wasser, mehrere Menschen kamen ums Leben. In Penig zerstörte die Flut 40 Häuser und machte 205 Menschen obdachlos. In Ostsachsen traten Schäden in Seifhennersdorf, Oderwitz und Zittau auf.

Rettungsszene in der Glauchauer Neugasse (1858)
  • 31. Juli – 3. August 1858

Mehrtägige Regenfälle verursachten im Gebiet der Zwickauer Mulde Überschwemmungen, von denen besonders Aue, Zwickau und Glauchau betroffen waren. Insgesamt wurden hier 142 Gebäude zerstört bzw. mussten nach Beschädigungen abgetragen werden. Todesopfer waren nicht zu beklagen.[19]

  • 27. August 1860

In den Abendstunden entlud sich über Leipzig und der näheren Umgebung ein schweres Hagelunwetter. Dabei wurden ca. 12.000 Gebäude beschädigt, mehrere Hunderttausend Glasscheiben gingen zu Bruch. Der direkte Schaden wurde auf wenigstens 1,5 Millionen Taler beziffert.[20]

  • 3. Februar 1862

In Dresden erreichte die Elbe einen Stand von 8,24 Meter (Abfluss: 4493 m³/s).

  • 6. April 1865

Ein Hochwasser der Wilden Sau überflutete Wilsdruff. Die Straßen der Innenstadt waren nur noch mit Booten und Kähnen befahrbar.

  • 14. Juni 1880
Gedenkstein für die Hochwasseropfer des Landwassers in Oderwitz

Bereits am Abend des 13. Juni 1880 setzten im Gebiet des Eigenschen Kreises im Flussgebiet der Lausitzer Neiße andauernde Regenfälle ein, die sich im Laufe des 14. Juni zu mehreren Wolkenbrüchen steigerten. Die dadurch verursachten Überschwemmungen betrafen in zwei Flutwellen insbesondere die Ortschaften entlang der Pließnitz zwischen Rennersdorf/O.L. und Nickrisch sowie die Ortschaften entlang des Landwassers und im weiteren Verlauf der Mandau. Abschnittsweise erreichte der Wasserstand der Pließnitz innerhalb von 15 Minuten eine Höhe von 6 Metern.[21] An der Rittermühle in Rennersdorf wurde ein Wasserstand von 4,15 Metern, am Sandmühlplatz in Bernstadt a. d. Eigen ein Stand von 2,79 Metern erreicht.[22] In Oderwitz erreichte das Landwasser sogar eine Wasserhöhe von 9 Metern.[23] Die Wassermassen zerstörten und beschädigten zahlreiche Gebäude und Brücken. Allein in Schönau auf dem Eigen wurden vier Wohnhäuser, drei Scheunen und neun Schuppen zerstört. 12 weitere Gebäude waren so stark beschädigt, dass sie nach der Flut abgetragen werden mussten. 99 weitere Gebäude wiesen schwere Beschädigungen auf und 42 Familien mit 137 Personen waren obdachlos geworden.[24] In Ruppersdorf/O.L. wurden vier Häuser weggerissen, in Rennersdorf rissen die Fluten 11 Häuser weg und brachten weitere 23 Gebäude zum Einsturz. In Bernstadt a. d. Eigen wurden 7 Häuser weggeschwemmt und 20 Gebäude stürzten ein. Schwere Verwüstungen waren auch in Oderwitz zu verzeichnen, hier wurden 11 Gebäude weggespült, 7 Häuser stürzten ein, 29 Gebäude galten nach der Flut als einsturzgefährdet und 78 Häuser waren stark beschädigt.[23] In Zittau überflutete die Mandau am Abend des 14. Juni die untere Hälfte der Stadt (u. a. Hältergasse, Obere Gasse, Grottauer Straße). Weitere Wassermassen brachte hier die Lausitzer Neiße aus Böhmen mit, da auch hier Starkniederschläge niedergegangen waren. In Ostritz zerstörten die Neißefluten den Bahndamm der Neißetalbahn und überfluteten das Kloster St. Marienthal. Das Neißetal wurde zwischen Leuba und Görlitz großflächig unter Wasser gesetzt. Aufgrund der kurzen Vorwarnzeit verursacht durch die kurze Zeitspanne zwischen dem Einsetzen des Niederschlags und dem Auflaufen des Hochwasserscheitels forderte die Flut zahlreiche Todesopfer. Über ihre genaue Anzahl gibt es unterschiedliche Angaben, zeitgenössische Quellen nennen 64 Tote (Schönau 3 Tote, Ruppersdorf 1 Toter, Rennersdorf 16 Tote, Bernstadt 12 Tote, Oderwitz 13 Tote, Kunnersdorf auf dem Eigen 12 Tote, Bernsdorf 2 Tote, Kiesdorf auf dem Eigen 1 Toter, Zittau 3 Tote, Altbernsdorf auf dem Eigen 1 Toter),[21] neuere Zeitungsberichte geben hingegen sogar mehr als 100 Tote an.[25]

  • 28. Mai 1881

Nach wolkenbruchartigen Niederschlägen im Raum um Höckendorf und Ruppendorf führten Wiederitz, Schloitzbach, Poisenbach und Weißeritz Hochwasser. Die Wassermassen zerstörten in den Orten entlang der Bäche und Flüsse zahlreiche Häuser. In Niederhäslich starben bei einem Gebäudeeinsturz zwei Kinder. In Potschappel kamen beim Einsturz der Weißeritzbrücke drei Menschen ums Leben. Auch in Weißig gab es Todesopfer. Die Gesamtschadenssumme belief sich auf knapp 282.000 Mark.[26]

  • 9. Juni 1882

Gegen 21:00 Uhr ging über Mittelgelenau ein Wolkenbruch mit starkem Hagel nieder. Der Dorfbach schwoll in kürzester Zeit an, trat über seine Ufer und beschädigte Häuser, Felder, Straßen und Wege. In den Wassermassen ertranken 10 Menschen, darunter fünf im Einsatz befindliche Feuerwehrleute. An ihren Tod und das Hochwasser erinnert das Feuerwehrdenkmal in Gelenau.

  • 8./9. August 1890

Wasserhosen und zwei schwere Gewitter verursachten in den Nachmittags- und Abendstunden schwere Überschwemmungen im Bereich von Lockwitzbach, Müglitz und Gottleuba. Dabei wurde die in Bau befindliche Müglitztalbahn durch Erdrutsche beschädigt.

  • 6./7. September 1890

In Dresden erreichte die Elbe einen Stand von 8,37 Meter (Abfluss: 4350 m³/s).

  • 29./30. April 1897

Ein im Gebiet des Luchberges niedergegangener schwerer Wolkenbruch mit Hagel führte zu Überschwemmungen in Glashütte. Hier lagen die Hagelkörner bis zu einem halben Meter hoch. Reinhardtsgrimma wurde durch eine 1,5 Meter hohe Flutwelle schwer geschädigt.

Blick auf das 1897 von der Weißeritz beschädigte Rathaus Löbtau
Blick auf die als Konsequenz aus dem Hochwasser vom 29./30. Juli 1897 errichtete Talsperre Malter
  • 29./30. Juli 1897

Zwanzig Tage andauernde Regenfälle und ein Wolkenbruch auf dem Erzgebirgskamm verursachten insbesondere im Osterzgebirge eine verheerende Hochwasserkatastrophe. Innerhalb eines Tages stiegen die Wasserstände durch 140 mm Niederschlag auf ein Vielfaches ihrer normalen Pegel. Im Tal der Roten Weißeritz zerstörte eine Flutwelle 320 Häuser, 130 Brücken und weite Abschnitte der Weißeritztalbahn, die erst am 9. September wieder durchgängig betrieben werden konnte. In Dresden überflutete der Fluss die Wilsdruffer Vorstadt. Insgesamt kamen entlang der Weißeritz 19 Menschen in den Fluten ums Leben. Als Konsequenz wurden zwischen 1908 und 1931 die Talsperren Malter, Klingenberg und Lehnmühle in den Weißeritztälern errichtet. Auch das Müglitztal wurde schwer getroffen. Allein Glashütte verzeichnete einen Schaden von 100.000 Reichsmark. Der Betrieb auf der erst sieben Jahre zuvor eröffneten Müglitztalbahn musste bis Oktober unterbrochen werden. Im Gottleubatal traten vor allem in Bad Gottleuba, Berggießhübel und Pirna schwere Schäden auf. In Gottleuba riss der bis 400 m³/s Wasser führende Fluss einen 22 Zentner schweren Braubottich problemlos mit sich. Die Mündung der Gottleuba in die Elbe verbreiterte sich von fünf Meter auf 70 Meter. Die Freiberger Mulde trat ebenfalls über die Ufer. In Dresden erreichte die Elbe am 2. August einen Pegel von 7,08 Meter (Durchfluss 2841 Kubikmeter je Sekunde). Außerhalb des Erzgebirges kam es insbesondere im Bereich von Lausitzer Neiße und Mandau zu schweren Überflutungen. Im Kloster St. Marienthal stand das Wasser 2,40 Meter hoch, in Ostritz 1,10 Meter. Entlang der Neiße wurden zehn Eisenbahnbrücken zerstört. In ganz Sachsen leistete die Feuerwehr in 152 und das Militär in 36 Gemeinden Hilfe.

20. Jahrhundert

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  • 7. August 1905

Wilsdruff wurde von den Fluten der Wilden Sau überflutet.

  • 7. August 1908

Im Westerzgebirge treten ergiebige Niederschläge auf (Sauschwemme 120,1 mm Niederschlag; Carlsfeld 120,0 mm Niederschlag). In Carlsfeld zerstört ein Hochwasser der Wilzsch mehrere am Bach gelegene Häuser. Auch im Tal hinunter bis Wilzschhaus kommt es zu schweren Verwüstungen, die die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld mehrere Wochen außer Verkehr setzten. Auch im Tal der Großen Bockau, insbesondere in Wildenthal, kommt es zu Zerstörungen.

  • 12. Mai 1912

In den Abendstunden wird das Gebiet zwischen Leipzig und Taucha von einem schweren Gewittersturm heimgesucht. Dabei werden durch einen Tornado in Sehlis etwa 50 Gebäude samt Schule und Kirche stark beschädigt bzw. zerstört. Der Sturm vernichtet zudem etwa 20.000 Festmeter Holz, wobei einige der umgeknickten Bäume bis zu 80 Zentimeter stark waren.

  • 27. Mai 1916

Eine Windhose richtete in Chemnitz größere Sachschäden an. Dabei wurden Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt. Teile des Daches des Elektrizitätswerkes wurden 700 Meter weit durch die Luft geschleudert. Der Sachschaden wurde insgesamt auf 1,5 bis 2 Mio. Mark beziffert.

  • 25. Mai 1925

In der um den Wilisch gelegenen Region zwischen Glashütte und Dippoldiswalde ging ein Starkregen mit Hagel nieder. Die Hagelkörner sollen nahe Glashütte bis zu einem Meter hoch gelegen haben. Auf den umliegenden Feldern wurden weite Teile der Ernte zerstört.

  • 4.–6. Juni 1926

Tagelanger Regen ließ die Müglitz über die Ufer treten, dabei wurden Teile von Glashütte überflutet. Auch der Lockwitzbach führte Hochwasser.

  • Juni 1926

Gewaltige Regengüsse im Gebirge, die Wassermassen rasen mit 42 Kubikmeter je Sekunde in die Maltertalsperre.

  • 8. Juni 1927

Gewaltige Regengüsse überfluten den Lockwitzbach

Glashütte nach dem Hochwasser am 8./9. Juli 1927
  • 8./9. Juli 1927

Im Osterzgebirge ereignete sich eine der schwersten Hochwasserkatastrophen der jüngeren Vergangenheit. Ausgelöst durch zwei intensive Wolkenbrüche fielen im Quellgebiet von Müglitz und Gottleuba innerhalb von 6 Stunden 230 mm Niederschlag. Die dadurch hervorgerufene Hochwasserkatastrophe traf mit meterhohen Flutwellen vor allem die Flusstäler der Müglitz, Gottleuba und Seidewitz und richtete gewaltige Schäden an. Die Schadensbilanz: 83 zerstörte Wohnhäuser, 113 zerstörte Nebengebäude, 265 beschädigte Häuser, 165 zerstörte und 72 beschädigte Straßenbrücken, 31 zerstörte Eisenbahnbrücken, 20 Kilometer zerstörte Eisenbahnstrecken, 15 Kilometer zerstörte und 30 Kilometer beschädigte Straßen und Wege. Den Fluten fielen etwa 160 Menschen zum Opfer, darunter allein 88 in Berggießhübel. Die Gesamtschadenssumme belief sich auf etwa 100 Millionen Reichsmark.

Hochwasser im Schwarzwassertal vom 6. Juli 1931, Bau des neuen Flussbettes an der Eisenbahnstrecke Antonsthal und Breitenbrunn
  • 6. Juli 1931

In den späten Nachmittagsstunden verursachte ein Gewitter im Gebiet des Kleinen Kranichsees (Johanngeorgenstadt 138,7 mm Niederschlag; Jelení (Hirschenstand) 79,7 mm Niederschlag) eine schwere Sturzflut im Schwarzwassertal. In Johanngeorgenstadt soffen die tieferen Sohlen des Bergwerks Frisch Glück ab, so dass der Abbau zeitweise ruhte. In Unterjugel und Wittigsthal wiesen viele Häuser Hochwasserschäden auf, teilweise türmte sich das Geröll bis an die Dächer. Zwischen Johanngeorgenstadt und Schwarzenberg wurde das Tal nahezu komplett verwüstet. Zahlreiche Häuser, Fabriken und Sägewerke sowie die Anlagen der Talstraße und der Bahnstrecke Schwarzenberg–Johanngeorgenstadt waren zerstört oder beschädigt. Der durchgehende Eisenbahnverkehr wurde erst am 2. September wieder aufgenommen. Schwarzenberg selbst wurde von einer über einen Meter hohen Flutwelle getroffen. Die Zerstörungen waren so groß, dass die Stadt zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten war. Die Sturzflut forderte ein Todesopfer, der Gesamtschaden betrug etwa 18 Millionen Reichsmark.

Überschwemmungen nach dem Dammbruch der Flöha im Januar 1932
  • Januar 1932

Plötzlich einsetzendes Tauwetter und anhaltende Niederschläge führen im Raum Chemnitz zu Überschwemmungen. In Jelení (Hirschenstand) wurden 190,3 mm Niederschlag registriert, in Carlsfeld-Weiterswiese 150,0 mm und Carlsfeld 104,9 mm. Der Wasserstand der Chemnitz erhöhte sich bis zum 4. Januar innerhalb nur eines Tages um zwei Meter auf 3,15 Meter. Dadurch wurden Teile der Innenstadt zum Teil meterhoch überschwemmt. Weitere Landstriche wurden nach einem Dammbruch durch die Flöha überschwemmt.

  • 17. September 1934

Ein schwerer Wolkenbruch ging mit Hagelschlag über dem mittleren Müglitztal nieder. Weite Teile von Glashütte standen bis zu 50 Zentimeter unter Wasser. In Niederfrauendorf erreichte die Flutwelle des Lockwitzbaches eine Höhe von 2 m. Der Gesamtschaden belief sich auf etwa 300.000 Reichsmark.

  • 13. Mai 1948

Ein Wolkenbruch ließ die Müglitz über die Ufer treten. Dabei wurde die im Tal befindliche Gaststätte Schüllermühle zerstört.

  • Juli 1954
Die überschwemmte Zwickauer Innenstadt am 10. Juli 1954 nach Hochwasser und Dammbrüchen

Die Einzugsgebiete von Weißer Elster, Mulde und Elbe waren von lang anhaltenden und starken Niederschlägen betroffen. Dabei fielen im Erzgebirge und seinem Vorland in kurzer Zeit teils mehr als 200 mm Niederschlag (Schönheide am 9. Juli 103,5 mm Niederschlag, am 10. Juli 158,0 mm Niederschlag).

Im Vogtland verursachte das Hochwasser Schäden an Verkehrswegen, auch der Eisenbahn, an Brücken und Gebäuden.[27]

Infolge eines Deichbruches wurde die Zwickauer Innenstadt bis zu zwei Meter hoch überflutet. Am Zwickauer Hauptmarkt stand das Wasser 2,10 Meter hoch.[28]

In Grimma erreichte die Mulde einen Stand von 5,96 Meter (Normalwert: 1,43 Meter). Das Leipziger Stadtgebiet nahe dem (Weiße-)Elsterflutbecken war geflutet. Die Weißeritz brachte die Talsperre Malter zum Überlaufen und richtete im unteren Flussabschnitt schwere Schäden an. In der Bezirkshauptstadt Dresden setzte der Fluss die Wilsdruffer Vorstadt unter Wasser. Die Elbe erreichte dort am 12. Juli einen Pegel von 6,74 Metern (Durchfluss 2350 m³/s).

  • 20. Juli 1955

In den Abendstunden kam es im Fichtelberggebiet zu einem Starkregen, der ein Hochwasser im Schwarzwassertal verursachte. In der zwei Meter hohen Flutwelle starben sieben Menschen, der Verkehr auf der Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt war wegen der Beschädigungen am Bahnkörper vier Wochen lang unterbrochen.

  • 23. Juli 1957

Im Osterzgebirge verursachte eine Vb-Wetterlage Wolkenbrüche und schwere Überschwemmungen in den Tälern von Biela, Gottleuba, Seidewitz, Müglitz und Weißeritz. Pirna erlebte die größte Überflutung des Stadtgebietes in der Geschichte, da die zur Elbe strömenden Wassermassen der Gottleuba am Damm der Elbtalbahn gestaut wurden und in die Stadt zurückflossen. Der im Hochwassergebiet entstandene Gesamtschaden belief sich auf etwa 100 Millionen Mark.

  • 5./6. Juli 1958

Ein schwerer Gewitterregen verursachte nur ein Jahr nach der Flut von 1957 erneut schwere Schäden in den Tälern von Weißeritz, Gottleuba und Müglitz sowie deren Nebenflüssen. Das Niederschlagszentrum lag im Raum TharandtDresden. Hier wurden zwischen dem 3. Juli und dem 6. Juli 1958 ein Niederschlag in Höhe von 190 mm gemessen.[29] Am Pegel Neundorf erreichte die Gottleuba einen Abfluss von 115 m³/s.[30] Pirna wurde wie schon 1957 von den Wassermassen der Gottleuba erneut großflächig unter Wasser gesetzt. In Dohna wurde am Pegel der Müglitz ein Abfluss von 163 m³/s registriert.[31] Die Müglitztalbahn musste wie schon im Jahr zuvor ihren Betrieb wegen Gleis- und Brückenunterspülungen für mehrere Tage einstellen. In Dölzschen erreichte der Abfluss der Weißeritz einen Wert von 230 m³/s.[32] Daraufhin kam der Verkehr im Plauenschen Grund zum Erliegen. Im Stadtgebiet von Dresden verließ die Weißeritz ihren kanalisierten Lauf und floss entlang des historischen Verlaufs durch Friedrichstadt und die Wilsdruffer Vorstadt zur Elbe. Tharandt und Hartha wurden vom Schloitzbach bzw. Todbach überflutet. Dabei ertranken vier Menschen, darunter drei Feuerwehrleute.[33] In Tharandt brachte der Bach ein Haus zum Einsturz. Im Einzugsgebiet des Lausenbachs im Norden Dresdens wurden damals die höchsten Pegelstände seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet. Die Gesamtschäden beliefen sich im Hochwassergebiet auf bis zu 50 Millionen Mark.[34]

Die Hochwasserereignisse vom Juli 1957 und Juli 1958 führten im Osterzgebirge zum Aufbau eines Systems von Hochwasserschutzanlagen bestehend aus den Rückhaltebecken Buschbach (1958–64), Mordgrundbach (1960–66), Liebstadt (1961–67), Reinhardtsgrimma (1965–69), Friedrichswalde-Ottendorf (1965–70) sowie der Talsperre Gottleuba (1965–74).

  • 17. bis 21. Juli 1981

Mehrtägige Regenfälle, Gewitter und Wolkenbrüche im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße ließen den Fluss auf einen Höchststand seit Jahrzehnten anschwellen. In Görlitz fielen binnen vier Tagen über 200 Liter Regen pro Quadratmeter.

  • 23. Juli 1981

Starke Niederschläge in Böhmen ließen die Elbe in Dresden auf 6,63 Meter ansteigen (Durchfluss 2310 m³/s). Naturkatastrophe im Bielatal.[35]

  • 9./10. August 1981

Im oberen Tal der Roten Weißeritz verursacht ein plötzlich auftretender starker Gewitterregen Zerstörungen nahe Kipsdorf.

  • 21. bis 23. Oktober 1981

Intensiver Dauerregen führte zum zweiten Neißehochwasser innerhalb von drei Monaten.

  • 6. Juli 1992

Durch einen Wolkenbruch fielen in der Region um Brand-Erbisdorf innerhalb von nur 210 Minuten etwa 170 Millimeter Niederschlag. Die Wassermassen verursachten Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro und kosteten einen Menschen das Leben.

  • 22. Juni 1998

Eine Windhose schlägt eine über 20 Kilometer lange, gerade Schneise in den Wald des oberen Vogtlandes. Von Falkenstein über Tannenbergsthal (Jägersgrün) nach Carlsfeld werden auf einer Breite von ca. 300 Metern sämtliche Bäume umgeknickt. Erheblicher Schaden entsteht an Wohnhäusern in Falkenstein und am ehemaligen Bahnhof von Jägersgrün.

  • 5. Juli 1999

Im Tal der Schwarzen Pockau kommt es zu schweren Hochwasserschäden, da infolge eines abendlichen Wolkenbruches binnen 90 Minuten bis zu 160 Millimeter Niederschlag fielen. Zwischen Pockau und Marienberg wurden mehrere Wohnhäuser und Gewerbebauten zerstört. Auch die im Tal verlaufenden Verkehrswege erlitten starke Beschädigungen. Der zehn Meter hohe Bahndamm der Eisenbahnstrecke Pockau–Marienberg wurde an einer Stelle auf 30 Metern Länge weggeschwemmt, so dass der Zugverkehr eingestellt werden musste.

21. Jahrhundert

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  • 13. August 2002
Müglitz in Schlottwitz am 13. August 2002

Im August 2002 traf ein durch eine Vb-Wetterlage ausgelöstes und als Jahrhunderthochwasser bezeichnetes Hochwasser insbesondere die Elbe und ihre Nebenflüsse. Insgesamt kamen in den Fluten im Freistaat 20 Menschen ums Leben, der Sachschaden belief sich auf etwa 6 Milliarden Euro.

  • 29. Juli 2005

Ein Tornado richtet schwere Zerstörungen im Waldgebiet des Erzgebirgskammes zwischen Jelení und Antonsthal an. Der Sturm schlug eine 150 Meter breite Schneise bei Steinbach durch den Wald und deckte Teile des Daches des Krankenhauses Erlabrunn ab.

  • März / April 2006
Die Elbe am Steinplatz in Pirna am 31. März 2006

Tauwetter und Niederschläge riefen Ende März ein überdurchschnittlich starkes Frühjahrshochwasser an der Elbe hervor. Im Gegensatz zur Jahrhundertflut von 2002 traten an den Elbnebenflüssen im Osterzgebirge keine größeren Schäden auf. Die Elbe erreichte in Dresden am 4. April einen Pegel von 7,49 Meter, das sind etwa 2 Metern unter dem Rekordpegel von 2002. In der sächsischen Landeshauptstadt und weiteren Elbstädten wie Bad Schandau, Pirna und Meißen wurden Keller und einzelne Häuser überflutet. Kennzeichen des Frühjahrshochwassers war sein langgestreckter Hochwasserscheitel.

  • 24. Mai 2010

Im Gebiet um Großenhain richtet ein Tornado der Stärke F2+ auf der Fujita-Skala erhebliche Schäden an. In zahlreichen Orten wurden Dächer abgedeckt und Bäume umgeknickt. In Großenhain wurden mehr als 3.000 Gebäude teilweise schwer beschädigt, in den Ortsteilen Walda und Kleinthiemig wurden 80 Prozent der Hausdächer zerstört. Der markante 96 Meter hohe Ziegelschornstein der Papierfabrik stürzte ein. Die Schäden allein an öffentlichen Gebäuden betragen rund 8 Millionen €. Der Sturm forderte ein Todesopfer und etwa 50 Verletzte.[36] Verursacht wurde der Tornado durch labil geschichtete Luftmassen, die auf wärmere Luft trafen und sich in schweren Gewittern mit bis zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter entluden.[37]

  • August 2010

Ein Tief über Oberitalien sorgte vom 6. bis 8. August für teils heftigen Dauerregen im gesamten Freistaat. Von teilweise starken Überschwemmungen waren insbesondere die Region um Chemnitz, die Gemeinden an der Lausitzer Neiße und die Sächsische Schweiz betroffen. In Chemnitz erreichte die Chemnitz am 7. August einen Pegelstand von 3,55 Meter, die Zwönitz einen Stand von 2,70 Meter und die Würschnitz einen Stand von 2,15 Meter. Innerhalb des Stadtgebietes standen zahlreiche Straßen unter Wasser, der Straßenbahnverkehr wurde auf mehreren Linien eingestellt.[38] Im nahegelegenen Neukirchen ertranken drei Menschen, als sie beim Versuch, Gegenstände aus dem Keller zu bergen, von den Wassermassen überrascht wurden.[39] Im Süden des Landkreises Görlitz wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem der Pegel der Neiße dramatisch anstieg. Mitverursacht wurde dieser Anstieg durch einen Bruch der Staumauer des in Polen gelegenen Witka-Stausees. Innerhalb weniger Stunden stieg der Pegel der Neiße in Görlitz auf über 7 Meter (Normalstand im Jahresmittel: 1,70 Meter). Etwa 1000 Menschen mussten vor den Wassermassen evakuiert werden.[40] In Zittau, Großschönau, Seifhennersdorf, Olbersdorf und Ostritz wurden ebenfalls zahlreiche Häuser überflutet. Auch in Bautzen wurde ein Haus durch die Wassermassen zerstört, viele Gebäude in Mitleidenschaft genommen. Große Teile der Oberlausitz waren betroffen. Bei Hartau durchbrach der Kristýnasee den Damm zur Neiße. Auch in Teilen des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem mehrere kleinere Nebenflüsse der Elbe über die Ufer traten. In Königstein, bei Oybin und Lückendorf kam es zu Erdrutschen. Der Eisenbahnverkehr zwischen Deutschland und Tschechien musste auf der Elbtalbahn unterbrochen werden.[41] In ganz Sachsen fiel in rund 11.000 Haushalten der Strom für mehrere Stunden aus.[42] Schon am 16. August kam es an einigen Flüssen erneut zu Hochwasser.

  • Mai/Juni 2013
Überflutung der Elbe in Stadt Wehlen am 5. Juni 2013

Die Tiefdruckgebiete Christopher, Dominik, Frederik und Günther verursachten im Rahmen einer Vb-Wetterlage ab der letzten Mai-Dekade ergiebige, lang andauernde und teilweise unwetterartige Niederschläge in Sachsen. Dabei wurden Ende Mai/Anfang Juni folgende Niederschlagswerte registriert[43]:

Messstelle Niederschlag 29.05. (mm) Niederschlag 30.05. (mm) Niederschlag 31.05. (mm) Niederschlag 01.06. (mm) Niederschlag 02.06. (mm) Niederschlag 03.06. (mm) Summe Niederschlag 29.05.–03.06. (mm)
Talsperre Werda 000 005 058 027 050 051 191
Talsperre Carlsfeld 000 003 046 013 096 028 196
Talsperre Eibenstock 000 001 055 027 089 046 218
Talsperre Stollberg 000 006 057 024 047 057 191
Talsperre Neunzehnhain I 000 006 042 009 061 061 179
Talsperre Lichtenberg 008 001 042 008 062 072 193
Speicher Altenberg 001 006 046 011 073 055 192
Talsperre Gottleuba 010 004 039 004 034 048 131
Talsperre Bautzen 024 006 011 003 012 028 084
Überflutung der Annaberger Straße (B 95) in Chemnitz am 2. Juni 2013
Überflutung der Elbe am Bahnhof Heidenau am 7. Juni 2013
Überflutung der Elbe in Dresden am 6. Juni 2013

An zahlreichen Flüssen wurde Anfang Juni die Hochwasserwarnstufe 4 (Hochwasserabwehr) erreicht. Nach Überschreiten dieser Warnstufe wurde in den drei kreisfreien Städten Chemnitz, Leipzig und Dresden sowie in weiteren sieben Landkreisen des Freistaates Katastrophenalarm ausgelöst.[44]

Besonders vom Hochwasser betroffen war zunächst vor allem Westsachsen und das Vogtland mit den Flussgebieten von Freiberger und Zwickauer Mulde, die Vereinigte Mulde und die Weiße Elster. Teile der Gemeinden Colditz, Döbeln, Glauchau, Grimma, Rochlitz, Trebsen, Wechselburg, Wilkau-Haßlau sowie von Zwickau (Schlunzig) standen unter Wasser und wurden teilweise evakuiert. In Eilenburg wurde die Innenstadt geräumt und etwa 7.000 Menschen anderweitig untergebracht.[45] Auch Chemnitz, Flöha und Frankenberg/Sa. waren durch Überschwemmungen erheblich betroffen.

Die Talsperren und Speicherbecken Pirk, Eibenstock, Sosa, Stollberg, Neunzehnhain I und Neunzehnhain II, Witznitz, Radeburg I, Bautzen und Quitzdorf erreichten ab dem 2. Juni ihr Vollstau-Limit (Einstau außergewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum IAHR) und liefen über.[46]

Am Nachmittag des 3. Juni erreichten auch die Pegelstände der Elbe in Schöna und Riesa sowie die Große Röder in Großdittmannsdorf und die Lausitzer Neiße in Görlitz die Hochwasserwarnstufe 4.

Im Oberen Elbtal begannen ab dem 3. Juni Evakuierungsmaßnahmen in den flussnahen Siedlungsbereiche zwischen Schmilka und Dresden. Bis zum 5. Juni wurden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 8.670 Personen vor den Fluten der Elbe evakuiert,[47] darunter allein 7.700 in Pirna.[48]

Am 4. Juni entspannte sich die Hochwasserlage in Westsachsen langsam, die Pegel an Weißer Elster und den beiden Mulden sanken deutlich. Nur an den Pegelmessstellen um Leipzig an Parthe, Weißer Elster und der Vereinigten Mulde wurde weiterhin Hochwasserwarnstufe 4 ausgerufen.

Dagegen stieg der Elbpegel weiter an, in Schöna wurde am 6. Juni um 4 Uhr nachts der Höchststand von 10,65 Metern erreicht (Abfluss: 3830 m³/s).[49] Die Innenstädte von Bad Schandau, Königstein, Stadt Wehlen und Pirna wurden überflutet. Dabei wurden Teile dieser Städte auch durch den Rückstau der in die Elbe einmündenden Flüsse Kirnitzsch, Biela und Gottleuba überflutet. Die Stadtbrücke Pirna wurde wegen Überflutung der Zu- und Abfahrten für den Verkehr gesperrt.[50] Zudem musste der Verkehr der S-Bahn-Linie S 1 zwischen Heidenau und Schöna eingestellt werden.

In Dresden erreichte die Elbe am 6. Juni um 10 Uhr den Höchststand von 8,76 Metern (Abfluss: 4380 m³/s).[51] Hier waren viele elbnahe Stadtteile wie Pillnitz, Laubegast und Gohlis von Überschwemmungen betroffen. Insgesamt wurden etwa 1656 Hektar des Stadtgebietes überflutet (2002: 3100 Hektar). Etwa 23.500 Menschen mussten aus ihren Wohnungen evakuiert werden.[52] Das Blaue Wunder und die Brücke Niederwartha waren für den Verkehr gesperrt.[53]

Im weiteren Elbverlauf wurden auch Teile von Radebeul, die Altstadt von Meißen und Teile von Riesa überflutet. Auch die Riesaer Elbbrücke musste für den Verkehr gesperrt werden.

Am 5. Juni mussten in Nordsachsen wegen eines überlaufenden Sees mehrere Dörfer zwangsevakuiert werden. Vor allem für das am Seelhausener See gelegene Löbnitz und dessen Ortsteil Sausedlitz war die Gefahr von Überschwemmungen und Erdabbrüchen sehr groß. Zur Entlastung des Seelhausener Sees wurde an der Mulde ein Damm gesprengt, um weiteres Volllaufen zu verhindern.[54]

Am 9. Juni waren im Erzgebirge, der Sächsischen Schweiz und der Oberlausitz erneut unwetterartige Starkniederschläge mit Hagel zu verzeichnen. Dabei wurde z. B. an der Talsperre Lehnmühle binnen einer Stunde ein Niederschlag von 61 mm gemessen.[55] In Schmiedeberg lagen Schnee und Hagel bis zu einem Meter hoch.[56] Die Wasserstände einer Reihe von kleinen Flüssen stieg binnen kurzer Zeit teils erheblich an. So erhöhte sich der Pegel der Sebnitz in Sebnitz innerhalb von 6 Stunden von 58 cm auf 167 cm.[57] Lokal traten in zahlreichen Orten Überschwemmungen und Hangrutschungen auf. betroffen waren u. a. Teile der Gemeinden Aue, Ebersbach-Neugersdorf, Hartmannsdorf-Reichenau, Hochkirch, Rochlitz, Schmiedeberg, Weißenberg und Zschorlau.

Vom Junihochwasser waren insgesamt 295 der 438 Gemeinden betroffen. In 127 Gemeinden wurde Katastrophenalarm ausgelöst.[58] Die vorläufige Schadenshöhe wurde auf etwa 2 Milliarden € beziffert (Stand: 25. Juni 2013).[59] Im Vergleich dazu beliefen sich die Schäden des Hochwassers 2002 auf etwa 6,2 Milliarden €.[60]

  • Mai 2014

Am 27. Mai 2014 sorgten eng begrenzte, aber sehr starke, konvektive Niederschläge für örtliche Überflutungen vor allem im Raum Dresden und Meißen. Durch Schlammlawinen wurden Straßenzüge überflutet und der Asphalt unterspült. Kleinere Bäche und Flüsse traten lokal über die Ufer und überfluteten mehrere Ortschaften. Die Schäden sind noch nicht absehbar.

Überblicksdarstellungen / einzelne Hochwasserereignisse

  • Die große Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert. (Reprint der Originalausgabe von 1897). Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5.
  • Die Wasserkatastrophe im Königreich Sachsen am 30. und 31. Juli 1897. Dresden 1897 (Digitalisat)
  • Friedrich August Bergner: Die große Wasserfluth Ende Juli und Anfang August dieses Jahres, welche über verschiedene Gegenden unseres Vaterlandes hereinbrach. Lindner, Buchholz 1858 (Digitalisat)
  • Dieter Fügner: Hochwasserkatastrophen in Sachsen. Taucha 2002, ISBN 3-910074-31-6.
  • Dieter Fügner: Hochwasserkatastrophen in Sachsen. Ein historischer Überblick. In: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): Mitteilungen. Heft 1/2004, S. 23–31.
  • Rüdiger Glaser: Klimageschichte Mitteleuropas. 1000 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen. Primus-Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-405-6.
  • Karina Helfricht, Jürgen Helfricht: Die Jahrtausendflut 2002 in Sachsen. Husum 2002, ISBN 3-89876-070-7.
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): Meteorologische und hydrologische Analyse des Frühjahrshochwassers 2006 in den sächsischen Fließgewässern. Dresden 2006 (Digitalisat)
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): Ereignisanalyse Hochwasser im August und September 2010 und im Januar 2011 in Sachsen. Dresden 2013 (Digitalisat)
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): Gewässerkundlicher Monatsbericht mit vorläufiger Auswertung des Hochwassers Juni 2013. Dresden 2013 (Digitalisat (Memento vom 10. November 2013 im Internet Archive))
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): Ereignisanalyse Hochwasser Juni 2013. Dresden 2014 (Digitalisat)
  • Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung (Hrsg.): Hochwasserschutz in Sachsen. Materialien zur Wasserwirtschaft. 1/1995, Dresden.
  • Wilhelm Werner: Karte des Elbstromes innerhalb des Königreichs Sachsen. Mit Angabe des durch das Hochwasser vom 31sten März 1845 erreichten Ueberschwemmungsgebietes. 1 Karte (15 Blatt). M 1:12.000. Dresden 1855. (online im Kartenforum der Deutschen Fotothek)

Regionale Darstellungen / einzelne Flussgebiete

  • Adolf Böhm: Die Hochwasser in der Vereinigten Mulde. In: Sächsische Heimatblätter. Heft 2/2001, S. 93–95.
  • Dresdner Druck- und Verlagshaus (Hrsg.): Jahrhundertflut im Elbtal. Zwischen Schmilka und Pirna, Mühlbach und Heidenau. Dresden 2002, ISBN 3-9808416-2-6.
  • Dresdner Druck- und Verlagshaus (Hrsg.): Jahrhundertflut im Weißeritzkreis. Zwischen Rehefeld und Freital, Altenberg und Glashütte. Dresden 2002, ISBN 3-936642-05-2.
  • Ulrich Hammerschmidt (Hrsg.): Das Jahrhundert Buch 1900–2000. Bilder und Geschichten aus Chemnitz, dem Erzgebirge, Vogtland und Muldental. Chemnitz 1999, ISBN 3-928678-54-X.
  • Christian Gottlieb Pötzsch: Chronologische Geschichte der großen Wasserfluten des Elbstroms seit tausend und mehr Jahren. Bd. 1–3: Dresden 1784, 1796, 180. (Digitalisat)
  • Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (Hg.): Hochwasserschutz an der Mulde. Vorbeugender Hochwasserschutz durch Wasserrückhalt in der Fläche unter besonderer Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte am Beispiel des Flusseinzugsgebietes der Mulde in Sachsen. Schriftenreihe 35/2007, Dresden 2007 (Digitalisat)
  • Sächsisches Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hg.): Hochwasser 2002 im Muldegebiet – eine meteorologisch-hydrologische Analyse. Schriftenreihe 32/2009, Dresden 2009 (Digitalisat)
  • Gerd H. Schmitz, Robert Schwarze, Franz Lennartz: Das Potential der Hochwasservorhersage zur Schadensminderung – aufgezeigt am Beispiel des Oberen Elbtals und des Osterzgebirges. In: Kuratorium Altstadt Pirna e. V. (Hrsg.): Pirnaer Hefte. Heft 5. Pirna 2003, ISSN 1616-6469, S. 151–178.

lokale Darstellungen

  • Petrus Albinus: Gründliche und vleissige Beschreibung der erschrecklichen Wasserfluth, welche im Augustmonat dieses lauffenden 1573. Jhars am Schneeberge, der weitberümbten Bergkstadt, im Landt zu Meissen gelegen, grossen schaden gethan hat. Wittenberg 1573 (Digitalisat)
  • Erich Barth: Hochwasserkatastrophe Pirna am 23.07.1957. (Digitalisat)
  • Paul Gau: Die Hochfluth in Meißen 1890 vom 5. bis 9. September 1890. mehrbändiges Werk, Meißen 1890 (Digitalisat)
  • Lutz Hennig: Schadensgebiet Müglitztal : eine Dokumentation der schwersten Hochwasserkatastrophen der letzten einhundert Jahre in Weesenstein. Weesenstein 2003, ISBN 3-00-012901-4.
  • Stadt Glashütte (Hrsg.): Glashütte Sachsen. 1506–2006. 500 Jahre Stadtgeschichte. Saxonia-Verlag für Recht, Wirtschaft und Kultur, Dresden 2006, ISBN 3-937951-31-8.
Commons: Überschwemmungen in Sachsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Tornado am Pfingstmontag 2010 in Großenhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friedrich Kurze (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 6: Annales regni Francorum inde ab a. 741 usque ad a. 829, qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi. Hannover 1895, S. 66–69 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  2. zit. in: anonymus: Die grosse Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert. Sächs. Volksschriftenverlag, Leipzig 1898, OCLC 255118404. (Nachdruck der Ausgabe 1897: Husum-Dr.-und-Verl.-Ges., Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5, S. 383)
  3. Historische Hochwasserereignisse (Memento vom 25. Juli 2013 im Internet Archive), Hochwassernachrichtendienst Bayern
  4. Anton Weck: Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung. Johann Hoffmann, Nürnberg 1680, S. 527 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  5. Dieter Fügner: Hochwasserkatastrophen in Sachsen. Ein historischer Überblick. In: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): Mitteilungen. Heft 1/2004, S. 23–31, S. 24.
  6. Richard Flachs (Hrsg.): Petermanns Pirnische Chronik (1729). Herausgegeben nach den im Ratsarchiv vorhandenen Abschriften. Pirna 1914, S. 155.
  7. Stadt Glashütte (Hrsg.): Glashütte Sachsen. 1506–2006. 500 Jahre Stadtgeschichte. Dresden 2006, S. 376.
  8. Carl Wilhelm Hering: Geschichte des Sächsischen Hochlandes. Band 2, Leipzig 1828, S. 51.
  9. Carl Wilhelm Hering: Geschichte des Sächsischen Hochlandes. Band 2, Leipzig 1828, S. 54f.
  10. Carl Wilhelm Hering: Geschichte des Sächsischen Hochlandes. Band 2, Leipzig 1828, S. 77f.
  11. zit. in: anonymus: Die grosse Wassernot in Sachsen 1897. Nach Berichten von Augenzeugen geschildert. Sächs. Volksschriftenverlag, Leipzig 1898, OCLC 255118404. (Nachdruck der Ausgabe 1897: Husum-Dr.-und-Verl.-Ges., Husum 2002, ISBN 3-89876-071-5, S. 385)
  12. Richard Flachs (Hrsg.): Petermanns Pirnische Chronik (1729). Herausgegeben nach dem im Ratsarchiv vorhandenen Abschriften. Pirna 1914, S. 145.
  13. Christian Lehmann: Historischer Schauplatz (1699, Reprint 1994), S. 268, es folgt bis S. 290 eine detaillierte Beschreibung der Schäden
  14. Carl Wilhelm Hering: Geschichte des Sächsischen Hochlandes. Band 2, Leipzig 1828, S. 93.
  15. Carl Wilhelm Hering: Geschichte des Sächsischen Hochlandes. Band 2, Leipzig 1828, S. 106.
  16. Gottfried Nitzsche: Sebnitzer erlebten einen Tag des Schreckens. In: Sächsische Zeitung. (Ausgabe Pirna), 12. März 2003, S. 18.
  17. Ernst Friedrich Wilhelm Heinse: Die Verheerungen durch einen Wolkenbruch in dem Städtchen Wehlen bei Pirna. Dresden 1822.
  18. Peter Albrecht: Vor 180 Jahren: Syra reißt bei Unwetter Menschen in den Tod. In: Freie Presse (Ausgabe Vogtland/Plauen), 22. Juli 2014.
  19. Ewald Christian Victorin Dietrich: Nachtrag zu den Schreckenstagen der großen Ueberschwemmung in Sachsen den 31. Juli, 1, 2, 3ten August 1858. Glück, Leipzig 1858.
  20. Das große Hagelwetter in Leipzig und dessen Umgegend am 27. August 1860
  21. a b G. Th. Reichelt: Die Überschwemmung der Lausitz am 14. Juni 1880. Hager, Chemnitz 1880, S. 4.
  22. Hildegard Kother: Unwetter in Großhennersdorf. In: Großhennersdorfer Geschichten. Bd. 1, Großhennersdorf 2004, S. 4. (online als PDF (Memento vom 23. Juli 2015 im Internet Archive); 3,2 MB)
  23. a b Manfred Winter: Wasser spült Häuser und Menschen davon. In: Sächsische Zeitung. 5. Oktober 2002.
  24. Wie die Pließnitz Vater und Sohn zum Ritt auf dem Dache zwang. In: Sächsische Zeitung. 17. August 2011.
  25. Unwetter forderte vor 130 Jahren über hundert Tote. In: Sächsische Zeitung. 19. Juni 2010.
  26. "Die gnadenlose Weißeritz", Sächsische Zeitung (Ausgabe Freitel) vom 7. Mai 2016
  27. Gero Fehlhauer: Hochwasser im Vogtland 1954 und 2013. Sutton-Verlag, Erfurt 2013, ISBN 978-3-95400-303-7, S. 18, 21 und 23. Auszugs-Digitalisat mit Abbildungen
  28. Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954, ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (S. 1)
  29. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.): Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen. Dresden 2004, S. 112
  30. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen. Dresden 2004, S. 122
  31. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen. Dresden 2004, S. 97
  32. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen. Dresden 2004, S. 38
  33. Gedenkstein für Flutkatastrophe erhält einen weiteren Namen, Sächsische Zeitung (Ausgabe Freital) vom 1. Juni 2008
  34. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hg.): Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflüssen. Dresden 2004, S. 182
  35. Helmut Cedra: Aus Tradition geschöpft. 450 Jahre Papierherstellung in Königstein/Sachsen. H. Cedra, Kurort Gohrisch 2010, ISBN 978-3-00-029779-3.
  36. Der Tornado vom Pfingstmontag (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today), Echt – Das Magazin zum Staunen, MDR, 14. August 2012.
  37. Tornados decken Dächer ab – ein Mädchen stirbt. In: Die Welt. 24. Mai 2010.
  38. „Land unter“ in Chemnitz. In: Sachsen Fernsehen. 7. August 2010, abgerufen am 23. Mai 2020.
  39. Chemnitz-Umland: Schadensaufnahme nach Flutwelle. In: Freie Presse. 8. August 2010 (Textkopie (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today)).
  40. Hochwasserlage in Sachsen spitzt sich dramatisch zu. (Memento vom 11. September 2012 im Webarchiv archive.today) In: Sächsische Zeitung online. 8. August 2010.
  41. Katastrophengebiete sind für den öffentlichen Verkehr gesperrt. (Memento vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today) Pressemitteilung Nr. 003-hochwasser/2010 des Landratsamtes Pirna vom 8. August 2010.
  42. Drei Todesopfer bei Hochwasser in Sachsen. In: Die Welt. 7. August 2010.
  43. Talsperrenmeldezentrale der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Datenstand 4. Juni 2013 um 7:15 Uhr.
  44. Hochwasser in Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt: Dresden löst Katastrophenalarm aus
  45. Regen und kein Ende. faz.net, 3. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013
  46. Talsperrenmeldezentrale der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Datenstand 5. Juni 2013 um 21:15 Uhr.
  47. Pressemitteilung H-028/2013 des LRA Pirna vom 5. Juni 2013 (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)
  48. Pressemitteilung H-022/2013 des LRA Pirna vom 4. Juni 2013 (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)
  49. LfULG Sachsen, Messpunktdarstellung Pegel Schöna, Stand 6. Juni 2013 um 20.00 Uhr
  50. Zahlreiche Verkehrseinschränkungen wieder aufgehoben – Kahrenweg weiterhin gesperrt (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today), Pressemitteilung der Stadt Pirna vom 5. Juni 2013.
  51. LfULG Sachsen, Messpunktdarstellung Pegel Dresden, Stand 6. Juni 2013 um 20.00 Uhr
  52. Mehr Elb-Wasser als 2002, Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 10. Juni 2013
  53. Aktuelle Informationen zum Hochwasser. Stadt Dresden, 5. Juni 2013, abgerufen am 2. Juli 2017 (Pressemitteilung).
  54. Dörfer in Sachsen werden zwangsevakuiert, im Liveticker auf welt.de vom 5. Juni 2013
  55. Hagel und Wassermassen: Das Wetter spielt verrückt. In: Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna), 10. Juni 2013.
  56. Heftiges Unwetter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge – Katastrophenalarm ausgelöst, Dresdner Neueste Nachrichten vom 10. Juni 2013
  57. LfULG Sachsen, Messpunktdarstellung Pegel Sebnitz 2, Stand 10. Juni 2013 um 20.15 Uhr
  58. Flutkonferenz im Kloster Altzella – Enger Zeitplan für sächsische Hochwasser-Kommunen, www.mdr.de vom 14. Juni 2013 (Memento vom 20. Juni 2013 im Internet Archive)
  59. Hochwasserschäden bei rund zwei Milliarden Euro. Sächsische Staatskanzlei, 25. Juni 2013, abgerufen am 2. Juli 2017.
  60. Internationale Kommission zum Schutz der Elbe: Dokumentation des Hochwassers vom August 2002 im Einzugsgebiet der Elbe. (Memento vom 21. April 2014 im Internet Archive) Magdeburg 2004, S. 57 (PDF; 42,4 MB)