„Geirröd (Riese)“ – Versionsunterschied
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'''Geirröd''' ist in der [[Germanische Mythologie|germanischen Mythologie]] einer der Fürsten der [[Riese]]n, der mit [[Thor]] verfeindet ist. Eilif Gudrunarson verfasste nach 976 ein Gedicht auf Thor, in dem dieser zu Geirröd fuhr.<ref>Golther S. 274 nach der Ausgabe in der Literaturliste</ref> [[Snorri Sturluson|Snorri]] griff dieses in der [[Skáldskaparmál]] auf. |
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In der Geirrödsaga fliegt [[Loki]] in [[Freya]]s Falkengewand zum Riesen Geirröd und wird von diesem gefangen genommen. Loki erlangt nach drei Monaten seine Freiheit wieder, nachdem er Geirröd versprechen musste, Thor ohne seinen Hammer [[Mjöllnir]] und ohne seinen Stärkegürtel [[Megingiard]] in die Halle des Geirröd zu bringen. Jedoch erfährt Thor auf seiner Reise von [[Grid (Mythologie)|Grid]], dass Geirröd ihn töten wolle. Grid stattet ihn nun mit ihrem eigenen Stärkegürtel, Stab und Eisenhandschuhen aus. Derart gerüstet tötet er zunächst Geirröds Töchter Gjalp und Greip. Daraufhin wirft Geirröd ein glühendes Eisenstück auf Thor, das dieser mit seinen Eisenhandschuhen auffängt. Geirröd sucht Deckung hinter einer Eisensäule, aber Thor wirft das Eisenstück derart kraftvoll zurück, dass dieses die Säule, Geirröd und die dahinterliegende Wand durchschlägt.<ref>Prosa-Edda: Skáldskaparmál, 60; [http://www.skaldenmet.com/1klass/prosaedda_simrock/snorri_60.htm online], aufgerufen am 6. November 2011.</ref> |
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Als [[Loki]] sich mit dem Falkengewand [[Freyja]]s verkleidet, fliegt er zu dem Haus des Riesen und lässt sich auf dem Fenstersims nieder, um das Innere zu beobachten. Er wird gefangen, und da er sich weigert, seinen Namen zu nennen, lässt Geirröd ihn ohne Nahrung drei Monate einsperren. Erst dann erfährt er, wer sich hinter dem Vogel verbirgt. Er lässt Loki wieder frei, nachdem dieser versprochen hat, Thor unbewaffnet herbeizuholen. Thor lässt sich dazu nur mühsam überreden, macht sich schließlich doch mit Loki auf den Weg. Um Rast zu machen, kehren sie bei der Riesin [[Grid (Mythologie)|Grid]] ein, die Thor vor Geirröd warnt und ihm zum Schutz ihren Stab, ihre Eisenhandschuhe und ihren Kraftgürtel leiht. Nachdem sie Geirröds Haus betreten haben, kann der Thor sogleich von den geliehenen Waffen Gebrauch machen: Als er sich nämlich auf einen Stuhl setzt, wird er jählings an die Decke gehoben und wäre ohne den Stab, mit dem er sich zu Boden stemmt, erdrückt worden. Eine von Geirröds Töchtern, die den Mord ausführen wollte, liegt daraufhin zerschmettert am Boden. Den glühenden Eisenkeil, den Geirröd nach ihm schleudert, fängt Thor mit dem geborgten Eisenhandschuh auf und wirft ihn dank des Kraftgürtels mit solcher Heftigkeit zurück, dass er Geirröd tief in die Brust dringt und dieser zu Stein wird. |
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== Literatur == |
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* [[Wolfgang Golther]]: ''Handbuch der germanischen Mythologie''. Phaidon, Essen, ISBN 3-88851-138-0. |
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* Jan Alexander van Nahl: Geirrøðr. In: [[Heinrich Beck (Philologe)|Heinrich Beck]] et al. (Hg.), ''[[Reallexikon der Germanischen Altertumskunde#Germanische Altertumskunde Online|Germanische Altertumskunde Online]]. Europäische Kulturgeschichte bis zum Hochmittelalter'' 02/2013 ([[DOI:10.1515/gao]]). |
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== Einzelnachweise == |
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[[da:Gejrrød]] |
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<references /> |
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[[en:Geirröd]] |
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[[nl:Geirröd]] |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=12141650X|VIAF=62403964}} |
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[[sv:Geirröd (jätte)]] |
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[[Kategorie:Riese (Mythologie)]] |
Aktuelle Version vom 27. Dezember 2022, 22:15 Uhr
Geirröd ist in der germanischen Mythologie einer der Fürsten der Riesen, der mit Thor verfeindet ist. Eilif Gudrunarson verfasste nach 976 ein Gedicht auf Thor, in dem dieser zu Geirröd fuhr.[1] Snorri griff dieses in der Skáldskaparmál auf.
In der Geirrödsaga fliegt Loki in Freyas Falkengewand zum Riesen Geirröd und wird von diesem gefangen genommen. Loki erlangt nach drei Monaten seine Freiheit wieder, nachdem er Geirröd versprechen musste, Thor ohne seinen Hammer Mjöllnir und ohne seinen Stärkegürtel Megingiard in die Halle des Geirröd zu bringen. Jedoch erfährt Thor auf seiner Reise von Grid, dass Geirröd ihn töten wolle. Grid stattet ihn nun mit ihrem eigenen Stärkegürtel, Stab und Eisenhandschuhen aus. Derart gerüstet tötet er zunächst Geirröds Töchter Gjalp und Greip. Daraufhin wirft Geirröd ein glühendes Eisenstück auf Thor, das dieser mit seinen Eisenhandschuhen auffängt. Geirröd sucht Deckung hinter einer Eisensäule, aber Thor wirft das Eisenstück derart kraftvoll zurück, dass dieses die Säule, Geirröd und die dahinterliegende Wand durchschlägt.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Golther: Handbuch der germanischen Mythologie. Phaidon, Essen, ISBN 3-88851-138-0.
- Jan Alexander van Nahl: Geirrøðr. In: Heinrich Beck et al. (Hg.), Germanische Altertumskunde Online. Europäische Kulturgeschichte bis zum Hochmittelalter 02/2013 (DOI:10.1515/gao).