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„Physiker“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Wort '''Physiker''' als Berufsbezeichnung. Für das Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt siehe [[Die Physiker]].}}
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Beruf. Zur Komödie siehe [[Die Physiker]].}}
[[Datei:Domenico Fetti - Portrait of a Scholar - WGA07862.jpg|mini|hochkant|[[Archimedes]] gilt als einer der bedeutendsten Physiker der Antike]]


'''Physiker''' ist eine Berufsbezeichnung für [[Wissenschaftler]], die in der [[Physik]] tätig sind.
Als '''Physiker''' (von {{grcS|φυσικός|physikós|de=Naturforscher}}) oder '''Physikerin''' wird eine Person bezeichnet, die sich wissenschaftlich mit Themen der [[Physik]] befasst.
== Berufsfeld ==
Physiker (Diplom-Physiker) besetzen ein sehr vielfältiges Berufsfeld: sie lösen Aufgaben in der [[Grundlagenforschung|Grundlagen-]] und [[Industrieforschung]], [[Produktentwicklung|Entwicklung]], [[Produktion]], [[Beratung]], Organisation und Verwaltung, im [[Marketing]], im [[Öffentlicher Dienst|Öffentlichen Dienst]] und in der [[Lehre]] an Schulen und Hochschulen. Dabei wenden sie Methoden der [[theoretische Physik|theoretischen]], [[Experimentalphysik|experimentellen]] und [[angewandte Physik|angewandten Physik]] an.


== Berufsfeld ==
In der Regel sind sie auf ein Spezialgebiet orientiert, wie zum Beispiel [[Kernphysik]] und [[Teilchenphysik|Elementarteilchenphysik]], [[Atomphysik|Atom-]], [[Hochenergiephysik]] und [[Molekularphysik]],[[Cluster (Physik) | Clusterphysik]], [[Festkörperphysik]], [[Hydrodynamik]], [[Aerodynamik]], [[Strömungslehre]], [[Thermodynamik]], [[Optik]], [[Akustik]], [[Elektrodynamik]], [[Plasmaphysik]] und [[Tieftemperaturphysik]], [[Astrophysik]], [[Extraterrestrische Physik]], [[Biophysik]].
Physiker sind in verschiedenen Berufsfeldern tätig: Sie bearbeiten Aufgaben in der [[Grundlagenforschung|Grundlagen-]] und [[Industrieforschung]], [[Produktentwicklung|Entwicklung]], [[Produktion]], [[Beratung]], Organisation und Verwaltung, im [[Marketing]], im [[Öffentlicher Dienst|öffentlichen Dienst]] und in der [[Lehren|Lehre]] an Schulen und Hochschulen. Dabei wenden sie Methoden der [[Theoretische Physik|theoretischen]], [[Experimentalphysik|experimentellen]] und [[Angewandte Physik|angewandten Physik]] an. Unverzichtbares Werkzeug ist die [[Mathematik]].


[[Datei:Justus Sustermans - Portrait of Galileo Galilei (Uffizi).jpg|mini|hochkant|[[Galileo Galilei]] gilt als der Erste, der wissenschaftliche Experimente durchführte]]
Diplom-Physiker arbeiten in der Forschung und Lehre an [[Hochschule]]n. Sie sind in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen fast aller Branchen tätig, zum Beispiel im [[Maschinenbau|Maschinen]]- oder [[Fahrzeugbau]], der [[Rundfunktechnik|Rundfunk]]-, und [[Nachrichtentechnik]], der [[Medizintechnik|Medizin]]-, [[Messtechnik|Mess]]-, [[Steuerungstechnik|Steuer]]- und [[Regelungstechnik]], der [[Energieerzeugung]] und [[Energieverteilung|-verteilung]] oder der [[Chemische Industrie|Chemischen Industrie]].
Ein Teil der Physiker bleibt nach Studium und [[Promotion (Doktor)|Promotion]] in der [[Hochschule|universitären]] Forschung und Lehre. In der Regel sind sie dann auf ein Spezialgebiet orientiert, wie zum Beispiel [[Kernphysik]] und [[Teilchenphysik|Elementarteilchenphysik]], [[Reaktorphysik]], [[Atomphysik|Atom-]], [[Hochenergiephysik]] und [[Molekularphysik]], [[Cluster (Physik)|Clusterphysik]], [[Festkörperphysik]], [[Hydrodynamik]], [[Aerodynamik]], [[Thermodynamik]], [[Optik]] und [[Laserphysik]], [[Akustik]], [[Elektrodynamik]], [[Plasmaphysik]] und [[Tieftemperaturphysik]], [[Astrophysik]], [[Extraterrestrische Physik]], [[Biophysik]], [[Atmosphärenphysik]] oder [[Ozeanographie]].


Viele Physiker sind in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen fast aller Branchen tätig, zum Beispiel im [[Maschinenbau|Maschinen-]] oder [[Fahrzeugbau]], der [[Rundfunktechnik|Rundfunk-]] und [[Nachrichtentechnik]], der [[Medizintechnik|Medizin-]], [[Messtechnik|Mess-]], [[Steuerungstechnik|Steuer-]] und [[Regelungstechnik]], der [[Energieerzeugung]] und [[Energieverteilung|-verteilung]] oder der [[Chemische Industrie|chemischen Industrie]]. Physiker, die auf Lehramt studiert haben, arbeiten in der Regel als [[Lehrer]] an [[Schule]]n. Etwa 25 % der rund 6.500 deutschen [[Patentanwalt|Patentanwälte]] haben ursprünglich – vor einer juristischen Zusatzausbildung – Physik studiert.<ref>Rainer Scharf: ''[https://www.pro-physik.de/restricted-files/110841 Physiker erobern physikferne Berufe.]'' Physik Journal 6 (2007) Nr. 8/9, S. 109</ref>
Nach Aussage der [http://www.arbeitsagentur.de/vam/vamController/CMSConversation/anzeigeContent?docId=63094 Bundesagentur für Arbeit] wurden 2004 nach einigen Jahren der erhöhten Arbeitslosigkeit unter Physikern wieder etwas mehr Physiker gesucht (457 Offerten für 2.620 arbeitslose Physiker Jan-Okt 2004).(''Stand 12/[[2004]]'')
[[Datei:GodfreyKneller-IsaacNewton-1689.jpg|mini|hochkant|links|[[Isaac Newton]] schuf auf der Basis der Mathematik die Grundlagen der Entwicklung der modernen Physik als exakte Wissenschaft]]


Laut einer im Februar 2010 veröffentlichten Studie der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] (DPG),<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Koppel |Hrsg=Institut der deutschen Wirtschaft Köln |Titel=Physikerinnen und Physiker im Beruf – Arbeitsmarktentwicklung, Einsatzmöglichkeiten und Demografie |TitelErg=Studie im Auftrag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft |Ort=Köln |Datum=2010-01 |Online=[https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/publikationen/studien-der-dpg/pix-studien/studien/arbeitsmarkt_2010.pdf Online] |Abruf=2018-09-15 |Format=PDF |KBytes=3300}}</ref> durchgeführt vom [[Institut der deutschen Wirtschaft|Institut der Deutschen Wirtschaft Köln]], ist die Situation für Physiker am Arbeitsmarkt schlechter als bei den übrigen Akademikern. Auf der Basis von Daten, die aus dem [[Mikrozensus]] des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]] erhoben wurden, lässt sich die [[Arbeitslosenstatistik|Erwerbslosenquote]] für alle diejenigen im erwerbsfähigen Alter bis 65 Jahre berechnen, die als Physiker ausgebildet wurden, d.&nbsp;h., die ein Physikstudium an einer Universität oder Fachhochschule abgeschlossen haben (Ausbildungsberuf Physiker). Diese Quote lag im Jahr 2007 bei 4,5 Prozent und war damit etwas höher als die durchschnittliche Erwerbslosigkeit bei Akademikern (3,9 Prozent), allerdings geringer als die Erwerbslosenquote der Gesamtbevölkerung (8,6 Prozent). Die Werte lassen sich nur bedingt mit den Arbeitslosenzahlen der [[Bundesagentur für Arbeit]] vergleichen, die für 2011 eine Arbeitslosenquote für Physiker und Mathematiker von 5,8 %<ref>Beschäftigten- und Arbeitslosenstatistik der BA: {{Webarchiv|url=http://bisds.infosys.iab.de/bisds/result?region=19&beruf=BO612&qualifikation=2 |wayback=20160107231903 |text=''Berufe im Spiegel der Statistik: Physiker/innen, Physikingenieure/innen, Mathematiker/innen''}}</ref> (bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) angibt, da die Arbeitssuchenden dort nicht nach dem Ausbildungsberuf, sondern nach dem gewünschten Zielberuf erfasst werden. Aus dieser Statistik fallen also alle Physiker heraus, die eine Stelle in einem anderen Beruf suchen, z.&nbsp;B. im [[Informationstechnik|IT]]-Bereich. Aus der DPG-Arbeitsmarktstudie wird deutlich, dass die Bundesagentur für Arbeit nur ca. ¼ der Menschen mit einem Abschluss in Physik erfasst.
==Charakteristika==


Der Unterschied in den Quoten wird zudem dadurch beeinflusst, dass verschiedene Grundgesamtheiten für die Ermittlung der Quote zu Grunde gelegt wurden. So besteht beispielsweise ein Unterschied zwischen Arbeitslosen und Erwerbslosen (siehe Wikipedia-Artikel zur [[Arbeitslosenstatistik]]); außerdem betrachtet die Statistik der Bundesagentur für Arbeit Physiker, Statistiker und Mathematiker gemeinsam.
Physiker arbeiten nicht selten in Berufsfeldern, die dem eigentlichen Physikstudium fremd sind. Viele Physiker werden nach ihrer Ausbildung Manager oder Leiter wirtschaftlicher Gesellschaften wie Banken oder Versicherungen. Viele Physiker, vor allem der [[Geophysik]] und der [[Meteorologie]], sind in der Informatik mit der Programmierung von Modellen komplexer Systeme beschäftigt.
[[Datei:Marie_Curie_(Nobel-Chem).jpg|mini|hochkant|[[Marie Curie]] ist mit [[Donna Strickland]], [[Maria Goeppert-Mayer]], [[Andrea Ghez|Andrea M. Ghez]] und [[Anne L’Huillier]] eine der fünf Frauen, die mit einem [[Nobelpreis für Physik]] geehrt wurden]]
Ende 2014 waren in Deutschland etwa 14.800 Personen als Physiker beschäftigt, darunter 2.600 Frauen. Im Jahr 2013 betrug die Arbeitslosenquote unter Physikern, Mathematikern und Statistikern 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Zeitraum 2008–2013 ist seit 2014 die Zahl der offenen Stellen stark gesunken, vor allem in Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Bei den Berufsanfängern, deren Zahl bis ca. 2018 noch anstieg, nahm auch die Arbeitslosigkeit zu. 2015 waren etwa 1.800 Physiker als arbeitslos gemeldet (2008: ca. 800).<ref>''Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker.'' In: ''Physik-Journal'', 14 (2015) 12, S. 41–43.</ref>


== Charakteristika ==
Der Grund dieser Berufsverfremdung von Physikern ist ihre in der Wirtschaft vorteilhafte Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen. Ein Physiker lernt in seinem Studium, die schwierigsten Problemstellungen in viele kleine, einfach lösbare Probleme zu unterteilen und dann wieder zusammenzusetzen. Physiker haben im Allgemeinen auch eine hohe Aufnahmefähigkeit und können sich deshalb auch in ihnen fremde Fächer schnell einarbeiten.
[[Datei:Einstein1921 by F Schmutzer 2.jpg|mini|hochkant|[[Albert Einstein]] war einer der einflussreichsten Physiker der modernen Zeit]]


Physiker arbeiten nicht selten in Berufsfeldern, die dem eigentlichen Physikstudium fremd sind (vgl. z.&nbsp;B. diese [[Liste bekannter Physiker in anderen Berufsfeldern]]), etwa bei [[Finanzdienstleister]]n wie Banken oder Versicherungen. Viele Physiker, vor allem aus der [[Geophysik]] und der [[Meteorologie]], sind in der [[Informatik]] mit der Programmierung von Modellen komplexer Systeme beschäftigt.
===Bekannte Physiker===


In ihrem Studium erlernen Physiker den Prozess der mathematischen Modellierung und seiner Überprüfbarkeit. Obwohl diese Fähigkeit im Studium primär auf physikalische Fragestellungen angewandt wird, finden sich Anwendungsgebiete auch in anderen Bereichen der [[Technik]] und [[Naturwissenschaft]]en und darüber hinaus.
Der [[Prototyp]] des Physikers ist unbestritten [[Albert Einstein]], in Deutschland gefolgt von [[Max Planck]]. Vor allem durch seine [[populärwissenschaftlichen]] Bücher hat [[Stephen Hawking]] eine gewiise Berühmtheit erlangt.


== Ausbildung ==
===Bekannte Physiker aus anderen Berufsfeldern===
{{Veraltet|seit=den 2000er}}
Der Abschluss als [[Diplom-Studiengang|Diplom]]-Physiker setzt ein [[Physikstudium|Studium]] an einer [[Universität]] voraus. Er gilt als berufsqualifizierender Abschluss. Gegenwärtig werden an vielen deutschen und Schweizer Universitäten die Diplom-Studiengänge durch die neuen internationalen [[Bachelor]]/[[Master]]-Studiengänge ersetzt.


Daneben gibt es Bachelor/Master-Studiengänge zum [[Physikingenieur]]<ref>{{Literatur |Titel=Steckbrief Physikingenieur/in |Hrsg=[[Bundesagentur für Arbeit]] |Datum=2011-06-01 |Online=[https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/58630.pdf BERUFENET] |Abruf=2019-05-07 |Format=pdf}}</ref> und [[Lehramt]]sstudiengänge. Physik mit Abschlussziel [[Magister]] kann an fast allen Hochschulen jedoch nur als Nebenfach gewählt werden.
*[[Angela Merkel]] - [[Bundeskanzlerin]] der [[Bundesrepublik Deutschland]], [[CDU]]-[[Politiker]]in
*[[Oskar Lafontaine]] - Deutscher [[SPD]]-[[Politiker]]
*[[Javier Solana]] - [[NATO]]-[[Generalsekretär]], [[Spanier]]


Die [[Regelstudienzeit]] beträgt für den Diplomstudiengang 10 Semester, jedoch war die tatsächliche Studiendauer im Jahr 2013 im Durchschnitt mit 12,1 Semestern höher. Die Regelstudienzeit eines Bachelorstudiengangs liegt bei 6 Semestern, ein Masterstudiengang dauert mindestens 4 Semester. Für beide Studiengänge wurde die Regelstudienzeit 2013 mit 6,6 Semestern bzw. 4,4 Semestern nur leicht überschritten.<ref name="kfp-physik.de">{{Internetquelle | url=http://www.kfp-physik.de/statistik/physikstudium_2013.pdf| titel=Immer mehr Parkstudierende| titelerg=Statistiken zum Physikstudium an den Universitäten in Deutschland 2013 | autor=[[René Matzdorf]] und Georg Düchs | werk=Physik Journal | datum=2013 |zugriff=2014-03-18 | format= pdf}}</ref>
==Ausbildung==
Der Beruf des [[Diplom-Studiengang|Diplom]]-Physikers setzt ein Studium an einer [[Universität]] voraus, dessen Abschluss als erster berufsqualifizierender Abschluss dient. Im Moment werden an vielen deutschen Universitäten die Diplom-Studiengänge durch die neuen internationalen [[Bachelor]]/[[Master]]-Studiengänge ersetzt.


== Literatur ==
Physik kann man auch im Rahmen von [[Ingenieur]]studiengängen an Hochschulen oder [[Fachhochschule]]n und im Rahmen von [[Lehramt]]sstudiengängen und Magisterstudiengängen studieren. Dabei kann Physik mit Abschlussziel [[Magister]] an fast allen Hochschulen jedoch nur als Nebenfach gewählt werden.


* [[Karl von Meyenn]] (Hrsg.): ''Die großen Physiker.'' Band 1: ''Von Aristoteles bis Kelvin''; Band 2: ''Von Maxwell bis Gell-Mann.'' 1997, ISBN 3-406-41151-7.
Die [[Regelstudienzeit]] beträgt 10 Semester, jedoch ist die tatsächliche Studiendauer mit durchschnittlich 12,9 Fachsemestern höher.
* [[Emilio Segrè]]: ''Die großen Physiker und ihre Entdeckungen.''
** Band 1: ''Von den fallenden Körpern zu den elektromagnetischen Wellen (From Falling Bodies to Radio Waves).'' Piper Verlag, München 1986, (Original Freeman, San Francisco 1984).
** Band 2: ''Von den Röntgenstrahlen zu den Quarks (From X-Rays to Quarks).'' Piper Verlag, München 1984, (Original Freeman, San Francisco 1980).


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Wiktionary|Physiker}}
{{Portal|Physik}}
* [[Liste bedeutender Physiker]]
* [[Portal:Physik]] - [[Nobelpreis für Physik]] - [[Liste von Physikern]] - [[Physikstudium]]
* [[Liste von Physikerinnen]]


==Literatur==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Physicists|Physiker}}
*Die großen Physiker, 2 Bde.: ''Von Aristoteles bis Kelvin; Von Maxwell bis Gell-Mann.'' Hrsg. v. Karl von Meyenn. 1997, ISBN 3-406-41151-7
{{Wiktionary}}
* [https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/publikationen/studien-der-dpg/pix-studien/arbeitsmarktstudie_2016.pdf Physikerinnen und Physiker im Beruf] Eine Studie im Auftrag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. durchgeführt vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (PDF: 8,9 MB)
* [https://www.pro-physik.de/restricted-files/99186 Wo arbeiten Physiker?] aus dem [[Physik Journal]] der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
* [https://www.pro-physik.de/ Informationsportal pro-physik.de]


== Einzelnachweise ==
==Weblinks==
<references />
* Berühmte Physiker: [http://www.minic.ac.at/ut/Physik/namen.html]
* [http://www.nobel.se/physics/index.html „The Nobel Prize in Physics“ von nobel.se]
* [http://www.th.physik.uni-frankfurt.de/~jr/portraits.html Bilder berühmter Physiker]


{{Normdaten|TYP=s|GND=4045968-8|LCCN=sh85101651|NDL=00561125}}
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[[eo:Fizikisto]]
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[[hr:Fizičar]]
[[nl:natuurkundige]]
[[sk:Fyzik]]
[[sl:fizik]]
[[simple:Physicist]]
[[th:นักฟิสิกส์]]
[[vi:Nhà vật lý]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2025, 17:18 Uhr

Archimedes gilt als einer der bedeutendsten Physiker der Antike

Als Physiker (von altgriechisch φυσικός physikós, deutsch ‚Naturforscher‘) oder Physikerin wird eine Person bezeichnet, die sich wissenschaftlich mit Themen der Physik befasst.

Physiker sind in verschiedenen Berufsfeldern tätig: Sie bearbeiten Aufgaben in der Grundlagen- und Industrieforschung, Entwicklung, Produktion, Beratung, Organisation und Verwaltung, im Marketing, im öffentlichen Dienst und in der Lehre an Schulen und Hochschulen. Dabei wenden sie Methoden der theoretischen, experimentellen und angewandten Physik an. Unverzichtbares Werkzeug ist die Mathematik.

Galileo Galilei gilt als der Erste, der wissenschaftliche Experimente durchführte

Ein Teil der Physiker bleibt nach Studium und Promotion in der universitären Forschung und Lehre. In der Regel sind sie dann auf ein Spezialgebiet orientiert, wie zum Beispiel Kernphysik und Elementarteilchenphysik, Reaktorphysik, Atom-, Hochenergiephysik und Molekularphysik, Clusterphysik, Festkörperphysik, Hydrodynamik, Aerodynamik, Thermodynamik, Optik und Laserphysik, Akustik, Elektrodynamik, Plasmaphysik und Tieftemperaturphysik, Astrophysik, Extraterrestrische Physik, Biophysik, Atmosphärenphysik oder Ozeanographie.

Viele Physiker sind in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen fast aller Branchen tätig, zum Beispiel im Maschinen- oder Fahrzeugbau, der Rundfunk- und Nachrichtentechnik, der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der Energieerzeugung und -verteilung oder der chemischen Industrie. Physiker, die auf Lehramt studiert haben, arbeiten in der Regel als Lehrer an Schulen. Etwa 25 % der rund 6.500 deutschen Patentanwälte haben ursprünglich – vor einer juristischen Zusatzausbildung – Physik studiert.[1]

Isaac Newton schuf auf der Basis der Mathematik die Grundlagen der Entwicklung der modernen Physik als exakte Wissenschaft

Laut einer im Februar 2010 veröffentlichten Studie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG),[2] durchgeführt vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, ist die Situation für Physiker am Arbeitsmarkt schlechter als bei den übrigen Akademikern. Auf der Basis von Daten, die aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes erhoben wurden, lässt sich die Erwerbslosenquote für alle diejenigen im erwerbsfähigen Alter bis 65 Jahre berechnen, die als Physiker ausgebildet wurden, d. h., die ein Physikstudium an einer Universität oder Fachhochschule abgeschlossen haben (Ausbildungsberuf Physiker). Diese Quote lag im Jahr 2007 bei 4,5 Prozent und war damit etwas höher als die durchschnittliche Erwerbslosigkeit bei Akademikern (3,9 Prozent), allerdings geringer als die Erwerbslosenquote der Gesamtbevölkerung (8,6 Prozent). Die Werte lassen sich nur bedingt mit den Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit vergleichen, die für 2011 eine Arbeitslosenquote für Physiker und Mathematiker von 5,8 %[3] (bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) angibt, da die Arbeitssuchenden dort nicht nach dem Ausbildungsberuf, sondern nach dem gewünschten Zielberuf erfasst werden. Aus dieser Statistik fallen also alle Physiker heraus, die eine Stelle in einem anderen Beruf suchen, z. B. im IT-Bereich. Aus der DPG-Arbeitsmarktstudie wird deutlich, dass die Bundesagentur für Arbeit nur ca. ¼ der Menschen mit einem Abschluss in Physik erfasst.

Der Unterschied in den Quoten wird zudem dadurch beeinflusst, dass verschiedene Grundgesamtheiten für die Ermittlung der Quote zu Grunde gelegt wurden. So besteht beispielsweise ein Unterschied zwischen Arbeitslosen und Erwerbslosen (siehe Wikipedia-Artikel zur Arbeitslosenstatistik); außerdem betrachtet die Statistik der Bundesagentur für Arbeit Physiker, Statistiker und Mathematiker gemeinsam.

Marie Curie ist mit Donna Strickland, Maria Goeppert-Mayer, Andrea M. Ghez und Anne L’Huillier eine der fünf Frauen, die mit einem Nobelpreis für Physik geehrt wurden

Ende 2014 waren in Deutschland etwa 14.800 Personen als Physiker beschäftigt, darunter 2.600 Frauen. Im Jahr 2013 betrug die Arbeitslosenquote unter Physikern, Mathematikern und Statistikern 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Zeitraum 2008–2013 ist seit 2014 die Zahl der offenen Stellen stark gesunken, vor allem in Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Bei den Berufsanfängern, deren Zahl bis ca. 2018 noch anstieg, nahm auch die Arbeitslosigkeit zu. 2015 waren etwa 1.800 Physiker als arbeitslos gemeldet (2008: ca. 800).[4]

Charakteristika

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Albert Einstein war einer der einflussreichsten Physiker der modernen Zeit

Physiker arbeiten nicht selten in Berufsfeldern, die dem eigentlichen Physikstudium fremd sind (vgl. z. B. diese Liste bekannter Physiker in anderen Berufsfeldern), etwa bei Finanzdienstleistern wie Banken oder Versicherungen. Viele Physiker, vor allem aus der Geophysik und der Meteorologie, sind in der Informatik mit der Programmierung von Modellen komplexer Systeme beschäftigt.

In ihrem Studium erlernen Physiker den Prozess der mathematischen Modellierung und seiner Überprüfbarkeit. Obwohl diese Fähigkeit im Studium primär auf physikalische Fragestellungen angewandt wird, finden sich Anwendungsgebiete auch in anderen Bereichen der Technik und Naturwissenschaften und darüber hinaus.

Der Abschluss als Diplom-Physiker setzt ein Studium an einer Universität voraus. Er gilt als berufsqualifizierender Abschluss. Gegenwärtig werden an vielen deutschen und Schweizer Universitäten die Diplom-Studiengänge durch die neuen internationalen Bachelor/Master-Studiengänge ersetzt.

Daneben gibt es Bachelor/Master-Studiengänge zum Physikingenieur[5] und Lehramtsstudiengänge. Physik mit Abschlussziel Magister kann an fast allen Hochschulen jedoch nur als Nebenfach gewählt werden.

Die Regelstudienzeit beträgt für den Diplomstudiengang 10 Semester, jedoch war die tatsächliche Studiendauer im Jahr 2013 im Durchschnitt mit 12,1 Semestern höher. Die Regelstudienzeit eines Bachelorstudiengangs liegt bei 6 Semestern, ein Masterstudiengang dauert mindestens 4 Semester. Für beide Studiengänge wurde die Regelstudienzeit 2013 mit 6,6 Semestern bzw. 4,4 Semestern nur leicht überschritten.[6]

  • Karl von Meyenn (Hrsg.): Die großen Physiker. Band 1: Von Aristoteles bis Kelvin; Band 2: Von Maxwell bis Gell-Mann. 1997, ISBN 3-406-41151-7.
  • Emilio Segrè: Die großen Physiker und ihre Entdeckungen.
    • Band 1: Von den fallenden Körpern zu den elektromagnetischen Wellen (From Falling Bodies to Radio Waves). Piper Verlag, München 1986, (Original Freeman, San Francisco 1984).
    • Band 2: Von den Röntgenstrahlen zu den Quarks (From X-Rays to Quarks). Piper Verlag, München 1984, (Original Freeman, San Francisco 1980).
Portal: Physik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Physik
Commons: Physiker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Physiker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Rainer Scharf: Physiker erobern physikferne Berufe. Physik Journal 6 (2007) Nr. 8/9, S. 109
  2. Oliver Koppel: Physikerinnen und Physiker im Beruf – Arbeitsmarktentwicklung, Einsatzmöglichkeiten und Demografie. Studie im Auftrag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Hrsg.: Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Köln Januar 2010 (Online [PDF; 3,3 MB; abgerufen am 15. September 2018]).
  3. Beschäftigten- und Arbeitslosenstatistik der BA: Berufe im Spiegel der Statistik: Physiker/innen, Physikingenieure/innen, Mathematiker/innen (Memento vom 7. Januar 2016 im Internet Archive)
  4. Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker. In: Physik-Journal, 14 (2015) 12, S. 41–43.
  5. Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Steckbrief Physikingenieur/in. 1. Juni 2011 (BERUFENET [PDF; abgerufen am 7. Mai 2019]).
  6. René Matzdorf und Georg Düchs: Immer mehr Parkstudierende. (pdf) Statistiken zum Physikstudium an den Universitäten in Deutschland 2013. In: Physik Journal. 2013, abgerufen am 18. März 2014.