„Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Aka (Diskussion | Beiträge) K Leerzeichen vor Maßeinheit, Leerzeichen vor Satzzeichen entfernt |
||
(135 dazwischenliegende Versionen von 88 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{| class="wikitable float-right" |
|||
[[Bild:Rheinischer esel.jpg|thumb|Brücke des Radwegs Rheinischer Esel über die [[A45]] in [[Dortmund]]]] |
|||
{{BS-header|Langendreer–Löttringhausen}} |
|||
[[Bild:Radfahrerskulptur in Witten-Annen 1.jpg|thumb|Radfahrerskulptur in [[Witten-Annen]]]] |
|||
{{BS-daten |
|||
Der '''Rheinische Esel''' ist die volkstümliche Bezeichnung der ehemaligen 13,3 km langen [[Eisenbahnstrecke]] von [[Bahnhof Dortmund-Löttringhausen|Dortmund-Löttringhausen]] nach [[Bochum-Langendreer]]. |
|||
| DE-KBS= ''ex 331 <small>(1979)</small>'' |
|||
| DE-STRECKENNR= 2141 |
|||
| LÄNGE= 13 |
|||
| SPURWEITE= 1435 |
|||
| V-MAX= 50 |
|||
| NEIGUNG= 10 |
|||
| BILDPFAD_KARTE= DB 2141 railway map.png |
|||
| PIXEL_KARTE= 300px |
|||
| TEXT_KARTE= |
|||
|KBS=232c <small>(1946)</small>}} |
|||
{{BS-table}} |
|||
{{BS|STR|||[[Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd|nach Bochum Nord]]}} |
|||
{{BS|ABZg+r|||[[Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg|nach Bochum]]}} |
|||
{{BS|ABZg+r|||[[Bahnstrecke Essen-Überruhr–Bochum-Langendreer|nach Bochum-Laer]]}} |
|||
{{BS|DST|0,0|[[Bahnhof Langendreer|Bochum-Langendreer]]}} |
|||
{{BS|ABZgl|||[[Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg|nach Dortmund]]}} |
|||
{{BS|KRZt|||Tunnel Oberstraße (565 m)}} |
|||
{{BS|xABZgr|||[[Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg|nach Witten]]}} |
|||
{{BSe|xHST|1,2|Siebenplaneten}} |
|||
{{BSe|xBHF|3,2|Witten-Stockum}} |
|||
{{BSe|xHST|4,8|Witten-Sonnenschein}} |
|||
{{BS|xKRZo|||[[Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund|Hagen–Dortmund]]}} |
|||
{{BSe|xBHF|5,8|Witten Ost}} |
|||
{{BSe|xHST|7,4|Witten-Stadion}} |
|||
{{BSe|xBHF|8,4|Witten-Annen Süd}} |
|||
{{BSe|xHST|10,1|Witten-Rüdinghausen}} |
|||
{{BSe|xHST|11,3|Dortmund-Silberknapp}} |
|||
{{BSe|xHST|12,2|Großholthausen|Dortmund-Großholthausen}} |
|||
{{BS|xABZg+l|||[[Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd|nach Dortmund]]}} |
|||
{{BS|BHF|13,3|[[Bahnhof Dortmund-Löttringhausen|Dortmund-Löttringhausen]]}} |
|||
{{BS|STR|||[[Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd|nach Hagen]]}} |
|||
|} |
|||
|} |
|||
Die '''Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer''' ist eine ehemalige, gut 13 Kilometer lange [[Eisenbahnstrecke]] vom [[Bahnhof Bochum-Langendreer]] zum [[Bahnhof Dortmund-Löttringhausen]] im [[Ruhrgebiet]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Sie verbindet heute [[Liste von Fahrradwegen auf stillgelegten Bahntrassen|als Bahntrassen-Rad- und Fußweg]] die Städte Dortmund, [[Witten]] und Bochum. |
|||
Ursprünglich als Hauptstrecke und Direktverbindung von der [[Rheinische Eisenbahngesellschaft|Rheinischen Eisenbahngesellschaft]] zwischen [[Krefeld]] und [[Lahnstein]] geplant, diente die am [[15. Dezember]] [[1880]] eröffnete Strecke dem lokalen Verkehr im südlichen [[Ruhrgebiet]]. Die Stecke wurde primär für den [[Güterverkehr]] mit einer maximalen [[Gradiente|Steigung]] von 1 % ausgelegt. Zudem wurde sie von Arbeitern zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Marktfrauen zum Erreichen der umliegenden Märkte genutzt. Diese waren häufig mit Körben voll Obst und Gemüse, Eierkisten, oft auch Hühnern und Stallhasen bepackt – daher der Name Rheinischer Esel. |
|||
Ihre volkstümliche Bezeichnung ist '''Rheinischer Esel'''. |
|||
Gewerbekunden waren das Sägerwerk Klingelhöfer, Dynamit Nobel, der Stückgutbahnhof Witten Ost und die Stahlfirmen Geissler und Wassermann. |
|||
== Geschichte == |
|||
Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am [[30. November]] [[1979]] eingestellt. Am [[30. November]] [[1982]] wurde die Teilstecke zwischen den Bahnhöfen Löttringhausen und Witten Ost durch die [[Deutsche Bundesbahn]] komplett stillgelegt. Dieser Abschnitt wird heute als [[Radweg]] genutzt. Der Güterverkehr auf dem letzten genutzten Teilstück zwischen [[Witten-Stockum]] und [[Bochum-Langendreer]] wurde am [[31. Dezember]] [[2004]] wegen baulicher Mängel eingestellt. |
|||
Ursprünglich von der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft]] als Hauptstrecke und Direktverbindung ihrer beiden wichtigsten Strecken im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet – nämlich [[Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd|Osterath–Dortmund Süd]] und [[Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd|Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd]] – geplant, diente die am 15. Dezember 1880 eröffnete Bahn vornehmlich dem lokalen Verkehr im südlichen [[Ruhrgebiet]]. Anfänglich gab es lediglich die sechs Bahnhöfe ''Langendreer'' (ab 1929 ''Bochum-Langendreer''), ''Stockum'' (ab 1949 ''Witten-Stockum''), ''Witten'' (ab 1897 ''Witten Ost''), ''Annen Süd'' (ab 1950 ''Witten-Annen Süd''), ''Rüdinghausen'' (ab 1946 ''Witten-Rüdinghausen'') und ''Löttringhausen'' (ab 1949 ''Dortmund-Löttringhausen''). In den Jahren 1953 und 1954 kamen weitere fünf [[Haltepunkt]]e hinzu: ''Siebenplaneten'' (nach der [[Zeche Siebenplaneten|Zeche gleichen Namens]]), ''Witten-Sonnenschein'', ''Witten-[[Wullenstadion|Stadion]]'', ''Dortmund-Silberknapp'' und ''Dortmund-Großholthausen''. |
|||
Die Strecke wurde primär für den [[Güterzug|Güterverkehr]] gebaut und war mit einer maximalen [[Gradiente|Steigung]] von 10 ‰ ausgelegt. Zudem wurde sie von Arbeitern zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Marktfrauen zum Erreichen der umliegenden Märkte genutzt. Diese Frauen waren häufig mit Körben voll Obst und Gemüse, Eierkisten, oft auch Hühnern und Stallhasen bepackt – daher der Name ''Rheinischer Esel''. |
|||
Trotz einer Jahrestonnage von 18.000 [[Tonne (Einheit)|Tonne]]n fand sich die Bahn nicht bereit dieses 2 km lange Teilstück zu sanieren. Die Entscheidung war umstritten, da die Sanierung auf den Teilabschnitt gerechnet zwar unrentabel war, die Bahn aber nie Zahlen über die Ertragsstärke unter Berücksichtigung des Anschlussverkehrs vorgelegt hat. Der Bahn wird weiter vorgeworfen keine aktive Neukundenaquise betrieben zu haben. Insbesondere, die direkt an die Stahlwerke angrenzende Müllumladestation mit mehreren LKW-Fahrten täglich zur [[Müllverbrennungsanlage]] in [[Herten]] hätte sich als Kunde angeboten. Mittelfristig planen die beiden von der Stilllegung betroffenen Stahlwerke nun eine Verlegung ihrer Produktionsstätten. |
|||
Gewerbekunden waren die [[Zeche Gottessegen (Dortmund)|Zeche Gottessegen]], alle wichtigen Annener Zechen, das Sägewerk Klingelhöfer, [[Dynamit Nobel]], die Wittener Stahlröhren-Werke AG (seit 1918 „Abteilung Witten“ der [[Mannesmann|Mannesmannröhren-Werke AG]]), der Stückgutbahnhof Witten Ost und die Stahlfirmen Geissler und Wassermann. |
|||
Der östliche Teil der Strecke zwischen Dortmund und [[Witten]] ist heute als attraktiver [[Radweg]] ausgebaut. Der Radweg bietet die Möglichkeit auf der alten Bahntrasse von Dortmund das [[Ardeygebirge]] annähernd steigungsfrei bis zum [[Ruhr]]tal zu queren. |
|||
Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am 30. November 1979 eingestellt. Am 30. November 1982 wurde die Teilstrecke zwischen den Bahnhöfen Löttringhausen und Witten Ost durch die [[Deutsche Bundesbahn]] komplett stillgelegt. Dieser Abschnitt wird heute als [[Radverkehrsanlage|Rad-]] und [[Wanderweg]] genutzt. Der Güterverkehr zwischen Witten-Stockum und Witten Ost wurde am 31. Dezember 2001 und auf dem letzten genutzten Teilstück zwischen [[Witten]]-[[Stockum (Witten)|Stockum]] und Bochum-[[Langendreer]] am 31. Dezember 2004 wegen baulicher Mängel eingestellt und die Strecke bis Anfang 2006 zurückgebaut. |
|||
===Ehemalige Bahnhöfe und Haltepunkte=== |
|||
{| {{prettytable}} border=1 |
|||
== Radweg Rheinischer Esel == |
|||
|----- bgcolor="#FFDEAD" |
|||
Der östliche Teil der Strecke zwischen Dortmund und [[Witten]] wurde in den Jahren 1988 bis 1990 zum [[Liste von Fahrradwegen auf stillgelegten Bahntrassen|Rad- und Wanderweg]] umgebaut. Er bietet die Möglichkeit, auf der alten Bahntrasse das [[Ardeygebirge]] annähernd steigungsfrei bis zum [[Ruhr]]tal zu queren. Auf einer landschaftlich ansprechenden Strecke passiert der Weg beginnend nahe dem [[Bahnhof Dortmund-Löttringhausen|Bahnhof in Löttringhausen]] zunächst die Dortmunder Stadtteile [[Großholthausen]] und [[Kruckel]], führt dann in Witten über [[Rüdinghausen]] und [[Annen (Witten)|Annen]] bis in die Nähe der Innenstadt. Von dort besteht eine direkte Verbindung zum [[Ruhrtalradweg]]. |
|||
! Bahnhöfe und Haltepunkte |
|||
In den Jahren 2011 und 2012 wurde auch der westliche Teil von [[Witten-Mitte]] bis Bochum-[[Langendreer]] zum Rad- und Wanderweg ausgebaut. Dieser Teil der Strecke wurde durchgehend asphaltiert, während der östliche Teil über eine wassergebundene Oberfläche verfügt. |
|||
! Streckenkilometer |
|||
|- |
|||
Zwischen Witten-[[Rüdinghausen]] und der [[Bundesautobahn 448|A 448]] wurde ein [[Planetenweg]] angelegt. |
|||
|| [[Bochum-Langendreer]] || align="right" | 0,0 |
|||
|- |
|||
== Bildergalerie == |
|||
|| [[Siebenplaneten]] || align="right" | 1,2 |
|||
<gallery> |
|||
|- |
|||
Bochum Bahnhof Langendreer.jpg|Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs Bochum-Langendreer, heute [[Kulturzentrum Bahnhof-Langendreer|Kulturzentrum]] |
|||
|| [[Witten-Stockum]] || align="right" | 3,2 |
|||
Witten RhEisenbahn A44.jpg|Brücke über die A 448 |
|||
|- |
|||
Rh.Bahn DoLoet BoLangendree.jpg|Brücke über die [[Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund]] in Witten, nahe der Haltestelle ''Sonnenschein'' |
|||
|| [[Witten]]-Sonnenschein || align="right" | 4,8 |
|||
Witten Ostbahnhof.jpg|Bahnhof Witten Ost |
|||
|- |
|||
Radfahrerskulptur in Witten-Annen 1.jpg|Radfahrerskulptur in [[Annen (Witten)|Annen]] |
|||
|| [[Witten]] Ost || align="right" | 5,8 |
|||
BF Witten-AnnenSüd.jpg|Ehemaliger Bahnhof Witten-Annen Süd |
|||
|- |
|||
Witten Brücke Rheinischer Esel Brunebecker Straße.jpg|Überquerung der Brunebecker Straße in [[Witten-Rüdinghausen]] |
|||
|| [[Witten]] Stadion || align="right" | 7,4 |
|||
Rheinischer esel.jpg|Brücke des Radwegs Rheinischer Esel über die [[Bundesautobahn 45|A 45]] in [[Dortmund]] |
|||
|- |
|||
RheinischerEsel Waldstrecke.jpg|Waldstrecke vor Löttringhausen in den 1970ern |
|||
|| [[Witten-Annen]] Süd || align="right" | 8,4 |
|||
Dortmund-Löttringhausen BF.jpg|Links die überwachsene Trasse des Streckenendes in Löttringhausen |
|||
|- |
|||
</gallery> |
|||
|| [[Witten-Rüdinghausen]] || align="right" | 10,1 |
|||
|- |
|||
|| [[Dortmund]]-Silberknapp || align="right" | 11,3 |
|||
|- |
|||
|| [[Dortmund]]-Großholthausen || align="right" | 12,2 |
|||
|- |
|||
|| [[Bahnhof_Dortmund-Löttringhausen|Dortmund-Löttringhausen]] || align="right" | 13,3 |
|||
|- |
|||
|} |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
* Rolf Swoboda |
* Rolf Swoboda, Michael Schenk: ''Die Rheinische Eisenbahn zwischen Hagen und Dortmund einschließlich der Zweigbahn nach Langendreer.'' VBN-Verlag Neddermeyer, Berlin 2005, ISBN 3-933254-59-0. |
||
== Weblinks == |
|||
{{Commonscat|Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer railway line|Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer}} |
|||
* [{{NRWbahnarchivURL}}strecken/2141.htm Beschreibung der Strecke 2141] im NRWbahnarchiv von André Joost |
|||
* [http://www.achim-bartoschek.de/details/nw3_21.htm Der Rheinische Esel bei Bahntrassenradeln] |
|||
* [https://www.ruhrgebiet-industriekultur.de/rheinischer-esel.html ruhrgebiet-industriekultur.de: ''Rheinischer Esel''] |
|||
* [https://sites.google.com/view/eisenbahn-en-de/historische-bahnen/langendreer-loettringhausen eisenbahn-EN.de: ''Langendreer-Löttringhausen''] |
|||
{{SORTIERUNG:DortmundLottringhausenBochumLangendreer}} |
|||
[[Kategorie:Dortmund]] |
|||
[[Kategorie:Witten]] |
|||
[[Kategorie:Bochum]] |
|||
[[Kategorie:Ruhrgebiet]] |
|||
[[Kategorie:Ehemalige Bahnstrecke]] |
|||
[[Kategorie:Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen]] |
[[Kategorie:Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen]] |
||
[[Kategorie:Verkehr (Ruhrgebiet)|Bahnstrecke DortmundLottringhausenBochumLangendreer]] |
|||
[[Kategorie:Radweg]] |
|||
[[Kategorie:Schienenverkehr (Bochum)|Bahnstrecke DortmundLottringhausenBochumLangendreer]] |
|||
[[Kategorie:Schienenverkehr (Dortmund)|Bahnstrecke DortmundLottringhausenBochumLangendreer]] |
|||
[[Kategorie:Verkehr (Witten)|Bahnstrecke DortmundLottringhausenBochumLangendreer]] |
|||
[[Kategorie:Radweg auf ehemaliger Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen]] |
|||
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk im Ennepe-Ruhr-Kreis]] |
Aktuelle Version vom 6. März 2025, 00:17 Uhr
Langendreer–Löttringhausen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 2141 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | ex 331 (1979) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 232c (1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 13 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 10 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer ist eine ehemalige, gut 13 Kilometer lange Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Bochum-Langendreer zum Bahnhof Dortmund-Löttringhausen im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Sie verbindet heute als Bahntrassen-Rad- und Fußweg die Städte Dortmund, Witten und Bochum.
Ihre volkstümliche Bezeichnung ist Rheinischer Esel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft als Hauptstrecke und Direktverbindung ihrer beiden wichtigsten Strecken im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet – nämlich Osterath–Dortmund Süd und Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd – geplant, diente die am 15. Dezember 1880 eröffnete Bahn vornehmlich dem lokalen Verkehr im südlichen Ruhrgebiet. Anfänglich gab es lediglich die sechs Bahnhöfe Langendreer (ab 1929 Bochum-Langendreer), Stockum (ab 1949 Witten-Stockum), Witten (ab 1897 Witten Ost), Annen Süd (ab 1950 Witten-Annen Süd), Rüdinghausen (ab 1946 Witten-Rüdinghausen) und Löttringhausen (ab 1949 Dortmund-Löttringhausen). In den Jahren 1953 und 1954 kamen weitere fünf Haltepunkte hinzu: Siebenplaneten (nach der Zeche gleichen Namens), Witten-Sonnenschein, Witten-Stadion, Dortmund-Silberknapp und Dortmund-Großholthausen.
Die Strecke wurde primär für den Güterverkehr gebaut und war mit einer maximalen Steigung von 10 ‰ ausgelegt. Zudem wurde sie von Arbeitern zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Marktfrauen zum Erreichen der umliegenden Märkte genutzt. Diese Frauen waren häufig mit Körben voll Obst und Gemüse, Eierkisten, oft auch Hühnern und Stallhasen bepackt – daher der Name Rheinischer Esel.
Gewerbekunden waren die Zeche Gottessegen, alle wichtigen Annener Zechen, das Sägewerk Klingelhöfer, Dynamit Nobel, die Wittener Stahlröhren-Werke AG (seit 1918 „Abteilung Witten“ der Mannesmannröhren-Werke AG), der Stückgutbahnhof Witten Ost und die Stahlfirmen Geissler und Wassermann.
Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am 30. November 1979 eingestellt. Am 30. November 1982 wurde die Teilstrecke zwischen den Bahnhöfen Löttringhausen und Witten Ost durch die Deutsche Bundesbahn komplett stillgelegt. Dieser Abschnitt wird heute als Rad- und Wanderweg genutzt. Der Güterverkehr zwischen Witten-Stockum und Witten Ost wurde am 31. Dezember 2001 und auf dem letzten genutzten Teilstück zwischen Witten-Stockum und Bochum-Langendreer am 31. Dezember 2004 wegen baulicher Mängel eingestellt und die Strecke bis Anfang 2006 zurückgebaut.
Radweg Rheinischer Esel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der östliche Teil der Strecke zwischen Dortmund und Witten wurde in den Jahren 1988 bis 1990 zum Rad- und Wanderweg umgebaut. Er bietet die Möglichkeit, auf der alten Bahntrasse das Ardeygebirge annähernd steigungsfrei bis zum Ruhrtal zu queren. Auf einer landschaftlich ansprechenden Strecke passiert der Weg beginnend nahe dem Bahnhof in Löttringhausen zunächst die Dortmunder Stadtteile Großholthausen und Kruckel, führt dann in Witten über Rüdinghausen und Annen bis in die Nähe der Innenstadt. Von dort besteht eine direkte Verbindung zum Ruhrtalradweg. In den Jahren 2011 und 2012 wurde auch der westliche Teil von Witten-Mitte bis Bochum-Langendreer zum Rad- und Wanderweg ausgebaut. Dieser Teil der Strecke wurde durchgehend asphaltiert, während der östliche Teil über eine wassergebundene Oberfläche verfügt.
Zwischen Witten-Rüdinghausen und der A 448 wurde ein Planetenweg angelegt.
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs Bochum-Langendreer, heute Kulturzentrum
-
Brücke über die A 448
-
Brücke über die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund in Witten, nahe der Haltestelle Sonnenschein
-
Bahnhof Witten Ost
-
Radfahrerskulptur in Annen
-
Ehemaliger Bahnhof Witten-Annen Süd
-
Überquerung der Brunebecker Straße in Witten-Rüdinghausen
-
Waldstrecke vor Löttringhausen in den 1970ern
-
Links die überwachsene Trasse des Streckenendes in Löttringhausen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf Swoboda, Michael Schenk: Die Rheinische Eisenbahn zwischen Hagen und Dortmund einschließlich der Zweigbahn nach Langendreer. VBN-Verlag Neddermeyer, Berlin 2005, ISBN 3-933254-59-0.