„Mietkoch“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
ü |
K der link führt zum Ausgangsartikel |
||
(69 dazwischenliegende Versionen von 48 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Ein '''Mietkoch, Wanderkoch''' oder '''Störkoch''' (von [[Stör (Handwerk)|Stör]]; zur Wortherkunft siehe dort) ist ein [[Koch]], der stunden- oder tageweise in fremden Küchen Speisen zubereitet.<ref>{{Internetquelle |autor=Süddeutsche Zeitung |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ernaehrung-mit-dem-miet-koch-geht-das-gourmet-menue-daheim-ganz-einfach-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190430-99-28269 |titel=Mit dem Miet-Koch geht das Gourmet-Menü daheim ganz einfach |abruf=2021-01-04 |sprache=de}}</ref> |
|||
Der [[Beruf]] der '''Wanderköchin''' ist kein von den [[Handwerkskammer]]n anerkannter Beruf. |
|||
== Begriff == |
|||
⚫ | |||
Ein zeitweise arbeitender Mietkoch ist abzugrenzen von einem Privatkoch, der in einem Privathaushalt fest angestellt ist und somit zum Hauspersonal zählt.<ref>[https://www.effilee.de/privatkoch-ahm-was/ ''Privatkoch?! … Ähm, was?''] in Effilee</ref> |
|||
== Einsatzbereiche == |
|||
Wenn die jungen Frauen im Alter von Mitte zwanzig nicht verheiratet waren, sicherten sie sich ihre Existenz oft als Wanderköchin. Sie zogen von Ort zu Ort und waren beliebt, weil sie schmackhafte Speisen herzustellen wussten und für den jeweiligen Gutsherren eine bequeme Lösung für ihre Veranstaltung waren. |
|||
Mietköche arbeiten – [[Arbeitnehmerüberlassung|Zeitarbeitern]] vergleichbar, doch meist freiberuflich – in [[Küchenbrigade]]n von [[Restaurant]]s, um Engpässe abzudecken, oder in Privathaushalten zu besonderen Anlässen wie Familienfeiern, wobei auch der Einkauf der Zutaten und die Reinigung der Küche zum Arbeitsgebiet gehört. Vom [[Catering]] oder Partyservice unterscheidet sich die Dienstleistung des Mietkochs dadurch, dass er keine fertigen Gerichte anliefert und auch nicht Küchenausstattung, Geschirr usw. bereitstellt. |
|||
⚫ | ''Wanderköchinnen'' oder ''Kochfrauen'' waren im [[Preußen]] des 19. und 20. Jahrhunderts vor allem in [[Pommern]] und [[Schlesien]] verbreitet. Junge Frauen gingen nach sechs bis acht Jahren Schulbildung in „Stellung“. Das bedeutet, dass sie bei besser gestellten Familien (Gutsbesitzer, Großbauern usw.) anstellig wurden und dort überwiegend Küchenarbeiten übernahmen. Durch Wechsel der Arbeitgeber erlernten sie verschiedene Zubereitungsarten, Rezepte und Gepflogenheiten. Bei großen Feierlichkeiten wie Hochzeiten wanderten diese Köchinnen dann zu den jeweiligen Veranstaltungen und kochten in fremden Küchen. Unverheiratete Frauen sicherten sich so teilweise ihre Existenz. |
||
In heutiger Zeit wird der traditionelle Beruf vermehrt zum Leben erweckt. Kleinunternehmen bieten sich als Wanderköchin für Familienfeiern oder im [[Gastronomie]]bereich an, um Engpässe abzudecken oder Hausfrauen bei Familienfeiern als eine Art [[Partyservice]] zu entlasten. |
|||
Mietköche werden heutzutage kurzfristig in verschiedenen gastronomischen Branchen eingesetzt. Zum Beispiel bei krankheitsbedingten Ausfällen, Urlaub der eigenen Angestellten, generellem Personalmangel oder kurzfristig erhöhtem Arbeitsaufkommen. Viele Mietköche werden hierbei von Agenturen vermittelt. |
|||
Heute üben den Beruf des Wanderkoches auch Männer aus. |
|||
Es gibt viele Hotels auf der Welt, die Wanderköche beschäftigen, und die Nachfrage steigt stetig. Die ständig wechselnden Arbeitsplätze - manchmal über die ganze Welt verteilt - erfordern Reiselust und Flexibilität. |
|||
Mietköche gelten als selbständige Dienstleister, mit eigener Krankenversicherung und Betriebshaftpflicht. |
|||
⚫ | |||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
⚫ |
Aktuelle Version vom 31. August 2024, 19:05 Uhr
Ein Mietkoch, Wanderkoch oder Störkoch (von Stör; zur Wortherkunft siehe dort) ist ein Koch, der stunden- oder tageweise in fremden Küchen Speisen zubereitet.[1]
Begriff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein zeitweise arbeitender Mietkoch ist abzugrenzen von einem Privatkoch, der in einem Privathaushalt fest angestellt ist und somit zum Hauspersonal zählt.[2]
Einsatzbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mietköche arbeiten – Zeitarbeitern vergleichbar, doch meist freiberuflich – in Küchenbrigaden von Restaurants, um Engpässe abzudecken, oder in Privathaushalten zu besonderen Anlässen wie Familienfeiern, wobei auch der Einkauf der Zutaten und die Reinigung der Küche zum Arbeitsgebiet gehört. Vom Catering oder Partyservice unterscheidet sich die Dienstleistung des Mietkochs dadurch, dass er keine fertigen Gerichte anliefert und auch nicht Küchenausstattung, Geschirr usw. bereitstellt.
Wanderköchinnen oder Kochfrauen waren im Preußen des 19. und 20. Jahrhunderts vor allem in Pommern und Schlesien verbreitet. Junge Frauen gingen nach sechs bis acht Jahren Schulbildung in „Stellung“. Das bedeutet, dass sie bei besser gestellten Familien (Gutsbesitzer, Großbauern usw.) anstellig wurden und dort überwiegend Küchenarbeiten übernahmen. Durch Wechsel der Arbeitgeber erlernten sie verschiedene Zubereitungsarten, Rezepte und Gepflogenheiten. Bei großen Feierlichkeiten wie Hochzeiten wanderten diese Köchinnen dann zu den jeweiligen Veranstaltungen und kochten in fremden Küchen. Unverheiratete Frauen sicherten sich so teilweise ihre Existenz.
Mietköche werden heutzutage kurzfristig in verschiedenen gastronomischen Branchen eingesetzt. Zum Beispiel bei krankheitsbedingten Ausfällen, Urlaub der eigenen Angestellten, generellem Personalmangel oder kurzfristig erhöhtem Arbeitsaufkommen. Viele Mietköche werden hierbei von Agenturen vermittelt.
Mietköche gelten als selbständige Dienstleister, mit eigener Krankenversicherung und Betriebshaftpflicht.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Süddeutsche Zeitung: Mit dem Miet-Koch geht das Gourmet-Menü daheim ganz einfach. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- ↑ Privatkoch?! … Ähm, was? in Effilee