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„Teddybär“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Teddy bear early 1900s - Smithsonian Museum of Natural History.jpg|mini|Teddybär aus den frühen 1900ern im [[Smithsonian Institution|Smithsonian Museum of Natural History]]. Produziert von Benjamin Michton, Sohn des Gründers der Ideal Toy Company 1903. Gehörte Theodore Roosevelts Enkel, [[Kermit Roosevelt jr.]]]]
[[bild:Teddy_bear_-_Rory.JPG|thumb|Teddybär]]
Ein '''Teddybär''', auch '''Teddy''' oder regional '''Knuddelbär''', ist ein populäres [[Kuscheltier]]. Es handelt sich um die stilisierte, flauschige Miniatur-Nachbildung eines [[Bären]] mit meist brauner, beiger oder goldener Fellfarbe; die Größe variiert von Handtellergröße bis zu Modellen von etwa einem Meter Höhe. Inwendig hat er eine Füllung aus [[Baumwolle]], [[Holzwolle]], [[Kunststoffgranulat]] oder anderen Materialien. Ursprünglich war er ein reines Kinderspielzeug, heute werden Teddybären aber auch von Erwachsenen gesammelt.

Ein '''Teddybär''' ist die flauschige Miniatur-Nachbildung eines [[Bären]] mit meist brauner Fellfarbe; die Größe variiert von Handtellergröße bis zu Modellen von etwa einem Meter Höhe. Inwendig hat er eine Füllung aus Baumwolle, Holzwolle oder anderen weichen Materialien. Ursprünglich war er ein reines Kinderspielzeug, heute werden Teddybären aber auch von Erwachsenen gesammelt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Über die Erfindung des Teddybären gibt es zwei voneinander abweichende Entstehungsgeschichten, eine deutsche und eine US-amerikanische.
=== US-Legende ===
[[bild:Teddybear_cartoon.jpg|thumb|Karikatur von Clifford K. Berryman]]
Der Legende nach bekam er seinen Namen durch [[Theodore Roosevelt|Theodore „Teddy“ Roosevelt]], der 1902 auf einer Jagd in Mississippi keine Gelegenheit zum Abschuss eines Bären, sondern nur ein angebundenes Bären-Baby von den anderen Mitgliedern seiner Jagdgesellschaft vor die Flinte gesetzt bekam. Er weigerte sich, dieses zu erschießen. Der Bär wurde dann allerdings von seinem Jagdkameraden [[John M. Parker]] (Gouverneur von Louisiana) mit einem Jagdmesser getötet.


=== Deutsche Version ===
Clifford K. Berryman, ein Karikaturist der Washington Post, hielt diesen Vorfall in einem Bildchen fest. Da Berryman den Bären in seinen [[Karikatur]]en weiter verwendete, wurde der Teddybär zur Symbolfigur des Präsidenten.
[[Datei:Nachbildung 55PB Steiff Museum Giengen.jpg|mini|Nachbildung des [[55 PB]] im [[Steiff Museum]] in Giengen an der Brenz]]
Nachweislich entwickelte [[Richard Steiff]], ein Neffe der deutschen Spielzeugherstellerin [[Margarete Steiff]], im Jahr 1902 in [[Giengen an der Brenz]] den ersten Plüschbären mit beweglichen Armen und Beinen, das Modell [[55 PB]]. Dieses wurde Anfang 1903 in die USA versandt, kam aber dort bei den Kunden nicht an und wurde daher wieder zurück nach Deutschland geschickt.


Daraufhin stellte Margarete Steiff den PB 55 auf ihrem Messestand in Leipzig aus, wo sie hauptsächlich ihre gefilzten Nadelkissen anbot. Nach der Darstellung in der [[Die Welt von Steiff|„Welt von Steiff“]], dem Museum der Firma [[Steiff]] in Giengen, hat ein amerikanischer Vertreter, der in letzter Minute ein „Verlegenheitsmitbringsel“ brauchte, diesen Bären erstanden. Dem oder der Beschenkten soll der Bär jedoch nicht gefallen haben, woraufhin er weiter verschenkt wurde. Schließlich sei er im Schaufenster eines Geschäftes dem Sekretär von [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Theodore Roosevelt|Theodore „Teddy“ Roosevelt]], einem leidenschaftlichen Bärenjäger, aufgefallen, der ihn als Dekoration für die Geburtstagstafel von Roosevelts Tochter gekauft habe. Sie sei von dem Bären so angetan gewesen, dass sie ihn nach ihrem Vater „Teddy“ getauft habe.
Von der Zeichnung inspiriert, bastelten der russische Einwanderer Morris Michtom und seine Frau Rose einen Bären als Dekoration für das Schaufenster ihres Ladens in [[Brooklyn]]. Roosevelt soll ihnen schriftlich gestattet haben, ihn "Teddy's bear" zu nennen.


Der Bär wurde immer beliebter, so dass ein amerikanischer Vertreter 1903 auf der [[Leipziger Messe]] 3.000 Teddybären bei der Firma Steiff bestellte, die nach einer weiteren Version der Geschichte als Tischdekoration auf einer Tafel des Präsidenten Verwendung fanden, woraufhin einer der Gäste ausgerufen haben soll: „Das sind ja Teddys Bären!“
Für eine starke Nachfrage nach dem Kinderspielzeug sorgte der Großhändler Butler Brothers. Darauf gründeten die Mitchums 1903 die Ideal Novelty and Toy Company und schufen einen Gelenk-Teddy.


=== Deutsche Legende ===
=== US-amerikanische Version ===
[[Datei:TheodoreRooseveltTeddyBear.jpg|mini|Karikatur von Clifford K. Berryman in der [[Washington Post]] (1902)]]
Neben dieser amerikanischen Version gibt es eine, die in [[Giengen an der Brenz]] ihren Ursprung nahm.
Nach der US-amerikanischen Version der Entstehungsgeschichte erhielt der Teddybär seinen Namen nach Theodore Roosevelt. Demnach hatte der Präsident, ein passionierter Jäger, 1902 auf einer Jagd in Mississippi keine Gelegenheit zum Abschuss eines Bären erhalten. Als ihm Mitglieder seiner Jagdgesellschaft daraufhin ein angebundenes Bärenbaby vor die Flinte setzten, weigerte er sich, dieses zu erschießen. Es wurde allerdings von seinem Jagdkameraden [[John Milliken Parker|John M. Parker]], dem [[Gouverneur von Louisiana]], mit einem [[Jagdmesser]] getötet.
Dort entwickelte 1902 [[Richard Steiff]], ein Neffe der deutschen Spielzeugherstellerin [[Margarete Steiff]], den ersten Teddybären mit beweglichen Armen und Beinen. Er wurde Anfang 1903 in die USA geschickt, jedoch wegen Nichtgefallen wieder zurück nach Giengen gesandt.


Clifford K. Berryman, ein Karikaturist der [[Washington Post]], hielt diesen Vorfall in einer Zeichnung fest. Da er das Bärchen in weiteren [[Karikatur]]en verwendete, wurde es schnell zur Symbolfigur für den Präsidenten. Von diesen Karikaturen inspiriert, bastelten der russische Einwanderer [[Morris Michtom]] und seine Frau Rose einen Bären als Dekoration für das Schaufenster ihres Ladens in [[Brooklyn]]. Roosevelt soll ihnen schriftlich gestattet haben, ihn „Teddy’s bear“ zu nennen.<ref name="Faiers">Jonathan Faiers: ''Fur - A Sensitive History.'' Yale University Press, New Haven und London, 2020, S. 196 (englisch), ISBN 978-0-300-22720-8 .</ref> Die Großhandelsfirma Butler Brothers sorgte für eine starke Nachfrage nach dem Kinderspielzeug. Daraufhin gründeten die Michtoms 1903 die Ideal Novelty and Toy Company und schufen ebenfalls einen Gelenk-Teddy. Der 9. September wird in den USA als Teddy Bear Day gefeiert.
Daraufhin stellte ihn Margarete Steiff auf ihren Messestand in Leipzig aus, wo sie aber hauptsächlich ihre gefilzten Nadelkissen anbot. Ein amerikanischer Vertreter brauchte in letzter Minute ein "Verlegenheitsmitbringsel" und erstand den Bären. Der oder die Beschenkte fand den Bären aber nicht besonders nett und verschenkte ihn weiter, bis er schließlich seinen Weg in die Auslage eines Geschäftes fand.


Später wurden auch Teddybären gefertigt, für die der [[Koala]] als Vorbild verwendet wurde, dessen Gesicht noch mehr dem [[Kindchenschema]] entsprechende Merkmale aufweist.<ref>Herbert Cherutti: ''[https://folio.nzz.ch/1996/marz/der-teddy-im-eukalyptuswald Der Teddy im Eukalyptuswald]''</ref>
Dort wurde er vom Sekretär Teddy Roosevelts entdeckt und kam schließlich auf der Geburtstagstafel der Tochter Roosevelts zu sitzen. Das Kind war von dem Bären so angetan, dass es ihn nach seinem Vater "Teddy" taufte.


== Besondere Teddybären als Sammel- und Kunstobjekte ==
Von diesem Moment an wurde der putzige Geselle immer beliebter, und so kam es, dass 1903 auf der Leipziger Frühjahresmesse ein amerikanischer Vertreter bei der Firma Steiff 3.000 Teddybären bestellte.
[[Datei:Bob der Bär.JPG|mini|Bob der Bär]]
Um Steiff-Teddybären hat sich eine weltweite [[Sammeln|Sammlerszene]] entwickelt. Es gibt unter anderem Club-Mitgliedschaften und Abos zum Erwerb je eines Exemplars aus einem limitierten Jahresmodell. Es gibt spezielle Magazine, wie zum Beispiel ''TEDDYS kreativ'' oder ''BärReport'', die auf Künstler, Kreative und Hobbymacher wie auch Sammler abgestimmt sind.


Mittlerweile gibt es auch eine weltweite Sammlerszene um sogenannte ''Künstlerteddybären''. Diese Teddybären sind in der Regel Einzelstücke. Sie werden von den Künstlern entworfen, gefertigt und meist direkt in Online-Shops sowie auf Messen verkauft. Sie bestehen aus hochwertigen Materialien wie [[Mohair]], [[Alpaka (Textilie)|Alpaka]] oder [[Viskose]]. Starke Künstlerszenen gibt es außer in [[Deutschland]] in [[Russland]], [[Japan]], im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] sowie in den [[Niederlande]]n.
Die Geschichte des Teddybären wird in der [[Die Welt von Steiff|Welt von Steiff]] erzählt, einem Museum auf dem Gelände der [[Steiff|Firma Steiff]].


Der größte Teddy kommt aus [[Sonneberg]] von der Firma Martin Bären. Er hat eine Höhe von 5,40 Meter und steht im Deutschen Teddybären-Museum Sonneberg. Auch der kleinste Teddybär der Welt kommt aus Deutschland. Er misst nur 5 Millimeter, ist aber trotz seiner Winzigkeit voll beweglich. Er wurde von Bettina Kaminski aus [[Reinfeld (Holstein)|Reinfeld]] genäht. Der von der Presse „Mini the Pooh“ getaufte Winzling wird im Museum „A World in Miniature“ in [[Carlisle]] dauerhaft ausgestellt.
=== Der Teddybär als historischer Trend ===


== Messen ==
Bemerkenswert ist hierbei, dass der Teddy seinen weltweiten Siegeszug zu einer Zeit machte, als es noch kein Fernsehen, kein Internet und keine Kinowerbung gab. Er wurde trotzdem so bekannt, dass er für fast alle Menschen aller Nationen zu einem festen Begriff wurde. Dieses Phänomen ist für diese Zeit einzigartig.
Die Messe „[[Teddybär total]]“ findet jährlich in [[Münster]] (Westfalen) statt und präsentiert eine Vielzahl ausländischer Künstler. Eine andere große Fachmesse, die „Teddybär Welt“ in [[Wiesbaden]], legt den Schwerpunkt auf deutsche Künstler. Darüber hinaus gibt es internationale Messen wie die „Hello Teddy!“ in [[Moskau]], die JTBA Convention in [[Tokio]], TeddyLand in [[Kiew]] oder Hugglets in [[London]].


== Sammler und Künstler ==
== Herstellungsschritte ==
<gallery>
Making of a teddy bear 1 cutting.jpg|Ausschneiden der Teile
Making of a teddy bear 2 sewing and turning.jpg|Nähen und Wenden
Making of a teddy bear 3 filling.jpg|Füllen
Making_of_a_teddy_bear_4_assembling.jpg|Montage
</gallery>


== Psychologie ==
Um Steiff-Teddybären (Markenzeichen: Knopf im Ohr) hat sich eine weltweite [[Sammler]]szene entwickelt. Es gibt unter anderem Club-Mitgliedschaften und Abos zum Erwerb je eines Exemplars aus einem limitierten Jahresmodell.
Kinder verwenden einen Teddybären als [[Kuscheltier]]. In der kindlichen spielerischen Welt wird er – analog zu anderen Spielfiguren – lebendig und als Wesen erlebt, das dem Kind einerseits anvertraut ist und das andererseits als Beschützer des Kindes fungiert. So wird erklärlich, dass Kinder für ihren Teddy sorgen und ihn betreuen. Andererseits brauchen sie ihren Teddy, um bei Unsicherheit oder Alleinsein gewisse Geborgenheit zu erfahren. Der Teddybär dient auf diese Weise als [[Übergangsobjekt]] der [[Projektion (Psychoanalyse)|Projektion]] von Erwartungen und Sehnsüchten. In einer bestimmten Phase der Entwicklung muss dann eine Ablösung von diesen frühkindlichen Vorstellungen erfolgen; allerdings können sich auch bei Erwachsenen [[infantil]]e Tendenzen halten. Erwachsene verbinden mit einem Teddybären Erinnerungen an ihre Kindheit oder sie sehen Teddybären als Sammelobjekt.


== Schadstoffe ==
Mittlerweile gibt es auch eine weltweite Sammlerszene um sogenannte Künstlerteddybären. Diese Teddybären werden von Künstlern entworfen und gefertigt. Die weltweit größte Teddybärfachmesse die "Teddybär Total" findet in [[Münster (Westfalen)]] statt. Die zweitgrößte deutsche Fachmesse die "Euro Teddy" findet in [[Wiesbaden]] statt.
Industriell gefertigte Teddybären bringen unter Umständen Gefahren mit sich und sind in vielen Fällen mit Schadstoffen (wie zum Beispiel [[Nonylphenole]], [[Formaldehyd]], [[Nickel]] oder [[Weichmacher]]n) belastet. Da Kinder, die das dritte Lebensjahr noch nicht überschritten haben, gerne ihr Spielzeug in den Mund nehmen, kann das zur Übertragung von Schadstoffen und im schlimmsten Fall sogar zu [[Krebs (Medizin)|Krebs]]erkrankungen führen.<ref>[https://www.test.de/Spielzeug-Alarm-im-Kinderzimmer-4150171-0/ Spielzeug: Alarm im Kinderzimmer], Stiftung Warentest, 21.&nbsp;Oktober 2010 (online abgerufen am 26.&nbsp;Februar 2013)</ref>


== Aufbau ==
== Biologie ==
Die bei Kuscheltieren kaum vermeidbare Verniedlichung brachte infolge äußerer Ähnlichkeiten bisweilen die falsche Zuordnung anderer Tierarten zur Familie der Bären mit sich. Klar zu unterscheiden sind:
* [[Bären|Bär]] – hier ähnelt den Spielzeug-Kuscheltieren vor allem der junge Braunbär.
* [[Kleiner Panda]], auch als ''Katzenbär'' bezeichnet, der aber im Gegensatz zum [[Großer Panda|Großen Panda]] kein Bär, sondern näher mit den [[Marder]]n und [[Kleinbären]] verwandt ist.
* [[Koala]], auch ''aschgrauer Beutelbär'' oder ''Eukalyptusbär'' genannt, ist ein baumbewohnender Beutelsäuger in Australien. Er ist kein Bär, sondern ein australisches Beuteltier, das Eukalyptusbäume bewohnt.


== Siehe auch ==
Die Teddybären werden meist aus Mohairstoffen gefertigt, aber auch andere Materialien wie z.B. Filz und Bauwollstoffe geben den kleinen und großen Gefährten ihr Aussehen. Gestopft werden sie mit Polyesterwatte, Holz- oder Schafwolle.
* [[Muhdose]]: eingebautes Instrument zur Erzeugung einer Brumm- oder Kippstimme
* [[Deutsche Teddy-Stiftung]]


=== Herstellungsschritte ===
== Literatur ==
* [[Bernd Brunner]]: ''Eine kurze Geschichte der Bären.'' Claassen, Berlin 2005, ISBN 978-3-546-00395-7.
<gallery>
* Jürgen Cieslik, Marianne Cieslik: ''Ciesliks Teddybär-Lexikon.'' Cieslik, Jülich 1998, ISBN 3-921844-51-7.
Image:Making of a teddy bear 1 cutting.jpg|Ausschneiden der Teile
* Jürgen Cieslik, Marianne Cieslik: ''Steiff-Teddybären. Eine Liebe fürs Leben.'' Cieslik, Jülich 1994, ISBN 3-921844-39-8.
Image:Making of a teddy bear 2 sewing and turning.jpg|Nähen und Wenden
* Pauline Cockrill: ''100 Jahre Teddybären'' (Originaltitel: ''The Teddybear Encyclopedia''). Übersetzt von Ursula Bischoff. Coventgarden, München 2001, ISBN 3-8310-9007-6.
Image:Making of a teddy bear 3 filling.jpg|Füllen
* Wolfgang Froese, Daniel Hentschel: ''Das große Teddy-Hermann-Buch. Teddybären und Plüschtiere aus Sonneberg und Hirschaid.'' Verlag Puppen & Spielzeug, Duisburg 2008, ISBN 978-3-87463-415-1.
Image:Making_of_a_teddy_bear_4_assembling.jpg|Montage
* Daniel Hentschel: ''Teddys-kreativ Handbuch.'' Teil 1: ''Steiff-Bären unter der Lupe.'' Wellhausen & Marquardt, Hamburg 2012, ISBN 978-3-939806-60-8.
</gallery>
* Christel Pistorius, Rolf Pistorius: ''Teddy wird 100. Die schönsten und beliebtesten Teddybären.'' Kunstverlag Weingarten, Weingarten 2002, ISBN 3-8170-1025-7.

* Günther Pfeiffer: ''100 Jahre Steiff Teddybären.'' Heel, Königswinter 2001, ISBN 3-89880-023-7.
== Psychologie ==
* Günther Pfeiffer: ''Steiff Sortiment 1897–1943.'' GAF Günther Pfeiffer, Taunusstein 2002, ISBN 3-9804712-3-3.
Kinder verwenden den Teddybär als [[Kuscheltier]]. Obwohl er an sich ein toter Gegenstand ist, wird er in der magisch-mythischen Vorstellungswelt des Kindes als lebendiges Wesen gesehen, das dem Kind einerseits anvertraut ist und das andererseits als Beschützer für das Kind erlebt wird. So ist es erklärlich, dass Kinder für ihren Teddy sorgen (ähnlich wie für eine Puppe) und ihn betreuen, dass sie andererseits den Teddy brauchen, um in Momenten der Unsicherheit und des Alleinseins gewisse Geborgenheit zu erfahren. Der Teddybär dient auf diese Weise der [[Projektion]] von Erwartungen und Sehnsüchten. In einer bestimmten Phase der Entwicklung muss dann eine Ablösung von diesen frühkindlichen Vorstellungen erfolgen; allerdings können sich auch bei Erwachsenen [[infantil]]e Tendenzen halten. Erwachsene verbinden mit einem Teddybären Erinnerungen an ihre Kindheit oder sie sehen Teddybären als Sammelobjekt.Jedoch wurden vor allem in den wilden 80er Jahren viele kinder von ihren sex besessenen teddy bären vergewaltigt!!jedoch wär das nicht das erste mal,das ein spielzeug die initiative ergreift und seinen besitzer auf gut deutsch ordentlich "durch nimmt"also"ma kräftig fickt"!!jedoch gibt es auch ausnahmen, denn unser bereits prominenter teenager aus aachen(simon der dicke)vergewaltigt seinen ball bereits seit jahren!!zitat:
* Günther Pfeiffer: ''Steiff Sortiment 1947–2003.'' GAF Günther Pfeiffer, Taunusstein 2003, ISBN 3-9804712-4-1.
ja,ne!!also meinen ball liebe ich schon sehr,aber während ich ihn nunja.........behopse,muss ich mir immer wieder pornos reinziehen!!!
* Monica Schleich: ''Teddybären selber nähen.'' OZ creativ, Freiburg im Breisgau 2013, ISBN 978-3-8410-6193-5.
nunja,halten sie ihre kinder von ihren teddys fern,und klären sie sie über die gefahr auf,denn selbst ein nackter teddy arm kann der anfang sein.
* Elisabeth Schnurrer: ''Das Steiff Teddybären Buch.'' Dorling Kindersley, München 2022, ISBN 978-3-8310-4347-7.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Teddy bear|Teddybär}}
{{Wiktionary|Teddybär}}
{{Commonscat|Teddy bears|Teddybär}}
* [http://morgenpost.berlin1.de/content/2002/11/09/ttt/561065.html Namenspatron des Teddybären (Berliner Morgenpost)]
* [https://corporate.steiff.com/de/der-teddybaer/geschichte/ ''Die Geschichte des Teddybären'']. In: [[Steiff|Steiff.com]]
* [http://www.teddybaerenmuseum.de Teddybären-Museum]
* [https://www.deutschland.de/de/topic/wirtschaft/marken-maerkte/der-teddy-ein-herzensbrecher ''Der Teddy – ein Herzensbrecher'']. In: Deutschland.de
* [http://teddybear.org Wiener Teddybärenmuseum]
* [http://www.teddybaerenmuseum.de/history/d-story-a.htm ''Die Geschichte des Teddybären, oder wie der Bär zu seinem Namen kam'']. In: Teddybaerenmuseum.de
* [http://arktos.stangl-taller.at/ ARKTOS] e-zine für Arktophile
* Philine Gebhardt: [https://www.spiegel.de/geschichte/hug-a-bear-day-die-erfolgsstory-des-teddybaers-a-1235898.html ''"Hug a Bear Day" – Die Erfolgsstory des Teddybärs'']. In: [[Spiegel.de]], 17. November 2018
* [http://perrin.olivier.free.fr/amede/amede.html Teddybär Amede]
* Philip Cassier: [https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article225797831/Richard-Steiff-Wie-ein-Baer-zum-Vornamen-von-Praesident-Roosevelt-kam.html ''Wie ein Kuschelbär zum Vornamen des US-Präsidenten kam'']. In: [[Welt.de]] 18. Januar 2023
* [http://www.baerenmagazin.de Bärenmagazin.de - Das Onlinemagazin für Bärenliebhaber]
* [http://www.ein-koenigreich-fuer-teddybaeren.de/ Regelmäßige Teddybärenausstellung in Jork bei Hamburg]
* [http://www.KuscheltierNews.info KuscheltierNews.info - DAS ONLINEMAGAZIN - Für Teddybär & Kuscheltier Fans]


== Einzelnachweise ==
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4135141-1}}
[[Kategorie:Spielzeug]][[Kategorie:Sammeln]]


{{SORTIERUNG:Teddybar}}
[[en:Teddy bear]]
[[Kategorie:Tierpuppe]]
[[es:Osito de peluche]]
[[Kategorie:Sammelfigur]]
[[fi:Teddykarhu]]
[[Kategorie:Teddybär| ]]
[[fr:Ours en peluche]]
[[Kategorie:Theodore Roosevelt]]
[[he:דוב צעצוע]]
[[Kategorie:Textilpuppe]]
[[is:Bangsi]]
[[it:Teddy Bear]]
[[ja:テディベア]]
[[nl:Teddybeer]]
[[no:Teddybjørn]]
[[pl:Miś (zabawka)]]
[[pt:Urso de pelúcia]]
[[ru:Плюшевый мишка]]
[[simple:Teddy bear]]
[[sv:Teddybjörn]]
[[ta:டெடி கரடிக்குட்டி]]
[[th:หมีเท็ดดี้]]
[[zh:泰迪熊]]

Aktuelle Version vom 26. September 2024, 13:36 Uhr

Teddybär aus den frühen 1900ern im Smithsonian Museum of Natural History. Produziert von Benjamin Michton, Sohn des Gründers der Ideal Toy Company 1903. Gehörte Theodore Roosevelts Enkel, Kermit Roosevelt jr.

Ein Teddybär, auch Teddy oder regional Knuddelbär, ist ein populäres Kuscheltier. Es handelt sich um die stilisierte, flauschige Miniatur-Nachbildung eines Bären mit meist brauner, beiger oder goldener Fellfarbe; die Größe variiert von Handtellergröße bis zu Modellen von etwa einem Meter Höhe. Inwendig hat er eine Füllung aus Baumwolle, Holzwolle, Kunststoffgranulat oder anderen Materialien. Ursprünglich war er ein reines Kinderspielzeug, heute werden Teddybären aber auch von Erwachsenen gesammelt.

Über die Erfindung des Teddybären gibt es zwei voneinander abweichende Entstehungsgeschichten, eine deutsche und eine US-amerikanische.

Deutsche Version

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Nachbildung des 55 PB im Steiff Museum in Giengen an der Brenz

Nachweislich entwickelte Richard Steiff, ein Neffe der deutschen Spielzeugherstellerin Margarete Steiff, im Jahr 1902 in Giengen an der Brenz den ersten Plüschbären mit beweglichen Armen und Beinen, das Modell 55 PB. Dieses wurde Anfang 1903 in die USA versandt, kam aber dort bei den Kunden nicht an und wurde daher wieder zurück nach Deutschland geschickt.

Daraufhin stellte Margarete Steiff den PB 55 auf ihrem Messestand in Leipzig aus, wo sie hauptsächlich ihre gefilzten Nadelkissen anbot. Nach der Darstellung in der „Welt von Steiff“, dem Museum der Firma Steiff in Giengen, hat ein amerikanischer Vertreter, der in letzter Minute ein „Verlegenheitsmitbringsel“ brauchte, diesen Bären erstanden. Dem oder der Beschenkten soll der Bär jedoch nicht gefallen haben, woraufhin er weiter verschenkt wurde. Schließlich sei er im Schaufenster eines Geschäftes dem Sekretär von US-Präsident Theodore „Teddy“ Roosevelt, einem leidenschaftlichen Bärenjäger, aufgefallen, der ihn als Dekoration für die Geburtstagstafel von Roosevelts Tochter gekauft habe. Sie sei von dem Bären so angetan gewesen, dass sie ihn nach ihrem Vater „Teddy“ getauft habe.

Der Bär wurde immer beliebter, so dass ein amerikanischer Vertreter 1903 auf der Leipziger Messe 3.000 Teddybären bei der Firma Steiff bestellte, die nach einer weiteren Version der Geschichte als Tischdekoration auf einer Tafel des Präsidenten Verwendung fanden, woraufhin einer der Gäste ausgerufen haben soll: „Das sind ja Teddys Bären!“

US-amerikanische Version

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Karikatur von Clifford K. Berryman in der Washington Post (1902)

Nach der US-amerikanischen Version der Entstehungsgeschichte erhielt der Teddybär seinen Namen nach Theodore Roosevelt. Demnach hatte der Präsident, ein passionierter Jäger, 1902 auf einer Jagd in Mississippi keine Gelegenheit zum Abschuss eines Bären erhalten. Als ihm Mitglieder seiner Jagdgesellschaft daraufhin ein angebundenes Bärenbaby vor die Flinte setzten, weigerte er sich, dieses zu erschießen. Es wurde allerdings von seinem Jagdkameraden John M. Parker, dem Gouverneur von Louisiana, mit einem Jagdmesser getötet.

Clifford K. Berryman, ein Karikaturist der Washington Post, hielt diesen Vorfall in einer Zeichnung fest. Da er das Bärchen in weiteren Karikaturen verwendete, wurde es schnell zur Symbolfigur für den Präsidenten. Von diesen Karikaturen inspiriert, bastelten der russische Einwanderer Morris Michtom und seine Frau Rose einen Bären als Dekoration für das Schaufenster ihres Ladens in Brooklyn. Roosevelt soll ihnen schriftlich gestattet haben, ihn „Teddy’s bear“ zu nennen.[1] Die Großhandelsfirma Butler Brothers sorgte für eine starke Nachfrage nach dem Kinderspielzeug. Daraufhin gründeten die Michtoms 1903 die Ideal Novelty and Toy Company und schufen ebenfalls einen Gelenk-Teddy. Der 9. September wird in den USA als Teddy Bear Day gefeiert.

Später wurden auch Teddybären gefertigt, für die der Koala als Vorbild verwendet wurde, dessen Gesicht noch mehr dem Kindchenschema entsprechende Merkmale aufweist.[2]

Besondere Teddybären als Sammel- und Kunstobjekte

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Bob der Bär

Um Steiff-Teddybären hat sich eine weltweite Sammlerszene entwickelt. Es gibt unter anderem Club-Mitgliedschaften und Abos zum Erwerb je eines Exemplars aus einem limitierten Jahresmodell. Es gibt spezielle Magazine, wie zum Beispiel TEDDYS kreativ oder BärReport, die auf Künstler, Kreative und Hobbymacher wie auch Sammler abgestimmt sind.

Mittlerweile gibt es auch eine weltweite Sammlerszene um sogenannte Künstlerteddybären. Diese Teddybären sind in der Regel Einzelstücke. Sie werden von den Künstlern entworfen, gefertigt und meist direkt in Online-Shops sowie auf Messen verkauft. Sie bestehen aus hochwertigen Materialien wie Mohair, Alpaka oder Viskose. Starke Künstlerszenen gibt es außer in Deutschland in Russland, Japan, im Vereinigten Königreich sowie in den Niederlanden.

Der größte Teddy kommt aus Sonneberg von der Firma Martin Bären. Er hat eine Höhe von 5,40 Meter und steht im Deutschen Teddybären-Museum Sonneberg. Auch der kleinste Teddybär der Welt kommt aus Deutschland. Er misst nur 5 Millimeter, ist aber trotz seiner Winzigkeit voll beweglich. Er wurde von Bettina Kaminski aus Reinfeld genäht. Der von der Presse „Mini the Pooh“ getaufte Winzling wird im Museum „A World in Miniature“ in Carlisle dauerhaft ausgestellt.

Die Messe „Teddybär total“ findet jährlich in Münster (Westfalen) statt und präsentiert eine Vielzahl ausländischer Künstler. Eine andere große Fachmesse, die „Teddybär Welt“ in Wiesbaden, legt den Schwerpunkt auf deutsche Künstler. Darüber hinaus gibt es internationale Messen wie die „Hello Teddy!“ in Moskau, die JTBA Convention in Tokio, TeddyLand in Kiew oder Hugglets in London.

Herstellungsschritte

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Kinder verwenden einen Teddybären als Kuscheltier. In der kindlichen spielerischen Welt wird er – analog zu anderen Spielfiguren – lebendig und als Wesen erlebt, das dem Kind einerseits anvertraut ist und das andererseits als Beschützer des Kindes fungiert. So wird erklärlich, dass Kinder für ihren Teddy sorgen und ihn betreuen. Andererseits brauchen sie ihren Teddy, um bei Unsicherheit oder Alleinsein gewisse Geborgenheit zu erfahren. Der Teddybär dient auf diese Weise als Übergangsobjekt der Projektion von Erwartungen und Sehnsüchten. In einer bestimmten Phase der Entwicklung muss dann eine Ablösung von diesen frühkindlichen Vorstellungen erfolgen; allerdings können sich auch bei Erwachsenen infantile Tendenzen halten. Erwachsene verbinden mit einem Teddybären Erinnerungen an ihre Kindheit oder sie sehen Teddybären als Sammelobjekt.

Industriell gefertigte Teddybären bringen unter Umständen Gefahren mit sich und sind in vielen Fällen mit Schadstoffen (wie zum Beispiel Nonylphenole, Formaldehyd, Nickel oder Weichmachern) belastet. Da Kinder, die das dritte Lebensjahr noch nicht überschritten haben, gerne ihr Spielzeug in den Mund nehmen, kann das zur Übertragung von Schadstoffen und im schlimmsten Fall sogar zu Krebserkrankungen führen.[3]

Die bei Kuscheltieren kaum vermeidbare Verniedlichung brachte infolge äußerer Ähnlichkeiten bisweilen die falsche Zuordnung anderer Tierarten zur Familie der Bären mit sich. Klar zu unterscheiden sind:

  • Bär – hier ähnelt den Spielzeug-Kuscheltieren vor allem der junge Braunbär.
  • Kleiner Panda, auch als Katzenbär bezeichnet, der aber im Gegensatz zum Großen Panda kein Bär, sondern näher mit den Mardern und Kleinbären verwandt ist.
  • Koala, auch aschgrauer Beutelbär oder Eukalyptusbär genannt, ist ein baumbewohnender Beutelsäuger in Australien. Er ist kein Bär, sondern ein australisches Beuteltier, das Eukalyptusbäume bewohnt.
  • Bernd Brunner: Eine kurze Geschichte der Bären. Claassen, Berlin 2005, ISBN 978-3-546-00395-7.
  • Jürgen Cieslik, Marianne Cieslik: Ciesliks Teddybär-Lexikon. Cieslik, Jülich 1998, ISBN 3-921844-51-7.
  • Jürgen Cieslik, Marianne Cieslik: Steiff-Teddybären. Eine Liebe fürs Leben. Cieslik, Jülich 1994, ISBN 3-921844-39-8.
  • Pauline Cockrill: 100 Jahre Teddybären (Originaltitel: The Teddybear Encyclopedia). Übersetzt von Ursula Bischoff. Coventgarden, München 2001, ISBN 3-8310-9007-6.
  • Wolfgang Froese, Daniel Hentschel: Das große Teddy-Hermann-Buch. Teddybären und Plüschtiere aus Sonneberg und Hirschaid. Verlag Puppen & Spielzeug, Duisburg 2008, ISBN 978-3-87463-415-1.
  • Daniel Hentschel: Teddys-kreativ Handbuch. Teil 1: Steiff-Bären unter der Lupe. Wellhausen & Marquardt, Hamburg 2012, ISBN 978-3-939806-60-8.
  • Christel Pistorius, Rolf Pistorius: Teddy wird 100. Die schönsten und beliebtesten Teddybären. Kunstverlag Weingarten, Weingarten 2002, ISBN 3-8170-1025-7.
  • Günther Pfeiffer: 100 Jahre Steiff Teddybären. Heel, Königswinter 2001, ISBN 3-89880-023-7.
  • Günther Pfeiffer: Steiff Sortiment 1897–1943. GAF Günther Pfeiffer, Taunusstein 2002, ISBN 3-9804712-3-3.
  • Günther Pfeiffer: Steiff Sortiment 1947–2003. GAF Günther Pfeiffer, Taunusstein 2003, ISBN 3-9804712-4-1.
  • Monica Schleich: Teddybären selber nähen. OZ creativ, Freiburg im Breisgau 2013, ISBN 978-3-8410-6193-5.
  • Elisabeth Schnurrer: Das Steiff Teddybären Buch. Dorling Kindersley, München 2022, ISBN 978-3-8310-4347-7.
Wiktionary: Teddybär – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Teddybär – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jonathan Faiers: Fur - A Sensitive History. Yale University Press, New Haven und London, 2020, S. 196 (englisch), ISBN 978-0-300-22720-8 .
  2. Herbert Cherutti: Der Teddy im Eukalyptuswald
  3. Spielzeug: Alarm im Kinderzimmer, Stiftung Warentest, 21. Oktober 2010 (online abgerufen am 26. Februar 2013)