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„Dresdner Kleinwort“ – Versionsunterschied

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'''Dresdner Kleinwort''' ist der ''brand name'' der Investment Banking-Sparte des Unternehmensbereichs ''Global Banking & Investment Banking'' der [[Dresdner Bank AG]], einer Tochtergesellschaft der [[Allianz AG]].
[[Datei:Dresdner Kleinwort Wasserstein Logo 09.2005.svg|mini|275px|Vorheriges Logo (2005)]]

'''Dresdner Kleinwort''' ('''DKIB''') war die Marke, unter der die [[Dresdner Bank AG]] ihr [[Investmentbank]]ing unmittelbar vor Übernahme durch die Commerzbank AG betrieb. Vorherige Marken dieses Geschäfts waren ''Dresdner Kleinwort Benson'' (DKB) von 1995 bis 2001 und ''Dresdner Kleinwort Wasserstein'' (DrKW) von 2001 bis 2006.
Mit Hauptsitzen in [[London]] und [[Frankfurt am Main]] ist Dresdner Kleinwort mit Niederlassungen an international bedeutsamen Finanzplätzen wie [[New York City|New York]], [[Paris]], [[Tokyo]] und [[Singapur]] in insgesamt 16 Ländern vertreten. Derzeit werden weltweit insgesamt etwa 6.000 Mitarbeiter beschäftigt.

* ''Chief Executive Officer'' (CEO) ist Dr. Stefan Jentzsch, der im Dezember 2005 von der HypoVereinsbank in den Vorstand der Dresdner Bank AG wechselte, wo er für den Unternehmensbereich ''Global Banking & Investment Banking'' verantwortlich ist.



== Geschichte ==
== Geschichte ==
1995 kaufte die [[Dresdner Bank]] die britische Investmentbank Kleinwort Benson, um sie unter dem Namen ''Dresdner Kleinwort Benson'' weiterzuführen.<ref>''Dresdner Bank hält über 90 Prozent an Kleinwort'', [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 8. August 1995.</ref> Am 4. Januar 2001 wurde ''Dresdner Kleinwort Benson'' mit der US-amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella zu ''Dresdner Kleinwort Wasserstein'' fusioniert.<ref>''Dresdner Bank schließt Kauf von Wasserstein Perella ab'', [[Handelsblatt]] vom 5. August 2001.</ref> Am 23. Juli 2001 folgte die Übernahme der Dresdner Bank mitsamt ''Dresdner Kleinwort Wasserstein'' durch die [[Allianz SE|Allianz AG]]. Nach Differenzen mit dem Allianz-Vorstand verließ ''Wasserstein Perella''-Gründer [[Bruce Wasserstein]] zum 16. November 2001 die Bank, um für den Konkurrenten [[Lazard]] als CEO tätig zu werden.<ref>''Abgang von Wasserstein ist ein Schlag für die Dresdner Bank'', [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 17. November 2001.</ref> Am 24. November 2005 beschloss der Aufsichtsrat der Dresdner Bank, die [[Investmentbank]] mit der Firmenkundenabteilung zum Bereich ''Corporate & Investment Banking'' zusammenzulegen.<ref>''Allianz baut Dresdner Bank um'', [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 8. November 2005.</ref> Im Frühjahr 2006 beschloss der Vorstand der Dresdner Bank, den Namen der Investmentbank-Aktivitäten mit Wirkung zum 29. Juni 2006 in ''Dresdner Kleinwort'' zu ändern. 2008, infolge der anhaltenden hohen Verluste der Dresdner Bank, für die insbesondere die geschäftlichen Aktivitäten von Dresdner Kleinwort verantwortlich gemacht wurde, verkaufte die Allianz AG die Dresdner Bank inkl. Dresdner Kleinwort an die konkurrierende Commerzbank.<ref>''Dresdner-Bank-Chef Walter macht den Weg frei'', [[Wirtschaftswoche]] vom 10. Dezember 2008.</ref> Mit Hauptsitzen in [[London]] und [[Frankfurt am Main]] sowie Niederlassungen an Finanzplätzen wie [[New York City|New York]], [[Paris]], [[Tokio]], [[Singapur]] und [[Shanghai]] war Dresdner Kleinwort in 16 Ländern vertreten. Bis zuletzt waren weltweit insgesamt etwa 6000 Mitarbeiter beschäftigt.<ref>''Das grüne Band der Sympathie verschwindet'', [[Trierischer Volksfreund]] vom 2. September 2008.</ref> Die Tochtergesellschaften von Dresdner Kleinwort in Japan und Brasilien sollten auf Entscheidung der neuen Unternehmensleitung geschlossen bzw. verkauft werden.<ref>''Commerzbank schließt Investmentbank in Tokio'', [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 18. März 2009.</ref> Im ersten Halbjahr 2009 zog sich die Bank weitestgehend aus dem Maklergeschäft in Großbritannien zurück. 2009 vollzog die neue Eigentümerin Commerzbank eine Umstrukturierung der Investmentbank-Aktivitäten der Dresdner Kleinwort. Am 1. September 2009 wurde die Marke Dresdner Kleinwort durch die Marke Commerzbank abgelöst und damit die vollständige Integration in die Corporates & Markets Division der Commerzbank vollzogen. Die Commerzbank gab Ende 2009 u.&nbsp;a. auf Druck der EU-Wettbewerbshüter einen Teil der ehemaligen Dresdner Kleinwort, die auf vermögende Privatkunden spezialisierte britische Bank ''Kleinwort Benson'', an den Finanzinvestor [[Ripplewood|RHJ International]] ab.<ref>''RHJ kauft Commerzbank Kleinwort Benson ab'', [[Börsen-Zeitung]] vom 16. Oktober 2009.</ref> Der Finanzinvestor firmierte nach dem Kauf der BHF-Bank im Jahr 2014 in [[BHF Kleinwort Benson Group]] um, diese wurde im 2016 vom französischen Finanzdienstleister [[Oddo & Cie]] gekauft, welcher wiederum Kleinwort Benson unmittelbar an die französische Großbank [[Société Générale]] weiterveräußerte;<ref>''Kleinwort Benson geht an SocGen'', [[Börsen-Zeitung]] vom 16. März 2016.</ref> in deren Portefeuille firmiert dieses Geschäft heute als ''[[Hambros Bank|Kleinwort Hambros]]'' als Teil der [[Private Banking|Private-Banking]]-Aktivitäten der Société Générale.


''[[Chief Executive Officer]]'' war von Dezember 2005 an Stefan Jentzsch, der im Januar 2009 von Michael Reuther abgelöst wurde.
[[1995]] kaufte die Dresdner Bank AG die [[britisch]]e Investmentbank [[Kleinwort Benson]], um sie unter dem Name ''Dresdner Kleinwort Benson'' weiter zu führen. Am [[4. Januar]] [[2001]] wurde ''Dresdner Kleinwort Benson'' mit der [[US-amerikanisch]]en Investmentbank [[Wasserstein Perella]] zu ''Dresdner Kleinwort Wasserstein'' fusioniert.

Am [[23. Juli]] [[2001]] folgte die Übernahme der Dresdner Bank mitsamt Dresdner Kleinwort Wasserstein durch die [[Allianz AG]]. Nach Differenzen mit dem Allianz-Vorstand verließ ''Wasserstein Perella''-Gründer [[Bruce Wasserstein]] zum [[16. November]] [[2001]] die Bank, um für den Konkurrenten [[Lazard]] als [[CEO]] tätig zu werden.

Am [[24. November]] [[2005]] beschloss der Aufsichtsrat der Dresdner Bank, die Investmentbank in die Dresdner Bank zu integrieren und mit der Firmenkundenabteilung zum Bereich ''Global Banking & Investment Banking'' zusammenzulegen.

Im Frühjar 2006 beschloss der Vorstand der Dresdner Bank, den ''brand name'' der Investmentbank-Aktivitäten zu ändern; dieses ''re-branding'' zu '''Dresdner Kleinwort''' wird zum [[29. Juni]] [[2006]] wirksam.
== Weblinks ==


Dresdner Kleinwort war ab 2006 Sponsor eines Triathlonteams um [[Normann Stadler]]. Zuvor hatte das Unternehmen den [[Frankfurt-Marathon]] gesponsert und war Hauptsponsor des gleichnamigen deutschen Triathlon-Teams.
* [http://www.drkw.com Dresdner Kleinwort Wasserstein]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Kreditinstitut (Deutschland)]]
<references />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Großbritannien)]]
[[Kategorie:Unternehmen (London)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Frankfurt am Main)]]


[[Kategorie:Ehemaliges Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]
[[en:Dresdner Kleinwort Wasserstein]]
[[Kategorie:Unternehmen (City of London)]]
[[Kategorie:Dresdner Bank]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1995]]
[[Kategorie:Aufgelöst 2006]]

Aktuelle Version vom 17. April 2025, 08:28 Uhr

Logo 2006
Vorheriges Logo (2005)

Dresdner Kleinwort (DKIB) war die Marke, unter der die Dresdner Bank AG ihr Investmentbanking unmittelbar vor Übernahme durch die Commerzbank AG betrieb. Vorherige Marken dieses Geschäfts waren Dresdner Kleinwort Benson (DKB) von 1995 bis 2001 und Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) von 2001 bis 2006.

1995 kaufte die Dresdner Bank die britische Investmentbank Kleinwort Benson, um sie unter dem Namen Dresdner Kleinwort Benson weiterzuführen.[1] Am 4. Januar 2001 wurde Dresdner Kleinwort Benson mit der US-amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella zu Dresdner Kleinwort Wasserstein fusioniert.[2] Am 23. Juli 2001 folgte die Übernahme der Dresdner Bank mitsamt Dresdner Kleinwort Wasserstein durch die Allianz AG. Nach Differenzen mit dem Allianz-Vorstand verließ Wasserstein Perella-Gründer Bruce Wasserstein zum 16. November 2001 die Bank, um für den Konkurrenten Lazard als CEO tätig zu werden.[3] Am 24. November 2005 beschloss der Aufsichtsrat der Dresdner Bank, die Investmentbank mit der Firmenkundenabteilung zum Bereich Corporate & Investment Banking zusammenzulegen.[4] Im Frühjahr 2006 beschloss der Vorstand der Dresdner Bank, den Namen der Investmentbank-Aktivitäten mit Wirkung zum 29. Juni 2006 in Dresdner Kleinwort zu ändern. 2008, infolge der anhaltenden hohen Verluste der Dresdner Bank, für die insbesondere die geschäftlichen Aktivitäten von Dresdner Kleinwort verantwortlich gemacht wurde, verkaufte die Allianz AG die Dresdner Bank inkl. Dresdner Kleinwort an die konkurrierende Commerzbank.[5] Mit Hauptsitzen in London und Frankfurt am Main sowie Niederlassungen an Finanzplätzen wie New York, Paris, Tokio, Singapur und Shanghai war Dresdner Kleinwort in 16 Ländern vertreten. Bis zuletzt waren weltweit insgesamt etwa 6000 Mitarbeiter beschäftigt.[6] Die Tochtergesellschaften von Dresdner Kleinwort in Japan und Brasilien sollten auf Entscheidung der neuen Unternehmensleitung geschlossen bzw. verkauft werden.[7] Im ersten Halbjahr 2009 zog sich die Bank weitestgehend aus dem Maklergeschäft in Großbritannien zurück. 2009 vollzog die neue Eigentümerin Commerzbank eine Umstrukturierung der Investmentbank-Aktivitäten der Dresdner Kleinwort. Am 1. September 2009 wurde die Marke Dresdner Kleinwort durch die Marke Commerzbank abgelöst und damit die vollständige Integration in die Corporates & Markets Division der Commerzbank vollzogen. Die Commerzbank gab Ende 2009 u. a. auf Druck der EU-Wettbewerbshüter einen Teil der ehemaligen Dresdner Kleinwort, die auf vermögende Privatkunden spezialisierte britische Bank Kleinwort Benson, an den Finanzinvestor RHJ International ab.[8] Der Finanzinvestor firmierte nach dem Kauf der BHF-Bank im Jahr 2014 in BHF Kleinwort Benson Group um, diese wurde im 2016 vom französischen Finanzdienstleister Oddo & Cie gekauft, welcher wiederum Kleinwort Benson unmittelbar an die französische Großbank Société Générale weiterveräußerte;[9] in deren Portefeuille firmiert dieses Geschäft heute als Kleinwort Hambros als Teil der Private-Banking-Aktivitäten der Société Générale.

Chief Executive Officer war von Dezember 2005 an Stefan Jentzsch, der im Januar 2009 von Michael Reuther abgelöst wurde.

Dresdner Kleinwort war ab 2006 Sponsor eines Triathlonteams um Normann Stadler. Zuvor hatte das Unternehmen den Frankfurt-Marathon gesponsert und war Hauptsponsor des gleichnamigen deutschen Triathlon-Teams.

Einzelnachweise

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  1. Dresdner Bank hält über 90 Prozent an Kleinwort, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. August 1995.
  2. Dresdner Bank schließt Kauf von Wasserstein Perella ab, Handelsblatt vom 5. August 2001.
  3. Abgang von Wasserstein ist ein Schlag für die Dresdner Bank, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. November 2001.
  4. Allianz baut Dresdner Bank um, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. November 2005.
  5. Dresdner-Bank-Chef Walter macht den Weg frei, Wirtschaftswoche vom 10. Dezember 2008.
  6. Das grüne Band der Sympathie verschwindet, Trierischer Volksfreund vom 2. September 2008.
  7. Commerzbank schließt Investmentbank in Tokio, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. März 2009.
  8. RHJ kauft Commerzbank Kleinwort Benson ab, Börsen-Zeitung vom 16. Oktober 2009.
  9. Kleinwort Benson geht an SocGen, Börsen-Zeitung vom 16. März 2016.