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„Gerard ’t Hooft“ – Versionsunterschied

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Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics 2025
 
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'''Gerardus 't Hooft''' (* [[5. Juli]] [[1946]] in [[Den Helder]]; auch ''Gerard'' 't Hooft) ist ein [[Niederlande|niederländischer]] [[Physiker]] und [[Nobelpreis]]träger.
'''Gerard ’t Hooft''' ([[Liste der IPA-Zeichen|Aussprache]]: [ˈɣeːrɑrt ət ˈɦoːft]), auch '''Gerardus ’t Hooft'''<ref>[https://www.britannica.com/biography/Gerardus-t-Hooft www.britannica.com].</ref> (* [[5. Juli]] [[1946]] in [[Den Helder]]) ist ein [[Niederlande|niederländischer]] [[Physiker]] und [[Nobelpreis]]träger.


== Leben ==
== Leben ==
Gerard 't Hooft machte seinen Schulabschluss [[1964]] am Dalton Lyceum in [[Den Haag]]. Bis [[1966]] studierte er [[Physik]] und [[Mathematik]] an der [[Universität Utrecht]], wo [[1969]] auch mit einem Thema der [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] promovierte. Unterbrochen von einem zweijährigen Aufenthalt am [[CERN]] ([[1972]]-[[1974|74]]) blieb er bis [[1976]] am Institut für Theoretische Physik in Utrecht. Nach einem kurzen Aufenthalt in [[Harvard University|Harvard]] und [[Stanford University|Stanford]], wurde er [[1977]] Professor in Utrecht. Als Gastprofessor hielt er sich [[1981]] am [[Caltech]], [[1988]] an der [[Boston University]] und [[1989]] an der [[Duke University]] auf.
Gerard ’t Hooft stammt aus einer Familie von Wissenschaftlern: sein Onkel war der Physiker [[Nico van Kampen]], sein Großvater der Biologe [[Pieter Nicolaas van Kampen]] und sein Großonkel der Physiker und Nobelpreisträger [[Frits Zernike]]. Er absolvierte seine Schulabschlussprüfung 1964 am Dalton Lyceum in [[Den Haag]]. Bis 1966 studierte er [[Physik]] und [[Mathematik]] an der [[Universität Utrecht]], wo er 1969 mit der Schrift ''The Renormalization Procedure for Yang-Mills Fields'' bei [[Martinus J. G. Veltman]] promovierte.<ref>{{MathGenealogyProject|id=23240}}</ref> Unterbrochen von einem zweijährigen Aufenthalt am [[CERN]] (1972–1974)<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/G.tHooft.1|title='t Hooft, Gerardus - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-18}}</ref> blieb er bis 1976 am Institut für Theoretische Physik in Utrecht. Nach einem kurzen Aufenthalt an der [[Harvard University]] und an der [[Stanford University]] wurde er 1977 Professor in Utrecht. Als Gastprofessor hielt er sich 1981 am [[Caltech]], 1988 an der [[Boston University]] und 1989 an der [[Duke University]] auf.


Seit 1972 ist 't Hooft ist mit Albertha Anje Schik verheiratet, mit der er zwei Töchter hat, Saskia Anne und Ellen Marga.
Seit 1972 ist ’t Hooft mit Albertha Anje Schik verheiratet, mit der er zwei Töchter hat.


== Leistungen ==
== Leistungen ==
Gerard ’t Hooft leistete wichtige Beiträge zur [[Renormierung]] von [[Eichtheorie]]n, zum [[Confinement]] von [[Quark (Physik)|Quarks]], zur Theorie der [[Anomalie (Quantenfeldtheorie)|Anomalien]] in der [[Quantenfeldtheorie]] und zur Theorie der [[Instanton]]en. Eine Monopol-Lösung in [[Yang-Mills-Theorie]]n ist nach ihm und [[Alexander Markowitsch Poljakow|Alexander Poljakow]] benannt. Seine wichtigste Leistung ist der Beweis der [[Renormierung|Renormierbarkeit]] von Yang-Mills-Theorien mit spontanem Symmetriebruch, den er zusammen mit seinem Lehrer Martinus Veltman 1971 erbrachte. Zusammen mit anderen wichtigen Entwicklungen Anfang der 1970er Jahre (z.&nbsp;B. [[asymptotische Freiheit]]) führte das dazu, Quantenfeldtheorien zur damaligen Zeit wieder „respektabel“ zu machen. Er entwickelte eine [[Störungstheorie (Quantenfeldtheorie)|störungstheoretische]] Entwicklung von SU(N) Eichtheorien (N→∞), als Modell für die Untersuchung qualitativer Eigenschaften der [[Quantenchromodynamik]], aber auch z.&nbsp;B. von Bedeutung für die [[AdS/CFT-Korrespondenz]] in der [[Stringtheorie]]. In letzter Zeit beschäftigt er sich vor allem mit Gravitationstheorie und entwickelte zusammen mit [[Leonard Susskind]] das [[Holografisches Prinzip|Holografische Prinzip]].
Er leistete wichtige Beiträge zur [[Renormierung]] von [[Eichtheorie]]n, zum [[Confinement]] von [[Quark]]s, zur Theorie der [[Anomalie]]n in der [[Quantenfeldtheorie]] und zur Theorie der [[Instanton]]en.
Er entwickelte eine [[Störungstheorie|störungstheoretische]] Entwicklung von SU(N) Eichtheorien (N→∞), die sich als wichtig für die [[AdS/CFT-Korrespondenz]] in der [[Stringtheorie]] herausgestellt hat.
Zusammen mit [[Leonard Susskind]] entwickelte er das [[Holografisches Prinzip|Holografische Prinzip]].


Im Jahr 1976 schlug er eine Lösung des sogenannten <math>U_A (1)</math>-Problems in der QCD vor, das zum starken CP-Problem führte (siehe [[Axion]]).<ref>’t Hooft: ''Symmetry Breaking through Bell-Jackiw Anomalies'', Phys. Rev. Lett., Band 37, 1976, S. 8</ref><ref>Gerardus ’t Hooft: ''Computation of the quantum effects due to a four-dimensional pseudoparticle'', Phys. Rev. D, Band 14, 1976, S. 3432, Erratum Band 18, 1978, S. 2199</ref>
Gerard 't Hooft erhielt [[1995]] den [[Spinoza-Preis]] und [[1999]] den [[Physik]]-Nobelpreis gemeinsam mit [[Martinus J.G. Veltman]] für ihre entscheidenden, die [[Quantentheorie|Quantenstruktur]] betreffenden Beiträge zur Theorie der [[Elektroschwache Wechselwirkung|elektroschwachen Wechselwirkung]].


Gerard ’t Hooft erhielt 1995 den [[Spinoza-Preis]] und 1999 den [[Nobelpreis für Physik]] gemeinsam mit Martinus Veltman für ihre entscheidenden Beiträge zur [[Quantenfeldtheorie]] und speziell den Renormierungsbeweis der Theorie der [[Elektroschwache Wechselwirkung|elektroschwachen Wechselwirkung]]. 1999 erhielt er den [[High Energy and Particle Physics Prize]] der EPS. Für 2021 wurde ihm ein [[Marcel Grossmann Award]] zugesprochen. 2025 wurde er mit dem [[Breakthrough Prize in Fundamental Physics|Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics]] ausgezeichnet.<ref>[https://breakthroughprize.org/News/91 Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics 2025]</ref>
Er ist unter anderem Mitglied der [[Koninklijke Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten van België|Königlich Belgischen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste]] (seit 1981), der [[Koninklijke Nederlandse Academie voor Wetenschappen|Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]] (seit [[1982]]), der [[National Academy of Sciences]] der [[USA]] (seit [[1984]]) und der französischen [[Académie des Sciences]] (seit 1995).


Er ist unter anderem Mitglied der [[Koninklijke Vlaamse Academie van België voor Wetenschappen en Kunsten|Königlichen Flämischen Akademie von Belgien für Wissenschaften und Künste]] (seit 1981)<ref>Klasse Natuurwetenschappen (Buitenlandse Leden): [http://www.kvab.be/leden.aspx kvab.be]</ref>, der [[Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften|Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]] (seit 1982), der [[National Academy of Sciences]] der [[USA]] (seit 1984), der [[American Academy of Arts and Sciences]] (seit 1986) und der französischen [[Académie des sciences]] (seit 1995).
Der [[Asteroid]] [[9491 Thooft]] wurde nach ihm benannt.


Der [[Asteroid]] [[(9491) Thooft]] wurde nach ihm benannt.
== Publikationen ==
(eine Auswahl, siehe auch {{Spires Name|<nowiki>'t Hooft</nowiki>|Gerard}}
:und {{arXiv|grp_physics|Hooft_Gerard_t|Gerard 't Hooft}})


== Publikationen (Auswahl) ==
* ''Regularization and renormalization of gauge fields'' (with M. Veltman). Nucl. Phys. B44 (1972) 189 - 213 (dies ist die Arbeit für die der Nobelpreis vergeben wurde)

* ''A planar diagram theory for strong interactions''. Nucl. Phys. B72 (1974) 461 - 473.
* {{Literatur |Autor=mit M. J. G. Veltman |Titel=Regularization And Renormalization Of Gauge Fields |Sammelwerk=[[Nuclear Physics]] B |Band=44 |Nummer=1 |Datum=1972 |Kommentar=für diese Arbeit erhielt Hooft den Nobelpreis |DOI=10.1016/0550-3213(72)90279-9}}
* ''Magnetic monopoles in unified gauge theories''. Nucl. Phys. B79 (1974) 276 - 284
* {{Literatur |Titel=A planar diagram theory for strong interactions |Sammelwerk=Nuclear Physics B |Band=72 |Nummer=3 |Datum=1974 |Seiten=461–473 |Online=[http://igitur-archive.library.uu.nl/phys/2005-0622-152933/UUindex.html online]}}
* ''[http://www.phys.uu.nl/~thooft/lectures/nobel2.pdf A Confrontation with Infinity, Nobel Lecture in Physics 1999]''. Reviews of Mod. Phys. 72 (2000) 333
* {{Literatur |Titel=Magnetic monopoles in unified gauge theories |Sammelwerk=Nuclear Physics B |Band=79 |Nummer=2 |Datum=1974 |Seiten=276–284 |DOI=10.1016/0550-3213(74)90486-6}}
* ''Horizons''. Erice Lecture Notes (2003), [http://www.arxiv.org/pdf/gr-qc/0401027 gr-qc/0401027]
* ''In search for the ultimate building blocks.'' Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-57883-3. (populärwissenschaftlich)
* ''[http://www.worldscibooks.com/physics/5601.html 50 Years of Yang-Mills Theory]'', Hrsg. G. 't Hooft. World Scientific 2005, ISBN 981-238-934-2
* {{Literatur |Titel=Nobel Lecture: A confrontation with infinity |Sammelwerk=[[Physical Review|Reviews of Modern Physics]] |Band=72 |Nummer=2 |Datum=2000 |Seiten=333–339 |Online=[http://www.phys.uu.nl/~thooft/lectures/nobel2.pdf phys.uu.nl] |Format=PDF |KBytes= |DOI=10.1103/RevModPhys.72.333}}
* ''Horizons.'' In: ''Erice Lecture Notes''. 2003, ([http://www.arxiv.org/pdf/gr-qc/0401027 gr-qc/0401027]).
* als Hrsg.: ''50 Years of Yang-Mills Theory.'' World Scientific, 2005, ISBN 981-238-934-2 ([http://www.worldscibooks.com/physics/5601.html online]).
* ''Planetenbiljart. Sciencefiction en echte natuurkunde'' ''(Planeten-Billard, Science-Fiction und echte Naturwissenschaft)''. Bert Bakker, Amsterdam 2006, ISBN 90-351-3026-X.
*''The cellular automaton interpretation of quantum mechanics'', Springer 2016

Weitere Veröffentlichungen unter {{Spires Name|Hooft|Gerard}} und {{arXiv-Suche|grp_physics|Hooft_Gerard_t|Gerard 't Hooft}}.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commons|Gerardus 't Hooft}}
{{Commons|Gerardus 't Hooft}}
* {{nobel-ph|1999|Gerardus 't Hooft}}
* {{nobel-ph|1999|Gerardus 't Hooft}}
* {{PND|128092815}}
* {{DNB-Portal|133780333}}
* [http://www.phys.uu.nl/~thooft/ Homepage am Spinoza Institut der Universität Utrecht]
* [http://www.phys.uu.nl/~thooft/ Homepage am Spinoza Institut der Universität Utrecht]
* [https://www.uu.nl/en/research/prof-dr-gerard-t-hooft Profil an der Universität Utrecht]


== Nachweise ==
[[Kategorie:Mann|Hooft, Gerardus 't]]
<references />
[[Kategorie:Geboren 1946|Hooft, Gerardus 't]]
[[Kategorie:Niederländer|Hooft, Gerardus 't]]
[[Kategorie:Physiker (20. Jh.)|Hooft, Gerardus 't]]
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Physik|Hooft, Gerardus 't]]


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{{Personendaten|
|Navigationsleiste Träger des Nobelpreises in Physik
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Aktuelle Version vom 6. April 2025, 21:22 Uhr

Gerard ’t Hooft (2008)

Gerard ’t Hooft (Aussprache: [ˈɣeːrɑrt ət ˈɦoːft]), auch Gerardus ’t Hooft[1] (* 5. Juli 1946 in Den Helder) ist ein niederländischer Physiker und Nobelpreisträger.

Gerard ’t Hooft stammt aus einer Familie von Wissenschaftlern: sein Onkel war der Physiker Nico van Kampen, sein Großvater der Biologe Pieter Nicolaas van Kampen und sein Großonkel der Physiker und Nobelpreisträger Frits Zernike. Er absolvierte seine Schulabschlussprüfung 1964 am Dalton Lyceum in Den Haag. Bis 1966 studierte er Physik und Mathematik an der Universität Utrecht, wo er 1969 mit der Schrift The Renormalization Procedure for Yang-Mills Fields bei Martinus J. G. Veltman promovierte.[2] Unterbrochen von einem zweijährigen Aufenthalt am CERN (1972–1974)[3] blieb er bis 1976 am Institut für Theoretische Physik in Utrecht. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Harvard University und an der Stanford University wurde er 1977 Professor in Utrecht. Als Gastprofessor hielt er sich 1981 am Caltech, 1988 an der Boston University und 1989 an der Duke University auf.

Seit 1972 ist ’t Hooft mit Albertha Anje Schik verheiratet, mit der er zwei Töchter hat.

Gerard ’t Hooft leistete wichtige Beiträge zur Renormierung von Eichtheorien, zum Confinement von Quarks, zur Theorie der Anomalien in der Quantenfeldtheorie und zur Theorie der Instantonen. Eine Monopol-Lösung in Yang-Mills-Theorien ist nach ihm und Alexander Poljakow benannt. Seine wichtigste Leistung ist der Beweis der Renormierbarkeit von Yang-Mills-Theorien mit spontanem Symmetriebruch, den er zusammen mit seinem Lehrer Martinus Veltman 1971 erbrachte. Zusammen mit anderen wichtigen Entwicklungen Anfang der 1970er Jahre (z. B. asymptotische Freiheit) führte das dazu, Quantenfeldtheorien zur damaligen Zeit wieder „respektabel“ zu machen. Er entwickelte eine störungstheoretische Entwicklung von SU(N) Eichtheorien (N→∞), als Modell für die Untersuchung qualitativer Eigenschaften der Quantenchromodynamik, aber auch z. B. von Bedeutung für die AdS/CFT-Korrespondenz in der Stringtheorie. In letzter Zeit beschäftigt er sich vor allem mit Gravitationstheorie und entwickelte zusammen mit Leonard Susskind das Holografische Prinzip.

Im Jahr 1976 schlug er eine Lösung des sogenannten -Problems in der QCD vor, das zum starken CP-Problem führte (siehe Axion).[4][5]

Gerard ’t Hooft erhielt 1995 den Spinoza-Preis und 1999 den Nobelpreis für Physik gemeinsam mit Martinus Veltman für ihre entscheidenden Beiträge zur Quantenfeldtheorie und speziell den Renormierungsbeweis der Theorie der elektroschwachen Wechselwirkung. 1999 erhielt er den High Energy and Particle Physics Prize der EPS. Für 2021 wurde ihm ein Marcel Grossmann Award zugesprochen. 2025 wurde er mit dem Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics ausgezeichnet.[6]

Er ist unter anderem Mitglied der Königlichen Flämischen Akademie von Belgien für Wissenschaften und Künste (seit 1981)[7], der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (seit 1982), der National Academy of Sciences der USA (seit 1984), der American Academy of Arts and Sciences (seit 1986) und der französischen Académie des sciences (seit 1995).

Der Asteroid (9491) Thooft wurde nach ihm benannt.

Publikationen (Auswahl)

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  • mit M. J. G. Veltman: Regularization And Renormalization Of Gauge Fields. In: Nuclear Physics B. Band 44, Nr. 1, 1972, doi:10.1016/0550-3213(72)90279-9 (für diese Arbeit erhielt Hooft den Nobelpreis).
  • A planar diagram theory for strong interactions. In: Nuclear Physics B. Band 72, Nr. 3, 1974, S. 461–473 (online).
  • Magnetic monopoles in unified gauge theories. In: Nuclear Physics B. Band 79, Nr. 2, 1974, S. 276–284, doi:10.1016/0550-3213(74)90486-6.
  • In search for the ultimate building blocks. Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-57883-3. (populärwissenschaftlich)
  • Nobel Lecture: A confrontation with infinity. In: Reviews of Modern Physics. Band 72, Nr. 2, 2000, S. 333–339, doi:10.1103/RevModPhys.72.333 (phys.uu.nl [PDF]).
  • Horizons. In: Erice Lecture Notes. 2003, (gr-qc/0401027).
  • als Hrsg.: 50 Years of Yang-Mills Theory. World Scientific, 2005, ISBN 981-238-934-2 (online).
  • Planetenbiljart. Sciencefiction en echte natuurkunde (Planeten-Billard, Science-Fiction und echte Naturwissenschaft). Bert Bakker, Amsterdam 2006, ISBN 90-351-3026-X.
  • The cellular automaton interpretation of quantum mechanics, Springer 2016

Weitere Veröffentlichungen unter Veröffentlichungen von Gerard Hooft bei SPIRES und Gerard 't Hooft. In: arXiv.org.

Commons: Gerardus 't Hooft – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. www.britannica.com.
  2. Gerard ’t Hooft im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  3. 't Hooft, Gerardus - Author profile. INSPIRE-HEP, abgerufen am 18. Juli 2019.
  4. ’t Hooft: Symmetry Breaking through Bell-Jackiw Anomalies, Phys. Rev. Lett., Band 37, 1976, S. 8
  5. Gerardus ’t Hooft: Computation of the quantum effects due to a four-dimensional pseudoparticle, Phys. Rev. D, Band 14, 1976, S. 3432, Erratum Band 18, 1978, S. 2199
  6. Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics 2025
  7. Klasse Natuurwetenschappen (Buitenlandse Leden): kvab.be