„Flughafen“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt Flughäfen allgemein. Zu Stadtteilen mit „Flughafen“ als Namensbestandteil siehe [[Frankfurt-Flughafen]] und [[Flughafen (Nürnberg)]].}} |
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[[bild:LSZH_001.jpg|thumb|380px|Flughafen Zürich]] |
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[[Datei:LSZH 001.jpg|mini|hochkant=1.4|Schrägluftbild des Pistensystems des [[Flughafen Zürich|Flughafens Zürich]]]] |
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Mit '''Flughafen''' (engl. ''airport'', '''ARPT''') wird im deutschen Sprachraum ein größerer [[Flugplatz]] bezeichnet, auf dem regelmäßig kommerzieller [[Flugverkehr]] stattfindet. Dort werden [[Verkehrsflugzeug]]e abgefertigt. |
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Mit '''Flughafen''', seltener auch '''Lufthafen''',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/Lufthafen |titel=Duden {{!}} Lufthafen {{!}} Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft |sprache=de |abruf=2021-08-03}}</ref> wird ein [[Flugplatz]] samt Infrastruktur bezeichnet, auf dem normalerweise regelmäßiger kommerzieller [[Flugverkehr]] stattfindet. Im Gegensatz dazu ist die [[Allgemeine Luftfahrt]] (General Aviation, abgekürzt GA) meistens nur am Rande vertreten. [[Militärflugplatz|Militärflugplätze]] werden nicht als Flughäfen deklariert<!--von wem? / Beleg-->. |
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Flughäfen erfüllen meist einen höheren Sicherheitsstandard als andere Flugplätze wie zum Beispiel Landeplätze. Auf ihnen ist je nach Größe eine unterschiedliche [[Flughafeninfrastruktur]] wie [[Hangar]]s, Wartungseinrichtungen für Flugzeuge, [[Abfertigung (Flugverkehr)|Abfertigungsanlagen]] am Boden, [[Flugsicherung|Luftverkehrskontrolle]] und Serviceeinrichtungen für Passagiere (Restaurants, [[Lounge]]s und Sicherheitsdienste) vorhanden. In anderen Ländern werden unter ''Airport'' manchmal auch kleinere Flugplätze verstanden, auf denen ausschließlich die allgemeine Luftfahrt oder das Militär beheimatet ist. |
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== Begriffsherkunft == |
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Die ersten befestigten Flughäfen waren eigentlich [[Schiffshafen|Schiffshäfen]], da zu Beginn der [[Luftfahrtgeschichte]] die ersten größeren koordinierten Fluglinien mit [[Wasserflugzeug]]en eingerichtet wurden. Später wurden dann die ersten Ausschreibungen für den Bau von Flughäfen veröffentlicht und so die ersten Erfahrungen gesammelt, welche die Entwicklung der Flughäfen nachhaltig prägten.<ref>„Blickpunkt Flughafen“ – Reportage bei ''[[n-tv]]'', vom 3. Juli 2009.</ref> |
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== Geschichte der Flughäfen == |
== Geschichte der Flughäfen == |
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[[Datei:BerlinTempelhofFlughafenModell.jpg|mini|Ehemaliger Flughafen Berlin-Tempelhof (Modell)]] |
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Die ersten Flugplätze wurden [[Aerodrom|Aerodrome]] genannt. Sie bestanden aus baum- und strauchlosen Grasflächen, die je nach Windrichtung von allen Seiten zu befliegen waren und an deren Rand Flugzeuge abgestellt werden konnten. In den Anfängen der Fliegerei war an einen regelmäßigen Transport von Passagieren noch nicht zu denken. Mit zunehmender Sicherheit der entwickelten Flugzeuge und Zunahme der Flugzeuggrößen stiegen auch die Passagierzahlen. Die Nachfrage der Passagiere nach einem regelmäßigen Flugverkehr sowie der zunehmende Wettbewerb der Flugplätze untereinander führten zu erhöhten Anforderungen bezüglich Sicherheit und eines geordneten, reibungslosen Ablaufs. |
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[[Datei:San Francisco International Airport at night.jpg|mini|Flughafen San Francisco bei Nacht]] |
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[[Image:Frankfurt terminal.jpg|thumb|200px|Flugzeugabfertigung auf dem Flughafen Frankfurt/Main]] |
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[[Datei:Sheremetyevo Intertnational airport.webm|mini|260px|Flughafen Sheremetyevo]] |
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Der Brasilianer [[Alberto Santos Dumont]] stellte bei einem Besuch bei [[Theodore Roosevelt]] [[1902]] erstmals das Konzept eines ''Airports'' vor. Die Herkunft des Wortes ''Airport'' (dtsch: ''Flughafen'') ist nicht gesichert. In einem Hafen docken ja normalerweise Schiffe an. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit den zu dieser Zeit auch in Südamerika schon agierenden [[Luftschiff]]en. |
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[[Datei:Flughafen Frankfurt am Main.JPG|mini|Flugzeugabfertigung auf dem Flughafen Frankfurt]] |
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Die ersten speziell für einen ständigen Flugbetrieb von Flugzeugen vorgesehenen Flugplätze wurden ''[[Flugplatz|Aerodrom]]'' bzw. ''Aerodrome'' genannt (im Deutschen belegt seit 1909).<ref name="Flugsport0902_052" /><ref>[http://www.dwds.de/?corpus=1&qu=Aerodrom&cc=DWDS&sort=1&res=-1&cp=1 Aerodrome in Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache]</ref> Sie bestanden aus baum- und strauchlosen Grasflächen, die je nach Windrichtung von allen Seiten zu befliegen waren und an deren Rand Flugzeuge in einfachen [[Hangar]]s abgestellt und gewartet werden konnten. Oft wurden auch Zuschauertribünen errichtet, um mit Eintrittsgeldern von Fluginteressierten einen Teil der Bau- und Unterhaltskosten zu decken. Diese Plätze dienten anfänglich nicht dem Verkehr – dem Transport von Post, Gütern oder Menschen –, sondern wurden ausschließlich für Test- und Schauflüge sowie Fliegertreffen und Flugwettbewerbe genutzt. Das erste Aerodrome dieser Art war der [[Port-Aviation]] bei [[Viry-Châtillon]], der offiziell am 23. Mai 1909 mit einem Flug von [[Léon Delagrange]] eröffnet wurde.<ref name="Port-Aviation" /> Das erste ''Aerodrom'' in Deutschland war der am 26. September 1909 eröffnete [[Flugplatz Johannisthal]]. |
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Es wurden auf solchen Plätzen vielfach eine oder zwei Bahnen ([[Parallelbahnsystem]]) aus verdichtetem Erdreich, Asphalt oder Beton in der vorherrschenden Windrichtung angelegt, so zum Beispiel in Berlin-[[Tempelhof]]. An Orten mit wechselnden Windrichtungen wurden solche Parallelbahnsysteme auch mehrfach angelegt, wie etwa in Chicago O'Hare, oder als [[Triangularbahnsystem]], wie in Johannesburg, oder als [[Tangentialbahnsystem]]. |
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Erst nach dem Ersten Weltkrieg – mit zunehmender Sicherheit der entwickelten Flugzeuge, Zunahme der Flugzeuggrößen und dem Angebot von [[Überlandflug|Überlandflügen]] durch [[Fluggesellschaft|Lufttransportunternehmen]] – entwickelten sich Flugplätze zu Flughäfen mit stetig steigenden Passagierzahlen. |
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Der erste internationale Flughafen, Croydon Airport, entstand 1920 im Süden von London. Im Jahre 1922 wurde in Königsberg (Ostpreußen) der erste rein kommerzielle Flughafen fertiggestellt. Die Flughäfen in all ihrer heutigen Komplexität entstanden nach und nach und passten sich in der Entwicklung dem jeweiligen Stand der Flugzeugtechnik an. |
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Die Nachfrage der Passagiere nach einem regelmäßigen Flugverkehr führten zu erhöhten Anforderungen bezüglich Sicherheit und eines geordneten, konfliktfreien Ablaufs. |
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Deine Mutter |
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Der Brasilianer [[Alberto Santos Dumont]] stellte bei einem Besuch bei [[Theodore Roosevelt]] 1902 erstmals das Konzept eines ''Airports'' vor. Eines der ersten Flughafenrestaurants wurde 1914 in Leipzig-Mockau durch [[Otto Wilhelm Scharenberg]] errichtet.<ref>Denkmalpflege in Sachsen, Sandstein-Verlag, Pirna, 2020.</ref> |
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Der erste internationale Flughafen, der [[Flughafen London-Croydon|Flughafen Croydon]], entstand 1920 im Süden von [[London]]. Im Deutschen ist die Wortschöpfung ''Flughafen'' seit 1917 belegt.<ref>[http://www.dwds.de/?corpus=1&qu=Flughafen&cc=DWDS&tc=%2F.%2F&ps=50&kw=off&von=1900-01-01&bis=2000-12-31&sort=1&res=-1&cp=1 Flughafen in Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache]</ref> Im Jahre 1922 wurde in [[Königsberg (Preußen)]] der erste rein kommerzielle Flughafen fertiggestellt, der [[Flughafen Devau]]. 1952 wurde der [[Flughafen Hannover|Flughafen Hannover-Langenhagen]] am derzeitigen Standort errichtet. Er war der erste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland neu erbaute Flughafen. |
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== Funktionen von Flughäfen == |
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[[Bild:Flughafen_Oslo_Flugzeugabfertigung.jpg|thumb|195px|Frachtabfertigung in Oslo]] |
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[[Bild:InterSky_Dash8_at_Cologne.jpg|thumb|195px|Flugzeugabfertigung in Köln-Bonn]] |
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[[Image:Passagierabfertigung.jpg|thumb|195px|Passagierabfertigung]] |
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Die Flughäfen in ihrer heutigen Komplexität entstanden nach und nach und passten sich in der Entwicklung dem jeweiligen Stand der [[Luft- und Raumfahrttechnik|Flugzeugtechnik]] an. Grasflächen konnten bei zunehmendem Gewicht der Flugzeuge nur bei relativ trockenem Wetter genutzt werden, daher wurden vielfach auf solchen Plätzen eine oder zwei Bahnen ([[Parallelbahnsystem]]) aus verdichtetem Erdreich, [[Asphalt]] oder [[Beton]] in der vorherrschenden [[Windrichtung]] angelegt, so zum Beispiel in [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Berlin-Tempelhof]]. An Orten mit wechselnden Windrichtungen wurden [[Start- und Landebahn]]en auch als Parallelbahnsysteme mehrfach angelegt, wie etwa in [[Chicago O’Hare International Airport|Chicago O’Hare]], oder als [[Triangularbahnsystem]], wie in [[Flughafen Johannesburg|Johannesburg]], oder als [[Tangentialbahnsystem]]. |
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===Intermodale Verkehrsanbindung=== |
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Die ersten [[Flugzeug]]e flogen ausschließlich unter [[Sichtflug|Sichtflug-Bedingungen]]. Um auch bei schlechten Sichtbedingungen oder gar nachts einen Flughafen anfliegen zu können, wurde Ende der 1920er Jahre die Beleuchtung ([[Befeuerung (Luftfahrt)|Befeuerung]]) der ''Runways'' eingeführt. Etwa Mitte 1930 kam dann das [[Approach Lighting System|ALS]] (engl. ''approach lighting system'') in Gebrauch: Landelichter, welche dem Piloten die Richtung und den Anflugwinkel signalisierten. Dieses System wurde in den folgenden Jahren verfeinert und mit Hilfe der [[Internationale Zivilluftfahrtorganisation|ICAO]] standardisiert. Anfang der 1940er Jahre wurden erste erfolgreiche Versuche mit einem vollautomatischen Landesystem bei den [[Askania (1871)|Askania-Werken]] mit einer [[Junkers Ju 52/3m]] durchgeführt. Das Instrumentenlandeverfahren ([[Instrumentenlandesystem|ILS]]) ist heute das häufigste Anflugverfahren bei [[Instrumentenflug|Instrumentenflügen]]. |
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Flughäfen verknüpfen land- und luftseitige [[Verkehrsträger]], das wird als intermodale Verkehrsanbindung (dtsch. ''Verknüpfung verschiedener Verkehrsarten'') bezeichnet. Der [[Modal-Split]] gibt hierbei Auskunft über die Anteile der verschiedenen Verkehrsträger am [[Verkehrsaufkommen]] bzw. der Verkehrsleistung. Landseitig können Flughäfen mit dem motorisierten Individualverkehr ([[MIV]]) über eine [[Straßenanbindung]] und Parkraum, dem [[ÖPNV]] (Linienbus, Straßen-, U-Bahn), dem Schienpersonennahverkehr (S- und Regionalbahnen) sowie dem Schienenpersonenfernverkehr (IC/EC/ICE) vernetzt werden. Man kann zwischen der infrastrukturellen [[Verknüpfung]] (physisch) einerseits, und der intermodalen [[Dienstleistungskette]] andererseits unterscheiden. Ersterer ist bei den Verkehrsflughäfen in [[Deutschland]] gut ausgebaut, letztere kaum vorhanden. |
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Das Aufkommen der [[Strahlflugzeug]]e in den 1960er Jahren und die dadurch erreichbaren größeren Entfernungen führte zu einer drastischen Zunahme der Passagierzahlen und der [[Luftfracht]]. Das veränderte das Bild der Flughäfen deutlich. Es wurden wesentlich längere Start- und Landebahnen notwendig. Die ehemals eher gemütlichen kleinen Flughäfen entwickelten sich zu rasanten, hektischen Gebilden. Konnten sich vormals nur einige gut betuchte Fluggäste einen Flug erlauben, ist er heute im Zeitalter des [[Massentourismus]] und der [[Billigfluggesellschaft]]en für viele erschwinglich. |
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Aus der Verknüpfung von bodengebundenem Verkehr ([[Eisenbahn]], [[Straße]]) und Luftverkehr ergeben sich für Passagiere und Fracht vier mögliche Verkehrsrichtungen: |
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::;Boden-Boden |
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::;Boden-Luft (Abflug) |
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::;Luft-Boden (Ankunft) |
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::;Luft-Luft (Transit) |
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== Rechtliche Situation == |
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Der Boden-Boden-Verkehr kann hier vernachlässigt werden, da er auf Flughäfen im Allgemeinen nicht von großer Bedeutung ist. Ein Beispiel ist der Flughafen Frankfurt, der einen Fern- und Regionalbahnhof mit [[Umsteigen|Umsteigemöglichkeit]] besitzt. Auch werden Flugpassagiere von anderen Personen mit dem Auto zum Flughafen gebracht oder nach der Ankunft abgeholt, um sich Parkgebühren für das eigene Auto zu ersparen. Die wesentlichen verkehrslenkenden Aufgaben eines Flughafens bestehen in der Abwicklung von Ankunft, Abflug und Transit von Passagieren und Fracht. |
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=== Deutschland === |
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Flughäfen sind im deutschen Luftrecht [[Flugplatz|Flugplätze]], die nach Art und Umfang des vorgesehenen Flugbetriebes einer Sicherung durch einen [[Bauschutzbereich]] nach {{§|12|luftvg|juris}} [[Luftverkehrsgesetz|LuftVG]] bedürfen. Bauschutzbereiche sind die Bereiche um einen Flughafen, in denen aus Gründen der Sicherheit des Flugbetriebs eine Hinderniserfassung und -kontrolle stattfinden muss. Das bedeutet, dass Bauwerke (Gebäude und andere [[Luftfahrthindernis|Hindernisse]] wie [[Windkraftanlage]]n, {{§|14|luftvg|juris}} LuftVG) innerhalb und teilweise außerhalb des Bauschutzbereichs von der Baubehörde nur mit Zustimmung der [[Luftfahrtbehörde]] genehmigt werden dürfen ({{§|27d|luftvg|juris}} Abs. 2 LuftVG). |
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Das deutsche [[Luftverkehrsrecht|Luftrecht]] unterscheidet die Flugplätze in {{§|6|luftvg|juris}} Abs. 1 LuftVG und weiter differenzierend in der [[Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung|LuftVZO]] ({{§|38|luftvzo|juris|text=§ 38 ff.}}): |
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Hierfür muss der Flughafen je nach Aufkommen eine ausreichende Infrastruktur bereitstellen. Das beinhaltet Parkplätze für Kurz- und Dauerparker, Taxi- und Bushaltestellen, Gepäck- und Passagierlenkungseinrichtungen, Zoll- und Passkontrollanlagen und Sicherheitseinrichtungen. |
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* Flughäfen |
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== Organisation eines Flughafens == |
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** Verkehrsflughäfen |
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[[Bild:principle_of_an_airport.png|right|400px|Prinzipieller Aufbau eines Flughafens]] |
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** [[Sonderflughafen|Sonderflughäfen]] |
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Die Organisation eines Flughafens lässt sich grundsätzlich in einen landseitigen und einen luftseitigen Bereich einteilen. Der Zugang wird in beide Richtungen streng überwacht. In der nebenstehenden Grafik kennzeichnet die rote Linie vor den ramps diese Trennungslinie. |
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* Landeplätze |
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* Landseitig schließen Parkplätze, Taxistände, Bus- oder Straßenbahnhaltestellen und evtl. ein Bahnhof unmittelbar an das [[Terminal]] an. Das Terminal wiederum besteht aus zwei Abteilungen, die durch Zoll- und Passkontrollen von einander getrennt sind (komplett durchgezogene, rote Linie). Alle Passagiere und auch das fliegende Personal müssen vor dem [[boarding]] diese Schranken passieren.<br /><br /> Im vorderen, für alle zugänglichen Teil des Terminals erfolgt die Ticketabgabe, die Platzreservierung, die Gepäckaufgabe und der Securitycheck. Dieser Vorgang nennt sich "''einchecken''". Da hier oft Wartezeiten entstehen und auch Besucher und Angehörige Zutritt haben, bieten eine Vielzahl von kleinen Läden, Reisebüros, diverse Restaurants und Imbissstände ihre Waren an. Nach Durchschreiten der Zoll- und Passkontrollen, betreten international Reisende die ''duty-free Zone'', in der ein zollfreier Einkauf möglich ist. Das Terminal wird dann nach dem Aufruf zum boarding über das jeweilige [[Gate]] verlassen. |
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** [[Verkehrslandeplatz|Verkehrslandeplätze]] |
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** [[Sonderlandeplatz|Sonderlandeplätze]] |
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* [[Segelfluggelände]] |
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Die Genehmigung zur Anlegung und zum Betrieb von Flugplätzen wird nach den {{§|6|luftvg|juris}}, {{§|8|luftvg|juris}} bis {{§|10|luftvg|juris}} LuftVG von der Luftfahrtbehörde des Landes erteilt, in dem das Gelände liegt. Probleme können sich bei länderübergreifenden Bauschutzbereichen von Flugplätzen ergeben. |
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* Der luftseitige Bereich umfasst alle Teile eines Flughafens, die für Flugzeuge zugänglich sind, wie [[Startbahn|Start]]- und [[Landebahn]]en (engl. ''runway'', '''RWY'''), [[Taxiway|Rollbahnen]] (engl. ''taxiway'', '''TWY'''), [[Vorfeld]] (engl. ''apron''), [[ramp]]s, Frachtzentrum und [[hangar]]s. Das Fracht- und Logistikzentrum eines Flughafens bietet über das Kerngeschäft mit der Luftfracht hinaus häufig komplette Logistik-Lösungen an. <br /> <br />Bewegungen von Fahrzeugen jeder Art und von Flugzeugen auf dem Vorfeld und den Start- und Landebahnen werden von der [[Rollkontrolle]] (engl. ''ground control'') bzw. dem [[Kontrollturm]] (engl. ''tower'') (für die '''RWY''') visuell und mittels [[Radar]] überwacht. Ein kleiner Teil des Vorfeldes steht auf Flughäfen als Abstellfläche für die [[allgemeine Luftfahrt]] ( engl. ''General Aviation'', '''GA''') zur Verfügung. Die Piloten und Passagiere aus diesem nicht kommerziellen Bereich verlassen das Vorfeld über das '''GAT''' (General Aviation Terminal), eine Art Nebeneingang und gelangen damit letztendlich nach Zoll und Visakontrolle ebenfalls in das Terminal. |
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Deutsche Flughäfen, wie sie in der [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland]] aufgeführt sind, unterscheidet man weiter in |
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==Wirtschaft== |
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[[Image:Zvartnots Airport.jpg|right|200px|thumb|Der [[Flughafen Eriwan]]]] |
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Flughäfen bieten ein großes wirtschaftliches [[Potential]] für die Region durch Zulieferer, Transport von Personen und Waren, Belebung des [[Arbeitsmarkt]]es und [[Kaufkraftabschöpfung]] der durchreisenden oder verbleibenden [[Tourist]]en. |
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* Internationale Flughäfen ({{§|27d|luftvg|juris}} LuftVG) und |
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Die Nähe zum Flughafen und zu dessen Verknüpfungen mit dem Straßen- und Schienennetz ist ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Ansiedlung besonders international operierender Unternehmen und Firmen mit engen inhaltlichen Bindungen an den Luftverkehr. So entstehen in der Nachbarschaft von Flughäfen häufig neue Wirtschaftsregionen. |
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* Regionalflughäfen. |
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Zwischen Regionalflughäfen und Internationalen Verkehrsflughäfen besteht ausschließlich ein rechtlicher Unterschied insofern, als bei einem internationalen Verkehrsflughafen der Bund einen Bedarf für die Vorhaltung von Flugsicherung anerkannt hat ({{§|27d|luftvg|juris}} Abs. 1 LuftVG), bei einem regionalen Platz hingegen nicht. Somit führen auf einem Internationalen Verkehrsflughafen die [[Fluglotse|Lotsen]] der [[Deutsche Flugsicherung|DFS]] die [[Flugsicherung (Deutschland)|Flugsicherung]] durch, auf einem regionalen Platz arbeiten Lotsen eines weiteren zertifizierten Flugsicherungsunternehmens. In Deutschland sind zurzeit folgende Flugsicherungsunternehmen durch das BMVBS zertifiziert worden: DFS (übernimmt per Gesetz die 16 internationalen Verkehrsflughäfen), DFS Aviation Services (eine Tochter der DFS, um auf Regionalflughäfen Flugsicherungsdienste anbieten zu können) und Austro Control. Zusätzlich haben sich die Flugplätze Mannheim und Hamburg-Finkenwerder für ihre eigenen Flugsicherungsdienste zertifizieren lassen. |
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Flughäfen beleben nach Außen hin ihr näheres und weiteres wirtschaftliches Umfeld. Das gilt auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Prosperierende Airports schaffen als Multiplikatoren nicht nur neue Arbeitsplätze am Flughafen, sondern darüber hinaus auch in der Region, in der sie angesiedelt sind. Mit jedem Arbeitsplatz am Flughafen wird auch ein weiterer – oder sogar mehrere – Arbeitsplätze außerhalb geschaffen. |
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An den „regionalen“ Plätzen dürfen – trotz der Bezeichnung – internationale Flüge stattfinden. Für den Begriff ''internationaler Verkehrsflughafen'' besteht zudem effektiv kein rechtlicher Schutz. So verwendet ihn die [[Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen]] auch für eine Reihe von Plätzen, die behördlich als ''Regionalflughäfen'' eingestuft sind. |
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Für innerstädtisch gelegene Flughäfen (z. B. [[Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel|Hamburg-Fuhlsbüttel]], [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Berlin-Tempelhof]] oder [[Flughafen London City|London City]]) ergeben sich spezielle wirtschaftliche Aspekte. Sie können einerseits innerstädtische Gewerbeflächen blockieren, andererseits als Verkehrsknotenpunkt auch die Wirtschaft fördern. Die darauf abgestimmte Angebote kleiner [[Fluggesellschaft|Fluggesellschaften]] und der [[Allgemeine Luftfahrt|Allgemeinen Luftfahrt]] werden an solchen Plätzen insbesondere vom Geschäftspublikum genutzt und sind damit auch ein gewichtiger Standortvorteil. |
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Das Flughafenmanagement wird vom [[Flughafenbetreiber]] gestellt, der auch für die [[Flughafeninfrastruktur]] verantwortlich ist. |
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==Umwelt== |
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[[Bild:Nachtflugbeschränkungen.jpg|thumb|300px|Nachtflugbeschränkungen und Flugverbot an deutschen Flughäfen]] |
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Der besonders beim Abflug entstehende [[Fluglärm]] belastet die [[Anrainer]] von Flughäfen schwer. Für Fluglärm ist kennzeichnend, dass die Beschallung vorwiegend von oben erfolgt. Daher ist eine Abschirmung durch Barrieren, wie beispielsweise andere Gebäude, Wälle oder Hauswände nicht möglich. Rückzugsmöglichkeiten innerhalb der Wohnung in weniger laute Räume, wie z.B. in das ruhigere Schlafzimmer an der Rückseite des Hauses fehlen. Außenwohnbereiche, wie Terrassen und Gärten, können nur passiv durch eine Abstandsvergrößerung zum Flughafen wirkungsvoll gegen Fluglärm geschützt werden. |
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In Deutschland herrscht [[Flugplatzzwang]]. |
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Der [[Nachtflug]]verkehr steht besonders unter dem Verdacht, zu erheblichen Gesundheitsgefahren (Störung des [[Immunsystem]]s, Störung der [[Gedächtnis]]funktionen, Bluthochdruck etc.) zu führen. Von Kritikern wird vor allem für den Nachtflugverkehr angenommen, dass der [[volkswirtschaft]]liche Schaden den Nutzen der Nachtflüge übersteigt. In Anbetracht der vielen, zum Teil schwer abzuschätzenden Faktoren ist eine solche Aussage natürlich auch kritisch zu betrachten. Wer sich aber selbst jemals einige Zeit in der vorwiegend genutzten Abflugzone eines Flughafens aufgehalten hat, kann den Unmut der Bevölkerung verstehen. |
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In den letzten Jahren werden durch aktive und passive Maßnahmen von allen Beteiligten große Anstrengungen zur Minderung der Geräuschbelastung durch den Luftverkehr unternommen: |
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=== Österreich === |
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* Entwicklung lärmgeminderter Flugzeuge durch die Hersteller |
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Das österreichische ''Luftfahrtgesetz'' besagt: „(Ein) Flughafen ist ein öffentlicher Flugplatz, der für den internationalen Luftverkehr bestimmt ist und über die hiefür erforderlichen Einrichtungen verfügt.“ Als Überbegriff wird ''[[Flugplatz]]'' verwendet. Das österreichische Recht unterscheidet folgende Arten von Zivilflugplätzen: |
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* steilere An- und Abflugrouten, um durch raschen Höhengewinn (-verlust) den Schalldruck zu mindern (hier gibt es allerdings nur sehr wenig Spielraum, da diese Kriterien von der ICAO festgelegt werden (z.B. ILS Anflug 3 Grad)) |
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* Variation der An- und Abflugrouten |
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* freiwillige Nachtflugbeschränkungen der Verkehrsflughäfen |
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* zeitliche Betriebsbeschränkungen für laute Flugzeuge |
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* lärmdifferenzierte Landegebühren als Benutzervorteil für lärmarme Flugzeuge, um die Fluggesellschaften im Eigeninteresse zum Kauf von geräuscharmen Flugzeugen zu bewegen |
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* freiwillige Schallschutzfensterprogramme der Flughäfen |
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* zusätzliche stationäre Fluglärmüberwachungsanlagen in der Umgebung von Flughäfen, um eine ständige Kontrolle und Dokumentation der aktuellen Geräuschbelastung zu erhalten |
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* planerische Maßnahmen, wie die Festsetzung von Siedlungsbeschränkungsbereichen |
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* Flughafen |
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Siedlungs- und Verkehrspolitik spielen eine erhebliche Rolle für das Ausmaß der Lärmbelastung. Einige deutsche Flughäfen waren bei ihrer erstmaligen Genehmigung/ Inbetriebnahme weitab jeglicher Wohnbebauung angesiedelt. In diesen Fällen ist die eigentliche Ursache für die Lärmprobleme in der kommunalen Bebauungspolitik zu suchen, die im Laufe der Jahrzehnte eine immer näher an die Flughäfen heranreichende Wohnbebauung gestattete. Andere, auch inzwischen sehr große Flughäfen wie [[Berlin-Tegel]] oder [[Hamburg-Fuhlsbüttel]], wurden als kleine Flugplätze mitten in Siedlungsgebieten angelegt und zu Lasten der Wohnbebauung immer weiter ausgebaut. |
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* Flugfeld (definiert als „Flugplatz, der nicht Flughafen ist“) |
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Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten gemäß österreichischen Recht sind: |
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Der Bau von Flughäfen führt wegen des großen Flächenbedarfs und der zu erwartenden Beeinträchtigungen von Mensch und Natur immer wieder zu erheblichen Protesten und zu sehr langwierigen [[Planung]]sverfahren. Bekanntestes Beispiel für Proteste gegen Flughafenerweiterungen in [[Deutschland]] ist der Kampf gegen die [[Startbahn West]] des [[Rhein-Main-Flughafen|Frankfurter Flughafens]] seit den [[1980er]] Jahren. |
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* öffentlicher Flugplatz und Privatflugplatz |
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== Flughafensicherheit == |
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* Flugplätze für [[Motorflugzeug]]e, [[Hubschrauber]], [[Segelflugzeug]]e |
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Seit dem 11. September 2001 sind Flughäfen mit ihrer verhältnismäßig großen Ansammlung an Personen auf relativ engem Raum und dem in den Jets vorhandenen hochexplosiven Kerosin als |
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* nach den Ausmaßen der für [[Start (Luftfahrt)|Start]] und [[Landung]] vorgesehenen Bewegungsflächen |
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potentielle Ziele für Terroristen erkannt worden. |
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* nach zugelassenem Flugbetrieb: [[Sichtflug]]betrieb bei Tag/Nacht, [[Instrumentenflug]]betrieb, [[Instrumentenlandesystem#ILS-Kategorien|Präzisionsinstrumentenflugbetrieb]] der Kategorie I, II oder III |
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* [[Militärflugplatz|Militärflugplätze]] und Zivilflugplätze: Militärflugplätze sind Flugplätze, deren Leitung in den Wirkungsbereich des [[Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport|Bundesministers für Landesverteidigung]] fällt, alle anderen sind Zivilflugplätze. |
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=== Schweiz === |
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[[Bild:Flughafenkontrolle.jpg|thumb|Kontrolle am Flughafen Berlin- Schönefeld, Gate easyJet]] |
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In der Schweiz gibt es folgende Begriffe: Flugplatz, Flughafen, Flugfeld, [[Gebirgslandeplatz]], Militärflugplatz. |
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Die '''''Flughafensicherheit''''' (engl. ''safety'') bezieht sich auf die Abwehr betrieblicher, technischer und von außen kommender Gefahren am Boden, während mit '''''Flugsicherheit''''' (engl. ''security'') die Sicherheit im Luftraum, also die Abwehr äußerer Gefahren im Luftverkehr gemeint ist. Als äußere Gefahren gelten z. B. Flugzeugentführungen, Sabotageakte und andere terroristisch motivierte Angriffe oder Eingriffe. Die Zugangsbeschränkungen und Sicherheitskontrollen an Flughäfen gehören zu den Maßnahmen der Flughafensicherheit, die sich direkt auf die Flugsicherheit auswirkt. |
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''Flugplatz'' ist der Oberbegriff. In der Schweiz herrscht [[Flugplatzzwang]], d. h., Flugzeuge, Segelflugzeuge und [[Ecolight]]-Flugzeuge dürfen nur auf offiziellen Flugplätzen starten und landen. Diese Plätze sind (bis auf wenige Ausnahmen!) im [[Luftfahrthandbuch|AIP]] veröffentlicht. Segelflugzeuge dürfen [[Außenlandung|außenlanden]], Flugzeuge dürfen mit Fluglehrer Außenlandeübungen durchführen und auch Helikopter dürfen unter bestimmten Voraussetzungen außenlanden. |
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Die meisten großen Flughäfen haben eigene von Polizeibeamten unterstützte Sicherheitskräfte. In einigen Ländern schützen auch Soldaten oder paramilitärische Kräfte die Flughäfen. |
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Ein ''Flughafen'' ist ein Flugplatz mit Konzession. Diese gibt dem Flughafenbetreiber gewisse Rechte. Im Gegenzug besteht eine Betriebs- und Zulassungspflicht. [[Betriebspflicht]] heißt, der Flughafenbetreiber muss feste Betriebszeiten veröffentlichen und den Flughafen zu diesen Zeiten dann auch offen halten. (Das impliziert z. B. einen Winterdienst.) Zulassungspflicht heißt, dass kein Flugzeug, das dort landen will, abgewiesen werden darf. Es darf aber Beschränkungen geben, z. B. Privatflugzeuge nur nach Voranmeldung und in einem zugewiesenen Zeitfenster. Ein Verbot für Segelflugzeuge ist zulässig. |
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Weitergehende Ausführungen sind unter [[Flughafensicherheit]] zu finden. |
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Ein ''Flugfeld'' ist ein Flugplatz ohne Konzession, Betriebs- und Zulassungspflicht. Die meisten Flugfelder in der Schweiz haben keine festen Öffnungszeiten und sind [[Prior Permission Required|PPR]], d. h., sie dürfen nur nach vorheriger Anfrage angeflogen werden. (Diese Anfrage kann vor dem Start telefonisch, aber durchaus auch erst vor der Landung über Funk erfolgen.) Einige Flugfelder sind auch für auswärtige Flugzeuge ganz gesperrt. |
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== Große Flughäfen weltweit == |
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Der größte Flughafen mit sechs [[Landebahn|Start/Landebahnen]] ist der [[O'Hare International Airport]] in [[Chicago]] in den [[USA]]. Der Flughafen mit dem größten Passagieraufkommen ist hingegen der [[Hartsfield-Jackson International Airport]] in [[Atlanta]], USA, mit 84 Mio. [[Passagier]]en jährlich (2004). Die größte Anzahl internationaler Anschlüsse weltweit bekommt man vom [[Rhein-Main-Flughafen|Flughafen Frankfurt am Main]] aus, während der [[Flughafen London-Heathrow]] die meisten internationalen Flugbewegungen und Passagierzahlen aufweist. |
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Ein ''[[Gebirgslandeplatz]]'' ist eine unbefestigte Landestelle über 1100 m ü. M. In der Schweiz sind rund 40 Gebirgslandeplätze ausgewiesen. Das sind Plätze in den Alpen ohne jede Infrastruktur, auf denen wie auf Flugplätzen gelandet und gestartet werden darf. Es gibt auch Gebirgslandeplätze nur für Helikopter. Der Pilot muss eine besondere Ausbildung absolviert und eine Prüfung abgelegt haben. Die meisten Gebirgslandeplätze befinden sich auf Gletschern, d. h. sie können ganzjährig nur von mit Skikufen ausgerüsteten Maschinen angeflogen werden. |
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== Verkehrsaufkommen == |
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{| style="width:100%;" |
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|- style="vertical-align:top;" |
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| style="vertical-align:top;" | |
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Ein ''Militärflugplatz'' ist ein Flugplatz, der durch das Militär betrieben wird. Zivilen Flugzeugen ist die Landung auf Militärflugplätzen unter Umständen möglich.<ref>[http://www.admin.ch/ch/d/sr/748_131_1/a30.html Schweizerische Verordnung über die Infrastruktur der Luftfahrt]</ref> |
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=== Welt-Vergleich === |
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Passagiere (2005) |
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{| style="text-align:right;" |
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|- |
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| 1. |
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| style="text-align:left;" | [[Hartsfield-Jackson International Airport|Atlanta/Hartsfield]] |
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| 85.894.947 |
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|- |
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| 2. |
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| style="text-align:left;" | [[O'Hare International Airport|Chicago/O'Hare]] |
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| 76.766.776 |
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|- |
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| 3. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen London-Heathrow|London-Heathrow]] |
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| 67.915.389 |
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|- |
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| 4. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Tokio-Haneda|Tokio/Haneda]] |
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| 63.282.219 |
|||
|- |
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| 5. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Los Angeles International Airport|Los Angeles]] |
|||
| 61.485.259 |
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|- |
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| 6. |
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| style="text-align:left;" | [[Dallas-Fort Worth International Airport|Dallas/Fort Worth]] |
|||
| 59.064.360 |
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|- |
|||
| 7. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Roissy-Charles De Gaulle|Paris Charles De Gaulle]] |
|||
| 53.756.200 |
|||
|- |
|||
| 8. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Rhein-Main-Flughafen|Frankfurt Rhein-Main-Flughafen]] |
|||
| 52.219.412 |
|||
|- |
|||
| 9. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Las Vegas (McCarran)|Las Vegas/Mc Carran]] |
|||
| 44.280.190 |
|||
|- |
|||
| 10. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Amsterdam Airport Schiphol|Amsterdam-Schiphol]] |
|||
| 44.163.098 |
|||
|- |
|||
| 11. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Denver International Airport|Denver]] |
|||
| 43.307.335 |
|||
|- |
|||
| 12. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Madrid|Madrid-Barajas]] |
|||
| 41.939.904 |
|||
|- |
|||
| 13. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Sky Harbor International Airport|Phoenix/Sky Harbor]] |
|||
| 41.204.071 |
|||
|- |
|||
| 14. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Peking|Peking]] |
|||
| 40.989.651 |
|||
|- |
|||
| 15. |
|||
| style="text-align:left;" | [[John F. Kennedy International Airport|New York/John F. Kennedy]] |
|||
| 40.584.001 |
|||
|- |
|||
| 16. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Chek Lap Kok|Hongkong Chek Lap Kok]] |
|||
| 40.282.000 |
|||
|- |
|||
| 17. |
|||
| style="text-align:left;" | [[George Bush Intercontinental Airport|Houston/George Bush Intercont.]] |
|||
| 39.713.920 |
|||
|- |
|||
| 18. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Bangkok International Airport|Bangkok]] |
|||
| 38.985.043 |
|||
|- |
|||
| 19. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Minneapolis-Saint Paul International Airport|Minneapolis/St. Paul]] |
|||
| 37.563.664 |
|||
|- |
|||
| 20. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Detroit Metropolitan Wayne County Airport|Detroit/Wayne]] |
|||
| 36.374.906 |
|||
|- |
|||
| 21. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Orlando International Airport|Orlando]] |
|||
| 33.907.396 |
|||
|- |
|||
| 22. |
|||
| style="text-align:left;" | [[San Francisco International Airport|San Francisco]] |
|||
| 33.580.662 |
|||
|- |
|||
| 23. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Newark Liberty International Airport|New York/Newark]] |
|||
| 33.033.569 |
|||
|- |
|||
| 24. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen London-Gatwick|London-Gatwick]] |
|||
| 32.784.177 |
|||
|- |
|||
| 25. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Singapur|Singapur/Changi]] |
|||
| 32.430.856 |
|||
|- |
|||
| 26. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Narita International Airport|Tokio/Narita]] |
|||
| 31.525.275 |
|||
|- |
|||
| 27. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Philadelphia International Airport|Philadelphia]] |
|||
| 31.502.855 |
|||
|- |
|||
| 28. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Miami International Airport|Miami]] |
|||
| 31.008.453 |
|||
|- |
|||
| 29. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Toronto Pearson International Airport|Toronto Pearson Int'l Airport]] |
|||
| 29.914.925 |
|||
|- |
|||
| 30. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Seattle-Tacoma International Airport|Seattle]] |
|||
| 29.289.009 |
|||
|- |
|||
| 31. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Kingsford Smith International Airport|Sydney]] |
|||
| 29.082.390 |
|||
|- |
|||
| 32. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Rom-Fiumicino|Rom Fiumicino]] |
|||
| 28.619.845 |
|||
|- |
|||
| 33. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen München Franz Josef Strauß|München FJS]] |
|||
| 28.619.427 |
|||
|- |
|||
| 34. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Jakarta Soekarno Hatta Airport|Jakarta Soekarno Hatta]] |
|||
| 27.947.481 |
|||
|- |
|||
| 35. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Barcelona|Barcelona]] |
|||
| 27.120.916 |
|||
|- |
|||
| 36. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Boston|Boston]] |
|||
| 27.088.425 |
|||
|- |
|||
| 37. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Charlotte Douglas International Airport|Charlotte Douglas]] |
|||
| 26.899.261 |
|||
|- |
|||
| 38. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Washington Dulles International Airport/Washington /Dulles]] |
|||
| 26.842.918 |
|||
|- |
|||
| 39. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Seoul Incheon International Airport|Seoul/Incheon]] |
|||
| 26.223.291 |
|||
|- |
|||
| 40. |
|||
| style="text-align:left;" | [[LaGuardia Airport|New York/LaGuardia]] |
|||
| 25.819.091 |
|||
|} |
|||
''Quelle: ACI (siehe Linkliste)'' |
|||
| style="vertical-align:top;" | |
|||
=== |
=== Vereinigte Staaten von Amerika === |
||
[[Datei:Norfolk International Airport (29958582788).jpg|mini|260px|Norfolk International Airport, mit ca. 3 Millionen Passagiere eine ''Small Hub Facility'']] |
|||
In den Vereinigten Staaten werden die englische Begriffe ''Airport'' und ''Aeorodrome'' meist synonym für kommerzielle Flughäfen verwendet. ''Air Base'' bezeichnet [[Militärflugplatz|Flugplätze für die militärische Nutzung]]. |
|||
Rechtlich wird nicht zwischen Flughafen und Flugplatz unterschieden. Die rechtliche Kategorisierung ergibt sich nicht aus der vorwiegenden Nutzung, sondern der Passagierzahl.<ref name="uscode"> 49 U.S. Code § 47102. Definitions</ref> Diese Kategorisierung ist Grundlage für die Höhe der Bundesmittel aus dem [[National Plan of Integrated Airport Systems]].<ref name="faaaip"> |
|||
Passagiere in Millionen (2005) |
|||
{{Internetquelle |
|||
{| style="text-align:right;" |
|||
|url=https://www.faa.gov/airports/planning_capacity/categories/|titel=Airport Categories |
|||
|- |
|||
|werk=www.faa.gov |
|||
| 1. |
|||
|hrsg=[[Federal Aviation Administration]] |
|||
| style="text-align:left;" | London-[[Heathrow]] |
|||
|datum=2020-09-30 |
|||
| 67,8 |
|||
|abruf=2020-10-11 |
|||
|- |
|||
|sprache=en}}</ref> |
|||
| 2. |
|||
| style="text-align:left;" | Paris [[Roissy-Charles De Gaulle]] |
|||
| 53,8 |
|||
|- |
|||
| 3. |
|||
| style="text-align:left;" | Frankfurt [[Rhein-Main-Flughafen]] |
|||
| 52,2 |
|||
|- |
|||
| 4. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Amsterdam Airport Schiphol|Amsterdam-Schiphol]] |
|||
| 42,5 |
|||
|- |
|||
| 5. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Madrid|Madrid-Barajas]] |
|||
| 41,9 |
|||
|- |
|||
| 6. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen London-Gatwick|London-Gatwick]] |
|||
| 32,6 |
|||
|- |
|||
| 7. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Rom-Fiumicino|Rom-Fiumicino]] |
|||
| 29 |
|||
|- |
|||
| 8. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen München Franz Josef Strauß|München]] |
|||
| 28,6 |
|||
|- |
|||
| 9. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Barcelona|Barcelona]] |
|||
| 27,1 |
|||
|- |
|||
| 10. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Paris-Orly]] |
|||
| 24,8 |
|||
|- |
|||
| 11. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Manchester|Manchester]] |
|||
| 22 |
|||
|- |
|||
| 12. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen London-Stansted|London-Stansted]] |
|||
| 20,9 |
|||
|- |
|||
| 13. |
|||
| style="text-align:left;" | Palma de Mallorca [[Flughafen Son San Juan|Son San Juan]] |
|||
| 20,4 |
|||
|- |
|||
| 14. |
|||
| style="text-align:left;" | Kopenhagen [[Kastrup Airport]] |
|||
| 19,0 |
|||
|- |
|||
| 15. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Mailand-Malpensa|Mailand-Malpensa]] |
|||
| 18,6 |
|||
|- |
|||
| 16. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Zürich|Zürich]] |
|||
| 17,3 |
|||
|} |
|||
| style="vertical-align:top;" | |
|||
[[Bild:Flughafenpassagierzahlen 2003.png|thumb|Die größten Flughäfen in Europa - Passagiere 2003 in Millionen]] |
|||
|} |
|||
* Commercial Service Airports |
|||
=== Deutschland-Vergleich === |
|||
** Primary Airports |
|||
{| style="width:100%;" |
|||
*** ''Large Hub'' mit einem Passagieraufkommen von über einem Prozent in den Vereinigten Staaten. |
|||
|- style="vertical-align:top;" |
|||
*** ''Medium Hub'' mit einem Passagieraufkommen zwischen 0,25 % und ein Prozent. |
|||
| style="vertical-align:top;" | |
|||
*** ''Small Hub'' mit einem Passagieraufkommen zwischen 0,05 % und 0,25 %. |
|||
====Passagiere==== |
|||
*** ''Nonhub'' mit einem Passagieraufkommen von über 10.000 Passagieren, aber weniger als 0,05 %. |
|||
gewerblich (2005) |
|||
** ''Nonprimary Commercial Service Airports'' mit einem Passagieraufkommen zwischen 2.500 und 10.000 Personen. |
|||
* ''Reliever Airports'' als Ausweichflughäfen, wenn kommerziellen Flughäfen eine Überlastung droht. |
|||
* ''General Aviation Airports'' sind Flughäfen der [[Allgemeine Luftfahrt|Allgemeinen Luftfahrt]] von nationaler, regionaler oder lokaler Bedeutung mit einem Passagieraufkommen von weniger als 2.500 Personen. |
|||
* ''Cargo Service Airports'' mit einer jährlichen Fracht von mehr als 100 Millionen Pfund |
|||
Flughäfen, die ausschließlich einer privaten Nutzung unterliegen (z. B. Privatflugplätze oder Vereinsflugplätze), werden nicht kategorisiert und erhalten keine Finanzmittel. |
|||
<small>IVF = Internationaler Verkehrsflughafen; RF = Regionalflughafen</small> |
|||
== Aufgaben von Flughäfen == |
|||
<small> </small> |
|||
[[Datei:USA Boston airport loading MA.jpg|mini|Gepäckverladung am [[Logan International Airport|Boston Logan Airport]]]] |
|||
{| style="text-align:right;" |
|||
[[Datei:InterSky Dash8 at Cologne.jpg|mini|[[Abfertigung (Flugverkehr)|Abfertigung]] am [[Flughafen Köln/Bonn]]]] |
|||
|- |
|||
[[Datei:Passagierabfertigung.jpg|mini|Passagierabfertigung]] |
|||
| 1. |
|||
[[Datei:Flughafen-leipzig-innen.jpg|mini|Blick in die Mall am [[Flughafen Leipzig/Halle]]]] |
|||
| style="text-align:left;" | [[Rhein-Main-Flughafen|Frankfurt am Main]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 52.219.412 |
|||
|- |
|||
| 2. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen München Franz Josef Strauß|München]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 28.619.427 |
|||
|- |
|||
| 3. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Düsseldorf International|Düsseldorf]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 15.510.990 |
|||
|- |
|||
| 4. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Tegel|Berlin-Tegel]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 11.532.302 |
|||
|- |
|||
| 5. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Hamburg Airport|Hamburg]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 10.676.016 |
|||
|- |
|||
| 6. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 9.452.185 |
|||
|- |
|||
| 7. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Stuttgart|Stuttgart]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 9.405.887 |
|||
|- |
|||
| 8. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Hannover Airport|Hannover]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 5.637.385 |
|||
|- |
|||
| 9. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Schönefeld|Berlin-Schönefeld]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 5.075.172 |
|||
|- |
|||
|10. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Airport Nürnberg|Nürnberg]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 3.843.710 |
|||
|- |
|||
|11. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Frankfurt-Hahn|Frankfurt-Hahn]] <small>(RF)</small> |
|||
| 3.076.823 |
|||
|- |
|||
|12. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Leipzig/Halle|Leipzig/Halle]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 2.122.233 |
|||
|- |
|||
|13. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Dresden|Dresden]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 1.782.901 |
|||
|- |
|||
|14. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Dortmund|Dortmund]] <small>(RF)</small> |
|||
| 1.742.911 |
|||
|- |
|||
|15. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Bremen|Bremen]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 1.739.797 |
|||
|- |
|||
|16. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Münster/Osnabrück|Münster/Osnabrück]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 1.540.656 |
|||
|- |
|||
|17. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Paderborn/Lippstadt|Paderborn/Lippstadt]] <small>(RF)</small> |
|||
| 1.342.000 |
|||
|- |
|||
|18. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden|Karlsruhe/Baden-Baden]] <small>(RF)</small> |
|||
| 712.000 |
|||
|- |
|||
|19. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Lübeck|Lübeck]] <small>(RF)</small> |
|||
| 710.000 |
|||
|- |
|||
|20. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Friedrichshafen|Friedrichshafen]] <small>(RF)</small> |
|||
| 596.000 |
|||
|- |
|||
|21. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Weeze|Weeze]] <small>(RF)</small> |
|||
| 588.000 |
|||
|- |
|||
|22. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Berlin-Tempelhof]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 545.600 |
|||
|- |
|||
|23. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Saarbrücken|Saarbrücken]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 486.320 |
|||
|- |
|||
|24. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Erfurt|Erfurt]] <small>(IVF)</small> |
|||
| 438.912 |
|||
|- |
|||
|25. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Rostock|Rostock]] <small>(RF)</small> |
|||
| 175.000 |
|||
|- |
|||
|26. |
|||
| style="text-align:left;" | [[Flughafen Altenburg|Altenburg]] <small>(RF)</small> |
|||
| 118.000 |
|||
|} |
|||
Flughäfen verknüpfen [[Landseite|land-]] und [[Sicherheitskontrolle#Personenkontrolle zum Betreten der Sicherheitsbereiche luftseitig|luftseitige]] [[Verkehrsträger]], was als intermodale Verkehrsanbindung (''Verknüpfung verschiedener Verkehrsarten'') bezeichnet wird. Der [[Modal-Split]] gibt hierbei Auskunft über die Anteile der verschiedenen Verkehrsträger am [[Verkehrsaufkommen]] bzw. der Verkehrsleistung. Landseitig können Flughäfen mit dem motorisierten Individualverkehr ([[Individualverkehr#Motorisierter Individualverkehr|MIV]]) über eine [[Straßenanbindung]] und Parkraum, dem [[ÖPNV]] (Linienbus, Straßen-, U-Bahn), dem [[Flughafenbahnhof|Schienenpersonennahverkehr]] ([[S-Bahn|S-]] und [[Regionalbahn]]en), dem [[Schienenpersonenfernverkehr]] ([[InterCity|IC]]/[[EuroCity|EC]]/[[Intercity-Express|ICE]]) oder der Schifffahrt auf Flüssen und Kanälen sowie der See vernetzt werden. Man kann zwischen der infrastrukturellen Verknüpfung (physisch) einerseits, und der intermodalen [[Dienstleistungskette]] andererseits unterscheiden. Ersterer ist bei den Verkehrsflughäfen in Deutschland gut ausgebaut, letztere kaum vorhanden. |
|||
====Luftfracht==== |
|||
In Tonnen (2005) |
|||
(nur Internationale Flughäfen) |
|||
<small> </small> |
|||
{| style="text-align:right;" |
|||
|- |
|||
| 1. |
|||
| style="text-align:left;" | Frankfurt |
|||
| 1.892.098 |
|||
|- |
|||
| 2. |
|||
| style="text-align:left;" | Köln/Bonn |
|||
| 650.949 |
|||
|- |
|||
| 3. |
|||
| style="text-align:left;" | München |
|||
| 208.662 |
|||
|- |
|||
| 4. |
|||
| style="text-align:left;" | Düsseldorf |
|||
| 57.459 |
|||
|- |
|||
| 5. |
|||
| style="text-align:left;" | Hamburg |
|||
| 24.990 |
|||
|- |
|||
| 6. |
|||
| style="text-align:left;" | Stuttgart |
|||
| 17.305 |
|||
|- |
|||
| 7. |
|||
| style="text-align:left;" | Berlin-Tegel |
|||
| 12.288 |
|||
|- |
|||
| 8. |
|||
| style="text-align:left;" | Leipzig/Halle |
|||
| 12.052 |
|||
|- |
|||
| 9. |
|||
| style="text-align:left;" | Nürnberg |
|||
| 12.034 |
|||
|- |
|||
|10. |
|||
| style="text-align:left;" | Berlin-Schönefeld |
|||
| 10.295 |
|||
|- |
|||
|11. |
|||
| style="text-align:left;" | Hannover |
|||
| 6.551 |
|||
|- |
|||
|12. |
|||
| style="text-align:left;" | Erfurt |
|||
| 4.855 |
|||
|- |
|||
|13. |
|||
| style="text-align:left;" | Bremen |
|||
| 776 |
|||
|- |
|||
|14. |
|||
| style="text-align:left;" | Berlin-Tempelhof |
|||
| 573 |
|||
|- |
|||
|15. |
|||
| style="text-align:left;" | Dresden |
|||
| 441 |
|||
|- |
|||
|16. |
|||
| style="text-align:left;" | Münster/Osnabrück |
|||
| 62 |
|||
|- |
|||
|17. |
|||
| style="text-align:left;" | Saarbrücken |
|||
| 54 |
|||
|} |
|||
| style="vertical-align:top;" | |
|||
Aus der Verknüpfung von bodengebundenem Verkehr ([[Schienenverkehr]], [[Straßenverkehr]]) und Luftverkehr ergeben sich für Passagiere und Fracht vier mögliche Verkehrsrichtungen: |
|||
====Gesamt==== |
|||
In Verkehrseinheiten (2005) |
|||
* Boden-Boden |
|||
<small>entsprechend einem Passagier oder 100 kg Fracht</small> |
|||
* Boden-Luft (Abflug) |
|||
{| style="text-align:right;" |
|||
* Luft-Boden (Ankunft) |
|||
|- |
|||
* Luft-Luft (Transit) |
|||
| 1. |
|||
| style="text-align:left;" | Frankfurt |
|||
| 71.140.392 |
|||
|- |
|||
| 2. |
|||
| style="text-align:left;" | München |
|||
| 30.706.047 |
|||
|- |
|||
| 3. |
|||
| style="text-align:left;" | Düsseldorf |
|||
| 16.085.580 |
|||
|- |
|||
| 4. |
|||
| style="text-align:left;" | Köln/Bonn |
|||
| 15.961.675 |
|||
|- |
|||
| 5. |
|||
| style="text-align:left;" | Berlin-Tegel |
|||
| 11.655.182 |
|||
|- |
|||
| 6. |
|||
| style="text-align:left;" | Hamburg |
|||
| 10.925.916 |
|||
|- |
|||
| 7. |
|||
| style="text-align:left;" | Stuttgart |
|||
| 9.578.937 |
|||
|- |
|||
| 8. |
|||
| style="text-align:left;" | Hannover |
|||
| 5.702.895 |
|||
|- |
|||
| 9. |
|||
| style="text-align:left;" | Berlin-Schönefeld |
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| 5.178.122 |
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|- |
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|10. |
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| style="text-align:left;" | Nürnberg |
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| 3.964.050 |
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|- |
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|11. |
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| style="text-align:left;" | Leipzig/Halle |
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| 2.242.753 |
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|- |
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|12. |
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| style="text-align:left;" | Dresden |
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| 1.787.311 |
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|- |
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|13. |
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| style="text-align:left;" | Bremen |
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| 1.747.557 |
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|- |
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|14. |
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| style="text-align:left;" | Münster/Osnabrück |
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| 1.541.276 |
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|- |
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|15. |
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| style="text-align:left;" | Berlin-Tempelhof |
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| 551.330 |
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|- |
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|16. |
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| style="text-align:left;" | Erfurt |
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| 487.462 |
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|- |
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|17. |
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| style="text-align:left;" | Saarbrücken |
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| 486.860 |
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|} |
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|} |
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''Quelle: ADV (siehe Linkliste)'' |
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{| style="width:100%;" |
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|- style="vertical-align:top;" |
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Der Boden-Boden-Verkehr kann hier vernachlässigt werden, da er auf Flughäfen im Allgemeinen nicht von großer Bedeutung ist. Lediglich im Zusammenhang mit [[Flughafenbahnhof|Flughafenbahnhöfen]], wie am [[Flughafen Frankfurt Main]] oder [[Flughafen Paris-Charles de Gaulle]] erhält dieser Verkehr größere Bedeutung. Die wesentlichen verkehrslenkenden Aufgaben eines Flughafens bestehen in der Abwicklung von Ankunft, Abflug und Transit von Passagieren und Fracht. |
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=== Schweiz-Vergleich === |
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Hierfür muss der Flughafen je nach Aufkommen eine ausreichende [[Flughafeninfrastruktur|Infrastruktur]] bereitstellen. Das beinhaltet Parkplätze für Kurz- und Dauerparker, Taxi- und Bushaltestellen, Gepäck- und Passagierlenkungseinrichtungen, Zoll- und Passkontrollanlagen und Sicherheitseinrichtungen. |
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Passagiere in Millionen (2005) |
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== Wirtschaftliche Aspekte == |
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{| style="text-align:right;" |
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=== Geschäftsmodelle === |
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Die Ausrichtung der Geschäftsmodelle eines Flughafens zählt zu den fundamentalsten und wichtigsten Aufgaben des [[Flughafenbetreiber]]s. Von ihnen ist neben den Aufgaben und Tätigkeitsfeldern des Flughafens, die Einnahmestruktur, die Unternehmensführung sowie die Positionierung abhängig. Das Finden der richtigen Geschäftsmodelle für einen Flughafen ist ein langwieriger Prozess, bei dem viele verschiedene individuelle Faktoren berücksichtigt werden müssen. Gegebenenfalls müssen aufgrund weitreichender Änderungen im Luftverkehr Anpassungen bzw. Veränderungen vorgenommen werden. Eine ständige Überprüfung der Marktsituation sowie der eigenen Gegebenheiten ist daher unerlässlich. |
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| 1. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Zürich|Zürich]] |
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| 17,88 |
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|- |
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| 2. |
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| style="text-align:left;" | [[Aéroport International de Genève|Genf]] |
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| 9,41 |
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|- |
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| 3. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Basel Mulhouse Freiburg|Basel Mulhouse Freiburg]] |
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| 3,32 |
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|- |
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| 4. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Lugano-Agno|Lugano-Agno]] |
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| 0,19 |
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|- |
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| 5. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Bern-Belp|Bern-Belp]] |
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| 0,10 |
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|- |
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| 6. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen St. Gallen-Altenrhein|St.Gallen-Altenrhein]] |
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| 0,11 |
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|} |
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| |
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Bei der Positionierung der Flughäfen spielen folgende Strategiekonzepte eine wesentliche Rolle: |
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=== Österreich-Vergleich === |
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==== Drehkreuz-Flughäfen ==== |
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Passagiere in Millionen (2005) |
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Der [[Luftfahrt-Drehkreuz|Drehkreuz-Flughafen]], auch Hub-Flughafen genannt, wird als ein Flughafen definiert, von dem eine oder mehrere Fluggesellschaften ein integriertes Servicenetzwerk zu einer Vielzahl von verschiedenen Destinationen mit einer hohen Frequenz an Verbindungen anbieten. Damit stellt er einen zentralen Verkehrsknotenpunkt bzw. Umsteigeflughafen für eine oder mehrere Linienfluggesellschaften dar. Hub-Flughäfen haben sich hauptsächlich auf Linienfluggesellschaften spezialisiert und richten sich ganz nach deren Bedürfnissen. Sie bieten einen hochwertigen, an die Passagiergruppen im Business- und First-Class-Bereich angepassten Service an. Hierunter fallen beispielsweise eine schnelle Verkehrsanbindung, Bürodienstleistungen oder Lounges. Sie verfügen aber auch über Ferienflug- sowie teilweise über Billigflugpassagiere. Hub-Flughäfen weisen einen hohen Anteil an Transferverkehr auf. Um diese Funktion ausüben zu können, müssen sie über spezielle Infrastruktureinrichtungen verfügen. |
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{| style="text-align:right;" |
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|- |
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| 1. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien-Schwechat]] |
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| 16  |
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|- |
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| 2. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Salzburg|Salzburg Airport W. A. Mozart]] |
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| 1,7 |
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|- |
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| 3. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Graz|Graz-Thalerhof]] |
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| 0,89 |
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|- |
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| 4. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Innsbruck|Innsbruck-Kranebitten]] |
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| 0,72 |
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|- |
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| 5. |
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| style="text-align:left;" | Linz [[Blue Danube Airport]] |
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| 0,84 |
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|- |
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| 6. |
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| style="text-align:left;" | [[Flughafen Klagenfurt|Klagenfurt/Wörthersee]] |
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| 0,52 |
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|} |
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|} |
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==== Hybridmodelle ==== |
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==Namensgebung== |
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Die Hybridmodelle oder Vollsortimenter ohne eindeutige Spezialisierung bzw. Positionierung sind als mittelgroße Hubs und Punkt-zu-Punkt-Flughäfen durch einen Mix heterogener Fluggesellschaften und einer starken Ausrichtung an ihrem Einzugsgebiet geprägt. Die Erfüllung der divergierenden Anforderungen der unterschiedlichen Kundengruppen hat sich jedoch als schwierig erwiesen. Zudem ist eine eindeutige Positionierung beispielsweise über eine Differenzierung oder Kostenführerschaft nicht möglich. Die Flughäfen sehen sich deshalb der Herausforderung gegenüber, sich durch die Umsetzung hybrider Strategien erfolgreich im Wettbewerb mit konkurrierenden Flughäfen in überlappenden Einzugsgebieten zu behaupten. |
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Flughäfen werden durch ihren individuellen dreistelligen [[Liste der Verkehrsflughäfen|IATA-Flughafencode]] oder den vierstelligen ICAO Code (Location Indicator) gekennzeichnet. |
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==== Spezialisierung auf Billigfluggesellschaften ==== |
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Jeder Flughafen hat darüberhinaus noch eine eigene individuelle Namensbezeichnung. Die Bezeichnung nach berühmten örtlichen oder national berühmten Personen war früher genau so gebraüchlich, wie auch eine Zusatzbezeichnung, die eine zusätzliche Angabe zum Standort des Flughafens gibt. Die Tendenz geht inzwischen zur Bezeichnung nach Personen. |
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Für Flughäfen, die sich auf Billigfluggesellschaften spezialisiert haben, wird zunehmend der Begriff „Low-Cost-Flughafen“ verwendet. Billigfluggesellschaften siedeln sich zum Aufbau einer Basis häufig an kostengünstigeren Flughäfen wie Regional- oder Militärflughäfen an, die sich in erreichbarer Nähe zu Wirtschaftszentren oder großen Städten befinden. |
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==== Frachtflughäfen ==== |
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Der Flughafen Köln-Bonn hat heute den Namen "Konrad Adenauer" |
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Neben den reinen Frachtflughäfen gibt es Großflughäfen wie beispielsweise Frankfurt, die den Frachtbetrieb als zweites Standbein fördern. Um dieses Frachtaufkommen zu bewältigen, verfügen die Flughäfen zum einen über einen bestimmten Terminalaufbau und zum anderen unterliegen sie keinen gesetzlichen Beschränkungen wie beispielsweise dem Nachtflugverbot. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Flughäfen eine gute Schienen- und Straßenanbindung aufweisen, damit die Fracht auf dem kürzesten Weg weiter transportiert werden kann. Zudem sollten die Frachtflughäfen über ausreichend Platz für die Frachtterminals verfügen. Ein Frachtterminal beinhaltet einen Frachtannahme-/-ausgabebereich, einen Sortier- und Lagerbereich, einen Frachtlade-/-entladebereich, Lagerräume für Spezialfracht sowie den Verwaltungsbereich. Den größten Bereich stellt das Sortierzentrum dar.<ref>[http://www.flughafen-management.de/ flughafen-management.de]</ref> |
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=== Einfluss von Flughäfen auf die Umgebung === |
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Flughäfen mit weiteren Ortsbezeichnungen sind heute noch: |
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Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Flughäfen für die jeweilige Region werden in vielen Gutachten betont. Die behaupteten Effekte lassen sich aber nur schwer verifizieren. Der Einfluss von Flughäfen auf die Umgebung wird in den Gutachten durch vier Effekte beschreiben: |
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* Amsterdam Schiphol |
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==== Direkter Effekt ==== |
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* Kopenhagen Kastrup |
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Die ökonomische Aktivität auf den Flughäfen, d. h. die [[Kaufkraftabschöpfung]] der durchreisenden oder verbleibenden [[Tourismus|Touristen]], und die unmittelbare Belebung des [[Arbeitsmarkt]]es durch Einstellungen von Personal im Dienstleistungsbereich hat für die Gesamtbilanz einer Region eine Bedeutung. Allerdings wird durch den Ferienflugverkehr auch Kaufkraft in die Urlaubsregionen exportiert. |
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* Leipzig-Halle |
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* Münster-Osnabrück |
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* Paderborn-Lippstadt |
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==== Indirekter Effekt ==== |
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Viel verbreiteter sind inzwischen Flughafen mit Namen wie z.B. [[John F. Kennedy International Airport]] ([[New York City]]), [[Flughafen München|Flughafen Franz Josef Strauß]] ([[München]]), |
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Flughäfen bieten weiter ein wirtschaftliches Potenzial für die gesamte Region, in welcher der Flughafen liegt, durch Auftragsvergaben an Zulieferer und Dienstleister, und durch Transport von Personen und Gütern, in erster Linie von hochwertigen Produkten und rasch verderblichen Gütern, über große Entfernungen. Die qualitative Dimension des Luftfrachtverkehrs spiegelt sich darin, dass einem Anteil am Weltfrachtverkehr von lediglich 2 bis 3 Prozent bis zu einem Drittel des gesamten Frachtwertes gegenübersteht. |
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[[Aéroport Charles de Gaulle]] ([[Paris]]-Roissy), |
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[[Havanna]] Flughafen [[Jose Marti]], |
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[[Flughafen Lyon|Aéroport Saint-Exupéry]] ([[Lyon]]-Satolas), |
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[[Flughafen Belgrad|Nikola Tesla Airport]] ([[Belgrad]]), [[Aeroporto Santos Dumont]] ([[Rio de Janeiro]]) oder |
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[[Internationaler Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice]] ([[Krakau]]). |
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== |
==== Induzierter Effekt ==== |
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Flughäfen beleben nach außen hin ihr näheres und weiteres wirtschaftliches Umfeld durch Konsumnachfrage aus dem Erwerbseinkommen der Beschäftigten auf dem Flughafen und den zuarbeitenden Betrieben. Das gilt auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Prosperierende Flughäfen schaffen als Multiplikatoren nicht nur neue Arbeitsplätze am Flughafen, sondern darüber hinaus auch in der Region. |
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* Der tiefstgelegene Flughafen der Welt ist [[Amsterdam Airport Schiphol|Amsterdam-Schipol]], der ca. 4 m unter der Meeresoberfläche liegt. |
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* Der höchstgelegene Flughafen der Welt ist der El Alto International Airport in [[La Paz (Bolivien)|La Paz]], [[Bolivien]] mit 4.048 m ü. [[Normalnull|NN]]. |
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* Die Landebahn des Flughafens in [[Gibraltar]] wird von einer öffentlichen Straße gekreuzt, die bei Flugbetrieb mit einer Schranke abgesperrt wird. Die Straße ist die einzige Verbindung vom Festland zur Halbinsel. |
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==== Katalytischer Effekt ==== |
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== Literatur == |
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Der Standortvorteil, der durch die Nähe zum Flughafen und zu dessen Verknüpfungen mit dem Straßen- und Schienennetz entsteht, ist ein Entscheidungskriterium bei der Ansiedlung besonders von international operierenden Hochtechnologiefirmen und von Unternehmen mit engen inhaltlichen Bindungen an den Luftverkehr. |
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* Andreas Fecker - ''Flughäfen'', GeraMond Verlag, München. ISBN 3765472379 |
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* Ashford, Norman; H. P. Martin Stanton; Clifton A. Moore - ''Airport Operations'', McGraw-Hill (1997). ISBN 0-070-03077-4 |
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Für innerstädtisch gelegene Flughäfen (z. B. [[Flughafen São Paulo-Congonhas]], [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Berlin-Tempelhof]] oder [[Flughafen London City|London City]]) ergeben sich spezielle wirtschaftliche Aspekte. Sie können einerseits innerstädtische Gewerbeflächen blockieren, andererseits als Verkehrsknotenpunkt auch die Wirtschaft fördern. Die darauf abgestimmten Angebote kleiner [[Fluggesellschaft]]en und der Allgemeinen Luftfahrt werden an solchen Plätzen insbesondere vom Geschäftspublikum genutzt und sind damit auch ein Standortvorteil. |
|||
* Bachmann, P. - ''Internationale Flughäfen Europas: Pläne - Daten - Fakten'', Stuttgart: Motorbuch (1997). ISBN 3-613-01649-4. |
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* Kastrup, Bauer, Jahnz et al. - ''Der Flughafen München und sein Umland - Ergebnisse des Dialogs'', Bayr. Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München 2004 |
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Darüber hinaus entstehen noch: |
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* Oliver Hengstenberg; Bernd-Burkhard Borys; Thomas C. Gudehus - ''Kooperativer Flughafenbetrieb'', Kassel: kassel university press GmbH, 2003. ISBN 3-89958-026-5 |
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* Wolfgang Kühr - ''Der Privatflugzeugführer'', Luftrecht,Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften, Band 5 1983. ISBN 3-921-270-13-8 |
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==== Wirtschaftliche Auswirkung der Lärmbelastung ==== |
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[[Datei:Lärmkarte Flughafen Frankfurt am Main.png|mini|260px|Lärmkarte Flughafen Frankfurt Main]] |
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Ein Flughafen verursacht durch seine [[Schallemission]]en in der Umgebung einen lärmbedingten Abschlag vom [[Bodenwert]], der von Fachleuten unterschiedlich bewertet wird. |
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Das Umweltbundesamt definiert einen Noise Sensitivity Depreciation Index (NSDI) mit 0,87 % je dB(A) als Ergebnis einer Auswertung verschiedener Veröffentlichungen („Metax-Analyse“). Der NSDI misst die prozentuale Wertänderung einer Immobilie pro Dezibel Lärmbelastung. |
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Der Einfluss von Verkehrslärm auf den [[Marktwert (Immobilie)|Verkehrswert]] von bebauten Immobilien wurde mit Hilfe von Kaufpreisen bei Neubauten in mittleren Wohnlagen im Durchschnitt zwischen 5 % und 10 % ermittelt.<ref>{{Internetquelle |autor=Egbert Dransfeld |url=http://www.nrwbank.de/export/sites/nrwbank/de/corporate/downloads/Veranstaltungen/Laermschutzkonferenz-wertbeeinflussender_Faktor.pdf |titel=Lärm – ein wertbeeinflussender Faktor |titelerg=Institut für Bodenmanagement (IBoMa) – Stadtforschung, Planung, Bodenordnung, Wertermittlung |werk=nrwbank.de |hrsg=[[NRW.Bank]] |datum=2013-03-12 |format=PDF; 2,2 MB |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160507044653/http://www.nrwbank.de/export/sites/nrwbank/de/corporate/downloads/Veranstaltungen/Laermschutzkonferenz-wertbeeinflussender_Faktor.pdf |archiv-datum=2016-05-07 |abruf=2025-02-06}}</ref> |
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=== Messung der wirtschaftlichen Bilanz von Flughäfen === |
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Drei Kenngrößen sind für den wirtschaftlichen Erfolg eines Flughafens entscheidend: |
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# Passagieraufkommen |
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# Anzahl der Flugbewegungen. |
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# [[Höchstabfluggewicht]] (MTOW = maximum take-off weight) |
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Die Anzahl der beförderten Passagiere wirkt sich über den Fluggasttarif, der von der jeweiligen Fluggesellschaft erhoben wird, direkt auf die Ertragslage eines Flughafens aus. Die Anzahl der Flugbewegungen gibt als Summe der Starts und Landungen Auskunft über die Auslastung der Start- und Landebahn- und Abstellkapazitäten am Vorfeld. Das MTOW wird vom Hersteller für jeden Flugzeugtyp definiert und fließt in die Berechnung des Landetarifs einer Maschine ein. |
|||
Eine ideale, aber selten erreichte Konstellation ergibt sich für einen Flughafen bei einer Kombination aus hohem MTOW-Wachstum, verbunden mit hohen Passagierzahlen und einer unterproportionalen Zunahme der Flugbewegungen. Das bedeutet zusammengenommen eine optimale Auslastung der Pistenkapazität. |
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== Aufbau eines Flughafens == |
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{{Hauptartikel|Flughafeninfrastruktur}} |
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[[Datei:20140308 Airport ground operations.jpg|mini|[[Abfertigung (Flugverkehr)|Flugzeugabfertigung]] am [[Flughafen Berlin-Tegel]]]] |
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Moderne Flughäfen sind sehr unterschiedlich konzipiert. Kleinere Flughäfen wie [[Flughafen Bremen|Bremen]] besitzen nur eine Landebahn. Auf größeren Flughäfen wie etwa [[Flughafen Zürich|Zürich]] oder [[Flughafen Frankfurt Main|Frankfurt]] ermöglichen mehrere Landebahnen, die z. T. in unterschiedliche Richtungen zeigen, und eventuell mehrere [[Flughafenterminal|Terminals]] die gleichzeitige und schnelle [[Flugzeugabfertigung|Abfertigung]] mehrerer Flugzeuge. Einige Grundprinzipien sind jedoch allen Flughäfen gemeinsam, um [[Start (Luftfahrt)|Start]] und [[Landung]] sowie Versorgung und [[Verladung|Beladung]] der Flugzeuge sicher und reibungslos bewerkstelligen zu können. |
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== Funktionelle Abläufe == |
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Flughäfen verzeichnen einen auf relativ engem Platz stark verdichteten Flugverkehr, der durch Starts und Landungen zusätzlich verkompliziert wird. Aus diesem Grunde ist eine exakte Leitung des Flugverkehrs an Flughäfen unbedingte Voraussetzung für eine sichere und reibungslose Abwicklung. Auf dem Vorfeld werden Bewegungen von Flugzeugen und Fahrzeugen jeder Art von der [[Rollkontrolle]] (engl. ''ground control'') visuell und mittels Radar überwacht. Die Rollkontrolle übergibt das Flugzeug für einen Start an den Kontrollturm (engl. ''[[Tower (Luftfahrt)|tower]]''). Der Tower kontrolliert Pisten und Rollwege, ist also für Starts und Landungen sowie An-, Ab- und Überflüge innerhalb der Kontrollzone (CTR) zuständig. Die weitere Umgebung eines Flughafens wird von der An-/Abflugkontrolle (arrival/departure) überwacht. |
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Auf einem stark frequentierten Großflughafen wie beim Flughafen Frankfurt erfolgen die Starts und Landungen, besonders in den Rush-Hour-Zeiten, im 2-Minuten-Takt. Durch diese engen Zeitvorgaben wird eine Eigenschaft wichtig, die alle Flugzeuge im Flug aufweisen. Ein Flugzeug hinterlässt auf seiner Flugbahn zwei gegenläufige Luftwirbel, die als [[Wirbelschleppe]]n (engl. ''wake turbulence'') bezeichnet werden. Wirbelschleppen entstehen, weil durch einen Druckunterschied zwischen Unter- und Oberseite einer Auftrieb erzeugenden Fläche an deren Ende eine Umströmung von unten nach oben erfolgt. Diese Turbulenzen sind für das jeweils nachfolgende Flugzeug gefährlich, deswegen muss ein Mindestabstand eingehalten werden. Bei ausgefahrenen [[Auftriebshilfe|Klappen]], also bei Start oder Landung, verstärkt sich in Abhängigkeit vom Gewicht ([[MTOW]]) des Flugzeuges die Intensität der hinter dem Flugzeug verbleibenden schlauchartigen Wirbelschleppen. Die Lebensdauer wird vom Wind und der Atmosphäre beeinflusst. Das Auftreten von Wirbelschleppen auf Flughäfen beeinflusst somit die An- und Abflugfrequenz sowie die Startabfolge. Die Koordinierung der unterschiedlichen Flugzeugtypen ist Aufgabe der [[Fluglotse]]n in der Ab-/Anflugkontrolle. |
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Die [[Internationale Zivilluftfahrt-Organisation|ICAO]] schreibt beispielsweise folgende Mindestabstände (engl. ''wake turbulence separation minima'') für bestimmte Gewichtsklassen vor: |
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* light ← light: 3 NM (C182 – C182) |
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* medium ← medium: 3 NM (A320 – A320) |
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* heavy ← medium: 5 NM (B747 – A320) |
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* heavy ← light: 6 NM (B747 – C182) |
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Da die Kapazität mancher Flughäfen wegen der starken Nachfrage bei vorgegebenen Ressourcen und Beschränkungen irgendwann erschöpft ist, erhalten die [[Fluggesellschaft]]en hier enge Zeitfenster, sogenannte [[Slot (Luftfahrt)|Slots]], während der eine Fluggesellschaft einen Flughafen zum Starten oder Landen eines Flugzeugs nutzen kann. |
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Die Beschreibung der Passagier- und Frachtabfertigung ist im Einzelnen unter [[Abfertigung (Flugverkehr)]] zu finden. |
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== Umwelt == |
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[[Datei:Nachtflugbeschraenkungen DE 2006.jpg|mini|Nachtflugbeschränkungen und Flugverbot an deutschen Flughäfen, Daten aus 2006]] |
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Der insbesondere beim Abflug entstehende [[Fluglärm]] belastet die [[Anrainer]] von Flughäfen schwer. Für Fluglärm ist kennzeichnend, dass die Beschallung vorwiegend von oben erfolgt. Daher ist eine Abschirmung durch Barrieren, wie beispielsweise andere Gebäude, Wälle oder Hauswände nicht möglich. Rückzugsmöglichkeiten innerhalb der Wohnung in weniger laute Räume, wie z. B. in das ruhigere Schlafzimmer an der Rückseite des Hauses fehlen. Außenwohnbereiche, wie Terrassen und Gärten, können nur passiv durch eine Abstandsvergrößerung zum Flughafen wirkungsvoll gegen Fluglärm geschützt werden. |
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Der [[Nachtflug]]verkehr kann zu erheblichen Gesundheitsgefahren führen (Störung des [[Immunsystem]]s, Störung der [[Gedächtnis]]funktionen, Bluthochdruck etc.). Von Kritikern wird vor allem für den Nachtflugverkehr angenommen, dass der [[volkswirtschaft]]liche Schaden den Nutzen der Nachtflüge übersteigt. |
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In den letzten Jahren werden durch aktive und passive Maßnahmen von allen Beteiligten Anstrengungen zur Minderung der Geräuschbelastung durch den Luftverkehr unternommen: |
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* Entwicklung lärmgeminderter Flugzeuge durch die Hersteller |
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* steilere An- und Abflugrouten, um durch raschen Höhengewinn und -verlust den Schalldruck zu mindern (hier gibt es allerdings nur sehr wenig Spielraum, da diese Kriterien von der ICAO festgelegt werden (z. B. ILS-Anflug 3 Grad)) |
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* Verlegung der An- und Abflugrouten |
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* freiwillige Nachtflugbeschränkungen der Verkehrsflughäfen |
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* zeitliche Betriebsbeschränkungen für laute Flugzeuge |
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* lärmdifferenzierte [[Landegebühr]]en als Benutzervorteil für lärmarme Flugzeuge, um die Fluggesellschaften im Eigeninteresse zum Kauf von geräuscharmen Flugzeugen zu bewegen |
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* freiwillige Schallschutzfensterprogramme der Flughäfen |
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* zusätzliche stationäre Fluglärmüberwachungsanlagen in der Umgebung von Flughäfen, um eine ständige Kontrolle und Dokumentation der aktuellen Geräuschbelastung zu erhalten |
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* planerische Maßnahmen, wie die Festsetzung von Siedlungsbeschränkungsbereichen |
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Siedlungs- und Verkehrspolitik spielen eine erhebliche Rolle für das Ausmaß der Lärmbelastung. Einige deutsche Flughäfen waren bei ihrer erstmaligen Genehmigung/Inbetriebnahme weitab jeglicher Wohnbebauung angesiedelt. In diesen Fällen ist die eigentliche Ursache für die Lärmprobleme in der kommunalen Bebauungspolitik zu suchen, die im Laufe der Jahrzehnte eine immer näher an die Flughäfen heranreichende Wohnbebauung gestattete. Andere, auch inzwischen sehr große Flughäfen wie [[Berlin-Tegel]] oder [[Hamburg-Fuhlsbüttel]], wurden als kleine Flugplätze mitten in Siedlungsgebieten angelegt und zu Lasten der Wohnbebauung immer weiter ausgebaut. Einige Flughäfen – wie z. B. München – haben den Standort verlegt. Allerdings haben sich auf Grund der Tatsache, dass der Flughafen ein großer Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor ist, Siedlungen um den Flughafenbereich gebildet, deren Bewohner nun gegen den Ausbau des Flughafens demonstrieren. |
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Neben der Lärmbelastung, den Abgasemissionen, der [[Flächenversiegelung|Oberflächenversiegelung]], der Müllproduktion und dem Trinkwasserverbrauch ist besonders der Winterdienst ein belastender Faktor für die Umwelt. Um auch im Winter den Betrieb von Flughäfen aufrechtzuerhalten, müssen die [[Flugbetriebsfläche]]n durch [[Flächenenteisung]] und auch die [[Flugzeugenteisung|Flugzeuge]] selbst von Eis und Schnee befreit werden. Neben der mechanischen Beseitigung werden hierfür biologisch abbaubare [[Bewegungsflächenenteiser]] und Enteisungsmittel verwendet, die zusätzlich in speziellen [[Kläranlage]]n rückgewonnen werden. |
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Der Bau von Flughäfen führt wegen des großen Flächenbedarfs und der zu erwartenden Beeinträchtigungen von Mensch und Natur immer wieder zu erheblichen Protesten und zu sehr langwierigen [[Flughafenplanung|Planungsverfahren]]. Bekanntestes Beispiel für Proteste gegen Flughafenerweiterungen in Deutschland ist der Kampf gegen die [[Startbahn West]] des [[Rhein-Main-Flughafen|Frankfurter Flughafens]] in den [[1980er]] Jahren. |
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Bei der Gestaltung und Bewirtschaftung von Flughafengrünland steht die Flugsicherheit im Vordergrund. Hindernisfreiheit und Tragfähigkeit sind wichtige Kriterien, aber auch die Verringerung der Attraktivität für Schwarm- und Großvögel, die dem Luftverkehr gefährlich werden können. |
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Zur Verhütung von [[Vogelschlag|Vogelschlägen]] im Luftverkehr müssen für jeden Flughafen Bewirtschaftungsformen gefunden werden, die auf die ökologischen Gegebenheiten vor Ort abgestimmt sind und auf eine Verringerung des Vogelschlagrisikos abzielen. Diesem Zweck dient auch die [[Magerrasen|Ausmagerung der vorhandenen Grünflächen]], d. h. der weitgehende Verzicht auf Düngung. Als Begleiterscheinung dieser Maßnahme wurde an vielen Flughäfen eine Zunahme der Artenvielfalt bei Pflanzen und Kleinlebewesen beobachtet. Es gibt Flughäfen, auf denen Arten wieder heimisch sind, die man im Umland seit langem nicht mehr findet. |
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Der Ausbau von Flughäfen und die damit einhergehende Erhöhung des Flugverkehrs wird häufig kritisch von Klimaschützern beurteilt, da Emissionen von Flugzeugen erheblich stärker zur Klimaerwärmung beitragen als lange Zeit angenommen. |
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Zumindest in Schweden und der Schweiz werden zum Teil emissionsabhängige Landegebühren erhoben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/fachleute/luftfahrzeuge/schadstoffabhaengige-landegebuehren.html |titel=Schadstoffabhängige Landegebühren |werk=.bazl.admin.ch |hrsg=[[Bundesamt für Zivilluftfahrt]] |offline=1 |archiv-datum=2021-01-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210120204221/https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/fachleute/luftfahrzeuge/schadstoffabhaengige-landegebuehren.html |abruf=2025-02-06}}</ref> |
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== Flughafensicherheit == |
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[[Datei:Flughafenkontrolle.jpg|mini|Kontrolle in [[Flughafen Berlin-Schönefeld|Berlin-Schönefeld]], Gate [[easyJet]]]] |
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{{Hauptartikel|Flughafensicherheit}} |
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Die großen Verkehrsflughäfen mit ihrer Ansammlung von Personen auf vergleichsweise geringem Raum waren immer potentielle Ziele von [[Terrorismus|Terroristen]]; umso mehr nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschlägen in den USA vom 11. September 2001]]. |
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Die ''[[Flughafensicherheit]]'' (engl. ''security'') bezieht sich auf die Abwehr betrieblicher, technischer und von außen kommender Gefahren am Boden, während mit ''[[Flugsicherheit]]'' (engl. ''safety'') die Verhinderung von Flugunfällen gemeint ist. Als äußere Gefahren gelten z. B. [[Flugzeugentführung]]en, Sabotageakte und andere terroristisch motivierte Angriffe oder Eingriffe. Die Zugangsbeschränkungen und [[Sicherheitskontrolle]]n an Flughäfen gehören zu den Maßnahmen der Flughafensicherheit, die sich direkt auf die Flugsicherheit auswirkt. |
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Seit dem ersten September 2015 gibt es neue EU-Vorschriften für die Sicherheitskontrollen auf europäischen Flughäfen. Die Änderungen sollen vor allem dabei helfen, Spuren von Sprengstoff am Handgepäck der Fluggäste effektiver und sicherer aufzuspüren. Längere Wartezeiten soll es durch die ergänzende Regelung nicht geben.<ref>[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/neue-regeln-fuer-sprengstoffkontrollen-an-flughaefen-ab-1-9-a-1049720.html Neue EU-Vorschrift erhöht Flugsicherheit], zuletzt abgerufen am 2. November 2015.</ref> |
|||
Die meisten großen Flughäfen haben eigene von Polizeibeamten unterstützte Sicherheitskräfte. In einigen Ländern schützen auch Soldaten oder paramilitärische Kräfte die Flughäfen. |
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== Benennung == |
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=== Flughafencodes === |
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Flughäfen werden durch ihren individuellen dreistelligen [[IATA-Flughafencode]] und den vierstelligen [[ICAO-Code]] (Location Indicator) gekennzeichnet. |
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=== Namen === |
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Viele Flughäfen haben einen individuellen Namen oder auch verschiedene Namen. Ein Verkehrsflughafen wird in der Regel nach einer größeren Stadt benannt, zum Beispiel [[Flughafen Dresden]]. Eine genauere Angabe zum Standort kann als Namenszusatz hinzutreten, zum Beispiel [[Flughafen Berlin-Tegel]] zur Unterscheidung von anderen Berliner Flughäfen – oder [[Flughafen Kassel-Calden]] wegen der Lage des Flughafens im Gebiet der Gemeinde [[Calden]]. Manchmal weist eine Kombination von Ortsnamen wie beim [[Flughafen Leipzig/Halle]] darauf hin, dass der Flughafen zwei große Städte als Einzugsgebiete versorgt. Beim [[Flughafen Berlin Brandenburg]] wird die [[Metropolregion Berlin/Brandenburg]] als Einzugsgebiet angesprochen. Ein Beispiel für die Bezeichnung nach einer berühmten Person ist der [[John F. Kennedy International Airport]] in New York City. Gelegentlich wird die Ortsbezeichnung mit einem Personennamen kombiniert, wie beim [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle]]. |
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Häufig werden verschiedene Namen oder Namensformen nebeneinander verwendet, etwa ältere neben jüngeren Namen, inoffizielle neben offiziellen Bezeichnungen oder fremdsprachliche neben eingedeutschten Namensformen. Zum Beispiel wurde der [[Flughafen Köln/Bonn]] 1994 umbenannt in „Flughafen Köln/Bonn – Konrad Adenauer“ und im Jahr 2002 weiter umbenannt in „Köln Bonn Airport“, wobei die deutsche Bezeichnung „Flughafen Köln/Bonn“ weiterhin gebräuchlich ist. Verkürzt kann der Flughafen auch als „Köln/Bonn“ angesprochen werden. Eine weitere Bezeichnung ist „Flughafen Köln-Wahn“, nach der Lage im Kölner Stadtteil [[Wahn (Köln)|Wahn]]. |
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'''Beispiele für Flughäfen mit genauerer Standortbezeichnung''' |
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* [[Flughafen Berlin-Tegel]] – liegt im Ortsteil [[Berlin-Tegel|Tegel]] |
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* „Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel“ (frühere Bezeichnung für den [[Flughafen Hamburg]]) – liegt im Stadtteil [[Hamburg-Fuhlsbüttel|Fuhlsbüttel]] |
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* [[Flughafen Kassel-Calden]] – liegt im Gebiet der Gemeinde [[Calden]] |
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* [[Flughafen Rostock-Laage]] – liegt im Gebiet der Stadt [[Laage]] |
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* [[Flughafen Wien-Schwechat]] – liegt im Gebiet der Stadt [[Schwechat]] |
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* „Flughafen Zürich-Kloten“ (frühere Bezeichnung für den [[Flughafen Zürich]]) – liegt im Gebiet der Stadt [[Kloten]] |
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* [[Flughafen Amsterdam Schiphol]] – benannt nach einer historischen Befestigungsanlage |
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* [[Flughafen Helsinki-Vantaa]] – liegt im Gebiet der Stadt [[Vantaa]] |
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* [[Flughafen Kopenhagen-Kastrup]] – liegt im Gebiet des Stadtteils [[Kastrup (Tårnby Kommune)|Kastrup]] in [[Tårnby Kommune|Tårnby]] |
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* [[Flughafen Stockholm/Arlanda|Airport Stockholm Arlanda]] – liegt in einem Gebiet, das im Mittelalter ''Arland'' genannt wurde |
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'''Beispiele für Flughäfen mit kombinierten Ortsnamen''' |
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* [[Flughafen Leipzig/Halle]] |
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* [[Baltimore-Washington International Airport|Baltimore Washington International Airport]] |
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* [[Flughafen Münster/Osnabrück]] |
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* [[Flughafen Paderborn/Lippstadt]] |
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* [[Flughafen Basel-Mülhausen]], offiziell sogar nach drei Städten benannt: EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg |
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* [[Maastricht Aachen Airport]] |
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* [[Flughafen Erfurt-Weimar]] |
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'''Beispiele für die Benennung nach einer Person''' |
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* [[John F. Kennedy International Airport]] in [[New York City]] |
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* [[Flughafen Porto|Aeroporto Francisco Sá Carneiro]] bei [[Porto]] |
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* [[Aeropuerto Internacional José Martí]] bei [[Havanna]] |
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'''Beispiele für die Kombination Ortsbezeichnung, Personenname''' |
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* [[Flughafen Berlin Brandenburg|Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“]] |
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* [[Flughafen München|Flughafen München „Franz Josef Strauß“]] |
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* [[Flughafen Nürnberg|Flughafen Nürnberg „Albrecht Dürer“]] |
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* [[Flughafen Hamburg|Hamburg Airport „Helmut Schmidt“]] |
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* [[Flughafen Salzburg|Salzburg Airport W. A. Mozart]] |
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* [[Flughafen Lyon Saint-Exupéry|Aéroport de Lyon-Saint-Exupéry]] |
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* [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Aéroport de Paris-Charles-de-Gaulle]] |
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* [[Flughafen Rio de Janeiro-Santos Dumont|Aeroporto do Rio de Janeiro-Santos Dumont]] |
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* [[Flughafen Budapest|Budapest Liszt Ferenc Airport]] |
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'''Beispiele für die Kombination Personenname, Ortsbezeichnung''' |
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* [[Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice]] |
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* [[Nikola-Tesla-Flughafen Belgrad|Flughafen Nikola Tesla Belgrad]] |
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* [[Václav-Havel-Flughafen Prag|Letiště Václava Havla Praha]] |
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== Wissenswertes == |
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[[Datei:American 757 on final approach at St Maarten Airport.jpg|mini|Landeanflug in [[St. Martin (Insel)|Sint Maarten]]]] |
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* Der am niedrigsten gelegene Flughafen in Europa ist [[Amsterdam Airport Schiphol|Amsterdam-Schiphol]], der etwa drei Meter [[Höhe über dem Meeresspiegel|unter dem Meeresspiegel]] liegt. |
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* Einer der am niedrigsten gelegenen Flughäfen der Welt befindet sich nahe der US-amerikanischen Stadt [[Thermal (Kalifornien)]], ICAO-Code KTRM und liegt etwa 35 m unter dem Meeresspiegel. |
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* Der [[Flugplatz Courchevel]] in den französischen Alpen verfügt über die Start- und Landebahn mit dem größten Gefälle/Steigung von 18,5 %, Flugzeuge landen bergauf und starten bergab. Er liegt in einer Höhe von 2007 Metern und ist damit der höchstgelegene Flugplatz Europas. |
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* Der höchstgelegene Flughafen der Welt ist der [[Flughafen Dabba-Yardêng]] in der chinesischen Provinz [[Sichuan]] mit einer Höhe von 4411 Metern (14.472 ft) über dem Meeresspiegel. |
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* Bis März 2023 wurde die Start-/Landebahn des [[Gibraltar Airport|Flughafens von Gibraltar]] von einer öffentlichen Straße gekreuzt, die bei Flugbetrieb mit einer Schranke abgesperrt wurde; seitdem wird der Verkehr durch den ''Kingsway Tunnel'' geführt. Die Straße ist die einzige Verbindung vom Festland zur Halbinsel. |
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* Die Start-/Landebahn des ''Flughafens Gisborne'' in Neuseeland wird von einer Bahnlinie gekreuzt. |
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* Der [[Princess Juliana Airport]] ([[St. Martin (Insel)|Sint Maarten]], ehemalige [[Niederländische Antillen]]) beginnt direkt am Strand. Die Flugzeuge fliegen nur wenige Meter über die Strandurlauber hinweg. In Europa gibt es fast ebenso spektakuläre Szenen am [[Flughafen Lanzarote]] und dem [[Flugplatz Helgoland]]. |
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* Der weltweit einzige Flughafen, der von zwei Staaten gleichzeitig betrieben wird (nämlich von der Schweiz und Frankreich), ist der [[Flughafen Basel-Mülhausen]]. |
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* Von 38 Flughäfen in Deutschland erwirtschaften sechs einen Gewinn.<ref name="handelsblatt-2013-65-12">{{Literatur |Autor=Jens Koenen, Sven Prange |Titel=Der Unfug mit den Geisterflughäfen |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=65 |Datum=2013-04-04 |ISSN=0017-7296 |Seiten=12}}</ref> |
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== Trivia == |
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[[Treffpunkt Flughafen]], Fernsehserie der DDR aus den Jahren 1985/1986. |
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== Siehe auch |
== Siehe auch == |
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* [[Liste der |
* [[Liste der größten Flughäfen nach Passagieraufkommen]] |
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* [[Liste der größten Flughäfen nach internationalem Passagieraufkommen]] |
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* [[Luftverkehr]], [[Flugreise]] |
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* [[Liste der größten Verkehrsflughäfen]] |
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* [[Fluglärm]] |
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* [[Liste von Flughafenprojekten]] |
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* [[Flughafensicherheit]] |
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* Listen für Deutschland: [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland|Verkehrsflughäfen]], [[Liste der Verkehrs- und Sonderlandeplätze in Deutschland|Verkehrs- und Sonderlandeplätze]], [[Liste der Fliegerhorste in Deutschland|Fliegerhorste ]] (Militärflugplätze) |
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* [[Liste der Flughäfen in Österreich]] |
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* [[Liste der Flughäfen in der Schweiz]] |
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* Listen der Verkehrsflughäfen nach Kontinent: [[Liste der Verkehrsflughäfen in Europa|Europa]], [[Liste von Verkehrsflughäfen in Afrika|Afrika]], [[Liste der Verkehrsflughäfen in Nordamerika|Nordamerika]], [[Liste der Verkehrsflughäfen in Südamerika|Südamerika]], [[Liste der Verkehrsflughäfen in Asien|Asien]], [[Liste der Verkehrsflughäfen in Australien und Ozeanien|Australien und Ozeanien]] |
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* [[Luftverkehr]], [[Flugreise]] |
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* [[Slot (Luftfahrt)]] |
* [[Slot (Luftfahrt)]] |
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* [[Abfertigung (Transport)]] |
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== Literatur == |
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* Norman Ashford, H. P. Martin Stanton, Clifton A. Moore: ''Airport Operations.'' McGraw-Hill, 1997, ISBN 0-07-003077-4. |
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* P. Bachmann: ''Internationale Flughäfen Europas: Pläne – Daten – Fakten.'' Motorbuch, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01649-4. |
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* [[Deutsches Verkehrsforum]]: ''Fakten zum Luftverkehrsstandort Deutschland.'' Berlin 2003. |
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* {{Literatur|Autor=[[Andreas Fecker]]|Titel=Fluglärm. Daten und Fakten|Auflage=1.|Verlag=Motorbuch-Verlag|Ort=Stuttgart|Jahr=2012|ISBN=978-3-613-03400-6}} |
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* Andreas Fecker: ''Flughäfen.'' GeraMond Verlag, München 2002, ISBN 3-7654-7237-9. |
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* Oliver Hengstenberg, Bernd-Burkhard Borys, Thomas C. Gudehus: ''Kooperativer Flughafenbetrieb.'' kassel university press, Kassel 2003, ISBN 3-89958-026-5. |
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* R. Hujer, H. Bulwien, S. Kokot, C. Mehlinger, B. Rürup, T. Voßkamp: ''Einkommens- und Beschäftigungseffekte des Flughafens Frankfurt am Main – Status Quo – Analysen und Prognosen.'' Mediationsgruppe Flughafen Frankfurt am Main, 1999. |
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* R. Hujer, S. Kokot, C. Mehlinger, B. Rürup, C. Zeiss: ''Einkommens- und Beschäftigungseffekte des Flughafens Frankfurt am Main.'' 2004. |
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* Wolfgang Kühr: ''Der Privatflugzeugführer.'' Band 5: ''Luftrecht, Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften.'' Luftfahrtverlag Schiffmann, Bergisch Gladbach 1983, ISBN 3-921270-13-8. |
|||
* [[Willy Puchner]]: ''Flughafen. Eine eigene Welt.'' NP-Buchverlag, St. Pölten, 2003, ISBN 3-85326-277-5. |
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* Brigitte Rothfischer: ''Flughäfen der Welt.'' GeraMond Verlag, München 2005, ISBN 3-7654-7211-5. |
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* Axel Schulz, S. Baumann, S. Wiedenmann: ''Flughafen Management.'' Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59179-8. |
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* Michael Trumpfheller: ''Strategisches Flughafenmanagement.'' DUV, Wiesbaden 2006, ISBN 3-8350-0478-6. |
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* [[Peter Wysk]]: ''Luftverkehr.'' In: [[Jan Ziekow]] (Hrsg.): ''Praxis des Fachplanungsrechts.'' München/Unterschleißheim 2004, ISBN 3-8041-4306-7, S. 571 ff. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Wiktionary}} |
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* [http://www.adv-net.org/de/gfx/adv.php ADV Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen] |
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{{Commons|Airport|Flughafen}} |
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* [http://www.aci.aero/cda/aci/display/main/aci_content.jsp?zn=aci&cp=1-5-54_9_2__ ACI Airports Council International] |
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* [http://www.airnav.com/airports/ AirNav.com] – detaillierte Informationen zu Flughäfen in den USA (englisch) |
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* [http://www.liveatc.net/feedindex.php Live ATC] – Informationen zu Internationalen Flughäfen und Live ATC zum Mithören aus dem Tower (englisch) |
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* [https://opennav.com/search Suche nach Flughäfen/Flugplätzen, Codes verschiedener Normen] |
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* [http://www.aci.aero/ ACI Airports Council International] |
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* [http://www.aci-europe.org/ ACI Airports Council International Europe] |
* [http://www.aci-europe.org/ ACI Airports Council International Europe] |
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* [http://www. |
* [http://www.flughafen-management.de/ Informationen zum Flughafen Management] |
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* [http://www.platzinfo.com/ Links auf die Websites von Flughäfen und Flugplätzen in Deutschland, Österreich, Schweiz. Teilweise mit nützlichen Zusatzinformationen] |
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* [http://www.atmosfair.de atmosfair.de] Homepage von [[atmosfair]], berechnet Kosten für die Umwelt von Flughafen zu Flughafen, Förderung von [[Klimaschutz]]projekten |
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* [http://www.airportsearch.org/ Airport Search] – alle Flughäfen/Flugplätze der Welt |
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* [http://www.davvl.de Deutscher Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr DAVVL e.V.] |
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* [http://www.swissporttraining.com TRAININGSCMitte] |
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* [http://www.bad-bad.de/gesch/zepp_halle.htm Erster Passagier-Lufthafen Deutschlands] |
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* [http://www.fluglinks.at fluglinks.at - alle Flughäfen und Flugplätze Österreichs] |
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* [http://www.worldaerodata.com/ www.worldaerodata.com - Technische Informationen zu Flughäfen weltweit] |
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* [http://www.worldaerodata.com/countries/ Flughäfen nach Ländern (weltweit)] |
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* [http://www.aviator.at/ Interviews mit Fluglotsen in den USA und Österreich, österreichische Flugplätze und Flughäfen] |
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{{Commons|Airport|Airport}} |
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{{Wiktionary|Flughafen}} |
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== Einzelnachweise == |
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{{lückenhaft|Ablauf von Starts und Landungen (organisatorisch), Flughafenbau (z.B. Pisten, Bauwerke), navigatorische Einrichtungen}} |
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<references> |
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<ref name="Flugsport0902_052">[[Flugsport (Zeitschrift)|Flugsport]], I. Jahrg., Nr. 2, 8. Januar 1909, S. 52.</ref> |
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<ref name="Port-Aviation">{{Internetquelle |autor=Ronald V. |url=http://www.forgottenairfields.com/france/ile-de-france/essonne/port-aviation-s1179.html |titel=Port-Aviation |titelerg=Abandoned, Forgotten & Little Known Airfileds in Europe |werk=forgottenairfields.com |datum=2013-12-29 |sprache=en |abruf=2017-06-05}}</ref> |
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</references> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4154752-4}} |
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[[Kategorie:Flughafen| ]] |
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Aktuelle Version vom 13. April 2025, 22:04 Uhr

Mit Flughafen, seltener auch Lufthafen,[1] wird ein Flugplatz samt Infrastruktur bezeichnet, auf dem normalerweise regelmäßiger kommerzieller Flugverkehr stattfindet. Im Gegensatz dazu ist die Allgemeine Luftfahrt (General Aviation, abgekürzt GA) meistens nur am Rande vertreten. Militärflugplätze werden nicht als Flughäfen deklariert.
Flughäfen erfüllen meist einen höheren Sicherheitsstandard als andere Flugplätze wie zum Beispiel Landeplätze. Auf ihnen ist je nach Größe eine unterschiedliche Flughafeninfrastruktur wie Hangars, Wartungseinrichtungen für Flugzeuge, Abfertigungsanlagen am Boden, Luftverkehrskontrolle und Serviceeinrichtungen für Passagiere (Restaurants, Lounges und Sicherheitsdienste) vorhanden. In anderen Ländern werden unter Airport manchmal auch kleinere Flugplätze verstanden, auf denen ausschließlich die allgemeine Luftfahrt oder das Militär beheimatet ist.
Begriffsherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten befestigten Flughäfen waren eigentlich Schiffshäfen, da zu Beginn der Luftfahrtgeschichte die ersten größeren koordinierten Fluglinien mit Wasserflugzeugen eingerichtet wurden. Später wurden dann die ersten Ausschreibungen für den Bau von Flughäfen veröffentlicht und so die ersten Erfahrungen gesammelt, welche die Entwicklung der Flughäfen nachhaltig prägten.[2]
Geschichte der Flughäfen
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Die ersten speziell für einen ständigen Flugbetrieb von Flugzeugen vorgesehenen Flugplätze wurden Aerodrom bzw. Aerodrome genannt (im Deutschen belegt seit 1909).[3][4] Sie bestanden aus baum- und strauchlosen Grasflächen, die je nach Windrichtung von allen Seiten zu befliegen waren und an deren Rand Flugzeuge in einfachen Hangars abgestellt und gewartet werden konnten. Oft wurden auch Zuschauertribünen errichtet, um mit Eintrittsgeldern von Fluginteressierten einen Teil der Bau- und Unterhaltskosten zu decken. Diese Plätze dienten anfänglich nicht dem Verkehr – dem Transport von Post, Gütern oder Menschen –, sondern wurden ausschließlich für Test- und Schauflüge sowie Fliegertreffen und Flugwettbewerbe genutzt. Das erste Aerodrome dieser Art war der Port-Aviation bei Viry-Châtillon, der offiziell am 23. Mai 1909 mit einem Flug von Léon Delagrange eröffnet wurde.[5] Das erste Aerodrom in Deutschland war der am 26. September 1909 eröffnete Flugplatz Johannisthal.
Erst nach dem Ersten Weltkrieg – mit zunehmender Sicherheit der entwickelten Flugzeuge, Zunahme der Flugzeuggrößen und dem Angebot von Überlandflügen durch Lufttransportunternehmen – entwickelten sich Flugplätze zu Flughäfen mit stetig steigenden Passagierzahlen.
Die Nachfrage der Passagiere nach einem regelmäßigen Flugverkehr führten zu erhöhten Anforderungen bezüglich Sicherheit und eines geordneten, konfliktfreien Ablaufs. Der Brasilianer Alberto Santos Dumont stellte bei einem Besuch bei Theodore Roosevelt 1902 erstmals das Konzept eines Airports vor. Eines der ersten Flughafenrestaurants wurde 1914 in Leipzig-Mockau durch Otto Wilhelm Scharenberg errichtet.[6]
Der erste internationale Flughafen, der Flughafen Croydon, entstand 1920 im Süden von London. Im Deutschen ist die Wortschöpfung Flughafen seit 1917 belegt.[7] Im Jahre 1922 wurde in Königsberg (Preußen) der erste rein kommerzielle Flughafen fertiggestellt, der Flughafen Devau. 1952 wurde der Flughafen Hannover-Langenhagen am derzeitigen Standort errichtet. Er war der erste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland neu erbaute Flughafen.
Die Flughäfen in ihrer heutigen Komplexität entstanden nach und nach und passten sich in der Entwicklung dem jeweiligen Stand der Flugzeugtechnik an. Grasflächen konnten bei zunehmendem Gewicht der Flugzeuge nur bei relativ trockenem Wetter genutzt werden, daher wurden vielfach auf solchen Plätzen eine oder zwei Bahnen (Parallelbahnsystem) aus verdichtetem Erdreich, Asphalt oder Beton in der vorherrschenden Windrichtung angelegt, so zum Beispiel in Berlin-Tempelhof. An Orten mit wechselnden Windrichtungen wurden Start- und Landebahnen auch als Parallelbahnsysteme mehrfach angelegt, wie etwa in Chicago O’Hare, oder als Triangularbahnsystem, wie in Johannesburg, oder als Tangentialbahnsystem.
Die ersten Flugzeuge flogen ausschließlich unter Sichtflug-Bedingungen. Um auch bei schlechten Sichtbedingungen oder gar nachts einen Flughafen anfliegen zu können, wurde Ende der 1920er Jahre die Beleuchtung (Befeuerung) der Runways eingeführt. Etwa Mitte 1930 kam dann das ALS (engl. approach lighting system) in Gebrauch: Landelichter, welche dem Piloten die Richtung und den Anflugwinkel signalisierten. Dieses System wurde in den folgenden Jahren verfeinert und mit Hilfe der ICAO standardisiert. Anfang der 1940er Jahre wurden erste erfolgreiche Versuche mit einem vollautomatischen Landesystem bei den Askania-Werken mit einer Junkers Ju 52/3m durchgeführt. Das Instrumentenlandeverfahren (ILS) ist heute das häufigste Anflugverfahren bei Instrumentenflügen.
Das Aufkommen der Strahlflugzeuge in den 1960er Jahren und die dadurch erreichbaren größeren Entfernungen führte zu einer drastischen Zunahme der Passagierzahlen und der Luftfracht. Das veränderte das Bild der Flughäfen deutlich. Es wurden wesentlich längere Start- und Landebahnen notwendig. Die ehemals eher gemütlichen kleinen Flughäfen entwickelten sich zu rasanten, hektischen Gebilden. Konnten sich vormals nur einige gut betuchte Fluggäste einen Flug erlauben, ist er heute im Zeitalter des Massentourismus und der Billigfluggesellschaften für viele erschwinglich.
Rechtliche Situation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flughäfen sind im deutschen Luftrecht Flugplätze, die nach Art und Umfang des vorgesehenen Flugbetriebes einer Sicherung durch einen Bauschutzbereich nach § 12 LuftVG bedürfen. Bauschutzbereiche sind die Bereiche um einen Flughafen, in denen aus Gründen der Sicherheit des Flugbetriebs eine Hinderniserfassung und -kontrolle stattfinden muss. Das bedeutet, dass Bauwerke (Gebäude und andere Hindernisse wie Windkraftanlagen, § 14 LuftVG) innerhalb und teilweise außerhalb des Bauschutzbereichs von der Baubehörde nur mit Zustimmung der Luftfahrtbehörde genehmigt werden dürfen (§ 27d Abs. 2 LuftVG).
Das deutsche Luftrecht unterscheidet die Flugplätze in § 6 Abs. 1 LuftVG und weiter differenzierend in der LuftVZO (§ 38 ff.):
- Flughäfen
- Verkehrsflughäfen
- Sonderflughäfen
- Landeplätze
- Segelfluggelände
Die Genehmigung zur Anlegung und zum Betrieb von Flugplätzen wird nach den § 6, § 8 bis § 10 LuftVG von der Luftfahrtbehörde des Landes erteilt, in dem das Gelände liegt. Probleme können sich bei länderübergreifenden Bauschutzbereichen von Flugplätzen ergeben.
Deutsche Flughäfen, wie sie in der Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland aufgeführt sind, unterscheidet man weiter in
- Internationale Flughäfen (§ 27d LuftVG) und
- Regionalflughäfen.
Zwischen Regionalflughäfen und Internationalen Verkehrsflughäfen besteht ausschließlich ein rechtlicher Unterschied insofern, als bei einem internationalen Verkehrsflughafen der Bund einen Bedarf für die Vorhaltung von Flugsicherung anerkannt hat (§ 27d Abs. 1 LuftVG), bei einem regionalen Platz hingegen nicht. Somit führen auf einem Internationalen Verkehrsflughafen die Lotsen der DFS die Flugsicherung durch, auf einem regionalen Platz arbeiten Lotsen eines weiteren zertifizierten Flugsicherungsunternehmens. In Deutschland sind zurzeit folgende Flugsicherungsunternehmen durch das BMVBS zertifiziert worden: DFS (übernimmt per Gesetz die 16 internationalen Verkehrsflughäfen), DFS Aviation Services (eine Tochter der DFS, um auf Regionalflughäfen Flugsicherungsdienste anbieten zu können) und Austro Control. Zusätzlich haben sich die Flugplätze Mannheim und Hamburg-Finkenwerder für ihre eigenen Flugsicherungsdienste zertifizieren lassen.
An den „regionalen“ Plätzen dürfen – trotz der Bezeichnung – internationale Flüge stattfinden. Für den Begriff internationaler Verkehrsflughafen besteht zudem effektiv kein rechtlicher Schutz. So verwendet ihn die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen auch für eine Reihe von Plätzen, die behördlich als Regionalflughäfen eingestuft sind.
Das Flughafenmanagement wird vom Flughafenbetreiber gestellt, der auch für die Flughafeninfrastruktur verantwortlich ist.
In Deutschland herrscht Flugplatzzwang.
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das österreichische Luftfahrtgesetz besagt: „(Ein) Flughafen ist ein öffentlicher Flugplatz, der für den internationalen Luftverkehr bestimmt ist und über die hiefür erforderlichen Einrichtungen verfügt.“ Als Überbegriff wird Flugplatz verwendet. Das österreichische Recht unterscheidet folgende Arten von Zivilflugplätzen:
- Flughafen
- Flugfeld (definiert als „Flugplatz, der nicht Flughafen ist“)
Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten gemäß österreichischen Recht sind:
- öffentlicher Flugplatz und Privatflugplatz
- Flugplätze für Motorflugzeuge, Hubschrauber, Segelflugzeuge
- nach den Ausmaßen der für Start und Landung vorgesehenen Bewegungsflächen
- nach zugelassenem Flugbetrieb: Sichtflugbetrieb bei Tag/Nacht, Instrumentenflugbetrieb, Präzisionsinstrumentenflugbetrieb der Kategorie I, II oder III
- Militärflugplätze und Zivilflugplätze: Militärflugplätze sind Flugplätze, deren Leitung in den Wirkungsbereich des Bundesministers für Landesverteidigung fällt, alle anderen sind Zivilflugplätze.
Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Schweiz gibt es folgende Begriffe: Flugplatz, Flughafen, Flugfeld, Gebirgslandeplatz, Militärflugplatz.
Flugplatz ist der Oberbegriff. In der Schweiz herrscht Flugplatzzwang, d. h., Flugzeuge, Segelflugzeuge und Ecolight-Flugzeuge dürfen nur auf offiziellen Flugplätzen starten und landen. Diese Plätze sind (bis auf wenige Ausnahmen!) im AIP veröffentlicht. Segelflugzeuge dürfen außenlanden, Flugzeuge dürfen mit Fluglehrer Außenlandeübungen durchführen und auch Helikopter dürfen unter bestimmten Voraussetzungen außenlanden.
Ein Flughafen ist ein Flugplatz mit Konzession. Diese gibt dem Flughafenbetreiber gewisse Rechte. Im Gegenzug besteht eine Betriebs- und Zulassungspflicht. Betriebspflicht heißt, der Flughafenbetreiber muss feste Betriebszeiten veröffentlichen und den Flughafen zu diesen Zeiten dann auch offen halten. (Das impliziert z. B. einen Winterdienst.) Zulassungspflicht heißt, dass kein Flugzeug, das dort landen will, abgewiesen werden darf. Es darf aber Beschränkungen geben, z. B. Privatflugzeuge nur nach Voranmeldung und in einem zugewiesenen Zeitfenster. Ein Verbot für Segelflugzeuge ist zulässig.
Ein Flugfeld ist ein Flugplatz ohne Konzession, Betriebs- und Zulassungspflicht. Die meisten Flugfelder in der Schweiz haben keine festen Öffnungszeiten und sind PPR, d. h., sie dürfen nur nach vorheriger Anfrage angeflogen werden. (Diese Anfrage kann vor dem Start telefonisch, aber durchaus auch erst vor der Landung über Funk erfolgen.) Einige Flugfelder sind auch für auswärtige Flugzeuge ganz gesperrt.
Ein Gebirgslandeplatz ist eine unbefestigte Landestelle über 1100 m ü. M. In der Schweiz sind rund 40 Gebirgslandeplätze ausgewiesen. Das sind Plätze in den Alpen ohne jede Infrastruktur, auf denen wie auf Flugplätzen gelandet und gestartet werden darf. Es gibt auch Gebirgslandeplätze nur für Helikopter. Der Pilot muss eine besondere Ausbildung absolviert und eine Prüfung abgelegt haben. Die meisten Gebirgslandeplätze befinden sich auf Gletschern, d. h. sie können ganzjährig nur von mit Skikufen ausgerüsteten Maschinen angeflogen werden.
Ein Militärflugplatz ist ein Flugplatz, der durch das Militär betrieben wird. Zivilen Flugzeugen ist die Landung auf Militärflugplätzen unter Umständen möglich.[8]
Vereinigte Staaten von Amerika
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In den Vereinigten Staaten werden die englische Begriffe Airport und Aeorodrome meist synonym für kommerzielle Flughäfen verwendet. Air Base bezeichnet Flugplätze für die militärische Nutzung.
Rechtlich wird nicht zwischen Flughafen und Flugplatz unterschieden. Die rechtliche Kategorisierung ergibt sich nicht aus der vorwiegenden Nutzung, sondern der Passagierzahl.[9] Diese Kategorisierung ist Grundlage für die Höhe der Bundesmittel aus dem National Plan of Integrated Airport Systems.[10]
- Commercial Service Airports
- Primary Airports
- Large Hub mit einem Passagieraufkommen von über einem Prozent in den Vereinigten Staaten.
- Medium Hub mit einem Passagieraufkommen zwischen 0,25 % und ein Prozent.
- Small Hub mit einem Passagieraufkommen zwischen 0,05 % und 0,25 %.
- Nonhub mit einem Passagieraufkommen von über 10.000 Passagieren, aber weniger als 0,05 %.
- Nonprimary Commercial Service Airports mit einem Passagieraufkommen zwischen 2.500 und 10.000 Personen.
- Primary Airports
- Reliever Airports als Ausweichflughäfen, wenn kommerziellen Flughäfen eine Überlastung droht.
- General Aviation Airports sind Flughäfen der Allgemeinen Luftfahrt von nationaler, regionaler oder lokaler Bedeutung mit einem Passagieraufkommen von weniger als 2.500 Personen.
- Cargo Service Airports mit einer jährlichen Fracht von mehr als 100 Millionen Pfund
Flughäfen, die ausschließlich einer privaten Nutzung unterliegen (z. B. Privatflugplätze oder Vereinsflugplätze), werden nicht kategorisiert und erhalten keine Finanzmittel.
Aufgaben von Flughäfen
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Flughäfen verknüpfen land- und luftseitige Verkehrsträger, was als intermodale Verkehrsanbindung (Verknüpfung verschiedener Verkehrsarten) bezeichnet wird. Der Modal-Split gibt hierbei Auskunft über die Anteile der verschiedenen Verkehrsträger am Verkehrsaufkommen bzw. der Verkehrsleistung. Landseitig können Flughäfen mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) über eine Straßenanbindung und Parkraum, dem ÖPNV (Linienbus, Straßen-, U-Bahn), dem Schienenpersonennahverkehr (S- und Regionalbahnen), dem Schienenpersonenfernverkehr (IC/EC/ICE) oder der Schifffahrt auf Flüssen und Kanälen sowie der See vernetzt werden. Man kann zwischen der infrastrukturellen Verknüpfung (physisch) einerseits, und der intermodalen Dienstleistungskette andererseits unterscheiden. Ersterer ist bei den Verkehrsflughäfen in Deutschland gut ausgebaut, letztere kaum vorhanden.
Aus der Verknüpfung von bodengebundenem Verkehr (Schienenverkehr, Straßenverkehr) und Luftverkehr ergeben sich für Passagiere und Fracht vier mögliche Verkehrsrichtungen:
- Boden-Boden
- Boden-Luft (Abflug)
- Luft-Boden (Ankunft)
- Luft-Luft (Transit)
Der Boden-Boden-Verkehr kann hier vernachlässigt werden, da er auf Flughäfen im Allgemeinen nicht von großer Bedeutung ist. Lediglich im Zusammenhang mit Flughafenbahnhöfen, wie am Flughafen Frankfurt Main oder Flughafen Paris-Charles de Gaulle erhält dieser Verkehr größere Bedeutung. Die wesentlichen verkehrslenkenden Aufgaben eines Flughafens bestehen in der Abwicklung von Ankunft, Abflug und Transit von Passagieren und Fracht.
Hierfür muss der Flughafen je nach Aufkommen eine ausreichende Infrastruktur bereitstellen. Das beinhaltet Parkplätze für Kurz- und Dauerparker, Taxi- und Bushaltestellen, Gepäck- und Passagierlenkungseinrichtungen, Zoll- und Passkontrollanlagen und Sicherheitseinrichtungen.
Wirtschaftliche Aspekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschäftsmodelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausrichtung der Geschäftsmodelle eines Flughafens zählt zu den fundamentalsten und wichtigsten Aufgaben des Flughafenbetreibers. Von ihnen ist neben den Aufgaben und Tätigkeitsfeldern des Flughafens, die Einnahmestruktur, die Unternehmensführung sowie die Positionierung abhängig. Das Finden der richtigen Geschäftsmodelle für einen Flughafen ist ein langwieriger Prozess, bei dem viele verschiedene individuelle Faktoren berücksichtigt werden müssen. Gegebenenfalls müssen aufgrund weitreichender Änderungen im Luftverkehr Anpassungen bzw. Veränderungen vorgenommen werden. Eine ständige Überprüfung der Marktsituation sowie der eigenen Gegebenheiten ist daher unerlässlich.
Bei der Positionierung der Flughäfen spielen folgende Strategiekonzepte eine wesentliche Rolle:
Drehkreuz-Flughäfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Drehkreuz-Flughafen, auch Hub-Flughafen genannt, wird als ein Flughafen definiert, von dem eine oder mehrere Fluggesellschaften ein integriertes Servicenetzwerk zu einer Vielzahl von verschiedenen Destinationen mit einer hohen Frequenz an Verbindungen anbieten. Damit stellt er einen zentralen Verkehrsknotenpunkt bzw. Umsteigeflughafen für eine oder mehrere Linienfluggesellschaften dar. Hub-Flughäfen haben sich hauptsächlich auf Linienfluggesellschaften spezialisiert und richten sich ganz nach deren Bedürfnissen. Sie bieten einen hochwertigen, an die Passagiergruppen im Business- und First-Class-Bereich angepassten Service an. Hierunter fallen beispielsweise eine schnelle Verkehrsanbindung, Bürodienstleistungen oder Lounges. Sie verfügen aber auch über Ferienflug- sowie teilweise über Billigflugpassagiere. Hub-Flughäfen weisen einen hohen Anteil an Transferverkehr auf. Um diese Funktion ausüben zu können, müssen sie über spezielle Infrastruktureinrichtungen verfügen.
Hybridmodelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hybridmodelle oder Vollsortimenter ohne eindeutige Spezialisierung bzw. Positionierung sind als mittelgroße Hubs und Punkt-zu-Punkt-Flughäfen durch einen Mix heterogener Fluggesellschaften und einer starken Ausrichtung an ihrem Einzugsgebiet geprägt. Die Erfüllung der divergierenden Anforderungen der unterschiedlichen Kundengruppen hat sich jedoch als schwierig erwiesen. Zudem ist eine eindeutige Positionierung beispielsweise über eine Differenzierung oder Kostenführerschaft nicht möglich. Die Flughäfen sehen sich deshalb der Herausforderung gegenüber, sich durch die Umsetzung hybrider Strategien erfolgreich im Wettbewerb mit konkurrierenden Flughäfen in überlappenden Einzugsgebieten zu behaupten.
Spezialisierung auf Billigfluggesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Flughäfen, die sich auf Billigfluggesellschaften spezialisiert haben, wird zunehmend der Begriff „Low-Cost-Flughafen“ verwendet. Billigfluggesellschaften siedeln sich zum Aufbau einer Basis häufig an kostengünstigeren Flughäfen wie Regional- oder Militärflughäfen an, die sich in erreichbarer Nähe zu Wirtschaftszentren oder großen Städten befinden.
Frachtflughäfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den reinen Frachtflughäfen gibt es Großflughäfen wie beispielsweise Frankfurt, die den Frachtbetrieb als zweites Standbein fördern. Um dieses Frachtaufkommen zu bewältigen, verfügen die Flughäfen zum einen über einen bestimmten Terminalaufbau und zum anderen unterliegen sie keinen gesetzlichen Beschränkungen wie beispielsweise dem Nachtflugverbot. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Flughäfen eine gute Schienen- und Straßenanbindung aufweisen, damit die Fracht auf dem kürzesten Weg weiter transportiert werden kann. Zudem sollten die Frachtflughäfen über ausreichend Platz für die Frachtterminals verfügen. Ein Frachtterminal beinhaltet einen Frachtannahme-/-ausgabebereich, einen Sortier- und Lagerbereich, einen Frachtlade-/-entladebereich, Lagerräume für Spezialfracht sowie den Verwaltungsbereich. Den größten Bereich stellt das Sortierzentrum dar.[11]
Einfluss von Flughäfen auf die Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Flughäfen für die jeweilige Region werden in vielen Gutachten betont. Die behaupteten Effekte lassen sich aber nur schwer verifizieren. Der Einfluss von Flughäfen auf die Umgebung wird in den Gutachten durch vier Effekte beschreiben:
Direkter Effekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ökonomische Aktivität auf den Flughäfen, d. h. die Kaufkraftabschöpfung der durchreisenden oder verbleibenden Touristen, und die unmittelbare Belebung des Arbeitsmarktes durch Einstellungen von Personal im Dienstleistungsbereich hat für die Gesamtbilanz einer Region eine Bedeutung. Allerdings wird durch den Ferienflugverkehr auch Kaufkraft in die Urlaubsregionen exportiert.
Indirekter Effekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flughäfen bieten weiter ein wirtschaftliches Potenzial für die gesamte Region, in welcher der Flughafen liegt, durch Auftragsvergaben an Zulieferer und Dienstleister, und durch Transport von Personen und Gütern, in erster Linie von hochwertigen Produkten und rasch verderblichen Gütern, über große Entfernungen. Die qualitative Dimension des Luftfrachtverkehrs spiegelt sich darin, dass einem Anteil am Weltfrachtverkehr von lediglich 2 bis 3 Prozent bis zu einem Drittel des gesamten Frachtwertes gegenübersteht.
Induzierter Effekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flughäfen beleben nach außen hin ihr näheres und weiteres wirtschaftliches Umfeld durch Konsumnachfrage aus dem Erwerbseinkommen der Beschäftigten auf dem Flughafen und den zuarbeitenden Betrieben. Das gilt auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Prosperierende Flughäfen schaffen als Multiplikatoren nicht nur neue Arbeitsplätze am Flughafen, sondern darüber hinaus auch in der Region.
Katalytischer Effekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Standortvorteil, der durch die Nähe zum Flughafen und zu dessen Verknüpfungen mit dem Straßen- und Schienennetz entsteht, ist ein Entscheidungskriterium bei der Ansiedlung besonders von international operierenden Hochtechnologiefirmen und von Unternehmen mit engen inhaltlichen Bindungen an den Luftverkehr.
Für innerstädtisch gelegene Flughäfen (z. B. Flughafen São Paulo-Congonhas, Berlin-Tempelhof oder London City) ergeben sich spezielle wirtschaftliche Aspekte. Sie können einerseits innerstädtische Gewerbeflächen blockieren, andererseits als Verkehrsknotenpunkt auch die Wirtschaft fördern. Die darauf abgestimmten Angebote kleiner Fluggesellschaften und der Allgemeinen Luftfahrt werden an solchen Plätzen insbesondere vom Geschäftspublikum genutzt und sind damit auch ein Standortvorteil.
Darüber hinaus entstehen noch:
Wirtschaftliche Auswirkung der Lärmbelastung
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Ein Flughafen verursacht durch seine Schallemissionen in der Umgebung einen lärmbedingten Abschlag vom Bodenwert, der von Fachleuten unterschiedlich bewertet wird. Das Umweltbundesamt definiert einen Noise Sensitivity Depreciation Index (NSDI) mit 0,87 % je dB(A) als Ergebnis einer Auswertung verschiedener Veröffentlichungen („Metax-Analyse“). Der NSDI misst die prozentuale Wertänderung einer Immobilie pro Dezibel Lärmbelastung. Der Einfluss von Verkehrslärm auf den Verkehrswert von bebauten Immobilien wurde mit Hilfe von Kaufpreisen bei Neubauten in mittleren Wohnlagen im Durchschnitt zwischen 5 % und 10 % ermittelt.[12]
Messung der wirtschaftlichen Bilanz von Flughäfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drei Kenngrößen sind für den wirtschaftlichen Erfolg eines Flughafens entscheidend:
- Passagieraufkommen
- Anzahl der Flugbewegungen.
- Höchstabfluggewicht (MTOW = maximum take-off weight)
Die Anzahl der beförderten Passagiere wirkt sich über den Fluggasttarif, der von der jeweiligen Fluggesellschaft erhoben wird, direkt auf die Ertragslage eines Flughafens aus. Die Anzahl der Flugbewegungen gibt als Summe der Starts und Landungen Auskunft über die Auslastung der Start- und Landebahn- und Abstellkapazitäten am Vorfeld. Das MTOW wird vom Hersteller für jeden Flugzeugtyp definiert und fließt in die Berechnung des Landetarifs einer Maschine ein.
Eine ideale, aber selten erreichte Konstellation ergibt sich für einen Flughafen bei einer Kombination aus hohem MTOW-Wachstum, verbunden mit hohen Passagierzahlen und einer unterproportionalen Zunahme der Flugbewegungen. Das bedeutet zusammengenommen eine optimale Auslastung der Pistenkapazität.
Aufbau eines Flughafens
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Moderne Flughäfen sind sehr unterschiedlich konzipiert. Kleinere Flughäfen wie Bremen besitzen nur eine Landebahn. Auf größeren Flughäfen wie etwa Zürich oder Frankfurt ermöglichen mehrere Landebahnen, die z. T. in unterschiedliche Richtungen zeigen, und eventuell mehrere Terminals die gleichzeitige und schnelle Abfertigung mehrerer Flugzeuge. Einige Grundprinzipien sind jedoch allen Flughäfen gemeinsam, um Start und Landung sowie Versorgung und Beladung der Flugzeuge sicher und reibungslos bewerkstelligen zu können.
Funktionelle Abläufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flughäfen verzeichnen einen auf relativ engem Platz stark verdichteten Flugverkehr, der durch Starts und Landungen zusätzlich verkompliziert wird. Aus diesem Grunde ist eine exakte Leitung des Flugverkehrs an Flughäfen unbedingte Voraussetzung für eine sichere und reibungslose Abwicklung. Auf dem Vorfeld werden Bewegungen von Flugzeugen und Fahrzeugen jeder Art von der Rollkontrolle (engl. ground control) visuell und mittels Radar überwacht. Die Rollkontrolle übergibt das Flugzeug für einen Start an den Kontrollturm (engl. tower). Der Tower kontrolliert Pisten und Rollwege, ist also für Starts und Landungen sowie An-, Ab- und Überflüge innerhalb der Kontrollzone (CTR) zuständig. Die weitere Umgebung eines Flughafens wird von der An-/Abflugkontrolle (arrival/departure) überwacht.
Auf einem stark frequentierten Großflughafen wie beim Flughafen Frankfurt erfolgen die Starts und Landungen, besonders in den Rush-Hour-Zeiten, im 2-Minuten-Takt. Durch diese engen Zeitvorgaben wird eine Eigenschaft wichtig, die alle Flugzeuge im Flug aufweisen. Ein Flugzeug hinterlässt auf seiner Flugbahn zwei gegenläufige Luftwirbel, die als Wirbelschleppen (engl. wake turbulence) bezeichnet werden. Wirbelschleppen entstehen, weil durch einen Druckunterschied zwischen Unter- und Oberseite einer Auftrieb erzeugenden Fläche an deren Ende eine Umströmung von unten nach oben erfolgt. Diese Turbulenzen sind für das jeweils nachfolgende Flugzeug gefährlich, deswegen muss ein Mindestabstand eingehalten werden. Bei ausgefahrenen Klappen, also bei Start oder Landung, verstärkt sich in Abhängigkeit vom Gewicht (MTOW) des Flugzeuges die Intensität der hinter dem Flugzeug verbleibenden schlauchartigen Wirbelschleppen. Die Lebensdauer wird vom Wind und der Atmosphäre beeinflusst. Das Auftreten von Wirbelschleppen auf Flughäfen beeinflusst somit die An- und Abflugfrequenz sowie die Startabfolge. Die Koordinierung der unterschiedlichen Flugzeugtypen ist Aufgabe der Fluglotsen in der Ab-/Anflugkontrolle.
Die ICAO schreibt beispielsweise folgende Mindestabstände (engl. wake turbulence separation minima) für bestimmte Gewichtsklassen vor:
- light ← light: 3 NM (C182 – C182)
- medium ← medium: 3 NM (A320 – A320)
- heavy ← medium: 5 NM (B747 – A320)
- heavy ← light: 6 NM (B747 – C182)
Da die Kapazität mancher Flughäfen wegen der starken Nachfrage bei vorgegebenen Ressourcen und Beschränkungen irgendwann erschöpft ist, erhalten die Fluggesellschaften hier enge Zeitfenster, sogenannte Slots, während der eine Fluggesellschaft einen Flughafen zum Starten oder Landen eines Flugzeugs nutzen kann.
Die Beschreibung der Passagier- und Frachtabfertigung ist im Einzelnen unter Abfertigung (Flugverkehr) zu finden.
Umwelt
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Der insbesondere beim Abflug entstehende Fluglärm belastet die Anrainer von Flughäfen schwer. Für Fluglärm ist kennzeichnend, dass die Beschallung vorwiegend von oben erfolgt. Daher ist eine Abschirmung durch Barrieren, wie beispielsweise andere Gebäude, Wälle oder Hauswände nicht möglich. Rückzugsmöglichkeiten innerhalb der Wohnung in weniger laute Räume, wie z. B. in das ruhigere Schlafzimmer an der Rückseite des Hauses fehlen. Außenwohnbereiche, wie Terrassen und Gärten, können nur passiv durch eine Abstandsvergrößerung zum Flughafen wirkungsvoll gegen Fluglärm geschützt werden.
Der Nachtflugverkehr kann zu erheblichen Gesundheitsgefahren führen (Störung des Immunsystems, Störung der Gedächtnisfunktionen, Bluthochdruck etc.). Von Kritikern wird vor allem für den Nachtflugverkehr angenommen, dass der volkswirtschaftliche Schaden den Nutzen der Nachtflüge übersteigt.
In den letzten Jahren werden durch aktive und passive Maßnahmen von allen Beteiligten Anstrengungen zur Minderung der Geräuschbelastung durch den Luftverkehr unternommen:
- Entwicklung lärmgeminderter Flugzeuge durch die Hersteller
- steilere An- und Abflugrouten, um durch raschen Höhengewinn und -verlust den Schalldruck zu mindern (hier gibt es allerdings nur sehr wenig Spielraum, da diese Kriterien von der ICAO festgelegt werden (z. B. ILS-Anflug 3 Grad))
- Verlegung der An- und Abflugrouten
- freiwillige Nachtflugbeschränkungen der Verkehrsflughäfen
- zeitliche Betriebsbeschränkungen für laute Flugzeuge
- lärmdifferenzierte Landegebühren als Benutzervorteil für lärmarme Flugzeuge, um die Fluggesellschaften im Eigeninteresse zum Kauf von geräuscharmen Flugzeugen zu bewegen
- freiwillige Schallschutzfensterprogramme der Flughäfen
- zusätzliche stationäre Fluglärmüberwachungsanlagen in der Umgebung von Flughäfen, um eine ständige Kontrolle und Dokumentation der aktuellen Geräuschbelastung zu erhalten
- planerische Maßnahmen, wie die Festsetzung von Siedlungsbeschränkungsbereichen
Siedlungs- und Verkehrspolitik spielen eine erhebliche Rolle für das Ausmaß der Lärmbelastung. Einige deutsche Flughäfen waren bei ihrer erstmaligen Genehmigung/Inbetriebnahme weitab jeglicher Wohnbebauung angesiedelt. In diesen Fällen ist die eigentliche Ursache für die Lärmprobleme in der kommunalen Bebauungspolitik zu suchen, die im Laufe der Jahrzehnte eine immer näher an die Flughäfen heranreichende Wohnbebauung gestattete. Andere, auch inzwischen sehr große Flughäfen wie Berlin-Tegel oder Hamburg-Fuhlsbüttel, wurden als kleine Flugplätze mitten in Siedlungsgebieten angelegt und zu Lasten der Wohnbebauung immer weiter ausgebaut. Einige Flughäfen – wie z. B. München – haben den Standort verlegt. Allerdings haben sich auf Grund der Tatsache, dass der Flughafen ein großer Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor ist, Siedlungen um den Flughafenbereich gebildet, deren Bewohner nun gegen den Ausbau des Flughafens demonstrieren.
Neben der Lärmbelastung, den Abgasemissionen, der Oberflächenversiegelung, der Müllproduktion und dem Trinkwasserverbrauch ist besonders der Winterdienst ein belastender Faktor für die Umwelt. Um auch im Winter den Betrieb von Flughäfen aufrechtzuerhalten, müssen die Flugbetriebsflächen durch Flächenenteisung und auch die Flugzeuge selbst von Eis und Schnee befreit werden. Neben der mechanischen Beseitigung werden hierfür biologisch abbaubare Bewegungsflächenenteiser und Enteisungsmittel verwendet, die zusätzlich in speziellen Kläranlagen rückgewonnen werden.
Der Bau von Flughäfen führt wegen des großen Flächenbedarfs und der zu erwartenden Beeinträchtigungen von Mensch und Natur immer wieder zu erheblichen Protesten und zu sehr langwierigen Planungsverfahren. Bekanntestes Beispiel für Proteste gegen Flughafenerweiterungen in Deutschland ist der Kampf gegen die Startbahn West des Frankfurter Flughafens in den 1980er Jahren.
Bei der Gestaltung und Bewirtschaftung von Flughafengrünland steht die Flugsicherheit im Vordergrund. Hindernisfreiheit und Tragfähigkeit sind wichtige Kriterien, aber auch die Verringerung der Attraktivität für Schwarm- und Großvögel, die dem Luftverkehr gefährlich werden können.
Zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr müssen für jeden Flughafen Bewirtschaftungsformen gefunden werden, die auf die ökologischen Gegebenheiten vor Ort abgestimmt sind und auf eine Verringerung des Vogelschlagrisikos abzielen. Diesem Zweck dient auch die Ausmagerung der vorhandenen Grünflächen, d. h. der weitgehende Verzicht auf Düngung. Als Begleiterscheinung dieser Maßnahme wurde an vielen Flughäfen eine Zunahme der Artenvielfalt bei Pflanzen und Kleinlebewesen beobachtet. Es gibt Flughäfen, auf denen Arten wieder heimisch sind, die man im Umland seit langem nicht mehr findet.
Der Ausbau von Flughäfen und die damit einhergehende Erhöhung des Flugverkehrs wird häufig kritisch von Klimaschützern beurteilt, da Emissionen von Flugzeugen erheblich stärker zur Klimaerwärmung beitragen als lange Zeit angenommen.
Zumindest in Schweden und der Schweiz werden zum Teil emissionsabhängige Landegebühren erhoben.[13]
Flughafensicherheit
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Die großen Verkehrsflughäfen mit ihrer Ansammlung von Personen auf vergleichsweise geringem Raum waren immer potentielle Ziele von Terroristen; umso mehr nach den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001.
Die Flughafensicherheit (engl. security) bezieht sich auf die Abwehr betrieblicher, technischer und von außen kommender Gefahren am Boden, während mit Flugsicherheit (engl. safety) die Verhinderung von Flugunfällen gemeint ist. Als äußere Gefahren gelten z. B. Flugzeugentführungen, Sabotageakte und andere terroristisch motivierte Angriffe oder Eingriffe. Die Zugangsbeschränkungen und Sicherheitskontrollen an Flughäfen gehören zu den Maßnahmen der Flughafensicherheit, die sich direkt auf die Flugsicherheit auswirkt.
Seit dem ersten September 2015 gibt es neue EU-Vorschriften für die Sicherheitskontrollen auf europäischen Flughäfen. Die Änderungen sollen vor allem dabei helfen, Spuren von Sprengstoff am Handgepäck der Fluggäste effektiver und sicherer aufzuspüren. Längere Wartezeiten soll es durch die ergänzende Regelung nicht geben.[14]
Die meisten großen Flughäfen haben eigene von Polizeibeamten unterstützte Sicherheitskräfte. In einigen Ländern schützen auch Soldaten oder paramilitärische Kräfte die Flughäfen.
Benennung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flughafencodes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flughäfen werden durch ihren individuellen dreistelligen IATA-Flughafencode und den vierstelligen ICAO-Code (Location Indicator) gekennzeichnet.
Namen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Flughäfen haben einen individuellen Namen oder auch verschiedene Namen. Ein Verkehrsflughafen wird in der Regel nach einer größeren Stadt benannt, zum Beispiel Flughafen Dresden. Eine genauere Angabe zum Standort kann als Namenszusatz hinzutreten, zum Beispiel Flughafen Berlin-Tegel zur Unterscheidung von anderen Berliner Flughäfen – oder Flughafen Kassel-Calden wegen der Lage des Flughafens im Gebiet der Gemeinde Calden. Manchmal weist eine Kombination von Ortsnamen wie beim Flughafen Leipzig/Halle darauf hin, dass der Flughafen zwei große Städte als Einzugsgebiete versorgt. Beim Flughafen Berlin Brandenburg wird die Metropolregion Berlin/Brandenburg als Einzugsgebiet angesprochen. Ein Beispiel für die Bezeichnung nach einer berühmten Person ist der John F. Kennedy International Airport in New York City. Gelegentlich wird die Ortsbezeichnung mit einem Personennamen kombiniert, wie beim Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle.
Häufig werden verschiedene Namen oder Namensformen nebeneinander verwendet, etwa ältere neben jüngeren Namen, inoffizielle neben offiziellen Bezeichnungen oder fremdsprachliche neben eingedeutschten Namensformen. Zum Beispiel wurde der Flughafen Köln/Bonn 1994 umbenannt in „Flughafen Köln/Bonn – Konrad Adenauer“ und im Jahr 2002 weiter umbenannt in „Köln Bonn Airport“, wobei die deutsche Bezeichnung „Flughafen Köln/Bonn“ weiterhin gebräuchlich ist. Verkürzt kann der Flughafen auch als „Köln/Bonn“ angesprochen werden. Eine weitere Bezeichnung ist „Flughafen Köln-Wahn“, nach der Lage im Kölner Stadtteil Wahn.
Beispiele für Flughäfen mit genauerer Standortbezeichnung
- Flughafen Berlin-Tegel – liegt im Ortsteil Tegel
- „Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel“ (frühere Bezeichnung für den Flughafen Hamburg) – liegt im Stadtteil Fuhlsbüttel
- Flughafen Kassel-Calden – liegt im Gebiet der Gemeinde Calden
- Flughafen Rostock-Laage – liegt im Gebiet der Stadt Laage
- Flughafen Wien-Schwechat – liegt im Gebiet der Stadt Schwechat
- „Flughafen Zürich-Kloten“ (frühere Bezeichnung für den Flughafen Zürich) – liegt im Gebiet der Stadt Kloten
- Flughafen Amsterdam Schiphol – benannt nach einer historischen Befestigungsanlage
- Flughafen Helsinki-Vantaa – liegt im Gebiet der Stadt Vantaa
- Flughafen Kopenhagen-Kastrup – liegt im Gebiet des Stadtteils Kastrup in Tårnby
- Airport Stockholm Arlanda – liegt in einem Gebiet, das im Mittelalter Arland genannt wurde
Beispiele für Flughäfen mit kombinierten Ortsnamen
- Flughafen Leipzig/Halle
- Baltimore Washington International Airport
- Flughafen Münster/Osnabrück
- Flughafen Paderborn/Lippstadt
- Flughafen Basel-Mülhausen, offiziell sogar nach drei Städten benannt: EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg
- Maastricht Aachen Airport
- Flughafen Erfurt-Weimar
Beispiele für die Benennung nach einer Person
- John F. Kennedy International Airport in New York City
- Aeroporto Francisco Sá Carneiro bei Porto
- Aeropuerto Internacional José Martí bei Havanna
Beispiele für die Kombination Ortsbezeichnung, Personenname
- Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“
- Flughafen München „Franz Josef Strauß“
- Flughafen Nürnberg „Albrecht Dürer“
- Hamburg Airport „Helmut Schmidt“
- Salzburg Airport W. A. Mozart
- Aéroport de Lyon-Saint-Exupéry
- Aéroport de Paris-Charles-de-Gaulle
- Aeroporto do Rio de Janeiro-Santos Dumont
- Budapest Liszt Ferenc Airport
Beispiele für die Kombination Personenname, Ortsbezeichnung
- Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice
- Flughafen Nikola Tesla Belgrad
- Letiště Václava Havla Praha
Wissenswertes
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- Der am niedrigsten gelegene Flughafen in Europa ist Amsterdam-Schiphol, der etwa drei Meter unter dem Meeresspiegel liegt.
- Einer der am niedrigsten gelegenen Flughäfen der Welt befindet sich nahe der US-amerikanischen Stadt Thermal (Kalifornien), ICAO-Code KTRM und liegt etwa 35 m unter dem Meeresspiegel.
- Der Flugplatz Courchevel in den französischen Alpen verfügt über die Start- und Landebahn mit dem größten Gefälle/Steigung von 18,5 %, Flugzeuge landen bergauf und starten bergab. Er liegt in einer Höhe von 2007 Metern und ist damit der höchstgelegene Flugplatz Europas.
- Der höchstgelegene Flughafen der Welt ist der Flughafen Dabba-Yardêng in der chinesischen Provinz Sichuan mit einer Höhe von 4411 Metern (14.472 ft) über dem Meeresspiegel.
- Bis März 2023 wurde die Start-/Landebahn des Flughafens von Gibraltar von einer öffentlichen Straße gekreuzt, die bei Flugbetrieb mit einer Schranke abgesperrt wurde; seitdem wird der Verkehr durch den Kingsway Tunnel geführt. Die Straße ist die einzige Verbindung vom Festland zur Halbinsel.
- Die Start-/Landebahn des Flughafens Gisborne in Neuseeland wird von einer Bahnlinie gekreuzt.
- Der Princess Juliana Airport (Sint Maarten, ehemalige Niederländische Antillen) beginnt direkt am Strand. Die Flugzeuge fliegen nur wenige Meter über die Strandurlauber hinweg. In Europa gibt es fast ebenso spektakuläre Szenen am Flughafen Lanzarote und dem Flugplatz Helgoland.
- Der weltweit einzige Flughafen, der von zwei Staaten gleichzeitig betrieben wird (nämlich von der Schweiz und Frankreich), ist der Flughafen Basel-Mülhausen.
- Von 38 Flughäfen in Deutschland erwirtschaften sechs einen Gewinn.[15]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Treffpunkt Flughafen, Fernsehserie der DDR aus den Jahren 1985/1986.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der größten Flughäfen nach Passagieraufkommen
- Liste der größten Flughäfen nach internationalem Passagieraufkommen
- Liste der größten Verkehrsflughäfen
- Liste von Flughafenprojekten
- Listen für Deutschland: Verkehrsflughäfen, Verkehrs- und Sonderlandeplätze, Fliegerhorste (Militärflugplätze)
- Liste der Flughäfen in Österreich
- Liste der Flughäfen in der Schweiz
- Listen der Verkehrsflughäfen nach Kontinent: Europa, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Asien, Australien und Ozeanien
- Luftverkehr, Flugreise
- Slot (Luftfahrt)
- Abfertigung (Transport)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norman Ashford, H. P. Martin Stanton, Clifton A. Moore: Airport Operations. McGraw-Hill, 1997, ISBN 0-07-003077-4.
- P. Bachmann: Internationale Flughäfen Europas: Pläne – Daten – Fakten. Motorbuch, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01649-4.
- Deutsches Verkehrsforum: Fakten zum Luftverkehrsstandort Deutschland. Berlin 2003.
- Andreas Fecker: Fluglärm. Daten und Fakten. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03400-6.
- Andreas Fecker: Flughäfen. GeraMond Verlag, München 2002, ISBN 3-7654-7237-9.
- Oliver Hengstenberg, Bernd-Burkhard Borys, Thomas C. Gudehus: Kooperativer Flughafenbetrieb. kassel university press, Kassel 2003, ISBN 3-89958-026-5.
- R. Hujer, H. Bulwien, S. Kokot, C. Mehlinger, B. Rürup, T. Voßkamp: Einkommens- und Beschäftigungseffekte des Flughafens Frankfurt am Main – Status Quo – Analysen und Prognosen. Mediationsgruppe Flughafen Frankfurt am Main, 1999.
- R. Hujer, S. Kokot, C. Mehlinger, B. Rürup, C. Zeiss: Einkommens- und Beschäftigungseffekte des Flughafens Frankfurt am Main. 2004.
- Wolfgang Kühr: Der Privatflugzeugführer. Band 5: Luftrecht, Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften. Luftfahrtverlag Schiffmann, Bergisch Gladbach 1983, ISBN 3-921270-13-8.
- Willy Puchner: Flughafen. Eine eigene Welt. NP-Buchverlag, St. Pölten, 2003, ISBN 3-85326-277-5.
- Brigitte Rothfischer: Flughäfen der Welt. GeraMond Verlag, München 2005, ISBN 3-7654-7211-5.
- Axel Schulz, S. Baumann, S. Wiedenmann: Flughafen Management. Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59179-8.
- Michael Trumpfheller: Strategisches Flughafenmanagement. DUV, Wiesbaden 2006, ISBN 3-8350-0478-6.
- Peter Wysk: Luftverkehr. In: Jan Ziekow (Hrsg.): Praxis des Fachplanungsrechts. München/Unterschleißheim 2004, ISBN 3-8041-4306-7, S. 571 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- AirNav.com – detaillierte Informationen zu Flughäfen in den USA (englisch)
- Live ATC – Informationen zu Internationalen Flughäfen und Live ATC zum Mithören aus dem Tower (englisch)
- Suche nach Flughäfen/Flugplätzen, Codes verschiedener Normen
- ACI Airports Council International
- ACI Airports Council International Europe
- Informationen zum Flughafen Management
- Links auf die Websites von Flughäfen und Flugplätzen in Deutschland, Österreich, Schweiz. Teilweise mit nützlichen Zusatzinformationen
- Airport Search – alle Flughäfen/Flugplätze der Welt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Duden | Lufthafen | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 3. August 2021.
- ↑ „Blickpunkt Flughafen“ – Reportage bei n-tv, vom 3. Juli 2009.
- ↑ Flugsport, I. Jahrg., Nr. 2, 8. Januar 1909, S. 52.
- ↑ Aerodrome in Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
- ↑ Ronald V.: Port-Aviation. Abandoned, Forgotten & Little Known Airfileds in Europe. In: forgottenairfields.com. 29. Dezember 2013, abgerufen am 5. Juni 2017 (englisch).
- ↑ Denkmalpflege in Sachsen, Sandstein-Verlag, Pirna, 2020.
- ↑ Flughafen in Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
- ↑ Schweizerische Verordnung über die Infrastruktur der Luftfahrt
- ↑ 49 U.S. Code § 47102. Definitions
- ↑ Airport Categories. In: www.faa.gov. Federal Aviation Administration, 30. September 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020 (englisch).
- ↑ flughafen-management.de
- ↑ Egbert Dransfeld: Lärm – ein wertbeeinflussender Faktor. (PDF; 2,2 MB) Institut für Bodenmanagement (IBoMa) – Stadtforschung, Planung, Bodenordnung, Wertermittlung. In: nrwbank.de. NRW.Bank, 12. März 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Mai 2016; abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑ Schadstoffabhängige Landegebühren. In: .bazl.admin.ch. Bundesamt für Zivilluftfahrt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2021; abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑ Neue EU-Vorschrift erhöht Flugsicherheit, zuletzt abgerufen am 2. November 2015.
- ↑ Jens Koenen, Sven Prange: Der Unfug mit den Geisterflughäfen. In: Handelsblatt. Nr. 65, 4. April 2013, ISSN 0017-7296, S. 12.