„Suzuki DR 650“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Motorrad |
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Die '''[[Suzuki]] DR 650''' ist ein [[Motorrad]], um genau zu sein eine [[Enduro]] und kam 1990 als Nachfolger der DR 600 und Antwort auf Konkurenzmodelle wie die [[Honda NX650]] (Honda Dominator) auf den Markt. |
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| Marke = Suzuki |
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| Bild = Suzuki DR650 R Dakar.jpg |
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| Bildtext = Suzuki DR 650 R Dakar 1990 (SP41B) |
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| Modell = DR 650 (SP44B) |
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| Hersteller = Suzuki |
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| Produktion von = 1990 |
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| Produktion bis = 2000 |
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| Klasse = Motorrad |
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| Bauart = [[Enduro]] |
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| Motor = luft-/ölgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor |
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| Hubraum = 641 |
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| Leistung = 32,8 kW (45 PS) bei 6800 min<sup>−1</sup> |
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| Drehmoment = 57 Nm bei 5000 min<sup>−1</sup> |
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| Gänge = 5 Gänge |
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| Antrieb = Kettenantrieb |
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| Bremsen = |
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| Radstand = 1515 |
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| Maße = |
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| Sitzhöhe = 89 |
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| Leergewicht = 177 |
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| Vorgängermodell = [[Suzuki DR 600]] |
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| Nachfolgemodell = [[Suzuki XF 650 Freewind]] |
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[[Datei:Suzuki DR650RSE.jpg|mini|Suzuki DR 650 RSE 1992 (SP43B)]] |
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Die '''Suzuki DR 650''' ist ein [[Enduro]]- bzw. [[Reiseenduro]]-[[Motorrad]] des japanischen Unternehmens [[Suzuki]], das von 1990 bis 2000 in insgesamt 6 verschiedenen Ausführungen verkauft wurde. Die DR 650 war zwischen der [[Suzuki DR 350|DR 350]] als leichte Einsteiger-Enduro und der [[Suzuki DR 800 S|DR 800]] als Reiseenduro angesiedelt. |
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== Modellgeschichte == |
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Die DR 650 kam 1990 als Nachfolger der [[Suzuki DR 600]] und Antwort auf Konkurrenzmodelle wie die [[Honda NX 650 Dominator]] oder [[Yamaha XT 600]] auf den Markt. |
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Zusätzlich zur unverkleideten Enduro DR 650 R (SP41) wurde mit der DR 650 RS (SP42) auch eine Version mit rahmenfester Verkleidung als Reiseenduro angeboten, welche von 1991 bis 1996, ausgestattet mit einem [[Anlasser|E-Starter]], als DR 650 RSE (SP43) verkauft wurde. Die unverkleidete Enduro DR 650 R bekam 1992 ein neues Design (SP44) und wurde von 1994 bis 1995 ausgestattet mit E-Starter als DR 650 RE (SP45) verkauft. |
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== In Deutschland verkaufte Modelle == |
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1996 wurde ein neu entwickeltes Modell, die DR 650 SE (SP46) auf den Markt gebracht. Der Vertrieb wurde in Deutschland im Jahr 2000 eingestellt. |
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In den USA und Kanada wird die DR 650 SE (SP46) technisch unverändert nach wie vor vertrieben. |
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== SP41-SP45 == |
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*SP41B: DR 650 R Dakar (1990 -1991) - Enduroverkleidung und Kickstarter |
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*SP42B: DR 650 RS (1990 - 1991) - Tourenverkleidung und Kickstarter |
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*SP43B: DR 650 RSE (1992 - 1995) - Tourenverkleidung und E-Starter |
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*SP44B: DR 650 R (1991 - 1995) - Enduroverkleidung und Kickstarter |
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*SP45B: DR 650 RE (1994 - 1995) - Enduroverkleidung und E-Starter |
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*SP46B: DR 650 SE (1996 - 2000)- komplett überarbeitetes Modell mit Enduroverkleidung und E-Starter, im Jahr 2000 erfolgte die Einstellung der Produktion |
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Die Modelle SP41 bis SP45 besitzen einen vom Vorgängermodell übernommenen aber überarbeiteten Motor mit größerem [[Hubraum]] (Bohrung×Hub 95×90,4 mm statt 94×85 mm) und höherer [[Verdichtungsverhältnis|Verdichtung]] (9,7:1 statt 8,5:1) und einen 40 mm Gleichdruckvergaser anstelle des 38 mm Flachschiebervergasers. Die DR 650 hat die im letzten Modelljahr der DR 600 verbaute hintere Scheibenbremse übernommen. Die DR 650 hat eine mit 41 mm dicken Standrohren stabilere [[Teleskopgabel|Federgabel]] als die DR 600 (39 mm). |
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'''Bekannte Probleme:''' |
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''Anmerkung: Das B hinter der Bezeichnung deutet auf den deutschen (europäischen) Bestimmungsort hin.'' |
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* Rostanfälliger Rahmen |
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* Rostanfälliger [[Auspuffkrümmer]] und Endschalldämpfer |
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* Zylinderkopf, eingelaufene Nockenwelle und Kipphebel (wegen zu niedrigen Ölstandes) |
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* [[Pitting]] im Zahnradpaar des dritten Gangs |
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* Kupplungsprobleme durch eingelaufene Anlaufscheiben hinter dem Kupplungskorb |
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* Zu lose oder zu stramme Ausgleichswellenkette |
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Außerdem sollten alle großvolumigen Einzylinder zur Schonung der Lager und des Primär- und Sekundärantriebes generell nicht untertourig bewegt werden, da es bei niedrigen Drehzahlen vorkommen kann, dass der Öldruck nicht ausreicht. |
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== Bekannte Probleme == |
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== SP46 == |
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Zu den wohl häufigsten Problemen zählen: |
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*Kupplung |
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*Ausgleichswellen und deren Kette |
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*Zylinderkopf und Nockenwellen |
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*"Engine-Grenade" (Motor schlägt zurück) |
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*rostige Serienauspuffe |
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*Pittings im Zahnrad des dritten Gangs |
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Für die SP46 wurden Änderungen vorgenommen. Es wurde ein neu entwickelter, kurzhubig ausgelegter Motor verwendet (Bohrung×Hub = 100×82 mm statt 95×90,4 mm). Dieser besitzt statt zwei kettengetriebenen nur noch eine zahnradgetriebene [[Ausgleichwelle]]. Der Zylinder besitzt keine Stahl-Laufbuchse mehr, sondern ist mit einer [[Nikasil|NiKaSil]]-[[Beschichten|Beschichtung]] versehen. Die Federgabel besitzt nun Standrohre mit 43 mm Durchmesser. Hinterradschwinge aus Aluminium statt Stahl und der Endschalldämpfer aus Edelstahl. Der Drehzahlmesser der Vorgängermodelle entfällt. Die SP46 besitzt eine breitere 525er-Antriebskette und eine kürzere Getriebeübersetzung. Das Leergewicht (fahrfertig) wurde von 177 kg auf 165 kg reduziert. Grundlegende Änderungen während der Bauzeit wurden nicht vorgenommen. Lediglich das Dekor wurde jährlich verändert und in den Baujahren 1998 und 1999 die Rutschkupplung des Anlasserfreilaufs durch ein feststehendes Zahnradpaar ersetzt. Das Produktionsjahr 2000 erhielt anstelle der vorher verbauten Papierdichtung eine Zylinderfußdichtung aus Aluminium. |
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Außerdem ist der Motor unter 3000 U/min nicht schön fahrbar (ruckelt) und sollte wegen des relativ geringen Öldruckes aber generell nicht untertourig bewegt werden. |
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Die SP46 wurde in der Schweiz und in Österreich zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte mit einem [[Sekundärluftsystem]] ausgestattet. In der Schweiz wurde sie neben der Endurobereifung mit einer Supermoto-Rad-/Reifenkombination homologisiert. Damit wurde bereits 1996 in der Schweiz eine [[Supermoto]] von SUZUKI direkt vom Händler angeboten, was in Deutschland erst 2005 mit der [[Suzuki DR Z400SM|DR Z400SM]] erfolgte. |
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'''Bekannte Probleme:''' |
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* Federelemente sehr weich abgestimmt |
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* Sitzbank sehr weich |
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* Rostanfälliger Rahmen |
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* Rostanfälliger Auspuffkrümmer |
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== In Deutschland verkaufte Modelle == |
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== Tuning == |
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* SP41B: DR 650 R Dakar (1990–1991) – Enduroverkleidung und Kickstarter |
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* SP42B: DR 650 RS (1990–1991) – Tourenverkleidung und Kickstarter |
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* SP43B: DR 650 RSE (1991–1996) – Tourenverkleidung und E-Starter |
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* SP44B: DR 650 R (1992–1995) – Enduroverkleidung und Kickstarter |
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* SP45B: DR 650 RE (1994–1995) – Enduroverkleidung und E-Starter |
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* SP46B: DR 650 SE (1996–2000) – komplett überarbeitetes Modell mit Enduroverkleidung und E-Starter, im Jahr 2000 wurde der Verkauf in Deutschland eingestellt |
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''Anmerkung: Das B hinter der Bezeichnung deutet auf den deutschen (europäischen) Bestimmungsort hin.'' |
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*Auspuff aus dem Zubehör |
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*Gabelfedern aus dem Zubehör |
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"Das A für Ausländische Modelle" |
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*Komplettes Federbein aus dem Zubehör |
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*kürzere Übersetzung (meist Ritzel mit 15 Zähnen) |
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== Tuning == |
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*Stahlflex Bremsleitungen |
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Die üblichsten Umbauten sind: |
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*Flachschiebervergaser (Mikuni TM 40 / TM 42) |
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* Auspuff aus dem Zubehör |
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*Edelstahlkrümmer |
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* Gabelfedern aus dem Zubehör |
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*''Ü-Ei abends über das Zündschloss, damit kein Wasser eindrigen kann'' |
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* Komplettes Federbein aus dem Zubehör |
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* Aluminiumlenker |
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* kürzere Übersetzung (meist Ritzel mit 15 Zähnen vorne 43 Zähne hinten) |
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* [[Stahlflex]]-Bremsleitungen |
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* Flachschiebervergaser (Mikuni TM 40 / TM 42) oder Modifikation des Serienvergasers |
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* Größerer Tank – Plastiktank |
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* Edelstahlkrümmer |
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== Technische Daten == |
== Technische Daten == |
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Der Übersicht halber die Daten der '''SP44B''' (DR 650 R) 1992–1995 |
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===Abmessungen und Leergewicht=== |
=== Abmessungen und Leergewicht === |
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*Gesamtlänge |
* Gesamtlänge 2395 mm |
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*Gesamtbreite |
* Gesamtbreite 870 mm |
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*Gesamthöhe |
* Gesamthöhe 1270 mm |
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* Bodenfreiheit 260 mm |
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*Radstand 1515mm |
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* Leergewicht 177 kg laut Kraftfahrzeugsschein |
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*Sitzhöhe 890mm |
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*Bodenfreiheit 260mm |
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*Leergewicht 177kg lt. KFZ-Schein |
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===Motor=== |
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*Einzylinder Viertaktmotor |
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*Luft-/Ölkühlung |
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*Doppelzündung |
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*eine obenliegende Nockenwelle |
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*vier Ventile über Kipphebel betätigt |
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*zwei untenliegende Ausgleichswellen |
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*Nasssumpfschmierung |
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*Leistung 45 PS (32.8 kW) bei 6800 U/min |
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*Drehmoment 57 Nm @ 5000 U/min |
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*Bohrung 95mm |
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*Hub 90,4mm |
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*Hubraum 641cm³ |
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*Verdichtung 9,7:1 |
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*Luftfilter Polyurethan-Schaumeinsatz |
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*Anlasser Primärkickstarter |
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=== Motor === |
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* Einzylinder Viertaktmotor |
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*Gleichdruckvergaser Mikuni BST 40 SS |
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* Luft-/Ölkühlung |
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*Durchlass 40mm |
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* Doppelzündung |
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*Leerlaufdrehzahl ~1500 U/min |
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* eine obenliegende Nockenwelle |
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*Schwimmerhöhe 14,7mm |
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* vier Ventile über Kipphebel betätigt |
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*Hauptdüse 137,5 |
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* zwei untenliegende Ausgleichswellen |
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*Hauptluftdüse 0,7mm |
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* Nasssumpfschmierung |
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*Düsennadel 6F6 |
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* Anlasser Primärkickstarter |
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*Nadeldüse Y2 |
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*Gasschieber # 110 |
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*Leerlaufdüse # 47,5 |
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*Bypass Nr. 1,2,3,4 0,8mm |
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*Leerlaufauslass 0,8mm |
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*Ventilsitz 2,3mm |
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*Kaltstartdüse # 40 |
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*Leerlaufregulierschraube 1 Drehung heraus |
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*Leerlaufluftdüse 1,4mm |
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*Gaszugspiel 0,5-1,0mm |
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*Chokezugspiel 0,5-1,0mm |
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=== Gemischaufbereitung === |
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* Gleichdruckvergaser Mikuni BST 40 SS |
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*mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung |
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* Durchlass 40 mm |
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*Fünfgang-Synchrongetriebe |
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* (Drosselung möglich über Vergaseranschlag und Düsennadel) |
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*Schaltschema 1,N,2,3,4,5 |
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*Primaruntersetzung 2,200 (66/30) |
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*Enduntersetzung 2,625 (42/16) (Kettenrad/Ritzel) |
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*Gangabstufung 1. 2,416 (29/12), 2. 1,625 (26/16), 3. 1,263 (24/19), 4. 1,000 (21/21), 5. 0,826 (19/23) |
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*Antriebskette 520er, 114 Glieder |
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=== |
=== Getriebe === |
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* mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung |
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*Zündung Suzuki CDI |
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* Fünfgang-Synchrongetriebe |
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*Zündzeitpunkt |
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* Schaltschema 1,N,2,3,4,5 |
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*0° vor OT unter 2200 U/min |
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* Primaruntersetzung 2,200 (66/30) |
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*28° vor OT über 4300 U/min |
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* Enduntersetzung 2,625 (42/16) (Kettenrad/Ritzel) |
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*Zündkerze 2x NGK DPR9EA9 |
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* Gangabstufung 1. 2,416 (29/12), 2. 1,625 (26/16), 3. 1,263 (24/19), 4. 1,000 (21/21), 5. 0,826 (19/23) |
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Elektrodenabstand 0,8-0,9mm |
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* Antriebskette 520er, 114 Glieder |
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Funkenleistung über 8mm bei 1 atü |
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*Zündspulenwiderstand |
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Primär 0,1-1,0 Ohm |
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Sekundär 23-35 Ohm |
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*Zündmagnetspulenwiderstand |
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Ladespule 0,1-1,5 Ohm |
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Erregerspule 240-360 Ohm |
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Abtasterspule 160-240 Ohm |
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*Batterie 12V 3Ah |
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*Lichtmaschine: Drehstromgenerator mit Magnetzündung |
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*Lichtmaschinen-Nulllastspannung: mehr als 65V (AC) bei 5000 U/min |
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*Lichtmaschinenleistung ca. 150 Watt bei 5000 U/min |
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*Regelspannung 13,5-15,5 Volt bei 5000 U/min |
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*Sicherung: Hauptsicherung 20 A, Blinker 10 A, Fernlicht 10 A, Abblendlicht 10 A |
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*Wattleistung: Fernlicht 60 W, Abblendlicht 55 W, Standlicht 4 W, Rücklicht/Bremslicht 5/21 W, Blinker 21 W, Tachobeleuchtung 1,7 W, Blinkeranzeigelampe 3 W, Fernlichtanzeigelampe 1,7 W, Leerlaufanzeigelampe 3 W, Kennzeichenbeleuchtung 5 W |
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=== |
=== Elektrische Anlage === |
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* Zündung Suzuki CDI |
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*Drahtspeichenräder mit Aluminiumfelgen |
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* Zündzeitpunkt |
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*Reifengrösse |
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* Batterie: 12 V, 3 Ah |
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Vorne 90/90-21 54S und 100/80-21 56S |
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* Lichtmaschine: Drehstromgenerator mit Magnetzündung |
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Hinten 120/90-17 64S und 130/80-17 65S |
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* Lichtmaschinenleistung ca. 150 Watt bei 5000 min<sup>−1</sup> |
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=== |
=== Räder und Reifen === |
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* Drahtspeichenräder mit Aluminiumfelgen |
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*Vorne: Teleskopgabelfedern mit linearer Kennlinie, Teleskopgabelhub 240mm |
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*Hinten: Federbein ohne Ausgleichsbehälter, progressive Kennlinie über Hebelsystem, Hinterradfederweg 220mm |
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=== Radaufhängungen === |
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===Kraftstoff, Öl und Ölpumpe=== |
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* Vorne: Teleskopgabelfedern mit linearer Kennlinie, Teleskopgabelhub 240 mm |
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*Kraftstoff Benzin bleifrei 85 Oktan oder höher |
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* Hinten: Federbein ohne Ausgleichsbehälter, progressive Kennlinie über Hebelsystem, Hinterradfederweg 220 mm |
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*Kraftstofftank 17 Liter / 3,4 Liter Reserve |
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*Motorölsorte SAE 10W/40 API SE oder SF |
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*Motorölfüllmenge: Ölwechsel 2000ml, mit Filterwechsel 2150ml, Motorüberholung 2600ml |
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*Ölpumpenuntersetzung 2,688 |
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*Öldruck (bei 60C°): über 30 kPa (0,3 kg/cm²) und unter 70 kPa ( 0,7kg/cm²) bei 3000 U/min |
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*Gabelöl 10 W, 536ml pro Gabelholm |
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*Bremsflüssigkeit DOT 4 oder höher |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Suzuki DR 650}} |
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* [http://www.suzuki.de/content/index.html Die Herstellerseite] |
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* [http://www.suzuki-classic.de/1_8.htm Modellgeschichte zu DR-Modellen in Deutschland] |
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* [http://dr650.zenseeker.net// Zen DR650] |
|||
{{Navigationsleiste Suzuki-Motorräder}} |
|||
[[Kategorie:Suzuki|DR 650]] |
|||
{{SORTIERUNG:Suzuki DR 0650}} |
|||
==Weblinks== |
|||
[[Kategorie:Suzuki-Kraftrad|DR 0650]] |
|||
* http://suzuki.de/content/index.html |
|||
* http://www.dr-650.de |
|||
* http://suzi-dr.mainchat.de |
Aktuelle Version vom 22. April 2025, 00:21 Uhr
Suzuki | |
---|---|
![]() Suzuki DR 650 R Dakar 1990 (SP41B) | |
DR 650 (SP44B) | |
Hersteller | Suzuki |
Produktionszeitraum | 1990 bis 2000 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Enduro |
Motordaten | |
luft-/ölgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor | |
Hubraum (cm³) | 641 |
Leistung (kW/PS) | 32,8 kW (45 PS) bei 6800 min−1 |
Drehmoment (N m) | 57 Nm bei 5000 min−1 |
Getriebe | 5 Gänge |
Antrieb | Kettenantrieb |
Radstand (mm) | 1515 |
Sitzhöhe (cm) | 89 |
Leergewicht (kg) | 177 |
Vorgängermodell | Suzuki DR 600 |
Nachfolgemodell | Suzuki XF 650 Freewind |

Die Suzuki DR 650 ist ein Enduro- bzw. Reiseenduro-Motorrad des japanischen Unternehmens Suzuki, das von 1990 bis 2000 in insgesamt 6 verschiedenen Ausführungen verkauft wurde. Die DR 650 war zwischen der DR 350 als leichte Einsteiger-Enduro und der DR 800 als Reiseenduro angesiedelt.
Modellgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die DR 650 kam 1990 als Nachfolger der Suzuki DR 600 und Antwort auf Konkurrenzmodelle wie die Honda NX 650 Dominator oder Yamaha XT 600 auf den Markt.
Zusätzlich zur unverkleideten Enduro DR 650 R (SP41) wurde mit der DR 650 RS (SP42) auch eine Version mit rahmenfester Verkleidung als Reiseenduro angeboten, welche von 1991 bis 1996, ausgestattet mit einem E-Starter, als DR 650 RSE (SP43) verkauft wurde. Die unverkleidete Enduro DR 650 R bekam 1992 ein neues Design (SP44) und wurde von 1994 bis 1995 ausgestattet mit E-Starter als DR 650 RE (SP45) verkauft. 1996 wurde ein neu entwickeltes Modell, die DR 650 SE (SP46) auf den Markt gebracht. Der Vertrieb wurde in Deutschland im Jahr 2000 eingestellt.
In den USA und Kanada wird die DR 650 SE (SP46) technisch unverändert nach wie vor vertrieben.
SP41-SP45
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Modelle SP41 bis SP45 besitzen einen vom Vorgängermodell übernommenen aber überarbeiteten Motor mit größerem Hubraum (Bohrung×Hub 95×90,4 mm statt 94×85 mm) und höherer Verdichtung (9,7:1 statt 8,5:1) und einen 40 mm Gleichdruckvergaser anstelle des 38 mm Flachschiebervergasers. Die DR 650 hat die im letzten Modelljahr der DR 600 verbaute hintere Scheibenbremse übernommen. Die DR 650 hat eine mit 41 mm dicken Standrohren stabilere Federgabel als die DR 600 (39 mm).
Bekannte Probleme:
- Rostanfälliger Rahmen
- Rostanfälliger Auspuffkrümmer und Endschalldämpfer
- Zylinderkopf, eingelaufene Nockenwelle und Kipphebel (wegen zu niedrigen Ölstandes)
- Pitting im Zahnradpaar des dritten Gangs
- Kupplungsprobleme durch eingelaufene Anlaufscheiben hinter dem Kupplungskorb
- Zu lose oder zu stramme Ausgleichswellenkette
Außerdem sollten alle großvolumigen Einzylinder zur Schonung der Lager und des Primär- und Sekundärantriebes generell nicht untertourig bewegt werden, da es bei niedrigen Drehzahlen vorkommen kann, dass der Öldruck nicht ausreicht.
SP46
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die SP46 wurden Änderungen vorgenommen. Es wurde ein neu entwickelter, kurzhubig ausgelegter Motor verwendet (Bohrung×Hub = 100×82 mm statt 95×90,4 mm). Dieser besitzt statt zwei kettengetriebenen nur noch eine zahnradgetriebene Ausgleichwelle. Der Zylinder besitzt keine Stahl-Laufbuchse mehr, sondern ist mit einer NiKaSil-Beschichtung versehen. Die Federgabel besitzt nun Standrohre mit 43 mm Durchmesser. Hinterradschwinge aus Aluminium statt Stahl und der Endschalldämpfer aus Edelstahl. Der Drehzahlmesser der Vorgängermodelle entfällt. Die SP46 besitzt eine breitere 525er-Antriebskette und eine kürzere Getriebeübersetzung. Das Leergewicht (fahrfertig) wurde von 177 kg auf 165 kg reduziert. Grundlegende Änderungen während der Bauzeit wurden nicht vorgenommen. Lediglich das Dekor wurde jährlich verändert und in den Baujahren 1998 und 1999 die Rutschkupplung des Anlasserfreilaufs durch ein feststehendes Zahnradpaar ersetzt. Das Produktionsjahr 2000 erhielt anstelle der vorher verbauten Papierdichtung eine Zylinderfußdichtung aus Aluminium. Die SP46 wurde in der Schweiz und in Österreich zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte mit einem Sekundärluftsystem ausgestattet. In der Schweiz wurde sie neben der Endurobereifung mit einer Supermoto-Rad-/Reifenkombination homologisiert. Damit wurde bereits 1996 in der Schweiz eine Supermoto von SUZUKI direkt vom Händler angeboten, was in Deutschland erst 2005 mit der DR Z400SM erfolgte.
Bekannte Probleme:
- Federelemente sehr weich abgestimmt
- Sitzbank sehr weich
- Rostanfälliger Rahmen
- Rostanfälliger Auspuffkrümmer
In Deutschland verkaufte Modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- SP41B: DR 650 R Dakar (1990–1991) – Enduroverkleidung und Kickstarter
- SP42B: DR 650 RS (1990–1991) – Tourenverkleidung und Kickstarter
- SP43B: DR 650 RSE (1991–1996) – Tourenverkleidung und E-Starter
- SP44B: DR 650 R (1992–1995) – Enduroverkleidung und Kickstarter
- SP45B: DR 650 RE (1994–1995) – Enduroverkleidung und E-Starter
- SP46B: DR 650 SE (1996–2000) – komplett überarbeitetes Modell mit Enduroverkleidung und E-Starter, im Jahr 2000 wurde der Verkauf in Deutschland eingestellt
Anmerkung: Das B hinter der Bezeichnung deutet auf den deutschen (europäischen) Bestimmungsort hin.
"Das A für Ausländische Modelle"
Tuning
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die üblichsten Umbauten sind:
- Auspuff aus dem Zubehör
- Gabelfedern aus dem Zubehör
- Komplettes Federbein aus dem Zubehör
- Aluminiumlenker
- kürzere Übersetzung (meist Ritzel mit 15 Zähnen vorne 43 Zähne hinten)
- Stahlflex-Bremsleitungen
- Flachschiebervergaser (Mikuni TM 40 / TM 42) oder Modifikation des Serienvergasers
- Größerer Tank – Plastiktank
- Edelstahlkrümmer
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Übersicht halber die Daten der SP44B (DR 650 R) 1992–1995
Abmessungen und Leergewicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gesamtlänge 2395 mm
- Gesamtbreite 870 mm
- Gesamthöhe 1270 mm
- Bodenfreiheit 260 mm
- Leergewicht 177 kg laut Kraftfahrzeugsschein
Motor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einzylinder Viertaktmotor
- Luft-/Ölkühlung
- Doppelzündung
- eine obenliegende Nockenwelle
- vier Ventile über Kipphebel betätigt
- zwei untenliegende Ausgleichswellen
- Nasssumpfschmierung
- Anlasser Primärkickstarter
Gemischaufbereitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gleichdruckvergaser Mikuni BST 40 SS
- Durchlass 40 mm
- (Drosselung möglich über Vergaseranschlag und Düsennadel)
Getriebe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung
- Fünfgang-Synchrongetriebe
- Schaltschema 1,N,2,3,4,5
- Primaruntersetzung 2,200 (66/30)
- Enduntersetzung 2,625 (42/16) (Kettenrad/Ritzel)
- Gangabstufung 1. 2,416 (29/12), 2. 1,625 (26/16), 3. 1,263 (24/19), 4. 1,000 (21/21), 5. 0,826 (19/23)
- Antriebskette 520er, 114 Glieder
Elektrische Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zündung Suzuki CDI
- Zündzeitpunkt
- Batterie: 12 V, 3 Ah
- Lichtmaschine: Drehstromgenerator mit Magnetzündung
- Lichtmaschinenleistung ca. 150 Watt bei 5000 min−1
Räder und Reifen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Drahtspeichenräder mit Aluminiumfelgen
Radaufhängungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vorne: Teleskopgabelfedern mit linearer Kennlinie, Teleskopgabelhub 240 mm
- Hinten: Federbein ohne Ausgleichsbehälter, progressive Kennlinie über Hebelsystem, Hinterradfederweg 220 mm