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„Kempō Karate“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Empty hands kenpo salut.jpg|mini|Kempō-Gruß<ref name="Anm_a." />]]
'''Kempō Karate''' oder auch kurz '''Kempō''' ([[Chinesische Schrift|Kanji]] 拳法) ist eine [[Kampfkunst]]-Mischform die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s unter anderem aus der Kampfkunst der chinesischen Shaolin-Mönche ([[Shaolin (Kampfkunst)|Shaolin-Quanfa]]) und dessen okinawanischen Ableger, dem [[Karate]], hervorgegangen ist. Kempo bedeutet soviel wie "Weg der Faust".
'''Kempō Karate''', kurz auch '''Kempō'''<ref name="Anm_b." /><ref name="quanshu_01" /><ref name="jifa_01" /> ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja-Hani|拳法|kenpō}}, [[Japanische Schrift#Kana|kana]] {{lang|ja-Hira|けんぽう}}, wörtlich „Faustlehre“, sinngemäß „Lehre der Faust-Kampftechnik“)<ref name="kenpo_01" /><ref name="kenpo_02" /> genannt, ist ein japanischer Sammelbegriff für verschiedene [[Kampfkunst|Kampfkünste]]. Der Begriff selbst ist die japanische Aussprache des gleichgeschriebenen chinesischen Begriffs [[Chinesische Kampfkünste|Quánfǎ]].
==Wortursprung==
Diese Bezeichnung rührt von der japanische Leseweise zweier chinesischer Schriftzeichen her, die in [[China]] als Quanfa/Chuan-fa und in [[Japan]] als Kenpo/Kempo ausgesprochen werden. Im chinesischen Ursprungsland ist [[Quanfa]] ein Überbegriff für alle Kampfkunstsysteme. Auf [[Okinawa]] und in Japan wurde der chinesische Begriff Kempo in den Jahren nach [[1930]] ersetzt durch Karate um die Herkunft der japanischen Kampfkünste zu verschweigen.


==Geschichte==
== Wortursprung ==
Die [[Umschrift#Normen|romanisierte]] Schreibweise ''Kempō'' (veraltet) bzw. ''Kenpō'' ([[Hepburn-System|Hepburn]]) rührt von den verschiedenen [[Japanische Transkription|Transkriptionssystemen des Japanischen]] zu den [[Kanji]]s bzw. [[chinesische Schriftzeichen|Hanzis]] ({{zh|c=拳法|p=quánfǎ|w=ch'üan-fa|kj=kyun4faat1}})<ref name="quanfa_01" /><ref name="quanfa_02" /> her, die in [[China]] auf [[Hochchinesisch]] als ''Quánfǎ'', veraltet ''Chuan-fa'' transkribiert und ausgesprochen werden. Im chinesischen Ursprungsland ist ''Quánfǎ'' ein gebräuchlicher Oberbegriff für alle Kampfkunstsysteme. Auf [[Okinawa]] und in [[Japan]] wurde der chinesische Begriff ''Kempō'' bzw. ''Kenpō'' in den Jahren nach [[1930]] ersetzt durch “[[Karate]]” (historisch als {{lang|ja-Hani|唐手}}, [[Japanische Schrift#Kana|kana]] {{lang|ja-Hira|からて}}, wörtl. „chinesische Hand“, besser „chinesische Technik“, heute {{lang|ja-Hani|空手}}, [[Japanische Schrift#Kana|kana]] {{lang|ja-Hira|からて}}, wörtl. „leere Hand“, besser „waffenlose Technik“).<ref name="te_01" /><ref name="te_02" /> Die historische Gründe zur Entscheidung und Nutzung der neuen Kanji-Schreibweise für “''kara''”-te sind vermutlich mehrere. Einerseits weil es [[Karate#Okinawa|historisch bedingt]] eine waffenlose Kampfkunst ist, anderseits können sicherlich [[Japanischer Nationalismus#Die Ursprünge in der Meiji-Periode (1868–1911)|nationalistische Hintergründe]] nicht ausgeschlossen werden, um die [[Geschichte der Ryūkyū-Inseln#1609–1879 Ryūkyū unter chinesischem und japanischem Einfluss|historische Herkunft und Verbindung]] dieser Kampfkunst zu verschweigen. Diese „Namensänderung“, durch den homophonen Austausch der ursprünglichen Schriftzeichen fand gegen Ende der [[Meiji-Restauration|Meji-Zeit]] (1868–1911) statt, in einer Zeit, wo der [[Nationalismus]] im [[Kaiserreich Japan]] (siehe [[Japanischer Nationalismus]]) und weltweit erwachte. (vgl. [[Tang Soo Do]])<ref name="karate_01" /><ref name="karate_02" /><ref name="kara_01" /><ref name="kara_02" />
Auswanderer von der Insel Okinawa und dem chinesischen Festland brachten diese Kampfkünste mit nach [[Hawaii]]. 1937 wurde unter James Mitose der "Official Self Defense Club" in Honolulu eröffnet, wo unter dem Stilnamen Kenpo Jujitsu unterrichtet wurde. Sein Partner war William Chow. Eine Kampfkunst entstand, welche japanische Kempo Techniken mit chinesischen Kung Fu Techniken vermischte. Ende der Vierziger Jahre trennten sich ihre Wege und Professor Chow gründete seine eigene Schule.
Ein Schüler Chows, [[Ed Parker]], entwickelte aus dem bislang Erlernten einen eigenen Stil, indem er Techniken aus dem [[Boxen]], dem [[Kali (Kampfsport)|Kali]] sowie dem [[Ringen]] mit einbrachte. Er nannte ihn Ed Parker`s Kenpo Karate oder auch American Kenpo Karate. Professor Chow änderte den Namen seines Stils von "Kenpo" auf "[[Kara-Ho]] Kempo", um eine Verbindung mit Ed Parkers Stil zu vermeiden. Nach dem Tod Ed Parkers gründeten einige seiner Schüler ihre eigenen Kenpo Systeme, die allerdings alle auf der Basis der Lehre Ed Parkers aufbauen.


Die heute sprachlich übliche romanisierte Schreibung ''Kenpō'' nach Hepburn ([[Kunrei-System|Kunrei]]), im Vergleich zur veraltete Schreibung ''Kempō'', wird außerdem als [[markenrecht]]liche Abgrenzung – vgl. [[Wing Chun#Name und Marke|Wing Chuns Namensrechte]] – verschiedene Stile ({{lang|ja-Hani|流|ryū}}) genutzt.<ref name="kenpo_01" /><ref name="kenpo_02" /><ref name="ryu_01" /><ref name="ryu_02" />
==Abgrenzung==
Kempo Karate ist dem traditionellen Karate in Inhalten und [[Etikette]] ([[Reishiki]]) sehr ähnlich. Der größte Unterschied ist die vielfache Verwendung chinesischer Fachbegriffe und Wendungen anstelle der Japanischen Sprache. Auch kleinere Unterschiede im Zeremoniell tendieren ein wenig stärker in Richtung China. Die Techniken sind weitgehend identisch zum traditionellen Karate (unterschiedlicher Stilrichtungen), welches sich ja seinerseits aus dem Shaolin-Quanfa entwickelt hat.


== Geschichte ==
== Chinese Kara-Ho Kempo Karate ==
Auswanderer von der Insel Okinawa und dem chinesischen Festland brachten ihre Kampfkünste mit nach [[Hawaii]]. 1937 wurde unter James Mitose und William Chow der ''Official Self Defense Club'' in Honolulu eröffnet, wo unter dem Stilnamen “Kenpo” [[Jiu Jitsu]] unterrichtet wurde. Eine Kampfkunst entstand, die japanische ''Kempō''-Techniken mit chinesischen [[Kung Fu|Kung-Fu]]-Techniken vermischte. Ende der vierziger Jahre trennten sich ihre Wege und Chow gründete seine eigene Schule. Ein Schüler Chows, [[Ed Parker]], entwickelte aus dem bislang Erlernten einen eigenen Stil, indem er Techniken aus dem [[Boxen]], dem [[Kali (Kampfsport)|Kali]] sowie dem [[Ringen]] mit einbrachte. Er nannte ihn “Ed Parker’s Kenpo Karate” oder auch “American Kenpo Karate”. Chow änderte den Namen seines Stils von “Kenpo” ([[Japanische Sprache|jap.]] {{lang|ja-Hani|拳法|kenpō}}) auf “Kara-Ho Kempo” ([[Japanische Sprache|jap.]] {{lang|ja-Hani|唐法拳法|kara-hō kempō}}, also „chinesische Faust-Kampftechnik“)<ref name="hou_01" /><ref name="hou_02" />, um eine Verbindung mit Ed Parkers Stil zu vermeiden. Nach dem Tod Ed Parkers gründeten einige seiner Schüler ihre eigenen “Kenpo”-Systeme, die allerdings alle auf der Basis der Lehre Ed Parkers aufbauen.
'''Chinese Kara-Ho Kempo Karate''' ist ein auf [[Hawaii]] entwickelter eigenständiger Kampfkunst-Stil.


== Abgrenzung ==
[[Kempo]] oder Kenpo (Gesetz der Faust) wurde über Jahrhunderte in China und auf den japanischen Inseln (bes. Okinawa) geformt, ehe es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Einwanderer aus Asien Hawaii erreichte. Dort entwickelte Professor ''William Chow'' (1914 – 1987), Sohn eines immigrierten Shaolin-Mönches und einer hawaiianischen Mutter, eine eigene Stilrichtung, welcher er den Namen Kara-Ho (Einheit von Körper, Geist, Seele und Verstand) gab.
Kempō Karate ist dem traditionellen Karate in Inhalten und [[Etikette]] ([[Reishiki]]) sehr ähnlich. Es werden japanische Fachbegriffe und Wendungen verwendet anstelle der chinesischen Sprache. Auch kleinere Unterschiede im Zeremoniell tendieren ein wenig stärker in Richtung Japan. Die Techniken sind weitgehend identisch zum traditionellen Karate (unterschiedlicher Stilrichtungen), das sich seinerseits aus dem [[Shaolin Kung Fu|Shaolin-Quánfǎ]] entwickelt hat.


== Chinese Kara-Ho Kempō Karate ==
Durch Großmeister ''Samuel Alama Kuoha'' (geb.1946), Schüler Professor Chows und jetziges Oberhaupt des Systems, gelangte Kara-Ho Kempo Mitte der 1970er Jahre auf das amerikanische Festland. Inzwischen wird der Stil an [[Dōjō]]s in Nordamerika, Australien und Europa gelehrt, in denen ca. 6000 Schüler trainieren. In den 70'ger Jahren wurde durch Großmeister Kuoha in Zusammenarbeit mit Professor Chow das System grundlegend überarbeitet und stellt heute eine von anderen [[Kempō Karate]] Stilen sich extrem unterscheidende Kampfkunst dar, so daß im Grunde keine Verwandtschaft mehr erkennbar ist.
Chinese Kara-Ho Kempō Karate ist ein auf Hawaii entwickelter eigenständiger Kampfkunst-Stil. ''Kempō'' oder ''Kenpō'' wurde über Jahrhunderte in [[China]] und auf den japanischen Inseln (insbesondere auf der [[Okinawa Hontō|Hauptinsel Okinawa]], hist. [[Königreich Ryūkyū]]) geformt, ehe es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Einwanderer aus Asien Hawaii erreichte. Dort entwickelte Professor William Kwai Sun Chow (1914–1987), Sohn eines immigrierten buddhistischen Mönches (Hoon Chow) und einer hawaiischen Mutter (Rose Naehu), eine eigene Stilrichtung, welcher er den Namen “Kara-Ho” (Einheit von Körper, Geist, Seele und Verstand) gab. Nach diversen Namensänderungen (u.&nbsp;a. “Thunderbolt Kenpo” und “Shaolin Kenpo”) entschied sich Chow für den Namen Chinese Kara-Ho Kempo Karate (kurz ''Kara-Ho Kempō''), um damit die Vereinigung von den chinesischen Wurzeln seiner Kampfkunst mit dem japanischen ''Kempō'' (von Mitose) auszudrücken.


Durch Großmeister Samuel Alama Kuoha (geb.1946), Schüler Chows und jetziges Oberhaupt des Systems, gelangte “Kara-Ho Kempo” Mitte der 1970er Jahre auf das amerikanische Festland. Inzwischen wird der Stil an [[Dōjō]]s in Nordamerika, Australien und Europa gelehrt, in denen ca. 6000 Schüler trainieren. In den 70er Jahren wurde durch Großmeister Kuoha in Zusammenarbeit mit Chow das System grundlegend überarbeitet und stellt heute eine sich extrem von anderen Kempō-Karate-Stilen unterscheidende Kampfkunst dar, so dass im Grunde keine Verwandtschaft mehr erkennbar ist.
Inhalt sind realitätsnahe Selbstverteidigungstechniken und Katas (waffenlose und mit traditionellen Waffen). Besonderer Wert wird auf die Anwendung von Ki (innere Energie) gelegt. Die innere Energie wird nach [[Koichi Tohei]] Sensei ([[Aikidō]]) gelehrt, und zwar in Form der vier ''Ki'' (siehe [[Qi]]) Prinzipien: den einen Punkt halten, totale Entspannung, das Gewicht unten halten, Ki fließen lassen. Diese Prinzipien wurden vom Shihan ''John Damian'' ([[Aikidō]]) in das System eingeführt, als er diese Großmeister Kuoha in den Siebzigern lehrte.


Inhalt sind Selbstverteidigungstechniken und [[Form (Kampfkunst)|Kata]], darunter zwölf waffenlose und über fünfzig mit traditionellen japanischen, chinesischen, hawaiischen und philippinischen Waffen. Besonderer Wert wird auf die Anwendung von Ki ([[Qi]]), die innere Energie gelegt. Die innere Energie wird nach [[Tōhei Kōichi]] Sensei ([[Aikidō]]) gelehrt, und zwar in Form der vier ''Ki''-Prinzipien: den einen Punkt halten, totale Entspannung, das Gewicht unten halten, Ki fließen lassen. Diese Prinzipien wurden vom [[Shihan]] John Damian (Aikidō) in das System eingeführt, als er Großmeister Kuoha in den Siebzigern unterrichtete.
Seit 1999 wird Kara-Ho Kempo auch in Europa unterrichtet. Zur Zeit existieren in Deutschland drei Dōjōs, zwei in [[München]] und eins in [[Nossen]] nahe Dresden.


Seit 1999 wird Kara-Ho Kempō auch in Europa unterrichtet. Zurzeit existieren in Deutschland vier Dōjōs: eines in München, ein weiteres in Nossen, welches nahe Dresden liegt, und eines in Dresden. In Berlin gibt es die Möglichkeit, die Kampfkunst nach Professor Chow zu trainieren.
== American Kenpo Karate (Ed Parker Kenpo) ==
American Kenpo Karate ist eine, von Edmund Kealoha Parker geschaffene Kampfkunst, die eine alte, aber andererseits auch eine moderne Methode der Selbstverwirklichung und Selbstverteidigung darstellt.
Alte, effektive Kampftechniken wurden mit Erkenntnissen der moderneren Wissenschaft kombiniert. Edmund Kealoha Parker hat American Kenpo Karate als Selbstverteidigungs - System geschaffen, welches auf der „Strasse“ auch funktionieren sollte. Alte Kampftechniken, wurden nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu einem logischen System. Effektive Kampftechniken gab es in allen Kulturen, aus diesem Grund beinhaltet American Kenpo auch Einflüsse aus der chinesischen, japanischen, okinawanischen , hawaiianischen und amerikanischen Kultur.
Das Kampfkunst eng mit Naturwissenschaften verbunden ist, wusste man schon immer. Ed Parker hat es aber als einer der ersten geschafft, diese Erkenntnisse in seinem System "American Kenpo Karate" zu integrieren. Er gab alten, wirksamen Prinzipien für erfolgreiches Kämpfen einprägsame Namen, damit Schüler diese schneller erkennen und verarbeiten können. American Kenpo lehrt in erster Linie nicht nur die Techniken, sondern die Prinzipien um erfolgreich zu kämpfen.


== American Kenpō Karate (Ed Parkers Kenpō) ==
Schulen existieren in Deutschland unter anderem in: Berlin, Frankfurt(Oder), Pulsnitz, München, Hamburg und Düsseldorf.
American Kenpo Karate ist eine von Edmund Kealoha Parker geschaffene Kampfkunst, die eine alte, aber andererseits auch eine moderne Methode der Selbstverwirklichung und Selbstverteidigung darstellt. Alte, effektive Kampftechniken wurden mit Erkenntnissen der moderneren Wissenschaft kombiniert, was auch auf der “Straße” funktionieren soll. Alte Kampftechniken wurden nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu einem logischen System zusammengefügt. American Kenpo enthält Einflüsse aus der chinesischen, japanischen, okinawanischen, hawaiischen und amerikanischen Kultur.


In den 1970er Jahren brachte Rainer Schulte, ein Amerikaner mit deutschen Wurzeln, Ed Parkers Kenpo Karate nach Europa. Erster Vertreter in Deutschland war Christian Springer (IKKA). Nach vielen Jahren Inaktivität in Deutschland wurde 1996 die ''American Kenpo Karate Association'' (AKKA) durch Mirco Berwing gegründet und in Folge weitere Schulen aufgebaut.
Fachverband in Deutschland ist die [[American Kenpo Karate Association]] (AKKA).

'''Fachverbände in Deutschland'''
* [[American Kenpo Karate Association]] (AKKA)

== Shaolin-Kempō (Kempō Naadaa) ==
{{Hauptartikel|Shaolin Kempo}}

In dieser Kampfkunst sollen Körper, Geist und Seele durch Meditation und [[Taijiquan]] sowie Goshin-Jutsu und Shaolin-Kempō und die Waffentechniken [[Bō]], [[Arnis (Kampfkunst)|Arnis]] und Schwert durch ein ganzheitliches Trainingsprinzip in Einklang gebracht werden. Die Waffenkünste sind dem zweiten und ersten (und damit höheren) [[Kyū|Kyū-Grad]] vorbehalten, da für den Umgang mit Waffen technisches Können Voraussetzung ist. Ziel des Trainings sind die Verbesserung der Körperbeherrschung und die Selbstfindung durch die Effekte des [[Qigong]] und des Taijiquans.

Europäische Sichtweise:
Shaolin-Kempō (Kempō Naadaa) ist das Grundlagensystem des Chen Tao Wushu (Kampfkünste von [[Shifu (Anrede)|Shifu]] Tze). Man versteht darunter in Europa, insbesondere in den Niederlanden, Belgien, Italien und Deutschland in erster Linie die Kampfkunst, die Shifu Tze in den 1950er-Jahren in die Niederlande eingeführt hat und die von ihm zwischen 1966 und ca. 1985 auch in Deutschland, vornehmlich am Niederrhein und im Ruhrgebiet unterrichtet und verbreitet wurde. Shifu Tze erlernte in den 1930er und 1940er Jahren in Asien verschiedene Kampfsysteme und brachte dieses Können und Wissen dann nach Europa.

'''Fachverbände in Deutschland'''
* World-Martial-Arts-Association Republic of China (WMAA-ROC)
* Kampfkunst Kollegium Deutschland
* KF Karate Fachsportschulen – größte deutsche Schulkette die Kempo Karate praktiziert
* Deutsche Wushu Federation (DWF) mit den Fachschaften "Shaolin Kempo" und "Chen Tao Wushu"

== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=[[Werner Lind]] |Titel=''Lexikon der Kampfkünste''. |TitelErg=''China, Japan, Okinawa, Korea, Vietnam, Thailand, Burma, Indonesien, Indien, Mongolei, Philippinen, Taiwan u. a. – Edition Budo-Studien-Kreis (Edition BSK)''. |Auflage=1 |Verlag=Sportverlag |Ort=Berlin |Datum=1999 |Sprache=de |ISBN=3-328-00838-1 |Kommentar=umfassendes Nachschlagewerk der ostasiatischen Kampfkünste: Stile, Techniken, Waffen, Fachbegriffe, berühmte Vertreter u.&nbsp;a. als [[E-Book]] |Online={{Google Buch |BuchID=z6-KLwAACAAJ |Linktext=Vorschau}} |Abruf=2021-03-09}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
<!-- Es gibt nur zwei Fachverbände -->
*http://www.kenpo-karate.de
<!-- Für Diskussionen gibt es einen eigenen Bereich -->
*http://www.akka.de
*http://www.karaho.de
* [https://www.akka-kenpo.de/ Fachverband ''AKKA.'']

*http://www.kempo-kampfkunst.de
== Einzelnachweise ==
*http://www.kenpo.de
<references>
<!-- Beginn Anmerkung -->
<ref name="Anm_a.">
Geschlosse und offene [[Hand]] („geschlossene Faust und offene Hand“) zur Symbolisierung von [[Yin und Yang#Wortbedeutung und früheste Belege|Yin und Yang]] – Traditioneller Gruß im [[Kaiserreich China|alten China]], insbesondere bei [[Chinesische Kampfkünste|kampfkunstkundige]] Menschen.
</ref>
<ref name="Anm_b.">
Der Begriff „''Quánfǎ'' bzw. ''Kenpō'' (''Kempō'') – {{zh|kurz=1|c=拳法}}“ stammt aus dem [[Chinesische Sprache|Chinesischen]] und ist eine Wortzusammensetzung (vgl. [[Silbenwort]]), das für „{{zh|kurz=1|t='''拳'''術的技'''法'''|v='''拳'''术的技'''法'''}} – Technik der chinesische [[Antiker Faustkampf|Faustkampf]]“ steht. Der Begriff wird meist mit „chinesisches [[Boxen]]“, „chinesische Boxtechnik“, „chinesische Faustkampftechnik“, „Technik der [[chinesische Kampfkunst]]“, „[[Kungfu]]“ etc. übersetzt.
</ref>
<!-- Ende Anmerkung -->
<!-- Beginn Einzelnachweis -->
<ref name="kenpo_01">
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{{Internetquelle |url=https://www.zdic.net/hans/%E6%8A%80%E6%B3%95 |titel=Begriff „jifa – {{lang|zh-Hani|技法}}“ |werk=zdic.net |hrsg=Handian – {{lang|zh-Hans|汉典}} |sprache=zh de en |abruf=2019-06-08}}
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<!-- Ende Einzelnachweis -->
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4234009-3}}
[[Kategorie:Karate]]


[[Kategorie:Kampfkunststil]]
[[ar:كيمبو]]
[[en:Kenpo]]
[[es:Kenpō]]
[[fr:Nippon Kempo]]
[[it:Kenpō]]
[[ja:拳法]]
[[ro:Kempo]]
[[ru:Кэмпо]]

Aktuelle Version vom 27. November 2024, 14:10 Uhr

Kempō-Gruß[1]

Kempō Karate, kurz auch Kempō[2][3][4] (jap. 拳法 kenpō, kana けんぽう, wörtlich „Faustlehre“, sinngemäß „Lehre der Faust-Kampftechnik“)[5][6] genannt, ist ein japanischer Sammelbegriff für verschiedene Kampfkünste. Der Begriff selbst ist die japanische Aussprache des gleichgeschriebenen chinesischen Begriffs Quánfǎ.

Die romanisierte Schreibweise Kempō (veraltet) bzw. Kenpō (Hepburn) rührt von den verschiedenen Transkriptionssystemen des Japanischen zu den Kanjis bzw. Hanzis (chinesisch 拳法, Pinyin quánfǎ, W.-G. ch'üan-fa, Jyutping kyun4faat1)[7][8] her, die in China auf Hochchinesisch als Quánfǎ, veraltet Chuan-fa transkribiert und ausgesprochen werden. Im chinesischen Ursprungsland ist Quánfǎ ein gebräuchlicher Oberbegriff für alle Kampfkunstsysteme. Auf Okinawa und in Japan wurde der chinesische Begriff Kempō bzw. Kenpō in den Jahren nach 1930 ersetzt durch “Karate” (historisch als 唐手, kana からて, wörtl. „chinesische Hand“, besser „chinesische Technik“, heute 空手, kana からて, wörtl. „leere Hand“, besser „waffenlose Technik“).[9][10] Die historische Gründe zur Entscheidung und Nutzung der neuen Kanji-Schreibweise für “kara”-te sind vermutlich mehrere. Einerseits weil es historisch bedingt eine waffenlose Kampfkunst ist, anderseits können sicherlich nationalistische Hintergründe nicht ausgeschlossen werden, um die historische Herkunft und Verbindung dieser Kampfkunst zu verschweigen. Diese „Namensänderung“, durch den homophonen Austausch der ursprünglichen Schriftzeichen fand gegen Ende der Meji-Zeit (1868–1911) statt, in einer Zeit, wo der Nationalismus im Kaiserreich Japan (siehe Japanischer Nationalismus) und weltweit erwachte. (vgl. Tang Soo Do)[11][12][13][14]

Die heute sprachlich übliche romanisierte Schreibung Kenpō nach Hepburn (Kunrei), im Vergleich zur veraltete Schreibung Kempō, wird außerdem als markenrechtliche Abgrenzung – vgl. Wing Chuns Namensrechte – verschiedene Stile ( ryū) genutzt.[5][6][15][16]

Auswanderer von der Insel Okinawa und dem chinesischen Festland brachten ihre Kampfkünste mit nach Hawaii. 1937 wurde unter James Mitose und William Chow der Official Self Defense Club in Honolulu eröffnet, wo unter dem Stilnamen “Kenpo” Jiu Jitsu unterrichtet wurde. Eine Kampfkunst entstand, die japanische Kempō-Techniken mit chinesischen Kung-Fu-Techniken vermischte. Ende der vierziger Jahre trennten sich ihre Wege und Chow gründete seine eigene Schule. Ein Schüler Chows, Ed Parker, entwickelte aus dem bislang Erlernten einen eigenen Stil, indem er Techniken aus dem Boxen, dem Kali sowie dem Ringen mit einbrachte. Er nannte ihn “Ed Parker’s Kenpo Karate” oder auch “American Kenpo Karate”. Chow änderte den Namen seines Stils von “Kenpo” (jap. 拳法 kenpō) auf “Kara-Ho Kempo” (jap. 唐法拳法 kara-hō kempō, also „chinesische Faust-Kampftechnik“)[17][18], um eine Verbindung mit Ed Parkers Stil zu vermeiden. Nach dem Tod Ed Parkers gründeten einige seiner Schüler ihre eigenen “Kenpo”-Systeme, die allerdings alle auf der Basis der Lehre Ed Parkers aufbauen.

Kempō Karate ist dem traditionellen Karate in Inhalten und Etikette (Reishiki) sehr ähnlich. Es werden japanische Fachbegriffe und Wendungen verwendet anstelle der chinesischen Sprache. Auch kleinere Unterschiede im Zeremoniell tendieren ein wenig stärker in Richtung Japan. Die Techniken sind weitgehend identisch zum traditionellen Karate (unterschiedlicher Stilrichtungen), das sich seinerseits aus dem Shaolin-Quánfǎ entwickelt hat.

Chinese Kara-Ho Kempō Karate

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chinese Kara-Ho Kempō Karate ist ein auf Hawaii entwickelter eigenständiger Kampfkunst-Stil. Kempō oder Kenpō wurde über Jahrhunderte in China und auf den japanischen Inseln (insbesondere auf der Hauptinsel Okinawa, hist. Königreich Ryūkyū) geformt, ehe es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Einwanderer aus Asien Hawaii erreichte. Dort entwickelte Professor William Kwai Sun Chow (1914–1987), Sohn eines immigrierten buddhistischen Mönches (Hoon Chow) und einer hawaiischen Mutter (Rose Naehu), eine eigene Stilrichtung, welcher er den Namen “Kara-Ho” (Einheit von Körper, Geist, Seele und Verstand) gab. Nach diversen Namensänderungen (u. a. “Thunderbolt Kenpo” und “Shaolin Kenpo”) entschied sich Chow für den Namen Chinese Kara-Ho Kempo Karate (kurz Kara-Ho Kempō), um damit die Vereinigung von den chinesischen Wurzeln seiner Kampfkunst mit dem japanischen Kempō (von Mitose) auszudrücken.

Durch Großmeister Samuel Alama Kuoha (geb.1946), Schüler Chows und jetziges Oberhaupt des Systems, gelangte “Kara-Ho Kempo” Mitte der 1970er Jahre auf das amerikanische Festland. Inzwischen wird der Stil an Dōjōs in Nordamerika, Australien und Europa gelehrt, in denen ca. 6000 Schüler trainieren. In den 70er Jahren wurde durch Großmeister Kuoha in Zusammenarbeit mit Chow das System grundlegend überarbeitet und stellt heute eine sich extrem von anderen Kempō-Karate-Stilen unterscheidende Kampfkunst dar, so dass im Grunde keine Verwandtschaft mehr erkennbar ist.

Inhalt sind Selbstverteidigungstechniken und Kata, darunter zwölf waffenlose und über fünfzig mit traditionellen japanischen, chinesischen, hawaiischen und philippinischen Waffen. Besonderer Wert wird auf die Anwendung von Ki (Qi), die innere Energie gelegt. Die innere Energie wird nach Tōhei Kōichi Sensei (Aikidō) gelehrt, und zwar in Form der vier Ki-Prinzipien: den einen Punkt halten, totale Entspannung, das Gewicht unten halten, Ki fließen lassen. Diese Prinzipien wurden vom Shihan John Damian (Aikidō) in das System eingeführt, als er Großmeister Kuoha in den Siebzigern unterrichtete.

Seit 1999 wird Kara-Ho Kempō auch in Europa unterrichtet. Zurzeit existieren in Deutschland vier Dōjōs: eines in München, ein weiteres in Nossen, welches nahe Dresden liegt, und eines in Dresden. In Berlin gibt es die Möglichkeit, die Kampfkunst nach Professor Chow zu trainieren.

American Kenpō Karate (Ed Parkers Kenpō)

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American Kenpo Karate ist eine von Edmund Kealoha Parker geschaffene Kampfkunst, die eine alte, aber andererseits auch eine moderne Methode der Selbstverwirklichung und Selbstverteidigung darstellt. Alte, effektive Kampftechniken wurden mit Erkenntnissen der moderneren Wissenschaft kombiniert, was auch auf der “Straße” funktionieren soll. Alte Kampftechniken wurden nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu einem logischen System zusammengefügt. American Kenpo enthält Einflüsse aus der chinesischen, japanischen, okinawanischen, hawaiischen und amerikanischen Kultur.

In den 1970er Jahren brachte Rainer Schulte, ein Amerikaner mit deutschen Wurzeln, Ed Parkers Kenpo Karate nach Europa. Erster Vertreter in Deutschland war Christian Springer (IKKA). Nach vielen Jahren Inaktivität in Deutschland wurde 1996 die American Kenpo Karate Association (AKKA) durch Mirco Berwing gegründet und in Folge weitere Schulen aufgebaut.

Fachverbände in Deutschland

Shaolin-Kempō (Kempō Naadaa)

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In dieser Kampfkunst sollen Körper, Geist und Seele durch Meditation und Taijiquan sowie Goshin-Jutsu und Shaolin-Kempō und die Waffentechniken , Arnis und Schwert durch ein ganzheitliches Trainingsprinzip in Einklang gebracht werden. Die Waffenkünste sind dem zweiten und ersten (und damit höheren) Kyū-Grad vorbehalten, da für den Umgang mit Waffen technisches Können Voraussetzung ist. Ziel des Trainings sind die Verbesserung der Körperbeherrschung und die Selbstfindung durch die Effekte des Qigong und des Taijiquans.

Europäische Sichtweise: Shaolin-Kempō (Kempō Naadaa) ist das Grundlagensystem des Chen Tao Wushu (Kampfkünste von Shifu Tze). Man versteht darunter in Europa, insbesondere in den Niederlanden, Belgien, Italien und Deutschland in erster Linie die Kampfkunst, die Shifu Tze in den 1950er-Jahren in die Niederlande eingeführt hat und die von ihm zwischen 1966 und ca. 1985 auch in Deutschland, vornehmlich am Niederrhein und im Ruhrgebiet unterrichtet und verbreitet wurde. Shifu Tze erlernte in den 1930er und 1940er Jahren in Asien verschiedene Kampfsysteme und brachte dieses Können und Wissen dann nach Europa.

Fachverbände in Deutschland

  • World-Martial-Arts-Association Republic of China (WMAA-ROC)
  • Kampfkunst Kollegium Deutschland
  • KF Karate Fachsportschulen – größte deutsche Schulkette die Kempo Karate praktiziert
  • Deutsche Wushu Federation (DWF) mit den Fachschaften "Shaolin Kempo" und "Chen Tao Wushu"
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. China, Japan, Okinawa, Korea, Vietnam, Thailand, Burma, Indonesien, Indien, Mongolei, Philippinen, Taiwan u. a. – Edition Budo-Studien-Kreis (Edition BSK). 1. Auflage. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00838-1 (Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 9. März 2021] umfassendes Nachschlagewerk der ostasiatischen Kampfkünste: Stile, Techniken, Waffen, Fachbegriffe, berühmte Vertreter u. a. als E-Book).

Einzelnachweise

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  1. Geschlosse und offene Hand („geschlossene Faust und offene Hand“) zur Symbolisierung von Yin und Yang – Traditioneller Gruß im alten China, insbesondere bei kampfkunstkundige Menschen.
  2. Der Begriff „Quánfǎ bzw. Kenpō (Kempō) – 拳法“ stammt aus dem Chinesischen und ist eine Wortzusammensetzung (vgl. Silbenwort), das für „術的技 / 术的技 – Technik der chinesische Faustkampf“ steht. Der Begriff wird meist mit „chinesisches Boxen“, „chinesische Boxtechnik“, „chinesische Faustkampftechnik“, „Technik der chinesische Kampfkunst“, „Kungfu“ etc. übersetzt.
  3. Begriff „quanshu – 拳术拳術)“. In: zdic.net. Handian – 汉典, abgerufen am 8. Juni 2019 (chinesisch).
  4. Begriff „jifa – 技法“. In: zdic.net. Handian – 汉典, abgerufen am 8. Juni 2019 (chinesisch, deutsch, englisch).
  5. a b Begriff „kenpo, kempo – 拳法, けんぽう“. In: wadoku.de. Wadoku e. V., abgerufen am 10. Januar 2019 (deutsch, japanisch).
  6. a b Begriff „kenpo, kempo – 拳法, けんぽう“. In: tangorin.com. Tangorin – 単語林, abgerufen am 10. Januar 2019 (englisch, japanisch).
  7. Begriff „quanfa – 拳法“. In: zdic.net. Handian – 汉典, abgerufen am 10. Januar 2019 (chinesisch, deutsch, englisch).
  8. Begriff „quanfa – 拳法“. In: dict.revised.moe.edu.tw. Abgerufen am 10. Januar 2019 (chinesisch).
  9. Begriff „te – 手, て“. In: wadoku.de. Wadoku e. V., abgerufen am 3. April 2019 (deutsch, japanisch).
  10. Begriff „te – 手, て“. Tangorin – 単語林, abgerufen am 3. April 2019 (englisch, japanisch).
  11. Begriff „karate – 空手, 唐手, からて“. Tangorin – 単語林, abgerufen am 10. Januar 2019 (englisch, japanisch).
  12. Begriff „karate – 空手, 唐手, からて“. In: wadoku.de. Wadoku e. V., abgerufen am 10. Januar 2019 (deutsch, japanisch).
  13. Begriff „kara – 唐, から“. In: wadoku.de. Wadoku e. V., abgerufen am 10. Januar 2019 (deutsch, japanisch).
  14. Begriff „kara – 空, から“. Tangorin – 単語林, abgerufen am 10. Januar 2019 (englisch, japanisch).
  15. Begriff „ryū – 流, りゅう“. In: wadoku.de. Wadoku e. V., abgerufen am 3. April 2019 (deutsch, japanisch).
  16. Begriff „ryū – 流, りゅう“. Tangorin – 単語林, abgerufen am 3. April 2019 (englisch, japanisch).
  17. Begriff „hou – 法, ほう“. In: wadoku.de. Wadoku e. V., abgerufen am 19. Januar 2019 (deutsch, japanisch).
  18. Begriff „hou – 法, ほう“. Tangorin – 単語林, abgerufen am 10. Januar 2019 (englisch, japanisch).