„Rudi Völler“ – Versionsunterschied
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[[Image:424px-Rudi Völler 06-2004.jpg|thumb|Rudi Völler]] |
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'''Rudolf (Rudi) Völler''' ''(Spitzname: Tante Käthe)'' (* [[13. April]] [[1960]] in [[Hanau]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Fußballspieler]]. Vom [[2. Juli]] [[2000]] bis zum [[24. Juni]] [[2004]] war er [[Teamchef]] der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Fußballnationalmannschaft]]. Derzeit bekleidet er das Amt des Sportdirektors beim [[Bundesliga|Bundesligisten]] [[Bayer Leverkusen]]. |
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| bildname = Rudi-Voeller.jpg |
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| bildunterschrift = Rudi Völler (2014) |
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| langname = Rudolf Völler |
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| geburtstag = [[13. April]] [[1960]] |
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| geburtsort = [[Hanau]] |
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| geburtsland = [[Deutschland]] |
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| sterbedatum = |
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| sterbeort = |
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| sterbeland = |
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| größe = 180 cm |
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| position = [[Stürmer (Fußball)|Sturm]] |
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| jugendvereine_tabelle = |
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{{Team-Station|1968–1975|[[TSV 1860 Hanau]]}} |
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{{Team-Station|1975–1977|[[Kickers Offenbach]]}} |
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| vereine_tabelle = |
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{{Team-Station|1977–1980|[[Kickers Offenbach]]|73 (19)}} |
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{{Team-Station|2000–2004|[[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]] ([[Teamchef (Trainer)|Teamchef]])}} |
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'''Rudolf „Rudi“ Völler''' (* [[13. April]] [[1960]] in [[Hanau]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Fußball]]-Funktionär und früherer Spieler sowie Trainer. In seiner Spielerkarriere von 1977 bis 1996 war er in Deutschland, Frankreich und Italien aktiv und galt als einer der besten [[Mittelstürmer]] seiner Generation. Von 1982 bis 1994 spielte er 90 Mal für die [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutsche Nationalmannschaft]] und wurde [[Fußball-Weltmeisterschaft 1990|1990 mit ihr Weltmeister]]. Im Jahr 1992 war er kurzzeitig ihr [[Mannschaftskapitän]]. Mit [[Olympique Marseille]] gewann er [[UEFA Champions League 1992/93|1993]] die [[UEFA Champions League|Champions League]]. |
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== Fußballspieler == |
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Rudi Völler begann bereits als Kind beim [[TSV 1860 Hanau]] mit dem Fußballspielen. [[1976]] wechselte er zu [[Kickers Offenbach]] und spielte ab [[1980]] als Profi in der [[Fußball-Bundesliga|deutschen Bundesliga]] beim [[TSV 1860 München]]. Nach dessen Abstieg [[1981]] spielte er ein Jahr in der zweiten Liga. 1982 wechselte er zum [[SV Werder Bremen]]. Rudi Völler wurde bald in die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes berufen, für die er neunzig Mal spielte und 47 Tore schoss, was ihn gemeinsam mit [[Jürgen Klinsmann]] zum zweiterfolgreichsten [[Torjäger]] der [[deutsche Fußballnationalmannschaft|Nationalmannschaft]] macht. [[1987]] wechselte er vom SV Werder Bremen zum [[AS Rom]] und [[1992]] zu [[Olympique Marseille]]. 1993 gewann Völler mit Marseille den [[Europapokal der Landesmeister]]. [[1994]] kehrte er nach Deutschland zurück und beendete [[1996]] bei [[Bayer 04 Leverkusen]] seine aktive Karriere, um danach als Sportdirektor für den Verein zu arbeiten. |
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Von 2000 bis 2004 war er [[Teamchef (Trainer)|Teamchef]] der deutschen Nationalmannschaft, die unter seiner Leitung [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|2002]] Vize-[[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]] wurde. |
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Bei [[Bayer 04 Leverkusen]] war er 2000 und 2005 Interimstrainer. 2004 trainierte er kurzzeitig die [[AS Rom]]. |
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== Statistik == |
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=== Länderspiele === |
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*43 während der Spielzeit beim [[AS Rom]] |
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*41 während der Spielzeit bei [[SV Werder Bremen]] |
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*6 während der Spielzeit bei [[Olympique Marseille]] |
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Von 1996 bis 2000 sowie von Anfang 2005 bis 2018 war er bei Bayer 04 [[Sportdirektor]], von 2018 bis 2022 ''Geschäftsführer Sport''. 2022 bis 2023 saß er im Gesellschafterausschuss der Fußball GmbH. |
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=== Bundesligaspiele und -tore === |
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*97 Tore in 137 Spielen für den [[SV Werder Bremen]] |
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*26 Tore in 62 Spielen für [[Bayer 04 Leverkusen]] |
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*9 Tore in 33 Spielen für den [[TSV 1860 München]] |
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Als Mitglied einer „Task-Force“ stand er dem [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bund]] (DFB) bei der Vorbereitung auf die [[Fußball-Europameisterschaft 2024|Heim-EM 2024]] beratend zur Seite. Seit Februar 2023 ist er der Sportdirektor unter anderem für die A-Nationalmannschaft. Im September 2023 betreute er die Nationalelf nochmals für ein Spiel als Teamchef. |
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=== Erfolge als Spieler === |
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* [[Fußballweltmeisterschaft 1990|Weltmeister 1990 mit Deutschland]] |
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*Vize-Weltmeister 1986 |
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*Vize-Europameister 1992 |
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*Europapokalsieger der Landesmeister 1993 |
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*Deutschlands Fußballer des Jahres 1983 |
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*Italienischer Pokalsieger 1991 |
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*Torschützenkönig der Bundesliga 1983 |
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== Jugend == |
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Rudi Völler wurde 1960 in Hanau ([[Hessen]]) als einer von zwei Söhnen von Kurt (1925–2016) und Ilse Völler (1928–2022) geboren. Der Vater war gelernter [[Zerspanungsmechaniker|Dreher]], arbeitete später als Lagermeister und war Jugendbetreuer beim örtlichen Fußballverein [[TSV 1860 Hanau]], bei dem er auch als Spieler aktiv gewesen war. Die Mutter arbeitete nebenher als Näherin und Putzfrau. Völlers Bruder Dieter starb 2014 im Alter von 67 Jahren an den Folgen von [[Lungenkrebs]].<ref>[https://www.t-online.de/sport/id_71122158/rudi-voeller-trauert-um-seinen-bruder-dieter.html ''Rudi Völler trauert um seinen Bruder.''] In: [[t-online.de]], 23. September 2014, abgerufen am 14. August 2022.</ref> |
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* [[Fußballweltmeisterschaft 2002|Vizeweltmeister 2002 mit Deutschland]] |
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Mit acht Jahren nahm sein Vater ihn zum ersten Mal mit zum Training. Völler wollte von Anfang an nur im Sturm spielen und entpuppte sich schnell als Talent. Ab der C-Jugend spielte er im Sturm des TSV und erzielte von da an 40 bis 50 Tore pro Saison. Mit 15 Jahren wurde er von dem Offenbacher Talentspäher [[Hermann Nuber]] entdeckt. |
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=== Vereine === |
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*1968 - 1975: [[TSV 1860 Hanau]] |
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*1975 - 1980: [[Kickers Offenbach]] |
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*1980 - 1982: [[TSV 1860 München]] |
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*1982 - 1987: [[SV Werder Bremen]] |
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*1987 - 1992: [[AS Rom]] |
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*1992 - 1994: [[Olympique Marseille]] |
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*1994 - 1996: [[Bayer Leverkusen]] |
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Er besuchte die [[Realschule]] sowie eine Hanauer kirchliche sogenannte [[Sonntagsschule]]. Nach seinem [[Mittlerer Schulabschluss|Realschulabschluss]] wollten ihn die [[Kickers Offenbach]] verpflichten, doch Völler absolvierte zunächst eine [[Berufsausbildung]] zum [[Bürokaufmann]]. Als [[Lehrling|Auszubildender]] arbeitete er auf der Kickers-Geschäftsstelle und später beim Unternehmen ''[[GKN (Unternehmen)#Löhr & Bromkamp|Löhr & Bromkamp]],'' das [[Gelenkwelle]]n für [[Kraftfahrzeug]]e herstellte. |
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== Fußballtrainer und -manager == |
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Nach der [[Fußball-Europameisterschaft 2000|EM 2000]], bei der die deutsche Nationalelf unter [[Erich Ribbeck]] als Titelverteidiger schon in der Vorrunde als Gruppenletzter ausgeschieden war, wurde Völler Teamchef der DFB-Auswahl. |
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== Vereinskarriere == |
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Ursprünglich sollte Völler den Posten nur ein Jahr lang (bis 2001) inne haben, bis [[Christoph Daum]]s Vertrag bei [[Bayer 04 Leverkusen]] auslief und dieser den Posten übernehmen konnte. Als Daum jedoch auf Grund von Vorwürfen wegen Drogenmissbrauchs nicht mehr für das Amt des Bundestrainers berücksichtigt werden konnte, wurde Völler auf Dauer eingestellt. |
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=== Offenbach und 1860 München === |
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Mit 16 Jahren trainierte Völler erstmals mit der Profimannschaft des damaligen [[2. Fußball-Bundesliga|Zweitligisten]] Kickers Offenbach. Als 17-Jähriger gab er im November 1977 sein Debüt in der ersten Mannschaft. In dieser Saison absolvierte er noch fünf weitere Ligaspiele und erzielte im Januar 1978 sein erstes Profitor für die Kickers. |
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Vor der [[2. Fußball-Bundesliga 1978/79|Saison 1978/79]] unterschrieb er bei den Kickers seinen ersten Profivertrag. Er spielte noch bis zum Ende der Saison 1979/80 in [[Offenbach am Main]] und brachte es am Ende auf insgesamt 74 Spiele mit 18 Toren. |
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Seinen größten Erfolg erzielte Völler im Jahr 2002. Entgegen vieler anderslautender Prognosen der Experten, die ein frühes Aus prophezeiht hatten, wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|WM 2002]] in [[Südkorea]] und [[Japan]] Vizeweltmeister. |
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Im Jahre 1980 wechselte Völler für eine Ablöse über 700.000 [[Deutsche Mark|DM]] zum [[Fußball-Bundesliga|Erstligisten]] [[TSV 1860 München]]. In seiner ersten Erstligasaison gelangen ihm in 33 Spielen neun Tore, doch der TSV 1860 stieg in die 2. Bundesliga ab. Obwohl Völler in der [[2. Fußball-Bundesliga 1981/82|Saison 1981/82]] mit 37 Toren Torschützenkönig wurde, wurde der direkte Wiederaufstieg um einen Punkt verpasst. Wegen großer finanzieller Belastungen entzog der DFB dem TSV die Lizenz, ein Zwangsabstieg in die drittklassige [[Fußball-Bayernliga|Bayernliga]] war die Folge. Völler wechselte daraufhin zu dem ambitionierten Erstligisten [[Werder Bremen]], der die vorangegangene Saison als Aufsteiger mit dem fünften Platz abgeschlossen hatte. Er sollte bei Bremen als Mittelstürmer der Nachfolger des ehemaligen Nationalspielers [[Erwin Kostedde]] werden. |
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Am 6. September 2003 bekam er nach einem EM-Qualifikationsspiel auf [[Island]] (0:0) einen Wutausbruch vor laufender Kamera, da seine Mannschaft von den ARD-Moderatoren [[Gerhard Delling]] und [[Günter Netzer]] stark kritisiert worden war. Am 11. Oktober 2003 schaffte er mit seiner Mannschaft die Qualifikation für die [[Fußball-Europameisterschaft 2004|EM 2004]] in Portugal. Nachdem die Nationalmannschaft bei der EM 2004 bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt als Teamchef der deutschen Nationalelf. |
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=== Werder Bremen === |
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Am 31. August 2004 wurde Völler neuer [[Teamchef]] beim italienischen Fußballverein AS Rom. Bereits am 25. September 2004 trat er wegen der ausbleibenden sportlichen Erfolge wieder zurück. |
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In der [[Fußball-Bundesliga 1982/83|Saison 1982/83]] wurde Werder Bremen punktgleich mit dem Meister Hamburger SV Vizemeister und Völler in seiner ersten Bremer Spielzeit Bundesliga-Torschützenkönig. Im Frühjahr 1983 lag Völler ein unterschriftsreifes Angebot des italienischen Erstligisten [[AC Turin]] vor. Sein Berater [[Holger Klemme]] hatte mit Turin einen Zweijahresvertrag ausgehandelt, der Völler 1,5 Millionen D-Mark Gehalt eingebracht hätte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830324.pdf/ASV_HAB_19830324_HA_021.pdf |titel=„Neue Gesichtspunkte“ im Fall Rudi Völler |werk=Hamburger Abendblatt |datum=1983-03-24 |format=PDF |abruf=2021-09-04}}</ref> Völler lehnte das finanziell bessere Angebot Turins ab und verlängerte stattdessen seinen Vertrag mit Werder.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830325.pdf/ASV_HAB_19830325_HA_020.pdf |titel=Das Gehalt von den Sponsoren |werk=Hamburger Abendblatt |datum=1983-03-25 |format=PDF |abruf=2021-09-04}}</ref> In den Kalenderjahren 1983 und 1985 erzielte Völler mit zehn Treffern mehr Auswärtstore als jeder andere Spieler der Bundesliga und stellte damit zugleich eine Bestmarke auf, die von [[Marvin Ducksch]] erst im Jahr 2023 ebenfalls für Werder Bremen spielend eingestellt wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=sts |url=https://www.kicker.de/duckschs-perfektes-jahr-voeller-bestmarke-eingestellt-985075/artikel |titel=Duckschs „perfektes Jahr“ – Völler-Bestmarke eingestellt: „Gemischte Gefühle“ nach 2:2 in Gladbach |werk=kicker.de |sprache=de-DE |datum=2023-12-15 |abruf=2023-12-17}}</ref> |
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In den Spielzeiten [[Fußball-Bundesliga 1984/85|1984/85]] und [[Fußball-Bundesliga 1985/86|1985/86]] folgten weitere Vizemeisterschaften mit Werder Bremen, 1986 abermals wegen der schlechteren Tordifferenz. Dabei wurde er im vorletzten Spiel der Hinserie im Spiel bei Bayern München von [[Klaus Augenthaler]] so schwer gefoult, dass er fast die komplette Rückrunde ausfiel und erst am vorletzten Spieltag der Saison gegen die Bayern wieder eingewechselt werden konnte. |
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Seit dem 18. Januar 2005 fungiert Völler erneut als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen. Am 16. September 2005 wurde er als Nachfolger von [[Klaus Augenthaler]] Übergangstrainer für drei Bundesligaspiele. Am 9. Oktober 2005 gab er das Traineramt an [[Michael Skibbe]] ab und arbeitet seitdem wieder als Sportdirektor. |
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In seiner [[Fußball-Bundesliga 1986/87|letzten Saison]] an der Weser traf er in 30 Spielen 22-mal. Insgesamt stehen für ihn 97 Erstligatore in 137 Partien im Werder-Trikot zu Buche.<ref>{{Cite web | url = https://www.rsssf.org/players/voellerdata.html | title = Rudolf Völler – Matches and Goals in Bundesliga | author = Matthias Arnhold | date = 2013-07-04 | accessdate = 2019-04-13 | publisher = [[Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation|RSSSF]]}}</ref> |
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=== Im Ausland === |
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Im Jahre 1987 wechselte er vom SV Werder Bremen zur [[AS Rom]] in die [[Serie A]], in der er mit seinem Verein in der [[Serie A 1987/88|Saison 1987/88]] den dritten Platz erreichte. Mit der AS Rom gewann er 1991 den [[Coppa Italia|italienischen Pokal]] und erreichte im gleichen Jahr das Finale des [[UEFA Europa League|UEFA-Cup]], in dem seine Mannschaft allerdings [[Inter Mailand]] unterlag. 1992 kamen Völler und die AS Rom bis ins Viertelfinale des [[Europapokal der Pokalsieger 1991/92|Europapokals der Pokalsieger]], in welchem die Mannschaft jedoch gegen den späteren Finalisten [[AS Monaco]] ausschied, der dann im Finale gegen Völlers ehemaligen Verein Werder Bremen unterlag. |
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Zur Spielzeit 1992/93 wechselte er zu [[Olympique Marseille]], wo er – als erster deutscher Fußballspieler überhaupt – 1993 die erste Ausgabe der [[UEFA Champions League|Champions League]], vormals Europapokal der Landesmeister, gewann. Völler wurde im Finale, das die Franzosen 1:0 gegen die AC Mailand gewannen, in der 78. Minute gegen Jean-Christophe Thomas ausgewechselt. |
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=== Bayer 04 Leverkusen === |
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Im Jahre 1994 kehrte er nach Deutschland zurück. Für [[Bayer 04 Leverkusen]] absolvierte er 62 Bundesligaspiele und erzielte 26 Tore, bevor er schließlich 1996 seine aktive Karriere beendete, um danach bis 2000 als Sportdirektor für den Verein zu arbeiten. |
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== Nationalmannschaft == |
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Von 1979 bis 1982 bestritt er 19 Spiele für die U-21-Nationalmannschaft und schoss dabei 10 Tore. 1982 wurde er U-21-Vizeeuropameister und erzielte im ersten Endspiel in [[Sheffield]] gegen England das Tor für die deutsche Mannschaft bei der 1:3-Niederlage. Im mit 3:2 gewonnenen Rückspiel in Bremen kam er nicht zum Einsatz. Zudem bestritt er 1980 drei Spiele für die [[Deutsche B-Fußballnationalmannschaft|B-Nationalmannschaft]]. |
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Im Frühjahr 1982 nominierte [[Bundestrainer (DFB)|Bundestrainer]] [[Jupp Derwall]] Völler als einzigen Zweitligaspieler in den vorläufigen 40-Spieler-Kader für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1982|WM in Spanien]]. Letztendlich zog Derwall aber die etablierten Stürmer [[Klaus Fischer (Fußballspieler)|Klaus Fischer]] und [[Horst Hrubesch]] vor. Am 17. November 1982 debütierte Völler schließlich bei der 0:1-Niederlage in [[Nordirische Fußballnationalmannschaft|Nordirland]] in der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Nationalmannschaft]], als er für [[Lothar Matthäus]] eingewechselt wurde. |
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Bei der für die bundesdeutsche Auswahl enttäuschenden [[Fußball-Europameisterschaft 1984|EM 1984]] erreichten viele seiner Mitspieler nicht annähernd ihre Leistungsgrenze. Völler dagegen erzielte in den drei Vorrundenspielen, nach denen Deutschland ausschied, die beiden einzigen Tore für sein Team. Somit war er einer der wenigen bundesdeutschen Spieler, die die EM zumindest in Teilen als Erfolg verbuchen konnten. |
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Trotz einer langen Verletzungspause in der vorausgegangenen Saison wurde Völler für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1986|WM 1986]] nominiert und erreichte mit der deutschen Mannschaft das Finale. Er war mit diesmal drei Toren wie bei der EM zwei Jahre zuvor bester deutscher Torschütze im Turnier. Zwei seiner Tore erzielte er nach Einwechslungen und war dadurch bis zur WM 2014 erfolgreichster Einwechselspieler der deutschen Mannschaft bei Weltmeisterschaften, bevor dieser statistische Rekord von [[André Schürrle]] abgelöst wurde, der in diesem Turnier drei Jokertore erzielte. Bei der [[Fußball-Europameisterschaft 1988|EM 1988]] wurde er in allen vier Spielen eingesetzt und erzielte in der Partie gegen Spanien beide Tore zum 2:0-Sieg. |
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Zwei Jahre später, 1990, wurde Völler mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft Weltmeister: Beim 1:0-Sieg gegen [[Argentinien]] im Finale von [[Rom]] war es Völler gewesen, der nach Auffassung des Schiedsrichters im Strafraum gefoult worden war, bevor [[Andreas Brehme]] den anschließenden Elfmeter zum 1:0 verwandelte. Noch mehr in Erinnerung als der umstrittene Elfmeter blieb vielen aber eine Situation im Achtelfinale, während welchem er vom niederländischen Nationalspieler [[Frank Rijkaard]] mehrmals bespuckt wurde, Völler dann aber zusammen mit Rijkaard nach einer Auseinandersetzung vom Platz gestellt wurde. |
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Als sich [[Lothar Matthäus]] 1992 am Knie verletzte und nicht an der [[Fußball-Europameisterschaft 1992|EM im selben Jahr]] teilnehmen konnte, wurde Völler Kapitän der Nationalmannschaft. Im Turnier brach er sich allerdings im ersten Spiel gegen die [[Fußballnationalmannschaft der UdSSR|GUS]] den Arm und konnte bei den weiteren Spielen nicht mehr eingesetzt werden.<ref>{{Webarchiv |url=http://sport.ard.de/euro2008/rueckblick/euro-1992.jsp |text=ARD-Euro-Rückblick 1992 |wayback=20080612033708}}</ref> Anschließend gab er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/archive/1992/pdf/19920629.pdf/ASV_HAB_19920629_HA_015.pdf |titel=Neue Männer braucht Weltmeister Deutschland |werk=Hamburger Abendblatt |datum=1992-06-29 |abruf=2023-03-07}}</ref> und wurde Mitte Oktober 1992 mit einem Länderspiel gegen Mexiko verabschiedet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/archive/1992/pdf/19921015.pdf/ASV_HAB_19921015_HA_033.pdf |titel=Rudi Völler: Zum Abschied ein Tor |werk=Hamburger Abendblatt |datum=1992-10-15 |abruf=2023-03-07}}</ref> In der Vorbereitung auf die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1994|WM 1994]] kehrte er in die DFB-Auswahl zurück.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/archive/1994/pdf/19940528.pdf/ASV_HAB_19940528_HA_006.pdf |titel=Der WM-Test gegen Irland |werk=Hamburger Abendblatt |datum=1994-05-28 |abruf=2023-03-07}}</ref> Völler erzielte bei der WM in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] dann im Achtelfinale gegen [[Belgische Fußballnationalmannschaft|Belgien]] zwei Tore (Endstand 3:2). Das Viertelfinale gegen [[Bulgarische Fußballnationalmannschaft|Bulgarien]], wonach Deutschland ausschied, war sein letztes Spiel in der Nationalmannschaft. |
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Für die Nationalmannschaft spielte er 90 Mal und erzielte 47 Tore.<ref>{{Cite web | url = https://www.rsssf.org/miscellaneous/voeller-intlg.html | title = Rudolf "Rudi" Völler – Goals in International Matches | author = Roberto Mamrud | date = 2002-11-02 | accessdate = 2019-04-13 | publisher = [[Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation|RSSSF]]}}</ref> Diese Trefferzahl macht ihn gemeinsam mit [[Jürgen Klinsmann]] zum vierterfolgreichsten Torschützen der deutschen Nationalmannschaft hinter [[Miroslav Klose]] (71), [[Gerd Müller]] (68) und [[Lukas Podolski]] (49).<ref name="dfb.de">{{Webarchiv |url=http://www.dfb.de/index.php?id=500005 |text=Rekordschützen der deutschen Nationalmannschaft auf dfb.de |wayback=20140705043501}}</ref> Er bestritt 15 WM-Spiele und schoss dabei acht Tore sowie acht EM-Spiele, bei denen er vier Tore erzielte. |
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== Trainer und Manager == |
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[[Datei:Rudi Völler Bühne (cropped).jpg|mini|hochkant|Rudi Völler (2016)]] |
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Am 2. Juli 2000, kurz nach der [[Fußball-Europameisterschaft 2000|EM]], bei der die deutsche Nationalelf unter [[Erich Ribbeck]] als Titelverteidiger schon in der Vorrunde als Gruppenletzter ausgeschieden war, wurde Völler [[Teamchef (Trainer)|Teamchef]] der DFB-Auswahl. |
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Ursprünglich sollte [[Christoph Daum]] nach dem Auslaufen seines Vertrags bei [[Bayer 04 Leverkusen]] 2001 Bundestrainer werden, wurde jedoch wegen nachgewiesenen Drogenkonsums nicht mehr berücksichtigt. Daraufhin wurde Völler unbefristet eingestellt. Für knapp einen Monat war er im Herbst 2000 nach der Entlassung von Daum gleichzeitig Interimstrainer bei Bayer 04 Leverkusen. |
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Seinen größten Erfolg erzielte Völler 2002: Entgegen der Prognosen vieler Experten, die ein frühes Aus prophezeit hatten, schaffte er mit der deutschen Nationalmannschaft bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|WM 2002]] in [[Südkorea]] und [[Japan]] den Sprung ins Finale. Deutschland unterlag gegen Brasilien mit 0:2. |
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Für Schlagzeilen sorgte Völler am 6. September 2003, als er nach einem enttäuschenden 0:0 der deutschen Nationalelf in einem EM-Qualifikationsspiel in [[Island]] gegen die ''„Brasilianer des Nordatlantik“'' (Zitat [[Gerhard Delling]]) in einem Live-Interview mit dem ARD-Moderator [[Waldemar Hartmann]] seinen Unmut bekundete, nachdem er zur schlechten Leistung seiner Mannschaft befragt worden war. Er attackierte vor laufender Kamera insbesondere den Moderator Delling und den Experten [[Günter Netzer]] wegen ihrer seiner Meinung nach unsachgemäßen und negativen Berichterstattung. Hartmann, der dies nicht gelten lassen wollte, wurde deswegen von Völler ebenfalls zurechtgewiesen. So kam der Vorwurf seitens Völler, Hartmann habe „drei [[Weizenbier]] getrunken“ und könne somit ganz „locker“ negativ über die deutsche Mannschaft berichten.<ref>[[tz|tz.de]]: [http://www.tz.de/sport/fussball/waldemar-hartmann-rudi-voeller-ewig-dankbar-zr-3092930.html Weißbier-Waldi ist Völler auf ewig dankbar], abgerufen am 10. Oktober 2017</ref> Völler entschuldigte sich später öffentlich für seine Wortwahl, hielt aber an seiner grundsätzlichen Kritik einer seiner Ansicht nach desavouierenden Berichterstattung fest. |
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Die „Wutrede“ Völlers kam vor allem deshalb zustande, weil sich Völler etwas früher als sonst im Studio eingefunden hatte und so die Vorberichterstattung Netzers und Dellings, der das Spiel als „[absoluten neuen] Tiefpunkt“ deklariert hatte, mitbekam. ARD-Moderator Hartmann erklärte dies später in einem Interview: Normalerweise hätten die Trainer nach dem Spiel immer eine „Cooldown-Phase“, „[a]ber das war ja eher eine Bezirkssportanlage in [[Reykjavík]]. Er kam drei Treppchen hoch und drei Treppchen runter direkt ins Studio. Und er konnte erstmals hören, was Günter Netzer und Gerhard Delling zum Spiel gesagt haben.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/sport/kaese-guru-weizenbier-vor-zehn-jahren-der-wutausbruch-von-rudi-voeller/8745716.html |titel=„Käse, Guru, Weizenbier“ – Vor zehn Jahren: Der Wutausbruch von Rudi Völler |hrsg=tagesspiegel.de |datum=2013-09-05 |abruf=2018-05-29}}</ref> |
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Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der [[Fußball-Europameisterschaft 2004|EM 2004]] bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt als Teamchef der deutschen Nationalelf. |
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Am 30. August 2004 wurde Völler neuer Trainer beim italienischen Fußballverein [[AS Rom]]. Bereits am 25. September 2004 trat er wegen des ausbleibenden sportlichen Erfolgs jedoch wieder zurück. |
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Seit dem 18. Januar 2005 fungierte Völler erneut als [[Sportdirektor]] von Bayer 04 Leverkusen. Am 16. September 2005 wurde er als Nachfolger von [[Klaus Augenthaler]] Übergangstrainer für drei Bundesligaspiele. Am 9. Oktober 2005 gab er das Traineramt an [[Michael Skibbe]] ab und arbeitete seitdem wieder als Sportdirektor. |
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Im April 2014 wurde Völler nach der 1:2-Niederlage beim [[Hamburger SV]] mit einer Geldstrafe in Höhe von 8.000 Euro belegt, weil er Schiedsrichter [[Bastian Dankert|Dankert]] Parteilichkeit vorgeworfen hatte: „Der 13. Mann des HSV war Herr Dankert. Wenn der HSV den Antrag stellt, dass Herr Dankert noch eines der letzten Spiele pfeift, werden sie definitiv nicht absteigen.“<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.spiegel.de/sport/fussball/rudi-voeller-geldstrafe-nach-schiedsrichter-kritik-fuer-bayer-chef-a-964850.html |titel=Wegen Schiedsrichterkritik DFB verurteilt Völler zu Geldstrafe |hrsg=Spiegelonline |datum=2014-04-16 |abruf=2018-04-27}}</ref> |
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Am 24. Februar 2016 wurde Völler vom DFB erneut zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro verurteilt, nachdem er nach der 0:1-Niederlage gegen [[Borussia Dortmund]] Schiedsrichter [[Felix Zwayer]] Parteilichkeit vorgeworfen hatte.<ref name="DFB">[http://www.dfb.de/news/detail/10000-euro-geldstrafe-fuer-rudi-voeller-140519/ ''10.000 Euro Geldstrafe für Rudi Völler''], dfb.de, abgerufen am 24. Oktober 2016</ref> In dem Spiel war ein schnell ausgeführter Freistoß des Dortmunder [[Matthias Ginter]] von [[Pierre-Emerick Aubameyang]] im Leverkusener Tor untergebracht worden. Problematisch war allerdings, dass der Freistoß sechs Meter vor dem Ort des Vergehens (Foul) ausgeführt wurde,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.eurosport.de/fussball/bundesliga/2015-2016/gegen-dortmund-roger-schmidt-sorgt-fur-spielunterbrechung-in-leverkusen_sto5187482/story.shtml |titel=Bundesliga-Eklat in Leverkusen: Gegen Dortmund: Roger Schmidt sorgt für Spielunterbrechung in Leverkusen |hrsg=eurosport.de |datum=2016-02-21 |abruf=2018-04-27}}</ref> was zwar laut dem Vorsitzenden der DFB-Schiedsrichterkommission, [[Herbert Fandel]], regeltechnisch regelgerecht war,<ref name="FAZ">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/eklat-in-leverkusen-zwischen-roger-schmidt-und-felix-zwayer-14083754.html |titel=Bundesliga-Eklat in Leverkusen: DFB ermittelt gegen Schmidt und Völler |hrsg=faz.net |datum=2016-05-22 |abruf=2018-04-27}}</ref> jedoch trotzdem eine strittige Entscheidung darstellt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/bayer-leverkusen/article152480753/Trainer-provoziert-Spielunterbrechung-in-Leverkusen.html |titel=Trainer provoziert Spielunterbrechung in Leverkusen |hrsg=welt.de |datum=2016-02-21 |abruf=2018-04-27}}</ref> In der Folge protestierte Leverkusens Trainer [[Roger Schmidt]] so heftig, dass er von Zwayer auf die Tribüne verwiesen wurde. Zwayer teilte Schmidt diese Entscheidung jedoch nicht direkt mit, sondern ließ sie über Leverkusens Kapitän [[Stefan Kießling (Fußballspieler)|Stefan Kießling]] an Schmidt ausrichten. Schmidt weigerte sich, auf die Tribüne zu gehen, und ließ Kießling ausrichten, er gehe nur, wenn Zwayer ihm die Entscheidung persönlich mitteile. Daraufhin unterbrach Zwayer die Partie für rund neun Minuten und schickte die Mannschaften in die Kabinen. Erst als Schmidt auf der Tribüne Platz genommen hatte, wurde die Partie wieder angepfiffen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/spieltag/1-bundesliga/2015-16/22/2855124/spielbericht_bayer-leverkusen-9_borussia-dortmund-17.html |titel=Bayers Negativserie hält – Sokratis verletzt: Zwayer stiehlt Aubameyang die Show |hrsg=kicker.de |datum=2016-02-21 |abruf=2018-04-27}}</ref> Die unkonventionelle und indirekte Art, Schmidt den Verweis auszusprechen, war, ebenso wie die Spielunterbrechung, zwar regeltechnisch korrekt, jedoch ungewöhnlich und sei weder Schmidt noch Völler regeltechnisch bekannt gewesen. Völler echauffierte sich im anschließenden [[Sky Deutschland|Sky]]-Interview mit [[Sebastian Hellmann]] über Zwayer, so halte er etwa die Entscheidung, das Spiel zu unterbrechen, „als wäre was Furchtbares passiert“, für „total übertrieben“;<ref name="FAZ" /><ref name="youtube">[https://www.youtube.com/watch?v=bDPLqA1AAa8 youtube-Video Sky-Interview mit Rudi Völler]</ref> außerdem hätte er sich gewünscht, dass Zwayer Schmidt den Verweis auf die Tribüne „vernünftig“ erklärt hätte,<ref name="youtube" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/weil-moderator-hellmann-nicht-locker-laesst-dicke-luft-beim-interview-leverkusen-vulkan-rudi-voeller-flippt-aus_id_5303432.html |titel=Rudi Völler gibt Wut-Interview: Leverkusen-Vulkan redet sich nach Skandal-Spiel in Rage |hrsg=focusonline |datum=2016-02-22 |abruf=2018-04-27}}</ref> egal ob dies nun im Regelwerk stehe oder nicht.<ref name="Sueddeutsche">{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/sport/spielunterbrechung-in-der-bundesliga-felix-zwayer-ein-schiedsrichter-greift-durch-1.2873784-2 |titel=Zwayer entschuldigt sich für nicht gegebenen Elfmeter |hrsg=sueddeutsche.de |datum=2016-02-21 |abruf=2018-04-27}}</ref> Auch war ein potentieller Elfmeter für Leverkusen nach Handspiel eines Dortmunder Spielers von Schiedsrichter Zwayer verweigert worden, wofür dieser sich später entschuldigte.<ref name="Sueddeutsche" /> Völler, gereizt von Reporter Hellmann, der dessen Ansichten im Interview kritisierte, äußerte daraufhin den Satz über den nicht gegebenen Elfmeter, für den er vom DFB belangt wurde: „Aber er [Felix Zwayer] hat sich ja revanchiert. Deshalb hat er ja auch den Elfmeter [pro Leverkusen] nicht gepfiffen.“<ref name="DFB" /><ref name="youtube" /> |
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Völler übernahm zum 1. Juli 2018 die Aufgaben des ''Geschäftsführers Sport'' in der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH an der Seite des Geschäftsführers [[Fernando Carro (Manager)|Fernando Carro]]. Nach dem Auslaufen seines Vertrages Mitte 2022 schied Völler aus der Geschäftsführung aus<ref>[https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/rudi-voeller-hoert-2022-bei-bayer-leverkusen-auf-17272080.html „Es steht fest: 2022 ist für mich Schluss“]; faz.net, vom 31. März 2021, abgerufen am 4. April 2021</ref> und wurde zum Mitglied im Gesellschafterausschuss durch die [[Bayer AG]] ernannt. Nach seiner Ernennung zum Sportdirektor der deutschen Nationalmannschaft stellte er seine Aufgaben bei Bayer 04 ruhend.<ref>[https://www.kicker.de/voeller-rueckkehr-zu-bayer-nach-der-euro-2024-933688/artikel Völler: Rückkehr zu Bayer nach der EURO 2024]; kicker.de, veröffentlicht und abgerufen am 20. Januar 2023</ref> |
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Nach dem erneuten Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2022 wurde Völler vom DFB zusammen mit [[Hans-Joachim Watzke]], [[Karl-Heinz Rummenigge]], [[Matthias Sammer]], [[Oliver Kahn]] und [[Oliver Mintzlaff]] in eine „Task-Force“ berufen, die nach dem Ausscheiden von [[Oliver Bierhoff]] (zuvor Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie) dem Verband im Rahmen einer Neuorientierung und im Hinblick auf die Heim-EM 2024 beratend zur Seite stehen soll.<ref>{{Internetquelle |autor=jpe |url=https://www.kicker.de/prominente-besetzung-dfb-stellt-heute-neue-task-force-vor-929284/artikel |titel=Prominente Besetzung: DFB stellt heute neue Task Force vor - kicker |werk=kicker.de |datum=2022-12-13 |abruf=2024-02-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=jpe |url=https://www.kicker.de/dfb-task-force-legt-schon-am-donnerstag-los-929583/artikel |titel=DFB-Task-Force legt schon am Donnerstag los - kicker |werk=kicker.de |datum=2022-12-14 |abruf=2024-02-02}}</ref> Zum 1. Februar 2023 wurde er neuer Direktor der deutschen Nationalmannschaft.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.dfb.de/news/detail/rudi-voeller-kehrt-zum-dfb-zurueck-247789/?no_cache=1&cHash=66740b3563ce48ecd980e6501dffae9c|titel=Rudi Völler kehrt zum DFB zurück|autor=|werk=Deutscher Fußball-Bund|hrsg=Deutscher Fußball-Bund e. V.|datum=2023-01-19|abruf=2023-02-04}}</ref> Nach der [[Freistellung (Arbeitsrecht)|Freistellung]] des [[Bundestrainer (DFB)|Bundestrainers]] [[Hansi Flick]] übernahm Völler die Nationalmannschaft interimsweise als Teamchef für das Testspiel gegen [[Französische Fußballnationalmannschaft|Frankreich]] am 12. September 2023. Beim 2:1-Erfolg assistierten ihm [[Hannes Wolf (Fußballtrainer)|Hannes Wolf]] und [[Sandro Wagner]].<ref>[https://www.dfb.de/news/detail/hansi-flick-als-bundestrainer-freigestellt-254769/ Hansi Flick als Bundestrainer freigestellt], dfb.de, 10. September 2023, abgerufen am 10. September 2023.</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.n-tv.de/24391643/|titel=Traum-Comeback von Rudi Völler - Leidenschaftliches DFB-Team ringt Frankreich nieder|autor=|hrsg=ntv.de|datum=2023-09-12|abruf=2023-09-12}}</ref> Nach dem Spiel bekräftigte Völler erneut, dass es sich bei dem Comeback um einen einmaligen Einsatz gehandelt habe.<ref>[https://www.kicker.de/egal-wer-es-wird-voellers-kniffe-sind-wegweisend-968447/artikel Egal, wer es wird: Völlers Kniffe sind wegweisend], kicker.de, 13. September 2023, abgerufen am 13. September 2023.</ref> Einige Tage später wurde [[Julian Nagelsmann]] als neuer Bundestrainer verpflichtet.<ref>[https://www.dfb.de/maenner-nationalmannschaft/news-detail/julian-nagelsmann-wird-neuer-bundestrainer-255150/ Julian Nagelsmann wird neuer Bundestrainer], dfb.de, 22. September 2023, abgerufen am 22. September 2023.</ref> Sein Vertrag als Direktor der deutschen Nationalmannschaft gilt bis nach der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2026]].<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/sport/fussball/Sportdirektor-Rudi-Voeller-fuehrt-DFB-bis-zur-WM-2026-article24857494.html |titel=Sportdirektor Rudi Völler führt DFB bis zur WM 2026 |sprache=de |abruf=2024-04-08}}</ref> |
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Rudi Völler ist Kuratoriumsmitglied der [[Egidius-Braun-Stiftung]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dfb.de/news/detail/dfb-stiftungen-neuendorf-uebernimmt-leitung-von-zwei-kuratorien-241353/?no_cache=1&cHash=c9806cf1b0cb5b17f57091638f23cecc |titel=DFB-Stiftungen: Neuendorf übernimmt Leitung von zwei Kuratorien |sprache=de |abruf=2023-09-05}}</ref> |
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== Rekorde == |
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Seine 73 Tore in den ersten 100 Spielen für [[Werder Bremen]] bildeten über 32 Jahre einen [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]-Rekord, den er am 7. September 1985 aufstellte.<ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/580681/2/slideshow_gomez-laesst-mueller-stehen---voeller-ist-der-beste.html ''Gomez lässt Müller stehen – Völler ist der Beste. Wer hat die besten Quoten nach 100 Spielen bei einem Verein?''] [[Kicker (Sportmagazin)#kicker.de|kicker.de]]. Abgerufen am 30. März 2016</ref> Dieser wurde durch den [[FC Bayern München|FC-Bayern-Spieler]] [[Robert Lewandowski]] um 9 Tore überboten, als er in seiner 100. Bundesliga-Partie für den FC Bayern am 16. September 2017 einen Doppelpack erzielte.<ref>[https://www.transfermarkt.de/robert-lewandowski/leistungsdatendetails/spieler/38253/plus/0?saison=&verein=27&liga=1&wettbewerb=&pos=&trainer_id= Leistungsnachweis von Robert Lewandowski in der Fußball-Bundesliga für den FC Bayern München]; transfermarkt.de, abgerufen am 18. Februar 2021</ref> |
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== Erfolge == |
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=== Als Spieler === |
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* [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]]: [[Fußball-Weltmeisterschaft 1990|1990]] mit Deutschland |
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* Vize-Weltmeister: [[Fußball-Weltmeisterschaft 1986|1986]] mit Deutschland |
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* Vize-Europameister: [[Fußball-Europameisterschaft 1992|1992]] mit Deutschland |
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* U21-Vize-Europameister: [[U-21-Fußball-Europameisterschaft 1982|1982]] mit Deutschland |
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* [[UEFA Champions League|Champions-League-Sieger]]: [[UEFA Champions League 1992/93|1992/93]] mit Olympique Marseille |
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* [[Coppa Italia]]: [[Coppa Italia 1990/91|1990/91]] mit der AS Rom |
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* [[UEFA Europa League|UEFA-Pokal]]-Finalist:[[UEFA-Pokal 1990/91|1990/91]] mit der AS Rom |
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* [[Liste der Torschützenkönige der Fußball-Bundesliga|Torschützenkönig der Bundesliga]]: [[Fußball-Bundesliga 1982/83|1982/83]] (23 Tore) |
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* [[Liste der Torschützenkönige der 2. Fußball-Bundesliga|Torschützenkönig der 2. Bundesliga]]: [[2. Fußball-Bundesliga 1981/82|1981/82]] (37 Tore) |
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* [[Liste der Torschützenkönige des Italienischen Fußballpokals|Torschützenkönig der Coppa Italia]]: [[Coppa Italia 1990/91|1990/91]] (4 Tore) |
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* [[Liste der Torschützenkönige der UEFA Europa League|Torschützenkönig des UEFA-Pokals]]: [[UEFA-Pokal 1990/91|1990/91]] (10 Tore) |
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* [[U-21-Fußball-Europameisterschaft#Torschützenkönige / Bester Spieler|''Golden Player'']] (Bester Spieler) der U21-Europameisterschaft 1982 |
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=== Als Teamchef === |
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* Vize-Weltmeister: [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|2002]] mit Deutschland |
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== Ehrungen == |
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* 1983 wurde er [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|Deutschlands Fußballer des Jahres]]. |
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* 1982 und 1986, während seiner Zeit in Bremen, wurde er [[Landessportler des Jahres (Bremen)|Bremer Sportler des Jahres]]. |
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* 1985, 1990 (zweimal) und 1991 wurde er in der [[Rangliste des deutschen Fußballs]] als ''Weltklasse'' eingestuft. |
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* 2000 wurde er zum [[Persönlichkeit des Jahres (Fußball)|Mann des Jahres]] des deutschen Fußballs ernannt. |
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* 2000 wurde ihm das [[Silbernes Lorbeerblatt|Silberne Lorbeerblatt]] verliehen. |
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* 2002 erhielt er die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt [[Hanau]]. |
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* 2002 erhielt er die Auszeichnung [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] der [[Hubert Burda Media]]. |
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* 2002, nach dem Erreichen der Vizeweltmeisterschaft als Trainer, erhielt er das [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz]]. |
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* 2006 wurde er mit dem ''Bronzenen Löwen'' des Vereins „Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ ausgezeichnet. Mit diesem erstmals vergebenen Preis wollten die Initiatoren Völlers Leistungen für das Ansehen der Stadt im In- und Ausland würdigen. |
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* 2008 wurde er mit dem [[Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen]] ausgezeichnet. |
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* 2010 erhielt er den ersten ''[[Egidius Braun#Egidius-Braun-Preis|Egidius-Braun-Preis]],'' der ihm für sein soziales Engagement – insbesondere im Rahmen der Mexiko-Hilfe des DFB – überreicht wurde. |
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* 2022 erhielt er den Ehrenpreis der DFL.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfl.de/de/aktuelles/ehrenpreis-der-dfl-fuer-prof-dr-tim-meyer-und-rudi-voeller/ |titel=„Ehrenpreis der DFL“ für Prof. Dr. Tim Meyer und Rudi Völler {{!}} DFL Deutsche Fußball Liga |werk=DFL Deutsche Fußball Liga GmbH – dfl.de |datum=2022-08-16 |sprache=de-DE |abruf=2022-08-17}}</ref> |
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* 2022 wurde er Gewinner des SPORT-BILD-Awards in der Kategorie „Lebenswerk“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dfb.de/dfb-maedels/news-detail/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=243204&cHash=1cdf666e400def1f468f047cc88bdba9 |titel=Popp für "Comeback des Jahres" geehrt |sprache=de |abruf=2022-08-24}}</ref> |
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== Privat == |
== Privat == |
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Völler ist seit 1995 in zweiter Ehe mit einer Italienerin verheiratet. Aus dieser Beziehung hat er zwei Söhne. Aus erster Ehe hat er einen Sohn und eine Tochter. Sein Sohn [[Marco Völler|Marco]] spielte in der [[Basketball-Bundesliga]],<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Daniels |Titel=Sportmanager Marco Völler: „In meiner neuen Rolle bin ich ein Rookie“ |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/sport/rhein-main-sport/frankfurt-skyliners/skyliners-sportmanager-marco-voeller-im-interview-17493905.html |Abruf=2021-09-04}}</ref> und sein Sohn Kevin Völler-Adducci spielte bis 2020 beim Fußballverein [[FC Büderich]] in der Bezirksliga Niederrhein.<ref>[http://www.transfermarkt.de/kevin-voller-adducci/profil/spieler/191432 Kevin Völler-Adducci] in der Datenbank von [[transfermarkt.de]], abgerufen am 30. März 2016.</ref> |
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Rudi Völler ist in zweiter Ehe mit der Italienerin Sabrina verheiratet. Er hat drei Söhne (Kevin, Bryan, Marco) und zwei Töchter (Greta, Laura). Wohnhaft ist Völler in [[Leverkusen]]-[[Quettingen]]. |
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[[Bild:Rudi voeller stadtbuch.jpg|thumb|Rudi Völler beim Eintrag ins Hanauer Stadtbuch]] |
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== Auszeichnungen == |
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Im August [[2002]] erhielt er auf Vorschlag der damaligen Oberbürgermeisterin [[Margret Härtel]] die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt [[Hanau]]. |
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== {{Anker|Lied}} Gesellschaftliche und mediale Rezeption == |
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2006 ist Rudi Völler mit dem bronzenen Löwen des Vereins „Leverkusen - ein starkes Stück Rheinland“ ausgezeichnet worden. Mit diesem erstmals vergebenen Preis wollten die Initiatoren Völlers Leistungen für das Ansehen der Stadt im In- und Ausland würdigen. Der bronzene Löwe ist von dem Leverkusener Bildhauer [[Kurt Arentz]] gestaltet worden. |
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In seiner aktiven Zeit erhielt Völler den [[Spitzname]]n ''Tante Käthe.'' Völlers Freund [[Thomas Berthold]] gab ihm eigener Aussage nach den in Hessen verbreiteten Spitznamen ''Käthe.'' Dass daraus ''Tante Käthe'' wurde, müsse, so Berthold, „eine Sache der Medien gewesen sein“.<ref>[http://www.11freunde.de/interview/thomas-berthold-ueber-rudi-voeller ''»Wir waren Blues Brothers«''], [[11 Freunde]] vom 13. November 2011, abgerufen am 24. Juni 2016</ref> Von der Kölner Mundartband [[Höhner]] wurde er 2001 im Titel ''Tante Käthe'' als Bundestrainer besungen. Legendär waren auch die langgezogenen ''Ruuuuuuuuudi''-Rufe in deutschen Fußballstadien sowie (während und nach der WM 2002) das Lied der Band La Rocca mit dem gar zum ''Satz des Jahres 2002'' gekürten Titel '''''Es gibt nur ein’ Rudi Völler''''' zur Melodie von ''[[Guantanamera]].'' Dieses Lied war in einer Kurzform bereits Ende der 1980er Jahre Bestandteil des Liedes ''König Fußball'' von [[Klaus & Klaus]] gewesen und wurde von diesem Duo ebenfalls im Jahre 2002 nochmals als Single herausgebracht.<ref>https://www.discogs.com/de/release/4149978-Klaus-Klaus-Ach-Du-Dickes-Ei</ref><ref>https://www.discogs.com/de/master/1681294-Klaus-Klaus-Ein-Rudi-Völler</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/kultur/article250869918/Fussball-Die-wahre-Geschichte-hinter-Es-gibt-nur-ein-Rudi-Voeller.html |titel=Die wahre Geschichte hinter „Es gibt nur ein’ Rudi Völler“ |abruf=2024-08-09 |autor=Michael Pilz |werk=Welt Online |hrsg=Axel Springer |datum=2024-04-22 |sprache=de}}</ref> |
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Der damalige Stadionsprecher des Bremer Weserstadions, [[Christian Günther (Moderator)|Christian Günther]], veröffentlichte in den 1980er Jahren die Single ''Was ist bloß mit Rudi los?'' |
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== Sonstiges == |
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Ein Vorfall während der WM 1990 begründete die besondere Popularität Rudi Völlers. Damals wurde er vom niederländischen Nationalspieler [[Frank Rijkaard]] mehrmals bespuckt. Aufgrund seiner darauffolgenden Beschwerde beim Schiedsrichter wurde Völler anschließend zu Unrecht vom Platz gestellt. |
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In der deutschen Version des Videospiels ''[[Der Herr der Ringe Online]]'' existiert ein Nichtspielercharakter namens ''Rhudy Völler,'' der die Schneeballschlacht des jährlichen Winter-Julfests beaufsichtigt und anleitet, wohl als [[Hommage]] gedacht an Rudi Völlers Leistungen als Trainer.<ref>[https://lotro-links.de/julfest.html Questübersicht Julfest bei HdRO.], abgerufen am 5. Januar 2018.</ref> |
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In seiner aktiven Zeit erhielt Völler wegen seiner Frisur den [[Spitzname]]n ''Tante Käthe''. Legendär waren auch die langgezogenen ''Ruuuuuuuuudi''-Rufe in deutschen Fußballstadien sowie (während und nach dem Überraschungserfolg bei der Weltmeisterschaft 2002) das Lied ''"Es gibt nur ein' Rudi Völler"'' zur Melodie von [[Guantanamera]]. |
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Zudem wurde Völler in der Presse kritisiert, da er für den umstrittenen Energieanbieter [[Teldafax]] warb.<ref>[http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/tid-21553/serviceflop-wechseln-ist-kein-klacks-mit-teldafax_aid_605231.html ''Serviceflop. Wechseln ist kein Klacks mit Teldafax.''] [[Focus Online]], 8. März 2011, abgerufen am 30. März 2016.</ref><ref>Sönke Iwersen, Jürgen Flauger: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/bayer-leverkusen-prueft-trennung-von-teldafax/3963516.html ''Stromanbieter. Bayer Leverkusen prüft Trennung von Teldafax.''] [[Handelsblatt|Handelsblatt.com]], 18. März 2011, abgerufen am 30. März 2016.</ref> |
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Rudi Völler ist einer der [[Botschafter]] der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit geistiger Behinderung]], die dieses Jahr in Deutschland stattfindet. |
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Völler war 2011 als [[Testimonial|Werbefigur]] der [[Sparkasse#Deutschland|Sparkassen]] zu sehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/-Rudi-Voeller-laeuft-fuer-die-Sparkasse-auf-102743 |titel=Rudi Völler läuft für die Sparkasse auf - HORIZONT |sprache=de-de |abruf=2025-01-31}}</ref> und tritt seit Mai 2024 als Testimonial der [[Expert SE|Expert]]-Elektrofachmärkte auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.expert.de/Pressemitteilungen/PM-2024-Rudi-V%C3%B6ller |titel=PM-2024-Rudi-Völler |abruf=2025-01-31}}</ref> |
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== Film == |
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* Wolfgang Schoen: ''Legenden – Rudi Völler.'' tvschoenfilm, 2006.<ref>Wolfgang Schoen: {{Webarchiv |url=http://tvschoenfilm.com/index.php?lang=deu&c=filmographie&id=34 |text=''Legenden (2006)'' auf tvschoenfilm.com |wayback=20131103111507}}</ref> |
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== Literatur == |
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* [[Ulrich Kühne-Hellmessen]], Tom Bender: ''Ruuuuudi: mein Leben, mein Karriere, meine Geheimnisse.'' Sportverlag, Berlin 1996, ISBN 3-328-00703-2. |
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* Lutz Mathesorf/Volker Sponholz: ''… Ruudi!'' Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-23275-8. |
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* [[Hans-Dieter Schütt]]/Rudi Völler: ''Rudi Völler, Superstar.'' Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-7700-1151-1. |
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* Carsten Wittmaack: ''Rudi für Deutschland.'' Droste Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-328-00572-2. |
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* Volker Sponholz: ''Ein Mann für Tante Käthe'' Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-23752-0. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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{{Wikiquote|Rudi Völler}} |
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{{Wikiquote}} |
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*[http:// |
* [http://www1.uni-hamburg.de/exmaralda/files/demokorpus/Rudi/presentation/Rudi_Voeller_Wutausbruch_partiture.html Transkription seiner Wutrede] |
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* {{DNB-Portal|119064065}} |
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* {{Weltfussball|rudi-voeller}} |
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* {{Fussballdaten|rudi-voeller}} |
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* {{Kicker|rudolf-voeller}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Mann|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Deutscher|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Fußballspieler (Deutschland)|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Fußballtrainer|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Fußballweltmeister|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Ehrenbürger|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Geboren 1960|Voller, Rudi]] |
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[[Kategorie:Hanau|Voller, Rudi]] |
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NAME=Völler, Rudi |
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|ALTERNATIVNAMEN=Rudolf Völler |
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2025, 00:56 Uhr
Rudi Völler | ||
![]() Rudi Völler (2014)
| ||
Personalia | ||
---|---|---|
Voller Name | Rudolf Völler | |
Geburtstag | 13. April 1960 | |
Geburtsort | Hanau, Deutschland | |
Größe | 180 cm | |
Position | Sturm | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1968–1975 | TSV 1860 Hanau | |
1975–1977 | Kickers Offenbach | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1977–1980 | Kickers Offenbach | 73 (19) |
1980–1982 | TSV 1860 München | 70 (46) |
1982–1987 | Werder Bremen | 137 (97) |
1987–1992 | AS Rom | 142 (45) |
1992–1994 | Olympique Marseille | 58 (24) |
1994–1996 | Bayer 04 Leverkusen | 62 (26) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1979–1982 | Deutschland U21 | 19 (10) |
1980 | Deutschland B | 3 | (0)
1982–1994 | Deutschland | 90 (47) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2000–2004 | Deutschland (Teamchef) | |
2000 | Bayer 04 Leverkusen (interim) | |
2004 | AS Rom | |
2005 | Bayer 04 Leverkusen (interim) | |
2023 | Deutschland (Teamchef; interim) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Rudolf „Rudi“ Völler (* 13. April 1960 in Hanau) ist ein deutscher Fußball-Funktionär und früherer Spieler sowie Trainer. In seiner Spielerkarriere von 1977 bis 1996 war er in Deutschland, Frankreich und Italien aktiv und galt als einer der besten Mittelstürmer seiner Generation. Von 1982 bis 1994 spielte er 90 Mal für die deutsche Nationalmannschaft und wurde 1990 mit ihr Weltmeister. Im Jahr 1992 war er kurzzeitig ihr Mannschaftskapitän. Mit Olympique Marseille gewann er 1993 die Champions League.
Von 2000 bis 2004 war er Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, die unter seiner Leitung 2002 Vize-Weltmeister wurde.
Bei Bayer 04 Leverkusen war er 2000 und 2005 Interimstrainer. 2004 trainierte er kurzzeitig die AS Rom.
Von 1996 bis 2000 sowie von Anfang 2005 bis 2018 war er bei Bayer 04 Sportdirektor, von 2018 bis 2022 Geschäftsführer Sport. 2022 bis 2023 saß er im Gesellschafterausschuss der Fußball GmbH.
Als Mitglied einer „Task-Force“ stand er dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei der Vorbereitung auf die Heim-EM 2024 beratend zur Seite. Seit Februar 2023 ist er der Sportdirektor unter anderem für die A-Nationalmannschaft. Im September 2023 betreute er die Nationalelf nochmals für ein Spiel als Teamchef.
Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudi Völler wurde 1960 in Hanau (Hessen) als einer von zwei Söhnen von Kurt (1925–2016) und Ilse Völler (1928–2022) geboren. Der Vater war gelernter Dreher, arbeitete später als Lagermeister und war Jugendbetreuer beim örtlichen Fußballverein TSV 1860 Hanau, bei dem er auch als Spieler aktiv gewesen war. Die Mutter arbeitete nebenher als Näherin und Putzfrau. Völlers Bruder Dieter starb 2014 im Alter von 67 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs.[1]
Mit acht Jahren nahm sein Vater ihn zum ersten Mal mit zum Training. Völler wollte von Anfang an nur im Sturm spielen und entpuppte sich schnell als Talent. Ab der C-Jugend spielte er im Sturm des TSV und erzielte von da an 40 bis 50 Tore pro Saison. Mit 15 Jahren wurde er von dem Offenbacher Talentspäher Hermann Nuber entdeckt.
Er besuchte die Realschule sowie eine Hanauer kirchliche sogenannte Sonntagsschule. Nach seinem Realschulabschluss wollten ihn die Kickers Offenbach verpflichten, doch Völler absolvierte zunächst eine Berufsausbildung zum Bürokaufmann. Als Auszubildender arbeitete er auf der Kickers-Geschäftsstelle und später beim Unternehmen Löhr & Bromkamp, das Gelenkwellen für Kraftfahrzeuge herstellte.
Vereinskarriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offenbach und 1860 München
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 16 Jahren trainierte Völler erstmals mit der Profimannschaft des damaligen Zweitligisten Kickers Offenbach. Als 17-Jähriger gab er im November 1977 sein Debüt in der ersten Mannschaft. In dieser Saison absolvierte er noch fünf weitere Ligaspiele und erzielte im Januar 1978 sein erstes Profitor für die Kickers.
Vor der Saison 1978/79 unterschrieb er bei den Kickers seinen ersten Profivertrag. Er spielte noch bis zum Ende der Saison 1979/80 in Offenbach am Main und brachte es am Ende auf insgesamt 74 Spiele mit 18 Toren.
Im Jahre 1980 wechselte Völler für eine Ablöse über 700.000 DM zum Erstligisten TSV 1860 München. In seiner ersten Erstligasaison gelangen ihm in 33 Spielen neun Tore, doch der TSV 1860 stieg in die 2. Bundesliga ab. Obwohl Völler in der Saison 1981/82 mit 37 Toren Torschützenkönig wurde, wurde der direkte Wiederaufstieg um einen Punkt verpasst. Wegen großer finanzieller Belastungen entzog der DFB dem TSV die Lizenz, ein Zwangsabstieg in die drittklassige Bayernliga war die Folge. Völler wechselte daraufhin zu dem ambitionierten Erstligisten Werder Bremen, der die vorangegangene Saison als Aufsteiger mit dem fünften Platz abgeschlossen hatte. Er sollte bei Bremen als Mittelstürmer der Nachfolger des ehemaligen Nationalspielers Erwin Kostedde werden.
Werder Bremen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Saison 1982/83 wurde Werder Bremen punktgleich mit dem Meister Hamburger SV Vizemeister und Völler in seiner ersten Bremer Spielzeit Bundesliga-Torschützenkönig. Im Frühjahr 1983 lag Völler ein unterschriftsreifes Angebot des italienischen Erstligisten AC Turin vor. Sein Berater Holger Klemme hatte mit Turin einen Zweijahresvertrag ausgehandelt, der Völler 1,5 Millionen D-Mark Gehalt eingebracht hätte.[2] Völler lehnte das finanziell bessere Angebot Turins ab und verlängerte stattdessen seinen Vertrag mit Werder.[3] In den Kalenderjahren 1983 und 1985 erzielte Völler mit zehn Treffern mehr Auswärtstore als jeder andere Spieler der Bundesliga und stellte damit zugleich eine Bestmarke auf, die von Marvin Ducksch erst im Jahr 2023 ebenfalls für Werder Bremen spielend eingestellt wurde.[4]
In den Spielzeiten 1984/85 und 1985/86 folgten weitere Vizemeisterschaften mit Werder Bremen, 1986 abermals wegen der schlechteren Tordifferenz. Dabei wurde er im vorletzten Spiel der Hinserie im Spiel bei Bayern München von Klaus Augenthaler so schwer gefoult, dass er fast die komplette Rückrunde ausfiel und erst am vorletzten Spieltag der Saison gegen die Bayern wieder eingewechselt werden konnte.
In seiner letzten Saison an der Weser traf er in 30 Spielen 22-mal. Insgesamt stehen für ihn 97 Erstligatore in 137 Partien im Werder-Trikot zu Buche.[5]
Im Ausland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1987 wechselte er vom SV Werder Bremen zur AS Rom in die Serie A, in der er mit seinem Verein in der Saison 1987/88 den dritten Platz erreichte. Mit der AS Rom gewann er 1991 den italienischen Pokal und erreichte im gleichen Jahr das Finale des UEFA-Cup, in dem seine Mannschaft allerdings Inter Mailand unterlag. 1992 kamen Völler und die AS Rom bis ins Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger, in welchem die Mannschaft jedoch gegen den späteren Finalisten AS Monaco ausschied, der dann im Finale gegen Völlers ehemaligen Verein Werder Bremen unterlag.
Zur Spielzeit 1992/93 wechselte er zu Olympique Marseille, wo er – als erster deutscher Fußballspieler überhaupt – 1993 die erste Ausgabe der Champions League, vormals Europapokal der Landesmeister, gewann. Völler wurde im Finale, das die Franzosen 1:0 gegen die AC Mailand gewannen, in der 78. Minute gegen Jean-Christophe Thomas ausgewechselt.
Bayer 04 Leverkusen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1994 kehrte er nach Deutschland zurück. Für Bayer 04 Leverkusen absolvierte er 62 Bundesligaspiele und erzielte 26 Tore, bevor er schließlich 1996 seine aktive Karriere beendete, um danach bis 2000 als Sportdirektor für den Verein zu arbeiten.
Nationalmannschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1979 bis 1982 bestritt er 19 Spiele für die U-21-Nationalmannschaft und schoss dabei 10 Tore. 1982 wurde er U-21-Vizeeuropameister und erzielte im ersten Endspiel in Sheffield gegen England das Tor für die deutsche Mannschaft bei der 1:3-Niederlage. Im mit 3:2 gewonnenen Rückspiel in Bremen kam er nicht zum Einsatz. Zudem bestritt er 1980 drei Spiele für die B-Nationalmannschaft.
Im Frühjahr 1982 nominierte Bundestrainer Jupp Derwall Völler als einzigen Zweitligaspieler in den vorläufigen 40-Spieler-Kader für die WM in Spanien. Letztendlich zog Derwall aber die etablierten Stürmer Klaus Fischer und Horst Hrubesch vor. Am 17. November 1982 debütierte Völler schließlich bei der 0:1-Niederlage in Nordirland in der deutschen Nationalmannschaft, als er für Lothar Matthäus eingewechselt wurde.
Bei der für die bundesdeutsche Auswahl enttäuschenden EM 1984 erreichten viele seiner Mitspieler nicht annähernd ihre Leistungsgrenze. Völler dagegen erzielte in den drei Vorrundenspielen, nach denen Deutschland ausschied, die beiden einzigen Tore für sein Team. Somit war er einer der wenigen bundesdeutschen Spieler, die die EM zumindest in Teilen als Erfolg verbuchen konnten.
Trotz einer langen Verletzungspause in der vorausgegangenen Saison wurde Völler für die WM 1986 nominiert und erreichte mit der deutschen Mannschaft das Finale. Er war mit diesmal drei Toren wie bei der EM zwei Jahre zuvor bester deutscher Torschütze im Turnier. Zwei seiner Tore erzielte er nach Einwechslungen und war dadurch bis zur WM 2014 erfolgreichster Einwechselspieler der deutschen Mannschaft bei Weltmeisterschaften, bevor dieser statistische Rekord von André Schürrle abgelöst wurde, der in diesem Turnier drei Jokertore erzielte. Bei der EM 1988 wurde er in allen vier Spielen eingesetzt und erzielte in der Partie gegen Spanien beide Tore zum 2:0-Sieg.
Zwei Jahre später, 1990, wurde Völler mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft Weltmeister: Beim 1:0-Sieg gegen Argentinien im Finale von Rom war es Völler gewesen, der nach Auffassung des Schiedsrichters im Strafraum gefoult worden war, bevor Andreas Brehme den anschließenden Elfmeter zum 1:0 verwandelte. Noch mehr in Erinnerung als der umstrittene Elfmeter blieb vielen aber eine Situation im Achtelfinale, während welchem er vom niederländischen Nationalspieler Frank Rijkaard mehrmals bespuckt wurde, Völler dann aber zusammen mit Rijkaard nach einer Auseinandersetzung vom Platz gestellt wurde.
Als sich Lothar Matthäus 1992 am Knie verletzte und nicht an der EM im selben Jahr teilnehmen konnte, wurde Völler Kapitän der Nationalmannschaft. Im Turnier brach er sich allerdings im ersten Spiel gegen die GUS den Arm und konnte bei den weiteren Spielen nicht mehr eingesetzt werden.[6] Anschließend gab er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt[7] und wurde Mitte Oktober 1992 mit einem Länderspiel gegen Mexiko verabschiedet.[8] In der Vorbereitung auf die WM 1994 kehrte er in die DFB-Auswahl zurück.[9] Völler erzielte bei der WM in den Vereinigten Staaten dann im Achtelfinale gegen Belgien zwei Tore (Endstand 3:2). Das Viertelfinale gegen Bulgarien, wonach Deutschland ausschied, war sein letztes Spiel in der Nationalmannschaft.
Für die Nationalmannschaft spielte er 90 Mal und erzielte 47 Tore.[10] Diese Trefferzahl macht ihn gemeinsam mit Jürgen Klinsmann zum vierterfolgreichsten Torschützen der deutschen Nationalmannschaft hinter Miroslav Klose (71), Gerd Müller (68) und Lukas Podolski (49).[11] Er bestritt 15 WM-Spiele und schoss dabei acht Tore sowie acht EM-Spiele, bei denen er vier Tore erzielte.
Trainer und Manager
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 2. Juli 2000, kurz nach der EM, bei der die deutsche Nationalelf unter Erich Ribbeck als Titelverteidiger schon in der Vorrunde als Gruppenletzter ausgeschieden war, wurde Völler Teamchef der DFB-Auswahl.
Ursprünglich sollte Christoph Daum nach dem Auslaufen seines Vertrags bei Bayer 04 Leverkusen 2001 Bundestrainer werden, wurde jedoch wegen nachgewiesenen Drogenkonsums nicht mehr berücksichtigt. Daraufhin wurde Völler unbefristet eingestellt. Für knapp einen Monat war er im Herbst 2000 nach der Entlassung von Daum gleichzeitig Interimstrainer bei Bayer 04 Leverkusen.
Seinen größten Erfolg erzielte Völler 2002: Entgegen der Prognosen vieler Experten, die ein frühes Aus prophezeit hatten, schaffte er mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Südkorea und Japan den Sprung ins Finale. Deutschland unterlag gegen Brasilien mit 0:2.
Für Schlagzeilen sorgte Völler am 6. September 2003, als er nach einem enttäuschenden 0:0 der deutschen Nationalelf in einem EM-Qualifikationsspiel in Island gegen die „Brasilianer des Nordatlantik“ (Zitat Gerhard Delling) in einem Live-Interview mit dem ARD-Moderator Waldemar Hartmann seinen Unmut bekundete, nachdem er zur schlechten Leistung seiner Mannschaft befragt worden war. Er attackierte vor laufender Kamera insbesondere den Moderator Delling und den Experten Günter Netzer wegen ihrer seiner Meinung nach unsachgemäßen und negativen Berichterstattung. Hartmann, der dies nicht gelten lassen wollte, wurde deswegen von Völler ebenfalls zurechtgewiesen. So kam der Vorwurf seitens Völler, Hartmann habe „drei Weizenbier getrunken“ und könne somit ganz „locker“ negativ über die deutsche Mannschaft berichten.[12] Völler entschuldigte sich später öffentlich für seine Wortwahl, hielt aber an seiner grundsätzlichen Kritik einer seiner Ansicht nach desavouierenden Berichterstattung fest.
Die „Wutrede“ Völlers kam vor allem deshalb zustande, weil sich Völler etwas früher als sonst im Studio eingefunden hatte und so die Vorberichterstattung Netzers und Dellings, der das Spiel als „[absoluten neuen] Tiefpunkt“ deklariert hatte, mitbekam. ARD-Moderator Hartmann erklärte dies später in einem Interview: Normalerweise hätten die Trainer nach dem Spiel immer eine „Cooldown-Phase“, „[a]ber das war ja eher eine Bezirkssportanlage in Reykjavík. Er kam drei Treppchen hoch und drei Treppchen runter direkt ins Studio. Und er konnte erstmals hören, was Günter Netzer und Gerhard Delling zum Spiel gesagt haben.“[13]
Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2004 bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt als Teamchef der deutschen Nationalelf.
Am 30. August 2004 wurde Völler neuer Trainer beim italienischen Fußballverein AS Rom. Bereits am 25. September 2004 trat er wegen des ausbleibenden sportlichen Erfolgs jedoch wieder zurück.
Seit dem 18. Januar 2005 fungierte Völler erneut als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen. Am 16. September 2005 wurde er als Nachfolger von Klaus Augenthaler Übergangstrainer für drei Bundesligaspiele. Am 9. Oktober 2005 gab er das Traineramt an Michael Skibbe ab und arbeitete seitdem wieder als Sportdirektor.
Im April 2014 wurde Völler nach der 1:2-Niederlage beim Hamburger SV mit einer Geldstrafe in Höhe von 8.000 Euro belegt, weil er Schiedsrichter Dankert Parteilichkeit vorgeworfen hatte: „Der 13. Mann des HSV war Herr Dankert. Wenn der HSV den Antrag stellt, dass Herr Dankert noch eines der letzten Spiele pfeift, werden sie definitiv nicht absteigen.“[14]
Am 24. Februar 2016 wurde Völler vom DFB erneut zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro verurteilt, nachdem er nach der 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund Schiedsrichter Felix Zwayer Parteilichkeit vorgeworfen hatte.[15] In dem Spiel war ein schnell ausgeführter Freistoß des Dortmunder Matthias Ginter von Pierre-Emerick Aubameyang im Leverkusener Tor untergebracht worden. Problematisch war allerdings, dass der Freistoß sechs Meter vor dem Ort des Vergehens (Foul) ausgeführt wurde,[16] was zwar laut dem Vorsitzenden der DFB-Schiedsrichterkommission, Herbert Fandel, regeltechnisch regelgerecht war,[17] jedoch trotzdem eine strittige Entscheidung darstellt.[18] In der Folge protestierte Leverkusens Trainer Roger Schmidt so heftig, dass er von Zwayer auf die Tribüne verwiesen wurde. Zwayer teilte Schmidt diese Entscheidung jedoch nicht direkt mit, sondern ließ sie über Leverkusens Kapitän Stefan Kießling an Schmidt ausrichten. Schmidt weigerte sich, auf die Tribüne zu gehen, und ließ Kießling ausrichten, er gehe nur, wenn Zwayer ihm die Entscheidung persönlich mitteile. Daraufhin unterbrach Zwayer die Partie für rund neun Minuten und schickte die Mannschaften in die Kabinen. Erst als Schmidt auf der Tribüne Platz genommen hatte, wurde die Partie wieder angepfiffen.[19] Die unkonventionelle und indirekte Art, Schmidt den Verweis auszusprechen, war, ebenso wie die Spielunterbrechung, zwar regeltechnisch korrekt, jedoch ungewöhnlich und sei weder Schmidt noch Völler regeltechnisch bekannt gewesen. Völler echauffierte sich im anschließenden Sky-Interview mit Sebastian Hellmann über Zwayer, so halte er etwa die Entscheidung, das Spiel zu unterbrechen, „als wäre was Furchtbares passiert“, für „total übertrieben“;[17][20] außerdem hätte er sich gewünscht, dass Zwayer Schmidt den Verweis auf die Tribüne „vernünftig“ erklärt hätte,[20][21] egal ob dies nun im Regelwerk stehe oder nicht.[22] Auch war ein potentieller Elfmeter für Leverkusen nach Handspiel eines Dortmunder Spielers von Schiedsrichter Zwayer verweigert worden, wofür dieser sich später entschuldigte.[22] Völler, gereizt von Reporter Hellmann, der dessen Ansichten im Interview kritisierte, äußerte daraufhin den Satz über den nicht gegebenen Elfmeter, für den er vom DFB belangt wurde: „Aber er [Felix Zwayer] hat sich ja revanchiert. Deshalb hat er ja auch den Elfmeter [pro Leverkusen] nicht gepfiffen.“[15][20]
Völler übernahm zum 1. Juli 2018 die Aufgaben des Geschäftsführers Sport in der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH an der Seite des Geschäftsführers Fernando Carro. Nach dem Auslaufen seines Vertrages Mitte 2022 schied Völler aus der Geschäftsführung aus[23] und wurde zum Mitglied im Gesellschafterausschuss durch die Bayer AG ernannt. Nach seiner Ernennung zum Sportdirektor der deutschen Nationalmannschaft stellte er seine Aufgaben bei Bayer 04 ruhend.[24]
Nach dem erneuten Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2022 wurde Völler vom DFB zusammen mit Hans-Joachim Watzke, Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer, Oliver Kahn und Oliver Mintzlaff in eine „Task-Force“ berufen, die nach dem Ausscheiden von Oliver Bierhoff (zuvor Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie) dem Verband im Rahmen einer Neuorientierung und im Hinblick auf die Heim-EM 2024 beratend zur Seite stehen soll.[25][26] Zum 1. Februar 2023 wurde er neuer Direktor der deutschen Nationalmannschaft.[27] Nach der Freistellung des Bundestrainers Hansi Flick übernahm Völler die Nationalmannschaft interimsweise als Teamchef für das Testspiel gegen Frankreich am 12. September 2023. Beim 2:1-Erfolg assistierten ihm Hannes Wolf und Sandro Wagner.[28][29] Nach dem Spiel bekräftigte Völler erneut, dass es sich bei dem Comeback um einen einmaligen Einsatz gehandelt habe.[30] Einige Tage später wurde Julian Nagelsmann als neuer Bundestrainer verpflichtet.[31] Sein Vertrag als Direktor der deutschen Nationalmannschaft gilt bis nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2026.[32]
Rudi Völler ist Kuratoriumsmitglied der Egidius-Braun-Stiftung.[33]
Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine 73 Tore in den ersten 100 Spielen für Werder Bremen bildeten über 32 Jahre einen Bundesliga-Rekord, den er am 7. September 1985 aufstellte.[34] Dieser wurde durch den FC-Bayern-Spieler Robert Lewandowski um 9 Tore überboten, als er in seiner 100. Bundesliga-Partie für den FC Bayern am 16. September 2017 einen Doppelpack erzielte.[35]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weltmeister: 1990 mit Deutschland
- Vize-Weltmeister: 1986 mit Deutschland
- Vize-Europameister: 1992 mit Deutschland
- U21-Vize-Europameister: 1982 mit Deutschland
- Champions-League-Sieger: 1992/93 mit Olympique Marseille
- Coppa Italia: 1990/91 mit der AS Rom
- UEFA-Pokal-Finalist:1990/91 mit der AS Rom
- Torschützenkönig der Bundesliga: 1982/83 (23 Tore)
- Torschützenkönig der 2. Bundesliga: 1981/82 (37 Tore)
- Torschützenkönig der Coppa Italia: 1990/91 (4 Tore)
- Torschützenkönig des UEFA-Pokals: 1990/91 (10 Tore)
- Golden Player (Bester Spieler) der U21-Europameisterschaft 1982
Als Teamchef
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vize-Weltmeister: 2002 mit Deutschland
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1983 wurde er Deutschlands Fußballer des Jahres.
- 1982 und 1986, während seiner Zeit in Bremen, wurde er Bremer Sportler des Jahres.
- 1985, 1990 (zweimal) und 1991 wurde er in der Rangliste des deutschen Fußballs als Weltklasse eingestuft.
- 2000 wurde er zum Mann des Jahres des deutschen Fußballs ernannt.
- 2000 wurde ihm das Silberne Lorbeerblatt verliehen.
- 2002 erhielt er die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt Hanau.
- 2002 erhielt er die Auszeichnung Bambi der Hubert Burda Media.
- 2002, nach dem Erreichen der Vizeweltmeisterschaft als Trainer, erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
- 2006 wurde er mit dem Bronzenen Löwen des Vereins „Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ ausgezeichnet. Mit diesem erstmals vergebenen Preis wollten die Initiatoren Völlers Leistungen für das Ansehen der Stadt im In- und Ausland würdigen.
- 2008 wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
- 2010 erhielt er den ersten Egidius-Braun-Preis, der ihm für sein soziales Engagement – insbesondere im Rahmen der Mexiko-Hilfe des DFB – überreicht wurde.
- 2022 erhielt er den Ehrenpreis der DFL.[36]
- 2022 wurde er Gewinner des SPORT-BILD-Awards in der Kategorie „Lebenswerk“.[37]
Privat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Völler ist seit 1995 in zweiter Ehe mit einer Italienerin verheiratet. Aus dieser Beziehung hat er zwei Söhne. Aus erster Ehe hat er einen Sohn und eine Tochter. Sein Sohn Marco spielte in der Basketball-Bundesliga,[38] und sein Sohn Kevin Völler-Adducci spielte bis 2020 beim Fußballverein FC Büderich in der Bezirksliga Niederrhein.[39]
Gesellschaftliche und mediale Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In seiner aktiven Zeit erhielt Völler den Spitznamen Tante Käthe. Völlers Freund Thomas Berthold gab ihm eigener Aussage nach den in Hessen verbreiteten Spitznamen Käthe. Dass daraus Tante Käthe wurde, müsse, so Berthold, „eine Sache der Medien gewesen sein“.[40] Von der Kölner Mundartband Höhner wurde er 2001 im Titel Tante Käthe als Bundestrainer besungen. Legendär waren auch die langgezogenen Ruuuuuuuuudi-Rufe in deutschen Fußballstadien sowie (während und nach der WM 2002) das Lied der Band La Rocca mit dem gar zum Satz des Jahres 2002 gekürten Titel Es gibt nur ein’ Rudi Völler zur Melodie von Guantanamera. Dieses Lied war in einer Kurzform bereits Ende der 1980er Jahre Bestandteil des Liedes König Fußball von Klaus & Klaus gewesen und wurde von diesem Duo ebenfalls im Jahre 2002 nochmals als Single herausgebracht.[41][42][43]
Der damalige Stadionsprecher des Bremer Weserstadions, Christian Günther, veröffentlichte in den 1980er Jahren die Single Was ist bloß mit Rudi los?
In der deutschen Version des Videospiels Der Herr der Ringe Online existiert ein Nichtspielercharakter namens Rhudy Völler, der die Schneeballschlacht des jährlichen Winter-Julfests beaufsichtigt und anleitet, wohl als Hommage gedacht an Rudi Völlers Leistungen als Trainer.[44]
Zudem wurde Völler in der Presse kritisiert, da er für den umstrittenen Energieanbieter Teldafax warb.[45][46]
Völler war 2011 als Werbefigur der Sparkassen zu sehen[47] und tritt seit Mai 2024 als Testimonial der Expert-Elektrofachmärkte auf.[48]
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Schoen: Legenden – Rudi Völler. tvschoenfilm, 2006.[49]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Kühne-Hellmessen, Tom Bender: Ruuuuudi: mein Leben, mein Karriere, meine Geheimnisse. Sportverlag, Berlin 1996, ISBN 3-328-00703-2.
- Lutz Mathesorf/Volker Sponholz: … Ruudi! Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-23275-8.
- Hans-Dieter Schütt/Rudi Völler: Rudi Völler, Superstar. Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-7700-1151-1.
- Carsten Wittmaack: Rudi für Deutschland. Droste Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-328-00572-2.
- Volker Sponholz: Ein Mann für Tante Käthe Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-23752-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Transkription seiner Wutrede
- Literatur von und über Rudi Völler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudi Völler in der Datenbank von weltfussball.de
- Rudi Völler in der Datenbank von fussballdaten.de
- Rudi Völler in der Datenbank von kicker.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudi Völler trauert um seinen Bruder. In: t-online.de, 23. September 2014, abgerufen am 14. August 2022.
- ↑ „Neue Gesichtspunkte“ im Fall Rudi Völler. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 24. März 1983, abgerufen am 4. September 2021.
- ↑ Das Gehalt von den Sponsoren. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 25. März 1983, abgerufen am 4. September 2021.
- ↑ sts: Duckschs „perfektes Jahr“ – Völler-Bestmarke eingestellt: „Gemischte Gefühle“ nach 2:2 in Gladbach. In: kicker.de. 15. Dezember 2023, abgerufen am 17. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Matthias Arnhold: Rudolf Völler – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 4. Juli 2013, abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ ARD-Euro-Rückblick 1992 ( vom 12. Juni 2008 im Internet Archive)
- ↑ Neue Männer braucht Weltmeister Deutschland. In: Hamburger Abendblatt. 29. Juni 1992, abgerufen am 7. März 2023.
- ↑ Rudi Völler: Zum Abschied ein Tor. In: Hamburger Abendblatt. 15. Oktober 1992, abgerufen am 7. März 2023.
- ↑ Der WM-Test gegen Irland. In: Hamburger Abendblatt. 28. Mai 1994, abgerufen am 7. März 2023.
- ↑ Roberto Mamrud: Rudolf "Rudi" Völler – Goals in International Matches. RSSSF, 2. November 2002, abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ Rekordschützen der deutschen Nationalmannschaft auf dfb.de ( vom 5. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ tz.de: Weißbier-Waldi ist Völler auf ewig dankbar, abgerufen am 10. Oktober 2017
- ↑ „Käse, Guru, Weizenbier“ – Vor zehn Jahren: Der Wutausbruch von Rudi Völler. tagesspiegel.de, 5. September 2013, abgerufen am 29. Mai 2018.
- ↑ Wegen Schiedsrichterkritik DFB verurteilt Völler zu Geldstrafe. Spiegelonline, 16. April 2014, abgerufen am 27. April 2018.
- ↑ a b 10.000 Euro Geldstrafe für Rudi Völler, dfb.de, abgerufen am 24. Oktober 2016
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- ↑ Wolfgang Schoen: Legenden (2006) auf tvschoenfilm.com ( vom 3. November 2013 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Völler, Rudi |
ALTERNATIVNAMEN | Völler, Rudolf (wirklicher Name); Tante Käthe (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler und ehemaliger Teamchef der deutschen Fußballnationalmannschaft |
GEBURTSDATUM | 13. April 1960 |
GEBURTSORT | Hanau, Deutschland |
- Fußballnationalspieler (Deutschland)
- Fußballnationaltrainer (Deutschland)
- Fußballweltmeister (Deutschland)
- Teilnehmer an einer Fußball-Europameisterschaft (Deutschland)
- Fußballspieler (Kickers Offenbach)
- Fußballspieler (TSV 1860 München)
- Fußballspieler (Werder Bremen)
- Fußballspieler (AS Rom)
- Fußballspieler (Olympique Marseille)
- Fußballspieler (Bayer 04 Leverkusen)
- Fußballtrainer (Bayer 04 Leverkusen)
- Fußballtrainer (AS Rom)
- Fußballfunktionär (Deutschland)
- Deutschlands Fußballer des Jahres
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Träger des Silbernen Lorbeerblattes
- Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen
- Ehrenbürger von Hanau
- Coppa-Italia-Sieger
- Französischer Meister (Fußball)
- UEFA-Champions-League-Sieger
- Mitglied der Hall of Fame des deutschen Fußballs
- Deutscher
- Geboren 1960
- Mann