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„Szczebrzeszyn“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Polen
|Stadt=Szczebrzeszyn
| Ort = Szczebrzeszyn
|Wappen=[[Bild:POL Szczebrzeszyn COA.svg|99px|Wappen von Szczebrzeszyn]]
| Wappen = [[Datei:POL Szczebrzeszyn COA.svg|111px|Wappen der Gmina Szczebrzeszyn]]
| Beschriftung = left
|Karte=[[Bild:Położenie Szczebrzeszyna.gif|179px]]
|Woiwodschaft=Lublin
| Woiwodschaft = Lublin
| Powiat = Zamojski
|ISO 3166-2=LU
| PowiatLink = Zamojski
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| Gemeinde = Szczebrzeszyn
|Powiat_link=Zamojski
| GemeindeLink = Gmina Szczebrzeszyn
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| OrtEinwohner = 5153
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| OrtEinwDatum = 31. Dez. 2016
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| OrtFläche = 29.04
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| Postleitzahl = 22-460
|Höhe=202 - 334
| Telefonvorwahl = 84
|Einwohner=5.357
| KFZ-Kennzeichen = LZA
|EinwohnerDatum=30. Juni 2004
| Straße1 = [[Kielce]][[Zamość]]
|Postleitzahl=22-460
| Schienen1 = [[Warschau]][[Rawa Ruska]]
|Telefonvorwahl=84
| Flughafen1 = [[Flughafen Rzeszów-Jasionka|Rzeszów-Jasionka]]
|KFZ-Kennzeichen=LZA
|Wirtschaftszweige=[[Fremdenverkehr]]
|Straßen=[[Kielce]] - [[Zamość]]
|Schienen=[[Warschau]] - [[Rava Ruska]]
|Flughafen=[[Flughafen Rzeszów]]
|Gemeinde=[[Stadt- und Landgemeinde]]
|Gemeindegliederung=13 Schulzenämter
|GemeindeFläche=123,16
|GemeindeEinwohner=12.134
|GemeindeEinwohnerDatum=30. Juni 2004
|Bürgermeister=Marian Mazur
|Bürgermeister_Art=Bürgermeister
|BürgermeisterDatum=2006
|AnschriftStraße=pl. Kościuszki 1
|AnschriftOrt=22-460 Szczebrzeszyn
|Webpräsenz=www.szczebrzeszyn.pl
}}
}}
'''Szczebrzeszyn''' [{{IPA|ʃtʃɛ'bʒɛʃɨn}}] {{Audio|Pl-Szczebrzeszyn.ogg|anhören}} ist eine [[Polen|polnische]] Stadt im [[Powiat Zamojski|Kreis Zamość]] der [[Woiwodschaft Lublin]] mit etwa 5.300 Einwohnern und zugleich Sitz einer [[Stadt- und Landgemeinde]]. Es liegt am Fluss [[Wieprz]] an der Straße von Kielce zur [[Ukraine|ukrainischen]] Grenze.


'''Szczebrzeszyn''' [{{IPA|ʃt͡ʃɛ'bʒɛʃɨn}}] {{Audio|Pl-Szczebrzeszyn.ogg|anhören}} ist eine [[Polen|polnische]] Stadt im [[Powiat Zamojski]] der [[Woiwodschaft Lublin]] mit etwa 5300&nbsp;Einwohnern und Sitz der [[Gmina Szczebrzeszyn|gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde]]. Szczebrzeszyn liegt am Fluss [[Wieprz]] an der Straße von [[Kielce]] zur [[Ukraine|ukrainischen]] Grenze.
==Geschichte==
Am Ort befand sich eine mittelalterliche Burg, die die Handelsstraße von [[Kiew]] nach [[Krakau]] schützen sollte (Czerwenische Burgen). Ursprünglich zum Fürstentum Halytsch-Wolodymyr gehörend fiel Szczebrzeszyn [[1366]] an Polen. Vierzehn Jahre zuvor war der Ortsname in einem Dokument König [[Kasimir III. (Polen)|Kazimierzs des Großen]] als „Stadt“ erstmals erwähnt worden. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte es vorübergehend der Adelsfamilie Górka, die es zu einem Zentrum des [[Calvinismus|calvinistischen]] Glaubens machte. Ab etwa 1550 siedelte sich eine große jüdische Gemeinde an. Nach dem Übergang auf die Herrschaft der [[Zamoyski]]s [[1593]] wurde die wirtschaftliche Förderung verstärkt, es setzte jedoch auch eine Rekatholisierung ein. Im 17. Jahrhundert verwüsteten nacheinander Kosaken (1648), Schweden (1656) und Tataren (1672) die Stadt. Im 18. Jahrhundert setzte ein Prozess wirtschaftlicher Neuorientierung ein, der Szczebrzeszyn zu einem Zentrum des Tuchgewerbes machte. Mit der [[Teilungen Polens|Ersten Teilung Polens]] wurde es [[1772]] österreichisch. Die Behörden des [[Herzogtum Warschau|Herzogtums Warschau]], zu dem es für sechs Jahre gehörte, verlegten die alte Akademie aus [[Zamość]] 1809 hierher, sie bestand bis [[1852]]. [[1815]] wurde Szczebrzeszyn Teil des russischen [[Kongresspolen]]s, [[1918]] wieder polnisch. Nach dem Einmarsch der [[Deutsche Wehrmacht|Wehrmacht]] richteten die Besatzer ein Ghetto für die etwa 4.000 jüdischen Bewohner der Stadt ein. [[1942]] wurde es aufgelöst, die Insassen nach [[Vernichtungslager Belzec|Belzec]] und [[Izbica]] deportiert und ermordet. Im Rahmen der [[Aktion Zamość]] wurde zudem ein Großteil der einheimischen polnischen Bevölkerung vertrieben und durch zwangsumgesiedelte [[Volksdeutsche]] ersetzt. In der Region waren Einheiten der [[Polnische Heimatarmee|polnischen Untergrundarmee]] tätig, die die Stadt auch am [[25. Juli]] [[1944]] befreiten. Von 1975 bis 1998 gehörte sie zur [[Woiwodschaft Zamość]]


== Geschichte ==
==Sehenswürdigkeiten==
[[Bild:PL Szczebrzeszyn town hall.jpg|mini|links|Rathaus mit der Käferskulptur, die einen bekannten polnischen Zungenbrecher illustriert]]
In der Stadt hat sich trotz der Zeitläufte eine Reihe historischer Gebäude erhalten. Dazu zählen die Pfarrkirche von 1620, die Franziskanerkirche von 1638 mit den umgebauten Klostergebäuden, eine Synagoge aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das klassizistische ehemalige Akademiegebäude mit Professorenhäusern aus den Jahren 1819 und 1822 und nicht zuletzt die griechisch-katholische Kirche, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen.
Im Ort befand sich eine [[mittelalter]]liche Burg, die die [[Via Regia Lusatiae Superioris|Handelsstraße]] von [[Kiew]] nach [[Krakau]] schützen sollte („Rotenbürgen“). Ursprünglich zum [[Fürstentum Halytsch-Wolodymyr]] gehörend fiel Szczebrzeszyn 1366 an Polen. Vierzehn Jahre zuvor war der Ortsname in einem Dokument König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimirs des Großen]] als „Stadt“ erstmals erwähnt worden. Seit der Mitte des 16.&nbsp;Jahrhunderts gehörte es vorübergehend der Adelsfamilie Górka, die es zu einem Zentrum des [[Calvinismus|calvinistischen]] Glaubens machte. Ab etwa 1550 siedelte sich eine große jüdische Gemeinde an. Nach dem Übergang auf die Herrschaft der [[Zamoyski]]s 1593 wurde die wirtschaftliche Förderung verstärkt, es setzte jedoch auch eine Rekatholisierung ein. Im 17.&nbsp;Jahrhundert verwüsteten nacheinander Kosaken (1648), Schweden (1656) und Tataren (1672) die Stadt. Im 18.&nbsp;Jahrhundert setzte ein Prozess wirtschaftlicher Neuorientierung ein, der Szczebrzeszyn zu einem Zentrum des Weberhandwerks machte. Mit der [[Teilungen Polens|Ersten Teilung Polens]] wurde es 1772 österreichisch. Die Behörden des [[Herzogtum Warschau|Herzogtums Warschau]], zu dem es für sechs Jahre gehörte, verlegten die alte Akademie aus [[Zamość]] 1809 hierher, sie bestand bis 1852. 1815 wurde Szczebrzeszyn Teil des russischen [[Kongresspolen]]s, 1918 wieder polnisch. Nach dem deutschen [[Überfall auf Polen]] richteten die Besatzer ein Ghetto für die etwa 4000 jüdischen Bewohner der Stadt ein. 1942 wurde es aufgelöst, die Insassen nach [[Vernichtungslager Belzec|Belzec]] und in das [[Ghetto Izbica]] deportiert und ermordet. Im Rahmen der [[Aktion Zamość]] wurde zudem ein Großteil der einheimischen polnischen Bevölkerung vertrieben und durch zwangsumgesiedelte [[Volksdeutsche]] ersetzt. In der Region waren Einheiten der [[Polnische Heimatarmee|polnischen Untergrundarmee]] tätig, die die Stadt auch am 25. Juli 1944 befreiten. Von 1975 bis 1998 gehörte sie zur [[Woiwodschaft Zamość]].


==Sonstiges==
== Gemeinde ==
Die [[Gmina|Stadt-und-Land-Gemeinde]] Szczebrzeszyn besteht neben der Stadt selbst aus 13&nbsp;Schulzenämtern.
Für Polen und allen Polnischlernenden ist die Stadt wegen eines [[Zungenbrecher]]s des Schriftstellers [[Jan Brzechwa]] bekannt. Die Formulierung „W Szczebrzeszynie chrząszcz brzmi w trzcinie“ [{{IPA|fʃtʃɛbʒɛˈʃɨɲɛ ˈxʒɔ̃ʃtʃ ˈbʒmʲi ˈftʃtɕiɲɛ}}] (etwa: „In Szczebrzeszyn tönt der Käfer im Schilfrohr“) soll die Unmöglichkeit illustrieren, die Vielzahl von Konsonanten auszusprechen. Die Stadt hat Brzechwa zu Ehren ein hölzernes Denkmal errichtet, das einen Geige spielenden Käfer in der Nähe einer kleinen Quelle zeigt.
{{Hauptartikel|Gmina Szczebrzeszyn}}


== Sehenswürdigkeiten ==
==Persönlichkeiten==
[[Datei:Szczebrzeszyn pl kościuszki.JPG|mini|links|[[Tadeusz Kościuszko|Kościuszko]]-Platz in Szczebrzeszyn]]
* [[Józef Brandt]] (*1841), polnischer Maler
In der Stadt hat sich trotz der Zeitläufe eine Reihe historischer Gebäude erhalten. Dazu zählen die Pfarrkirche von 1620, die Franziskanerkirche von 1638 mit den umgebauten Klostergebäuden, eine [[Synagoge (Szczebrzeszyn)|Synagoge]] aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, das klassizistische ehemalige Akademiegebäude mit Professorenhäusern aus den Jahren 1819 und 1822 und nicht zuletzt die griechisch-katholische Kirche, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen.
* [[Kazimierz Kelles-Krauze]] (*1872), polnischer sozialistischer Politiker


== Sonstiges ==
==Stadt- und Landgemeinde (Gmina)==
Für Polen und alle Polnischlernenden ist die Stadt wegen eines [[Zungenbrecher]]s des Schriftstellers [[Jan Brzechwa]] bekannt. Die Formulierung „W Szczebrzeszynie chrząszcz brzmi w trzcinie“ [{{IPA|fʃtʃɛbʒɛˈʃɨɲɛ ˈxʃɔ̃ʃtʃ ˈbʒmʲi ˈftʃtɕiɲɛ}}] {{Audio|Pl-w_Szczebrzeszynie_chrząszcz_brzmi_w_trzcinie.ogg|anhören}} (etwa: „In Szczebrzeszyn tönt der Käfer im Schilfrohr“) soll die Probleme illustrieren, die Vielzahl von [[Zischlaut]]en auszusprechen. Die Stadt hat Brzechwa zu Ehren ein Denkmal errichtet, das einen Geige spielenden Käfer in der Nähe einer kleinen Quelle zeigt.
Die Stadt- und Landgemeinde Szczebrzeszyn besteht neben der Stadt selbst aus den 13 Schulzenämtern Bodaczów, Brody Duże, Brody Małe, Kawęczyn, Kawęczynek, Kolonia Lipowiec, Kolonia Niedzieliska, Niedzieliska, Kąty I, Kąty II, Wielącza Kolonia, Wielącza Poduchowna und Wielącza Wieś.


== Persönlichkeiten ==
==Weblinks==
* [[Józef Brandt]] (1841–1915), Maler
* [[Zygmunt Klukowski]] (1885–1959), Krankenhausarzt und Historiker des Holocaust in Szczebrzeszyn
* [[Kazimierz Kelles-Krauze]] (1872–1905), sozialistischer Politiker
* [[Sławomir Karpowicz]] (1952–2001), Maler und Hochschullehrer

== Literatur ==
* [[Zygmunt Klukowski]]: ''Tagebuch aus den Jahren der Okkupation : 1939–1944''. Herausgeber Christine Glauning, Ewelina Wanke. Einleitung Ingrid Loose. Übersetzung aus dem Polnischen Karsten Wanke. Berlin : Metropol, 2017
* Zygmunt Klukowski: ''Dziennik 1944–1955'', Lublin 1990 (postum)

== Weblinks ==
{{Commons|Szczebrzeszyn}}
{{Commons|Szczebrzeszyn}}
* [http://www.szczebrzeszyn.pl Offizielle Homepage der Stadt]
* [https://szczebrzeszyn.pl/ Offizielle Webpräsenz der Gemeinde]


{{Normdaten|TYP=g|GND=4504893-9}}
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Lublin]]


[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Lublin]]
[[en:Szczebrzeszyn]]
[[nl:Szczebrzeszyn]]
[[Kategorie:Gmina Szczebrzeszyn]]
[[pl:Szczebrzeszyn]]
[[ro:Szczebrzeszyn]]

Aktuelle Version vom 22. Dezember 2024, 13:56 Uhr

Szczebrzeszyn
Wappen der Gmina Szczebrzeszyn
Szczebrzeszyn (Polen)
Szczebrzeszyn (Polen)
Szczebrzeszyn
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Lublin
Powiat: Zamojski
Gmina: Szczebrzeszyn
Fläche: 29,04 km²
Geographische Lage: 50° 41′ N, 22° 58′ OKoordinaten: 50° 41′ 0″ N, 22° 58′ 0″ O

Höhe: 202 m n.p.m.
Einwohner: 5153 (31. Dez. 2016)
Postleitzahl: 22-460
Telefonvorwahl: (+48) 84
Kfz-Kennzeichen: LZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KielceZamość
Eisenbahn: WarschauRawa Ruska
Nächster int. Flughafen: Rzeszów-Jasionka

Szczebrzeszyn [ʃt͡ʃɛ'bʒɛʃɨn] anhören/? ist eine polnische Stadt im Powiat Zamojski der Woiwodschaft Lublin mit etwa 5300 Einwohnern und Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde. Szczebrzeszyn liegt am Fluss Wieprz an der Straße von Kielce zur ukrainischen Grenze.

Rathaus mit der Käferskulptur, die einen bekannten polnischen Zungenbrecher illustriert

Im Ort befand sich eine mittelalterliche Burg, die die Handelsstraße von Kiew nach Krakau schützen sollte („Rotenbürgen“). Ursprünglich zum Fürstentum Halytsch-Wolodymyr gehörend fiel Szczebrzeszyn 1366 an Polen. Vierzehn Jahre zuvor war der Ortsname in einem Dokument König Kasimirs des Großen als „Stadt“ erstmals erwähnt worden. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte es vorübergehend der Adelsfamilie Górka, die es zu einem Zentrum des calvinistischen Glaubens machte. Ab etwa 1550 siedelte sich eine große jüdische Gemeinde an. Nach dem Übergang auf die Herrschaft der Zamoyskis 1593 wurde die wirtschaftliche Förderung verstärkt, es setzte jedoch auch eine Rekatholisierung ein. Im 17. Jahrhundert verwüsteten nacheinander Kosaken (1648), Schweden (1656) und Tataren (1672) die Stadt. Im 18. Jahrhundert setzte ein Prozess wirtschaftlicher Neuorientierung ein, der Szczebrzeszyn zu einem Zentrum des Weberhandwerks machte. Mit der Ersten Teilung Polens wurde es 1772 österreichisch. Die Behörden des Herzogtums Warschau, zu dem es für sechs Jahre gehörte, verlegten die alte Akademie aus Zamość 1809 hierher, sie bestand bis 1852. 1815 wurde Szczebrzeszyn Teil des russischen Kongresspolens, 1918 wieder polnisch. Nach dem deutschen Überfall auf Polen richteten die Besatzer ein Ghetto für die etwa 4000 jüdischen Bewohner der Stadt ein. 1942 wurde es aufgelöst, die Insassen nach Belzec und in das Ghetto Izbica deportiert und ermordet. Im Rahmen der Aktion Zamość wurde zudem ein Großteil der einheimischen polnischen Bevölkerung vertrieben und durch zwangsumgesiedelte Volksdeutsche ersetzt. In der Region waren Einheiten der polnischen Untergrundarmee tätig, die die Stadt auch am 25. Juli 1944 befreiten. Von 1975 bis 1998 gehörte sie zur Woiwodschaft Zamość.

Die Stadt-und-Land-Gemeinde Szczebrzeszyn besteht neben der Stadt selbst aus 13 Schulzenämtern.

Sehenswürdigkeiten

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Kościuszko-Platz in Szczebrzeszyn

In der Stadt hat sich trotz der Zeitläufe eine Reihe historischer Gebäude erhalten. Dazu zählen die Pfarrkirche von 1620, die Franziskanerkirche von 1638 mit den umgebauten Klostergebäuden, eine Synagoge aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, das klassizistische ehemalige Akademiegebäude mit Professorenhäusern aus den Jahren 1819 und 1822 und nicht zuletzt die griechisch-katholische Kirche, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen.

Für Polen und alle Polnischlernenden ist die Stadt wegen eines Zungenbrechers des Schriftstellers Jan Brzechwa bekannt. Die Formulierung „W Szczebrzeszynie chrząszcz brzmi w trzcinie“ [fʃtʃɛbʒɛˈʃɨɲɛ ˈxʃɔ̃ʃtʃ ˈbʒmʲi ˈftʃtɕiɲɛ] anhören/? (etwa: „In Szczebrzeszyn tönt der Käfer im Schilfrohr“) soll die Probleme illustrieren, die Vielzahl von Zischlauten auszusprechen. Die Stadt hat Brzechwa zu Ehren ein Denkmal errichtet, das einen Geige spielenden Käfer in der Nähe einer kleinen Quelle zeigt.

Persönlichkeiten

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  • Zygmunt Klukowski: Tagebuch aus den Jahren der Okkupation : 1939–1944. Herausgeber Christine Glauning, Ewelina Wanke. Einleitung Ingrid Loose. Übersetzung aus dem Polnischen Karsten Wanke. Berlin : Metropol, 2017
  • Zygmunt Klukowski: Dziennik 1944–1955, Lublin 1990 (postum)
Commons: Szczebrzeszyn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien