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„Léon-Paul Fargue“ – Versionsunterschied

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'''Léon-Paul Fargue''' (* [[4. März]] [[1876]] in [[Paris]]; † [[24. November]] [[1947]] in [[Paris]]) war ein [[Frankreich|französischer]] [[Dichter]].
'''Léon-Paul Fargue''' (* [[4. März]] [[1876]] in [[Paris]]; † [[24. November]] [[1947]] ebenda) war ein [[Frankreich|französischer]] [[Dichter]].


== Lebenslauf ==
== Leben ==


Leon-Paul Fargue wurde [[1876]] als unehelicher Sohn eines Ingenieurs und einer Näherin geboren. Erst sehr spät erkannte sein leiblichen Vater ihn als seinen eigenen Sohn an. Dieser Umstand ist wohl die Ursache für seine spätere Melancholie und seine übersteigerte Empfindlichkeit.
Léon-Paul Fargue wurde als unehelicher Sohn von [[Louis Fargue|Louis-Jérôme Fargue]] und einer Näherin geboren. Erst sehr spät erkannte sein leiblicher Vater ihn als seinen eigenen Sohn an. Dieser Umstand trug möglicherweise zu seiner späteren Melancholie und seiner übersteigerten Empfindlichkeit bei.
Jedoch sind seine schulischen Leistungen glänzend, zeitweise hat er den berühmten französischen Dichter [[Stéphane Mallarmé]] als Lehrer. Anschliessend tritt er, zeitgleich mit [[Alfred Jarry]] in das berühmte [[Lycée Henri-IV]] ein, um sich dort für das Studium vorzubereiten. Die hohen Erwartungen seiner Familie erfüllt er jedoch nicht: Er neigt zum Müssiggang und interessiert sich eher für das Klavierspiel, die Malerei und vor allem die Poesie.


Seine schulischen Leistungen waren jedoch glänzend, zeitweise hatte er den berühmten französischen Dichter [[Stéphane Mallarmé]] als Lehrer. Anschließend trat er, zeitgleich mit [[Alfred Jarry]], in das berühmte [[Lycée Henri IV]] ein, um sich dort für das Studium vorzubereiten. Die hohen Erwartungen seiner Familie erfüllte er jedoch nicht: Er neigte zum Müßiggang und interessierte sich eher für das Klavierspiel, die Malerei und vor allem die Poesie.
Bald verkehrt er in litterarischen Kreisen, erwähnenswert sind die "''Mercredis''" ("Dienstage"), regelmäßige Treffen von Dichtern im Haus seines ehemaligen Lehrers [[Stéphane Mallarmé]]. Dort trifft er auf die intellektuelle und kulturelle Elite Frankreichs zur Jahrhundertwende: [[Paul Valéry|Valéry]], [[Marcel Schwob|Schwob]], [[Paul Claudel|Claudel]] aber auch [[Claude Debussy|Debussy]] und [[André Gide|Gide]].


Bald verkehrte er in literarischen Kreisen, erwähnenswert sind die „mardis“ („Dienstage“), regelmäßige Treffen von Dichtern im Haus seines ehemaligen Lehrers [[Stéphane Mallarmé]]. Dort traf er auf die intellektuelle und kulturelle Elite Frankreichs zur Jahrhundertwende: [[Paul Valéry|Valéry]], [[Marcel Schwob|Schwob]], [[Paul Claudel|Claudel]], aber auch [[Claude Debussy|Debussy]] und [[André Gide|Gide]].
Zusammen mit [[Valéry Larbaud]] und [[Paul Valéry]] begründet er die Zeitschrift ''Commerce''. Von da an beschliesst er, Schriftsteller zu werden.


Zusammen mit [[Valéry Larbaud]] und [[Paul Valéry]] begründete er die Zeitschrift ''Commerce'' (1924–1932). Von da an beschloss er, Schriftsteller zu werden.
Nach einigen kleineren Gedichten, die er [[1894]] veröffentlichte, erscheint [[1895]] sein erstes großes Werk "''Tancrède''". [[1912]] folgt der Gedichtband "''Poèmes''", [[1914]] veröffentlicht er "''Pour la Musique''" (an die Musik).


Nach einigen kleineren Gedichten, die er 1894 veröffentlichte, erschien 1895 sein erstes großes Werk ''Tancrède''. 1912 folgte der Gedichtband ''Poèmes'', 1914 veröffentlichte er ''Pour la Musique'' (an die Musik).
Gegen Ende seines Lebens, ab [[1943]], litt er an einer halbseitigen Lähmung. [[1947]] stirbt er im Pariser Stadtviertel [[Montparnasse]] im Haus seiner Frau, der Mahlerin [[Chériane]]. Bis zuletzt hat er geschrieben.

Gegen Ende seines Lebens, ab 1943, litt er an einer halbseitigen Lähmung. 1947 starb er im Pariser Stadtviertel [[Quartier du Montparnasse|Montparnasse]] im Haus seiner Frau, der Malerin [[Chériane]]. Bis zuletzt hatte er geschrieben.


== Sprache und Themen ==
== Sprache und Themen ==


Fargue schreibt seine Gedichte meist frei vom Fersmass, oft schreibt er sogar Prosa. Seine Sprache ist voller Sanftmut und Traurigkeit, seine Themen sind stets simpel, oft alltäglich ([[Robert Doisneau]] verglich ihn einmal mit einem Fotographen). Manchmal, wie in "''Vulturne''" von [[1928]] wirkt seine Sprache auch träumerisch.
Fargue schreibt seine Gedichte meist frei vom Versmaß, oft schreibt er auch in Prosa. Seine Sprache ist voller Sanftmut und Traurigkeit, seine Themen scheinen stets simpel, oft alltäglich.([[Robert Doisneau]] verglich ihn einmal mit einem Fotografen). Manchmal, wie in ''Vulturne'' von 1928, wirkt seine Sprache auch träumerisch.

Seine Liebe zu seinem Heimatstadt [[Paris]] wird in [[1932]] seinem Werk "''D'après Paris''" und [[1939]] in "''Le Piéton de Paris''" ("Der Pariser Fussgänger") deutlich. Aber er erzählt auch von der bedrückenden Einsamkeit der Nacht und vom Alkohol.
Desweiteren war er ein exzellenter Chronist der Pariser Gesellschaft.


Seine Liebe zu seiner Heimatstadt [[Paris]] wird 1932 in seinem Werk ''D'après Paris'' und 1939 in ''Le Piéton de Paris'' (''Der Pariser Fußgänger'') sowie in der 1951 posthum erschienenen Schrift ''Les XX Arrondissements de Paris'' deutlich. Aber er erzählt auch von der bedrückenden Einsamkeit der Nacht und vom Alkohol. Des Weiteren war er ein exzellenter Chronist der Pariser Gesellschaft.


== Zitat ==
== Zitat ==
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== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
*''Poèmes'', [[1905]]
*''Poèmes'', 1905
*''Nocturnes'', [[1905]]
*''Nocturnes'', 1905
*''Tancrède'', [[1911]]
*''Tancrède'', 1911
*''Pour la musique'', [[1912]]
*''Pour la musique'', 1912
*''Banalité'', [[1928]]
*''Banalité'', 1928
*''Vulturne'', [[1928]]
*''Vulturne'', 1928
*''Épaisseurs'', [[1929]]
*''Épaisseurs'', 1929
*''Sous la lampe'', [[1929]]
*''Sous la lampe'', 1929
*''Ludions'', [[1930]]
*''Ludions'', 1930
*''D'après Paris'' [[1932]]
*''D'après Paris'' 1932
*''Le Piéton de Paris'' [[1939]]
*''Le Piéton de Paris'' 1939
** deutsch: ''Der Wanderer durch Paris'' (Insel, 2012)
*''Velasquez'' 1946

== Weblinks ==
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{{Personendaten
[[en:Léon-Paul Fargue]]
[[fr:Léon-Paul Fargue]]
|NAME=Fargue, Léon-Paul
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|GEBURTSDATUM=4. März 1876
|GEBURTSORT=[[Paris]]
|STERBEDATUM=24. November 1947
|STERBEORT=[[Paris]]
}}

Aktuelle Version vom 9. Dezember 2024, 12:57 Uhr

Léon-Paul Fargue (* 4. März 1876 in Paris; † 24. November 1947 ebenda) war ein französischer Dichter.

Léon-Paul Fargue wurde als unehelicher Sohn von Louis-Jérôme Fargue und einer Näherin geboren. Erst sehr spät erkannte sein leiblicher Vater ihn als seinen eigenen Sohn an. Dieser Umstand trug möglicherweise zu seiner späteren Melancholie und seiner übersteigerten Empfindlichkeit bei.

Seine schulischen Leistungen waren jedoch glänzend, zeitweise hatte er den berühmten französischen Dichter Stéphane Mallarmé als Lehrer. Anschließend trat er, zeitgleich mit Alfred Jarry, in das berühmte Lycée Henri IV ein, um sich dort für das Studium vorzubereiten. Die hohen Erwartungen seiner Familie erfüllte er jedoch nicht: Er neigte zum Müßiggang und interessierte sich eher für das Klavierspiel, die Malerei und vor allem die Poesie.

Bald verkehrte er in literarischen Kreisen, erwähnenswert sind die „mardis“ („Dienstage“), regelmäßige Treffen von Dichtern im Haus seines ehemaligen Lehrers Stéphane Mallarmé. Dort traf er auf die intellektuelle und kulturelle Elite Frankreichs zur Jahrhundertwende: Valéry, Schwob, Claudel, aber auch Debussy und Gide.

Zusammen mit Valéry Larbaud und Paul Valéry begründete er die Zeitschrift Commerce (1924–1932). Von da an beschloss er, Schriftsteller zu werden.

Nach einigen kleineren Gedichten, die er 1894 veröffentlichte, erschien 1895 sein erstes großes Werk Tancrède. 1912 folgte der Gedichtband Poèmes, 1914 veröffentlichte er Pour la Musique (an die Musik).

Gegen Ende seines Lebens, ab 1943, litt er an einer halbseitigen Lähmung. 1947 starb er im Pariser Stadtviertel Montparnasse im Haus seiner Frau, der Malerin Chériane. Bis zuletzt hatte er geschrieben.

Sprache und Themen

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Fargue schreibt seine Gedichte meist frei vom Versmaß, oft schreibt er auch in Prosa. Seine Sprache ist voller Sanftmut und Traurigkeit, seine Themen scheinen stets simpel, oft alltäglich.(Robert Doisneau verglich ihn einmal mit einem Fotografen). Manchmal, wie in Vulturne von 1928, wirkt seine Sprache auch träumerisch.

Seine Liebe zu seiner Heimatstadt Paris wird 1932 in seinem Werk D'après Paris und 1939 in Le Piéton de Paris (Der Pariser Fußgänger) sowie in der 1951 posthum erschienenen Schrift Les XX Arrondissements de Paris deutlich. Aber er erzählt auch von der bedrückenden Einsamkeit der Nacht und vom Alkohol. Des Weiteren war er ein exzellenter Chronist der Pariser Gesellschaft.

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Werke (Auswahl)

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  • Poèmes, 1905
  • Nocturnes, 1905
  • Tancrède, 1911
  • Pour la musique, 1912
  • Banalité, 1928
  • Vulturne, 1928
  • Épaisseurs, 1929
  • Sous la lampe, 1929
  • Ludions, 1930
  • D'après Paris 1932
  • Le Piéton de Paris 1939
    • deutsch: Der Wanderer durch Paris (Insel, 2012)
  • Velasquez 1946