„Passionsblumen“ – Versionsunterschied
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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
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{| class="taxobox" |
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{{Taxobox |
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! Passionsblumen |
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| Taxon_Name = Passionsblumen |
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| Taxon_WissName = Passiflora |
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| class="taxo-bild" | |
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| Taxon_Rang = Gattung |
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[[bild:passionflower_redoute.JPG|thumb|280px|Passionsblume (nach Pierre Joseph Redoute)]] |
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| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]] |
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| Taxon2_Name = Passifloroideae |
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! {{Taxonomy}} |
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| Taxon2_Rang = Unterfamilie |
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| Taxon3_Name = Passionsblumengewächse |
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| Taxon3_WissName = Passifloraceae |
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| Taxon3_Rang = Familie |
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| Taxon4_Name = Malpighienartige |
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| ''{{Subclassis}}:'' || [[Rosenähnliche]] (Rosidae) |
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| Taxon4_WissName = Malpighiales |
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| Taxon4_Rang = Ordnung |
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| ''{{Ordo}}:'' || [[Malpighiales]] |
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| Taxon5_Name = Eurosiden I |
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| Taxon5_Rang = ohne |
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| ''{{Familia}}:'' || [[Passionsblumengewächse]] </br>(Passifloraceae) |
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| Taxon6_Name = Rosiden |
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|- |
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| Taxon6_Rang = ohne |
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| ''{{Genus}}:'' || Passionsblumen |
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| Bild = Blaue Passionsblume 2018.jpg |
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| Bildbeschreibung = [[Blaue Passionsblume]] (''Passiflora caerulea'') |
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]] |
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[[Datei:Passiflora caerulea coupe2.jpg|mini|Aufbau einer ''Passiflora''-Blüte]] |
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[[Datei:Illustratio systematis sexualis Linnaeani (Tab. 74) (6059668378).jpg|mini|Illustration]] |
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| class="taxo-name" | ''Passiflora'' |
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Die [[Art (Biologie)|art]]enreiche [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] der '''Passionsblumen''' (''Passiflora'') gehört zur [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Passionsblumengewächse]] (Passifloraceae). Die meisten der über 530 Arten sind in der [[Neotropis]] beheimatet, aber etwa 20 Arten stammen aus der [[Paläotropis]]. |
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| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]] |
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! {{Species}}en |
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* [[Blaue Passionsblume]] (''P. caerulea'') |
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* Maracuja (''P. edulis'') |
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* Grenadilla (''P. ligularis'') |
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* Barbadine (''P. quadrangularis'') |
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== Beschreibung == |
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Die [[Art (Biologie)|art]]enreiche [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der '''Passionsblumen''' (''Passiflora'') gehört zur {{Familia}} der [[Passionsblumengewächse]] (Passifloraceae). Sie sind meist [[Kletterpflanze]]n, seltener [[Strauch|Sträucher]]. |
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''Passiflora''-Arten sind meist ausdauernde [[Krautige Pflanze|krautige]] oder verholzende Pflanzen, nur eine Art ist eine [[einjährige Pflanze]]. Meist wachsen sie als [[Kletterpflanze]]n, selten als selbständig aufrechte [[Strauch|Sträucher]] oder [[Baum|Bäume]]. In den Blattachseln werden [[Ranke]]n gebildet. Die wechselständigen, gestielten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind ganz unterschiedlich gestaltet. An den Blattstielen befinden sich extraflorale [[Nektarien]]. Es sind [[Nebenblatt|Nebenblätter]] vorhanden. |
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Das auffallendste Merkmal der Passionsblumen sind die meist zwittrigen, [[radiärsymmetrisch]]en und achselständigen [[Blüte]]n, die von weniger als 1 Zentimeter bis zu 18 Zentimeter Durchmesser haben können. Die [[Blütenhüllblätter]], meist 5 Kelch- und 5 Kronblätter, an einem [[Blütenbecher]], oft gekennzeichnet durch leuchtende Farben, umhüllen ringförmig angeordnete fadenförmige oft intensiv gefärbte 15 bis 50 [[Staminodien]], den Strahlenkranz ([[Nebenkrone]]). In der Mitte der Blüte sind die Fortpflanzungsorgane (meist fünf [[fertil]]e [[Staubgefäß]]e und meist drei [[Narbe (Botanik)|Narben]]) zu einer sogenannten Säule ([[Androgynophor]]) zusammengefasst angeordnet, die die Blütenhüllblätter weit überragen. Es ist ein [[Diskus (Botanik)|Diskus]] vorhanden. |
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==Beschreibung== |
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Es werden meist [[Beere]]n gebildet. Die grubig texturierten Samen sind von einem [[Arillus]] umhüllt. |
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Das auffallendste Merkmal der Passionsblumen sind die schönen [[Blüte]]n, die bei manchen Arten sehr groß sein können. Die äußeren Blütenhüllblätter, die oft sehr leuchtende Farben haben, umhüllen ringförmig angeordnete fadenförmige Blütenblätter, die aussehen wie ein Strahlenkranz. In der Mitte der Blüte sind die Fortpflanzungsorgane (5 [[Staubgefäß]]e und 3 [[Narbe (Botanik)|Narben]]) zu einer sogenannten Säule ([[Androgynophor]]) zusammengefasst angeordnet, die die Blütenhüllblätter weit überragen. |
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==Herkunft und Etymologie== |
== Herkunft und Etymologie == |
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Die meisten der über 530 ''Passiflora''-Arten stammen aus [[Südamerika]] und [[Zentralamerika|Mittel-]] bis südliches [[Nordamerika]], jedoch kommen auch ungefähr 25 Arten in [[Australien]] (''[[Passiflora aurantia]]'', ''[[Passiflora herbertiana]]'' und ''[[Passiflora cinnabarina]]''), [[Asien]], [[Madagaskar]] und eine auf den [[Galapagos-Inseln]] vor. Die indigene Bevölkerung verwendete teilweise ihre heilende oder berauschende Wirkung. Die Früchte der Passionsblume werden gemeinhin als „[[Passiflora edulis|Maracuja]]“ bezeichnet. Der Name Maracuja (maracujá) stammt aus dem [[Portugiesische Sprache|Portugiesischen]], das dieses Wort aus der indigenen südamerikanischen [[Tupi-Sprache]] entlehnt hat, und bedeutet „Mara = Speise, Cuja = Gefäß“. |
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[[Christentum|Christliche]] Einwanderer erkannten in den Blüten Symbole der [[Passion Jesu]]. Dabei symbolisieren die zehn Blütenblätter die Apostel ohne Judas und Petrus, die Nebenkrone (violett-weiß) als rotgetüpfelter Nektarienkranz die blutige [[Dornenkrone]], die fünf Staubblätter (gelb, pentagon-ähnlich) die [[fünf Wunden Christi]] und die drei Griffel (rotbräunlich, oben) die Kreuznägel. Die Sprossranken sollen die Geißel symbolisieren.<ref>[[Anton Hungari]] (Hrsg.): ''Osterglöcklein. Erbauliche Unterhaltungen für den Osterfestkreis im katholischen Kirchenjahre.'' J. D. Sauerländer, Frankfurt am Main 1862, S. 85.</ref> Entsprechend entstand der Name ''Passiflora incarnata'' – [[Latein|lat.]] „die fleischgewordene Passionsblume“. Im Laufe der Zeit deuteten die Christen auch andere Pflanzenteile als [[Leidenswerkzeug]]e,<ref name="Caesar">Wolfgang Caesar, Roland Spohn: ''Passionsblume, Kulturhistorische Aspekte einer Arzneipflanze.'' In: ''[[Deutsche Apothekerzeitung]].'' 137. Jahrgang, Nummer 8, 1997, S. 51–61.</ref> wie das Blatt als die [[Heilige Lanze|„Lanze des Longinus“]]. |
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Die meisten Arten der Passionsblume stammen aus [[Südamerika]] und [[Zentralamerika|Mittel-]] bis südliches [[Nordamerika]], jedoch kommen einige Arten auch in Australien (z. B. ''P. aurantia'' und ''P. cinnabarina'') und eine auf den [[Galapagos-Inseln]] vor. Die [[Indianer]] verwendeten teilweise ihre heilende oder berauschende Wirkung. Der Name Maracuja (maracujá) stammt aus dem [[Portugiesische Sprache|Portugiesischen]] bzw. dem Indianisch-Brasilianischen ([[Tupi]]) und bedeutet "Pflanze, die Früchte gibt". |
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== Einige Arten == |
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[[Christentum|Christliche]] [[Einwanderer]] erkannten in den Blüten [[Symbol]]e der [[Passion]] Christi. Dabei symbolisieren die Nebenkrone (violett-weiß) die Dornenkrone, die Staubblätter (gelb, pentagon-ähnlich) die Kreuznägel und die Griffel (rotbräunlich, oben) oder die Sproßranken die Geißel. Entsprechend der Name ''Passiflora incarnata'' - [[Latein|lat.]] die eingeborene, Fleisch gewordene (wie Christus incarnatus). |
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[[Datei:Passiflora Strauch.jpg|mini|[[Blaue Passionsblume]] (''Passiflora caerulea'')]] |
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{{Belege fehlen}} |
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Es gibt etwas mehr als 530 ''Passiflora''-[[Art (Biologie)|Arten]]. Sie variieren bezüglich Blütenfarbe (grün, weiß, rosa, pink, rot, lila, violett, himmelblau bis sehr dunkles blau und auch schwarz), Blattfarbe und -größe (unzählige Grüntöne, auch panaschiert und mehrfarbig, von einem halben Zentimeter bis zu einem Meter), Blattform (un- bis neungelappt) und der Größe der Früchte (mehrere Kilogramm bis wenige Gramm) sowie der übrigen Gestalt der Pflanze. |
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Durch [[Züchtung]] sind im 20. Jahrhundert zudem mehrere hundert [[Hybride|Hybridsorten]] hinzugekommen. |
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==Arten (Auswahl)== |
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Selten gibt es auch Hybriden, welche sich trotz gleicher [[Chromosom]]enzahl nur sehr schlecht kreuzen lassen. |
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Auch sind einige [[tetraploid]]e Hybride sowie Arten durch Einsatz von [[Colchicin]] erzeugt worden, welche meist größere Blüten, Blätter und Früchte bekommen und außerdem aus [[Unfruchtbarkeit|sterilen]] Hybriden wieder [[fertil]]e Hybride machen. |
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Es gibt ca. 400 ''Passiflora''-[[Art (Biologie)|Arten]]. Sie variieren bezüglich Blütenfarbe, Blattfarbe und -form (dunkleres bis helleres grün, gelappt oder ungelappt, teilweise gesägter Blattrand) und in der Größe der Früchte und der übrigen Gestalt der Pflanze. |
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Als Topfpflanze ([[Zimmerpflanze]]) am bekanntesten ist die [[Blaue Passionsblume]] (''Passiflora caerulea'') sowie ''Passiflora'' ×''violacea'', eine Hybride aus ''Passiflora caerulea'' mit ''Passiflora racemosa''. |
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Eingeteilt werden sie in mehrere Unter[[Gattung (Biologie)|gattung]]en. Die bekanntesten sind Passiflora, Decaloba und Tacsonia. |
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Diese unterscheiden sich auch in der Zahl ihrer Chromosomen, so haben Passiflora und Tacsonia 2n = 18 während Decaloba meist 2n = 12 hat. |
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Durch [[Züchtung]] sind im [[20. Jahrhundert]] zudem viele [[Hybrid|Hybridsorten]] hinzugekommen. |
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Selten gibt es auch Gattungshybriden, wie z. B. zwischen Passiflora und Tacsonia, welche sich trotz gleicher [[Chromosom]]enzahl nur schlecht kreuzen lassen. |
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''[[Passiflora incarnata]]'' ist eine [[Kletterpflanze]] mit dünnen, grünen, verholzenden Sprossachsen, drei- bis fünfteilig gelappten [[Blatt (Pflanze)|Laubblättern]] und einzeln stehenden [[Blüte]]n mit auffallender, violett-weiß gestreifter Nebenkrone. Sie wird bis zu 10 m hoch und in der Medizin verwendet, sie ist nahe mit ''Passiflora edulis'' verwandt. |
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Auch sind einige [[tetraploid]]e Hybride sowie Arten durch Einsatz von [[Colchicin]] erzeugt worden, |
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welche meist größere Blüten, Blätter und Früchte bekommen und außerdem aus [[Unfruchtbarkeit|steril]]en Hybriden wieder [[fertil]]e Hybride macht. |
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Die bekanntesten Arten unter den rotblühenden Passionsblumen sind ''Passiflora racemosa'', ''Passiflora murucuja'', ''Passiflora alata'', ''Passiflora coccinea'', ''[[Passiflora vitifolia]]'' oder ''Passiflora piresii''. |
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Als Topfpflanze (Zimmerpflanze) am bekanntesten ist die [[Blaue Passionsblume]] (''P. caerulea'') sowie ''P. violacea'', eine Hybride aus ''P. caerulea'' mit ''P. racemosa'' |
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Die meisten Passionsblumenarten sind ursprünglich im [[Tropen|tropischen]] und [[Subtropen|subtropischen]] [[Südamerika]] beheimatet, drei jedoch in [[Nordamerika]] (''Passiflora affinis'', ''Passiflora incarnata'' und ''Passiflora lutea'') und mehrere in Asien, Australien und Ozeanien. Die nordamerikanischen Arten sowie ''Passiflora tucumanensis'' und ''Passiflora caerulea'' weisen eine [[Frost]]resistenz auf und können unter günstigen Bedingungen auch in [[Mitteleuropa]] draußen gepflanzt werden – zum Beispiel zur Begrünung einer südlichen Hauswand. |
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''P. incarnata'' ist eine [[Kletterpflanze]] mit dünnen, grünen, verholzenden Sproßachsen, drei- bis fünfteilig gelappten [[Blatt (Pflanze)|Laubblättern]] und einzeln stehenden [[Blüte]]n mit auffallender, violett-weiß gestreifter Nebenkrone. Sie wird bis zu 10 [[Meter|m]] hoch und wird in der Medizin verwendet, sie ist nahe mit ''P. edulis'' verwandt. |
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''Passiflora caerulea'', ''Passiflora incarnata'' und ''Passiflora lutea'' sind hierbei die widerstandsfähigsten Pflanzen und können unter günstigen Bedingungen −15 °C aushalten, wobei sie jedoch auf den Boden zurückfrieren und im Frühjahr wieder aus dem Wurzelstock (bei ''Passiflora caerulea'') oder aus ihren unterirdischen Rhizomen (''Passiflora lutea'', ''Passiflora incarnata'') austreiben. |
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Gewisse natürliche Selektionen der ''Passiflora incarnata'' brauchen sogar eine [[Stratifikation (Botanik)|Kältestratifikation]] im Winter, damit ihre Samen austreiben. |
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Alle Passionsblumen-Arten der Untergattung ''Astrophea'' (zum Beispiel ''Passiflora lindeniana'' und ''Passiflora macrophylla'') sind keine Kletterpflanzen, sondern kleine Bäume, deren Laubblätter einen Meter Länge erreichen können. |
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Die bekanntesten Arten unter den rotblühenden Passionsblumen sind ''P. coccinea'' und ''[[Passiflora vitifolia|P. vitifolia]]''. |
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Die meisten Passionsblumenarten sind ursprünglich im [[Tropen|tropischen]] und [[Subtropen|subtropischen]] [[Südamerika]] beheimatet, 2 jedoch in [[Nordamerika]] (''P. incarnata'' und ''P. lutea''). Diese Arten sowie ''P. tucumanensis'' und ''P. caerulea'' weisen eine [[Frost]]resistenz auf und können unter günstigen Bedingungen auch in [[Mitteleuropa]] draußen gepflanzt werden - zum Beispiel zur Begrünung einer südlichen Hauswand. |
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''P. caerulea'',''P. incarnata'' und ''P. lutea'' sind hierbei die widerstandsfähigsten Pflanzen und können unter günstigen Bedingungen -15 °C aushalten, wobei sie jedoch auf den Boden zurückfrieren und im Frühjahr wieder aus dem Wurzelstock (bei ''P. caerulea'') oder aus ihren unterirdischen Rhizomen (''P. lutea'', '' P. incarnata'') wieder austreiben. |
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Gewisse natürliche Selektionen der ''P. incarnata'' brauchen sogar eine Kälte[[stratifikation]] im Winter, damit ihre Samen austreiben. |
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Als [[Nutzpflanze]]n bekannt sind vor allem ''Passiflora edulis'', ''Passiflora quadrangularis'' und ''Passiflora ligularis'', welche die bekannten [[Frucht (Botanik)|Früchte]] Maracuja (auch verwendete Schreibweise: Marakuja) oder Grenadilla ([[Süße Granadilla]]) hervorbringen. |
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''P. macrophylla'' ist keine Kletterpflanze, sondern ein kleiner Baum. |
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== Systematik == |
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Als [[Nutzpflanze]]n bekannt sind vor allem ''P. edulis'' und ''P. ligularis'', welche die bekannten [[Frucht|Früchte]] Maracuja (auch verwendete Schreibweise: Marakuja) bzw. Grenadilla hervorbringen. |
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Die Gattung ''Passiflora'' wurde lange Zeit in 22 oder 24 Untergattungen gegliedert (Klassifikation nach [[Ellsworth Paine Killip|Killip]] 1938).<ref name="killip" /> Seit [[John MacDougal]] und [[Christian Feuillet]] 2004<ref name="MacDougal" /> wurde die Zahl auf vier Untergattungen reduziert. Die vier [[monophyletisch]]en Untergattungen nach Feuillet & MacDougal 2004 sind: |
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* Untergattung ''Passiflora'' {{Person|L.}}: Mit etwa 240 Arten, darunter auch die bekanntesten ''Passiflora caerulea'', ''Passiflora incarnata'', ''Passiflora edulis'' f. ''edulis'', ''Passiflora edulis'' f. ''flavicarpa'' und ''Passiflora ligularis''. Sie zeichnen sich durch die „typischen“ Passionsblumen-Blüten aus und tragen zumeist essbare bis wohlschmeckende Früchte (siehe ''[[Passiflora edulis]]''). |
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==Bekannteste Untergattungen== |
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=== ''Passiflora'' === |
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* Untergattung ''Decaloba'' {{Person|(DC.) Rchb.}}: Die etwa 220 Arten der Untergattung ''Decaloba'' sind zumeist relativ klein und unscheinbar. Dazu gehören beispielsweise ''Passiflora morifolia'', ''Passiflora coriacea'', ''Passiflora citrina'' und ''Passiflora sanguinolenta''. Ihre Blüten können gelb, rot, orange, weiß und hellgrün sein. Ein besonderes Merkmal von ihnen ist, dass viele Arten von Natur aus [[Panaschierung|panaschierte]] Laubblätter bilden, welche wie zum Beispiel bei ''Passiflora trifasciata'' auch eine leicht rötliche Färbung besitzen können. |
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Die [[Untergattung]] ''Passiflora'' ist unter den Passionsblumen die bekanteste von allen. |
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Unter ihr gibt es > 150 Arten, darunter auch die bekanntesten ''P. caerulea'', ''P. incarnata'', ''P. edulis f. edulis'', ''P. edulis f. flavicarpa'' und ''P. ligularis''. |
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Sie zeichnen sich durch die "typischen" Passionsblumen-Blüten aus und tragen zumeist essbare bis wohlschmeckende Früchte. |
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* Untergattung ''Astrophea'' {{Person|(DC.) Mast.}}: Mit etwa 52 Arten. |
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* Untergattung ''Deidamioides'' {{Person|(Harms) Killip}}: Mit etwa 13 Arten. |
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Bild:Androgynophor.jpg|''P. caerulea'', Blüte mit dem [[Androgynophor]] |
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Bild:Passiflora coccinea0.jpg|''P. coccinea'' |
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Bild:Passiflora racemosa4.jpg|''P. racemosa''. Wie der Artname (racemosa = traubig) schon andeutet sind die Blüten in einem hängenden traubigen Blütenstand angeordnet. |
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Passiflora × belottii 2.jpg|''Passiflora'' ×''belottii'', eine Hybride von ''Passiflora alata'' und ''Passiflora caerulea'' |
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Bild:Passiflora serratifolia1.jpg|''P. serratifolia'' |
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Androgynophor.jpg|[[Blaue Passionsblume]] (''Passiflora caerulea''), Blüte mit dem [[Androgynophor]] |
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Bild:Passionfruit flower06.jpg|''P. caerulea'' |
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Passiflora citrina BotGardBln1105FlowerD.jpg|[[Zitronengelbe Passionsblume]] (''Passiflora citrina'') |
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Bild:Passiflora_vitifolia_flower.jpg|''P. vitifolia |
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Flor de maracujá.JPG|''[[Passiflora alata]]'' |
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Bild:Passiflora_morifolia_flower.jpg|''P. morifolia |
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Photos-photos 1088121309 BeelyBee.jpg|''[[Passiflora incarnata]]'' |
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Bild:Passiflora picturata4.jpg|''P. picturata |
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Passiflora kermesina3.jpg|''[[Passiflora kermesina]]'' |
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Passiflora morifolia flower.jpg|''[[Passiflora morifolia]]'' |
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Passiflora picturata4.jpg|''[[Passiflora picturata]]'' |
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Passiflora rote Blüte.jpg|''Passiflora'' cultivar |
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Passiflora racemosa4.jpg|[[Traubige Passionsblume]] (''Passiflora racemosa''), ''racemosa'' = traubig, wie die Blütenstände. |
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Passiflora sanguinolenta4.jpg|''[[Passiflora sanguinolenta]]'' |
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Passiflora serratifolia1.jpg|''[[Passiflora serratifolia]]'' |
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Passiflora vitifolia flower.jpg|''[[Passiflora vitifolia]]'' |
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Red Passion Flower (Passiflora coccinea) (39972254842).jpg|''[[Passiflora coccinea]]'' |
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Passiflora holosericea 01.JPG|''[[Passiflora holosericea]]'' |
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Passiflora Loefgrenii.JPG|''[[Passiflora loefgrenii]]'' |
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Passion flower stamen.jpg|Rote ''Passiflora caerulea'' |
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== Früchte == |
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Die Früchte sind botanisch gesehen [[Beere]]n. Früchte der Gattung, die von Menschen gegessen werden, nennt man je nach Art Maracuja oder Grenadillen (auch Granadillen). Sie sind eiförmig, haben eine feste Haut und enthalten innen einen oft bitter bis süßlich oder auch extrem sauer schmeckenden [[Fruchtsaft|Saft]] mit vielen essbaren [[Kern (Botanik)|Kernen]] (ähnlich wie [[Granatapfel|Granatäpfel]]). Sie enthalten viel [[Vitamin C]]. |
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Die Früchte von der Blauen Passionsblume (''Passiflora caerulea'') sind etwa 5 cm lang, gelb und vom Geschmack eher ungenießbar. Die Früchte der meisten anderen Passionsblumenarten der Untergattung ''Passiflora'' sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch teils sehr in Größe, Farbe und Geschmack. |
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Die etwa 200 Vertreter der Untergattung ''Decaloba'' sind zumeist kleiner und unscheinbarer. Ihre Blüten können die Farben gelb, rot, orange, weiß und hellgrün haben. Ein besonderes Merkmal von ihnen ist, dass viele Arten von Natur aus [[Panaschierung|panaschiert]]e Blätter bilden, welche wie z. B. bei ''P. trifasciata'' auch eine leicht rötliche Färbung besitzen können. |
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Der Saft von ''[[Passiflora edulis]]'' wird auch unter der [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]] Bezeichnung Maracujá oder dem [[Spanische Sprache|spanischen]] Namen Maracuyá (Venezuela: Parchita) in Fruchtsaftgetränke gemischt. |
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Früchte der Untergattung Decaloba sind deutlich kleiner und nicht zum Verzehr geeignet; einige sind sogar giftig. |
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Aber auch Arten der Untergattung ''Tacsonia'' wie die [[Curuba]] oder Bananenpassionsfrucht (''Passiflora tripartita var. mollissima'') werden wegen ihrer Früchte kultiviert. Diese sind länglich und können selten in spezialisierten Fruchthandlungen erworben werden. |
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Man unterscheidet folgende Passionsfrüchte:<ref>Gunther Franke (Hrsg.): ''Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen.'' Band 2: ''Spezieller Pflanzenbau'', Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1768-X, S. 290 f.</ref> |
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=== ''Tacsonia'' === |
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* [[Purpurgranadilla]] (''Passiflora edulis'' f. ''edulis'') |
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* [[Gelbe Granadilla]] (''Passiflora edulis'' f. ''flavicarpa'') |
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* [[Süße Granadilla]] (''Passiflora ligularis'') |
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* Bananenpassionsfrucht/Curuba (''[[Passiflora tarminiana]]'', früher: ''Passiflora tripartita var. mollissima'') |
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* Königs- oder [[Riesengranadilla]] (''Passiflora quadrangularis'') |
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<gallery class="center"> |
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Arten der Untergattung ''Tacsonia'' stammen zumeist aus Hochlagen und mögen es daher etwas kühler, zu hohe Temperaturen können sie schädigen. |
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Peru Maracuya1.jpg|Ganze Maracuja |
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Auch bei ihnen gibt es einige Arten, welche in den [[Tropen]] und [[Subtropen]] zur Fruchtgewinnung angebaut werden, z. B. ''Passiflora tripartita v. mollissima'', ''P. mixta'' deren Hybride und einige andere Arten. |
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Peru Maracuya2.jpg|Aufgeschnittene Maracuja |
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Bei uns jedoch eher schwer zu kultivieren - am besten unter Kalthausbedingungen und leicht schattig. |
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Passionsfrucht-Gelbe Marakuja-Braune Marakuja (offen).jpg|Passionsfrucht, Gelbe Maracuja, Braune Maracuja (aufgeschnitten) |
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Passiflora edulis dsc07273.jpg|Früchte von ''Passiflora edulis'' |
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Granadilla.jpg|Süße Granadilla (''Passiflora ligularis'') |
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Passi Frucht aufgeschnitten 800.jpg|getrocknete, sterile Frucht der ''Passiflora caerulea'': aufgeschnitten |
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Passi Frucht 800.jpg|getrocknete, sterile Frucht der ''Passiflora caerulea'', 24 mm groß |
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== Inhaltsstoffe == |
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Arten der Gattung ''Passiflora'' enthalten Indol-[[Alkaloide]] (die [[β-Carboline]] [[Harman-Alkaloide|Harman]], [[Harmin]], [[Harmol]], [[Harmalol]] und [[Harmalin]]), [[Flavonoide]] ([[Chrysin]], [[Vitexin]], [[Isovitexin]], [[Apigenin]], [[Benzoflavon]], [[Kaempferol]], [[Lucenin]], [[Luteolin]], [[Passiflorin]], [[Quercetin]], [[Rutin]], [[Orientin]] und [[Isoorientin]]) und [[Saponine]] wie Quadrangulosid. Problematisch ist, dass noch nicht alle Inhaltsstoffe dieser Pflanzen identifiziert werden konnten, und auch der Gehalt dieser Substanzen selbst innerhalb einer Art unterschiedlich ist. In einem Fall konnte eine toxische Wirkung von ''Passiflora''-Behandlung nachgewiesen werden. Insgesamt gibt es einen Mangel an Studien zur Erfassung aller Pflanzenbestandteile, ihrer Wirkungsweisen und möglicher Gefahren. Dies ist jedoch im Bereich der traditionellen Heilpflanzen nicht ungewöhnlich.<ref>K. C. dos Santos et al.: ''Sedative and anxiolytic effects of methanolic extract from the leaves of Passiflora actinia.'' In: ''Braz. Arch. Biol. Technol.'' 49(4), 2006. S. 565–573, [[doi:10.1590/S1516-89132006000500005]].</ref><ref>K. Dhawan et al.: ''Passiflora: a review update.'' In: ''[[J Ethnopharmacol]].'' 94(1), 2004. S. 1–23, PMID 15261959.</ref><ref>C. Wolfman et al.: ''Possible anxiolytic effects of chrysin, a central benzodiazepine receptor ligand isolated from Passiflora coerulea.'' In: ''[[Pharmacol Biochem Behav]].'' 47(1), 1994. S. 1–4, PMID 7906886.</ref><ref>A. A. Fisher et al.: ''Toxicity of Passiflora incarnata.'' In: ''[[Journal of Toxicology Clinical Toxicology]].'' 38(1), 2000, S. 63–66, [[doi:10.1081/CLT-100100919]].</ref> |
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== Naturheilkunde == |
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Die Früchte sind botanisch gesehen [[Beeren]]. |
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Die Blätter von Passionsblumen (meist auf die Art ''[[Passiflora incarnata]]'' beschränkt) werden in der [[Phytotherapie]] gegen [[Nervosität|nervöse Unruhe]], Anspannung, [[Reizbarkeit]] oder [[Angst]]zustände und damit zusammenhängende [[Schlafstörung]]en, [[Rückenschmerzen]] und [[Verspannung]]en oder [[Herz]]beschwerden oder [[Bauchschmerz|Magen-, Darmbeschwerden]] eingesetzt, ferner auch bei [[Depression|depressiver]] Verstimmung, [[Hysterie]] oder [[Asthma]]. Es sind keine [[Nebenwirkung]]en bekannt. Über die Verträglichkeit während der [[Schwangerschaft]] gibt es keine umfangreichen Erfahrungen. |
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Früchte der Gattung, die von Menschen gegessen werden, nennt man je nach Art Maracuja oder Grenadillen (auch Granadillen). Sie sind eiförmig, haben eine feste Haut und enthalten innen einen oft bitter bis süßlich schmeckenden [[Saft]] mit vielen essbaren [[Kern]]en (ähnlich wie [[Granatapfel|Granatäpfel]]). Sie enthalten viel [[Vitamin C]]. |
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Die Blätter und die Stängel können sowohl frisch als auch getrocknet als [[Tee]] getrunken werden und sind auch als Fertigpräparate erhältlich. Daneben werden viele Kombinationspräparate, teilweise auch als Saft, angeboten, zum Beispiel mit [[Echter Baldrian|Baldrian]], [[Johanniskraut]], [[Hopfen]], [[Melisse]] oder [[Weißdorn]] gemischt. |
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Die Früchte von ''P. incarnata'' und der Blauen Passionsblume ''P. caerula'' sind ca. 5 cm lang und gelb. Die Früchte der meisten anderen Passionsblumenarten der Gattung Passiflora sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch teils sehr in Größe, Farbe und Geschmack. |
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Bei ihnen werden hauptsächlich die Arten ''P. edulis f. edulis'', ''P. edulis f. flavicarpa'', ''P. ligularis'', ''P. alata'' sowie ''P. quadrangularis'' kommerziell angebaut. |
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Früchte der Gattung Decaloba sind deutlich kleiner und nicht zum Verzehr geeignet, einige sind sogar giftig. |
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Aber auch Arten der Gattung Tacsonia (''Passiflora tarminiana'' und ''Passiflora tripartita v. mollissima'') werden wegen ihrer Früchte kultiviert. Diese sind länglich und können selten in spezialisierten Fruchthandlungen erhalten werden. |
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Bild:Passionsfrucht-Gelbe_Marakuja-Braune_Marakuja_(offen).jpg|Passionsfrucht, Gelbe Maracuja, Braune Maracuja (aufgeschnitten) |
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Bild:Passiflora edulis dsc07273.jpg|Früchte von ''P. edulis'' |
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== Ökologie == |
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Manche Vertreter der Passionsblumen haben im Laufe der [[Evolution]] eine besondere Form von [[Mimikry]] entwickelt, um sich vor dem Blattfraß der [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]] der ''[[Heliconius]]''-Falter zu schützen. Um [[Kannibalismus]] zu vermeiden, untersucht der Falter vor der [[Ei]]ablage, ob sich auf den fraglichen Blättern bereits Eier von Artgenossen befinden. Die Eier des Falters sind gelb gefärbt. Einige Arten der Passifloraceae erzeugen selbst gelbe Punkte auf ihren Blättern und täuschen so einen Befall vor. Auch locken Passionsblumen durch das Absondern eines bestimmten Nektars gezielt Ameisen und Wespen an, die die Eier und Raupen des Falters fressen sollen. |
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== Literatur == |
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Die Blätter der Passionsblume werden in der [[Phytotherapie]] gegen [[Nervosität|nervöse Unruhe]], Anspannung, [[Reizbarkeit]] oder [[Angst]]zustände und damit zusammenhängende [[Schlafstörung]]en, [[Rückenschmerzen]] und [[Verspannung]]en oder [[Herz]]beschwerden oder [[Bauchschmerzen|Magen- Darmbeschwerden]] eingesetzt, ferner auch bei [[Depression|depressiver]] Verstimmung, [[Hysterie]] oder [[Asthma]]. Es sind keine [[Nebenwirkung]]en bekannt. Über die Verträglichkeit während der [[Schwangerschaft]] gibt es keine umfangreichen Erfahrungen. |
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* A. Katie Hansena, Lawrence E. Gilberta, Beryl B. Simpsona, Stephen R. Downieb, Armando C. Cervic, Robert K. Jansen: ''Phylogenetic Relationships and Chromosome Number Evolution in Passiflora.'' In: ''Systematic Botany.'' Volume 31(1), 2006, S. 138–150, [[doi:10.1600/036364406775971769]]. |
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* Bettina und Torsten Ulmer: ''Passionsblumen.'' Formosaverlag, Witten 1999. |
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* Vait Martin Dörken, Armin Jagel: ''Passiflora spp. – Passionsblumen (Passifloraceae).'' In: ''Jahrb. Bochumer Bot. Ver.'' 3, 2012, S. 251–262, [https://www.zobodat.at/pdf/Jahrb-Bochumer-Bot-Ver_3_0251-0262.pdf PDF]. |
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== Einzelnachweise == |
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Sie enthalten Alkaloide, Flavonoide und Saponine und wirken als [[MAO-Hemmer]]. In hoher [[Dosis]] oder geraucht können sie auch als bewusstseinsverändernde [[Droge]] gebraucht werden. Die Wirkung soll der von [[Marihuana]] ähneln. |
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Ellsworth Paine Killip: ''The American species of Passifloraceae.'' 1938, Field Museum of Natural History Publications, [https://www.biodiversitylibrary.org/bibliography/2269 online] auf biodiversitylibrary.org. |
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Torsten Ulmer, John Mochrie MacDougal, Bettina Ulmer: ''Passiflora. Passionflowers of the World.'' Portland/Or. u. a., Timber Press, 2004, ISBN 978-0-88192-648-4. |
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== Weblinks == |
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Die Blätter und die Stängel können sowohl frisch als auch getrocknet als [[Tee]] getrunken werden und sind auch als Fertigpräparate erhältlich. Daneben werden viele Kombinationspräparate, teilweise auch als Saft, angeboten, z. B. mit [[Baldrian]], [[Johanniskraut]], [[Hopfen]], [[Melisse]] oder [[Weißdorn]] gemischt. Interresanterweise scheint die Passionsblume in einer Dreierkombination (Passionsblume + [[Johanniskraut]] + [[Baldrian]]) als eine Art "Turbo" für das Johanneskraut zu wirken (Neurapas Balance - Universität Freiburg). Die Passionsblume scheint in dieser Synthese eine niedrigere Johanneskrautdosis (keine Nebenwirkungen) mit mindestens der gleichen Wirksamkeit zu ermöglichen. |
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{{Commons|Passiflora|Passionsblumen (''Passiflora'')|audio=0|video=0}} |
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== Evolutionsbiologie == |
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Die Passionsblume hat im Laufe der [[Evolution]] eine besondere Form von [[Mimikry]] entwickelt, um sich vor dem Blattfraß der [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]] des [[Heliconius]] - Falters zu schützen. Um [[Kannibalismus]] zu vermeiden untersucht der Heliconius-Falter vor der [[Ei]]ablage, ob sich auf den fraglichen Blättern bereits Eier von Artgenossen befinden. Die Eier des Heliconius-Falters sind gelb gefärbt. Einige Arten der Passifloraceae erzeugen selbst gelbe Punkte auf ihren Blättern und täuschen so einen Befall vor. |
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==Weblinks== |
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{{Wiktionary|Maracuja}} |
{{Wiktionary|Maracuja}} |
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* {{Webarchiv| url= http://pages.unibas.ch/botgarten/passiflora/index.shtml| wayback= 20120419162758| text= Steckbrief der Gattung, Universität Basel}}. |
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* [http://www.passiflora-bruckelt.de Ausführliche deutschsprachige Passiflora-Webseite] |
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* {{Webarchiv| url= http://www.biologie.uni-hamburg.de/bzf/museum/nutzpfl_a_z/passionsblume.htm| wayback=20120105022542| text= A–Z der Nutzpflanzen, Universität Hamburg}}. |
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* {{Erowid|plants/passionflower|Passionsblume}} |
* {{Erowid|plants/passionflower|Passionsblume}} |
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* [http://www.passiflora.org Passiflora Society] |
* [http://www.passiflora.org/ ''Passiflora Society'']. |
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* [https://www.passionflow.co.uk/passiflora-tarminiana/# ''Passionflowers''] bei Passiflora Online. |
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* [http://www.giftpflanzen.com Homepage mit weiterführenden Informationen zu verschiedenen Passiflora-Arten] |
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* [http://www.spohns.de/DrRolandSpohn/passionsblumen.html ''Webseite mit Illustrationen/Gemälden und Erläuterungen zur Signaturenlehre der Passionsblumen''] bei Dr. Roland Spohn. |
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* [http://passionsblumen.de/4593.html j.r.buddrich schleswig Passionsblumen und Kübelpflanzen] |
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* [http://www.passiflorawelt.de/ Fotos und Pflegehinweise zu den einzelnen Arten und Hybriden] auf passiflorawelt.de. |
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[[Kategorie:Heilpflanze]] |
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[[Kategorie:Obst]] |
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[[Kategorie:Pflanzliche Droge]] |
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[[Kategorie:Psychoaktive Substanz]] |
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{{Gesundheitshinweis}} |
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[[Kategorie:Passionsblumengewächse]] |
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[[en:Passion flower]] |
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[[Kategorie:Pflanze mit psychotropem Wirkstoff]] |
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[[es:Maracuyá]] |
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[[Kategorie:Passion]] |
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[[it:Passiflora]] |
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[[ja:パッションフルーツ]] |
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[[nl:Passiebloem]] |
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[[pt:Maracujá]] |
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[[ru:Маракужа]] |
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[[sv:Passionsblommor]] |
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[[th:เสาวรส]] |
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[[zh:熱情果]] |
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[[zh:西番蓮]] |
Aktuelle Version vom 4. Mai 2025, 01:10 Uhr
Passionsblumen | ||||||||||||
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![]() Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Passiflora | ||||||||||||
L. |


Die artenreiche Pflanzengattung der Passionsblumen (Passiflora) gehört zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Die meisten der über 530 Arten sind in der Neotropis beheimatet, aber etwa 20 Arten stammen aus der Paläotropis.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Passiflora-Arten sind meist ausdauernde krautige oder verholzende Pflanzen, nur eine Art ist eine einjährige Pflanze. Meist wachsen sie als Kletterpflanzen, selten als selbständig aufrechte Sträucher oder Bäume. In den Blattachseln werden Ranken gebildet. Die wechselständigen, gestielten Laubblätter sind ganz unterschiedlich gestaltet. An den Blattstielen befinden sich extraflorale Nektarien. Es sind Nebenblätter vorhanden.
Das auffallendste Merkmal der Passionsblumen sind die meist zwittrigen, radiärsymmetrischen und achselständigen Blüten, die von weniger als 1 Zentimeter bis zu 18 Zentimeter Durchmesser haben können. Die Blütenhüllblätter, meist 5 Kelch- und 5 Kronblätter, an einem Blütenbecher, oft gekennzeichnet durch leuchtende Farben, umhüllen ringförmig angeordnete fadenförmige oft intensiv gefärbte 15 bis 50 Staminodien, den Strahlenkranz (Nebenkrone). In der Mitte der Blüte sind die Fortpflanzungsorgane (meist fünf fertile Staubgefäße und meist drei Narben) zu einer sogenannten Säule (Androgynophor) zusammengefasst angeordnet, die die Blütenhüllblätter weit überragen. Es ist ein Diskus vorhanden.
Es werden meist Beeren gebildet. Die grubig texturierten Samen sind von einem Arillus umhüllt.
Herkunft und Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten der über 530 Passiflora-Arten stammen aus Südamerika und Mittel- bis südliches Nordamerika, jedoch kommen auch ungefähr 25 Arten in Australien (Passiflora aurantia, Passiflora herbertiana und Passiflora cinnabarina), Asien, Madagaskar und eine auf den Galapagos-Inseln vor. Die indigene Bevölkerung verwendete teilweise ihre heilende oder berauschende Wirkung. Die Früchte der Passionsblume werden gemeinhin als „Maracuja“ bezeichnet. Der Name Maracuja (maracujá) stammt aus dem Portugiesischen, das dieses Wort aus der indigenen südamerikanischen Tupi-Sprache entlehnt hat, und bedeutet „Mara = Speise, Cuja = Gefäß“.
Christliche Einwanderer erkannten in den Blüten Symbole der Passion Jesu. Dabei symbolisieren die zehn Blütenblätter die Apostel ohne Judas und Petrus, die Nebenkrone (violett-weiß) als rotgetüpfelter Nektarienkranz die blutige Dornenkrone, die fünf Staubblätter (gelb, pentagon-ähnlich) die fünf Wunden Christi und die drei Griffel (rotbräunlich, oben) die Kreuznägel. Die Sprossranken sollen die Geißel symbolisieren.[1] Entsprechend entstand der Name Passiflora incarnata – lat. „die fleischgewordene Passionsblume“. Im Laufe der Zeit deuteten die Christen auch andere Pflanzenteile als Leidenswerkzeuge,[2] wie das Blatt als die „Lanze des Longinus“.
Einige Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt etwas mehr als 530 Passiflora-Arten. Sie variieren bezüglich Blütenfarbe (grün, weiß, rosa, pink, rot, lila, violett, himmelblau bis sehr dunkles blau und auch schwarz), Blattfarbe und -größe (unzählige Grüntöne, auch panaschiert und mehrfarbig, von einem halben Zentimeter bis zu einem Meter), Blattform (un- bis neungelappt) und der Größe der Früchte (mehrere Kilogramm bis wenige Gramm) sowie der übrigen Gestalt der Pflanze.
Durch Züchtung sind im 20. Jahrhundert zudem mehrere hundert Hybridsorten hinzugekommen. Selten gibt es auch Hybriden, welche sich trotz gleicher Chromosomenzahl nur sehr schlecht kreuzen lassen.
Auch sind einige tetraploide Hybride sowie Arten durch Einsatz von Colchicin erzeugt worden, welche meist größere Blüten, Blätter und Früchte bekommen und außerdem aus sterilen Hybriden wieder fertile Hybride machen.
Als Topfpflanze (Zimmerpflanze) am bekanntesten ist die Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) sowie Passiflora ×violacea, eine Hybride aus Passiflora caerulea mit Passiflora racemosa.
Passiflora incarnata ist eine Kletterpflanze mit dünnen, grünen, verholzenden Sprossachsen, drei- bis fünfteilig gelappten Laubblättern und einzeln stehenden Blüten mit auffallender, violett-weiß gestreifter Nebenkrone. Sie wird bis zu 10 m hoch und in der Medizin verwendet, sie ist nahe mit Passiflora edulis verwandt.
Die bekanntesten Arten unter den rotblühenden Passionsblumen sind Passiflora racemosa, Passiflora murucuja, Passiflora alata, Passiflora coccinea, Passiflora vitifolia oder Passiflora piresii.
Die meisten Passionsblumenarten sind ursprünglich im tropischen und subtropischen Südamerika beheimatet, drei jedoch in Nordamerika (Passiflora affinis, Passiflora incarnata und Passiflora lutea) und mehrere in Asien, Australien und Ozeanien. Die nordamerikanischen Arten sowie Passiflora tucumanensis und Passiflora caerulea weisen eine Frostresistenz auf und können unter günstigen Bedingungen auch in Mitteleuropa draußen gepflanzt werden – zum Beispiel zur Begrünung einer südlichen Hauswand. Passiflora caerulea, Passiflora incarnata und Passiflora lutea sind hierbei die widerstandsfähigsten Pflanzen und können unter günstigen Bedingungen −15 °C aushalten, wobei sie jedoch auf den Boden zurückfrieren und im Frühjahr wieder aus dem Wurzelstock (bei Passiflora caerulea) oder aus ihren unterirdischen Rhizomen (Passiflora lutea, Passiflora incarnata) austreiben. Gewisse natürliche Selektionen der Passiflora incarnata brauchen sogar eine Kältestratifikation im Winter, damit ihre Samen austreiben.
Alle Passionsblumen-Arten der Untergattung Astrophea (zum Beispiel Passiflora lindeniana und Passiflora macrophylla) sind keine Kletterpflanzen, sondern kleine Bäume, deren Laubblätter einen Meter Länge erreichen können.
Als Nutzpflanzen bekannt sind vor allem Passiflora edulis, Passiflora quadrangularis und Passiflora ligularis, welche die bekannten Früchte Maracuja (auch verwendete Schreibweise: Marakuja) oder Grenadilla (Süße Granadilla) hervorbringen.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Passiflora wurde lange Zeit in 22 oder 24 Untergattungen gegliedert (Klassifikation nach Killip 1938).[3] Seit John MacDougal und Christian Feuillet 2004[4] wurde die Zahl auf vier Untergattungen reduziert. Die vier monophyletischen Untergattungen nach Feuillet & MacDougal 2004 sind:
- Untergattung Passiflora L.: Mit etwa 240 Arten, darunter auch die bekanntesten Passiflora caerulea, Passiflora incarnata, Passiflora edulis f. edulis, Passiflora edulis f. flavicarpa und Passiflora ligularis. Sie zeichnen sich durch die „typischen“ Passionsblumen-Blüten aus und tragen zumeist essbare bis wohlschmeckende Früchte (siehe Passiflora edulis).
- Untergattung Decaloba (DC.) Rchb.: Die etwa 220 Arten der Untergattung Decaloba sind zumeist relativ klein und unscheinbar. Dazu gehören beispielsweise Passiflora morifolia, Passiflora coriacea, Passiflora citrina und Passiflora sanguinolenta. Ihre Blüten können gelb, rot, orange, weiß und hellgrün sein. Ein besonderes Merkmal von ihnen ist, dass viele Arten von Natur aus panaschierte Laubblätter bilden, welche wie zum Beispiel bei Passiflora trifasciata auch eine leicht rötliche Färbung besitzen können.
- Untergattung Astrophea (DC.) Mast.: Mit etwa 52 Arten.
- Untergattung Deidamioides (Harms) Killip: Mit etwa 13 Arten.
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Passiflora ×belottii, eine Hybride von Passiflora alata und Passiflora caerulea
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Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea), Blüte mit dem Androgynophor
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Zitronengelbe Passionsblume (Passiflora citrina)
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Passiflora cultivar
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Traubige Passionsblume (Passiflora racemosa), racemosa = traubig, wie die Blütenstände.
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Rote Passiflora caerulea
Früchte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Früchte sind botanisch gesehen Beeren. Früchte der Gattung, die von Menschen gegessen werden, nennt man je nach Art Maracuja oder Grenadillen (auch Granadillen). Sie sind eiförmig, haben eine feste Haut und enthalten innen einen oft bitter bis süßlich oder auch extrem sauer schmeckenden Saft mit vielen essbaren Kernen (ähnlich wie Granatäpfel). Sie enthalten viel Vitamin C.
Die Früchte von der Blauen Passionsblume (Passiflora caerulea) sind etwa 5 cm lang, gelb und vom Geschmack eher ungenießbar. Die Früchte der meisten anderen Passionsblumenarten der Untergattung Passiflora sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch teils sehr in Größe, Farbe und Geschmack. Der Saft von Passiflora edulis wird auch unter der portugiesischen Bezeichnung Maracujá oder dem spanischen Namen Maracuyá (Venezuela: Parchita) in Fruchtsaftgetränke gemischt. Früchte der Untergattung Decaloba sind deutlich kleiner und nicht zum Verzehr geeignet; einige sind sogar giftig. Aber auch Arten der Untergattung Tacsonia wie die Curuba oder Bananenpassionsfrucht (Passiflora tripartita var. mollissima) werden wegen ihrer Früchte kultiviert. Diese sind länglich und können selten in spezialisierten Fruchthandlungen erworben werden.
Man unterscheidet folgende Passionsfrüchte:[5]
- Purpurgranadilla (Passiflora edulis f. edulis)
- Gelbe Granadilla (Passiflora edulis f. flavicarpa)
- Süße Granadilla (Passiflora ligularis)
- Bananenpassionsfrucht/Curuba (Passiflora tarminiana, früher: Passiflora tripartita var. mollissima)
- Königs- oder Riesengranadilla (Passiflora quadrangularis)
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Ganze Maracuja
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Aufgeschnittene Maracuja
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Passionsfrucht, Gelbe Maracuja, Braune Maracuja (aufgeschnitten)
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Früchte von Passiflora edulis
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Süße Granadilla (Passiflora ligularis)
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getrocknete, sterile Frucht der Passiflora caerulea: aufgeschnitten
-
getrocknete, sterile Frucht der Passiflora caerulea, 24 mm groß
Inhaltsstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arten der Gattung Passiflora enthalten Indol-Alkaloide (die β-Carboline Harman, Harmin, Harmol, Harmalol und Harmalin), Flavonoide (Chrysin, Vitexin, Isovitexin, Apigenin, Benzoflavon, Kaempferol, Lucenin, Luteolin, Passiflorin, Quercetin, Rutin, Orientin und Isoorientin) und Saponine wie Quadrangulosid. Problematisch ist, dass noch nicht alle Inhaltsstoffe dieser Pflanzen identifiziert werden konnten, und auch der Gehalt dieser Substanzen selbst innerhalb einer Art unterschiedlich ist. In einem Fall konnte eine toxische Wirkung von Passiflora-Behandlung nachgewiesen werden. Insgesamt gibt es einen Mangel an Studien zur Erfassung aller Pflanzenbestandteile, ihrer Wirkungsweisen und möglicher Gefahren. Dies ist jedoch im Bereich der traditionellen Heilpflanzen nicht ungewöhnlich.[6][7][8][9]
Naturheilkunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blätter von Passionsblumen (meist auf die Art Passiflora incarnata beschränkt) werden in der Phytotherapie gegen nervöse Unruhe, Anspannung, Reizbarkeit oder Angstzustände und damit zusammenhängende Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Verspannungen oder Herzbeschwerden oder Magen-, Darmbeschwerden eingesetzt, ferner auch bei depressiver Verstimmung, Hysterie oder Asthma. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Über die Verträglichkeit während der Schwangerschaft gibt es keine umfangreichen Erfahrungen.
Die Blätter und die Stängel können sowohl frisch als auch getrocknet als Tee getrunken werden und sind auch als Fertigpräparate erhältlich. Daneben werden viele Kombinationspräparate, teilweise auch als Saft, angeboten, zum Beispiel mit Baldrian, Johanniskraut, Hopfen, Melisse oder Weißdorn gemischt.

Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Manche Vertreter der Passionsblumen haben im Laufe der Evolution eine besondere Form von Mimikry entwickelt, um sich vor dem Blattfraß der Raupen der Heliconius-Falter zu schützen. Um Kannibalismus zu vermeiden, untersucht der Falter vor der Eiablage, ob sich auf den fraglichen Blättern bereits Eier von Artgenossen befinden. Die Eier des Falters sind gelb gefärbt. Einige Arten der Passifloraceae erzeugen selbst gelbe Punkte auf ihren Blättern und täuschen so einen Befall vor. Auch locken Passionsblumen durch das Absondern eines bestimmten Nektars gezielt Ameisen und Wespen an, die die Eier und Raupen des Falters fressen sollen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Katie Hansena, Lawrence E. Gilberta, Beryl B. Simpsona, Stephen R. Downieb, Armando C. Cervic, Robert K. Jansen: Phylogenetic Relationships and Chromosome Number Evolution in Passiflora. In: Systematic Botany. Volume 31(1), 2006, S. 138–150, doi:10.1600/036364406775971769.
- Bettina und Torsten Ulmer: Passionsblumen. Formosaverlag, Witten 1999.
- Vait Martin Dörken, Armin Jagel: Passiflora spp. – Passionsblumen (Passifloraceae). In: Jahrb. Bochumer Bot. Ver. 3, 2012, S. 251–262, PDF.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anton Hungari (Hrsg.): Osterglöcklein. Erbauliche Unterhaltungen für den Osterfestkreis im katholischen Kirchenjahre. J. D. Sauerländer, Frankfurt am Main 1862, S. 85.
- ↑ Wolfgang Caesar, Roland Spohn: Passionsblume, Kulturhistorische Aspekte einer Arzneipflanze. In: Deutsche Apothekerzeitung. 137. Jahrgang, Nummer 8, 1997, S. 51–61.
- ↑ Ellsworth Paine Killip: The American species of Passifloraceae. 1938, Field Museum of Natural History Publications, online auf biodiversitylibrary.org.
- ↑ Torsten Ulmer, John Mochrie MacDougal, Bettina Ulmer: Passiflora. Passionflowers of the World. Portland/Or. u. a., Timber Press, 2004, ISBN 978-0-88192-648-4.
- ↑ Gunther Franke (Hrsg.): Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Band 2: Spezieller Pflanzenbau, Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1768-X, S. 290 f.
- ↑ K. C. dos Santos et al.: Sedative and anxiolytic effects of methanolic extract from the leaves of Passiflora actinia. In: Braz. Arch. Biol. Technol. 49(4), 2006. S. 565–573, doi:10.1590/S1516-89132006000500005.
- ↑ K. Dhawan et al.: Passiflora: a review update. In: J Ethnopharmacol. 94(1), 2004. S. 1–23, PMID 15261959.
- ↑ C. Wolfman et al.: Possible anxiolytic effects of chrysin, a central benzodiazepine receptor ligand isolated from Passiflora coerulea. In: Pharmacol Biochem Behav. 47(1), 1994. S. 1–4, PMID 7906886.
- ↑ A. A. Fisher et al.: Toxicity of Passiflora incarnata. In: Journal of Toxicology Clinical Toxicology. 38(1), 2000, S. 63–66, doi:10.1081/CLT-100100919.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steckbrief der Gattung, Universität Basel ( vom 19. April 2012 im Internet Archive).
- A–Z der Nutzpflanzen, Universität Hamburg ( vom 5. Januar 2012 im Internet Archive).
- Passionsblume. In: Erowid. (englisch)
- Passiflora Society.
- Passionflowers bei Passiflora Online.
- Webseite mit Illustrationen/Gemälden und Erläuterungen zur Signaturenlehre der Passionsblumen bei Dr. Roland Spohn.
- Fotos und Pflegehinweise zu den einzelnen Arten und Hybriden auf passiflorawelt.de.