„WISTA“ – Versionsunterschied
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{{Begriffsklärungshinweis|Zur Fachzeitschrift siehe [[Wirtschaft und Statistik]].}} |
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[[Bild:WISTA1_Berlin_Adlershof.JPG|thumb|WISTA-Schild]] |
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[[Datei:Berlin Adlershof Photonics Center 2016.jpg|mini|hochkant=1.1|Fassadendesign des Photonikzentrums]] |
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[[Datei:WISTA-Wissenschafts-Wirtschaftsstandort-Adlershof.jpg|mini|hochkant=1.1|WISTA: Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort [[Berlin-Adlershof|Adlershof]], 2019]] |
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Der '''Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof''' |
Der '''Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof''' (kurz: '''WISTA''') liegt im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Adlershof|Adlershof]] des [[Bezirk Treptow-Köpenick|Bezirks Treptow-Köpenick]]. |
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Seit 1991 ist auf einer 4,6 Quadratkilometer großen Fläche eine Technologie-, Medien- und Forschungsstadt mit jeweils rund 1.330 Unternehmen, 28.000 Mitarbeitern und 6.400 Studierenden entstanden (Stand: 2023).<ref name="wista-adlershof-zahlen">{{Internetquelle |autor=WISTA-MANAGEMENT GMBH |url=https://www.adlershof.de/adlershof-in-zahlen/ |titel=Adlershof in Zahlen - Firmen / Lage - Technologiepark Adlershof |hrsg=WISTA Management GmbH |datum=2024-03-25 |sprache=de |abruf=2024-03-25}}</ref><ref name="wista-jahresbericht-2018">{{Internetquelle |url=https://www.wista.de/management/jahresbericht-wista |titel=WISTA Jahresberichte |hrsg=WISTA Management GmbH, Berlin |datum=2018 |format=PDF; 2,1 MB |sprache=de |abruf=2021-05-07}}</ref> |
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== Entwicklung == |
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Das Gebiet gilt seit etwa 2005 als größter Technologiecluster Deutschlands und ist Standort von vielen Weltmarktführern in den unterschiedlichsten Branchen.<ref>''[[Der Spiegel]].'' Hamburg 2008, 02 (7.1.), S. 38. {{ISSN|0038-7452}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=75 Visionen für Berlin – Folge 49: „Berlins wichtigster Rohstoff ist das Wissen“ |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |Datum=2021-09-07 |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlins-wichtigster-rohstoff-ist-das-wissen-5117380.html |Abruf=2024-03-29}}</ref> |
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[[Bild:wista-biblio.jpg|thumb|[[Bibliothek]]sgebäude der [[Humboldt-Universität]]]] |
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== Geschichte == |
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Aus dem ehemaligen Gelände des [[DDR-Fernsehen]]s, der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] und des [[Wachregiment]]s ''[[Felix Edmundowitsch Dserschinski|Feliks Dzierzynski]]'' wurde mit Hilfe öffentlicher Fördergelder von über 200 Millionen Euro ein Wissenschafts- und Technologiepark mit nebenliegendem Medienstandort gebaut. Die 1991 vom Land Berlin gegründete ''Entwicklungsgesellschaft Adlershof mbH'' (EGA) wurde 1994 in ''WISTA-MANAGEMENT GMBH'' http://www.wista.de umfirmiert und ist für den Betrieb und die Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Technologieparks verantwortlich. Zu ihren Aufgaben gehören Kommunikation und Marketing, Förderung von Technologiefeldern und Akquisition. Seit 2001 wird das Facility Management durch die Adlershof Facility Management GmbH (AFM) ein Tochterunternehmen der WISTA-MANAGEMENT GMBH erbracht. Geschäftsführer der WISTA-MANAGEMENT GMBH ist Hardy R. Schmitz. |
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[[Datei:wista-biblio.jpg|mini|links|Bibliothek der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], 2005]] |
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Aus dem ehemaligen Gelände des [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehens der DDR]], der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] und des [[Wachregiment „Feliks Dzierzynski“|Wachregiments „Feliks Dzierzynski“]] wurde mit Hilfe öffentlicher Fördergelder der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof (WISTA) angelegt. Die 1991 vom Land Berlin gegründete ''Entwicklungsgesellschaft Adlershof mbH'' (EGA) firmierte 1994 in ''WISTA Management GmbH''<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.wista.de/ |titel=WISTA Management GmbH - Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung in Berlin |sprache=de |abruf=2024-03-29}}</ref> um und ist seitdem für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Wissenschaftsstadt verantwortlich. |
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== Aktuelle Daten == |
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Das [[Adlergestell]] und die Bahntrasse trennen praktisch zwei Welten: Auf der einen Seite das hochtechnologisierte WISTA-Entwicklungsgebiet, auf der anderen Seite der historische, vor über 250 Jahren gegründete, alte Ortskern.<ref>[http://inadlershof.de/public/zeitung/AZ_2009_01.pdf PDF; 5,4 MB] in: ''Adlershofer Zeitung'' 1/2009, S. 3</ref><ref>[http://inadlershof.de/public/zeitung/AZ_2010_05.pdf PDF; 7,7 MB] in: ''Adlershofer Zeitung'' 5/2010, S. 16</ref><ref>[http://inadlershof.de/public/zeitung/AZ_2010_10.pdf PDF; 10,7 MB] in: ''Adlershofer Zeitung'' 10/2010, S. 12</ref> |
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[[Bild:Berlin Adlershof Wista Bessy.jpg|thumb|[[Berlin-Adlershof]] [[BESSY]] und Gebäude der [[Humboldt-Universität]]]] |
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Als eigenständiges Projekt der [[Expo 2000]] wurde der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof unter der Projektbezeichnung ''Berlin Adlershof – Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien'' großteils angelegt. Seit 2001 wird das [[Facilitymanagement]] durch die ''WISTA.Service (ehemals: Adlershof Facility Management GmbH''), ein Tochterunternehmen der ''WISTA Management GmbH'', erbracht. |
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*645 Unternehmen knapp 10.000 Beschäftigte |
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**330 Technologie-Unternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern |
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**115 Medien-Unternehmen mit rund 950 Mitarbeitern |
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**165 Gewerbe-Unternehmen mit rund 4200 Mitarbeitern |
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In den gesamten Jahren seit Entwicklungsbeginn gelang es, auf dem Park zahlreiche Unternehmen aus der [[Hightech]]-Branche anzusiedeln. Einen großen Entwicklungsschub erfuhr der WISTA durch den schrittweisen Umzug der [[naturwissenschaft]]lichen Bereiche der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] aus der [[Historische Mitte (Berlin)|Berliner Innenstadt]] nach Adlershof. In der Zeit von 1998 bis 2003 siedelten sich auf dem [[Campus]] Adlershof die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät<ref>{{Internetquelle |autor=schwarsi |url=https://www.hu-berlin.de/de/einrichtungen-organisation/fakultaeten-und-institute/mathematisch-naturwissenschaftliche-fakultaet |titel=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät |sprache=de |abruf=2024-03-29}}</ref> mit den Instituten für Chemie, Informatik, Mathematik, Physik und dem Geografischen Institut, sowie das Institut für Psychologie der Lebenswissenschaftlichen Fakultät<ref>{{Internetquelle |autor=lanyikat |url=https://www.psychology.hu-berlin.de/de |titel=Institut für Psychologie |sprache=de |abruf=2024-03-29}}</ref> an. |
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*12 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit 1.500 Beschäftigten |
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** Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e.V. (IGAFA) http://www.igafa.de |
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** über 600 [[Wissenschaftler]] im [[BESSY]] [[Synchrotron]] |
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[[Datei:Forum Adlershof.jpg|mini|hochkant|Kunstinstallation ''Zwei Köpfe in Bewegung'', 2019]] |
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*6 naturwissenschaftliche [[Institut]]e der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] mit ca. 7.000 Studenten und 130 Professoren. |
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[[Datei:Studentendorf-Adlershof.jpg|mini|links|[[Studentendorf Adlershof]], 2015]] |
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**Institut für Chemie http://www.chemie.hu-berlin.de |
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**Institut für Informatik http://www.informatik.hu-berlin.de |
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**Institut für Mathematik http://www.mathematik.hu-berlin.de |
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**Institut für Physik http://www.physik.hu-berlin.de |
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**Institut für Psychologie http://www.psychologie.hu-berlin.de |
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**Institut für Geographie http://www.geographie.hu-berlin.de |
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2007 wurde die WISTA aus dem Entwicklungsrecht entlassen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/entwicklungsgebiete/pdf/JohannisthalAdlershofBilanz.pdf |text=''Städtebaulicher Entwicklungsbereich Johannisthal/Adlershof – Bilanz der Entwicklung'' |wayback=20120323162311}}, zur Entlassung der WISTA aus dem Entwicklungsrecht, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin, November 2007 (PDF; 3,9 MB); abgerufen am 7. Mai 2021.</ref> Der Ausbau geht entsprechend den bezirklich ausgewiesenen Projekten weiter, darunter die Bauvorleistungen am Nordrand bis zur [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Adlershof#Hermann-Dorner-Allee*|Hermann-Dorner-Allee]]. Hier liegen noch einige erschlossene größere Flächen zur Bebauung in Reserve (Stand: 2012). |
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== Siehe auch == |
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Spitzenforschung und Nachwuchsförderung betreibt die Humboldt-Universität vor Ort mit den ''Integrativen Forschungsinstituten IRIS Adlershof''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iris-adlershof.de/ |titel=IRIS Adlershof - HOME |abruf=2024-03-29}}</ref> und IRI THESys.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iri-thesys.org/ |titel=IRI THESys |datum=2024-03-28 |sprache=en-US |abruf=2024-03-29}}</ref> Seit 2007 setzt sich die Universität mit dem ''FiNCA-Projekt''<ref>[https://fakultaeten.hu-berlin.de/de/mnf/wisskar/finca FiNCA]</ref> zugleich für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung ein und fördert auf dem Campus weibliche Nachwuchskräfte in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen. Mit dem 2023 gegründeten Center for the Science of Materials Berlin (CSMB) der Humboldt-Universität wird die in Adlershof vorhandene Expertise von universitären und außeruniversitären Einrichtungen sowie Gründern für Innovationsprozesse und in den Materialwissenschaften gebündelt. Der Fokus liegt in der Erforschung von Zukunftsmaterialien für neuartige Batterien, Katalysatoren, Solarzellen und 3D-Drucktechnologie.<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.adlershof.de/news/forschung-fuer-globale-herausforderungen-im-neuen-center-for-the-science-of-materials-berlin-in-adlershof |titel=Forschung für globale Herausforderungen im neuen „Center for the Science of Materials Berlin“ in Adlershof |sprache=de |abruf=2024-03-28}}</ref> |
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Um einen Transfer der Quantentechnologien in die vielfältigen Anwendungsfelder voranzutreiben, wurde im Zuge der Berlin Quantum Alliance (BQA)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/archiv/wissenschaft-2016-2021/2021/pressemitteilung.1127033.php |titel=Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes: „Berlin Quantum Alliance“ geht an den Start |datum=2021-09-16 |sprache=de |abruf=2024-03-28}}</ref> ein neuer Innovationshub und Coworking-Space für Quantentechnologien das "Leap" im Innovations- und Gründungszentrum Berlin Adlershof eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.adlershof.de/news/berlin-wird-hotspot-fuer-quantentechnologie |titel=Berlin wird Hotspot für Quantentechnologie |sprache=de |abruf=2024-03-28}}</ref> |
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Ein großer privater Investor auf dem WISTA-Gelände ist seit den 2010er Jahren die kommerzielle Berliner Entwicklungsgesellschaft ''immobilien-experten-ag''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.immexa.de/unternehmen/ |titel=immobilien-experten-ag. |werk=Immexa |sprache=de-DE |abruf=2024-03-29}}</ref> Sie errichtet den ''Campus für Gewerbe und Technologie „Am Oktogon“''. Dominantes Bauwerk wird der ''Tower B5'', der eine torartige Situation in diesem Parkbereich darstellen wird und nach Entwurf des Architekten Gunter P. J. Bürg entsteht. Der siebengeschossige Turm bietet eine Nutzfläche von 3600 m² und soll als Wahrzeichen des Campus, der dann 17 Neubauten umfasst, dienen. |
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{{absatz}} |
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== Einrichtungen == |
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=== Überblick === |
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[[Datei:WISTA-Orientierungsplan-Technologiepark-Adlershof-dt-.jpg|alt=Orientierungsplan WISTA Gelände in Berlin-Adlershof|mini|hochkant=1.3|WISTA-Gelände in [[Berlin-Adlershof]]<br /><small>(Stand: 2019)</small><br /> |
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<span style="background: #004F91; padding: 0 1em 0 0; border: 1px solid gray;"> </span> [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universitäts-Campus]]<br /> |
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<span style="background: #8AB3E1; padding: 0 1em 0 0; border: 1px solid gray;"> </span> Wissenschafts- und Technologiepark<br /> |
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<span style="background: #F39323; padding: 0 1em 0 0; border: 1px solid gray;"> </span> Wohngebiet<br /> |
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<span style="background: #D56768; padding: 0 1em 0 0; border: 1px solid gray;"> </span> Medienstadt<br /> |
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<span style="background: #EBC062; padding: 0 1em 0 0; border: 1px solid gray;"> </span> Gewerbegebiet<br /> |
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<span style="background: #00ACB0; padding: 0 1em 0 0; border: 1px solid gray;"> </span> Business-Zentrum]] |
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2023 beherbergte der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof rund 1.330 Unternehmen, elf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und sieben Hochschulinstitute mit rund 28.000 Beschäftigten, darunter<ref name="wista-adlershof-zahlen" /><ref name="wista-jahresbericht-2018" /> |
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* sieben naturwissenschaftliche Institute der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] (Chemie, Informatik, Mathematik, Physik, Psychologie, Geografie, sowie IRIS Adlershof) mit rund 6.400 Studierenden und 1.100 Mitarbeitenden, |
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* elf außeruniversitäre wissenschaftliche Einrichtungen mit 2.900 Mitarbeitenden, |
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* 590 Unternehmen mit 9.400 Mitarbeitenden im Wissenschafts- und Technologiepark, |
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* 230 Unternehmen mit 3.300 Mitarbeitenden in der [[Studio Berlin Adlershof|Medienstadt]], |
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* 510 Gewerbe und Dienstleistungs-Unternehmen mit 11.300 Mitarbeitenden. |
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=== Branchen === |
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Der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof ist einer der Berliner Zukunftsorte mit überregionaler Strahlkraft. In folgenden Branchen wird am Standort geforscht, entwickelt und gearbeitet (Stand: 2023): |
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* Photonik und Optik |
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* Photovoltaik und Erneuerbare Energien |
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* Mikrosysteme und Materialien |
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* Informationstechnik (IT) und Medien |
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* Biotechnologie und Umwelt |
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=== Firmen === |
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In den von der WISTA Management GmbH betriebenen Technologie- und Gründerzentren finden junge Firmen und Gründer professionelle Unterstützung, um in Adlershof sesshaft zu werden. Auf dem WISTA-Areal waren 2023 insgesamt rund 1.330 Unternehmen angesiedelt. |
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=== Forschung === |
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[[Datei:Berlin Adlershof Wista Bessy.jpg|mini|hochkant=1.3|[[BESSY]] und [[Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik]] (FIRST)]] |
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Mehrere außeruniversitäre Forschungsinstitute sind auf dem Gelände angesiedelt, unter anderem |
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* das [[Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie|Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI)]], |
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* die [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)]], |
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* das [[Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften|Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften e. V. (ISAS)]], |
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* das [[Leibniz-Institut für Kristallzüchtung|Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ)]], |
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* das [[Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie|Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB)]], |
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* das [[Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik|Ferdinand-Braun-Institut – Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH)]], |
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* die [[Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung|Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)]], sowie |
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* das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR). |
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== Entwicklungsgesellschaft == |
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Die Entwicklungsgesellschaft ''WISTA.Plan GmbH'' (ehemals: ''Adlershof Projekt GmbH'') als städtebaulicher Entwicklungsträger und Treuhänder des Landes Berlin ist verantwortlich für die Entwicklung, Bauleitplanung, Projektsteuerung der Beräumungs- und Infrastrukturmaßnahmen, Verwaltung des Treuhandvermögens sowie die Ansiedlung von Unternehmen im Entwicklungsbereich der WISTA (Johannisthal/Adlershof). |
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[[Datei:Ferdinand-Braun-Institut-2011-03-22b.jpg|mini|links|Das Ferdinand-Braun-Institut mit seinem Solarzellendach]] |
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Als Berliner Landesgesellschaft ist sie für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung am Standort Adlershof zuständig. Mit den WISTA-Gründerzentren,<ref>[https://www.adlershof.de/gruenderzentrum/ueberblick/ Gründerzentren]</ref> Business und Gründungsprogramme<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.wista.de/services/business-gruender |titel=Gründungsprogramme / Coworking - Services - WISTA Management GmbH |sprache=de |abruf=2024-03-29}}</ref> unterstützt sie die Ansiedlung von Unternehmen und [[Start-up]]s<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.wista.de/services/uebersicht |titel=Übersicht - Services - WISTA Management GmbH |sprache=de |abruf=2024-03-29}}</ref> im Technologiepark. Zudem ist sie an der Entwicklung weiterer Zukunftsorte in Berlin beteiligt: in [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]] mit dem Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC),<ref>[https://www.adlershof.de/gruenderzentrum/projekte-charlottenburg/charlottenburger-innovations-centrum/ueber-uns/ Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC)]</ref> in [[Berlin-Lichterfelde|Lichterfelde]] mit dem Aufbau des Technologie- und Gründungszentrums FUBIC und in Marzahn für die Vermarktung der Flächen des CleanTech Business Park Marzahn (CBP).<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.wista.de/projekte/cleantech-business-park-marzahn |titel=CleanTech Business Park Marzahn - Orte / Projekte - WISTA Management GmbH |sprache=de |abruf=2024-03-29}}</ref> |
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Mit dem Wohnbauprojekt Wohnen am Campus sind im Entwicklungsgebiet Adlershof auf 17 [[Hektar]] nördlich der Rudower Chaussee über 1.600 Miet- und [[Wohnungseigentum (Deutschland)|Eigentumswohnungen]], [[Reihenhaus|Townhouses]] und knapp 400 Studentenapartments entstanden. Zwei der Bauprojekte aus dem Quartier wurden 2017 ausgezeichnet. Tetris Adlershof erhielt den German Design Award und den Deutschen Ziegelpreis. Das Newtonprojekt gewann den Ideenwettbewerb ''EnEff.Gebäude.2050'' in der Kategorie „Konzepte zukunftsweisender Gebäude und Quartiere“. Laufende Wohnbauprojekte sind neben Wohnen am Campus II, das Mietwohnprojekt „Straße am Flugplatz“ und am Eisenhutweg auf einem 16.000 m² großem Areal die „Viva City Adlershof“. Ende 2023 gab es im Adlershofer Entwicklungsbereich bereits rund 3.300 Wohneinheiten. Weitere Wohnungen kommen in den nächsten Jahren hinzu. |
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Aus [[Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe auf den Gebieten der Raumplanung, des Städtebaus und des Bauwesens|GRW]]-Mitteln flossen bisher über rund 540 Millionen Euro Fördermittel in die Infrastruktur der Wissenschaftsstadt Adlershof.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.instagram.com/reel/C4-zCTsp5z9/ |titel=Instagram |abruf=2024-03-28}}</ref><!-- Quelle? Stand von ?? --> |
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== Infrastruktur == |
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[[Datei:Berlin Brandenburg Airport at night.jpg|mini|Der Terminal 1 des [[Flughafen Berlin Brandenburg|BER]]]] |
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=== Verkehrsanbindung === |
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Südwestlich des Geländes verläuft die [[Bundesautobahn 113|A 113]] und östlich davon die [[Bundesstraße 96a|B 96a]]. |
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Am östlichen Rand des WISTA befindet sich der [[Bahnhof Berlin-Adlershof|S-Bahnhof Adlershof]], der von den [[S-Bahn Berlin|S-Bahn-Linien]] S45, S46, S8, S85 und S9 bedient wird. Er wurde zu Beginn der 2000er Jahre neu gebaut und so verlegt, dass eine bessere Umsteigemöglichkeit zu den anderen [[Nahverkehr in Berlin|Nahverkehrsmitteln]] entstand. |
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Zudem ist der Standort durch folgende Linien der [[Straßenbahn Berlin]] erschlossen: |
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* M17: [[Berlin-Falkenberg|Falkenberg]] – [[Bahnhof Berlin-Schöneweide|S Schöneweide]] – [[Bahnhof Berlin-Adlershof|S Adlershof]] |
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* 61: S Schöneweide – S Adlershof – [[Bahnhof Berlin-Friedrichshagen|S Friedrichshagen]] – [[Berlin-Rahnsdorf|Rahnsdorf]]/Waldschänke |
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* 63: [[Landschaftspark Johannisthal/Adlershof|Landschaftspark Johannisthal]] – S Adlershof – [[Bahnhof Berlin-Köpenick|S Köpenick]] (– [[Berlin-Mahlsdorf|Mahlsdorf]], Rahnsdorfer Straße) |
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Der [[Flughafen Berlin Brandenburg]] liegt rund sieben Kilometer vom Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort entfernt. Das Gelände wird südlich vom [[Teltowkanal]] begrenzt. Der nächstgelegene Hafen ist Rudow-Ost. |
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=== Kommunikation === |
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2019 ging im Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof eine der deutschlandweit ersten Antennen der [[5G]]-Technik in Betrieb.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.berlin.de/special/computer-und-handy/computer/news/5867107-909332-adlershof-vodafone-aktiviert-5g-masten-i.html |text=Adlershof: Vodafone aktiviert ersten 5G-Masten in Berlin |wayback=20190815133849}}, Berlin.de, abgerufen am 18. Januar 2020.</ref> Die Anlage ermöglicht entsprechend ausgerüsteten Mobiltelefonen eine Download-Geschwindigkeit von rund 500 Megabit pro Sekunde. Seit 2021 baut die WISTA Management GmbH im Technologiepark [[Berlin-Adlershof|Adlershof]] ein exklusives 5G-Campusnetz auf.<ref>{{Internetquelle |autor=Wista-Management Gmbh |url=https://www.adlershof.de/5g/info/ |titel=Info - Infrastruktur / 5G-Campusnetz - Technologiepark Adlershof |werk=adlershof.de |datum=2021-03-27 |abruf=2021-12-06}}</ref> |
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Das bestehende Glasfasernetz wurde 2021 auf 100 Gbit/s (redundant) aufgerüstet und bildet die Plattform für neue Technologien und Anwendungen. Zudem verfügt der Standort über ein flächendeckendes [[Long Range Wide Area Network|LoRaWAN]] Netz, das für die Übermittlung von kleinen Datenmengen über eine Distanz von mehreren Kilometern geeignet ist und ein Free[[Wireless Local Area Network|WLAN]]-Angebot, das an 70 Übertragungsstationen zur kostenfreien Nutzung bereitsteht. |
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Seit Frühjahr 2022 steht allen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Technologiepark Adlershof zur Erprobung eigener 5G Use Cases die a:head area in der Rudower Chaussee 24 Forum Adlershof zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |autor=WISTA Management GmbH |url=https://www.adlershof.de/digital/info |titel=Info - Digitale Infrastruktur / 5G-Campusnetz - Technologiepark Adlershof |sprache=de |abruf=2024-03-28}}</ref> |
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{{Siehe auch|Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Adlershof}} |
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== Siehe auch == |
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* [[Wirtschaft Berlins]] |
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* [[Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Berlin]] |
* [[Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Berlin]] |
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* [[ |
* [[Aerodynamischer Park]] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{ |
{{Commonscat|WISTA|Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA)}} |
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* [ |
* [https://www.adlershof.de/ Adlershof – Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien] |
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* [https://www.igafa.de/ Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e. V. (IGAFA)] |
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== Einzelnachweise == |
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<references responsive /> |
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{{Coordinate |NS=52.430226 |EW=13.531154 |type=landmark |region=DE-BE}} |
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{{Koordinate Artikel|52.4333333_N_13.5333333_E_type:landmark_region:DE-BE|52°26'00 N 13°32'00 O}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Technologiepark in Deutschland]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Geographie (Berlin)]] |
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[[Kategorie:Berlin-Adlershof]] |
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[[Kategorie:Expo 2000]] |
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[[Kategorie:Abkürzung]] |
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[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Berlin]] |
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[[Kategorie:Forschungseinrichtungsgründung 1991]] |
Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 11:00 Uhr


Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (kurz: WISTA) liegt im Berliner Ortsteil Adlershof des Bezirks Treptow-Köpenick.
Seit 1991 ist auf einer 4,6 Quadratkilometer großen Fläche eine Technologie-, Medien- und Forschungsstadt mit jeweils rund 1.330 Unternehmen, 28.000 Mitarbeitern und 6.400 Studierenden entstanden (Stand: 2023).[1][2]
Das Gebiet gilt seit etwa 2005 als größter Technologiecluster Deutschlands und ist Standort von vielen Weltmarktführern in den unterschiedlichsten Branchen.[3][4]
Geschichte
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Aus dem ehemaligen Gelände des Fernsehens der DDR, der Akademie der Wissenschaften der DDR und des Wachregiments „Feliks Dzierzynski“ wurde mit Hilfe öffentlicher Fördergelder der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof (WISTA) angelegt. Die 1991 vom Land Berlin gegründete Entwicklungsgesellschaft Adlershof mbH (EGA) firmierte 1994 in WISTA Management GmbH[5] um und ist seitdem für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Wissenschaftsstadt verantwortlich.
Das Adlergestell und die Bahntrasse trennen praktisch zwei Welten: Auf der einen Seite das hochtechnologisierte WISTA-Entwicklungsgebiet, auf der anderen Seite der historische, vor über 250 Jahren gegründete, alte Ortskern.[6][7][8]
Als eigenständiges Projekt der Expo 2000 wurde der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof unter der Projektbezeichnung Berlin Adlershof – Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien großteils angelegt. Seit 2001 wird das Facilitymanagement durch die WISTA.Service (ehemals: Adlershof Facility Management GmbH), ein Tochterunternehmen der WISTA Management GmbH, erbracht.
In den gesamten Jahren seit Entwicklungsbeginn gelang es, auf dem Park zahlreiche Unternehmen aus der Hightech-Branche anzusiedeln. Einen großen Entwicklungsschub erfuhr der WISTA durch den schrittweisen Umzug der naturwissenschaftlichen Bereiche der Humboldt-Universität aus der Berliner Innenstadt nach Adlershof. In der Zeit von 1998 bis 2003 siedelten sich auf dem Campus Adlershof die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät[9] mit den Instituten für Chemie, Informatik, Mathematik, Physik und dem Geografischen Institut, sowie das Institut für Psychologie der Lebenswissenschaftlichen Fakultät[10] an.


2007 wurde die WISTA aus dem Entwicklungsrecht entlassen.[11] Der Ausbau geht entsprechend den bezirklich ausgewiesenen Projekten weiter, darunter die Bauvorleistungen am Nordrand bis zur Hermann-Dorner-Allee. Hier liegen noch einige erschlossene größere Flächen zur Bebauung in Reserve (Stand: 2012).
Spitzenforschung und Nachwuchsförderung betreibt die Humboldt-Universität vor Ort mit den Integrativen Forschungsinstituten IRIS Adlershof[12] und IRI THESys.[13] Seit 2007 setzt sich die Universität mit dem FiNCA-Projekt[14] zugleich für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung ein und fördert auf dem Campus weibliche Nachwuchskräfte in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen. Mit dem 2023 gegründeten Center for the Science of Materials Berlin (CSMB) der Humboldt-Universität wird die in Adlershof vorhandene Expertise von universitären und außeruniversitären Einrichtungen sowie Gründern für Innovationsprozesse und in den Materialwissenschaften gebündelt. Der Fokus liegt in der Erforschung von Zukunftsmaterialien für neuartige Batterien, Katalysatoren, Solarzellen und 3D-Drucktechnologie.[15]
Um einen Transfer der Quantentechnologien in die vielfältigen Anwendungsfelder voranzutreiben, wurde im Zuge der Berlin Quantum Alliance (BQA)[16] ein neuer Innovationshub und Coworking-Space für Quantentechnologien das "Leap" im Innovations- und Gründungszentrum Berlin Adlershof eingerichtet.[17]
Ein großer privater Investor auf dem WISTA-Gelände ist seit den 2010er Jahren die kommerzielle Berliner Entwicklungsgesellschaft immobilien-experten-ag.[18] Sie errichtet den Campus für Gewerbe und Technologie „Am Oktogon“. Dominantes Bauwerk wird der Tower B5, der eine torartige Situation in diesem Parkbereich darstellen wird und nach Entwurf des Architekten Gunter P. J. Bürg entsteht. Der siebengeschossige Turm bietet eine Nutzfläche von 3600 m² und soll als Wahrzeichen des Campus, der dann 17 Neubauten umfasst, dienen.
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
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(Stand: 2019)
Universitäts-Campus
Wissenschafts- und Technologiepark
Wohngebiet
Medienstadt
Gewerbegebiet
Business-Zentrum
2023 beherbergte der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof rund 1.330 Unternehmen, elf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und sieben Hochschulinstitute mit rund 28.000 Beschäftigten, darunter[1][2]
- sieben naturwissenschaftliche Institute der Humboldt-Universität zu Berlin (Chemie, Informatik, Mathematik, Physik, Psychologie, Geografie, sowie IRIS Adlershof) mit rund 6.400 Studierenden und 1.100 Mitarbeitenden,
- elf außeruniversitäre wissenschaftliche Einrichtungen mit 2.900 Mitarbeitenden,
- 590 Unternehmen mit 9.400 Mitarbeitenden im Wissenschafts- und Technologiepark,
- 230 Unternehmen mit 3.300 Mitarbeitenden in der Medienstadt,
- 510 Gewerbe und Dienstleistungs-Unternehmen mit 11.300 Mitarbeitenden.
Branchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof ist einer der Berliner Zukunftsorte mit überregionaler Strahlkraft. In folgenden Branchen wird am Standort geforscht, entwickelt und gearbeitet (Stand: 2023):
- Photonik und Optik
- Photovoltaik und Erneuerbare Energien
- Mikrosysteme und Materialien
- Informationstechnik (IT) und Medien
- Biotechnologie und Umwelt
Firmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den von der WISTA Management GmbH betriebenen Technologie- und Gründerzentren finden junge Firmen und Gründer professionelle Unterstützung, um in Adlershof sesshaft zu werden. Auf dem WISTA-Areal waren 2023 insgesamt rund 1.330 Unternehmen angesiedelt.
Forschung
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Mehrere außeruniversitäre Forschungsinstitute sind auf dem Gelände angesiedelt, unter anderem
- das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI),
- die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB),
- das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften e. V. (ISAS),
- das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ),
- das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB),
- das Ferdinand-Braun-Institut – Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH),
- die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), sowie
- das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Entwicklungsgesellschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entwicklungsgesellschaft WISTA.Plan GmbH (ehemals: Adlershof Projekt GmbH) als städtebaulicher Entwicklungsträger und Treuhänder des Landes Berlin ist verantwortlich für die Entwicklung, Bauleitplanung, Projektsteuerung der Beräumungs- und Infrastrukturmaßnahmen, Verwaltung des Treuhandvermögens sowie die Ansiedlung von Unternehmen im Entwicklungsbereich der WISTA (Johannisthal/Adlershof).

Als Berliner Landesgesellschaft ist sie für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung am Standort Adlershof zuständig. Mit den WISTA-Gründerzentren,[19] Business und Gründungsprogramme[20] unterstützt sie die Ansiedlung von Unternehmen und Start-ups[21] im Technologiepark. Zudem ist sie an der Entwicklung weiterer Zukunftsorte in Berlin beteiligt: in Charlottenburg mit dem Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC),[22] in Lichterfelde mit dem Aufbau des Technologie- und Gründungszentrums FUBIC und in Marzahn für die Vermarktung der Flächen des CleanTech Business Park Marzahn (CBP).[23]
Mit dem Wohnbauprojekt Wohnen am Campus sind im Entwicklungsgebiet Adlershof auf 17 Hektar nördlich der Rudower Chaussee über 1.600 Miet- und Eigentumswohnungen, Townhouses und knapp 400 Studentenapartments entstanden. Zwei der Bauprojekte aus dem Quartier wurden 2017 ausgezeichnet. Tetris Adlershof erhielt den German Design Award und den Deutschen Ziegelpreis. Das Newtonprojekt gewann den Ideenwettbewerb EnEff.Gebäude.2050 in der Kategorie „Konzepte zukunftsweisender Gebäude und Quartiere“. Laufende Wohnbauprojekte sind neben Wohnen am Campus II, das Mietwohnprojekt „Straße am Flugplatz“ und am Eisenhutweg auf einem 16.000 m² großem Areal die „Viva City Adlershof“. Ende 2023 gab es im Adlershofer Entwicklungsbereich bereits rund 3.300 Wohneinheiten. Weitere Wohnungen kommen in den nächsten Jahren hinzu.
Aus GRW-Mitteln flossen bisher über rund 540 Millionen Euro Fördermittel in die Infrastruktur der Wissenschaftsstadt Adlershof.[24]
Infrastruktur
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Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südwestlich des Geländes verläuft die A 113 und östlich davon die B 96a.
Am östlichen Rand des WISTA befindet sich der S-Bahnhof Adlershof, der von den S-Bahn-Linien S45, S46, S8, S85 und S9 bedient wird. Er wurde zu Beginn der 2000er Jahre neu gebaut und so verlegt, dass eine bessere Umsteigemöglichkeit zu den anderen Nahverkehrsmitteln entstand.
Zudem ist der Standort durch folgende Linien der Straßenbahn Berlin erschlossen:
- M17: Falkenberg – S Schöneweide – S Adlershof
- 61: S Schöneweide – S Adlershof – S Friedrichshagen – Rahnsdorf/Waldschänke
- 63: Landschaftspark Johannisthal – S Adlershof – S Köpenick (– Mahlsdorf, Rahnsdorfer Straße)
Der Flughafen Berlin Brandenburg liegt rund sieben Kilometer vom Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort entfernt. Das Gelände wird südlich vom Teltowkanal begrenzt. Der nächstgelegene Hafen ist Rudow-Ost.
Kommunikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2019 ging im Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof eine der deutschlandweit ersten Antennen der 5G-Technik in Betrieb.[25] Die Anlage ermöglicht entsprechend ausgerüsteten Mobiltelefonen eine Download-Geschwindigkeit von rund 500 Megabit pro Sekunde. Seit 2021 baut die WISTA Management GmbH im Technologiepark Adlershof ein exklusives 5G-Campusnetz auf.[26]
Das bestehende Glasfasernetz wurde 2021 auf 100 Gbit/s (redundant) aufgerüstet und bildet die Plattform für neue Technologien und Anwendungen. Zudem verfügt der Standort über ein flächendeckendes LoRaWAN Netz, das für die Übermittlung von kleinen Datenmengen über eine Distanz von mehreren Kilometern geeignet ist und ein FreeWLAN-Angebot, das an 70 Übertragungsstationen zur kostenfreien Nutzung bereitsteht.
Seit Frühjahr 2022 steht allen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Technologiepark Adlershof zur Erprobung eigener 5G Use Cases die a:head area in der Rudower Chaussee 24 Forum Adlershof zur Verfügung.[27]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adlershof – Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien
- Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e. V. (IGAFA)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b WISTA-MANAGEMENT GMBH: Adlershof in Zahlen - Firmen / Lage - Technologiepark Adlershof. WISTA Management GmbH, 25. März 2024, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ a b WISTA Jahresberichte. (PDF; 2,1 MB) WISTA Management GmbH, Berlin, 2018, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Der Spiegel. Hamburg 2008, 02 (7.1.), S. 38. ISSN 0038-7452
- ↑ 75 Visionen für Berlin – Folge 49: „Berlins wichtigster Rohstoff ist das Wissen“. In: Der Tagesspiegel Online. 7. September 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 29. März 2024]).
- ↑ WISTA Management GmbH: WISTA Management GmbH - Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung in Berlin. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ PDF; 5,4 MB in: Adlershofer Zeitung 1/2009, S. 3
- ↑ PDF; 7,7 MB in: Adlershofer Zeitung 5/2010, S. 16
- ↑ PDF; 10,7 MB in: Adlershofer Zeitung 10/2010, S. 12
- ↑ schwarsi: Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ lanyikat: Institut für Psychologie. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ Städtebaulicher Entwicklungsbereich Johannisthal/Adlershof – Bilanz der Entwicklung ( vom 23. März 2012 im Internet Archive), zur Entlassung der WISTA aus dem Entwicklungsrecht, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin, November 2007 (PDF; 3,9 MB); abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ IRIS Adlershof - HOME. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ IRI THESys. 28. März 2024, abgerufen am 29. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ FiNCA
- ↑ WISTA Management GmbH: Forschung für globale Herausforderungen im neuen „Center for the Science of Materials Berlin“ in Adlershof. Abgerufen am 28. März 2024.
- ↑ Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes: „Berlin Quantum Alliance“ geht an den Start. 16. September 2021, abgerufen am 28. März 2024.
- ↑ WISTA Management GmbH: Berlin wird Hotspot für Quantentechnologie. Abgerufen am 28. März 2024.
- ↑ immobilien-experten-ag. In: Immexa. Abgerufen am 29. März 2024 (deutsch).
- ↑ Gründerzentren
- ↑ WISTA Management GmbH: Gründungsprogramme / Coworking - Services - WISTA Management GmbH. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ WISTA Management GmbH: Übersicht - Services - WISTA Management GmbH. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC)
- ↑ WISTA Management GmbH: CleanTech Business Park Marzahn - Orte / Projekte - WISTA Management GmbH. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ Instagram. Abgerufen am 28. März 2024.
- ↑ Adlershof: Vodafone aktiviert ersten 5G-Masten in Berlin ( vom 15. August 2019 im Internet Archive), Berlin.de, abgerufen am 18. Januar 2020.
- ↑ Wista-Management Gmbh: Info - Infrastruktur / 5G-Campusnetz - Technologiepark Adlershof. In: adlershof.de. 27. März 2021, abgerufen am 6. Dezember 2021.
- ↑ WISTA Management GmbH: Info - Digitale Infrastruktur / 5G-Campusnetz - Technologiepark Adlershof. Abgerufen am 28. März 2024.
Koordinaten: 52° 25′ 48,8″ N, 13° 31′ 52,2″ O