'''Saarlouis''' [{{IPA|zaːrˈlʊɪ}}] ist eine Stadt im [[Saarland]], Verwaltungssitz des [[Landkreis Saarlouis|Landkreises Saarlouis]] und hatrund 38.400 Einwohner. Es ist Verwaltungs-, Schul- und Handelszentrum. Wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Autoindustrie ([[Ford Motor Company|Ford]]-Werke). Der Saarhafen wird Saarlouis-[[Dillingen/ Saar|Dillingen]] genannt.
'''Saarlouis''' ([{{IPA|zaːrˈlʊɪ}}], {{Audio|LL-Q188 (deu)-Frank C. Müller-Saarlouis.wav}}, {{frS|Sarrelouis}} [{{IPA|saʁlwi}}]; zwischen 1793 und 1810 ''Sarre-Libre'', von 1936 bis 1945 ''Saarlautern'', {{Audio|LL-Q188 (deu)-Frank C. Müller-Saarlautern.wav }}) ist mit rund 37.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt im [[Saarland]]. Die Stadt ist Verwaltungssitz des [[Landkreis Saarlouis|Landkreises Saarlouis]] und gilt als Schul- und Handelszentrum. Wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die [[Automobilindustrie]].
==ZurAussprache==
== Geographie ==
[[Datei:PanoramakarteDieDeutscheSaarL1060719 (2).jpg|mini|Lage von Saarlouis an der mittleren Saar, Panoramakarte „Die Deutsche Saar“ zur Rückgliederung von Saarlouis an das Deutsche Reich 1935]]
Der Name Saarlouis ist eine deutsch-französische Mischung und bereitet manchem Schwierigkeiten bei der Aussprache. Die richtige Sprechweise ist ''Saarlui'' (wie ''hui''; Betonung auf der zweiten Silbe) und nicht etwa ''Saarluis'' (das abschließende ''s'' wird nicht gesprochen). Die Einwohner der Stadt sind die ''Saarluier'' (Schreibweise: Saarlouiser).
Saarlouis liegt geographisch in einem Abschnitt des mittleren Saartales, in dem der Fluss durch [[Erosion (Geologie)|Erosion]] des mürben Sandsteines und von Sanden des [[Mittlerer Buntsandstein|Mittleren Buntsandsteines]] an der Grenze des Saarländisch-Lothringischen Stufenlandes und des Saar-Nahe-Berglandes ein weiträumiges ovales Becken geschaffen hatte, das nach Osten in einer [[Pleistozän|diluvialen]] Terrassentreppe ansteigt und im Westen von der markanten Schichtstufe des [[Röt-Formation|Oberen Buntsandsteines]] begrenzt wird. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Saarlouiser Beckens beträgt rund 15 km, die West-Ost-Ausdehnung weist 9 km auf. Der Große Markt mit der Ludwigskirche bildet in etwa das Zentrum des Saarlouiser Beckens und liegt ganz auf der Niederterrasse der Saar in einer Höhe von ca. 181 m über [[Normalhöhennull]]. Der [[Nivellement|Nivellierungspunkt]] am Kirchenportal, der in preußischer Zeit im Jahr 1894 nach der Schleifung der Festungsanlagen angebracht wurde, markiert eine Höhe von 180,82 m über NN.
[[Datei:NivellierungspunktKircheStLudwig(Saarlouis)L1040185.JPG|mini|Nivellierungspunkt an der Kirche St. Ludwig (Saarlouis) aus dem Jahr 1894; „TP“ bedeutet Triangulationspunkt]]
In dieses Ausraumbecken hatte sich die Saar um ca. 8–10 m tief eingeschnitten und später durch seitliche Ufererosion und Aufschüttung eine breite versumpfte [[Flussaue]] mit mehreren Flussarmen, Altwassern, Uferwällen und kleinen Becken geschaffen. Zur Zeit vor der Gründung der Stadt Saarlouis war das Gelände der heutigen Innenstadt von einem permanent nassen, zeitweilig auch überstauten, sumpfigen [[Bruchwald]] aus überwiegend Eichen und Erlen bewachsen. Diese natürliche Vegetation wurde durch künstlich angelegte Wiesen und Felder unterbrochen, die landwirtschaftlich genutzt wurden. Die Saar floss in mäandrierenden Schleifen durch das Tal. Bereits bei einer Wasserhöhe von 6,60 m über dem normalen Wasserstand standen die Gemarkungen der Lisdorfer Au und die der Fliesen unter Wasser.
Von [[1936]] bis [[1945]] trug die Stadt offiziell den Namen ''Saarlautern''. Es handelte sich um eine "Germanisierung" des deutsch-französischen Ortsnamens (eigentlich "Sarre-Louis" zu Ehren des französischen Königs Ludwig XIV.). Das Element "-lautern" wurde in Anlehnung an den heutigen Stadtteil Fraulautern (ehemaliges Kloster "Lautern") gebildet.
Diese Geländekonstellation bot ausgezeichnete Bedingungen zum Bau einer Überschwemmungsfestung. Die ausgedehnte, leicht künstlich zu überschwemmende Talaue bot Schutz gegen unmittelbare Angriffe, während die umgebenden Höhenzüge so weit vom künftigen Stadtzentrum entfernt lagen, dass nach damaliger Militärtechnik kein Geschützfeuer von den Höhen in die Stadt hineingelenkt werden konnte. Durch das Gebiet führte entlang der [[Saar]] ein damals bedeutender Handelsweg, die Flandrisch-Lampartische Straße,<ref>Hans-Walter Herrmann: ''Die geopolitischen Rahmenbedingungen in der Frühzeit der Festungsstadt Saarlouis'', in: Kurt Bohr und Benedikt Loew: ''Vauban – Baumeister, Offizier und Reformer – Festungen der Großregion als Erinnerungsorte, Erinnerungsorte – Ankerpunkte saarländischer Identität'', Schriftenreihe der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik e. V., Saarbrücken 2001, S. 109–135.</ref> die man durch die Anlage der Festung kontrollieren konnte. Ebenso garantierte die Lage eine gute militärtechnische Verbindung ins französische Hinterland.<ref>Benedikt Loew: ''Ex Nihilo – Die Gründung der Festungsstadt Sarre-Louis'', in: Kurt Bohr und Benedikt Loew: ''Vauban – Baumeister, Offizier und Reformer – Festungen der Großregion als Erinnerungsorte, Erinnerungsorte – Ankerpunkte saarländischer Identität'', Schriftenreihe der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik e. V., Saarbrücken 2001, S. 136–175.</ref>
==Zur Sprache==
Entgegen anderer Annahmen wird im Saarland kein Französisch, sondern ein deutscher Dialekt gesprochen. Allerdings ist der lokale Dialekt für Nichtsaarländer stark gewöhnungsbedürftig. Das ''Saarlouiser Platt'' gehört zur [[Moselfränkische Dialektgruppe|moselfränkischen]] Dialektgruppe, die außer dem nördlichen Teil des Saarlandes im wesentlichen [[Rheinland-Pfalz]], Teile [[Lothringen|Lothringens]] und ganz [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]] abdeckt.
Die Saar sorgte im Laufe der Stadtgeschichte immer wieder für verheerende Überschwemmungen, die erst durch die Abtrennung des Flusses von der Innenstadt und seine Verlegung in Richtung des Ortes [[Roden (Saar)|Roden]] verhindert werden konnten. Dadurch kam es allerdings im Gebiet des Stadtzentrums zu Grundwasserabsenkungen, die den Untergrund der Stadt aus Mergel, Ton und Sandmassen in seiner tragenden Struktur schwächten und Gebäude schädigten.<ref>Friedrich Fischer: ''Saarlouis – eine Synthese aus Natur und Geschichte'', in: Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: ''Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde'', hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 60–61; Ludwig Karl Balzer: ''Saarlouis, Aktuelle und historische Berichte über die Stadt Saarlouis eingeschlossen alle sechs Stadtteile'', Saarlouis 1964, S. 24–25.</ref>
== Geschichte ==
{| align ="right"
|[[Bild:Saarlouis01.jpg|thumb|250px|Das ''Deutsche Tor'' der Festung]]
|-
|[[Bild:Saarlouis02.jpg|thumb|250px|Die [[Kasematte]]n der Festung]]
|-
|[[Bild:Saarlouis03.jpg|thumb|250px|Die Kommandatur und der Marktplatz]]
|-
|[[Bild:Saarlouis04.jpg|thumb|250px|Die ''Kaserne No. VI'', heute unter anderem städtisches Museum]]
|-
|[[Bild:Saarlouis05.jpg|thumb|250px|Die ''Vauban-Insel'' mit dem Denkmal für [[Michel Ney]]]]
|}
Mit dem Frieden von Nijmegen/Nimwegen [[1679]] fällt [[Lothringen]] an [[Frankreich]].
Ein Jahr später, [[1680]], lässt der französische König [[Ludwig XIV.]] (franz. Louis XIV) Saarlouis (ursprünglicher Name: ''Sarre-Louis'') zum Schutz der neuen Ostgrenze errichten. Baumeister [[Sébastien le Prestre de Vauban]] legt die [[Festung]]sstadt symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienten, an. Die Pläne hierzu stammen von [[Thomas de Choisy]].
Wer sich ein Bild davon machen möchte wie Saarlouis früher aussah, dem sei unbedingt ein Besuch in [[Neuf-Brisach_%28Haut-Rhin%29|Neubreisach]] empfohlen, dort wurden die Festungsanlagen kaum verändert. Auch die Proportionen von „Großem Markt“ usw. stimmen recht gut überein.
=== Stadtgliederung ===
Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstehen im Umland einige neue Siedlungen, z. B. [[Beaumarais]], [[Picard (Saarland)|Picard]], Bourg-Dauphin (heute [[Neuforweiler]]) und [[Felsberg (Saar)|Felsberg]] (Steinbrüche).
* [[Steinrausch (Saarlouis)|Steinrausch]] (seit 1972 ein eigener Stadtteil)
=== Nachbargemeinden ===
[[1683]] verleiht Louis XIV der Stadt bei einem Besuch das Stadtwappen mit
Die Kreisstadt Saarlouis grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Gemeinden:
der aufgehenden Sonne und den drei bourbonischen Lilien. Der Wappenspruch lautet ''Dissipat Atque Fovet'': Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).
* Stadt [[Dillingen/Saar]] im Norden
* Gemeinde [[Saarwellingen]] im Nordosten
* Gemeinde [[Schwalbach (Saar)|Schwalbach]] im Osten
* Gemeinde [[Ensdorf (Saar)|Ensdorf]] im Osten
* Gemeinde [[Bous (Saar)|Bous]] im Südosten
* Gemeinde [[Wadgassen]] im Süden
* Gemeinde [[Überherrn]] im Südwesten
* Gemeinde [[Wallerfangen]] im Westen
Die Kernstadt Saarlouis ist im Uhrzeigersinn von folgenden Stadtteilen umgeben: Roden, Fraulautern, Lisdorf, Picard und Beaumarais.
[[1697]] erlangt Lothringen seine Souveränität zurück, Saarlouis bleibt jedoch französische [[Exklave]]. Im Zuge der [[Französische Revolution|französischen Revolution]] wird die Stadt in ''Sarre-Libre'' umbenannt, was [[1810]] wieder rückgängig gemacht wird.
[[Datei:SAARLOUIS nieder.svg|mini|Niederschläge pro Monat]]
[[1815]], im [[Frieden von Paris]], verliert Frankreich das [[Saargebiet]], Saarlouis wird preußisch. Aus dieser Zeit stammt auch die Geschichte vom [[Soldat Lacroix]]. Die Preußen bauten die von den Franzosen errichteten Festungswerke weiter aus und legten unter anderem die [[Kasematten]] an, in denen sich heute zahlreiche gemütliche Gaststätten befinden. Nach dem [[Erster Weltkrieg|ersten Weltkrieg]], [[1918]], wird die Stadt von Frankreich besetzt. Das Saargebiet kommt unter die Verwaltung des [[Völkerbund]]es.
=== Klima ===
Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 717 mm. Der trockenste Monat ist der April. Am meisten regnet es im Dezember. 44 % der [[Commons:Category:Climate diagrams of Germany|Messorte]] des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im mittleren Drittel. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Zehntel. In 1 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
== Geschichte ==
Nach der Volksabstimmung von [[1935]] wird das Saargebiet deutsch, Saarlouis wird [[1936]] in ''Saarlautern'' umbenannt (bis [[1945]]). Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt zur „Zitadelle Saarlautern“ erklärt. Sie wechselt mehrfach den Besitz zwischen Amerikanern und Deutschen. Vor allem Artilleriebeschuss zerstört große Teile der historischen Innenstadt. Luftangriffe finden ihre Ziele vor allem in Fraulautern und Roden in der Nähe der Bahnanlagen.
=== Gründung ===
[[Datei:PlandeSarlouisL1070585 (2).jpg|mini|hochkant=1|„Plan de Sarlouis et de la Situation“, Karte der Festung und ihrer Umgebung um 1740 ([[Stadtarchiv Saarlouis]])]]
[[Datei:Postrouten1786L1100283 (2).jpg|mini|hochkant=1|Infrastrukturelle Anbindung der Stadt Saarlouis über Postrouten im Jahr 1786]]
Das [[Herzogtum Lothringen]] war ab 1670 von [[Königreich Frankreich|Frankreich]] militärisch besetzt. Daran änderte auch der [[Friede von Nimwegen]] 1679 nichts. Ein Jahr später, 1680, ließ der französische König [[Ludwig XIV.]] (''Louis XIV'') zum Schutz der französischen Ostgrenze die [[Festung]]sstadt Saarlouis (ursprünglicher Name: ''Sarre-Louis'') errichten. Ähnlich wie die Festungsstadt [[Metz]] den Übergang über die [[Mosel]] beherrschte, sicherte Saarlouis nun den Übergang über die [[Saar]]. <!-- Auf diese Funktion weist bis heute der Name der „Französischen Straße“ in Saarlouis hin, denn das [[Deutsches Tor (Metz)|Deutsche Tor]] in Metz in Kombination mit der „Porte de Sarrelouis“ (Saarlouiser Tor) der Metzer Festung Bellecroix korrespondierte militärtechnisch mit dem „Französischen Tor“ in Saarlouis.--> Der französische Baumeister [[Sébastien Le Prestre de Vauban]] entwarf die Festungsstadt an der Saar symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienten. Die Pläne hierzu stammten von [[Thomas de Choisy]]. Ein wichtiges Element der Verteidigungsanlagen ist der pont-écluse ([[Schleusenbrücke (Frankreich)|Schleusenbrücke]]). Durch ihn konnte im Verteidigungsfall nach dem Prinzip einer [[Inundationsfestung]] (Überschwemmungsfestung) die durch die Stadt fließende Saar mittels eingelegter Balken aufgestaut werden, um so das Umland zu überfluten. Dadurch sollte es einem Belagerer erschwert werden, Kanonen an die Stadt heranzubringen sowie Erdwerke und Laufgräben anzulegen.
Nach der Gründung der Stadt Saarlouis wurden die Einwohner der befestigten lothringischen Stadt [[Wallerfangen]] (franz. Vaudrevange) in den Jahren 1687/88 zwangsweise in die neue Stadt umgesiedelt. Im Zuge dessen wurden auch die meisten Gebäude in Wallerfangen abgetragen, um Baumaterial für die Häuser in Saarlouis zu gewinnen. Wallerfangen entwickelte sich zu einer aus wenigen Einzelgehöften bestehenden Siedlung zurück. Ursprünglich war von den Festungsbauingenieuren angedacht gewesen, Wallerfangen als Festung auszubauen, doch der nahegelegene Limberg hätte im Kriegsfall die Gefahr einer möglichen Beschießung der Stadt von oben ermöglicht. Somit wurde Wallerfangen als Festung aufgegeben und die neue Festung in ausreichender Beschussdistanz zum Limberg am heutigen Standort von Saarlouis angelegt.
Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstanden im Umland einige neue Siedlungen, beispielsweise [[Beaumarais]], [[Picard (Saarlouis)|Picard]], Bourg-Dauphin (heute [[Neuforweiler]]) und [[Felsberg (Saar)|Felsberg]] (Steinbrüche). Auch die [[Geschichte der Dillinger Hütte]] ist geprägt von der Entwicklung der Festung, insbesondere von dem Bedarf an Eisenwaren während des Aufbaus.
Die Stadt Saarlouis sollte fortan als Hauptstadt der neugeschaffenen [[Province de la Sarre]] (Saarprovinz) fungieren. Im Jahr 1683 verlieh [[Ludwig XIV.]] Saarlouis bei einem Besuch das Stadtwappen mit der aufgehenden Sonne und den drei [[Lilie (Heraldik)|bourbonischen Lilien]]. Der Wappenspruch lautet ''Dissipat Atque Fovet'': Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).
Nach dem Krieg ist das Saargebiet unter französischer Besatzung. In der Volksabstimmung von [[1955]] entscheidet sich das Saarland für den Wiederanschluss an Deutschland.
Das Baugelände der Festung Saarlouis war laut dem Lisdorfer [[Weistum]] von 1458 ursprünglich Besitz der [[Abtei Wadgassen|Prämonstratenserabtei Wadgassen]]. Innerhalb des heutigen Innenstadtgebietes hatten zwar die [[Abtei Fraulautern]] und einige Bürger der damaligen Stadt Wallerfangen freie Güter, doch unterstanden diese der Oberherrlichkeit (nicht der [[Grundherrschaft]]) der Abtei Wadgassen. Wadgassen verfügte somit über die Hochgerichtsbarkeit, das Jagdrecht und andere [[Regalien]]. Mit dem Festungsbau musste Wadgassen das Gebiet an den französischen König abtreten.<ref>Michael Tritz: Geschichte der Abtei Wadgassen, Zugleich eine Kultur- und Kriegsgeschichte der Saargegend, unveränderter Nachdruck der Ausgabe Wadgassen 1901 mit einer Einleitung von Hans-Walter Herrmann und einem Register, Saarbrücken 1978, S. 288–291.</ref>
[[1980]] feierte Saarlouis seinen 300. Geburtstag. Zu diesem Anlass schrieb [[Alfred Gulden]] das Theaterstück ''Saarlouis 300''.
Siehe auch:
Seit etwa [[1965]] ist Saarlouis, nach dem Abzug der französischen Besatzung, Garnisonsstadt der [[Bundeswehr]]. In der [[Graf Werder]]-Kaserne liegt die [[Luftlandebrigade 26]].
{{Hauptartikel|Province de la Sarre}}
=== Festungsanlagen ===
=== Festungsanlagen ===
[[Bild:Saarlouis_1693.jpg|thumb|250px|Stadtplan und Festungsanlagen von Saarlouis,1693]]
[[Datei:LASB K Hellwig 0330.jpg|mini|Festung Saarlouis (ca. 1750)]]
[[Datei:LASB K Hellwig 0681.jpg|mini|Festung Saarlouis mit Aufmarschgebiet 1753]]
Die ehemalige [[Festung]] der Stadt bestimmt auch heute noch den [[Sechseck|sechseckigen]] [[Grundriss]] der Innenstadt. Neben den Bauwerken von ''Vauban'' finden sich auch noch einige Anlagen aus dem [[19. Jahrhundert]], die nach dem Abzug der Franzosen von den Preussen angelegt wurden. Ab [[1887]] wurde die Festung [[Schleifung|geschleift]], dennoch finden sich im Norden der Innenstadt [[Wall|Wälle]] und [[Graben|Gräben]] der Festung. Die Wälle werden heute unter dem Namen [[Kasematte]] von der [[Gastronomie]] genutzt, während die wassergefüllten Gräben in die städtischen [[Grünanlage]]n integriert wurden. Auf der ''Vauban-Insel'', einem ehemaligen [[Demi-lune]] befinden sich heute die [[Denkmal|Denkmäler]] für ''Marschall Ney'' und dem ''Soldaten Lacroix''.
Die ehemalige [[Festung Saarlouis]]<ref>Historische Karte als [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:1-30210 Digitalisat] der [[Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf]]</ref> bestimmt auch heute noch den [[sechseck]]igen [[Grundriss]] der Innenstadt. Neben den Bauwerken von ''Vauban'' finden sich auch noch einige Anlagen, die nach dem Abzug der Franzosen von den Preußen ab 1816 unter der Gesamtleitung des Generalmajors [[Gustav von Rauch (General)|Gustav von Rauch]], des Generalinspekteurs aller preußischen Festungen, angelegt wurden.
Ab 1887 wurde die Festung [[Schleifung|geschleift]], dennoch finden sich im Norden der Innenstadt [[Wallanlage|Wälle]] und [[Burggraben|Gräben]] der Festung. Die Wälle werden heute unter dem Namen [[Kasematte]]n von der [[Gastronomie]] genutzt, während die wassergefüllten Gräben in die städtischen [[Grünanlage]]n integriert wurden. Auf der ''Vauban-Insel'', einem ehemaligen [[Demi-lune]], befinden sich heute die [[Denkmal (Gedenken)|Denkmäler]] für [[Michel Ney|Marschall Ney]] und den [[Soldat Lacroix|Soldaten Lacroix]]. Die Straße ''Fort Rauch'' erinnert an den Festungsausbau ab 1816 unter der Gesamtleitung des späteren preußischen [[Liste der preußischen Kriegsminister|Kriegsministers]] ''von Rauch''.
Im Innenstadtbereich befinden sich eine Reihe von ehemaligen [[Kaserne]]n, die heute als [[Museum]] und [[Einkaufszentrum]] genutzt werden. Die sogenannte ''Vauban-Kaserne'' von [[1680]] gilt als älteste ihrer Art überhaupt.
Im Innenstadtbereich befinden sich eine Reihe von ehemaligen [[Kaserne]]n, die heute unter anderem als [[Museum]] und [[Einkaufszentrum]] genutzt werden. Die sogenannte ''Vauban-Kaserne'' von 1680 ist die älteste ihrer Art.
<!--===Religionen===-->
Die ebenfalls von Vauban erbaute und im Elsass gelegene Festungsstadt [[Neuf-Brisach]] (Neubreisach) weist in Konstruktion und Lage hohe Ähnlichkeiten mit Saarlouis auf und ist bis heute größtenteils in ihrem Originalzustand erhalten.
Im Jahr 1697 erlangte Lothringen seine Souveränität zurück, Saarlouis blieb jedoch französische [[Exklave]].
===Wappen===
Anlässlich des Todes des französischen Königs und Stadtgründers von Saarlouis, Ludwig XIV., am 1. September 1715 in Versailles, veranstaltete man in der Saarlouiser Pfarrkirche St. Ludwig am 1. Dezember des gleichen Jahres ein feierliches [[Seelenamt]] und ein vierzigtägiges Gebet für die Erlösung der Seele des verstorbenen Königs aus dem [[Fegefeuer]].<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 47.</ref>
Das Wappen ist zweigeteilt: Der Schildhaupt enthält 3 stilisierte goldene [[Fleur-de-Lis|Lilien]] auf blauem Grund; der untere Teil der Wappens wird gebildet durch einen silbernen Hintergrund, auf dem Sich rechts eine strahlende goldene Sonne, links eine blaue längliche Wolke befindet. Das Vollwappen, welches eine majestätische Rundform aufweist, enthält zudem noch ein purpurnes Spruchband mit der goldenen Devise "Dissipat atque fovet" ([Die Sonne] "zerstreut und erwärmt" [die Erde]), darüber eine goldene Mauerkrone, aus der zwei goldene [[Lorbeer]]zweige mit flatternden blauen Bändern emporwachsen. Unter dem Schild befinden sich zwei grüne Lorbeerzweige mit roten Früchten, die ebenfalls mit einer blauen Schleife zusammengebunden sind.
Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen der Stadt Saarlouis und der Geburt des französischen [[Dauphin (Adel)|Dauphin]] [[Louis Joseph Xavier François de Bourbon]] (* 22. Oktober 1781 in Versailles; † 4. Juni 1789 auf Schloss Meudon) wurde am 11. November 1781 ein Hochamt mit feierlichem [[Te Deum]] in St. Ludwig gefeiert. Die Stadt veranstaltete im Rathaus eine Feier und das Militär in der Kommandantur. Ein [[Feuerwerk|Freudenfeuer]] beschloss den Festtag. Besondere religiöse und zivile Feiern fanden in St. Ludwig anlässlich der Geburt aller königlichen Prinzen des [[Haus Bourbon|Hauses Bourbon]] statt.<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 48.</ref>
Das älteste, von [[Ludwig XIV. von Frankreich]] im Jahre [[1683]] verliehene kommunale Wappen im Saarland hat die Verleihung (13. Januar [[1937]]) eines Wappens in der NS-Zeit (in Rot über rotgefugten silbernen Zinnenmauer ein silberner Adler, auf der Brust belegt mit einer roten Raute, darin ein silbernes [[Hakenkreuz]]), überstanden, genau wie seine Namensänderungen in Sarrelibre ([[1793]]-[[1804]]) und Saarlautern ([[1936]]-[[1945]]). Die Deutung des Wappens hat von den [[bourbon]]ischen Lilien als Hinweis auf die Gründer der Festungsstadt auszugehen. Die Devise und die Figuren in der unteren Schildhälfte verweisen dabei auf den "[[Sonnenkönig]]".
Im Zuge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] erfolgte eine [[Verfolgung von Saarlouiser Klerikern während der Französischen Revolution|Verfolgung von Klerikern]]. Die Stadt erhielt am 22. Juli 1793 aus antiroyalistischen Gründen den Namen ''Sarre-Libre'', was 1810 wieder rückgängig gemacht wurde.
===Stadtoberhäupter===
<!--weitere Amtsträger bitte mit Amtszeit und ggfls. Partei nachtragen-->
Anlässlich der [[Kaiserkrönung Napoleons I.|Krönungsfeierlichkeiten Napoleons]] am 2. Dezember 1804 in der [[Kathedrale]] [[Kathedrale Notre-Dame de Paris|Notre Dame de Paris]] zum „[[Erstes Kaiserreich|Kaiser der Franzosen]]“ beging man in Saarlouis am 6. Januar 1805 ein eigenes Fest mit Freudenfeuern auf den umgebenden Höhenlagen, Illumination der Stadt und einem feierlichen Te Deum in St. Ludwig. An den folgenden Jahrestagen des Geburtstages [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]] (15. August) sowie an den Jahrestagen der (Selbst-)Krönung des neuen Kaisers finanzierte die Stadtgemeinde Saarlouis jeweils einem jungen Saarlouiser Mädchen, das sich mit einem Frontsoldaten verehelichte, eine Barschaft als Heiratsgut. Die diesbezüglichen kirchlichen Trauungen wurden dann in St. Ludwig vollzogen. Am Hochzeitsfest Napoleons mit [[Marie-Louise von Österreich]] im Jahr 1810 wurde sogar zwei Saarlouiser Brautpaaren die [[Mitgift]] geschenkt.
===Städtepartnerschaften===
*[[Bild:Flag of France.svg|25px]] [[St-Nazaire]] ([[Bretagne]], [[Frankreich]]), seit [[1969]]
*[[Bild:Flag of Germany.svg|25px]] [[Eisenhüttenstadt]] ([[Brandenburg]], [[Deutschland]]), seit [[1986]] (erste deutsch-deutsche Partnerschaft)
*[[Bild:Flag of Nicaragua.svg|25px]] [[Matiguás]] ([[Nicaragua]]), seit [[1986]] (projektbezogene Städtepartnerschaft)
*[[Bild:Flag of Poland.svg|25px]] [[Bochnia]] ([[Polen]]), seit [[1. Juni]] [[2001]] (Städtepartnerschaft des Landkreises)
Zusätzlich mit dem Napoleonsfest des Jahres 1811 beging man in St. Ludwig ein feierliches Te Deum anlässlich der Geburt des Thronfolgers [[Napoleon Franz Bonaparte]], der am 20. März 1811 in Paris das Licht der Welt erblickt hatte. Auch hier wurde die Saarlouiser Kirche außen prächtig illuminiert, und über dem Eingang prangte die Inschrift „Iam nova progenies coelo demittitur alto. Pacatumque reget patriis virtutibus orbem.“ (dt. Übersetzung: Schon wird ein neuer Spross hoch vom Himmel herabgesandt. Er wird über eine Erde, befriedet von den hohen Kräften seines Vaters, herrschen.)<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 83.</ref> Die Verse, die sich auf die Orakelsprüche der [[Sibyllinische Bücher|Sibyllinischen Bücher]] beziehen, waren der vierten [[Eclogae|Ekloge]] [[Vergil]]s entnommen.<ref>Die Ekloge, geschrieben um 40 v. Chr., prophezeit die Geburt des Weltenheilands und ein neues goldenes Zeitalter. Von Vergil gemeint war damit vermutlich der Aufstieg Octavians ([[Augustus]]) zum Princeps. Bereits in der Spätantike setzte jedoch eine christliche Umdeutung des Textes ein, da man den vom Himmel herabgesandten Knaben mit Jesus Christus gleichsetzte. Mit der Saarlouiser Feierlichkeit bezog man sich nun auf den neugeborenen sogenannten „König von Rom“ und dessen Vater Napoleon, der die Weltenwende eingeleitet habe.</ref>
==Wirtschaft und Infrastruktur==
===Verkehr===
Saarlouis ist über die [[Bundesautobahn]]en [[Bundesautobahn 8|A 8]] ([[Perl (Saarland)|Perl]] - [[Bad Reichenhall]]) und [[Bundesautobahn 620|A 620]] (nach [[Saarbrücken]]) und die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 51|B 51]] ([[Bremen]] - [[Saargemünd]]), [[Bundesstraße 269|B 269]] ([[Longkamp]] - [[Felsberg (Saar)]]) und [[Bundesstraße 405|B 405]] ([[Schreckling]] - [[Saarwellingen]]) gut an das überregionale Straßennetz, nicht nur in [[Deutschland]] sondern auch nach [[Frankreich]], [[Luxemburg]] und [[Österreich]]) angebunden.
Mit dem Sturz Napoleons und der [[Restauration (Frankreich)|Wiedereinsetzung]] der [[Haus Bourbon|Bourbonen]] wurde in Saarlouis am 25. August 1814 wieder feierlich der Ludwigstag begangen. Während des Hochamtes in der Pfarrkirche betete man nun um die Herabsendung des göttlichen Segens auf den ins Königsamt eingesetzten Bruder des in der Revolution öffentlich geköpften Königs [[Ludwig XVI.]], [[Ludwig XVIII.]] Glockengeläut und Salutschüsse aus den Kanonenrohren der Festungsstadt flankierten die kirchliche Feier.<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 84.</ref>
Die Stadt liegt außerdem an der [[Eisenbahnstrecke]] von [[Trier]] nach Saarbrücken. Im Hauptbahnhof Saarlouis halten pro Stunde mehrere [[Regionalbahn]]en und [[Regionalexpress]]züge.
=== Angliederung an das Königreich Preußen ===
Mit dem Saarhafen im Stadtteil Roden verfügt die "heimliche Hauptstadt" der Saar über den achtgrößten [[Binnenhafen]] der Bundesrepublik.
Mit dem [[Wiener Kongress]] und dem [[Zweiter Pariser Frieden|Zweiten Pariser Frieden]] vom 20. November 1815 kam Saarlouis an das [[Königreich Preußen]]. Aus dieser Zeit stammt auch die Geschichte vom ''[[Soldat Lacroix|Soldaten Lacroix]]''.
===Ortsansässige Unternehmen===
[[Ford Motor Company|Ford]] betreibt am Ort ein großes Automobilwerk und baut dort den [[Ford Focus]] und seit [[2004]] den [[Ford Focus C-MAX]]. Ford ist Arbeitgeber von rund 6.000 Beschäftigten.
Pieper Kaufhaus: Kaufhaus mit mehreren Gebäuden in der Innenstadt. Darüber hinaus ist Saarlouis auch Sitz etlicher Unternehmen und Betriebe. So hat DSD-Dillinger Stahlbau seinen Sitz in Saarlouis-Roden und die Schokoladenfabrik "Ludwig" beschäftigt in Saarlouis ebenfalls über 1000 Mitarbeiter. Die Chemiefirma "Meguin" ist über die Grenzen hinaus bekannt. Der Hausgeraetepunkt Saarland repariert bis weit über die Saarländischen Grenzen hinaus. Mit der Kreissparkasse Saarlouis, die aus der Fusion zwischen der alten KSK Saarlouis und der Stadtsparkasse Saarlouis, 1987 entstand, ist die Stadt auch Sitz einer der renommiertesten und größten Sparkassen der Bundesrepublik.
<!--===Behörden===-->
Während eines Aufenthaltes in Saarbrücken erteilte der preußische [[Staatskanzler (Preußen)|Staatskanzler]] [[Karl August von Hardenberg]] am 27. November 1815 dem in preußischen Diensten stehenden Oberappellationsrat Mathias Simon, der bisher in Trier als Richter fungiert hatte, die Vollmacht, das neue Gebiet unter dem Titel „[[Großherzogtum Niederrhein]]“ dem Königreich Preußen anzugliedern.<ref>Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 6346, Blatt 51.</ref> Die französische Garnison verließ am 1. Dezember 1815 die Stadt, und das weiße Lilienbanner der Bourbonen wurde vom Kirchturm von St. Ludwig herabgelassen. Die Festung Saarlouis und ihr Umland wurden von Simon am 2. Dezember 1815 im Rahmen einer Feier in St. Ludwig mit dem Absingen des Gebetes „Salvum fac regem“<ref>Domine, salvum fac regem et exaudi nos in die qua invocaverimus te. Gloria Patri et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Amen. (Dt. Übersetzung: Herr, bereite dem König Heil und erhöre uns am Tag, an dem wir Dich anrufen. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es am Anfang war und nun ist und in Ewigkeit sein wird. So sei es.)</ref>, diesmal bezogen auf den Herrscher Preußens, in Besitz des Königs [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] genommen:<ref>Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 6346, Blatt 51.</ref><ref>''Saarkalender'' Jg. 5, 1827, S. 106; ''Intelligenzblatt Saarbrücken'' Nr. 1, 1815: Alois Prediger: ''Geschichte des Landkreises Saarlouis'', Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815–1848), Saarbrücken 1997, S. 55–72.</ref>
===Gerichte===
Saarlouis verfügt über ein [[Amtsgericht]], das zum [[Landgericht]]s- und [[OLG]]-Bezirk [[Saarbrücken]] gehört, sowie über ein [[Arbeitsgericht]]. Außerdem befinden sich dort das Saarländische [[Verwaltungsgericht]] und Saarländische [[Oberverwaltungsgericht]].
[[Datei:BesitzergreifungspatentSaarlouisL1040654 (2).JPG|mini|Besitzergreifungspatent der Stadt und Festung Saarlouis und der übrigen von Frankreich durch den Friedens-Traktat vom 20. November abgetrennten Gebiete, Oerter und Plätze des Moseldepartements vom 2. Dezember 1815 (Kreisarchiv Saarlouis)]]
===Militär===
In Saarlouis sitzt der [[Brigade]]stab der [[Luftlandebrigade 26]] sowie die Luftlandepionierkompanie 260 der [[Bundeswehr]].
Ferner hat das Verteidigungsbezirkskommando 46 seinen Sitz in Saarlouis. Das Einzugsgebiet des Verteidigungsbezirkskommandos geht bis an den Rhein und umfasst somit ein Gebiet von Saarbrücken bis Mainz und Ludwigshafen.
{{Zitat|Ich Endes Unterschriebener, Königlich-Preußischer Oberappelations-Rath im Grosherzogthum Niederrhein, Kraft vorstehender Vollmacht, Königlich Preußischer Kommissarius, zur Besitz-Ergreifung der von Frankreich an Preußen abgetretenen Gebiete, Oerter und Plätze, und bis zur definitiven Organisation mit der Oberverwaltung dieser Gebiete, Oerter und Plätze, beauftraget.
===Feuerwehr===
Mit ihrem Gründungsjahr 1811 ist die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis die wahrscheinlich älteste Freiwillige Feuerwehr der Bundesrepublik Deutschland. Sie umfasst heute die vier Löschbezirke Innenstadt, Ost, Lisdorf und West und unterhält mit 231 aktiven Mitgliedern (darunter 22 Damen) ca 30 Einsatzfahrzeuge. Sie bewältigt ca 390 Einsätze jährlich.
Nachdem heute den 2. Dezember, Morgens sieben Uhr, die Feyerlichkeiten der Besitznahme, durch das Läuten der Glocken verkündet worden, habe (ich) mich um 10 Uhr, in die Hauptkirche begeben, woselbst der Herr Oberbürgermeister der Stadt Saarlouis, nebst seinen Beigeordneten, und alle Glieder des Magistrats, sodann alle übrigen öffentlichen Beamten, sich versammelt hatten.
"Die Feuerwehr Saarlouis ist nicht nur die älteste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands, sondern auch die beste.", lobte Oberbürgermeister Roland Henz seine Saarlouiser Wehr in seiner Ansprache anlässlich der Jahreshauptübung 2005. Dies hatten die Feuerwehrleute kurz zuvor eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Zu beachten ist jedoch, dass es evtl. ältere Wehren in Deutschland geben könnte, diese können jedoch ihre Geschichte und ihre Gründung nicht dokumentieren. Die [http://www.feuerwehr.saarlouis.de/ Feuerwehr Saarlouis] kann ihren Gründungstag exakt bestimmen.
Des Herrn Königlich Preußischen General-Majors von [[Karl Friedrich Franciscus von Steinmetz|Steinmetz]], kommandierenden Generals, in den durch den Friedenstraktat vom 20 November abgetretenen Gebieten, Oertern und Plätzen, Hochwohlgebornen, waren ebenfalls, nebst ihrem Generalstabe, gegenwärtig.
==Kultur und Sehenswürdigkeiten==
===Museen===
*Stadtmuseum
*Museum [[Haus Ludwig]]
<!--===Theater===-->
Das in Saarlouis anwesende Königlich Preußische Militär, war unter Gewehr getreten, und der feierliche Aufzug von der Bürgerwache und ihrer Musik begleitet.
===Sehenswürdigkeiten===
*Großer Markt (ehemaliger Exerzierplatz) mit alter Kommandantur im Stil des [[Barock]] aus den Jahren [[1680]]-[[1683]]. Er ist mit vier Trinkwasserbrunnen aus dem [[19. Jahrhundert]] an den Platzecken ausgestattet. Der Große Markt dient heute als [[Parkplatz]],
*Ludwigskirche am Großen Markt, ursprünglich im Jahr [[1685]] gebaut, im [[19. Jahrhundert]] und im [[20. Jahrhundert]] stark umgebaut. Das [[Kirchenschiff]] aus dem Jahre [[1970]] wurde vom [[Professor]] [[Gottfried Böhm]] entworfen und in Sichtbeton ausgeführt,
*Reste der von [[Sébastien Le Prestre de Vauban]] entworfenen Festungsanlagen,
*Saaraltarm (mit Vauban-Insel mit den Denkmälern des [[Marschall]] [[Michel Ney|Ney]] und des [[Soldat Lacroix|Soldaten Lacroix]]) und Stadtgarten,
*Altstadt mit dem Geburtshaus des [[Michel Ney]] in der ''Bierstraße'' und einer lebendigen [[Kneipe]]nszene
Ich Unterschriebener Königlicher-Kommissarius, im Einverständnis mit des Herrn General-Majors von Steinmetz, Hochwohlgebornen, verlas die vorstehende Vollmacht des Herrn Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg Durchlaucht, und theilte der Versammlung meine Sendung mit.
===Regelmäßige Veranstaltungen===
*Saarlouiser Woche mit der [[Emmes]]. Findet am ersten Wochenende des Juni statt.
*Altstadtfest
*Kirmes
*Oktoberfest
*[[Mantelsonntag]], verkaufsoffener [[Sonntag]] vor [[Allerheiligen]].
*Flohmarkt
*Weihnachtsmarkt
Sofort wurden der Herr Oberbürgermeister und sämtliche Mitglieder des Magistrats, in eigenem Namen und als Stellvertreter der Einwohner, dem neuen Landesherrn Sr. Majestät dem König Friedrich Wilhelm von Preußen und seinen Nachfolgern, verpflichtet.
=== Schulen ===
Saarlouis ist der Sitz der Martin Luther King Realschule, der Realschule in den Fliesen,
eines Berufsbildungszentrums und dreier Gymnasien:
Ein eigener schriftlicher Akt wurde in dieser Hinsicht aufgesetzt, und von allen Magistratsmitgliedern unterzeichnet.
Darüber hinaus haben viele weitere Schulen ihren Standort in der Kreishauptstadt. Insgesamt besuchen über 10.000 Schüler die Schule in Saarlouis.
Die ganze Versammlung ertönte ein dreimaliges Lebe-Hoch dem neuen Landesherrn.
Ich habe demnach, in meiner Eigenschaft als Königlicher Kommissarius, und in Hinsicht der Besitznahme der Festung Saarlouis im Einverständniß mit dem Herrn General-Major von Steinmetz und dessen Gegenwart, erklärt, daß die reelle Besitznahme der Stadt und Festung Saarlouis, und aller übrigen Oerter der Kantone von Saarlouis und Rehlingen, und Sirck des Moseldepartements, welche durch den Friedens-Traktat vom 20 November, von Frankreich abgetreten, und nach der, zwischen Preußen und den übrigen verbündeten Mächten getroffenen besondern Uebereinkunft, den Staaten Sr. Majestät des Königs von Preußen, meines allergnädigsten Herrn, einverleibt sind, im Namen Seiner Majestät des Königs von Preußen, vollbracht seye; verordnet, daß das königl. Preußische Wappen an allen Rath- und Gemeinde-Häusern aufgestellt werde; und die Einwohner der Stadt und Festung Saarlouis, und der übrigen abgetretenen Gebiete, Oerter und Plätze, zur Unterthanen Treue und Pflicht, gegen den neuen Landesherrn, verwiesen.
Ein Te Deum von der katholischen Geistlichkeit gesungen, und das Gebät Salvum fac regem für die Erhaltung Seiner Majestät des Königs von Preußen, des neuen Landesherrn, beschloß diese feyerliche Handlung.
Gegenwärtige Besitz-Ergreifungs Protokoll soll gedruckt, und statt des Besitz-Ergreifungs Patents, in der Stadt und Festung Saarlouis, und in allen abgetretenen Gemeinden, Oertern und Plätzen angeschlagen werden.
So geschehen Preußisch-Saarlouis, den 2 Dezember 1815. Der Königliche Kommissarius Mathias Simon}}
Die Vereidigung der Stadtverordneten fand am 2. Januar 1816 in der Saarlouiser Stadtpfarrkirche St. Ludwig statt. Am 18. Januar 1816, dem Jahrestag der Selbstkrönung des brandenburgischen Kurfürsten [[Friedrich I. (Preußen)|Friedrich]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] zum „König in Preußen“ (18. Januar 1701), wurde unter Glockengeläut und dem Absingen des Te Deums der preußische Adler an der Kommandantur angebracht.<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 84.</ref>
Preußen baute die von Frankreich errichteten Festungswerke weiter aus und legten unter anderem umfangreiche Kasematten an.
==== 1848er Revolution ====
Im [[Prümer Zeughaussturm]] vom 18. Mai 1849 hatten sich demokratisch gesinnte Anhänger der [[Deutsche Revolution 1848/1849|Revolution von 1848]] bewaffnet, um die [[Reichsverfassungskampagne]] militärisch zu unterstützen. Die Aktion in dem Eifelstädtchen [[Prüm]] war – wie der [[Iserlohner Aufstand von 1849|Iserlohner Aufstand]] und die weiteren Maiaufstände in der [[Rheinprovinz]] und anderen Teilen [[Königreich Preußen|Preußens]] – eine Folge der Politik König [[Friedrich Wilhelm IV.|Friedrich Wilhelms IV. von Preußen]], der im April 1848 die [[Kaiserdeputation|Kaiserwürde]] und die Frankfurter [[Paulskirchenverfassung]] abgelehnt und den [[Preußischer Landtag|Preußischen Landtag]] aufgelöst hatte.
Der Aktion vorausgegangen war eine große Volksversammlung mit über 5.000 Teilnehmern, die am 13. Mai 1849 auf der [[Marienburg (Mosel)|Marienburg]] an der [[Mosel]] stattfand. Die Entscheidung, sich zu bewaffnen, war wesentlich beeinflusst von [[Karl Grün (Journalist)|Karl Grün]], einem linksdemokratischen Journalisten und Abgeordneten des Preußischen Landtags. Angeführt von dem Advokaten [[Victor Schily]] stürmten fünf Tage später etwa 100 Revolutionäre aus Prüm, [[Trier]], [[Wittlich]], [[Bitburg]] und anderen Orten der Region die Waffenkammer der preußischen [[Landwehr (Militär)|Landwehr]] in Prüm. Sie gaben einige Schüsse ab, und einige Landwehrleute, die das Waffendepot bewachen sollten, verbrüderten sich mit ihnen. Trotz dieses Erfolgs kam es nicht zu einer revolutionären Erhebung in der Moselgegend. [[Karl Marx]] berichtete später, dass die Anführer – Victor Schily und [[Peter Imandt]] – mit den Waffen und einigen Männern in die [[Pfalz (Region)|Pfalz]] gezogen seien, wo sie sich der Reichsverfassungskampagne angeschlossen hätten. Nach der endgültigen Niederschlagung der Revolution im Juli 1849 seien sie in die [[Schweiz]] und anschließend 1852 nach [[London]] ins Exil gegangen.<ref>[http://www.mlwerke.de/me/me14/me14_398.htm Karl Marx: Herr Vogt. Kap.II: Die Buerstenheimer]</ref>
Von den 43 Personen, die 1850 angeklagt wurden, verurteilte das Landgericht Trier sechs zu fünf Jahren [[Zwangsarbeit]]. Das [[Militärgericht]] in Saarlouis verurteilte drei Landsturmsoldaten [[Todesstrafe|zum Tode]]: Johann Manstein aus [[Laufeld]] bei [[Manderscheid]], Anton Seilen und Nikolaus Alken aus [[Prüm]] hatten sich geweigert, auf die Revolutionäre zu schießen, weil diese ihnen bekannt waren. Am Sonntag, dem 14. Oktober 1849, wurden sie im Fort Rauch der Festung Saarlouis [[Erschießung|erschossen]].<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis, Saarlouis-Lisdorf 1931'', Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil 1, S. 105.</ref> Zwei der Anführer [[Ludwig Simon (Politiker, 1819)|Ludwig Simon]] (übrigens geboren in Saarlouis, aber aufgewachsen in [[Trier]]) und Victor Schily, die nach der Niederschlagung der Reichsverfassungskampagne in die Schweiz geflohen waren, wurden 1851 in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Karl Grün, der selbst nicht am Sturm teilgenommen hatte, wurde wegen intellektueller Beteiligung festgenommen und angeklagt, nach acht Monaten Haft aber freigesprochen.<ref>{{WestfAutoren|361|Karl Theodor Ferdinand Grün}}</ref>
Für die in Saarlouis füsilierten Männer wurde in der Stadtpfarrkirche St. Ludwig ein [[Seelenamt]] abgehalten. Die zahlreiche Beteiligung der Bevölkerung an der Messe kann als eine deutliche Solidaritätsbekundung mit den Hingerichteten und den Zielen der Revolution von 1848 gedeutet werden:<ref>Anzeiger für die Kreise Saarlouis, Merzig, Ottweiler, Saarburg und für Deutsch-Lothringen, Nr. 126, Saarlouis, Sonntag, den 21. Oktober 1849.</ref>
{{Zitat|Gestern Vormittag fand das für die am vorigen Sonntage füsilierten Prümer Landwehrleute veranstaltete feierliche Seelenamt in unserer Pfarrkirche Statt (sic). Man darf wohl sagen, daß (sic) seit langen Jahren keinem Gottesdienst so zahlreich beigewohnt wurde als diesem, da für die Tausende (sic) von frommen Gläubigen aus allen Ständen das Gotteshaus kaum Raum genug darbot. Die Rührung war allgemein und ergreifend; für die Wittwe (sic) und die Waisen wurde reichlich geopfert, und die Thränen (sic) befeuchteten Blicke der frommen Theilnehmer (sic) zeigten mehr als zur Genüge, wie nahe das traurige Loos (sic) der Verblichenen dem Herzen ging. Nachmittags wallte fast die ganze Einwohnerschaft zu den mit Blumen geschmückten Gräbern der Erschossenen, wo mit Erlaubniß (sic) unseres Herrn Festungs-Commandanten auch die noch hier befindlichen Prümer Landwehrleute sich betend einfanden, um daselbst für die Ruhe der Gefallenen die inbrünstigsten Gebete zum Himmel hinauf zu schicken.}}
==== Kulturkampf ====
Im Gefolge der gescheiterten [[Revolutionen 1848/1849|Revolution von 1848/1849]] kam es überall im [[Katholisches Milieu|katholischen Milieu]] des Rheinlandes zu einer intensivierten Kirchlichkeit, respektive des Ordens- und Vereinslebens, mit ausgeprägt antipreußischer Stoßrichtung. Direkte Erfahrungen mit dem rigorosen Vorgehen des preußischen Staates hatten die Saarlouiser bereits mit den Reaktionen der königlichen Regierungen auf den [[Prümer Zeughaussturm]] gemacht.
Die Einführung des undemokratischen [[Dreiklassenwahlrecht]]es im Königreich Preußen (über 80 % der Bevölkerung des Landkreises Saarlouis befanden sich in der III. Klasse) goutierten der gemäßigt liberale Saarlouiser Pfarrer und Dechant Franz Hecking sowie die übrigen Pfarrer des Landkreises Saarlouis mit demonstrativen eigenen Wahlenthaltungen und einem mehr oder weniger verdeckten Aufruf zum Wahlboykott an die Bevölkerung. Die Wahlbeteiligung im katholisch geprägten Landkreis Saarlouis marginalisierte sich daraufhin im Jahr 1849 auf 7,6 %. Insgesamt vermutete das Saarlouiser Landratsamt in einem internen Gutachten vom 6. Dezember 1849 hinsichtlich der politischen Einstellung der Kleriker, dass die Geistlichkeit des Kreises hinsichtlich einer zukünftigen deutschen Reichseinigung dem katholischen Haus [[Habsburg-Lothringen]] in Wien den Vorzug gegenüber der [[Hohenzollern]]dynastie in Berlin geben würden.<ref>Alois Prediger: ''Geschichte des Landkreises Saarlouis'', Bd. 2, ''Im Zeitalter von Liberalisierung und Industrialisierung (1848–1890)'', Saarbrücken 2005, S. 78–83.</ref> Infolge des Einflusses der Pfarrer würde, so die Befürchtung des Trierer Regierungspräsidenten Wilhelm Sebaldt, auf dem Lande ein systematischer Preußenhaß (sic!) erzeugt werden.<ref>Landeshauptarchiv Koblenz, 442-6425, S. 20, nach: Alois Prediger: ''Geschichte des Landkreises Saarlouis'', Bd. 2, ''Im Zeitalter von Liberalisierung und Industrialisierung (1848–1890)'', Saarbrücken 2005, S. 81.</ref>
Die wachsenden Auseinandersetzungen zwischen katholischer Kirche und protestantisch orientiertem preußischen Staatswesen erreichten ihren Höhepunkt im sogenannten [[Kulturkampf]]. Die Regierung in Trier entzog am 26. November 1872 den fünf Ordensfrauen von der Kongregation der barmherzigen Schwestern, die bisher [[Elementarunterricht]] in Saarlouis erteilt hatten, die Unterrichtserlaubnis zum Schluss des Schulhalbjahres. Die Nonnen sollten durch weltliche Lehrerinnen ersetzt werden, um den Einfluss der Kirche auf die Erziehung der Kinder zu beenden. Die Saarlouiser Stadtverwaltung, die diese pädagogische Umbesetzung teurer zu stehen gekommen wäre, konnte die Abberufung der Ordensschwestern und die Abschaffung der katholischen Konfessionsschule durch mehrere Gesuche bis zum 1. April 1876 hinauszögern. Die verschiedenen Kulturkampfgesetze betrafen besonders die katholische Geistlichkeit. So wurden in der Umgebung von Saarlouis Pfarrer Gondorf in [[Ittersdorf]] und Kaplan [[Julius Wilhelm Imandt|Imand]] aus [[Dillingen/Saar|Dillingen]] verhaftet und schließlich aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Ebenso wurde der Trierer Bischof [[Matthias Eberhard (Bischof)|Matthias Eberhard]] im Jahr 1874 inhaftiert und anschließend zu einer Geldstrafe von 130.000 Goldmark sowie einer neunmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt.<ref>David Blackbourn: ''Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarckzeit'', Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 128.</ref> Eberhard starb sechs Monate nach seiner Haftentlassung auf dem Höhepunkt des Kulturkampfes. Zum Zeitpunkt seines Todes waren 250 Priester vor Gericht gestellt worden und 230 Pfarreien seiner 731 Pfarreien umfassenden Diözese vakant.<ref>David Blackbourn: ''Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarckzeit'', Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 129.</ref> In einer Ergebenheitsadresse richteten sich die Saarlouiser Katholiken an den inhaftierten Bischof:<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil 2, S. 100–101.</ref>
{{Zitat|Wir wollen der Lehre unserer heiligen Kirche gemäß mit unbegrenztem Vertrauen auf Gottes heiligen Ratschluß täglich in eifrigem Gebete das baldige Ende der über unsere hl. Mutter verhängten Prüfungen erflehen und mit christlicher Geduld die Zeit erwarten, in welcher es dem Allmächtigen gefallen wird, diese Prüfungen zu beenden. Nichts aber vermag uns abtrünnig zu machten von dem Glauben unserer Väter, von unserer hl. römisch-katholischen Kirche, unserem hl. Vater Papst [[Pius IX.]], von Ihnen, Hochwürdigster Herr Bischof, unserem rechtmäßigen Hirten und den mit Ihnen in Gemeinschaft verbleibenden Priestern.
Mit unserer Trauer vereinigt sich der Jubel über die Ihnen von Gott zu Teil gewordene Gnade, für Ihn Gefangenschaft erleiden zu dürfen, und es ist unsere feste Zuversicht, daß der Allerhöchste Ihre Fesseln ebenso brechen wird, wie er selbst am heutigen Tage siegreich aus dem Grabe auferstanden ist. Es verharren im Gebet für Eure Bischöfliche Gnaden in tiefster Ehrfurcht
Saarlouis, am hl. Osterfest des Jahres 1874.
(Es folgen 410 Unterschriften)}}
Um dem katholischen Protest publizistisch zusätzliches Gehör zu verschaffen, gründete man am 31. Mai 1872 in Saarlouis die „Aktiengesellschaft für katholische Interessen“, die den Zweck hatte, ein katholisches Publikationsorgan herauszugeben. Am 1. Oktober 1872 erschien die von der Aktiengesellschaft herausgegebene „Saar-Zeitung“ und wurde umgehend durch die königlich-preußische Polizei beschlagnahmt. Im Jahr 1873 verlangte die preußische Regierung in Trier, dass alle Pfarrer, die der Aktiengesellschaft angehörten, ihre Anteile zurückgeben müssten. Dies wurde allerdings einhellig abgelehnt.
Dem Saarlouiser Kaplan Stein wurde in den Jahren 1877 bis 1880 das Recht zur Erteilung von Religionsunterricht entzogen. Über Dechant Hecking hatte man aufgrund des sogenannten [[Brotkorbgesetz]]es in den Jahren von 1875 bis 1881 eine Gehaltsperre verhängt, um die Anerkennung der Kulturkampfgesetze zu erzwingen. Aus Protest gegen diese staatliche Maßnahme übernahmen die Pfarrangehörigen von St. Ludwig durch freiwillige Spenden die Besoldung des Pfarrers. Im Jahr 1876 verbot die preußische Regierung der Saarlouiser Stadtverwaltung die seit dem Jahr 1845 üblichen Zahlungen eines Gehaltszuschusses für die Kapläne an St. Ludwig. Gegen diese Verordnung klagte die Pfarrei vor dem Saarlouiser Friedensgericht. Das Gericht gab der Klage der Pfarrei statt. Daraufhin musste die staatliche Verfügung aufgehoben werden und die Stadt zahlte wieder an Pfarrer und Kapläne Zuschussgelder (472,50 Mark p. a.). Im Gegenzug überwies die Pfarrgemeinde jährlich 600 Mark aus der Kirchenkollekte an die kommunale Armenkasse. Erst im Jahr 1886 konnte die katholische Konfessionsschule im Gefolge der sogenannten „Friedensgesetze“ wieder eingeführt werden.<ref>Severin Delges: ''Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis''. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil 2, S. 99–103.</ref>
==== Eingemeindung Rodens ====
Im Jahr 1907 wurde das bis dahin eigenständige [[Roden (Saar)|Roden]] nach Saarlouis eingemeindet und erhielt die Bezeichnung ''Saarlouis 2'' (bis 1936).
=== Saargebiet und Zweiter Weltkrieg ===
[[Datei:BunkerFraulautern.JPG|mini|Sechsschartenturm eines [[Bunker]]s aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] im Stadtteil [[Fraulautern]]]]
Nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] 1918 wurde Saarlouis von Frankreich besetzt. Das [[Saargebiet]] kam unter die Verwaltung des [[Völkerbund]]es und wurde ins [[Dritte Französische Republik|französische]] [[Zollgebiet]] eingegliedert. Während dieser Zeit wurde in Saarlouis eine der ersten [[Domanialschule]]n des Saarlandes eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Arnold Ilgemann |url=http://files.melusine-literatur.org/digitales-kolloquium/Ilgemann__Arnold_-_Franzosenschulen.pdf |titel=»Franzosenschulen« – Die französischen Domanialschulen in der Völkerbundszeit |hrsg=MELUSINE – Literarische Gesellschaft Saar-Lor-Lux-Elsass e. V. |datum=1993-06-22 |abruf=2019-09-27 |format=PDF |kommentar=Vortragsmanuskript |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190904140933/http://files.melusine-literatur.org/digitales-kolloquium/Ilgemann__Arnold_-_Franzosenschulen.pdf |archiv-datum=2019-09-04 |offline=ja |archiv-bot=2023-01-05 05:21:07 InternetArchiveBot }}</ref> Vom 1. Februar 1934 an bis zur Saarabstimmung unterrichtete hier [[Heinrich Rodenstein]].<ref>[https://heinrich-rodenstein.beepworld.de/saargebiet.htm Heinrich Rodenstein: ''Saargebiet'']</ref>
Nach der [[Saarabstimmung|Volksabstimmung]] vom 13. Januar 1935 wurde das [[Saargebiet]] zum 1. März 1935 wieder Teil des Deutschen Reichs. Zwischen der [[Machtergreifung]] der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933 im Deutschen Reich und der Volksabstimmung 1935 wurden Saarlouis und Umland zum wichtigen Drehpunkt für das Einschleusen von Widerstandsliteratur ins Deutsche Reich.<ref name="NS Saarlouis">[http://www.a3wsaar.de/fileadmin/user_upload/dateien-2013/Gegen_das_Vergessen_SLS_Orte_des_NS_Widerstandes_und_Terrors_im_Landkreis_Saarlouis.pdf ''Gegen das Vergessen – Orte des NS-Terrors und Widerstandes im Kreis Saarlouis''] (PDF; 1,9 MB), [[Aktion 3. Welt Saar]] und ''Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.'' Dezember 2012.</ref>
Aus Angst vor Verfolgung im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] flüchteten um 1935 viele der 364 Saarlouiser Bürger [[Judentum|jüdischen Glaubens]] vor allem ins umliegende Ausland. Etwa hundert von ihnen wurden im Rahmen der nationalsozialistischen Verfolgung ermordet.<ref>[http://www.alemannia-judaica.de/saarlouis_synagoge.htm ''Alemannia Judaica – Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Saarlouis''], [[Alemannia Judaica]], Seitenabruf April 2014.</ref> Die bereits im Jahr 1828 eingeweihte [[Synagoge (Saarlouis)|Synagoge]] wurde in der [[Novemberpogrome 1938|Reichskristallnacht]] 1938 verwüstet und anschließend bis um 1963 noch als Lager und Schreinerei genutzt.<ref name="NS Saarlouis" />
Saarlouis wurde am 13. Januar 1936, dem ersten Jahrestag der Volksabstimmung, in ''Saarlautern'' umbenannt.<ref>{{ANNO|tag|14|01|1936|2|Saarlouis in – Saarlautern umgetauft|NAME=[[Der Wiener Tag]]}}</ref><ref name="gemverz" /> Die Namensform ''Saarlautern'' war bereits 1935 von [[Adolf Hitler]] auf Wahlkampfkundgebungen als antifranzösische Provokation benutzt worden. Im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] wurden nach der [[Ruhrbesetzung]] 1923 und in der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] ab 1933 zahlreiche – speziell französische – Begriffe und Ortsnamen [[Eindeutschung|eingedeutscht]].
Am 1. April 1936 erfolgte die [[Eingemeindung]] von [[Fraulautern]], [[Lisdorf]], [[Picard (Saarlouis)|Pikard]] und [[Beaumarais|Schönbruch]].<ref name="gemverz">{{Literatur |Titel=Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich |TitelErg=Teil I: ''Altreich und Land Österreich'' |Hrsg=Statistisches Reichsamt |Auflage=4 |Verlag=Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik Paul Schmidt |Ort=Berlin |Datum=1939 |Reihe=Statistik des Deutschen Reichs |BandReihe=450 |Seiten=278 |Online=https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/Content/50341/012434-1939.pdf#page=282 |Format=PDF |KBytes=43658}}</ref>
1938 wurden in den Stadtteilen Fraulautern und Roden Teile des [[Westwall]]s gebaut. Auf der französischen Seite war zuvor die [[Maginot-Linie]] gebaut worden.
Nach dem Kriegsausbruch (1. September 1939) wurde die Stadt, die in der [[Rote Zone (Westwall)|Roten Zone]] lag, evakuiert. Man fürchtete Angriffe Frankreichs, das wegen des Bündnisses mit Polen nach dem [[Überfall auf Polen]] dem Deutschen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärt hatte. Es kam aber zum sogenannten [[Sitzkrieg]]; auf diesen folgte ab dem 10. Mai 1940 der [[Westfeldzug]]. Dieser endete nach wenigen Wochen mit einem Sieg der [[Wehrmacht]]; der [[Waffenstillstand von Compiègne (1940)|Waffenstillstand von Compiègne]] am 22. Juni 1940 war de facto eine Kapitulation Frankreichs. Die Stadt grenzte seitdem an von Deutschland besetztes Territorium (siehe [[Vichy-Regime#Der Weg nach Vichy|Landkarte]]).
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] hinterließ deutliche Spuren in Saarlouis. Bereits 1942 verwechselte die [[Royal Air Force]] (RAF) bei einem ihrer nächtlichen [[Luftangriff]]e auf Großstädte des Deutschen Reichs Saarlouis mit Saarbrücken; die Stadt erlitt starke Schäden. Bei dem Angriff verwendete die RAF erstmals [[Markierungsbombe]]n. Im Herbst 1944 wurde die Stadt von Hitler zur „[[Fester Platz (Wehrmacht)|Zitadelle Saarlautern]]“ erklärt. Beim Näherrücken der Front wurde Saarlouis evakuiert.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.saarlouis.de/freizeit/historie-festung/stadtgeschichte/chronik-zeittafel/1918-bis-1945/ |wayback=20130909203916 |text=www.saarlouis.de |archiv-bot=2023-01-05 05:21:07 InternetArchiveBot }}; dort auch Foto der Zitadelle.</ref>
Zwischen Dezember 1944 und März 1945 gab es zahlreiche Gefechte zwischen Deutschen und Amerikanern, bei der die Kontrolle der Stadt mehrfach wechselte. Artilleriebeschuss zerstörte große Teile der historischen Innenstadt, der [[Häuserkampf (Militär)|Häuserkampf]] tat ein Übriges. Luftangriffe trafen vor allem Fraulautern sowie Flächen in der Nähe der Bahnanlagen von Roden.
Im Zuge der [[Operation Undertone]] (eine Operation der [[Seventh United States Army|7. US-Armee]] und der [[1ere armée (1944–1945)|1. Französischen Armee]] vom 15. bis zum 24. März 1945) gewannen die Alliierten endgültig die Oberhand. Zuvor hatte noch das [[Unternehmen Nordwind]] vom 31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen die militärische Lage um Saarlouis beeinflusst (es war die letzte Offensive deutscher Streitkräfte an der Westfront; sie stand in Zusammenhängen mit der [[Ardennenoffensive]]).
Nach der endgültigen Eroberung durch die Amerikaner wurde das Saargebiet durch Frankreich besetzt, das anfänglich auch eine Annexion anstrebte. Als eine der ersten Amtshandlungen ordnete Regierungspräsident [[Hans Neureuter]] am 14. Juli 1945 die Wiederherstellung des geschichtlich begründeten Namens an, sodass die Stadt Saarlautern nun wieder den Namen ''Stadt Saarlouis'' trug.<ref>Amtsblatt des Regierungspräsidiums Saar Nr. 2/1945, S. 3.</ref>
=== Nachkriegszeit ===
In der Nachkriegszeit war Saarlouis Teil des [[Saarland 1947 bis 1956|Saarstaates]].
1968 zog das letzte [[Forces françaises en Allemagne|französische Truppenkontingent]] ab. Seit 1972 ist Saarlouis [[Garnison]]sstadt der [[Bundeswehr]]. In der [[Graf-Werder-Kaserne]] sind der Stab sowie weitere Teile der [[Luftlandebrigade 1]] („Saarland-Brigade“) stationiert.
==== Stadtjubiläum ====
1980 feierte Saarlouis seinen 300. Geburtstag. Zu diesem Anlass schrieb [[Alfred Gulden]] das Theaterstück ''Saarlouis 300''.
==== Eingemeindungen ====
Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Neuforweiler eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=807}}</ref>
<!-- === Religionen === -->
== Politik ==
Die politische Verwaltung der Stadt Saarlouis befindet sich im [[Rathaus Saarlouis]] am Großen Markt.
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|TITEL = Kommunalwahl 2024
|JAHRALT = 2019
|JAHRNEU = 2024
|GUV = ja
|PARTEI1 = CDU
|ERGEBNIS1 = 36.5
|ERGEBNISALT1 = 32.2
|PARTEI2 = SPD
|ERGEBNIS2 = 35.0
|ERGEBNISALT2 = 29.5
|PARTEI3 = AfD
|ERGEBNIS3 = 14.0
|ERGEBNISALT3 = 7.8
|PARTEI4 = Grüne
|ERGEBNIS4 = 6.2
|ERGEBNISALT4 = 16.2
|PARTEI5 = FDP
|ERGEBNIS5 = 3.0
|ERGEBNISALT5 = 4.6
|PARTEI6 = FWG
|ERGEBNIS6 = 3.2
|ERGEBNISALT6 = 2.2
|PARTEI7 = LINKE
|ERGEBNIS7 = 2.2
|ERGEBNISALT7 = 5.7
}}
=== Stadtrat ===
Der [[Stadtrat]] mit 45 Sitzen setzt sich nach der [[Kommunalwahlen im Saarland 2024|Kommunalwahl vom 9. Juni 2024]] wie folgt zusammen:<ref name="Stadtratswahl_2024">[https://wahlergebnis.saarland.de/GRW/ergebnisse_gemeinde_44115.html Wahlergebnis 2024]</ref><ref>[https://wahlergebnis.saarland.de/GRW_19/ergebnisse_gemeinde_44115.html Wahlergebnis 2019]</ref>
{{Sitzverteilung
| Überschrift = Sitzverteilung im Saarlouiser Stadtrat 2024<ref name="Stadtratswahl_2024" />
| Land = DE
| float = right
|LINKE|SPD|GRÜNE|FDP|FW|CDU|AfD
| LINKE = 1
| SPD = 16
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| CDU = 17
| AfD = 6
}}
{{absatz}}
=== Bürgermeister ===
{{Mehrspaltige Liste|liste=
(Quellen)<ref>{{Webarchiv | url=http://www.saarlouis.de/freizeit_tourismus/7712.php | wayback=20110719081733 | text=Bürgermeister und andere Persönlichkeiten – Saarlouis.de<!-- Bot generated title -->}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://territorial.de/saarl/saarlaut/saarlaus.htm |titel=Stadt Saarlautern |zugriff=2010-05-10}}</ref>
* 1680–1710: [[Thomas de Choisy]] ([[Gouverneur]] der Festung Saarlouis)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.saarlouis.de/freizeit_tourismus/503.php |titel=Thomas de Choisy |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080113042135/http://www.saarlouis.de/freizeit_tourismus/503.php |archiv-datum=2008-01-13 |zugriff=2010-05-10}}</ref>
* 1920–1936: Johann Josef Latz<ref>{{Internetquelle |url=https://www.saarlouis.de/freizeit_tourismus/7715.php |titel=Johann Josef Latz |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110719081825/http://www.saarlouis.de/freizeit_tourismus/7715.php |archiv-datum=2011-07-19 |zugriff=2010-05-10}}</ref>
Bei der [[Kommunalwahlen im Saarland 2024|Oberbürgermeisterwahl]] am 23. Juni 2024 wurde der CDU-Kandidat [[Marc Speicher]] mit 52,75 % der abgegebenen Stimmen zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Er setze sich in der Stichwahl gegen [[Florian Schäfer (Politiker)|Florian Schäfer]] (SPD) durch, auf den 47,25 % entfielen.
=== Wappen ===
<gallery class="float-right">
Datei:DEU Saarlouis COA.svg|Wappen von Saarlouis<br />1683–1937, seit 1945
Datei:DEU Saarlautern COA.svg|Wappen von Saarlautern<br />1937–1945
</gallery>
[[Blasonierung]]: „Unter blauem [[Schildhaupt]], darin balkenweise drei goldenen [[Lilie (Heraldik)|Lilien]], in Silber oben links eine rechts und unten von einem silbernen Wolkenband umgebene goldene [[Sonne (Heraldik)|Sonne]] mit 23 schwarzen Strahlen, 12 die Wolke bzw. Schildrand und -haupt berührend. – Im Oberwappen ein purpurnes Spruchband, darin in goldenen lateinischen [[Majuskel]]n die lat. [[Wahlspruch|Devise]] „Dissipat atque fovet“ („Sie zerstreut und erwärmt“), erhöht um eine dreizinnentürmige goldene Mauerkrone, daraus wachsend zwei zugewandte goldene Lorbeerzweige (oben offener goldener [[Lorbeerkranz]]) mit nach außen abwehenden blauen Bändern am unteren Ende, den Schild umgebend als oben offener Kranz zwei grüne Lorbeerzweige mit je 10 roten Früchten, unten mit einer blauen Schleife zusammengebunden.“
Wappenerklärung: Macht und Weisheit des Sonnenkönigs (symbolisiert durch die Sonne) befreien seine Untertanen von Sorgen (Wolken). Die goldenen Lilien (Haus Bourbon), die Sonne mit Wolken und die Devise verweisen auf Ludwig XIV. als Sonnenkönig und Stadtgründer.
Das älteste, von [[Ludwig XIV.]] von Frankreich im Jahre 1683 verliehene, kommunale Wappen im Saarland hat das Wappen aus der NS-Zeit (vom 13. Januar 1937) – in Rot über rotgefugten silbernen Zinnenmauer ein silberner, gestümmelter lothringischer Adler, auf der Brust belegt mit einer roten Raute, darin ein silbernes [[Hakenkreuz]] – überstanden.
=== Städtepartnerschaften ===
* [[Saint-Nazaire]] ([[Frankreich]]), seit 1969
* [[Eisenhüttenstadt]] ([[Deutschland]], [[Brandenburg]]), seit 1986 (erste deutsch-deutsche Partnerschaft)
* [[Matiguás]] ([[Nicaragua]]), seit 1986 (projektbezogene Städtepartnerschaft)
* [[Bochnia]] (Salzberg) ([[Polen]]), seit 1. Juni 2001 (Städtepartnerschaft des Landkreises)
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Museen ===
* Stadtmuseum
* Museum [[Haus Ludwig]]
* Kunstmuseum
=== Sehenswürdigkeiten ===
[[Datei:Saarlouis Proviantmagazin 1890.jpg|mini|Blick vom Großen Markt in die Deutsche Straße, 1890; An der Stelle des rechten Eckgebäudes steht heute das Rathaus.]]
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Saarlouis}}
* [[Datei:Gutenbergplatz (Saarlouis) (29021).jpg|mini|2024 neu gestalteter Gutenbergplatz]]Großer Markt (ehemaliger Exerzierplatz) mit alter [[Kommandantur (Saarlouis)|Kommandantur]] im Stil des [[Barock]] aus den Jahren 1680–1683. Er ist an den Platzecken mit vier Trinkwasserbrunnen aus dem 19. Jahrhundert ausgestattet. Der Große Markt dient heute als [[Parkplatz|Park-]] und nach wie vor als Marktplatz. Er wurde zwischen 1680 und 1690 errichtet. Die Architekten waren Sébastien le Prestre de Vauban und Thomas de Choisy.<br />Am Großen Markt wird besonders deutlich, dass die Stadt auf dem Reißbrett entworfen wurde: Die Diagonalen verlaufen genau in Nord-Süd bzw. Ost-West-Richtung. Der von einer doppelten [[Platane]]nallee umgebene quadratische Platz war Mittelpunkt der Festung. Er besitzt auch heute noch eine zentrale Funktion. In französischer Zeit hieß er ''Place d’Armes'' und diente als Parade- und Exerzierplatz. Im Laufe des 19. Jahrhunderts veränderte sich der Große Markt. 1889 begann die [[Entfestigung]] der Stadt. Bereits damals verlor der Große Markt seine Geschlossenheit und Harmonie. Die Fontäne in der Mitte verschwand, die Eckbrunnen wichen den Steinobelisken. Die Gebäude, die den großen Markt umgaben, wurden saniert. Ursprünglich waren nur zwei der Marktviertel mit einem Kopfsteinpflaster versehen, während die beiden anderen Karrees zunächst unbefestigt blieben. Seine einheitliche Hartdecke aus großen quadratischen Betonplatten erhielt der Große Markt erst 1937. Zu dieser Zeit hieß der Große Markt ''Adolf-Hitler-Platz''. Der Marienbrunnen wurde 1956 errichtet. Die Idee dazu entstand 1953 im [[Marianisches Jahr|Marianischen Jahr]]. In den letzten Jahrzehnten konnte sich die moderne Architektur am Großen Markt etablieren. Heutzutage dient der vormalige Paradeplatz als Parkplatz. Mit einer Größe von 10.000 Quadratmetern war er gegenüber der übrigen Fläche der damaligen Festungsstadt stark überdimensioniert. Hierin spiegelt sich die übergeordnete militärische Bedeutung wider, die Saarlouis zur Zeit seiner Gründung hatte. Die geordnete Weitläufigkeit, die den Paradeplatz aus der verwinkelten Enge der Wohnviertel heraushob, machte diesen zwangsläufig zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die geometrische Klarheit und weitläufige Ordnung des Marktes üben eine Faszination aus. Als Teil eines geometrisch vollkommenen Gesamtkunstwerks hatten die Festungsbaumeister Vauban und Choisy die ''Place d’Armes'' konzipiert und als Herzstück in das königliche Sechseck der Festung Saarlouis eingefügt. Vom Großen Markt gingen die Deutsche und die Französische Straße ab, die an den Befestigungsanlagen jeweils durch einen Torbau führten. Überreste des [[Deutsches Tor (Saarlouis)|Deutschen Tors]] sind erhalten, das Französische Tor wurde vollständig beseitigt. Im Jahr 2024 wurde der Gutenbergplatz als Mahnmal gegen Hass und Diskriminierung und zur Erinnerung an [[Samuel Kofi Yeboah]] neu gestaltet.
[[Datei:Saarlouis stludwig totale 2009.jpg|mini|hochkant|St. Ludwig]]
[[Datei:RathausSaarlouis.jpg|mini|Rathaus]]
* Katholische Pfarrkirche [[St. Ludwig (Saarlouis)|St. Ludwig]] am Großen Markt, ursprünglich im Jahr 1685 gebaut, aber regelmäßig von Katastrophen heimgesucht, wie in einer in der Kirche aushängenden Dokumentation nachzulesen ist. Im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert stark umgebaut. Das [[Kirchenschiff]] aus dem Jahre 1970 wurde vom Architekten [[Gottfried Böhm]] entworfen und in [[Sichtbeton]] ausgeführt.
* [[Evangelische Kirche (Saarlouis)|Evangelische Kirche]], erbaut 1904–1906 nach Plänen von [[Carl Schlück]]. Der Kirchenbau steht auf der ehemaligen Bastion V an der Kaiser-Wilhelm-Straße und weist Elemente der [[Deutsche Renaissance|deutschen Renaissance]] auf. Im Garten befindet sich ein von Konfirmanden der Gemeinde angelegtes begehbares [[Labyrinth]], das öffentlich zugänglich ist. Zwei Eichen in diesem Garten wurden 1910 aus Eicheln der [[Luthereiche (Lutherstadt Wittenberg)|Luthereiche]] in Wittenberg gezogen; auch weiteren Exemplaren aus dem alten Baumbestand werden historische Hintergründe zugesprochen.
* Marienbrunnen aus dem Jahr 1956
* [[Rathaus Saarlouis]] aus den Jahren 1951–1954 mit Geschichtsfries und dem ''Gobelinsaal'' mit Ausstattung aus dem 17./18. Jahrhundert
* Reste der von Sébastien Le Prestre de Vauban entworfenen Festungsanlagen
* Saar-Altarm (mit Vauban-Insel mit den Denkmälern des [[Marschall]] [[Michel Ney|Ney]] und des [[Soldat Lacroix|Soldaten Lacroix]]) und Stadtgarten
* Altstadt mit dem Geburtshaus des [[Michel Ney]] in der ''Bierstraße'' und einer lebendigen [[Kneipe]]nszene
* Das [[Canisianum (Saarlouis)|Canisianum]], dessen Saarlouiser Tradition bis zum Jahr 1691 reicht
* Das Kreisständehaus, Kaiser-Wilhelm Straße 4–6, das Elemente der [[Neorenaissance]] und auch des [[Neobarock]]s nach französischen Vorbildern aufweist (z. B. Stuckelemente im Gebäude), wurde 1894–1895 erbaut. Ursprünglich befanden sich im [[Hochparterre]] Büroräume und Sitzungssäle der Stadtverwaltung, die Räume im Obergeschoss wurden als Dienstwohnung des [[Landrat (Deutschland)|Landrats]] genutzt.<br />Die Fassade des Hochparterres ist komplett mit [[Rotsandstein|rotem Sandstein]] verblendet, während die Obergeschoss-Fassade weiß verputzte Flächen zwischen Sandstein-Gliederungen zeigt. Die Fensterformate wechseln von rundbogigen Öffnungen unten zu rechteckigen im Obergeschoss. In der Mittelachse des Gebäudes tritt sandsteinerner [[Balkon]] hervor, dessen vier Säulen mit [[Kompositkapitell]]en an die Traufe anschließen. Heute enthält das Kreisständehaus Abteilungen des Amts für Schulen, Kultur und Sport, außerdem die Kreisbibliothek, das Kreisarchiv und die Kreisbildstelle, den Sitzungssaal für Ausschusssitzungen des Kreistags und die Fraktionszimmer.
* Kaserne X (10)<br />Zur Datierung der Kaserne X liegen unterschiedliche Angaben vor: Eine Quelle gibt das Jahr 1831, eine andere den Zeitraum zwischen 1832 und 1833 an. Das bis heute erhaltene Gebäude wurde parallel zum Verlauf der Festungsmauer in unmittelbarer Nähe zu den früheren Kasernen II und III an der Kavalleriestraße errichtet. Der durch stark ausgeprägte [[Pilaster]] gegliederte zweigeschossige Bau entstand im klassizistischen Stil. Der dreigeschossige Mittelbau tritt gegenüber den beiden Flügeln, die über je sechs Fensterachsen verfügen, etwas vor. Die drei Vertikalachsen des Mittelbaus münden in einem breiten Dreiecksgiebel. Im Inneren ist das Gebäude in viele kleine Räume geteilt, wie es für Kasernen üblich war und ist. Die Räume befinden sich sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite und sind durch einen Gang in der Mitte des Gebäudes voneinander getrennt. Hierbei ist die Grundfläche aller Räume fast identisch. Von außen lässt sich erkennen, dass das Gebäude 50:50 aufgebaut ist. Hierbei stellen Erdgeschoss und 1. Stock die eine Hälfte und das Dach die zweite Hälfte der Gesamthöhe dar. An der Fassade kann man durch die Abgrenzung von Säulen die Breite der inneren Räume erkennen. Bereits 1880 befand sich auf dem Gelände der Kaserne X ein kleiner Brauereibetrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine vielfältige Nutzungsgeschichte mit vielen verschiedenen Unternehmen. In den 1960er Jahren war eine Lebensmittelgroßhandlung in den Räumen der Kaserne X ansässig. Die weitere Nutzung veränderte sich häufig.
* Der [[Katerturm]] wurde im Vorfeld der Abstimmung über das Saar-Statut 1955 errichtet und sollte eigentlich nur kurze Zeit stehen bleiben. 2001 wurde jedoch seine Sanierung beschlossen, die 2008 vollendet wurde.
* Der [[Alter Friedhof Saarlouis|Alte Friedhof]] liegt südlich der Walter-Bloch-Straße (vormals [[Paul von Lettow-Vorbeck|Von-Lettow-Vorbeck]]-Straße) und wurde 1773 angelegt. Er ist ca. 300 m lang und hat eine Fläche von 1,7 Hektar.
=== Kirchen und religiöse Gemeinschaften ===
Bedingt durch die historische Prägung der Region durch das [[Bistum Trier|Erzbistum und Kurfürstentum Trier]], das [[Herzogtum Lothringen]] und das [[Königreich Frankreich]] sowie die nahegelegenen historischen Klöster in [[Wallerfangen]] und [[Wadgassen]] ist die Kirchengeschichte und Gegenwart von Saarlouis hauptsächlich katholisch orientiert. Es gibt in allen Stadtteilen [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] Kirchen. Protestanten siedelten sich vor Ort erst nach dem Übergang der Stadt an das [[Königreich Preußen]] an. Seitdem entstand auch eine [[evangelisch]]e Kirche. Daneben existieren auch eine [[neuapostolisch]]e Kirche sowie eine [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.saarlouis.de/rathaus/wo-finde-ich-was/k/kirchen-und-religioese-gemeinschaften/ |titel=Kirchen & religiöse Gemeinschaften |zugriff=2016-01-16}}</ref>
Zur Geschichte der Kirchen und Klöster der Stadt Saarlouis siehe:
{{Hauptartikel|St. Ludwig (Saarlouis)}}
{{Hauptartikel|Barockkirche St. Ludwig (Saarlouis)}}
{{Hauptartikel|Ehemalige neogotische Kirche St. Ludwig (Saarlouis)}}
{{Hauptartikel|Saarlouiser Bruderschaften}}
{{Hauptartikel|Verfolgung von Saarlouiser Klerikern während der Französischen Revolution}}
* K. Walter: ''Französische Strasse Saarlouis - Eine Strasse feiert Geburtstag'', 1998
* Edith Braun / Karin Peter: ''Saarlouiser Mundartbuch'', ISBN 3-930843-47-1
* Geschichte der Kreisstadt Saarlouis, Band 1 - 6
Daneben gibt es das Altstadtfest, die Ludwigskirmes, am [[Karfreitag]] das italienische [[Passionsspiel]] „Via Crucis“, den Ostermarkt, das Oktoberfest, den [[Mantelsonntag]] – ein verkaufsoffener [[Sonntag]] vor [[Allerheiligen]] – und einen Weihnachtsmarkt.
Saarlouis ist über die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 8|8]] ([[Perl (Mosel)|Perl]]–[[Bad Reichenhall]]) und [[Bundesautobahn 620|620]] (nach [[Saarbrücken]]) und die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 51|51]] ([[Stuhr]]–[[Saargemünd]]), [[Bundesstraße 269|269]] ([[Longkamp]]–[[Überherrn]]–[[Felsberg (Saar)]]) und [[Bundesstraße 405|405]] ([[Thionville]]–[[Saarwellingen]]) an das überregionale und internationale Straßennetz angebunden.
Saarlouis ist über Saarradweg an das Radfernwegenetz angebunden. Die Stadt arbeitet an einem Radverkehrskonzept, welches die Radinfrastruktur in der Stadt verbessern soll.
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Saarlouis}}
Die Stadt verfügt mit [[Saarlouis Hauptbahnhof]] über eine Station an der [[Saarstrecke|Bahnlinie Saarbrücken–Trier]]. Von dort aus sind mit Regionalzügen neben den in der Bahnstrecke genannten Städten auch [[Kaiserslautern]] und [[Koblenz]] erreichbar. In der Vergangenheit bestand ein umfangreiches Netz von [[Straßen- und Kleinbahnen im Kreis Saarlouis]]. Heute wird der ÖPNV in erster Linie von den [[Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis|Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis]] mit Bussen durchgeführt.
[[Kategorie:Ort im Saarland]]
[[Kategorie:Stadtbaugeschichte]]
Über den [[Hafen Saarlouis/Dillingen]] besteht eine Anbindung an das europäische Binnenwasserstraßennetz. 2014 betrug der Umschlag rund 3,3 Millionen Tonnen.<ref name="Statistisches Bundesamt">[https://www.destatis.de/DE/Publikationen/StatistischesJahrbuch/TransportVerkehr.pdf?__blob=publicationFile Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2016, Transport und Verkehr] (PDF)</ref>
[[Kategorie:Festung in Deutschland]]
=== Ortsansässige Unternehmen ===
Ab 1966 bauten die deutschen [[Ford Deutschland|Ford-Werke]] im neuen Industriegebiet Röderberg ein großes Automobilwerk, das ab 1970 den [[Ford Escort]] fertigte. Aktuell (2020) wird dort das Modell Ford [[Ford Focus|Focus]] gefertigt. Das Werk ist mit rund 5000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Region, dazu kommen 2.000 Arbeitsplätze bei den umliegenden Zuliefererbetrieben. Davon sind 14 direkt im Industriepark Saarlouis oder in der Nähe ansässig. Bedeutende Zulieferbetriebe sind Ferrostaal Automotive, Benteler, Faurecia, Lear, HL Logistics und Tenneco.
Weitere bedeutende Unternehmen sind das [[Ludwig Pieper|Kaufhaus Pieper]] mit mehreren Gebäuden in der Innenstadt sowie die Schokoladenfabrik Ludwig (Marken u. a. [[Trumpf Schokolade|Trumpf]], Schogetten, [[Mauxion]]) mit über 1.000 Mitarbeitern. In Saarlouis-Roden hat die [[DSD Steel Group]] GmbH, ein im Stahl- und Anlagenbau tätiges Unternehmen, ihren Sitz. Die seit 1847 bestehenden Mineralölwerke [[Méguin]] gehören seit 2006 mehrheitlich zur [[Liqui Moly]] GmbH aus Ulm und produzieren für diese u. a. die komplette Palette an Motorenölen. Die [[Kreissparkasse Saarlouis]] ging 1987 aus der Fusion zwischen der alten KSK Saarlouis und der Stadtsparkasse Saarlouis hervor. Das Vorgängerinstitut der [[Vereinigte Volksbank Saarlouis – Losheim am See – Sulzbach/Saar|Vereinigten Volksbank]] ist die [[Volksbank Saar-West]]. Die [[Distributa]]-Handelsgruppe, die circa 3.000 Mitarbeiter beschäftigte, hatte ihren Sitz im Saarlouiser Industriegebiet Metzer Wiesen. Die in der Innenstadt ansässige [[Donnerbräu]]-Brauerei war international tätig bis 1978. Im Mai 2018 lag die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet bei 4,6 %.<ref>Saarbrücker Zeitung, C 2, Lokales, Freitag, 1. Juni 2018, Artikel „Gute Bedingungen für den Arbeitsmarkt“</ref>
Von Bedeutung ist das Industriegebiet [[Lisdorf]]er Berg unweit der deutsch-französischen Grenze, eine der größten Industrie-Ansiedlungsflächen im Südwesten Deutschlands. Zu den über 20 dort angesiedelten Unternehmen zählen u. a. der Küchenhersteller [[Nobilia]] und die Industrieholding [[Dr. Arnold Schäfer]] GmbH mit ihrer Tochter Lakal GmbH.<ref>[https://www.saarlouis.de/wirtschaft/lisdorfer-berg/?lang=de ''Industriegebiet Lisdorfer Berg''.] saarlouis.de.</ref>
<!-- === Behörden === -->
=== Bildung ===
Insgesamt besuchen über 10.000 Schüler die Schulen in Saarlouis.
Die Volkshochschule Saarlouis bietet Kurse zu den Bereichen Gesellschaft, Kunst und Kultur, Gesundheitsbildung, Sprachen sowie Arbeit und Beruf an.<ref>[https://vhs-saarlouis.de/synapsecore.php Website vhs der Stadt Saarlouis], abgerufen am 19. Januar 2019.</ref>
==== Hochschulinstitut ====
Die [[Hochschule der Bildenden Künste Saar]] unterhält seit dem Jahr 1993 am Standort Saarlouis das [[Institut für aktuelle Kunst im Saarland]]. Das Institut sammelt und archiviert Daten über Künstlerinnen, Künstler und das Kunstgeschehen im [[Saarland]]. Neben der Publikationstätigkeit über [[Druckerzeugnis|Printmedien]] werden der Öffentlichkeit über zwei Internetlexika zur Kunst und zu Kunstschaffenden im Saarland und der Großregion Informationen zur Verfügung gestellt.
=== Gerichte ===
Hier sind das [[Amtsgericht Saarlouis]], das zum [[Landgericht Saarbrücken|Landgerichtsbezirk]] und zum [[Saarländisches Oberlandesgericht|Oberlandesgerichtsbezirk]] Saarbrücken gehört, sowie das [[Verwaltungsgericht des Saarlandes]] und das [[Oberverwaltungsgericht des Saarlandes]] ansässig.
{{Siehe auch|Liste der Gerichte des Saarlandes}}
=== Militär ===
In Saarlouis sitzt der [[Brigade]]stab der [[Luftlandebrigade 1]] sowie die Luftlandepionierkompanie 260 der [[Bundeswehr]].
Ferner hatte das [[Verteidigungsbezirkskommando]] 46 bis Ende 2006 seinen Sitz in Saarlouis. Das Einzugsgebiet des Verteidigungsbezirkskommandos ging bis an den Rhein und umfasste somit ein Gebiet von Saarbrücken bis Mainz und Ludwigshafen.
Mit der bundesweiten Aufstellung der [[Landeskommando]]s zu Beginn 2007 hat das [[Landeskommando Saarland]] (LKdo SL) seinen Sitz in der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis. Nach Auflösung des [[Kreiswehrersatzamt]]es im Rahmen der Bundeswehrreform wurde Saarlouis außerdem Standort eines [[Karrierecenter der Bundeswehr|Karrierecenters der Bundeswehr]].
=== Feuerwehr ===
Mit ihrem Gründungsjahr 1811 ist die [[Freiwillige Feuerwehr]] Saarlouis die älteste dokumentierte Freiwillige [[Feuerwehr]] in der Bundesrepublik Deutschland. Sie umfasst heute die vier Löschbezirke Innenstadt, Ost, Lisdorf und West und unterhält mit 231 aktiven Mitgliedern (darunter 22 Frauen) rund 30 Einsatzfahrzeuge, mit denen sie ca. 400 Einsätze jährlich bewältigt.
Zwar könnte es eventuell ältere Feuerwehren in Deutschland geben. Im Gegensatz zur Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis, die am 16. September 1811 gegründet wurde, können diese jedoch ihr genaues Gründungsdatum nicht belegen.
=== Krankenhäuser, Seniorenheime ===
* Marienhausklinikum St. Elisabeth
* Krankenhaus des DRK
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
* Alexander Subtil (1846–1933), Dechant<ref>[[:Datei:Friedhof Neue Welt 11.jpg|Grabstein Friedhof Neue Welt]]</ref>
* [[Paul von Lettow-Vorbeck]] (1870–1964); deutscher Offizier; Verleihung 1956
* [[Johann Peter Hafner]] (1881–1966); Beigeordneter; Verleihung 1961<ref>Saarbrücker Zeitung vom 1. Dezember 2014 [https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarlouis/saarlouis/ich-danke-euch-fuer-eure-liebe_aid-1398899 ''Digitalisat'']</ref>
* Heinrich Unkel (1888–1963), Dechant<ref>[[:Datei:Friedhof Neue Welt 11.jpg|Grabstein Friedhof Neue Welt]]</ref>
* [[Christian Lange (Politiker, 1964)|Christian Lange]] (* 1964), Politiker, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.
* [[Bernhard Groß (Mediziner)|Bernhard Groß]] (* 1965), Generalarzt der Luftwaffe der Bundeswehr
* [[Michael Wohlgemuth (Ökonom)|Michael Wohlgemuth]] (* 1965), Universitätsprofessor für International Governance
* [[Stefanie Heiden]] (* 1966), Wissenschafts- und Technikmanagerin, Hochschullehrerin
* [[Reinhold Jost]] (* 1966), Politiker (SPD)
* [[Heiko Maas]] (* 1966), Politiker (SPD), ehemal. Bundesminister des Auswärtigen
* [[Gudula Staub]] (* 1968), Volleyball- und Beachvolleyballspielerin
* [[Silvia Incardona]] (* 1968), Moderatorin
* [[Wolfgang M. Schröder]] (* 1968), Professor für Philosophie, Universität Würzburg
* [[Florian Müller (Fußballspieler, 1997)|Florian Müller]] (* 1997), deutscher Fußballspieler
* [[Vanessa Braun]] (* 1998), Leichtathletin
=== Personen, die in Saarlouis wirkten ===
* [[Gustav von Rauch (General)|Gustav von Rauch]] (1774–1841), [[General der Infanterie]] und Generalinspekteur aller preußischen Festungen, unter seiner Gesamtleitung preußischer Ausbau der Festung Saarlouis ab 1816 („Fort Rauch“)
* [[Heinrich Feiten]] (1835–1892), katholischer Geistlicher in Fraulautern, [[Weihbischof]] im [[Bistum Trier]]
* [[Johann Anton Joseph Hansen]] (1801–1875), katholischer Geistlicher in Lisdorf, linker Politiker in der [[Märzrevolution|Revolution von 1848]] und Regionalhistoriker
* [[Hans Bernhard Reichow]] (1899–1974), Architekt und Stadtplaner der bundesdeutschen Nachkriegszeit, hat die Gemeinde [[Steinrausch (Saarlouis)|Steinrausch]] entworfen
* [[Edmund Hein]] (1940–2022), Volkswirt und Politiker (CDU), Mitglied des Landtags von Saarland und saarländischer Finanzminister, lebte und wirkte in Saarlouis
== Sprache ==
Das ''Saarlouiser Platt'' („Saalouia Platt“) gehört zur [[Moselfränkische Dialektgruppe|moselfränkischen]] Dialektgruppe, die außer dem nördlichen Teil des Saarlandes im Wesentlichen [[Rheinland-Pfalz]], Teile [[Lothringen]]s und ganz [[Luxemburg]] abdeckt.
== Literatur ==
* Georg Baltzer: ''Die Geschichte der Stadt Saarlouis und ihrer unmittelbaren Umgebung.'' Saarlouis 1865.
* Ludwig Karl Balzer: ''Saarlouis. Aktuelle und historische Berichte über die Stadt Saarlouis eingeschlossen alle sechs Stadtteile.'' Verlag Dr. Nikolaus Fontaine, Saarlouis 1964.
* Ludwig Karl Balzer: ''Das königliche Sechseck – Bau der Festungsstadt in der Zeit des Sonnenkönigs.'' 2002, ISBN 3-930843-65-X.
* Benedikt Loew: ''Die preußische Modernisierung der Festung und der Garnison Saarlouis''. In: Andreas Kupka (Hrsg.), ''Ars militaris nach der Revolution. Der europäische Festungsbau in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und seine Grundlagen.'' Festungsforschung Band 8, Verlag Schnell+Steiner, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7954-3140-2
* Edith Braun, Karin Peter: ''Saarlouiser Mundartbuch.'' Saarbrücker Druck und Verlag, Saarbrücken 1999, ISBN 3-930843-47-1.
* Breuer-Pyroth, Norbert: ''„Vaschtesche mich?“ – Wörterbuch des Alt-Saarlouiser Sprachgutes.'' 4. Auflage. Editions Norbert Breuer, Saarlouis 2006, ISBN 3-00-020012-6.
* Oranna Dimmig: Saarlouis Stadt und Stern / Sarrelouis – Ville et Étoile, Übertragung ins Französische: Anne-Marie Werner, hrsg. von. Roland Henz u. Jo Enzweiler, Saarbrücken 2011.
* Anne Hahn: Die Entfestigung der Stadt Saarlouis (Schriften des Landkreises Saarlouis, Bd. 4), St. Ingbert 2000.
* Lutz Hauck: Saarlouis nach der Stunde Null – der Wiederaufbau zwischen Tradition und Moderne (Schriften des Landkreises Saarlouis, Bd. 4), St. Ingbert 1998.
* Walter Hesse (Hrsg.): ''Saarlouiser Festungs-Impressionen… die Festung lebt.'' 2011.
* Walter Hesse (Hrsg.): ''Saarlouis … Stadt des Sonnenkönigs Louis XIV. Gründung – Zerstörung – Wiederaufbau.'' 2017.
* Walter Hesse (Hrsg.): ''Französische Straße Saarlouis 1998.'' 2017.
* Rudolf Kretschmer: Saarlouis 1680–1980, Saarlouis 1982.
* Johann Latz (Hrsg.): Saarlouis 1680–1930, Saarlouis 1930.
* Gabriel Mahren: ''Von Saarlouisern für Saarlouis.'' Geschichte der Energie- und Wasserversorgung, 2007.
* Antoine Oziol: ''La ville nouvelle de Vauban, un urbanisme à la gloire de Louis XIV.'' In: Jean-Pierre Salzmann (Hrsg.): ''Vauban, militaire et économiste sous Louis XIV, Band 2: Vauban et Longwy à l'époque de Louis XIV. Les Guerres de Louis XIV.'' Luxembourg 2010.
* Johannes Schmitt (Hrsg.): Revolutionäre Spuren..., Beiträge der Saarlouiser Geschichtswerkstatt zur Französischen Revolution im Raum Saarlouis, Saarbrücken 1991.
* Verschiedene Einzelautoren: Geschichte der Kreisstadt Saarlouis, Band 1–6.
* Karl Walter (Hrsg.): ''Französische Straße Saarlouis – Eine Straße feiert Geburtstag.'' 1998.
* [http://swb.bsz-bw.de/DB=2.306/REL?PPN=1311259406 Literatur über Saarlouis] in der [[Saarländische Bibliographie|Saarländischen Bibliographie]]
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|audio=1|video=0}}
{{Wikivoyage}}
* [https://www.saarlouis.de/ Stadt Saarlouis]
* {{Webarchiv|wayback=20190820052718|url=http://300-jahre-vauban.de |text=300 Jahre Vauban}}
* [http://historische-heimatkunde-roden.rodena.de/ Rodena ePapers, Historische Aufnahmen und Informationen zu Saarlouis 1+2]
Saarlouis ([zaːrˈlʊɪ], anhörenⓘ/?, französischSarrelouis [saʁlwi]; zwischen 1793 und 1810 Sarre-Libre, von 1936 bis 1945 Saarlautern, anhörenⓘ/?) ist mit rund 37.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt im Saarland. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Landkreises Saarlouis und gilt als Schul- und Handelszentrum. Wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Automobilindustrie.
Lage von Saarlouis an der mittleren Saar, Panoramakarte „Die Deutsche Saar“ zur Rückgliederung von Saarlouis an das Deutsche Reich 1935
Saarlouis liegt geographisch in einem Abschnitt des mittleren Saartales, in dem der Fluss durch Erosion des mürben Sandsteines und von Sanden des Mittleren Buntsandsteines an der Grenze des Saarländisch-Lothringischen Stufenlandes und des Saar-Nahe-Berglandes ein weiträumiges ovales Becken geschaffen hatte, das nach Osten in einer diluvialen Terrassentreppe ansteigt und im Westen von der markanten Schichtstufe des Oberen Buntsandsteines begrenzt wird. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Saarlouiser Beckens beträgt rund 15 km, die West-Ost-Ausdehnung weist 9 km auf. Der Große Markt mit der Ludwigskirche bildet in etwa das Zentrum des Saarlouiser Beckens und liegt ganz auf der Niederterrasse der Saar in einer Höhe von ca. 181 m über Normalhöhennull. Der Nivellierungspunkt am Kirchenportal, der in preußischer Zeit im Jahr 1894 nach der Schleifung der Festungsanlagen angebracht wurde, markiert eine Höhe von 180,82 m über NN.
Nivellierungspunkt an der Kirche St. Ludwig (Saarlouis) aus dem Jahr 1894; „TP“ bedeutet Triangulationspunkt
In dieses Ausraumbecken hatte sich die Saar um ca. 8–10 m tief eingeschnitten und später durch seitliche Ufererosion und Aufschüttung eine breite versumpfte Flussaue mit mehreren Flussarmen, Altwassern, Uferwällen und kleinen Becken geschaffen. Zur Zeit vor der Gründung der Stadt Saarlouis war das Gelände der heutigen Innenstadt von einem permanent nassen, zeitweilig auch überstauten, sumpfigen Bruchwald aus überwiegend Eichen und Erlen bewachsen. Diese natürliche Vegetation wurde durch künstlich angelegte Wiesen und Felder unterbrochen, die landwirtschaftlich genutzt wurden. Die Saar floss in mäandrierenden Schleifen durch das Tal. Bereits bei einer Wasserhöhe von 6,60 m über dem normalen Wasserstand standen die Gemarkungen der Lisdorfer Au und die der Fliesen unter Wasser.
Diese Geländekonstellation bot ausgezeichnete Bedingungen zum Bau einer Überschwemmungsfestung. Die ausgedehnte, leicht künstlich zu überschwemmende Talaue bot Schutz gegen unmittelbare Angriffe, während die umgebenden Höhenzüge so weit vom künftigen Stadtzentrum entfernt lagen, dass nach damaliger Militärtechnik kein Geschützfeuer von den Höhen in die Stadt hineingelenkt werden konnte. Durch das Gebiet führte entlang der Saar ein damals bedeutender Handelsweg, die Flandrisch-Lampartische Straße,[2] die man durch die Anlage der Festung kontrollieren konnte. Ebenso garantierte die Lage eine gute militärtechnische Verbindung ins französische Hinterland.[3]
Die Saar sorgte im Laufe der Stadtgeschichte immer wieder für verheerende Überschwemmungen, die erst durch die Abtrennung des Flusses von der Innenstadt und seine Verlegung in Richtung des Ortes Roden verhindert werden konnten. Dadurch kam es allerdings im Gebiet des Stadtzentrums zu Grundwasserabsenkungen, die den Untergrund der Stadt aus Mergel, Ton und Sandmassen in seiner tragenden Struktur schwächten und Gebäude schädigten.[4]
Der Jahresniederschlag beträgt 717 mm. Der trockenste Monat ist der April. Am meisten regnet es im Dezember. 44 % der Messorte des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im mittleren Drittel. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Zehntel. In 1 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
„Plan de Sarlouis et de la Situation“, Karte der Festung und ihrer Umgebung um 1740 (Stadtarchiv Saarlouis)Infrastrukturelle Anbindung der Stadt Saarlouis über Postrouten im Jahr 1786
Das Herzogtum Lothringen war ab 1670 von Frankreich militärisch besetzt. Daran änderte auch der Friede von Nimwegen 1679 nichts. Ein Jahr später, 1680, ließ der französische König Ludwig XIV. (Louis XIV) zum Schutz der französischen Ostgrenze die Festungsstadt Saarlouis (ursprünglicher Name: Sarre-Louis) errichten. Ähnlich wie die Festungsstadt Metz den Übergang über die Mosel beherrschte, sicherte Saarlouis nun den Übergang über die Saar. Der französische Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban entwarf die Festungsstadt an der Saar symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienten. Die Pläne hierzu stammten von Thomas de Choisy. Ein wichtiges Element der Verteidigungsanlagen ist der pont-écluse (Schleusenbrücke). Durch ihn konnte im Verteidigungsfall nach dem Prinzip einer Inundationsfestung (Überschwemmungsfestung) die durch die Stadt fließende Saar mittels eingelegter Balken aufgestaut werden, um so das Umland zu überfluten. Dadurch sollte es einem Belagerer erschwert werden, Kanonen an die Stadt heranzubringen sowie Erdwerke und Laufgräben anzulegen.
Nach der Gründung der Stadt Saarlouis wurden die Einwohner der befestigten lothringischen Stadt Wallerfangen (franz. Vaudrevange) in den Jahren 1687/88 zwangsweise in die neue Stadt umgesiedelt. Im Zuge dessen wurden auch die meisten Gebäude in Wallerfangen abgetragen, um Baumaterial für die Häuser in Saarlouis zu gewinnen. Wallerfangen entwickelte sich zu einer aus wenigen Einzelgehöften bestehenden Siedlung zurück. Ursprünglich war von den Festungsbauingenieuren angedacht gewesen, Wallerfangen als Festung auszubauen, doch der nahegelegene Limberg hätte im Kriegsfall die Gefahr einer möglichen Beschießung der Stadt von oben ermöglicht. Somit wurde Wallerfangen als Festung aufgegeben und die neue Festung in ausreichender Beschussdistanz zum Limberg am heutigen Standort von Saarlouis angelegt.
Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstanden im Umland einige neue Siedlungen, beispielsweise Beaumarais, Picard, Bourg-Dauphin (heute Neuforweiler) und Felsberg (Steinbrüche). Auch die Geschichte der Dillinger Hütte ist geprägt von der Entwicklung der Festung, insbesondere von dem Bedarf an Eisenwaren während des Aufbaus.
Die Stadt Saarlouis sollte fortan als Hauptstadt der neugeschaffenen Province de la Sarre (Saarprovinz) fungieren. Im Jahr 1683 verlieh Ludwig XIV. Saarlouis bei einem Besuch das Stadtwappen mit der aufgehenden Sonne und den drei bourbonischen Lilien. Der Wappenspruch lautet Dissipat Atque Fovet: Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).
Das Baugelände der Festung Saarlouis war laut dem Lisdorfer Weistum von 1458 ursprünglich Besitz der Prämonstratenserabtei Wadgassen. Innerhalb des heutigen Innenstadtgebietes hatten zwar die Abtei Fraulautern und einige Bürger der damaligen Stadt Wallerfangen freie Güter, doch unterstanden diese der Oberherrlichkeit (nicht der Grundherrschaft) der Abtei Wadgassen. Wadgassen verfügte somit über die Hochgerichtsbarkeit, das Jagdrecht und andere Regalien. Mit dem Festungsbau musste Wadgassen das Gebiet an den französischen König abtreten.[5]
Festung Saarlouis (ca. 1750)Festung Saarlouis mit Aufmarschgebiet 1753
Die ehemalige Festung Saarlouis[6] bestimmt auch heute noch den sechseckigenGrundriss der Innenstadt. Neben den Bauwerken von Vauban finden sich auch noch einige Anlagen, die nach dem Abzug der Franzosen von den Preußen ab 1816 unter der Gesamtleitung des Generalmajors Gustav von Rauch, des Generalinspekteurs aller preußischen Festungen, angelegt wurden.
Ab 1887 wurde die Festung geschleift, dennoch finden sich im Norden der Innenstadt Wälle und Gräben der Festung. Die Wälle werden heute unter dem Namen Kasematten von der Gastronomie genutzt, während die wassergefüllten Gräben in die städtischen Grünanlagen integriert wurden. Auf der Vauban-Insel, einem ehemaligen Demi-lune, befinden sich heute die Denkmäler für Marschall Ney und den Soldaten Lacroix. Die Straße Fort Rauch erinnert an den Festungsausbau ab 1816 unter der Gesamtleitung des späteren preußischen Kriegsministersvon Rauch.
Im Innenstadtbereich befinden sich eine Reihe von ehemaligen Kasernen, die heute unter anderem als Museum und Einkaufszentrum genutzt werden. Die sogenannte Vauban-Kaserne von 1680 ist die älteste ihrer Art.
Die ebenfalls von Vauban erbaute und im Elsass gelegene Festungsstadt Neuf-Brisach (Neubreisach) weist in Konstruktion und Lage hohe Ähnlichkeiten mit Saarlouis auf und ist bis heute größtenteils in ihrem Originalzustand erhalten.
Im Jahr 1697 erlangte Lothringen seine Souveränität zurück, Saarlouis blieb jedoch französische Exklave.
Anlässlich des Todes des französischen Königs und Stadtgründers von Saarlouis, Ludwig XIV., am 1. September 1715 in Versailles, veranstaltete man in der Saarlouiser Pfarrkirche St. Ludwig am 1. Dezember des gleichen Jahres ein feierliches Seelenamt und ein vierzigtägiges Gebet für die Erlösung der Seele des verstorbenen Königs aus dem Fegefeuer.[7]
Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen der Stadt Saarlouis und der Geburt des französischen DauphinLouis Joseph Xavier François de Bourbon (* 22. Oktober 1781 in Versailles; † 4. Juni 1789 auf Schloss Meudon) wurde am 11. November 1781 ein Hochamt mit feierlichem Te Deum in St. Ludwig gefeiert. Die Stadt veranstaltete im Rathaus eine Feier und das Militär in der Kommandantur. Ein Freudenfeuer beschloss den Festtag. Besondere religiöse und zivile Feiern fanden in St. Ludwig anlässlich der Geburt aller königlichen Prinzen des Hauses Bourbon statt.[8]
Im Zuge der Französischen Revolution erfolgte eine Verfolgung von Klerikern. Die Stadt erhielt am 22. Juli 1793 aus antiroyalistischen Gründen den Namen Sarre-Libre, was 1810 wieder rückgängig gemacht wurde.
Anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten Napoleons am 2. Dezember 1804 in der KathedraleNotre Dame de Paris zum „Kaiser der Franzosen“ beging man in Saarlouis am 6. Januar 1805 ein eigenes Fest mit Freudenfeuern auf den umgebenden Höhenlagen, Illumination der Stadt und einem feierlichen Te Deum in St. Ludwig. An den folgenden Jahrestagen des Geburtstages Napoleons (15. August) sowie an den Jahrestagen der (Selbst-)Krönung des neuen Kaisers finanzierte die Stadtgemeinde Saarlouis jeweils einem jungen Saarlouiser Mädchen, das sich mit einem Frontsoldaten verehelichte, eine Barschaft als Heiratsgut. Die diesbezüglichen kirchlichen Trauungen wurden dann in St. Ludwig vollzogen. Am Hochzeitsfest Napoleons mit Marie-Louise von Österreich im Jahr 1810 wurde sogar zwei Saarlouiser Brautpaaren die Mitgift geschenkt.
Zusätzlich mit dem Napoleonsfest des Jahres 1811 beging man in St. Ludwig ein feierliches Te Deum anlässlich der Geburt des Thronfolgers Napoleon Franz Bonaparte, der am 20. März 1811 in Paris das Licht der Welt erblickt hatte. Auch hier wurde die Saarlouiser Kirche außen prächtig illuminiert, und über dem Eingang prangte die Inschrift „Iam nova progenies coelo demittitur alto. Pacatumque reget patriis virtutibus orbem.“ (dt. Übersetzung: Schon wird ein neuer Spross hoch vom Himmel herabgesandt. Er wird über eine Erde, befriedet von den hohen Kräften seines Vaters, herrschen.)[9] Die Verse, die sich auf die Orakelsprüche der Sibyllinischen Bücher beziehen, waren der vierten EklogeVergils entnommen.[10]
Mit dem Sturz Napoleons und der Wiedereinsetzung der Bourbonen wurde in Saarlouis am 25. August 1814 wieder feierlich der Ludwigstag begangen. Während des Hochamtes in der Pfarrkirche betete man nun um die Herabsendung des göttlichen Segens auf den ins Königsamt eingesetzten Bruder des in der Revolution öffentlich geköpften Königs Ludwig XVI., Ludwig XVIII. Glockengeläut und Salutschüsse aus den Kanonenrohren der Festungsstadt flankierten die kirchliche Feier.[11]
Während eines Aufenthaltes in Saarbrücken erteilte der preußische StaatskanzlerKarl August von Hardenberg am 27. November 1815 dem in preußischen Diensten stehenden Oberappellationsrat Mathias Simon, der bisher in Trier als Richter fungiert hatte, die Vollmacht, das neue Gebiet unter dem Titel „Großherzogtum Niederrhein“ dem Königreich Preußen anzugliedern.[12] Die französische Garnison verließ am 1. Dezember 1815 die Stadt, und das weiße Lilienbanner der Bourbonen wurde vom Kirchturm von St. Ludwig herabgelassen. Die Festung Saarlouis und ihr Umland wurden von Simon am 2. Dezember 1815 im Rahmen einer Feier in St. Ludwig mit dem Absingen des Gebetes „Salvum fac regem“[13], diesmal bezogen auf den Herrscher Preußens, in Besitz des Königs Friedrich Wilhelm III. genommen:[14][15]
Besitzergreifungspatent der Stadt und Festung Saarlouis und der übrigen von Frankreich durch den Friedens-Traktat vom 20. November abgetrennten Gebiete, Oerter und Plätze des Moseldepartements vom 2. Dezember 1815 (Kreisarchiv Saarlouis)
„Ich Endes Unterschriebener, Königlich-Preußischer Oberappelations-Rath im Grosherzogthum Niederrhein, Kraft vorstehender Vollmacht, Königlich Preußischer Kommissarius, zur Besitz-Ergreifung der von Frankreich an Preußen abgetretenen Gebiete, Oerter und Plätze, und bis zur definitiven Organisation mit der Oberverwaltung dieser Gebiete, Oerter und Plätze, beauftraget.
Nachdem heute den 2. Dezember, Morgens sieben Uhr, die Feyerlichkeiten der Besitznahme, durch das Läuten der Glocken verkündet worden, habe (ich) mich um 10 Uhr, in die Hauptkirche begeben, woselbst der Herr Oberbürgermeister der Stadt Saarlouis, nebst seinen Beigeordneten, und alle Glieder des Magistrats, sodann alle übrigen öffentlichen Beamten, sich versammelt hatten.
Des Herrn Königlich Preußischen General-Majors von Steinmetz, kommandierenden Generals, in den durch den Friedenstraktat vom 20 November abgetretenen Gebieten, Oertern und Plätzen, Hochwohlgebornen, waren ebenfalls, nebst ihrem Generalstabe, gegenwärtig.
Das in Saarlouis anwesende Königlich Preußische Militär, war unter Gewehr getreten, und der feierliche Aufzug von der Bürgerwache und ihrer Musik begleitet.
Ich Unterschriebener Königlicher-Kommissarius, im Einverständnis mit des Herrn General-Majors von Steinmetz, Hochwohlgebornen, verlas die vorstehende Vollmacht des Herrn Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg Durchlaucht, und theilte der Versammlung meine Sendung mit.
Sofort wurden der Herr Oberbürgermeister und sämtliche Mitglieder des Magistrats, in eigenem Namen und als Stellvertreter der Einwohner, dem neuen Landesherrn Sr. Majestät dem König Friedrich Wilhelm von Preußen und seinen Nachfolgern, verpflichtet.
Ein eigener schriftlicher Akt wurde in dieser Hinsicht aufgesetzt, und von allen Magistratsmitgliedern unterzeichnet.
Die ganze Versammlung ertönte ein dreimaliges Lebe-Hoch dem neuen Landesherrn.
Ich habe demnach, in meiner Eigenschaft als Königlicher Kommissarius, und in Hinsicht der Besitznahme der Festung Saarlouis im Einverständniß mit dem Herrn General-Major von Steinmetz und dessen Gegenwart, erklärt, daß die reelle Besitznahme der Stadt und Festung Saarlouis, und aller übrigen Oerter der Kantone von Saarlouis und Rehlingen, und Sirck des Moseldepartements, welche durch den Friedens-Traktat vom 20 November, von Frankreich abgetreten, und nach der, zwischen Preußen und den übrigen verbündeten Mächten getroffenen besondern Uebereinkunft, den Staaten Sr. Majestät des Königs von Preußen, meines allergnädigsten Herrn, einverleibt sind, im Namen Seiner Majestät des Königs von Preußen, vollbracht seye; verordnet, daß das königl. Preußische Wappen an allen Rath- und Gemeinde-Häusern aufgestellt werde; und die Einwohner der Stadt und Festung Saarlouis, und der übrigen abgetretenen Gebiete, Oerter und Plätze, zur Unterthanen Treue und Pflicht, gegen den neuen Landesherrn, verwiesen.
Ein Te Deum von der katholischen Geistlichkeit gesungen, und das Gebät Salvum fac regem für die Erhaltung Seiner Majestät des Königs von Preußen, des neuen Landesherrn, beschloß diese feyerliche Handlung.
Gegenwärtige Besitz-Ergreifungs Protokoll soll gedruckt, und statt des Besitz-Ergreifungs Patents, in der Stadt und Festung Saarlouis, und in allen abgetretenen Gemeinden, Oertern und Plätzen angeschlagen werden.
So geschehen Preußisch-Saarlouis, den 2 Dezember 1815. Der Königliche Kommissarius Mathias Simon“
Die Vereidigung der Stadtverordneten fand am 2. Januar 1816 in der Saarlouiser Stadtpfarrkirche St. Ludwig statt. Am 18. Januar 1816, dem Jahrestag der Selbstkrönung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich in Königsberg zum „König in Preußen“ (18. Januar 1701), wurde unter Glockengeläut und dem Absingen des Te Deums der preußische Adler an der Kommandantur angebracht.[16]
Preußen baute die von Frankreich errichteten Festungswerke weiter aus und legten unter anderem umfangreiche Kasematten an.
Der Aktion vorausgegangen war eine große Volksversammlung mit über 5.000 Teilnehmern, die am 13. Mai 1849 auf der Marienburg an der Mosel stattfand. Die Entscheidung, sich zu bewaffnen, war wesentlich beeinflusst von Karl Grün, einem linksdemokratischen Journalisten und Abgeordneten des Preußischen Landtags. Angeführt von dem Advokaten Victor Schily stürmten fünf Tage später etwa 100 Revolutionäre aus Prüm, Trier, Wittlich, Bitburg und anderen Orten der Region die Waffenkammer der preußischen Landwehr in Prüm. Sie gaben einige Schüsse ab, und einige Landwehrleute, die das Waffendepot bewachen sollten, verbrüderten sich mit ihnen. Trotz dieses Erfolgs kam es nicht zu einer revolutionären Erhebung in der Moselgegend. Karl Marx berichtete später, dass die Anführer – Victor Schily und Peter Imandt – mit den Waffen und einigen Männern in die Pfalz gezogen seien, wo sie sich der Reichsverfassungskampagne angeschlossen hätten. Nach der endgültigen Niederschlagung der Revolution im Juli 1849 seien sie in die Schweiz und anschließend 1852 nach London ins Exil gegangen.[17]
Von den 43 Personen, die 1850 angeklagt wurden, verurteilte das Landgericht Trier sechs zu fünf Jahren Zwangsarbeit. Das Militärgericht in Saarlouis verurteilte drei Landsturmsoldaten zum Tode: Johann Manstein aus Laufeld bei Manderscheid, Anton Seilen und Nikolaus Alken aus Prüm hatten sich geweigert, auf die Revolutionäre zu schießen, weil diese ihnen bekannt waren. Am Sonntag, dem 14. Oktober 1849, wurden sie im Fort Rauch der Festung Saarlouis erschossen.[18] Zwei der Anführer Ludwig Simon (übrigens geboren in Saarlouis, aber aufgewachsen in Trier) und Victor Schily, die nach der Niederschlagung der Reichsverfassungskampagne in die Schweiz geflohen waren, wurden 1851 in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Karl Grün, der selbst nicht am Sturm teilgenommen hatte, wurde wegen intellektueller Beteiligung festgenommen und angeklagt, nach acht Monaten Haft aber freigesprochen.[19]
Für die in Saarlouis füsilierten Männer wurde in der Stadtpfarrkirche St. Ludwig ein Seelenamt abgehalten. Die zahlreiche Beteiligung der Bevölkerung an der Messe kann als eine deutliche Solidaritätsbekundung mit den Hingerichteten und den Zielen der Revolution von 1848 gedeutet werden:[20]
„Gestern Vormittag fand das für die am vorigen Sonntage füsilierten Prümer Landwehrleute veranstaltete feierliche Seelenamt in unserer Pfarrkirche Statt (sic). Man darf wohl sagen, daß (sic) seit langen Jahren keinem Gottesdienst so zahlreich beigewohnt wurde als diesem, da für die Tausende (sic) von frommen Gläubigen aus allen Ständen das Gotteshaus kaum Raum genug darbot. Die Rührung war allgemein und ergreifend; für die Wittwe (sic) und die Waisen wurde reichlich geopfert, und die Thränen (sic) befeuchteten Blicke der frommen Theilnehmer (sic) zeigten mehr als zur Genüge, wie nahe das traurige Loos (sic) der Verblichenen dem Herzen ging. Nachmittags wallte fast die ganze Einwohnerschaft zu den mit Blumen geschmückten Gräbern der Erschossenen, wo mit Erlaubniß (sic) unseres Herrn Festungs-Commandanten auch die noch hier befindlichen Prümer Landwehrleute sich betend einfanden, um daselbst für die Ruhe der Gefallenen die inbrünstigsten Gebete zum Himmel hinauf zu schicken.“
Im Gefolge der gescheiterten Revolution von 1848/1849 kam es überall im katholischen Milieu des Rheinlandes zu einer intensivierten Kirchlichkeit, respektive des Ordens- und Vereinslebens, mit ausgeprägt antipreußischer Stoßrichtung. Direkte Erfahrungen mit dem rigorosen Vorgehen des preußischen Staates hatten die Saarlouiser bereits mit den Reaktionen der königlichen Regierungen auf den Prümer Zeughaussturm gemacht.
Die Einführung des undemokratischen Dreiklassenwahlrechtes im Königreich Preußen (über 80 % der Bevölkerung des Landkreises Saarlouis befanden sich in der III. Klasse) goutierten der gemäßigt liberale Saarlouiser Pfarrer und Dechant Franz Hecking sowie die übrigen Pfarrer des Landkreises Saarlouis mit demonstrativen eigenen Wahlenthaltungen und einem mehr oder weniger verdeckten Aufruf zum Wahlboykott an die Bevölkerung. Die Wahlbeteiligung im katholisch geprägten Landkreis Saarlouis marginalisierte sich daraufhin im Jahr 1849 auf 7,6 %. Insgesamt vermutete das Saarlouiser Landratsamt in einem internen Gutachten vom 6. Dezember 1849 hinsichtlich der politischen Einstellung der Kleriker, dass die Geistlichkeit des Kreises hinsichtlich einer zukünftigen deutschen Reichseinigung dem katholischen Haus Habsburg-Lothringen in Wien den Vorzug gegenüber der Hohenzollerndynastie in Berlin geben würden.[21] Infolge des Einflusses der Pfarrer würde, so die Befürchtung des Trierer Regierungspräsidenten Wilhelm Sebaldt, auf dem Lande ein systematischer Preußenhaß (sic!) erzeugt werden.[22]
Die wachsenden Auseinandersetzungen zwischen katholischer Kirche und protestantisch orientiertem preußischen Staatswesen erreichten ihren Höhepunkt im sogenannten Kulturkampf. Die Regierung in Trier entzog am 26. November 1872 den fünf Ordensfrauen von der Kongregation der barmherzigen Schwestern, die bisher Elementarunterricht in Saarlouis erteilt hatten, die Unterrichtserlaubnis zum Schluss des Schulhalbjahres. Die Nonnen sollten durch weltliche Lehrerinnen ersetzt werden, um den Einfluss der Kirche auf die Erziehung der Kinder zu beenden. Die Saarlouiser Stadtverwaltung, die diese pädagogische Umbesetzung teurer zu stehen gekommen wäre, konnte die Abberufung der Ordensschwestern und die Abschaffung der katholischen Konfessionsschule durch mehrere Gesuche bis zum 1. April 1876 hinauszögern. Die verschiedenen Kulturkampfgesetze betrafen besonders die katholische Geistlichkeit. So wurden in der Umgebung von Saarlouis Pfarrer Gondorf in Ittersdorf und Kaplan Imand aus Dillingen verhaftet und schließlich aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Ebenso wurde der Trierer Bischof Matthias Eberhard im Jahr 1874 inhaftiert und anschließend zu einer Geldstrafe von 130.000 Goldmark sowie einer neunmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt.[23] Eberhard starb sechs Monate nach seiner Haftentlassung auf dem Höhepunkt des Kulturkampfes. Zum Zeitpunkt seines Todes waren 250 Priester vor Gericht gestellt worden und 230 Pfarreien seiner 731 Pfarreien umfassenden Diözese vakant.[24] In einer Ergebenheitsadresse richteten sich die Saarlouiser Katholiken an den inhaftierten Bischof:[25]
„Wir wollen der Lehre unserer heiligen Kirche gemäß mit unbegrenztem Vertrauen auf Gottes heiligen Ratschluß täglich in eifrigem Gebete das baldige Ende der über unsere hl. Mutter verhängten Prüfungen erflehen und mit christlicher Geduld die Zeit erwarten, in welcher es dem Allmächtigen gefallen wird, diese Prüfungen zu beenden. Nichts aber vermag uns abtrünnig zu machten von dem Glauben unserer Väter, von unserer hl. römisch-katholischen Kirche, unserem hl. Vater Papst Pius IX., von Ihnen, Hochwürdigster Herr Bischof, unserem rechtmäßigen Hirten und den mit Ihnen in Gemeinschaft verbleibenden Priestern.
Mit unserer Trauer vereinigt sich der Jubel über die Ihnen von Gott zu Teil gewordene Gnade, für Ihn Gefangenschaft erleiden zu dürfen, und es ist unsere feste Zuversicht, daß der Allerhöchste Ihre Fesseln ebenso brechen wird, wie er selbst am heutigen Tage siegreich aus dem Grabe auferstanden ist. Es verharren im Gebet für Eure Bischöfliche Gnaden in tiefster Ehrfurcht
Saarlouis, am hl. Osterfest des Jahres 1874.
(Es folgen 410 Unterschriften)“
Um dem katholischen Protest publizistisch zusätzliches Gehör zu verschaffen, gründete man am 31. Mai 1872 in Saarlouis die „Aktiengesellschaft für katholische Interessen“, die den Zweck hatte, ein katholisches Publikationsorgan herauszugeben. Am 1. Oktober 1872 erschien die von der Aktiengesellschaft herausgegebene „Saar-Zeitung“ und wurde umgehend durch die königlich-preußische Polizei beschlagnahmt. Im Jahr 1873 verlangte die preußische Regierung in Trier, dass alle Pfarrer, die der Aktiengesellschaft angehörten, ihre Anteile zurückgeben müssten. Dies wurde allerdings einhellig abgelehnt.
Dem Saarlouiser Kaplan Stein wurde in den Jahren 1877 bis 1880 das Recht zur Erteilung von Religionsunterricht entzogen. Über Dechant Hecking hatte man aufgrund des sogenannten Brotkorbgesetzes in den Jahren von 1875 bis 1881 eine Gehaltsperre verhängt, um die Anerkennung der Kulturkampfgesetze zu erzwingen. Aus Protest gegen diese staatliche Maßnahme übernahmen die Pfarrangehörigen von St. Ludwig durch freiwillige Spenden die Besoldung des Pfarrers. Im Jahr 1876 verbot die preußische Regierung der Saarlouiser Stadtverwaltung die seit dem Jahr 1845 üblichen Zahlungen eines Gehaltszuschusses für die Kapläne an St. Ludwig. Gegen diese Verordnung klagte die Pfarrei vor dem Saarlouiser Friedensgericht. Das Gericht gab der Klage der Pfarrei statt. Daraufhin musste die staatliche Verfügung aufgehoben werden und die Stadt zahlte wieder an Pfarrer und Kapläne Zuschussgelder (472,50 Mark p. a.). Im Gegenzug überwies die Pfarrgemeinde jährlich 600 Mark aus der Kirchenkollekte an die kommunale Armenkasse. Erst im Jahr 1886 konnte die katholische Konfessionsschule im Gefolge der sogenannten „Friedensgesetze“ wieder eingeführt werden.[26]
Nach der Volksabstimmung vom 13. Januar 1935 wurde das Saargebiet zum 1. März 1935 wieder Teil des Deutschen Reichs. Zwischen der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 im Deutschen Reich und der Volksabstimmung 1935 wurden Saarlouis und Umland zum wichtigen Drehpunkt für das Einschleusen von Widerstandsliteratur ins Deutsche Reich.[29]
Aus Angst vor Verfolgung im Dritten Reich flüchteten um 1935 viele der 364 Saarlouiser Bürger jüdischen Glaubens vor allem ins umliegende Ausland. Etwa hundert von ihnen wurden im Rahmen der nationalsozialistischen Verfolgung ermordet.[30] Die bereits im Jahr 1828 eingeweihte Synagoge wurde in der Reichskristallnacht 1938 verwüstet und anschließend bis um 1963 noch als Lager und Schreinerei genutzt.[29]
Saarlouis wurde am 13. Januar 1936, dem ersten Jahrestag der Volksabstimmung, in Saarlautern umbenannt.[31][32] Die Namensform Saarlautern war bereits 1935 von Adolf Hitler auf Wahlkampfkundgebungen als antifranzösische Provokation benutzt worden. Im Deutschen Reich wurden nach der Ruhrbesetzung 1923 und in der NS-Zeit ab 1933 zahlreiche – speziell französische – Begriffe und Ortsnamen eingedeutscht.
1938 wurden in den Stadtteilen Fraulautern und Roden Teile des Westwalls gebaut. Auf der französischen Seite war zuvor die Maginot-Linie gebaut worden.
Nach dem Kriegsausbruch (1. September 1939) wurde die Stadt, die in der Roten Zone lag, evakuiert. Man fürchtete Angriffe Frankreichs, das wegen des Bündnisses mit Polen nach dem Überfall auf Polen dem Deutschen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärt hatte. Es kam aber zum sogenannten Sitzkrieg; auf diesen folgte ab dem 10. Mai 1940 der Westfeldzug. Dieser endete nach wenigen Wochen mit einem Sieg der Wehrmacht; der Waffenstillstand von Compiègne am 22. Juni 1940 war de facto eine Kapitulation Frankreichs. Die Stadt grenzte seitdem an von Deutschland besetztes Territorium (siehe Landkarte).
Der Zweite Weltkrieg hinterließ deutliche Spuren in Saarlouis. Bereits 1942 verwechselte die Royal Air Force (RAF) bei einem ihrer nächtlichen Luftangriffe auf Großstädte des Deutschen Reichs Saarlouis mit Saarbrücken; die Stadt erlitt starke Schäden. Bei dem Angriff verwendete die RAF erstmals Markierungsbomben. Im Herbst 1944 wurde die Stadt von Hitler zur „Zitadelle Saarlautern“ erklärt. Beim Näherrücken der Front wurde Saarlouis evakuiert.[33]
Zwischen Dezember 1944 und März 1945 gab es zahlreiche Gefechte zwischen Deutschen und Amerikanern, bei der die Kontrolle der Stadt mehrfach wechselte. Artilleriebeschuss zerstörte große Teile der historischen Innenstadt, der Häuserkampf tat ein Übriges. Luftangriffe trafen vor allem Fraulautern sowie Flächen in der Nähe der Bahnanlagen von Roden.
Im Zuge der Operation Undertone (eine Operation der 7. US-Armee und der 1. Französischen Armee vom 15. bis zum 24. März 1945) gewannen die Alliierten endgültig die Oberhand. Zuvor hatte noch das Unternehmen Nordwind vom 31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen die militärische Lage um Saarlouis beeinflusst (es war die letzte Offensive deutscher Streitkräfte an der Westfront; sie stand in Zusammenhängen mit der Ardennenoffensive).
Nach der endgültigen Eroberung durch die Amerikaner wurde das Saargebiet durch Frankreich besetzt, das anfänglich auch eine Annexion anstrebte. Als eine der ersten Amtshandlungen ordnete Regierungspräsident Hans Neureuter am 14. Juli 1945 die Wiederherstellung des geschichtlich begründeten Namens an, sodass die Stadt Saarlautern nun wieder den Namen Stadt Saarlouis trug.[34]
Bei der Oberbürgermeisterwahl am 23. Juni 2024 wurde der CDU-Kandidat Marc Speicher mit 52,75 % der abgegebenen Stimmen zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Er setze sich in der Stichwahl gegen Florian Schäfer (SPD) durch, auf den 47,25 % entfielen.
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin balkenweise drei goldenen Lilien, in Silber oben links eine rechts und unten von einem silbernen Wolkenband umgebene goldene Sonne mit 23 schwarzen Strahlen, 12 die Wolke bzw. Schildrand und -haupt berührend. – Im Oberwappen ein purpurnes Spruchband, darin in goldenen lateinischen Majuskeln die lat. Devise „Dissipat atque fovet“ („Sie zerstreut und erwärmt“), erhöht um eine dreizinnentürmige goldene Mauerkrone, daraus wachsend zwei zugewandte goldene Lorbeerzweige (oben offener goldener Lorbeerkranz) mit nach außen abwehenden blauen Bändern am unteren Ende, den Schild umgebend als oben offener Kranz zwei grüne Lorbeerzweige mit je 10 roten Früchten, unten mit einer blauen Schleife zusammengebunden.“
Wappenerklärung: Macht und Weisheit des Sonnenkönigs (symbolisiert durch die Sonne) befreien seine Untertanen von Sorgen (Wolken). Die goldenen Lilien (Haus Bourbon), die Sonne mit Wolken und die Devise verweisen auf Ludwig XIV. als Sonnenkönig und Stadtgründer.
Das älteste, von Ludwig XIV. von Frankreich im Jahre 1683 verliehene, kommunale Wappen im Saarland hat das Wappen aus der NS-Zeit (vom 13. Januar 1937) – in Rot über rotgefugten silbernen Zinnenmauer ein silberner, gestümmelter lothringischer Adler, auf der Brust belegt mit einer roten Raute, darin ein silbernes Hakenkreuz – überstanden.
2024 neu gestalteter GutenbergplatzGroßer Markt (ehemaliger Exerzierplatz) mit alter Kommandantur im Stil des Barock aus den Jahren 1680–1683. Er ist an den Platzecken mit vier Trinkwasserbrunnen aus dem 19. Jahrhundert ausgestattet. Der Große Markt dient heute als Park- und nach wie vor als Marktplatz. Er wurde zwischen 1680 und 1690 errichtet. Die Architekten waren Sébastien le Prestre de Vauban und Thomas de Choisy. Am Großen Markt wird besonders deutlich, dass die Stadt auf dem Reißbrett entworfen wurde: Die Diagonalen verlaufen genau in Nord-Süd bzw. Ost-West-Richtung. Der von einer doppelten Platanenallee umgebene quadratische Platz war Mittelpunkt der Festung. Er besitzt auch heute noch eine zentrale Funktion. In französischer Zeit hieß er Place d’Armes und diente als Parade- und Exerzierplatz. Im Laufe des 19. Jahrhunderts veränderte sich der Große Markt. 1889 begann die Entfestigung der Stadt. Bereits damals verlor der Große Markt seine Geschlossenheit und Harmonie. Die Fontäne in der Mitte verschwand, die Eckbrunnen wichen den Steinobelisken. Die Gebäude, die den großen Markt umgaben, wurden saniert. Ursprünglich waren nur zwei der Marktviertel mit einem Kopfsteinpflaster versehen, während die beiden anderen Karrees zunächst unbefestigt blieben. Seine einheitliche Hartdecke aus großen quadratischen Betonplatten erhielt der Große Markt erst 1937. Zu dieser Zeit hieß der Große Markt Adolf-Hitler-Platz. Der Marienbrunnen wurde 1956 errichtet. Die Idee dazu entstand 1953 im Marianischen Jahr. In den letzten Jahrzehnten konnte sich die moderne Architektur am Großen Markt etablieren. Heutzutage dient der vormalige Paradeplatz als Parkplatz. Mit einer Größe von 10.000 Quadratmetern war er gegenüber der übrigen Fläche der damaligen Festungsstadt stark überdimensioniert. Hierin spiegelt sich die übergeordnete militärische Bedeutung wider, die Saarlouis zur Zeit seiner Gründung hatte. Die geordnete Weitläufigkeit, die den Paradeplatz aus der verwinkelten Enge der Wohnviertel heraushob, machte diesen zwangsläufig zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die geometrische Klarheit und weitläufige Ordnung des Marktes üben eine Faszination aus. Als Teil eines geometrisch vollkommenen Gesamtkunstwerks hatten die Festungsbaumeister Vauban und Choisy die Place d’Armes konzipiert und als Herzstück in das königliche Sechseck der Festung Saarlouis eingefügt. Vom Großen Markt gingen die Deutsche und die Französische Straße ab, die an den Befestigungsanlagen jeweils durch einen Torbau führten. Überreste des Deutschen Tors sind erhalten, das Französische Tor wurde vollständig beseitigt. Im Jahr 2024 wurde der Gutenbergplatz als Mahnmal gegen Hass und Diskriminierung und zur Erinnerung an Samuel Kofi Yeboah neu gestaltet.
St. LudwigRathaus
Katholische Pfarrkirche St. Ludwig am Großen Markt, ursprünglich im Jahr 1685 gebaut, aber regelmäßig von Katastrophen heimgesucht, wie in einer in der Kirche aushängenden Dokumentation nachzulesen ist. Im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert stark umgebaut. Das Kirchenschiff aus dem Jahre 1970 wurde vom Architekten Gottfried Böhm entworfen und in Sichtbeton ausgeführt.
Evangelische Kirche, erbaut 1904–1906 nach Plänen von Carl Schlück. Der Kirchenbau steht auf der ehemaligen Bastion V an der Kaiser-Wilhelm-Straße und weist Elemente der deutschen Renaissance auf. Im Garten befindet sich ein von Konfirmanden der Gemeinde angelegtes begehbares Labyrinth, das öffentlich zugänglich ist. Zwei Eichen in diesem Garten wurden 1910 aus Eicheln der Luthereiche in Wittenberg gezogen; auch weiteren Exemplaren aus dem alten Baumbestand werden historische Hintergründe zugesprochen.
Marienbrunnen aus dem Jahr 1956
Rathaus Saarlouis aus den Jahren 1951–1954 mit Geschichtsfries und dem Gobelinsaal mit Ausstattung aus dem 17./18. Jahrhundert
Reste der von Sébastien Le Prestre de Vauban entworfenen Festungsanlagen
Altstadt mit dem Geburtshaus des Michel Ney in der Bierstraße und einer lebendigen Kneipenszene
Das Canisianum, dessen Saarlouiser Tradition bis zum Jahr 1691 reicht
Das Kreisständehaus, Kaiser-Wilhelm Straße 4–6, das Elemente der Neorenaissance und auch des Neobarocks nach französischen Vorbildern aufweist (z. B. Stuckelemente im Gebäude), wurde 1894–1895 erbaut. Ursprünglich befanden sich im Hochparterre Büroräume und Sitzungssäle der Stadtverwaltung, die Räume im Obergeschoss wurden als Dienstwohnung des Landrats genutzt. Die Fassade des Hochparterres ist komplett mit rotem Sandstein verblendet, während die Obergeschoss-Fassade weiß verputzte Flächen zwischen Sandstein-Gliederungen zeigt. Die Fensterformate wechseln von rundbogigen Öffnungen unten zu rechteckigen im Obergeschoss. In der Mittelachse des Gebäudes tritt sandsteinerner Balkon hervor, dessen vier Säulen mit Kompositkapitellen an die Traufe anschließen. Heute enthält das Kreisständehaus Abteilungen des Amts für Schulen, Kultur und Sport, außerdem die Kreisbibliothek, das Kreisarchiv und die Kreisbildstelle, den Sitzungssaal für Ausschusssitzungen des Kreistags und die Fraktionszimmer.
Kaserne X (10) Zur Datierung der Kaserne X liegen unterschiedliche Angaben vor: Eine Quelle gibt das Jahr 1831, eine andere den Zeitraum zwischen 1832 und 1833 an. Das bis heute erhaltene Gebäude wurde parallel zum Verlauf der Festungsmauer in unmittelbarer Nähe zu den früheren Kasernen II und III an der Kavalleriestraße errichtet. Der durch stark ausgeprägte Pilaster gegliederte zweigeschossige Bau entstand im klassizistischen Stil. Der dreigeschossige Mittelbau tritt gegenüber den beiden Flügeln, die über je sechs Fensterachsen verfügen, etwas vor. Die drei Vertikalachsen des Mittelbaus münden in einem breiten Dreiecksgiebel. Im Inneren ist das Gebäude in viele kleine Räume geteilt, wie es für Kasernen üblich war und ist. Die Räume befinden sich sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite und sind durch einen Gang in der Mitte des Gebäudes voneinander getrennt. Hierbei ist die Grundfläche aller Räume fast identisch. Von außen lässt sich erkennen, dass das Gebäude 50:50 aufgebaut ist. Hierbei stellen Erdgeschoss und 1. Stock die eine Hälfte und das Dach die zweite Hälfte der Gesamthöhe dar. An der Fassade kann man durch die Abgrenzung von Säulen die Breite der inneren Räume erkennen. Bereits 1880 befand sich auf dem Gelände der Kaserne X ein kleiner Brauereibetrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine vielfältige Nutzungsgeschichte mit vielen verschiedenen Unternehmen. In den 1960er Jahren war eine Lebensmittelgroßhandlung in den Räumen der Kaserne X ansässig. Die weitere Nutzung veränderte sich häufig.
Der Katerturm wurde im Vorfeld der Abstimmung über das Saar-Statut 1955 errichtet und sollte eigentlich nur kurze Zeit stehen bleiben. 2001 wurde jedoch seine Sanierung beschlossen, die 2008 vollendet wurde.
Der Alte Friedhof liegt südlich der Walter-Bloch-Straße (vormals Von-Lettow-Vorbeck-Straße) und wurde 1773 angelegt. Er ist ca. 300 m lang und hat eine Fläche von 1,7 Hektar.
Besonders bekannt ist die Saarlouiser Woche mit der Emmes, sie findet am ersten Wochenende im Juni statt.
Daneben gibt es das Altstadtfest, die Ludwigskirmes, am Karfreitag das italienische Passionsspiel „Via Crucis“, den Ostermarkt, das Oktoberfest, den Mantelsonntag – ein verkaufsoffener Sonntag vor Allerheiligen – und einen Weihnachtsmarkt.
Saarlouis ist über Saarradweg an das Radfernwegenetz angebunden. Die Stadt arbeitet an einem Radverkehrskonzept, welches die Radinfrastruktur in der Stadt verbessern soll.
Über den Hafen Saarlouis/Dillingen besteht eine Anbindung an das europäische Binnenwasserstraßennetz. 2014 betrug der Umschlag rund 3,3 Millionen Tonnen.[54]
Ab 1966 bauten die deutschen Ford-Werke im neuen Industriegebiet Röderberg ein großes Automobilwerk, das ab 1970 den Ford Escort fertigte. Aktuell (2020) wird dort das Modell Ford Focus gefertigt. Das Werk ist mit rund 5000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Region, dazu kommen 2.000 Arbeitsplätze bei den umliegenden Zuliefererbetrieben. Davon sind 14 direkt im Industriepark Saarlouis oder in der Nähe ansässig. Bedeutende Zulieferbetriebe sind Ferrostaal Automotive, Benteler, Faurecia, Lear, HL Logistics und Tenneco.
Weitere bedeutende Unternehmen sind das Kaufhaus Pieper mit mehreren Gebäuden in der Innenstadt sowie die Schokoladenfabrik Ludwig (Marken u. a. Trumpf, Schogetten, Mauxion) mit über 1.000 Mitarbeitern. In Saarlouis-Roden hat die DSD Steel Group GmbH, ein im Stahl- und Anlagenbau tätiges Unternehmen, ihren Sitz. Die seit 1847 bestehenden Mineralölwerke Méguin gehören seit 2006 mehrheitlich zur Liqui Moly GmbH aus Ulm und produzieren für diese u. a. die komplette Palette an Motorenölen. Die Kreissparkasse Saarlouis ging 1987 aus der Fusion zwischen der alten KSK Saarlouis und der Stadtsparkasse Saarlouis hervor. Das Vorgängerinstitut der Vereinigten Volksbank ist die Volksbank Saar-West. Die Distributa-Handelsgruppe, die circa 3.000 Mitarbeiter beschäftigte, hatte ihren Sitz im Saarlouiser Industriegebiet Metzer Wiesen. Die in der Innenstadt ansässige Donnerbräu-Brauerei war international tätig bis 1978. Im Mai 2018 lag die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet bei 4,6 %.[55]
Von Bedeutung ist das Industriegebiet Lisdorfer Berg unweit der deutsch-französischen Grenze, eine der größten Industrie-Ansiedlungsflächen im Südwesten Deutschlands. Zu den über 20 dort angesiedelten Unternehmen zählen u. a. der Küchenhersteller Nobilia und die Industrieholding Dr. Arnold Schäfer GmbH mit ihrer Tochter Lakal GmbH.[56]
Die Volkshochschule Saarlouis bietet Kurse zu den Bereichen Gesellschaft, Kunst und Kultur, Gesundheitsbildung, Sprachen sowie Arbeit und Beruf an.[60]
Die Hochschule der Bildenden Künste Saar unterhält seit dem Jahr 1993 am Standort Saarlouis das Institut für aktuelle Kunst im Saarland. Das Institut sammelt und archiviert Daten über Künstlerinnen, Künstler und das Kunstgeschehen im Saarland. Neben der Publikationstätigkeit über Printmedien werden der Öffentlichkeit über zwei Internetlexika zur Kunst und zu Kunstschaffenden im Saarland und der Großregion Informationen zur Verfügung gestellt.
In Saarlouis sitzt der Brigadestab der Luftlandebrigade 1 sowie die Luftlandepionierkompanie 260 der Bundeswehr.
Ferner hatte das Verteidigungsbezirkskommando 46 bis Ende 2006 seinen Sitz in Saarlouis. Das Einzugsgebiet des Verteidigungsbezirkskommandos ging bis an den Rhein und umfasste somit ein Gebiet von Saarbrücken bis Mainz und Ludwigshafen.
Mit der bundesweiten Aufstellung der Landeskommandos zu Beginn 2007 hat das Landeskommando Saarland (LKdo SL) seinen Sitz in der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis. Nach Auflösung des Kreiswehrersatzamtes im Rahmen der Bundeswehrreform wurde Saarlouis außerdem Standort eines Karrierecenters der Bundeswehr.
Mit ihrem Gründungsjahr 1811 ist die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis die älteste dokumentierte Freiwillige Feuerwehr in der Bundesrepublik Deutschland. Sie umfasst heute die vier Löschbezirke Innenstadt, Ost, Lisdorf und West und unterhält mit 231 aktiven Mitgliedern (darunter 22 Frauen) rund 30 Einsatzfahrzeuge, mit denen sie ca. 400 Einsätze jährlich bewältigt.
Zwar könnte es eventuell ältere Feuerwehren in Deutschland geben. Im Gegensatz zur Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis, die am 16. September 1811 gegründet wurde, können diese jedoch ihr genaues Gründungsdatum nicht belegen.
Gustav von Rauch (1774–1841), General der Infanterie und Generalinspekteur aller preußischen Festungen, unter seiner Gesamtleitung preußischer Ausbau der Festung Saarlouis ab 1816 („Fort Rauch“)
Hans Bernhard Reichow (1899–1974), Architekt und Stadtplaner der bundesdeutschen Nachkriegszeit, hat die Gemeinde Steinrausch entworfen
Edmund Hein (1940–2022), Volkswirt und Politiker (CDU), Mitglied des Landtags von Saarland und saarländischer Finanzminister, lebte und wirkte in Saarlouis
Das Saarlouiser Platt („Saalouia Platt“) gehört zur moselfränkischen Dialektgruppe, die außer dem nördlichen Teil des Saarlandes im Wesentlichen Rheinland-Pfalz, Teile Lothringens und ganz Luxemburg abdeckt.
Georg Baltzer: Die Geschichte der Stadt Saarlouis und ihrer unmittelbaren Umgebung. Saarlouis 1865.
Ludwig Karl Balzer: Saarlouis. Aktuelle und historische Berichte über die Stadt Saarlouis eingeschlossen alle sechs Stadtteile. Verlag Dr. Nikolaus Fontaine, Saarlouis 1964.
Ludwig Karl Balzer: Das königliche Sechseck – Bau der Festungsstadt in der Zeit des Sonnenkönigs. 2002, ISBN 3-930843-65-X.
Benedikt Loew: Die preußische Modernisierung der Festung und der Garnison Saarlouis. In: Andreas Kupka (Hrsg.), Ars militaris nach der Revolution. Der europäische Festungsbau in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und seine Grundlagen. Festungsforschung Band 8, Verlag Schnell+Steiner, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7954-3140-2
Edith Braun, Karin Peter: Saarlouiser Mundartbuch. Saarbrücker Druck und Verlag, Saarbrücken 1999, ISBN 3-930843-47-1.
Breuer-Pyroth, Norbert: „Vaschtesche mich?“ – Wörterbuch des Alt-Saarlouiser Sprachgutes. 4. Auflage. Editions Norbert Breuer, Saarlouis 2006, ISBN 3-00-020012-6.
Oranna Dimmig: Saarlouis Stadt und Stern / Sarrelouis – Ville et Étoile, Übertragung ins Französische: Anne-Marie Werner, hrsg. von. Roland Henz u. Jo Enzweiler, Saarbrücken 2011.
Anne Hahn: Die Entfestigung der Stadt Saarlouis (Schriften des Landkreises Saarlouis, Bd. 4), St. Ingbert 2000.
Lutz Hauck: Saarlouis nach der Stunde Null – der Wiederaufbau zwischen Tradition und Moderne (Schriften des Landkreises Saarlouis, Bd. 4), St. Ingbert 1998.
Walter Hesse (Hrsg.): Saarlouiser Festungs-Impressionen… die Festung lebt. 2011.
Walter Hesse (Hrsg.): Saarlouis … Stadt des Sonnenkönigs Louis XIV. Gründung – Zerstörung – Wiederaufbau. 2017.
Walter Hesse (Hrsg.): Französische Straße Saarlouis 1998. 2017.
Rudolf Kretschmer: Saarlouis 1680–1980, Saarlouis 1982.
Johann Latz (Hrsg.): Saarlouis 1680–1930, Saarlouis 1930.
Gabriel Mahren: Von Saarlouisern für Saarlouis. Geschichte der Energie- und Wasserversorgung, 2007.
Antoine Oziol: La ville nouvelle de Vauban, un urbanisme à la gloire de Louis XIV. In: Jean-Pierre Salzmann (Hrsg.): Vauban, militaire et économiste sous Louis XIV, Band 2: Vauban et Longwy à l'époque de Louis XIV. Les Guerres de Louis XIV. Luxembourg 2010.
Johannes Schmitt (Hrsg.): Revolutionäre Spuren..., Beiträge der Saarlouiser Geschichtswerkstatt zur Französischen Revolution im Raum Saarlouis, Saarbrücken 1991.
Verschiedene Einzelautoren: Geschichte der Kreisstadt Saarlouis, Band 1–6.
Karl Walter (Hrsg.): Französische Straße Saarlouis – Eine Straße feiert Geburtstag. 1998.
↑Hans-Walter Herrmann: Die geopolitischen Rahmenbedingungen in der Frühzeit der Festungsstadt Saarlouis, in: Kurt Bohr und Benedikt Loew: Vauban – Baumeister, Offizier und Reformer – Festungen der Großregion als Erinnerungsorte, Erinnerungsorte – Ankerpunkte saarländischer Identität, Schriftenreihe der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik e. V., Saarbrücken 2001, S. 109–135.
↑Benedikt Loew: Ex Nihilo – Die Gründung der Festungsstadt Sarre-Louis, in: Kurt Bohr und Benedikt Loew: Vauban – Baumeister, Offizier und Reformer – Festungen der Großregion als Erinnerungsorte, Erinnerungsorte – Ankerpunkte saarländischer Identität, Schriftenreihe der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik e. V., Saarbrücken 2001, S. 136–175.
↑Friedrich Fischer: Saarlouis – eine Synthese aus Natur und Geschichte, in: Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 60–61; Ludwig Karl Balzer: Saarlouis, Aktuelle und historische Berichte über die Stadt Saarlouis eingeschlossen alle sechs Stadtteile, Saarlouis 1964, S. 24–25.
↑Michael Tritz: Geschichte der Abtei Wadgassen, Zugleich eine Kultur- und Kriegsgeschichte der Saargegend, unveränderter Nachdruck der Ausgabe Wadgassen 1901 mit einer Einleitung von Hans-Walter Herrmann und einem Register, Saarbrücken 1978, S. 288–291.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 47.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 48.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 83.
↑Die Ekloge, geschrieben um 40 v. Chr., prophezeit die Geburt des Weltenheilands und ein neues goldenes Zeitalter. Von Vergil gemeint war damit vermutlich der Aufstieg Octavians (Augustus) zum Princeps. Bereits in der Spätantike setzte jedoch eine christliche Umdeutung des Textes ein, da man den vom Himmel herabgesandten Knaben mit Jesus Christus gleichsetzte. Mit der Saarlouiser Feierlichkeit bezog man sich nun auf den neugeborenen sogenannten „König von Rom“ und dessen Vater Napoleon, der die Weltenwende eingeleitet habe.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 84.
↑Domine, salvum fac regem et exaudi nos in die qua invocaverimus te. Gloria Patri et Filio, et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Amen. (Dt. Übersetzung: Herr, bereite dem König Heil und erhöre uns am Tag, an dem wir Dich anrufen. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es am Anfang war und nun ist und in Ewigkeit sein wird. So sei es.)
↑Saarkalender Jg. 5, 1827, S. 106; Intelligenzblatt Saarbrücken Nr. 1, 1815: Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815–1848), Saarbrücken 1997, S. 55–72.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 84.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis, Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil 1, S. 105.
↑Anzeiger für die Kreise Saarlouis, Merzig, Ottweiler, Saarburg und für Deutsch-Lothringen, Nr. 126, Saarlouis, Sonntag, den 21. Oktober 1849.
↑Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalisierung und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 78–83.
↑Landeshauptarchiv Koblenz, 442-6425, S. 20, nach: Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalisierung und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 81.
↑David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarckzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 128.
↑David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarckzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 129.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil 2, S. 100–101.
↑Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis. Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil 2, S. 99–103.
↑ abStatistisches Reichsamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Teil I: Altreich und Land Österreich (= Statistik des Deutschen Reichs. Band450). 4. Auflage. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik Paul Schmidt, Berlin 1939, S.278 (bibliotekaelblaska.pl [PDF; 43,7MB]).
↑Kreisstadt Saarlouis: Saarlouis: Grundschulen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2021; abgerufen am 19. Juni 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saarlouis.de
↑Kreisstadt Saarlouis: Saarlouis: Förderschulen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Mai 2021; abgerufen am 19. Juni 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saarlouis.de