„Papenberg-Instrument“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Wheeke (Diskussion | Beiträge) |
||
(38 dazwischenliegende Versionen von 25 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[File:U 995, Tauchstation.jpg|thumb|Papenberg-Tiefenmesser zwischen den beiden großen Handrädern für die [[Tiefenruder]] in [[U 995|''U-995'']]]] |
|||
Das '''Papenberg-Instrument''' ist ein Messgerät, welches auf [[U-Boot|U-Booten]] eingesetzt wurde, um das Boot möglichst genau auf gleicher Tiefe für den Einsatz des [[Periskop]]s oder [[Schnorchel]]s zu halten, das |
Das '''Papenberg-Instrument''' ist ein zwischen 1935 und 1941 erfundenes Messgerät, welches auf [[U-Boot|U-Booten]] eingesetzt wurde und noch heute bei Booten der [[U-Boot-Klasse 206]] eingesetzt wird, um das Boot möglichst genau auf gleicher Tiefe für den Einsatz des [[Periskop]]s oder [[Schnorchel]]s zu halten, das heißt ohne dass der [[Turm (Schiffsteil)|Turm]] mit der [[Kommandobrücke|Brücke]] die Wasseroberfläche durchbricht oder der Schnorchel und das Periskop mit dem oberen [[Prisma (Optik)|Prisma]] eintaucht. |
||
Dabei zeigt ein senkrechtes [[Schauglas]] mittels |
Dabei zeigt ein senkrechtes [[Schauglas]] mittels Wassersäule die Position des Bootes gegenüber der Wasseroberfläche an, zur besseren Orientierung ist neben dem Schauglas die [[Umriss|Silhouette]] des Turmes mit ausgefahrenem Periskop/Schnorchel abgebildet. |
||
Da die Wassersäule aktuelle |
Da die Wassersäule aktuelle [[Druck (Physik)|Druck]]veränderungen zeitlich näher und präziser als der [[Tiefenmesser]] anzeigt, ist es dem [[Rudergänger]] früher und genauer möglich, eventuellen Veränderungen in der Tiefenlage des Bootes durch Betätigung der Tiefenruder oder Korrektur der [[Trimmung]] zu begegnen. |
||
Man findet |
Man findet das Gerät zwischen den beiden Ruderständen eines U-Bootes. |
||
Das Papenberg-Instrument wurde nach seinem Erfinder benannt, dem deutschen Marineingenieur Heinrich Papenberg (13. Januar 1876–nach 1941<!--nach 1941-->). Er diente im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als Halbflotteningenieur bei der 3. Uboots-Halbflottille und war später Stabsingenieur in der [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]] bis zu deren Auflösung 1919. In der [[Zwischenkriegszeit]] war er im Auftrag des [[Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw]] (IvS) als verantwortlicher Ingenieur an U-Boot-Entwicklungen für die [[Türkei]], [[Spanien]] und [[Finnland]] beteiligt, u. a. an der ''[[Vesikko]]'', wofür ihm der [[Finnischer Orden der Weißen Rose|Finnische Orden der Weißen Rose]] zuerkannt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://tidsspegeln.blogspot.com/2018/10/hemligt-finsk-tyskt-u-batssamarbete.html |titel=Hemligt finsk-tyskt u-båtssamarbete |werk=Tidsspegeln |datum=2018-10-01 |sprache=sv |abruf=2021-09-09 |kommentar=u. a. mit einem Foto Papenbergs von 1930}}</ref> 1935 trat Papenberg in die Kriegsmarine ein. Zum [[Korvettenkapitän]] (Ing.) befördert, war er schließlich Chef der Marinebauaufsicht U-Boote im [[Oberkommando der Marine]] (OKM). |
|||
Das Papenberg-Instrument wurde nach seinem Erfinder benannt. |
|||
== Weblinks == |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
* {{Cite web|url=https://uboat.net/forums/read.php?18,58114,87960|title=Papenberg Instrument|date=2013-02-14|accessdate=2021-09-09|last=Mosing|first=Gerd|work=uboat.net}} |
|||
* [http://www.space-port.de/SH3/25.htm Foto des Papenberg-Tiefenmessers in ''U 2540'' (''Wilhelm Bauer'')] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
== Literatur == |
|||
* [[Lars U. Scholl]] (Hrsg.): ''Technikgeschichte des industriellen Schiffbaus in Deutschland'', Band 1: ''Handelsschiffe, Marine-Überwasserschiffe, U-Boote''. Kabel, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0270-7, S. 183. |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Sehrohrtiefe]] |
|||
⚫ | |||
⚫ |
Aktuelle Version vom 20. Februar 2025, 11:26 Uhr

Das Papenberg-Instrument ist ein zwischen 1935 und 1941 erfundenes Messgerät, welches auf U-Booten eingesetzt wurde und noch heute bei Booten der U-Boot-Klasse 206 eingesetzt wird, um das Boot möglichst genau auf gleicher Tiefe für den Einsatz des Periskops oder Schnorchels zu halten, das heißt ohne dass der Turm mit der Brücke die Wasseroberfläche durchbricht oder der Schnorchel und das Periskop mit dem oberen Prisma eintaucht.
Dabei zeigt ein senkrechtes Schauglas mittels Wassersäule die Position des Bootes gegenüber der Wasseroberfläche an, zur besseren Orientierung ist neben dem Schauglas die Silhouette des Turmes mit ausgefahrenem Periskop/Schnorchel abgebildet. Da die Wassersäule aktuelle Druckveränderungen zeitlich näher und präziser als der Tiefenmesser anzeigt, ist es dem Rudergänger früher und genauer möglich, eventuellen Veränderungen in der Tiefenlage des Bootes durch Betätigung der Tiefenruder oder Korrektur der Trimmung zu begegnen.
Man findet das Gerät zwischen den beiden Ruderständen eines U-Bootes.
Das Papenberg-Instrument wurde nach seinem Erfinder benannt, dem deutschen Marineingenieur Heinrich Papenberg (13. Januar 1876–nach 1941). Er diente im Ersten Weltkrieg als Halbflotteningenieur bei der 3. Uboots-Halbflottille und war später Stabsingenieur in der Kaiserlichen Marine bis zu deren Auflösung 1919. In der Zwischenkriegszeit war er im Auftrag des Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw (IvS) als verantwortlicher Ingenieur an U-Boot-Entwicklungen für die Türkei, Spanien und Finnland beteiligt, u. a. an der Vesikko, wofür ihm der Finnische Orden der Weißen Rose zuerkannt wurde.[1] 1935 trat Papenberg in die Kriegsmarine ein. Zum Korvettenkapitän (Ing.) befördert, war er schließlich Chef der Marinebauaufsicht U-Boote im Oberkommando der Marine (OKM).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerd Mosing: Papenberg Instrument. In: uboat.net. 14. Februar 2013, abgerufen am 9. September 2021.
- Foto des Papenberg-Tiefenmessers in U 2540 (Wilhelm Bauer)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hemligt finsk-tyskt u-båtssamarbete. In: Tidsspegeln. 1. Oktober 2018, abgerufen am 9. September 2021 (schwedisch, u. a. mit einem Foto Papenbergs von 1930).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lars U. Scholl (Hrsg.): Technikgeschichte des industriellen Schiffbaus in Deutschland, Band 1: Handelsschiffe, Marine-Überwasserschiffe, U-Boote. Kabel, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0270-7, S. 183.