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„Salzhemmendorf“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
|Art = Flecken
! Wappen
|Wappen = DEU CoA of Salzhemmendorf.svg
! Karte
|Breitengrad = 52/04/05/N
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Längengrad = 09/35/07/E
| [[Bild:WappenFleckenSalzhemmendorf.png|140px|Wappen des Fleckens Salzhemmendorf]]
|Lageplan = Salzhemmendorf in HM.svg
| [[Bild:Karte Salzhemmendorf in Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Salzhemmendorf hervorgehoben]]
|Bundesland = Niedersachsen
|-
|Landkreis = Hameln-Pyrmont
! colspan="2" | Basisdaten
|Höhe = 130
|- bgcolor="#FFFFFF"
|PLZ = 31020
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Niedersachsen]]
|Vorwahl = 05186, 05153
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Gemeindeschlüssel = 03252008
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Hannover]]
|LOCODE = DE SH5
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Straße = Hauptstraße 2
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis_Hameln-Pyrmont|Hameln-Pyrmont]]
|Website = [https://www.salzhemmendorf.de/ www.salzhemmendorf.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeister = Clemens Pommerening
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|52_4_N_9_35_E_type:city(10709)_region:DE-NI|52° 4' N, 9° 35' O}}
|Partei = parteilos
|- bgcolor="#FFFFFF"
}}
| [[Fläche]]: || 94,39 [[Quadratkilometer|km²]]
'''Salzhemmendorf''' ist ein [[Flecken (Ort)|Flecken]] im [[Landkreis Hameln-Pyrmont]] in [[Niedersachsen]]. Salzhemmendorf war bis Ende 2010 ein staatlich anerkannter [[Kurort]] mit [[Sole]]-Kurbetrieb.<ref>[http://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_16_5000/3001-3500/16-3359.pdf Niedersächsischer Landtag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/3359: Kleine Anfrage „Welchen Stellenwert haben Prädikate wie „staatlich anerkannter Luftkurort“ speziell für den Heidetourismus und die Tourismuswirtschaft in Niedersachsen?“ (PDF; 102&nbsp;kB)]. Abgerufen am 23. März 2011.</ref>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 10.593 ''<small>(31. Dezember 2004)</small>''
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 112 Einwohner je km²
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 86 - 441 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 31020
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 05186 für Thüste und Wallensen<br />05153 für die übrigen Ortschaften
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || HM
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 03 2 52 008
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || 11 [[Ortsteil]]e
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Hauptstr. 2<br />31020 Salzhemmendorf
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Website: || [http://www.salzhemmendorf.de// www.salzhemmendorf.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@salzhemmendorf.de info@salzhemmendorf.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bürgermeister]]: || Martin Kempe
|}

'''Salzhemmendorf''' ist eine Gemeinde und [[Flecken_(Ort)|Flecken]] im [[Landkreis Hameln-Pyrmont]] in [[Niedersachsen]]. Salzhemmendorf ist staatlich anerkannter Kurort mit Sole-Kurbetrieb.


== Geografie ==
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
Das Gebiet des Fleckens Salzhemmendorf liegt innerhalb des [[Leinebergland]]s im Ostteil vom [[Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln]] und ist hauptsächlich durch die Höhenzüge [[Ith]] im Westen, den [[Osterwald (Höhenzug)|Osterwald]] im Norden und den [[Thüster Berg]] im Osten (das so genannte ''Drei-Berge-Eck'') geprägt. Die Ortsteile von Salzhemmendorf liegen in Höhen von 86–441 über NHN. Durch die Ortschaft fließt der südwestliche [[Leine (Aller)|Leine]]-Zufluss [[Saale (Leine)|Saale]].


=== Landschaft ===
Das Gebiet des Fleckens Salzhemmendorf wird hauptsächlich durch den [[Ith]] im Westen, den [[Osterwald (Höhenzug)|Osterwald]] im Norden und den [[Thüster Berg]] mit dem [[Kanstein]] im Osten geprägt (das sogenannte ''Drei-Berge-Eck'').
Der Ith als Teil einer [[Schichtstufenlandschaft]], dessen höchste [[Schichtrippe]] der Ithkamm ist, bietet mit seinen Reliefausformungen und seiner geologischen Vielfalt einer großen Zahl von Pflanzenarten Lebensraum. Der Thüster Berg, mit dem Kanstein als höchste Erhebung, ist stark geprägt durch steile Hanglagen sowie einen großen Kalksteingehalt. Dadurch ist ein weitreichender Lebensraum für die verschiedensten Pflanzenarten entstanden. Zwischen diesen Formationen fließen windungsreich die Saale und deren Zufluss Aue. Beide Gewässer sind durch ihren Uferrandbewuchs landschaftsprägend und besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert, der trotz der extensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Gemeindegebiet erhalten bleiben sollte.


=== Fleckengliederung ===
Der Ith als Teil einer Schichtstufenlandschaft, dessen höchste Schichtrippe der Ithkamm ist, bietet mit seinen Reliefausformungen und seiner geologischen Vielfalt einer großen Zahl von Pflanzenarten Lebensraum.
[[Datei:Blick vom Ith auf den Kahnstein.JPG|mini|Blick vom [[Ith]] auf Salzhemmendorf und den Kanstein]]
Der Thüster Berg mit dem Kanstein wird stark geprägt durch steile Hanglagen sowie einem großen Kalksteingehalt. Dadurch ist ein weitreichender Lebensraum für die verschiedensten Pflanzenarten entstanden.
Salzhemmendorf besteht neben der Ortschaft gleichen Namens auch aus den Ortsteilen [[Ahrenfeld]], [[Benstorf]], [[Hemmendorf (Salzhemmendorf)|Hemmendorf]], [[Lauenstein (Salzhemmendorf)|Lauenstein]], [[Levedagsen]], [[Ockensen]], [[Oldendorf (Salzhemmendorf)|Oldendorf]], [[Osterwald (Salzhemmendorf)|Osterwald]], [[Thüste]] und [[Wallensen]]. Diese elf früher eigenständigen Gemeinden und Flecken wurden mit der [[Gebietsreform in Niedersachsen|Gebietsreform]] 1973 zum Flecken Salzhemmendorf verschmolzen.<ref>Zur Gebietsreform in Niedersachsen vgl. Blazek, Matthias: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, ibidem-Verlag: Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.</ref>
Zwischen diesen Formationen fließen windungsreich die [[Niedersächsische Saale|Niedersächsische Saale]] und die Aue. Beide Gewässer sind durch ihren Uferrandbewuchs landschaftsprägend und besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert, der durch die extensive landwirtschaftliche Nutzung im Gemeindegebiet erhalten bleiben sollte.


=== Gemeindegliederung ===
=== Nachbargemeinden ===
Der Flecken grenzt im Uhrzeigersinn an die Gemeinden bzw. Samtgemeinden [[Coppenbrügge]] (Landkreis Hameln-Pyrmont), [[Springe]] ([[Region Hannover]]), [[Elze]], [[Samtgemeinde Leinebergland]] (beide [[Landkreis Hildesheim]]), [[Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf]] und [[Samtgemeinde Bodenwerder-Polle]] (beide [[Landkreis Holzminden]]).
Salzhemmendorf besteht neben dem Ortskern selbst aus den Ortsteilen Ahrenfeld, Benstorf, Hemmendorf, Lauenstein, Levedagsen, Ockensen, Oldendorf, Osterwald, Thüste und Wallensen. Diese elf früher eigenständigen Gemeinden wurden mit der Gebietsreform 1973 zur Gemeinde Salzhemmendorf verschmolzen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Ortschaften sind zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. Der Ortsteil [[Oldendorf (Salzhemmendorf)|Oldendorf]] bestand bereits vor dem 8. Jahrhundert. Der ursprüngliche (vorchristliche) Name ist unbekannt. Das Archiv des Ortes ist seit den Wirren des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] verschollen. Nach der Einführung des Christentums Ende des 8. Jahrhunderts entstand in Oldendorf ein [[Archidiakonat]] durch das damalige [[Bistum Hildesheim]]. Die ältesten heute noch vorhandenen Teile der Archidiakonatskirche „St. Nicolaus“ in Oldendorf stammen aus dem Jahr 1100. Im Jahre 1701 wurde von [[Conrad Werner Wedemeyer]] die erste mit Steinkohle betriebene Fein[[glashütte]] östlich des Rheins errichtet. Die Steinkohle förderte man ganz in der Nähe im Berg Osterwald. Noch heute erinnert eine Siedlung in der Gemarkung Oldendorf mit dem Namen „Glashütte“ an diese Zeit. Hier wurde unter anderem das berühmte „[[Lauensteiner]] Glas“ hergestellt. Der Name „Lauensteiner Glas“ kommt daher, dass das Gebiet im 18. Jahrhundert zum [[Amt Lauenstein]] gehörte.
=== Geschichte Ortsteil Oldendorf ===
[[Datei:Kirche Salzhemmendorf.jpg|mini|Die Kirche in Salzhemmendorf]]
Die Ortschaften sind zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. Der Ortsteil [[Oldendorf (Salzhemmendorf)|Oldendorf]] bestand bereits vor dem achten Jahrhundert. Nach der Einführung des Christentums Ende des 8. Jahrhunderts entstand in Oldendorf ein [[Archidiakonat]] durch das damalige Bistum [[Hildesheim]]. Die ältesten heute noch vorhandenen Bauteile der Archidiakonatskirche „St. Nicolaus“ in Oldendorf stammen aus dem Jahr 1100. Im Jahre 1701 wurde hier von Conrad Werner Wedemeyer die erste mit Steinkohle betriebene Feinglashütte östlich des Rheins errichtet. Die Steinkohle förderte man ganz in der Nähe im Berg Osterwald. Noch heute erinnert eine Siedlung mit ihrem Namen "Glashütte" an diese Zeit. Hier wurde unter anderem das berühmte "[[lauensteiner|Lauensteiner Glas]]" hergestellt. Der Name "Lauensteiner Glas" kommt daher, weil das Gebiet im 18. Jahrhundert zum Amt Lauenstein gehörte.
Die Ortschaft Salzhemmendorf wird erstmals 1022 in einer Urkunde genannt. In dieser Urkunde nimmt Kaiser [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich II.]] das [[Michaeliskirche (Hildesheim)|Hildesheimer Michaeliskloster]] in seinen Schutz. Das Kloster hatte eine Mühle in Salzhemmendorf.


Die [[Solequelle|Salzquellen]] von Salzhemmendorf wurden der Sage nach von Ziegen entdeckt. Jahrhundertelang florierte die Salzgewinnung, und die wohlhabenden Einwohner hatten sicher allen Grund, ihren Ort durch Hecken und Gräben mit vier Toren vor neidischen Feinden zu schützen.
=== Geschichte Ortsteil Salzhemmendorf ===
Die Salzquellen von Salzhemmendorf wurden der Sage nach von Ziegen entdeckt. Jahrhundertelang florierte die Salzgewinnung, und die wohlhabenden Einwohner hatten sicher allen Grund, ihren Ort durch Hecken und Gräben mit vier Toren vor neidischen Feinden zu schützen<ref name="Historisches aus dem Ortsteil">Historisches aus dem Ortsteil ''http://www.salzhemmendorf.de/pages/historisch/ortsalzhemmendorf.htm'' am 5.6.2006</ref>.


1169 bestätigt Bischof [[Hermann von Hildesheim]] dem [[Kloster Amelungsborn|Zisterzienserkloster Amelungsborn]] Rechte an der Saline zu Hemmendorf aus einer Schenkung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.salzhemmendorf.de/aus-der-geschichte-der-saline-salzhemmendorf/ |titel=Flecken Salzhemmendorf - Geschichte der Saline Salzhemmendorf |werk=salzhemmendorf.de | datum=2012-01-13 |abruf=2016-04-17}}</ref>
Die Ortschaft Salzhemmendorf wird erstmals [[1022]] in den Urkunden genannt. In dieser Urkunde nimmt Kaiser Heinrich II. das Hildesheimer Michaeliskloster in seinen Schutz. Das Kloster hatte eine Mühle in Salzhemmendorf<ref name="Historisches aus dem Ortsteil">.


Zwischen 1199 und 1206<ref>''750 Jahre Wennigsen 1200–1950'', hrsg. vom Vorbereitenden Ausschuss für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen, gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstätten Hannover, S. 8.</ref> wird beurkundet, dass [[Grafschaft Poppenburg|Graf Bernhard von Poppenburg und Spiegelberg]] aus [[Wennigsen (Deister)|Wennigsen]] auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen<ref>{{Internetquelle |url=http://www.salzhemmendorf.de/bedeutung-der-ortsnamen/ |titel=Flecken Salzhemmendorf - Bedeutung der Ortsnamen |werk=salzhemmendorf.de |datum=2012-01-13 |abruf=2016-04-17}}</ref> bei Hemmendorf verzichtet. Diese Nachricht über den Ort Wennigsen, die nur in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts im Copialbuch des Klosters Amelungsborn überliefert ist, befindet sich in einer Urkunde des [[Hartbert von Hildesheim|Hartbert]] (Bischof von Hildesheim 1199–1216).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bistum-hildesheim.de/fileadmin/dateien/migrated/10/pdf/b/bischofswechsel_hildesheim_17631092694895815149.pdf |titel=Liste der Bischöfe von Hildesheim |abruf=2022-01-28}}</ref>
Die Kirche St. Margaretha wurde ursprünglich 1427 errichtet. Die Burg Lauenstein im Besitztum der Edelleute von Homburg wurde erstmals 1247 erwähnt. Das Vorwerk wurde die "Knabenburg" genannt.


Nach dem Untergang der [[Burg Spiegelberg]] etwa im Jahr 1226 wurde die [[Burg Lauenstein (Ith)|Burg Lauenstein]] oberhalb des heutigen Ortsteils [[Lauenstein (Salzhemmendorf)|Lauenstein]] errichtet. Diese Burg im Besitztum der Edelleute von Homburg wird erstmals 1247 erwähnt.<ref>Zimmermann, Margret; Kensche, Hans; u.&nbsp;a.: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, Lax, Hildesheim 1998, S. 95 f. ISBN 3-8269-6280-X.</ref> Das Vorwerk der Burg wurde die „Knabenburg“ genannt. Die Kirche [[St. Margarethen (Salzhemmendorf)|St. Margaretha]] wurde ursprünglich 1427 errichtet.
=== Geschichte Ortsteil Salzhemmendorf ===
Die Salzquellen von Salzhemmendorf wurden der Sage nach von Ziegen entdeckt. Jahrhundertelang florierte die Salzgewinnung, und die wohlhabenden Einwohner hatten sicher allen Grund, ihren Ort durch Hecken und Gräben mit vier Toren vor neidischen Feinden zu schützen<ref name="Historisches aus dem Ortsteil Salzhemmendorf">Historisches aus dem Ortsteil Salzhemmendorf ''http://www.salzhemmendorf.de/pages/historisch/ortsalzhemmendorf.htm'' am 5.6.2006</ref>.


Die Ortsteile Benstorf, Hemmendorf und Oldendorf liegen an der [[Bundesstraße 1]]. Sie entspricht dem Verlauf des früheren [[Hellweg]]s und der Heerstraße von [[Aachen]] nach [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]. In Hemmendorf wurde Gericht gehalten. Auf einer Anhöhe vor Hemmendorf kann heute noch eine [[Gerichtslinde]] („Tilly-Linde“) besichtigt werden. Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Hemmendorf werden in die Jahre 854 und 997 gelegt. Die Kirche St. Vitus wurde 1166 errichtet. Hemmendorf, das durch seine schnurgerade Hauptstraße, die „Alte Heerstraße“ (Bundesstraße 1) mit fast ausschließlich [[giebel]]ständigen Häusern auffällt, erhielt 1629 die Privilegien eines Fleckens sowie das [[Marktrecht]].
Die Ortschaft Salzhemmendorf wird erstmals [[1022]] in den Urkunden genannt. In dieser Urkunde nimmt Kaiser Heinrich II. das Hildesheimer Michaeliskloster in seinen Schutz. Das Kloster hatte eine Mühle in Salzhemmendorf<ref name="Historisches aus dem Ortsteil Salzhemmendorf">.


Am 20. Dezember 1824 zerstörte ein Großbrand Salzhemmendorf. Von 108 Häusern wurden 103 zerstört. Landesweit wurde daraufhin zu Spenden „für die Abgebrannten in Salzhemmendorf“ aufgerufen.<ref>Ausführlich: Blazek, Matthias: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 191 f., ISBN 978-3-00-019837-3.</ref>
Die Kirche St. Margaretha wurde ursprünglich 1427 errichtet. Die Burg Lauenstein im Besitztum der Edelleute von Homburg wurde erstmals 1247 erwähnt. Das Vorwerk wurde die "Knabenburg" genannt.


Zum 1000-jährigen Bestehen des Ortes 1997 wurde ein Gedenkstein auf dem Marktplatz errichtet.
=== Geschichte von Thüste und Benstorf ===
Die kleine Ortschaft [[Thüste]] ist vermutlich die älteste Siedlung im Flecken, während in [[Benstorf]] bereits Feuersteinwerkzeuge aus der Altsteinzeit nachzuweisen sind. Vermutet wird, dass Thüste eine [[Cherusker]]siedlung mit dem Namen Tiusti war. Die Ortschaft [[Wallensen]] war bereits 1351 mit Stadtrechten ausgestattet worden. Erwähnt wird sie erstmals 1068 in einer Schenkungsurkunde.


Die Ortschaft [[Thüste]] besitzt den ältesten Siedlungsnamen im Flecken. Wahrscheinlich ist, dass Thüste eine [[Cherusker]]siedlung mit dem Namen Tiusti war.
=== Geschichte der übrigen Ortsteile ===
Die Ortsteile Benstorf, Hemmendorf und Oldendorf liegen an der [[Bundesstraße 1]]. Sie entspricht dem Verlauf des früheren [[Hellweg]]s und der Heerstraße von [[Aachen]] nach [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]. In Hemmendorf wurde Gericht gehalten. Die ersten urkundlichen Erwähnungen werden in die Jahre 854 und 997 gelegt. Die Kirche St. Vitus wurde 1166 errichtet.


In [[Benstorf]] sind Feuersteinwerkzeuge aus der Altsteinzeit nachgewiesen.
<!-- === Religionen === -->

<!-- === Eingemeindungen === -->
Die Ortschaft [[Wallensen]] war bereits 1351 mit [[Stadtrecht]]en ausgestattet worden. Erwähnt wird sie erstmals 1068 in einer Schenkungsurkunde.
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->

In der Nacht vom [[27. August|27.]] auf den [[28.&nbsp;August]] 2015 kam es zu einem fremdenfeindlichen [[Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in Salzhemmendorf|Brandanschlag auf eine Asylunterkunft]]. Durch glückliche Umstände kamen keine Personen zu Schaden. Die drei Täter wurden vom [[Landgericht Hannover]] wegen versuchten Mordes zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.<ref>[https://web.archive.org/web/20160325075714/http://tachles.ch/news/es-war-nicht-der-schnaps „Fast jeden Tag werden in Deutschland Asylbewerberheime angegriffen.“] [[tachles]], 21. März 2016</ref>

=== Eingemeindungen ===
Am 1. Januar 1973 wurden die bisher selbständigen Gemeinden und Flecken Ahrenfeld, Hemmendorf (Flecken), Lauenstein (Flecken), Levedagsen, Ockensen, Oldendorf, Osterwald, Thüste und Wallensen (Flecken) eingegliedert.<ref name=Gemeindeverzeichnis1970bis1982>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart/Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 195}}</ref>

=== Bevölkerungsentwicklung ===
{| class="wikitable" width=450
|- bgcolor="#cda" align=center
! style="text-align:left;" | Jahr || 1961 || 1970 || 1990 || 1995 || 2000 || 2005 || 2010 || 2015
|- align=center
| style="text-align:left;" | '''Einwohner''' || 12.510 || 12.107 || 10.943 || 11.181 || 10.932 || 10.500 || 9.881 || 9.297
|}

<small>(Einwohnerzahlen: 1961: 6. Juni, 1970: 27. Mai, jeweils der heutige Gebietsstand<ref name=Gemeindeverzeichnis1970bis1982/>, ab 1990: jeweils am 31. Dezember<ref>[http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/ ''Regionalstatistische Datenbank'', Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen LSKN-Online]</ref>)</small>


== Politik ==
== Politik ==
=== Rat ===
Seit der letzten Wahl ist Martin Kempe Bürgermeister und der Gemeinderat hat folgende Zusammensetzung:
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Rat]] des Fleckens Salzhemmendorf besteht aus 24 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine [[Gemeinde]] mit einer Einwohnerzahl zwischen 9.001 und 10.000 Einwohnern.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=KomVerfG+ND&psml=bsvorisprod.psml&max=true |wayback=20200610161134 |text=Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten |archiv-bot=2024-05-03 00:47:24 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 12. November 2014</ref> Die Ratsmitglieder werden durch eine [[Kommunalwahl]] für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 24 in der Kommunalwahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister im Rat stimmberechtigt.
*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 9 Sitze
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 11 Sitze
*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] 2 Sitze
*[[Freie Wähler|FW]] 4 Sitze


{{Wahldiagramm|LAND=DE|TITEL=Wahl zum Rat 2021|TITEL2=Wahlbeteiligung: 56,51 %|ERGEBNIS1=35.01|ERGEBNIS2=25.08|ERGEBNIS3=16.61|ERGEBNIS4=8.36|ERGEBNIS5=7.39|ERGEBNIS6=5.28|ERGEBNIS7=2.27|PARTEI1=SPD|PARTEI2=CDU|PARTEI3=Grüne|PARTEI4=WLP|PARTEI5=AB|PARTEI6=FDP|PARTEI7=Linke|FARBE4=999999|FARBE5=999999}}Aus dem Ergebnis der [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021|Kommunalwahl 2021]] ergab sich folgende Sitzverteilung:<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager.kdo.de/20210912/03252008/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=222&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_341 |titel=Ergebnis Kommunalwahl 2021 |abruf=2022-07-09}}</ref>
=== Wappen ===
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 8 Sitze
Das Wappen der Gemeinde zeigt auf blauen Grund in der linken Hälfte (heraldisch rechts) ist der silberne Löwe mit roter Krone als Zeichen des Grafen von Everstein zu sehen. Auf der anderen Seite wird auf rotem Grund ein goldener Löwe dargestellt. Dies ist das zeichen der Edelleute von Homburg. Diese Hälfte ist mit einer blau-silbernen Einfassung umgeben.
* [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 6 Sitze
* [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]: 4 Sitze
* AB: 2 Sitze
* WLP: 2 Sitze
* [[Die Linke|Linke]]: 1 Sitz
* [[Freie Demokratische Partei|FDP]]: 1 Sitz


<small>Wählergruppen: AB= Aktive Bürger, WLP= Wir.Lokal.Politik</small>
=== Städtepartnerschaften ===
Partnergemeinden des Fleckens sind
*[[Arcen]] und [[Velden]] in den [[Niederlande]]n
*[[Benneckenstein]] ([[Harz (Mittelgebirge)|Harz]]).


(Stand: [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021|Kommunalwahlen 2021]])
== Wirtschaft und Infrastruktur ==

=== Bildung ===
=== Bürgermeister ===
* Kooperative [[Gesamtschule]] ''[http://www.kgs-salzhemmendorf.de Schule am Kanstein]'' mit den Jahrgängen 5-10 und gymnasialer Oberstufe, bekam seit 2003 zwei Neubauten mit insgesamt 3.200 m² Nutzfläche (Kosten 7,7 Mio. Euro).
[[Hauptamtlich]]er [[Bürgermeister]] des Fleckens Salzhemmendorf ist Clemens Pommerening (parteilos). Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 12. September 2021 wurde er mit 88,67 Prozent der Stimmen und ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Die [[Wahlbeteiligung]] lag bei 53,85 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager.kdo.de/20210912/03252008/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=223&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_341 |titel=Wahl des/der Bürgermeisters/in Flecken Salzhemmendorf |datum=12.09.2021 |abruf=2022-06-24}}</ref>
<!-- === Verkehr === -->

<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
=== Ortsräte ===
Die Ortsteile des Fleckens Salzhemmendorf werden durch insgesamt 57 Ortsratsmitglieder in sieben [[Ortsbeirat|Ortsräten]] vertreten. Seit der Kommunalwahl 2021 verteilen diese sich wie folgt:
{| class="wikitable"
|+
!Ortsteile
!SPD
!CDU
!Grüne
!FDP
![[Wählergruppe|WG]]
!∑
|-
|'''Benstorf'''
| style="text-align:right;" |2
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |2*
| style="text-align:right;" |5
|-
|'''Hemmendorf'''
| style="text-align:right;" |5
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |5
|-
|'''Lauenstein'''
| style="text-align:right;" |4
| style="text-align:right;" |2
| style="text-align:right;" |2
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |9
|-
|'''Oldendorf'''
| style="text-align:right;" |3
| style="text-align:right;" |5
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |9
|-
|'''Osterwald'''
| style="text-align:right;" |2
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |4**
| style="text-align:right;" |7
|-
|'''Salzhemmendorf'''
| style="text-align:right;" |4
| style="text-align:right;" |3
| style="text-align:right;" |3
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |11
|-
|'''Wallensen'''
| style="text-align:right;" |6
| style="text-align:right;" |3
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |1
| style="text-align:right;" |-
| style="text-align:right;" |11
|-
| style="text-align:right;" |'''∑'''
| style="text-align:right;" |26
| style="text-align:right;" |15
| style="text-align:right;" |7
| style="text-align:right;" |3
| style="text-align:right;" |6
| style="text-align:right;" |57
|}
<nowiki>*</nowiki>Aktive Bürger, **Wir.Lokal.Politik

=== Wappen ===
Das [[Wappen]] des Fleckens zeigt auf blauen Grund in der linken Hälfte (heraldisch rechts) einen silbernen Löwen mit roter Krone als Zeichen des [[Everstein (Adelsgeschlecht)|Grafen von Everstein]]. Auf der anderen Seite ist auf rotem Grund ein goldener Löwe dargestellt. Dies ist das Zeichen der [[Edelherren von Homburg]]. Diese Hälfte ist mit einer blau-silbernen Einfassung umgeben.

=== Partnerschaften ===
Partnergemeinde des Fleckens war von 1991 bis 2011 die ehemalige Gemeinde [[Arcen en Velden|Arcen und Velden]] in den [[Niederlande]]n. Diese zählt nach einer Gebietsreform inzwischen zur Stadt [[Venlo]], sodass die Partnerschaft in eine freundschaftliche Beziehung umgewandelt wurde. Eine Partnerschaft mit der Stadt [[Stadt Benneckenstein (Harz)|Benneckenstein]] wurde nach einer Neustrukturierung zur Stadt [[Oberharz am Brocken]] im Jahr 2010 aufgelöst.<ref>''Freundschaft ja – aber Aus für Städtepartnerschaften,'' Dewezet.de 11. Februar 2011, {{Webarchiv | url=http://www.dewezet.de/portal/startseite_Freundschaft-ja-%26ndash%3B-aber-Aus-fuer-Staedtepartnerschaften-_arid,307721.html | webciteID=5wQRWB5UH | text=archiviert auf Webcite}}.</ref>


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Bodendenkmale in Salzhemmendorf}}
[[Datei:Hüttenstollen Osterwald Mundloch.jpg|mini|Besucherbergwerk Hüttenstollen]]
[[Datei:Tilly-Linde.JPG|mini|Tilly-Linde bei Hemmendorf]]
=== Museen ===
=== Museen ===
*[[Hüttenstollen Osterwald]] (Bergwerksmuseum)
* [[Hüttenstollen Osterwald]] ein [[Besucherbergwerk]] mit angeschlossenem Bergwerksmuseum. Wird in den Sommermonaten sonntags geöffnet.


=== Theater ===
=== Theater ===
* ''Osterwaldbühne'', eine im Wald am Dorfrand von Osterwald gelegene [[Freilichtbühne]] mit 613&nbsp;Sitzplätzen. Die Darsteller sind einheimische Amateurschauspieler. Von Ende Mai bis Anfang September finden Aufführungen auf der Bühne im Freien statt. Im Winter spielt das Freizeitensemble in einem eigenen „Studiotheater“ mit 77&nbsp;Sitzplätzen.<ref>[https://www.osterwaldbuehne.de/ Offizielle Website]</ref>
* Freilichtbühne Osterwald


=== Naturdenkmäler ===
=== Naturdenkmäler ===
* [[Tilly-Linde]] in Hemmendorf, eine nördlich des Dorfes an einem Feldweg freistehende alte Gerichtslinde.<ref>[https://www.salzhemmendorf.de/tillylinde-nordlich-von-hemmendorf/ Tilly-Linde auf der Gemeindewebseite von Salzhemmendorf]</ref>
*Höhlen am [[Ith]]
* Solequelle in Salzhemmendorf, eine aus einem wuchtigen Dolomit-Stein sprudelnde natürliche [[Solequelle]]. Heute geschützt eingebettet im sogenannten „Brunnenhaus“.<ref>[https://www.salzhemmendorf.de/category/ortsteile/page/4/ Brunnenhaus auf der Gemeindewebseite von Salzhemmendorf]</ref>
*[[Tilly-Linde]] in Hemmendorf
* Höhlen am [[Ith]]; sechs Naturhöhlen in den Dolomitklippen des Bergrückens: [[Rothesteinhöhle]], Kinderhöhle, Soldatenhöhle, Töpferhöhle, Nasensteinhöhle und Bärenhöhle. (Verarbeitet wurde der Dolomit in der ''Dolomitwerk Salzhemmendorf GmbH''<ref>''Hakenberg, Walther.'' In: Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 445.</ref>).
*Solequelle Salzhemmendorf


=== Ausflugsziele ===
=== Ausflugsziele ===
* [[Ith]]-Kamm bei Lauenstein
[[Bild:Blick vom Ith auf den Kahnstein.JPG|thumb|left|Blick vom [[Ith]] auf [[Salzhemmendorf]] und den Kanstein]]
* Naturerlebnisbad Lauenstein<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzhemmendorf.de/ortsteile/lauenstein/naturerlebnisbad-lauenstein/ |titel=Naturerlebnisbad Lauenstein – Flecken Salzhemmendorf |abruf=2019-09-25}}</ref>
{|{{prettytable}}
* [[Lönsturm]] auf dem [[Thüster Berg|Kanstein]]
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* Sennhütte im [[Osterwald (Höhenzug)|Osterwald]]
| width="168" Height="12,75" | [[Ith]]-Kamm bei Lauenstein
* [[Wasserbaum Ockensen|Wasserbaum]] in [[Ockensen]]
* der Freizeitpark [[Rasti-Land]]
* Ith-Sole-Therme Salzhemmendorf


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
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| Height="12,75" | Lönsturm auf dem Kanstein
* Markt, jeden Mittwoch vor dem Rathaus
* Konzertreihe OrgelPUNKT im Kirchenkreis Saaletal
* Konzertreihe Saaletaler Orgelrundfahrt


{{Siehe auch|Liste der Stolpersteine in Salzhemmendorf}}
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| Height="12,75" | Sennhütte im Osterwald


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
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=== Verkehr ===
| Height="12,75" | Wasserbaum in [[Ockensen]]
Im Ortsteil Oldendorf befindet sich ein [[Haltepunkt]] („Osterwald“) der [[Bahnstrecke Elze–Löhne]]. Für den Güterverkehr besteht in Salzhemmendorf Anschluss auf der [[Bahnstrecke Voldagsen–Delligsen]].


<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
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<!-- === Medien === -->
| Height="12,75" | der Freizeitpark Rasti-Land
=== Bildung ===
Kooperative [[Gesamtschule]] mit den Schulzweigen [[Hauptschule]] und [[Realschule]] (Klasse 5–10) und [[Gymnasium]] (bis Klasse 13). Im Jahr 2003 wurde die KGS Salzhemmendorf um zwei Neubauten mit insgesamt 3.200&nbsp;m² Nutzfläche erweitert.


== Persönlichkeiten ==
|- valign="bottom"
* [[Conrad Werner Wedemeyer]] (1662–1732), geboren in Lauenstein, Oberamtmann zu Lauenstein, Erb- und Burgsasse zu Eldagsen, Herr auf Gleina (bei Mücheln), Herrengosserstedt und Billroda
| Height="12,75" | Ith-Sole-Therme Salzhemmendorf
* [[Michael Mantels]] (1683–1743), hannoverscher Gymnasiallehrer
* [[Georg Lodemann]] (1827–1893), Verwaltungsjurist, zeitweilig im damaligen Amt Lauenstein tätig
* [[Ernst Rudorff]] (1840–1916), geboren in Berlin, Komponist, Musikpädagoge und Naturschützer, lebte teilweise in Lauenstein und prägte auf Grund der hier gewonnenen Erfahrungen den Begriff „Heimatschutz“
* [[Albert Frank (Ingenieur)|Albert Frank]] (1841–1909), geboren in Lauenstein, Ingenieur für Maschinenbau und als Professor von 1895 bis 1898 Rektor der [[Technische Hochschule Hannover|Königlich Technischen Hochschule Hannover]]
* [[Georg Spiegelberg (Bankier)|Georg Spiegelberg]] (1848–1913), geboren in Lauenstein, Bankier und Kunstsammler
* [[Leo Catzenstein]] (1863–1936), geboren in Hemmendorf, praktischer Arzt in Hannover
* [[Heinrich Krüger]] (1878–1964), gestorben in Lauenstein, deutscher Literaturhistoriker und Schriftsteller
* [[B. Traven]] (1882–1969), Schriftsteller, Anarchist und Schauspieler, lebte als Otto Feige um 1900 in Wallensen
* [[Paula Blank]] (1887–1967), geboren in Wallensen, Bibliothekarin und Emigrantin
* [[Otto Kreibaum]] (1902–1985), Unternehmer, lebte in Lauenstein und gründete dort die Firma OKAL, seit 1959 Hersteller von Fertighäusern
* [[Gerda Marie Scheidl]] (1913–2005), gestorben in Salzhemmendorf, deutsche Kinderbuchautorin
* [[Wilhelm Gödecke]] (1928–2018), geboren in Hemmendorf, Politiker (CDU) und von 1959 bis 1967 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
* [[Erika Lenz]] (* 1942), geboren in Wallensen, von 1999 bis 2007 Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes
* [[Fritz Schaumann]] (1946–2017), geboren in Wallensen, Politiker (FDP) und Landtagsabgeordneter
* [[Britta Kellermann]] (* 1979), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), lebt in Salzhemmendorf
* [[Kevin Schumacher]] (* 1997), Fußballspieler


== Literatur ==
|}
* Rudolf Herrmann: ''Erläuterungen zur Geologischen Karte von Niedersachsen 1:25.000 Blatt 3923 Salzhemmendorf''. Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung 1968
<br style="clear:both" />
* ''Salzhemmendorf. Staatlich anerkannter Kurort mit Solekurbetrieb''. Salzhemmendorf 1992
* Christian Wiegand: ''Salzhemmendorf. Historische Kulturlandschaften im Landkreis Hameln-Pyrmont''. Hannover 2005


== Weblinks ==
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
{{Commonscat}}
* Markt, jeden Mittwoch vor dem Rathaus
{{Wikivoyage|Salzhemmendorf}}
* [https://www.salzhemmendorf.de/ Salzhemmendorf, offizielle Webseite]


=== Vereine ===
== Einzelnachweise ==
* Frauenchor Oldendorf
* Männerchor Oldendorf
* Young Voices und Gospel e.V.
* Salty Dance Connection
* Motor Club Osterwald
* Jugend-Spielmannszug-Lauenstein

<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- === Ehrenbürger === -->
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== -->
<!-- == Literatur == -->

== Quellen ==
<references />
<references />


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== Weblinks ==
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*[http://www.salzhemmendorf.de/ Salzhemmendorf, offizielle Webseite]
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*[http://bergort-osterwald.de/ Bergort Osterwald]
*[http://www.showcaves.com/german/de/region/Ith.html Höhlen am Ith]
*[http://www.weserbergland.com/fluss_landschaft/wandern/ithkamm.html Ith-Kamm bei Lauenstein]
*[http://www.turmbesteiger.de/seite3.htm Lönsturm auf dem Kanstein]
*[http://www.showcaves.com/german/de/karst/Ockensen.html Wasserbaum in Ockensen]
*[http://www.freilichtbuehne-osterwald.de/ Freilichtbühne Osterwald]
*[http://www.ith-sole-therme.de Badepark Ith-Sole-Therme]
*[http://www.rasti-land.de/ Freizeitpark Rasti-Land]

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[[Kategorie:Ort in Niedersachsen]]


[[Kategorie:Ort im Landkreis Hameln-Pyrmont]]
[[nl:Salzhemmendorf]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1022]]
[[Kategorie:Flecken in Niedersachsen]]

Aktuelle Version vom 27. Januar 2025, 20:37 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Salzhemmendorf
Deutschlandkarte, Position des Fleckens Salzhemmendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 4′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 52° 4′ N, 9° 35′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Hameln-Pyrmont
Höhe: 130 m ü. NHN
Fläche: 94,44 km2
Einwohner: 9233 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31020
Vorwahlen: 05186, 05153
Kfz-Kennzeichen: HM
Gemeindeschlüssel: 03 2 52 008
Adresse der
Fleckenverwaltung:
Hauptstraße 2
31020 Salzhemmendorf
Website: www.salzhemmendorf.de
Bürgermeister: Clemens Pommerening (parteilos)
Lage des Fleckens Salzhemmendorf im Landkreis Hameln-Pyrmont
KarteBad Münder am DeisterSalzhemmendorfCoppenbrüggeHessisch OldendorfHamelnEmmerthalBad PyrmontAerzenNordrhein-WestfalenLandkreis HolzmindenLandkreis HildesheimRegion HannoverLandkreis SchaumburgLandkreis Hameln-PyrmontNiedersachsen
Karte

Salzhemmendorf ist ein Flecken im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Salzhemmendorf war bis Ende 2010 ein staatlich anerkannter Kurort mit Sole-Kurbetrieb.[2]

Geografische Lage

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Das Gebiet des Fleckens Salzhemmendorf liegt innerhalb des Leineberglands im Ostteil vom Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln und ist hauptsächlich durch die Höhenzüge Ith im Westen, den Osterwald im Norden und den Thüster Berg im Osten (das so genannte Drei-Berge-Eck) geprägt. Die Ortsteile von Salzhemmendorf liegen in Höhen von 86–441 über NHN. Durch die Ortschaft fließt der südwestliche Leine-Zufluss Saale.

Der Ith als Teil einer Schichtstufenlandschaft, dessen höchste Schichtrippe der Ithkamm ist, bietet mit seinen Reliefausformungen und seiner geologischen Vielfalt einer großen Zahl von Pflanzenarten Lebensraum. Der Thüster Berg, mit dem Kanstein als höchste Erhebung, ist stark geprägt durch steile Hanglagen sowie einen großen Kalksteingehalt. Dadurch ist ein weitreichender Lebensraum für die verschiedensten Pflanzenarten entstanden. Zwischen diesen Formationen fließen windungsreich die Saale und deren Zufluss Aue. Beide Gewässer sind durch ihren Uferrandbewuchs landschaftsprägend und besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert, der trotz der extensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Gemeindegebiet erhalten bleiben sollte.

Fleckengliederung

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Blick vom Ith auf Salzhemmendorf und den Kanstein

Salzhemmendorf besteht neben der Ortschaft gleichen Namens auch aus den Ortsteilen Ahrenfeld, Benstorf, Hemmendorf, Lauenstein, Levedagsen, Ockensen, Oldendorf, Osterwald, Thüste und Wallensen. Diese elf früher eigenständigen Gemeinden und Flecken wurden mit der Gebietsreform 1973 zum Flecken Salzhemmendorf verschmolzen.[3]

Nachbargemeinden

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Der Flecken grenzt im Uhrzeigersinn an die Gemeinden bzw. Samtgemeinden Coppenbrügge (Landkreis Hameln-Pyrmont), Springe (Region Hannover), Elze, Samtgemeinde Leinebergland (beide Landkreis Hildesheim), Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf und Samtgemeinde Bodenwerder-Polle (beide Landkreis Holzminden).

Die Ortschaften sind zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. Der Ortsteil Oldendorf bestand bereits vor dem 8. Jahrhundert. Der ursprüngliche (vorchristliche) Name ist unbekannt. Das Archiv des Ortes ist seit den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verschollen. Nach der Einführung des Christentums Ende des 8. Jahrhunderts entstand in Oldendorf ein Archidiakonat durch das damalige Bistum Hildesheim. Die ältesten heute noch vorhandenen Teile der Archidiakonatskirche „St. Nicolaus“ in Oldendorf stammen aus dem Jahr 1100. Im Jahre 1701 wurde von Conrad Werner Wedemeyer die erste mit Steinkohle betriebene Feinglashütte östlich des Rheins errichtet. Die Steinkohle förderte man ganz in der Nähe im Berg Osterwald. Noch heute erinnert eine Siedlung in der Gemarkung Oldendorf mit dem Namen „Glashütte“ an diese Zeit. Hier wurde unter anderem das berühmte „Lauensteiner Glas“ hergestellt. Der Name „Lauensteiner Glas“ kommt daher, dass das Gebiet im 18. Jahrhundert zum Amt Lauenstein gehörte.

Die Kirche in Salzhemmendorf

Die Ortschaft Salzhemmendorf wird erstmals 1022 in einer Urkunde genannt. In dieser Urkunde nimmt Kaiser Heinrich II. das Hildesheimer Michaeliskloster in seinen Schutz. Das Kloster hatte eine Mühle in Salzhemmendorf.

Die Salzquellen von Salzhemmendorf wurden der Sage nach von Ziegen entdeckt. Jahrhundertelang florierte die Salzgewinnung, und die wohlhabenden Einwohner hatten sicher allen Grund, ihren Ort durch Hecken und Gräben mit vier Toren vor neidischen Feinden zu schützen.

1169 bestätigt Bischof Hermann von Hildesheim dem Zisterzienserkloster Amelungsborn Rechte an der Saline zu Hemmendorf aus einer Schenkung.[4]

Zwischen 1199 und 1206[5] wird beurkundet, dass Graf Bernhard von Poppenburg und Spiegelberg aus Wennigsen auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen[6] bei Hemmendorf verzichtet. Diese Nachricht über den Ort Wennigsen, die nur in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts im Copialbuch des Klosters Amelungsborn überliefert ist, befindet sich in einer Urkunde des Hartbert (Bischof von Hildesheim 1199–1216).[7]

Nach dem Untergang der Burg Spiegelberg etwa im Jahr 1226 wurde die Burg Lauenstein oberhalb des heutigen Ortsteils Lauenstein errichtet. Diese Burg im Besitztum der Edelleute von Homburg wird erstmals 1247 erwähnt.[8] Das Vorwerk der Burg wurde die „Knabenburg“ genannt. Die Kirche St. Margaretha wurde ursprünglich 1427 errichtet.

Die Ortsteile Benstorf, Hemmendorf und Oldendorf liegen an der Bundesstraße 1. Sie entspricht dem Verlauf des früheren Hellwegs und der Heerstraße von Aachen nach Königsberg. In Hemmendorf wurde Gericht gehalten. Auf einer Anhöhe vor Hemmendorf kann heute noch eine Gerichtslinde („Tilly-Linde“) besichtigt werden. Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Hemmendorf werden in die Jahre 854 und 997 gelegt. Die Kirche St. Vitus wurde 1166 errichtet. Hemmendorf, das durch seine schnurgerade Hauptstraße, die „Alte Heerstraße“ (Bundesstraße 1) mit fast ausschließlich giebelständigen Häusern auffällt, erhielt 1629 die Privilegien eines Fleckens sowie das Marktrecht.

Am 20. Dezember 1824 zerstörte ein Großbrand Salzhemmendorf. Von 108 Häusern wurden 103 zerstört. Landesweit wurde daraufhin zu Spenden „für die Abgebrannten in Salzhemmendorf“ aufgerufen.[9]

Zum 1000-jährigen Bestehen des Ortes 1997 wurde ein Gedenkstein auf dem Marktplatz errichtet.

Die Ortschaft Thüste besitzt den ältesten Siedlungsnamen im Flecken. Wahrscheinlich ist, dass Thüste eine Cheruskersiedlung mit dem Namen Tiusti war.

In Benstorf sind Feuersteinwerkzeuge aus der Altsteinzeit nachgewiesen.

Die Ortschaft Wallensen war bereits 1351 mit Stadtrechten ausgestattet worden. Erwähnt wird sie erstmals 1068 in einer Schenkungsurkunde.

In der Nacht vom 27. auf den 28. August 2015 kam es zu einem fremdenfeindlichen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft. Durch glückliche Umstände kamen keine Personen zu Schaden. Die drei Täter wurden vom Landgericht Hannover wegen versuchten Mordes zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.[10]

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1973 wurden die bisher selbständigen Gemeinden und Flecken Ahrenfeld, Hemmendorf (Flecken), Lauenstein (Flecken), Levedagsen, Ockensen, Oldendorf, Osterwald, Thüste und Wallensen (Flecken) eingegliedert.[11]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1961 1970 1990 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 12.510 12.107 10.943 11.181 10.932 10.500 9.881 9.297

(Einwohnerzahlen: 1961: 6. Juni, 1970: 27. Mai, jeweils der heutige Gebietsstand[11], ab 1990: jeweils am 31. Dezember[12])

Der Rat des Fleckens Salzhemmendorf besteht aus 24 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 9.001 und 10.000 Einwohnern.[13] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 24 in der Kommunalwahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister im Rat stimmberechtigt.

Wahl zum Rat 2021
Wahlbeteiligung: 56,51 %
 %
40
30
20
10
0
35,01 %
25,08 %
16,61 %
8,36 %
7,39 %
5,28 %
2,27 %

Aus dem Ergebnis der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[14]

Wählergruppen: AB= Aktive Bürger, WLP= Wir.Lokal.Politik

(Stand: Kommunalwahlen 2021)

Hauptamtlicher Bürgermeister des Fleckens Salzhemmendorf ist Clemens Pommerening (parteilos). Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 12. September 2021 wurde er mit 88,67 Prozent der Stimmen und ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,85 Prozent.[15]

Die Ortsteile des Fleckens Salzhemmendorf werden durch insgesamt 57 Ortsratsmitglieder in sieben Ortsräten vertreten. Seit der Kommunalwahl 2021 verteilen diese sich wie folgt:

Ortsteile SPD CDU Grüne FDP WG
Benstorf 2 1 - - 2* 5
Hemmendorf 5 - - - - 5
Lauenstein 4 2 2 1 - 9
Oldendorf 3 5 1 - - 9
Osterwald 2 1 - - 4** 7
Salzhemmendorf 4 3 3 1 - 11
Wallensen 6 3 1 1 - 11
26 15 7 3 6 57

*Aktive Bürger, **Wir.Lokal.Politik

Das Wappen des Fleckens zeigt auf blauen Grund in der linken Hälfte (heraldisch rechts) einen silbernen Löwen mit roter Krone als Zeichen des Grafen von Everstein. Auf der anderen Seite ist auf rotem Grund ein goldener Löwe dargestellt. Dies ist das Zeichen der Edelherren von Homburg. Diese Hälfte ist mit einer blau-silbernen Einfassung umgeben.

Partnerschaften

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Partnergemeinde des Fleckens war von 1991 bis 2011 die ehemalige Gemeinde Arcen und Velden in den Niederlanden. Diese zählt nach einer Gebietsreform inzwischen zur Stadt Venlo, sodass die Partnerschaft in eine freundschaftliche Beziehung umgewandelt wurde. Eine Partnerschaft mit der Stadt Benneckenstein wurde nach einer Neustrukturierung zur Stadt Oberharz am Brocken im Jahr 2010 aufgelöst.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Besucherbergwerk Hüttenstollen
Tilly-Linde bei Hemmendorf
  • Osterwaldbühne, eine im Wald am Dorfrand von Osterwald gelegene Freilichtbühne mit 613 Sitzplätzen. Die Darsteller sind einheimische Amateurschauspieler. Von Ende Mai bis Anfang September finden Aufführungen auf der Bühne im Freien statt. Im Winter spielt das Freizeitensemble in einem eigenen „Studiotheater“ mit 77 Sitzplätzen.[17]

Naturdenkmäler

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  • Tilly-Linde in Hemmendorf, eine nördlich des Dorfes an einem Feldweg freistehende alte Gerichtslinde.[18]
  • Solequelle in Salzhemmendorf, eine aus einem wuchtigen Dolomit-Stein sprudelnde natürliche Solequelle. Heute geschützt eingebettet im sogenannten „Brunnenhaus“.[19]
  • Höhlen am Ith; sechs Naturhöhlen in den Dolomitklippen des Bergrückens: Rothesteinhöhle, Kinderhöhle, Soldatenhöhle, Töpferhöhle, Nasensteinhöhle und Bärenhöhle. (Verarbeitet wurde der Dolomit in der Dolomitwerk Salzhemmendorf GmbH[20]).

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Markt, jeden Mittwoch vor dem Rathaus
  • Konzertreihe OrgelPUNKT im Kirchenkreis Saaletal
  • Konzertreihe Saaletaler Orgelrundfahrt

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Ortsteil Oldendorf befindet sich ein Haltepunkt („Osterwald“) der Bahnstrecke Elze–Löhne. Für den Güterverkehr besteht in Salzhemmendorf Anschluss auf der Bahnstrecke Voldagsen–Delligsen.

Kooperative Gesamtschule mit den Schulzweigen Hauptschule und Realschule (Klasse 5–10) und Gymnasium (bis Klasse 13). Im Jahr 2003 wurde die KGS Salzhemmendorf um zwei Neubauten mit insgesamt 3.200 m² Nutzfläche erweitert.

Persönlichkeiten

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  • Conrad Werner Wedemeyer (1662–1732), geboren in Lauenstein, Oberamtmann zu Lauenstein, Erb- und Burgsasse zu Eldagsen, Herr auf Gleina (bei Mücheln), Herrengosserstedt und Billroda
  • Michael Mantels (1683–1743), hannoverscher Gymnasiallehrer
  • Georg Lodemann (1827–1893), Verwaltungsjurist, zeitweilig im damaligen Amt Lauenstein tätig
  • Ernst Rudorff (1840–1916), geboren in Berlin, Komponist, Musikpädagoge und Naturschützer, lebte teilweise in Lauenstein und prägte auf Grund der hier gewonnenen Erfahrungen den Begriff „Heimatschutz“
  • Albert Frank (1841–1909), geboren in Lauenstein, Ingenieur für Maschinenbau und als Professor von 1895 bis 1898 Rektor der Königlich Technischen Hochschule Hannover
  • Georg Spiegelberg (1848–1913), geboren in Lauenstein, Bankier und Kunstsammler
  • Leo Catzenstein (1863–1936), geboren in Hemmendorf, praktischer Arzt in Hannover
  • Heinrich Krüger (1878–1964), gestorben in Lauenstein, deutscher Literaturhistoriker und Schriftsteller
  • B. Traven (1882–1969), Schriftsteller, Anarchist und Schauspieler, lebte als Otto Feige um 1900 in Wallensen
  • Paula Blank (1887–1967), geboren in Wallensen, Bibliothekarin und Emigrantin
  • Otto Kreibaum (1902–1985), Unternehmer, lebte in Lauenstein und gründete dort die Firma OKAL, seit 1959 Hersteller von Fertighäusern
  • Gerda Marie Scheidl (1913–2005), gestorben in Salzhemmendorf, deutsche Kinderbuchautorin
  • Wilhelm Gödecke (1928–2018), geboren in Hemmendorf, Politiker (CDU) und von 1959 bis 1967 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
  • Erika Lenz (* 1942), geboren in Wallensen, von 1999 bis 2007 Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes
  • Fritz Schaumann (1946–2017), geboren in Wallensen, Politiker (FDP) und Landtagsabgeordneter
  • Britta Kellermann (* 1979), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), lebt in Salzhemmendorf
  • Kevin Schumacher (* 1997), Fußballspieler
  • Rudolf Herrmann: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Niedersachsen 1:25.000 Blatt 3923 Salzhemmendorf. Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung 1968
  • Salzhemmendorf. Staatlich anerkannter Kurort mit Solekurbetrieb. Salzhemmendorf 1992
  • Christian Wiegand: Salzhemmendorf. Historische Kulturlandschaften im Landkreis Hameln-Pyrmont. Hannover 2005
Commons: Salzhemmendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Salzhemmendorf – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Niedersächsischer Landtag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/3359: Kleine Anfrage „Welchen Stellenwert haben Prädikate wie „staatlich anerkannter Luftkurort“ speziell für den Heidetourismus und die Tourismuswirtschaft in Niedersachsen?“ (PDF; 102 kB). Abgerufen am 23. März 2011.
  3. Zur Gebietsreform in Niedersachsen vgl. Blazek, Matthias: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, ibidem-Verlag: Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
  4. Flecken Salzhemmendorf - Geschichte der Saline Salzhemmendorf. In: salzhemmendorf.de. 13. Januar 2012, abgerufen am 17. April 2016.
  5. 750 Jahre Wennigsen 1200–1950, hrsg. vom Vorbereitenden Ausschuss für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen, gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstätten Hannover, S. 8.
  6. Flecken Salzhemmendorf - Bedeutung der Ortsnamen. In: salzhemmendorf.de. 13. Januar 2012, abgerufen am 17. April 2016.
  7. Liste der Bischöfe von Hildesheim. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  8. Zimmermann, Margret; Kensche, Hans; u. a.: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, Lax, Hildesheim 1998, S. 95 f. ISBN 3-8269-6280-X.
  9. Ausführlich: Blazek, Matthias: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 191 f., ISBN 978-3-00-019837-3.
  10. „Fast jeden Tag werden in Deutschland Asylbewerberheime angegriffen.“ tachles, 21. März 2016
  11. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 195.
  12. Regionalstatistische Datenbank, Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen LSKN-Online
  13. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten (Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de, abgerufen am 12. November 2014
  14. Ergebnis Kommunalwahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  15. Wahl des/der Bürgermeisters/in Flecken Salzhemmendorf. 12. September 2021, abgerufen am 24. Juni 2022.
  16. Freundschaft ja – aber Aus für Städtepartnerschaften, Dewezet.de 11. Februar 2011, archiviert auf Webcite (Memento vom 11. Februar 2011 auf WebCite).
  17. Offizielle Website
  18. Tilly-Linde auf der Gemeindewebseite von Salzhemmendorf
  19. Brunnenhaus auf der Gemeindewebseite von Salzhemmendorf
  20. Hakenberg, Walther. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 445.
  21. Naturerlebnisbad Lauenstein – Flecken Salzhemmendorf. Abgerufen am 25. September 2019.