„Mark Shuttleworth“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Raumfahrer |
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<!-- Erstellt nach [[Wikipedia:Formatvorlage Raumfahrer]] --> |
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| name = '''Mark Shuttleworth''' |
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| foto = Mark Shuttleworth by Martin Schmitt.jpg |
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| land = [[Südafrika]] |
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| colspan="2" align="center"| '''Mark Shuttleworth''' |
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| behörde = privat |
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| auswahl = 5. Dezember 2001 |
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| colspan="2" align="center" | [[Bild:Shuttleworth_big_NASA.jpg|200px|Mark Shuttleworth]] |
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| anzahl_flüge = 1 |
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| erster_start = 25. April 2002 |
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| Land: || Südafrika (privat) |
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| letzte_landung = 5. Mai 2002 |
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| dauer = 9d 21h 25min |
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| Datum Auswahl: || 5. Dezember 2001 |
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| 1.Mission = Sojus TM-34 |
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| 2.Mission = |
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| Anzahl Raumflüge: || 1 |
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| ausgeschieden = |
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| Start erster Raumflug: || 25. April 2002 |
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| Landung letzter Raumflug: || 5. Mai 2002 |
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| Gesamtdauer: || 9d 21h 25min |
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| [[Extra-vehicular Activity|EVA]]-Anzahl: || 0 |
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| Raumflüge: || |
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* [[Sojus TM-34]]/<br />[[Sojus TM-33]] (2002) |
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| ausgeschieden: || Mai 2002 |
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'''Mark Richard Shuttleworth''' (* [[18. September]] [[1973]] in [[Welkom]], [[Freistaat (Provinz)|Provinz Freistaat]], [[Südafrika]]) ist ein südafrikanischer Unternehmer und Multimillionär. Bekannt wurde er als erster [[Afrikaner]] im Weltraum und als zweiter [[Weltraumtourismus|Weltraumtourist]]. |
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'''Mark Richard Shuttleworth''' (* [[18. September]] [[1973]] in [[Welkom]], [[Freistaat (Provinz)|Provinz Freistaat]], [[Südafrika]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britisch]]-[[südafrika]]nischer Unternehmer. Bekannt wurde er als erster Afrikaner im Weltraum (dies verlieh ihm in Südafrika den Spitznamen '''Afronaut''') und als zweiter [[Weltraumtourismus|Weltraumtourist]] sowie als Begründer des [[Ubuntu (Betriebssystem)|Ubuntu]]-Projekts. |
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Shuttleworth wurde in der Goldminenstadt Welkom geboren. Nach wenigen Jahren zogen Marks Eltern, Richard und Ronelle, nach [[Kapstadt]] ([[Westkap|Provinz Westkap]]), weil sein Vater dort eine Stelle als Chirurg fand. Dort besuchte Mark zunächst das private Diocesan College. ''Die Knabenschule wird manchmal auch als Bishops High School bezeichnet, weil Bishops (so nennt sie sich selbst) einst von einem [[Anglikanismus|anglikanischen]] Bischof gegründet wurde.'' Nach seinem Abitur im Jahre 1991, begann er an der University of Cape Town (UCT), Südafrikas ältester Universität, Betriebswirtschaft und Informatik zu studieren. 1996 erhielt er von der UCT ein [[Bachelor|Bakkalaureus]]-Diplom. |
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== Leben == |
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Mark hatte erst an der Uni das [[Internet]] kennengelernt. Trotzdem hatte er sofort erkannt, welche Chancen es bietet. Während seines letzten Studienjahres gründete er im Dezember 1995 sein (erstes) Unternehmen: [[Thawte|Thawte Consulting]], das er von der elterlichen Garage aus leitete, beriet zunächst lokale Geschäftskunden in Fragen des Internet. Bald spezialisierte es sich auf Web-Sicherheit. Heute ist es weltweit führend in der Vergabe sogenannter [[Digitales Zertifikat|digitaler Zertifikate]]. Kurz vor dem Zusammenbruch von [[Dotcom|Internet-Unternehmen]] an der Börse ([[Dotcom-Blase]]) verkaufte Shuttleworth genau vier Jahre nach dessen Gründung Thawte im Dezember 1999 für geschätzte 500 Millionen US-Dollar an die US-Firma [[VeriSign]]. |
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Shuttleworth wurde in der Goldminenstadt [[Welkom]] geboren. Nach wenigen Jahren zogen Shuttleworths Eltern, Richard und Ronelle, nach [[Kapstadt]] ([[Westkap|Provinz Westkap]]), weil sein Vater dort eine Stelle als Chirurg fand. Dort besuchte Shuttleworth zunächst das private Diocesan College. Nach seinem Abitur im Jahr 1991 begann er an der [[Universität Kapstadt]] (UCT), Südafrikas ältester Universität, Betriebswirtschaft und Informatik zu studieren. 1996 erhielt er von der UCT einen [[Bachelor]]-Abschluss. |
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Seit 1995 arbeitet er an der [[Linux]]-Distribution ''[[Debian]]'' als Entwickler mit. Während seines letzten Studienjahres gründete er im Dezember 1995 sein erstes Unternehmen: [[Thawte]] Consulting, das er von der elterlichen Garage aus leitete. Es beriet zunächst lokale Geschäftskunden in Fragen des Internets, spezialisierte sich dann auf Web-Sicherheit und ist heute weltweit führend in der Vergabe [[Digitales Zertifikat|digitaler Zertifikate]]. Kurz vor dem Zusammenbruch von Internet-Unternehmen an der Börse ([[Dotcom-Blase]]) verkaufte Shuttleworth genau vier Jahre nach dessen Gründung Thawte im Dezember 1999 für geschätzte 500 Millionen US-Dollar an das US-amerikanische Unternehmen [[Verisign]]. Bereits im September 2000 rief Shuttleworth die Firma HBD Venture Capital ins Leben. Der Name ist die Abkürzung einer Bezeichnung, die englische Seefahrer früher verwendeten, um noch nicht kartografierte Gebiete zu kennzeichnen: ''[[Hic sunt dracones|Here Be Dragons]]'' (deutsch: hier seien Drachen). Die Risikobeteiligungsgesellschaft investiert in innovative südafrikanische Unternehmen. |
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Bereits im September 2000 rief Shuttleworth die Firma HBD Venture Capital – der Name ist die Abkürzung einer Bezeichnung, die englische Seefahrer früher verwendeten, um noch nicht kartografierte Gebiete zu kennzeichnen: Here Be Dragons (deutsch: hier leben Ungeheuer) – ins Leben, eine Risikobeteiligungsgesellschaft, die in südafrikanische innovative Unternehmen investiert. Wenig später folgte The Shuttleworth Foundation (TSF), eine gemeinnützige Organisation, die Bildungsprojekte in Südafrika fördert. Die TSF hob gleich nach ihrer Entstehung die sogenannten [[Freedom Toaster]] aus der Taufe. Fahrkartenautomaten ähnlich, kann man an öffentlich zugänglichen Plätzen [[Open Source|Open-Source]]-Software auf CDs brennen, weil in Südafrika das Telekommunikationsnetz teilweise recht rudimentär ist. |
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{{Anker|Shuttleworth Foundation}} |
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Am [[25. April]] [[2002]] flog er als Tourist mit der [[Russland|russischen]] [[Sojus TM-34]] in den Weltraum. Zwei Tage später dockte die [[Sojus (Raumkapsel)|Sojus-Kapsel]] an der [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation (ISS)]] an, wo Shuttleworth sich acht Tage aufhielt und unter anderem an verschiedenen Experimenten zur [[Aids]]- und [[Gen]]forschung teilnahm. Am [[5. Mai]] kehrte er mit [[Sojus TM-33]] zur [[Erde]] zurück. Für den Flug bezahlte er rund 20 Millionen US-Dollar und musste sich ungefähr ein Jahr vorbereiten, davon sieben Monate im so genannten [[Sternenstädtchen]] in [[Moskau]]. |
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Wenig später folgte The Shuttleworth Foundation (TSF), eine gemeinnützige Organisation, die Bildungsprojekte in Südafrika fördert. TSF hob gleich nach ihrer Entstehung die so genannten [[Freedom Toaster]] aus der Taufe. Fahrkartenautomaten ähnlich, kann man an öffentlich zugänglichen Plätzen [[Open Source|Open-Source]]-Software auf CDs brennen, weil in Südafrika das Telekommunikationsnetz teilweise ziemlich rudimentär ist. |
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Mark Shuttleworth verließ Kapstadt im Februar 2001 und lebt seitdem auf der [[Isle of Man]]. Im Frühjahr 2004 gründete er dort sein nächstes Unternehmen, [[Canonical]] Limited. Dieses sponsert die auf Debian basierende Linux-Distribution ''[[Ubuntu (Betriebssystem)|Ubuntu]]'' und weitere Projekte aus dem Open-Source-Bereich. Langfristig profitabel sollte Canonical durch das Anbieten kostenpflichtiger Unterstützung für diese Software werden. Seine enge Bindung an das Debian-Projekt dokumentierte Shuttleworth durch seine Teilnahme an mehreren der jährlichen [[DebConf|Debian-Konferenzen]]. Canonical beschäftigte im Jahr 2007 neben etwa 20 Debian-Entwicklern auch Programmierer der Linux-Projekte [[Gnome]] und [[K Desktop Environment|KDE]], deren Schirmherrschaft Shuttleworth im Oktober 2006 übernommen hatte. |
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Mark Shuttleworth lebt heute in [[London]]. |
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Shuttleworth besitzt die britische und die südafrikanische Staatsbürgerschaft, ist ledig und kinderlos. |
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Er gründete die Firma [[Canonical]], die die Linux-Distribution [[Ubuntu]] sponsert und kostenpflichtige Unterstützung anbietet, aber auch kostenlos CDs verschickt. Ein weiteres von ihm gegründetes Projekt zur Verbreitung von [[Open Source|Open-Source]]-Software sind die so genannten [[Freedom Toaster]]. |
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== Der Flug ins All == |
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[[Datei:Shuttleworth big NASA.jpg|mini|Shuttleworth in der ISS]] |
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Shuttleworth hatte schon immer davon geträumt, einmal ins All fliegen zu können. Hatte er zunächst angenommen, diese Möglichkeit böte sich erst, wenn die Raumfahrt für Jedermann möglich sei, sah er seine Chance gekommen, als [[Dennis Tito]] im April 2001 der erste Weltraumtourist wurde. Er nahm mit [[Space Adventures]] Kontakt auf, einem privaten US-Unternehmen zur Förderung des Raumfahrttourismus, das bereits Titos Flug ermöglicht hatte. Er wandte sich auch an Tito selbst, telefonierte mehrmals mit ihm und besuchte ihn im Juni 2001. Einen Monat später nahm Shuttleworth im [[Swjosdny Gorodok|Sternenstädtchen]] bei Moskau sein siebenmonatiges Training auf, nachdem er alle medizinischen Tests bestanden hatte. Ein halbes Jahr später wurde der endgültige Vertrag über seinen Mitflug zur [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation (ISS)]] unterzeichnet. |
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Am 25. April 2002 startete Shuttleworth als Mitglied der dritten ISS-Gastmannschaft mit der russischen [[Sojus TM-34]] in den Weltraum. Zwei Tage später machte das [[Sojus (Raumschiff)|Sojus-Raumschiff]] an der Raumstation fest, wo seit Dezember 2001 die [[ISS-Expedition 4|vierte Langzeitbesatzung]] lebte und arbeitete. |
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Shuttleworth hatte nicht nur für Flug und Ausbildung rund 20 Millionen US-Dollar bezahlt, er war auch für die Kosten der fünf Experimente aufgekommen, die er während seines achttägigen Aufenthalts durchführte. An einem der Vorhaben waren auch deutsche Wissenschaftler vom [[Max-Planck-Institut für Biochemie]] beteiligt. Sie hatten mit der südafrikanischen University of Port Elizabeth das Experiment SPC (Soluble Protein Crystallization) zur Erforschung von Eiweißkristallen entwickelt. Daneben standen sowohl Meeresbeobachtung als auch Forschung an Stammzellen und am Herz-Kreislauf-System auf dem Programm. Außerdem hielt Shuttleworth eine Unterrichtsstunde mit mathematisch-wissenschaftlichem Schwerpunkt, die rund einhunderttausend Schüler in Südafrika verfolgten. Am 5. Mai kehrte er mit [[Sojus TM-33]] zur Erde zurück. |
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Der [[Asteroid]] [[(14310) Shuttleworth]] wurde am 9. August 2006 nach ihm benannt. |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste der Raumfahrer]] |
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* [[SABDFL]] |
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*[[Liste der Raumfahrer]] |
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*[[Liste der bemannten Raumfahrtmissionen]] |
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*[[Liste bemannter Missionen zur Internationalen Raumstation]] |
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*[[Liste der Sojus-Missionen]] |
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*[[Sojus (Rakete)]] |
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*[[Russische Raumfahrt]] |
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*[[Geschichte der Raumfahrt]] |
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*[[Ubuntu]] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Mark Shuttleworth|Mark Shuttleworth}} |
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* [ |
* [https://www.markshuttleworth.com/ Homepage / Blog von Mark Shuttleworth] (englisch) |
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* NASA: [https://spaceflight.nasa.gov/station/crew/exp4/taxi4/shuttleworth.html Biografie] (englisch) |
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* [http://www.shuttleworthfoundation.org/ Webseite der Shuttleworth Foundation] (englisch) |
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* spacefacts.de: [http://spacefacts.de/bios/international/german/shuttleworth_mark.htm Kurzbiografie] |
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* [http://www.firstafricaninspace.com/ Webseite über Mark Shuttleworths Raumflug] (englisch) |
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* [http://www.firstafricaninspace.com/ Website über Mark Shuttleworths Raumflug] (englisch) |
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* heise.de: [https://www.heise.de/open/artikel/72844 Interview mit Mark Shuttleworth als Ubuntu-Initiator] |
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[[Kategorie:Raumfahrer (Vereinigtes Königreich)]] |
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[[th:มาร์ค ชัทเทิลเวิร์ธ]] |
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[[zh:马克·舍特尔沃斯]] |
Aktuelle Version vom 7. Dezember 2023, 18:05 Uhr
Mark Shuttleworth | |
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![]() | |
Land | Südafrika |
Organisation | privat |
ausgewählt | 5. Dezember 2001 |
Einsätze | 1 Raumflug |
Start | 25. April 2002 |
Landung | 5. Mai 2002 |
Zeit im Weltraum | 9d 21h 25min |
Raumflüge | |
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Mark Richard Shuttleworth (* 18. September 1973 in Welkom, Provinz Freistaat, Südafrika) ist ein britisch-südafrikanischer Unternehmer. Bekannt wurde er als erster Afrikaner im Weltraum (dies verlieh ihm in Südafrika den Spitznamen Afronaut) und als zweiter Weltraumtourist sowie als Begründer des Ubuntu-Projekts.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Shuttleworth wurde in der Goldminenstadt Welkom geboren. Nach wenigen Jahren zogen Shuttleworths Eltern, Richard und Ronelle, nach Kapstadt (Provinz Westkap), weil sein Vater dort eine Stelle als Chirurg fand. Dort besuchte Shuttleworth zunächst das private Diocesan College. Nach seinem Abitur im Jahr 1991 begann er an der Universität Kapstadt (UCT), Südafrikas ältester Universität, Betriebswirtschaft und Informatik zu studieren. 1996 erhielt er von der UCT einen Bachelor-Abschluss.
Seit 1995 arbeitet er an der Linux-Distribution Debian als Entwickler mit. Während seines letzten Studienjahres gründete er im Dezember 1995 sein erstes Unternehmen: Thawte Consulting, das er von der elterlichen Garage aus leitete. Es beriet zunächst lokale Geschäftskunden in Fragen des Internets, spezialisierte sich dann auf Web-Sicherheit und ist heute weltweit führend in der Vergabe digitaler Zertifikate. Kurz vor dem Zusammenbruch von Internet-Unternehmen an der Börse (Dotcom-Blase) verkaufte Shuttleworth genau vier Jahre nach dessen Gründung Thawte im Dezember 1999 für geschätzte 500 Millionen US-Dollar an das US-amerikanische Unternehmen Verisign. Bereits im September 2000 rief Shuttleworth die Firma HBD Venture Capital ins Leben. Der Name ist die Abkürzung einer Bezeichnung, die englische Seefahrer früher verwendeten, um noch nicht kartografierte Gebiete zu kennzeichnen: Here Be Dragons (deutsch: hier seien Drachen). Die Risikobeteiligungsgesellschaft investiert in innovative südafrikanische Unternehmen.
Wenig später folgte The Shuttleworth Foundation (TSF), eine gemeinnützige Organisation, die Bildungsprojekte in Südafrika fördert. TSF hob gleich nach ihrer Entstehung die so genannten Freedom Toaster aus der Taufe. Fahrkartenautomaten ähnlich, kann man an öffentlich zugänglichen Plätzen Open-Source-Software auf CDs brennen, weil in Südafrika das Telekommunikationsnetz teilweise ziemlich rudimentär ist.
Mark Shuttleworth verließ Kapstadt im Februar 2001 und lebt seitdem auf der Isle of Man. Im Frühjahr 2004 gründete er dort sein nächstes Unternehmen, Canonical Limited. Dieses sponsert die auf Debian basierende Linux-Distribution Ubuntu und weitere Projekte aus dem Open-Source-Bereich. Langfristig profitabel sollte Canonical durch das Anbieten kostenpflichtiger Unterstützung für diese Software werden. Seine enge Bindung an das Debian-Projekt dokumentierte Shuttleworth durch seine Teilnahme an mehreren der jährlichen Debian-Konferenzen. Canonical beschäftigte im Jahr 2007 neben etwa 20 Debian-Entwicklern auch Programmierer der Linux-Projekte Gnome und KDE, deren Schirmherrschaft Shuttleworth im Oktober 2006 übernommen hatte.
Shuttleworth besitzt die britische und die südafrikanische Staatsbürgerschaft, ist ledig und kinderlos.
Der Flug ins All
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Shuttleworth hatte schon immer davon geträumt, einmal ins All fliegen zu können. Hatte er zunächst angenommen, diese Möglichkeit böte sich erst, wenn die Raumfahrt für Jedermann möglich sei, sah er seine Chance gekommen, als Dennis Tito im April 2001 der erste Weltraumtourist wurde. Er nahm mit Space Adventures Kontakt auf, einem privaten US-Unternehmen zur Förderung des Raumfahrttourismus, das bereits Titos Flug ermöglicht hatte. Er wandte sich auch an Tito selbst, telefonierte mehrmals mit ihm und besuchte ihn im Juni 2001. Einen Monat später nahm Shuttleworth im Sternenstädtchen bei Moskau sein siebenmonatiges Training auf, nachdem er alle medizinischen Tests bestanden hatte. Ein halbes Jahr später wurde der endgültige Vertrag über seinen Mitflug zur Internationalen Raumstation (ISS) unterzeichnet.
Am 25. April 2002 startete Shuttleworth als Mitglied der dritten ISS-Gastmannschaft mit der russischen Sojus TM-34 in den Weltraum. Zwei Tage später machte das Sojus-Raumschiff an der Raumstation fest, wo seit Dezember 2001 die vierte Langzeitbesatzung lebte und arbeitete.
Shuttleworth hatte nicht nur für Flug und Ausbildung rund 20 Millionen US-Dollar bezahlt, er war auch für die Kosten der fünf Experimente aufgekommen, die er während seines achttägigen Aufenthalts durchführte. An einem der Vorhaben waren auch deutsche Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Biochemie beteiligt. Sie hatten mit der südafrikanischen University of Port Elizabeth das Experiment SPC (Soluble Protein Crystallization) zur Erforschung von Eiweißkristallen entwickelt. Daneben standen sowohl Meeresbeobachtung als auch Forschung an Stammzellen und am Herz-Kreislauf-System auf dem Programm. Außerdem hielt Shuttleworth eine Unterrichtsstunde mit mathematisch-wissenschaftlichem Schwerpunkt, die rund einhunderttausend Schüler in Südafrika verfolgten. Am 5. Mai kehrte er mit Sojus TM-33 zur Erde zurück.
Der Asteroid (14310) Shuttleworth wurde am 9. August 2006 nach ihm benannt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage / Blog von Mark Shuttleworth (englisch)
- NASA: Biografie (englisch)
- spacefacts.de: Kurzbiografie
- Website über Mark Shuttleworths Raumflug (englisch)
- heise.de: Interview mit Mark Shuttleworth als Ubuntu-Initiator
Personendaten | |
---|---|
NAME | Shuttleworth, Mark |
ALTERNATIVNAMEN | Shuttleworth, Mark Richard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britisch-südafrikanischer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 18. September 1973 |
GEBURTSORT | Welkom, Provinz Freistaat, Südafrika |