„Streifenwagen“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Einsatzfahrzeug der Polizei '''Streifenwagen.''' Zu militärischen Funkwagen siehe [[Mobile Funkstelle]], zur US-amerikanischen Fernsehserie siehe [[Streifenwagen 2150]].}} |
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{{Deutschlandlastig}} |
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[[Datei:VW Passat Polizei Norderney.jpg|mini|Einsatzfahrzeug mit gelben Markierungen, [[Norderney]]]] |
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[[Datei:Polizei Sachsen VW Passat.JPG|mini|Streifenwagen [[VW Passat B6]] in blau-silberner Farbgebung in [[Dresden]]]] |
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Ein '''Streifenwagen''' (oder ''Polizeiwagen'') ist ein [[Einsatzfahrzeug]] der [[Polizei]]. Die Bezeichnung ''Streifenwagen'' wurde durch den [[Streifendienst]] der zu Fuß „streifenden“ [[Polizeivollzugsbeamter|Polizeivollzugsbeamten]] geprägt. Die offizielle Bezeichnung in [[Österreich]] ist '''Streifenkraftwagen''' ''(StKW).''<ref>''Richtlinien für das Fahrzeugwesen (Fzw-R)'' in der geltenden Fassung des [[Erlass (Verwaltungsrecht)|Erlasses]] ''GZ: [[Bundesministerium für Inneres|BMI]]-RS1200/0219/IV/1/d/2005,'' ohne Datum, hier: ''1.2 Abkürzungsverzeichnis,'' S. 3. ([http://www.polizeigewerkschaft-fsg.at/downloads/FZ-RL.pdf Online] (PDF; 35 kB) auf der Website der ''[[Polizeigewerkschaft (Österreich)|Polizeigewerkschaft]]-FSG,'' abgerufen am 1. August 2018).</ref> |
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Ein '''Streifenwagen''' (eigentlich: Polizei-Einsatzfahrzeug; veraltet: ''Funkstreifenwagen'' oder [[Peterwagen]]) ist ein [[Einsatzfahrzeug]] der [[Polizei]]. |
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Mit der Ausstattung der Polizei durch [[Automobil]]e wurde sie auf die Fahrzeuge übertragen und gebräuchlich. Neben den Streifenwagen gibt es noch weitere [[Polizeifahrzeug]]e für andere Aufgaben. Als noch nicht alle Streifenwagen über [[Funktechnik]] verfügten, unterschied man Streifenwagen ''(StW)'' und '''Funk(streifen)wagen''' ''(FuStW),'' teils auch als '''Funkstreifenkraftwagen''' ''(FuStKW).'' Daneben sind vereinzelt weitere regionale Bezeichnungen bekannt. |
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Der Begriff '''Streifenwagen''' wurde durch den [[Streifendienst]] der [[Polizeivollzugsbeamter|Polizeivollzugsbeamten]] geprägt. Mit der Ausstattung der Polizei durch [[Automobil|Automobile]] wurde dieser Begriff auf die Fahrzeuge übertragen und gebräuchlich. |
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[[Bild:German police cars (aka).jpg|thumb|300px|Deutsche Streifenwagen]] |
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==Typische Streifenwagen== |
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Streifenwagen sind in Deutschland in der Regel [[Limousine|Limousinen]] und [[Kombinationskraftwagen|Kombifahrzeuge]] der automobilen Mittel- oder oberen Mittelklasse sowie [[Kleinbus|Kleinbusse]]. Selten werden auch Fahrzeuge der [[Autokompaktklasse|Kompaktklasse]] oder [[Kleinwagen]] eingesetzt. Streifenwagen der [[Autobahnpolizei]] waren oder sind in seltenen Fällen, auch [[Sportwagen]]. In den [[Niederlande|Niederlanden]] wurden Fahrzeuge des Typs [[Porsche 911]], sogar als [[Cabrio]] eingesetzt, in Italien wurde der [[Polizia Stradale]] erst vor Kurzem ein [[Lamborghini Gallardo]] von [[Lamborghini]] zur Verfügung gestellt. In Deutschland wurden Sportwagen nur selten als Streifenwagen genutzt (z.B. [[Porsche 924]] und [[Porsche 993]]). |
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== Geschichte == |
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Bis auf das Saarland, daß überwiegend französische Marken als Streifenwagen einsetzt, werden von den Polizeien der anderen deutschen Bundesländer einheimische Marken bevorzugt. |
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[[Datei:Polizeifahrzeug der Stadtpolizei Akron, Ohio, 1899.jpg|mini|Polizeifahrzeug der Stadtpolizei Akron, Ohio, 1899.]] |
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[[Datei:Fifteen uniformed policemen gather around a police car adjacent to the Venice Police Station, ca.1920.jpg|mini|15 Polizeibeamte versammeln sich um ein Polizeifahrzeug vor der Venice Police Station, ca. 1920]] |
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Das erste Kraftfahrzeug einer Polizeibehörde war ein [[Batteriebus]] der Stadtpolizei von [[Akron]] ([[Ohio]]), der 1899 in Dienst gestellt, aber bereits im August 1900 während des [[Akron-Aufruhr]]s vom [[Mob]] entwendet und in den [[Ohio-Erie-Kanal]] gekippt wurde. |
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Erste Streifenwagen wurden in den weitflächigen Großstädten des amerikanischen Westens eingeführt. Die ersten beiden Städte, in denen systematisch Streifenwagen erprobt wurden, waren [[Kansas City (Missouri)|Kansas City/Missouri]] und [[Berkeley]]/[[Kalifornien]]. Hintergrund waren ausufernde Vorstädte, in denen die Fußstreife nicht mehr als adäquate Taktik zur Verhinderung und Verfolgung von Verbrechen angesehen wurde. Weitere Städte waren [[Detroit]] (1912) und [[Los Angeles]] (1913). Im April 1918 unterhielt die Detroiter Polizei 150 Streifenwagen, jeweils mit einem uniformierten und einem in zivil bekleideten Beamten besetzt.<ref>Fosdick, S. 309ff.</ref> 1919 besaß das [[New York City Police Department]] 33 Streifenwagen, 1925 bereits 100. Die ersten Fahrzeuge wurden noch als ''Squadron cars'' oder ''Squad cars'' (abgeleitet von [[Schwadron]]) bezeichnet, da sie eine größere Anzahl von Polizisten transportieren konnten. In [[Berlin]] setzte die [[Sicherheitspolizei (Weimarer Republik)|preußische Schutzpolizei]] ab Mitte der 1920er Jahre so genannte Schnellpatrouillenwagen ein. 1926 verfügten die 15 Berliner [[Überfallkommando]]s über 31 Schnellpatrouillenwagen. Die [[Dresden|Dresdner]] Polizei besaß zu diesem Zeitpunkt bereits 14 Streifenkraftwagen.<ref>Oswald, S. 14</ref> |
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==Farbgebung== |
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[[Image:Polizeihamburg.jpg|thumb|Neues Design]] |
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Die Karosserie deutscher Streifenwagen war in der Vergangenheit oft weiß lackiert, wobei die beweglichen Teile wie Türen, Motorhaube und Kofferraumdeckel grün lackiert oder foliert waren. Eine weitere Variante war eine komplett weiße Karosserie mit einem grünen Streifen im Seitenbereich (Bauchbinde) über die gesamte Fahrzeuglänge. |
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1928 wurden zuerst in Detroit Streifenwagen mit [[Funkgerät|Funkempfängern]] ausgerüstet. Die Polizei sendete wie ein kommerzieller [[Radio]]sender ein eigenes Musikprogramm, das bei Bedarf, z. B. bei der Fahndung nach gestohlenen Kraftfahrzeugen oder vermissten Kindern, für Durchsagen an die Streifenwagen unterbrochen wurde. Im März 1933 wurde von der Polizei in [[Bayonne (New Jersey)|Bayonne]], US-Bundesstaat [[New Jersey]], der erste Gegensprechfunkverkehr in Streifenwagen eingeführt. Das System war von dem Radioingenieur Frank A. Gunther (1908–1999) und Lieutenant Vincent J. Doyle entwickelt worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bktechnologies.com/the-origin-of-two-way-police-radio-communication/ |titel=The Origin of Two-Way Police Radio Communication |werk=bktechnologies.com |sprache=en |datum=2016-02-17 |abruf=2025-07-06}}</ref> 1942 wurde in [[Hamburg]] ein erster Funkstreifenbetrieb mit sechs Radio- bzw. Radiostreifenwagen (RADIWA) eingerichtet. Bei Kriegsende wurde der Dienst eingestellt, erst am 5. Mai 1946 nahmen sieben nun „Peterwagen“ genannte Funkstreifenwagen den Funkstreifendienst wieder auf, die allerdings nur Funksprüche empfangen konnten. 1950 hatte sich die Zahl auf zwölf Fahrzeuge erhöht, die nun auch Funksprüche senden konnten.<ref>''Hamburger Abendblatt'' vom 5. Mai 1950.</ref> |
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Um einen höheren Wiederverkaufswert ausgedienter Streifenwagen zu erreichen, werden die Streifenwagen heute oft in der Grundfarbe Silbermetallic statt der auf dem Markt unbeliebten Farbe Weiß lackiert. Bei der Bundespolizei und den Polizeien in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wird statt der zusätzlichen Farbe Grün heute die Farbe Blau verwendet, um eine in Europa einheitliche Farbgebung zu realisieren. Die anderen Bundesländer werden diesem Trend wahrscheinlich folgen. Die blaue Farbgebung geht auf europäische Bestrebungen zurück, alle [[Polizeifahrzeug]]e europaweit einheitlich zu gestalten. |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-01002, Berlin, Polizei, Mannschaftswagen.jpg|mini|Berlin, Polizei, Mannschaftswagen]] |
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[[Image:BG34-71.JPG|right|thumb|Seltene Farbgebung eines Einsatzfahrzeuges der deutschen Bundespolizei: weiß-blau]] |
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[[Datei:Mercedes-Benz, Techno-Classica 2018, Essen (IMG 9589).jpg|mini|Mercedes-Benz 170]] |
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In den 1950er Jahren löste der Funkstreifenwagen in New York endgültig den Fußstreifendienst ab. 1954 waren in Hamburg 40 Funkstreifenwagen im Einsatz, die (theoretisch) in der Lage sein sollten, innerhalb ihres Dienstbereichs einen Einsatzort innerhalb von zweieinhalb Minuten zu erreichen. Bis 1958 waren die Hamburger Funkstreifenwagen in einer speziellen Funkstreifenabteilung zusammengefasst; nach der Auflösung wurden die Beamten und Fahrzeuge auf die Revierwachen verteilt.<ref>Weinhauer, S. 61.</ref> Die Anzahl der Peterwagen wurde anlässlich der Neustrukturierung von 68 auf nahezu 100 erhöht.<ref>''Hamburger Abendblatt'' vom 11. Januar 1958.</ref> |
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Von der Wiener Polizei kommen 1955 die ersten sechs Funkstreifenwagen mit dem Rufnamen ''Anton'' bis ''Fritz'' in Einsatz. Fünf Jahre später waren schon Fahrzeuge bis ''Viktor'' in Einsatz.<ref>{{Arbeiterzeitung |Autor= |Titel=Siebeneinhalb Millionen Kilometer Sicherheit|Datum=1960-11-23|Seite=5}}</ref> |
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Die Kennzeichen der Streifenwagen zeigen neben dem Zulassungsbezirk keine weiteren Buchstaben. Während ein privater PKW aus Köln beispielsweise das Kennzeichen K-AB 1234 trägt, ist auf dem Kennzeichen eines Streifenwagens nur die Kombination K-1234 erforderlich. Neuerdings werden neu angeschaffte Streifenwagen zwecks besserer Austauschbarkeit unter den Dienststellen mit Kennzeichen des jeweiligen Bundeslandes ausgestattet; dies ist allerdings nur in gewissen Bundesländern der Fall. Am genannten Beispiel Köln also "NRW 4-1234" für Nordrhein-Westfalen statt "K-1234" für Köln oder "SH-1234" in Schleswig-Holstein. |
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== Deutschland == |
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Die Großen Zahlen und Buchstaben auf den Fahrzeugen sind die sog. [[Luftkennungen]], damit ein im Einsatz befindlicher Hubschrauber die Fahrzeuge am Boden direkt ansprechen kann bzw. die Standorte einzelner Streifen lokalisieren kann. |
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[[Datei:Hannover (DerHexer) Polizeifahrzeug.JPG|mini|Mercedes-Benz-E-Klasse der Polizei [[Hannover]]]] |
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[[Datei:Funkstreifenwagen VW Käfer der Niedersächsischen Schutzpolizei, 3. Polizeirevier Oldenburg-Osternburg, ca. 1978.jpg|mini|Funkstreifenwagen VW Käfer der Niedersächsischen Schutzpolizei, 3. Polizeirevier Oldenburg-Osternburg, ca. 1978]] |
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[[Datei:German police cars (aka).jpg|mini|Deutsche Streifenwagen der Marke [[Volkswagen]] in grün-weißer Farbgebung]] |
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{{Hauptartikel|Polizei (Deutschland)}} |
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=== Fahrzeugtypen und Marken === |
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==Andere Bezeichnungen== |
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Streifenwagen sind in Deutschland überwiegend [[Limousine]]n und [[Kombinationskraftwagen|Kombifahrzeuge]] der automobilen Mittel- oder oberen Mittelklasse sowie [[Kleinbus]]se (vor allem in [[Einsatzhundertschaft]]en). In besonderen Aufgabenbereichen, z. B. für Revierpolizisten oder dem [[Objektschutz]], werden aber auch Fahrzeuge der [[Kompaktklasse]] oder [[Kleinwagen]] eingesetzt. Bis zur Ablösung durch den [[VW Passat]] in den 1970er Jahren war der [[VW Käfer]] der am meisten verbreitete Streifenwagen, trotz seiner bekannten Mängel wie mangelnder Größe und seiner Zweitürigkeit; Mängel, die nach Oswald nicht durch "Wirtschaftlichkeit, Robustheit und Lebensdauer" ausgeglichen werden konnten.<ref>Oswald, S. 81.</ref> 1948/49 stellte Volkswagen in Zusammenarbeit mit der [[Osnabrück]]er Firma [[Karmann]] einen eigens für den Polizeidienst konzipierten Streifenwagen Typ 11 A her, von dem 482 Exemplare ausgeliefert wurden. Es handelte sich um ein [[Cabriolet]] mit offenen Seiten und einem Faltdach mit Heckfenster. Die unteren Seitenteile konnten bei Schlechtwetter mit Planen abgedeckt werden.<ref>Oswald, S. 70.</ref> |
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Andere Begriffe für einen Streifenwagen sind [[Peterwagen]], Funkwagen und Polizeifahrzeug. |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F006699-0005, Autobahnpolizei NRW, Besuch aus Frankreich.jpg|mini| Porsche 356 Cabrio der Autobahnpolizei NRW]] |
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==Weblinks== |
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Streifenwagen der [[Autobahnpolizei]] waren in seltenen Fällen auch [[Sportwagen]] oder [[Sportlimousine]]n, beispielsweise [[Porsche 911]] und [[Porsche 924|924]] sowie [[BMW M3]]. Das in Deutschland am meisten verbreitete Fahrzeug bei der Polizei ist derzeit der [[BMW 3er]]. |
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*[http://polizeiautos.de/index_db.php?bereich=fustwhh Fotografien von Streifenwagen] |
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=== Ausstattung === |
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[[Kategorie:Kraftfahrzeug]] |
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Streifenwagen sind in der Regel mit einer [[Sondersignal]]anlage (im Normalfall mit eingebauten [[Lautsprecher]]n), [[BOS-Funk]] (teilweise mit [[Funkmeldesystem]]) und [[Anhaltesignalgeber]]n ausgestattet. Im Fahrzeug werden Ausrüstungsgegenstände für die verschiedensten Szenarien mitgeführt. Für den Einsatz bei Verkehrsunfällen gehören dazu beispielsweise [[Feuerlöscher]], [[Nothammer]], [[Erste Hilfe]] Material, [[Warnleuchte]]n, [[Leitkegel|Verkehrsleitkegel]], [[Winkerkelle]], [[Fotoapparat]], Maßband und Fettkreide. Zudem sind für den Einsatz in [[Polizeiliche Lage|Ad-hoc Situationen]] mit Bedrohungslage neben einer [[Maschinenpistole]] (häufig Typ [[HK MP5|Heckler und Koch MP5]]) auch andere [[Führungs- und Einsatzmittel]] an Bord, je nach Bundesland z. B. eine erweiterte [[Körperschutzausstattung]] und ein [[Beschusshemmender Schild|Einsatzschild]]. |
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[[Kategorie:Führungs- und Einsatzmittel]] |
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Einige neuere Streifenwagen der Autobahnpolizei verfügen zusätzlich über eine Videokamera in der Frontscheibe, manchmal auch in der Heckscheibe, die sich einschaltet, sobald der [[Anhaltesignalgeber]] betätigt wird. Die Kamera kann auch manuell, beispielsweise bei einer [[Verfolgungsfahrt]], eingeschaltet werden. In speziellen [[Zivilstreife|zivilen]] Messfahrzeugen sind Videokameras bereits seit Längerem Standard, insbesondere im Hinblick auf die Aufzeichnung von [[Verkehrsverstoß|Verkehrsverstößen]]. |
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[[en:Police car]] |
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[[ja:パトロールカー]] |
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=== Farbgebung === |
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[[no:Politibil]] |
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[[Datei:Wolga GAZ 24 Volkspolizei.JPG|mini|Streifenwagen der Volkspolizei]] |
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[[sv:Polisbil]] |
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Die Karosserie deutscher Streifenwagen war ab 1975 weiß lackiert, wobei die beweglichen Teile wie Türen, Motorhaube und Kofferraumdeckel minzgrün lackiert oder später foliert waren. In einigen Ländern (z. B. Bayern und mit Einführung der Folienbeklebung auch Hamburg) wurde eine komplett weiße Karosserie mit einem minzgrünen Streifen im Seitenbereich, genannt ''Bauchbinde'', über die gesamte Fahrzeuglänge ausgestattet. |
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Streifenwagen der [[Gendarmerie]] in Rheinland-Pfalz und der [[Autobahnpolizei]]en in Nordrhein-Westfalen und Hessen waren in den 1950er/60er Jahre vollständig weiß lackiert. In Hessen wurden die Fahrzeuge zu Beginn der 1970er Jahre zur Verbesserung der Wahrnehmbarkeit versuchsweise an den Seiten mit roten fluoreszierenden Klebefolien versehen und Bug und Heck mit roter [[Leuchtfarbe|Tagesleuchtfarbe]] markiert.<ref>Oswald, S. 92.</ref> |
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Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] 1990 bekamen die bis dahin hellelfenbein- und olivgrünfarbenen Fahrzeuge der [[Deutsche Volkspolizei|Volkspolizei]] auch das weiß-grüne Aussehen. |
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Um einen höheren Wiederverkaufswert ausgedienter Streifenwagen zu erreichen, wechselte die Grundfarbe der Streifenwagen ab 2002 schrittweise zu einer Silbermetallic-Lackierung; die grünen bzw. blauen Farbflächen bestanden hingegen aus relativ leicht entfernbarer Folie. |
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Bei fast allen Polizeien werden heute neue Fahrzeuge in der Farbgebung Blau-Silber bzw. Blau-Weiß beschafft. Die blaue Farbgebung geht auf europäische Bestrebungen zurück, alle Polizeifahrzeuge europaweit einheitlich zu gestalten. Die aktuelle Fahrzeuglackierung ist [[Verkehrsblau]] ([[RAL-Farbsystem#Blau|RAL 5017]]) in Verbindung mit Silber bzw. Weiß. Als letzte Landespolizei wechselte 2016 [[Polizei Bayern|Bayern]] von der Farbgebung Grün-Silber auf Blau-Silber<ref>{{Internetquelle |url=https://bos-fahrzeuge.info/news/Aus-gruen-wird-blau-Das-Ende-einer-Aera-112 |titel=Aus grün wird blau - Das Ende einer Ära! - BOS-Fahrzeuge - Einsatzfahrzeuge und Wachen weltweit |abruf=2024-05-14}}</ref>, nach wie vor sind dort noch einzelne Streifenwagen und Einsatzfahrzeuge in Grün-Silber im Einsatz. |
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Da die Fahrzeuge oft [[Leasing|geleast]] sind, werden die grünen bzw. blauen Flächen nicht mehr lackiert, sondern mit spezieller Folie geklebt. Ober- und unterhalb der Folie wird meist eine retroreflektierende [[Konturmarkierung]] in Form von einzelnen Rechtecken, genannt ''„GAPS“'', angebracht. Die genaue Ausführung variiert teilweise von Fahrzeug zu Fahrzeug. In Hamburg wird zudem traditionell nur seitlich eine farbliche Absetzung vorgenommen. Fast immer erhalten die Fahrzeuge zusätzlich fluoreszierend gelbe Applikationen. |
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Das Fahrzeugleasing steht gegenwärtig zur Debatte, da es Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Modells gibt. Infolgedessen gibt es Überlegungen, Fahrzeuge wieder selbst anzuschaffen. |
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{{Zeitleiste Lackierung von Polizeifahrzeugen}} |
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=== Kennzeichen === |
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{{Hauptartikel|Kfz-Kennzeichen (Deutschland)#Kennzeichen der Polizei|titel1=„Kennzeichen der Polizei“ im Artikel Kfz-Kennzeichen (Deutschland)}} |
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Bis zur Abschaffung der [[Kfz-Kennzeichen (Deutschland)#Behördenkennzeichen|Behördenkennzeichen]] im Jahr 2007 begannen die [[Kfz-Kennzeichen (Deutschland)|Kfz-Kennzeichen]] der Streifenwagen normalerweise mit dem Kürzel des Sitzes des jeweiligen [[Polizeipräsidium]]s, teilweise dem der [[Landeshauptstadt (Deutschland)|Landeshauptstadt]] und zeigten neben dem Zulassungsbezirk keine weiteren Buchstaben. Meist begann die Ziffernkombination mit 3 oder 7. |
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Seit dem 1. März 2007 handhaben die Länder die Vergabe der Kennzeichen für Polizeifahrzeuge unterschiedlich: |
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{| class="wikitable" |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! Polizei !! Kennzeichen !! |
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| [[Polizei Baden-Württemberg]] || <code>BWL 4–XXXX</code> || BWL steht für ''Baden-Württemberg, Landesregierung, Landtag und Polizei'' |
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| [[Polizei Bayern]] || – || normale Kennzeichen aus dem Zulassungsbezirk des jeweiligen Präsidiums: A, BA (nur Bereitschaftspolizei), BT, IN, KE, LA, M, N, R, RO, SR, WÜ, meist mit einheitlichen Mittelbuchstaben (z. B. N-PP XXX im Bereich des Präsidiums Mittelfranken). |
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|- |
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| [[Polizei Berlin]] || <code>B–XXXXX</code> || B steht für ''Berlin'' |
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|- |
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| [[Polizei Brandenburg]] || <code>BBL 4–XXXX</code> || BBL steht für ''Brandenburg, Landesregierung, Landtag und Polizei'' |
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|- |
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| [[Polizei Bremen]] || <code>HB–XXXX</code> || HB steht für ''Hansestadt Bremen'' |
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|- |
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| [[Polizei Hamburg]] || <code>HH–XXXX</code> || HH steht für ''Hansestadt Hamburg'' |
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|- |
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| [[Polizei Hessen]] || <code>WI–HP XXXX</code> || Kennzeichen der Landeshauptstadt Wiesbaden und HP für ''Hessische Polizei'' |
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|- |
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| [[Polizei Mecklenburg-Vorpommern]] || <code>MVL–3XXXX</code> || MVL steht für ''Mecklenburg-Vorpommern, Landesregierung und Landtag'' |
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|- |
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| [[Polizei Niedersachsen]] || – || normale Kennzeichen aus dem jeweiligen Zulassungsbezirk |
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|- |
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| [[Polizei Nordrhein-Westfalen]] || <code>NRW–X–XXXX</code> || NRW 4, 5 oder 6 steht für ''Nordrhein-Westfalen, Landesregierung und Landtag'' |
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|- |
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| [[Polizei Rheinland-Pfalz]] || <code>RPL 4–XXXX</code> || RPL steht für ''Rheinland-Pfalz, Landesregierung, Landtag und Polizei'' |
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|- |
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| [[Polizei Saarland]] || <code>SAL–4 XXXX</code> || SAL steht für ''Saarland, Landesregierung, Landtag und Polizei'' |
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|- |
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| [[Polizei Sachsen]] || <code>DD–Q XXXX</code> || Kennzeichen der Landeshauptstadt Dresden und dem Erkennungsbuchstaben ''Q'' |
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|- |
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| [[Polizei Sachsen-Anhalt]] || <code>LSA–XXXXX</code> || LSA steht für ''Sachsen-Anhalt, Landesregierung, Landtag und Polizei'' |
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|- |
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| [[Polizei Schleswig-Holstein]] || <code>SH–3XXXX</code> || SH steht für ''Schleswig-Holstein, Landesregierung, Landtag und Polizei'' |
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|- |
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| [[Thüringer Polizei]] || <code>EF–LP XXXX</code> || LP steht für ''Landespolizei''; bis 2011: <code>EF–TP XXXX</code>: noch in Benutzung, keine Vergabe mehr |
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|- |
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| [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]] || <code>BP-XX-XXX</code> || BP steht für ''Bundespolizei''; früher <code>BG-XX-XXX</code> für den Bundesgrenzschutz |
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|} |
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Die 4 (in Nordrhein-Westfalen auch 5 und 6) steht jeweils für das Innenministerium. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und in Berlin wurden die bisherigen Kennzeichen beibehalten, da diese Kennzeichen zugleich auch die beibehaltenen Kennzeichen der obersten Landesbehörden darstellen. In [[Polizei Bayern|Bayern]] und [[Polizei Niedersachsen|Niedersachsen]] werden neue Streifenwagen und Einsatzfahrzeuge seit dem 1. März 2007 mit normalen Kfz-Kennzeichen zugelassen. |
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=== Luftkennung === |
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Die großen Zahlen und Buchstaben auf den Fahrzeugen sind die sogenannten [[Luftkennung]]en, damit die Besatzung eines im Einsatz befindlichen [[Polizeihubschrauber]]s die Standorte einzelner Streifen lokalisieren und die Fahrzeuge am Boden direkt ansprechen kann. |
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=== Regionale Bezeichnungen === |
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Eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Streifenwagen der [[Hamburger Polizei]] ist '''Peterwagen'''. |
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Der Name Peterwagen entstand dem Volksmund nach im Hamburger Raum 1946 durch ein Missverständnis bei der Einholung der Genehmigung zum Betrieb der damals sogenannten „Radiowagen“ bei der [[Britische Besatzungszone|britischen Militärregierung]], als der britische Offizier das Wort „Patrolcar“ in der Hamburger [[Aussprache]] nicht recht verstand und um Buchstabierung bat: „P like Peter…“, was den Briten zu der Äußerung „Oh, I know, Peterwagen“ brachte, die er so notierte und auf dem Dienstweg weitergab. |
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Einer anderen Erklärung nach entstand der Name aus dem in Hamburg für die Polizei ausgewählten [[Funkrufname]]n „Peter“, welcher sich aus der in der [[Seefahrt]] verwendeten [[Flaggenalphabet #P|Signalflagge für „P“]] (ein weißes Feld mit blauem Rand) ableiten soll, die in Deutschland als ''Blauer Peter'' bekannt war und anzeigte, dass alle [[Seeleute]] an Bord gehen mussten, da das Schiff auslaufen will.<ref name="hist">[http://www.polizeihistorischesammlung-paul.de/wissenswertes/peterwagen.htm ''Peterwagen'']. Polizeihistorische Sammlung-Paul</ref> |
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In Ostberlin hießen die Funkstreifenwagen ''Toniwagen''.<ref name="hist" /> |
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Im [[Verwaltungsbezirk Oldenburg]] hießen die Funkstreifenwagen ''Ottowagen'' nach dem Ansagewort in der deutschsprachigen [[Buchstabiertafel]] für den Anfangsbuchstaben von „Oldenburg“. Der Begriff lässt sich im Onlinearchiv der ''[[Nordwest-Zeitung]]'' bis ca. Mitte der 1970er-Jahre nachweisen. |
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=== Bundespolizei === |
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Beispiele für Streifenwagen der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]]: |
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Einsatzfahrzeuge für die Bundespolizei Fabr BMW - keine Fotomontage - Foto 2011 Wolfgang Pehlemann DSCN7345.JPG|BMW Einsatzfahrzeuge |
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Land Rover Discovery der Bundespolizei.JPG|Land Rover |
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Mercedes-Benz Vito Gen1 W638 1996 2003 Bundespolizei Germany frontright 2008-03-27 A.jpg|Mercedes-Benz Vito (W 638) |
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Mercedes-Benz Vito Bundespolizei Strasbourg 2011.jpg|Mercedes-Benz Vito (W 639) |
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=== Streifenwagen, die ''nicht'' zur Polizei gehören === |
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Die Polizeien des [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundes]] und der Länder sind nicht die einzigen Organisationen, die Streifenwagen betreiben. Ferner gibt es noch weitere Behörden und Einrichtungen, wie etwa die [[Bundeszollverwaltung]], die [[Feldjäger]] der Bundeswehr (als Militärpolizei), das [[Bundesamt für Güterverkehr]] (BAG), die [[Ordnungsamt|Ordnungsämter]] usw. |
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'''Einige Beispiele''' |
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Volkswagen Passat Zoll WOA 2014 - 1.JPG|Volkswagen Passat (Zoll) |
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Mercedes-Benz Vito Zoll WOA 2014.JPG|Streifenfahrzeug Mercedes-Benz Vito (Zoll) |
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VW-BUS Deutsche Bundeszollverwaltung 01.jpg|VW T5-Bus (Zoll) |
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Streifenwagen Zoll Blau.jpg|Volkswagen Passat (Zoll) Blau |
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German military police car (aka).jpg|Streifenfahrzeug Mercedes-Benz Vito (Feldjäger) |
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German military police car (d1).jpg|Geländegängiger Mercedes-Benz Vito (Feldjäger) |
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Bundeswehr feldjäger nissan patrol.JPG|Geländegängiger Nissan Patrol (Feldjäger) |
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VW-Bus BAG.JPG|Dienstfahrzeug des [[Bundesamt für Güterverkehr|BAG]] zur Durchführung von Maut-Kontrollen |
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Dienstwagen Ordnungsamt Mannheim.jpg|Dienstwagen des Ordnungsamtes Mannheim |
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Stadt Fulda - Ordnungsamt, Land Rover Freelander.JPG|Landrover Freelander des Ordnungsamtes Fulda |
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== Österreich == |
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[[Datei:Streifenwagen Österreichische Polizei Leoben.jpg|mini|[[VW Touran II|VW Touran]] und [[Škoda Octavia IV|Škoda Octavia]] der [[Bundespolizei (Österreich)|Österreichischen Bundespolizei]]]] |
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{{Hauptartikel|Polizei (Österreich)}} |
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In Österreich sind Streifenwagen des Typs [[Škoda Octavia]], [[VW Golf Variant]], [[VW Touran]], [[VW Sharan]] und [[VW-Bus|VW Transporter]] sehr verbreitet.<!-- quelle: unten zitiertes PDF hat (fast) nur solche Fahrzeuge in der Broschüre!--> Die [[Kfz-Kennzeichen (Österreich)|Kennzeichen]] der [[Bundesgendarmerie]] („BG“) wurden nach Zusammenlegung mit der [[Bundespolizei (Österreich)|Bundespolizei]] auf „BP“ umgestellt. |
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Mit der Zusammenlegung von Bundespolizei und Bundesgendarmerie im Juli 2005 wurde ein neues Fahrzeugdesign eingeführt: Die Grundfarbe der Fahrzeuge ist silber, auf den Längsseiten, der Motorhaube und der Heckklappe werden blaue und rote Folien angebracht, wobei der rote Streifen [[Reflektorfolie|reflektierend]] ausgeführt ist. Darauf steht in weißer Schrift „Polizei“ sowie die Notrufnummer 133. An den Türen ist neben dem Polizeischriftzug ein stilisierter Bundesadler. |
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Ältere, in den bisherigen Farben weiß und rot gehaltene „noch neuwertige Streifenfahrzeuge“ wurden allerdings aus wirtschaftlichen Gründen noch weiterverwendet. |
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== Polen == |
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{{Hauptartikel|Polizei (Polen)}} |
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[[Datei:Polish Police Patrol Car.webp|mini|[[Suzuki Swace]] als Streifenwagen der [[Polizei (Polen)|polnischen Polizei]] (2023)]] |
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In Polen findet eine Vielzahl verschiedener Hersteller Verwendung, bevorzugt Fahrzeuge von [[BMW]], [[Kia Motors|Kia]] und [[Suzuki]]. Die Auswahl der Fahrzeugtypen ähnelt dabei mit Limousinen, Kombifahrzeugen und Mannschaftswagen denen der europäischen Nachbarländer. |
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2007 wurde in Polen das neue europäische Farbschema eingeführt. Während Streifenwagen in neuer blau-silberner Farbgebung beschafft werden, bleiben größere Fahrzeuge teilweise weiterhin blau-weiß, seit 2022 auch mit ''[[GAPS]]'' und ''Bauchbinde''. |
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== Schweden == |
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[[Datei:Volvo V90 Polis.jpg|alternativtext=Das Bild zeigt einen modernen Kombi-PKW der Marke Volvo mit eingeschaltetem Blaulicht, Markierungen und Beschriftung der schwedischen Polizei.|mini|[[Volvo V90 (2016)|Volvo V90]] der [[Polizei (Schweden)|schwedischen Polizei]] in [[Stockholm]]]] |
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{{Hauptartikel|Polizei (Schweden)}} |
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Schwedische Polizeibehörden nutzen bevorzugt Kombimodelle nationaler Hersteller wie [[Volvo Car Corporation|Volvo]] oder [[Saab]]. In den letzten Jahren wurden vermehrt auch ausländische Fahrzeuge angeschafft, beispielsweise von [[Mercedes-Benz]] und [[Volkswagen]]. In vereinzelten Fällen wurden auch Fahrzeuge amerikanischer Hersteller wie [[Chevrolet]] eingesetzt, beispielsweise für Mannschaftswagen. |
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Während schwedische Polizeifahrzeuge früher eine schwarz-weiße, weiße und später dann eine weiß-blaue Lackierung erhielten, kommt seit 2005 ein auffälliges Schachbrettmuster, die sogenannten ''[[Battenberg-Markierung]]en'' zum Einsatz. Die Idee stammt aus [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und erhält ihren Namen vom [[Battenbergkuchen]]. Bei der schwedischen Polizei wechselt sich dabei ein neongelber mit einem blauen Farbton ab. Das Ziel ist eine möglichst hohe Auffälligkeit und sofortige Identifizierbarkeit auch bei schlechten Sichtverhältnissen sowie eine Beruhigung des Fahrzeugverkehrs. Eine Studie der schwedischen Verkehrsbehörde [[Vägverket]] hatte 2008 in Tests signifikante Effekte der Verkehrsberuhigung bei einem mit Battenburg-Markierungen versehenen Fahrzeug zur [[Straßenunterhaltung]] festgestellt.<ref>{{cite web|title=Verbesserte Sichtbarkeit von Straßenunterhaltungsfahrzeugen bei Benutzung von Battenburg-Markings (schwedisch)|url=http://www.trafikverket.se/PageFiles/13017/forstarkt_utmarkning_av_vaghallningsfordon_med_sk_battenburg_monster.pdf| accessdate=2012-05-31|format=PDF; 1,9 MB}}</ref> |
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== Schweiz == |
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<!--schweizbezogen, deswegen kein ß--> |
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[[Datei:Cantonal police of Ticino car.JPG|mini|Streifenwagen der Tessiner Kantonspolizei]] |
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{{Hauptartikel|Polizei (Schweiz)}} |
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Typische Streifenwagen in der Schweiz sind unter anderem [[BMW]]-Kombis und Limousinen. Des Weiteren werden ebenfalls oft Fahrzeuge von [[Volvo Car Corporation|Volvo]] und [[Volkswagen|VW]] eingesetzt. Kleinbusse sind in der deutschsprachigen Schweiz meist [[VW-Bus]]se. In den französischsprachigen Kantonen werden auch vermehrt Fahrzeuge der Hersteller [[Peugeot]] und [[Renault]] eingesetzt. |
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Die Schweizer Polizeifahrzeuge sind weiss oder silber mit tagesleuchtroten Flächen. Das Design unterscheidet sich je nach Polizeikorps leicht. Eine Ausnahme bildet der [[Kanton (Schweiz)|Kanton]] [[Genf]], in dem die normalen Polizeifahrzeuge weiss-blau bzw. silber-blau sind (jedoch nun an die restliche Schweizer Farbgebung angepasst werden), seit neuestem auch nach dem deutschen Design, respektive weiss-grün bei der Flughafenpolizei Genf und schwarz-neongelb bei der Grenzwache. Neben Genf gibt es jedoch auch weitere kleine Ausnahmen bei [[Stadtpolizei|Gemeindepolizeien]]. |
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== Vereinigte Staaten == |
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{{Hauptartikel|Polizei (Vereinigte Staaten)}} |
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In den USA werden bevorzugt große [[Limousine]]n heimischer Hersteller wie [[Ford]], [[Chevrolet]] oder [[Dodge]] verwendet, in ländlichen oder bergigen Gebieten auch [[Geländewagen]]. Nennenswert ist vor allem die gegenüber europäischen Ländern geringe Anzahl an [[Kombinationskraftwagen|Kombifahrzeugen]]. US-amerikanische Autohersteller bieten meist von Serienmodellen abgeleitete, speziell auf den Aufgabenbereich der Polizei zugeschnittene Fahrzeuge ab Werk an, sogenannte Police-Packages. So finden sich neben stärkeren Motorisierungen auch meist auffälligere [[Sondersignal]]anlagen, häufig auch Trenngitter zwischen den Vordersitzen und dem [[Fahrgastzelle|Fond]], verstärkte Fahrwerke und Batterien sowie außen angebrachte, schwenkbare Scheinwerfer zum Ausleuchten von dunklen Gassen oder Fahrzeugen bei einer Kontrolle. |
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Die Farbgebung von Streifenwagen in den USA ist regional unterschiedlich, es lässt sich daher keine einheitliche Markierung feststellen. In der Regel findet sich der Schriftzug ''[[Polizei|Police]]'' oder ''[[Sheriff (Vereinigte Staaten)|Sheriff]]'' auf den Fahrzeugen. Oft findet man jedoch die Farbkombinationen schwarz/weiß (z. B. in [[Los Angeles]]), hellblau/weiß (z. B. in [[New York City]]) oder beige/braun. |
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== Andere Länder == |
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NSWP Ford Falcon XR6 Turbo (Front view).jpg|[[Ford Falcon]] (Australien) |
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CORE - Viaturas.jpg| [[Chevrolet Blazer]] (Brasilien) |
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Dacia Sandero - Police car - Plovdiv, Bulgaria.JPG| [[Dacia Sandero]] (Bulgarien) |
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Hyundai SonataEFソナタ4代目EF型6286725.JPG| [[Hyundai Sonata]] (China) |
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Renault Mégane III Police nationale à Nice.jpg|[[Renault Mégane]] (Frankreich) |
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Police car in Greece 01.JPG|[[Citroën C4 Picasso]] (Griechenland) |
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ניידת משטרת התנועה.jpg| [[Škoda Octavia]] (Israel) |
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Alfa-Romeo159-Carabinieri-di-Roma.JPG|[[Alfa Romeo 159]] (Italien) |
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TOYOTA 170 system Crown police car.jpg|[[Toyota Crown]] (Japan) |
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Royal Canadian Mounted Police car (Cananda) 02.JPG|[[Ford Crown Victoria]] (Kanada) |
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Lada police Cuba 4534.JPG| [[Lada 2107]] (Kuba) |
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Croatian police car (6).jpg|[[BMW 5er]] (Kroatien) |
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Proton Waja (Royal Malaysian Police patrol car) (first generation, first facelift) (front), Batu Caves.jpg| [[Proton Waja]] (Malaysia) |
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Police car in Trondheim.jpg| [[Volvo XC70]] (Norwegen) |
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Policía pickup.jpg| [[Toyota Hilux]] (Panama) |
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VAZ-2110 as a police car in Moscow.jpg| [[Lada 110]] (Russland) |
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Policija Škoda Octavia 2017.jpg|[[Škoda Octavia]] (Slowenien) |
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Policia(CNP-2259-RT) - Flickr - antoniovera1.jpg| [[Citroën C4 Picasso]] (Spanien) |
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Mercedes-Benz Vito Guardia Civil.JPG| [[Mercedes-Benz Vito]] (Spanien) |
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Volkswagen citi golf policecar of sa.JPG| [[VW Golf]] (Südafrika) |
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FordTurkishPoliceCar.jpg|[[Ford Tourneo Courier]] (Türkei) |
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Nissan Navara D40 - Turkish Police car - Istanbul.jpg| [[Nissan Navara]] (Türkei) |
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VVM 2007 foto 0057.JPG| [[Volkswagen Passat]] (Ukraine) |
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Police car UAE.jpg| [[Chevrolet Lumina]] (Vereinigte Arabische Emirate) |
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File:15-07-18-Demonstration-in-Mexico-WMA 1325.jpg|[[Dodge Charger]] (Mexico) |
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File:Skoda Octavia III..jpg|[[Škoda Octavia III|Škoda Octavia]] (Ungarn) |
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File:12-07-13-washington-by-RalfR-26.jpg|[[Ford Crown Victoria]] (United States Capitol Police, USA) |
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File:17-07-02-Maidan Nezalezhnosti RR74395.jpg|[[Toyota Prius]] (Ukraine) |
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== Streifenwagen in Film und Fernsehen == |
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[[Datei:BluesmobileReplica.jpg|mini|Eine Replik des „Bluesmobils“ aus "Blues Brothers"]] |
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[[Datei:Historisches Polizeiauto BMW 501 2 (sk).jpg|mini|Historisches Polizeiauto BMW 501]]Diese Liste umfasst eine Auswahl von Filmen, |
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# die das Oberthema Polizei haben und |
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# in denen Streifenwagen eine wesentliche Rolle spielen. |
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* ''24 Stunden [[Toto & Harry]] – Die Zwei vom Polizeirevier'' (seit 2002) |
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* ''[[Adam-12]]'' (TV-USA, 1967–1975) |
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* ''[[Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei]]'' (seit 1996) |
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* ''[[Auf Streife]]'' (seit 2013) |
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* ''[[Blaulicht (Fernsehserie)|Blaulicht]]'' (1959–1968) |
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* ''Der Blaulicht Report'' (seit 2015) |
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* ''[[Laurel und Hardy|Dick und Doof als Polizisten]]'' (''The Midnight Patrol'', USA 1933, Kurzspielfilm) |
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* ''[[Die grüne Minna]]'' (GB 1960) |
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* ''[[Blues Brothers]]'' (USA 1980) |
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* ''[[Ein ausgekochtes Schlitzohr]]'' (USA 1977) |
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* ''[[Eine Nacht wie jede andere]]'' (DDR 1957, Dokumentarfilm) |
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* ''[[Funkstreife Isar 12]]'' (1961–1964) |
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* ''[[Großstadtrevier]]'' (seit 16. Dezember 1986) |
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* ''[[Hubert ohne Staller]]'' (seit 2019) |
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* ''[[Polizeiauto 99]]'' (''Car 99'', USA 1935) |
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* ''[[Polizeiruf 110]]'' (seit 1971) |
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* ''[[Radio Patrol]]'' (USA 1937, zwölfteiliges [[Serial]]) |
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* ''[[Streifenwagen 2150]]'' (1955–1959) |
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* ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]'' (seit 1970) |
|||
* ''[[Wagen 54 – Bitte Melden]]'' (1994) |
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* ''[[Wagen 54, bitte melden (Fernsehserie)|Wagen 54, bitte melden]]'' (1961–1963) |
|||
* ''[[Zwei außer Rand und Band]]'' (1977) |
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== Literatur == |
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* [https://archive.org/details/cu31924030326999/page/n6 Raymond B. Fosdick: ''The American Police Systems'', New York (The Century Company) 1920, Onlineausgabe bei archive.org] |
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* James Lardner/Thomas Reppetto: ''NYPD. A City and Its Police'', New York (Henry Holt and Company) 2000. ISBN 0-8050-5578-9. |
|||
* [[Werner Oswald (Automobilhistoriker)|Werner Oswald]]: ''Die Kraftfahrzeuge der Polizei und des Bundesgrenzschutzes. Polizeifahrzeuge von 1920 bis 1974'', Stuttgart (Motorbuch-Verlag) 1974. ISBN 3-87943-332-1. |
|||
* [[Klaus Weinhauer]]: ''Schutzpolizei in der Bundesrepublik. Zwischen Bürgerkrieg und innerer Sicherheit. Die turbulenten sechziger Jahre'', Paderborn (Schöningh) 2003. ISBN 3-506-77489-1. |
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== Weblinks == |
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{{Commons|Police cars by country|Polizeifahrzeuge}} |
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{{Wiktionary}} |
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{{Wiktionary|Polizeiwagen}} |
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* [https://www.spillman.com/history-police-cars/ Geschichte des Polizeiautos auf spillman.com] |
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* [http://www.zeit.de/1954/20/kein-geld-fuer-streifenwagen ''Kein Geld für Streifenwagen''], in: [[Die Zeit]], Nr. 20 vom 20. Mai 1954 |
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* [http://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/hamburg/hamburg1.html Bericht über die Einführung des Funkstreifendienstes in Hamburg 1942] |
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* [http://detroithistorical.org/learn/encyclopedia-of-detroit/detroit-police-department Bericht über die Einführung von Streifenwagen in Detroit um 1912] |
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* [http://ethw.org/Milestones:One-Way_Police_Radio_Communication,_1928 Bericht über die Einrichtung des weltweit ersten Polizeifunks für Streifenwagen in Detroit 1928] |
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* [https://www.bktechnologies.com/the-origin-of-two-way-police-radio-communication/ ''The Origin of the Two-Way Police Radio Communication''; www.bktechnologies.com] |
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* [https://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/hamburg/hamburg1.html ''Polizei Hamburg - Daten und Fakten – Geschichtliches''] |
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* [https://www.abendblatt.de/archiv/1958/article203079713/Jedem-Revier-einen-Peter.html ''Weitere dreißig Funkstreifenwagen für Hamburger Polizei. Jedem Revier einen ‚Peter‘''], in: ''[[Hamburger Abendblatt]]'' vom 11. Januar 1958. |
|||
* [https://www.abendblatt.de/archiv/1950/article200004141/Zwoelf-Peter-Wagen-bewachen-die-Stadt.html ''Mutige Männer feiern heute Geburtstag. 322 Verbrecher in einem Monat. Zwölf Peter-Wagen bewachen die Stadt'', in: ''Hamburger Abendblatt'' vom 5. Mai 1950] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Polizeifahrzeug]] |
Aktuelle Version vom 6. Juli 2025, 07:56 Uhr

Ein Streifenwagen (oder Polizeiwagen) ist ein Einsatzfahrzeug der Polizei. Die Bezeichnung Streifenwagen wurde durch den Streifendienst der zu Fuß „streifenden“ Polizeivollzugsbeamten geprägt. Die offizielle Bezeichnung in Österreich ist Streifenkraftwagen (StKW).[1]
Mit der Ausstattung der Polizei durch Automobile wurde sie auf die Fahrzeuge übertragen und gebräuchlich. Neben den Streifenwagen gibt es noch weitere Polizeifahrzeuge für andere Aufgaben. Als noch nicht alle Streifenwagen über Funktechnik verfügten, unterschied man Streifenwagen (StW) und Funk(streifen)wagen (FuStW), teils auch als Funkstreifenkraftwagen (FuStKW). Daneben sind vereinzelt weitere regionale Bezeichnungen bekannt.
Geschichte
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Das erste Kraftfahrzeug einer Polizeibehörde war ein Batteriebus der Stadtpolizei von Akron (Ohio), der 1899 in Dienst gestellt, aber bereits im August 1900 während des Akron-Aufruhrs vom Mob entwendet und in den Ohio-Erie-Kanal gekippt wurde.
Erste Streifenwagen wurden in den weitflächigen Großstädten des amerikanischen Westens eingeführt. Die ersten beiden Städte, in denen systematisch Streifenwagen erprobt wurden, waren Kansas City/Missouri und Berkeley/Kalifornien. Hintergrund waren ausufernde Vorstädte, in denen die Fußstreife nicht mehr als adäquate Taktik zur Verhinderung und Verfolgung von Verbrechen angesehen wurde. Weitere Städte waren Detroit (1912) und Los Angeles (1913). Im April 1918 unterhielt die Detroiter Polizei 150 Streifenwagen, jeweils mit einem uniformierten und einem in zivil bekleideten Beamten besetzt.[2] 1919 besaß das New York City Police Department 33 Streifenwagen, 1925 bereits 100. Die ersten Fahrzeuge wurden noch als Squadron cars oder Squad cars (abgeleitet von Schwadron) bezeichnet, da sie eine größere Anzahl von Polizisten transportieren konnten. In Berlin setzte die preußische Schutzpolizei ab Mitte der 1920er Jahre so genannte Schnellpatrouillenwagen ein. 1926 verfügten die 15 Berliner Überfallkommandos über 31 Schnellpatrouillenwagen. Die Dresdner Polizei besaß zu diesem Zeitpunkt bereits 14 Streifenkraftwagen.[3]
1928 wurden zuerst in Detroit Streifenwagen mit Funkempfängern ausgerüstet. Die Polizei sendete wie ein kommerzieller Radiosender ein eigenes Musikprogramm, das bei Bedarf, z. B. bei der Fahndung nach gestohlenen Kraftfahrzeugen oder vermissten Kindern, für Durchsagen an die Streifenwagen unterbrochen wurde. Im März 1933 wurde von der Polizei in Bayonne, US-Bundesstaat New Jersey, der erste Gegensprechfunkverkehr in Streifenwagen eingeführt. Das System war von dem Radioingenieur Frank A. Gunther (1908–1999) und Lieutenant Vincent J. Doyle entwickelt worden.[4] 1942 wurde in Hamburg ein erster Funkstreifenbetrieb mit sechs Radio- bzw. Radiostreifenwagen (RADIWA) eingerichtet. Bei Kriegsende wurde der Dienst eingestellt, erst am 5. Mai 1946 nahmen sieben nun „Peterwagen“ genannte Funkstreifenwagen den Funkstreifendienst wieder auf, die allerdings nur Funksprüche empfangen konnten. 1950 hatte sich die Zahl auf zwölf Fahrzeuge erhöht, die nun auch Funksprüche senden konnten.[5]


In den 1950er Jahren löste der Funkstreifenwagen in New York endgültig den Fußstreifendienst ab. 1954 waren in Hamburg 40 Funkstreifenwagen im Einsatz, die (theoretisch) in der Lage sein sollten, innerhalb ihres Dienstbereichs einen Einsatzort innerhalb von zweieinhalb Minuten zu erreichen. Bis 1958 waren die Hamburger Funkstreifenwagen in einer speziellen Funkstreifenabteilung zusammengefasst; nach der Auflösung wurden die Beamten und Fahrzeuge auf die Revierwachen verteilt.[6] Die Anzahl der Peterwagen wurde anlässlich der Neustrukturierung von 68 auf nahezu 100 erhöht.[7]
Von der Wiener Polizei kommen 1955 die ersten sechs Funkstreifenwagen mit dem Rufnamen Anton bis Fritz in Einsatz. Fünf Jahre später waren schon Fahrzeuge bis Viktor in Einsatz.[8]
Deutschland
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Fahrzeugtypen und Marken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Streifenwagen sind in Deutschland überwiegend Limousinen und Kombifahrzeuge der automobilen Mittel- oder oberen Mittelklasse sowie Kleinbusse (vor allem in Einsatzhundertschaften). In besonderen Aufgabenbereichen, z. B. für Revierpolizisten oder dem Objektschutz, werden aber auch Fahrzeuge der Kompaktklasse oder Kleinwagen eingesetzt. Bis zur Ablösung durch den VW Passat in den 1970er Jahren war der VW Käfer der am meisten verbreitete Streifenwagen, trotz seiner bekannten Mängel wie mangelnder Größe und seiner Zweitürigkeit; Mängel, die nach Oswald nicht durch "Wirtschaftlichkeit, Robustheit und Lebensdauer" ausgeglichen werden konnten.[9] 1948/49 stellte Volkswagen in Zusammenarbeit mit der Osnabrücker Firma Karmann einen eigens für den Polizeidienst konzipierten Streifenwagen Typ 11 A her, von dem 482 Exemplare ausgeliefert wurden. Es handelte sich um ein Cabriolet mit offenen Seiten und einem Faltdach mit Heckfenster. Die unteren Seitenteile konnten bei Schlechtwetter mit Planen abgedeckt werden.[10]

Streifenwagen der Autobahnpolizei waren in seltenen Fällen auch Sportwagen oder Sportlimousinen, beispielsweise Porsche 911 und 924 sowie BMW M3. Das in Deutschland am meisten verbreitete Fahrzeug bei der Polizei ist derzeit der BMW 3er.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Streifenwagen sind in der Regel mit einer Sondersignalanlage (im Normalfall mit eingebauten Lautsprechern), BOS-Funk (teilweise mit Funkmeldesystem) und Anhaltesignalgebern ausgestattet. Im Fahrzeug werden Ausrüstungsgegenstände für die verschiedensten Szenarien mitgeführt. Für den Einsatz bei Verkehrsunfällen gehören dazu beispielsweise Feuerlöscher, Nothammer, Erste Hilfe Material, Warnleuchten, Verkehrsleitkegel, Winkerkelle, Fotoapparat, Maßband und Fettkreide. Zudem sind für den Einsatz in Ad-hoc Situationen mit Bedrohungslage neben einer Maschinenpistole (häufig Typ Heckler und Koch MP5) auch andere Führungs- und Einsatzmittel an Bord, je nach Bundesland z. B. eine erweiterte Körperschutzausstattung und ein Einsatzschild.
Einige neuere Streifenwagen der Autobahnpolizei verfügen zusätzlich über eine Videokamera in der Frontscheibe, manchmal auch in der Heckscheibe, die sich einschaltet, sobald der Anhaltesignalgeber betätigt wird. Die Kamera kann auch manuell, beispielsweise bei einer Verfolgungsfahrt, eingeschaltet werden. In speziellen zivilen Messfahrzeugen sind Videokameras bereits seit Längerem Standard, insbesondere im Hinblick auf die Aufzeichnung von Verkehrsverstößen.
Farbgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Karosserie deutscher Streifenwagen war ab 1975 weiß lackiert, wobei die beweglichen Teile wie Türen, Motorhaube und Kofferraumdeckel minzgrün lackiert oder später foliert waren. In einigen Ländern (z. B. Bayern und mit Einführung der Folienbeklebung auch Hamburg) wurde eine komplett weiße Karosserie mit einem minzgrünen Streifen im Seitenbereich, genannt Bauchbinde, über die gesamte Fahrzeuglänge ausgestattet.
Streifenwagen der Gendarmerie in Rheinland-Pfalz und der Autobahnpolizeien in Nordrhein-Westfalen und Hessen waren in den 1950er/60er Jahre vollständig weiß lackiert. In Hessen wurden die Fahrzeuge zu Beginn der 1970er Jahre zur Verbesserung der Wahrnehmbarkeit versuchsweise an den Seiten mit roten fluoreszierenden Klebefolien versehen und Bug und Heck mit roter Tagesleuchtfarbe markiert.[11]
Nach der Wiedervereinigung 1990 bekamen die bis dahin hellelfenbein- und olivgrünfarbenen Fahrzeuge der Volkspolizei auch das weiß-grüne Aussehen.
Um einen höheren Wiederverkaufswert ausgedienter Streifenwagen zu erreichen, wechselte die Grundfarbe der Streifenwagen ab 2002 schrittweise zu einer Silbermetallic-Lackierung; die grünen bzw. blauen Farbflächen bestanden hingegen aus relativ leicht entfernbarer Folie.
Bei fast allen Polizeien werden heute neue Fahrzeuge in der Farbgebung Blau-Silber bzw. Blau-Weiß beschafft. Die blaue Farbgebung geht auf europäische Bestrebungen zurück, alle Polizeifahrzeuge europaweit einheitlich zu gestalten. Die aktuelle Fahrzeuglackierung ist Verkehrsblau (RAL 5017) in Verbindung mit Silber bzw. Weiß. Als letzte Landespolizei wechselte 2016 Bayern von der Farbgebung Grün-Silber auf Blau-Silber[12], nach wie vor sind dort noch einzelne Streifenwagen und Einsatzfahrzeuge in Grün-Silber im Einsatz.
Da die Fahrzeuge oft geleast sind, werden die grünen bzw. blauen Flächen nicht mehr lackiert, sondern mit spezieller Folie geklebt. Ober- und unterhalb der Folie wird meist eine retroreflektierende Konturmarkierung in Form von einzelnen Rechtecken, genannt „GAPS“, angebracht. Die genaue Ausführung variiert teilweise von Fahrzeug zu Fahrzeug. In Hamburg wird zudem traditionell nur seitlich eine farbliche Absetzung vorgenommen. Fast immer erhalten die Fahrzeuge zusätzlich fluoreszierend gelbe Applikationen.
Das Fahrzeugleasing steht gegenwärtig zur Debatte, da es Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Modells gibt. Infolgedessen gibt es Überlegungen, Fahrzeuge wieder selbst anzuschaffen.
Zeitleiste der typischen Lackierung von Polizeifahrzeugen der Deutschen Länder seit 1945 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Landespolizei | 1940er | 1950er | 1960er | 1970er | 1980er | 1990er | 2000er | 2010er | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | |
Berlin | graublau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schleswig-Holstein | graublau | tannengrün | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hamburg | graublau | tannengrün | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | blau/silber | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Niedersachsen | graublau | tannengrün | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nordrhein-Westfalen | graublau | tannengrün | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rheinland-Pfalz | tannengrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Saarland | schwarz | tannengrün | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Baden-Württemberg | tannengrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bremen | tannengrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hessen | tannengrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bayern | tannengrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß (Bauchbinde) | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mecklenburg-Vorpommern | olivgrün | hellelfenbein/ | weiß/olivgrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Brandenburg | olivgrün | hellelfenbein/ | weiß/olivgrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sachsen-Anhalt | olivgrün | hellelfenbein/ | weiß/olivgrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sachsen | olivgrün | hellelfenbein/ | weiß/olivgrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Thüringen | olivgrün | hellelfenbein/ | weiß/olivgrün | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grün/weiß | grün/silber | blau/silber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Abschaffung der Behördenkennzeichen im Jahr 2007 begannen die Kfz-Kennzeichen der Streifenwagen normalerweise mit dem Kürzel des Sitzes des jeweiligen Polizeipräsidiums, teilweise dem der Landeshauptstadt und zeigten neben dem Zulassungsbezirk keine weiteren Buchstaben. Meist begann die Ziffernkombination mit 3 oder 7.
Seit dem 1. März 2007 handhaben die Länder die Vergabe der Kennzeichen für Polizeifahrzeuge unterschiedlich:
Polizei | Kennzeichen | |
---|---|---|
Polizei Baden-Württemberg | BWL 4–XXXX |
BWL steht für Baden-Württemberg, Landesregierung, Landtag und Polizei |
Polizei Bayern | – | normale Kennzeichen aus dem Zulassungsbezirk des jeweiligen Präsidiums: A, BA (nur Bereitschaftspolizei), BT, IN, KE, LA, M, N, R, RO, SR, WÜ, meist mit einheitlichen Mittelbuchstaben (z. B. N-PP XXX im Bereich des Präsidiums Mittelfranken). |
Polizei Berlin | B–XXXXX |
B steht für Berlin |
Polizei Brandenburg | BBL 4–XXXX |
BBL steht für Brandenburg, Landesregierung, Landtag und Polizei |
Polizei Bremen | HB–XXXX |
HB steht für Hansestadt Bremen |
Polizei Hamburg | HH–XXXX |
HH steht für Hansestadt Hamburg |
Polizei Hessen | WI–HP XXXX |
Kennzeichen der Landeshauptstadt Wiesbaden und HP für Hessische Polizei |
Polizei Mecklenburg-Vorpommern | MVL–3XXXX |
MVL steht für Mecklenburg-Vorpommern, Landesregierung und Landtag |
Polizei Niedersachsen | – | normale Kennzeichen aus dem jeweiligen Zulassungsbezirk |
Polizei Nordrhein-Westfalen | NRW–X–XXXX |
NRW 4, 5 oder 6 steht für Nordrhein-Westfalen, Landesregierung und Landtag |
Polizei Rheinland-Pfalz | RPL 4–XXXX |
RPL steht für Rheinland-Pfalz, Landesregierung, Landtag und Polizei |
Polizei Saarland | SAL–4 XXXX |
SAL steht für Saarland, Landesregierung, Landtag und Polizei |
Polizei Sachsen | DD–Q XXXX |
Kennzeichen der Landeshauptstadt Dresden und dem Erkennungsbuchstaben Q |
Polizei Sachsen-Anhalt | LSA–XXXXX |
LSA steht für Sachsen-Anhalt, Landesregierung, Landtag und Polizei |
Polizei Schleswig-Holstein | SH–3XXXX |
SH steht für Schleswig-Holstein, Landesregierung, Landtag und Polizei |
Thüringer Polizei | EF–LP XXXX |
LP steht für Landespolizei; bis 2011: EF–TP XXXX : noch in Benutzung, keine Vergabe mehr
|
Bundespolizei | BP-XX-XXX |
BP steht für Bundespolizei; früher BG-XX-XXX für den Bundesgrenzschutz
|
Die 4 (in Nordrhein-Westfalen auch 5 und 6) steht jeweils für das Innenministerium. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und in Berlin wurden die bisherigen Kennzeichen beibehalten, da diese Kennzeichen zugleich auch die beibehaltenen Kennzeichen der obersten Landesbehörden darstellen. In Bayern und Niedersachsen werden neue Streifenwagen und Einsatzfahrzeuge seit dem 1. März 2007 mit normalen Kfz-Kennzeichen zugelassen.
Luftkennung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die großen Zahlen und Buchstaben auf den Fahrzeugen sind die sogenannten Luftkennungen, damit die Besatzung eines im Einsatz befindlichen Polizeihubschraubers die Standorte einzelner Streifen lokalisieren und die Fahrzeuge am Boden direkt ansprechen kann.
Regionale Bezeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Streifenwagen der Hamburger Polizei ist Peterwagen.
Der Name Peterwagen entstand dem Volksmund nach im Hamburger Raum 1946 durch ein Missverständnis bei der Einholung der Genehmigung zum Betrieb der damals sogenannten „Radiowagen“ bei der britischen Militärregierung, als der britische Offizier das Wort „Patrolcar“ in der Hamburger Aussprache nicht recht verstand und um Buchstabierung bat: „P like Peter…“, was den Briten zu der Äußerung „Oh, I know, Peterwagen“ brachte, die er so notierte und auf dem Dienstweg weitergab.
Einer anderen Erklärung nach entstand der Name aus dem in Hamburg für die Polizei ausgewählten Funkrufnamen „Peter“, welcher sich aus der in der Seefahrt verwendeten Signalflagge für „P“ (ein weißes Feld mit blauem Rand) ableiten soll, die in Deutschland als Blauer Peter bekannt war und anzeigte, dass alle Seeleute an Bord gehen mussten, da das Schiff auslaufen will.[13]
In Ostberlin hießen die Funkstreifenwagen Toniwagen.[13]
Im Verwaltungsbezirk Oldenburg hießen die Funkstreifenwagen Ottowagen nach dem Ansagewort in der deutschsprachigen Buchstabiertafel für den Anfangsbuchstaben von „Oldenburg“. Der Begriff lässt sich im Onlinearchiv der Nordwest-Zeitung bis ca. Mitte der 1970er-Jahre nachweisen.
Bundespolizei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispiele für Streifenwagen der Bundespolizei:
-
BMW Einsatzfahrzeuge
-
Land Rover
-
Mercedes-Benz Vito (W 638)
-
Mercedes-Benz Vito (W 639)
Streifenwagen, die nicht zur Polizei gehören
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Polizeien des Bundes und der Länder sind nicht die einzigen Organisationen, die Streifenwagen betreiben. Ferner gibt es noch weitere Behörden und Einrichtungen, wie etwa die Bundeszollverwaltung, die Feldjäger der Bundeswehr (als Militärpolizei), das Bundesamt für Güterverkehr (BAG), die Ordnungsämter usw.
Einige Beispiele
-
Volkswagen Passat (Zoll)
-
Streifenfahrzeug Mercedes-Benz Vito (Zoll)
-
VW T5-Bus (Zoll)
-
Volkswagen Passat (Zoll) Blau
-
Streifenfahrzeug Mercedes-Benz Vito (Feldjäger)
-
Geländegängiger Mercedes-Benz Vito (Feldjäger)
-
Geländegängiger Nissan Patrol (Feldjäger)
-
Dienstfahrzeug des BAG zur Durchführung von Maut-Kontrollen
-
Dienstwagen des Ordnungsamtes Mannheim
-
Landrover Freelander des Ordnungsamtes Fulda
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Österreich sind Streifenwagen des Typs Škoda Octavia, VW Golf Variant, VW Touran, VW Sharan und VW Transporter sehr verbreitet. Die Kennzeichen der Bundesgendarmerie („BG“) wurden nach Zusammenlegung mit der Bundespolizei auf „BP“ umgestellt.
Mit der Zusammenlegung von Bundespolizei und Bundesgendarmerie im Juli 2005 wurde ein neues Fahrzeugdesign eingeführt: Die Grundfarbe der Fahrzeuge ist silber, auf den Längsseiten, der Motorhaube und der Heckklappe werden blaue und rote Folien angebracht, wobei der rote Streifen reflektierend ausgeführt ist. Darauf steht in weißer Schrift „Polizei“ sowie die Notrufnummer 133. An den Türen ist neben dem Polizeischriftzug ein stilisierter Bundesadler.
Ältere, in den bisherigen Farben weiß und rot gehaltene „noch neuwertige Streifenfahrzeuge“ wurden allerdings aus wirtschaftlichen Gründen noch weiterverwendet.
Polen
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In Polen findet eine Vielzahl verschiedener Hersteller Verwendung, bevorzugt Fahrzeuge von BMW, Kia und Suzuki. Die Auswahl der Fahrzeugtypen ähnelt dabei mit Limousinen, Kombifahrzeugen und Mannschaftswagen denen der europäischen Nachbarländer.
2007 wurde in Polen das neue europäische Farbschema eingeführt. Während Streifenwagen in neuer blau-silberner Farbgebung beschafft werden, bleiben größere Fahrzeuge teilweise weiterhin blau-weiß, seit 2022 auch mit GAPS und Bauchbinde.
Schweden
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Schwedische Polizeibehörden nutzen bevorzugt Kombimodelle nationaler Hersteller wie Volvo oder Saab. In den letzten Jahren wurden vermehrt auch ausländische Fahrzeuge angeschafft, beispielsweise von Mercedes-Benz und Volkswagen. In vereinzelten Fällen wurden auch Fahrzeuge amerikanischer Hersteller wie Chevrolet eingesetzt, beispielsweise für Mannschaftswagen.
Während schwedische Polizeifahrzeuge früher eine schwarz-weiße, weiße und später dann eine weiß-blaue Lackierung erhielten, kommt seit 2005 ein auffälliges Schachbrettmuster, die sogenannten Battenberg-Markierungen zum Einsatz. Die Idee stammt aus Großbritannien und erhält ihren Namen vom Battenbergkuchen. Bei der schwedischen Polizei wechselt sich dabei ein neongelber mit einem blauen Farbton ab. Das Ziel ist eine möglichst hohe Auffälligkeit und sofortige Identifizierbarkeit auch bei schlechten Sichtverhältnissen sowie eine Beruhigung des Fahrzeugverkehrs. Eine Studie der schwedischen Verkehrsbehörde Vägverket hatte 2008 in Tests signifikante Effekte der Verkehrsberuhigung bei einem mit Battenburg-Markierungen versehenen Fahrzeug zur Straßenunterhaltung festgestellt.[14]
Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Typische Streifenwagen in der Schweiz sind unter anderem BMW-Kombis und Limousinen. Des Weiteren werden ebenfalls oft Fahrzeuge von Volvo und VW eingesetzt. Kleinbusse sind in der deutschsprachigen Schweiz meist VW-Busse. In den französischsprachigen Kantonen werden auch vermehrt Fahrzeuge der Hersteller Peugeot und Renault eingesetzt.
Die Schweizer Polizeifahrzeuge sind weiss oder silber mit tagesleuchtroten Flächen. Das Design unterscheidet sich je nach Polizeikorps leicht. Eine Ausnahme bildet der Kanton Genf, in dem die normalen Polizeifahrzeuge weiss-blau bzw. silber-blau sind (jedoch nun an die restliche Schweizer Farbgebung angepasst werden), seit neuestem auch nach dem deutschen Design, respektive weiss-grün bei der Flughafenpolizei Genf und schwarz-neongelb bei der Grenzwache. Neben Genf gibt es jedoch auch weitere kleine Ausnahmen bei Gemeindepolizeien.
Vereinigte Staaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den USA werden bevorzugt große Limousinen heimischer Hersteller wie Ford, Chevrolet oder Dodge verwendet, in ländlichen oder bergigen Gebieten auch Geländewagen. Nennenswert ist vor allem die gegenüber europäischen Ländern geringe Anzahl an Kombifahrzeugen. US-amerikanische Autohersteller bieten meist von Serienmodellen abgeleitete, speziell auf den Aufgabenbereich der Polizei zugeschnittene Fahrzeuge ab Werk an, sogenannte Police-Packages. So finden sich neben stärkeren Motorisierungen auch meist auffälligere Sondersignalanlagen, häufig auch Trenngitter zwischen den Vordersitzen und dem Fond, verstärkte Fahrwerke und Batterien sowie außen angebrachte, schwenkbare Scheinwerfer zum Ausleuchten von dunklen Gassen oder Fahrzeugen bei einer Kontrolle.
Die Farbgebung von Streifenwagen in den USA ist regional unterschiedlich, es lässt sich daher keine einheitliche Markierung feststellen. In der Regel findet sich der Schriftzug Police oder Sheriff auf den Fahrzeugen. Oft findet man jedoch die Farbkombinationen schwarz/weiß (z. B. in Los Angeles), hellblau/weiß (z. B. in New York City) oder beige/braun.
Andere Länder
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Ford Falcon (Australien)
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Chevrolet Blazer (Brasilien)
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Dacia Sandero (Bulgarien)
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Hyundai Sonata (China)
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Renault Mégane (Frankreich)
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Citroën C4 Picasso (Griechenland)
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Škoda Octavia (Israel)
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Alfa Romeo 159 (Italien)
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Toyota Crown (Japan)
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Ford Crown Victoria (Kanada)
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Lada 2107 (Kuba)
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BMW 5er (Kroatien)
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Proton Waja (Malaysia)
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Volvo XC70 (Norwegen)
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Toyota Hilux (Panama)
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Lada 110 (Russland)
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Škoda Octavia (Slowenien)
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Citroën C4 Picasso (Spanien)
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Mercedes-Benz Vito (Spanien)
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VW Golf (Südafrika)
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Ford Tourneo Courier (Türkei)
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Nissan Navara (Türkei)
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Volkswagen Passat (Ukraine)
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Chevrolet Lumina (Vereinigte Arabische Emirate)
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Dodge Charger (Mexico)
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Škoda Octavia (Ungarn)
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Ford Crown Victoria (United States Capitol Police, USA)
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Toyota Prius (Ukraine)
Streifenwagen in Film und Fernsehen
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Diese Liste umfasst eine Auswahl von Filmen,
- die das Oberthema Polizei haben und
- in denen Streifenwagen eine wesentliche Rolle spielen.
- 24 Stunden Toto & Harry – Die Zwei vom Polizeirevier (seit 2002)
- Adam-12 (TV-USA, 1967–1975)
- Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (seit 1996)
- Auf Streife (seit 2013)
- Blaulicht (1959–1968)
- Der Blaulicht Report (seit 2015)
- Dick und Doof als Polizisten (The Midnight Patrol, USA 1933, Kurzspielfilm)
- Die grüne Minna (GB 1960)
- Blues Brothers (USA 1980)
- Ein ausgekochtes Schlitzohr (USA 1977)
- Eine Nacht wie jede andere (DDR 1957, Dokumentarfilm)
- Funkstreife Isar 12 (1961–1964)
- Großstadtrevier (seit 16. Dezember 1986)
- Hubert ohne Staller (seit 2019)
- Polizeiauto 99 (Car 99, USA 1935)
- Polizeiruf 110 (seit 1971)
- Radio Patrol (USA 1937, zwölfteiliges Serial)
- Streifenwagen 2150 (1955–1959)
- Tatort (seit 1970)
- Wagen 54 – Bitte Melden (1994)
- Wagen 54, bitte melden (1961–1963)
- Zwei außer Rand und Band (1977)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raymond B. Fosdick: The American Police Systems, New York (The Century Company) 1920, Onlineausgabe bei archive.org
- James Lardner/Thomas Reppetto: NYPD. A City and Its Police, New York (Henry Holt and Company) 2000. ISBN 0-8050-5578-9.
- Werner Oswald: Die Kraftfahrzeuge der Polizei und des Bundesgrenzschutzes. Polizeifahrzeuge von 1920 bis 1974, Stuttgart (Motorbuch-Verlag) 1974. ISBN 3-87943-332-1.
- Klaus Weinhauer: Schutzpolizei in der Bundesrepublik. Zwischen Bürgerkrieg und innerer Sicherheit. Die turbulenten sechziger Jahre, Paderborn (Schöningh) 2003. ISBN 3-506-77489-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte des Polizeiautos auf spillman.com
- Kein Geld für Streifenwagen, in: Die Zeit, Nr. 20 vom 20. Mai 1954
- Bericht über die Einführung des Funkstreifendienstes in Hamburg 1942
- Bericht über die Einführung von Streifenwagen in Detroit um 1912
- Bericht über die Einrichtung des weltweit ersten Polizeifunks für Streifenwagen in Detroit 1928
- The Origin of the Two-Way Police Radio Communication; www.bktechnologies.com
- Polizei Hamburg - Daten und Fakten – Geschichtliches
- Weitere dreißig Funkstreifenwagen für Hamburger Polizei. Jedem Revier einen ‚Peter‘, in: Hamburger Abendblatt vom 11. Januar 1958.
- Mutige Männer feiern heute Geburtstag. 322 Verbrecher in einem Monat. Zwölf Peter-Wagen bewachen die Stadt, in: Hamburger Abendblatt vom 5. Mai 1950
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Richtlinien für das Fahrzeugwesen (Fzw-R) in der geltenden Fassung des Erlasses GZ: BMI-RS1200/0219/IV/1/d/2005, ohne Datum, hier: 1.2 Abkürzungsverzeichnis, S. 3. (Online (PDF; 35 kB) auf der Website der Polizeigewerkschaft-FSG, abgerufen am 1. August 2018).
- ↑ Fosdick, S. 309ff.
- ↑ Oswald, S. 14
- ↑ The Origin of Two-Way Police Radio Communication. In: bktechnologies.com. 17. Februar 2016, abgerufen am 6. Juli 2025 (englisch).
- ↑ Hamburger Abendblatt vom 5. Mai 1950.
- ↑ Weinhauer, S. 61.
- ↑ Hamburger Abendblatt vom 11. Januar 1958.
- ↑ Siebeneinhalb Millionen Kilometer Sicherheit. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. November 1960, S. 5.
- ↑ Oswald, S. 81.
- ↑ Oswald, S. 70.
- ↑ Oswald, S. 92.
- ↑ Aus grün wird blau - Das Ende einer Ära! - BOS-Fahrzeuge - Einsatzfahrzeuge und Wachen weltweit. Abgerufen am 14. Mai 2024.
- ↑ a b Peterwagen. Polizeihistorische Sammlung-Paul
- ↑ Verbesserte Sichtbarkeit von Straßenunterhaltungsfahrzeugen bei Benutzung von Battenburg-Markings (schwedisch). (PDF; 1,9 MB) Abgerufen am 31. Mai 2012.