„Fairlight CMI“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Fairlight.JPG|mini|Ein Fairlight CMI mit Monitor]] |
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Das '''Fairlight CMI''' (Computer Musical Instrument) war der erste digitale [[Synthesizer]] mit [[Sampling (Musik)|Sampling]]-Technologie. Der Fairlight wurde von den beiden Australiern Peter Vogel and Kim Ryrie Ende der [[1970er]] Jahre entworfen und erlangte insbesondere in den [[1980er]] Jahre Berühmtheit. [[1979]] war das erste Exemplar fertig und fand mit [[Peter Gabriel]] und [[Stevie Wonder]] seine ersten Abnehmer. ''Shock the Monkey'' von [[Peter Gabriel]] war [[1982]] wohl das erste Lied, auf dem ein Fairlight CMI zu hören ist. Allerdings gibt es hier auch abweichende Meinungen, da zur gleichen Zeit das Album ''The Dreaming'' von [[Kate Bush]] erschien. |
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[[Datei:Fairlight II Page R.png|mini|„Page R“ und der [[Lichtgriffel]] an einem Fairlight CMI II]] |
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[[Datei:Fairlight CMI.jpg|mini|Ein Fairlight CMI]] |
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[[Datei:Fairlight CMI III (1985).jpg|mini|Fairlight Series III (1985)]] |
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Das '''Fairlight CMI''' ('''''C'''omputer '''M'''usical '''I'''nstrument'') war der erste digitale [[Synthesizer]] mit [[Sampling (Musik)|Sampling]]-Technik. |
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Die erste ausschließlich mit dem Fairlight CMI produzierte [[Langspielplatte]] war "Erdenklang - Computerakustische Klangsinfonie" der Musiker [[Hubert Bognermayr]] und [[Harald Zuschrader]]. Das Werk wurde 1981 im Auftrag produziert, anlässlich der [[Ars Electronica]] im September 1982 uraufgeführt und wenig später als LP veröffentlicht. |
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Der Fairlight wurde von den [[Australien|Australiern]] Peter Vogel und Kim Ryrie Ende der 1970er Jahre entworfen und erlangte in den 1980er Jahren Berühmtheit. 1979 waren die ersten Exemplare fertig und fanden mit [[Peter Gabriel]] und [[Stevie Wonder]] ihre ersten Abnehmer. Die ersten Songs, in denen ein Fairlight CMI zu hören war, befinden sich auf Gabriels drittem Soloalbum [[Peter Gabriel (Melt)|Melt]], bei dessen Produktion er Besuch von Peter Vogel samt einem Demo-Instrument erhielt und so begeistert war, dass er sofort eine Vertriebsfirma für das Gerät gründete. |
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== Geschichte == |
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Bald fanden sich weitere Künstler, die den Fairlight einsetzten, so z. B. [[Kate Bush]] auf dem Album „[[Never For Ever]]“ (1980, mit dem Hit „Babooshka“), sowie [[Jean Michel Jarre]] auf „[[Magnetic Fields (Album)|Magnetic Fields]]“ (1981) oder [[The Art of Noise]] auf „Into Battle“ (1983). |
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* 1976: Quasar M8 |
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* 1979: Fairlight CMI I (24kHz, 8 Bit) |
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* 1982: Fairlight CMI II |
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* 1983: Fairlight CMI IIx (MIDI) |
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* 1985: Fairlight CMI III (44,1kHz, 16 Bit) |
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Die erste ausschließlich mit dem Fairlight CMI produzierte [[Schallplatte|Langspielplatte]] war „[[Erdenklang|Erdenklang – Computerakustische Klangsinfonie]]“ der Musiker [[Hubert Bognermayr]] und [[Harald Zuschrader]]. Das Werk wurde 1981 im Auftrag produziert, anlässlich der [[Ars Electronica]] im September 1982 uraufgeführt und wenig später als LP auf dem von [[Ulrich Rützel]] eigens für diese neue Musikproduktionstechnik in Deutschland gegründeten Label „Erdenklang“ veröffentlicht. |
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Vorläufer des Fairlight CMI war der [[Qasar M8]], dessen Klangsynthese auf einer Echtzeitmodulation von Wellenformen beruhte. Die Ergebnisse waren allerdings, nicht zuletzt aufgrund der beschränkten Prozessorfähigkeiten der damaligen Zeit, ernüchternd. Im folgenden verwendeten Vogel und Ryrie anstatt synthetischer, digital aufgenommene natürliche Wellenformen. Das Ergebnis war so vielversprechend, dass [[1979]] die erste Serie anlief. Die Klangqualitäten des Systems entsprachen aber aufgrund der geringen Sampling-Rate von 24kHz nicht professionellen Anforderungen. Mit der Serie II wurde dies stark verbessert. [[1983]] wurde der Fairlight um [[MIDI]]-Fähigkeit und [[1985]] erreichte man Aufnahmen in [[Compact Disc|CD]]-Qualität. |
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== Geschichte == |
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Der Erfolg des Fairlights führte dazu, dass auch andere Firmen Produkte mit Sampling-Fahigkeiten auf den Markt brachten. So erweiterte die Firma [[New England Digital]] ihren digitalen Synthesizer [[Synclavier]] um Sampling. [[E-MU Systems]] brachte [[1981]] mit dem [[Emulator I]] ein "preiswerteres" Sampling-Keyboard auf den Markt, das sich aber immer noch weit im fünfstelligen DM-Bereich bewegte. [[1985]] brachte [[Ensoniq]] mit dem [[Ensoniq Mirage]] den ersten für den "Normalsterblichen" bezahlbaren Sampler auf den Markt, der mit seinem 8-Bit Prozessor das langsame Ende des CMI einläutete. Zur gleichen Zeit kamen auch einfache Erweiterungskarten für den "Heimgebrauch" auf den Markt, wie die [[Greengate DS3]] Erweiterungskarten für den [[Apple II]]. Beim [[Apple Macintosh]] war Sampling schon ein Teil des Sound-Systems. Der letzte Fairlight CMI III wurde [[1991]] gebaut. |
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* 1975–1977: Qasar I, II, M8 |
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* 1979: Fairlight CMI I (24 kHz, 8 Bit) |
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* 1982: Fairlight CMI II (30,2 kHz, 8 Bit) |
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* 1983: Fairlight CMI IIx (MIDI, [[SMPTE-Timecode|SMPTE]], 30,2 kHz, 8 Bit) |
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* 1985: Fairlight CMI III (MIDI, SMPTE, 100 kHz, 16 Bit) |
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* 2011: Fairlight CMI 30A (MIDI, USB, [[Longitudinal Timecode|LTC]], Word-Clock, 44,1–192 kHz, DVD-Drive, 17”-LCD-Monitor) |
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* 2011: Fairlight CMI [[Apple iPhone|iPhone]] / [[Apple iPad|iPad]] App |
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Vorläufer des Fairlight CMI war der Qasar M8, dessen Klangsynthese auf einer Echtzeitmodulation von Wellenformen beruhte. Die Ergebnisse waren allerdings, nicht zuletzt aufgrund der beschränkten Prozessorfähigkeiten der damaligen Zeit, ernüchternd. Im Folgenden verwendeten Vogel und Ryrie anstatt synthetischer digital aufgenommene natürliche Wellenformen. Das Ergebnis war so vielversprechend, dass 1979 die erste Serie anlief. Die Klangqualitäten des Systems entsprachen aber aufgrund der geringen Sampling-Rate von 24 kHz nicht professionellen Anforderungen. Mit der Serie II wurde dies stark verbessert. 1983 wurde der Fairlight um [[MIDI]]-Fähigkeit erweitert, und 1985 erreichte man Aufnahmen in [[Compact Disc|CD]]-Qualität. |
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Der Erfolg des Fairlights führte dazu, dass auch andere Firmen Produkte mit Sampling-Fähigkeiten auf den Markt brachten. So erweiterte die Firma New England Digital ihren digitalen Synthesizer [[Synclavier]] um Sampling. [[E-mu Systems]] brachte 1981 mit dem [[E-mu Emulator|Emulator]] ein kostengünstigeres, wenngleich immer noch sehr teures Sampling-Keyboard auf den Markt. 1985 brachte [[Ensoniq]] mit dem [[Ensoniq Mirage]] den ersten erschwinglichen Sampler auf den Markt, der mit seinem 8-Bit Prozessor das langsame Ende des CMI einläutete. Der [[Commodore Amiga]] konnte ab 1985 Samples auf 4 Kanälen (24 kHz, 8 Bit) gleichzeitig wiedergeben und um MIDI-Funktionen erweitert werden. Der letzte Fairlight CMI III wurde 1991 gebaut. Zur gleichen Zeit kamen auch einfache Erweiterungskarten für den Heimgebrauch auf den Markt, wie die Greengate DS3 Erweiterungskarten für den [[Apple II]]. Beim [[Apple Macintosh]] war Sampling bereits Teil des Sound-Systems. |
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== Technik == |
== Technik == |
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=== CMI I/II(x) === |
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Der Fairlight CMI basierte auf dem ''Qasar'', einem Computer für geschäftliche und wissenschaftliche Anwendungen. Der Qasar war ein Dual-Prozessor-System, bei dem beide Prozessoren mit dem gleichen 2-MHz-Bus arbeiteten. Dies erlaubte, dass ein Prozessor die Peripherie und deren Ein- und Ausgabe steuerte, während der zweite ausschließlich für die Anwendung arbeitete. Zusatzkarten dienten dem Anschluss von Peripherie wie Diskettenlaufwerk, Tastatur usw. Für den QASAR gab es zwei Prozessorkarten. Die erste mit [[Motorola]] [[Motorola 6800|6800]]-[[Hauptprozessor|Prozessoren]] wurde im CMI I/II verwendet. Im IIx kam bereits die Version mit 6800/[[Motorola 6809|6809]] Prozessoren zum Einsatz. |
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Die Klangerzeugung erfolgte mit 8 Bit bei variablen Sampling-Raten in Abhängigkeit von der Tonhöhe (max. 35 kHz) und einer maximalen Länge von 16 kB. Im CMI II waren bis zu acht Audiokarten mit jeweils 16 kB RAM und Zusatzprozessoren für die Klangerzeugung zuständig. Die Karten arbeiteten autonom, sobald die Klangdaten im [[Random-Access Memory|RAM]] der Karte vorlagen. Ein [[Tiefpass]]filter auf jeder Karte begrenzte das bei den eingesetzten Sampleraten unvermeidliche Quantisierungsrauschen. Zunächst recht unflexibel, konnte es in späteren Versionen verschieden gesteuert werden, z. B. über den Tastaturverlauf. Die Serie IIx besaß die damals neue MIDI-Schnittstelle. |
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'''CMI I/II(x)'''<br /> |
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Der Fairlight CMI basierte auf dem QASAR, einem Computer für geschäftliche und wissenschaftliche Anwendungen. Der Quasar war ein 2-Prozessor-System, bei dem beide Prozessoren mit dem gleichen 2MHz-Bus arbeiteten. Dies erlaubte, dass ein Prozessor die Peripherie und deren Ein- und Ausgabe steuerte, während der zweite die Anwendung steuerte. Zusatzkarten erlaubten den Anschluss von Peripherie, wie Floppy, Tastatur, usw. Für den Quasar gab es zwei Prozessorkarten. Die erste mit [[Motorola]] [[6800]] [[Central Processing Unit|Prozessor]]en wurde im CMI I /II verwendet. Im IIx kam dann die Version mit [[6800]]/[[6809]] [[Central Processing Unit|Prozessor]]en zum Einsatz. |
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Der Fairlight besaß sein eigenes [[Betriebssystem]] mit dem Namen QDOS mit [[Grafische Benutzeroberfläche|grafischer Oberfläche]], eine Variante des [[Motorola]] MDOS. Neben der Tastatur zur Eingabe gab es einen [[Lichtgriffel]] für den monochromen Grünmonitor (512×256 [[Pixel]]). Eine der am meisten kopierten Funktionen der Fairlight-Software war die sog. „Page-R“-Funktion: ein grafischer Echtzeit-Pattern-Sequence-Editor, der häufig einer der Hauptgründe für den Kauf eines Fairlights war. |
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Die Klangerzeugung erfolgte mit 8 Bit bei variablen Sampling-Raten in Abhängigkeit der Tonhöhe (max. 35kHz) und einer maximalen Länge von 16KB. Im CMI II waren bis zu acht Audiokarten mit jeweils 16KB RAM und Zusatzprozessoren für die Klangerzeugung zuständig. Die Karten arbeiteten autonom sobald die Klangdaten im RAM der Karte vorlagen. Ein [[Tiefpassfilter]] auf jeder Karte begrenzte das bei der Audio-Auflösung unvermeidliche [[Aliasing]]-Rauschen. Zunächst recht unflexibel, konnte es in späteren Versionen verschieden gesteuert werden, z.B. über den Tastaturverlauf. |
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=== CMI III === |
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Der Fairlight besaß sein eigenes [[Betriebssystem]] mit dem Namen [[QDOS]] mit [[Grafische Benutzeroberfläche|grafischer Oberfläche]], eine Variante des [[Motorola]] [[MDOS]]. Neben der Tastatur zur Eingabe gab es einen [[Lichtgriffel]] für den monochromen Green-Screen-Monitor (512x256). Eine der am meisten kopierten Funktionen der Fairlight-Software war die sog. "Page-R"-Funktion. Diese war ein grafischer Echtzeit Pattern-Sequence Editor und häufig einer der Hauptgründe beim Kauf eines Fairlights. |
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Im CMI III wurde der Lichtgriffel durch ein in die Tastatur integriertes [[Grafiktablett]] ersetzt, da längeres Arbeiten mit dem Lichtgriffel sehr ermüdend sein konnte. Ferner wurden die [[Motorola 6800|680x]] durch [[Motorola 68000]]-Prozessoren ersetzt. Das Betriebssystem war nun [[OS-9]] (nicht zu verwechseln mit [[Mac OS 9|Mac OS 9]]). |
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==== Technische Details ==== |
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'''CMI III'''<br /> |
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* 16 Stimmen [[Polyphonie (Elektrophon)|polyphon]] (erweiterbar) |
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Im CMI III wurde der [[Lichtgriffel]] durch ein in die Tastatur integriertes [[Grafiktablett]] ersetzt, da längeres Arbeiten mit dem Lichtgriffel sehr ermüdend sein konnte. Ferner wurden die [[680x]] durch [[Motorola]] [[68000]] [[Central Processing Unit|Prozessor]]en ersetzt. Das Betriebssystem war nun [[OS-9]] (nicht zu verwechseln mit [[Mac OS]] 9). |
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* Sampler: 16 bit, 100 kHz (mono) oder 50 kHz (stereo) |
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* Speicher: 14 MB, erweiterbar auf 32 MB bzw. 64 MB in der letzten Version |
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* Synthese: freie Wellenformen per Grafiktablett; FFT; Wellenformbearbeitung |
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* Effekte: Keine |
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* Keyboard: 73 Tasten ungewichtet, anschlagsdynamisch |
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* Steuerung: MIDI, SMPTE |
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* Sequencer: CAPS (Composer, Arranger, Performer Sequencer), 80 Spur polyphon, Musical Composition Language (MCL) |
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=== MFX === |
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Ab 1991 wurden die CMI durch das digitale Audiosystem für die [[Postproduktion]] MFX ersetzt. Dieses wurde bis 2000 in vier verschiedenen Versionen produziert. MFX basierte auf der Software des CMI.<ref>{{Internetquelle |datum=1997-04-19 |titel=Fairlight Refocuses on Music Market |url=https://books.google.com/books?id=9w4EAAAAMBAJ&q=fairlight+1997+daw&pg=PA58 |werk=Billboard |abruf=2018-06-29}}</ref> |
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* MFX1 (1990 – 1991) |
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* MFX2 (1992 – 1994) |
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* MFX3 (1994 – 1996) |
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* MFX3+ (1996 – 2000)<ref>{{cite web |url=https://www.amazona.de/vintage-workstation-fairlight-cmi-iii-1985-mfx2-system-1992/ |title=Vintage-Monster-Workstation Fairlight CMI III |first=Peter |last=Grandl |publisher=Amazona.de |date=2025-05-31 |access-date=2025-06-21}}</ref> |
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MFX3 war der erste vollständig digitale 24 Spur-Disc-Recorder der Welt. |
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=== DREAM === |
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Auf der neuen QDC-Technologie basierendes Postproduktion-System. Erstmals wird hier Video mit in Audio-Postproduktionsgeräte eingebunden. |
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=== CC-1 Crystal Core === |
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Erneut liefert Fairlight eine Audio-Revolution. Zur Signalverarbeitung des gesamten Mischpult, Discrecorder und Video Systems wird nur ein einziger [[Field Programmable Gate Array|FPGA]] eingesetzt. |
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=== CMI 30A === |
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Auf der Messe Winter NAMM 2011 wurde der Fairlight CMI 30A vorgestellt. Er hat zwar fast das identische Gehäuse des älteren CMI II, im Inneren arbeitet er mit einem von Fairlight entwickelten Chip namens CC-1 – Crystal Core Media Processor in [[Field Programmable Gate Array|Field-Programmable-Gate-Array]]-Technologie. |
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Auch wird er als iPad-App veröffentlicht. |
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== Klang == |
== Klang == |
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Der Klang der 8-Bit |
Der Klang der 8-Bit-Modelle des Fairlight war zunächst geprägt von den beschränkten technischen Möglichkeiten. Doch wie so häufig macht in der Retrospektive gerade das den Charme dieses Instruments aus. Die Klänge waren häufig etwas „hauchig“ und „kratzig“. Viele Klänge des Fairlight wurden sehr häufig verwendet. So findet man den „Ahh“-Chor (Programmname SARAHIIx) z. B. in „Moments in Love“ von [[The Art of Noise]], „Shout“ von [[Tears for Fears]] u. v. a. Im Vergleich mit moderneren Samplern fällt vor allem das Fehlen von Resonanzfiltern auf. Bekannt wurde ebenfalls der sog. „[[Orchestra Hit]]“, ein Orchestertusch, welcher z. B. in dem Lied „A View To a Kill“ der Gruppe [[Duran Duran]] zu hören ist. |
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== Weiteres == |
== Weiteres == |
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Die Fairlight CMI-Modelle waren sehr solide gebaut und dementsprechend teuer. Die erste Serie kostete mit allen Optionen annähernd 1 Million US-$. Nachfolgende Modelle waren bei sinkenden Preisen leistungsfähiger. Ein Fairlight CMI II kostete ab 25.000 US$. Der Fairlight CMI III begann bei 40.000 US$, aber es waren auch leicht – je nach Ausbaustufe – 100.000 US$ möglich. |
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Einen Fairlight CMI kann man im Film ''We’re All Devo'' der Gruppe [[Devo]] sehen sowie in diversen Musikvideos, etwa in ''Magnetic Fields Part 2'' von [[Jean Michel Jarre]] oder ''Etude (Killing Fields)'' von [[Mike Oldfield]]. |
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Die Fairlight CMI-Modelle waren sehr solide gebaut und dementsprechend teuer. Die erste Serie kostete mit allen Optionen annähernd 1 Millionen US$. Nachfolgende Modelle waren bei sinkenden Preisen leistungsfähiger. Ein Fairlight CMI II kostete 25.000 US$ oder mehr. Der Fairlight CM III begann bei 40.000 US$ kostete aber auch leicht, je nach Ausbaustufe, 100.000 US$. |
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Das Album ''Spurensicherung'' von [[Eberhard Schoener]] (1983) zeigt einen Screenshot der oben beschriebenen „Page-R“-Funktion des Fairlight. |
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Mehrere Künstler stellten die musikalischen Möglichkeiten des Gerätes in Bild und Ton vor, [[Vince Clarke]] etwa demonstrierte auf einer Musikkassette der Zeitschrift [[Melody Maker]] die Entwicklung eines Songs am Fairlight CMI. Hingegen erwähnt [[Phil Collins]] auf der Innenhülle der [[Schallplatte#Formate|LP]] seines Albums ''No Jacket Required'': „There is no Fairlight on this record.“ |
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Auch [[Boris Blank (Musiker)|Boris Blank]] und [[Carlos Perón]] von [[Yello]] benutzten Fairlights der verschiedenen Generationen.<ref name="BBlank">{{Internetquelle |url=https://www.soundonsound.com/sos-past-articles-now-online-back-january-1994 |titel=SOS Past Articles now online (back to January 1994) |abruf=2023-01-08}}</ref> 2013 wurde ein Fairlight CMI III Boris Blanks zum Preis von 18.300 Australische $ (ca. US $13.000) auf Ebay versteigert.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ebay.com/itm/Boris-Blanks-Yello-Fairlight-CMI-III-Huge-Library-Fully-optioned-Warranty-/231075545023?pt=AU_Musical_Instruments_Instruments&hash=item35cd2cffbf | titel=Boris Blank’s (Yello) Fairlight CMI III. Huge Library! Fully optioned. Warranty | werk=[[eBay]] |datum=2013-10-27| zugriff=2013-10-23 | sprache=en}}</ref> |
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Einen Fairlight CMI kann man im Film ''We Are Devo'' der Gruppe [[Devo]] sehen. |
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== Wichtige Einspielungen mit dem CMI == |
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* ''Erdenklang'' / [[Hubert Bognermayr]] und [[Harald Zuschrader]] |
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*16 Stimmen [[polyphon]] (erweiterbar) |
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* ''Magnetic Fields'' / [[Jean Michel Jarre]] |
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*Sampler: 16 bit, 100kHZ (mono) or 50kHz (stereo) |
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* ''Who’s Afraid Of'' / The Art Of Noise |
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*Speicher: 28Mb, erweiterbar |
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* ''Bergpredigt'' / Hubert Bognermayr und Harald Zuschrader |
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*Synthese: freie Wellenformen per Grafiktablett; FFT; Wellenformbearbeitung |
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* ''Spurensicherung'' / [[Eberhard Schoener]] |
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*Effekte: Keine |
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* ''Human Error'' / John „Poli“ Palmer |
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*Keyboard: 73 Tasten ungewichtet, anschlagsdynamisch |
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* ''[[The Lexicon of Love]]'' / [[ABC (Band)|ABC]] |
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*Steuerung: [[MIDI]], [[SMPTE time code|SMPTE]] |
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*Sequencer: CAPS (Composer, Arranger, Performer Sequencer), 80 Spur polyphon, Musical Composition Language (MCL), |
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== Weblinks == |
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==Musiker, die den Fairlight CMI benutzten== |
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{{Commonscat}} |
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*[[ABC (Band)|ABC]] |
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* [http://www.fairlightau.com/ Fairlight] |
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*[[Afrika Bambaataa]] |
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* [http://www.fairlighteu.com/ Fairlight Europe] |
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*[[The Art of Noise]] |
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*[[Jon Astley]] |
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*[[Lindsey Buckingham]] |
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*[[Kate Bush]] |
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*[[Cabaret Voltaire (band)|Cabaret Voltaire]] |
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*[[Jane Child]] |
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*[[Stewart Copeland]] |
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*[[Elvis Costello]] |
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*[[Dire Straits]] |
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*[[Thomas Dolby]] |
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*[[Danger in Dream]] |
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*[[Duran Duran]] |
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*[[Keith Emerson]] |
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*[[Eurythmics]] |
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*[[Fleetwood Mac]] |
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*[[Foreigner]] |
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*[[Frankie Goes To Hollywood]] |
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*[[Debbie Gibson]] |
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*[[David Gilmour]] |
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*[[Hall & Oates]] |
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*[[Jan Hammer]] |
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*[[Herbie Hancock]] |
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*[[Heaven 17]] |
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*[[Trevor Horn]] |
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*[[Human League]] |
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*[[Madonna (Künstlerin)|Madonna]] |
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*[[Paul McCartney]] |
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*[[Michael Jackson]] |
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*[[Jean-Michel Jarre]] |
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*[[John Paul Jones (Rockmusiker)|John Paul Jones]] |
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*[[Julian Lennon]] |
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*[[Mike Oldfield]] |
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*[[Orchestral Manoeuvres in the Dark|OMD]] |
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*[[Alan Parsons]] |
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*[[Pet Shop Boys]] |
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*[[Prince]] |
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*[[Queen (Band)|Queen]] |
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*[[Michael Rother]] |
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*[[Scritti Politti]] |
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*[[Ed Starink]] |
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*[[Starship]] |
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*[[Supertramp]] |
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*[[Brian Wilson]] |
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*[[Steve Winwood]] |
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*[[Stevie Wonder]] |
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*[[The B-52's]] |
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*[[The Cars]] |
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*[[Yazoo (Band)|Yazoo]] |
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*[[Yello]] |
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*[[Yes (Band)|Yes]] |
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==Web Links== |
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* [http://www.hermannseib.com/synths/fairlight/default.htm Kopien von Fairlight CMI Handbüchern] |
* [http://www.hermannseib.com/synths/fairlight/default.htm Kopien von Fairlight CMI Handbüchern] |
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* [ |
* [https://www.virtual-music.at/de/fairlight-zone/ Service Center für Fairlight CMI I, CMI II und CMI II-X] |
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* [http://www.ghservices.com/gregh/fairligh/examples.htm Klangbeispiele] |
* [http://www.ghservices.com/gregh/fairligh/examples.htm Klangbeispiele] |
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* [https://kmi9000.tripod.com/kmi_cmi.htm Technische und historische Infos zur Fairlight CMI Hardware + Software (Site von K.M.I.)] |
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* [http://www.hollowsun.com/vintage/fairlight/ Fairlight Samples] |
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* [http://www.anerd.com/fairlight/gallery.htm Fotos der unterschiedlichen Fairlight Produkte] |
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* [http://www.soundsonline.com/sophtml/details.phtml?sku=BS-385 Cult Sampler VST ist ein Sampler auch mit Fairlight-Sounds] |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=7o_CviusmNo&feature=player_embedded Filmbericht über die Firma Fairlight aus dem Jahre 1984] |
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[[Kategorie:Synthesizer-Sequenzer]] |
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* [http://fairlightinstruments.com.au/ios Fairlight Seite zu den iphone und ipad Apps] |
|||
* [https://www.youtube.com/watch?v=QBC_nOhJlao&t=1335 Youtube-Video ''ORFeins Zeitgeschichten''] mit einem Porträt von Hubert Bognermayer und Harald Zuschrader im ''Elektronischen Försterhaus'' aus 1982 (17. Oktober 2018) |
|||
* [https://www.youtube.com/watch?v=jkiYy0i8FtA Youtube-Video ''The Fairlight CMI – the story of the first commercially available digital sampler and sequencer''] über die Geschichte des Fairlight CMI |
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* [https://adamstrange.itch.io/qasarbeach Qasarbeach: Fairlight CMI IIx als Software für Windows/macOS/Linux] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Keyboard]] |
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[[en:Fairlight CMI]] |
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[[Kategorie:Digital-Synthesizer]] |
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[[ja:フェアライトCMI]] |
Aktuelle Version vom 29. Juni 2025, 02:33 Uhr



Das Fairlight CMI (Computer Musical Instrument) war der erste digitale Synthesizer mit Sampling-Technik.
Der Fairlight wurde von den Australiern Peter Vogel und Kim Ryrie Ende der 1970er Jahre entworfen und erlangte in den 1980er Jahren Berühmtheit. 1979 waren die ersten Exemplare fertig und fanden mit Peter Gabriel und Stevie Wonder ihre ersten Abnehmer. Die ersten Songs, in denen ein Fairlight CMI zu hören war, befinden sich auf Gabriels drittem Soloalbum Melt, bei dessen Produktion er Besuch von Peter Vogel samt einem Demo-Instrument erhielt und so begeistert war, dass er sofort eine Vertriebsfirma für das Gerät gründete.
Bald fanden sich weitere Künstler, die den Fairlight einsetzten, so z. B. Kate Bush auf dem Album „Never For Ever“ (1980, mit dem Hit „Babooshka“), sowie Jean Michel Jarre auf „Magnetic Fields“ (1981) oder The Art of Noise auf „Into Battle“ (1983).
Die erste ausschließlich mit dem Fairlight CMI produzierte Langspielplatte war „Erdenklang – Computerakustische Klangsinfonie“ der Musiker Hubert Bognermayr und Harald Zuschrader. Das Werk wurde 1981 im Auftrag produziert, anlässlich der Ars Electronica im September 1982 uraufgeführt und wenig später als LP auf dem von Ulrich Rützel eigens für diese neue Musikproduktionstechnik in Deutschland gegründeten Label „Erdenklang“ veröffentlicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1975–1977: Qasar I, II, M8
- 1979: Fairlight CMI I (24 kHz, 8 Bit)
- 1982: Fairlight CMI II (30,2 kHz, 8 Bit)
- 1983: Fairlight CMI IIx (MIDI, SMPTE, 30,2 kHz, 8 Bit)
- 1985: Fairlight CMI III (MIDI, SMPTE, 100 kHz, 16 Bit)
- 2011: Fairlight CMI 30A (MIDI, USB, LTC, Word-Clock, 44,1–192 kHz, DVD-Drive, 17”-LCD-Monitor)
- 2011: Fairlight CMI iPhone / iPad App
Vorläufer des Fairlight CMI war der Qasar M8, dessen Klangsynthese auf einer Echtzeitmodulation von Wellenformen beruhte. Die Ergebnisse waren allerdings, nicht zuletzt aufgrund der beschränkten Prozessorfähigkeiten der damaligen Zeit, ernüchternd. Im Folgenden verwendeten Vogel und Ryrie anstatt synthetischer digital aufgenommene natürliche Wellenformen. Das Ergebnis war so vielversprechend, dass 1979 die erste Serie anlief. Die Klangqualitäten des Systems entsprachen aber aufgrund der geringen Sampling-Rate von 24 kHz nicht professionellen Anforderungen. Mit der Serie II wurde dies stark verbessert. 1983 wurde der Fairlight um MIDI-Fähigkeit erweitert, und 1985 erreichte man Aufnahmen in CD-Qualität.
Der Erfolg des Fairlights führte dazu, dass auch andere Firmen Produkte mit Sampling-Fähigkeiten auf den Markt brachten. So erweiterte die Firma New England Digital ihren digitalen Synthesizer Synclavier um Sampling. E-mu Systems brachte 1981 mit dem Emulator ein kostengünstigeres, wenngleich immer noch sehr teures Sampling-Keyboard auf den Markt. 1985 brachte Ensoniq mit dem Ensoniq Mirage den ersten erschwinglichen Sampler auf den Markt, der mit seinem 8-Bit Prozessor das langsame Ende des CMI einläutete. Der Commodore Amiga konnte ab 1985 Samples auf 4 Kanälen (24 kHz, 8 Bit) gleichzeitig wiedergeben und um MIDI-Funktionen erweitert werden. Der letzte Fairlight CMI III wurde 1991 gebaut. Zur gleichen Zeit kamen auch einfache Erweiterungskarten für den Heimgebrauch auf den Markt, wie die Greengate DS3 Erweiterungskarten für den Apple II. Beim Apple Macintosh war Sampling bereits Teil des Sound-Systems.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]CMI I/II(x)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fairlight CMI basierte auf dem Qasar, einem Computer für geschäftliche und wissenschaftliche Anwendungen. Der Qasar war ein Dual-Prozessor-System, bei dem beide Prozessoren mit dem gleichen 2-MHz-Bus arbeiteten. Dies erlaubte, dass ein Prozessor die Peripherie und deren Ein- und Ausgabe steuerte, während der zweite ausschließlich für die Anwendung arbeitete. Zusatzkarten dienten dem Anschluss von Peripherie wie Diskettenlaufwerk, Tastatur usw. Für den QASAR gab es zwei Prozessorkarten. Die erste mit Motorola 6800-Prozessoren wurde im CMI I/II verwendet. Im IIx kam bereits die Version mit 6800/6809 Prozessoren zum Einsatz.
Die Klangerzeugung erfolgte mit 8 Bit bei variablen Sampling-Raten in Abhängigkeit von der Tonhöhe (max. 35 kHz) und einer maximalen Länge von 16 kB. Im CMI II waren bis zu acht Audiokarten mit jeweils 16 kB RAM und Zusatzprozessoren für die Klangerzeugung zuständig. Die Karten arbeiteten autonom, sobald die Klangdaten im RAM der Karte vorlagen. Ein Tiefpassfilter auf jeder Karte begrenzte das bei den eingesetzten Sampleraten unvermeidliche Quantisierungsrauschen. Zunächst recht unflexibel, konnte es in späteren Versionen verschieden gesteuert werden, z. B. über den Tastaturverlauf. Die Serie IIx besaß die damals neue MIDI-Schnittstelle.
Der Fairlight besaß sein eigenes Betriebssystem mit dem Namen QDOS mit grafischer Oberfläche, eine Variante des Motorola MDOS. Neben der Tastatur zur Eingabe gab es einen Lichtgriffel für den monochromen Grünmonitor (512×256 Pixel). Eine der am meisten kopierten Funktionen der Fairlight-Software war die sog. „Page-R“-Funktion: ein grafischer Echtzeit-Pattern-Sequence-Editor, der häufig einer der Hauptgründe für den Kauf eines Fairlights war.
CMI III
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im CMI III wurde der Lichtgriffel durch ein in die Tastatur integriertes Grafiktablett ersetzt, da längeres Arbeiten mit dem Lichtgriffel sehr ermüdend sein konnte. Ferner wurden die 680x durch Motorola 68000-Prozessoren ersetzt. Das Betriebssystem war nun OS-9 (nicht zu verwechseln mit Mac OS 9).
Technische Details
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 16 Stimmen polyphon (erweiterbar)
- Sampler: 16 bit, 100 kHz (mono) oder 50 kHz (stereo)
- Speicher: 14 MB, erweiterbar auf 32 MB bzw. 64 MB in der letzten Version
- Synthese: freie Wellenformen per Grafiktablett; FFT; Wellenformbearbeitung
- Effekte: Keine
- Keyboard: 73 Tasten ungewichtet, anschlagsdynamisch
- Steuerung: MIDI, SMPTE
- Sequencer: CAPS (Composer, Arranger, Performer Sequencer), 80 Spur polyphon, Musical Composition Language (MCL)
MFX
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1991 wurden die CMI durch das digitale Audiosystem für die Postproduktion MFX ersetzt. Dieses wurde bis 2000 in vier verschiedenen Versionen produziert. MFX basierte auf der Software des CMI.[1]
- MFX1 (1990 – 1991)
- MFX2 (1992 – 1994)
- MFX3 (1994 – 1996)
- MFX3+ (1996 – 2000)[2]
MFX3 war der erste vollständig digitale 24 Spur-Disc-Recorder der Welt.
DREAM
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der neuen QDC-Technologie basierendes Postproduktion-System. Erstmals wird hier Video mit in Audio-Postproduktionsgeräte eingebunden.
CC-1 Crystal Core
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erneut liefert Fairlight eine Audio-Revolution. Zur Signalverarbeitung des gesamten Mischpult, Discrecorder und Video Systems wird nur ein einziger FPGA eingesetzt.
CMI 30A
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Messe Winter NAMM 2011 wurde der Fairlight CMI 30A vorgestellt. Er hat zwar fast das identische Gehäuse des älteren CMI II, im Inneren arbeitet er mit einem von Fairlight entwickelten Chip namens CC-1 – Crystal Core Media Processor in Field-Programmable-Gate-Array-Technologie. Auch wird er als iPad-App veröffentlicht.
Klang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Klang der 8-Bit-Modelle des Fairlight war zunächst geprägt von den beschränkten technischen Möglichkeiten. Doch wie so häufig macht in der Retrospektive gerade das den Charme dieses Instruments aus. Die Klänge waren häufig etwas „hauchig“ und „kratzig“. Viele Klänge des Fairlight wurden sehr häufig verwendet. So findet man den „Ahh“-Chor (Programmname SARAHIIx) z. B. in „Moments in Love“ von The Art of Noise, „Shout“ von Tears for Fears u. v. a. Im Vergleich mit moderneren Samplern fällt vor allem das Fehlen von Resonanzfiltern auf. Bekannt wurde ebenfalls der sog. „Orchestra Hit“, ein Orchestertusch, welcher z. B. in dem Lied „A View To a Kill“ der Gruppe Duran Duran zu hören ist.
Weiteres
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fairlight CMI-Modelle waren sehr solide gebaut und dementsprechend teuer. Die erste Serie kostete mit allen Optionen annähernd 1 Million US-$. Nachfolgende Modelle waren bei sinkenden Preisen leistungsfähiger. Ein Fairlight CMI II kostete ab 25.000 US$. Der Fairlight CMI III begann bei 40.000 US$, aber es waren auch leicht – je nach Ausbaustufe – 100.000 US$ möglich.
Einen Fairlight CMI kann man im Film We’re All Devo der Gruppe Devo sehen sowie in diversen Musikvideos, etwa in Magnetic Fields Part 2 von Jean Michel Jarre oder Etude (Killing Fields) von Mike Oldfield. Das Album Spurensicherung von Eberhard Schoener (1983) zeigt einen Screenshot der oben beschriebenen „Page-R“-Funktion des Fairlight. Mehrere Künstler stellten die musikalischen Möglichkeiten des Gerätes in Bild und Ton vor, Vince Clarke etwa demonstrierte auf einer Musikkassette der Zeitschrift Melody Maker die Entwicklung eines Songs am Fairlight CMI. Hingegen erwähnt Phil Collins auf der Innenhülle der LP seines Albums No Jacket Required: „There is no Fairlight on this record.“
Auch Boris Blank und Carlos Perón von Yello benutzten Fairlights der verschiedenen Generationen.[3] 2013 wurde ein Fairlight CMI III Boris Blanks zum Preis von 18.300 Australische $ (ca. US $13.000) auf Ebay versteigert.[4]
Wichtige Einspielungen mit dem CMI
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erdenklang / Hubert Bognermayr und Harald Zuschrader
- Magnetic Fields / Jean Michel Jarre
- Who’s Afraid Of / The Art Of Noise
- Bergpredigt / Hubert Bognermayr und Harald Zuschrader
- Spurensicherung / Eberhard Schoener
- Human Error / John „Poli“ Palmer
- The Lexicon of Love / ABC
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fairlight
- Fairlight Europe
- Kopien von Fairlight CMI Handbüchern
- Service Center für Fairlight CMI I, CMI II und CMI II-X
- Klangbeispiele
- Technische und historische Infos zur Fairlight CMI Hardware + Software (Site von K.M.I.)
- Fotos der unterschiedlichen Fairlight Produkte
- Filmbericht über die Firma Fairlight aus dem Jahre 1984
- Fairlight Seite zu den iphone und ipad Apps
- Youtube-Video ORFeins Zeitgeschichten mit einem Porträt von Hubert Bognermayer und Harald Zuschrader im Elektronischen Försterhaus aus 1982 (17. Oktober 2018)
- Youtube-Video The Fairlight CMI – the story of the first commercially available digital sampler and sequencer über die Geschichte des Fairlight CMI
- Qasarbeach: Fairlight CMI IIx als Software für Windows/macOS/Linux
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fairlight Refocuses on Music Market. In: Billboard. 19. April 1997, abgerufen am 29. Juni 2018.
- ↑ Peter Grandl: Vintage-Monster-Workstation Fairlight CMI III. Amazona.de, 31. Mai 2025, abgerufen am 21. Juni 2025.
- ↑ SOS Past Articles now online (back to January 1994). Abgerufen am 8. Januar 2023.
- ↑ Boris Blank’s (Yello) Fairlight CMI III. Huge Library! Fully optioned. Warranty. In: eBay. 27. Oktober 2013, abgerufen am 23. Oktober 2013 (englisch).