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„Lärm“ – Versionsunterschied

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Als '''Lärm''' (v. frühneuhochdt.: ''larman'' = Geschrei; siehe [[Alarm]]) werden [[Geräusch]]e ([[Schall]]) bezeichnet, die durch ihre Lautstärke und Struktur für den [[Mensch]]en und die [[Umwelt]] gesundheitsschädigend oder störend bzw. belastend wirken. Dabei hängt es von der Verfassung, den Vorlieben und der Stimmung eines Menschen ab, ob Geräusche als Lärm wahrgenommen werden.
|3=Lärm
|4=Lärmschutz
|5=Schallschutz|6=Lärmbekämpfung|7=Lärmsanierung|12=f|2=Oktober 2018|1= [[Benutzer:KaiKemmann|Kai Kemmann]] <small>([[Benutzer Diskussion:KaiKemmann|Diskussion]]) - [[Wikipedia:Unterschriftenliste für eine liberale Löschpraxis|Verbessern statt löschen]]: Enzyklopädie ist ''altgriechisch'' für "umfassend" -</small> 19:42, 23. Dez. 2019 (CET)}}


Als '''Lärm''' oder auch '''Krach''' werden [[Geräusch]]e ([[Schall]]) bezeichnet, die durch ihre Struktur (meist Lautstärke) auf die [[Umwelt]] (insbesondere Menschen) störend ([[Störschall]]), belastend oder gesundheitsschädigend wirken.
Der für Lärm umgangssprachlich häufig verwendete Begriff ''Radau'' ist bereits für das [[19. Jahrhundert]] in [[Berlin]] belegt (in der Studentensprache durch Endbetonung an fremdsprachige Wörter angeglichene, lautnachahmende Bildung), von wo aus er sich in andere Sprachregionen ausbreitete.


Ob Geräusche als Lärm bewusst wahrgenommen werden, hängt besonders von der Bewertung der [[Schallquelle]] durch den Hörer ab.<ref>[http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/imgespraech/1729667/ Deutschlandradio: ''Lärm – Die Schattenseite unserer modernen Welt?'']</ref> Trotz [[Akustik|akustischer]] Gewöhnung kann Lärm [[Das Unbewusste|unbewusst]] weiter auf [[Körper (Biologie)|Körper]] und [[Psyche]] wirken. Lärm kann den [[Biologischer Rhythmus|biologischen Rhythmus]] (siehe auch [[Tag-Nacht-Rhythmus]]) stören ([[Ruhestörung]]) und [[Schlafstörung]]en verursachen bzw. fördern.
== Lärmarten ==
Lärm kann unterschiedlichen Erzeugerquellen zugeordnet werden:
*[[Fluglärm]]
*[[Straßenverkehrslärm]]
*[[Rad-Schienenlärm]]
*[[Kirchenglockenlärm]]
*[[Gewerbelärm]]
*[[Baustellenlärm]]
*[[Freizeitlärm]]
* [[Nachbarschaftslärm]]


== Begriff ==
Die Auswirkung von Lärm auf den Menschen hängt zum Einen von objektiven Größen ab:
Das Wort Lärm stammt vom [[Italienische Sprache|italienischen]] ''all'arme'', „zu den Waffen!“, und ist mit „[[Alarm]]“ verwandt.<ref>{{Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache |Stichwort=Lärm}} Siehe auch [[Johann Heinrich Zedler]]s 1732–54 erschienenes ''Universal-Lexikon''.</ref> Noch bis in die Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts hinein war ''Lärm'' vor allem ein Begriff aus dem militärischen Bereich, wofür u.&nbsp;a. auch heute ungebräuchliche Zusammensetzungen wie „Lärmplatz“ (ein Ort, an dem Menschen unter Waffen traten), „Lärmbläser“ und „Lärmschläger“ (Trompeter bzw. Tambour, der den Aufruf zum Sammeln gab) zeugen.<ref>{{Deutsches Wörterbuch |Lemma=lärm |Band=12 |Sp=202–205}}</ref> Bereits im späten 18. Jahrhundert definierte der deutsche Sprachforscher und Lexikograph [[Johann Christoph Adelung]] den Begriff ''Lärm'' aber als „ein jeder lauter, beschwerlicher Schall“. [[Kurt Tucholsky]] notierte später einmal: „Lärm ist das Geräusch der anderen.“<ref>Peter Payer: ''Vom Geräusch zum Lärm. Zur Geschichte des Hörens im 19. und frühen 20. Jahrhundert.'' In: Wolfram Aichinger, Franz X. Eder, Claudia Leitner (Hrsg.): ''Sinne und Erfahrung in der Geschichte.'' (= ''Querschnitte.'' 13). StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2003, ISBN 3-7065-1925-9, S.&nbsp;173–192.</ref> Heute wird Lärm z.&nbsp;B. in Gesetzestexten als „unerwünschter Schall“ definiert und enthält somit neben einer biophysikalischen und medizinischen auch eine subjektive Komponente. So können zum Beispiel Geräusche von Kinderspielplätzen je nach Hörer ganz unterschiedlich – von ablehnend bis erfreut – beurteilt werden.
*[[Lautstärke]]
*[[Frequenz|Tonhöhe]]: hohe laute Töne sind unangenehmer als tiefe laute Töne
*[[Spektrum]]: Einzelne herausragende Töne (z. B. Quietschgeräusche) werden als viel lauter und belästigender empfunden als breitbandige Geräusche
*Dynamische Eigenschaften: Geräusche mit starken Änderungen der Lautstärke (z. B. Hämmern) werden als viel lauter und belästigender empfunden als Geräusche mit gleichmäßiger Lautstärke.


Der für Lärm umgangssprachlich häufig verwendete Begriff ''Radau'' ist bereits für das 19. Jahrhundert in [[Berlin]] belegt; er entstammte der Studentensprache, wo er eine durch Endbetonung an fremdsprachige Wörter angeglichene, lautnachahmende Bildung darstellte. Von Berlin aus breitete er sich in andere Sprachregionen aus. Synonym dazu wird – wahrscheinlich ausgehend vom [[rotwelsch]]en Begriff ''palhe'' (Lärm),<ref>Hanna Grimm: [http://www.dw.de/bohei/a-5359526 ''Deutsch im Fokus: Bohei.''] Reihe ''Wort der Woche'' im Portal ''dw.de'', 2013, abgerufen am 26. Dezember 2013.</ref> vom Ruhrgebiet bzw. Rheinland übergreifend auf andere Regionen – auch der Begriff '''Bohei''' oder auch ''Bahei'' (ursprünglich '''Buhei''') im Sinne von „viel Lärm um nichts“ oder auch „viel [[Tamtam]] um etwas machen“<ref>[http://www.etymologie.info/~e/d_/de-onomat.html#B Etymologie Deutschland – Lautmalerei]</ref><!-- Herleitung unklar --> bzw. „(großes) Trara machen“<ref>[http://www.etymologie.info/~e/d_/de-onomat.html#T etymologie.info]</ref> verwendet.
Zum Anderen spielen subjektive Gründe eine Rolle, wenn es um die Stärke der Lärmbelästigung geht:
*Tätigkeit: Während der Schlafenszeit wirkt Lärm extrem störend. Gleiches gilt bei Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern.
*die persönliche Bewertung: Geräusche, die jemand mag, werden auch bei hohen Lautstärken nicht als störend empfunden, Geräusche, die jemand nicht mag, gelten schon bei kleinen Lautstärken als störend.
*die soziale Bewertung: Kirchenglocken werden von weniger Menschen als störend bezeichnet als z. B. als ein laufender Motor vor dem Haus.
*Erkrankungen: Bestimmte chronische oder akute Erkrankungen gehen mit einer erhöhten Lärmempfindlichkeit einher: Depressionen, Meningitis oder auch das prämenstruelle Syndrom.


== Wahrnehmung ==
Von Lärmbelästigung wird dann gesprochen, wenn aufgrund eines auftretenden Geräusches eine Aktivität unterbrochen bzw. behindert wird. Besonders lärmempfindlich reagieren Personen:
[[Datei:Hörfläche.svg|mini|hochkant=1.4|Hörbereich beim Menschen]]
*wenn die sprachliche [[Kommunikation]] gestört wird; z. B. ein lautes [[Gespräch]] am Nachbartisch das Zuhören erschwert
Die [[auditive Wahrnehmung]] von Geräuschen als Lärm und die Lärmwirkung auf den Menschen hängen zum einen von messbaren physikalischen Größen ab:
*wenn sie [[Denkleistung]]en erbringen; z. B. auswendig Lernen von Texten oder lernende Kinder in lauten Klassenräumen
* [[Schalldruckpegel]]: physikalisches Maß für die Stärke des Schalldrucks
*wenn sie schlafen wollen.
* [[Tonhöhe]]: Hohe Töne werden anders empfunden als tiefe, in der Regel unangenehmer.
* [[Tonhaltigkeit]]: Einzelne tonale Komponenten im Geräusch erhöhen die wahrgenommene Lautstärke.
* [[Impulshaltigkeit]]: Geräusche mit starken Pegeländerungen wie Hämmern werden als unangenehmer empfunden als Geräusche mit konstanter oder gleichmäßiger Lautstärke.


Fortschritte der Messtechnik haben es möglich gemacht, die Frequenz-Zusammensetzung von Geräuschen zu ermitteln, was besonders beim [[Fluglärm]] eine Rolle spielt.
Lärm kann die sprachliche Kommunikation beeinträchtigen, [[Gedanke]]ngänge unterbrechen, [[Entspannung]] verhindern sowie das Einschlafen und Durchschlafen erschweren.


Die [[Informationshaltigkeit]] kann die Störwirkung von Lärm erhöhen, da sie eine erhöhte Aufmerksamkeit erregt. Sie ist zwar keine physikalische Größe, ihr Vorhandensein aber dennoch objektiv bestimmbar. Ton-, Impuls- und Informationshaltigkeit werden neben den Ruhezeiten bei der [[Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm#Beurteilungspegel|Beurteilung nach der TA Lärm]] durch Zuschläge berücksichtigt.
== Lärmmessung ==
=== Schalldruckpegel ===
[[Bild:Akustik_Bewertungsfilter.jpg|thumb|Bewertungsfilter A,B,C,D und Empfindlichkeit des Gehörs]]
Grundlage für die Lärmbewertung ist nach den gültigen Schallschutzrichtlinien, eine Messung des [[Schalldruckpegel]]s in ''dB'' ([[Dezibel]]), wobei über [[Bewertungskurve]]n der [[Frequenzgang]] des [[Gehör]]s berücksichtigt werden soll. Vorgeschrieben ist eine Lärmmessung mit Hilfe des A-Bewertungsfilters, der dem Frequenzgang des Gehörs bei leisen Geräuschen entspricht; das Ergebnis ist der [[Schalldruckpegel]], gemessen in ''dB(A)''.


Zum anderen sind subjektive Faktoren maßgebend, wenn es um die Stärke der Lärmbelästigung geht:
Die Skalen ''dB'' bzw. ''dB(A)'' sind [[logarithmisch]], eine Erhöhung um 10 dB(A) bedeutet annäherungsweise eine Verdopplung der [[Lautheit|empfundenen Lautstärke]], aber eine Verzehnfachung der physikalischen [[Schallleistung]].
* Tätigkeit: Während der Schlafenszeit wirkt Lärm extrem störend. Gleiches gilt bei Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern.
* Die persönliche Bewertung: Geräusche, die jemand mag, werden auch bei hohen Lautstärken nicht als störend empfunden, Geräusche, die jemand nicht mag, gelten schon bei kleinen Lautstärken als störend (z.&nbsp;B. bestimmte Musik).
* Die soziale und kulturelle Bewertung: Z.&nbsp;B. werden Kirchenglocken von weniger Menschen als störend bezeichnet als ein laufender Motor vor dem Haus.
* Die persönliche Befindlichkeit: Bestimmte chronische oder akute Erkrankungen gehen mit einer erhöhten Lärmempfindlichkeit einher: z.&nbsp;B. Depressionen, Meningitis. Bei [[Epilepsie]] und [[Eklampsie]] kann Lärm ein Auslösefaktor für einen Anfall sein. Auch der allgemeine gesundheitliche Zustand eines Menschen kann sich auf die Lärmempfindlichkeit auswirken.
* Persönlichkeitseigenschaften: [[Introversion|Introvertierte]]<ref>{{Literatur |Autor= Daniel Shepherd, Marja Heinonen-Guzejev, Michael J Hautus, Kauko Heikkilä |Titel=Elucidating the relationship between noise sensitivity and personality |Sammelwerk=Noise & Health |Band=17 |Nummer=76 |Datum=2015 |Seiten=165-171 |DOI=10.4103/1463-1741.155850}}</ref> und [[Hochsensibilität|hochsensible]]<ref>{{Literatur |Autor=Corinna Hartmann |Titel=Hochsensibilität |Sammelwerk=[[Psychologie Heute]] |Datum=2022-10-10 |Online=[https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/42259-hochsensibilitaet.html] |Abruf=2023-09-28}}</ref> Menschen sind lärmempfindlicher als andere.


Von Lärmbelästigung wird dann gesprochen, wenn aufgrund auftretender Geräusche eine Aktivität unterbrochen bzw. behindert wird. Besonders lärmempfindlich reagieren Personen,
Da eine Messung in ''dB(A)'' die empfundenen Lautstärke und auch die potentielle Schädigung des [[Gehör]]s nur unvollkommen wiedergibt, werden für bestimmte Geräuschsituationen noch Zuschläge auf die ''dB(A)''-Pegel vergeben, so z. B. für [[Tonhaltigkeit]] ("Quietschen"), Impulshaltigkeit ("Hämmern") usw.
* wenn die sprachliche [[Kommunikation]] gestört wird; z.&nbsp;B. ein lautes Gespräch am Nachbartisch das Zuhören erschwert, eine konstante indifferente Lärmkulisse hingegen kann ausgeblendet werden ([[Cocktailparty-Effekt]]),
* wenn sie [[Denkleistung]]en erbringen, z.&nbsp;B. Auswendiglernen von Texten oder lernende Kinder in lauten Klassenräumen,
* wenn sie schlafen wollen.

Lärm kann die sprachliche Kommunikation beeinträchtigen, Gedankengänge unterbrechen, [[Entspannungsverfahren|Entspannung]] verhindern sowie das Ein- und Durchschlafen erschweren.

== Lärmquellen ==
[[Datei:Qantas b747 over houses arp.jpg|mini|Flugzeug über einem Wohngebiet]]
Lärm kann unterschiedlichen Erzeugerquellen zugeordnet werden. Daraus ergeben sich verschiedene Wahrnehmungszusammenhänge und auch unterschiedliche Lärmwirkungen. Je nach der Quelle werden folgende Arten von Lärm unterschieden:

* Verkehrslärm: [[Straßenverkehrslärm]], [[Schienenverkehrslärm]], [[Fluglärm]]
* [[Gewerbelärm]] und [[Industrielärm]]
* [[Baustellenlärm]]
* [[Nachbarschaftslärm]], [[Freizeitlärm]]

Diese Aufzählung ist nicht vollständig, entspricht aber den Einteilungen im deutschen Rechtssystem. Daneben gibt es weitere Lärmquellen wie [[Glockengeläut]], Schießplätze, öffentliche Veranstaltungen, die teilweise in besonderen Regelwerken beschrieben sind. Im Zuge der europäischen Einigung wurde der Begriff [[Umgebungslärm]] neu geprägt, um die Gesamtheit der menschlichen Wahrnehmung verschiedener Lärmquellen zu erfassen.

Beispiele für Schallpegel in dB:<ref>{{Internetquelle |autor= Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich (BMSGPK) |url=https://www.gesundheit.gv.at/leben/umwelt/laerm/was-ist-das.html |titel= Was ist Lärm? |datum=2022-07-21 |abruf=2023-12-21}}</ref>
* Uhrticken 20 dB
* Flüstern 30 dB
* Kühlschrank 50 dB
* normales Gespräch 50 dB
* Büro 60 dB
* lautes Gespräch, Rasenmäher 70 dB
* starker Straßenverkehr 80 dB
* laute Fabrikshalle, schwerer Lkw 90 dB
* Presslufthammer, Diskothek 100 dB
* Kesselschmiede 110 dB
* Verkehrsflugzeug in 50 m Entfernung 120 dB

== Messung und Bewertung ==

[[Datei:Fotothek df n-27 0000040 Verkehrslärmmessung.jpg|mini|Schallmessung bei einer vorbeifahrenden Straßenbahn]]
Gemessen werden Schallereignisse mit [[Schallpegelmesser]]n, die als Messergebnis den Schalldruckpegel in [[Bel (Einheit)|dB]] angeben. In nahezu allen Fällen wird dabei die [[Frequenzbewertung|A-Bewertung]] gewählt; diese wird häufig durch ein eingeklammertes A hinter der Einheitenangabe zusätzlich kenntlich gemacht. Manche Geräte können zusätzlich die Lautheit gemäß [[Internationale Organisation für Normung|ISO]] 532 B ausgeben.

=== Beurteilungspegel ===
Grundlage für die rechtliche Bewertung sind nach den in Deutschland gültigen Vorschriften und Normen die Messung oder Berechnung der [[Schallimmission]]. Um mögliche [[Ruhestörung|Belästigungen]] oder [[Schädigung]]en bewerten zu können, werden [[Beurteilungspegel]] gebildet, in dem auf den gemessenen Pegel Zuschläge z.&nbsp;B. für [[Tonhaltigkeit]] („Quietschen“) und [[Impulshaltigkeit]] („Hämmern“) gegeben werden. Die Berechnungs- und Messverfahren unterscheiden sich teilweise grundlegend (z.&nbsp;B. Fluglärm und Straßenverkehrslärm). Häufig werden Jahresmittelwerte berechnet, aus denen Aussagen über die einzelnen Ereignisse nicht mehr hergeleitet werden können.


=== Lautheit ===
=== Lautheit ===
Messverfahren zur [[Lautheit]]smessung können die Lautstärkewahrnehmung des Menschen und die potentiellen Schädigungen durch Lärm relativ genau beschreiben. Die Normen ''DIN 45631'' bzw. ''ISO 532 B'' beschreiben Verfahren zur Lautheitsmessung.
Messverfahren zur [[Lautheit]]s&shy;messung können die Lautstärkewahrnehmung des Menschen relativ genau beschreiben. Die Normen ''[[DIN]] 45631'' bzw. ''[[Internationale Organisation für Normung|ISO]] 532 B'' beschreiben Verfahren zur Lautheitsmessung. Ergebnis dieser [[Messung]]en ist die Lautheit in [[Sone]]. Das Sone ist ein lineares Maß, eine Verdoppelung der Lautheit in Sone entspricht einer Verdoppelung der wahrgenommenen [[Lautstärke]]. Um vergleichbare Größen zur Pegelmessung zu erhalten, wird das Ergebnis von Lautheitsmessungen auch als – ebenfalls logarithmischer – Lautstärkepegel in [[Phon (Einheit)|Phon]] angegeben.


=== Arbeitsplätze ===
Ergebnis dieser Messungen ist die Lautheit in [[sone]]. Sone ist ein lineares Maß, eine Verdoppelung der Lautheit in sone entspricht einer Verdoppelung der wahrgenommenen Lautstärke.
Zur Beurteilung der Lärmsituation am [[Arbeitsplatz]] ist der Lärmexpositionspegel nach der Norm DIN EN ISO 9612 (2009-09) zu bestimmen. Die Lärmexposition am Arbeitsplatz setzt sich meist aus verschiedenen Anteilen zusammen. Aus den Lärmbelastungen, die bei den einzelnen Tätigkeiten entstehen, und den entsprechenden Zeitanteilen lässt sich die Gesamtexposition einer Person berechnen. Dazu kann der Lärmexpositionsrechner des [[Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung|Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung]] verwendet werden. Der Rechner steht als Excel-Tabellenkalkulation (zum freien Download als Offline-Version) und als plattformunabhängige Webanwendung zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |autor=Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) |url=https://www.dguv.de/ifa/praxishilfen/praxishilfen-laerm/gefaehrdungsbeurteilung-und-unterweisung/software-berechnung-von-laermexpositionspegeln/index.jsp |titel=Berechnung des Lärmexpositionspegels mit dem IFA-Lärmexpositionsrechner |abruf=2020-03-06}}</ref>


== Gesundheitsschäden ==
Um vergleichbare Größen zur Pegelmessung zu erhalten, wird das Ergebnis von Lautheitsmessungen oft auch als - ebenfalls logarithmischer - [[Lautstärkepegel]] in [[Phon (Akustik)|Phon]] angegeben.
[[Datei:Wie beeinflusst Lärm unser Gehör?.webm|mini|Video: Wie beeinflusst Lärm unser Gehör? (1:56 min) – Funktion der innere und äußere [[Haarzelle]]n sowie die Entwicklung von [[Lärmschwerhörigkeit]] durch dauerhafte [[Lärmbelastung]]|thumbtime=36]]


Lärm kann für Menschen und Tiere belastend und schädigend wirken.<ref name="ufp">Hartmut Ising, Barbara Kruppa: [http://a63.steinbach-am-donnersberg.de/Randthemen/m-Diskusion-L%E4rm.pdf ''Zum gegenwärtigen Erkenntnissstand<!--sic--> der Lärmwirkungsforschung: Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels.''] In: ''Umweltmed Forsch Prax.'' 6 (4), 2001, (PDF-Datei; 497&nbsp;kB)</ref>
== Auswirkung von Lärm ==
Lärm kann über das Gehör die [[Gesundheit]] insgesamt beeinträchtigen, an Lärm kann man sich nicht gewöhnen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.verkehrsclub.ch/de/unsere-themen/umwelt-klima/laerm.html |text=Verkehrsclub Schweiz |wayback=20110425060832}}</ref><ref>Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (1999): ''Sondergutachten ‚Umwelt und Gesundheit‘ zu Fragen der Belästigung durch umweltbedingten Lärm'': „Bei gleichbleibendem Lärmpegel bleibt die Lärmbelästigung gleich, es gibt keinen Hinweis auf eine Gewöhnung an den Lärm. Bleibt eine hohe Belästigung über längere Zeit bestehen, ist diese Beanspruchung als negativer Stress (Disstress) einzustufen.“</ref> Lärm ist ein Umweltfaktor, der sich nicht nur auf den Menschen bezieht, da auch zahlreiche Tiere in ihrer Kommunikation auf Schallsignale angewiesen sind. Auswirkungen wurden z.&nbsp;B. bei Singvögeln in städtischer Umgebung beobachtet.<ref>Hans Slabbekoorn, Margriet Peet: ''Birds singing at a higher pitch in urban noise.'' In: ''Nature.'' 424, 17. Juli 2003, S. 267.</ref> Lärm hat zudem Langzeitwirkungen auf Pflanzen.<ref>Jennifer N. Phillips, Sarah E. Termondt und Clinton D. Francis: ''Long-term noise pollution affects seedling recruitment and community composition, with negative effects persisting after removal.'' In: ''Proceedings of the Royal Society B.'' Band 288, Nr. 1948, 2021, [[doi:10.1098/rspb.2020.2906]].<br /> [https://www.eurekalert.org/news-releases/546387 ''Cascading effects of noise on plants persist over long periods and after noise is removed.''] Auf: ''eurekalert.org'' vom 13. April 2021.</ref>
Lärm wirkt sich nicht nur auf das Gehör aus, sondern kann in erheblichem Maße die [[Gesundheit]] insgesamt gefährden.


Die folgenden Lärmpegel haben Auswirkungen auf das menschliche Verhalten:<ref>Vorlesung „Umweltschutztechnik“ von [[Ulrich Förstner]] an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.</ref>
=== Auswirkung von Lärm auf das Gehör ===
* Bereits bei 45&nbsp;dB(A) ist eine entspannte Konversation erschwert.
Bereits ab 85 dB(A) ist das menschliche Gehör gefährdet. Wirkt Lärm dieser Stärke über Jahre auf einen Menschen ein, ist mit [[Schwerhörigkeit]] zu rechnen. Schon einmalige Lärmereignisse mit hohem [[Schallpegel]] (über 120 dB(A)) können direkt das Gehör schädigen und bei extremen Pegeln zur [[Taubheit]] führen.
* Bei 50&nbsp;dB(A) heben Betroffene die Stimme an.
* Bei 60&nbsp;dB(A) müssen Betroffene laut sprechen.
* Bei mehr als 65&nbsp;dB(A) Außenbelastung ändern Anwohner ihr Verhalten, d.&nbsp;h., sie halten Fenster geschlossen und Balkone werden nicht mehr genutzt.


=== Allgemein ===
=== Auswirkung von Lärm im allgemeinen ===
Die [[Weltgesundheitsorganisation|Weltgesundheitsorganisation WHO]] ermittelte in einer im Frühjahr 2011 veröffentlichten Studie Lärm als zweitgrößten, die Krankheitslast vergrößernden Umweltfaktor (nach Luftverschmutzung).<ref>[http://www.euro.who.int/de/what-we-publish/information-for-the-media/sections/latest-press-releases/new-evidence-from-who-on-health-effects-of-traffic-related-noise-in-europe ''WHO präsentiert neue Erkenntnisse zu Gesundheitsfolgen von Verkehrslärm in Europa.''] euro.who.int, 30. März 2011, 5. Oktober 2012.</ref><ref>[http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0008/136466/e94888.pdf Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro Europa: ''Burden of disease from environmental noise.''] euro.who.int, 10. April 2010; PDF-Datei; 2,3&nbsp;MB</ref> In Europa sind nach Schätzung der [[Europäische Umweltagentur|europäischen Umweltagentur]] rund 20 Prozent der Menschen von einem Lärmpegel betroffen, der nach der Definition der WHO gesundheitsschädlich ist.<ref>{{Literatur |Autor=Fiona Harvey |Titel=One in five Europeans exposed to harmful noise pollution – study |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2020-03-05 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/society/2020/mar/05/one-in-five-europeans-exposed-to-harmful-noise-pollution-study |Abruf=2020-03-05}}</ref>
Häufige Lärmereignisse (z. B. durch [[Fluglärm]]) können bereits bei weitaus niedrigeren Schallpegeln die Gesundheit gefährden. Angriffspunkt des Lärms ist dabei nicht das [[Ohr]], sondern die Störung des Haushalts von [[Stresshormon]]en, insbesondere [[Cortisol]] und andere [[Kortikoid|Kortikosteroide]].


Häufige Lärmereignisse, z. B. durch [[Fluglärm]], können die Gesundheit gefährden. Im Jahre 1910 prophezeite [[Robert Koch]]: „Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest“.
So führt nächtlicher Lärm bereits bei Einzelpegeln von unter 45 dB(A) zu Gesundheitsgefährdungen, wenn sich die Einzelpegel um mehr als 3 dB(A) vom Lärmhintergrund unterscheiden.
Angriffspunkt des Lärms ist dabei nicht nur primär das [[Ohr]], sondern sekundär auch die Störung des Haushalts von [[Stresshormon]]en, insbesondere [[Cortisol]] und anderen [[Kortikoid|Kortikosteroiden]].
Bereits bei einem Schalldruckpegel ab 55 dB(A) kann ein Geräusch als Lärmbelästigung empfunden werden. Hält dieses über einen längeren Zeitraum an, werden die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden verringert. Schon Geräusche von 65 bis 75 dB(A) bewirken im Körper Stress. Dieses kann zu [[Hypertonie]] (hohem Blutdruck), [[Herz-Kreislauf-Erkrankungen]] und [[Myokardinfarkt]] (Herzinfarkt) führen. Lärm kann auch für eine Verminderung der Magensekretbildung sorgen und Ursache von [[Magengeschwür]]en sein.


Lärmbelastung im [[Schlaf]], etwa [[Nachtfluglärm]], gilt als besonders kritisch. So kann nächtlicher Lärm auch durch hohe Einzelpegel auf Dauer zu Gesundheitsgefährdungen führen. Maximalpegel von 45 dB(A) und mehr können zu Aufwachreaktionen führen. Nach übereinstimmenden wissenschaftlichen Untersuchungen wird eine Erhöhung um 10&nbsp;dB als Verdopplung der Lautstärke empfunden (siehe [[Psychoakustik]]). Eine Verdoppelung des tatsächlichen Schalldruckpegels findet jedoch schon bei einer Erhöhung um 3 dB statt.
Weitere Folgen durch Lärmeinwirkung sind:
*Beeinträchtigung des Befindens, da er als lästig, nervend oder störend empfunden wird
*erhöhtes [[Herzinfarkt]]-Risiko
*erhöhtes Unfallrisiko durch Verdecken von Warnsignalen
*Verminderung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens


Allgemeine Folgen von Lärmeinwirkung sind:
== Tag gegen Lärm ==
* körperlicher und seelischer [[Stress]].
Am [[25. April]] findet der ''Tag gegen Lärm'' deutschlandweit statt. Es ist die deutsche Variante des internationalen [[Noise awareness day|Noise Awareness Day]], was ungefähr "Tag, dem Lärm Beachtung zu schenken" oder "Tag des Lärmbewusstseins" bedeutet. Der ''Tag gegen Lärm'' wird von der [[Deutsche Gesellschaft für Akustik|Deutschen Gesellschaft für Akustik]] organisiert.
* Verminderung des körperlichen und geistigen [[Leistungsvermögen]]s.
* Schwächung und Schädigung des [[Immunsystem]]s.
* erhöhtes Unfallrisiko durch Verdecken von [[Warnsignal]]en.

=== Herz-Kreislauf-System ===
Bereits bei einem [[Schalldruckpegel]] ab 55&nbsp;dB(A) werden [[Geräusch]]e vermehrt als Lärmbelästigung empfunden. Halten diese über einen längeren Zeitraum an, werden die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden verringert. Geräusche von 65 bis 75&nbsp;dB(A) bewirken im Körper [[Stress]]. Dieser kann zu [[Arterielle Hypertonie|arterieller Hypertonie]] (Bluthochdruck),<ref>H. Ising, T. Günther, H. U. Melchert: ''Demonstration and mechanism of blood pressure elevation due to occupational noise.'' In: ''Zentralbl Arbeitsmed Arbeitsschutz Prophyl Ergonomie.'' 30(6), 1980, S. 194–203. PMID 7467901</ref> [[Herz-Kreislauf-Erkrankung]]en und [[Myokardinfarkt]] (Herzinfarkt) führen. Lärm kann auch für eine Verminderung der [[Magensekretbildung]] sorgen und Ursache von [[Magengeschwür]]en sein.

=== Menschliches Gehör ===
[[Datei:Deafness and hard of hearing symbol.png|mini|hochkant=0.7|Internationales Symbol für Schwerhörigkeit]]
Bei Dauerschalleinwirkungen mit A-bewerteten Schalldruckpegeln ab 85&nbsp;dB ist das menschliche Gehör gefährdet. Wirken Geräusche dieser Stärke über längere Zeiträume auf einen Menschen ein, ist mit der Entwicklung einer [[Lärmschwerhörigkeit]] zu rechnen.<ref>{{Literatur |Autor=Christina Tikka, Jos H Verbeek, Erik Kateman, Thais C Morata, Wouter A Dreschler, Silvia Ferrite |Titel=Interventions to prevent occupational noise-induced hearing loss |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Band=2019 |Nummer=1 |Datum=2017-07-07 |DOI=10.1002/14651858.CD006396.pub4 |PMC=6353150 |PMID=28685503}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Praxis/A91.pdf?__blob=publicationFile&v=2 |titel=Die tägliche Dröhnung – Gehörschäden durch Musik |hrsg=Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin |datum=2014-06 |format=PDF |abruf=2023-07-10}}</ref> Berufsbedingte Einschränkungen des Hörvermögens stehen gegenwärtig in Deutschland an erster Stelle aller Berufserkrankungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) |url=https://www.dguv.de/ifa/fachinfos/laerm/index.jsp |titel=Lärm |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-03-02 |sprache=}}</ref><ref>[http://www.baua.de/de/Publikationen/Broschueren/A95.html "Arbeitswelt im Wandel: Zahlen - Daten - Fakten" BAuA (2016)]</ref>

Bei einem Schalldruckpegel über 110&nbsp;dB(A) kann schon ein einmaliges Lärmereignis das Gehör schädigen (akutes [[Schalltrauma]]), insbesondere wenn die [[Schmerzschwelle]] überschritten wird. Die Schädigung hängt von der Zeit der Einwirkung und der Tonhöhe ab.

Neben [[Stress]] gilt Lärm auch als Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines [[Tinnitus]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stiftung-tinnitus-und-hoeren-charite.org/fileadmin/inhalte/PDFs/Publikationen/DSTHC_Flyer_2020_A4_Gehoerschutz.pdf |titel=Gehörschutz und Prävention |hrsg=Deutsche Stiftung Tinnitus und Hören Charité |datum=2020-01 |format=PDF |abruf=2023-07-10}}</ref>

=== Demenzerkrankungen ===
Eine dauerhafte Lärmbelästigung von 55 dB ist für rund 15 % aller Demenzerkrankungen verantwortlich. Ursache sind ein erhöhter Stresspegel und eine reduzierte Schlafqualität.<ref>{{Internetquelle |autor=science ORF at luwi |url=https://science.orf.at/stories/3208559/ |titel=Lärm und Demenzrisiko hängen zusammen |datum=2021-09-09 |sprache=de |abruf=2021-09-16}}</ref>

== Lärmnutzung ==
Die häufigste Anwendungsform von absichtlicher Lärmnutzung sind [[Lärminstrument]]e im Freizeitbereich. Vielen Kindern macht es Spaß, mit [[Trillerpfeife]]n, [[Ratsche]]n, [[Blockflöte]]nköpfen o. Ä. einfach nur Lärm zu machen. Vor allem im [[südafrika]]nischen Raum sind die seit der Fußball-WM 2010 auch in Europa bekannten [[Vuvuzela]]-Fanfaren sehr beliebt.

[[Datei:LRAD.JPG|mini|Schallkanone an Bord der Queen Mary II]]
Lärm kann auch absichtlich gegen Menschen eingesetzt werden. Sogenannte [[Long Range Acoustic Device|Schallkanonen]] können als nicht tödlich wirkende Mittel, z.&nbsp;B. gegen [[Piraterie]]<ref name="pirat">[http://www.spiegel.de/international/spiegel/0,1518,385048,00.html '' The Weapon of Sound: Sonic Canon Gives Pirates an Earful.''] In: ''Spiegel online.'' November 2005 (englisch).</ref>, zum Einsatz kommen. Auch die New Yorker Polizei benutzte ''LRAD'' ([[Long Range Acoustic Device]]s) bei Demonstrationen.<ref name="abc-news">[http://abcnews.go.com/Technology/story?id=99472&page=1 ''RNC to Feature Unusual Forms of Sound.''] In: ''ABC News. Technology & Science.'' August 2004 (englisch).</ref> Dabei wird der Angreifende mittels gerichteter Lautsprecher mit für Menschen unerträglichem Lärm beschallt. Dieser Lärm zeichnet sich durch ein speziell für Menschen sehr unangenehmes Frequenzspektrum und besonders großen Schalldruck aus.<ref name="wiwo">[http://www.wiwo.de/technik/posaunen-gegen-piraten-395141/ ''Posaunen gegen Piraten.''] In: ''WirtschaftsWoche'' 24. April 2009.</ref>

In der Musik wird große Lautstärke als Lärm bzw. Krach bezeichnet, wenn sie als neuerfundene oder neuorganisierte künstlerische Äußerung (zum Beispiel elektrisch verstärkt bzw. verzerrt) zunächst<ref>[[Jacques Attali]]: ''Noise. Essai sur l'économie politique de la musique.'' Paris 2001, S. 71.</ref> als unmusikalisch bzw. ungewohnt und sogar (politisch) störend und das „Krachmachen“ (etwa bei [[Jimi Hendrix]]) als revolutionäre Geste empfunden wird.<ref>Hannes Fricke: ''Mythos Gitarre: Geschichte, Interpreten, Sternstunden.'' Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-020279-1, S. 15–27, 57&nbsp;f. und 80.</ref>

== Lärmbekämpfung, Lärmschutz, „Tag gegen Lärm“ ==
[[Datei:Lärmschutzwand aus nachwachsenden Rohstoffen.jpg|mini|Lärmschutzwand aus nachwachsenden Rohstoffen]]
[[Datei:Tag gegen Lärm Logo.svg|mini|Logo des „Tags gegen Lärm“]]
{{Hauptartikel|Lärmbekämpfung|Lärmschutz|Schallschutz}}
Verschiedene Maßnahmen bieten Schutz vor Lärm: Z.&nbsp;B. Lärmvermeidung (Verkehrsreduzierung, -verlangsamung), technische Maßnahmen wie leisere Motoren, [[Schalldämmung]], [[Lärmschutzwand|Lärmschutzwände]] oder [[Lärmschutzwall|-wälle]], [[Mehrscheiben-Isolierglas|Lärmschutzfenster]] usw.

Staatlicherseits gibt es eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen; in Deutschland z. B. gilt das [[Bundes-Immissionsschutzgesetz]] und die [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|Straßenverkehrs-Ordnung]] (§1 u.&nbsp;a.: „Vermeidbare Belästigung“). Auf europäischer Ebene wurde die „[[Umgebungslärm]]&shy;richtlinie“ erlassen. Auch weitere rechtliche Regelungen (z.&nbsp;B. zur [[Nachtruhe]]) können helfen, die Lärmbelastung und deren Folgen zu reduzieren.

Der in Deutschland 1998 proklamierte, jährlich jeweils am letzten Mittwoch im April stattfindende „Tag gegen Lärm“<ref>{{Internetquelle |autor=Badische Zeitung |url=https://www.badische-zeitung.de/alles-viel-zu-laut-oder-was-gedanken-zum-tag-gegen-den-laerm |titel=Alles viel zu laut, oder was? Gedanken zum "Tag gegen den Lärm" |datum=2024-04-24 |sprache=de |abruf=2024-04-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tag-gegen-laerm.de/start |titel=Start: Tag gegen Lärm |abruf=2024-04-24}}</ref> ist die deutsche Variante des ''International Noise Awareness Day'' (dt. „Internationaler Tag zur Beachtung von Lärm“ oder „Internationaler Tag des Lärmbewusstseins“). In Deutschland wird dieser Aktions- und Gedenktag von der [[Deutsche Gesellschaft für Akustik|Deutschen Gesellschaft für Akustik]] organisiert und ist mit verschiedenen Aktionen verbunden, bei denen möglichst alle Altersgruppen angesprochen werden sollen. So gab es im Laufe der Jahre einen Malwettbewerb für Kinder, eine virtuelle Hörreise (Video bzw. CD) und Stadtführungen zum Thema. Er findet jährlich im Monat April statt. Alle, die mit Lärmschutz, Schutz der Ruhe, gutem Hören und Zuhören befasst sind, können sich mit regionalen oder überregionalen Aktionen beteiligen.

Das [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] beklagte 2012, dass „Lärmbewusstsein“ gesellschaftlich wenig ausgeprägt sei – anders als bei vielen anderen negativen Umwelteinflüssen, kaum jemand verzichte auf Aktivitäten, „um Lärm zu vermeiden“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/auswirkungen-von-laerm-warum-tun-wir-uns-das-an-11865692.html |titel=Auswirkungen von Lärm: Warum tun wir uns das an? |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2012-08-24 |abruf=2017-12-13}}</ref><ref>Anna-Kathrin Hentsch: ''[https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2022/07/es-ist-zu-laut-die-gefaehrlichen-folgen-von-laerm Es ist zu laut: Die gefährlichen Folgen von Lärm]'' In: [[National Geographic Deutschland|nationalgeographic.de]], 19. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Lärmkarte]]
{{Wikiquote|Lärm}}
* [[Reizüberflutung]]
{{Wiktionary|Lärm}}
*[[Ruhestörung]], [[ [[Zimmerlautstärke]]
*[[Lärmschutz]], [[Hörfläche]], [[Schmerzschwelle]], [[Hörschwelle]]
*[[Schalldruck]], [[Schalldruckpegel]], [[Lautheit]], [[Umweltbundesamt]]
*[[Messgeräte]], [[Noise (Musik)]]
*[[Lärminstrument]]e


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur|Autor=[[Arthur Schopenhauer]]|Titel=Ueber Lerm und Geräusch|Sammelwerk=[[Parerga und Paralipomena]]|Band=2|Kapitel=30|Seiten=517-519|Datum=1851|Verlag=A. W. Hayn|Ort=Berlin|Online=[[:s:Ueber Lerm und Geräusch|Originaltext auf Wikisource]]}},
*Jürgen H. Maue, Heinz Hoffmann, Arndt von Lüpke: ''0 Dezibel plus 0 Dezibel gleich 3 Dezibel''. Schmidt, Berlin 2003, ISBN 3503074708
* [[Theodor Lessing]]: ''Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens.'' (= ''Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens.'' 54). 1908, {{OCLC|20034114}}.
*Stephan Marks: ''Es ist zu laut! Ein Sachbuch über Lärm und Stille''. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3596139937
* Uwe Laucken, Ulrich Mees: ''Logographie des alltäglichen Lebens. Leid, Schuld und Recht in Beschwerdebriefen über Lärm.'' Schriftenreihe der Universität Oldenburg, 1987, ISBN 3-87358-287-2.
*Gerald Fleischer: ''Lärm - der tägliche Terror. Verstehen - Bewerten - Bekämpfen''. Trias, Stuttgart 1990, 224 S.
* Murray Schafer: ''Klang und Krach. Eine Kulturgeschichte des Hörens.'' Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-610-08498-7.
* Gerald Fleischer: ''Lärm – der tägliche Terror. Verstehen – Bewerten – Bekämpfen.'' Trias, Stuttgart 1990, ISBN 3-89373-128-8.
* Sieglinde Geisel: ''Nur im Weltall ist es wirklich still: Vom Lärm und der Sehnsucht nach Stille.'' Galiani, Berlin 2010, ISBN 978-3-86971-015-0.
* Jürgen H. Maue, Heinz Hoffmann, Arndt von Lüpke: ''0 Dezibel plus 0 Dezibel gleich 3 Dezibel.'' Schmidt, Berlin 2003, ISBN 3-503-07470-8.
* Stephan Marks: ''Es ist zu laut! Ein Sachbuch über Lärm und Stille.'' Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-13993-7.
* Kai-Ove Kessler: ''Die Welt ist laut. Eine Geschichte des Lärms''. Rowohlt, Hamburg 2023, ISBN 978-3-498-00354-8.

== Dokumentation ==
* 2020: ''Ist es zu laut bei uns? Der Lärm und seine Folgen'' – 45-minütige Fernsehdokumentation von Cornelia Volk und Thomas Unger für das [[MDR Fernsehen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Ratgeber-der-ARD/Gesundheit/Startseite/?sendung=284874001299516 |titel=Ist es zu laut bei uns? – ARD alpha |abruf=2024-02-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC80MTE2ODM2MTU4MTNfRjIwMjFXTzAwMzc4NEEw |titel=alpha-doku: Ist es zu laut bei uns? – Der Lärm und seine Folgen – ARD Mediathek |abruf=2024-02-22}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Noise (acoustics)|Lärm}}
*[http://www.laermorama.ch/ Lärmorama: ein interaktiver Lernpfad zum Thema Lärm]
{{Wiktionary}}
*[http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Laerm-und-Akustik/L_C3_A4rm_20und_20Akustik.html__nnn=true Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Lärm und Akustik]
{{Wikiquote}}
*[http://www.fluglaerm.de/bvf/mwirk.htm Lärmwirkungen und Anhaltswerte]
* {{DNB-Portal|4034046-6}}
*[http://www.dalaerm.de/ Deutscher Arbeitsring für Lärmbekämpfung]

*[http://www.fluglaerm.de Bundesvereinigung gegen Fluglärm]
=== International ===
*[http://www.schienenlaerm.de/ Bundesvereinigung gegen Schienenlärm]
* [https://noise-planet.org/noisecapture.html Noise-Planet: App zum Erstellen einer Open-Source-Lärmkarte]
*[http://www.tag-gegen-laerm.de/ Tag gegen Lärm]

*[http://buwallaerm.unibe.ch/ Lärmbekämpfung in der Schweiz]
=== Deutschland ===
*[http://www.laerm.zh.ch/index.html?/fals/3-wissen/fragen/konkretes/kirchenglocken.html,/fals/1-start/laermschutz/nav/nav35.html/ Fachstelle Lärmschutz Zürich zu Kirchenglocken]
;Behörden
*[http://www.sengpielaudio.com/Rechner-dba-spl.htm Lärmbewertungsberechnung für A- und C-Bewertungskurve]
* [http://www.kindergesundheit-info.de/index.php?id=9076 Wenn Lärm krank macht], kindergesundheit-info.de, unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
*[http://www.ifado.de/projektgruppenhomepages/projekt-laerm/texte_laerm/2000CoverStory.pdf Forschungsgruppe "Leiser Verkehr" zu Lärmwirkungen]
* [http://www.baua.de/de/Publikationen/Broschueren/Gesundheitsschutz/Gs04.html ''Lärmwirkungen: Gehör, Gesundheit, Leistung''], Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

;Nichtregierungsorganisationen
* [http://www.gefaehrdungsbeurteilung.de/de/gefaehrdungsfaktoren/physikalische_einwirkungen/laerm www.gefaehrdungsbeurteilung.de]

* [http://www.ald-laerm.de/ Arbeitsring Lärm der DEGA (ALD)]
* [http://www.hoerkomm.de/laermbelastungen-vorbeugen.html Lange gut hören – Lärmbelastungen vorbeugen], hörkomm.de – Barrierefrei hören und kommunizieren in der Arbeitswelt, Projektleitfaden
* [http://www.tag-gegen-laerm.de/ Tag gegen Lärm], offizielle Webseite der Deutschen Gesellschaft für Akustik

;Medien
* [http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=play&obj=29071 ''Scobel: Wie der Lärm die Welt verpestet.''], 3sat-Mediathek, Sendung vom 26. Januar 2012

=== Schweiz ===
;Behörden
* [https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/laerm.html ''Thema Lärm''], bei [[Bundesamt für Umwelt]] (BAFU)
* [http://www.laermorama.ch/ ''Interaktiver Lernpfad zum Thema Lärm''], bei www.laermorama.ch
* [https://s.geo.admin.ch/8d6f3a5a2d ''Lärmkarten der Schweiz''], Bundesamt für Umwelt (BAFU)

;Nichtregierungsorganisationen
* [http://www.laerm.ch/ lärm.ch]
* [https://www.laermliga.ch/home.html Lärmliga Schweiz]

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Akustik|Larm]]
[[Kategorie:Gesundheitsrisiko|Larm]]
[[Kategorie:Umweltschutz|Larm]]
[[Kategorie:Raumplanung|Larm]]


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[[ja:騒音]]
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2025, 10:06 Uhr

Als Lärm oder auch Krach werden Geräusche (Schall) bezeichnet, die durch ihre Struktur (meist Lautstärke) auf die Umwelt (insbesondere Menschen) störend (Störschall), belastend oder gesundheitsschädigend wirken.

Ob Geräusche als Lärm bewusst wahrgenommen werden, hängt besonders von der Bewertung der Schallquelle durch den Hörer ab.[1] Trotz akustischer Gewöhnung kann Lärm unbewusst weiter auf Körper und Psyche wirken. Lärm kann den biologischen Rhythmus (siehe auch Tag-Nacht-Rhythmus) stören (Ruhestörung) und Schlafstörungen verursachen bzw. fördern.

Das Wort Lärm stammt vom italienischen all'arme, „zu den Waffen!“, und ist mit „Alarm“ verwandt.[2] Noch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein war Lärm vor allem ein Begriff aus dem militärischen Bereich, wofür u. a. auch heute ungebräuchliche Zusammensetzungen wie „Lärmplatz“ (ein Ort, an dem Menschen unter Waffen traten), „Lärmbläser“ und „Lärmschläger“ (Trompeter bzw. Tambour, der den Aufruf zum Sammeln gab) zeugen.[3] Bereits im späten 18. Jahrhundert definierte der deutsche Sprachforscher und Lexikograph Johann Christoph Adelung den Begriff Lärm aber als „ein jeder lauter, beschwerlicher Schall“. Kurt Tucholsky notierte später einmal: „Lärm ist das Geräusch der anderen.“[4] Heute wird Lärm z. B. in Gesetzestexten als „unerwünschter Schall“ definiert und enthält somit neben einer biophysikalischen und medizinischen auch eine subjektive Komponente. So können zum Beispiel Geräusche von Kinderspielplätzen je nach Hörer ganz unterschiedlich – von ablehnend bis erfreut – beurteilt werden.

Der für Lärm umgangssprachlich häufig verwendete Begriff Radau ist bereits für das 19. Jahrhundert in Berlin belegt; er entstammte der Studentensprache, wo er eine durch Endbetonung an fremdsprachige Wörter angeglichene, lautnachahmende Bildung darstellte. Von Berlin aus breitete er sich in andere Sprachregionen aus. Synonym dazu wird – wahrscheinlich ausgehend vom rotwelschen Begriff palhe (Lärm),[5] vom Ruhrgebiet bzw. Rheinland übergreifend auf andere Regionen – auch der Begriff Bohei oder auch Bahei (ursprünglich Buhei) im Sinne von „viel Lärm um nichts“ oder auch „viel Tamtam um etwas machen“[6] bzw. „(großes) Trara machen“[7] verwendet.

Hörbereich beim Menschen

Die auditive Wahrnehmung von Geräuschen als Lärm und die Lärmwirkung auf den Menschen hängen zum einen von messbaren physikalischen Größen ab:

  • Schalldruckpegel: physikalisches Maß für die Stärke des Schalldrucks
  • Tonhöhe: Hohe Töne werden anders empfunden als tiefe, in der Regel unangenehmer.
  • Tonhaltigkeit: Einzelne tonale Komponenten im Geräusch erhöhen die wahrgenommene Lautstärke.
  • Impulshaltigkeit: Geräusche mit starken Pegeländerungen wie Hämmern werden als unangenehmer empfunden als Geräusche mit konstanter oder gleichmäßiger Lautstärke.

Fortschritte der Messtechnik haben es möglich gemacht, die Frequenz-Zusammensetzung von Geräuschen zu ermitteln, was besonders beim Fluglärm eine Rolle spielt.

Die Informationshaltigkeit kann die Störwirkung von Lärm erhöhen, da sie eine erhöhte Aufmerksamkeit erregt. Sie ist zwar keine physikalische Größe, ihr Vorhandensein aber dennoch objektiv bestimmbar. Ton-, Impuls- und Informationshaltigkeit werden neben den Ruhezeiten bei der Beurteilung nach der TA Lärm durch Zuschläge berücksichtigt.

Zum anderen sind subjektive Faktoren maßgebend, wenn es um die Stärke der Lärmbelästigung geht:

  • Tätigkeit: Während der Schlafenszeit wirkt Lärm extrem störend. Gleiches gilt bei Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern.
  • Die persönliche Bewertung: Geräusche, die jemand mag, werden auch bei hohen Lautstärken nicht als störend empfunden, Geräusche, die jemand nicht mag, gelten schon bei kleinen Lautstärken als störend (z. B. bestimmte Musik).
  • Die soziale und kulturelle Bewertung: Z. B. werden Kirchenglocken von weniger Menschen als störend bezeichnet als ein laufender Motor vor dem Haus.
  • Die persönliche Befindlichkeit: Bestimmte chronische oder akute Erkrankungen gehen mit einer erhöhten Lärmempfindlichkeit einher: z. B. Depressionen, Meningitis. Bei Epilepsie und Eklampsie kann Lärm ein Auslösefaktor für einen Anfall sein. Auch der allgemeine gesundheitliche Zustand eines Menschen kann sich auf die Lärmempfindlichkeit auswirken.
  • Persönlichkeitseigenschaften: Introvertierte[8] und hochsensible[9] Menschen sind lärmempfindlicher als andere.

Von Lärmbelästigung wird dann gesprochen, wenn aufgrund auftretender Geräusche eine Aktivität unterbrochen bzw. behindert wird. Besonders lärmempfindlich reagieren Personen,

  • wenn die sprachliche Kommunikation gestört wird; z. B. ein lautes Gespräch am Nachbartisch das Zuhören erschwert, eine konstante indifferente Lärmkulisse hingegen kann ausgeblendet werden (Cocktailparty-Effekt),
  • wenn sie Denkleistungen erbringen, z. B. Auswendiglernen von Texten oder lernende Kinder in lauten Klassenräumen,
  • wenn sie schlafen wollen.

Lärm kann die sprachliche Kommunikation beeinträchtigen, Gedankengänge unterbrechen, Entspannung verhindern sowie das Ein- und Durchschlafen erschweren.

Flugzeug über einem Wohngebiet

Lärm kann unterschiedlichen Erzeugerquellen zugeordnet werden. Daraus ergeben sich verschiedene Wahrnehmungszusammenhänge und auch unterschiedliche Lärmwirkungen. Je nach der Quelle werden folgende Arten von Lärm unterschieden:

Diese Aufzählung ist nicht vollständig, entspricht aber den Einteilungen im deutschen Rechtssystem. Daneben gibt es weitere Lärmquellen wie Glockengeläut, Schießplätze, öffentliche Veranstaltungen, die teilweise in besonderen Regelwerken beschrieben sind. Im Zuge der europäischen Einigung wurde der Begriff Umgebungslärm neu geprägt, um die Gesamtheit der menschlichen Wahrnehmung verschiedener Lärmquellen zu erfassen.

Beispiele für Schallpegel in dB:[10]

  • Uhrticken 20 dB
  • Flüstern 30 dB
  • Kühlschrank 50 dB
  • normales Gespräch 50 dB
  • Büro 60 dB
  • lautes Gespräch, Rasenmäher 70 dB
  • starker Straßenverkehr 80 dB
  • laute Fabrikshalle, schwerer Lkw 90 dB
  • Presslufthammer, Diskothek 100 dB
  • Kesselschmiede 110 dB
  • Verkehrsflugzeug in 50 m Entfernung 120 dB

Messung und Bewertung

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Schallmessung bei einer vorbeifahrenden Straßenbahn

Gemessen werden Schallereignisse mit Schallpegelmessern, die als Messergebnis den Schalldruckpegel in dB angeben. In nahezu allen Fällen wird dabei die A-Bewertung gewählt; diese wird häufig durch ein eingeklammertes A hinter der Einheitenangabe zusätzlich kenntlich gemacht. Manche Geräte können zusätzlich die Lautheit gemäß ISO 532 B ausgeben.

Beurteilungspegel

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Grundlage für die rechtliche Bewertung sind nach den in Deutschland gültigen Vorschriften und Normen die Messung oder Berechnung der Schallimmission. Um mögliche Belästigungen oder Schädigungen bewerten zu können, werden Beurteilungspegel gebildet, in dem auf den gemessenen Pegel Zuschläge z. B. für Tonhaltigkeit („Quietschen“) und Impulshaltigkeit („Hämmern“) gegeben werden. Die Berechnungs- und Messverfahren unterscheiden sich teilweise grundlegend (z. B. Fluglärm und Straßenverkehrslärm). Häufig werden Jahresmittelwerte berechnet, aus denen Aussagen über die einzelnen Ereignisse nicht mehr hergeleitet werden können.

Messverfahren zur Lautheits­messung können die Lautstärkewahrnehmung des Menschen relativ genau beschreiben. Die Normen DIN 45631 bzw. ISO 532 B beschreiben Verfahren zur Lautheitsmessung. Ergebnis dieser Messungen ist die Lautheit in Sone. Das Sone ist ein lineares Maß, eine Verdoppelung der Lautheit in Sone entspricht einer Verdoppelung der wahrgenommenen Lautstärke. Um vergleichbare Größen zur Pegelmessung zu erhalten, wird das Ergebnis von Lautheitsmessungen auch als – ebenfalls logarithmischer – Lautstärkepegel in Phon angegeben.

Zur Beurteilung der Lärmsituation am Arbeitsplatz ist der Lärmexpositionspegel nach der Norm DIN EN ISO 9612 (2009-09) zu bestimmen. Die Lärmexposition am Arbeitsplatz setzt sich meist aus verschiedenen Anteilen zusammen. Aus den Lärmbelastungen, die bei den einzelnen Tätigkeiten entstehen, und den entsprechenden Zeitanteilen lässt sich die Gesamtexposition einer Person berechnen. Dazu kann der Lärmexpositionsrechner des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung verwendet werden. Der Rechner steht als Excel-Tabellenkalkulation (zum freien Download als Offline-Version) und als plattformunabhängige Webanwendung zur Verfügung.[11]

Gesundheitsschäden

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Video: Wie beeinflusst Lärm unser Gehör? (1:56 min) – Funktion der innere und äußere Haarzellen sowie die Entwicklung von Lärmschwerhörigkeit durch dauerhafte Lärmbelastung

Lärm kann für Menschen und Tiere belastend und schädigend wirken.[12] Lärm kann über das Gehör die Gesundheit insgesamt beeinträchtigen, an Lärm kann man sich nicht gewöhnen.[13][14] Lärm ist ein Umweltfaktor, der sich nicht nur auf den Menschen bezieht, da auch zahlreiche Tiere in ihrer Kommunikation auf Schallsignale angewiesen sind. Auswirkungen wurden z. B. bei Singvögeln in städtischer Umgebung beobachtet.[15] Lärm hat zudem Langzeitwirkungen auf Pflanzen.[16]

Die folgenden Lärmpegel haben Auswirkungen auf das menschliche Verhalten:[17]

  • Bereits bei 45 dB(A) ist eine entspannte Konversation erschwert.
  • Bei 50 dB(A) heben Betroffene die Stimme an.
  • Bei 60 dB(A) müssen Betroffene laut sprechen.
  • Bei mehr als 65 dB(A) Außenbelastung ändern Anwohner ihr Verhalten, d. h., sie halten Fenster geschlossen und Balkone werden nicht mehr genutzt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO ermittelte in einer im Frühjahr 2011 veröffentlichten Studie Lärm als zweitgrößten, die Krankheitslast vergrößernden Umweltfaktor (nach Luftverschmutzung).[18][19] In Europa sind nach Schätzung der europäischen Umweltagentur rund 20 Prozent der Menschen von einem Lärmpegel betroffen, der nach der Definition der WHO gesundheitsschädlich ist.[20]

Häufige Lärmereignisse, z. B. durch Fluglärm, können die Gesundheit gefährden. Im Jahre 1910 prophezeite Robert Koch: „Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest“. Angriffspunkt des Lärms ist dabei nicht nur primär das Ohr, sondern sekundär auch die Störung des Haushalts von Stresshormonen, insbesondere Cortisol und anderen Kortikosteroiden.

Lärmbelastung im Schlaf, etwa Nachtfluglärm, gilt als besonders kritisch. So kann nächtlicher Lärm auch durch hohe Einzelpegel auf Dauer zu Gesundheitsgefährdungen führen. Maximalpegel von 45 dB(A) und mehr können zu Aufwachreaktionen führen. Nach übereinstimmenden wissenschaftlichen Untersuchungen wird eine Erhöhung um 10 dB als Verdopplung der Lautstärke empfunden (siehe Psychoakustik). Eine Verdoppelung des tatsächlichen Schalldruckpegels findet jedoch schon bei einer Erhöhung um 3 dB statt.

Allgemeine Folgen von Lärmeinwirkung sind:

Herz-Kreislauf-System

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Bereits bei einem Schalldruckpegel ab 55 dB(A) werden Geräusche vermehrt als Lärmbelästigung empfunden. Halten diese über einen längeren Zeitraum an, werden die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden verringert. Geräusche von 65 bis 75 dB(A) bewirken im Körper Stress. Dieser kann zu arterieller Hypertonie (Bluthochdruck),[21] Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Myokardinfarkt (Herzinfarkt) führen. Lärm kann auch für eine Verminderung der Magensekretbildung sorgen und Ursache von Magengeschwüren sein.

Menschliches Gehör

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Internationales Symbol für Schwerhörigkeit

Bei Dauerschalleinwirkungen mit A-bewerteten Schalldruckpegeln ab 85 dB ist das menschliche Gehör gefährdet. Wirken Geräusche dieser Stärke über längere Zeiträume auf einen Menschen ein, ist mit der Entwicklung einer Lärmschwerhörigkeit zu rechnen.[22][23] Berufsbedingte Einschränkungen des Hörvermögens stehen gegenwärtig in Deutschland an erster Stelle aller Berufserkrankungen.[24][25]

Bei einem Schalldruckpegel über 110 dB(A) kann schon ein einmaliges Lärmereignis das Gehör schädigen (akutes Schalltrauma), insbesondere wenn die Schmerzschwelle überschritten wird. Die Schädigung hängt von der Zeit der Einwirkung und der Tonhöhe ab.

Neben Stress gilt Lärm auch als Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Tinnitus.[26]

Demenzerkrankungen

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Eine dauerhafte Lärmbelästigung von 55 dB ist für rund 15 % aller Demenzerkrankungen verantwortlich. Ursache sind ein erhöhter Stresspegel und eine reduzierte Schlafqualität.[27]

Die häufigste Anwendungsform von absichtlicher Lärmnutzung sind Lärminstrumente im Freizeitbereich. Vielen Kindern macht es Spaß, mit Trillerpfeifen, Ratschen, Blockflötenköpfen o. Ä. einfach nur Lärm zu machen. Vor allem im südafrikanischen Raum sind die seit der Fußball-WM 2010 auch in Europa bekannten Vuvuzela-Fanfaren sehr beliebt.

Schallkanone an Bord der Queen Mary II

Lärm kann auch absichtlich gegen Menschen eingesetzt werden. Sogenannte Schallkanonen können als nicht tödlich wirkende Mittel, z. B. gegen Piraterie[28], zum Einsatz kommen. Auch die New Yorker Polizei benutzte LRAD (Long Range Acoustic Devices) bei Demonstrationen.[29] Dabei wird der Angreifende mittels gerichteter Lautsprecher mit für Menschen unerträglichem Lärm beschallt. Dieser Lärm zeichnet sich durch ein speziell für Menschen sehr unangenehmes Frequenzspektrum und besonders großen Schalldruck aus.[30]

In der Musik wird große Lautstärke als Lärm bzw. Krach bezeichnet, wenn sie als neuerfundene oder neuorganisierte künstlerische Äußerung (zum Beispiel elektrisch verstärkt bzw. verzerrt) zunächst[31] als unmusikalisch bzw. ungewohnt und sogar (politisch) störend und das „Krachmachen“ (etwa bei Jimi Hendrix) als revolutionäre Geste empfunden wird.[32]

Lärmbekämpfung, Lärmschutz, „Tag gegen Lärm“

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Lärmschutzwand aus nachwachsenden Rohstoffen
Logo des „Tags gegen Lärm“

Verschiedene Maßnahmen bieten Schutz vor Lärm: Z. B. Lärmvermeidung (Verkehrsreduzierung, -verlangsamung), technische Maßnahmen wie leisere Motoren, Schalldämmung, Lärmschutzwände oder -wälle, Lärmschutzfenster usw.

Staatlicherseits gibt es eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen; in Deutschland z. B. gilt das Bundes-Immissionsschutzgesetz und die Straßenverkehrs-Ordnung (§1 u. a.: „Vermeidbare Belästigung“). Auf europäischer Ebene wurde die „Umgebungslärm­richtlinie“ erlassen. Auch weitere rechtliche Regelungen (z. B. zur Nachtruhe) können helfen, die Lärmbelastung und deren Folgen zu reduzieren.

Der in Deutschland 1998 proklamierte, jährlich jeweils am letzten Mittwoch im April stattfindende „Tag gegen Lärm“[33][34] ist die deutsche Variante des International Noise Awareness Day (dt. „Internationaler Tag zur Beachtung von Lärm“ oder „Internationaler Tag des Lärmbewusstseins“). In Deutschland wird dieser Aktions- und Gedenktag von der Deutschen Gesellschaft für Akustik organisiert und ist mit verschiedenen Aktionen verbunden, bei denen möglichst alle Altersgruppen angesprochen werden sollen. So gab es im Laufe der Jahre einen Malwettbewerb für Kinder, eine virtuelle Hörreise (Video bzw. CD) und Stadtführungen zum Thema. Er findet jährlich im Monat April statt. Alle, die mit Lärmschutz, Schutz der Ruhe, gutem Hören und Zuhören befasst sind, können sich mit regionalen oder überregionalen Aktionen beteiligen.

Das Umweltbundesamt beklagte 2012, dass „Lärmbewusstsein“ gesellschaftlich wenig ausgeprägt sei – anders als bei vielen anderen negativen Umwelteinflüssen, kaum jemand verzichte auf Aktivitäten, „um Lärm zu vermeiden“.[35][36]

  • Arthur Schopenhauer: Ueber Lerm und Geräusch. In: Parerga und Paralipomena. Band 2. A. W. Hayn, Berlin 1851, Kap. 30, S. 517–519 (Originaltext auf Wikisource).,
  • Theodor Lessing: Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens. (= Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens. 54). 1908, OCLC 20034114.
  • Uwe Laucken, Ulrich Mees: Logographie des alltäglichen Lebens. Leid, Schuld und Recht in Beschwerdebriefen über Lärm. Schriftenreihe der Universität Oldenburg, 1987, ISBN 3-87358-287-2.
  • Murray Schafer: Klang und Krach. Eine Kulturgeschichte des Hörens. Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-610-08498-7.
  • Gerald Fleischer: Lärm – der tägliche Terror. Verstehen – Bewerten – Bekämpfen. Trias, Stuttgart 1990, ISBN 3-89373-128-8.
  • Sieglinde Geisel: Nur im Weltall ist es wirklich still: Vom Lärm und der Sehnsucht nach Stille. Galiani, Berlin 2010, ISBN 978-3-86971-015-0.
  • Jürgen H. Maue, Heinz Hoffmann, Arndt von Lüpke: 0 Dezibel plus 0 Dezibel gleich 3 Dezibel. Schmidt, Berlin 2003, ISBN 3-503-07470-8.
  • Stephan Marks: Es ist zu laut! Ein Sachbuch über Lärm und Stille. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-13993-7.
  • Kai-Ove Kessler: Die Welt ist laut. Eine Geschichte des Lärms. Rowohlt, Hamburg 2023, ISBN 978-3-498-00354-8.
  • 2020: Ist es zu laut bei uns? Der Lärm und seine Folgen – 45-minütige Fernsehdokumentation von Cornelia Volk und Thomas Unger für das MDR Fernsehen[37][38]
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Einzelnachweise

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  1. Deutschlandradio: Lärm – Die Schattenseite unserer modernen Welt?
  2. Lärm. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Siehe auch Johann Heinrich Zedlers 1732–54 erschienenes Universal-Lexikon.
  3. lärm. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 12: L, M – (VI). S. Hirzel, Leipzig 1885, Sp. 202–205 (woerterbuchnetz.de).
  4. Peter Payer: Vom Geräusch zum Lärm. Zur Geschichte des Hörens im 19. und frühen 20. Jahrhundert. In: Wolfram Aichinger, Franz X. Eder, Claudia Leitner (Hrsg.): Sinne und Erfahrung in der Geschichte. (= Querschnitte. 13). StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2003, ISBN 3-7065-1925-9, S. 173–192.
  5. Hanna Grimm: Deutsch im Fokus: Bohei. Reihe Wort der Woche im Portal dw.de, 2013, abgerufen am 26. Dezember 2013.
  6. Etymologie Deutschland – Lautmalerei
  7. etymologie.info
  8. Daniel Shepherd, Marja Heinonen-Guzejev, Michael J Hautus, Kauko Heikkilä: Elucidating the relationship between noise sensitivity and personality. In: Noise & Health. Band 17, Nr. 76, 2015, S. 165–171, doi:10.4103/1463-1741.155850.
  9. Corinna Hartmann: Hochsensibilität. In: Psychologie Heute. 10. Oktober 2022 ([1] [abgerufen am 28. September 2023]).
  10. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich (BMSGPK): Was ist Lärm? 21. Juli 2022, abgerufen am 21. Dezember 2023.
  11. Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Berechnung des Lärmexpositionspegels mit dem IFA-Lärmexpositionsrechner. Abgerufen am 6. März 2020.
  12. Hartmut Ising, Barbara Kruppa: Zum gegenwärtigen Erkenntnissstand der Lärmwirkungsforschung: Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels. In: Umweltmed Forsch Prax. 6 (4), 2001, (PDF-Datei; 497 kB)
  13. Verkehrsclub Schweiz (Memento vom 25. April 2011 im Internet Archive)
  14. Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (1999): Sondergutachten ‚Umwelt und Gesundheit‘ zu Fragen der Belästigung durch umweltbedingten Lärm: „Bei gleichbleibendem Lärmpegel bleibt die Lärmbelästigung gleich, es gibt keinen Hinweis auf eine Gewöhnung an den Lärm. Bleibt eine hohe Belästigung über längere Zeit bestehen, ist diese Beanspruchung als negativer Stress (Disstress) einzustufen.“
  15. Hans Slabbekoorn, Margriet Peet: Birds singing at a higher pitch in urban noise. In: Nature. 424, 17. Juli 2003, S. 267.
  16. Jennifer N. Phillips, Sarah E. Termondt und Clinton D. Francis: Long-term noise pollution affects seedling recruitment and community composition, with negative effects persisting after removal. In: Proceedings of the Royal Society B. Band 288, Nr. 1948, 2021, doi:10.1098/rspb.2020.2906.
    Cascading effects of noise on plants persist over long periods and after noise is removed. Auf: eurekalert.org vom 13. April 2021.
  17. Vorlesung „Umweltschutztechnik“ von Ulrich Förstner an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.
  18. WHO präsentiert neue Erkenntnisse zu Gesundheitsfolgen von Verkehrslärm in Europa. euro.who.int, 30. März 2011, 5. Oktober 2012.
  19. Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro Europa: Burden of disease from environmental noise. euro.who.int, 10. April 2010; PDF-Datei; 2,3 MB
  20. Fiona Harvey: One in five Europeans exposed to harmful noise pollution – study. In: The Guardian. 5. März 2020, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 5. März 2020]).
  21. H. Ising, T. Günther, H. U. Melchert: Demonstration and mechanism of blood pressure elevation due to occupational noise. In: Zentralbl Arbeitsmed Arbeitsschutz Prophyl Ergonomie. 30(6), 1980, S. 194–203. PMID 7467901
  22. Christina Tikka, Jos H Verbeek, Erik Kateman, Thais C Morata, Wouter A Dreschler, Silvia Ferrite: Interventions to prevent occupational noise-induced hearing loss. In: Cochrane Database of Systematic Reviews. Band 2019, Nr. 1, 7. Juli 2017, doi:10.1002/14651858.CD006396.pub4, PMID 28685503, PMC 6353150 (freier Volltext).
  23. Die tägliche Dröhnung – Gehörschäden durch Musik. (PDF) Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Juni 2014, abgerufen am 10. Juli 2023.
  24. Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Lärm. Abgerufen am 2. März 2020.
  25. "Arbeitswelt im Wandel: Zahlen - Daten - Fakten" BAuA (2016)
  26. Gehörschutz und Prävention. (PDF) Deutsche Stiftung Tinnitus und Hören Charité, Januar 2020, abgerufen am 10. Juli 2023.
  27. science ORF at luwi: Lärm und Demenzrisiko hängen zusammen. 9. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  28. The Weapon of Sound: Sonic Canon Gives Pirates an Earful. In: Spiegel online. November 2005 (englisch).
  29. RNC to Feature Unusual Forms of Sound. In: ABC News. Technology & Science. August 2004 (englisch).
  30. Posaunen gegen Piraten. In: WirtschaftsWoche 24. April 2009.
  31. Jacques Attali: Noise. Essai sur l'économie politique de la musique. Paris 2001, S. 71.
  32. Hannes Fricke: Mythos Gitarre: Geschichte, Interpreten, Sternstunden. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-020279-1, S. 15–27, 57 f. und 80.
  33. Badische Zeitung: Alles viel zu laut, oder was? Gedanken zum "Tag gegen den Lärm". 24. April 2024, abgerufen am 24. April 2024.
  34. Start: Tag gegen Lärm. Abgerufen am 24. April 2024.
  35. Auswirkungen von Lärm: Warum tun wir uns das an? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. August 2012, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  36. Anna-Kathrin Hentsch: Es ist zu laut: Die gefährlichen Folgen von Lärm In: nationalgeographic.de, 19. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022
  37. Ist es zu laut bei uns? – ARD alpha. Abgerufen am 22. Februar 2024.
  38. alpha-doku: Ist es zu laut bei uns? – Der Lärm und seine Folgen – ARD Mediathek. Abgerufen am 22. Februar 2024.