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„TXT Resource Record“ – Versionsunterschied

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Julian Mehnle (Diskussion | Beiträge)
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Mit einem '''TXT [[Resource Record]]''' kann ein frei definierbarer Text in einer DNS-Zone abgelegt werden.
Ein '''TXT Resource Record''' ist ein Eintrag ([[Resource Record]]) im [[Domain Name System]], mit dem ein frei definierbarer Text in einer [[Zone (DNS)|DNS-Zone]] abgelegt werden kann.


== Aufbau ==
== Aufbau ==


; NAME
;Name : zum Beispiel ein Server-Name
: Domain-Name
;TTL : gibt an, wie lange der RR im [[Cache]] gehalten werden darf
; TTL
;IN : [[Internet]]
: [[Time to Live]]
;TXT
: gibt an, wie lange der Eintrag im [[Cache]] gehalten werden darf
;text : Frei definierbarer Text.
; IN
: Klasse
: zumeist IN für [[Internet]]
; TXT
: Typ des Records
; TXT-DATA
: ein oder mehrere frei definierbare [[Zeichenkette|Strings]] mit jeweils bis zu 255 Zeichen.<ref>{{RFC-Internet |RFC=1035 |Titel=Domain Names – Implementation And Specification |Datum= |Abschnitt=3.3.14}} sowie Abschnitt 3.3.</ref> Die Anzahl der Strings ist unbegrenzt bzw. nur durch die Länge einer DNS-Nachricht begrenzt. Durch Verkettung mehrerer Strings ist somit ein längerer Text möglich. In DNS-Diagnosewerkzeugen werden die einzelnen Strings üblicherweise mit Anführungszeichen umschlossen (kommt ein Anführungszeichen im String vor, wird es durch einen Backslash in der Form von <code>\"</code> [[Maskierungszeichen|maskiert]]).<ref>{{RFC-Internet |RFC=1035 |Titel=Domain Names – Implementation And Specification |Datum= |Abschnitt=5.1}}</ref>

Das DNS-Protokoll gibt keine [[Zeichenkodierung]] für den Text vor und unterstützt prinzipiell die Übertragung von beliebigen 8-bit [[Binärdaten]]. Anwendungen verwenden in der Regel aus Kompatibilitätsgründen [[American Standard Code for Information Interchange|ASCII]]. Binärdaten werden üblicherweise mit [[Base64]] in ASCII-Text umgewandelt.


== Beispiel ==
== Beispiel ==


server1.example.com. 3600 IN TXT "Hello World"
server1.example.com. 3600 IN TXT "Hello World"
multistring.example.com. 3600 IN TXT "Dieser Text besteht aus " "mehreren Strings unterschiedlicher Laenge."

== Anwendungen ==

TXT-Records werden aufgrund der Flexibilität für verschiedenste Zwecke eingesetzt. Dazu zählen beispielsweise die Policy-Veröffentlichung beim [[Sender Policy Framework]] oder bei [[DMARC]]. Bei [[DomainKeys Identified Mail|DKIM]] dienen TXT-Records zur Veröffentlichung von kryptographischen Schlüsseln. Neben solchen standardisierten Verfahren nutzen zahlreiche Software-Hersteller TXT-Records zum Nachweis über die Kontrolle einer Domain; hierzu muss der Domain-Inhaber ein vom Hersteller vorgegebenes, einmaliges Text-Token als TXT-Record einstellen.

Aufgrund der Flexibilität können TXT-Records zum [[Tunnel (Rechnernetz)|Tunneln]] von Netzwerkverbindungen zweckentfremdet werden. Dies wurde unter anderem auf dem [[Chaos Communication Congress|21C3]] demonstriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://events.ccc.de/congress/2004/fahrplan/event/121.en.html |titel=Black Ops of DNS |werk=21st&nbsp;Chaos Communication Congress |hrsg=[[Chaos Computer Club]] |datum=2004 |abruf=2019-05-01}}</ref>

== Weblinks ==
* {{RFC-Internet |RFC=1035 |Titel=Domain Names – Implementation And Specification |Datum=}}
* {{RFC-Internet |RFC=1464 |Titel=Using the Domain Name System To Store Arbitrary String Attributes |Datum=}}


== Einzelnachweise ==
Dies wird z.B. für [[Sender_Policy_Framework|SPF]]-Einträge verwendet &mdash; allerdings gibt es mittlerweile auch einen dedizierten [[SPF Resource Record|<tt>SPF</tt>-Record-Typ]], der bereits von einigen SPF-Implementationen und von [[BIND]] ab Version 9.4 unterstützt wird.
<references />


[[Kategorie:Domain Name System]]
[[Kategorie:Resource Record]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2023, 20:35 Uhr

Ein TXT Resource Record ist ein Eintrag (Resource Record) im Domain Name System, mit dem ein frei definierbarer Text in einer DNS-Zone abgelegt werden kann.

NAME
Domain-Name
TTL
Time to Live
gibt an, wie lange der Eintrag im Cache gehalten werden darf
IN
Klasse
zumeist IN für Internet
TXT
Typ des Records
TXT-DATA
ein oder mehrere frei definierbare Strings mit jeweils bis zu 255 Zeichen.[1] Die Anzahl der Strings ist unbegrenzt bzw. nur durch die Länge einer DNS-Nachricht begrenzt. Durch Verkettung mehrerer Strings ist somit ein längerer Text möglich. In DNS-Diagnosewerkzeugen werden die einzelnen Strings üblicherweise mit Anführungszeichen umschlossen (kommt ein Anführungszeichen im String vor, wird es durch einen Backslash in der Form von \" maskiert).[2]

Das DNS-Protokoll gibt keine Zeichenkodierung für den Text vor und unterstützt prinzipiell die Übertragung von beliebigen 8-bit Binärdaten. Anwendungen verwenden in der Regel aus Kompatibilitätsgründen ASCII. Binärdaten werden üblicherweise mit Base64 in ASCII-Text umgewandelt.

server1.example.com.  3600  IN  TXT  "Hello World"
multistring.example.com.  3600  IN  TXT  "Dieser Text besteht aus " "mehreren Strings unterschiedlicher Laenge."

TXT-Records werden aufgrund der Flexibilität für verschiedenste Zwecke eingesetzt. Dazu zählen beispielsweise die Policy-Veröffentlichung beim Sender Policy Framework oder bei DMARC. Bei DKIM dienen TXT-Records zur Veröffentlichung von kryptographischen Schlüsseln. Neben solchen standardisierten Verfahren nutzen zahlreiche Software-Hersteller TXT-Records zum Nachweis über die Kontrolle einer Domain; hierzu muss der Domain-Inhaber ein vom Hersteller vorgegebenes, einmaliges Text-Token als TXT-Record einstellen.

Aufgrund der Flexibilität können TXT-Records zum Tunneln von Netzwerkverbindungen zweckentfremdet werden. Dies wurde unter anderem auf dem 21C3 demonstriert.[3]

  • RFC: 1035 – Domain Names – Implementation And Specification. (englisch).
  • RFC: 1464 – Using the Domain Name System To Store Arbitrary String Attributes. (englisch).

Einzelnachweise

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  1. RFC: 1035 – Domain Names – Implementation And Specification. Abschnitt 3.3.14 (englisch). sowie Abschnitt 3.3.
  2. RFC: 1035 – Domain Names – Implementation And Specification. Abschnitt 5.1 (englisch).
  3. Black Ops of DNS. In: 21st Chaos Communication Congress. Chaos Computer Club, 2004, abgerufen am 1. Mai 2019.