„United States Army“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Änderungen von 2A00:6020:555F:FC00:FD36:668:F3B0:4165 (Diskussion) wurden auf die letzte Version von Frank63 zurückgesetzt: bitte belegen (WP:Q) Markierungen: Zurücksetzung SWViewer [1.6] |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Militärische Einheit |
|||
[[Bild:ArmySealLow.jpg|framed|Das Wappen des Armeeministeriums]] |
|||
|Bild = [[Datei:Mark of the United States Army.svg|200px|Wappen des ''Department of the Army'']] |
|||
Die '''''United States Army''''' (dt. ugs. US-Armee) ist der Teil der [[US-Streitkräfte]], der für [[Militär|militärische]] Operationen zu Lande verantwortlich ist ([[Heer]]). Gegründet und aufgestellt wurde sie [[1775]], während des [[Amerikanische Revolution|amerikanischen Unabhängigkeitskrieges]], in dem sie in maßgeblich zur Entstehung der USA beitrug. Die Aufgabe der ''US Army'' ist die Wahrung US-amerikanischer Interessen mit militärischen Mitteln am Boden. Dazu unterhält sie Standorte auf der gesamten Welt. Die Bezeichnung ''US Army'' wird fälschlicherweise häufig zum gesamten US-amerikanischen Militär synonym verwendet. |
|||
|Beschriftung = Wappen des Department of the Army |
|||
|Daten = seit 14. Juni 1775 |
|||
|Startdatum = 1775 |
|||
|Enddatum = |
|||
|Land = {{USA}} |
|||
|Streitkräfte = [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten]] |
|||
|Typ = [[Teilstreitkraft]] ([[Heer]]) |
|||
|Unterstellte_Einheiten = |
|||
|Gliederung = |
|||
|Mannstärke = 480.893 ''Regular Army''<br /> 336.129 ''[[Army National Guard]]''<br /> 188.703 ''[[United States Army Reserve]]''<br />1.005.725 Gesamt im September 2020 |
|||
|Teil_von = |
|||
|Stationierungsort = Pentagon |
|||
|Stationierungsort_Bezeichnung = |
|||
|Historische Stationierungsorte = |
|||
|Spitzname = |
|||
|Inhaber = |
|||
|Schutzpatron = |
|||
|Motto = ''This We’ll Defend''<br /> |
|||
<small>„Dies werden wir verteidigen“</small> |
|||
|Traditionsfolge = |
|||
|Stammnummer = |
|||
|Farben = Schwarz, gold, weiß<ref>{{Literatur |Autor=Ibp Usa |Titel=U.S. Future Combat & Weapon Systems Handbook |Seiten=15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.army.mil/e2/rv5_downloads/create/branding_toolkit.pdf |titel=U.S. Army Official Branding Toolkit |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171011170752/https://www.army.mil/e2/rv5_downloads/create/branding_toolkit.pdf |archiv-datum=2017-10-11 |abruf=2017-08-02}}</ref><br />{{Farbe |#000000}} {{Farbe |#FFCB05}} {{Farbe |#FFFFFF}} |
|||
|Farben_Bezeichnung = |
|||
|Marsch = [[The Army Goes Rolling Along]] |
|||
|Maskottchen = Esel (''Army Mules'') |
|||
|Schlachten = |
|||
|Schlachten_Bezeichnung = |
|||
|Jahrestage = 14. Juni |
|||
|Auszeichnungen = |
|||
|battle_honours = |
|||
<!-- Kommandeure --> |
|||
|Leitung_Bezeichnung= Führung |
|||
|Kommandeur1 = [[Donald J. Trump]] |
|||
|Kommandeur1_Bezeichnung =[[Oberbefehlshaber|Commander in Chief]] |
|||
|Kommandeur2 = [[Pete Hegseth]] |
|||
|Kommandeur2_Bezeichnung =[[Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten|United States Secretary of Defense]] |
|||
|Kommandeur3 = [[Christine Wormuth]] |
|||
|Kommandeur3_Bezeichnung =[[United States Secretary of the Army|Secretary of the Army]] |
|||
|Kommandeur4 = [[Randy A. George]] |
|||
|Kommandeur4_Bezeichnung =[[Chief of Staff of the Army]] |
|||
|Wichtige_Kommandeure = |
|||
<!-- Insignien --> |
|||
|Identifikationssymbol = [[Datei:Flag of the United States Army.svg|160px|Flagge der US Army]] |
|||
|Identifikationssymbol_Bezeichnung = Flagge |
|||
|Identifikationssymbol2 = [[Datei:Field flag of the United States Army.svg|160px|Feldflagge der US Army]] |
|||
|Identifikationssymbol2_Bezeichnung = Feldflagge |
|||
|Identifikationssymbol3 = [[Datei:US Army logo.svg|80px|Logo der US Army]] |
|||
|Identifikationssymbol3_Bezeichnung = Logo |
|||
|Name=United States Army}} |
|||
Die '''United States Army''' ('''U.S. Army''') ist das [[Heer]] der [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten]] und der größte der acht<ref>{{UnitedStatesCode|10|101|pipe=10 U.S.C. § 101(a)(4)}} in Verbindung mit dem ''United States Space Force Act'', [https://legiscan.com/US/text/SB1790/id/2080596/US_Congress-2019-SB1790-Enrolled.pdf#page=364 Pub.L 116-92].</ref> [[Uniformed Services of the United States|uniformierten Dienste der Vereinigten Staaten]]. Sie wurde im Jahre 1775 während des [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges]] aufgestellt und trug maßgeblich zur Entstehung der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] bei. Der Auftrag der Army, wie sie im offiziellen Sprachgebrauch genannt wird, ist die Wahrung US-amerikanischer Interessen im Ausland, aber auch die militärische [[Landesverteidigung|Verteidigung]] der Vereinigten Staaten gegenüber anderen [[Staat]]en. Dazu unterhält sie [[Militärbasis|Stützpunkte]] in der ganzen Welt. |
|||
Oberbefehlshaber der ''Army'', wie sie auch im offiziellen Sprachgebrauch genannt wird, ist der [[Präsident der USA]]. Die alltägliche Aufsicht über Angelegenheiten des amerikanischen Heeres hat das [[Armeeministerium der USA]] innerhalb des [[Verteidigungsminister der USA|Verteidigungsministeriums]]. In seinen Strukturen orientiert es sich stark an denen der anderen [[US-Streitkräfte]], mit denen es in militärischer Hinsicht stets zusammenwirkt, und von denen es abhängt. |
|||
Die Army verfügte im September 2020 über 480.893 aktive Soldaten.<ref name=":1" /> Dazu hat die [[Army National Guard]] 336.129 und die [[United States Army Reserve|Army Reserve]] 188.703 Soldaten.<ref name=":1" /> Bei Einbeziehung der beiden Reserveinstanzen hatte die Army im September 2020 eine [[Stärke (Personal)|Stärke]] von 1.005.725 Soldaten. Zusätzlich verfügte sie im September 2020 über 252.747 zivile Mitarbeiter.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.dmdc.osd.mil/appj/dwp/dwp_reports.jsp |titel=DoD Personnel, Workforce Reports & Publications |hrsg=DMDC |datum=2020-09 |sprache=en |abruf=2020-12-04}}</ref> In der Personalstärke übertroffen wird die U.S. Army vom [[Heer der Volksrepublik China]], dem [[Indische Streitkräfte#Heer|Indischen Heer]] sowie dem [[Heer der Koreanischen Volksarmee|Heer Nordkoreas]]. |
|||
Die ''US Army'' war an allen großen [[Krieg]]en des [[20. Jahrhundert]]s mit amerikanischer Beteiligung sowie an Dutzenden [[Liste von US-Interventionen im Ausland|Kurzinterventionen der USA]] beteiligt. Seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gilt sie als das bestausgerüstete und mobilste Heer der Welt. Vor allem seit dem Zerfall der [[Sowjetunion]] ist sie jedoch mitneuartigen Taktiken von [[Guerilla]]gruppen konfrontiert, denen bisher noch nicht begegnet werden konnte. |
|||
Die U.S. Army war an allen großen [[Liste von Kriegen#20. Jahrhundert|Kriegen des 20. Jahrhunderts]] sowie an Dutzenden [[Liste von Militäroperationen der Vereinigten Staaten|Interventionen der Vereinigten Staaten]] beteiligt. Seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gilt sie als das bestausgerüstete und mobilste Heer der Welt. Der Begriff ''United States Army'' wird häufig ungenau als „US-Armee“ ins Deutsche übersetzt. Tatsächlich umfasst er nur die [[Teilstreitkraft]] Heer, während unter der Armee eines Landes in der deutschen Sprache in aller Regel die Gesamtheit der Streitkräfte verstanden wird. In den Vereinigten Staaten können mit dem Begriff ''Army'' zusätzlich die beiden Reservekomponenten Bundesreserve (''United States Army Reserve'') und Nationalgarde (genauer die ''Army National Guard'') gemeint sein. Dieser Artikel beschränkt sich auf das Berufsheer, die ''Regular Army''. |
|||
==Auftrag== |
|||
[[Image:Army logo.png|thumb|Logo der ''US Army'']] |
|||
Die Mission der ''US Army'' ist in der Wahrung [[Staatsräson|nationaler Interessen]] der USA im Bereich der [[Konventionelle Kriegführung|konventionellen Kriegsführung]] sowie in der Durchsetzung der [[Nationale Sicherheitsstrategie der USA|Nationalen Sicherheits-]] und [[Nationale Verteidigungsstrategie der USA|Nationalen Verteidigungsstrategie der USA]], jeweils zu Lande, definiert, die der [[Nationaler Sicherheitsrat|Nationale Sicherheitsrat]] ausarbeitet und aktualisiert. Diese liegt zur Zeit vor allem im [[Krieg gegen den Terrorismus]], der Erfüllung der Bündnispflichten sowie in der Abschreckung der Feinde der USA, bedingt vor allem durch ihre globale Präsenz. |
|||
== Geschichte == |
|||
Die größte Herausforderung sieht die ''Army'' derzeit in der Bewältigung der politisch gestellten Aufgaben bei gleichzeitiger Restrukturierung, ''Transformation'' genannt (Näheres weiter unten im gleichnamigen Unterkapitel). Diese wird als die größte Strukturmaßnahme seit derjenigen gesehen, die dem Zweiten Weltkrieg folgte. Die selbstgestellten Ansprüche, aber auch die öffentliche Erwartungshaltung liegen in einer funktionierenden, flexiblen Kommandostruktur, die beim Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen nicht konkurriert, und weltweit projezierbaren, d. h. effektiv einsetzbaren Truppen. |
|||
{{Hauptartikel|Geschichte der United States Army|Militärgeschichte der Vereinigten Staaten}} |
|||
=== Vorgeschichte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts === |
|||
In der Praxis läuft dies auf den Anspruch hinaus, jederzeit mehrere Kriege am Boden führen zu können. Vereinzelt sprechen amerikanische Politiker von 3-4 Konfliktbeteiligungen, sollte dies nötig sein. Angesichts der jüngsten Entwicklungen erscheint dies jedoch unwahrscheinlich, sodass mehrheitlich 2 Großeinsätze erwartet werden. Die gelegentliche Forderung einzelner Offiziere nach einer Vergrößerung des Heeres steht allerdings im Widerspruch zu der, nach dem Vietnamkrieg vollständig umgesetzten, Freiwilligenarmee. Daher wird vor allem das Szenario der Beteiligung an zwei [[Major Theater War|großen Regionalkriegen]], bzw. an einem großen Konflikt und zwei begrenzten verfolgt.<ref>[http://www.ndu.edu/inss/Strategic%20Assessments/sa98/sa98ch9.html Einführung von der ''National Defense University'']</ref> |
|||
[[Datei:Cavalry and Indians.JPG|mini|[[Chromolithographie|Farblithographie]] zu den Indianerkriegen von 1899]] |
|||
Die militärische Neuzeit auf nordamerikanischem Territorium begann mit der Ankunft der ersten Siedler im frühen 17. Jahrhundert. Gemäß ihrer Herkunft orientierten sich die Bewaffneten unter den Siedlern an britischen Militärtraditionen, mussten sie jedoch an neue Bedingungen anpassen, wie die geringe Besiedlung und das spontane Vorgehen der Indianer. Vor dem Hintergrund wiederkehrender Auseinandersetzung mit den Indianern glichen sich die Taktiken der beiden Bevölkerungsgruppen aneinander an, wobei die Siedler aus einer stärkeren militärischen Tradition aus Europa schöpften. Später gingen die Siedler dazu über, sich kollektiv zu verteidigen, indem sie entlang der durch die Besiedlung konsolidierten Grenzen [[Fort]]s errichteten. |
|||
In der Praxis wirft die weltweit zunehmende [[Asymmetrische Kriegsführung|Asymmetrisierung des Krieges]] Fragen in Bezug auf diese Gesamtstrategie des Heeres der USA als derzeit stärkste Bodenstreitkraft der Erde auf, auch weil sie aufgrund ihrer Stärke in Kombination mit ihrer eingeschränkten Belastbarkeit in der asymmetrischen Kriegsführung ein verlockendes Ziel für Milizen, bewaffnete Gruppen u. ä. darstellt. Bisher wurden in diesem Zusammenhang keine Lösungen oder Antworten gefunden, was wahrscheinlich auf die komplexen politischen, sozialen, [[Ökonomie|ökonomischen]] und psychologischen Hintergründe dieser sich ausdehnenden Kriegsform zurückzuführen ist. |
|||
Das [[Miliz (Volksheer)|Milizsystem]], das sich im britischen Mutterland nach der gewaltsamen inneren Konsolidierung durch [[Oliver Cromwell]] und die Zuwendung zur europäischen Prestigepolitik als zunehmend untauglich erwiesen hatte, erfuhr in Nordamerika eine Renaissance. Dies lag daran, dass es durch seine lockere Organisation und seinem Ursprung im britischen Ritterwesen in Verbindung mit den neuen Taktiken individuellen Einsatz und individuelle Verantwortung betonte. 1747 gründete die [[Liste der britischen Monarchen|Britische Krone]] die erste stehende Einheit auf nordamerikanischem Boden, wobei diese [[Rogers’ Rangers|''His Majesty’s First Independent Company of American Rangers'']] ausschließlich aus Männern aus den Kolonien bestand.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tekawiz.com/1stRanger.html |text=Quelle zu „His Majesty’s First Independent Company of American Rangers“ |wayback=20080327041643}} (englisch).</ref> Einer ihrer Hauptleute war [[Robert Rogers]]. Aus ihren Einsätzen lernte diese Einheit schnell von den Franzosen und von den [[Taktik (Militär)|Taktiken]] der [[Indianer]], wie zum Beispiel den [[Hinterhalt]] oder den Kampf im Wald, die zuvor nicht gebräuchlich waren. Sie waren in ihrer Heimat im [[Siebenjähriger Krieg|Krieg gegen die Franzosen]] eingesetzt. |
|||
Die Mission des amerikanischen Heeres ist auch [http://www.army.mil/aps/05/mission.html hier] nachzuvollziehen. |
|||
==== Aufstellung ==== |
|||
==Aktivierungsstufen== |
|||
[[Datei:Washington and Lafayette.jpg|mini|[[George Washington]] und [[Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette|Lafayette]] im [[Valley Forge|Forge-Tal]]. Kopie eines Gemäldes von John Ward Dunsmore aus dem Jahre 1907.]] |
|||
[[Image:United States Army Reserve Emblem.png|thumb|250px|Emblem der ''United States Army Reserve''. Der ''[[Minuteman (Miliz)|Minuteman]]'' aus dem Unabhängigkeitskrieg soll die Verwurzelung und Bürgernähe der ''Army'' symbolisieren.]] |
|||
Vor dem [[21. Jahrhundert]] waren Nationalgardisten Soldaten der einzelnen [[US-Bundesstaat]]en, sofern sie nicht zur ''Regular Army'', also zum Heer des Bundes, einberufen wurden. Dies änderte sich unter der [[Bush-Regierung|Regierung von George W. Bush]]: Zur Zeit unterstehen Nationalgardisten sowohl ihren staatlichen Kommandeuren als auch dem Personalreservoir der „Bundesarmee“. Bei der Pensionierung werden sie wie ehemalige Soldaten der Reserve behandelt, und ab dem 60. Lebensjahr wie Soldaten, die in der ''Regular Army'' gedient haben. |
|||
Am 14. Juni 1775, nach Ausbruch des [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges]], hob der [[Kontinentalkongress]] zehn Kompanien für Operationen zu Lande aus<ref>„The June 14 date is when Congress adopted‚ the American continental army‘ after reaching a consensus position in The Committee of the Whole. This procedure and the desire for secrecy account for the sparseness of the official journal entries for the day.“ in: [http://www.history.army.mil/faq/birth.htm zit. nach: Wright, Robert: ''The Continental Army''], Center of Military History, Washington, D.C. 1983, S. 23 f., abgerufen am 6. April 2008 (englisch).</ref> und ernannte [[George Washington]] zum [[Commanding General of the United States Army|Oberbefehlshaber]] der „[[Kontinentalarmee]]“, die für die bisher unorganisierten Milizen und Freiwilligen eine Kommandostruktur bieten sollte. Sie war zu diesem Zweck in [[Departements der Kontinentalarmee|sechs regionale Departements]] eingeteilt. Der Kontinentalarmee stand ein erfahrenes, gut organisiertes und ausgerüstetes Kontingent der britischen Krone mit Unterstützung [[Hessen-Nassau|hessischer]] Söldner gegenüber. Den für die Unabhängigkeit kämpfenden Kräften gelang es, so lange einen vernichtenden Schlag der königlichen Truppen zu vermeiden, bis nach und nach die diplomatisch gewonnene Unterstützung griff. Der ehemalige preußische Offizier [[Friedrich Wilhelm von Steuben]] verbesserte Organisation und Ausbildung der Kolonistentruppen, während der Franzose [[Pierre Augustin Caron de Beaumarchais]] die Bewaffnung entscheidend verbesserte. |
|||
Begünstigt durch die liberalen US-amerikanischen Waffengesetze, sowie durch die vorherrschende Mentalität der Eigenverantwortlichkeit gibt es auf bundesstaatlicher Ebene auch verschiedene [[Miliz]]en, die manchmal sogar von der Staatsregierung unterstützt werden und der Nationalgarde, also der „offiziellen“ Streitmacht des Bundesstaates, zuarbeiten. Mitglieder dieser Vereinigungen wollen sich gewöhnlich nicht vollständig dem Bundesstaat unterordnen. Deswegen kümmern sich diese Milizen auch selbst um ihre Organisation, Ausbildung und Ausrüstung. Ihr ''de-facto''-Status ähnelt mehr dem einer Behörde als der eines Teils des Militärs. |
|||
Derart verstärkt begegnete die Kontinentalarmee den Briten zunehmend in offener Feldschlacht. Deren Position verschlechterte sich durch Versorgungsschwierigkeiten und die Zerstreuung der Truppen in der Region zunehmend, sodass sie den Krieg verloren. Bis zur endgültigen Abwehr der Briten starben 4000 Soldaten der Kontinentalarmee. [[Thomas Jefferson]] gründete 1802 in [[West Point (New York)|West Point]], [[New York (Bundesstaat)|New York]], die [[United States Military Academy]]. Sie war in den Vereinigten Staaten die erste ihrer Art und wurde auf einem der strategisch wichtigsten Vorposten des Krieges errichtet. Die ''US Military Academy'' brachte viele militärische und politische Führungspersönlichkeiten in jeder historischen Epoche des Landes hervor, unter anderem [[Ulysses S. Grant]] und [[Dwight D. Eisenhower]]. |
|||
Der Einsatz der Reserveeinheiten und Nationalgardisten ist seit dem [[Vietnamkrieg]] proportional wie prozentual kontinuierlich gestiegen, obwohl sie an jedem Krieg der USA seit dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teilgenommen haben. Sie waren vor allem an der ''[[Zweiter Golfkrieg|Operation Desert Storm]]'', an der [[KFOR|KFOR-Mission]] und an der ''[[Irak-Krieg|Operation Iraqi Freedom]]'' beteiligt. Manche US-Bürger sorgen sich aufgrund des chronischen Mangels an Freiwilligen um eine Reaktivierung der, seit dem Vietnamkrieg ausgesetzten, Wehrpflicht. Von offizieller Seite wurden solche Planungen bisher immer verneint, und weder in Politik noch Gesellschaft sind aus verschiedenen Gründen Mehrheiten dafür in Sicht. |
|||
==== Ausführung der US-amerikanischen Indianerpolitik ==== |
|||
Auch wenn die ''US Army'' zur Zeit eine vollständige und von den Reservoirs unterstützte [[Berufsarmee]] ist, so gibt es Planungen und Maßnahmen zur Einberufung von Wehrfähigen für den Fall einer größeren Katastrophe oder eines größeren Krieges, z.B. einer Invasion des US-amerikanischen Mutterlandes oder einem erneuten Weltkrieg. |
|||
Anfang 1790 wurde [[General]] [[Arthur St. Clair]] mit der Landgewinnung im Gebiet der heutigen [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|US-Bundesstaaten]] [[Indiana]] und [[Ohio]] und damit mit der [[Indianerpolitik der Vereinigten Staaten|systematischen Vertreibung]] der dortigen [[Indianer]] beauftragt. Dies dauerte fünf Jahre, da St. Clair zusätzlich Befestigungen und eine bleibende militärische Infrastruktur aufbaute. Insgesamt vertrieb die Army noch bis 1891 Indianer aus ihren Siedlungsgebieten. Im Gegensatz dazu leitet die US Army Teile ihrer Tradition von den Indianern ab, wie zum Beispiel die Namensgebung ihrer [[Hubschrauber]]. |
|||
=== 19. Jahrhundert === |
|||
Die Reihenfolge der Einberufungen lautet momentan wie folgt: |
|||
==== Britisch-Amerikanischer Krieg von 1812 ==== |
|||
{{Hauptartikel|Britisch-Amerikanischer Krieg}} |
|||
Im Nachgang des Unabhängigkeitskrieges nutzte Großbritannien seine [[Seemacht]] dazu, der jungen amerikanischen Nation ihre Verwundbarkeit zur See zu demonstrieren. Während der [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]] zwischen Großbritannien und Frankreich wurden auch die Seerechte der neutralen USA verletzt. Die [[Royal Navy]] brachte amerikanische Schiffe auf, zwangsrekrutierte amerikanische Seeleute und blockierte neutrale Seehäfen, um den Handel mit Frankreich zu unterbinden. Diese Ereignisse nahm der damalige [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[James Madison]] am 18. Juni 1812 zum Anlass, [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] den [[Britisch-Amerikanischer Krieg|Krieg]] zu erklären, mit dem Ziel, den Osten [[Kanada]]s zu erobern. Ebenso wie die Marine war auch das Heer dem britischen Gegenüber unterlegen, spekulierte jedoch auf den Überraschungseffekt, die Ortskenntnis und den stärkeren politischen Willen. |
|||
# Das stehende Heer der Freiwilligen. |
|||
# Totale Mobilisierung der Reserve. |
|||
# Vollständige Einberufung aller Nationalgarden. |
|||
# Wiedereinberufung aller ehrenhaft entlassenen, wehrfähigen Mannschaftsgrade. |
|||
# Reaktivierung der Wehrpflicht und Anpassung des Freiwilligenheeres daran. |
|||
# Wiedereinberufung aller ehrenhaft entlassenen, wehrfähigen [[Offizier]]e und [[Unteroffizier]]e. |
|||
# Vollständige Aktivierung aller bundesstaatlichen Milizen, möglichst mit einer Integration in das stehende Heer |
|||
# Totale Mobilmachung aller nichtregistierten Milizen |
|||
Die meisten Kämpfe zwischen den Streitkräften beider Nationen fanden an der [[Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten|Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und dem heutigen Kanada]] sowie in der Gegend der [[Chesapeake Bay]] statt. Es gelang den zunächst desorganisierten und schlecht ausgerüsteten Amerikanern jedoch nicht, einen entscheidenden Sieg über die Briten zu erringen, obwohl das Heer sich im Laufe des Krieges professionalisierte. Zum ersten Mal spielten [[Artillerie]]einheiten der Army eine gewichtige Rolle in den Schlachten. Die Amerikaner erreichten somit nicht ihr Ziel, die ihnen mittlerweile verhassten Briten endgültig aus Nordamerika zu verdrängen. Die von den Briten geplante Eroberung von [[Baltimore]] und [[New Orleans]] (letztere mit Hilfe der [[Frankreich|Franzosen]]) konnten sie verhindern. Da sie einen weitaus massiveren Einsatz der Briten in Nordamerika befürchteten, stimmten sie dem [[Frieden von Gent]] zu. |
|||
Da die letzte Einberufungsstufe juristisch nicht vollständig geklärt ist, ist es nicht undenkbar, dass darunter letztendlich alle wehrfähigen US-amerikanischen Männer fallen. Auf dem Boden der Vereinigten Staaten geschah ein vergleichbarer Fall zum letzten Mal, als die [[Konföderierte Staaten von Amerika|Konföderierten]] ihre letzte Reserve namens ''Home Guard'' einberiefen, ohne Rücksicht auf Alter oder gesundheitlichen Zustand. |
|||
==== Mexikanisch-Amerikanischer Krieg ==== |
|||
Vonseiten einiger Offiziere wird besonders Punkt 5 kritisiert. In einem realistischen Zusammenhang sei eine effektive Reaktivierung der Wehrpflicht höchstens in Friedenszeiten möglich, da die Doktrin der Wehrpflicht und die Freiwilligenarmee zu weit divergieren würden. |
|||
{{Hauptartikel|Mexikanisch-Amerikanischer Krieg}} |
|||
[[Datei:Battle of Veracruz.jpg|mini|Ölmalerei zur Schlacht von Veracruz]] |
|||
Bis zu den 1840ern war die Army eine kleine und dennoch schlagkräftige Bodenstreitkraft geworden. In dieser Zeit machten die Vereinigten Staaten [[Gebietsanspruch|Gebietsansprüche]] gegenüber [[Mexiko]] geltend, nachdem sie [[Texas]] 1845 in die Union aufgenommen hatten, welches sich 1836 für [[Texanischer Unabhängigkeitskrieg|unabhängig]] erklärt hatte. In der [[Mexikanisch-Amerikanischer Krieg|militärischen Auseinandersetzung]] mit dem südlichen Nachbarn, die von 1846 bis 1848 andauerte, eroberte die Army nicht nur die restlichen Gebiete von Texas, sondern auch die Region der heutigen US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada, Utah sowie Teile von Colorado, New Mexico und Wyoming. |
|||
==Rekrutierung und Ausbildung== |
|||
===Rekrutierung=== |
|||
Die ''US Army'' unterhält weltweit Rekrutierungsstellen, neben denjenigen in den USA weitere in [[Japan]], [[Korea]], [[Europa]] sowie auf [[Guam]] und [[Samoa]]. Die juristischen Bedingungen für die [[Mannschaftsdienstgrad]]e sind die US-amerikanische [[Staatsbürgerschaft]] oder eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bei voller Gesundheit und einer guten physischen Verfassung. Desweiteren darf der Rekrut das Alter von 34 nicht überschritten haben (39 für die Reserve) und muss einen guten Leumund vorweisen ( ''to be in good moral standing''). Bei vorliegenden Straftaten wird über den Einzelfall entschieden. In der laufenden Praxis zeigt sich die ''Army'' aber nicht so tolerant gegenüber Vergehen wie die übrigen [[US-Streitkräfte]]. Das Mindestalter beträgt 17 Jahre, bis 18 ist die Einwilligung der Eltern erforderlich. |
|||
Es war der erste Einsatz des Heeres, der überwiegend auf fremdem Territorium stattfand. Die Entfernung vom bisherigen Staatsgebiet stellte während der Kämpfe eine gewaltige logistische Herausforderung für die noch junge Streitmacht dar und machte nach der [[Kapitulation]] der Mexikaner die erste jemals von den USA eingesetzte Militärverwaltung erforderlich. Im direkten Vergleich waren die Mexikaner zwar zahlenmäßig überlegen, demgegenüber verfügte die Army jedoch über eine effiziente Artillerie und überlegene Taktiken. Die territoriale Bedrängung der [[Diné|Navajo]] ging mit dem laufenden Krieg Hand in Hand, hielt jedoch bis 1853 an. Von 79.000 gedienten Heeressoldaten fielen 1.700 im Kampf und 11.601 starben an anderen Ursachen. |
|||
Die ''US Army'' unterhält diverse Programme, die einem potenziellen Rekruten den Einstieg erleichtern sollen, wie z. B. das ''Buddy Program'', bei dem zwei befreundete Personen, die wegen der Zuteilung und Unterbringung gleichen Geschlechts sein müssen, zur selben Rekrutierungsbrigade gelangen, oder die Möglichkeit, sich bis zum Erreichen eines Schul- oder akademischen Abschlusses zurückstellen zu lassen. Collegeabsolventen werden gerne damit geworben, mit einem höheren Rang sowie mit einer Einstiegsprämie von 20.000 [[US-Dollar|$]] beginnen zu dürfen.<ref>[http://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=365 Quelle: Das österreichische Ministerium für Landesverteidigung]</ref> |
|||
==== Sezessionskrieg ==== |
|||
Unter Kritik geraten häufig die offensiven Anwerbemethoden der ''Army'': die Palette reicht dabei vom Unterrichts- und Vorlesungsbesuch über gezieltes [[Ethno-Marketing]] hin zum [[Cold Calling]], dem überraschenden Werbeanruf der Zielperson (dies wird aber auch über andere Medien praktiziert). Dabei wird der ''Army'' die Vorteilsnahme der meist schlechten Einkommenssituation der Zielpersonen und -gruppen sowie die Verschleierung des Berufsrisikos vorgeworfen. ''Army'' und Befürworter dieser Praktiken appellieren hingegen an die Eigenverantwortung der Zielpersonen. |
|||
{{Hauptartikel|Sezessionskrieg}} |
|||
Die im Jahre 1861 angegangene [[Sezession]] der [[Konföderierte Staaten von Amerika|Konföderierten Staaten]] zerriss das Heer ebenso wie das übrige Militär und die Gesellschaft der Vereinigten Staaten im Allgemeinen. Viele bekannte und erfahrene Offiziere des Heeres wie [[Robert Edward Lee|Robert E. Lee]] und [[Ulysses S. Grant|Ulysses Grant]], die teilweise Jahrzehnte in Kameradschaft gedient hatten, traten gegeneinander an. |
|||
Bürgerrechtsbewegungen, Studenten und [[Linke]] äußern sich kritisch über die Drohung der ''Army'', allen Schulen und Universitäten Fördermittel des Bundes entziehen zu lassen, sollten diese den Rekrutierern den Zugang zu den Lehrsälen verweigern.<ref>[http://www.usatoday.com/news/washington/2005-12-04-scotus-recruiting_x.htm Laufende Klage gegen die Praxis]</ref> |
|||
[[Datei:Army of the Potomac.png|mini|links|Befehlshaber der ''[[Army of the Potomac (Union)|Army of the Potomac]]'' v. l. n. r., soweit identifiziert: [[Ambrose Burnside]], [[Winfield Scott Hancock]], [[Darius N. Couch]], [[Edward Ferrero]], [[Marsena R. Patrick]], [[Orlando Willcox]], [[John Cochrane (General)|John Cochrane]], [[John Buford]].]] |
|||
Für den [[Sezessionskrieg|Bürgerkrieg]] mussten beide Seiten, aufgrund der unzureichenden Größe der Teile des gespaltenen Nationalheeres, ihre Armeen von Grund auf neu aufbauen. Vor dem Hintergrund, dass der Sezessionskrieg den ersten militärischen Konflikt im jungen [[Industrialisierung|Industriezeitalter]] darstellte, veränderte sich die Kriegsführung auf beiden Seiten stark. Während technische Verbesserungen an den Vorderladern und den Artilleriekanonen den Anwendern Vorteile hinsichtlich der Zuverlässigkeit und der Trefferquote mit sich brachten, stellten sie für bestimmte Waffengattungen wie die Infanterie und die Kavallerie eine besondere Bedrohung dar, die ihren entsprechenden Blutzoll forderten. |
|||
Die [[Schlacht von Shiloh]] forderte daher mehr Menschenleben als der gesamte Unabhängigkeitskrieg. Darüber hinaus vertraute die ''Union Army'' ebenso wie ihr Gegenstück zum ersten Mal auf die massive Verlegung von Truppen per [[Eisenbahn]]. Die [[Wehrpflicht]] unterstützte beide Seiten in ihrem Aufbau von Massenheeren. Im ersten industriellen Krieg der Neuzeit konkurrierten die beiden Armeen gleichwohl über den Wert der Kampfkraft hinaus. Auch außerhalb des Schlachtfeldes begann ein sozialer und [[Propaganda|propagandistischer]] Wettlauf, beispielsweise um die größere Tradition oder das bessere soziale Umfeld für den Einzelnen. Die Unterschiede zwischen [[Confederate States Army|Konföderierten]] und [[Unionsheer im Sezessionskrieg|Unionstruppen]] waren insgesamt gering. Nach dem Sieg der Nordstaaten wurde die [[Confederate States Army|Südarmee]] aufgelöst, ehemalige Mitglieder wurden zum Teil in die Unionsarmee integriert. Bei der Union hatten 2,128 Mio. Soldaten gedient, davon starben 360.000. Die Konföderierten führten weniger genau Buch über ihre Verluste, sie werden auf 260.000 geschätzt, Tod durch Krankheit und andere Ursachen jeweils eingerechnet. Ihre Stärke soll zwischen 750.000 und einer Million betragen haben.<ref>[http://www.civilwarhome.com/casualties.htm Schätzungen zu den Zahlen der Konföderierten]</ref> |
|||
Das Übertreten der mexikanisch-amerikanisch Grenze durch ein Werbeteam der ''Army'' im Mai 2005 verursachte einen [[Diplomatie|diplomatischen]] Zwischenfall mit [[Mexiko]]. Der Direktor der Schule wies die Werber ab und protestierte direkt in [[Washington (D.C.)|Washington]].<ref>[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21321/1.html Bericht über die vielfältigen Werbemethoden der Army]</ref> |
|||
==== Spanisch-Amerikanischer Krieg ==== |
|||
Zur Zeit ([[2006]]) erfährt die ''Army'' einen massiven Mangel an Rekruten. Die angeworbene Zahl an Rekruten liegt 40% unter den erforderlichen Zahlen. Bedingt durch die anhaltende negative Presse nehmen auch die Kinder aus den Minderheiten und gering verdienenden Schichten und auch Frauen zunehmend Abstand von einer Karriere bei der ''Army''. Als grundsätzliche Bodenstreitkraft wird sie als am meisten in die militärisch problematischen Konflikte (z. B. in Afghanistan und im Irak) verwickelt gesehen und verzeichnet daher die größten Probleme bei der Anwerbung.<ref>[http://www.csmonitor.com/2005/0309/dailyUpdate.html ''Blacks, women avoiding US Army'']</ref> Nur über die massive Reaktivierung ehrenhaft entlassener Soldaten kann die ''Army'' an die geforderten Zahlen heranreichen. |
|||
{{Hauptartikel|Spanisch-Amerikanischer Krieg}} |
|||
[[Datei:Rough Riders arrive at Tampa.jpg|mini|Ein Kavallerieverband erreicht seinen vorläufigen Stützpunkt in [[Tampa]], [[Florida]]]] |
|||
Im ausgehenden 19. Jahrhundert war die innere Konsolidierung der Vereinigten Staaten größtenteils abgeschlossen. Aufgrund ihres wirtschaftlichen Potenzials entwickelten sich die Vereinigten Staaten zu einer [[Großmacht]], was zu Spannungen mit dem zerfallenden [[Spanische Kolonien|spanischen Weltreich]] führte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sah sich Spanien mit [[Nationalismus|nationalistischen]] oder [[Panamerikanismus|panamerikanischen]] Aufständen in ganz [[Lateinamerika]] konfrontiert. Von einer Mischung aus wirtschaftlichen, hegemonialen und imperialistischen Interessen und einer panamerikanischen, humanitären und idealistischen Besorgnis angetrieben, erklärten die Vereinigten Staaten nach mehreren maritimen Konfrontationen und gegenseitigen Provokationen dem spanischen Königreich Ende April 1898 den [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Krieg]].Noch am Bild eines Heeres orientiert, welches ein notwendiges Übel in Kriegszeiten darstellt, war die Army auf den Krieg schlecht vorbereitet, zumal er in Übersee stattfand. Daher erwies es sich als glücklicher Umstand für die Landstreitkräfte, dass die Marine des Landes wesentlich besser gerüstet war und deshalb die Hauptlast des Krieges zu tragen hatte. <br /> |
|||
===Ausbildung=== |
|||
[[Image:Map_of_the_US_Army_Recruiting_Commands.gif|350px|right|thumb|Karte der Rekruten-Einzugsbereiche mit den Wappen der Rekrutierungskommandos. Die Zahlen in den Distrikten stimmen '''nicht''' mit der Nummer der Brigade überein, sondern dienen der Aufzählung]] |
|||
Ab dem 16. April 1898 wurden Truppen an die Küste verlegt. Am 20. Juni gingen knapp 16.000 Mann unter General William Rufus Shafter in [[Daiquirí]] auf [[Kuba]] an Land, um Kurs auf [[Santiago de Cuba|Santiago]] zu nehmen. Bis zum Ende des Juli 1898 hatten knapp 11.000 Heeressoldaten die [[Philippinen]], den ersten Schauplatz der spanisch-amerikanischen Auseinandersetzung besetzt. Manila fiel am 13. August. Unter General [[Nelson Appleton Miles|Miles]] landeten knapp 8.000 Mann bei [[Guánica]] auf [[Puerto Rico]], dessen zweitgrößte Stadt [[Ponce (Puerto Rico)|Ponce]] drei Tage später erobert wurde. Auf Seiten der Army waren im Spanisch-Amerikanischen Krieg insgesamt 281.000 Soldaten eingesetzt. Die Verluste betrugen weniger als 400 Gefallene, 2.000 Soldaten starben durch andere Ursachen. Aus den militärischen Erfahrungen heraus, die die Army im Spanisch-Amerikanischen Krieg hinzugewann, gründete [[Kriegsministerium der Vereinigten Staaten|Kriegsminister]] [[Elihu Root]] am 27. November 1901 das [[United States Army War College|Army War College]]. |
|||
{| {{prettytable}} |
|||
=== 20. Jahrhundert === |
|||
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Army einer technischen Modernisierung unterzogen, die jedoch nur eine relative Angleichung an den internationalen Standard erreichte. Gleichzeitig bahnte sich eine Reihe von Kurzinterventionen für US-amerikanische Interessen an, die bis in die 1930er Jahre dauern sollte. An den so genannten ''[[Bananenkriege]]n'', der Vielzahl von US-Militärinterventionen zur Durchsetzung der [[Monroe-Doktrin]] in den Staaten der Karibik und Mittelamerikas, nahm die Army nicht teil, dort brachte die [[US Navy]] ausschließlich das [[United States Marine Corps]] zum Einsatz, ebenfalls in [[Boxeraufstand|China]] und auf Samoa. Mit dem ''[[Militia Act (1903)|Militia Act 1903]]'' wurde zudem eine Vereinheitlichung der Milizen der Bundesstaaten beschlossen und der Bundesregierung die hierfür erforderlichen Vollmachten eingeräumt.<br /> |
|||
Mit Verabschiedung des Gesetzes durch den Kongress am 21. Januar 1903 tragen die Milizen die Bezeichnung ''National Guard'' und wurden in jedem der größeren Konflikte an der Seite der Army und des Marine Corps eingesetzt.<ref name="citizen">{{Literatur |Autor=Jerry Cooper, Glenn Smith |Titel=Citizens as Soldiers: A History of the North Dakota National Guard |Verlag=University of Nebraska Pres |Datum=2005 |ISBN=0-8032-6449-6 |Seiten=118f |Sprache=en}}</ref> Die heutige [[United States Air Force]] geht auf eine experimentelle Fliegertruppe der [[United States Army Signal Corps|Fernmeldeeinheit]] der United States Army zurück, die 1907 die Bezeichnung ''[[Aeronautical Division, U.S. Signal Corps]]'' erhielt. 1918 erhielt die militärische Luftfahrt der Vereinigten Staaten die Bezeichnung ''[[United States Army Air Service|Air Service, United States Army]]''. |
|||
==== Erster Weltkrieg ==== |
|||
[[Datei:UncleSamwantsYouforarmy.jpg|mini|Rekrutenwerbung der US Army während des Ersten Weltkriegs]] |
|||
Zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] 1914 war die US Army mit knapp 100.000 Mann in Anbetracht der Größe des Landes noch relativ schwach. Innerhalb des US-Militärs rangierte sie im Grunde nur an dritter Stelle. Andererseits verfügten die Vereinigten Staaten als bereits damals größte Wirtschaftsmacht mit der [[US Navy]] über die drittstärkste Kriegsflotte der Welt. Als „Generalprobe“ für den Einsatz der Army in Europa diente gleichsam die kurze [[Mexikanische Expedition|kriegerische Auseinandersetzung]] mit [[Mexiko]] von 1916/17. Nach dem [[Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg]] im April 1917 an der Seite der [[Triple Entente|Entente]] musste ein geeignetes Massenheer erst geschaffen werden, denn die US Army hatte aufgrund der weitverbreiteten Abneigung gegen eine zu starke zentrale Staatsgewalt nur wenige<!-- (XXX Tausend)--> Berufssoldaten. Nun wurde sie vom [[Kriegsministerium der Vereinigten Staaten|United States War Department]], angesichts der Herausforderung des Ersten Weltkriegs, mit Wehrpflichtigen und Freiwilligen aufgestockt. Dieses Heer wurde nun offiziell ''National Army'' genannt. Der Mangel an Führungskräften bedingte den schnellen Aufstieg vieler Offiziere, aus deren Reihen später einige berühmte Heerführer des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen sind.{{Absatz}} |
|||
US-amerikanische Soldaten bereiteten sich an der europäischen [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]] seit 1917 auf den Kampf gegen das [[Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)|deutsche Heer]] vor, zunächst noch in geringer Zahl. Im Jahr 1918 jedoch wuchs die [[American Expeditionary Forces|Expeditionsstreitmacht]] allmählich auf Millionenstärke an, jeden Monat wurden Hunderttausende von Soldaten über den Atlantik gebracht. Seit dem Frühsommer 1918 kamen geschlossene US-Verbände unter dem Kommando von General [[John J. Pershing]] zum Einsatz. Die [[Meuse-Argonne-Offensive]] im Herbst 1918 war der größte militärische Erfolg der US-Truppen unter General John Pershing und durchbrach die deutsche Westfront bei [[Verdun]]. Auch an der [[Gebirgskrieg 1915–1918|italienischen Front]] waren amerikanische Truppen im Einsatz, außerdem im Rahmen der Intervention der Westmächte an der Seite der [[Weiße Armee|Weißen Armee]] im [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieg]]. Insgesamt 115.000 GIs starben im Ersten Weltkrieg, die meisten davon aufgrund von Krankheiten wie der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]] in den heimatlichen Ausbildungslagern und in Europa. Etwa 50.000 Mann fielen bei den Kampfhandlungen in Europa. Vor allem die materielle und personelle Stärke des US-Heeres beschleunigte den Sieg der alliierten und assoziierten Mächte. Bis Anfang 1923 nahmen US-amerikanische Soldaten an der [[Alliierte Rheinlandbesetzung|alliierten Rheinlandbesetzung]] im Raum Koblenz teil. |
|||
==== Zeit zwischen den Weltkriegen ==== |
|||
1920 wurde die ''National Army'' aufgelöst und die militärischen Kapazitäten der Vereinigten Staaten zu Land auf den Stand der ''United States Army'' zurückgeführt. Außerdem wurden alle Beförderungen, die von 1917 bis 1920 erteilt wurden, rückgängig gemacht. In der Zeit vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erfuhr die United States Army ab 1933 eine umfassende Modernisierung auf allen Ebenen, da sie zum Teil noch in Schemata aus der Zeit des Bürgerkrieges operierte. Im Jahr 1939 lag die geschätzte Stärke der ''United States Army'' zwischen 174.000 und 200.000 Soldaten und war damit kleiner als die Portugals, das damit weltweit auf Platz 17 oder 19 lag. General [[George C. Marshall]] wurde im September 1939 Generalstabschef der Armee und begann mit dem Ausbau und der Modernisierung der Armee zur Vorbereitung auf einen Krieg.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.politifact.com/texas/statements/2014/jun/13/ken-paxton/us-army-was-smaller-army-portugal-world-war-ii/ |titel=U.S. army was smaller than the army for Portugal before World War II |werk=Politifact |sprache=en |abruf=2018-01-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://ssi.armywarcollege.edu/pubs/summary.cfm?q=358 |titel=Excerpt – General George C. Marshall: Strategic Leadership and the Challenges of Reconstituting the Army, 1939–41 |werk=Ssi.armywarcollege.edu |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180124005751/http://ssi.armywarcollege.edu/pubs/summary.cfm?q=358 |archiv-datum=2018-01-24 |abruf=2018-01-23}}</ref> |
|||
==== Zweiter Weltkrieg ==== |
|||
{{Hauptartikel|United States Army im Zweiten Weltkrieg}} |
|||
[[Datei:82nd Grave.jpg|mini|links|Landung der 82. US-Luftlandedivision bei [[Grave]] in den Niederlanden während der ''[[Operation Market Garden]]'']] |
|||
Im Zuge der wachsenden Anspannung in den Vereinigten Staaten hinsichtlich des Krieges in Europa erteilte der US-Kongress im Februar 1941 die Weisung, die ''[[Army of the United States]]'' auszuheben, die im Gegensatz zur ''National Army'' neben der ''Regular Army'' und Freiwilligen die Reserve umfasste, was den Strategen der Vereinigten Staaten zunächst neu erschien. Juristisch betrachtet blieben die vorherigen einzelnen Streitkräfte bestehen. Nach dem [[Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg]] im Dezember 1941 gehörte die militärische [[Pazifikkrieg|Eroberung der pazifischen Inseln]] im Zuge des „[[Island Hopping]]“ (zu Deutsch: „Inselspringen“) in den Aufgabenbereich des [[United States Marine Corps|US Marine Corps]], während Heeressoldaten die Inseln sicherten. Die Soldaten der US Army kämpften vor allem in Nordafrika und in Europa, ab 1943 in Italien und ab dem [[Operation Overlord|6. Juni 1944]] in Frankreich.<br /> |
|||
In [[Europa]] und [[Tunesienfeldzug|Nordafrika]] verschaffte das Eingreifen des US-amerikanischen Heeres den [[alliierte]]n Streitkräften endgültig das militärische Übergewicht, das zusammen mit dem Zusammenbruch der deutschen [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]] den Sieg der [[Anti-Hitler-Koalition]] ermöglichte. Der [[Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force|Oberkommandierende der alliierten Expeditionsstreitkräfte]], [[Dwight D. Eisenhower|Dwight D. Eisenhower]], war Angehöriger der Army. Von den ungefähr 291.000 während des Krieges in Europa getöteten US-Soldaten gehörten knapp 234.000 der Army an. Auf dem Höhepunkt ihres Personalstandes verzeichnete die ''Army of the United States'' über 8,3 Mio. Soldaten, einen nie wieder erreichten Wert. |
|||
{{siehe auch|Liste der Formationen der US-Armee während des Zweiten Weltkriegs}} |
|||
==== Ende des Zweiten Weltkrieges ==== |
|||
Auch diesmal setzte die Army nach Kriegsende alle Dienstgrade auf den Vorkriegszustand zurück. Sie wurde darüber hinaus von einer Explosion ihres Sozialbudgets überrascht, da Veteranen nach ehrenhafter Entlassung viele Versorgungsansprüche geltend machen konnten. Im Laufe des Krieges hatte die Abwicklung von Operationen und Logistik per Lufttransport rasant an Bedeutung gewonnen. Das Flugzeug ermöglichte eine bis dahin für unmöglich gehaltene Anzahl an [[Luftlandeoperation]]en, beispielsweise in der Normandie oder in den Niederlanden. Aus dieser Zeit rührt die überdurchschnittliche Reputation der Luftlandeverbände des Heeres. Noch weitaus wichtiger war der Beitrag der [[United States Army Air Force|Heeresluftwaffe (USAAF)]]. Ihre Bedeutung hatte vor allem aufgrund des jahrelangen strategischen [[Luftkrieg]]es der Westalliierten gegen die „Festung Europa“, in den riesige Mittel investiert worden waren, enorm zugenommen. {{Absatz}} |
|||
Das kam auch im „Blutzoll“ der US-Heeresluftwaffe zum Ausdruck. Allein in den Kampfeinsätzen an allen Fronten des Krieges hatte sie über 50.000 Mann an Toten verloren. Schließlich überführte die Bundesregierung die USAAF 1947 als selbständige [[Teilstreitkraft]] in die neugegründete [[US Air Force]]. Das [[United States Department of War]], das seit 1789 für die Landstreitkräfte verantwortliche Ministerium der [[Vereinigte Staaten|USA]] wurde 1947 in das [[United States Department of the Army|Department of the Army]] des [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten|Verteidigungsministeriums]] überführt. Die Haltung der Bevölkerung der Vereinigten Staaten gegenüber Militär und Rüstung wandelte sich vor dem Hintergrund des sich anbahnenden [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] stark. Das Vordringen des [[Kommunismus]] in [[Ostblock|Europa]] und [[Volksrepublik China|Asien]] seit 1945 wurde als Bedrohung angesehen. |
|||
==== Weltweite Stationierung ==== |
|||
Auf Grundlage der bei Kriegsende erreichten Positionen in Europa und Asien bauten die Vereinigten Staaten allmählich ein weltweites Stützpunktsystem auf, in das auch die Army mit großen Kontingenten eingebunden war. Initialzündung hierfür war der [[Koreakrieg]], nachdem die in Übersee stehenden US-Truppenkontingente nach 1945 bereits stark reduziert worden waren. Mehrere Divisionen der US-Army wurden dauerhaft in [[7. US-Armee|Westdeutschland]] stationiert. Zur Zeit des Kalten Krieges standen allein dort ständig mehr als 200.000 US-Soldaten, zum weit überwiegenden Teil Army-Angehörige. Einen weiteren Schwerpunkt bildete [[United States Forces Korea|Südkorea]]. |
|||
==== Koreakrieg ==== |
|||
{{Hauptartikel|Koreakrieg }} |
|||
[[Datei:9th Infantry Regiment tank desant.jpg|mini|Ein [[M26 Pershing]] der Army im Einsatz bei Naktong]] |
|||
Im Koreakrieg wurde abermals ein Massenheer aufgeboten, welches von 1950 bis 1953 in [[Korea]] im Rahmen einer militärischen Intervention der [[Vereinte Nationen|UN]] zugunsten des Südens unter Führung der Vereinigten Staaten zum Einsatz kam. Da die Demobilisierung des Massenheeres nach dem Zweiten Weltkrieg zu diesem Zeitpunkt weit fortgeschritten war, entwickelte sich die UN-Mission unter Führung der US Army für das Heer zunächst ungünstig. Nach anfänglichen Misserfolgen, bei der nur der massive Einsatz der [[United States Marine Corps|Marines]] die Einkesselung und Vernichtung großer Army-Kontingente verhinderte, konnte die zuweilen sehr kritische Lage stabilisiert werden und die [[Koreanische Volksarmee|nordkoreanischen Truppen]] wurden bis an die chinesische Grenze zurückgedrängt. Diese Umstände kosteten die Army einiges an Reputation in der US-amerikanischen Bevölkerung und verschärften die ohnehin vorhandene Konkurrenzsituation zwischen den beiden Teilstreitkräften weiter. Durch das Eingreifen der Volksrepublik China in den Konflikt erhöhten sich die Verluste beim Heer bis zum Waffenstillstand auf 30.000 Soldaten, davon 27.000 Gefallene. In der Army hatten mehr als zwei Millionen Mann gedient. |
|||
==== Vietnamkrieg ==== |
|||
{{Hauptartikel|Vietnamkrieg}} |
|||
Bereits lange vor dem offiziellen Ausbruch des [[Vietnamkrieg]]es im Jahr 1964 waren Einheiten der [[United States Army Special Forces Command (Airborne)|Green Berets]] seit 1956 im Operationsgebiet als [[Militärberater]] aktiv. Als die Zahl der in Vietnam anwesenden Soldaten im Jahre 1963 die Marke von 16.000 überschritt, ließ sich der Anschein eines auf Beratung beschränkten Konflikts der Army nicht mehr aufrechterhalten, sodass der Krieg in Südostasien zu eskalieren begann. Die Intervention der Vereinigten Staaten in [[Vietnam]] entwickelte sich für die Army zu einem Debakel, weil die überwiegend aus Wehrpflichtigen bestehenden Verbände in einen Kampfeinsatz geschickt wurden, dessen Legitimität immer stärkeren Zweifeln aus dem Inland ausgesetzt war und der „[[Nationale Front für die Befreiung Südvietnams|Vietcong]]“ sie mit Situationen konfrontierte, denen sie oftmals nicht gewachsen waren.<br /> |
|||
Der Kampf im Dschungel gegen einen gut trainierten und hoch motivierten Feind zeigte schnell Mängel in Einsatzkonzept, Ausbildung und Ausrüstung auf, da die Army allein auf das in vorangegangenen Kriegen erfolgreich angewandte Konzept der klassischen Großoperation mit massiver Feuerkraft ausgerichtet war und sich erstmals dem Phänomen der [[Asymmetrische Kriegführung|asymmetrischen Kriegführung]] konfrontiert sah. Erst im Laufe des Konfliktes begannen entsprechend ausgebildete und ausgerüstete Spezialeinheiten in größerem Stil mit den gleichen Taktiken wie der „Vietcong“ parallel zu konventionellen Heeresverbänden zu operieren.<br /> |
|||
[[Datei:UH-1D helicopters in Vietnam 1966.jpg|mini|links|Das Konzept der [[Luftbewegliche Infanterie|Luftkavallerie]] zum Ein- und Ausfliegen von Soldaten (hier Mitglieder der [[25. US-Infanteriedivision]] im Jahre 1966) kam erstmals während des Vietnamkriegs zum weitläufigen Einsatz]] |
|||
Im Laufe des Konfliktes sammelte die US Army Erfahrungen in der [[Guerilla]]kriegführung, die die Ausbildung der Soldaten seither beeinflusst hat. Darüber hinaus trug die Taktik der ''FNL'' zur Gründung diverser US-amerikanischer [[Spezialeinheit]]en bei. Trotz der lehrreichen Erfahrungen in Vietnam entwickelte sich der zehnjährige Konflikt zu einem großen Trauma, speziell für die stark [[Infanterie|infanteristisch]] geprägte Army. Auf Betreiben mehrerer Organisationen und Kampagnen, zu denen sich viele Soldaten zusammengeschlossen hatten, war die Politik genötigt, die außerdienstliche Betreuung für Soldaten auszubauen, was sie zunächst nur widerwillig umsetzte. Hauptaspekt war neben der Beendigung des Krieges die [[Psychologie|psychologische]] Betreuung der Soldaten während des Einsatzes und danach.<br /> |
|||
Im Laufe der Zeit wurde mit diesen Einrichtungen im Sinne einer umfassenden Versorgung der Soldaten immer stärker geworben. Aus der Ära des Vietnamkrieges stammt die Neigung vieler Mitglieder der Army, sich als Opfer der Politik und als von der US-amerikanischen Gesellschaft missverstanden zu sehen. Trotz aller Entschlossenheit bemängelte sogar das Offizierskorps die [[Kriegsführung]]. Es stellte fest, dass die [[Wehrpflicht]] keineswegs vonnöten, sondern im Gegenteil eher hinderlich gewesen sei, was sich im Zahlenverhältnis von einem Offizier zu drei Soldaten im [[Mannschaften|Mannschaftsdienstgrad]] widerspiegelte. Die gestiegene, vor allem gegen die Infanterie gerichtete Aversion sorgte für einen stetigen Rückgang der jährlichen Rekrutierungszahlen, bis nach dem öffentlichkeitswirksam geführten Zweiten Golfkrieg eine gegenteilige Entwicklung einsetzte. Von den 58.000 US-amerikanischen Toten des Vietnamkrieges waren von den Soldaten des Heeres 31.000 im Kampf gefallen und 7.200 an anderen Ursachen gestorben. |
|||
==== Zweiter Golfkrieg (''Desert Shield'' und ''Desert Storm'') ==== |
|||
{{Hauptartikel|Zweiter Golfkrieg}} |
|||
[[Datei:M728 Combat Engineer Vehicle with mine rake.jpg|mini|Pioniere räumen während des Zweiten Golfkriegs Minen mit einem [[Combat Engineer Vehicle M728|M728]]]] |
|||
Im Zweiten Golfkrieg hatte die Army die Aufgabe, in einer Koalition aus 500.000 Soldaten der insgesamt 30 teilnehmenden Nationen die [[irak]]ischen Truppen ins eigene Land zurückzudrängen, während Marines das zuvor vom Irak überfallene [[Kuwait]] befreiten. Nach vier Tagen wurde die erfolgreiche Bodenoffensive der US Army angehalten, weil ein Sturz [[Saddam Hussein]]s den sicherheitspolitischen Bedenken der Vereinigten Staaten entgegenstand. Das territoriale Auseinanderbrechen des Irak entlang der [[Ethnie|ethnischen]] Grenzen lag nicht im strategischen Interesse der von Präsident George Bush sen. geführten Regierung. 224 Soldaten der Army fielen während dieses Krieges. Während dieser Operation wurde erstmals das System der „[[Network Centric Warfare]]“ angewandt, der digitalisierten Vernetzung und Führung aller Einheiten. |
|||
==== Somalia-Einsatz ==== |
|||
In [[Somalia]] sollten die beiden Army-Spezialeinheiten [[United States Army Rangers|Rangers]] und [[1st Special Forces Operational Detachment-Delta (Airborne)|Delta Force]] zusammen mit der [[10. US-Gebirgsjägerdivision|10. US-Gebirgsjägerdivision]] im Rahmen der [[Operation Restore Hope]] nach Abzug zweier [[Division (Militär)|Divisionen]] der US Marines die [[United Nations Operation in Somalia I|humanitären Aktionen]] der [[Vereinte Nationen|UNO]] überwachen. In der [[Schlacht von Mogadischu]] erreichten die Soldaten gegen eine schlecht ausgerüstete und ausgebildete zehnfache Übermacht von [[Clan]]<nowiki />milizen ein blutiges Patt, bevor sie sich zurückziehen mussten. Nach dem Kampf und mittlerweile 31 Toten wuchs der politische Druck auf US-Präsident [[Bill Clinton|Clinton]] so stark an, dass er das US-amerikanische Engagement in Somalia endgültig abbrechen musste. |
|||
=== 21. Jahrhundert === |
|||
==== Transformation der United States Army ==== |
|||
[[Datei:Purpose chart of US Army Transformation de.svg|mini|Grafische Zusammenfassung des aktuellen Transformationskonzeptes]] |
|||
Nach dem Auseinanderbrechen der [[Sowjetunion]] und des [[Warschauer Pakt]]es wurde der Militärhaushalt während der 1990er Jahre drastisch gekürzt. Nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001|11. September 2001]] hatte sich die Strategie des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten bereits von einfachen Kürzungen, Verschlankungen und Verkleinerungen hin zur so genannten „[[Transformation der US Army]]“ gewandelt. Diese [[Doktrin]] fokussiert die US Army auf schnellen, effizienten Kampf, der eine Verlegung massiver Heereseinheiten, wie zum Beispiel noch im Zweiten Golfkrieg, überflüssig macht. Am Ende der Transformation, die 2009 abgeschlossen sein soll, wird sich die Planungsgrundlage von den zehn im Jahre 2006 noch existierenden Divisionen auf anvisierte 42 bis 43 [[Brigade]]n verschoben haben. Faktisch sind mit der neuen Struktur Divisionen nicht mehr existent, ihre Wiedereinführung durch den modularen Aufbau ohne weiteres möglich.<ref>[http://www.speroforum.com/site/print.asp?idarticle=2752 ''US Army modular redesign: CRS Report for Congress'' ursprünglich vom 2. Februar 2006] (englisch).</ref> |
|||
==== Afghanistan ==== |
|||
{{Hauptartikel|Krieg in Afghanistan seit 2001}} |
|||
Als Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 griff eine US-geführte Koalition im Rahmen der [[Operation Enduring Freedom]] in [[Afghanistan]] ein, um das [[Taliban]]-Regime zu stürzen. Daran beteiligt waren seitens der Army zumeist Spezialeinheiten, da größere Bodenoperationen afghanischen Verbündeten überlassen wurden. In der darauf folgenden Zeit mussten US-amerikanische Einheiten immer wieder [[Angriffsgefecht|Offensiven]] gegen Aufständische starten. Seit 2006 wurden die meisten Kontingente der Army aus der Operation Enduring Freedom ausgegliedert und der getrennten [[NATO]]-geführten [[ISAF]]-Mission unterstellt. In Afghanistan starben bisher knapp 2.154 Soldaten der US Army (Stand November 2012).<ref>[http://icasualties.org/ Online-Datenbank der US-amerikanischen Gefallenen (englisch)]</ref> |
|||
==== Irakkrieg ==== |
|||
{{Hauptartikel|Irakkrieg}} |
|||
Die oben beschriebene Doktrin wurde im Irakkrieg bei der Operation ''Iraqi Freedom'' erfolgreich erprobt. Die Anzahl der beteiligten Soldaten erreichte nur ein Viertel der Mannschaftsstärke von ''Desert Storm'', aber die verbliebenen Kräfte kooperierten dank der neu eingeführten [[Auftragstaktik]]<ref>''Irak – Geschichte eines modernen Krieges'' Hrsg. von Stefan Aust und Cordt Schnibben, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004.</ref> und erheblich verbesserter Kommunikation besser als zuvor. Im Vergleich verliert die Anzahl der vier beteiligten Divisionen an Aussagekraft, da den sonst im internationalen Vergleich eher kleinen Divisionen der Armee die größtmögliche Anzahl von Truppen beigeordnet wurde. <br /> |
|||
So genügte eine einzige Brigade, um [[Bagdad]] einzunehmen und zu halten, bis weitere zur Sicherung eintrafen. Die politische Stabilisierung des Landes bereitet der US Army weit größere Probleme. Wurden während der offiziellen Kampfhandlungen (20. März 2003 bis 1. Mai 2003) nur 68 Army-Soldaten getötet, waren es nach Abschluss des Feldzugs insgesamt 4486 (andere Teilstreitkräfte nicht einberechnet). Als Grund für den Misserfolg werden vor allem die mangelhafte Kenntnis der arabischen Kultur sowie die ungenügende Ausbildung für Friedensmissionen angeführt. |
|||
==== Verkleinerung der Armee ==== |
|||
Nach dem Auslaufen des Afghanistan-Einsatzes plant die US-Regierung unter [[Barack Obama]] 2014 die Anzahl der Soldaten der United States Army zu verkleinern. Die Truppenstärke der United States Army soll auf den tiefsten Stand seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fallen. Die Anzahl der Soldaten soll von derzeit (Stand: Februar 2014) 520.000 auf bis zu 440.000 Soldaten fallen.<ref>[http://www.focus.de/politik/ausland/supermacht-auf-schrumpfkur-u-s-army-soll-deutlich-kleiner-werden_id_3639866.html Focus.de: Supermacht auf Schrumpfkurs, US-Army soll deutlich kleiner werden]</ref><ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/US-Armee-steht-Schrumpfkur-bevor-article12341186.html |titel=US-Armee steht Schrumpfkur bevor |sprache=de |abruf=2023-01-23}}</ref> |
|||
=== Kriegsverbrechen === |
|||
[[Datei:My Lai massacre.jpg|mini|Army-Soldaten erschossen mit 503 Personen fast die ganze Bevölkerung des Dorfes Son My, international als My Lai bekannt]] |
|||
Soldaten der US Army haben in mehreren Kriegen [[Kriegsverbrechen]] begangen. Das [[Massaker von Mỹ Lai|Massaker von My Lai]] während des Vietnamkrieges erregte dabei das größte Aufsehen. Nach dem [[Irakkrieg]] 2003 wurde der [[Abu-Ghuraib-Folterskandal]] bekannt. In Afghanistan wurden Soldaten der [[Hinrichtung|Exekution]] ganzer Gefangenengruppen beschuldigt. In einem weiteren Fall sollen Soldaten das [[Verdursten]] einer Gruppe gefangen genommener [[Taliban]] in einem verriegelten [[Lastkraftwagen|Lkw]]-[[Container]] zu verantworten haben.<ref>Kulick, Holger: „Dokumentarfilmer berichtet von Massakern auf US-Befehl“, in: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,200452,00.html ''Der Spiegel''] (englisch), Datum: 12. Juni 2002.</ref> Im September 2006 wurden weitere Vorwürfe laut: Die ''[[Los Angeles Times]]'' hatte zusammen mit der Nichtregierungsorganisation „Crimes of War Project“ recherchiert, dass zehn Mitglieder einer Special-Forces-Einheit der Nationalgarde aus Alabama auf ihrem Stützpunkt Gardez in Afghanistan im Frühjahr 2003 mehrere Personen getötet, davon einige zu Tode gefoltert und daran anschließend eventuelle Aussagen abgestimmt haben sollen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/amerika/2961178,cc=0000001603000296117816ej7K.html |text=Bericht von ''GMX'', abgerufen am 26. September 2006 |wayback=20080214112541}}</ref><ref>Sack, Kevin und Pyes, Craig: [http://www.latimes.com/news/la-na-torture24sep24,1,6722570.story „A Silence in the Afghan Mountains“], in ''Los Angeles Times'' vom 24. September 2006 – abgerufen am 26. September 2006 (englisch).</ref><br /> |
|||
Auch aus dem Zweiten Weltkrieg sind einige Kriegsverbrechen der Army bekannt. Angehörige der [[45th Infantry Division (Vereinigte Staaten)|45. US-Infanteriedivision]] erschossen zum Beispiel 1943 während des [[Biscari-Massaker]]s auf Sizilien deutsche und italienische Kriegsgefangene. Ein gut dokumentierter Vorfall ist das [[Massaker von Lippach]] im April 1945. Im [[Philippinisch-Amerikanischer Krieg|Philippinisch-Amerikanischen]] Krieg und Moro-Amerikanischen Krieg begingen die Truppen der Vereinigten Staaten zahlreiche Kriegsverbrechen. Es kam zu systematischem Einsatz von [[Folter]], Geisel- und Gefangenenerschießungen, Ermordung von Zivilisten und Entvölkerung ganzer Landstriche.<ref>Schumacher, Frank: ''„Niederbrennen, plündern und töten sollt ihr.“ Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen.'' In: Thoralf Klein, Frank Schumacher (Hrsg.): ''Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus.'' Hamburg. 2006, S. 109–144, S. 124 ff.</ref> |
|||
== Auftrag und Doktrin == |
|||
Verfassungsrechtlich ist das Heer der Vereinigten Staaten wie die Gesamtheit der Streitkräfte in Artikel II, Abschnitt 2, Absatz I, Satz 1 und Artikel I, Abschnitt 8, Satz 11 und 14 der [[Verfassung der Vereinigten Staaten]] legitimiert.<ref>[http://usa.usembassy.de/etexts/gov/gov-constitutiond.pdf Deutsche Übersetzung der US-Verfassung] (PDF; 201 kB) im Internet bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin, abgerufen am 3. September 2008.</ref> Die Ausgestaltung des Auftrags der Army findet in Untertitel B, Teil I, Kapitel 307, § 3062 des Zehnten Buches des [[United States Code]] statt. Dieser Paragraph<ref>[http://www.law.cornell.edu/uscode/html/uscode10/usc_sec_10_00003062----000-.html ''§ 3062. Policy; composition; organized peace establishment''], Quelle: Rechttextesammlung der ''[[Cornell Law School]]'' – abgerufen am 28. Februar 2008 (englisch).</ref> legt neben dem Auftrag auch die Zusammensetzung der Landstreitkraft und die Zugehörigkeit zu ihr fest. Sie lautet in der Übersetzung: |
|||
{{Zitat |
|||
|Text=(a) Es ist das Bestreben des [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongresses]], ein Heer bereitzustellen, das in Verbindung mit den anderen bewaffneten [Teil]Streitkräften dazu in der Lage ist, |
|||
: (1) Frieden und Sicherheit in den Vereinigten Staaten und deren Staatengemeinschaft [''Commonwealth''], in deren Besitzungen und allen von den Vereinigten Staaten besetzten Gebieten zu bewahren und deren Verteidigung zu gewährleisten; |
|||
: (2) die nationale Politik zu unterstützen; |
|||
: (3) die nationalen Zielvorstellungen umzusetzen; |
|||
: (4) jeglichen Staat, der [[Aggression|aggressive Handlungen]] begeht, die den Frieden und die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden, zu bezwingen.}} |
|||
Absatz (b) legt fest, dass das Heer vor allem für „unverzügliche und nachhaltige Kampfeinsätze für den Fall von Bodenoperationen […] strukturiert, ausgebildet und ausgerüstet“ sein muss (''It shall be organized, trained, and equipped primarily for prompt and sustained combat incident to operations on land''). Die Army ist „für die Bereitstellung von Landstreitkräften verantwortlich, die für das schlagkräftige Betreiben eines Krieges notwendig sind, soweit nicht anders beauftragt, und, in Übereinstimmung mit streitkräfteübergreifenden Mobilisierungsplanungen, für die Entfaltung der Bestandteile des Heeres [verantwortlich], um den Anforderungen des Krieges gerecht zu werden“ (''It is responsible for the preparation of land forces necessary for the effective prosecution of war except as otherwise assigned and, in accordance with integrated joint mobilization plans, for the expansion of the peacetime components of the Army to meet the needs of war'').{{Absatz}} |
|||
Die Strategie des Heeres ist in diversen verteidigungspolitischen Papieren festgelegt, die gemäß der [[Außenpolitik der Vereinigten Staaten]] Diplomatie, Militär und Nachrichtendienste in eine eng verzahnte Gesamtkonzeption einbetten. Diese ist in der [[Nationale Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten|Nationalen Sicherheits-]] und Nationalen Verteidigungsstrategie der USA festgehalten, die der [[United States National Security Council|Nationale Sicherheitsrat]] ausarbeitet und aktualisiert. Deren Schwerpunkte liegen derzeit sowohl allgemein als auch auf das Heer bezogen vor allem im [[Krieg gegen den Terror]]ismus, der Erfüllung der Bündnispflichten sowie in der Abschreckung der Feinde der Vereinigten Staaten, bedingt vor allem durch ihre globale Präsenz.<ref name="mission">[http://www.army.mil/aps/05/mission.html www.army.mil: Die Mission der Army] (englisch).</ref> |
|||
Die größte Herausforderung sieht die Army derzeit in der Bewältigung der politisch gestellten Aufgaben bei gleichzeitiger Restrukturierung, ''Transformation'' genannt (siehe gleichnamiges Unterkapitel unten). Sie ist die umfangreichste Strukturmaßnahme seit dem ''[[National Security Act]]'' von 1947. Der eigene Anspruch, aber auch die öffentliche Erwartungshaltung liegen in einer funktionalen, flexiblen Kommandostruktur, die beim Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen nicht konkurriert, und darüber hinaus in weltweit projizierbaren, das heißt effektiv einsetzbaren Truppen. In der Praxis läuft dies auf den Anspruch hinaus, jederzeit mehrere Kriege am Boden führen zu können. <br /> |
|||
Vereinzelt sprechen US-amerikanische Politiker von [[1-4-2-1-Strategie|drei bis vier Konfliktbeteiligungen]], sollte dies nötig sein. Angesichts der jüngsten Entwicklungen erscheint dies jedoch unwahrscheinlich, sodass mehrheitlich [[Major Theater War|zwei regionale Großeinsätze]] erwartet werden. Die gelegentliche Forderung einzelner Offiziere nach einer Vergrößerung des Heeres steht im Widerspruch zu der nach dem Vietnamkrieg vollständig umgesetzten Freiwilligenarmee. Daher wird vor allem das Szenario der Beteiligung an zwei großen Regionalkriegen, beziehungsweise an einem großen Konflikt und zwei begrenzten verfolgt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ndu.edu/inss/Strategic%20Assessments/sa98/sa98ch9.html |text=Einführung von der ''National Defense University'' |wayback=20060430113420}} (englisch).</ref><br /> |
|||
In der Praxis wirft die weltweit zunehmende [[asymmetrische Kriegführung]] Fragen in Bezug auf diese Gesamtstrategie des Heeres der Vereinigten Staaten als derzeit effektivste Bodenstreitkraft der Erde auf, weil sie aufgrund ihrer Stärke in Kombination mit ihrer eingeschränkten Belastbarkeit in der asymmetrischen Kriegführung ein verlockendes Ziel für Milizen, bewaffnete Gruppen und ähnliche darstellt. Bisher wurden in diesem Zusammenhang keine Lösungen oder Antworten gefunden, was wahrscheinlich auf die komplexen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Hintergründe dieser sich ausdehnenden Kriegsform zurückzuführen ist.<br /> |
|||
Im Jahr 2008 wurde ein neues „Doctrine Manual“ erlassen, das erstmals Stabilisierungseinsätze auf die gleiche Ebene mit offensiven und defensiven Einsätzen stellt. Die in der Folge erstellte zentrale Heeresdienstvorschrift ''FM 3-07'' stellt zu Stabilisierungseinsätzen fest, dass „[…] die größte Bedrohung der nationalen Sicherheit nicht von aufstrebenden Staaten ausgehen wird, sondern von zerfallenden Staaten, die die Bedürfnisse ihrer Bürger nicht mehr erfüllen können oder wollen“.<!-- the greatest threats to national security will not come from emerging ambitious states, but from nations unable or unwilling to meet the basic needs and aspirations of their people --> Daher kann es Aufgabe der Army werden, zivile Infrastruktur zu reparieren oder funktionierende lokale Regierungen aufzubauen.<ref>[[Jane’s Information Group|Jane's Defense Weekly]], 15. Oktober 2008, S. 9.</ref> |
|||
== Budget == |
|||
Die Army fordert im [[Haushaltsjahr]] 2021 knapp 178 Mrd. [[US-Dollar|US$]].<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.asafm.army.mil/Portals/72/Documents/BudgetMaterial/2021/pbr/Overview%20and%20Highlights/Army_FY_2021_Budget_Overview.pdf |titel=Army Fiscal Year 2021 Budge Overview |hrsg=US Army |datum=2020-02-10 |format=PDF |sprache=en |abruf=2020-12-04}}</ref> Dies wäre eine Verringerung gegenüber dem Vorjahr um 2 Mrd. und um 3 Mrd. gegenüber dem Haushalt 2019. Den größten Anteil daran hätten mit ungefähr 35 % die Ausgaben für das militärische Personal; sie würden im Jahre 2021 knapp US$ 62,5 Mrd ausmachen.<ref name=":0" /> Die Fixkosten für laufende Operationen würden innerhalb von zwei Jahren von 51,7 Mrd. auf 53,7 Mrd. Dollar steigen. Des Weiteren würden 34,2 Mrd. US-Dollar an Beschaffungen gehen. Eine geplante Neuanschaffung ist 2021 das Integrated Visual Augmentation System (IVAS). Ebenfalls werden von den Beschaffungskosten weiterhin [[M1 Abrams|Abrams]], [[Stryker Armored Vehicle|Stryker]] und [[M2/M3 Bradley|Bradley]] Upgrades bezahlt.<ref name=":0" /> Die US Army ist die größte Teilstreitkraft und bekommt 24 % des [[Verteidigungsetat|Wehretats]] 2021.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.defense.gov/Newsroom/Releases/Release/Article/2079489/dod-releases-fiscal-year-2021-budget-proposal/ |titel=DOD Releases Fiscal Year 2021 Budget Proposal |hrsg=Department of Defense |datum=2020-02-10 |sprache=en |abruf=2020-12-04}}</ref> Für das Haushaltsjahr 2022 fordert die US Army ein Budget von 173 Mrd. US-Dollar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.asafm.army.mil/Portals/72/Documents/BudgetMaterial/2022/pbr/FY22_PB_brief_28MAY21.pdf |titel=Army Fiscal Year 2022 Budge Overview |hrsg=Army Financial Management and Comptroller |datum=2021-05-28 |format=PDF |sprache=en |abruf=2021-12-08}}</ref> |
|||
== Organisation == |
|||
Im Folgenden wird neben den drei sogenannten Komponenten sowohl die vertikale als auch die horizontale Organisation des Heeres der Vereinigten Staaten erläutert. Der Begriff „vertikale Befehlskette“ bezieht sich auf die Kommandostruktur von der Spitze bis zur Verbandsebene, „horizontale Befehlskette“ auf deren Ausprägung in Waffengattungen, Regionen und anderen Organisationsbereichen. |
|||
=== Komponenten === |
|||
Als Berufsheer bietet die United States Army verschiedene Möglichkeiten, freiwillig in ihr Dienst zu leisten. Dabei wird das [[Berufsarmee|Berufsheer]] von zwei Reserveinstanzen ergänzt, deren unterschiedlicher Charakter auf die unterschiedliche Regelung des Wehrdienstes und unterschiedliche Aufgabenzuteilung gründet. Diese unterschiedlichen Organisationsbereiche werden im allgemeinen Sprachgebrauch als ''components'' (deutsch: „Komponenten“) gehandhabt. Neben den Luftstreitkräften ist die Army die einzige Teilstreitkraft der USA, die über drei Komponenten verfügt. Neben dem Berufsheer gibt es eine [[United States Army Reserve|Bundesreserve]], während die einzelnen Bundesstaaten milizähnliche Organisationen betreiben, die verwaltungstechnisch in einer [[Nationalgarde der Vereinigten Staaten|Nationalgarde]] zusammengefasst sind und auf Anweisung des [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsidenten]] zum Vollzeitdienst einberufen werden können. Beide Reservekomponenten (''reserve components'') sind verwaltungstechnisch jeweils in einem Oberkommando zusammengefasst.{{Absatz}} |
|||
Der Einsatz der Reserve und Nationalgardisten ist seit dem [[Vietnamkrieg]] proportional wie prozentual kontinuierlich gestiegen, obwohl sie an jedem Krieg der USA seit dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teilgenommen haben. Sie waren vor allem an der ''[[Zweiter Golfkrieg|Operation Desert Storm]]'', an der [[KFOR]]-Mission im [[Kosovo]] und an der ''[[Irakkrieg|Operation Iraqi Freedom]]'' beteiligt. Manche US-Bürger sorgen sich aufgrund des chronischen Mangels an Freiwilligen um eine Reaktivierung der seit dem Vietnamkrieg ausgesetzten [[Wehrpflicht]]. Von offizieller Seite wurden solche Planungen bisher immer verneint, und weder in Politik noch Gesellschaft sind aus verschiedenen Gründen Mehrheiten zu erwarten. Beide Reserveinstanzen des Heeres berufen sich traditionell auf den ''[[Minutemen (Miliz)|Minuteman]]'' aus dem Unabhängigkeitskrieg, der die Verwurzelung und Bürgernähe der Army einerseits und den furchtlosen und opferbereiten Bürger andererseits symbolisieren soll.{{Absatz}} |
|||
Begünstigt durch das starke Souveränitäts- und [[Subsidiarität]]<nowiki />sdenken in der politischen Kultur der Vereinigten Staaten gibt es auf bundesstaatlicher Ebene verschiedene [[Miliz (Volksheer)|Milizen]], die teilweise von der Staatsregierung unterstützt werden und der [[Nationalgarde der Vereinigten Staaten|Nationalgarde]], also der „offiziellen“ Streitmacht des Bundesstaates, zuarbeiten. Mitglieder dieser Vereinigungen wollen sich gewöhnlich nicht vollständig dem Bundesstaat unterordnen. Deswegen kümmern sich diese Milizen selbst um ihre Organisation, Ausbildung und Ausrüstung. Ihr De-facto-Status ähnelt mehr dem einer Behörde als der eines Teils des Militärs. |
|||
==== Berufsheer ==== |
|||
Das Berufsheer der Vereinigten Staaten wird ''Regular Army'' genannt und besteht aus seinen [[Berufssoldat]]en und seinen zivilen Angestellten. Die ''Regular Army'' umfasste am 30. Dezember 2007 knapp 518.000 Soldaten.<ref>''Statistical Information and Analysis Division'': {{Webarchiv |url=http://siadapp.dmdc.osd.mil/personnel/MILITARY/ms0.pdf |text=''Armed Forces Strength Figures'' |wayback=20090205070434}}, 30. Dezember 2007 (engl., PDF; 10 kB) – abgerufen am 1. März 2007.</ref> Am 30. September 2007 waren darunter ungefähr 71.800 Frauen.<ref>''Statistical Information and Analysis Division'': [http://siadapp.dmdc.osd.mil/personnel/MILITARY/rg0709f.pdf ''Active Duty Military Personnel by Rank/Grade (Women Only)''] (PDF, engl.; 11 kB), 30. September 2007 – abgerufen am 22. März 2008.</ref> Der [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongress]] bestimmt jährlich die maximale Größe des Berufsheeres.<ref>“The Regular Army is a federal force consisting of full-time Soldiers and Army civilians. Both are assigned to the operational and institutional organizations engaged in the day-to-day Army missions. Congress annually determines the number of Soldiers the Army can maintain in the Regular Army.” In: ''Field Manual 1.'' Abschnitt 2-34 (englisch) – abgerufen am 6. April 2008.</ref> |
|||
==== Bundesreserve ==== |
|||
[[Datei:United States AR seal.svg|mini|Emblem der ''United States Army Reserve'']] |
|||
Die ''Army Reserve'' wurde am 23. April 1908 gegründet und war ursprünglich zur Bereitstellung medizinischen Fachpersonals konzipiert. Heute ist die ''[[United States Army Reserve]]'' die Bundesreserve der ''United States Army''. Ihr kommt eine Zwitterrolle bei der Unterstützung des Berufsheeres zu. Mitgliedern der Reserve kann befohlen werden, sowohl bestimmte Posten bei Stäben oder Institutionen aufzufüllen, als auch im Rahmen ihres Verbandes Vorbereitungen und Dienst im Krisen- oder Kriegsgebiet zu leisten. Mitglieder der ''Army Reserve'' sind in ihren zivilen Berufen fast durchgehend Spezialisten. Gerade stark berufsbezogene Verbände wie die Militärpsychologie sind deswegen der ''Army Reserve'' untergeordnet, versehen jedoch Vollzeitdienst, soweit sie dies im Rahmen eines Verbandes tun. |
|||
Das [[Hauptquartier]] der Bundesreserve, das ''United States Army Reserve Command'' (''USARC''), befindet sich in [[Fort McPherson (Georgia)|Fort McPherson]] im Bundesstaat Georgia. Der kommandierende General der Reserve leitet daher sowohl eine Behörde als auch eine militärische Kommandostelle. Amtsinhaber ist seit 2020 [[Generalleutnant]] [[Jody J. Daniels]]. Im Haushaltsjahr 2006 verfügte sie über 189.975 Männer und Frauen.<ref>''Army Demographics'': [http://www.armyg1.army.mil/hr/docs/demographics/FY06%20Tri-Fold%20without%20the%20Education%20Chart.pdf ''FY06 Profile''] (PDF; 141 kB) – abgerufen am 24. Januar 2008.</ref> |
|||
Die Mitglieder der ''USAR'' dienen in Friedenszeiten in einem Turnus, der in den Vereinigten Staaten sprichwörtliche Bedeutung angenommen hat: ''Two days a month, two weeks a year'' (zu Deutsch: „Zwei Tage im Monat, zwei Wochen im Jahr“). Das Budget der ''Army Reserve'' beträgt knapp 5,3 % des Gesamtetats der Teilstreitkraft; ihre Organisation ist über bestimmte Funktionen fest in das Berufsheer eingebunden. Dazu gehören Internierungsbrigaden, das Anwaltskorps, Eisenbahneinheiten, Ausbildungsbrigaden und Wasserversorgungsbataillone sowie der Großteil der Öffentlichkeitsarbeit, der psychologischen Kriegsführung, der Transportgruppen und der Krankenhäuser.<ref>''US Army Reserve'': {{Webarchiv |url=http://www.usar.army.mil/arweb/pages/default.aspx |text=''Role within the Army'' |wayback=20120513165229}} (englisch) – abgerufen am 24. Januar 2007.</ref> Somit dient die Bundesreserve nicht ausschließlich Ersatzzwecken, sondern stellt überwiegend ergänzende Funktionen.<ref>''United States Army Reserve'': {{Webarchiv |url=http://www.usar.army.mil/arweb/pages/default.aspx |text=''Mission of the Army Reserve'' |wayback=20120513165229}} (engl.) – abgerufen am 24. Januar 2008.</ref> |
|||
==== Nationalgarde des Heeres ==== |
|||
[[Datei:Seal of the United States Army National Guard.svg|mini|Emblem der ''Army National Guard'']] |
|||
Die [[Army National Guard]] (''ARNG'') ist die zweite Komponente der Heeresreserve und wurde 1903 gegründet, als der ''[[Militia Act (1903)|Militia Act]]'' die verschiedenen Staatsmilizen auf eine gemeinsame Organisationsgrundlage stellte. Da diese Milizen von den [[Gouverneur (Vereinigte Staaten)|Gouverneuren]] der [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Bundesstaaten]] unterhalten werden, ist die Zentrale direkt im Verteidigungsministerium in Washington D.C. untergebracht. |
|||
Vor dem Jahr 2001 waren [[Nationalgarde der Vereinigten Staaten|Nationalgardisten]] Soldaten der einzelnen US-Bundesstaaten, sofern sie nicht zur ''Regular Army'' einberufen wurden. Dies änderte sich unter der [[Kabinett George W. Bush|Regierung von George W. Bush]]: Zurzeit unterstehen Nationalgardisten sowohl ihren staatlichen Kommandeuren als auch dem Personalreservoir des Berufsheeres. Bei der Pensionierung werden sie wie ehemalige Soldaten der Reserve behandelt, und ab dem 60. Lebensjahr wie Soldaten, die in der ''Regular Army'' gedient haben. |
|||
Seit dem Jahr 2007 kann der Präsident der Vereinigten Staaten die ''Army National Guard'' ohne Zustimmung der jeweils zuständigen Gouverneure einberufen.<ref>Kavari Peterson: [http://www.stateline.org/live/details/story?contentId=170453 ''Governors lose in power struggle over National Guard''], in: ''Stateline.org'', 12. Januar 2007 (engl.), abgerufen am 8. April 2008.</ref> Im Haushaltsjahr 2006 verfügte die ''ARNG'' über 346.255 Mann.<ref>''Army Demographics'': [http://www.armyg1.army.mil/hr/docs/demographics/FY06%20Tri-Fold%20without%20the%20Education%20Chart.pdf ''FY06 Profile''] (PDF; 141 kB), S. 2 (engl.), abgerufen am 24. Januar 2007.</ref> Als wichtigste Aufgabe der ''National Guard'' galt der [[Bevölkerungsschutz|Zivil-]] und [[Katastrophenschutz]]. Ihren ersten Großeinsatz erlebte sie im Vietnamkrieg mit knapp 23.000 Mann, die zu einem Jahr vollem Dienst einberufen wurden. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sind die Nationalgardisten wieder stärker eingebunden. |
|||
==== Aktivierungsinstanzen ==== |
|||
Auch wenn die US Army zurzeit eine vollständige und von den Reserveeinheiten unterstützte [[Berufsarmee]] ist, so gibt es Notfallpläne und Maßnahmen zur Einberufung von Wehrfähigen für den Fall des Notstands oder eines größeren Krieges, beispielsweise einer Invasion des Territoriums der Vereinigten Staaten oder einem [[Dritter Weltkrieg|erneuten Weltkrieg]]. |
|||
Zu diesem Zweck ist die Reserve nach Verfügbarkeit und Tauglichkeit der Reservisten gegliedert. Der Präsident greift bevorzugt auf die ''Selected Reserve'' zurück, die wie reguläre Heeresverbände aufgestellt ist und einzig noch an die tägliche Routine herangeführt werden muss. Die ''Individual Ready Reserve'' besteht aus ehemaligen Berufssoldaten und Mitgliedern der Reserve, die keinen Reservistendienst versehen. Sie nehmen weder an den monatlichen und jährlichen Übungen teil und werden nicht entlohnt. Ihr militärischer Wert besteht meistens in den erlernten Berufen und Fertigkeiten. Die letzte administrative Unterteilung ist die ''Retired Reserve'', in der knapp 715.000 aus allen Heereskomponenten registriert sind.<ref>„The Retired Reserve consists of approximately 715,000 retirees from the Army (Active Army, Army Reserve and Army National Guard) who remain part of the Army Reserve family.“, in ''GoArmy.com'': {{Webarchiv |url=http://www.goarmy.com/reserve/ps/army_reserve_force_structure.jsp |text=''Army Reserve Force Structure'' |wayback=20090108031246}}, abgerufen am 6. April 2008 (englisch).</ref> |
|||
Per ''Presidential Reserve Call-up'' (''PRC'', „präsidialer Aufruf zum Reservistendienst“) kann der Präsident der Vereinigten Staaten bis zu 200.000 Mann für eine Frist von bis zu 270 Tagen zum Reservistendienst innerhalb der kontinentalen Vereinigten Staaten (''[[Continental United States|CONUS]]'') einberufen. Dies muss er dem Kongress mindestens 24 Stunden zuvor ankündigen und begründen. Im Notfall kann der Präsident auf eine ''Partial Mobilization'' (Teilmobilmachung) zurückgreifen, bei der eine Million Soldaten bis zu 24 Monate einberufen werden können. Bei einer vollen [[Mobilmachung]] muss der Kongress den Notstand erst anerkennen, bevor der Präsident alle verfügbaren militärischen Mittel einsetzen darf, inklusive der ''Retired Reserve''. Diese Genehmigung kann darauf ausgedehnt werden, dass der Präsident zusätzlich alle registrierten und nichtregistrierten Milizen einberufen und dem Militär Industriekapazitäten unterordnen darf.<ref>Informationen bei [http://www.globalsecurity.org/military/agency/army/usar-mob.htm Mobilmachung bei: www.GlobalSecurity.org], abgerufen am 6. April 2008.</ref> |
|||
=== Truppenstärke === |
|||
; Chronologie: |
|||
Nach dem Zweiten Weltkrieg pendelte sich die Größe der Army bei rund 600.000 Soldaten ein. Zu Beginn des [[Koreakrieg]]es wurde diese Zahl auf fast 1,6 Mio. innerhalb eines Jahres gesteigert. Nach dem Einsatz auf der [[korea]]nischen Halbinsel wurde die Truppenstärke vor dem Hintergrund des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] nahezu halbiert. Auf dem Höhepunkt des [[Vietnamkrieg]]es im Jahr 1968 betrug die Stärke der Army wieder fast dieselbe wie zu Zeiten des Koreakriegs. Nach dem Vietnamkrieg blieb die Anzahl der Heeressoldaten konstant bei knapp 800.000 Soldaten. Den nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]] einsetzenden radikalen Truppenabbau, der zur heutigen Truppenstärke führte, konnte dagegen nicht einmal der [[Zweiter Golfkrieg|Zweite Golfkrieg]] aufhalten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dior.whs.mil/MMID/MILITARY/ms8.pdf |text=Chronologisches Diagramm der Entwicklung der Truppenstärke der US Army |wayback=20060511032823}} (PDF, englisch).</ref> |
|||
; Vergrößerung: |
|||
Inzwischen wächst die Kritik an der Verkleinerung der Army in der gegenwärtigen Größenordnung. Militärs und Politiker fordern eine Vergrößerung der Reserveeinheiten angesichts der wachsenden Zahl an Einsätzen und den damit einhergehenden Verlusten sowie der hohen Einsatzbelastung<!-- „steigenden Operationsgeschwindigkeiten“ ist Begriffsfindung; man lese die einschlägigen Artikel und übersetze/interpretiere dies richtig! siehe http://www.defenselink.mil/news/newsarticle.aspx?id=31620 --> (englischer Begriff: ''OP-Tempo'') als auch der Länge der Stationierungen, die die Moral der Truppen beeinträchtigen. Die Realisierung solcher Forderungen schien im Zuge der aktuellen Rekrutierungsprobleme unwahrscheinlich und wurde vom Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten abwartend beantwortet.<ref>Kwame Holman: [http://www.pbs.org/newshour/bb/military/jan-june04/army_1-13.html ''The Size of the U.S. Army''], bei pbs.org, 13. Januar 2004, abgerufen am 13. April 2008 (englisch).</ref> Bis 2007 hatten sich die obigen Zahlenwerte stabilisiert. |
|||
Deshalb soll der radikale Truppenabbau der 1990er Jahre zumindest teilweise wieder zurückgenommen werden. Bis 2013 will das Heer in einem Generalplan namens „[[Grow the Army]]“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.army.mil/growthearmy/ |text=''Grow the Army'' auf der website der US Army |wayback=20090805102402}} (engl.), abgerufen am 30. Januar 2008.</ref> in allen drei Aktivierungsstufen um 74.200 Mann wachsen, die bereits nach der neuen Heeres-Struktur aufgestellt sein werden. Die Reserve wird um 1.000, die Army National Guard um knapp 8.200 Soldaten verstärkt werden. Die restlichen 65.000 Dienstposten werden den aktiven Einheiten zugeteilt. Organisationen wie die „Association of the United States Army“, ein einflussreicher, konservativer Interessenverband, dem viele Tausend Soldaten angehören, halten die Vergrößerung für unzureichend und verlangen ein Wachstum auf 750.000 bis eine Million Mann. Dies soll die militärischen und sozialen Spannungen vermindern, die sich in einem gesteigerten Aufgabenspektrum und stark gestiegenen familiären Belastungen für die weltweit eingesetzte Truppe niederschlagen.<ref>Sullivan, Gordon: {{Webarchiv |url=http://www.ausa.org/webpub/DeptHome.nsf/byid/RBOH-7BTQNV |text=Ansprache des Vorsitzenden der ''AUSA'' |wayback=20080511235047}}, abgerufen am 15. März 2008.</ref> |
|||
In zwei Durchgängen soll darüber hinaus das Gehalt der Soldaten ab dem Haushaltsjahr 2008 um 3 % und nochmals um 3,4 % erhöht werden. Dies soll durch weitere Privatisierungen von Armeewohnhäusern sowie durch einen Anstieg des Budgets von knapp 110 Milliarden auf ungefähr 140 Milliarden US-Dollar finanziert werden.<ref>[http://asafm.army.mil/Default.aspx?aspxerrorpath=/budget/fybm/fy08-09/Default.aspx Quelle: Zusammenstellung der Vorhaben und Ausgaben des Heeres im Haushaltsjahr 2008–2009. Funddatum: 16. Februar 2007] (englisch, PDF).</ref> |
|||
; Entwicklung der Truppenstärke: |
|||
Die Kadetten der [[United States Military Academy]] werden nicht zur gesamten Truppenstärke gezählt, und erscheinen deshalb nach der Spalte „Gesamt“. |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- |
|- |
||
! Jahr !! Regular Army !! [[Army National Guard]] !![[United States Army Reserve]] !! Gesamt !! Kadetten der USMA |
|||
! style="background:#dadada" | Herkunft des Rekruten |
|||
! style="background:#dadada" | Ausbildung in... |
|||
! style="background:#dadada" | Name der ausbildenden Einheit |
|||
|- |
|- |
||
|2012<ref>{{Internetquelle |url=https://www.armyg1.army.mil/hr/docs/demographics/FinalFY12ArmyProfileReport.pdf |titel=Army FY2012 Demographics brochure |hrsg=Headquarters, Department of the Army |format=PDF |sprache=en |abruf=2019-09-19}}</ref> |
|||
|Nordöstliche USA |
|||
|546.057 |
|||
|[[Fort Meade]], [[Maryland]] |
|||
|358.078 |
|||
|1st Recruitment Brigade |
|||
|201.166 |
|||
|1.105.301 |
|||
|4.561 |
|||
|- |
|- |
||
|2011<ref>{{Internetquelle |url=https://www.armyg1.army.mil/hr/docs/demographics/FY11_ARMY_PROFILE.pdf |titel=Army FY2011 Demographics brochure |hrsg=Headquarters, Department of the Army |format=PDF |abruf=2019-09-19}}</ref> |
|||
|Südöstliche USA |
|||
|561.437 |
|||
|[[Forest Park (Georgia)|Forest Park]], [[Georgia]] |
|||
|361.561 |
|||
|2nd Recruitment Brigad |
|||
|204.803 |
|||
|1.127.801 |
|||
|4.610 |
|||
|- |
|- |
||
|2010<ref>{{Internetquelle |url=https://www.armyg1.army.mil/hr/docs/demographics/FY10_Army_Profile.pdf |titel=Army FY2010 Demographics brochure |hrsg=Headquarters, Department of the Army |format=PDF |sprache=en |abruf=2019-09-19}}</ref> |
|||
|Südliche USA und Mittlerer Westen |
|||
|561.979 |
|||
|[[San Antonio]], [[Texas]] |
|||
|362.015 |
|||
|5th Recruiting Brigade |
|||
|205.281 |
|||
|1.129.275 |
|||
|4.669 |
|||
|- |
|- |
||
| 2009<ref>[http://www.armyg1.army.mil/hr/docs/demographics/FY09%20Army%20Profile.pdf ''Army FY09 Demographics brochure''] (PDF; 390 kB) U.S. Army.</ref> || 549.015|| 358.391|| 205.297|| 1.112.703|| 4.564 |
|||
|Nördliche USA |
|||
|[[Fort Knox]], [[Kentucky]] |
|||
|3rd Recruiting Brigade |
|||
|- |
|- |
||
| 2008|| 539.675 || 360.351 || 197.024 || 1.097.050 ||4.481 |
|||
|Westliche USA |
|||
|[[Las Vegas]], [[Nevada]] (ab inklusive [[Montana]], [[Wyoming]], [[Colorado]] und [[New Mexico]] westwärts) |
|||
|6th Recruiting Brigade |
|||
|- |
|- |
||
| 2007<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY07%20Army%20Profile.pdf ''Army FY2007 Demographics brochure''] (PDF; 129 kB) U.S. Army.</ref> || 517.783|| 352.707|| 189.882|| 1.060.372 || 4.364 |
|||
|- |
|||
| 2006|| 502.790|| 346.288|| 189.975|| 1.039.053 || 4.346 |
|||
|- |
|||
| 2005<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY05Tri-fold.pdf ''Army FY2005 Demographics brochure''] (PDF; 1,1 MB) U.S. Army.</ref> || 488.579|| 333.177|| 189.005|| 1.010.761 || 4.149 |
|||
|- |
|||
| 2004<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY04%20Army%20Profile.pdf ''Army FY2004 Demographics brochure''] (PDF; 1,7 MB) U.S. Army.</ref> || 494.291|| 342.918|| 204.131|| 1.041.340 || |
|||
|- |
|||
| 2003<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY03ArmyProfileWebVs.pdf ''Army FY2003 Demographics brochure''] (PDF; 580 kB) U.S. Army.</ref> || 493.563|| 351.089|| 211.890|| 1.056.542 || |
|||
|- |
|||
| 2002<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY02ArmyProfile.pdf ''Army FY2002 Demographics brochure''] (PDF; 430 kB) U.S. Army.</ref> || 484.551|| 351.078|| 206.682|| 1.042.311 || |
|||
|- |
|||
| 2001<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY01ArmyProfile.pdf ''Army FY2001 Demographics brochure''] (PDF; 60 kB) U.S. Army.</ref> || 476.289|| 351.829|| 205.628|| 1.033.746|| 4.161 |
|||
|- |
|||
| 2000<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY00ArmyProfile.pdf ''Army FY2000 Demographics brochure''] (PDF; 60 kB) U.S. Army.</ref> || 479.026|| 353.045|| 206.892|| 1.038.963|| 4.089 |
|||
|- |
|||
| 1999<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY99ArmyProfile.pdf ''Army FY1999 Demographics brochure''] (PDF; 74 kB) U.S. Army.</ref> || 473.769|| 357.469|| 200.836|| 1.032.074|| 4.136 |
|||
|- |
|||
| 1998<ref>[http://www.armyg1.army.mil/HR/docs/demographics/FY98ArmyProfile.pdf ''Army FY1998 Demographics brochure''] (PDF; 56 kB) U.S. Army.</ref> || 480.753|| 362.444|| 204.968|| 1.048.165|| 4.194 |
|||
|} |
|} |
||
=== Vertikale Befehlsstruktur === |
|||
Im Zuge der [[Rationalisierung]]smaßnahmen Anfang der [[1990er Jahre]] wurde die ''4th Recruitment Brigade'', die ihren Sitz in [[Fort Sheridan]], [[Illinois|IL]], hatte, im Jahre [[1992]] aufgelöst. Ihre Ausbildungs[[bataillon]]e wurden den 2. und 5. Rekrutierungsbrigaden zugewiesen.<ref>[http://www.usarec.army.mil/3rdbde/Hqs/HQHistory.html Auflösung der ''4th RB'']</ref> Insgesamt gibt es je nach Jahrgang zwischen 40-43 Ausbildungsbataillone. |
|||
[[Datei:US Army organization chart.png|mini|hochkant=1.6|Die institutionelle Ebene der Army-Führung: Der ''Chief of Staff of the Army'' untersteht dem ''Secretary of the Army''; beide werden von den ''Headquarters, Department of the Army'' beraten.]] |
|||
Die vertikale Befehlsstruktur des Heeres orientiert sich größtenteils an den für die Gesamtheit der Streitkräfte geschaffenen Institutionen. [[Oberbefehlshaber]] der Army ist wie bei allen anderen Teilstreitkräften der [[Präsident der Vereinigten Staaten]], er bildet gemeinsam mit dem [[Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten|Verteidigungsminister]] die oberste Kommandogewalt der Vereinigten Staaten, die [[National Command Authority]] (NCA), die als einzige Institution über den Einsatz von [[Kernwaffe]]n entscheidet. Die alltägliche Aufsicht über Angelegenheiten des Heeres hat das [[United States Department of the Army|Department of the Army]] (Heeresressort oder -amt) innerhalb des [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten|Verteidigungsministeriums]]. |
|||
Rekruten von außerhalb der USA werden der 1st Recruitment Brigade zugerechnet. |
|||
In seinen Strukturen orientiert es sich stark an denen der anderen [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|Teilstreitkräfte]], mit denen es in militärischer Hinsicht stets zusammenwirkt ''([[Gefecht der verbundenen Waffen|jointness]])''. Unterhalb der ''National Command Authority'' steht das [[Hauptquartier]] des Heeres an der Spitze der Teilstreitkraft. Es umfasst den [[United States Secretary of the Army|Armeestaatssekretär]] ''(SECARM)'', dessen ziviles Amt Teil des Verteidigungsministeriums ist, und den [[Chief of Staff of the Army|Generalstabschef des Heeres]] (englisch: ''Chief of Staff of the Army'', abgekürzt ''CSA''). Der ''SECARM'' und sein Apparat haben nur administrative, nicht jedoch operative Verantwortung und sind zuständig für die politische Vertretung, Personal, Budgetvergabe und die Sicherstellung aller für das Heer notwendigen Ressourcen sowie für die Außendarstellung. Derzeitige Armeestaatssekretärin ist [[Christine Wormuth]], ''CSA'' ist [[James C. McConville]]. |
|||
Die Grundausbildung, ''basic training'' genannt, dauert neun Wochen. Der genaue Ablauf ist [http://www.army.com/enlist/basic_training.html dieser Quelle] zu entnehmen. |
|||
==== Generalstab ==== |
|||
Im Jahr [[1994]] wurde die Geschlechtertrennung bei der Ausbildung aufgehoben. [[1996]] folgte auf der Aberdeen Proving Ground in Maryland eine politische Affäre, bei der mehrere weibliche Rekruten Ausbilder beschuldigten, sie im Zuge ihrer Ausbildung [[Sexuelle Nötigung|sexuell genötigt]] zu haben.<ref>[http://edition.cnn.com/US/9611/21/congress.army.scandal/ ''House members to visit Aberdeen Proving Ground'' - Mitarbeiter des Weißen Hauses beginnen Untersuchung auf der ''Aberdeen Proving Ground'']</ref> Sie äußerten, dass die Ausbilder ihre noch bestehende Unsicherheit, was die ''Army'' anbelangte, ausgenutzt hätten.<ref>[http://www.pbs.org/newshour/bb/military/army_12-26.html <nowiki>[...]</nowiki>and, therefore, a lot of people keep it in. - <nowiki>[...]</nowiki>und deswegen behalten es viele für sich.]</ref> Daraufhin ging eine Welle von ähnlichen Beschwerden ein. Überlegungen, die Ausbildung nach Geschlechtern zu trennen, entgegnete die ''Army'' mit einer umfassenden Untersuchung auf 30 ihrer Einrichtungen weltweit.<ref>[http://edition.cnn.com/US/9611/11/army.sex.2/index.html ''Army widens sexual harassment investigation'' - Army weitet Untersuchung zu sexuellen Missbräuchen aus]</ref> |
|||
[[Datei:HHCUSASSI.gif|mini|Ärmelabzeichen des Hauptquartiers der Army]] |
|||
[[Datei:Christine Wormuth official portrait.jpg|mini|[[Christine Wormuth]], [[United States Secretary of the Army|Staatssekretärin des Heeresstreitkräfteamts]] (SECARM)]] |
|||
[[Datei:GEN Randy A. George.jpg|mini|[[General]] [[Randy A. George]], [[Chief of Staff of the Army|Stabschef des Heeres]] (CSA)]] |
|||
Dem [[Generalstab]] des Heeres ist der Vereinigte Generalstab der USA (''[[Joint Chiefs of Staff]]'', ''JCS'') übergeordnet, in dem der ''Chief of Staff of the Army'' das Heer vertritt. Er ist zwar der ranghöchste Soldat der Army, wenn der Vorsitzende nicht selbst zur Army gehört, übt jedoch keine operative Kommandogewalt aus. Diese liegt bei den Kommandeuren der [[Unified Combatant Command]]s, die nicht den Vereinigten Stabschefs und ihrem Vorsitzenden unterstehen, sondern direkt der ''National Command Authority''. |
|||
Darüber hinaus sind im Generalstab ein Sonderberater des Armeestaatssekretärs (''Special Assistant to the Secretary of the US Army'', derzeitiger Amtsinhaber: [[Mark F. Averill]]), ein [[Vice Chief of Staff of the Army|Stellvertretender Generalstabschef]] sowie der ''[[Sergeant Major of the Army]]'' (''SMA'', der ranghöchste Feldwebeldienstgrad der US Army) vertreten.<!-- „Stabsunteroffizier des Heeres“ ist eine verdenglischte Fehlübersetzung eines Dienstgrades, den es im deutschen Sprachgebrauch und bei den deutschsprachigen Armeen nicht gibt. Es sollte bei einer richtigen Erklärung bleiben, ohne Fehldeutungen beim Leser hervorzurufen --> Der SMA ist ein in der gesamten Teilstreitkraft einzigartiger Dienstposten. Vor diesem Hintergrund hat dieser die Aufgabe, sich im Generalstab für die Belange der Unteroffiziere und Mannschaften einzusetzen und den Zustand und die Stimmung bei der Truppe für die Spitzen der Befehlsgewalt zu vermitteln. Derzeitiger Dienstposteninhaber ist seit 2023 SMA [[Michael R. Weimer]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.army.mil/leaders/sma/bio/ |titel=Sergeant Major of the Army Michael A. Grinston |hrsg=army.mil |sprache=en |abruf=2023-04-14}}</ref> |
|||
War der Sonntag davor ein Tag, an dem die Ausbildung - an den anderen Tagen gemessen - nur begrenzt fortgeführt wurde, so wurde das Niveau des Sonntagstraining im Januar [[2004]] dem allgemeinen Niveau angeglichen, um den Herausforderungen im Irak und in Afghanistan gerecht zu werden, ohne dass die Grundausbildung verlängert würde. Der Häuserkampf sowie die Umgehung diverser Maßnahmen von [[Guerilla]]einheiten wurden in das Trainingsprogramm aufgenommen.<ref>[http://www.usatoday.com/news/nation/2004-01-06-army-training_x.htm ''Army updates training'', USAToday vom 6. Januar 2004]</ref> |
|||
==== Operative Ebene ==== |
|||
==Ausrüstung== |
|||
{{Hauptartikel|Verbände der US Army}} |
|||
Der hohe strategische Anspruch der ''United States Army'' bringt große Vorteile mit sich, verstärkt aber existenzielle Probleme im Vergleich zu anderen Heeren. Ihre weltumspannende Präsenz bedingt die ständige Verfügbarkeit von Nachschub. Sie lagert Waffen also z. B. weltweit. Versorgungsflotten, ''Maritime Prepositioning Ships'' genannt, liegen im [[Persischer Golf|Persischen Golf]] und auf [[Diego Garcia]] jederzeit auslaufbereit vor Anker. |
|||
; Die Befehlskette |
|||
==Truppenstärke und aktuelle Einsätze== |
|||
{| class="wikitable" |
|||
Die ''US Army'' gliedert sich in drei Teile: |
|||
|- |
|||
* Das [[Stehendes Heer|Stehende Heer]] (''Regular Army'') umfasste im Haushaltsjahr 2005 rund 482.400 Soldaten. Davon waren im Jahre 2004 71.400 Frauen. |
|||
! style="background:#DADADA;"| Ebene |
|||
* Die Reserve bestand aus 205.000 Soldaten der aktiven Reserve (''US Army Reserve'') und 350.000 Soldaten der [[Nationalgarde]] (''US Army National Guard'').<ref>Zahlen vom [http://www.asafm.army.mil/budget/fybm/fy05/overview.pdf Büro des stellvertretenden Armeestaatssekretärs für Budgetfragen, Seite 5 des Dokuments]</ref> |
|||
! style="background:#DADADA;"| Kommandeur |
|||
* Im [[Fiskaljahr|Haushaltsjahr 2006]] hatte die ''Army'' eine seit Jahren konstante Anzahl an Mitarbeitern von 221.000, die im folgenden Haushaltsjahr um 2.000 gesteigert werden soll.<ref>ibid., Seite 6</ref> |
|||
! style="background:#DADADA;"| besteht aus / Anzahl Soldaten |
|||
|- |
|||
| [[Armee]] (''Army'') |
|||
| [[General]] |
|||
| zwei bis fünf [[Korps]] |
|||
|- |
|||
| Korps (''Corps'') |
|||
| [[Generalleutnant|Lieutenant General]] |
|||
| zwei oder mehr Divisionen / 30.000+ |
|||
|- |
|||
| [[Division (Militär)|Division]] |
|||
| [[Generalmajor|Major General]] |
|||
| vier bis sechs Brigaden / 15.000–20.000 |
|||
|- |
|||
| [[Brigade]] / Gruppe |
|||
| [[Brigadier General]]/[[Oberst|Colonel]] |
|||
| sechs bis sieben Bataillone / 3300–3900<ref>größter Brigadetyp ist ein [[Stryker Brigade Combat Team]] mit 3900 Mann und sieben Bataillonen, siehe [[:Datei:US Army Stryker Brigade.png]]</ref> |
|||
|- |
|||
| [[Bataillon]] (''Battalion'') / [[Eskadron]] (''Squadron'') |
|||
| [[Oberstleutnant|Lieutenant Colonel]] |
|||
| zwei bis sechs Kompanien / 300–1000 |
|||
|- |
|||
| [[Kompanie (Militär)|Kompanie]] (''Company'') / [[Batterie (Militär)|Batterie]] (''Battery'') |
|||
| [[Hauptmann (Offizier)|Captain]] |
|||
| zwei bis sechs Züge / 100–300 |
|||
|- |
|||
| [[Zug (Militär)|Zug]] (''[[Platoon]]'') |
|||
| [[Leutnant|2nd]] / [[Oberleutnant|1st Lieutenant]] |
|||
| zwei oder mehr Gruppen / 30–40 |
|||
|- |
|||
| [[Gruppe (Teileinheit)|Gruppe]] (''Squad'') |
|||
| [[Staff Sergeant]] |
|||
| zwei oder mehr Fire teams / 8–12 |
|||
|- |
|||
| [[Trupp (Militär)|Trupp]] (''Fire team'') |
|||
| [[Corporal]] |
|||
| vier bis fünf Soldaten |
|||
|} |
|||
Die US Army ist auf der operativen Ebene in verschiedene Verbände strukturiert (vom größten zum kleinsten): |
|||
Nach dem Zweiten Weltkrieg pendelte sich die Größe der ''Army'' bei ca. 600.000 Soldaten ein. Zu Beginn des Koreakrieges wurde diese Zahl auf fast 1,6 Mio. innerhalb eines Jahres gesteigert. Nach dem Einsatz auf der [[Korea|koreanischen]] Halbinsel wurde die Anzahl der Truppen vor dem Hintergrund des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] gerade einmal halbiert. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, [[1968]], betrug die Stärke der ''Army'' wieder fast dieselbe wie in Korea. Nach Vietnam blieb die Anzahl der Heeressoldaten konstant bei knapp 800.000 Soldaten. Auch der [[Zweiter Golfkrieg|Zweite Golfkrieg]] konnte den, nach dem Zerfall der [[Sowjetunion]] einsetzenden, radikalen Truppenabbau nicht bremsen, der zur heutigen Truppenstärke führte.<ref>[http://www.dior.whs.mil/mmid/military/ms8.pdf Chronologisches Diagram der Entwicklung der Truppenstärke der ''Army'']</ref> |
|||
'''Korps''' |
|||
Mittlerweile wächst die Kritik an der Verkleinerung der ''Army'' in diese Größenordnung. US-Amerikanische Militärs und Politiker fordern eine Vergrößerung der Reserveeinheiten angesichts der wachsenden Anzahl an Einsätzen und Verlusten sowie der steigenden Operationsgeschwindigkeiten und der Länge der Stationierungen, die die Moral der Truppen beeinträchtigen. Die Realisierung solcher Forderungen scheint im Zuge der aktuellen Rekrutierungsprobleme unwahrscheinlich und wurde vom Pentagon abwartend beantwortet.<ref>[http://www.pbs.org/newshour/bb/military/jan-june04/army_1-13.html Bericht von PBS.org]</ref> |
|||
: |
|||
Der größte Kampfverband der US Army ist das [[Korps]]; größere Verbände (''armies'') sind laut derzeitiger Doktrin rein administrativer Natur. Anders als die anderen Verbände sind sie nicht fester Teil der [[Hierarchie]], sondern werden daher nach Auftragslage zusammengesetzt, was in der Praxis immer von einigen „Stammeinheiten“ ausgehend geschieht. Dies erleichtert aufgrund der eingegrenzten Aufgaben eine schnellere und einfachere strategische Planung. Die Korps sind zwar an ihr Operationsgebiet angepasst, verfügen jedoch grundsätzlich über die Fähigkeit, militärische Aufgaben aller Art über einen längeren Zeitraum hinweg auszuführen. Bis auf das in Ansbach stationierte V. Korps haben alle anderen Abteilungen ihre Hauptquartiere in den USA. Derzeit verfügt das Heer über vier Korps, die aufgabenbezogene, geläufige Spitznamen führen: |
|||
===Auslandseinsätze=== |
|||
{| class="wikitable" |
|||
Die ''US Army'' unterhält Stützpunkte in aller Welt. Im Jahre 2005 waren 335.590 Soldaten des Heeres in 120 Ländern der Erde stationiert, davon sind 215.000 auf Tour. Die größten Stationierungen sind<ref>[http://www.asafm.army.mil/budget/fybm/fy05/overview.pdf Seite 17]</ref>: |
|||
|- |
|||
|[[Datei:US I Corps.svg|30px|links]] |
|||
|Das ''[[I Corps (Vereinigte Staaten)|I Corps]]''<!-- römische Zahlen werden im Englischen nicht mit Punkten hinterlegt --> ist in [[Fort Lewis]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]], stationiert. Die mehrdeutige Aussprache des Zeichens „[[I]]“ in der englischen Sprache hat dazu geführt, dass diese in Bezug auf die Aufgabe des Korps als ''Eye Corps'' (sinngemäß: „sehendes Korps“) verstanden wird. Es bildet die strategische Eingreifreserve des Regionalkommandos ''Pacific Command'', welches für den pazifischen und südostasiatischen Raum zuständig ist. |
|||
|- |
|||
|[[Datei:3 Corps Shoulder Sleeve Insignia.svg|30px|links]] |
|||
|Das ''[[III Corps (Vereinigte Staaten)|III Corps]]'' in [[Fort Cavazos]], [[Texas]], wird mit verschiedenen Spitznamen wie ''Phantom Corps'' („Phantomkorps“), ''America’s Hammer'' („Hammer Amerikas“) oder vor allem ''Counterattack Corps'' („Korps für den Gegenangriff“) bezeichnet. Diese Spitznamen sind eine Anspielung auf seine relativ freie Verfügbarkeit im Gegensatz zu den geographischen gebundenen anderen Korps und auf seine ehemalige, exklusive Zusammensetzung aus gepanzerten Verbänden. Es ist der Theorie nach für Entlastungsangriffe vorgesehen. Dem Korps sind die [[1st Infantry Division (Vereinigte Staaten)|1st Infantry Division]], [[1st Cavalry Division (Vereinigte Staaten)|1st Cavalry Division]] und die [[4th Infantry Division (Vereinigte Staaten)|4th Infantry Division]] unterstellt. |
|||
|- |
|||
|[[Datei:XVIII Airborne Corps CSIB.svg|30px|links]] |
|||
|Das ''[[XVIII Airborne Corps (Vereinigte Staaten)|XVIII Airborne Corps]]'' mit Stationierungsort in [[Fort Bragg (North Carolina)|Fort Bragg]], [[North Carolina]] fungiert als [[NATO Response Force|schnelle Eingreiftruppe]]. Es trägt die umgangssprachliche Bezeichnung ''Contingency Corps'', was sinngemäß übersetzt so viel wie „das Korps für alle Fälle“ oder „Notfallkorps“ bedeutet. Dem Korps sind die [[3rd Infantry Division (Vereinigte Staaten)|3. US-Infanteriedivision]], die [[10th Mountain Division (Vereinigte Staaten)|10. US-Gebirgsjägerdivision]], die [[82nd Airborne Division (Vereinigte Staaten)|82. US-Luftlandedivision]] und die [[101st Airborne Division (Vereinigte Staaten)|101. US-Luftlandedivision]] unterstellt. |
|||
|- |
|||
|[[Datei:V Corps.svg|30px|Verbandsabzeichen]] |
|||
|Das ''[[V Corps (Vereinigte Staaten)|V. Corps]]'' wurde im Jahr 2020 reaktiviert. Im April 2022 wurde das Hauptquartier nach [[Ansbach]] in Mittelfranken verlegt. Dort ist es in die ehemalige Grundschule der Bertone Barracks eingezogen. Der Standort zeichnet sich durch die Nähe zum Luftwaffenstützpunkt Katterbach und zum Militärflugplatz Illesheim aus. Auf dem NATO-Gipfel Ende Juni 2022 in Madrid verkündete Präsident [[Joe Biden]], dass in Polen ein neuer US-Militärstandort geschaffen werde, in dem dann auch das Hauptquartier des V. Corps untergebracht werden soll. |
|||
|} |
|||
Anordnung und römische Zahlengebung rühren direkt aus dem Zweiten Weltkrieg her, was der Traditionspflege dient. Zu jener Zeit verfügten die USA über bis zu dreißig Heereskorps. Insgesamt hat die Korpsebene durch die ''Transformation'' stark an Bedeutung verloren. Durch unterschiedliche Anwendung innerhalb der Army hat die Präzision des Begriffs abgenommen. So wurden im [[Sezessionskrieg]] teilweise bereits Verbände von mehr als 20.000 Mann als ''[[Liste der Armeekorps des Unionsheeres im Sezessionskrieg|Corps]]'' bezeichnet. Tendenziell waren dabei die ''Corps'' des Nordens kleiner als die des Südens, was sich mit zunehmender Dauer des Krieges änderte.<!-- bis zu den Weltkriegen wieder änderte. --> Hinzu kommt die Verwendung des Begriffs als interne, begrenzte Berufsgruppe wie zum Beispiel das ''[[United States Army Corps of Engineers]]'', was wiederum dem Begriff [[Korpsgeist]] am nächsten kommt (siehe auch den folgenden Abschnitt „Waffengattungen“). |
|||
'''Divisionen und Brigaden (Combat Brigade Teams)''' |
|||
*Irak, Afghanistan und [[Philippinen]]: 164.000 Soldaten |
|||
: |
|||
*Südkorea: 31.460 Soldaten |
|||
*[[Operation Noble Eagle]] (Alarmbereitschaft und Überwachung im Inland, seit dem 11. September): 23.400 Soldaten |
|||
{{Hauptartikel|Selbständige Kampfverbände der United States Army}} |
|||
Das europäische Hauptquartier der ''US Army'' (''US Army Europe'' (''USAREUR'')) ist in [[Heidelberg]], deren übergeordnete Kommandoeinheit ist das [[United States European Command|''US European Command'']] (USEUCOM) in [[Stuttgart]]. Die Basis in Stuttgart hat sich in vielerlei hinsicht als vorteilhaft erwiesen, sodass sie trotz aller Standortschließungen der letzten Jahre vermutlich noch einige Zeit bestehen bleibt.<ref>[http://www.dior.whs.mil/mmid/military/ms8.pdf Chronologisches Diagram der Entwicklung der Truppenstärke der ''Army'']</ref><ref>[http://www.intel-dump.com/archives/archive_2003_06_08-2003_06_14.shtml ''Despite the restrictions, some German facilities have proved so useful that they will be retained. <nowiki>[...]</nowiki> The U.S. European Command, based in Stuttgart, also isn't likely to move.'' dt.: Trotz der Einschränkungen haben sich einige Einrichtungen in Deutschland als so hilfreich erwiesen, dass sie erhalten bleiben werden. <nowiki>[...]</nowiki> Es ist unwahrscheinlich, dass das US European Command abgezogen wird.]</ref> |
|||
Die US Army ist in Divisionen unterteilt. Im Jahre 2003 hatte die Army zehn aktive und acht Reservedivisionen mit jeweils 13.000 bis 18.000 Soldaten. Diese Anzahl ist nach Bedarf erweiterbar. Eine Division in der Army umfasst alle Einheiten, die ihre Operationsfähigkeit sicherstellen; eine Division ist somit von anderen Divisionen oder Einheiten prinzipiell unabhängig. Jede Division soll über vier Kampfbrigaden, mindestens eine [[Heeresflieger]]-Brigade und ein [[Stabsbataillon]] verfügen.<ref>Feickert, Andrew: (Stationierungen) [http://www.fas.org/man/crs/RL32476.pdf U.S. Army’s Modular Redesign: Issues for Congress] (PDF; 140 kB), S. 11 f. Congressional Research Service, 6. Januar 2005 (englisch).</ref> Durch die Einführung von drei neuen standardisierten Typen von Kampfbrigaden (''Brigade Combat Teams''), der schweren Kampfbrigade (''[[Armored Brigade Combat Team|Heavy Brigade Combat Team]]'' [''HBCT'']), der mechanisierten Infanteriebrigade (''[[Infantry Brigade Combat Team]]'' [''IBCT'']) und der Stryker-Radpanzerkampfbrigade ''[[Stryker Brigade Combat Team]]'' (''SBCT''), einer innerhalb von 96 Stunden luftverlegbaren Spezialbrigade mit bis zu 300 Radpanzern vom Typ ''[[Stryker Armored Vehicle|Stryker]]'', hat die Army erreicht, dass alle Kampfbrigaden des gleichen Typs der einzelnen Divisionen einander stets in Aufbau, Ausrüstung und Kampfkraft gleichen. Für den Einsatz werden ihnen zusätzliche Unterstützungsbrigaden von übergeordneten Kommandostellen unterstellt. |
|||
== Ausrüstung der ''US Army'' == |
|||
=== Infanterieausrüstung === |
|||
Gemäß häufiger Bekundungen und interner Doktrin stützt sich die Kampfkraft der ''US Army'' auf einen bestmöglich ausgerüsteten und ausgebildeten Soldaten, weswegen sie sich wie keine andere Teilstreitkraft der Welt auf technische, moralische und natürliche Verbesserungen am individuellen Soldaten konzentriert. Diese Entwicklung hat jedoch die Kriegsführung der ''US Army'' stetig und überproportional verteuert. Der aktuelle Kampfanzug ist die ''[[Army Combat Uniform]]''. |
|||
'''Regiment''' |
|||
Die Überzeugung, dass ''small wars'' im 21. Jahrhundert dominierend sein werden, spiegelt sich auch in der Waffenentwicklung für das Heer der USA wieder. Bereits während der ''Transformation'' setzte das Pentagon in der Rüstungsindustrie einen Wettbewerb in Gang, deren Ergebnis die amerikanische Kriegsführung am Boden auch in technischer Hinsichtbeschleunigen vernetzen soll. Einsatzbereite Ausrüstung wird ab [[2010]] verstärkt zum Einsatz kommen, wobei einige Ausschreibungen noch weiter in die Zukunft gerichtet sind. Eine gleichzeitige Neubewaffnung hätte den Aktualitätsbezug der ''Army'' gefährdet und den Strukturwandel verzögert, weswegen sie erst danach einsetzen soll. |
|||
: |
|||
[[Regiment]]er spielen in der Struktur der US Army in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur noch eine untergeordnete Rolle. Mit Einführung des [[Regimentssystem der United States Army]], 1981 haben diese weder einen Kommandeur noch einen Stab, sondern dienen der Bindung des Soldaten an das einzelne Regiment und der Fortführung dessen Tradition. Ein Regiment besteht aus vier bis sechs Bataillonen. Die einzelnen Bataillone eines Regiments können durch verschiedene Brigaden oder Divisionen geführt werden und sind lediglich durch eine gemeinsame Tradition verbunden. |
|||
'''Bataillon''' |
|||
[[Image:M1911a1.jpg|thumb|140px|Die bei der Truppe immer noch sehr beliebte M1911 konnte nicht von der neueren ''Beretta'' verdrängt werden]] |
|||
: |
|||
Ein [[Bataillon]] (bei [[Heeresflieger]]n ''[[Staffel (Militär)|Staffel]]'', bei Kavallerieeinheiten (Panzer) ''Squadron'', dt. ''[[Schwadron]]'') besteht aus zwei bis sechs Kompanien mit einer Personalstärke von 300 bis 1000 Mann und wird von einem ''Lieutenant Colonel'' (Oberstleutnant) geführt. |
|||
====Handwaffen==== |
|||
* [[Bajonett]] |
|||
* [[M16 (Gewehr)|M16]] ([[Sturmgewehr]])<br> |
|||
'''Kompanie''' |
|||
Das M16 sollte zu Zeiten des Vietnamkriegs das [[M14 (Gewehr)|M14]] ersetzen. Die offizielle Einführung verlief jedoch so schlecht, dass die Truppen kurzzeitig sogar auf das alte Gewehr zurückkamen und sein Ruf bis heute, trotz zuverlässiger neuer Versionen, Schaden genommen hat. Das M16 wird noch weit bis in das [[21. Jahrhundert]] eingesetzt werden, auch wenn die ''US Army'' damit begonnen hat, Ersatz zu suchen. Die Dringlichkeit danach ergab sich aus negativen Erfahrungen mit einem angeblich zu geringen Kaliber des M16 im Irak und Afghanistan. |
|||
: |
|||
Eine [[Kompanie (Militär)|Kompanie]] (bei Artillerie ''Battery'', dt. ''[[Batterie (Militär)|Batterie]]'', bei Kavallerieeinheiten ''Troop'') setzt sich normalerweise aus sechs Zügen (''Platoons'') (bei Artillerie, Spezialeinheiten und Heeresfliegern auch weniger, bei Versorgungseinheit bis zu acht) zusammen, hat eine Personalstärke von 100 bis 300 Soldaten und wird in der Regel von einem ''Captain'' (Hauptmann) geführt. |
|||
* [[M4 (Sturmgewehr)|M4]] (Sturmgewehr)<br> |
|||
* [[M24 (Gewehr)|M24]] ([[Scharfschützengewehr]]) |
|||
* [[M25 (Gewehr|M25]] (Scharfschützengewehr) |
|||
* [[M20 (Waffe)|M20]] ([[Handgranate]]) |
|||
; [[Platoon]] (dt. [[Zug (Militär)|Zug]]): |
|||
[[Image:XM26 0126 highRes.jpg|thumb|140px|M4 mit Aufsätzen]] |
|||
In der Panzertruppe hat diese Teileinheit vier Fahrzeuge, bei der Infanterie besteht sie überwiegend aus vier Neun-Mann-''Squads'' (Trupps), die sich aus drei Schützengruppen und einer Waffengruppe zusammensetzen. Die Personalstärke beträgt zwischen 30 und 40 Soldaten, bei einigen Spezialeinheiten bis zu lediglich zwölf Soldaten, z. B. bei den [[United States Army Special Forces Command (Airborne)#Struktur|Green Berets]]. |
|||
Wegen seiner geringen Größe ist die Kurzversion des M16 auch als Exportversion sehr beliebt. Sie findet vor allem bei Truppen mit geringem Stauraum, aber auch bei [[Spezialeinheit]]en Verwendung. |
|||
; Squad (dt. [[Gruppe (Teileinheit)|Gruppe]]): |
|||
* [[Beretta 92FS|M9]] (Pistole)<br> |
|||
* [[SIG-Sauer P228|M11]] (Pistole) |
|||
* [[Mark23|M23]] (Pistole) |
|||
* [[Colt M1911]] (Pistole) |
|||
Die ''Squad'' ist die kleinste Teileinheit, auf der alle größeren aufbauen. Sie besteht meist aus zwei ''fire teams'', wird von einem Sergeant oder Staff Sergeant geführt und ist gegebenenfalls mit einer [[Panzerabwehr]]-, seltener einer [[Flugabwehr]]<nowiki />waffe ausgerüstet. |
|||
Die [[1925]] zur ''A1''-Version modifizierte M1911 wurde [[1985]] offiziell durch die ''Beretta'' ersetzt, was für großen Unmut und Widerstand in der Truppe sorgte. <ref>Tom Clancy, ''US Marines - Die legendäre Elitetruppe'', Heyne Verlag, München 1998, S. 145 u. - 147 o.</ref> Die Beliebtheit der alten Pistole war anhand ihrer langen Betriebsdauer und zahlreichen Abarten zu erkennen. Bis heute konnte sich die ''Beretta'' nicht wirklich gegen ihre Vorgängerin durchsetzen. |
|||
; Fire team (dt. [[Trupp (Militär)|Trupp]]) |
|||
* [[M203]] (Granatwerferzusatzmodul für das M16 und das M4) |
|||
Das ''Fire team'' ist das Grundelement der operativen Planung und besteht aus zwei Gewehrschützen, einem Maschinengewehrschützen oder einem [[Grenadier]] und wird von einem Unteroffizier, meist im Rang eines ''[[Corporal]]'' geführt. Diese Teileinheit bildet die Grundlage der US-amerikanischen Bodenkampfdoktrin und soll schnell, mobil einsetzbar und kurzfristig ohne jegliche Unterstützung einsatzfähig sein. Dieser Extremfall bleibt in der Planung jedoch nur den Einheiten des ''[[United States Special Operations Command|US Special Operations Command]]'' vorbehalten und betrifft die regulären Einheiten im Gefecht selten. Häufiger eingesetzt wird das ''Fire team'' für passive Aufgaben wie beispielsweise [[Patrouille]]n und ähnliches. Auch wenn das ''Fire team'' Planungsgrundlage ist und eine Einheit der US Army selbst in Unterzahl durch ihre moderne Ausrüstung den meisten Gegnern gewachsen ist, wird in der Planung meist auf Überzahl gesetzt. |
|||
Der M203 ermöglichte, wie beabsichtigt, einen schnelleren Wechsel zwischen Granatwerfer und Gewehr (der [[M79]] im Vietnamkrieg war noch externer Natur). Trotz Schwächen war er so wirkungsvoll, dass mittlerweile jedes ''fire team'' mit mindestens einem ausgestattet wird. In naher Zukunft wird er von einer Verbesserung durch [[Heckler & Koch]] ersetzt. |
|||
Dies passt in die politische Strategie der Army, da kleine Verlustzahlen den politischen Druck auf die [[Bundesregierung (Vereinigte Staaten)|US-Regierung]] abschwächen sollen. Zu berücksichtigen sind hierbei jedoch die im Vergleich zu anderen [[Nation]]en sehr hohen finanziellen Mittel, die die Army in die Ausrüstung und Ausbildung jedes einzelnen Soldaten [[Investition|investiert]]. Das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten hat die Army gegen Ende des 20. Jahrhunderts immer stärker [[Modularität|modular]] aufgebaut. Das bedeutet, dass verschiedene Einheiten anderen zugeordnet werden können, ohne eine zwingende Umstrukturierung für unterschiedliche Einheiten erforderlich zu machen. Dieses Konzept kam der neuen Doktrin der Transformation zugute und wurde im Jahr 2003 während des [[Irakkrieg]]es zum ersten Mal angewendet. Kurz vor dem Einmarsch konnte auf diese Weise eine ganze Brigade aufgeteilt werden, da ihr Vormarsch als Verband die Kampftruppen verlangsamte und die Versorgungseinheiten gefährdete. Ein [[Soldat]] der US Army wird mit ''Soldier'' angesprochen, wobei dieses Wort als Anrede groß geschrieben wird. |
|||
* [[M240]] (Maschinengewehr) |
|||
* [[M249 SAW]] (Maschinengewehr)<br> |
|||
[[Image:Mk-19 40mm automatic grenade launcher.jpg|thumb|140px|Zwei Marines bilden einen peruanischen Soldaten am ''Mk19'' aus]] |
|||
* [[M60]] (Maschinengewehr) |
|||
==== Dienstgrade ==== |
|||
Trotz der beiden moderneren Modelle bleibt das M60 in Verwendung. |
|||
{{Hauptartikel|Dienstgrade der Streitkräfte der Vereinigten Staaten}} |
|||
; Kleine Auswahl an Dienstgraden: |
|||
* [[MK-19 Maschinengranatwerfer|Mk19]] (Maschinengranatwerfer) |
|||
{| class="hintergrundfarbe-basis" style="width:100%; border:1px solid #8888AA; padding:5px; margin:0 12px 12px 0;" |
|||
|- style="background:#DADADA;" |
|||
! colspan="12"|Offiziere der United States Army |
|||
|- style="background:#DADADA;" |
|||
!US-Soldstufe || colspan="2" |O-10 || O-9 || O-8 || O-7 || O-6 || O-5 || O-4 || O-3 || O-2 || O-1 |
|||
|- style="text-align:center;" |
|||
|| Schulterklappe |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-10.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-09.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-08.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-07.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-06.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-05.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-04.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-03.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-02.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-01a.svg|60px]] |
|||
|| [[Datei:Army-USA-OF-01b.svg|60px]] |
|||
|- style="text-align:center;" |
|||
|| Dienstgrad |
|||
|| [[General of the Army (Vereinigte Staaten)|General of the Army]]<sup>1</sup> |
|||
|| [[General]] |
|||
|| [[Generalleutnant|Lieutenant General]] |
|||
|| [[Generalmajor|Major General]] |
|||
|| [[Brigadegeneral|Brigadier General]] |
|||
|| [[Oberst|Colonel]] |
|||
|| [[Oberstleutnant|Lieutenant Colonel]] |
|||
|| [[Major]] |
|||
|| [[Hauptmann (Offizier)|Captain]] |
|||
|| [[Oberleutnant|First Lieutenant]] |
|||
|| [[Leutnant|Second Lieutenant]] |
|||
|- style="text-align:center;" |
|||
|| Abkürzung || GA/COM || GEN || LTG || MG || BG || COL || LTC || MAJ || CPT || 1LT || 2LT |
|||
|- style="text-align:center;" |
|||
|| [[NATO-Rangcode]] |
|||
|| OF-10 |
|||
|| OF-9 |
|||
|| OF-8 |
|||
|| OF-7 |
|||
|| OF-6 |
|||
|| OF-5 |
|||
|| OF-4 |
|||
|| OF-3 |
|||
|| OF-2 |
|||
|colspan="2"|OF-1 |
|||
|- |
|||
|colspan="12"|<small><sup>1</sup> Wird nur in Kriegszeiten mit Zustimmung des US-Kongresses verliehen.</small> |
|||
|} |
|||
==== Kommandostruktur und Informationsfluss ==== |
|||
Die ''Army'' beschaffte den Maschinengranatwerfer ''Mark 19'', der grundsätzlich ein Kleingranaten verschießendes [[Maschinengewehr]], erst [[1983]] in der technisch ausgereiften Version ''MOD 3'' und montierte ihn vor allem auf [[Humvee]]s. Durch seine Verwendung im Zweiten Golfkrieg und in Somalia wurde er auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. |
|||
Mit Einsetzen der ''[[Transformation (Militärwissenschaft)|Transformation]]'' wurde im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten eine neue Doktrin erarbeitet, die kämpfenden Einheiten untereinander und mit zur Verfügung stehenden Informationen, zum Beispiel von [[Nachrichtendienst]]en und [[Militärische Aufklärung|Aufklärung]] verbinden soll. Das Ergebnis war ''[[Network-Centric Warfare|Network Centric Warfare]]'', die totale Vernetzung aller am Kampf beteiligten Elemente. An einem praktischen Beispiel erklärt bedeutet dies, dass ein Geheimdienst nicht erst mit einem Kommando Kontakt aufnehmen muss, welches dann über mehrere Soldaten in der Hierarchie eine Ausschaltung eines Ziels anordnet, sondern dass alle Aufklärungseinheiten alle verfügbaren Informationen in eine von mehreren Stellen abrufbare Datenbank eingeben, worauf Einheiten eigenständig reagieren können. Faktisch bedeutet dies eine Annäherung an die [[Auftragstaktik]]. |
|||
=== Horizontale Führungsstruktur === |
|||
* [[M224 (Mörser)]] |
|||
Die Army ist in zwölf [[Major Commands der United States Army|Major Commands]] (deutsch: Oberkommanden) strukturiert. Diese übernehmen jeweils klar abgegrenzte Aufgaben und ergänzen sich gegenseitig. Sie unterscheiden sich in Heereskommanden und ''Army Service Component Commands'', das sind Kommandostellen, die den übergeordneten ''[[Unified Combatant Command]]s'' unterstehen. Es existieren neun ''Army Service Component Commands'', die sich in fünf regionale und drei funktionale Kommanden teilen. Die ''MAJCOMs'' sind zu unterscheiden von den ''Direct Reporting Units'' (deutsch: direkt unterstellte Einheiten), die zwar ebenfalls zu den hohen Kommandostrukturen zählen, jedoch nur auf der [[Division (Militär)|Divisionsebene]] angesiedelt sind und keinem ''Major Command'' unterstehen. Stattdessen sind diese Kommandostellen direkt dem ''[[Chief of Staff of the Army]]'' und seinem Hauptquartier unterstellt. |
|||
* [[M252 (Mörser)]] |
|||
* [[Molle West (Taktische-Kampfweste)]] |
|||
==== Army Service Component Commands ==== |
|||
====Waffen gegen gepanzerte Fahrzeuge==== |
|||
Die US Army ist vollständig in das System der ''[[Unified Combatant Command]]s'' (UCC) des [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten|US-Verteidigungsministeriums]] integriert. Die Heeresunterabteilungen der UCC heißen ''Army Service Component Commands'' (ASCC). Dementsprechend verfügt die US Army über fünf Regional- und vier Funktionalkommanden. Die Standorte der Kommandoeinrichtungen sind demgegenüber überwiegend dezentral und sind damit nicht notwendigerweise am selben Standort wie die UCC stationiert. |
|||
* [[TOW (Waffe)|TOW]]<br> |
|||
* [[FGM-148 Javelin]]<br> |
|||
; Regionalkommanden: |
|||
====Sonstiges==== |
|||
* [[Global Positioning System|GPS]] |
|||
* [[Joint Service Lightweight Integrated Suit Technology (JSLIST)]] (System zum Schutze des Soldaten vor der Kriegsführung mit [[Massenvernichtungswaffen]]) |
|||
* [[M40/42 (Gasmaske)]] |
|||
* [[M256 Chemical Agent Detector]] |
|||
[[Datei:Unified Combatant Commands map.svg|mini|Militärische Einteilung der Weltkarte durch die USA.]] |
|||
====Zukünftiges==== |
|||
* Als Vorbild für das [[Heer (Bundeswehr)|deutsche Heer]] gilt das ''[[Future Combat System]]'', das ''Soldat der Zukunft''-Konzept ist eine reduzierte Version. |
|||
* Panzerkonzepte zielen vor allem auf eine Reduzierung der Angriffsfläche. |
|||
* Der Irak dient zunehmend als Testgebiet für unbemannte, meist kleine Systeme am Boden. ([[Roboter]]) |
|||
Die ''ASCC''-Komponente des ''[[United States Southern Command|US Southern Command]]'' (SOUTHCOM) ist die [[Sixth United States Army|''United States Army South'' (USARSOUTH)]] Sie ist verantwortlich für sämtliche Aktivitäten des Heeres in [[Lateinamerika]] und in [[Fort Sam Houston]] stationiert. |
|||
=== Fahrzeuge === |
|||
Die [[Third United States Army|3. US-Armee]] fungiert als ''US Army Forces Central Command'' (USARCENT) und ist die bekannteste Regionalkomponente. Sie befehligte die Vorgängertruppe der ''[[Multi-National Force – Iraq|Multinational Force Iraq]]'' als ''[[Coalition Forces Land Component Command]]'' (CFLCC). Die 3. US-Armee ist auf dem Stützpunkt [[Fort McPherson (Georgia)|Fort McPherson]] im Bundesstaat [[Georgia]] stationiert. |
|||
Die ''US Army'' war die erste Armee der Welt, die voll durchmotorisiert war, was bedeutet, dass sie theoretisch all ihre Mitglieder gleichzeitig in ihren Fahrzeugen transportieren kann. Sie verfügt demnach auch über die größte Fahrzeug-pro-Mann-Quote der Welt, ein Wert, mit dem sich Aussagen über die Kampfkraft einer Streitkraft treffen lassen. |
|||
Die ''United States Army North'' (USARNORTH; ehemals [[Fifth United States Army|5. US-Armee]]) ist dem ''[[United States Northern Command|US Northern Command]]'' (NORTHCOM) unterstellt. Standort ist [[Fort Sam Houston]] im [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|US-Bundesstaat]] [[Texas]]. |
|||
==== Gepanzerte Fahrzeuge ==== |
|||
Die [[United States Army Pacific|''United States Army Pacific'' (USARPAC)]] ist in [[Fort Shafter]] auf [[Hawaii]] stationiert. Dort versieht sie ihren Dienst als Landkomponente des ''[[United States Pacific Command]]''. |
|||
[[Image:Abrams in formation.jpg|140px|thumb|M1-Kampfpanzer rollen in Formation durch die Wüste]] |
|||
Zwei ASCC haben die Besonderheit, Teilkommando der ''Unified Combatant Commands'' und gleichzeitig militärischer [[Großverband]] zu sein. |
|||
* 5.574 [[M1 Abrams]] (Kampfpanzer), davon knapp 3.800 noch in der [[A1]]-Version.<ref>Zahlen von [http://www.globaldefence.net/deutsch/nordamerika/usa/army.htm GlobalDefence.net]</ref> |
|||
Die [[Seventh United States Army|7. US-Armee]] fungiert als ''US Army Europe'' (USAREUR) und ist als Landkomponente des ''[[United States European Command|US European Command]]'' (USEUCOM) und ist in den [[Lucius D. Clay Barracks]] in [[Wiesbaden]] stationiert. |
|||
Der ''Abrams'' ersetzte in den [[1980er Jahre|achtziger Jahren]] den veralteten [[Patton (Panzer)|''Patton''-Panzer]] aus dem Vietnamkrieg in dessen Aufgabe als [[Kampfpanzer]]. Er gilt als zu den fortschrittlichsten Panzern der Welt gehörig und erfüllte seine Aufgaben bisher so zufriedenstellend, dass alle Bestrebungen, die Aufgaben von Panzern wieder auf mehrere Typen wie leichte und mittlere Panzer (z. B. den [http://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/m8-ags.htm XM8]) zu verteilen, im Sande verliefen. Im Laufe der Zeit wurde der ''Abrams weiterentwickelt und den Versionen der Marines angeglichen. |
|||
Die [[Eighth United States Army|8. US-Armee]] (EUSA) ist Teil der zuständigen Kommandostelle für alle US-Truppen in Südkorea, den ''[[United States Forces Korea|US Forces Korea]]'' (USFK) und in [[Yong Son]] (Yongsan Army Garrison) bei [[Seoul]] stationiert. Sie untersteht operativ dem Kommandeur des ''[[United States Pacific Command|US Pacific Command]]'', ist aber territorial an den Raum der [[korea]]nischen Halbinsel gekoppelt. Das bedeutet, dass der Kommandeur PACOM diese Streitkräfte nur dort einsetzen und [[Dislozierung|dislozieren]] darf. |
|||
* 6.800 [[M2 Bradley]] (gepanzerter Mannschaftstransporter) |
|||
; Funktionalkommanden: |
|||
Der ''Bradley'' ist mit seiner verbesserten Panzerung und Bewaffnung der Nachfolger des M113. Die M3-Version ist auf Aufklärungsmissionen ausgerichtet. |
|||
Das ''[[United States Army Forces Command|US Army Forces Command]]'' (FORSCOM) ist die US Army-Komponente des ''[[United States Joint Forces Command|US Joint Forces Command]]'' (USJFCOM) und in [[Fort McPherson (Georgia)|Fort McPherson]] stationiert. |
|||
* 20.000 [[M113]] (gepanzerter Mannschaftstransporter) |
|||
Das ''United States Army Space and Missile Defense Command'' (SMDC/ARSTRAT) ist Teil des ''[[United States Strategic Command|US Strategic Command]]'' (STRATCOM). Es ist in [[Arlington County]], Virginia, beheimatet. |
|||
Der M113 ist mitunter der erfolgreichste Truppentransporter des 20. Jahrhunderts, auch im [[Export]]. Seine hohen Stückzahlen bedingen seinen fortlaufenden Einsatz. |
|||
Das bei weitem bekannteste ASCC des Heeres, eine Teilkomponente des [[United States Special Operations Command]] (SOCOM), ist das ''[[United States Army Special Operations Command]]'' (USASOC), zu dem die ''[[United States Army Special Forces Command (Airborne)|Green Berets]]'', das ''[[United States Army Rangers|75th Army Ranger Regiment]]'' und das ''[[160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne)|160th SOAR]]'' gehören. Stützpunkt des USASOC ist [[Fort Bragg (North Carolina)|Fort Bragg]] in [[North Carolina]]. |
|||
* ~1000 [[MLRS]] (Mehrfach-Raketenwerfer-Artilleriesystem) |
|||
Das ''United States Army Military Surface Deployment and Distribution Command'' (SDDC) ist die Heereskomponente des ''[[United States Transportation Command|US Transportation Command]]'' (TRANSCOM) in Fort Eustis bei [[Newport News]] (Virginia). |
|||
Das Artilleriesystem mit der Typenbezeichnung M270 dient der punktgenauen Bekämpfung von gepanzerten Zielen, je nach Version in bis zu 70 Kilometern Entfernung. |
|||
==== Heereskommanden ==== |
|||
* [[M6 Linebacker]] (Flugabwehrpanzer) |
|||
Neben den ''Army Service Component Commands'' verfügt das Heer der USA über eigene Kommandobehörden und Koordinationsstellen, die den eigenen Bedürfnissen angepasst sind. Die anderen Teilstreitkräfte koordinieren deren Aufgaben in anderen Strukturen. Sie werden alle von [[Viersternegeneral|Vier-Sterne-Generälen]] kommandiert und sind wie die UCC auf [[Heeresgruppe]]<nowiki />nebene beziehungsweise Oberkommandoebene angesiedelt. |
|||
Das ''[[United States Army Materiel Command]]'' (AMC) koordiniert die Beschaffung, Bereitstellung und Versorgung von Heereseinheiten mit Material, Waffen und Nachschub aller Art. Es ist in Fort Belvoir, Virginia, angesiedelt. |
|||
Der ''Linebacker'' basiert auf dem ''Bradley''-Programm und dient der Bekämpfung von Flugobjekten im Nahbereich. Panzerangriffen gegenüber ist er jedoch sehr verwundbar. |
|||
Für die Entwicklung neuer Strategien, Taktiken und Doktrinen ist das ''[[United States Army Training and Doctrine Command|US Army Training and Doctrine Command]]'' (TRADOC) zuständig. Weiterhin steuert und überwacht es die Aus- und Weiterbildung im Heer. Das TRADOC ist seit 1973 in [[Fort Monroe]], Virginia, untergebracht. |
|||
* [[M120 (Mörserfahrzeug)]] |
|||
Das ''[[United States Army Forces Command]]'' (FORSCOM) ist die größte Kommandoeinrichtung des Heeres. Sein Kommandeur stellt in Personalunion den Kommandeur der ''US Army North''. FORSCOM verfügt über eine breite Aufgabenpalette, da es den Auftrag hat, in möglichst kurzer Zeit kampfbereite Verbände bereitzustellen. Daher sind in der Nähe seines Standortes Fort McPherson in Georgia Kommandoeinrichtungen der ''Reserve'' und der ''National Guard'' untergebracht, die mit der Aktivierung von Reserveverbänden beauftragt sind. |
|||
====Artillerie==== |
|||
==== Direct Reporting Units ==== |
|||
[[Image:M109A6 Paladin 155mm self-propelled howitzer.jpg|140px|thumb|Panzerhaubitze M109 ''Paladin'']] |
|||
''Direct Reporting Units'' sind Oberkommanden auf Divisionsebene und unterstehen nicht den ''Major Commands'', sondern sind direkt dem Generalstab der Army unterstellt. |
|||
Das ''[[United States Army Intelligence and Security Command|US Army Intelligence and Security Command]]'' steuert die vielfältigen nachrichtendienstlichen Aktivitäten der Army. Zusammen mit ähnlichen Oberkommanden ist INSCOM im ''[[Central Security Service]]'', einer kryptographischen Abteilung der NSA, integriert. Standort ist Fort Belvoir im Bundesstaat Virginia. |
|||
* 2568 [[Panzerhaubitze M109|M109 ''Paladin'']]<br> |
|||
Für die Strafverfolgung innerhalb der Teilstreitkraft ist das ''[[United States Army Criminal Investigation Command|US Army Criminal Investigation Command]]'' zuständig. ''Criminal Investigation Command'' (CIC) ähnelt in seiner Funktion dem [[Naval Criminal Investigative Service|NCIS]] der Marine und ist ebenfalls in Fort Belvoir, Virginia, beheimatet. |
|||
Die ''Paladin'' ist das Standardsystem der ''Army'' für Entfernungen bis zu 25 km. Mithilfe einiger [[Kampwertsteigerung]]en bis zur neuesten Version A6 konnte sie bereits seit den [[1950er Jahre|fünfziger Jahren]] im Dienst verbleiben. |
|||
Das Pionierkorps des Heeres mit Sitz in Washington D.C. ist das ''[[United States Army Corps of Engineers|US Army Corps of Engineers]]'' (USACE). Es ist stark in den Zivilschutz in den Vereinigten Staaten integriert. Neben seinen vorrangig militärischen Aufgaben wie der Errichtung und Wartung militärischer Einrichtungen baut und inspiziert das ''Corps of Engineers'' Brücken, Straßen und Staudämme in allen Landesteilen der Vereinigten Staaten. Dazu ist es in neun regionale Untergliederungen eingeteilt, von denen eine im Jahre 2005 speziell für den Auslandseinsatz im Nahen Osten aufgestellt wurde. |
|||
* 260 [[M110 (Waffe)|Selbsfahrlafette M110]] |
|||
Diverse medizinische Kommanden sind im ''US Army Medical Command'' (MEDCOM) zusammengefasst. Es betreut und befehligt die diversen Untergliederungen für gewöhnliche medizinische Versorgung (US Army Medical Corps), für gravierende medizinische Erkrankungen (US Army Medical Specialist Corps), für Dentalversorgung (US Army Dental Corps), das Veterinärkorps (US Army Veterinary Corps), das Krankenpflegerkorps ([[United States Army Nurse Corps|US Army Nurse Corps]]) sowie das Korps für den Sanitätsdienst (US Army Medical Service Corps). Das Hauptquartier befindet sich in [[Fort Sam Houston]], Texas. |
|||
Nach und nach wird die M110, die Selbstfahrvariante der der bereits im Zweiten Weltkrieg entwickelten M115, außer Dienst gestellt. Sie feuert bis zu 17 Kilometer weit und war lange Hauptwaffe der amerikanischen Artillerie. |
|||
==== Waffengattungen ==== |
|||
* [[M102 (Haubitze)]] |
|||
Neben der hierarchischen Struktur existiert in der US Army eine Gliederung nach Waffengattungen, die drei Kategorien umfasst. Sie tragen zumeist die Bezeichnung ''Corps'', was in diesem Fall als Sammelbegriff und nicht als ordnender Begriff dient. Im Folgenden werden Beispiele angegeben: |
|||
* [[M119]] |
|||
* [[M198]] |
|||
# Bewaffnete Einheiten/''Combat Arms'': [[Infanterie]], [[Panzer]] (in der Army-Struktur integriert in die Infanteriedivisionen), [[Artillerie]], [[United States Army Special Operations Command|Special Operations Forces]] |
|||
Zusammengezählt gibt es knapp 2.000 M102, M119 und M198. |
|||
# Kampfunterstützungseinheiten/''Combat Support Arms'': [[Militärpolizei|Military Police Corps]], [[US Army Signal Corps]] |
|||
# Versorgungseinheiten/''Combat Service Support'': ''[[Judge Advocate General’s Corps]]'', [[Finance Corps|Finanzdienstleistungseinheiten]], [[Sanitätsdienst der Streitkräfte der Vereinigten Staaten|Nurse Corps]] |
|||
=== Auslandseinsätze und -stationierungen === |
|||
==== Flugabwehr ==== |
|||
[[Datei:Global Commitments of the United States Army.jpg|mini|Größte Truppenstationierung des Heeres weltweit (Stand: Januar 2007)]] |
|||
* [[MIM-104 Patriot]] |
|||
* [[M1097 Avenger]] |
|||
Die US Army unterhält Stützpunkte in aller Welt. Im Jahre 2005 waren 335.590 Soldaten des gesamten Heeres in 120 Ländern der Welt stationiert,<ref>''Army Financial Management: [http://asafm.army.mil/Default.aspx?aspxerrorpath=/budget/fybm/fy05/Default.aspx FY05 Budget Summary].'' S. 17, abgerufen am 8. April 2008.</ref> davon waren 215.000 auf Dienstreisen oder im Ausland eingesetzt. Die größten Kontingente der aktiven Einheiten sind (Dez. 2011; Zahlen gerundet):<ref>''Statistical Information Analysis Division'': {{Webarchiv |url=http://siadapp.dmdc.osd.mil/personnel/MILITARY/history/hst1112.pdf |text=''Active Duty Military Personnel Strengths By Regional Area And By Country (309A)'' |wayback=20121019001123}} (engl., PDF; 54 kB), 31. Dezember 2011, abgerufen am 17. Oktober 2012.</ref> |
|||
==== Transport- und Versorgungsfahrzeuge ==== |
|||
* ''Operation Enduring Freedom'': 68.100 Soldaten |
|||
[[Image:Patriot launch unit.jpg|140px|thumb|Feuerbereite ''Patriot'']] |
|||
* ''Operation New Dawn'' (Irak): 18.400 Soldaten (inkl. Reservisten/Nationalgarde) |
|||
* [[Heavy Expandable Multipurpose Tactical Truck]] (HEMTT) |
|||
* 90.000 [[HMMWV]] alias Humvee (High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle) |
|||
* [[Dodge W 200]] M 880 Series |
|||
* [[5-Ton-Truck]] |
|||
* [[CUCV]] |
|||
* [[M1070]] |
|||
* [[Palletized Load System]]/PLS |
|||
Die größten dauerhaften Auslandskontingente sind wie folgt verteilt: |
|||
====Andere Fahrzeuge==== |
|||
* Europa: 42.000 Soldaten, davon 38.000 auf deutschem, 3.200 auf italienischem, 340 auf britischem und 173 auf niederländischem Territorium |
|||
* [[M88 Hercules]] |
|||
* Ostasien: Südkorea: nicht angegeben, Japan: 2.500 Soldaten |
|||
* 113 [[Fuchs (Panzer)|M93 Fox-Spürpanzer]] |
|||
* ''[[Third United States Army|CENTCOM]]''-Gebiet, mit Ausnahme der beiden Großeinsätze: 770 Soldaten, größtenteils in Katar, Ägypten und Saudi-Arabien |
|||
* 2.131 [[Stryker]] (bis [[2008]], z. Z. ~100) (Radpanzer mit verschiedenen Aufgaben) |
|||
Das europäische [[Hauptquartier]] der US Army ([[Seventh United States Army|''US Army Europe'', USAREUR]]) ist in der Clay Kaserne in [[Wiesbaden]],<ref>[http://www.eur.army.mil/organization/headquarters/ eur.army.mil]</ref> deren übergeordnete Kommandoeinheit ist das ''[[United States European Command|US European Command]]'' (USEUCOM) in [[Stuttgart]]. Die Stationierung in Stuttgart hat sich in vielerlei Hinsicht als vorteilhaft erwiesen, wodurch sie trotz aller Standortschließungen der letzten Jahre bestehen bleibt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dior.whs.mil/mmid/military/ms8.pdf |text=Chronologisches Diagram der Entwicklung der Truppenstärke der ''Army'' |wayback=20041022035201}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.intel-dump.com/archives/archive_2003_06_08-2003_06_14.shtml |text=Pentagon Moves Forward With Major Troop Redeployments |wayback=20080212212630}} ''Despite the restrictions, some German facilities have proved so useful that they will be retained. […] The U.S. European Command, based in Stuttgart, also isn’t likely to move.'' dt.: Trotz der Einschränkungen haben sich einige Einrichtungen in Deutschland als so hilfreich erwiesen, dass sie erhalten bleiben werden. […] Es ist unwahrscheinlich, dass das ''US European Command'' abgezogen wird.</ref> |
|||
Die Einführung des ''Stryker'' war die erste Beschaffung eines neuen Radpanzers seit der des ''Bradley'' und darüber hinaus eine der kontroversesten in der Geschichte der US-Armee überhaupt. Sie entzündete die Grundsatzdebatte innerhalb des amerikanischen Offizierskorps zwischen Befürwortern von Ketten- und denen von Radfahrzeugen neu, die bereits in der Vergangenheit immer wieder in den Fokus geraten ist. Als Grund dafür erwiesen sich viele Mängel und Probleme mit dem neuen Fahrzeug, z. B. die zu schwache Panzerung. Dennoch hält die Army mangels Alternative an ihren Planungen fest, bis [[2020]] zwischen sechs und acht ''Stryker''-[[Brigade]]n aufzubauen.<ref>[http://www.army.mil/professionalwriting/volumes/volume2/november_2004/11_04_1.html ''The Army plans to field at least six Stryker brigades, possibly more.'' - „Die ''Army'' plant, mindestens sechs ''Stryker''-Brigaden in Dienst zu stellen, möglicherweise noch mehr“.]</ref> |
|||
== Rekrutierung und Ausbildung == |
|||
===Fluggerät=== |
|||
=== Rekrutierung === |
|||
Da die militärische Luftfahrt bis zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg nur eine untergeordnete Rolle spielte, unterstand sie bis dahin der ''US Army'', genauer gesagt seit 1926 dem ''US Army Air Corps''. |
|||
Die US Army unterhält weltweit Rekrutierungsstellen, neben denjenigen in den USA weitere in [[Japan]], [[Korea]], [[Europa]] sowie auf [[Guam]] und [[Samoa]]. Die juristischen Voraussetzungen für die Einstellung von [[Mannschaftsdienstgrad]]en sind die US-amerikanische [[Staatsbürgerschaft]] oder eine dauerhafte [[United States Permanent Resident Card|Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis]] bei voller Gesundheit und einer guten körperlichen Verfassung. Der Rekrut darf das Alter von 34 Jahren nicht überschritten haben (39 Jahre für die Reserve) und muss einen guten Leumund vorweisen („[…] ''to be in good moral standing/to be of good moral character'' […]“). Bei vorliegenden Straftaten wird über den Einzelfall entschieden. Früher zeigte sich die Army nicht so tolerant gegenüber Vorstrafen wie die übrigen [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Streitkräfte]]. Das Mindestalter beträgt 17 Jahre, bis 18 ist die Einwilligung der Eltern erforderlich. |
|||
Am [[20. Juni]] [[1941]] entstand aus dem Air Corps die [[US Army Air Forces]] (USAAF), die [[1943]] den anderen [[Teilstreitkräfte]]n gleichgestellt wurde. Erst die Gründung der [[United States Air Force|US Air Force]] [[1947]] trennte die militärische Luftfahrt endgültig von der Army. Deswegen besaß die ''US Army'' bis dahin nur ein sehr kleines Luftkampfkontingent. Des Weiteren erging in diversen Abkommen der amerikanischen Teilstreitkräfte untereinander ein Verbot an die ''US Army'', überhaupt die Planung solcher Fluggeräte anzugehen. |
|||
Die US Army betreibt diverse Programme, die einem potenziellen Rekruten den Einstieg erleichtern sollen, wie zum Beispiel das „Buddy Program“, bei dem zwei befreundete Personen, die wegen der Zuteilung und Unterbringung gleichen Geschlechts sein müssen, zur selben Rekrutierungsbrigade gelangen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich bis zur Erlangung eines Schul- oder akademischen Abschlusses zurückstellen zu lassen. Je nach Qualifikation werden Universitätsabsolventen bevorzugt damit geworben, mit einem höheren Dienstgrad sowie mit einer Einstiegsprämie von [[United States Dollar|$]] 20.000 (umgerechnet knapp [[Euro|€]] 16.400) eingestellt zu werden.<ref>„Zur Anwerbung von sehr schwer zu bekommendem Fachpersonal dienen Verpflichtungsanreize. Die Army offeriert für diese Funktionen einen Bonus von bis zu US$ 20.000 (etwa € 16.400)“. Dohr, Siegfried: [http://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=365 Das Personalstatut der US Army], in: [[Truppendienst (Zeitschrift)|''Truppendienst'']], Folge 285, Ausgabe 4/2005, abgerufen am 6. April 2008.</ref> |
|||
Zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Abkommen war die militärische Nutzung von [[Hubschrauber]]n noch nicht abzusehen. Im Vertragswerk ist von ''„[[Starrflügelflugzeug]]en“'' (Zitat engl: ''fixed-wing aircraft'') die Rede. Diese Vertragslücke nutzten sowohl die ''US Army'' als auch das [[United States Marine Corps|US Marine Corps]] aus, das sonst Kampfflugzeuge nur auf den Schiffen der [[United States Navy|US Navy]] nutzen durfte, zur Anschaffung militärischer Hubschrauber aller Art. Im Gegensatz zum Marine Corps darf sich die Army aber z. B. aus dem gleichen Grund nicht den [[V-22 Osprey|''Osprey'']] beschaffen, da dieser wegen seiner [[Kipprotor]]en auch als Flugzeug gilt. |
|||
Unter Kritik geraten häufig die offensiven Anwerbemethoden der Army-Rekrutierungsbüros. Die Palette reicht dabei vom Unterrichts- und Vorlesungsbesuch über gezieltes [[Ethno-Marketing]] hin zum „[[Cold Call]]“, dem überraschenden Werbeanruf der Zielperson. Dabei wird der Army die Ausnutzung des meist geringen Einkommens oder der Perspektivlosigkeit der Zielpersonen und -[[Zielgruppe|gruppen]] sowie die Verschleierung des Berufsrisikos vorgeworfen. Die Army und Befürworter dieser Praktiken führen hingegen die Eigenverantwortung der Zielpersonen an. |
|||
==== Hubschrauber/Helikopter ==== |
|||
Die Army, die bis zur Indienststellung des ''Black Hawk'' die meisten ihrer [[Hubschrauber]]typen nach [[Indianer]]stämmen benannte, setzt militärische Hubschrauber aller Art ein. Sie dienen vor allem der Luftunterstützung anderer [[Waffengattung]]en. |
|||
Auch [[Computerspiel]]e ([[Werbespiel]]e) werden zu Rekrutierungszwecken eingesetzt. Inzwischen werden sie auch extra für die Army entwickelt ''(siehe Abschnitt [[#Computerspiele|Computerspiele]])''. |
|||
[[Image:AH-64 Apache.jpg|thumb|200px|Testflug des AH-64 ''Apache'']] |
|||
Bürgerrechtsbewegungen, Studenten und [[Politische Linke|linksgerichtete Gruppierungen]] äußern sich kritisch über die Drohung der Army, allen Schulen und Universitäten Fördermittel des Bundes entziehen zu lassen, sollten diese den Rekrutierern den Zugang zu den Lehrsälen verweigern.<ref>[http://www.usatoday.com/news/washington/2005-12-04-scotus-recruiting_x.htm Laufende Klage gegen die Praxis] (englisch).</ref> Die Rechtsgrundlage dieser Praxis ist Sektion 9528<ref>Quelle: [http://www.ed.gov/policy/elsec/leg/esea02/pg112.html#sec9528 Website] des Bildungsministeriums der Vereinigten Staaten, abgerufen am 22. Februar 2008.</ref> des ''[[No Child Left Behind Act]]''. |
|||
* 580 [[AH-64 Apache|AH-64 ''Apache'']] (Kampfhubschrauber) |
|||
Das Übertreten der [[Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko|Grenze zu Mexiko]] durch ein Werbeteam der Army im Mai 2005 verursachte einen [[Diplomatie|diplomatischen]] Zwischenfall mit [[Mexiko]]. Der Direktor der Schule wies die Werber ab und protestierte direkt in [[Washington, D.C.|Washington]].<ref>[https://www.heise.de/tp/features/Das-flambierte-Subjekt-3403571.html Bericht über die vielfältigen Werbemethoden der Army]</ref> |
|||
Der ''Apache''-Angriffshubschrauber ersetzte nach dem Vietnamkrieg die Angriffsversion des [[UH-1|''Huey'']] sowie zum Großteil auch den AH-1. |
|||
Während der Zeit des Einsatzes im Irak und in Afghanistan erfuhr die Army einen massiven Rekrutenrückgang, der sie wegen ihrer direkten Konfrontation mit ihren Gegnern von allen Streitkräften am stärksten betraf. Kongressberichten zufolge verlief die Personalrekrutierung ungefähr seit 2006 zwar erfolgreich, vor einer sinkenden Qualität der Bewerber und vor einer möglichen Kostenexplosion wurde jedoch weiterhin gewarnt.<ref>Stephen Daggett et al.: [http://www.fas.org/sgp/crs/natsec/2009dodbud.pdf ''FY2009 Defense Budget: Issues for Congress''] (PDF; 552 kB), S. 37ff., 11. Februar 2008, abgerufen am 6. September 2008.</ref> Aufgrund der Verluste im Irak und Afghanistan und der damit einhergehenden Probleme, Rekruten zu werben, wurde entgegen der früheren Praxis vermehrt auf Vorbestrafte und Kriminelle gesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-militaer-army-und-marines-verpflichten-verstaerkt-kriminelle-a-548868.html |titel=US-Militär: Army und Marines verpflichten verstärkt Kriminelle |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2008-04-22 |abruf=2015-02-27}}</ref> Bei der Army war laut Presseberichten deren Anteil um ein Viertel gestiegen (2006: 8.129, 2008: 10.258). Bedingt durch die Auswirkungen der [[Finanzkrise ab 2007|Finanzkrise]] und in deren Folge dem Anstieg an Bewerbern bei der Army, haben sich die Anforderungen an die Rekruten mittlerweile aber wieder deutlich erhöht.<ref>[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/04/18/AR2009041801992.html?hpid=topnews?xid=rss-page Army More Selective as Economy Lags]</ref> |
|||
* 16 [[AH-1 Cobra|AH-1 ''Cobra'']] (Kampfhubschrauber) |
|||
Die gesetzlichen Vorschriften gewähren der Army die Möglichkeit, einen begrenzten Anteil (bis zu 35 %) von Rekruten ohne [[Highschool|High-School]]-Abschluss aufzunehmen,<ref>''[[United States Code]]:'' ''[http://www.law.cornell.edu/uscode/10/usc_sec_10_00003262----000-.html Title 10, Subtitle B, PART II, CHAPTER 333, § 3262]'' (engl.) – aufgerufen am 8. April 2008.</ref> sofern die übrigen persönlichen Voraussetzungen erfüllt werden. Der tatsächliche Anteil liegt jedoch weit darunter. |
|||
Bis auf eine [[Brigade]] verwendet nur noch die Reserve die übrigen 341 ''Cobra''-Angriffshubschrauber. |
|||
=== Ausbildung === |
|||
* 54 [[Hughes MH-6|MH-6 ''Little Bird'']] (wird nur vom [[160th SOAR|160th Special Operations Aviation Regiment (160th ''SOAR'')]] eingesetzt) |
|||
[[Datei:Map of the US Army Recruiting Commands.gif|mini|Karte der Rekruten-Einzugsbereiche mit den Wappen der Rekrutierungskommanden. Die Zahlen in den Distrikten stimmen ''nicht'' mit der Nummer der Brigade überein, sondern dienen der Aufzählung]] |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- |
|||
! style="background:#DADADA;"| Herkunft des Rekruten |
|||
! style="background:#DADADA;"| Ausbildungsort des Rekruten |
|||
! style="background:#DADADA;"| Name der ausbildenden Einheit |
|||
|- |
|||
| Nordöstliche USA |
|||
| [[Fort George G. Meade]], [[Maryland]] |
|||
| 1st Recruitment Brigade |
|||
|- |
|||
| Südöstliche USA |
|||
| [[Forest Park (Georgia)|Forest Park]], [[Georgia]] |
|||
| 2nd Recruitment Brigade |
|||
|- |
|||
| Südliche USA und Mittlerer Westen |
|||
| [[San Antonio]], [[Texas]] |
|||
| 5th Recruiting Brigade |
|||
|- |
|||
| Nördliche USA |
|||
| [[Fort Knox]], [[Kentucky]] |
|||
| 3rd Recruiting Brigade |
|||
|- |
|||
| Westliche USA |
|||
| [[Las Vegas]], [[Nevada]] (ab inklusive [[Montana]], [[Wyoming]], [[Colorado]] und [[New Mexico]] westwärts) |
|||
| 6th Recruiting Brigade |
|||
|} |
|||
Im Zuge der [[Rationalisierung (Ökonomie)|Rationalisierung]]<nowiki />smaßnahmen Anfang der 1990er Jahre wurde die ''4th Recruitment Brigade'', die ihren Sitz in [[Fort Sheridan]], [[Illinois]], hatte, im Jahre 1992 aufgelöst. Ihre Ausbildungsbataillone wurden den 2. und 5. Rekrutierungsbrigaden zugewiesen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.usarec.army.mil/3rdbde/Hqs/HQHistory.html |text=Auflösung der ''4th RB'' |wayback=20080622195848}}</ref> Insgesamt gibt es je nach Jahrgang zwischen 40 und 43 Ausbildungsbataillone. |
|||
* 553 [[CH-47 Chinook|CH-47 ''Chinook'']] (Truppen- und Materialtransporter) |
|||
Rekruten von außerhalb der USA werden der 1st Recruitment Brigade zugerechnet. |
|||
Dieser Hubschrauber versieht seit den [[1960er Jahre|sechziger Jahren]] seinen Dienst in verschiedenen Versionen und Rollen. Bisher sind alle Versuche, allmählichen Ersatz zu finden, gescheitert. Im Gegensatz dazu wird die neueste Version Ende [[2006]] in Produktion gehen, 253 ältere Modelle werden auf deren Stand nachgerüstet. Anvisiert ist eine Dienstzeit bis [[2030]]. |
|||
[[Datei:Army Bayonet Training.jpg|mini|[[Bajonett]]-Training während der Grundausbildung]] |
|||
* über 1000 [[Sikorsky UH-60|UH-60L ''Black Hawk'']] (alle Ausführungen zusammengezählt) |
|||
Die [[Grundausbildung in der United States Army|Grundausbildung]], ''basic training'' genannt, dauert neun Wochen. Der genaue Ablauf ist der Webseite der US Army<ref>{{Webarchiv |url=http://www.army.com/enlist/basic_training.html |text=Grundausbildungsverlauf auf der Website der US Army |wayback=20060715005105}}</ref> zu entnehmen. |
|||
[[Image:Kiowa over Baghdad.jpg|thumb|200px|Ein OH-58 ''Kiowa'' über Bagdad]] |
|||
Im Jahr 1994 wurde die Geschlechtertrennung bei der Ausbildung aufgehoben. 1996 ereignete sich auf der Aberdeen Proving Ground in Maryland ein Vorfall, bei dem mehrere weibliche Rekruten Ausbilder beschuldigten, sie im Zuge ihrer Ausbildung [[Sexuelle Nötigung|sexuell genötigt]] zu haben.<ref>{{Webarchiv |url=http://edition.cnn.com/US/9611/21/congress.army.scandal/ |text=''House members to visit Aberdeen Proving Ground'' |wayback=20080116004246}} – Mitarbeiter des Weißen Hauses beginnen Untersuchung auf der ''Aberdeen Proving Ground''.</ref> Sie behaupteten, dass die Ausbilder ihre noch bestehende Unsicherheit, was die Army anbelangte, ausgenutzt hätten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.pbs.org/newshour/bb/military/army_12-26.html |text=Improper Conduct December 26, 1996 |wayback=20140103155013}} […] and, therefore, a lot of people keep it in. – […] und deswegen behalten es viele für sich.</ref> Daraufhin ging eine Welle von ähnlichen Beschwerden ein. Überlegungen, die Ausbildung wieder nach Geschlechtern zu trennen, entgegnete die Army mit einer umfassenden Untersuchung auf 30 ihrer Einrichtungen weltweit.<ref>{{Webarchiv |url=http://edition.cnn.com/US/9611/11/army.sex.2/index.html |text=''Army widens sexual harassment investigation'' – Army weitet Untersuchung zu sexuellen Missbräuchen aus |wayback=20080226015243}}</ref> |
|||
Der ''Black Hawk'' wurde entwickelt, um die schon im [[Vietnamkrieg]] extrem gefährdete Transportversion des [[UH-1|UH-1 ''Huey'']] sowie den [[Sikorsky S-58|S-58 ''Choctaw'']] zu ersetzen. Von ihm gibt es auch eine Angriffsversion, den [[AH-60|AH-60 ''Direct Action Penentrator'']], die aber eher als Nebenprodukt der Baureihe denn als geplante Version zu sehen ist. |
|||
Der Sonntag war in Ausbildungseinheiten bis Januar 2004 ein Tag, an dem die Ausbildung – an den anderen Tagen gemessen – nur begrenzt durchgeführt wurde. Im Januar 2004 wurde das Niveau des Sonntagstrainings dem während der Woche üblichen Niveau angeglichen. Grund hierfür war die Absicht, den Herausforderungen im Irak und in Afghanistan besser gerecht zu werden, ohne die Grundausbildung verlängern zu müssen. Der Häuserkampf sowie die Reaktion auf diverse [[Guerilla]]-Taktiken wurden in das Trainingsprogramm aufgenommen.<ref>[http://www.usatoday.com/news/nation/2004-01-06-army-training_x.htm ''Army updates training'', USA Today vom 6. Januar 2004]</ref> |
|||
* 560 [[Bell OH-58 Kiowa|OH-58 ''Kiowa'']] |
|||
=== Manöver und Truppenübungen === |
|||
Es gibt neben der Aufklärungs- auch eine Angriffsversion des ''Kiowa'', die ''Kiowa Warrior'' heißt. Im [[Dritter Golfkrieg|Irak-Krieg]] schnitt der kleine und wendige Hubschrauber im urbanen Kampf vor allem im Vergleich zum größeren ''Apache'' besser ab, je niedriger die Flughöhe war. Daher wurde über die Anschaffung eines größeren Kontingents der Angriffsversion nachgedacht. Er eignet sich für diese Aufgabe besser, da der ''Apache'' für urbanes [[Terrain]] zu große Wendekreise hat und zu empfindlich gegen nah abgeschossene [[Luftabwehrrakete]]n und andere Munition ist. |
|||
[[Datei:US Army soldiers during maneuver practice.jpg|mini|Soldaten während einer Übung in [[Südkorea]] im April 2007]] |
|||
Alle Einheiten der US Army sind zur Durchführung regelmäßiger Übungen verpflichtet, die theoretisch überall, überwiegend jedoch auf armeeeigenem Gelände stattfinden, mit dem der Großteil der Einheit nicht vertraut ist. Zentrale Manövergebiete werden regelmäßig genutzt, wie das ''[[Joint Readiness Training Center]]'' (JRTC) in [[Fort Johnson]], [[Louisiana]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.jrtc-polk.army.mil/ |text=Website des JRTC |wayback=20110724202911}}</ref> und das ''[[National Training Center]]'' (NTC) in [[Fort Irwin]], [[Kalifornien]], dem modernsten Übungszentrum für Panzerkampf der Welt. |
|||
In Europa stehen die Truppenübungsplätze [[Truppenübungsplatz Grafenwöhr|Grafenwöhr]] für die Ausbildung mit scharfer Munition im Joint Multinational Training Center (JMTC) und in [[Truppenübungsplatz Hohenfels|Hohenfels]] zum Feindmanövertraining im ''Joint Multinational Readiness Center'' (JMRC) zur Verfügung. |
|||
==Geschichte== |
|||
''Hauptartikel: [[Geschichte der US Army]]'' |
|||
===Vorgeschichte=== |
|||
Die Geschichte der ''US Army'' verläuft parallel zu der der [[Geschichte der USA|USA]]. Bereits in der frühesten Kolonialzeit in der [[Neue Welt|Neuen Welt]] gab es Soldaten. |
|||
Daneben werden jährliche regionale Manöver durchgeführt, bei der vornehmlich die einzelnen [[Division (Militär)|Divisionen]], die in Deutschland stationiert sind, gegeneinander antreten. Diese wurden bis 1989 im sehr großen Rahmen abgehalten und nannten sich bis dahin [[Return of Forces to Germany]] ''(REFORGER)''. Damals wurden ganze Divisionen aus den USA zur fiktiven Unterstützung gegen den Feind eingeflogen. So wurden zur Verstärkung des damaligen [[V Corps (Vereinigte Staaten)|V. Korps]] der US Army (stationiert in [[Frankfurt am Main]]) mit der [[3rd Armored Division (Vereinigte Staaten)|3. US-Panzer-]] und der [[8th Infantry Division (Vereinigte Staaten)|8. US-Infanteriedivision]] die [[2nd Armoured Division (Vereinigte Staaten)|2. US-Panzerdivision]] eingeflogen. Bei dieser Großübung simulierte das [[VII Corps (Vereinigte Staaten)|VII. Korps]] (stationiert in [[Stuttgart]]) mit der [[1st Armored Division (Vereinigte Staaten)|1. US-Panzer-]] und der [[3rd Infantry Division (Vereinigte Staaten)|3. US-Infanteriedivision]], das von der [[1st Infantry Division (Vereinigte Staaten)|1. US-Infanteriedivision]] unterstützt wurde, die Truppen des [[Warschauer Pakt]]es. Mit diesen umfangreichen Manövern wollte die [[Bundesregierung (Vereinigte Staaten)|US-Regierung]] ihre Entschlossenheit zur Unterstützung des [[NATO]]-Partners Deutschland im Falle eines [[Sowjetunion|sowjetischen]] Angriffs demonstrieren. |
|||
Auf diese Zeit geht auch das Wort ''„[[Ranger]]“'' zurück, denn zur Zeit der [[Indianerkriege]] (ab ca. [[1622]]) gab es [[Berufssoldat]]en, die die Truppenbewegungen der Indianer von Beobachtungsposten und [[Fort]]s aus beobachten sollten (von engl. ''to range'', zu dt. hier etwa: ''sich erstrecken'', aber auch ''vermessen'').<ref>[http://www.usmountainranger.org/news/history.htm ''In the fledgling years of Colonial America, the colonist found themselves in a strange new land that to them seemed vast, overwhelming, uncharted and unknown. These early Americans chose the bravest of their numbers to “Range” out into the new frontier and explore, map and report what they found. These were the first Rangers.'' dt.: In den jungen Jahren des kolonialen Amerika fanden sich die Siedler in einem fremden neuen Land wieder, das ihnen weit, überwältigend, unerkundet und unbekannt erschien. Diese frühen Amerikaner wählten die mutigsten unter ihnen aus, um die neue Grenze zu überschreiten ("ausrangieren") und das Land zu erforschen, vermessen und von Entdeckungen zu berichten] (Zweiter Abschnitt)</ref> Auch die Funktion der heutigen [[United States Army Rangers|US Army Rangers]] erklärt sich durch dieses Wort, denn in offensiven Einsätzen sollten die ''Rangers'' als schnelle Aufklärer dienen und [[Scharmützel]] anzetteln, ähnlich wie die heutige Truppe vor allem schnell sein und als Vorhut dienen soll. |
|||
== Ausrüstung == |
|||
[[1747]] gründete die [[Liste der britischen Monarchen|Englische Krone]] die erste stehende Einheit auf US-amerikanischem Boden: díe ''„His Majesty’s first Independent Company of American Rangers“'' bestand ausschließlich aus Männern aus den Kolonien.<ref>[http://www.tekawiz.com/1stRanger.html Quelle zu His Majesty’s first Independent Company of American Rangers]</ref> Aus ihren Einsätzen lernte diese Einheit schnell von den Franzosen und von den [[Taktik]]en der [[Indianer]], wie z. B. den [[Hinterhalt]] oder der Kampf im Wald, denn diese waren zuvor nicht gebräuchlich. Sie kämpften in ihrer Heimat auch im [[Siebenjähriger Krieg|Krieg gegen die Franzosen]]. |
|||
[[Datei:SigP320FullSize.jpg|mini|[[SIG Sauer P320]] (US-Bezeichnung M17), seit 2018 Ordonnanzpistole der US-Streitkräfte]] |
|||
[[Datei:M16a4lh6.jpg|mini|M16A4 mit montiertem Zielfernrohr]] |
|||
[[Datei:Shotgun.jpg|mini|Soldat der [[1st Infantry Division (Vereinigte Staaten)|1. US-Infanteriedivision]] mit einer [[Flinte]] vom Typ [[Mossberg 500|Mossberg 590]]]] |
|||
[[Datei:M82rifle.jpg|mini|[[Anti-Materiel Rifle]] [[Barrett M82]]A1 ''(Light Fifty)'']] |
|||
[[Datei:M249Afghanistan20005.jpg|mini|Heeressoldat mit [[M249]] SAW in Afghanistan, 2005]] |
|||
[[Datei:Mortar firing Iraq.jpg|mini|[[M120 (Mörser)|M120]] 120-mm-[[Mörser (Geschütz)|Mörser]]]] |
|||
Häufigen Bekundungen und interner Doktrin gemäß stützt sich die Kampfkraft der US Army auf einen bestmöglich ausgerüsteten und ausgebildeten Soldaten. Deswegen konzentriert sie sich wie keine andere Teilstreitkraft der Welt auf technische, moralische und natürliche Verbesserungen am individuellen Soldaten. Diese Entwicklung hat jedoch die Kriegführung der US Army stetig und überproportional verteuert. |
|||
===Gründung=== |
|||
''Siehe auch: [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg]]'' |
|||
Die Überzeugung, dass ''small wars'' im 21. Jahrhundert dominierend sein werden, spiegelt sich in der Waffenentwicklung für das Heer der USA wider. Bereits während der Transformation setzte das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten in der Rüstungsindustrie einen Wettbewerb in Gang, deren Ergebnis die Kriegführung am Boden vor allem in technischer Hinsicht vernetzen und beschleunigen soll. Für diesen Einsatzzweck konzipierte Ausrüstung soll ab 2010 verstärkt zum Einsatz kommen, wobei einige Ausschreibungen noch weiter in die Zukunft gerichtet sind. Eine sofortige und gleichzeitig zur Heeresreform einsetzende Neubewaffnung würde laut Aussage des Verteidigungsministeriums den Aktualitätsbezug der Army gefährden und den Strukturwandel verzögern. Aus diesen Gründen soll die neue Ausrüstung erst nach und nach eingeführt werden. |
|||
Am [[14. Juni]] [[1775]], während der Amerikanischen Revolution, wurden auf Weisung des [[US-Kongress|US-Kongresses]] zehn Kompanien ausgehoben. Das erste [[Regiment]] entstand am [[17. Juni]] [[1784]]. Bis [[1781]] wurde die ''Army'' von einem Gremium (''Board of War and Ordinance'') geleitet, bevor sich die Gründung eines Ministeriums, das zunächst ''US Army War Department'' hieß, als vorteilhafter erwies. Bis zur endgültigen Abwehr der Briten starben 4.000 Heeresmitglieder. |
|||
Der hohe strategische Anspruch der United States Army bringt große Vorteile mit sich, verstärkt jedoch existenzielle Probleme im Vergleich zu anderen Heeren. Ihre weltumspannende Präsenz setzt die ständige Verfügbarkeit von Nachschub in allen Teilen der Welt voraus. Versorgungsflotten, ''Maritime Prepositioning Ships'' genannt, liegen im [[Persischer Golf|Persischen Golf]] und auf [[Diego Garcia]] jederzeit auslaufbereit vor Anker. |
|||
Die bekannte [[United States Military Academy|US Military Academy]] [[West Point (New York)|West Point]] wurde [[1802]] gegründet und war in den USA die erste ihrer Art. |
|||
=== Infanterieausrüstung === |
|||
===Ausführung der amerikanischen Indianerpolitik=== |
|||
Die Army hat in den 1980er Jahren begonnen, den als Ordonnanzwaffe in Gebrauch befindlichen [[Colt M1911]] durch die von der Firma [[Beretta]] entwickelte [[Beretta 92|92FS]] zu ersetzen, die in den Vereinigten Staaten in Lizenz hergestellt wird. Vorausgegangen war ein umfangreiches Ausschreibungsverfahren, an dem renommierte Waffenhersteller beteiligt waren. Dennoch ist der Colt aufgrund seines über das Militär hinausreichenden exzellenten Rufs teilweise weiterhin in Gebrauch. Spezialeinheiten nutzen daneben Modelle der Typen [[SIG Sauer P228]] (kompakte Version der [[SIG Sauer P226|P226]]) und [[HK MK23]]. Mitte der 2010er Jahre planten die Streitkräfte, die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Dienstpistole Beretta 92, die das Ende der Lebensdauer erreichte, mit einem neuen ''Modular Handgun System'' (MHS) zu ersetzen und zu diesem Zweck rund 500.000 neue Pistolen zu beschaffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Bob Owens |url=https://bearingarms.com/bobowens-bearingarms/2015/07/01/top-three-contenders-u-s-militarys-xm17-modular-handgun-system-contract-n23272 |titel=The Top Three Contenders For The U.S. Military's XM17 Modular Handgun System Contract |hrsg=bearingarms.com |datum=2015-07-01 |abruf=2023-03-12}}</ref> Am 19. Januar 2017 erhielt [[SIG Sauer (Deutschland)|SIG Sauer]] den Auftrag und wird mit ihrem Modell [[SIG Sauer P320]] zwischen 2017 und 2027 in ihrem Werk [[Rockingham County (New Hampshire)|Rockingham County]] im US-Bundesstaat [[New Hampshire]] die Produktion für die US-Streitkräfte aufnehmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Ryan Browne |url=https://edition.cnn.com/2017/01/19/politics/army-new-pistol-sig-sauer/index.html |titel=After 10-year effort, Army selects new pistol maker |hrsg=CNN.com |datum=2017-01-20 |abruf=2023-03-12}}</ref> Insgesamt umfasst der Auftrag allein für die [[US Army]] rund 280.000 Stück sowie weitere 212.000 Stück für die weiteren Teilstreitkräfte im Umfang von rund 580,2 Millionen US-Dollar einschließlich Munition und Zubehör.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article161381995/US-Soldaten-bekommen-deutsche-Plastikpistolen.html |titel=US-Soldaten bekommen deutsche Plastikpistolen |hrsg=[[Welt Online]] |datum=2017-01-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170202020754/https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article161381995/US-Soldaten-bekommen-deutsche-Plastikpistolen.html |archiv-datum=2017-02-02 |abruf=2017-01-22}}</ref> |
|||
''Siehe auch: [[Indianerpolitik der USA]]'' |
|||
Das universell verwendete Sturmgewehr des Heeres ist wie bei allen anderen Teilstreitkräften das [[M16 (Gewehr)|M16]] in der vierten Generation (M16A4). Für den Einsatz auf begrenztem Raum wie [[Close Quarters Battle|in beengtem Umfeld]], dem [[Häuserkampf (Militär)|Häuserkampf]] oder innerhalb von Fahrzeugen dient dessen Kurzvariante, die [[Colt M4|M4]] mit der die meisten Infanterieeinheiten ausgestattet sind und die bei der Truppe die beliebteste Waffe ist.<ref>Army.mil: {{Webarchiv |url=http://www.army.mil/-newsreleases/2007/03/29/2471-army-position--m4-carbine-is-soldiers-battlefield-weapon-of-choice/ |text=''Army position: M4 Carbine is Soldier’s battlefield weapon of choice'' |wayback=20070705120452}} (engl.), Datum: 29. März 2007. Funddatum: 30. März 2008.</ref> Einheiten des [[United States Army Special Operations Command]], die Zugriff auf Waffen außerhalb der normalen Ausrüstungslinie haben, bewerten Konkurrenzprodukte wie die [[HK416|HK 416]] sowie bei den Maschinenpistolen die [[HK MP5]] und die [[HK MP7]] hingegen als zuverlässiger. |
|||
Anfang [[1790]] wurde [[General]] [[Arthur St. Clair]] mit der Gebietsgewinnung im Gebiet der heutigen [[US-Bundesstaat]]en [[Indiana]] und [[Ohio]] und damit mit der systematischen Vertreibung der dortigen [[Indianer]] beauftragt. Dies dauerte insgesamt fünf Jahre, da St. Clair zusätzlich Befestigungen und eine bleibende militärische Infrastruktur aufbaute. |
|||
Das M16 sollte zu Zeiten des Vietnamkriegs das [[M14 (Gewehr)|M14]] ersetzen. Die Verwendung einer zu schwachen [[Treibladung]] der damals gebräuchlichen 5,56-mm-Patrone und eines minderwertigen Waffenöls sowie am Anfang das Fehlen eines Waffenreinigungsgeräts – dieses meinte man bei einem Gasdrucklader nicht zu brauchen – brachte dem Gewehr jedoch schnell einen zweifelhaften Ruf der Unzuverlässigkeit ein, den es bis heute trotz verbesserter Nachfolgeversionen nie vollständig verloren hat. |
|||
Insgesamt vertrieb die Army noch bis [[1891]] Indianer aus ihren Siedlungsgebieten. Im Gegensatz dazu leitet die ''US Army'' ihre Tradition z. T. auch von den Indianern ab, wie z. B. die Benennung ihrer Hubschrauber. |
|||
Im [[Krieg gegen den Terrorismus]] gab es häufige Berichte von Kampfeinheiten, dass das Kaliber der M16 nicht durchschlagskräftig genug sei. Dadurch verschärfte sich die Dringlichkeit einer neuen Waffe, sodass sie das Projekt ''[[Small Arms Master Plan|OICW]]'' beschleunigt wurde. Durch das Projekt wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die Konstruktion erwies sich jedoch als für den Einsatz ungeeignet. |
|||
===Britisch-amerikanischer Krieg=== |
|||
''Siehe auch: [[Britisch-amerikanischer Krieg|Britisch-amerikanischer Krieg von 1812]]'' |
|||
Die Infanterie nutzt neben der M16 [[Flinte]]n vom Typ [[Remington 870]] und [[Mossberg 500]], deren Durchschlagskraft besonders im Häuserkampf nützlich ist. |
|||
Am [[18. Juni]] [[1812]] erklärte der damalige [[US-Präsident]] [[James Madison]] [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] den Krieg. Die meisten Kämpfe fanden an der Grenze zwischen den USA und dem heutigen [[Kanada]] und in der Gegend der [[Chesapeake Bay]] statt. Zum ersten Mal spielten [[Artillerie]]einheiten der ''Army'' eine gewichtige Rolle in den Schlachten. Das Ziel, Nordamerika endgültig von den mittlerweile verhassten Briten zu befreien, wurde nicht erreicht, die geplante britische Eroberung von [[Baltimore]] und [[New Orleans]] (letztere mit Hilfe der [[Frankreich|Franzosen]]) hingegen abgewendet. Ein weitaus massiverer Einsatz der Briten in Nordamerika war allerdings zu befürchten, sodass der [[Frieden von Gent]] geschlossen wurde. Es hatten fast 290.000 Mann im Krieg gegen die Briten gedient, 2.000 ''Army''-Soldaten starben. |
|||
Das in der gesamten Streitkraft verwendete [[Bajonett]] trägt die Typenbezeichnung [[M-9 Multipurpose Bayonet System|M-9]]. Eine Variante davon, das M11, wird wegen seiner Eigenschaften vorwiegend vom [[Minenräumung|Minenräumdienst]] verwendet. |
|||
===Amerikanisch-mexikanischer Krieg=== |
|||
''Siehe auch: [[Mexikanisch-Amerikanischer Krieg]]'' |
|||
Am Sturmgewehr kann der Granatwerfer [[M203 (Granatwerfer)|M203]] einfach montiert werden. Dieser ermöglicht einen schnelleren Wechsel zwischen dem Granatwerfer und dem Sturmgewehr. Mit dem M203 können neben Splittergranaten alternativ [[Blendgranate|Blend]]- oder [[Rauchgranate]]n verschossen werden. Im Vietnamkrieg verfügte noch jeder Trupp über einen Grenadier, der mit einem [[M79 (Granatwerfer)|M79]] ausgestatteten war, der sich ansonsten ausschließlich mit einer Pistole verteidigen konnte. In naher Zukunft wird der M203 durch einen in wesentlichen Einzelheiten verbesserten Granatwerfer von [[Heckler & Koch]] ersetzt werden. |
|||
Im Krieg gegen [[Mexiko]] ([[1846]] - [[1848]]) eroberte die ''Army'' die Gebiete des heutigen [[Texas]] und [[New Mexico]]. Die Entfernung vom bisherigen Staatsgebiet stellte während der Kämpfe eine gewaltige Herausforderung für die noch junge [[Armee]] dar und machte nach der [[Kapitulation]] der Mexikaner die erste jemals von den USA eingesetzte Militärverwaltung erforderlich. Die „Bekämpfung“ der [[Navajo]] ging mit dem laufenden Krieg Hand in Hand, dauerte aber wesentlich länger (bis [[1853]]). Von 79.000 gedienten Heeressoldaten starben 1.700 im Kampf und 11.601 an anderen Ursachen. |
|||
Die US Army verfügt über verschiedene Modelle von [[Scharfschützengewehr]]en. Hauptsächlich wird das [[M24 (Gewehr)|M24]] und dessen aufgerüstete Variante das [[M2010|XM2010]], das [[KAC M110 SASS]] sowie das [[M25 (Gewehr)|M25]] eingesetzt. Letzteres erinnert stark an das [[M21 (Gewehr)|M21]]. Außerdem wird als material rifle und für weite Schussdistanzen das [[Barrett M82]] eingesetzt. Die Besonderheit dieser Waffe ist seine integrierte Rückstoßdämpfung. Mit entsprechender Munition ist es für die Bekämpfung von technischem Gerät wie Radar- und Funkantennen, Sehschlitze von Panzern und Laserentfernungsmesser auf große Entfernungen geeignet. |
|||
===Amerikanischer Bürgerkrieg=== |
|||
''Siehe auch: [[Sezessionskrieg]]'' |
|||
Aus belgischer Produktion stammen die beiden [[Maschinengewehr]]e des Heeres der Vereinigten Staaten, die seit den 1980ern im Dienst sind. Während das [[M240]] als Allzweckmaschinengewehr dient, ist die [[M249]] SAW speziell für den Einsatz durch einen einzelnen Soldaten konzipiert. Das [[M60 (Maschinengewehr)|M60]], das viele Bilder des Vietnamkriegs prägte, wird von der Infanterie noch geführt, ist aber für die meisten Einsätze zu schwer. |
|||
Für den Bürgerkrieg mussten beide Seiten, aufgrund der unzureichenden Größe der Teile des gespalteten Nationalheeres, ihre Armeen von Grund auf neu aufbauen. Im ersten industriellen Krieg der Neuzeit konkurrierten die beiden Armeen nicht nur in ihrer Kampfkraft, auch außerhalb des Schlachtfeldes begann ein sozialer und [[Propaganda|propagandistischer]] Wettlauf z. B. um die größere Tradition oder das bessere soziale Umfeld für den Einzelnen. Die Unterschiede zwischen [[Konföderierte Staaten von Amerika|Konföderierten]] und [[Nordstaaten|Unionstruppen]] waren aber gering. Nach dem Sieg der Nordstaaten wurde die Südarmee aufgelöst, ehemalige Mitglieder wurden zum Teil in die Unionsarmee integriert. |
|||
Eine taktische Lücke schloss bei seiner Einführung der Maschinengranatwerfer [[40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19|Mk 19]]. Die Army beschaffte den ''Mark 19'' erst 1983 in der technisch ausgereiften Version ''MOD 3'' und montierte ihn vor allem auf [[High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle|Humvees]]. Durch seine Verwendung im Zweiten Golfkrieg und in Somalia wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Er soll langfristig das sehr erfolgreiche, aber veraltete [[Browning M2|M2]] aus dem Ersten Weltkrieg ersetzen. |
|||
Bei der Union hatten 2,128 Mio. Soldaten in der ''Army'' gedient, davon starben 360.000. Die Konföderierten führten weniger genau Buch über ihre Verluste, sie werden auf 260.000 geschätzt, Tod durch Krankheit u. ä. jeweils eingerechnet. Ihre Stärke soll zwischen 750.000 und 1 Mio. betragen haben.<ref>[http://www.civilwarhome.com/casualties.htm Schätzungen zu den Zahlen der Konföderierten]</ref> |
|||
Derzeit kommen drei Mörser zum Einsatz, der [[M120 (Mörser)|M120]], der [[M224]] und der [[M252]], sowie eine große Palette an [[Handgranate]]n sowohl tödlicher als auch nichttödlicher Wirkung. Gegen gepanzerte Fahrzeuge verwendet die US Army den [[BGM-71 TOW|TOW]]- und den [[Javelin Medium Antiarmor Weapon System|''Javelin''-Raketenwerfer]]. |
|||
===Spanisch-amerikanischer Krieg=== |
|||
''Siehe auch: [[Spanisch-amerikanischer Krieg]]'' |
|||
Der ''[[Interceptor Body Armor]]'' ist die in der Army gebräuchliche Schutzweste; als ABC-Schutzmaske dient die [[M40 (Gasmaske)|M40]]. Obwohl sich alle Soldaten anhand des ''[[Global Positioning System]]'' (GPS) orientieren, müssen sie in der Grundausbildung den Umgang mit Kompass und Karte erlernen. Das ''[[Joint Service Lightweight Integrated Suit Technology|JSLIST]]'' soll die Soldaten vor den Auswirkungen von im Kampf eingesetzten [[Massenvernichtungswaffe|ABC-Kampfmitteln]] schützen und wurde im Zuge der [[Irakkrise 2003|Irakkrise]] eingeführt. Das [[M256 Chemical Agent Detector Kit|Chemical Agent Detector Kit]], das nukleare, biologische und chemische Kampfstoffe in der Umgebung nachweisen soll, ist demgegenüber bereits seit 1978 in Gebrauch. |
|||
Als im auslaufenden [[19. Jahrhundert]], in dem vor allem US-amerikanische und [[Spanien|spanische]] Interessen aufeinander prallten, war die ''Army'' vor allem für die [[Okkupation]] von Gebieten zuständig. Dies war z. B. auf [[Kuba]], [[Puerto Rico]] und den [[Philippinen]] der Fall. Weniger als 400 Personen starben im [[Gefecht]], 2.000 an anderen Ursachen. Es hatten 281.000 Mann in der ''Army'' gedient. |
|||
=== |
=== Uniform === |
||
{{Hauptartikel|Uniform der United States Army}} |
|||
Anfang des [[20. Jahrhundert]]s wurde die ''Army'' einer Modernisierung unterzogen, die jedoch nur eine relative Angleichung an den internationalen Standard erreichte, da die Verbesserungen überwiegend technischer Natur waren. Gleichzeitig bahnten sich eine Reihe von Kurzinterventionen für US-amerikanische Interessen an, die bis in [[1930er]] dauern sollte. An den sogenannten ''[[Bananenkriege]]n'' in der Karibik nahm die ''Army'' nicht teil, dort übernahmen die [[United States Marine Corps|''Marines'']] den Kampf zu Lande, sehr wohl aber u. a. an der Grenze zu Mexiko, [[Boxeraufstand|in China]] oder auf Samoa. |
|||
[[Datei:Different US Army uniforms in the course of time.jpg|mini|Gefechtsuniformen des Heeres im Wandel der Zeiten. Die gezeigten Ausrüstungsgegenstände decken gerade im 19. Jahrhundert nur Ausschnitte der genutzten Uniformen ab. Die jüngsten gezeigten Uniformen, die Battle Dress Uniform (BDU; 6. v.l.) und die Desert Camouflage Uniform (DCU; 7. v.l.), wurden 2005 durch die im Bild nicht mehr gezeigte Army Combat Uniform (ACU) abgelöst]] |
|||
===Erster Weltkrieg=== |
|||
''Siehe auch: [[Erster Weltkrieg]]'' |
|||
Seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] händigt die Army ihren Soldaten drei Dienstuniformen aus. Die erste Variante ist der ''Full Dress'', als ''Army Blue'' bekannt, für Repräsentations-Dienste und feierliche Anlässe, vor allem beim 3. US-Infanterieregiment in [[Washington, D.C.|Washington D.C.]] In ihrer heutigen Trageweise wurde sie 1955 eingeführt. Sie besteht aus einem dunkelblauen Jackett und wird mit einem weißen Hemd (mit einer schwarzen [[Krawatte]]) sowie einer hellblauen Hose getragen. Die Kopfbedeckung ist eine dunkelblaue [[Schirmmütze]]. Alle Uniformteile sind mit Goldrändern verziert. Das Jackett trägt Schulterstücke, die den Rang des Soldaten innerhalb seiner Dienstgattung anzeigen. Generalsuniformen unterscheiden sich von den anderen abgesehen von den Rangabzeichen insofern, als die Hose das dunkle Blau des Jackets hat und dass bei entsprechenden Anlässen eine weiße oder schwarze Fliege anstatt einer Krawatte getragen wird. Bis zum Jahr 2011 sollen alle grünen und weißen Dienstuniformen des Heeres aus dem Bestand genommen werden, an ihrer Stelle darf nur noch der ''Full Dress'' getragen werden. |
|||
Bei Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg musste ein geeignetes Massenheer erst geschaffen werden. Amerika hatte ein solches zuvor nicht benötigt. Zudem war die Armee aufgrund der amerikanischen Abneigung gegen eine zu starke zentrale Staatsgewalt ganz bewußt auf einen sehr kleinen Umfang beschränkt gewesen. Die bisherige „''United States Army''“ wurde vom [[United States War Department]] um Wehrpflichtige und Freiwillige erweitert. Dieses Heer wurde nun offiziell ''[[National Army]]'' genannt. Der Mangel an Führungskräften bedingte den schnellen Aufstieg vieler Offiziere, darunter auch einige, die später bekannte US-amerikanische Heerführer des Zweiten Weltkriegs werden sollten. |
|||
[[Datei:ArmyacuOCP.jpg|mini|US-amerikanischer Soldat im OCP-Kampfanzug mit dem 2015 eingeführten Tarnschema]] |
|||
[[1920]] wurde die ''National Army'' aufgelöst und die militärischen Kapazitäten der USA zu Land auf den Stand der ''United States Army'' zurückgeführt. Auch wurden alle Beförderungen, die von 1917 bis 1920 erteilt wurden, rückgängig gemacht. |
|||
Der [[Kampfanzug]] wandelte sich von allen Uniformen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg am stärksten. Zunächst noch im Krieg einfarbig eingeführt, wurde sie recht zügig zu einer zweifarbigen Kombination aus unifarbenem Hemd und Hose verändert. Diese Uniform wurde die bekannteste der US Army während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]]. Im [[Vietnamkrieg]] wurde die Farbmischung nochmals verändert, und auf [[Grenada]] kam zum ersten Mal ein durchgängig genutztes [[Tarnkleidung|Tarnmuster]], mit der 1981 eingeführten [[Battle Dress Uniform]] (BDU) im ''Woodland''-[[Flecktarn]]muster, zum Einsatz. Für Einsätze in heißen Gegenden wurde eine Wüstentarnuniform, die [[Desert Camouflage Uniform]] (DCU), entwickelt. Nach der [[Zweiter Golfkrieg|Operation Desert Storm]] wurde das sechsfarbige Muster durch ein dreifarbiges ersetzt. Diese Uniform kam im [[Dritter Golfkrieg|Dritten Golfkrieg]] zum Einsatz. Vor allem die auffälligen, typischen ''Wüstenleopard-Flecken'' wurden als überflüssig und kontraproduktiv angesehen. Nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen experimentierte das [[United States Marine Corps|US Marine Corps]] mit einem digitalen Tarnmuster, dem so genannten ''[[MARPAT]]''. Obwohl die US-Army eigene Entwicklungen mit Tarnmustern vorantrieb und unter anderem als Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Unternehmen [[Crye Precision]] und den [[Army Natick Labs]] bereits 2002 das [[MultiCam]]-Flecktarnmuster vorstellen konnte, wurde von übergeordneten Stellen auf die Nutzung eines Digitaltarnmusters gedrungen, das letztendlich von dem der Marines abgeleitet und sehr ähnlich war. Das Resultat der Experimente mündete in der Einführung der ''[[Army Combat Uniform]] (ACU)'' zu Beginn des Jahres 2005. Die ACU des Heeres glich anfangs dem Kampfanzug der Marines in Schnitt und Anordnung der Taschen sowie den verwendeten Materialien. Zum ersten Mal seit 1955 wurden auch neue Stiefel eingeführt. Dabei änderten sich die „klassischen“ schwarzen zu leichter zu pflegenden braunen Stiefeln. Später wurde die ACU in etlichen Details verändert. Da sich beispielsweise in einigen Fällen die Klettverschlüsse im Kampfeinsatz nicht bewährten, wurden wieder Knöpfe eingesetzt.<ref name="Uniform">[https://www.army.mil/e2/c/downloads/396739.pdf Army Combat Uniform Summary of Changes Army Combat Uniform Summary of Changes], 26. Oktober 2020.</ref> Der deutlichste Unterschied zur 2005 eingeführten ACU betraf das Digitaltarnmuster, das sich im Feld bei der US-Army nicht bewährte. Das fünf Milliarden Dollar teure und verhasste Pixelmuster wurde letztendlich zur Zielscheibe des Spottes.<ref name="Seck_2019">[https://www.military.com/daily-news/2019/10/01/say-goodbye-hated-army-ucp-uniform.html Hope Hodge Seck: ''Say Goodbye to the Hated Army UCP Uniform.''] military.com, 1. Oktober 2019.</ref> Bereits 2010 wurde für die Kämpfe in Afghanistan das von der US-Army präferierte MultiCam eingeführt. Bis 30. September 2019 war die Einführung eines neuen Flecktarnmusters, genannt ''[[Operational Camouflage Pattern]]'' (OCP), das dem MultiCam sehr ähnlich ist, im Heer abgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.army.mil/e2/c/downloads/396739.pdf |titel=Army ACU Replacement Fielding Plan Overview |werk=army.mil |format=PDF |abruf=2023-03-12}}</ref> Inzwischen wird das OCP auch bei der [[US Air Force|Luftwaffe]] sowie bei der 2019 gegründeten [[United States Space Force]] getragen. |
|||
Seit [[1917]] kämpften amerikanische Soldaten in [[Frankreich]] gegen das deutsche Heer. Im Jahr [[1918]] wuchs die Expeditionsstreitmacht allmählich auf Millionenstärke an, jeden Monat wurden hunderttausende Soldaten über den Atlantik gebracht. Die [[Meuse-Argonne-Offensive]] im Herbst [[1918]] war der größte militärische Erfolg der US-Truppen unter General [[John Pershing|John J. Pershing]] und durchbrach die deutsche Westfront bei [[Verdun]]. Von November [[1918]] bis Mai [[1919]] besetzten US-amerikanische Soldaten eine Zone im heutigen Rheinland-Pfalz, in der Umgebung der Stadt [[Trier]]. Insgesamt 115.000 Soldaten starben im ersten Weltkrieg, die meisten davon aufgrund Krankheiten wie der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]] in US-Ausbildungslagern und in Europa. Etwa 50.000 Mann kamen bei den Kampfhandlungen in Frankreich ums Leben. |
|||
Der Kampfanzug wird in Krisengebieten auch für Garnisons- und Wachdienste verwendet, mit einer Schirmmütze für Wachdienste und [[Kevlar]]-[[Weste]]n und [[Schutzkleidung]] für den Kampfeinsatz. |
|||
===Zweiter Weltkrieg=== |
|||
''Hauptartikel: [[Zweiter Weltkrieg]]'' |
|||
[[Bild:Iwantyou3.jpg|thumb|Rekrutenwerbung der ''US Army'' während des Zweiten Weltkrieges]] |
|||
Bis zum Jahr 2001 trugen ausschließlich die ''[[United States Army Special Forces Command (Airborne)|Special Forces]]'' [[Barett]]e, für die daher die informelle Bezeichnung ''Green Berets'' verbreitet war und geblieben ist. Die Einführung von Baretten für alle Soldaten war ab Ende der 1990er Jahre in der Diskussion und wurde am 6. November 2000 beschlossen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mdw.army.mil/news/Shinseki_approves_beret_flash.html |text=Die Entwicklung der Barette |wayback=20040811165715}}</ref> So erhielten auch die regulären Einheiten Barette mit einheitlich schwarzer Farbe, die zuvor den [[United States Army Rangers|Rangers]] vorbehalten gewesen war. Nach der allgemeinen Einführung tragen die Ranger ein sonnenbraunes Barett. Den [[United States Special Operations Command|Spezialeinheiten der Army]] bleibt weiterhin das Recht vorbehalten, die Abzeichen ihrer Einheit auf dem Barett zu präsentieren, während alle regulären Soldaten dasselbe Abzeichen tragen. |
|||
Ab [[1933]] erfuhr die ''United States Army'' eine umfassende Modernisierung auf allen Ebenen, da sie zum Teil noch in Schemata des Bürgerkrieges operierte. |
|||
=== Fahrzeuge === |
|||
Im Zuge der steigenden Anspannung in den USA hinsichtlich des „Krieges in Europa“ erteilte der [[US-Kongress]] die Weisung, die ''[[Army of the United States]]'' auszuheben, die im Gegensatz zur ''National Army'' neben der ''[[Regular Army]]'' und Freiwilligen auch die Reserve umfasste, was den US-amerikanischen Strategen zunächst neu erschien. Juristisch betrachtet blieben die vorherigen Einzelteile bestehen. |
|||
Die US Army war die erste Armee der Welt, die voll motorisiert war und verfügt heute über die größte Fahrzeug-pro-Mann-Quote der Welt. |
|||
==== Gepanzerte Fahrzeuge ==== |
|||
Die militärische Eroberung der pazifischen Inseln (im Zuge des [[Island Hopping|Inselspringens]]) gehörte in den Aufgabenbereich des [[United States Marine Corps|US Marine Corps]], während Heeressoldaten die Inseln sicherten. Die Soldaten der ''US Army'' kämpften vor allem in Europa, ab 1943 in Italien und ab 1944 in Frankreich. Der [[Supreme Commander of the Allied Expeditionary Force|Oberkommandierende der alliierten Expeditionsstreitkräfte]], [[Dwight D. Eisenhower]], entstammte der ''Army''. Von den ungefähr 291.000 getöteten Soldaten gehörten knapp 234.000 der ''Army'' an. |
|||
[[Datei:M1A1 Abrams Tank in Camp Fallujah.JPEG|mini|M1-Kampfpanzer im Irak]] |
|||
[[Datei:M6 linebacker launching.jpg|mini|Ein M6 ''Linebacker'' beim Schuss]] |
|||
Die Army verfügt über insgesamt 7.870 Kampfpanzer vom Typ [[M1 Abrams|M1 ''Abrams'']],<ref>Zahlen von [http://www.globaldefence.net/streitkraefte-der-welt/amerika/342-usa-vereinigte-staaten-von-amerika.html GlobalDefence.net Ausrüstungszahlen US Army] (englisch).</ref> der seit den 1980er-Jahren die veralteten [[M48 (Kampfpanzer)|M48 Patton]] und [[M60 (Kampfpanzer)|M60]] aus dem Vietnamkrieg ersetzte. Er gehört zu den fortschrittlichsten Panzern der Welt und erfüllte seine Aufgaben bisher so zufriedenstellend, dass alle Bestrebungen, die Aufgaben von Panzern wieder auf mehrere Typen wie leichte und mittlere Panzer (zum Beispiel das [[M8 Armored Gun System]]) zu verteilen, im Sande verliefen. Im Laufe der Zeit wurde der ''Abrams'', dessen Betrieb eine vierköpfige Besatzung erfordert, mehrmals [[Kampfwertsteigerung|kampfwertgesteigert]]. Die ursprüngliche Idee, den Ladeschützen durch eine Automatik zu ersetzen und somit die Besatzung auf drei Mann zu reduzieren, wurde angesichts der exorbitanten Kosten und der Unzuverlässigkeit des vorgesehenen Ladesystems verworfen. |
|||
Auch diesmal setzte die ''Army'' alle Dienstgrade auf den Vorkriegszustand zurück. Sie wurde darüber hinaus von einer Explosion ihres Sozialbudgets überrascht, da Veteranen nach ehrenhafter Entlassung viele Versorgungsansprüche geltend machen konnten. |
|||
Von ihrem wichtigsten gepanzerten Schützenpanzer, dem ''[[M2 Bradley|Bradley]]'', hat die US Army bisher über 6.800 Stück beschafft. Dieses gepanzerte Fahrzeug existiert in den Varianten M2 und M3. Während der M2 als Schützenpanzer konzipiert ist, dient der M3 der bewaffneten Aufklärung. Der nach einem Heeresgeneral aus dem Zweiten Weltkrieg, [[Omar N. Bradley]], benannte ''Bradley'' ersetzte wegen seiner verbesserten Panzerung und Bewaffnung im Kampfeinsatz den [[M113]], von dem das Heer bis zu 20.000 Stück im Inventar führte. In der Variante M2 finden bis zu neun Soldaten mit ihrer individuellen Infanterie-Ausrüstung Platz, im M3 bis zu fünf.<ref>Gaiutra Bahadur: [http://usmilitary.about.com/od/armyweapons/a/bradley.htm ''Bradley Fighting Vehicle''] (englisch), abgerufen am 16. Februar 2007.</ref> |
|||
In [[Europa]] und [[Nordafrika]] verschaffte das Eingreifen des US-amerikanischen Heeres den alliierten Streitkräften endgültig das militärische Übergewicht, das zusammen mit dem Zusammenbruch der deutschen [[Ostfront]] den Sieg der [[Alliierte]]n bedingte. |
|||
Der seit 1960 in Dienst stehende M113 ist mit einer Gesamtstückzahl von über 80.000 der meistproduzierte [[Mannschaftstransportwagen (Militär)|Mannschaftstransportwagen]] des 20. Jahrhunderts und war ein [[Export]]<nowiki />erfolg. Das Ursprungsmodell des M113 fasste neben einer zweiköpfigen Besatzung elf Soldaten mit Ausrüstung. Der Verkaufserfolg des M113 gründet sich darauf, dass sein [[Fahrgestell|Chassis]] als Plattform für mehrere Versionen verwendet wird. Die US Army hat gegenwärtig noch neun dieser Varianten in Betrieb.<ref>Mechanized Smoke Obscurant System, M548A1/A3 Cargo Carrier, M577A2/A3 Command Post Carrier, M901A1 Improved TOW Vehicle, M981 Fire Support Team Vehicle, M1059/A3 Smoke Generator Carrier, M1064/A3 Mortar Carrier, M1068/A3 Standard Integrated Command Post System Carrier, OPFOR Surrogate Vehicle (OSV). [http://www.army.mil/factfiles/equipment/tracked/m113.html ''Army Fact File''] (englisch) – Zugriff vom 1. Februar 2008.</ref> |
|||
Die Haltung der US-amerikanischen Bevölkerung zur Größe der Armee wandelte sich vor dem Hintergrund des sich anbahnenden [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] sowie der negativ aufgenommene Verbreitung des [[Kommunismus]] im Allgemeinen stark. |
|||
Der Flugabwehrpanzer [[M6 Linebacker|M6 ''Linebacker'']] basiert auf dem ''Bradley''-Programm und dient der Bekämpfung von Flugzielen im Nahbereich. Einem Angriff von Panzern gegenüber ist er jedoch sehr verwundbar. Bisher führt das Heer der Vereinigten Staaten 107 Stück dieses Modells im Bestand. |
|||
===Koreakrieg=== |
|||
''Hauptartikel: [[Koreakrieg]]'' |
|||
Seit 1990 betreibt die Army ein Mörsersystem in zwei Varianten, das schweres Unterstützungsfeuer für die Infanterie ermöglicht. Der [[M120 (Mörserfahrzeug)|M120]] ist die geschleppte, der M121 die selbstfahrende Variante. Das System wird oft mit dem ''Stryker'' kombiniert eingesetzt. |
|||
Abermals wurde anlässlich des Koreakrieges mit der ''Army of the United States'' ein Massenheer ausgehoben, welches von [[1950]] bis [[1953]] in [[Korea]] zugunsten des Südens intervenierte. Trotz anfänglicher Erfolge sank der Stern der ''Army'' im Vergleich zu dem der ''Marines'', die Heereseinheiten mehrmals vor der Vernichtung retteten und bei denen die herausragenden Einzelleistungen überwogen. Insgesamt starben 30.000 Soldaten, davon 27.000 im Kampf. 4.057 hatten in der ''Army'' gedient. |
|||
[[Datei:Stryker RV front q.jpg|mini|Frontansicht eines ''Stryker'' RV (Aufklärungsversion)]] |
|||
===Vietnamkrieg=== |
|||
''Hauptartikel: [[Vietnamkrieg]]'' |
|||
{{Veraltet|seit=2020}} |
|||
Die Intervention der USA in [[Vietnam]] begann für die ''Army'' mit einem Debakel: Die überwiegend Wehrpflichtigen wurden in einem Kampfeinsatz, dessen Legitimität bald deutlich hinterfragt wurde, mit einer Situation konfrontiert, der sie oftmals nicht gewachsen waren. Der Kampf im Dschungel gegen einen gut trainierten und hoch motivierten Gegner zeigte schnell Mängel in Einsatzkonzept, Ausbildung und Ausrüstung auf. |
|||
Die Einführung des ''[[Stryker Armored Vehicle|Stryker]]'' war die erste Beschaffung eines neuen Radpanzers seit dem Zweiten Weltkrieg und eine der umstrittensten in der Geschichte der US Army. Nach PFC Stuart Stryker und Specialist Robert Stryker, zwei Trägern der Ehrenmedaille benannt, entzündete sie die latente Grundsatzdebatte innerhalb des Offizierskorps zwischen den Befürwortern von Ketten- und denen von Radfahrzeugen. Ursprünglich beschafft, um über eine leichte, luftverlegbare gepanzerte Mehrzweckplattform für die schnellen Eingreiftruppen zu verfügen, erwies er sich im Einsatz als zu schwach gepanzert und musste entsprechend nachgerüstet werden. Dies wiederum führte zu einem deutlich höheren Gefechtsgewicht, das seinen eigentlichen Beschaffungsgrund zum Teil konterkarierte. Dennoch hält die Army an der Beschaffung mangels Alternative fest. Derzeit führt das Heer 1.780 ''Stryker'' in bisher fünf [[Stryker Brigade Combat Team]]s (Stryker-Brigaden) und einem Stryker-Regiment. Bis 2020 sollen sieben entsprechende Brigaden mit insgesamt 2.691 Fahrzeugen in verschiedenen Versionen ausgerüstet sein.<ref>''[Defense Update]'': {{Webarchiv |url=http://www.defense-update.com/products/s/stryker.htm |text=''Stryker Armored Personnel Carrier'' |wayback=20070401144203}}, Artikel zum Stryker, Ausgabe 3/2004 – am 5. Februar 2008.</ref> Diese dienen vor allem als Transportfahrzeug, als Kommandozentrale und als Geschützplattform. |
|||
==== Artillerie ==== |
|||
Im Laufe des Konfliktes sammelte die ''US Army'' wertvolle Erfahrungen in der [[Guerilla]]kriegsführung, die die Ausbildung der Soldaten seither beeinflusst hat. Darüber hinaus trug die Taktik des [[Vietcong]] zur Gründung diverser US-amerikanischer [[Spezialeinheit]]en bei. |
|||
[[Datei:M109A6 Paladin night fire.jpg|mini|Eine M109 feuert bei Nacht.]] |
|||
Knapp 1.000 Mehrfach-Raketen-Artilleriesysteme des Typs [[MLRS|M270]] dienen der punktgenauen Bekämpfung von gepanzerten Zielen. Je nach Version haben sie eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern Entfernung und können mit entsprechender Streumunition zur Zerstörung oder Verminung großer Geländeabschnitte eingesetzt werden. Der MLRS ist das zurzeit wirksamste mobile Artilleriesystem im Arsenal des Heeres. |
|||
Trotz der lehrreichen Erfahrungen in Vietnam entwickelte sich der 10-jährige Konflikt zu einem großen Trauma, speziell für die stark [[Infanterie|infanteristisch]] geprägte ''Army''. Auf Betreiben mehrerer Organisationen und Kampagnen, zu denen sich viele Soldaten zusammengeschlossen hatten, war die Politik genötigt, die außerdienstliche Betreuung für Soldaten auszubauen, was sie zunächst nur widerwillig umsetzte. Hauptaspekt war neben der Beendigung des Krieges die [[Psychologie|psychische]] Betreuung der Soldaten während des Einsatzes und danach. Im Laufe der Zeit wurde mit diesen Einrichtungen im Sinne einer umfassenden Versorgung der Soldaten immer stärker geworben. Ähnlich wie bei den ''Marines'' stammt aus der Vietnam-Ära die Neigung vieler Mitglieder der ''Army'', sich als Opfer der Politik und als von der US-amerikanischen Gesellschaft missverstanden zu sehen. |
|||
Das Standard-Artilleriesystem für Entfernungen bis zu 25 km sind die 2568 [[Haubitze|Panzerhaubitzen]] des Typs [[Panzerhaubitze M109#M109A6 Paladin|M109 ''Paladin'']]. Dank mehrerer Kampfwertsteigerungen bis zur neuesten Version A6 konnte das bereits in den 1950er-Jahren beschaffte System weiterhin im Dienst verbleiben. Wegen dessen langer Einsatzzeit sucht das Heer seit 1995 nach einem Nachfolgesystem. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte das laufende ''[[XM2001 Crusader|Crusader]]''-Programm jedoch im Mai 2002 gekündigt, da es weder ausreichend zielgenau noch luftverladbar war. Da das Nachfolgesystem ''[[XM1203 Non-Line-of-Sight Cannon|NLOS-C]]'' zusammen mit dem [[Future Combat Systems]] eingestellt wurde, bleibt die M109 auch in Zukunft das Rückgrat der Rohrartillerie. Um die M109 weiterhin auf dem neuesten technischen Stand zu halten, entwickelte BAE Systems die Variante M109A6 Paladin Integrated Management (PIM).<ref>[http://www.globalsecurity.org/military/library/news/2007/10/mil-071008-bae-systems03.htm M109A6 PIM auf globalsecurity.org] Englisch, abgerufen am 8. Juli 2014.</ref> |
|||
Trotz aller Entschlossenheit bemängelte sogar das Offizierkorps die Kriegführung. Es stellte fest, dass die [[Wehrpflicht]] keineswegs vonnöten, sondern im Gegenteil eher hinderlich war, was sich auch im Zahlenverhältnis von einem Offizier zu drei Mannschaftsgradssoldaten widerspiegelte. |
|||
Die [[105-mm-Howitzer M102]] war vor allem während des Vietnamkrieges im Einsatz. Heute ist sie nur noch bei der Reserve im Dienst. Sie ist mit dem Fallschirm abwerfbar und verfügt über eine hohe Seitenrichtkapazität von 360°. |
|||
In Zahlen schlug sich die gestiegene Aversion vor allem gegen die Infanterie auf die jährlichen Rekrutierungszahlen nieder, bis nach dem erfolgreich geführten Zweiten Golfkrieg eine gegenteilige Entwicklung einsetzte. |
|||
[[Datei:M777 howitzer.jpg|mini|Haubitze M777]] |
|||
Von den 58.000 US-amerikanischen Toten des Vietnamkrieges waren 31.000 Soldaten des Heeres im Kampf und 7.200 an anderen Ursachen gestorben. |
|||
Die [[105-mm-Howitzer M119]] ist ein Fabrikat der britischen ''[[Royal Ordnance]]'' aus den 1970ern, wo sie unter der Bezeichnung ''L118 Light Gun'' in Produktion ging. Ab 1989 wurde die gezogene Haubitze in Dienst gestellt, um die M102 bis in die Artillerieeinheiten der Nationalgarde zu ersetzen. Sie soll bis 2013 im Dienst bleiben und kann aufgrund ihres verhältnismäßig geringen Gewichts aus einem Flugzeug abgeworfen oder aus der Schlinghalterung eines Helikopters fallen gelassen werden. |
|||
===Zweiter Golfkrieg=== |
|||
''Hauptartikel: [[Zweiter Golfkrieg]] (Operation Desert Shield/Desert Storm)'' |
|||
Als Ersatz für die mittelschwere [[155-mm-Howitzer M198|M198]] wird derzeit die [[M777]] beschafft, die ebenfalls aus britischer Produktion stammt. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin verfügt sie über ein automatisiertes Feuerleitsystem und ist zur Luftverlegung sowie für den Schiffstransport besser geeignet. |
|||
Der ''US Army'' oblag in einer Koalition aus 500.000 Soldaten der insgesamt 30 teilnehmenden Nationen das Zurückdrängen der [[Irak|irakischen]] Truppen ins eigene Land, während die US Marines das zuvor vom Irak überfallene [[Kuwait]] befreiten. Nach 4 Tagen wurde die Operation siegreich gestoppt, mit Desinteresse an einem im Grunde naheliegenden Sturz [[Saddam Hussein]]s mischten sich sicherheitspolitische Bedenken im Falle eines weiteren Vorstoßes, wie z. B. das territoriale Auseinanderbrechen des Irak entlang der [[Ethnie|ethnischen]] Grenzen. 224 Armeesoldaten starben während des Krieges. |
|||
=== |
==== Flugabwehr ==== |
||
[[Datei:Avenger missile.jpg|mini|M1097 ''Avenger'']] |
|||
''Hauptartikel: [[Operation Restore Hope]]'' |
|||
Das Heer verfügt über zwei selbstfahrende Flugabwehrsysteme. Das Flugabwehrraketensystem [[MIM-104 Patriot|''Patriot'']] ist seit 1985 im Dienst und für den Einsatz gegen Luftziele ab mittlerer Höhe bis zu einer Entfernung von knapp 80 km konzipiert.<ref>Powers, Rod: ''MIM-104 Patriot Missile''. [http://usmilitary.about.com/library/milinfo/arfacts/blmim104.htm Tabellarische Darstellung auf ''usmilitary.about.com'']. Zugriff: 16. Februar 2007.</ref> Während des Zweiten Golfkriegs wurden Patriot-Systeme als Hilfeleistung der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland an Israel geliefert, um das Land gegen den irakischen Beschuss mit ''[[SCUD]]''-Raketen zu verteidigen. Der Kongress zog die tatsächliche Wirksamkeit des Systems trotz mehrerer Kampfwertsteigerungen jedoch ebenso in Zweifel wie die israelische Regierung, die als Konsequenz daraus die Entwicklung modernerer Luftabwehrsysteme wie der [[Arrow-Rakete|''Arrow'']] in Auftrag gab. Angesichts der begrenzten anti-ballistischen Fähigkeiten des Systems entwickeln die Vereinigten Staaten zusammen mit NATO-Verbündeten das Nachfolgemodell [[Medium Extended Air Defense System|MEADS]]. Zusätzlich wurde das [[THAAD]]-System in Dienst gestellt. |
|||
In Somalia sollten die beiden Army-Spezialeinheiten, die [[United States Army Rangers|Rangers]] und die [[Delta Force]], nach Abzug zweier [[Division (Militär)|Divisionen]] der US Marines die [[United Nations Operation in Somalia I|humanitären Aktionen]] der [[Vereinte Nationen|UNO]] überwachen. |
|||
Seit 1989 ist das auf der Stinger basierende leichte ''[[M1097 Avenger|Avenger]]''-Flugabwehrraketensystem bei Army und Marineinfanterie im Dienst. Es ersetzte bis 1993 das mit einer Gatling-Schnellfeuerkanone ausgerüstete ''[[M163 Vulcan|Vulcan]]''-System, das seinerseits auf dem M113 basierte. Als Trägerfahrzeug dient hier eine HMMWV-Version. |
|||
In der [[Schlacht von Mogadischu]] erreichten die Soldaten gegen eine schlecht ausgerüstete und ausgebildete zehnfache Übermacht von [[Clan]]milizen ein blutiges Patt, bevor sie sich zurückziehen mussten. Nach dem Kampf und mittlerweile 31 Toten wuchs der politische Druck auf US-Präsident [[Bill Clinton|Clinton]] allerdings so stark an, dass er das US-amerikanische Engagement in [[Somalia]] endgültig abbrechen musste. |
|||
==== Transport- und Versorgungsfahrzeuge ==== |
|||
===Umbau=== |
|||
[[Datei:M984-HEMTT-wrecker.jpg|mini|M984 HEMTT, als Bergungs- und Truppenfahrzeug]]Haupttransportmittel der US-Army ist heute der FMTV-Truck in 17 verschiedenen Varianten. [[Datei:Humvee in difficult terrain.jpg|mini|Ein ''Humvee'' manövriert im April 2005 in schwierigem Gelände in Afghanistan.]] |
|||
''Hauptartikel: [[Transformation (Militärwissenschaft)|Transformation]]'' |
|||
[[Datei:FPCougar.jpg|mini|FPI Cougar HE bei einem Ansprengversuch]] |
|||
Die ''[[Heavy Expandable Multipurpose Tactical Truck|HEMTT-Trucks]]'' sind eine Familie von Versorgungsfahrzeugen, die durch zahlreiche Bilder von Konvois im Zweiten und Dritten Golfkrieg bekannt wurden. Sie befinden sich seit 1982 im Einsatz und verfügen über einen 8×8-Allradantrieb. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Fünftonnenlastwagen und insbesondere gegenüber ihren Vorgängern [[M520]] liegt in der gesteigerten Mobilität und der erhöhten Ladekapazität. |
|||
[[Image:Purpose chart of US Army Transformation.jpg|right|thumb|300px|Graphische Zusammenfassung des aktuellen Transformationskonzeptes]] |
|||
Das ''[[Palletized Load System]]'' (PLS) ist als Weiterentwicklung des ''Heavy Expandable Multipurpose Tactical Truck'' (HEMTT) seit 1993 im Dienst. Es fungiert als Transportplattform für Paletten und dient hier als Bindeglied zwischen Schiene und Straße. |
|||
Während der [[1990er]] erfuhr die ''Army'' angesichts des Wegfalls des Hauptgegners, der ehemaligen [[Sowjetunion]], drastische Kürzungen im Militärhaushalt. Zur Zeit des [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|11. September 2001]] hatte sich die Strategie des [[Pentagon]] allerdings bereits von einfachen Kürzungen, Verschlankungen und Verkleinerungen hin zur sogenannten „Transformation“ gewandelt. Diese [[Doktrin]] fokussiert eine Armee auf schnellen, effizienten Kampf, der eine Verlegung massiver Heereseinheiten, wie z. B. noch im Zweiten Golfkrieg, überflüssig macht. |
|||
Der Standardlastwagen der United States Army ist der [[5-Ton-Truck|M939]]. Er wird von einem 6×6-Allradsystem durch einen [[Cummins Engine|Cummins]]-[[Dieselmotor]] angetrieben und existiert in zehn verschiedenen Versionen. Von 1999 bis 2003 rüstete das Heer ein [[Antiblockiersystem]] nach, das die zuvor bemängelte Sicherheit des Lastwagens verbessern sollte. Derzeit sind etwa 32.000 Einheiten der Produktfamilie in Gebrauch.<ref>[http://www.globalsecurity.org/military/systems/ground/m939.htm M939] bei ''Global Security'', abgerufen am 16. Februar 2008.</ref> |
|||
Die Notwendigkeit einer neuen Art der Kriegführung sah das Pentagon durch die [[Prognose|prognostizierte]] [[Sicherheitspolitik|sicherheitspolitische]] Situation des [[21. Jahrhundert]]s gegeben. Dabei seien vier Formen der kriegerischen Herausforderung abzudecken: traditionelle, d. h. zwischenstaatliche, unbekannte bzw. unregelmäßige, post-katastrophale sowie störende. Insgesamt sei eine Beruhigung der weltweiten Sicherheitslage nicht abzusehen. |
|||
Das ''[[High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle]]'' (abgekürzt: ''HMMWV''), das die umgangssprachlichen Bezeichnungen ''Humvee'' und ''Hummer'' (mit jeweils männlichem Artikel) angenommen hat, wurde für den Hersteller [[AM General]] zu einem herausragenden kommerziellen Erfolg. Trotz zunehmender Bedenken bei der Truppe aufgrund seiner Anfälligkeit für Pannen und Anschläge setzte sich der ''Humvee'' von seiner Einführung im Jahr 1983 an wegen seiner unübertroffenen Vielseitigkeit durch. Trotz aller technischen Unzulänglichkeiten entwickelte sich das Transportfahrzeug zu einem unverwechselbaren Markenzeichen des Heeres, ähnlich seinem Vorvorgänger, dem ''[[Willys MB|Jeep]]''. In seinen zivilen Ausführungen gilt das Fahrzeug wegen seiner Größe und seiner Geräumigkeit in Verbindung mit seinem hohen Kraftstoffverbrauch als Symbol des ''[[American Way of Life]]''. Im Laufe seiner knapp 90.000 Stück umfassenden Produktion wurde das ''HMMWV'' auch für solche taktische Rollen umgerüstet, die für das Ausgangsfahrzeug nie vorgesehen waren. Der Humvee soll in den kommenden Jahren durch den ''Oshkosh JLTV'' ersetzt werden.<ref>[http://www.n-tv.de/auto/Oshkosh-JLTV-loest-Humvee-ab-article15806441.html n-tv.de] bei n-tv.de, abgerufen am 28. August 2015.</ref> |
|||
Das daraus gefolgerte strategische Ziel wurde in der bezeichnenden Doktrin ''Relevant and Ready...Today and Tomorrow'' festegehalten: jederzeit so früh wie möglich eine ausreichend große militärische Macht aufbieten und so die Mission (siehe auch den gleichnamigen Abschnitt) der ''Army'' erfüllen zu können. |
|||
Die [[Mine Resistant Ambush Protected Vehicle|MRAP]]-Serie, ein gegen [[Landmine|Minen]]- und [[Sprengfalle]]n geschütztes Fahrzeug, ist eine Konsequenz des Irakkrieges, in dem viele Soldaten bei Anschlägen mit [[Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung|improvisierten Sprengkörpern]] (englisch: IED, deutsch: USBV) starben. Der ''MRAP'' bietet dem ''Humvee'' gegenüber einen wesentlich verbesserten Schutz soll diesen zunächst in Kampfgebieten, später generell Zug um Zug ersetzen. |
|||
Die vier Grundpfeiler der aktuellen Transformation werden in den folgenden vier Faktoren gesehen: |
|||
Der ''[[M1070]] Heavy Equipment Transporter'' (deutsch: „Transportfahrzeug für schwere Ausrüstung“) besteht aus einem Sattelzuggespann mit bis zu 70 Tonnen Tragfähigkeit, der vor allem zum Transport des ''Abrams''-Panzers und anderer gepanzerter Fahrzeuge vorgesehen ist. Er ist seit 1993 beim Heer der Vereinigten Staaten im Dienst und verfügt sowohl über Heck- als auch über Frontantrieb und wird von einem 500 [[Pferdestärke|PS]] starken Dieselmotor angetrieben. |
|||
#Einsatzbereite Kampfkraft am Boden zur Unterstützung der [[Unified Combatant Command|''Combatant Commanders'']] |
|||
#gut ausgebildete und ausgerüstete Soldaten - „um als Krieger unter anpassungsfähigen Vorgesetzten zu dienen“ |
|||
#Lebensstandard und Wohlergehen für alle Angehörigen der ''Army'' |
|||
#eine [[Infrastruktur]], die eine angemessene strategische Projektion bietet |
|||
Der [[M88A2 HERCULES|M88A2]] ist der [[Bergepanzer]] der Army. In der zweiten Generation führt er den Beinamen ''HERCULES'', das als [[Akronym]] für ''Heavy Equipment Recovery, Combat Utility Lift & Evacuation System'' (deutsch: „Kampftaugliches System zur Bergung und Evakuierung schwerer Ausrüstung“) steht. Da er ursprünglich als mittelschweres Bergesystem klassifiziert war, benötigte das Heer nach der Festlegung auf den Kampfpanzer M1 „Abrams“ eine verbesserte Version. Die A2-Version wiegt daher zehn Tonnen mehr als der ''Abrams''. |
|||
Als Risikofaktoren für die Transformation werden ein allzu anpassungsfähiger Gegner, Unterfinanzierung, zu hohe Operationsgeschwindigkeiten sowie andere übermäßige Belastungen der ''Army'' insgesamt gesehen. |
|||
=== Fluggerät === |
|||
Am Ende der Transformation, die [[2007]] abgeschlossen sein soll, soll sich die Planungsgrundlage von den zehn im Jahre [[2006]] noch existierenden Divisionen auf anvisierte 42 - 43 [[Brigade]]n verschoben haben. Faktisch sind erstere dann nicht mehr existent, ihre Wiedereinführung durch den modularen Aufbau allerdings ohne Weiteres möglich.<ref>[http://www.speroforum.com/site/article.asp?id=2752 ''US Army modular redesign: CRS Report for Congress'' ursprünglich vom 2. Februar 2006]</ref> |
|||
==== Entwicklung der Heeresfliegerei ==== |
|||
[[Datei:AH-64 Apache.jpg|mini|Testflug des AH-64 ''Apache'']] |
|||
[[Datei:CH-47 2.jpg|mini|Soldaten der [[101. US-Luftlandedivision]] simulieren einen Seiltransport einer Haubitze durch einen ''Chinook'']] |
|||
[[Datei:Blackhawk.jpg|mini|Blackhawk im Irak]] |
|||
Da die militärische Luftfahrt bis zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg nur eine untergeordnete Rolle spielte, gab es keine entsprechende Teilstreitkraft, sondern sie unterstand bis dahin der US Army, genauer seit 1926 dem ''US Army Air Corps''. |
|||
===Afghanistan=== |
|||
Am 20. Juni 1941 entstand aus dem Air Corps die [[United States Army Air Forces|US Army Air Forces]] (USAAF), die 1943 den anderen [[Teilstreitkraft|Teilstreitkräften]] gleichgestellt wurde. Erst die Gründung der [[United States Air Force|US Air Force]] 1947 trennte die allgemeine militärische Luftfahrt endgültig von der Army. |
|||
''Hauptartikel: [[Operation Enduring Freedom]]'' |
|||
Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Abkommens von Key West war die militärische Nutzung von [[Hubschrauber]]n noch nicht abzusehen. Im Vertragswerk ist der Begriff „[[Starrflügelflugzeug]]“ (englisch: ''fixed-wing aircraft'') festgehalten. Die Auslegung dieser engen Definition nutzten sowohl die US Army als auch das [[United States Marine Corps|US Marine Corps]], das sonst Kampfflugzeuge nur auf den Schiffen der ''[[United States Navy|US Navy]]'' nutzen durfte, zur Anschaffung militärischer Hubschrauber aller Art. Aus diesem Grund betreibt die Army seither eine begrenzte Heeresfliegerkomponente, die überwiegend aus Verbindungs-, Transport-, Aufklärungs- und Kampfhubschraubern besteht. Laut Abkommen ist der US Army Planung, Beschaffung und Betrieb anderer Luftfahrzeuge untersagt. Im Gegensatz zum ''Marine Corps'' darf die Army daher nicht den ''[[Bell-Boeing V-22|Osprey]]'' beschaffen, da dieser wegen seiner [[Kipprotor]]en als Flugzeug eingestuft ist. |
|||
Als Reaktion auf den „11. September“ griffen die USA in [[Afghanistan]] ein. Daran beteiligt waren vonseiten der ''Army'' zumeist Spezialeinheiten. In der darauffolgenden [[Friedensmission]] mussten US-amerikanische Einheiten allerdings immer wieder [[Offensive]]n gegen die [[Taliban]] starten. |
|||
==== Hubschrauber ==== |
|||
Bis zum Sturz der Taliban-Regierung starben 6 Army-Soldaten.<ref>Todesopfer der Einsätze in [http://www.washingtonpost.com/wp-srv/world/casualties/facesofthefallen_freedom.htm Afghanistan] und im [http://www.washingtonpost.com/wp-srv/world/iraq/casualties/facesofthefallen.htm Irak]Opfer</ref> |
|||
Die Army setzt militärische Hubschrauber aller Art ein, die vor allem zur Luftunterstützung anderer [[Waffengattung]]en dienen. |
|||
Bis zur Indienststellung des ''Black Hawk'' benannte sie ihre Hubschraubertypen nach [[Indianer Nordamerikas|Indianerstämmen]]. |
|||
Der Angriffshubschrauber des Heeres ist der [[Boeing AH-64|AH-64 ''Apache'']]. Ab 1984 ersetzte er zunächst die Angriffsversion des ''[[UH-1|Huey]]'' und ab 1992 den ''Cobra''. Sein Auftrag ist die bewaffnete [[Militärische Aufklärung|Aufklärung]] und die Bekämpfung beweglicher und ortsfester Ziele unter allen Witterungs- und Sichtbedingungen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.army.mil/fact_files_site/apache/index.html |text=Quelle: ''Army Fact File'' |wayback=20050707182811}}, abgerufen am 1. April 2007.</ref> Seit 1998 erhielten die Systeme eine weitreichende Kampfwertsteigerung, nach der die modernisierten Modelle den Namenszusatz ''Longbow'' („Langbogen“) erhielten. Insgesamt verfügt die Army über 580 ''Apache''. |
|||
===Irak-Krieg=== |
|||
''Hauptartikel: [[Irak-Krieg]] (Operation Iraqi Freedom)'' |
|||
Im Jahre 2004 kündigte der damalige Stabschef des Heeres, Peter Schoomaker, das ''[[Boeing-Sikorsky RAH-66|Comanche-Programm]]'', einen Kampfhubschrauber mit [[Tarnkappentechnik]], der den ''Apache'' ersetzen sollte. Trotz guter technischer Voraussetzungen war das Konzept dieses Modells aufgrund seiner Ausrichtung auf Einsatzprofile des Kalten Kriegs noch vor Aufnahme der Serienproduktion veraltet. Nach Abgeltung der Schadensersatzvereinbarung finanzierte das Heer mit den verbliebenen Mitteln die Einführung [[Unbemanntes Luftfahrzeug|unbemannter Drohnen]] und die Modernisierung des AH-64. |
|||
Die oben beschriebene Doktrin wurde im [[Irak-Krieg]] erfolgreich erprobt. Die Anzahl der Soldaten war im Vergleich zu ''„Desert Storm“'' um drei Viertel geringer. Die verbliebenen Kräfte arbeiteten allerdings aufgrund der eingeführten [[Auftragstaktik]] <ref>''Irak – Geschichte eines modernen Krieges'' Hrg. von Stefan Aust und Cordt Schnibben, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004</ref> und erheblich verbesserter Kommunikation besser zusammen als zuvor. Dabei verlor die Anzahl der Divisionen, namentlich vier, an Aussagekraft, da den sonst im internationalen Vergleich eher kleinen US-amerikanischen Divisionen fast bis an das Zahlenmaximum Truppen beigeordnet wurden. So genügte eine einzige Brigade, um [[Bagdad]] einzunehmen, bis weitere zur Sicherung eintrafen. |
|||
Vom leichten Kampfhubschrauber [[Bell AH-1|AH-1 ''Cobra'']] sind noch 16 Modelle bei einer einzigen aktiven [[Brigade]] im Dienst verblieben, die restlichen 241 wurden in die Reserve überführt. Im Zweiten Golfkrieg war er wegen seiner Wendigkeit und Geschwindigkeit bei irakischen Truppen gefürchtet, erwies sich jedoch im Allgemeinen als zu schwach gepanzert. |
|||
Die Schaffung politischer Stabilität bereitet der ''US Army'' allerdings weit größere Probleme, was ihre mehr als 2.200 Verluste nach dem Ende der offiziellen Kampfhandlung gegenüber knapp 60 Toten währenddessen anzeigt. Bemängelt wird vor allem die mangelhafte Kenntnis der [[Arabische Kultur|arabischen Kultur]], sowie die ungenügende Ausbildung für Friedensmissionen. |
|||
Der allwettertaugliche und nachtflugfähige [[Hughes OH-6|OH-6 ''Cayuse'']] wird ausschließlich vom [[160th SOAR|160th ''Special Operations Aviation Regiment'']] in zwei Varianten eingesetzt. Die Mehrzweckvariante MH-6 ''Little Bird'' verfügt über zwei Sitzplattformen, sodass im Flug sechs Soldaten an der Außenseite des Rumpfes Platz finden. Die Angriffsvariante mit der Typenbezeichnung AH-6 kann mit einer Vielzahl diverser Waffen bestückt werden, wobei ihre leichte Masse die Menge der geführten Waffen beschränkt. Insgesamt plant das Heer, die gemeinsame Stückzahl des Hubschraubers auf 45 zu begrenzen<ref>Quelle: [http://www.globalsecurity.org/military/systems/aircraft/mh-6.htm ''Global Security''] (englisch), abgerufen am 16. Februar 2008.</ref> und erprobt derzeit eine unbemannte Variante.<ref>Quelle: [http://www.globalsecurity.org/military/systems/aircraft/amh-6x.htm ''GlobalSecurity''], abgerufen am 16. Februar 2008.</ref> |
|||
===Kriegsverbrechen=== |
|||
Soldaten der ''US Army'' haben in mehreren Kriegen [[Kriegsverbrechen]] begangen. Das aufsehenerregendste Kriegsverbrechen des Vietnamkrieges war das [[Massaker von My Lai]]. Während des dritten Irak-Krieges wurde der [[Abu-Ghuraib-Gefängnis|Abu-Ghuraib-Skandal]] bekannt. In Afghanistan wurden Soldaten der Exekution ganzer Gefangenengruppen beschuldigt. In einem weiteren Fall sollen Soldaten das Verdursten einer Gruppe gefangengenommener [[Taliban]] in einem verriegelten [[Lastkraftwagen|Lkw]]-[[Container]] zu verantworten haben.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,200452,00.html ''SPIEGEL Online''-Artikel] vom [[12. Juni]] [[2002]]</ref> |
|||
Für den Transport von Truppen und Material ist der [[CH-47 Chinook|CH-47 ''Chinook'']] in Gebrauch, der in dieser Rolle seinen Dienst seit 1962 versieht. 1994 endete ein aufwendiges zwölfjähriges Programm, in dessen Verlauf alle Modelle der Reihen ''A'', ''B'' und ''C'' auf den Standard der aktuellen ''D''-Reihe gebracht wurden. Die Spezialeinheiten fliegen die Sonderversion MH-47''G'', sodass die US Army über insgesamt 553 Stück verfügt. Der ''Chinook'' ist in der Lage, mit knapp 10 t fast das Doppelte seines Eigengewichts zu heben.<ref>''[…]and more powerful engines that can handle a 19,500 lb load.'' [http://www.army.mil/factfiles/equipment/aircraft/chinook.html ''Army Fact Files''], abgerufen am 16. Februar 2008.</ref> Aufgrund einer dreifachen Befestigungsstruktur kann er auch sperrige Objekte wie Artilleriegeschütze transportieren. Die Vielseitigkeit des Hubschraubers garantiert ihm eine lang anhaltende Einsatzdauer, sodass eine Ersatzbeschaffung derzeit nicht ansteht. Er wird voraussichtlich bis 2030 im Einsatz bleiben. |
|||
Auch aus dem 2. Weltkrieg sind einige Kriegsverbrechen der ''Army'' bekannt. So wurden zahlreiche deutsche Kriegsgefangene ohne Kriegsgerichtsverfahren erschossen. |
|||
Ab 1979 ersetzte der [[Sikorsky UH-60|UH-60 ''Black Hawk'']] den aus dem Vietnamkrieg bekannten und bei Militärs für seine Anfälligkeit berüchtigte [[UH-1]] ''Iroquois'', ebenso wie den [[Sikorsky S-58|S-58 ''Choctaw'']]. Dieses Modell eines mittleren Allzweckhubschraubers erwies sich als so vielseitig und zuverlässig, dass sein Aufgabenspektrum schnell erweitert und in speziell angepassten Versionen auch von den anderen Teilstreitkräften beschafft wurde. Die [[Schlacht von Mogadischu]], die in einem Buch und einem Film namens ''[[Black Hawk Down]]'' beschrieben wurde, machte diesen Typ in den 2000er-Jahren in der Öffentlichkeit bekannt. |
|||
== Struktur == |
|||
=== Einheiten === |
|||
Die ''US Army'' ist in mehreren, zum Teil überlappenden Ebenen organisiert. Sie teilt sich dabei selbst in zwei Hauptebenen ein, eine operative und eine institutionelle. Die institutionelle Ebene teilt sich in mehrere Hauptkommandos: |
|||
Der [[Bell OH-58|OH-58 ''Kiowa'']] wurde ursprünglich als Übergangsmodell zwischen dem ''Cobra'' und dem ''Comanche'' ausgeschrieben und konzipiert. Im Dritten Golfkrieg schnitt die Version zur bewaffneten Aufklärung, der OH-58D ''Kiowa Warrior'' im Kampf in urbanem Terrain im Vergleich zum schwerfälligeren ''Apache'' in niedrigen Flughöhen besser ab. Kurzfristig beflügelte dies Überlegungen, größere Kontingente anzuschaffen. Schließlich entschied sich die Army, den seit 1962 im Dienst befindlichen Hubschrauber zu ersetzen, da die vorhandenen Modelle Überalterungserscheinungen und technische Anfälligkeiten aufweisen. Zusammen mit einem eingeschränkten Einsatzprofil führte dies zur Ausschreibung des [[Bell ARH-70|ARH-70]], dessen Entwicklung aber wegen Kostenüberschreitungen abgebrochen wurde, vermutlich zu Gunsten der [[Northrop Grumman MQ-8]] Drohne. |
|||
==== Institutionelle Ebene ==== |
|||
{| {{prettytable}} |
|||
|- |
|||
! style="background:#dadada" | Hauptkommando |
|||
! style="background:#dadada" | Kommandeur |
|||
! style="background:#dadada" | Ort |
|||
! style="background:#dadada" | Anzahl der Angehörigen (inklusive Zivilisten) |
|||
|- |
|||
| ''US Army'' Forces Command (FORSCOM)<br /> |
|||
(''US Army''-Komponente des [[United States Joint Forces Command|US Joint Forces Command]] (''USJFCOM'')) |
|||
| [[General]] [[Dan K. McNeill]] |
|||
|[[Fort McPherson]], [[Georgia]] |
|||
|- |
|||
| ''[[United States Army Intelligence and Security Command|US Army Intelligence and Security Command]]'' (''INSCOM'') (Nachrichtendienst) |
|||
| [[Generalmajor|Major General]] [[John DeFreitas|John DeFreitas, III.]] |
|||
| [[Fort Belvoir]], [[Virginia]] |
|||
| 31.000 |
|||
|- |
|||
| ''[[United States Army Criminal Investigation Command|US Army Criminal Investigation Command]]'' (CID)<br /> |
|||
(Kriminaldienst ähnlich dem ''[[Naval Criminal Investigative Service|NCIS]]'' der ''[[United States Navy|US Navy]]'') |
|||
| MG [[Donald J. Ryder]] |
|||
| Fort Belvoir, Virginia |
|||
| ~2.900 |
|||
|- |
|||
| ''[[United States Army Corps of Engineers|US Army Corps of Engineers]]'' (''USACE'') (Pionierkorps) |
|||
| [[Generalleutnant|Lieutenant General]] [[Carl A. Strock]] |
|||
| [[Washington (D.C.)]] |
|||
|- |
|||
| US Army Medical Command (''MEDCOM'') (Sanitätskommando)<br />(Kommandobehörde für das US Army Medical Corps, US Army Medical Specialist Corps, US Army Dental Corps, US Army Veterinary Corps, US Army Nurse Corps, US Army Medical Service Corps) |
|||
| LTG [[Kevin C. Kiley]] |
|||
| [[Fort Sam Houston]], [[Texas]] |
|||
|- |
|||
| ''US Army Materiel Command'' (''AMC'') (Versorgungskommando) |
|||
| GEN [[Benjamin S. Griffin]] |
|||
| Fort Belvoir, Virginia |
|||
|- |
|||
| ''US Army Training and Doctrine Command'' (''TRADOC'')<br /> |
|||
(Ausbildungs- und Planungskommando) |
|||
| GEN [[William S. Wallace]] |
|||
| [[Fort Monroe]], Virginia |
|||
|- |
|||
| ''[[United States Army Special Operations Command|US Army Special Operations Command]]'' (''USASOC'')<br /> |
|||
(''US Army''-Komponente des [[United States Special Operations Command|US Special Operations Command]] (''USSOCOM)'') |
|||
| LTG [[Philip R. Kensinger]] |
|||
| [[Fort Bragg (North Carolina)|Fort Bragg]], [[North Carolina]] |
|||
| ~25.000 |
|||
|- |
|||
| ''US Army Military Surface Deployment and Distribution Command'' (''SDDC'') |
|||
| MG [[Charles W. Fletcher, Jr.]] |
|||
| [[Fort Eustis]], [[Newport News]], Virginia |
|||
|- |
|||
| ''US Army Space and Missile Defense Command'' (''SMDC'')<br /> |
|||
(Weltraum und Raketenverteidigungskommando) |
|||
| LTG [[Joseph M. Cosumano, Jr.]] |
|||
| [[Arlington County]], Virginia |
|||
|- |
|||
| ''US Army Pacific Command'' (''USARPAC'')<br /> |
|||
(''US Army''-Komponente des ''[[United States Pacific Command|US Pacific Command]]'' (''USPACOM'')) |
|||
| LTG [[John M. Brown III.]] |
|||
| [[Fort Shafter]], [[Hawaii]] |
|||
|- |
|||
| ''US Army South'' (''USARSO'')<br /> |
|||
(''US Army''-Komponente des ''[[United States Southern Command|US Southern Command]]'' (''SOUTHCOM'')) |
|||
| [[Brigadegeneral|Brigadier General]] [[Purl K. Keen]] |
|||
| [[Fort Sam Houston]], [[Texas]] |
|||
|- |
|||
| 8th US Army (EUSA / [[Korea]]) |
|||
| LTG [[Charles C. Campbell]] |
|||
| [[Yongsan Army Garrison]], [[Seoul]] |
|||
|- |
|||
| ''[[USEUCOM#7._Armee_der_US_Army|US Army Europe]]'' (''USAREUR'')<br /> |
|||
(''US Army''-Komponente des [[United States European Command|US European Command]] (''USEUCOM'')) |
|||
| GEN [[David D. McKiernan]] |
|||
| [[Campbell Barracks]], [[Heidelberg]] |
|||
|- |
|||
| ''US Army Reserve Command'' (''ARC'') |
|||
| LTG [[James R. Helmly]] |
|||
| [[Fort McPherson]], Georgia |
|||
|- |
|||
| ''US Army National Guard'' (''ARNG'') |
|||
| LTG [[Roger G. Schultz]] |
|||
| Washington (D.C.) |
|||
|} |
|||
=== Future Combat Systems === |
|||
[[Datei:MULEoffroad.jpg|mini|links|[[Multifunctional Utility/Logistics and Equipment|Transportroboter]]]] |
|||
''Hauptartikel: [[Einheiten der US Army]]'' |
|||
[[Datei:ARV-A-L.jpg|mini|[[Multifunctional Utility/Logistics and Equipment|Armed Robotic Vehicle-Assault-Light]], unbemanntes mit [[Panzerabwehrlenkwaffe]]n und einem [[Maschinengewehr|MG]] ausgerüstetes [[Roboter]]fahrzeug]] |
|||
''[[Future Combat Systems]]'' („Waffensysteme der Zukunft“, abgekürzt ''FCS'') ist die materielle Komponente der ''[[Transformation der United States Army|Transformation]]'' und dient als Sammelbezeichnung für ein umfangreiches Beschaffungsprogramm des Heeres mit einem voraussichtlichen Auftragsvolumen von 200 Mrd. [[US-Dollar]].<ref>Alec Klein: [https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/story/2007/12/06/ST2007120602927.html ''The Army’s $200 Billion Makeover – March to Modernize Proves Ambitious and Controversial''], in der Washington Post vom 7. Dezember 2007, abgerufen am 29. Februar 2008.</ref> Das Programm besteht aus 16 Bestandteilen, von denen zwei grundlegend für den Bestand des gesamten ''Future Combat Systems''-Konzepts sind. Zum einen ist dies das ''Future Combat Systems System'', eine heeresspezifische Komponente des ''[[Global Information Grid]]''. Diese ist selbst ein weltweites Informationsnetz aller Teilstreitkräfte. |
|||
Die ''US Army'' ist in Divisionen unterteilt. Im Jahre [[2003]] hatte die ''Army'' 10 aktive und 8 Reservedivisionen mit jeweils 13.000 bis 16.000 Soldaten. Diese Anzahl ist nach Bedarf erweiterbar. Eine Division in der ''Army'' enthält auch alle Einheiten, die ihre Operationsfähigkeit absichern, eine Division ist also von anderen Divisionen oder Einheiten prinzipiell unabhängig. |
|||
Als ebenso bedeutend wird die technische Befähigung in Verbindung mit der intellektuellen Befähigung des Soldaten gesehen. Diese Überlegung mündete konkret in den ''[[Future Force Warrior]]'', einer Gesamtkonzeption der Ausrüstung am Mann innerhalb der ''Future Combat Systems''. Es besteht im Wesentlichen aus einem Helm mit digitalen Orientierungs- und Kommunikationstechniken, einer überarbeiteten Körperpanzerung, und neuer Sekundärbewaffnung, die teilweise intelligente Munition verschießt. Die Bundeswehr experimentiert derzeit mit einem an das ''Future Force Warrior'' angelehnten System namens „[[Infanterist der Zukunft]]“. |
|||
Ein Mitglied der US-Armee wird mit ''Soldier'' (dt. [[Soldat]]) angesprochen, wobei dieses Wort als Anrede groß geschrieben wird. |
|||
Der Rest des Programms stellt einen Versuch dar, aus dem bisherigen Beschaffungszyklus auszubrechen, wobei neue Waffenplattformen ihre Vorgänger ersetzen und daher auf den gemeinsamen Einsatz mit anderen Waffenplattformen abgestimmt werden müssen. Für eine in Planung befindliche Familie gepanzerter Fahrzeuge bedeutet dies beispielsweise, dass sie auf demselben Chassis mit dem Planungsbegriff ''Manned Ground Vehicle'' („bemanntes Bodenfahrzeug“, ''MGV'') aufbauen. Sein relativ geringes Gewicht ermöglicht eine leichtere Luftverlastbarkeit. Die Palette anvisierter Modellvarianten wird einen leichten Kampfpanzer, einen Schützenpanzer, eine Panzerhaubitze, einen Spähpanzer, einen Panzermörser, einen Kommando-, einen Sanitäts- sowie einen Pionierpanzer umfassen. |
|||
Die ''US Army'' ist auf der operativen Ebene in verschiedene Komponenten geteilt (vom größten zum kleinsten): |
|||
Charakteristisch für das ''FCS''-Programm ist die breite Konzeption unbemannter Systeme. Diese besteht vor allem in [[Roboter|ferngelenkten Bodensystemen]] und [[Unbemanntes Luftfahrzeug|unbemannten Luftfahrzeugen]]. Das Programm wurde am 23. Juni 2009 von Verteidigungsminister Robert Gates gestrichen und stattdessen das [[Brigade Combat Team Modernization|Brigade-Combat-Team-Modernization]]-Programm initiiert. |
|||
[[Image:US Army organization chart.png|right|500px|thumb|Die institutionelle Ebene der ''Army''-Führung: Der ''Chief of Staff of the Army'' untersteht dem ''Secretary of the Army'', beide werden von den ''Headquarters, Department of the Army'' beraten]] |
|||
== Demografie == |
|||
{| {{prettytable}} |
|||
Das Heer der Vereinigten Staaten spiegelt in vielfacher Hinsicht die Gesellschaft des Landes und ihre große Pluralität wider. Als Institution legt die Army darauf Wert, in der Integration von Ethnien und Frauen auch gegenüber den anderen Teilstreitkräften als führend anerkannt zu werden. |
|||
|- |
|||
! style="background:#dadada" | Ebene |
|||
! style="background:#dadada" | Kommandeur |
|||
! style="background:#dadada" | besteht aus / Anzahl Soldaten |
|||
|- |
|||
|[[Armee]] |
|||
|[[General]] |
|||
|zwei bis fünf Korps |
|||
|- |
|||
|[[Korps]] |
|||
|[[Generalleutnant|Lieutenant General]] |
|||
|zwei oder mehr Divisionen / 30.000+ |
|||
|- |
|||
|[[Division (Militär)|Division]] |
|||
|[[Generalmajor|Major General]] |
|||
|zwei bis vier Brigaden / 10.000–20.000 |
|||
|- |
|||
|[[Brigade]] / Gruppe |
|||
|[[Oberst|Colonel]] |
|||
|sechs bis acht Bataillone / 2000–5000 |
|||
|- |
|||
|[[Bataillon]] / [[Staffel (Militär)|Staffel]] |
|||
|[[Oberstleutnant|Lieutenant Colonel]] |
|||
|zwei bis sechs Kompanien / 300-1000 |
|||
|- |
|||
|[[Kompanie (Militär)|Kompanie]] |
|||
|[[Hauptmann (Offizier)|Captain]] |
|||
|zwei bis sechs Züge / 100–300 |
|||
|- |
|||
|[[Zug (Militär)|Platoon]] |
|||
|[[Leutnant|2nd]] / [[Oberleutnant|1st Lieutenant]] |
|||
|zwei oder mehr Gruppen / 30–40 |
|||
|- |
|||
|[[Gruppe (Militär)|Squad]] |
|||
|[[Staff Sergeant]] |
|||
|zwei oder mehr fire teams / 8–12 |
|||
|- |
|||
|[[Trupp|Fire team]] |
|||
|[[Corporal]] |
|||
|vier bis fünf Soldaten |
|||
|} |
|||
Für demografische Erhebungen ist das ''Army Demographics Office'' als Unterabteilung der Abteilung G-1 ''Human Resources'' (Personalwesen) im ''Department of the Army'' zuständig. |
|||
Grundelement der operativen Planung ist das ''fire team'' (dt. Trupp). Es besteht aus zwei Gewehrschützen, einem Maschinengewehrschützen bzw. einem [[Grenadier]] und einem [[Unteroffizier]], meist im Rang eines ''Corporal''. Sie bilden die Grundlage der amerikanischen Bodenkampfdoktrin und sollen schnell, mobil einsetzbar und kurzfristige Zeit ohne jegliche Unterstützung einsatzfähig sein. Dieser Extremfall bleibt in der Planung jedoch nur den Einheiten des ''[[United States Special Operations Command|US Special Operations Command]]'' vorbehalten und betrifft die regulären Einheiten im Gefecht selten. Häufiger eingesetzt wird das ''fire team'' für passive Aufgaben wie beispielsweise [[Patrouille]]n und Ähnliches. |
|||
Auch wenn das ''fire team'' Planungsgrundlage ist und eine Einheit der ''US Army'' auch in Unterzahl den meisten Gegnern überlegen ist, wird in der Planung meist auf Überzahl gesetzt. Dies passt in die politische Strategie der ''Army'', da so reduzierte Verluste den politischen Druck auf die [[US-Regierung]] abschwächen sollen. Zu berücksichtigen sind hierbei aber auch die im Vergleich zu anderen [[Nation]]en sehr hohen [[Investition]]en, die die ''Army'' in jeden einzelnen ihrer Soldaten tätigt, was zudem der Gleichsetzung von amerikanischen Infanteristen mit [[Kanonenfutter]] entgegensteht. Grundeinheit ist das ''squad'' (dt. Gruppe). Es wird meist aus zwei ''fire teams'', einem Sergeant oder Staff Sergeant und gegebenenfalls einem [[Panzerabwehr]]-, seltener einer [[Luftabwehr]]waffe zusammengesetzt. |
|||
Die Mehrzahl der aufgeführten Daten ist, soweit nicht anders aufgeführt, dem letzten verfügbaren demografischen Bericht aus dem Haushaltsjahr 2005 entnommen.<ref>''Office of Army Demographics'': [http://www.armyg1.army.mil/hr/demographics/FY05%20Army%20Profile.pdf ''Army Profile''] (PDF; 2,1 MB). Funddatum: 2. März 2008.</ref> Daher wird überwiegend eine Gesamtzahl an 488.579 Berufssoldaten als statistische Größe von 100 % vorausgesetzt, alle über diesen Zeitraum hinaus angegebenen absoluten Zahlen sind Durchschnittswerte. Der Betrachtungszeitraum über Haushaltsjahre hinweg bietet sich aufgrund der jährlichen Haushaltsberatungen als geeignet an. |
|||
Das Pentagon hat die ''Army'' gegen Ende des [[20. Jahrhundert]]s immer stärker [[Modul|modular]] aufgebaut. Das bedeutet, dass verschiedene Einheiten anderen zugeordnet werden können, ohne eine zwingende Umstrukturierung für unterschiedliche Einheiten erforderlich zu machen. Dieses Konzept kam der neuen Doktrin der Transformation zugute und kam zum ersten Mal im [[Irakkrieg]] zum Einsatz. Es konnte sogar kurz vor dem Einmarsch eine ganze Brigade aufgeteilt werden, da ihr gemeinsames Fortkommen die Kampftruppen verlangsamte und die Versorgungseinheit gefährdete. |
|||
; Hierarchische Zusammensetzung: |
|||
====Korps==== |
|||
Die größte Kampfeinheit der ''US Army'' ist das Korps; größere Einheiten sind laut derzeitiger Doktrin rein administrativer Natur. Anders als die anderen Einheiten sind sie nicht fester Teil der [[Hierarchie]], sondern werden bei Bedarf zusammengesetzt und bilden somit einen Pool von Einheiten. Sie werden daher nach Auftragslage zusammengesetzt, was in der Praxis immer von einigen „Stammeinheiten“ ausgehend geschieht. Dies erleichtert aufgrund der eingegrenzten Aufgaben eine schnellere und einfachere strategische Planung. Die Korps sind zwar an ihr Operationsgebiet angepasst, verfügen jedoch grundsätzlich über die Fähigkeit, militärische Aufgaben aller Art über einen längeren Zeitraum hinweg auszuführen. Bis auf das in Heidelberg stationierte V. Korps haben alle anderen Abteilungen ihre Hauptquartiere in den USA. Derzeit verfügt das Heer über vier Korps: |
|||
Im Haushaltsjahr 2005 verfügte das Berufsheer über 69.174 Offiziere und 12.482 ''Warrant Officers''. Damit stellten die Offiziere 14,2 % und die ''Warrant Officers'' 2,5 % der Aktiven. Im Verhältnis stehen dadurch einem Offizier etwa sieben Mannschaften und Unteroffiziere gegenüber. |
|||
{| {{prettytable}} |
|||
|- |
|||
! style="background:#dadada" | Name des Korps |
|||
! style="background:#dadada" | Hintergrund des Spitznamens |
|||
! style="background:#dadada" | Standort |
|||
|- |
|||
|[[I. US-Korps|I. Korps]] (''The Eye* Corps'') |
|||
|Im Sinne eines wachenden Auges über den Einsatzraum, namentlich dem [[Pazifik]] |
|||
|[[Fort Lewis (Washington)|Fort Lewis]] ([[Washington (Bundesstaat)|Washington]]) |
|||
|- |
|||
|[[III. US-Korps|III. Korps]] (''Phantom Corps'', ''America's Hammer'' oder vor allem ''Counterattack Corps'') |
|||
|Hat die Rolle eines [[Entlastungsangriff|Entlastungskorps]] inne. |
|||
|[[Fort Hood (Texas)|Fort Hood]] ([[Texas]]) |
|||
|- |
|||
|[[V. US-Korps|V. Korps]] (''Victory Corps'') |
|||
|Name analog zur [[Römisches Reich|römischen]] Buchstabenzahl [[V]]. Heidelberg (Deutschland)) |
|||
|[[Heidelberg]] (Deutschland) |
|||
|- |
|||
|[[XVIII. US-Luftlandekorps|XVIII. Luftlandekorps]] (''Contingency Corps'') |
|||
|Übersetzung zu [[Deutsche Sprache|dt.]] ungefähr: „das Korps für alle Fälle“, „Notfall-Korps“ |
|||
|[[Fort Bragg (North Carolina)|Fort Bragg]] ([[North Carolina]]) |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Journalisten wie Stuart Koehl vom ''[[The Weekly Standard|Weekly Standard]]'' kritisieren diese Rate an Offizieren als übertrieben hoch. Sie weisen auf einen weltweiten Durchschnitt von 7 % hin und stellen der Army die [[Wehrmacht]] gegenüber, die über höchstens 5 % Offiziere verfügt habe. Der hohe Anteil an Offizieren gehe auf den Kalten Krieg und intransparente, verkrustete Strukturen im Heer zurück.<ref>Koehl, Stuart: {{Webarchiv |url=http://www.weeklystandard.com/Utilities/printer_preview.asp?idArticle=14768&R=139AD33AC4 |text=''Fight for the Army’s Soul'' |wayback=20090116020007}}, ''Weekly Standard'' vom 21. Februar 2008, abgerufen am 2. März 2008.</ref><ref>''StrategyPage.com'': [http://www.strategypage.com/cic/docs/cic121b.asp ''Short Rounds – „Old Grog“ Takes Porto Bello''] (englisch), abgerufen am 2. März 2008.</ref> |
|||
<nowiki>*</nowiki>Anspielung auf die sich gleichende Aussprache des Buchstaben [[I]] und des Wortes ''[[Auge|eye]]'' im [[Englische Sprache|Englischen]] |
|||
; Altersverteilung: |
|||
Anordnung und römische Zahlengebung rühren direkt aus dem Zweiten Weltkrieg her, was der Traditionspflege dient. Zu jener Zeit verfügten die USA über bis zu dreißig Heereskorps. |
|||
In der angegebenen Personalstatistik ist die Altersgruppenverteilung in Vierjahresschritten angegeben, aufsteigend vom jüngsten Eintrittsalter von 17 vollendeten Lebensjahren. Die [[Lorenz-Kurve|Altersverteilungskurve]] nach [[Normalverteilung|Gauss]] mit der besten Verteilung weisen hier die Mannschaftsdienstgrade auf. 36 % waren zum Zeitpunkt der Erhebung jünger als 25 Jahre, 22 % waren unter 30 und weitere 25 % waren jünger als 40 Jahre. Aufgrund der starken Karriereorientierung innerhalb der Streitkräfte zeigt die Verteilungskurve erst bei den Über-Vierzigjährigen einen starken Abfall, da die Mannschaftsdienstgrade nur zu ungefähr 7 % aus Personen dieses Alters bestehen. |
|||
Durch unterschiedliche Anwendung innerhalb der ''Army'' hat die Präzision des Begriffs abgenommen. So wurden im [[Sezessionskrieg]] teilweise Verbände von mehr als 20.000 Mann als ''Corps'' bezeichnet, teilweise auch Verbände von weniger als 6.000 Mann. Tendenziell waren dabei die ''Corps'' des Nordens kleiner als die des Südens, was sich aber mit zunehmender Dauer des Krieges änderte. <!-- bis zu den Weltkriegen wieder änderte. --> Hinzu kommt die Verwendung des Begriffs als interne, begrenzte Berufsgruppe wie z. B. das ''[[United States Army Corps of Engineers]]'', was wiederum dem Begriff [[Korpsgeist]] am nächsten kommt. (s. a. den folgenden Abschnitt „Waffengattungen“) |
|||
Die schärfste Verteilungskurve haben die ''Warrant Officers''. Nicht einmal 5 % sind jünger als 25 Jahre, knapp 53 % sind zwischen 30 und 39 Jahre alt. Insgesamt sind 85 % von ihnen älter als 30. |
|||
====Waffengattungen==== |
|||
Es existiert in der ''US Army'' aber auch neben der hierarchischen Struktur eine Organisation nach Waffengattungen, die nach drei Kategorien verläuft. Auch sie werden zumeist ''Corps'' genannt, was aber in diesem Fall als Sammelbegriff und nicht als ordnender Begriff dient (es werden nur Beispiele angegeben): |
|||
Knapp 12 % aller Heeresoffiziere hatten im Haushaltsjahr das Alter von 24 Jahren erreicht, 23 % von ihnen waren bis zu 29 Jahre alt und knapp 39 % waren unter 40 Jahre alt. |
|||
# Bewaffnete Einheiten/''"Combat Arms"'': [[Infanterie]], [[Artillerie]], [[Special Forces]] |
|||
# Kampfunterstützungseinheiten/''"Combat Support Arms"'': [[Militärpolizei|Military Police Corps]], [[Verbindungsdienst|Signal Corps]] |
|||
# Versorgungseinheiten/''Combat Service Support"'': [[Judge Advocate General's Corps|Anwaltskorps]], [[Finance Corps|Finanzkorps]], [[Sanitätsdienst|Nurse Corps]] |
|||
; Bildung: |
|||
===[[Dienstgrad|Dienstgrade]]=== |
|||
{| {{prettytable}} align="center" width="100%" |
|||
!colspan=11 style="background:#dadada" | '''Offizierkorps der United States Army''' |
|||
|- |
|||
![[General of the Army]] <br /> |
|||
![[General]] <br /> GEN |
|||
![[Generalleutnant|Lieutenant General]] <br /> LTG |
|||
![[Generalmajor|Major General]] <br /> MG |
|||
![[Brigadegeneral|Brigadier General]] <br /> BG |
|||
![[Oberst|Colonel]] <br /> COL |
|||
![[Oberstleutnant|Lieutenant Colonel]] <br /> LTC |
|||
![[Major]] <br /> MAJ |
|||
![[Hauptmann_(Offizier)|Captain]] <br /> CPT |
|||
![[Oberleutnant|First Lieutenant]] <br /> 1LT |
|||
![[Leutnant|Second Lieutenant]] <br /> 2LT |
|||
|- |
|||
!OF-10/O-11 |
|||
!OF-9/O-10 |
|||
!OF-8/O-9 |
|||
!OF-7/O-8 |
|||
!OF-6/O-7 |
|||
!OF-5/O-6 |
|||
!OF-4/O-5 |
|||
!OF-3/O-4 |
|||
!OF-2/O-3 |
|||
!OF-1/O-2 |
|||
!OF-1/O-1 |
|||
|- |
|||
|[[Image:US-Army-OF10.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF9.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF8.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF7.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF6.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF5.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF4.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF3.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF2.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF1a.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OF1b.gif|center|65px]] |
|||
|} |
|||
<!-- Bei den Schulabschlüssen weist das Heer den anderen US-Teilstreitkräften gegenüber geringere Einstiegshürden auf. Es verlangt als einzige Teilstreitkraft von angeworbenen Mannschaften ein abgeschlossenes ''[[GDE]]'' als Mindestanforderung anstatt der sonst geforderten [[High School Diploma|High-School-Abschlusses]]. Von dieser geringeren Einstiegshürde machten 6,9 % der Bewerber Gebrauch. 76 % haben einen High-School-Abschluss. --> |
|||
{| {{prettytable}} align="center" width="100%" |
|||
Die meisten ''Warrant Officers'' haben die Vorbereitungszeit auf dem College abgeschlossen oder bereits einige Semester hinter sich gebracht. Über 90 % haben zumindest zeitweise eine Universität besucht. |
|||
!colspan=11 style="background:#dadada" | '''[[Warrant Officer]] der United States Army''' |
|||
|- |
|||
![[Warrant_Officer|Chief Warrant Officer 5]] <br /> CW5 |
|||
![[Warrant_Officer|Chief Warrant Officer 4]] <br /> CW4 |
|||
![[Warrant_Officer|Chief Warrant Officer 3]] <br /> CW3 |
|||
![[Warrant_Officer|Chief Warrant Officer 2]] <br /> CW2 |
|||
![[Warrant_Officer|Warrant Officer 1]] <br /> WO1 |
|||
|- |
|||
!WO-5 |
|||
!WO-4 |
|||
!WO-3 |
|||
!WO-2 |
|||
!WO-1 |
|||
|- |
|||
|[[Image:US-Army-WO5.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-WO4.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-WO3.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-WO2.gif|center|65px]] |
|||
|[[Image:US-Army-WO1.gif|center|65px]] |
|||
|} |
|||
Da der Abschluss eines Hochschulstudiums Zugangsvoraussetzung zum [[Offizierskorps]] ist, dominieren hier die akademischen Bildungszeugnisse. 40,3 % der Bewerber waren mit einem [[Master]]s Degree in der Forschung tätig oder haben [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. |
|||
{| {{prettytable}} align="center" width="100%" |
|||
!colspan=11 style="background:#dadada" | '''[[Stabsunteroffizier]]e der United States Army''' |
|||
|- |
|||
![[Sergeant Major of the Army]] <br /> SMA |
|||
![[Command Sergeant Major]] <br /> CSM |
|||
![[Sergeant Major]] <br /> MSG |
|||
![[First Sergeant]] <br /> 1SG |
|||
![[Master Sergeant]] <br /> MSG |
|||
![[Sergeant First Class]] <br /> SFC |
|||
![[Staff Sergeant]] <br /> SSG |
|||
|- |
|||
!OR-9/E-9 |
|||
!OR-9/E-9 |
|||
!OR-9/E-9 |
|||
!OR-8/E-8 |
|||
!OR-8/E-8 |
|||
!OR-7/E-7 |
|||
!OR-6/E-6 |
|||
|- |
|||
|[[Image:US-Army-OR9a.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR9b.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR9c.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR8a.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR8b.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR7.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR6.gif|center|75px]] |
|||
|} |
|||
; Personenstand: |
|||
{| {{prettytable}} align="center" width="100%" |
|||
!colspan=11 style="background:#dadada" | '''[[Unteroffizier]]e der United States Army''' |
|||
|- |
|||
![[Sergeant]] <br /> Sgt |
|||
![[Corporal]] <br /> Cpl |
|||
![[Specialist]] <br /> SPC |
|||
|- |
|||
!OR-5/E-5 |
|||
!OR-4/E-4 |
|||
!OR-4/E-4 |
|||
|- |
|||
|[[Image:US-Army-OR5.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR4a.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR4b.gif|center|75px]] |
|||
|} |
|||
Da das Risiko einer Trennung oder einer [[Scheidung]] aufgrund langer Dienstrunden im Militär erhöht ist, ermöglicht die statistische Auswertung der gesammelten Personenstandsdaten Aussagen über den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Streitkraft. Im Haushaltsjahr 2005 waren insgesamt 54 % der Heeresangehörigen verheiratet. Dabei übertraf die Verheiratungsquote der männlichen Soldaten mit 55,5 % den der Frauen um 11,1 Prozentpunkte. Dafür wiesen die verheirateten Frauen mit einem Anteil von 38 % eine wesentlich höhere Rate an innermilitärischen Ehen den männlichen Kameraden gegenüber auf, von denen 5,2 % mit einem Soldatenpartner verheiratet waren. Hierbei sind die Fraternisierungsregeln<ref>Rod Powers: [http://usmilitary.about.com/od/army/a/fraternization.-u3q.htm ''Army Fraternization Policy – When Does Friendship Become a Crime in the Army?''], ''About.com'', abgerufen am 2. März 2008.</ref> der Army zu beachten: Ein Offizier darf nur in Ausnahmefällen mit Nichtoffizieren in einem geschäftlichen, persönlichen, sexuellen oder ehelichen Verhältnis stehen. Beispielsweise müssen sich Wirtschaftsbeziehungen auf einen einmaligen Austausch wie einen Gebrauchtwagen beschränken und dürfen nicht per Leihe oder Kredit zu laufenden Verpflichtungen führen. Offiziere dürfen mit Nichtoffizieren verheiratet sein, wenn beide Ehepartner als Nichtoffiziere geheiratet haben oder wenn einer der beiden [[Reserve (Militärwesen)|Reservist]] ist. |
|||
{| {{prettytable}} align="center" width="100%" |
|||
!colspan=11 style="background:#dadada" | '''[[Mannschaften]] der United States Army''' |
|||
|- |
|||
![[Private First Class]] <br /> PFC |
|||
![[Private E2]] <br /> PVT |
|||
![[Private E1]] <br /> PVT |
|||
|- |
|||
!OR-3/E-3 |
|||
!OR-2/E-2 |
|||
!OR-1/E-1 |
|||
|- |
|||
|[[Image:US-Army-OR3.gif|center|75px]] |
|||
|[[Image:US-Army-OR2.gif|center|75px]] |
|||
|<center>Kein Abzeichen</center> |
|||
|} |
|||
Die Wahrscheinlichkeit des Verheiratetseins ist als männlicher ''[[Warrant Officer]]'' mit 84,4 % am höchsten, bei den weiblichen ''Enlisted''-Rängen mit 37,1 % am niedrigsten. Ungefähr 46 % aller Heeressoldaten hatten zum Untersuchungszeitpunkt Kinder, deren durchschnittliche Anzahl bei zwei lag. Alleinerziehend waren insgesamt 6,9 % aller Soldaten. Frauen waren mehr als doppelt so häufig von dieser Lebenssituation betroffen wie Männer, wobei mit 19,5 % die weiblichen ''Warrant Officers'' am stärksten hervortraten. Zusammengerechnet haben die Berufssoldaten der Army über 710.000 direkte [[Angehöriger|Angehörige]]. |
|||
====Anmerkungen==== |
|||
'''1.''' Zur Vergleichbarkeit sind die NATO-Rangcodes angegeben. Analog zum „OR“ (''other ranks'') der Unteroffiziere benutzt die ''US Army'' die Soldstufen „E“ (''enlisted'') mit jeweils derselben Zählung. Die Offiziere werden in der NATO mit „OF“ (''officer'') und in der ''Army'' mit „O“ bezeichnet, wobei die Zählung ab dem First Lieutenant abweicht, da die NATO die beiden Lieutenants in eine Stufe zusammenfasst, die ''Army'' jedoch nicht. |
|||
; Minderheiten: |
|||
'''2.''' Die Mannschaften und Unteroffiziere der ''US Army'' werden als ''enlisted'' bezeichnet. Ab der Soldstufe E-5 (SGT) beginnt die Dienstgradgruppe der Non-Commissioned Officer (NCO), welche ab der Soldstufe E-7 (SFC) auch Senior NCO (SNCO) genannt wird. |
|||
Im Haushaltsjahr 2005 dienten knapp 70.000 Frauen im [[Berufsarmee|Berufsheer]] der Vereinigten Staaten. Dies entspricht ungefähr einem Anteil von 15 %, so dass ungefähr jeder siebte Heeressoldat weiblich war. |
|||
'''3.''' Die ''US Army'' rekrutiert ihre Offiziere über mehrere interne und externe Organisationen und Institutionen: |
|||
* [[United States Military Academy]] in [[West Point (New York)|West Point]], [[New York (Bundesstaat)|New York]] |
|||
* Absolventen der Militärakademien der anderen Teilstreitkräfte können und dürfen sich dazu entschließen, ins Offizierkorps der ''US Army'' berufen zu werden |
|||
* Mannschaftsgrade oder [[College]]-Absolventen die erfolgreich die ''Officer Candidate School'' (''OCS'') bestehen. |
|||
* College-Absolventen, die achtsemestrige studienbegleitende [[Reserve Officer Training Corps]]-Kurse (ROTC) durchlaufen haben. |
|||
* Anwälte, Ärzte, Krankenschwestern, Tierärzte und Prediger können sofort in ihr entsprechendes berufliches Feld berufen werden. |
|||
* Mannschaftsgrade dürfen, wenn sie nach Meinung mehrerer Offiziere dazu geeignet sind (z. B. wegen besonderer Pflichterfüllung und/oder wegen herausragender Führungseigenschaften), [[Feldbeförderung|zu Felde]] zu Offizieren befördert werden (''Battlefield Commission''). [[Audie Murphy]] wurde auf diese Art und Weise zum Offizier gemacht. |
|||
Bei der ethnischen Zusammensetzung der Teilstreitkraft zeichnet sich eine zunehmende Heterogenisierung ab. Zwar sind weiterhin 60 % weißer Abstammung, diese Quote ist jedoch seit Jahren rückläufig. Der Anteil der Schwarzen stagniert bei 21,6 %, während die Quote an [[Hispanics]] sich seit 1995 auf fast 10,5 % verdoppelt hat. Trotz eines stetig wachsenden Anteils bleiben Asiaten mit 4 % unterrepräsentiert. |
|||
Offiziere erhalten ihre Einberufung ins Offizierskorps vom US-Präsidenten. Zunächst werden sie als Reserveoffiziere berufen. Bei der Beförderung zum [[Major]] können sie vom Präsidenten der regulären Armee zugeteilt werden, sofern dafür das Einverständnis und darüber hinaus eine Empfehlung des [[US-Senat|Senats]] vorliegt. Jedoch dürfen US Reservisten nicht mit Reservisten der Bundeswehr verwechselt werden, da ihr Dienst wesentlich umfangreicher, als beispielsweise nur der Teilnahme an Wehrübungen, ist. |
|||
; Konfessionen: |
|||
Offiziere werden einer [[Teilstreitkräfte|Teilstreitkraft]] zugewiesen, bis sie den Rang eines [[Brigadegeneral|Brigadier General]] erreicht haben. Ab diesem Zeitpunkt wird von ihnen ein Mindestmaß an Kompetenz erwartet, sodass sie befähigt sind, Soldaten aus jeder beliebigen Teilstreitkraft und damit auch gemischte Verbände zu kommandieren. |
|||
Die Angabe des religiösen Bekenntnisses ist wie bei der [[United States Census Bureau|Volkszählung]] freiwillig, da Kirche und Staat in den USA juristisch vollständig voneinander getrennt sind. Allerdings berechtigt allein die Angabe des persönlichen Bekenntnisses zu Bemühungen des Heeres, diese Umstände zu berücksichtigen. Insgesamt sind in der United States Army über 200 organisierte Bekenntnisse vertreten, davon waren 2005 etwa 51 % [[Protestantismus|protestantischen]] und 21 % [[Katholizismus|katholischen]] Glaubens, 2 % gehörten anderen Konfessionen an. 26 % zogen es vor, sich zu ihren religiösen Überzeugungen nicht zu äußern. |
|||
Sobald Offiziere ihr [[Offizierspatent|Patent]] erhalten haben, durchlaufen sie eine intensive mehrstufige militärische Weiterbildung, die mit teilstreitkraftspezifischen Maßnahmen einhergeht und sich bis zum ''Command and General Staff College'' in [[Fort Leavenworth]], [[Kansas]] fortsetzen kann. Ein Nachweis der spezifischen Weiterbildung ist bei der Beförderung zu bestimmten Rängen unabdingbar. |
|||
; Suizide: |
|||
'''4.''' Der Laufbahngruppe des [[Warrant Officer]] (WO) ist eine Besonderheit. Nach Ernennung auf Befehl des [[Secretary of the Army]] wird er nach der Beförderung zum ''Chief Warrant Officer Two'' (''CW2'') durch den Präsidenten vereidigt und erhält eine ''comission'' (dt. Bevollmächtigung) ähnlich dem Offizierspatent. Der WO entspricht ungefähr einem Offizier, ihm werden nach der Beförderung zum ''Chief Warrant Officer Four'' (''CW4'') geringfügige Privilegien zugestanden. Jedoch ist er nur Spezialist auf seinem Fachgebiet und kann keine Kommandogewalt über Truppen ausüben. Aus den Reihen der WO rekrutieren sich in der ''US Army'' sehr viele Hubschrauberpiloten. Am ehesten ist ein WO mit einem Offizier des [[Militärfachlicher Dienst|militärfachlichen Dienstes]] der [[Bundeswehr]] zu vergleichen. |
|||
Während die United States Army die Anzahl an [[Suizid]]en seit Jahrzehnten protokolliert, ist dies für Suizidversuche erst seit dem Jahr 2002 der Fall. Hierfür zuständig ist eine Abteilung im Heereshauptquartier mit der Bezeichnung ''Army Behavioral Health''. Laut Col. Elspet Ritchie, der ranghöchsten [[Psychiater]]in der Teilstreitkraft, sei die Anzahl an Selbstmordversuchen von knapp 350 im Jahr 2002 auf ungefähr 2.100 im Jahr 2007 gestiegen. Die meisten Suizide würden von Soldaten verübt, die bisher noch nicht in ein Krisengebiet verschickt worden seien oder die ihre letzte Dienstrunde vor mehr als einem Jahr abgeschlossen hätten.<ref>vgl. Elizabeth M. Lorge: ''Army Responds to Rising Suicide Rates''. Pressemitteilung von ''Army Behavioral Health'' vom 31. Januar 2008.</ref><ref>Karen Eaton et al.: [http://www.behavioralhealth.army.mil/research/Suicide-Eaton.PDF ''Strengthening the Validity of Population-Based Suicide Rate Comparisons: An Illustration Using U.S. Military and Civilian Data''], in: ''Suicide and Life-Threatening Behavior'', Nr. 2, 36. Jahrgang, April 2006. (englisch, PDF; 101 kB).</ref> Im April 2008 forderten die Streitkräfte ihre Offiziere auf, die Inanspruchnahme psychologischer Betreuung als möglicherweise vorbildlich für entsprechende Untergebene anzusehen.<ref>Fred W. Baker III: ''Leaders Should Step Up, Receive Mental Health Care if Needed, Chairman Says.'' In: American Forces Press Service, 1. Mai 2008.</ref> |
|||
Warrant Officer werden hauptsächlich an der ''US Army Warrant Officer Candidate School'' in [[Fort Rucker]], [[Alabama (Bundesstaat)|Alabama]] rekrutiert. |
|||
Für das Jahr 2008 vermeldete die US Army die höchste jemals gemessene Suizidrate von 128. Mit 20,2 Suiziden pro 100.000 Soldaten liegt diese leicht über der Suizidrate von 20 für die gesamten USA.<ref>Michael J. Carden: [http://www.defense.gov/news/newsarticle.aspx?id=52879 ''Army Works to Combat Rising Suicide Rates''], ''American Forces Press Service'', 29. Januar 2009, abgerufen am 30. Januar 2009.</ref> |
|||
'''5.''' Der Posten/Rang [[Sergeant Major of the Army]] ist einzigartig. Er ist in beratender Funktion für den [[Chief of Staff of the Army|Generalstabschef der Army]] tätig und unterrichtet ihn in Angelegenheiten, die die Mannschaftsgrade in besonderem Maße betreffen. Der Posten wurde auch eingeführt, um Mehrheitsverhältnisse im Generalstab der ''US Army'' mit einer Person, die der Truppe recht nahe steht und somit am wahrscheinlichsten in ihrem Sinne bezüglich Einsatzbereitschaft entscheidet, zu erzwingen. |
|||
In den ersten Monaten des Jahres 2012 nahm die Suizidrate wieder erheblich zu. Im Durchschnitt tötete sich pro Tag ein Soldat – damit starben mehr amerikanische Soldaten durch Suizid als bei Kämpfen in Afghanistan.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/immer-mehr-selbstmorde-unter-us-soldaten-a-837659.html Spiegel Online vom 8. Juni 2012: Suizid-Statistik: Mehr Selbstmörder als Gefallene in US-Armee]</ref> |
|||
'''6.'''Der ''Specialist'' (''SPC''; Soldstufe E-4) entspricht dem Rang des ''Corporal''. Er hat aber technische Fähigkeiten, die außerhalb des Verantwortungsbereichs des Corporal liegen. Im Gegenzug wird bei einem Corporal mehr Wert auf seine Führungsqualität im Gefecht gelegt, was erklärt, warum ein Specialist in der Befehlskette unter dem Corporal steht. |
|||
== Medienwirkung == |
|||
'''7.''' Die Tätigkeiten der Soldaten der ''US Army'' werden mit der ''[[Military Occupational Specialty]]'' (''MOS'') festgelegt. Dies sind Tätigkeitsbeschreibungen bestehend aus vier Ziffern, wie beispielsweise Panzerfahrer, Infanterist oder Hubschrauberpilot. |
|||
[[Datei:Pfc. Kurtis Tripp, 2nd Battalion, 5th Cavalry Regiment, 1st Cavalry Division, greets local Bini Ziad village children during a cordon and search operation at a village west of Baghdad, Iraq, Feb. 17, 2007.jpg|mini|Durch offiziell freigegebene Bilder soll der Ruf der US-Streitkräfte verbessert werden]] |
|||
===Der Generalstab der ''US Army''=== |
|||
Im Gegensatz zur [[Bundeswehr]], die zwar über einen ähnlichen Führungsstab verfügt, wird die ''US Army'' jedoch von einem [[Generalstab]] befehligt. Ihm ist der Vereinigte Generalstab der USA (''[[Joint Chiefs of Staff]]'') übergeordnet. |
|||
Gegenwärtig sind im Generalstab der ''US Army'' vertreten: |
|||
{| {{prettytable}} |
|||
|- |
|||
! style="background:#dadada" | Posten |
|||
! style="background:#dadada" | Inhaber |
|||
|- |
|||
|Secretary of the US Army (dt. in etwa Staatsminister) |
|||
|[[Francis Harvey|Francis J. Harvey]] |
|||
|- |
|||
|Special Assistant to the Secretary of the US Army |
|||
|[[Raymond DuBois|Raymond F. DuBois]] |
|||
|- |
|||
|[[Chief of Staff of the Army|Generalstabsvorsitzender]] |
|||
|Gen [[Peter Schoomaker|Peter J. Schoomaker]] |
|||
|- |
|||
|Stellvertretender Generalstabsvorsitzender |
|||
|Gen [[Richard Cody|Richard M. Cody]] |
|||
|- |
|||
|Sergeant Major of the Army |
|||
|SMA [[Kenneth Preston|Kenneth O. Preston]] |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Die Reaktionen von Außenstehenden auf die US Army sind vielfältig und geben sehr oft deren Haltung zu den USA und ihren Streitkräften als Ganzes wieder. Diese kann von uneingeschränkter Bewunderung bis zu vollkommener Ablehnung reichen. |
|||
===Kommandostruktur und Informationsfluss=== |
|||
Mit Einsetzen der [[Transformation (Militärwissenschaft)|''Transformation'']] wurde im Pentagon auch eine neue Doktrin erarbeitet, die kämpfenden Einheiten untereinander und mit zur Verfügung stehenden Informationen, z. B. von [[Nachrichtendienst]]en und [[Militärische Aufklärung|Aufklärung]] verbinden soll. Das Ergebnis war ''[[Network Centric Warfare]]'', die totale Vernetzung aller am Kampf beteiligten Elemente. An einem praktischen Beispiel erklärt bedeutet dies, dass ein Geheimdienst nicht erst mit einem Kommando Kontakt aufnehmen muss, welches dann über mehrere Soldaten in der Hierarchie eine Ausschaltung eines Ziels o. ä. anordnet, sondern dass alle Aufklärungseinheiten alle verfügbaren Informationen in eine von mehreren Stellen anlaufbare Datenbank eingeben, worauf Einheiten eigenständig reagieren können. Faktisch bedeutet dies auch eine Annäherung an die [[Auftragstaktik]]. |
|||
So erfuhren Soldaten in Garnisonen nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschlägen des 11. September]] weltweit Sympathie. In der dem [[Irakkrieg]] vorhergehenden politischen Krise hingegen mussten US-amerikanische Standorte weltweit oft zusätzlich von den nationalen Streitkräften geschützt werden. Kritische Haltungen betreffen dabei selten einzelne Soldaten, sondern eher die Army als Institution und Instrument der US-Außenpolitik. |
|||
Außerhalb der USA überwiegt die Kritik an der Army. Dauerbrenner der Kritik sind die Verabreichung von Amphetaminen an diverse Einheiten,<ref>[http://www.wired.com/medtech/health/news/2003/02/57434 WIRED: The U.S. Military Needs Its Speed]</ref> [[Kriegsverbrechen]] sowie Ausbildungs- und Rekrutierungsmethoden. Nachdem lange Zeit die Army Kriegsverbrechen als historisch und in heutiger Zeit als nicht existent ansah, bekam das Thema nach Berichten und angeblichen Vorfällen in Afghanistan<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2002/06/13/a0057 TAZ-Bericht]</ref> und dem Irak neuen Auftrieb. |
|||
==Manöver und Truppenübungen== |
|||
Alle Einheiten der ''US Army'' sind zur Durchführung regelmäßiger Übungen verpflichtet, die theoretisch überall stattfinden dürfen, meistens aber auf armeeeigenem Gelände, mit dem der Großteil der Einheit nicht vertraut ist. Allerdings gibt es auch zentrale Manöverplätze. Diese sind in den USA das ''Joint Readiness Training Center'' (''JRTC'') in [[Fort Polk (Louisiana)|Fort Polk]], [[Louisiana]] <ref>[http://www.jrtc-polk.army.mil/ Website des JRTC]</ref> und das ''National Training Center'' (''NTC'') in [[Fort Irwin (Kalifornien)|Fort Irwin]], [[Kalifornien]]. |
|||
Hinzu kommt in einigen Ländern mit starker militärischer Präsenz ein chronisch belastetes Verhältnis zur ansässigen Zivilbevölkerung, wie zum Beispiel in Japan oder in Italien, wo einzelne Vorfälle von Soldaten immer wieder für Aufruhr sorgen. Hier steht ein oftmals angespanntes Verhältnis mit der örtlichen Bevölkerung in Wechselwirkung mit untadeligem Verhalten bis hin zu sexueller Belästigung oder Vergewaltigung. So löste die Festnahme eines Angestellten der Army auf Okinawa im Oktober 2004 als mutmaßlicher Täter einer Vergewaltigung eine Demonstration von knapp 30.000 Anwohnern aus. Das Verhältnis war durch den Absturz eines Hubschraubers auf einem Universitätsgelände erneut belastet worden.<ref>o. V: {{Webarchiv |url=http://www.abc.net.au/news/newsitems/200410/s1220936.htm |text=''US Army worker arrested over Okinawa rape'' |wayback=20100605101438}}, Reuters-Agenturmeldung vom 15. Oktober 2004, abgerufen am 8. April 2008.</ref> |
|||
In Europa gibt es die Truppenübungsplätze [[Truppenübungsplatz Grafenwöhr|Grafenwöhr]] zum Training mit scharfer Munition im Joint Multinational Training Center (JMTC) und in [[Hohenfels]] zum Feindmanövertraining im ''Combat Maneuver Training Center'' (''CMTC''). |
|||
Die Army selbst versucht, sich in der Öffentlichkeit von den anderen [[Teilstreitkräfte]]n der USA abzuheben. Auch wenn sie einen guten Ruf genießt, muss sie sich gegen den herausragenden Ruf der Marines, die eine Sonderstellung genießen, und gegen weit verbreitete Missverständnisse und Vorurteile, wie zum Beispiel sie sei ein Sammelbecken der Unterschicht und gebe [[Kanonenfutter]] her, behaupten. |
|||
Daneben werden jährliche regionale Manöver durchgeführt, bei der vornehmlich die einzelnen [[Division (Militär)|Divisionen]], die in Deutschland stationiert sind, gegeneinander antreten. Diese wurden bis [[1989]] im sehr großem Rahmen abgehalten und nannten sich bis dahin [[Return of Forces to Germany]] (''REFORGER''). Damals wurden ganze Divisionen aus den USA zur fiktiven Unterstützung gegen den Feind eingeflogen. |
|||
=== Film === |
|||
So wurde zur Verstärkung des damaligen V. [[Korps]] der ''US Army'' (stationiert in [[Frankfurt am Main]]) mit der [[3. US-Panzerdivision|3. US-Panzer-]] und der [[8. US-Infanteriedivision]] die 2. US-Panzerdivision eingeflogen, wobei das VII. Korps (stationiert in [[Stuttgart]]) mit der [[1. US-Panzerdivision|1. US-Panzer-]] und der [[3. US-Infanteriedivision]], das von der [[1. US-Infanteriedivision]] unterstützt wurde, die Truppen des [[Warschauer Pakt|Warschauer Paktes]] simulierte. Mit diesen gigantischen Manövern wollte die [[Bundesregierung (USA)|US-Regierung]] ihre Entschlossenheit zur Unterstützung des [[NATO]]-Partners Deutschland im Falle eines [[Sowjetunion|sowjetischen]] Angriffs zeigen. |
|||
Die Einsätze, [[Waffengattung]]en und die Geschichte der US Army bieten vielfältige Möglichkeiten zur medialen Verarbeitung. Es vergeht daher kaum ein Jahr, in dem die Army nicht in einem Film dargestellt wird. Da die Mehrheit der Regisseure in Hollywood auf ihre Hilfe zum Beispiel bei der Beschaffung von militärischem Gerät und Einsatz von fachkundigen Komparsen für Filmprojekte angewiesen ist, stellt die Mehrheit aller US-amerikanischen Produktionen die Army positiv dar. Im Gegensatz dazu brauchte zum Beispiel [[Oliver Stone]] zehn Jahre, um die Finanzierung seines zum [[Vietnamkrieg]] kritisch eingestellten ''[[Platoon (Film)|Platoon]]'' zu sichern. |
|||
Die Beeinflussung von Filminhalten durch das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten und Vorwürfe der [[Geschichtsklitterung]] an die Army haben eine lange Tradition. Die PR-Leiterin des Pentagon-Büros in Los Angeles beispielsweise bestätigte in einer Fernsehdokumentation der ARD, den Regisseur von ''[[Black Hawk Down]]'', [[Ridley Scott]], zur Auslassung einer Szene verpflichtet zu haben, die den tatsächlichen Beginn der [[Schlacht von Mogadischu]] darstellen sollte. Hierbei hatten sich 1993 zwei Spezialeinheiten zunächst gegenseitig beschossen, da sie kurzzeitig die Orientierung verloren hatten. Die Sprecherin gab gegenüber dem Fernsehteam an, dass diese Szene den Eindruck vermittelt hätte, dass die Spezialeinheiten zerstritten gewesen seien, was nicht den Tatsachen entsprochen habe.<ref>Aussage in der Fernsehdokumentation „[[Marschbefehl für Hollywood – Die US-Armee führt Regie im Kino]]“, 15′–17′.</ref> Ridley Scott selbst erklärte, dass das Herausschneiden der Szene aus künstlerischen Beweggründen heraus geschehen sei. Demgegenüber kritisierten US-amerikanische Journalisten vor allem die politischen und historischen Prämissen des Films oder deren mangelnde Würdigung.<ref>Mickey Kaus: [http://www.slate.com/?id=2060941 ''What Black Hawk Down Leaves Out – That Somalia raid really was more a debacle than a victory.''] Kommentar bei ''[[Slate (Magazin)|Slate]]'' vom 21. Januar 2002. Funddatum: 6. Februar 2007.</ref><ref>A. S. Hamrah: [http://www.boston.com/news/globe/ideas/articles/2004/07/04/allied_forces/?page=3 ''Allied forces – The Pentagon gives filmmakers access to hardware and locations in exchange for script input. Where does PR end and censorship begin?''], S. 3. ''[[Boston Globe]]'' vom 4. Juli 2004. Einsicht genommen am 6. Februar 2007.</ref> |
|||
== |
=== Fernsehen === |
||
Besonders durch die aktuellen Konflikte sind die US-Streitkräfte täglich im Fernsehen präsent. Während die Army selbst dort durch Werbung und Dokumentationen überproportional vertreten ist, werden bei den wichtigsten Sendern zur [[Hauptsendezeit]] oft besonders kritische Sendungen ausgestrahlt. Diese haben in der Vergangenheit – wie auch bloße Erwähnungen in den Nachrichten – des Öfteren für Politskandale gesorgt. |
|||
=== Computerspiele === |
|||
[[Bild:Csa8x10.jpg|thumb|150px|height=750|Gen. [[Peter Schoomaker]] in der ''Service Uniform'']] |
|||
Die United States Army ist in vielfältiger Weise auf dem Computerspielemarkt aktiv. Dabei sind ihre Einflussmöglichkeiten auf Spielinhalte aufgrund einer geringeren Standort- und Kapitalbindung des Computer- und Videospielemarktes wesentlich geringer als beim Film, dessen technisch und finanziell anspruchsvollsten Produktionsfirmen auf Hollywood konzentriert sind. |
|||
Für den eigenen Gebrauch setzte die Army 1996 versuchsweise eine abgewandelte Version von ''[[Doom (1993)|Doom]]'' ein, um Teamtaktiken in einer virtuellen Umgebung zu erproben.<ref>[http://www.wired.com/wired/archive/5.04/ff_doom.html Doom Goes To War], Artikel von Rob Riddell, 1997.</ref> |
|||
Wie alle anderen Teilstreitkräfte des US-Militärs legt die ''US Army'' großen Wert auf Geschichte und pflegt ihre Traditionen weitläufig. Ein nicht geringer Teil ihres Budgets fließt an ihre eigenen historischen und sozialen Institutionen. Mit hohem Aufwand werden beispielsweise die Soldatenfriedhöfe gepflegt, die in der Regel ein Monument in Form eines Säulengangs mit Namen von Vermissten und oft auch ein Museum oder zumindest eine Ausstellung über die Kampfhandlungen umfassen. Betreut und gepflegt werden die Anlagen von Pensionären des US-Militärs. Auf deutschem Boden liegt kein US-Soldatenfriedhof. Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Deutschland ihr Leben verloren, sind in den Niederlanden ([[Margraten]]), Belgien ([[Henri-Chapelle]] und [[Neuville]]) oder Frankreich ([[Lorraine]]) beigesetzt worden. In der heutigen Zeit werden alle Soldaten in die USA rückgeführt, wenn sie im Ausland sterben. |
|||
Mittlerweile unterhält die US Army eine Abteilung, die Entwicklerstudios nicht nur auf Anfrage berät, sondern sich auch selbst bei vielversprechenden Neuentwicklungen einbringt. Sie bezahlt sowohl aktive Soldaten als auch Veteranen, die die Entwicklung des Spiels begleiten. Bei aufwendigen Produktionen, die bereits im Vorfeld eine besonders große Aufmerksamkeit genießen, stellt sie, ähnlich den Filmproduktionen, auch weiteres Material zur Verfügung. |
|||
Viele Einheiten haben ein eigenes Museum, für das oft sogar fest angestelltes Personal von der Einheit bezahlt wird. Ein solches Museum eines [[Militärpolizei|MP]]-[[Batallion]]s gab es bis zum Truppenabzug 1995 in Frankfurt am Main in der Drake-Kaserne im heutigen Stadtteil [[Frankfurter Berg]]. |
|||
Ab 2002 trat die Army selbst als Akteur bei [[Computerspiel]]en in Erscheinung, als sie das Spiel ''[[America’s Army]]'' zu Rekrutierungszwecken veröffentlichte. Ebenso schloss sie mit ''Bohemia Interactive Studios'', dem Entwickler des Überraschungserfolgs ''[[Operation Flashpoint: Cold War Crisis|Operation Flashpoint]]'' aus dem Jahr 2001, einen Vertrag ab, der die Entwicklung einer speziell militärischen Variante vorsah, die den Namen ''Virtual Battlefield Systems'' erhielt. |
|||
===Salut=== |
|||
In der ''US Army'' salutiert grundsätzlich der Rangniedere zuerst, mit einer entsprechenden Grußformel. Dabei darf der Salutierende nicht laufen oder Dinge in Hand oder Mund haben. Offiziere grüßen einander nur zu feierlichen Anlässen. Beim Salut ist es im Gegensatz zu den anderen Streitkräften der USA unerheblich, ob mit oder ohne Schirmmütze gegrüßt wird. |
|||
Computerspiele, an denen die US Army zu einem nicht unerheblichen Teil beratend mitgewirkt hat, sind beispielsweise ''[[Full Spectrum Warrior]]'', ''[[Brothers in Arms (Computerspielreihe)|Brothers in Arms]]'', ''[[Project IGI]]'', ''[[Medal of Honor (Computerspielreihe)|Medal of Honor]]'', ''[[Men of Valor]]'', ''[[America’s Army]]'', ''[[Wargame: Red Dragon|Wargame]]'', ''[[Delta Force (Computerspielreihe)|Delta Force]]'', ''[[Call of Duty|Call-of-Duty]]-'' oder ''[[Battlefield]]''-Spieleserie. |
|||
In Gebäuden und vor allem im [[Gefecht]] wird grundsätzlich nicht gegrüßt, um militärisches Führungspersonal nicht lauernden [[Scharfschütze]]n zu offenbaren. Dennoch bestehen manche [[Offizier]]e in allen Übungen darauf. |
|||
=== |
=== Internet === |
||
Die weitaus höchste Priorität unter den Medien hat das [[Internet]]. Hier präsentiert sich die Army in Hunderten von Websites für fast alle Stützpunkte, Waffengattungen, Einrichtungen, Institutionen und ähnlichem in aufwendig gestalteten Websites. Ein großer Teil der Rekrutengewinnung und der allgemeinen Pflege des Ansehens findet über das Internet statt. Die US Army kann wie alle anderen Teilstreitkräfte die vom Verteidigungsministerium exklusiv genutzte [[Top-Level-Domain]] ''.mil'' verwenden. |
|||
Seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] händigt die Army ihren Soldaten drei Dienstuniformen aus: |
|||
====Full Dress==== |
|||
Die erste Variante ist der ''Full Dress'', auch als ''Army Blue'' bekannt, für tragende Dienste und feierliche Anlässe, vor allem beim 3. US-Infanterieregiment in [[Washington (D.C.)|Washington, D.C.]]. In ihrer heutigen Trageweise wurde sie [[1955]] eingeführt. Sie besteht aus einem dunkelblauen Jackett und wird mit einem weißen Hemd (mit einer schwarzen [[Krawatte]]) sowie einer hellblauen Hose getragen. Die Kopfbedeckung ist eine dunkelblaue [[Schirmmütze]]. Alle Uniformteile sind mit Goldrändern verziert. Das Jackett trägt Schulterstücke, die den Rang des Soldaten innerhalb seiner Dienstgattung anzeigen. Generalsuniformen unterscheiden sich von den anderen abgesehen von den Rangabzeichen insofern, als dass die Hose dasselbe dunkle Blau hat und dass bei entsprechenden Anlässen eine weiße oder schwarze Fliege anstatt einer Krawatte getragen wird. |
|||
[[Bild:Colin Powell and Norman Scharzkopf.jpg|thumb|Die Generäle [[Colin Powell|Powell]] und [[Norman Schwarzkopf|Schwarzkopf]] in der früheren ''Battle Dress Uniform'' bei [[Operation Desert Storm]] ]] |
|||
Viele andere Netzbetreiber, die auf ihren Webseiten einen überwiegend militärischen Inhalt vorweisen, unterstützt die US Army mit Meldungen, Experten sowie geschultem Werbepersonal aus den eigenen Reihen. Hierüber finden Jugendliche oft Einstellungsmöglichkeiten.<ref>Als Beispiel können [http://www.military.com/ Military.com], {{Webarchiv |url=http://www.army.com/ |text=Army.com |wayback=20060217215823}} sowie die [http://usmilitary.about.com/ Militärsektion von About.com] dienen.</ref> |
|||
====''Service''/''Garrison Uniform''==== |
|||
Die Dienst- bzw. Wachuniform (''Service''/''Garrison Uniform'') wurde Mitte der [[1950er]] eingeführt, um die seit [[1902]] verwendete oliv-dunkelgelbe Uniform zu ersetzen. Sie ist genauso wie der ''Full Dress'' geschnitten und im heutigen „offiziellen“ Armeegrün (''Army Green'') gehalten. Bis in die [[1980er Jahre]] war das Hemd gelbbraun, und die zu tragende Krawatte schwarz. Dieser Teil wurde im Protokoll jedoch von einem zur übrigen Uniform passenden grünen Hemd ersetzt. In dieser Uniform tragen Mannschaftsgrade ihren Rang an beiden Ärmeln, die Offiziere im Gegensatz dazu [[Epaulette]]n. Letztere tragen an ihrer Uniform zusätzlich Bänder an den Manschetten sowie Streifen an den Hosen, die jeweils aus schwarzer [[Mohair]]wolle gefertigt sind. Im Jahre [[2001]] wurden zusätzlich [[Barett (Militär)|Barette]] mit der Uniform kombiniert, nachdem das Tragen von den [[US Army Rangers|Rangers]] auf die gesamte ''US Army'' ausgedehnt wurde. Zu Zeremonien unter freiem Himmel werden [[Plastron]]e, Stiefel und Pistolengürtel getragen, während [[Mannschaftsdienstgrad]]e im Dienst schwarze Hartlederschuhe tragen, wovon nur Rangers, Fallschirmjäger und Spezialtruppen mit speziellen Lederstiefeln, den sogenannten ''corcorans'' abweichen. |
|||
Auch die ausgeprägte US-amerikanische Zeitungskultur bedient die US Army: Fast jeder Standort weist eine [[Mitarbeiterzeitung]] (meist auch externer Ausrichtung) sowohl online als auch offline auf. Regionale und [[Gemeinde|kommunale]] Zeitungen werden in der Hoffnung auf den werbenden Effekt ebenfalls unterstützt. |
|||
[[Bild:New_Army_Uniform_400x.jpg|thumb|150px||height=75|Ein [[Prototyp]] der 2005 eingeführten ''Army Combat Uniform'']] |
|||
== |
== Traditionen == |
||
Die US Army sieht sich selbst als Erbe der kolonialen und antibritischen Milizen und erst durch die jüngere Entwicklung als Berufsheer.<ref>''Field Manual 1'': „The Army traces its heritage to the colonial militias. These were precursors of today’s Army National Guard.“, [http://www.army.mil/fm1/chapter1.html#section1 Abschnitt 1-9]</ref> Ein nicht geringer Teil ihres Budgets fließt an ihre eigenen historischen und sozialen Institutionen. Mit hohem Aufwand werden beispielsweise die Soldatenfriedhöfe gepflegt, die in der Regel ein Monument in Form eines Säulengangs mit Namen von Vermissten und oft ein Museum oder zumindest eine Ausstellung über die Kampfhandlungen umfassen. Betreut und gepflegt werden die Anlagen häufig von Pensionären des US-Militärs. Auf deutschem Boden liegt kein US-Soldatenfriedhof; Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Deutschland ihr Leben verloren, sind in den Niederlanden ([[Margraten]]), Belgien (Henri-Chapelle und Neuville), Luxemburg (Hamm) oder Frankreich ([[Lothringen]]) beigesetzt worden. In der heutigen Zeit werden alle auf fremdem Boden in Kampfhandlungen gefallenen Soldaten in die USA überführt. |
|||
Der Kampfanzug (''[[Kampfanzug|Battle Dress Uniform]]'') wandelte sich von allen Uniformen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg am stärksten. Zunächst noch im Krieg einfarbig eingeführt, wurde sie recht zügig zu einer zweifarbigen Kombination aus unifarbenem Hemd und Hose verändert. Diese Uniform wurde die bekannteste der ''US Army'' während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]]. Im [[Vietnamkrieg]] wurde die Farbmischung nachmals verändert, und auf [[Grenada]] kam zum ersten Mal ein [[Tarnkleidung|Tarnmuster]], das bekannte ''Woodland''-[[Camouflage]], zum Einsatz. Auch eine Wüstenuniform war nötig und wurde entwickelt. Nach der [[Zweiter Golfkrieg|Operation Desert Storm]] wurde das sechsfarbige Muster durch ein dreifarbiges ersetzt. Diese Uniform kam im [[Dritter Golfkrieg|Dritten Golfkrieg]] zum Einsatz. Vor allem die auffälligen, typischen ''Wüstenleopardsflecken'' wurden als überflüssig und kontraproduktiv angesehen. Nach dem offiziellen Ende der zwischenstaatlichen Kampfhandlungen experimentierte das [[United States Marine Corps|US Marine Corps]] mit einem digitalen Tarnmuster, dem sogenannten ''[[MARPAT]]'', was die ''US Army'' in Verbindung mit neuesten Forschungsergebnissen unter Zugzwang setzte. Das Resultat war die Einführung der ''[[Army Combat Uniform]]'' zu Beginn des Jahres [[2005]]. Diese gleicht der Uniform der Marines in Schnitt und Anordnung der Tasche sowie den verwendeten Materialien, ein entscheidender Unterschied ist allerdings das Auslassen von schwarzen Punkten, was den Einsatz in allen nichtpolaren Umgebungen zulässt, was bei den Marines nicht so ohne weiteres möglich ist. Dies erhöht die Einsatzmöglichkeiten bis auf wenige außergewöhnliche Gebiete, und senkt die Produktions- und Lagerungskosten. Zum ersten Mal seit [[1955]] wurden auch wieder neue Stiefel eingeführt. Dabei änderten sich die „klassischen“ schwarzen Stiefel zu leichter zu pflegenden braunen Stiefeln. |
|||
Viele Einheiten haben ein eigenes Museum, für das oft sogar fest angestelltes Personal von der Einheit bezahlt wird. Ein solches Museum eines [[Militärpolizei|MP]]-[[Bataillon]]s gab es bis zum Truppenabzug 1995 in Frankfurt am Main in der Drake-Kaserne im heutigen Stadtteil [[Frankfurter Berg]] und im [[Schwabach#Theater, Museen und Galerien|Schwabacher Stadtmuseum]], das die Geschichte der US Army in der Stadt von 1945 bis 1992 thematisierte. |
|||
Der Kampfanzug wird in Krisengebieten auch für Basis- und Wachdienste verwendet, mit einer Schirmmütze für Wachdienste und [[Kevlar]]-[[Weste]]n und Körperpanzerung für den Kampfeinsatz. |
|||
=== Militärischer Gruß === |
|||
''siehe auch:'' [[Orden und Ehrenzeichen der US-Streitkräfte]] |
|||
Wie in jeder anderen Armee [[Militärischer Gruß|grüßt]] in der US Army grundsätzlich der Rangniedere zuerst, und zwar mit einer entsprechenden Grußformel. Dabei darf der Grüßende nicht laufen oder Dinge im Mund oder in der Grußhand halten. Offiziere grüßen einander nur zu feierlichen Anlässen. Im Gegensatz zu den anderen Teilstreitkräften der USA ist es unerheblich, ob mit oder ohne Schirmmütze gegrüßt wird. |
|||
Eine Ausnahme bildet die militärische Tradition, nach der Träger der [[Medal of Honor]] von allen Soldaten der Streitkräfte – unabhängig von Rang und Dienstgrad – zuerst gegrüßt werden. |
|||
====Barette==== |
|||
Vor allem im [[Gefecht]] wird grundsätzlich nicht durch Handheben gegrüßt, um militärisches Führungspersonal nicht lauernden [[Scharfschütze]]n zu offenbaren. Dennoch bestehen manche [[Offizier]]e in allen Übungen darauf. |
|||
[[Image:USAFLASH.PNG|thumb|125px|Barettabzeichen der Mannschaftsgrade]] |
|||
=== Vereidigung === |
|||
Bis zum Jahr [[2001]] trugen nur die [[Special Forces]] [[Barett]]e, für die daher auch die informelle Bezeichnung ''Green Berets'' verbreitet war und geblieben ist. Die Einführung von Baretten für ''alle'' Soldaten war ab Ende der [[1990er Jahre|1990er Jahre]] in der Diskussion und wurde am [[6. November]] [[2000]] beschlossen.<ref>[http://www.mdw.army.mil/news/Shinseki_approves_beret_flash.html Die Entwicklung der Barette]</ref> Im Verlaufe erwähnten Jahres erhielten auch die regulären Einheiten Barette. Deren Farbe war schwarz, welches zuvor den [[Rangers]] vorbehalten gewesen war. Seitdem tragen diese ein sonnenbraunes Barett. Den [[USSOCOM|Spezialeinheiten der Army]] bleibt weiterhin das Recht vorbehalten, die Abzeichen ihrer Einheit auf dem Barett zu präsentieren, während alle regulären Soldaten dasselbe Abzeichen tragen. |
|||
Nach der Grundausbildung müssen alle [[Rekrut]]en vor einem Offizier folgenden [[Eid]] auf die Verfassung der Vereinigten Staaten leisten: |
|||
{{Zitat |
|||
===Vereidigung=== |
|||
|Text=I, [Name des Anwärters], do solemnly swear [alternativ: affirm] that I will support and defend the Constitution of the United States against all enemies, foreign and domestic; that I will bear true faith and allegiance to the same; and that I will obey the orders of the President of the United States and the orders of the officers appointed over me, according to regulations and the [[Uniform Code of Military Justice]]. So help me God. |
|||
Nach der [[Grundausbildung]] müssen alle [[Rekrut]]en einen Eid schwören oder eine [[Eidesstattliche Versicherung]] ableisten: |
|||
|Sprache=en}} |
|||
Deutsche Übersetzung: |
|||
''"I swear to protect the Constitution of the United States from all enemies, both foreign and domestic, (so help me God)."'' |
|||
{{Zitat |
|||
(dt. ''"Ich schwöre, dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten sowohl vor ihren inneren als auch auswärtigen Feinden beschützen werde, (so wahr mir Gott helfe)."'') |
|||
|Text=Ich, [Name der zu vereidigenden Person], schwöre feierlich [alternativ: versichere], dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika gegen alle Feinde schützen und verteidigen werde, ob fremd oder heimisch; dass ich zu derselben wahre Treue und Loyalität bewahren werde; und dass ich den Befehlen des Präsidenten der Vereinigten Staaten sowie der über mir berufenen Offiziere gemäß dem [[Uniform Code of Military Justice]] [Anm.: englische Bezeichnung für das US-amerikanische Wehrrecht] Folge leisten werde, so wahr mir Gott helfe.}} |
|||
Die [[religiöse Beteuerung]] ist mangels Ausnahmebestimmung des Gesetzestexts<ref>[http://www.law.cornell.edu/uscode/html/uscode10/usc_sec_10_00000502----000-.html § 502] des 10. Buches des ''[[United States Code]]'' in der Online-Datenbank der ''Cornell Law School'' – abgerufen am 30. Januar 2008.</ref> nicht freiwillig. Vereinzelte Rekruten und Juristen vertreten die Meinung, dass dies gegen den [[1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten|Zweiten Verfassungszusatz]] zur Meinungsfreiheit verstoße. Bisher unterliegt es der Befehlsgewalt des Offiziers, ob er die Auslassung der religiösen Beteuerung als rechtens betrachtet.<ref>Rod Powers: [http://usmilitary.about.com/od/joiningthemilitary/a/oathofenlist.htm ''Oath of Enlistment''] in der Militärsektion von ''About.com'', abgerufen am 30. Januar 2008.</ref> |
|||
Dieser Eid bekräftigt weniger die Verteidigung des unmittelbaren Nationalstaats USA als der [[Verfassung der USA]] und ist eine Manifestierung der Bedenken ihrer Begründer. |
|||
=== Hymne === |
|||
Die religiöse Beteuerung ist zwar freiwillig, wird aber von offizieller Seite unterstützt. So wird sie in keiner Werbung für die Streitkräfte ausgelassen. |
|||
Die offizielle Hymne der United States Army heißt ''[[The Army Goes Rolling Along]]'', inoffiziell meist ''Army Song''.<ref>„The official song of the United States Army is “The Army Goes Rolling Along” […], known informally as the Army Song“, aus: ''[http://www.apd.army.mil/pdffiles/r220_90.pdf Army Regulation 220–90] (PDF; 104 kB).'' S. 16, abgerufen am 30. März 2007.</ref> Sie beruht auf einem [[Marschmusik|Artilleristenmarsch]], den Oberleutnant Edmund L. Gruber im Jahre 1908 komponierte.<ref>„The award was named after Brigadier General Edmund L. Gruber, 1879–1941, the composer of the Field Artillery’s “The Caisson Song” that later was adapted to become the Army’s song. The inspired composition of then First Lieutenant Gruber’s “The Caisson Song” in 1908 has contributed to Field Artillery and Army morale for more than 90 years.“ aus: ''Field Artillery'': „The First-Ever Gruber Award for the Outstanding FA Professional“, November/Dezember 2002, abgerufen am 30. März 2008.</ref> Nachdem die anderen Teilstreitkräfte im Jahre 1948 über eine offizielle Hymne verfügten, schrieb die United States Army einen Wettbewerb aus, um sich ebenfalls eine solche zu geben. Nachdem keine der Zuschriften durchschlagende Popularität erreichen konnte, legte sie den ursprünglich als ''Caisson Song'' (ungefähre Übersetzung: „[[Protze]]nmarsch“) komponierten Marsch als neue Hymne fest, wobei diese aufgrund des starken Artilleriebezugs in der ursprünglichen Fassung einen neuen Text erhielt. Durch ihren offiziellen Charakter wird von jedem Soldaten erwartet, den Marsch zu entsprechenden Anlässen in stehender Haltung mitzusingen. |
|||
=== Werteorientierung === |
|||
===Hymne der United States Army=== |
|||
Wie alle anderen Teilstreitkräfte ist das Heer stark werteorientiert.<ref>„The Army is a values-based organization. It upholds principles that are grounded in the Constitution and inspire guiding values and standards for its members. These principles are best expressed by the Army Values, Soldier’s Creed, and Warrior Ethos. (See figure 1-1, page iv, and figure 1-2, page 16.) Derived from the obligations of the oaths of office, they express the professional competence required of Soldiers and affirm long-standing values within the Army's culture.“, in: [http://www.army.mil/fm1/chapter1.html#section4 ''Field Manual 1'', Abschnitt 1-60], abgerufen am 6. April 2008.</ref> Dies drückt sich in zwei gängigen Kodizes aus, die im Januar 2004 offiziell übernommen wurden.<ref>„The Soldier’s Creed and Warrior Ethos were adopted by the Army in January 2004.“ [http://www.army.mil/aps/08/information_papers/other/Soldiers_Creed.html ''2008 Army Posture Statement.''] abgerufen am 6. April 2008.</ref> Dies ist zum einen der ''Soldier’s Creed'' („Soldatenschwur“), zum anderen die ''Army Values'' („zentrale Wertvorstellungen des Heeres“). Den Kern des ''Soldier’s Creed'' bildet der ''Warrior Ethos'' (sinngemäß: „Kriegerkodex“). Alle drei bauen aufeinander auf und gründen sich im Amtseid der Soldaten. |
|||
==== Soldatenschwur ==== |
|||
{|width="100%" style="font-size:95%;empty-cells:show;" |
|||
Nach dem Vietnamkrieg brachte das [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten]] einen inoffiziellen Soldatenschwur in Umlauf, der keinesfalls mit der tatsächlichen [[Vereidigung]] zu verwechseln ist. Anfang der 2000er Jahre ließ der damalige Stabschef Peter Schoomaker den ''Soldier’s Creed'' überarbeiten und veröffentlichte ihn offiziell. In der Populärkultur hat der [[Anapher|anaphorisch]] gestaltete Soldatenschwur eine gewisse Verbreitung gefunden, beispielsweise ist er in mehreren Bildern des Spiels ''America’s Army'' zu sehen. Sein Wortlaut lautet folgendermaßen, die vier kursiven Zeilen deuten eine ebenfalls geläufige Kurzfassung an: |
|||
![[Englische Sprache|Englischer Text]] |
|||
{| style="width:100%; font-size:95%; empty-cells:show;" |
|||
|- style="text-align:left;" |
|||
! Englisches Original |
|||
! Sinngemäße Übersetzung |
! Sinngemäße Übersetzung |
||
|- |
|- |
||
| style="width:50%;"|I am an American Soldier. || Ich bin ein amerikanischer Soldat. |
|||
|width="50%"|''March along, sing our song''||Marschiere mit, sing' unser Lied |
|||
|- |
|- |
||
| I am a Warrior and a member of a team. || Ich bin ein Krieger und Mitglied einer Einheit. |
|||
|''with the Army of the free''||Mit der Armee der Freien |
|||
|- |
|- |
||
| I serve the people of the United States || Ich diene dem Volk der Vereinigten Staaten |
|||
|''Count the brave,''||Zähl' die Mutigen |
|||
|- |
|- |
||
| |
| and live the Army Values. || und lebe die Werte der Armee. |
||
|- |
|- |
||
| |
|||
|''who have fought to victory.''||Die bis zum Sieg kämpften |
|||
|- |
|- |
||
| ''I will always place the mission first.'' || Ich werde dem Auftrag immer oberste Priorität einräumen. |
|||
|''We're the Army and proud of our name;''||Wir sind die ''Army'' und unseres Namens stolz |
|||
|- |
|- |
||
| ''I will never accept defeat.'' || Ich werde niemals eine Niederlage akzeptieren |
|||
|''We're the Army and proudly proclaim:''||Wir sind die ''Army'' und verkünden stolz: |
|||
|- |
|- |
||
| ''I will never quit.'' || Ich werde niemals aufgeben. |
|||
|colspan="2"| |
|||
|- |
|- |
||
| ''I will never leave a fallen comrade.'' || Ich werde nie einen gefallenen Kameraden zurücklassen. |
|||
|''First to fight for the right, and to build the Nation's might,''||Die ersten im Kampf für das Recht, und um die Macht unserer Nation zu bauen, |
|||
|- |
|- |
||
| |
|||
|''And the Army Goes Rolling Along''||Da rollt die ''Army'' voran |
|||
|- |
|- |
||
| I am disciplined, physically and mentally tough, || Ich bin diszipliniert, körperlich und seelisch abgehärtet, |
|||
|''Proud of all we have done,''||Stolz auf all das, was wir verrichteten, |
|||
|- |
|- |
||
| trained and proficient in my warrior tasks and drills. || geübt und fähig in meinen soldatischen Fähigkeiten. |
|||
|''Fighting till the battle's won,''||Kämpften wir bis die die Schlacht gewonnen war |
|||
|- |
|- |
||
| I always maintain my arms, my equipment and myself. || Ich werde meine Waffen, meine Ausrüstung und auch mich selbst immer pflegen |
|||
|''And the Army Goes Rolling Along''||Und die ''Army'' marschiert voran |
|||
|- |
|- |
||
| I am an expert and I am a professional. || Ich bin ein Experte und professionell in meinem Handwerk |
|||
|colspan="2" align="center"|Refrain: |
|||
|- |
|- |
||
| I stand ready to deploy, engage and destroy<br />the enemies of the United States of America<br />in close combat. || Ich stehe bereit, zum Einsatz gebracht zu werden,<br />um die Feinde der Vereinigten Staaten von Amerika<br />im Nahkampf anzugreifen und zu vernichten. |
|||
|''Then it's hi, hi, hey! The Army's on its way'' |
|||
|Dann heißt es ''Hi, hi, hey'', die ''Army'' ist auf dem Weg, |
|||
|- |
|- |
||
| I am a guardian of freedom || Ich bin ein Wächter der Freiheit. |
|||
|''Count off the cadence loud and strong (two, three) '' |
|||
|Schreit die ''cadence'' laut heraus (zwei, drei) |
|||
|- |
|- |
||
| and the American way of life. || und der amerikanischen Lebensart. |
|||
|''For wher-e'er we go, You will always know'' |
|||
|Denn wo auch immer wir hingehen, solltest Du wissen |
|||
|- |
|||
|''that the Army Goes Rolling Along'' |
|||
|Dass die ''Army'' stets marschiert |
|||
|- |
|||
|colspan="2"| |
|||
|- |
|||
|''Valley Forge, Custer's ranks, San Juan hill and Patton's tanks,''||Forge-Tal, [[George Armstrong Custer|Custers]] Rang, der Hügel von San Juan und [[George S. Patton|Pattons]] Panzer |
|||
|- |
|||
|''And the Army went rolling along.''||Auch da rollte die ''Army'' voran. |
|||
|- |
|||
|''Minute men from the start,''||''Minute men'' von Anbeginn, |
|||
|- |
|||
|''Always fighting from the heart,''||Immer von Herzen kämpfend, |
|||
|- |
|||
|''And the Army keeps rolling along.''||Da rollte die ''Army'' voran. |
|||
|- |
|||
|colspan="2" align="center"|Refrain: |
|||
|- |
|||
|''Men in rags, men who froze, still that Army met its foes,''||Männer in Lumpen, Männer, die (er)froren, sodass die ''Army'' immer noch kämpfen konnte |
|||
|- |
|||
|''And the Army went rolling along.''||Auch da rollte die ''Army'' voran |
|||
|- |
|||
|''Faith in God, then we're right,''||Glaube an Gott, dann sind wir auf dem rechten Weg |
|||
|- |
|||
|''And we'll fight with all our might,''||Dann können wir mit all unserer Macht kämpfen |
|||
|- |
|||
|''As the Army keeps rolling along.''||Sodass die ''Army'' voranrollen kann |
|||
|- |
|- |
||
| I am an American Soldier. || Ich bin ein amerikanischer Soldat. |
|||
|} |
|} |
||
==== Army Values ==== |
|||
Unter dem umgangssprachlichen Namen ''(US) Army Hymn'' ist dieser [[Marschmusik|Marsch]] bekannt. Tatsächlich heißt das Lied ''Mighty is Our Army'' und wurde von [[Ralph Lee Bowerman]] komponiert. |
|||
{| style="width:100%; font-size:95%; empty-cells:show;" |
|||
|- style="text-align:left;" |
|||
===Soldatenschwur/''Warrior's creed''=== |
|||
! Englisches Original |
|||
Ende der [[1990er]] brachte das [[Pentagon]] einen inoffiziellen Soldatenschwur in Umlauf, der keinesfalls mit der tatsächlichen [[Vereidigung]] zu verwechseln ist. Sein Wortlaut ist absichtlich [[Pathos|pathetisch]] gewählt. |
|||
{|width="100%" style="font-size:95%;empty-cells:show;" |
|||
![[Englische Sprache|Englischer Text]] |
|||
! Sinngemäße Übersetzung |
! Sinngemäße Übersetzung |
||
|- |
|- |
||
| style="width:50%;"|'''L'''oyalty – Bear true faith and allegiance to the U.S. Constitution, the Army, your unit and other soldiers. || Loyalität – Erhalte wahrhaften Glauben und Gefolgschaft der Verfassung der Vereinigten Staaten, dem Heer, Deiner Einheit und anderen Soldaten gegenüber aufrecht |
|||
|width="50%"|''I am an American Soldier.''||Ich bin ein amerikanischer [[Soldat]]. |
|||
|- |
|- |
||
| '''D'''uty – Fulfill you obligations. || Pflicht – Erfülle Deine Verpflichtungen |
|||
|''I am a Warrior and a member of a team.''||Ich bin ein Krieger und Mitglied einer Einheit. |
|||
|- |
|- |
||
| '''R'''espect – Treat people as they should be treated. || Respekt – Behandle andere, wie sie behandelt werden sollten. |
|||
|''I serve the people of the United States''||Ich diene dem [[Volk]] der Vereinigten Staaten |
|||
|- |
|- |
||
| '''S'''elfless-Service – Put the welfare of the nation, the Army and your subordinates before your own. || Dienst in Selbstlosigkeit – Stelle das Wohlergehen der Nation, der Army und Deiner Untergebenen vor Dein eigenes. |
|||
|''and live the Army Values.''||und lebe die Werte der Armee. |
|||
|- |
|- |
||
| '''H'''onor – Live up to all the Army Values. || Ehre – Werde den Werten des Heeres gerecht. |
|||
| |
|||
|- |
|- |
||
| '''I'''ntegrity – Do what's right, legally and morally. || Integrität – Tue das, was Recht ist, sowohl juristisch wie moralisch |
|||
|I will always place the mission first.||Ich werde einer Mission immer oberste Priorität einräumen. |
|||
|- |
|||
|I will never accept defeat.||Ich werde niemals eine Niederlage akzeptieren |
|||
|- |
|||
|I will never quit.||Ich werde niemals aufgeben. |
|||
|- |
|||
|I will never leave a fallen comrade.||Ich werde nie einen gefallenen Kameraden zurücklassen. |
|||
|- |
|||
| |
|||
|- |
|||
|''I am disciplined, physically and mentally tough,||Ich bin diszipliniert, körperlich und seelisch abgehärtet, |
|||
|- |
|||
|''trained and proficient in my warrior tasks and drills.''||geübt und fähig in meinen soldatischen Fähigkeiten. |
|||
|- |
|||
|''I always maintain my arms, my equipment and myself.''||Ich werde meine Waffen, meine Ausrüstung und auch mich selbst immer pflegen |
|||
|- |
|||
|''I am an expert and I am a professional.''||Ich bin ein Experte und professionell in meinem Handwerk |
|||
|- |
|||
|''I stand ready to deploy, engage and destroy''||Ich stehe jederzeit bereit, verschickt zu werden, und die Feinde der Vereinigten Staaten von Amerika anzugreifen und sie Auge in Auge zu vernichten. |
|||
|- |
|||
|''the enemies of the United States of America'' |
|||
|- |
|||
|''in close combat.'' |
|||
|- |
|||
|''I am a guardian of freedom ''||Ich bin ein Wächter der Freiheit. |
|||
|- |
|||
|''and the American way of life.''||und des ''[[American Way of Life]]''. |
|||
|- |
|||
|''I am an American Soldier.''||Ich bin ein amerikanischer Soldat. |
|||
|- |
|- |
||
| '''P'''ersonal Courage – Face fear, danger or adversity (physical or mental). || Begegne Furcht, Gefahr oder Ungemach, ob physisch oder psychisch |
|||
|} |
|} |
||
Die Anfangsbuchstaben der ''Army Values'', aus denen sich ein Bezug zum ''Soldier’s Creed'' ableiten lässt („[…] and live the Army Values.“), ergeben den Begriff ''LDRSHIP'', der an das englische Wort „leadership“ („Führungsstärke“) heranreicht. Jeder Soldat bekommt ein Portemonnaiekärtchen, auf dem der Kriegerkodex festgehalten ist. Zusätzlich werden die ''Army Values'' auf die Rückseite aller [[Erkennungsmarke]]n der Teilstreitkraft eingraviert.<ref>„Soldiers wear a copy of The Army Values on their dog tags and carry a card with the values on it in their wallet.“ Keslar, Dan: {{Webarchiv |url=http://www.cedarville.edu/departments/studentlifeprograms/leadership/studentpdf/2005/keslar.pdf |text=''Principles of LDRSHIP: Army Values – Biblical Basis'' |wayback=20060922182227}}, 2005, S. 1 (englisch), PDF.</ref> |
|||
Generell werden nur die vier mittleren Zeilen zitiert. |
|||
=== |
=== Flagge === |
||
[[Datei:Army flag with campaign streamers.png|mini|''Army Flag'' mit Fahnenbändern]] |
|||
Die ''US Army'' betreibt die umfangreichste [[Veteran]]enfürsorge unter den US-Teilstreitkräften. Damit soll das Bild des ''verdienten, gemeinen Infanteristen'' gepflegt werden. Allerdings legt die Mehrheit der amerikanischen Öffentlichkeit ein insgesamt stärkeres Augenmaß auf die ''US Army'' als auf die ''US Air Force'' und die ''US Navy'', während das US Marine Corps nicht nur diesbezüglich eine Sonderstellung innehat. Für die Angelegenheiten der Veteranen gibt es ein eigenes Ministerium, Minister ist seit 2005 R. James Nicholson.<ref>[http://www1.va.gov/opa/fact/vafacts.html Das US-Veteranenministerium]</ref> |
|||
Die Elemente der Flagge der United States Army sind auf einem weißen Hintergrund platziert. In der Mitte der Flagge befindet sich eine blaue Ausführung des offiziellen Siegels des ''[[Kriegsministerium der Vereinigten Staaten|War Office]]''. Es zeigt verschiedene Waffen, Flaggen, eine [[Freiheitsmütze]] und eine [[Klapperschlangen|Klapperschlange]], wie sie bereits auf der historischen [[Flagge der Vereinigten Staaten#Historische Flaggen|''Gadsden Flag'']] erschien. Auf einem Spruchband bei der Schlange steht das Motto der Army „THIS WE'LL DEFEND“ („Dies werden wir verteidigen“). Unter ihm liegt eine stilisiertes, scharlachrotes Spruchband mit der weißen Inschrift „UNITED STATES ARMY“. Wiederum in Blau gehalten steht das unterhalb der Rolle platzierte Gründungsjahr der Army „1775“. Präsident [[Dwight D. Eisenhower]] führte die Flagge offiziell am 12. Juni 1956 ein. Die Version für den Gebrauch in Räumen und bei Paraden ist mit goldenen Fransen an den Rändern geschmückt und ist 4' 4" hoch und 5' 6" lang. Die Version für den Außer-Haus-Gebrauch hat keine Fransen und das typische US-amerikanische Flaggenseitenverhältnis von 10:19. Die Flagge wird nur zusammen mit der [[Flagge der Vereinigten Staaten|Nationalflagge der Vereinigten Staaten]] gezeigt.<ref>[https://flagspot.net/flags/us%5Ear.html Flags of the World – The Army Flag]</ref> |
|||
Wie viele andere Streitkräfte in der Welt händigt das Heer der Vereinigten Staaten [[Fahnenband|Fahnenbänder]] an diejenigen Verbände aus, die an einem ihrer Feldzüge oder Schlachten von herausragender Bedeutung teilgenommen haben. Die Farbe eines Fahnenbandes richtet sich nach der Farbe der in diesem Feldzug vergebenen Schleife. Fahnenbänder traten zum ersten Mal während des Sezessionskrieges in Erscheinung und wurden auch rückwirkend vergeben. Ab 1890 änderte sich die Praxis zu durchgehend silbernen Fahnenbändern, in denen der Name des Ereignisses eingraviert wurde. Im Jahre 1921 führte die Army wieder farbige Fahnenbänder ein, die allerdings größer waren als ihre Vorgänger und deren Gestaltung bis heute beibehalten worden ist. Sie sind vier Fuß lang und 2,75 Zoll breit (umgerechnet 121,92 cm × 5,08 cm). Neben den Flaggen, die von einzelnen Verbänden bestückt werden, verfügt das Heer über eine repräsentative Flagge, die mit allen 175 verfügbaren Fahnenbändern behängt worden ist. Diese Tradition geht auf das Jahr 1964 zurück. Die Erstellung eines Fahnenbandes hängt mit der historischen Aufarbeitung einer Schlacht oder eines Feldzuges zusammen, da nicht jedes militärische Engagement mit einem Fahnenband gewürdigt wird.<ref>Informationen unter ''[http://www.army.mil/symbols/flag.html US Army Flag]'', abgerufen am 6. April 2008.</ref> Bei einer Beschmückung mit Fahnenbändern wird eine veredelte Ausführung der ''Army Flag'' mit Goldfransen verwendet. |
|||
* [[Amerikanische Legion]] |
|||
== |
== Literatur == |
||
* {{Literatur |
|||
[[Image:Army flag.gif|thumb|250px|Die Flagge der ''US Army'']] |
|||
| Autor=Russell Frank Weigley |
|||
Die Reaktionen von Außenstehenden auf die ''US Army'' sind vielfältig und geben sehr oft deren Haltung zu den USA und ihren Streitkräften als Ganzes wieder. Die Haltung kann von uneingeschränkter Bewunderung bis zu vollkommener Ablehnung reichen. |
|||
| Titel=History of the United States Army |
|||
| Auflage= |
|||
| Verlag=Macmillan |
|||
| Ort=New York |
|||
| Datum=1967 |
|||
| ISBN=0253203236 |
|||
| Sprache=en |
|||
}} |
|||
* {{Literatur |
|||
So erfuhren Soldaten auf Basen nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|Terroranschlägen des 11. September]] weltweit Sympathie. In der dem [[Irak-Krieg]] vorhergehenden politischen Krise hingegen mussten amerikanische Basen weltweit oft zusätzlich von den nationalen Streitkräften geschützt werden. Kritische Haltungen betreffen dabei selten einzelne Soldaten, sondern eher die Army als Institution und Instrument der US-Außenpolitik. |
|||
| Autor=John B. Wilson |
|||
| Titel=Armies, corps, divisions, and separate brigades |
|||
| Auflage= |
|||
| Verlag=Center for Military History |
|||
| Ort=Washington, DC |
|||
| Datum=1999 |
|||
| ISBN=0160499941 |
|||
| Sprache=en |
|||
}} |
|||
* {{Literatur |
|||
Außerhalb der USA überwiegt die Kritik an der Army. Dauerbrenner der Kritik sind die Verabreichung von Amphetaminen an diverse Einheiten <ref>[http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/delta/75052/ 3sat-Bericht]</ref>, [[Kriegsverbrechen]] sowie Ausbildungs- und Rekrutierungsmethoden. Nachdem lange Zeit die ''Army'' Kriegsverbrechen als historisch sah, bekam das Thema nach Berichten und angeblichen Vorfällen in Afghanistan <ref>[http://www.taz.de/pt/2002/06/13/a0057.nf/text.ges,1 TAZ-Bericht]</ref> und dem Irak neuen Auftrieb. |
|||
| Autor=David Woodward |
|||
| Titel=The American army and the First World War |
|||
| Auflage= |
|||
| Verlag=Cambridge University Press |
|||
| Ort= New York |
|||
| Datum=2014 |
|||
| ISBN=9781107011441 |
|||
| Sprache=en |
|||
}} |
|||
* [[Tom Clancy]]: ''Armored Cavalry – Die verbundenen amerikanischen Panzereinheiten'', Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-15541-6. |
|||
Hinzu kommt in einigen Ländern mit starker US-amerikanischer Präsenz ein chronisch belastetes Verhältnis zur ansässigen Zivilbevölkerung, wie z. B. in [[Japan]], wo einzelne Vergehen von Soldaten immer wieder für Aufruhr sorgen. Zu berücksichtigen ist hierbei aber die Serie der Vorfälle als auch die [[Geschichte Japans|japanische Geschichte]]. |
|||
* Harold Nelson: ''The Army.'' Universe, 2001, ISBN 0-88363-101-6 (englisch). |
|||
* Thomas E. Ricks: ''The Generals.'' Penguin Press, New York 2012, ISBN 978-1-59420-404-3. |
|||
== Weblinks == |
|||
=== Die ''US Army'' in der öffentlichen Meinung === |
|||
{{Commonscat}} |
|||
Das Echo auf die ''US Army'' lässt sich nach Medien aufteilen, je nach deren Abhängigkeit vom Pentagon. |
|||
* [http://www.army.mil/ Offizielle Internetpräsenz der United States Army] (englisch) |
|||
* [http://www.army.mil/fm1/ ''Field Manual 1'', das grundsätzliche Handbuch] des Heeres zu Geschichte, Auftrag und Gefechtsführung (englisch) |
|||
* [http://www.u-s-history.com/pages/h1963.html Kurze Chronologie der United States Army] (englisch) |
|||
* [http://www.globalsecurity.org/military/ops/casualties.htm Verluste der US-Streitkräfte nach Verlustursache und Teilstreitkraft] (englisch) |
|||
* [http://www.army.mil/symbols/ Traditionen und Symbole der US Army] (englisch) |
|||
* [http://www.army.mil/factfiles/ Vollständige Ausrüstungsbeschreibung der Army] (englisch) |
|||
* [http://usmilitary.about.com/od/armyweapons/Army_Weapons.htm Darstellung der Ausrüstung auf about.com] (englisch) |
|||
* {{Webarchiv |url=http://www.history.army.mil/html/matrix/matrix.html |text=Umfangreiche Darstellung der aktiven Divisionen |wayback=20090623031227}} |
|||
* [http://www.army.mil/news/ Nachrichtenportal des Heeres zur Außendarstellung], [http://www.army.mil/standto/ Nachrichtenportal für Offiziere und Unteroffiziere] (englisch) |
|||
* [http://www.globalsecurity.org/military/library/policy/army/fm/ Army-Handbücher zur Ansicht und zum Download auf GlobalSecurity.org] (englisch) |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
Die Army selbst versucht, sich in der Öffentlichkeit von den anderen amerikanischen [[Teilstreitkraft|Teilstreitkräften]] abzuheben. Auch wenn sie einen guten Ruf genießt, muss sie sich gegen den herausragenden Ruf der Marines, die eine Sonderstellung genießen, und gegen weitverbreitete Missverständnisse und Vorurteile, wie z. B. sie sei ein Sammelbecken der [[Unterschicht]] und gebe amerikanisches [[Kanonenfutter]] her, behaupten. Allerdings bedient sie sich auch der Manipulation, um Skandale und berechtigte Kritik zu reduzieren und abzulenken. |
|||
<references responsive /> |
|||
{{NaviBlock |
|||
==== Film ==== |
|||
|Navigationsleiste Selbstständige Kampfverbände der United States Army |
|||
Die Einsätze, [[Waffengattung]]en und die [[Geschichte der US Army]] bieten vielfältige Möglichkeiten zur medialen Verarbeitung. Es vergeht daher kaum ein Jahr, in der die Army nicht in einem Film dargestellt wird. Da die Mehrheit der Regisseure in Hollywood auf ihre Hilfe z. B. bei der Beschaffung von militärischem Gerät und fachkundigen Komparsen angewiesen ist, stellt die Mehrheit aller amerikanischen Produktionen die Army positiv dar. Im Gegensatz dazu z. B. brauchte [[Oliver Stone]] 10 Jahre, um sein zum [[Vietnamkrieg]] kritisch eingestelltes [[Platoon (Film)|''Platoon'']] fertigzustellen. |
|||
|Navigationsleiste Streitkräfte der Vereinigten Staaten |
|||
Vorwürfe der [[Geschichtsklitterung]] an die Army haben eine lange Tradition. So bestätigte [[Ridley Scott]], Regisseur von ''[[Black Hawk Down]]'' u.a., eine Szene herausgeschnitten zu haben, die den tatsächlichen Beginn der [[Schlacht von Mogadischu]] darstellen sollte. Hierbei hatten sich [[1993]] zwei Spezialeinheiten zunächst gegenseitig beschossen. |
|||
|Navigationsleiste Heere der NATO-Mitglieder |
|||
}} |
|||
{{Normdaten|TYP=k|GND=2188-X|LCCN=n79063202|VIAF=135579316}} |
|||
==== Fernsehen ==== |
|||
Besonders durch die aktuellen Konflikte sind die US-Streitkräfte täglich im Fernsehen präsent. Während die Army selbst dort durch Werbung und Dokumentationen überproportional vertreten ist, werden bei den wichtigsten Sendern zur ''[[Prime Time]]'' oft auch besonders kritische Sendungen ausgestrahlt. Diese haben in der Vergangenheit - wie auch bloße Erwähnungen in den Nachrichten - des Öfteren Politskandale ausgelöst. |
|||
==== Printmedien ==== |
|||
In Zeitschriften und Zeitungen weltweit überwiegt die Kritik an der Army. Nur bei speziellen Reportagen wie etwa von der Front wurden seit jeher spezielle Konditionen verhängt. Dies versuchte das Pentagon mit den [[Embedded Journalist|eingebetteten Journalisten]] auszuweiten. |
|||
==== Musik ==== |
|||
Auf dem Gebiet der Musik sind sowohl der Einsatz als auch die Reputation der Army minimal. In diesem Medium haben kritische Künstler die Oberhand. Allerdings könnte sich die Army nach eigenen Angaben hier auch nicht so präzise darstellen, wie sie es sonst tut. |
|||
==== Computerspiele ==== |
|||
Im Jahre [[2002]] entwickelte eine Gruppe der ''Naval Postgraduate School'' (''Modeling Virtual Environments and Simulation Institute'') einen [[Ego-Shooter]] namens ''[[America's Army]]'' um neue Rekruten zu werben (Per E-Mail angeschrieben werden die Spieler mit den meisten Erfolgen) und das Image der ''US Army'' in der jugendlichen [[Zielgruppe]] zu verbessern. Die Herstellung kostete acht Millionen US-Dollar und wurde vom [[Pentagon]] gesponsort. Der Betreiber der Server ist die [[United States Military Academy|US Military Academy]] in [[West Point (New York)|West Point]]. |
|||
Mittlerweile unterhält die ''US Army'' eine Abteilung, die Entwicklerstudios nicht nur auf Anfrage berät, sondern sich auch selbst bei vielversprechenden Neuentwicklungen einbringt. Sie bezahlt sowohl aktive Soldaten als auch Veteranen, die die Entwicklung des Spiels begleiten. Bei aufwendigen Produktionen, die bereits im Vorfeld eine besonders große Aufmerksamkeit genießen, stellt sie, ähnlich den Filmproduktionen, auch weiteres Material zur Verfügung. |
|||
[[Image:America's Army ingame screenshot.jpg|thumb|Screenshot aus ''America's Army'']] |
|||
Die Einflussmöglichkeiten der ''US Army'' auf Spielinhalte sind aufgrund des weitaus größeren Wettbewerbs bei den Medien Computer- und Videospiele wesentlich geringer als beim Film. |
|||
Computerspiele, an denen die ''US Army'' zu einem nicht unerheblichen Teil beratend mitgewirkt hat, sind z. B.: |
|||
*''[[Full Spectrum Warrior]]'' |
|||
*''[[Brothers in Arms]]'' |
|||
*''[[Project: IGI]]'' |
|||
*''[[Medal of Honor]]'' |
|||
*''[[Men of Valor]]'' |
|||
*''[[Battlefield 2]]'' |
|||
*''[[Americas Army]]'' |
|||
Mittlerweile profitiert die ''US Army'' aber auch direkt von Computerspielen und deren technischem Fortschritt. So schloss sie im Jahr 2002, nach dem Erscheinen des Spiels ''[[Operation Flashpoint]]'', mit dessen Entwickler ''Bohemia Interactive Studios'' einen Vertrag ab, der seine Beschaffung vorsah, sofern eine spezielle militärische Version entwickelt würde. Das Ergebnis war das [http://www.virtualbattlefieldsystems.com/ ''Virtual Battlefield System''], welches so erfolgreich wurde, dass sogar Reserveeinheiten es beschafften, und das mittlerweile frei erhältlich ist. |
|||
Gelegentlich beklagen Konsumenten von Computerspielen die überproportionale Unterstützung von Ego-Shootern durch die ''US Army''. |
|||
==== Internet ==== |
|||
Die weitaus höchste Priorität unter den Medien hat das [[Internet]]. Hier präsentiert sich die ''Army'' in Hunderten von Websites für fast alle Stützpunkte, Waffengattungen, Einrichtungen, Institutionen und ähnlichen in aufwendig gestalteten Websites. Die ''US Army'' verwendete als eine der ersten Streitkräfte der Welt die [[.mil]]-[[Domain]]. Auch ein großer Teil der Rekrutengewinnung, aber auch der allgemeinen Imagepflege findet über das Internet statt. |
|||
Viele andere Netzbetreibern, die auf ihren Netzseiten einen überwiegend militärischen Inhalt vorweisen, unterstützt die ''US Army'' mit Meldungen, Experten sowie geschultem Werbepersonal aus den eigenen Reihen. Hierüber geraten Jugendliche oft an die ''Army''.<ref>Als Beispiel können [http://www.military.com Military.com], [http://www.army.com Army.com] sowie die [http://usmilitary.about.com/ Militärsektion von About.com] dienen</ref> |
|||
Auch die ausgeprägte amerikanische Zeitungskultur bedient die ''US Army'': Fast jede Basis weist eine Zeitung sowohl online als auch offline auf. Regionale und [[Kommune|kommunale]] Zeitungen werden ebenfalls unterstützt, in der Hoffnung auf den werbenden Effekt. |
|||
==Quellenangaben== |
|||
<references/> |
|||
==Weblinks== |
|||
{{Commons|Category:United States Army|{{PAGENAME}}}} |
|||
* [http://www.army.mil/ Homepage der United States Army] |
|||
* [http://www.usarmygermany.com Homepage der ''US Army Germany''] |
|||
* [http://www.vcorps.army.mil/ Homepage des V. Korps, Heidelberg] |
|||
* [http://www.u-s-history.com/pages/h1963.html Kurze Chronologie der United States Army] |
|||
* [http://www.globalsecurity.org/military/ops/casualties.htm Verluste der US-Streitkräfte nach Verlustursache und Teilstreitkraft] |
|||
* [http://www.army.mil/fact_files_site/ Übersicht über die Ausrüstung der ''US Army'' auf ihrer Website] |
|||
* [http://www.army.mil/symbols/ Traditionen, Symbole Abzeichen u. ä. der ''US Army''] |
|||
* [http://www.defenselink.mil/execsec/adr95/c4i_5.html Das Konzept von ''Command, Control, Computer, Communications and Intelligence] |
|||
* [http://www.army.mil/cmh-pg/books/amh/amh-toc.htm detaillierte historische Abhandlung des Center of Military History der US-Army von der Gründung bis zum Vietnamkrieg] |
|||
==Literatur== |
|||
*[http://www.globalsecurity.org/military/library/policy/army/fm/ ''Army''-Handbücher zur Ansicht und zum Download auf GlobalSecurity.org] |
|||
*[[Tom Clancy]]: ''Armored Cavalry - Die verbundenen amerikanischen Panzereinheiten'', Wilhelm Heyne Verlag, München 1997 ISBN 3-453-15541-6 |
|||
*[[Raymond Bluhm]]: ''U.S. Army: A Complete History'', Hugh Lauter Levin Associates, 2005, ISBN 0-883-63113-X (engl.) |
|||
*Raymond K. Bluhm et al.: The Army, Hugh Lauter Levin Associates, 2001, ISBN 0-883-63101-6 (engl.) |
|||
{{US-Streitkräfte}} |
|||
[[Kategorie:United States Army| ]] |
[[Kategorie:United States Army| ]] |
||
[[Kategorie:Heer]] |
|||
[[en:United States Army]] |
|||
[[es:Ejército de los Estados Unidos]] |
|||
[[fi:Yhdysvaltain maavoimat]] |
|||
[[fr:US Army]] |
|||
[[he:צבא ארצות הברית]] |
|||
[[it:United States Army]] |
|||
[[ja:アメリカ陸軍]] |
|||
[[nl:United States Army]] |
|||
[[no:United States Army]] |
|||
[[pl:Armia Stanów Zjednoczonych]] |
|||
[[simple:United States Army]] |
|||
[[sl:Kopenska vojska Združenih držav Amerike]] |
|||
[[zh:美国陆军]] |
Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 00:03 Uhr
United States Army | |
---|---|
Wappen des Department of the Army | |
Aufstellung | 1775 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | Streitkräfte der Vereinigten Staaten |
Typ | Teilstreitkraft (Heer) |
Stärke | 480.893 Regular Army 336.129 Army National Guard 188.703 United States Army Reserve 1.005.725 Gesamt im September 2020 |
Standort | Pentagon |
Motto | This We’ll Defend „Dies werden wir verteidigen“ |
Farben | Schwarz, gold, weiß[1][2] _ _ _ |
Marsch | The Army Goes Rolling Along |
Maskottchen | Esel (Army Mules) |
Jahrestage | 14. Juni |
Führung | |
Commander in Chief | Donald J. Trump |
United States Secretary of Defense | Pete Hegseth |
Secretary of the Army | Christine Wormuth |
Insignien | |
Flagge | ![]() |
Feldflagge | ![]() |
Logo | ![]() |
Die United States Army (U.S. Army) ist das Heer der Streitkräfte der Vereinigten Staaten und der größte der acht[3] uniformierten Dienste der Vereinigten Staaten. Sie wurde im Jahre 1775 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges aufgestellt und trug maßgeblich zur Entstehung der Vereinigten Staaten bei. Der Auftrag der Army, wie sie im offiziellen Sprachgebrauch genannt wird, ist die Wahrung US-amerikanischer Interessen im Ausland, aber auch die militärische Verteidigung der Vereinigten Staaten gegenüber anderen Staaten. Dazu unterhält sie Stützpunkte in der ganzen Welt.
Die Army verfügte im September 2020 über 480.893 aktive Soldaten.[4] Dazu hat die Army National Guard 336.129 und die Army Reserve 188.703 Soldaten.[4] Bei Einbeziehung der beiden Reserveinstanzen hatte die Army im September 2020 eine Stärke von 1.005.725 Soldaten. Zusätzlich verfügte sie im September 2020 über 252.747 zivile Mitarbeiter.[4] In der Personalstärke übertroffen wird die U.S. Army vom Heer der Volksrepublik China, dem Indischen Heer sowie dem Heer Nordkoreas.
Die U.S. Army war an allen großen Kriegen des 20. Jahrhunderts sowie an Dutzenden Interventionen der Vereinigten Staaten beteiligt. Seit dem Zweiten Weltkrieg gilt sie als das bestausgerüstete und mobilste Heer der Welt. Der Begriff United States Army wird häufig ungenau als „US-Armee“ ins Deutsche übersetzt. Tatsächlich umfasst er nur die Teilstreitkraft Heer, während unter der Armee eines Landes in der deutschen Sprache in aller Regel die Gesamtheit der Streitkräfte verstanden wird. In den Vereinigten Staaten können mit dem Begriff Army zusätzlich die beiden Reservekomponenten Bundesreserve (United States Army Reserve) und Nationalgarde (genauer die Army National Guard) gemeint sein. Dieser Artikel beschränkt sich auf das Berufsheer, die Regular Army.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die militärische Neuzeit auf nordamerikanischem Territorium begann mit der Ankunft der ersten Siedler im frühen 17. Jahrhundert. Gemäß ihrer Herkunft orientierten sich die Bewaffneten unter den Siedlern an britischen Militärtraditionen, mussten sie jedoch an neue Bedingungen anpassen, wie die geringe Besiedlung und das spontane Vorgehen der Indianer. Vor dem Hintergrund wiederkehrender Auseinandersetzung mit den Indianern glichen sich die Taktiken der beiden Bevölkerungsgruppen aneinander an, wobei die Siedler aus einer stärkeren militärischen Tradition aus Europa schöpften. Später gingen die Siedler dazu über, sich kollektiv zu verteidigen, indem sie entlang der durch die Besiedlung konsolidierten Grenzen Forts errichteten.
Das Milizsystem, das sich im britischen Mutterland nach der gewaltsamen inneren Konsolidierung durch Oliver Cromwell und die Zuwendung zur europäischen Prestigepolitik als zunehmend untauglich erwiesen hatte, erfuhr in Nordamerika eine Renaissance. Dies lag daran, dass es durch seine lockere Organisation und seinem Ursprung im britischen Ritterwesen in Verbindung mit den neuen Taktiken individuellen Einsatz und individuelle Verantwortung betonte. 1747 gründete die Britische Krone die erste stehende Einheit auf nordamerikanischem Boden, wobei diese His Majesty’s First Independent Company of American Rangers ausschließlich aus Männern aus den Kolonien bestand.[5] Einer ihrer Hauptleute war Robert Rogers. Aus ihren Einsätzen lernte diese Einheit schnell von den Franzosen und von den Taktiken der Indianer, wie zum Beispiel den Hinterhalt oder den Kampf im Wald, die zuvor nicht gebräuchlich waren. Sie waren in ihrer Heimat im Krieg gegen die Franzosen eingesetzt.
Aufstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 14. Juni 1775, nach Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, hob der Kontinentalkongress zehn Kompanien für Operationen zu Lande aus[6] und ernannte George Washington zum Oberbefehlshaber der „Kontinentalarmee“, die für die bisher unorganisierten Milizen und Freiwilligen eine Kommandostruktur bieten sollte. Sie war zu diesem Zweck in sechs regionale Departements eingeteilt. Der Kontinentalarmee stand ein erfahrenes, gut organisiertes und ausgerüstetes Kontingent der britischen Krone mit Unterstützung hessischer Söldner gegenüber. Den für die Unabhängigkeit kämpfenden Kräften gelang es, so lange einen vernichtenden Schlag der königlichen Truppen zu vermeiden, bis nach und nach die diplomatisch gewonnene Unterstützung griff. Der ehemalige preußische Offizier Friedrich Wilhelm von Steuben verbesserte Organisation und Ausbildung der Kolonistentruppen, während der Franzose Pierre Augustin Caron de Beaumarchais die Bewaffnung entscheidend verbesserte.
Derart verstärkt begegnete die Kontinentalarmee den Briten zunehmend in offener Feldschlacht. Deren Position verschlechterte sich durch Versorgungsschwierigkeiten und die Zerstreuung der Truppen in der Region zunehmend, sodass sie den Krieg verloren. Bis zur endgültigen Abwehr der Briten starben 4000 Soldaten der Kontinentalarmee. Thomas Jefferson gründete 1802 in West Point, New York, die United States Military Academy. Sie war in den Vereinigten Staaten die erste ihrer Art und wurde auf einem der strategisch wichtigsten Vorposten des Krieges errichtet. Die US Military Academy brachte viele militärische und politische Führungspersönlichkeiten in jeder historischen Epoche des Landes hervor, unter anderem Ulysses S. Grant und Dwight D. Eisenhower.
Ausführung der US-amerikanischen Indianerpolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang 1790 wurde General Arthur St. Clair mit der Landgewinnung im Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten Indiana und Ohio und damit mit der systematischen Vertreibung der dortigen Indianer beauftragt. Dies dauerte fünf Jahre, da St. Clair zusätzlich Befestigungen und eine bleibende militärische Infrastruktur aufbaute. Insgesamt vertrieb die Army noch bis 1891 Indianer aus ihren Siedlungsgebieten. Im Gegensatz dazu leitet die US Army Teile ihrer Tradition von den Indianern ab, wie zum Beispiel die Namensgebung ihrer Hubschrauber.
19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Britisch-Amerikanischer Krieg von 1812
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Nachgang des Unabhängigkeitskrieges nutzte Großbritannien seine Seemacht dazu, der jungen amerikanischen Nation ihre Verwundbarkeit zur See zu demonstrieren. Während der Napoleonischen Kriege zwischen Großbritannien und Frankreich wurden auch die Seerechte der neutralen USA verletzt. Die Royal Navy brachte amerikanische Schiffe auf, zwangsrekrutierte amerikanische Seeleute und blockierte neutrale Seehäfen, um den Handel mit Frankreich zu unterbinden. Diese Ereignisse nahm der damalige Präsident James Madison am 18. Juni 1812 zum Anlass, Großbritannien den Krieg zu erklären, mit dem Ziel, den Osten Kanadas zu erobern. Ebenso wie die Marine war auch das Heer dem britischen Gegenüber unterlegen, spekulierte jedoch auf den Überraschungseffekt, die Ortskenntnis und den stärkeren politischen Willen.
Die meisten Kämpfe zwischen den Streitkräften beider Nationen fanden an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und dem heutigen Kanada sowie in der Gegend der Chesapeake Bay statt. Es gelang den zunächst desorganisierten und schlecht ausgerüsteten Amerikanern jedoch nicht, einen entscheidenden Sieg über die Briten zu erringen, obwohl das Heer sich im Laufe des Krieges professionalisierte. Zum ersten Mal spielten Artillerieeinheiten der Army eine gewichtige Rolle in den Schlachten. Die Amerikaner erreichten somit nicht ihr Ziel, die ihnen mittlerweile verhassten Briten endgültig aus Nordamerika zu verdrängen. Die von den Briten geplante Eroberung von Baltimore und New Orleans (letztere mit Hilfe der Franzosen) konnten sie verhindern. Da sie einen weitaus massiveren Einsatz der Briten in Nordamerika befürchteten, stimmten sie dem Frieden von Gent zu.
Mexikanisch-Amerikanischer Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zu den 1840ern war die Army eine kleine und dennoch schlagkräftige Bodenstreitkraft geworden. In dieser Zeit machten die Vereinigten Staaten Gebietsansprüche gegenüber Mexiko geltend, nachdem sie Texas 1845 in die Union aufgenommen hatten, welches sich 1836 für unabhängig erklärt hatte. In der militärischen Auseinandersetzung mit dem südlichen Nachbarn, die von 1846 bis 1848 andauerte, eroberte die Army nicht nur die restlichen Gebiete von Texas, sondern auch die Region der heutigen US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada, Utah sowie Teile von Colorado, New Mexico und Wyoming.
Es war der erste Einsatz des Heeres, der überwiegend auf fremdem Territorium stattfand. Die Entfernung vom bisherigen Staatsgebiet stellte während der Kämpfe eine gewaltige logistische Herausforderung für die noch junge Streitmacht dar und machte nach der Kapitulation der Mexikaner die erste jemals von den USA eingesetzte Militärverwaltung erforderlich. Im direkten Vergleich waren die Mexikaner zwar zahlenmäßig überlegen, demgegenüber verfügte die Army jedoch über eine effiziente Artillerie und überlegene Taktiken. Die territoriale Bedrängung der Navajo ging mit dem laufenden Krieg Hand in Hand, hielt jedoch bis 1853 an. Von 79.000 gedienten Heeressoldaten fielen 1.700 im Kampf und 11.601 starben an anderen Ursachen.
Sezessionskrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im Jahre 1861 angegangene Sezession der Konföderierten Staaten zerriss das Heer ebenso wie das übrige Militär und die Gesellschaft der Vereinigten Staaten im Allgemeinen. Viele bekannte und erfahrene Offiziere des Heeres wie Robert E. Lee und Ulysses Grant, die teilweise Jahrzehnte in Kameradschaft gedient hatten, traten gegeneinander an.

Für den Bürgerkrieg mussten beide Seiten, aufgrund der unzureichenden Größe der Teile des gespaltenen Nationalheeres, ihre Armeen von Grund auf neu aufbauen. Vor dem Hintergrund, dass der Sezessionskrieg den ersten militärischen Konflikt im jungen Industriezeitalter darstellte, veränderte sich die Kriegsführung auf beiden Seiten stark. Während technische Verbesserungen an den Vorderladern und den Artilleriekanonen den Anwendern Vorteile hinsichtlich der Zuverlässigkeit und der Trefferquote mit sich brachten, stellten sie für bestimmte Waffengattungen wie die Infanterie und die Kavallerie eine besondere Bedrohung dar, die ihren entsprechenden Blutzoll forderten.
Die Schlacht von Shiloh forderte daher mehr Menschenleben als der gesamte Unabhängigkeitskrieg. Darüber hinaus vertraute die Union Army ebenso wie ihr Gegenstück zum ersten Mal auf die massive Verlegung von Truppen per Eisenbahn. Die Wehrpflicht unterstützte beide Seiten in ihrem Aufbau von Massenheeren. Im ersten industriellen Krieg der Neuzeit konkurrierten die beiden Armeen gleichwohl über den Wert der Kampfkraft hinaus. Auch außerhalb des Schlachtfeldes begann ein sozialer und propagandistischer Wettlauf, beispielsweise um die größere Tradition oder das bessere soziale Umfeld für den Einzelnen. Die Unterschiede zwischen Konföderierten und Unionstruppen waren insgesamt gering. Nach dem Sieg der Nordstaaten wurde die Südarmee aufgelöst, ehemalige Mitglieder wurden zum Teil in die Unionsarmee integriert. Bei der Union hatten 2,128 Mio. Soldaten gedient, davon starben 360.000. Die Konföderierten führten weniger genau Buch über ihre Verluste, sie werden auf 260.000 geschätzt, Tod durch Krankheit und andere Ursachen jeweils eingerechnet. Ihre Stärke soll zwischen 750.000 und einer Million betragen haben.[7]
Spanisch-Amerikanischer Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im ausgehenden 19. Jahrhundert war die innere Konsolidierung der Vereinigten Staaten größtenteils abgeschlossen. Aufgrund ihres wirtschaftlichen Potenzials entwickelten sich die Vereinigten Staaten zu einer Großmacht, was zu Spannungen mit dem zerfallenden spanischen Weltreich führte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sah sich Spanien mit nationalistischen oder panamerikanischen Aufständen in ganz Lateinamerika konfrontiert. Von einer Mischung aus wirtschaftlichen, hegemonialen und imperialistischen Interessen und einer panamerikanischen, humanitären und idealistischen Besorgnis angetrieben, erklärten die Vereinigten Staaten nach mehreren maritimen Konfrontationen und gegenseitigen Provokationen dem spanischen Königreich Ende April 1898 den Krieg.Noch am Bild eines Heeres orientiert, welches ein notwendiges Übel in Kriegszeiten darstellt, war die Army auf den Krieg schlecht vorbereitet, zumal er in Übersee stattfand. Daher erwies es sich als glücklicher Umstand für die Landstreitkräfte, dass die Marine des Landes wesentlich besser gerüstet war und deshalb die Hauptlast des Krieges zu tragen hatte.
Ab dem 16. April 1898 wurden Truppen an die Küste verlegt. Am 20. Juni gingen knapp 16.000 Mann unter General William Rufus Shafter in Daiquirí auf Kuba an Land, um Kurs auf Santiago zu nehmen. Bis zum Ende des Juli 1898 hatten knapp 11.000 Heeressoldaten die Philippinen, den ersten Schauplatz der spanisch-amerikanischen Auseinandersetzung besetzt. Manila fiel am 13. August. Unter General Miles landeten knapp 8.000 Mann bei Guánica auf Puerto Rico, dessen zweitgrößte Stadt Ponce drei Tage später erobert wurde. Auf Seiten der Army waren im Spanisch-Amerikanischen Krieg insgesamt 281.000 Soldaten eingesetzt. Die Verluste betrugen weniger als 400 Gefallene, 2.000 Soldaten starben durch andere Ursachen. Aus den militärischen Erfahrungen heraus, die die Army im Spanisch-Amerikanischen Krieg hinzugewann, gründete Kriegsminister Elihu Root am 27. November 1901 das Army War College.
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Army einer technischen Modernisierung unterzogen, die jedoch nur eine relative Angleichung an den internationalen Standard erreichte. Gleichzeitig bahnte sich eine Reihe von Kurzinterventionen für US-amerikanische Interessen an, die bis in die 1930er Jahre dauern sollte. An den so genannten Bananenkriegen, der Vielzahl von US-Militärinterventionen zur Durchsetzung der Monroe-Doktrin in den Staaten der Karibik und Mittelamerikas, nahm die Army nicht teil, dort brachte die US Navy ausschließlich das United States Marine Corps zum Einsatz, ebenfalls in China und auf Samoa. Mit dem Militia Act 1903 wurde zudem eine Vereinheitlichung der Milizen der Bundesstaaten beschlossen und der Bundesregierung die hierfür erforderlichen Vollmachten eingeräumt.
Mit Verabschiedung des Gesetzes durch den Kongress am 21. Januar 1903 tragen die Milizen die Bezeichnung National Guard und wurden in jedem der größeren Konflikte an der Seite der Army und des Marine Corps eingesetzt.[8] Die heutige United States Air Force geht auf eine experimentelle Fliegertruppe der Fernmeldeeinheit der United States Army zurück, die 1907 die Bezeichnung Aeronautical Division, U.S. Signal Corps erhielt. 1918 erhielt die militärische Luftfahrt der Vereinigten Staaten die Bezeichnung Air Service, United States Army.
Erster Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 war die US Army mit knapp 100.000 Mann in Anbetracht der Größe des Landes noch relativ schwach. Innerhalb des US-Militärs rangierte sie im Grunde nur an dritter Stelle. Andererseits verfügten die Vereinigten Staaten als bereits damals größte Wirtschaftsmacht mit der US Navy über die drittstärkste Kriegsflotte der Welt. Als „Generalprobe“ für den Einsatz der Army in Europa diente gleichsam die kurze kriegerische Auseinandersetzung mit Mexiko von 1916/17. Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg im April 1917 an der Seite der Entente musste ein geeignetes Massenheer erst geschaffen werden, denn die US Army hatte aufgrund der weitverbreiteten Abneigung gegen eine zu starke zentrale Staatsgewalt nur wenige Berufssoldaten. Nun wurde sie vom United States War Department, angesichts der Herausforderung des Ersten Weltkriegs, mit Wehrpflichtigen und Freiwilligen aufgestockt. Dieses Heer wurde nun offiziell National Army genannt. Der Mangel an Führungskräften bedingte den schnellen Aufstieg vieler Offiziere, aus deren Reihen später einige berühmte Heerführer des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen sind.
US-amerikanische Soldaten bereiteten sich an der europäischen Westfront seit 1917 auf den Kampf gegen das deutsche Heer vor, zunächst noch in geringer Zahl. Im Jahr 1918 jedoch wuchs die Expeditionsstreitmacht allmählich auf Millionenstärke an, jeden Monat wurden Hunderttausende von Soldaten über den Atlantik gebracht. Seit dem Frühsommer 1918 kamen geschlossene US-Verbände unter dem Kommando von General John J. Pershing zum Einsatz. Die Meuse-Argonne-Offensive im Herbst 1918 war der größte militärische Erfolg der US-Truppen unter General John Pershing und durchbrach die deutsche Westfront bei Verdun. Auch an der italienischen Front waren amerikanische Truppen im Einsatz, außerdem im Rahmen der Intervention der Westmächte an der Seite der Weißen Armee im Russischen Bürgerkrieg. Insgesamt 115.000 GIs starben im Ersten Weltkrieg, die meisten davon aufgrund von Krankheiten wie der Spanischen Grippe in den heimatlichen Ausbildungslagern und in Europa. Etwa 50.000 Mann fielen bei den Kampfhandlungen in Europa. Vor allem die materielle und personelle Stärke des US-Heeres beschleunigte den Sieg der alliierten und assoziierten Mächte. Bis Anfang 1923 nahmen US-amerikanische Soldaten an der alliierten Rheinlandbesetzung im Raum Koblenz teil.
Zeit zwischen den Weltkriegen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1920 wurde die National Army aufgelöst und die militärischen Kapazitäten der Vereinigten Staaten zu Land auf den Stand der United States Army zurückgeführt. Außerdem wurden alle Beförderungen, die von 1917 bis 1920 erteilt wurden, rückgängig gemacht. In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die United States Army ab 1933 eine umfassende Modernisierung auf allen Ebenen, da sie zum Teil noch in Schemata aus der Zeit des Bürgerkrieges operierte. Im Jahr 1939 lag die geschätzte Stärke der United States Army zwischen 174.000 und 200.000 Soldaten und war damit kleiner als die Portugals, das damit weltweit auf Platz 17 oder 19 lag. General George C. Marshall wurde im September 1939 Generalstabschef der Armee und begann mit dem Ausbau und der Modernisierung der Armee zur Vorbereitung auf einen Krieg.[9][10]
Zweiter Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der wachsenden Anspannung in den Vereinigten Staaten hinsichtlich des Krieges in Europa erteilte der US-Kongress im Februar 1941 die Weisung, die Army of the United States auszuheben, die im Gegensatz zur National Army neben der Regular Army und Freiwilligen die Reserve umfasste, was den Strategen der Vereinigten Staaten zunächst neu erschien. Juristisch betrachtet blieben die vorherigen einzelnen Streitkräfte bestehen. Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 gehörte die militärische Eroberung der pazifischen Inseln im Zuge des „Island Hopping“ (zu Deutsch: „Inselspringen“) in den Aufgabenbereich des US Marine Corps, während Heeressoldaten die Inseln sicherten. Die Soldaten der US Army kämpften vor allem in Nordafrika und in Europa, ab 1943 in Italien und ab dem 6. Juni 1944 in Frankreich.
In Europa und Nordafrika verschaffte das Eingreifen des US-amerikanischen Heeres den alliierten Streitkräften endgültig das militärische Übergewicht, das zusammen mit dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront den Sieg der Anti-Hitler-Koalition ermöglichte. Der Oberkommandierende der alliierten Expeditionsstreitkräfte, Dwight D. Eisenhower, war Angehöriger der Army. Von den ungefähr 291.000 während des Krieges in Europa getöteten US-Soldaten gehörten knapp 234.000 der Army an. Auf dem Höhepunkt ihres Personalstandes verzeichnete die Army of the United States über 8,3 Mio. Soldaten, einen nie wieder erreichten Wert.
Ende des Zweiten Weltkrieges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch diesmal setzte die Army nach Kriegsende alle Dienstgrade auf den Vorkriegszustand zurück. Sie wurde darüber hinaus von einer Explosion ihres Sozialbudgets überrascht, da Veteranen nach ehrenhafter Entlassung viele Versorgungsansprüche geltend machen konnten. Im Laufe des Krieges hatte die Abwicklung von Operationen und Logistik per Lufttransport rasant an Bedeutung gewonnen. Das Flugzeug ermöglichte eine bis dahin für unmöglich gehaltene Anzahl an Luftlandeoperationen, beispielsweise in der Normandie oder in den Niederlanden. Aus dieser Zeit rührt die überdurchschnittliche Reputation der Luftlandeverbände des Heeres. Noch weitaus wichtiger war der Beitrag der Heeresluftwaffe (USAAF). Ihre Bedeutung hatte vor allem aufgrund des jahrelangen strategischen Luftkrieges der Westalliierten gegen die „Festung Europa“, in den riesige Mittel investiert worden waren, enorm zugenommen.
Das kam auch im „Blutzoll“ der US-Heeresluftwaffe zum Ausdruck. Allein in den Kampfeinsätzen an allen Fronten des Krieges hatte sie über 50.000 Mann an Toten verloren. Schließlich überführte die Bundesregierung die USAAF 1947 als selbständige Teilstreitkraft in die neugegründete US Air Force. Das United States Department of War, das seit 1789 für die Landstreitkräfte verantwortliche Ministerium der USA wurde 1947 in das Department of the Army des Verteidigungsministeriums überführt. Die Haltung der Bevölkerung der Vereinigten Staaten gegenüber Militär und Rüstung wandelte sich vor dem Hintergrund des sich anbahnenden Kalten Krieges stark. Das Vordringen des Kommunismus in Europa und Asien seit 1945 wurde als Bedrohung angesehen.
Weltweite Stationierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Grundlage der bei Kriegsende erreichten Positionen in Europa und Asien bauten die Vereinigten Staaten allmählich ein weltweites Stützpunktsystem auf, in das auch die Army mit großen Kontingenten eingebunden war. Initialzündung hierfür war der Koreakrieg, nachdem die in Übersee stehenden US-Truppenkontingente nach 1945 bereits stark reduziert worden waren. Mehrere Divisionen der US-Army wurden dauerhaft in Westdeutschland stationiert. Zur Zeit des Kalten Krieges standen allein dort ständig mehr als 200.000 US-Soldaten, zum weit überwiegenden Teil Army-Angehörige. Einen weiteren Schwerpunkt bildete Südkorea.
Koreakrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Koreakrieg wurde abermals ein Massenheer aufgeboten, welches von 1950 bis 1953 in Korea im Rahmen einer militärischen Intervention der UN zugunsten des Südens unter Führung der Vereinigten Staaten zum Einsatz kam. Da die Demobilisierung des Massenheeres nach dem Zweiten Weltkrieg zu diesem Zeitpunkt weit fortgeschritten war, entwickelte sich die UN-Mission unter Führung der US Army für das Heer zunächst ungünstig. Nach anfänglichen Misserfolgen, bei der nur der massive Einsatz der Marines die Einkesselung und Vernichtung großer Army-Kontingente verhinderte, konnte die zuweilen sehr kritische Lage stabilisiert werden und die nordkoreanischen Truppen wurden bis an die chinesische Grenze zurückgedrängt. Diese Umstände kosteten die Army einiges an Reputation in der US-amerikanischen Bevölkerung und verschärften die ohnehin vorhandene Konkurrenzsituation zwischen den beiden Teilstreitkräften weiter. Durch das Eingreifen der Volksrepublik China in den Konflikt erhöhten sich die Verluste beim Heer bis zum Waffenstillstand auf 30.000 Soldaten, davon 27.000 Gefallene. In der Army hatten mehr als zwei Millionen Mann gedient.
Vietnamkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits lange vor dem offiziellen Ausbruch des Vietnamkrieges im Jahr 1964 waren Einheiten der Green Berets seit 1956 im Operationsgebiet als Militärberater aktiv. Als die Zahl der in Vietnam anwesenden Soldaten im Jahre 1963 die Marke von 16.000 überschritt, ließ sich der Anschein eines auf Beratung beschränkten Konflikts der Army nicht mehr aufrechterhalten, sodass der Krieg in Südostasien zu eskalieren begann. Die Intervention der Vereinigten Staaten in Vietnam entwickelte sich für die Army zu einem Debakel, weil die überwiegend aus Wehrpflichtigen bestehenden Verbände in einen Kampfeinsatz geschickt wurden, dessen Legitimität immer stärkeren Zweifeln aus dem Inland ausgesetzt war und der „Vietcong“ sie mit Situationen konfrontierte, denen sie oftmals nicht gewachsen waren.
Der Kampf im Dschungel gegen einen gut trainierten und hoch motivierten Feind zeigte schnell Mängel in Einsatzkonzept, Ausbildung und Ausrüstung auf, da die Army allein auf das in vorangegangenen Kriegen erfolgreich angewandte Konzept der klassischen Großoperation mit massiver Feuerkraft ausgerichtet war und sich erstmals dem Phänomen der asymmetrischen Kriegführung konfrontiert sah. Erst im Laufe des Konfliktes begannen entsprechend ausgebildete und ausgerüstete Spezialeinheiten in größerem Stil mit den gleichen Taktiken wie der „Vietcong“ parallel zu konventionellen Heeresverbänden zu operieren.

Im Laufe des Konfliktes sammelte die US Army Erfahrungen in der Guerillakriegführung, die die Ausbildung der Soldaten seither beeinflusst hat. Darüber hinaus trug die Taktik der FNL zur Gründung diverser US-amerikanischer Spezialeinheiten bei. Trotz der lehrreichen Erfahrungen in Vietnam entwickelte sich der zehnjährige Konflikt zu einem großen Trauma, speziell für die stark infanteristisch geprägte Army. Auf Betreiben mehrerer Organisationen und Kampagnen, zu denen sich viele Soldaten zusammengeschlossen hatten, war die Politik genötigt, die außerdienstliche Betreuung für Soldaten auszubauen, was sie zunächst nur widerwillig umsetzte. Hauptaspekt war neben der Beendigung des Krieges die psychologische Betreuung der Soldaten während des Einsatzes und danach.
Im Laufe der Zeit wurde mit diesen Einrichtungen im Sinne einer umfassenden Versorgung der Soldaten immer stärker geworben. Aus der Ära des Vietnamkrieges stammt die Neigung vieler Mitglieder der Army, sich als Opfer der Politik und als von der US-amerikanischen Gesellschaft missverstanden zu sehen. Trotz aller Entschlossenheit bemängelte sogar das Offizierskorps die Kriegsführung. Es stellte fest, dass die Wehrpflicht keineswegs vonnöten, sondern im Gegenteil eher hinderlich gewesen sei, was sich im Zahlenverhältnis von einem Offizier zu drei Soldaten im Mannschaftsdienstgrad widerspiegelte. Die gestiegene, vor allem gegen die Infanterie gerichtete Aversion sorgte für einen stetigen Rückgang der jährlichen Rekrutierungszahlen, bis nach dem öffentlichkeitswirksam geführten Zweiten Golfkrieg eine gegenteilige Entwicklung einsetzte. Von den 58.000 US-amerikanischen Toten des Vietnamkrieges waren von den Soldaten des Heeres 31.000 im Kampf gefallen und 7.200 an anderen Ursachen gestorben.
Zweiter Golfkrieg (Desert Shield und Desert Storm)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zweiten Golfkrieg hatte die Army die Aufgabe, in einer Koalition aus 500.000 Soldaten der insgesamt 30 teilnehmenden Nationen die irakischen Truppen ins eigene Land zurückzudrängen, während Marines das zuvor vom Irak überfallene Kuwait befreiten. Nach vier Tagen wurde die erfolgreiche Bodenoffensive der US Army angehalten, weil ein Sturz Saddam Husseins den sicherheitspolitischen Bedenken der Vereinigten Staaten entgegenstand. Das territoriale Auseinanderbrechen des Irak entlang der ethnischen Grenzen lag nicht im strategischen Interesse der von Präsident George Bush sen. geführten Regierung. 224 Soldaten der Army fielen während dieses Krieges. Während dieser Operation wurde erstmals das System der „Network Centric Warfare“ angewandt, der digitalisierten Vernetzung und Führung aller Einheiten.
Somalia-Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Somalia sollten die beiden Army-Spezialeinheiten Rangers und Delta Force zusammen mit der 10. US-Gebirgsjägerdivision im Rahmen der Operation Restore Hope nach Abzug zweier Divisionen der US Marines die humanitären Aktionen der UNO überwachen. In der Schlacht von Mogadischu erreichten die Soldaten gegen eine schlecht ausgerüstete und ausgebildete zehnfache Übermacht von Clanmilizen ein blutiges Patt, bevor sie sich zurückziehen mussten. Nach dem Kampf und mittlerweile 31 Toten wuchs der politische Druck auf US-Präsident Clinton so stark an, dass er das US-amerikanische Engagement in Somalia endgültig abbrechen musste.
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Transformation der United States Army
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion und des Warschauer Paktes wurde der Militärhaushalt während der 1990er Jahre drastisch gekürzt. Nach dem 11. September 2001 hatte sich die Strategie des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten bereits von einfachen Kürzungen, Verschlankungen und Verkleinerungen hin zur so genannten „Transformation der US Army“ gewandelt. Diese Doktrin fokussiert die US Army auf schnellen, effizienten Kampf, der eine Verlegung massiver Heereseinheiten, wie zum Beispiel noch im Zweiten Golfkrieg, überflüssig macht. Am Ende der Transformation, die 2009 abgeschlossen sein soll, wird sich die Planungsgrundlage von den zehn im Jahre 2006 noch existierenden Divisionen auf anvisierte 42 bis 43 Brigaden verschoben haben. Faktisch sind mit der neuen Struktur Divisionen nicht mehr existent, ihre Wiedereinführung durch den modularen Aufbau ohne weiteres möglich.[11]
Afghanistan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 griff eine US-geführte Koalition im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Afghanistan ein, um das Taliban-Regime zu stürzen. Daran beteiligt waren seitens der Army zumeist Spezialeinheiten, da größere Bodenoperationen afghanischen Verbündeten überlassen wurden. In der darauf folgenden Zeit mussten US-amerikanische Einheiten immer wieder Offensiven gegen Aufständische starten. Seit 2006 wurden die meisten Kontingente der Army aus der Operation Enduring Freedom ausgegliedert und der getrennten NATO-geführten ISAF-Mission unterstellt. In Afghanistan starben bisher knapp 2.154 Soldaten der US Army (Stand November 2012).[12]
Irakkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die oben beschriebene Doktrin wurde im Irakkrieg bei der Operation Iraqi Freedom erfolgreich erprobt. Die Anzahl der beteiligten Soldaten erreichte nur ein Viertel der Mannschaftsstärke von Desert Storm, aber die verbliebenen Kräfte kooperierten dank der neu eingeführten Auftragstaktik[13] und erheblich verbesserter Kommunikation besser als zuvor. Im Vergleich verliert die Anzahl der vier beteiligten Divisionen an Aussagekraft, da den sonst im internationalen Vergleich eher kleinen Divisionen der Armee die größtmögliche Anzahl von Truppen beigeordnet wurde.
So genügte eine einzige Brigade, um Bagdad einzunehmen und zu halten, bis weitere zur Sicherung eintrafen. Die politische Stabilisierung des Landes bereitet der US Army weit größere Probleme. Wurden während der offiziellen Kampfhandlungen (20. März 2003 bis 1. Mai 2003) nur 68 Army-Soldaten getötet, waren es nach Abschluss des Feldzugs insgesamt 4486 (andere Teilstreitkräfte nicht einberechnet). Als Grund für den Misserfolg werden vor allem die mangelhafte Kenntnis der arabischen Kultur sowie die ungenügende Ausbildung für Friedensmissionen angeführt.
Verkleinerung der Armee
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Auslaufen des Afghanistan-Einsatzes plant die US-Regierung unter Barack Obama 2014 die Anzahl der Soldaten der United States Army zu verkleinern. Die Truppenstärke der United States Army soll auf den tiefsten Stand seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fallen. Die Anzahl der Soldaten soll von derzeit (Stand: Februar 2014) 520.000 auf bis zu 440.000 Soldaten fallen.[14][15]
Kriegsverbrechen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Soldaten der US Army haben in mehreren Kriegen Kriegsverbrechen begangen. Das Massaker von My Lai während des Vietnamkrieges erregte dabei das größte Aufsehen. Nach dem Irakkrieg 2003 wurde der Abu-Ghuraib-Folterskandal bekannt. In Afghanistan wurden Soldaten der Exekution ganzer Gefangenengruppen beschuldigt. In einem weiteren Fall sollen Soldaten das Verdursten einer Gruppe gefangen genommener Taliban in einem verriegelten Lkw-Container zu verantworten haben.[16] Im September 2006 wurden weitere Vorwürfe laut: Die Los Angeles Times hatte zusammen mit der Nichtregierungsorganisation „Crimes of War Project“ recherchiert, dass zehn Mitglieder einer Special-Forces-Einheit der Nationalgarde aus Alabama auf ihrem Stützpunkt Gardez in Afghanistan im Frühjahr 2003 mehrere Personen getötet, davon einige zu Tode gefoltert und daran anschließend eventuelle Aussagen abgestimmt haben sollen.[17][18]
Auch aus dem Zweiten Weltkrieg sind einige Kriegsverbrechen der Army bekannt. Angehörige der 45. US-Infanteriedivision erschossen zum Beispiel 1943 während des Biscari-Massakers auf Sizilien deutsche und italienische Kriegsgefangene. Ein gut dokumentierter Vorfall ist das Massaker von Lippach im April 1945. Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg und Moro-Amerikanischen Krieg begingen die Truppen der Vereinigten Staaten zahlreiche Kriegsverbrechen. Es kam zu systematischem Einsatz von Folter, Geisel- und Gefangenenerschießungen, Ermordung von Zivilisten und Entvölkerung ganzer Landstriche.[19]
Auftrag und Doktrin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verfassungsrechtlich ist das Heer der Vereinigten Staaten wie die Gesamtheit der Streitkräfte in Artikel II, Abschnitt 2, Absatz I, Satz 1 und Artikel I, Abschnitt 8, Satz 11 und 14 der Verfassung der Vereinigten Staaten legitimiert.[20] Die Ausgestaltung des Auftrags der Army findet in Untertitel B, Teil I, Kapitel 307, § 3062 des Zehnten Buches des United States Code statt. Dieser Paragraph[21] legt neben dem Auftrag auch die Zusammensetzung der Landstreitkraft und die Zugehörigkeit zu ihr fest. Sie lautet in der Übersetzung:
„(a) Es ist das Bestreben des Kongresses, ein Heer bereitzustellen, das in Verbindung mit den anderen bewaffneten [Teil]Streitkräften dazu in der Lage ist,
- (1) Frieden und Sicherheit in den Vereinigten Staaten und deren Staatengemeinschaft [Commonwealth], in deren Besitzungen und allen von den Vereinigten Staaten besetzten Gebieten zu bewahren und deren Verteidigung zu gewährleisten;
- (2) die nationale Politik zu unterstützen;
- (3) die nationalen Zielvorstellungen umzusetzen;
- (4) jeglichen Staat, der aggressive Handlungen begeht, die den Frieden und die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden, zu bezwingen.“
Absatz (b) legt fest, dass das Heer vor allem für „unverzügliche und nachhaltige Kampfeinsätze für den Fall von Bodenoperationen […] strukturiert, ausgebildet und ausgerüstet“ sein muss (It shall be organized, trained, and equipped primarily for prompt and sustained combat incident to operations on land). Die Army ist „für die Bereitstellung von Landstreitkräften verantwortlich, die für das schlagkräftige Betreiben eines Krieges notwendig sind, soweit nicht anders beauftragt, und, in Übereinstimmung mit streitkräfteübergreifenden Mobilisierungsplanungen, für die Entfaltung der Bestandteile des Heeres [verantwortlich], um den Anforderungen des Krieges gerecht zu werden“ (It is responsible for the preparation of land forces necessary for the effective prosecution of war except as otherwise assigned and, in accordance with integrated joint mobilization plans, for the expansion of the peacetime components of the Army to meet the needs of war).
Die Strategie des Heeres ist in diversen verteidigungspolitischen Papieren festgelegt, die gemäß der Außenpolitik der Vereinigten Staaten Diplomatie, Militär und Nachrichtendienste in eine eng verzahnte Gesamtkonzeption einbetten. Diese ist in der Nationalen Sicherheits- und Nationalen Verteidigungsstrategie der USA festgehalten, die der Nationale Sicherheitsrat ausarbeitet und aktualisiert. Deren Schwerpunkte liegen derzeit sowohl allgemein als auch auf das Heer bezogen vor allem im Krieg gegen den Terrorismus, der Erfüllung der Bündnispflichten sowie in der Abschreckung der Feinde der Vereinigten Staaten, bedingt vor allem durch ihre globale Präsenz.[22]
Die größte Herausforderung sieht die Army derzeit in der Bewältigung der politisch gestellten Aufgaben bei gleichzeitiger Restrukturierung, Transformation genannt (siehe gleichnamiges Unterkapitel unten). Sie ist die umfangreichste Strukturmaßnahme seit dem National Security Act von 1947. Der eigene Anspruch, aber auch die öffentliche Erwartungshaltung liegen in einer funktionalen, flexiblen Kommandostruktur, die beim Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen nicht konkurriert, und darüber hinaus in weltweit projizierbaren, das heißt effektiv einsetzbaren Truppen. In der Praxis läuft dies auf den Anspruch hinaus, jederzeit mehrere Kriege am Boden führen zu können.
Vereinzelt sprechen US-amerikanische Politiker von drei bis vier Konfliktbeteiligungen, sollte dies nötig sein. Angesichts der jüngsten Entwicklungen erscheint dies jedoch unwahrscheinlich, sodass mehrheitlich zwei regionale Großeinsätze erwartet werden. Die gelegentliche Forderung einzelner Offiziere nach einer Vergrößerung des Heeres steht im Widerspruch zu der nach dem Vietnamkrieg vollständig umgesetzten Freiwilligenarmee. Daher wird vor allem das Szenario der Beteiligung an zwei großen Regionalkriegen, beziehungsweise an einem großen Konflikt und zwei begrenzten verfolgt.[23]
In der Praxis wirft die weltweit zunehmende asymmetrische Kriegführung Fragen in Bezug auf diese Gesamtstrategie des Heeres der Vereinigten Staaten als derzeit effektivste Bodenstreitkraft der Erde auf, weil sie aufgrund ihrer Stärke in Kombination mit ihrer eingeschränkten Belastbarkeit in der asymmetrischen Kriegführung ein verlockendes Ziel für Milizen, bewaffnete Gruppen und ähnliche darstellt. Bisher wurden in diesem Zusammenhang keine Lösungen oder Antworten gefunden, was wahrscheinlich auf die komplexen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Hintergründe dieser sich ausdehnenden Kriegsform zurückzuführen ist.
Im Jahr 2008 wurde ein neues „Doctrine Manual“ erlassen, das erstmals Stabilisierungseinsätze auf die gleiche Ebene mit offensiven und defensiven Einsätzen stellt. Die in der Folge erstellte zentrale Heeresdienstvorschrift FM 3-07 stellt zu Stabilisierungseinsätzen fest, dass „[…] die größte Bedrohung der nationalen Sicherheit nicht von aufstrebenden Staaten ausgehen wird, sondern von zerfallenden Staaten, die die Bedürfnisse ihrer Bürger nicht mehr erfüllen können oder wollen“. Daher kann es Aufgabe der Army werden, zivile Infrastruktur zu reparieren oder funktionierende lokale Regierungen aufzubauen.[24]
Budget
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Army fordert im Haushaltsjahr 2021 knapp 178 Mrd. US$.[25] Dies wäre eine Verringerung gegenüber dem Vorjahr um 2 Mrd. und um 3 Mrd. gegenüber dem Haushalt 2019. Den größten Anteil daran hätten mit ungefähr 35 % die Ausgaben für das militärische Personal; sie würden im Jahre 2021 knapp US$ 62,5 Mrd ausmachen.[25] Die Fixkosten für laufende Operationen würden innerhalb von zwei Jahren von 51,7 Mrd. auf 53,7 Mrd. Dollar steigen. Des Weiteren würden 34,2 Mrd. US-Dollar an Beschaffungen gehen. Eine geplante Neuanschaffung ist 2021 das Integrated Visual Augmentation System (IVAS). Ebenfalls werden von den Beschaffungskosten weiterhin Abrams, Stryker und Bradley Upgrades bezahlt.[25] Die US Army ist die größte Teilstreitkraft und bekommt 24 % des Wehretats 2021.[26] Für das Haushaltsjahr 2022 fordert die US Army ein Budget von 173 Mrd. US-Dollar.[27]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden wird neben den drei sogenannten Komponenten sowohl die vertikale als auch die horizontale Organisation des Heeres der Vereinigten Staaten erläutert. Der Begriff „vertikale Befehlskette“ bezieht sich auf die Kommandostruktur von der Spitze bis zur Verbandsebene, „horizontale Befehlskette“ auf deren Ausprägung in Waffengattungen, Regionen und anderen Organisationsbereichen.
Komponenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Berufsheer bietet die United States Army verschiedene Möglichkeiten, freiwillig in ihr Dienst zu leisten. Dabei wird das Berufsheer von zwei Reserveinstanzen ergänzt, deren unterschiedlicher Charakter auf die unterschiedliche Regelung des Wehrdienstes und unterschiedliche Aufgabenzuteilung gründet. Diese unterschiedlichen Organisationsbereiche werden im allgemeinen Sprachgebrauch als components (deutsch: „Komponenten“) gehandhabt. Neben den Luftstreitkräften ist die Army die einzige Teilstreitkraft der USA, die über drei Komponenten verfügt. Neben dem Berufsheer gibt es eine Bundesreserve, während die einzelnen Bundesstaaten milizähnliche Organisationen betreiben, die verwaltungstechnisch in einer Nationalgarde zusammengefasst sind und auf Anweisung des Präsidenten zum Vollzeitdienst einberufen werden können. Beide Reservekomponenten (reserve components) sind verwaltungstechnisch jeweils in einem Oberkommando zusammengefasst.
Der Einsatz der Reserve und Nationalgardisten ist seit dem Vietnamkrieg proportional wie prozentual kontinuierlich gestiegen, obwohl sie an jedem Krieg der USA seit dem Ersten Weltkrieg teilgenommen haben. Sie waren vor allem an der Operation Desert Storm, an der KFOR-Mission im Kosovo und an der Operation Iraqi Freedom beteiligt. Manche US-Bürger sorgen sich aufgrund des chronischen Mangels an Freiwilligen um eine Reaktivierung der seit dem Vietnamkrieg ausgesetzten Wehrpflicht. Von offizieller Seite wurden solche Planungen bisher immer verneint, und weder in Politik noch Gesellschaft sind aus verschiedenen Gründen Mehrheiten zu erwarten. Beide Reserveinstanzen des Heeres berufen sich traditionell auf den Minuteman aus dem Unabhängigkeitskrieg, der die Verwurzelung und Bürgernähe der Army einerseits und den furchtlosen und opferbereiten Bürger andererseits symbolisieren soll.
Begünstigt durch das starke Souveränitäts- und Subsidiaritätsdenken in der politischen Kultur der Vereinigten Staaten gibt es auf bundesstaatlicher Ebene verschiedene Milizen, die teilweise von der Staatsregierung unterstützt werden und der Nationalgarde, also der „offiziellen“ Streitmacht des Bundesstaates, zuarbeiten. Mitglieder dieser Vereinigungen wollen sich gewöhnlich nicht vollständig dem Bundesstaat unterordnen. Deswegen kümmern sich diese Milizen selbst um ihre Organisation, Ausbildung und Ausrüstung. Ihr De-facto-Status ähnelt mehr dem einer Behörde als der eines Teils des Militärs.
Berufsheer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Berufsheer der Vereinigten Staaten wird Regular Army genannt und besteht aus seinen Berufssoldaten und seinen zivilen Angestellten. Die Regular Army umfasste am 30. Dezember 2007 knapp 518.000 Soldaten.[28] Am 30. September 2007 waren darunter ungefähr 71.800 Frauen.[29] Der Kongress bestimmt jährlich die maximale Größe des Berufsheeres.[30]
Bundesreserve
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Army Reserve wurde am 23. April 1908 gegründet und war ursprünglich zur Bereitstellung medizinischen Fachpersonals konzipiert. Heute ist die United States Army Reserve die Bundesreserve der United States Army. Ihr kommt eine Zwitterrolle bei der Unterstützung des Berufsheeres zu. Mitgliedern der Reserve kann befohlen werden, sowohl bestimmte Posten bei Stäben oder Institutionen aufzufüllen, als auch im Rahmen ihres Verbandes Vorbereitungen und Dienst im Krisen- oder Kriegsgebiet zu leisten. Mitglieder der Army Reserve sind in ihren zivilen Berufen fast durchgehend Spezialisten. Gerade stark berufsbezogene Verbände wie die Militärpsychologie sind deswegen der Army Reserve untergeordnet, versehen jedoch Vollzeitdienst, soweit sie dies im Rahmen eines Verbandes tun.
Das Hauptquartier der Bundesreserve, das United States Army Reserve Command (USARC), befindet sich in Fort McPherson im Bundesstaat Georgia. Der kommandierende General der Reserve leitet daher sowohl eine Behörde als auch eine militärische Kommandostelle. Amtsinhaber ist seit 2020 Generalleutnant Jody J. Daniels. Im Haushaltsjahr 2006 verfügte sie über 189.975 Männer und Frauen.[31]
Die Mitglieder der USAR dienen in Friedenszeiten in einem Turnus, der in den Vereinigten Staaten sprichwörtliche Bedeutung angenommen hat: Two days a month, two weeks a year (zu Deutsch: „Zwei Tage im Monat, zwei Wochen im Jahr“). Das Budget der Army Reserve beträgt knapp 5,3 % des Gesamtetats der Teilstreitkraft; ihre Organisation ist über bestimmte Funktionen fest in das Berufsheer eingebunden. Dazu gehören Internierungsbrigaden, das Anwaltskorps, Eisenbahneinheiten, Ausbildungsbrigaden und Wasserversorgungsbataillone sowie der Großteil der Öffentlichkeitsarbeit, der psychologischen Kriegsführung, der Transportgruppen und der Krankenhäuser.[32] Somit dient die Bundesreserve nicht ausschließlich Ersatzzwecken, sondern stellt überwiegend ergänzende Funktionen.[33]
Nationalgarde des Heeres
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Army National Guard (ARNG) ist die zweite Komponente der Heeresreserve und wurde 1903 gegründet, als der Militia Act die verschiedenen Staatsmilizen auf eine gemeinsame Organisationsgrundlage stellte. Da diese Milizen von den Gouverneuren der Bundesstaaten unterhalten werden, ist die Zentrale direkt im Verteidigungsministerium in Washington D.C. untergebracht.
Vor dem Jahr 2001 waren Nationalgardisten Soldaten der einzelnen US-Bundesstaaten, sofern sie nicht zur Regular Army einberufen wurden. Dies änderte sich unter der Regierung von George W. Bush: Zurzeit unterstehen Nationalgardisten sowohl ihren staatlichen Kommandeuren als auch dem Personalreservoir des Berufsheeres. Bei der Pensionierung werden sie wie ehemalige Soldaten der Reserve behandelt, und ab dem 60. Lebensjahr wie Soldaten, die in der Regular Army gedient haben.
Seit dem Jahr 2007 kann der Präsident der Vereinigten Staaten die Army National Guard ohne Zustimmung der jeweils zuständigen Gouverneure einberufen.[34] Im Haushaltsjahr 2006 verfügte die ARNG über 346.255 Mann.[35] Als wichtigste Aufgabe der National Guard galt der Zivil- und Katastrophenschutz. Ihren ersten Großeinsatz erlebte sie im Vietnamkrieg mit knapp 23.000 Mann, die zu einem Jahr vollem Dienst einberufen wurden. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sind die Nationalgardisten wieder stärker eingebunden.
Aktivierungsinstanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch wenn die US Army zurzeit eine vollständige und von den Reserveeinheiten unterstützte Berufsarmee ist, so gibt es Notfallpläne und Maßnahmen zur Einberufung von Wehrfähigen für den Fall des Notstands oder eines größeren Krieges, beispielsweise einer Invasion des Territoriums der Vereinigten Staaten oder einem erneuten Weltkrieg.
Zu diesem Zweck ist die Reserve nach Verfügbarkeit und Tauglichkeit der Reservisten gegliedert. Der Präsident greift bevorzugt auf die Selected Reserve zurück, die wie reguläre Heeresverbände aufgestellt ist und einzig noch an die tägliche Routine herangeführt werden muss. Die Individual Ready Reserve besteht aus ehemaligen Berufssoldaten und Mitgliedern der Reserve, die keinen Reservistendienst versehen. Sie nehmen weder an den monatlichen und jährlichen Übungen teil und werden nicht entlohnt. Ihr militärischer Wert besteht meistens in den erlernten Berufen und Fertigkeiten. Die letzte administrative Unterteilung ist die Retired Reserve, in der knapp 715.000 aus allen Heereskomponenten registriert sind.[36]
Per Presidential Reserve Call-up (PRC, „präsidialer Aufruf zum Reservistendienst“) kann der Präsident der Vereinigten Staaten bis zu 200.000 Mann für eine Frist von bis zu 270 Tagen zum Reservistendienst innerhalb der kontinentalen Vereinigten Staaten (CONUS) einberufen. Dies muss er dem Kongress mindestens 24 Stunden zuvor ankündigen und begründen. Im Notfall kann der Präsident auf eine Partial Mobilization (Teilmobilmachung) zurückgreifen, bei der eine Million Soldaten bis zu 24 Monate einberufen werden können. Bei einer vollen Mobilmachung muss der Kongress den Notstand erst anerkennen, bevor der Präsident alle verfügbaren militärischen Mittel einsetzen darf, inklusive der Retired Reserve. Diese Genehmigung kann darauf ausgedehnt werden, dass der Präsident zusätzlich alle registrierten und nichtregistrierten Milizen einberufen und dem Militär Industriekapazitäten unterordnen darf.[37]
Truppenstärke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chronologie
Nach dem Zweiten Weltkrieg pendelte sich die Größe der Army bei rund 600.000 Soldaten ein. Zu Beginn des Koreakrieges wurde diese Zahl auf fast 1,6 Mio. innerhalb eines Jahres gesteigert. Nach dem Einsatz auf der koreanischen Halbinsel wurde die Truppenstärke vor dem Hintergrund des Kalten Krieges nahezu halbiert. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges im Jahr 1968 betrug die Stärke der Army wieder fast dieselbe wie zu Zeiten des Koreakriegs. Nach dem Vietnamkrieg blieb die Anzahl der Heeressoldaten konstant bei knapp 800.000 Soldaten. Den nach dem Zerfall der Sowjetunion einsetzenden radikalen Truppenabbau, der zur heutigen Truppenstärke führte, konnte dagegen nicht einmal der Zweite Golfkrieg aufhalten.[38]
- Vergrößerung
Inzwischen wächst die Kritik an der Verkleinerung der Army in der gegenwärtigen Größenordnung. Militärs und Politiker fordern eine Vergrößerung der Reserveeinheiten angesichts der wachsenden Zahl an Einsätzen und den damit einhergehenden Verlusten sowie der hohen Einsatzbelastung (englischer Begriff: OP-Tempo) als auch der Länge der Stationierungen, die die Moral der Truppen beeinträchtigen. Die Realisierung solcher Forderungen schien im Zuge der aktuellen Rekrutierungsprobleme unwahrscheinlich und wurde vom Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten abwartend beantwortet.[39] Bis 2007 hatten sich die obigen Zahlenwerte stabilisiert.
Deshalb soll der radikale Truppenabbau der 1990er Jahre zumindest teilweise wieder zurückgenommen werden. Bis 2013 will das Heer in einem Generalplan namens „Grow the Army“[40] in allen drei Aktivierungsstufen um 74.200 Mann wachsen, die bereits nach der neuen Heeres-Struktur aufgestellt sein werden. Die Reserve wird um 1.000, die Army National Guard um knapp 8.200 Soldaten verstärkt werden. Die restlichen 65.000 Dienstposten werden den aktiven Einheiten zugeteilt. Organisationen wie die „Association of the United States Army“, ein einflussreicher, konservativer Interessenverband, dem viele Tausend Soldaten angehören, halten die Vergrößerung für unzureichend und verlangen ein Wachstum auf 750.000 bis eine Million Mann. Dies soll die militärischen und sozialen Spannungen vermindern, die sich in einem gesteigerten Aufgabenspektrum und stark gestiegenen familiären Belastungen für die weltweit eingesetzte Truppe niederschlagen.[41]
In zwei Durchgängen soll darüber hinaus das Gehalt der Soldaten ab dem Haushaltsjahr 2008 um 3 % und nochmals um 3,4 % erhöht werden. Dies soll durch weitere Privatisierungen von Armeewohnhäusern sowie durch einen Anstieg des Budgets von knapp 110 Milliarden auf ungefähr 140 Milliarden US-Dollar finanziert werden.[42]
- Entwicklung der Truppenstärke
Die Kadetten der United States Military Academy werden nicht zur gesamten Truppenstärke gezählt, und erscheinen deshalb nach der Spalte „Gesamt“.
Jahr | Regular Army | Army National Guard | United States Army Reserve | Gesamt | Kadetten der USMA |
---|---|---|---|---|---|
2012[43] | 546.057 | 358.078 | 201.166 | 1.105.301 | 4.561 |
2011[44] | 561.437 | 361.561 | 204.803 | 1.127.801 | 4.610 |
2010[45] | 561.979 | 362.015 | 205.281 | 1.129.275 | 4.669 |
2009[46] | 549.015 | 358.391 | 205.297 | 1.112.703 | 4.564 |
2008 | 539.675 | 360.351 | 197.024 | 1.097.050 | 4.481 |
2007[47] | 517.783 | 352.707 | 189.882 | 1.060.372 | 4.364 |
2006 | 502.790 | 346.288 | 189.975 | 1.039.053 | 4.346 |
2005[48] | 488.579 | 333.177 | 189.005 | 1.010.761 | 4.149 |
2004[49] | 494.291 | 342.918 | 204.131 | 1.041.340 | |
2003[50] | 493.563 | 351.089 | 211.890 | 1.056.542 | |
2002[51] | 484.551 | 351.078 | 206.682 | 1.042.311 | |
2001[52] | 476.289 | 351.829 | 205.628 | 1.033.746 | 4.161 |
2000[53] | 479.026 | 353.045 | 206.892 | 1.038.963 | 4.089 |
1999[54] | 473.769 | 357.469 | 200.836 | 1.032.074 | 4.136 |
1998[55] | 480.753 | 362.444 | 204.968 | 1.048.165 | 4.194 |
Vertikale Befehlsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die vertikale Befehlsstruktur des Heeres orientiert sich größtenteils an den für die Gesamtheit der Streitkräfte geschaffenen Institutionen. Oberbefehlshaber der Army ist wie bei allen anderen Teilstreitkräften der Präsident der Vereinigten Staaten, er bildet gemeinsam mit dem Verteidigungsminister die oberste Kommandogewalt der Vereinigten Staaten, die National Command Authority (NCA), die als einzige Institution über den Einsatz von Kernwaffen entscheidet. Die alltägliche Aufsicht über Angelegenheiten des Heeres hat das Department of the Army (Heeresressort oder -amt) innerhalb des Verteidigungsministeriums.
In seinen Strukturen orientiert es sich stark an denen der anderen Teilstreitkräfte, mit denen es in militärischer Hinsicht stets zusammenwirkt (jointness). Unterhalb der National Command Authority steht das Hauptquartier des Heeres an der Spitze der Teilstreitkraft. Es umfasst den Armeestaatssekretär (SECARM), dessen ziviles Amt Teil des Verteidigungsministeriums ist, und den Generalstabschef des Heeres (englisch: Chief of Staff of the Army, abgekürzt CSA). Der SECARM und sein Apparat haben nur administrative, nicht jedoch operative Verantwortung und sind zuständig für die politische Vertretung, Personal, Budgetvergabe und die Sicherstellung aller für das Heer notwendigen Ressourcen sowie für die Außendarstellung. Derzeitige Armeestaatssekretärin ist Christine Wormuth, CSA ist James C. McConville.
Generalstab
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Dem Generalstab des Heeres ist der Vereinigte Generalstab der USA (Joint Chiefs of Staff, JCS) übergeordnet, in dem der Chief of Staff of the Army das Heer vertritt. Er ist zwar der ranghöchste Soldat der Army, wenn der Vorsitzende nicht selbst zur Army gehört, übt jedoch keine operative Kommandogewalt aus. Diese liegt bei den Kommandeuren der Unified Combatant Commands, die nicht den Vereinigten Stabschefs und ihrem Vorsitzenden unterstehen, sondern direkt der National Command Authority.
Darüber hinaus sind im Generalstab ein Sonderberater des Armeestaatssekretärs (Special Assistant to the Secretary of the US Army, derzeitiger Amtsinhaber: Mark F. Averill), ein Stellvertretender Generalstabschef sowie der Sergeant Major of the Army (SMA, der ranghöchste Feldwebeldienstgrad der US Army) vertreten. Der SMA ist ein in der gesamten Teilstreitkraft einzigartiger Dienstposten. Vor diesem Hintergrund hat dieser die Aufgabe, sich im Generalstab für die Belange der Unteroffiziere und Mannschaften einzusetzen und den Zustand und die Stimmung bei der Truppe für die Spitzen der Befehlsgewalt zu vermitteln. Derzeitiger Dienstposteninhaber ist seit 2023 SMA Michael R. Weimer.[56]
Operative Ebene
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Befehlskette
Ebene | Kommandeur | besteht aus / Anzahl Soldaten |
---|---|---|
Armee (Army) | General | zwei bis fünf Korps |
Korps (Corps) | Lieutenant General | zwei oder mehr Divisionen / 30.000+ |
Division | Major General | vier bis sechs Brigaden / 15.000–20.000 |
Brigade / Gruppe | Brigadier General/Colonel | sechs bis sieben Bataillone / 3300–3900[57] |
Bataillon (Battalion) / Eskadron (Squadron) | Lieutenant Colonel | zwei bis sechs Kompanien / 300–1000 |
Kompanie (Company) / Batterie (Battery) | Captain | zwei bis sechs Züge / 100–300 |
Zug (Platoon) | 2nd / 1st Lieutenant | zwei oder mehr Gruppen / 30–40 |
Gruppe (Squad) | Staff Sergeant | zwei oder mehr Fire teams / 8–12 |
Trupp (Fire team) | Corporal | vier bis fünf Soldaten |
Die US Army ist auf der operativen Ebene in verschiedene Verbände strukturiert (vom größten zum kleinsten):
Korps
Der größte Kampfverband der US Army ist das Korps; größere Verbände (armies) sind laut derzeitiger Doktrin rein administrativer Natur. Anders als die anderen Verbände sind sie nicht fester Teil der Hierarchie, sondern werden daher nach Auftragslage zusammengesetzt, was in der Praxis immer von einigen „Stammeinheiten“ ausgehend geschieht. Dies erleichtert aufgrund der eingegrenzten Aufgaben eine schnellere und einfachere strategische Planung. Die Korps sind zwar an ihr Operationsgebiet angepasst, verfügen jedoch grundsätzlich über die Fähigkeit, militärische Aufgaben aller Art über einen längeren Zeitraum hinweg auszuführen. Bis auf das in Ansbach stationierte V. Korps haben alle anderen Abteilungen ihre Hauptquartiere in den USA. Derzeit verfügt das Heer über vier Korps, die aufgabenbezogene, geläufige Spitznamen führen:
![]() |
Das I Corps ist in Fort Lewis, Washington, stationiert. Die mehrdeutige Aussprache des Zeichens „I“ in der englischen Sprache hat dazu geführt, dass diese in Bezug auf die Aufgabe des Korps als Eye Corps (sinngemäß: „sehendes Korps“) verstanden wird. Es bildet die strategische Eingreifreserve des Regionalkommandos Pacific Command, welches für den pazifischen und südostasiatischen Raum zuständig ist. |
![]() |
Das III Corps in Fort Cavazos, Texas, wird mit verschiedenen Spitznamen wie Phantom Corps („Phantomkorps“), America’s Hammer („Hammer Amerikas“) oder vor allem Counterattack Corps („Korps für den Gegenangriff“) bezeichnet. Diese Spitznamen sind eine Anspielung auf seine relativ freie Verfügbarkeit im Gegensatz zu den geographischen gebundenen anderen Korps und auf seine ehemalige, exklusive Zusammensetzung aus gepanzerten Verbänden. Es ist der Theorie nach für Entlastungsangriffe vorgesehen. Dem Korps sind die 1st Infantry Division, 1st Cavalry Division und die 4th Infantry Division unterstellt. |
![]() |
Das XVIII Airborne Corps mit Stationierungsort in Fort Bragg, North Carolina fungiert als schnelle Eingreiftruppe. Es trägt die umgangssprachliche Bezeichnung Contingency Corps, was sinngemäß übersetzt so viel wie „das Korps für alle Fälle“ oder „Notfallkorps“ bedeutet. Dem Korps sind die 3. US-Infanteriedivision, die 10. US-Gebirgsjägerdivision, die 82. US-Luftlandedivision und die 101. US-Luftlandedivision unterstellt. |
![]() |
Das V. Corps wurde im Jahr 2020 reaktiviert. Im April 2022 wurde das Hauptquartier nach Ansbach in Mittelfranken verlegt. Dort ist es in die ehemalige Grundschule der Bertone Barracks eingezogen. Der Standort zeichnet sich durch die Nähe zum Luftwaffenstützpunkt Katterbach und zum Militärflugplatz Illesheim aus. Auf dem NATO-Gipfel Ende Juni 2022 in Madrid verkündete Präsident Joe Biden, dass in Polen ein neuer US-Militärstandort geschaffen werde, in dem dann auch das Hauptquartier des V. Corps untergebracht werden soll. |
Anordnung und römische Zahlengebung rühren direkt aus dem Zweiten Weltkrieg her, was der Traditionspflege dient. Zu jener Zeit verfügten die USA über bis zu dreißig Heereskorps. Insgesamt hat die Korpsebene durch die Transformation stark an Bedeutung verloren. Durch unterschiedliche Anwendung innerhalb der Army hat die Präzision des Begriffs abgenommen. So wurden im Sezessionskrieg teilweise bereits Verbände von mehr als 20.000 Mann als Corps bezeichnet. Tendenziell waren dabei die Corps des Nordens kleiner als die des Südens, was sich mit zunehmender Dauer des Krieges änderte. Hinzu kommt die Verwendung des Begriffs als interne, begrenzte Berufsgruppe wie zum Beispiel das United States Army Corps of Engineers, was wiederum dem Begriff Korpsgeist am nächsten kommt (siehe auch den folgenden Abschnitt „Waffengattungen“).
Divisionen und Brigaden (Combat Brigade Teams)
Die US Army ist in Divisionen unterteilt. Im Jahre 2003 hatte die Army zehn aktive und acht Reservedivisionen mit jeweils 13.000 bis 18.000 Soldaten. Diese Anzahl ist nach Bedarf erweiterbar. Eine Division in der Army umfasst alle Einheiten, die ihre Operationsfähigkeit sicherstellen; eine Division ist somit von anderen Divisionen oder Einheiten prinzipiell unabhängig. Jede Division soll über vier Kampfbrigaden, mindestens eine Heeresflieger-Brigade und ein Stabsbataillon verfügen.[58] Durch die Einführung von drei neuen standardisierten Typen von Kampfbrigaden (Brigade Combat Teams), der schweren Kampfbrigade (Heavy Brigade Combat Team [HBCT]), der mechanisierten Infanteriebrigade (Infantry Brigade Combat Team [IBCT]) und der Stryker-Radpanzerkampfbrigade Stryker Brigade Combat Team (SBCT), einer innerhalb von 96 Stunden luftverlegbaren Spezialbrigade mit bis zu 300 Radpanzern vom Typ Stryker, hat die Army erreicht, dass alle Kampfbrigaden des gleichen Typs der einzelnen Divisionen einander stets in Aufbau, Ausrüstung und Kampfkraft gleichen. Für den Einsatz werden ihnen zusätzliche Unterstützungsbrigaden von übergeordneten Kommandostellen unterstellt.
Regiment
Regimenter spielen in der Struktur der US Army in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur noch eine untergeordnete Rolle. Mit Einführung des Regimentssystem der United States Army, 1981 haben diese weder einen Kommandeur noch einen Stab, sondern dienen der Bindung des Soldaten an das einzelne Regiment und der Fortführung dessen Tradition. Ein Regiment besteht aus vier bis sechs Bataillonen. Die einzelnen Bataillone eines Regiments können durch verschiedene Brigaden oder Divisionen geführt werden und sind lediglich durch eine gemeinsame Tradition verbunden.
Bataillon
Ein Bataillon (bei Heeresfliegern Staffel, bei Kavallerieeinheiten (Panzer) Squadron, dt. Schwadron) besteht aus zwei bis sechs Kompanien mit einer Personalstärke von 300 bis 1000 Mann und wird von einem Lieutenant Colonel (Oberstleutnant) geführt.
Kompanie
Eine Kompanie (bei Artillerie Battery, dt. Batterie, bei Kavallerieeinheiten Troop) setzt sich normalerweise aus sechs Zügen (Platoons) (bei Artillerie, Spezialeinheiten und Heeresfliegern auch weniger, bei Versorgungseinheit bis zu acht) zusammen, hat eine Personalstärke von 100 bis 300 Soldaten und wird in der Regel von einem Captain (Hauptmann) geführt.
In der Panzertruppe hat diese Teileinheit vier Fahrzeuge, bei der Infanterie besteht sie überwiegend aus vier Neun-Mann-Squads (Trupps), die sich aus drei Schützengruppen und einer Waffengruppe zusammensetzen. Die Personalstärke beträgt zwischen 30 und 40 Soldaten, bei einigen Spezialeinheiten bis zu lediglich zwölf Soldaten, z. B. bei den Green Berets.
- Squad (dt. Gruppe)
Die Squad ist die kleinste Teileinheit, auf der alle größeren aufbauen. Sie besteht meist aus zwei fire teams, wird von einem Sergeant oder Staff Sergeant geführt und ist gegebenenfalls mit einer Panzerabwehr-, seltener einer Flugabwehrwaffe ausgerüstet.
- Fire team (dt. Trupp)
Das Fire team ist das Grundelement der operativen Planung und besteht aus zwei Gewehrschützen, einem Maschinengewehrschützen oder einem Grenadier und wird von einem Unteroffizier, meist im Rang eines Corporal geführt. Diese Teileinheit bildet die Grundlage der US-amerikanischen Bodenkampfdoktrin und soll schnell, mobil einsetzbar und kurzfristig ohne jegliche Unterstützung einsatzfähig sein. Dieser Extremfall bleibt in der Planung jedoch nur den Einheiten des US Special Operations Command vorbehalten und betrifft die regulären Einheiten im Gefecht selten. Häufiger eingesetzt wird das Fire team für passive Aufgaben wie beispielsweise Patrouillen und ähnliches. Auch wenn das Fire team Planungsgrundlage ist und eine Einheit der US Army selbst in Unterzahl durch ihre moderne Ausrüstung den meisten Gegnern gewachsen ist, wird in der Planung meist auf Überzahl gesetzt.
Dies passt in die politische Strategie der Army, da kleine Verlustzahlen den politischen Druck auf die US-Regierung abschwächen sollen. Zu berücksichtigen sind hierbei jedoch die im Vergleich zu anderen Nationen sehr hohen finanziellen Mittel, die die Army in die Ausrüstung und Ausbildung jedes einzelnen Soldaten investiert. Das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten hat die Army gegen Ende des 20. Jahrhunderts immer stärker modular aufgebaut. Das bedeutet, dass verschiedene Einheiten anderen zugeordnet werden können, ohne eine zwingende Umstrukturierung für unterschiedliche Einheiten erforderlich zu machen. Dieses Konzept kam der neuen Doktrin der Transformation zugute und wurde im Jahr 2003 während des Irakkrieges zum ersten Mal angewendet. Kurz vor dem Einmarsch konnte auf diese Weise eine ganze Brigade aufgeteilt werden, da ihr Vormarsch als Verband die Kampftruppen verlangsamte und die Versorgungseinheiten gefährdete. Ein Soldat der US Army wird mit Soldier angesprochen, wobei dieses Wort als Anrede groß geschrieben wird.
Dienstgrade
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kleine Auswahl an Dienstgraden
Offiziere der United States Army | |||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
US-Soldstufe | O-10 | O-9 | O-8 | O-7 | O-6 | O-5 | O-4 | O-3 | O-2 | O-1 | |
Schulterklappe | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Dienstgrad | General of the Army1 | General | Lieutenant General | Major General | Brigadier General | Colonel | Lieutenant Colonel | Major | Captain | First Lieutenant | Second Lieutenant |
Abkürzung | GA/COM | GEN | LTG | MG | BG | COL | LTC | MAJ | CPT | 1LT | 2LT |
NATO-Rangcode | OF-10 | OF-9 | OF-8 | OF-7 | OF-6 | OF-5 | OF-4 | OF-3 | OF-2 | OF-1 | |
1 Wird nur in Kriegszeiten mit Zustimmung des US-Kongresses verliehen. |
Kommandostruktur und Informationsfluss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Einsetzen der Transformation wurde im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten eine neue Doktrin erarbeitet, die kämpfenden Einheiten untereinander und mit zur Verfügung stehenden Informationen, zum Beispiel von Nachrichtendiensten und Aufklärung verbinden soll. Das Ergebnis war Network Centric Warfare, die totale Vernetzung aller am Kampf beteiligten Elemente. An einem praktischen Beispiel erklärt bedeutet dies, dass ein Geheimdienst nicht erst mit einem Kommando Kontakt aufnehmen muss, welches dann über mehrere Soldaten in der Hierarchie eine Ausschaltung eines Ziels anordnet, sondern dass alle Aufklärungseinheiten alle verfügbaren Informationen in eine von mehreren Stellen abrufbare Datenbank eingeben, worauf Einheiten eigenständig reagieren können. Faktisch bedeutet dies eine Annäherung an die Auftragstaktik.
Horizontale Führungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Army ist in zwölf Major Commands (deutsch: Oberkommanden) strukturiert. Diese übernehmen jeweils klar abgegrenzte Aufgaben und ergänzen sich gegenseitig. Sie unterscheiden sich in Heereskommanden und Army Service Component Commands, das sind Kommandostellen, die den übergeordneten Unified Combatant Commands unterstehen. Es existieren neun Army Service Component Commands, die sich in fünf regionale und drei funktionale Kommanden teilen. Die MAJCOMs sind zu unterscheiden von den Direct Reporting Units (deutsch: direkt unterstellte Einheiten), die zwar ebenfalls zu den hohen Kommandostrukturen zählen, jedoch nur auf der Divisionsebene angesiedelt sind und keinem Major Command unterstehen. Stattdessen sind diese Kommandostellen direkt dem Chief of Staff of the Army und seinem Hauptquartier unterstellt.
Army Service Component Commands
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die US Army ist vollständig in das System der Unified Combatant Commands (UCC) des US-Verteidigungsministeriums integriert. Die Heeresunterabteilungen der UCC heißen Army Service Component Commands (ASCC). Dementsprechend verfügt die US Army über fünf Regional- und vier Funktionalkommanden. Die Standorte der Kommandoeinrichtungen sind demgegenüber überwiegend dezentral und sind damit nicht notwendigerweise am selben Standort wie die UCC stationiert.
- Regionalkommanden

Die ASCC-Komponente des US Southern Command (SOUTHCOM) ist die United States Army South (USARSOUTH) Sie ist verantwortlich für sämtliche Aktivitäten des Heeres in Lateinamerika und in Fort Sam Houston stationiert.
Die 3. US-Armee fungiert als US Army Forces Central Command (USARCENT) und ist die bekannteste Regionalkomponente. Sie befehligte die Vorgängertruppe der Multinational Force Iraq als Coalition Forces Land Component Command (CFLCC). Die 3. US-Armee ist auf dem Stützpunkt Fort McPherson im Bundesstaat Georgia stationiert.
Die United States Army North (USARNORTH; ehemals 5. US-Armee) ist dem US Northern Command (NORTHCOM) unterstellt. Standort ist Fort Sam Houston im US-Bundesstaat Texas.
Die United States Army Pacific (USARPAC) ist in Fort Shafter auf Hawaii stationiert. Dort versieht sie ihren Dienst als Landkomponente des United States Pacific Command.
Zwei ASCC haben die Besonderheit, Teilkommando der Unified Combatant Commands und gleichzeitig militärischer Großverband zu sein.
Die 7. US-Armee fungiert als US Army Europe (USAREUR) und ist als Landkomponente des US European Command (USEUCOM) und ist in den Lucius D. Clay Barracks in Wiesbaden stationiert.
Die 8. US-Armee (EUSA) ist Teil der zuständigen Kommandostelle für alle US-Truppen in Südkorea, den US Forces Korea (USFK) und in Yong Son (Yongsan Army Garrison) bei Seoul stationiert. Sie untersteht operativ dem Kommandeur des US Pacific Command, ist aber territorial an den Raum der koreanischen Halbinsel gekoppelt. Das bedeutet, dass der Kommandeur PACOM diese Streitkräfte nur dort einsetzen und dislozieren darf.
- Funktionalkommanden
Das US Army Forces Command (FORSCOM) ist die US Army-Komponente des US Joint Forces Command (USJFCOM) und in Fort McPherson stationiert.
Das United States Army Space and Missile Defense Command (SMDC/ARSTRAT) ist Teil des US Strategic Command (STRATCOM). Es ist in Arlington County, Virginia, beheimatet.
Das bei weitem bekannteste ASCC des Heeres, eine Teilkomponente des United States Special Operations Command (SOCOM), ist das United States Army Special Operations Command (USASOC), zu dem die Green Berets, das 75th Army Ranger Regiment und das 160th SOAR gehören. Stützpunkt des USASOC ist Fort Bragg in North Carolina.
Das United States Army Military Surface Deployment and Distribution Command (SDDC) ist die Heereskomponente des US Transportation Command (TRANSCOM) in Fort Eustis bei Newport News (Virginia).
Heereskommanden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den Army Service Component Commands verfügt das Heer der USA über eigene Kommandobehörden und Koordinationsstellen, die den eigenen Bedürfnissen angepasst sind. Die anderen Teilstreitkräfte koordinieren deren Aufgaben in anderen Strukturen. Sie werden alle von Vier-Sterne-Generälen kommandiert und sind wie die UCC auf Heeresgruppenebene beziehungsweise Oberkommandoebene angesiedelt.
Das United States Army Materiel Command (AMC) koordiniert die Beschaffung, Bereitstellung und Versorgung von Heereseinheiten mit Material, Waffen und Nachschub aller Art. Es ist in Fort Belvoir, Virginia, angesiedelt.
Für die Entwicklung neuer Strategien, Taktiken und Doktrinen ist das US Army Training and Doctrine Command (TRADOC) zuständig. Weiterhin steuert und überwacht es die Aus- und Weiterbildung im Heer. Das TRADOC ist seit 1973 in Fort Monroe, Virginia, untergebracht.
Das United States Army Forces Command (FORSCOM) ist die größte Kommandoeinrichtung des Heeres. Sein Kommandeur stellt in Personalunion den Kommandeur der US Army North. FORSCOM verfügt über eine breite Aufgabenpalette, da es den Auftrag hat, in möglichst kurzer Zeit kampfbereite Verbände bereitzustellen. Daher sind in der Nähe seines Standortes Fort McPherson in Georgia Kommandoeinrichtungen der Reserve und der National Guard untergebracht, die mit der Aktivierung von Reserveverbänden beauftragt sind.
Direct Reporting Units
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direct Reporting Units sind Oberkommanden auf Divisionsebene und unterstehen nicht den Major Commands, sondern sind direkt dem Generalstab der Army unterstellt.
Das US Army Intelligence and Security Command steuert die vielfältigen nachrichtendienstlichen Aktivitäten der Army. Zusammen mit ähnlichen Oberkommanden ist INSCOM im Central Security Service, einer kryptographischen Abteilung der NSA, integriert. Standort ist Fort Belvoir im Bundesstaat Virginia.
Für die Strafverfolgung innerhalb der Teilstreitkraft ist das US Army Criminal Investigation Command zuständig. Criminal Investigation Command (CIC) ähnelt in seiner Funktion dem NCIS der Marine und ist ebenfalls in Fort Belvoir, Virginia, beheimatet.
Das Pionierkorps des Heeres mit Sitz in Washington D.C. ist das US Army Corps of Engineers (USACE). Es ist stark in den Zivilschutz in den Vereinigten Staaten integriert. Neben seinen vorrangig militärischen Aufgaben wie der Errichtung und Wartung militärischer Einrichtungen baut und inspiziert das Corps of Engineers Brücken, Straßen und Staudämme in allen Landesteilen der Vereinigten Staaten. Dazu ist es in neun regionale Untergliederungen eingeteilt, von denen eine im Jahre 2005 speziell für den Auslandseinsatz im Nahen Osten aufgestellt wurde.
Diverse medizinische Kommanden sind im US Army Medical Command (MEDCOM) zusammengefasst. Es betreut und befehligt die diversen Untergliederungen für gewöhnliche medizinische Versorgung (US Army Medical Corps), für gravierende medizinische Erkrankungen (US Army Medical Specialist Corps), für Dentalversorgung (US Army Dental Corps), das Veterinärkorps (US Army Veterinary Corps), das Krankenpflegerkorps (US Army Nurse Corps) sowie das Korps für den Sanitätsdienst (US Army Medical Service Corps). Das Hauptquartier befindet sich in Fort Sam Houston, Texas.
Waffengattungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der hierarchischen Struktur existiert in der US Army eine Gliederung nach Waffengattungen, die drei Kategorien umfasst. Sie tragen zumeist die Bezeichnung Corps, was in diesem Fall als Sammelbegriff und nicht als ordnender Begriff dient. Im Folgenden werden Beispiele angegeben:
- Bewaffnete Einheiten/Combat Arms: Infanterie, Panzer (in der Army-Struktur integriert in die Infanteriedivisionen), Artillerie, Special Operations Forces
- Kampfunterstützungseinheiten/Combat Support Arms: Military Police Corps, US Army Signal Corps
- Versorgungseinheiten/Combat Service Support: Judge Advocate General’s Corps, Finanzdienstleistungseinheiten, Nurse Corps
Auslandseinsätze und -stationierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die US Army unterhält Stützpunkte in aller Welt. Im Jahre 2005 waren 335.590 Soldaten des gesamten Heeres in 120 Ländern der Welt stationiert,[59] davon waren 215.000 auf Dienstreisen oder im Ausland eingesetzt. Die größten Kontingente der aktiven Einheiten sind (Dez. 2011; Zahlen gerundet):[60]
- Operation Enduring Freedom: 68.100 Soldaten
- Operation New Dawn (Irak): 18.400 Soldaten (inkl. Reservisten/Nationalgarde)
Die größten dauerhaften Auslandskontingente sind wie folgt verteilt:
- Europa: 42.000 Soldaten, davon 38.000 auf deutschem, 3.200 auf italienischem, 340 auf britischem und 173 auf niederländischem Territorium
- Ostasien: Südkorea: nicht angegeben, Japan: 2.500 Soldaten
- CENTCOM-Gebiet, mit Ausnahme der beiden Großeinsätze: 770 Soldaten, größtenteils in Katar, Ägypten und Saudi-Arabien
Das europäische Hauptquartier der US Army (US Army Europe, USAREUR) ist in der Clay Kaserne in Wiesbaden,[61] deren übergeordnete Kommandoeinheit ist das US European Command (USEUCOM) in Stuttgart. Die Stationierung in Stuttgart hat sich in vielerlei Hinsicht als vorteilhaft erwiesen, wodurch sie trotz aller Standortschließungen der letzten Jahre bestehen bleibt.[62][63]
Rekrutierung und Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rekrutierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die US Army unterhält weltweit Rekrutierungsstellen, neben denjenigen in den USA weitere in Japan, Korea, Europa sowie auf Guam und Samoa. Die juristischen Voraussetzungen für die Einstellung von Mannschaftsdienstgraden sind die US-amerikanische Staatsbürgerschaft oder eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bei voller Gesundheit und einer guten körperlichen Verfassung. Der Rekrut darf das Alter von 34 Jahren nicht überschritten haben (39 Jahre für die Reserve) und muss einen guten Leumund vorweisen („[…] to be in good moral standing/to be of good moral character […]“). Bei vorliegenden Straftaten wird über den Einzelfall entschieden. Früher zeigte sich die Army nicht so tolerant gegenüber Vorstrafen wie die übrigen US-Streitkräfte. Das Mindestalter beträgt 17 Jahre, bis 18 ist die Einwilligung der Eltern erforderlich.
Die US Army betreibt diverse Programme, die einem potenziellen Rekruten den Einstieg erleichtern sollen, wie zum Beispiel das „Buddy Program“, bei dem zwei befreundete Personen, die wegen der Zuteilung und Unterbringung gleichen Geschlechts sein müssen, zur selben Rekrutierungsbrigade gelangen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich bis zur Erlangung eines Schul- oder akademischen Abschlusses zurückstellen zu lassen. Je nach Qualifikation werden Universitätsabsolventen bevorzugt damit geworben, mit einem höheren Dienstgrad sowie mit einer Einstiegsprämie von $ 20.000 (umgerechnet knapp € 16.400) eingestellt zu werden.[64]
Unter Kritik geraten häufig die offensiven Anwerbemethoden der Army-Rekrutierungsbüros. Die Palette reicht dabei vom Unterrichts- und Vorlesungsbesuch über gezieltes Ethno-Marketing hin zum „Cold Call“, dem überraschenden Werbeanruf der Zielperson. Dabei wird der Army die Ausnutzung des meist geringen Einkommens oder der Perspektivlosigkeit der Zielpersonen und -gruppen sowie die Verschleierung des Berufsrisikos vorgeworfen. Die Army und Befürworter dieser Praktiken führen hingegen die Eigenverantwortung der Zielpersonen an.
Auch Computerspiele (Werbespiele) werden zu Rekrutierungszwecken eingesetzt. Inzwischen werden sie auch extra für die Army entwickelt (siehe Abschnitt Computerspiele).
Bürgerrechtsbewegungen, Studenten und linksgerichtete Gruppierungen äußern sich kritisch über die Drohung der Army, allen Schulen und Universitäten Fördermittel des Bundes entziehen zu lassen, sollten diese den Rekrutierern den Zugang zu den Lehrsälen verweigern.[65] Die Rechtsgrundlage dieser Praxis ist Sektion 9528[66] des No Child Left Behind Act.
Das Übertreten der Grenze zu Mexiko durch ein Werbeteam der Army im Mai 2005 verursachte einen diplomatischen Zwischenfall mit Mexiko. Der Direktor der Schule wies die Werber ab und protestierte direkt in Washington.[67]
Während der Zeit des Einsatzes im Irak und in Afghanistan erfuhr die Army einen massiven Rekrutenrückgang, der sie wegen ihrer direkten Konfrontation mit ihren Gegnern von allen Streitkräften am stärksten betraf. Kongressberichten zufolge verlief die Personalrekrutierung ungefähr seit 2006 zwar erfolgreich, vor einer sinkenden Qualität der Bewerber und vor einer möglichen Kostenexplosion wurde jedoch weiterhin gewarnt.[68] Aufgrund der Verluste im Irak und Afghanistan und der damit einhergehenden Probleme, Rekruten zu werben, wurde entgegen der früheren Praxis vermehrt auf Vorbestrafte und Kriminelle gesetzt.[69] Bei der Army war laut Presseberichten deren Anteil um ein Viertel gestiegen (2006: 8.129, 2008: 10.258). Bedingt durch die Auswirkungen der Finanzkrise und in deren Folge dem Anstieg an Bewerbern bei der Army, haben sich die Anforderungen an die Rekruten mittlerweile aber wieder deutlich erhöht.[70]
Die gesetzlichen Vorschriften gewähren der Army die Möglichkeit, einen begrenzten Anteil (bis zu 35 %) von Rekruten ohne High-School-Abschluss aufzunehmen,[71] sofern die übrigen persönlichen Voraussetzungen erfüllt werden. Der tatsächliche Anteil liegt jedoch weit darunter.
Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Herkunft des Rekruten | Ausbildungsort des Rekruten | Name der ausbildenden Einheit |
---|---|---|
Nordöstliche USA | Fort George G. Meade, Maryland | 1st Recruitment Brigade |
Südöstliche USA | Forest Park, Georgia | 2nd Recruitment Brigade |
Südliche USA und Mittlerer Westen | San Antonio, Texas | 5th Recruiting Brigade |
Nördliche USA | Fort Knox, Kentucky | 3rd Recruiting Brigade |
Westliche USA | Las Vegas, Nevada (ab inklusive Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico westwärts) | 6th Recruiting Brigade |
Im Zuge der Rationalisierungsmaßnahmen Anfang der 1990er Jahre wurde die 4th Recruitment Brigade, die ihren Sitz in Fort Sheridan, Illinois, hatte, im Jahre 1992 aufgelöst. Ihre Ausbildungsbataillone wurden den 2. und 5. Rekrutierungsbrigaden zugewiesen.[72] Insgesamt gibt es je nach Jahrgang zwischen 40 und 43 Ausbildungsbataillone.
Rekruten von außerhalb der USA werden der 1st Recruitment Brigade zugerechnet.

Die Grundausbildung, basic training genannt, dauert neun Wochen. Der genaue Ablauf ist der Webseite der US Army[73] zu entnehmen.
Im Jahr 1994 wurde die Geschlechtertrennung bei der Ausbildung aufgehoben. 1996 ereignete sich auf der Aberdeen Proving Ground in Maryland ein Vorfall, bei dem mehrere weibliche Rekruten Ausbilder beschuldigten, sie im Zuge ihrer Ausbildung sexuell genötigt zu haben.[74] Sie behaupteten, dass die Ausbilder ihre noch bestehende Unsicherheit, was die Army anbelangte, ausgenutzt hätten.[75] Daraufhin ging eine Welle von ähnlichen Beschwerden ein. Überlegungen, die Ausbildung wieder nach Geschlechtern zu trennen, entgegnete die Army mit einer umfassenden Untersuchung auf 30 ihrer Einrichtungen weltweit.[76]
Der Sonntag war in Ausbildungseinheiten bis Januar 2004 ein Tag, an dem die Ausbildung – an den anderen Tagen gemessen – nur begrenzt durchgeführt wurde. Im Januar 2004 wurde das Niveau des Sonntagstrainings dem während der Woche üblichen Niveau angeglichen. Grund hierfür war die Absicht, den Herausforderungen im Irak und in Afghanistan besser gerecht zu werden, ohne die Grundausbildung verlängern zu müssen. Der Häuserkampf sowie die Reaktion auf diverse Guerilla-Taktiken wurden in das Trainingsprogramm aufgenommen.[77]
Manöver und Truppenübungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alle Einheiten der US Army sind zur Durchführung regelmäßiger Übungen verpflichtet, die theoretisch überall, überwiegend jedoch auf armeeeigenem Gelände stattfinden, mit dem der Großteil der Einheit nicht vertraut ist. Zentrale Manövergebiete werden regelmäßig genutzt, wie das Joint Readiness Training Center (JRTC) in Fort Johnson, Louisiana[78] und das National Training Center (NTC) in Fort Irwin, Kalifornien, dem modernsten Übungszentrum für Panzerkampf der Welt.
In Europa stehen die Truppenübungsplätze Grafenwöhr für die Ausbildung mit scharfer Munition im Joint Multinational Training Center (JMTC) und in Hohenfels zum Feindmanövertraining im Joint Multinational Readiness Center (JMRC) zur Verfügung.
Daneben werden jährliche regionale Manöver durchgeführt, bei der vornehmlich die einzelnen Divisionen, die in Deutschland stationiert sind, gegeneinander antreten. Diese wurden bis 1989 im sehr großen Rahmen abgehalten und nannten sich bis dahin Return of Forces to Germany (REFORGER). Damals wurden ganze Divisionen aus den USA zur fiktiven Unterstützung gegen den Feind eingeflogen. So wurden zur Verstärkung des damaligen V. Korps der US Army (stationiert in Frankfurt am Main) mit der 3. US-Panzer- und der 8. US-Infanteriedivision die 2. US-Panzerdivision eingeflogen. Bei dieser Großübung simulierte das VII. Korps (stationiert in Stuttgart) mit der 1. US-Panzer- und der 3. US-Infanteriedivision, das von der 1. US-Infanteriedivision unterstützt wurde, die Truppen des Warschauer Paktes. Mit diesen umfangreichen Manövern wollte die US-Regierung ihre Entschlossenheit zur Unterstützung des NATO-Partners Deutschland im Falle eines sowjetischen Angriffs demonstrieren.
Ausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]





Häufigen Bekundungen und interner Doktrin gemäß stützt sich die Kampfkraft der US Army auf einen bestmöglich ausgerüsteten und ausgebildeten Soldaten. Deswegen konzentriert sie sich wie keine andere Teilstreitkraft der Welt auf technische, moralische und natürliche Verbesserungen am individuellen Soldaten. Diese Entwicklung hat jedoch die Kriegführung der US Army stetig und überproportional verteuert.
Die Überzeugung, dass small wars im 21. Jahrhundert dominierend sein werden, spiegelt sich in der Waffenentwicklung für das Heer der USA wider. Bereits während der Transformation setzte das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten in der Rüstungsindustrie einen Wettbewerb in Gang, deren Ergebnis die Kriegführung am Boden vor allem in technischer Hinsicht vernetzen und beschleunigen soll. Für diesen Einsatzzweck konzipierte Ausrüstung soll ab 2010 verstärkt zum Einsatz kommen, wobei einige Ausschreibungen noch weiter in die Zukunft gerichtet sind. Eine sofortige und gleichzeitig zur Heeresreform einsetzende Neubewaffnung würde laut Aussage des Verteidigungsministeriums den Aktualitätsbezug der Army gefährden und den Strukturwandel verzögern. Aus diesen Gründen soll die neue Ausrüstung erst nach und nach eingeführt werden.
Der hohe strategische Anspruch der United States Army bringt große Vorteile mit sich, verstärkt jedoch existenzielle Probleme im Vergleich zu anderen Heeren. Ihre weltumspannende Präsenz setzt die ständige Verfügbarkeit von Nachschub in allen Teilen der Welt voraus. Versorgungsflotten, Maritime Prepositioning Ships genannt, liegen im Persischen Golf und auf Diego Garcia jederzeit auslaufbereit vor Anker.
Infanterieausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Army hat in den 1980er Jahren begonnen, den als Ordonnanzwaffe in Gebrauch befindlichen Colt M1911 durch die von der Firma Beretta entwickelte 92FS zu ersetzen, die in den Vereinigten Staaten in Lizenz hergestellt wird. Vorausgegangen war ein umfangreiches Ausschreibungsverfahren, an dem renommierte Waffenhersteller beteiligt waren. Dennoch ist der Colt aufgrund seines über das Militär hinausreichenden exzellenten Rufs teilweise weiterhin in Gebrauch. Spezialeinheiten nutzen daneben Modelle der Typen SIG Sauer P228 (kompakte Version der P226) und HK MK23. Mitte der 2010er Jahre planten die Streitkräfte, die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Dienstpistole Beretta 92, die das Ende der Lebensdauer erreichte, mit einem neuen Modular Handgun System (MHS) zu ersetzen und zu diesem Zweck rund 500.000 neue Pistolen zu beschaffen.[79] Am 19. Januar 2017 erhielt SIG Sauer den Auftrag und wird mit ihrem Modell SIG Sauer P320 zwischen 2017 und 2027 in ihrem Werk Rockingham County im US-Bundesstaat New Hampshire die Produktion für die US-Streitkräfte aufnehmen.[80] Insgesamt umfasst der Auftrag allein für die US Army rund 280.000 Stück sowie weitere 212.000 Stück für die weiteren Teilstreitkräfte im Umfang von rund 580,2 Millionen US-Dollar einschließlich Munition und Zubehör.[81]
Das universell verwendete Sturmgewehr des Heeres ist wie bei allen anderen Teilstreitkräften das M16 in der vierten Generation (M16A4). Für den Einsatz auf begrenztem Raum wie in beengtem Umfeld, dem Häuserkampf oder innerhalb von Fahrzeugen dient dessen Kurzvariante, die M4 mit der die meisten Infanterieeinheiten ausgestattet sind und die bei der Truppe die beliebteste Waffe ist.[82] Einheiten des United States Army Special Operations Command, die Zugriff auf Waffen außerhalb der normalen Ausrüstungslinie haben, bewerten Konkurrenzprodukte wie die HK 416 sowie bei den Maschinenpistolen die HK MP5 und die HK MP7 hingegen als zuverlässiger.
Das M16 sollte zu Zeiten des Vietnamkriegs das M14 ersetzen. Die Verwendung einer zu schwachen Treibladung der damals gebräuchlichen 5,56-mm-Patrone und eines minderwertigen Waffenöls sowie am Anfang das Fehlen eines Waffenreinigungsgeräts – dieses meinte man bei einem Gasdrucklader nicht zu brauchen – brachte dem Gewehr jedoch schnell einen zweifelhaften Ruf der Unzuverlässigkeit ein, den es bis heute trotz verbesserter Nachfolgeversionen nie vollständig verloren hat.
Im Krieg gegen den Terrorismus gab es häufige Berichte von Kampfeinheiten, dass das Kaliber der M16 nicht durchschlagskräftig genug sei. Dadurch verschärfte sich die Dringlichkeit einer neuen Waffe, sodass sie das Projekt OICW beschleunigt wurde. Durch das Projekt wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die Konstruktion erwies sich jedoch als für den Einsatz ungeeignet.
Die Infanterie nutzt neben der M16 Flinten vom Typ Remington 870 und Mossberg 500, deren Durchschlagskraft besonders im Häuserkampf nützlich ist.
Das in der gesamten Streitkraft verwendete Bajonett trägt die Typenbezeichnung M-9. Eine Variante davon, das M11, wird wegen seiner Eigenschaften vorwiegend vom Minenräumdienst verwendet.
Am Sturmgewehr kann der Granatwerfer M203 einfach montiert werden. Dieser ermöglicht einen schnelleren Wechsel zwischen dem Granatwerfer und dem Sturmgewehr. Mit dem M203 können neben Splittergranaten alternativ Blend- oder Rauchgranaten verschossen werden. Im Vietnamkrieg verfügte noch jeder Trupp über einen Grenadier, der mit einem M79 ausgestatteten war, der sich ansonsten ausschließlich mit einer Pistole verteidigen konnte. In naher Zukunft wird der M203 durch einen in wesentlichen Einzelheiten verbesserten Granatwerfer von Heckler & Koch ersetzt werden.
Die US Army verfügt über verschiedene Modelle von Scharfschützengewehren. Hauptsächlich wird das M24 und dessen aufgerüstete Variante das XM2010, das KAC M110 SASS sowie das M25 eingesetzt. Letzteres erinnert stark an das M21. Außerdem wird als material rifle und für weite Schussdistanzen das Barrett M82 eingesetzt. Die Besonderheit dieser Waffe ist seine integrierte Rückstoßdämpfung. Mit entsprechender Munition ist es für die Bekämpfung von technischem Gerät wie Radar- und Funkantennen, Sehschlitze von Panzern und Laserentfernungsmesser auf große Entfernungen geeignet.
Aus belgischer Produktion stammen die beiden Maschinengewehre des Heeres der Vereinigten Staaten, die seit den 1980ern im Dienst sind. Während das M240 als Allzweckmaschinengewehr dient, ist die M249 SAW speziell für den Einsatz durch einen einzelnen Soldaten konzipiert. Das M60, das viele Bilder des Vietnamkriegs prägte, wird von der Infanterie noch geführt, ist aber für die meisten Einsätze zu schwer.
Eine taktische Lücke schloss bei seiner Einführung der Maschinengranatwerfer Mk 19. Die Army beschaffte den Mark 19 erst 1983 in der technisch ausgereiften Version MOD 3 und montierte ihn vor allem auf Humvees. Durch seine Verwendung im Zweiten Golfkrieg und in Somalia wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Er soll langfristig das sehr erfolgreiche, aber veraltete M2 aus dem Ersten Weltkrieg ersetzen.
Derzeit kommen drei Mörser zum Einsatz, der M120, der M224 und der M252, sowie eine große Palette an Handgranaten sowohl tödlicher als auch nichttödlicher Wirkung. Gegen gepanzerte Fahrzeuge verwendet die US Army den TOW- und den Javelin-Raketenwerfer.
Der Interceptor Body Armor ist die in der Army gebräuchliche Schutzweste; als ABC-Schutzmaske dient die M40. Obwohl sich alle Soldaten anhand des Global Positioning System (GPS) orientieren, müssen sie in der Grundausbildung den Umgang mit Kompass und Karte erlernen. Das JSLIST soll die Soldaten vor den Auswirkungen von im Kampf eingesetzten ABC-Kampfmitteln schützen und wurde im Zuge der Irakkrise eingeführt. Das Chemical Agent Detector Kit, das nukleare, biologische und chemische Kampfstoffe in der Umgebung nachweisen soll, ist demgegenüber bereits seit 1978 in Gebrauch.
Uniform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit dem Zweiten Weltkrieg händigt die Army ihren Soldaten drei Dienstuniformen aus. Die erste Variante ist der Full Dress, als Army Blue bekannt, für Repräsentations-Dienste und feierliche Anlässe, vor allem beim 3. US-Infanterieregiment in Washington D.C. In ihrer heutigen Trageweise wurde sie 1955 eingeführt. Sie besteht aus einem dunkelblauen Jackett und wird mit einem weißen Hemd (mit einer schwarzen Krawatte) sowie einer hellblauen Hose getragen. Die Kopfbedeckung ist eine dunkelblaue Schirmmütze. Alle Uniformteile sind mit Goldrändern verziert. Das Jackett trägt Schulterstücke, die den Rang des Soldaten innerhalb seiner Dienstgattung anzeigen. Generalsuniformen unterscheiden sich von den anderen abgesehen von den Rangabzeichen insofern, als die Hose das dunkle Blau des Jackets hat und dass bei entsprechenden Anlässen eine weiße oder schwarze Fliege anstatt einer Krawatte getragen wird. Bis zum Jahr 2011 sollen alle grünen und weißen Dienstuniformen des Heeres aus dem Bestand genommen werden, an ihrer Stelle darf nur noch der Full Dress getragen werden.

Der Kampfanzug wandelte sich von allen Uniformen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg am stärksten. Zunächst noch im Krieg einfarbig eingeführt, wurde sie recht zügig zu einer zweifarbigen Kombination aus unifarbenem Hemd und Hose verändert. Diese Uniform wurde die bekannteste der US Army während des Kalten Krieges. Im Vietnamkrieg wurde die Farbmischung nochmals verändert, und auf Grenada kam zum ersten Mal ein durchgängig genutztes Tarnmuster, mit der 1981 eingeführten Battle Dress Uniform (BDU) im Woodland-Flecktarnmuster, zum Einsatz. Für Einsätze in heißen Gegenden wurde eine Wüstentarnuniform, die Desert Camouflage Uniform (DCU), entwickelt. Nach der Operation Desert Storm wurde das sechsfarbige Muster durch ein dreifarbiges ersetzt. Diese Uniform kam im Dritten Golfkrieg zum Einsatz. Vor allem die auffälligen, typischen Wüstenleopard-Flecken wurden als überflüssig und kontraproduktiv angesehen. Nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen experimentierte das US Marine Corps mit einem digitalen Tarnmuster, dem so genannten MARPAT. Obwohl die US-Army eigene Entwicklungen mit Tarnmustern vorantrieb und unter anderem als Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Unternehmen Crye Precision und den Army Natick Labs bereits 2002 das MultiCam-Flecktarnmuster vorstellen konnte, wurde von übergeordneten Stellen auf die Nutzung eines Digitaltarnmusters gedrungen, das letztendlich von dem der Marines abgeleitet und sehr ähnlich war. Das Resultat der Experimente mündete in der Einführung der Army Combat Uniform (ACU) zu Beginn des Jahres 2005. Die ACU des Heeres glich anfangs dem Kampfanzug der Marines in Schnitt und Anordnung der Taschen sowie den verwendeten Materialien. Zum ersten Mal seit 1955 wurden auch neue Stiefel eingeführt. Dabei änderten sich die „klassischen“ schwarzen zu leichter zu pflegenden braunen Stiefeln. Später wurde die ACU in etlichen Details verändert. Da sich beispielsweise in einigen Fällen die Klettverschlüsse im Kampfeinsatz nicht bewährten, wurden wieder Knöpfe eingesetzt.[83] Der deutlichste Unterschied zur 2005 eingeführten ACU betraf das Digitaltarnmuster, das sich im Feld bei der US-Army nicht bewährte. Das fünf Milliarden Dollar teure und verhasste Pixelmuster wurde letztendlich zur Zielscheibe des Spottes.[84] Bereits 2010 wurde für die Kämpfe in Afghanistan das von der US-Army präferierte MultiCam eingeführt. Bis 30. September 2019 war die Einführung eines neuen Flecktarnmusters, genannt Operational Camouflage Pattern (OCP), das dem MultiCam sehr ähnlich ist, im Heer abgeschlossen.[85] Inzwischen wird das OCP auch bei der Luftwaffe sowie bei der 2019 gegründeten United States Space Force getragen.
Der Kampfanzug wird in Krisengebieten auch für Garnisons- und Wachdienste verwendet, mit einer Schirmmütze für Wachdienste und Kevlar-Westen und Schutzkleidung für den Kampfeinsatz.
Bis zum Jahr 2001 trugen ausschließlich die Special Forces Barette, für die daher die informelle Bezeichnung Green Berets verbreitet war und geblieben ist. Die Einführung von Baretten für alle Soldaten war ab Ende der 1990er Jahre in der Diskussion und wurde am 6. November 2000 beschlossen.[86] So erhielten auch die regulären Einheiten Barette mit einheitlich schwarzer Farbe, die zuvor den Rangers vorbehalten gewesen war. Nach der allgemeinen Einführung tragen die Ranger ein sonnenbraunes Barett. Den Spezialeinheiten der Army bleibt weiterhin das Recht vorbehalten, die Abzeichen ihrer Einheit auf dem Barett zu präsentieren, während alle regulären Soldaten dasselbe Abzeichen tragen.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die US Army war die erste Armee der Welt, die voll motorisiert war und verfügt heute über die größte Fahrzeug-pro-Mann-Quote der Welt.
Gepanzerte Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Army verfügt über insgesamt 7.870 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams,[87] der seit den 1980er-Jahren die veralteten M48 Patton und M60 aus dem Vietnamkrieg ersetzte. Er gehört zu den fortschrittlichsten Panzern der Welt und erfüllte seine Aufgaben bisher so zufriedenstellend, dass alle Bestrebungen, die Aufgaben von Panzern wieder auf mehrere Typen wie leichte und mittlere Panzer (zum Beispiel das M8 Armored Gun System) zu verteilen, im Sande verliefen. Im Laufe der Zeit wurde der Abrams, dessen Betrieb eine vierköpfige Besatzung erfordert, mehrmals kampfwertgesteigert. Die ursprüngliche Idee, den Ladeschützen durch eine Automatik zu ersetzen und somit die Besatzung auf drei Mann zu reduzieren, wurde angesichts der exorbitanten Kosten und der Unzuverlässigkeit des vorgesehenen Ladesystems verworfen.
Von ihrem wichtigsten gepanzerten Schützenpanzer, dem Bradley, hat die US Army bisher über 6.800 Stück beschafft. Dieses gepanzerte Fahrzeug existiert in den Varianten M2 und M3. Während der M2 als Schützenpanzer konzipiert ist, dient der M3 der bewaffneten Aufklärung. Der nach einem Heeresgeneral aus dem Zweiten Weltkrieg, Omar N. Bradley, benannte Bradley ersetzte wegen seiner verbesserten Panzerung und Bewaffnung im Kampfeinsatz den M113, von dem das Heer bis zu 20.000 Stück im Inventar führte. In der Variante M2 finden bis zu neun Soldaten mit ihrer individuellen Infanterie-Ausrüstung Platz, im M3 bis zu fünf.[88]
Der seit 1960 in Dienst stehende M113 ist mit einer Gesamtstückzahl von über 80.000 der meistproduzierte Mannschaftstransportwagen des 20. Jahrhunderts und war ein Exporterfolg. Das Ursprungsmodell des M113 fasste neben einer zweiköpfigen Besatzung elf Soldaten mit Ausrüstung. Der Verkaufserfolg des M113 gründet sich darauf, dass sein Chassis als Plattform für mehrere Versionen verwendet wird. Die US Army hat gegenwärtig noch neun dieser Varianten in Betrieb.[89]
Der Flugabwehrpanzer M6 Linebacker basiert auf dem Bradley-Programm und dient der Bekämpfung von Flugzielen im Nahbereich. Einem Angriff von Panzern gegenüber ist er jedoch sehr verwundbar. Bisher führt das Heer der Vereinigten Staaten 107 Stück dieses Modells im Bestand.
Seit 1990 betreibt die Army ein Mörsersystem in zwei Varianten, das schweres Unterstützungsfeuer für die Infanterie ermöglicht. Der M120 ist die geschleppte, der M121 die selbstfahrende Variante. Das System wird oft mit dem Stryker kombiniert eingesetzt.

Die Einführung des Stryker war die erste Beschaffung eines neuen Radpanzers seit dem Zweiten Weltkrieg und eine der umstrittensten in der Geschichte der US Army. Nach PFC Stuart Stryker und Specialist Robert Stryker, zwei Trägern der Ehrenmedaille benannt, entzündete sie die latente Grundsatzdebatte innerhalb des Offizierskorps zwischen den Befürwortern von Ketten- und denen von Radfahrzeugen. Ursprünglich beschafft, um über eine leichte, luftverlegbare gepanzerte Mehrzweckplattform für die schnellen Eingreiftruppen zu verfügen, erwies er sich im Einsatz als zu schwach gepanzert und musste entsprechend nachgerüstet werden. Dies wiederum führte zu einem deutlich höheren Gefechtsgewicht, das seinen eigentlichen Beschaffungsgrund zum Teil konterkarierte. Dennoch hält die Army an der Beschaffung mangels Alternative fest. Derzeit führt das Heer 1.780 Stryker in bisher fünf Stryker Brigade Combat Teams (Stryker-Brigaden) und einem Stryker-Regiment. Bis 2020 sollen sieben entsprechende Brigaden mit insgesamt 2.691 Fahrzeugen in verschiedenen Versionen ausgerüstet sein.[90] Diese dienen vor allem als Transportfahrzeug, als Kommandozentrale und als Geschützplattform.
Artillerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Knapp 1.000 Mehrfach-Raketen-Artilleriesysteme des Typs M270 dienen der punktgenauen Bekämpfung von gepanzerten Zielen. Je nach Version haben sie eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern Entfernung und können mit entsprechender Streumunition zur Zerstörung oder Verminung großer Geländeabschnitte eingesetzt werden. Der MLRS ist das zurzeit wirksamste mobile Artilleriesystem im Arsenal des Heeres.
Das Standard-Artilleriesystem für Entfernungen bis zu 25 km sind die 2568 Panzerhaubitzen des Typs M109 Paladin. Dank mehrerer Kampfwertsteigerungen bis zur neuesten Version A6 konnte das bereits in den 1950er-Jahren beschaffte System weiterhin im Dienst verbleiben. Wegen dessen langer Einsatzzeit sucht das Heer seit 1995 nach einem Nachfolgesystem. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte das laufende Crusader-Programm jedoch im Mai 2002 gekündigt, da es weder ausreichend zielgenau noch luftverladbar war. Da das Nachfolgesystem NLOS-C zusammen mit dem Future Combat Systems eingestellt wurde, bleibt die M109 auch in Zukunft das Rückgrat der Rohrartillerie. Um die M109 weiterhin auf dem neuesten technischen Stand zu halten, entwickelte BAE Systems die Variante M109A6 Paladin Integrated Management (PIM).[91]
Die 105-mm-Howitzer M102 war vor allem während des Vietnamkrieges im Einsatz. Heute ist sie nur noch bei der Reserve im Dienst. Sie ist mit dem Fallschirm abwerfbar und verfügt über eine hohe Seitenrichtkapazität von 360°.

Die 105-mm-Howitzer M119 ist ein Fabrikat der britischen Royal Ordnance aus den 1970ern, wo sie unter der Bezeichnung L118 Light Gun in Produktion ging. Ab 1989 wurde die gezogene Haubitze in Dienst gestellt, um die M102 bis in die Artillerieeinheiten der Nationalgarde zu ersetzen. Sie soll bis 2013 im Dienst bleiben und kann aufgrund ihres verhältnismäßig geringen Gewichts aus einem Flugzeug abgeworfen oder aus der Schlinghalterung eines Helikopters fallen gelassen werden.
Als Ersatz für die mittelschwere M198 wird derzeit die M777 beschafft, die ebenfalls aus britischer Produktion stammt. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin verfügt sie über ein automatisiertes Feuerleitsystem und ist zur Luftverlegung sowie für den Schiffstransport besser geeignet.
Flugabwehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Heer verfügt über zwei selbstfahrende Flugabwehrsysteme. Das Flugabwehrraketensystem Patriot ist seit 1985 im Dienst und für den Einsatz gegen Luftziele ab mittlerer Höhe bis zu einer Entfernung von knapp 80 km konzipiert.[92] Während des Zweiten Golfkriegs wurden Patriot-Systeme als Hilfeleistung der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland an Israel geliefert, um das Land gegen den irakischen Beschuss mit SCUD-Raketen zu verteidigen. Der Kongress zog die tatsächliche Wirksamkeit des Systems trotz mehrerer Kampfwertsteigerungen jedoch ebenso in Zweifel wie die israelische Regierung, die als Konsequenz daraus die Entwicklung modernerer Luftabwehrsysteme wie der Arrow in Auftrag gab. Angesichts der begrenzten anti-ballistischen Fähigkeiten des Systems entwickeln die Vereinigten Staaten zusammen mit NATO-Verbündeten das Nachfolgemodell MEADS. Zusätzlich wurde das THAAD-System in Dienst gestellt.
Seit 1989 ist das auf der Stinger basierende leichte Avenger-Flugabwehrraketensystem bei Army und Marineinfanterie im Dienst. Es ersetzte bis 1993 das mit einer Gatling-Schnellfeuerkanone ausgerüstete Vulcan-System, das seinerseits auf dem M113 basierte. Als Trägerfahrzeug dient hier eine HMMWV-Version.
Transport- und Versorgungsfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Haupttransportmittel der US-Army ist heute der FMTV-Truck in 17 verschiedenen Varianten.


Die HEMTT-Trucks sind eine Familie von Versorgungsfahrzeugen, die durch zahlreiche Bilder von Konvois im Zweiten und Dritten Golfkrieg bekannt wurden. Sie befinden sich seit 1982 im Einsatz und verfügen über einen 8×8-Allradantrieb. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Fünftonnenlastwagen und insbesondere gegenüber ihren Vorgängern M520 liegt in der gesteigerten Mobilität und der erhöhten Ladekapazität.
Das Palletized Load System (PLS) ist als Weiterentwicklung des Heavy Expandable Multipurpose Tactical Truck (HEMTT) seit 1993 im Dienst. Es fungiert als Transportplattform für Paletten und dient hier als Bindeglied zwischen Schiene und Straße.
Der Standardlastwagen der United States Army ist der M939. Er wird von einem 6×6-Allradsystem durch einen Cummins-Dieselmotor angetrieben und existiert in zehn verschiedenen Versionen. Von 1999 bis 2003 rüstete das Heer ein Antiblockiersystem nach, das die zuvor bemängelte Sicherheit des Lastwagens verbessern sollte. Derzeit sind etwa 32.000 Einheiten der Produktfamilie in Gebrauch.[93]
Das High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle (abgekürzt: HMMWV), das die umgangssprachlichen Bezeichnungen Humvee und Hummer (mit jeweils männlichem Artikel) angenommen hat, wurde für den Hersteller AM General zu einem herausragenden kommerziellen Erfolg. Trotz zunehmender Bedenken bei der Truppe aufgrund seiner Anfälligkeit für Pannen und Anschläge setzte sich der Humvee von seiner Einführung im Jahr 1983 an wegen seiner unübertroffenen Vielseitigkeit durch. Trotz aller technischen Unzulänglichkeiten entwickelte sich das Transportfahrzeug zu einem unverwechselbaren Markenzeichen des Heeres, ähnlich seinem Vorvorgänger, dem Jeep. In seinen zivilen Ausführungen gilt das Fahrzeug wegen seiner Größe und seiner Geräumigkeit in Verbindung mit seinem hohen Kraftstoffverbrauch als Symbol des American Way of Life. Im Laufe seiner knapp 90.000 Stück umfassenden Produktion wurde das HMMWV auch für solche taktische Rollen umgerüstet, die für das Ausgangsfahrzeug nie vorgesehen waren. Der Humvee soll in den kommenden Jahren durch den Oshkosh JLTV ersetzt werden.[94]
Die MRAP-Serie, ein gegen Minen- und Sprengfallen geschütztes Fahrzeug, ist eine Konsequenz des Irakkrieges, in dem viele Soldaten bei Anschlägen mit improvisierten Sprengkörpern (englisch: IED, deutsch: USBV) starben. Der MRAP bietet dem Humvee gegenüber einen wesentlich verbesserten Schutz soll diesen zunächst in Kampfgebieten, später generell Zug um Zug ersetzen.
Der M1070 Heavy Equipment Transporter (deutsch: „Transportfahrzeug für schwere Ausrüstung“) besteht aus einem Sattelzuggespann mit bis zu 70 Tonnen Tragfähigkeit, der vor allem zum Transport des Abrams-Panzers und anderer gepanzerter Fahrzeuge vorgesehen ist. Er ist seit 1993 beim Heer der Vereinigten Staaten im Dienst und verfügt sowohl über Heck- als auch über Frontantrieb und wird von einem 500 PS starken Dieselmotor angetrieben.
Der M88A2 ist der Bergepanzer der Army. In der zweiten Generation führt er den Beinamen HERCULES, das als Akronym für Heavy Equipment Recovery, Combat Utility Lift & Evacuation System (deutsch: „Kampftaugliches System zur Bergung und Evakuierung schwerer Ausrüstung“) steht. Da er ursprünglich als mittelschweres Bergesystem klassifiziert war, benötigte das Heer nach der Festlegung auf den Kampfpanzer M1 „Abrams“ eine verbesserte Version. Die A2-Version wiegt daher zehn Tonnen mehr als der Abrams.
Fluggerät
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung der Heeresfliegerei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Da die militärische Luftfahrt bis zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg nur eine untergeordnete Rolle spielte, gab es keine entsprechende Teilstreitkraft, sondern sie unterstand bis dahin der US Army, genauer seit 1926 dem US Army Air Corps. Am 20. Juni 1941 entstand aus dem Air Corps die US Army Air Forces (USAAF), die 1943 den anderen Teilstreitkräften gleichgestellt wurde. Erst die Gründung der US Air Force 1947 trennte die allgemeine militärische Luftfahrt endgültig von der Army.
Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Abkommens von Key West war die militärische Nutzung von Hubschraubern noch nicht abzusehen. Im Vertragswerk ist der Begriff „Starrflügelflugzeug“ (englisch: fixed-wing aircraft) festgehalten. Die Auslegung dieser engen Definition nutzten sowohl die US Army als auch das US Marine Corps, das sonst Kampfflugzeuge nur auf den Schiffen der US Navy nutzen durfte, zur Anschaffung militärischer Hubschrauber aller Art. Aus diesem Grund betreibt die Army seither eine begrenzte Heeresfliegerkomponente, die überwiegend aus Verbindungs-, Transport-, Aufklärungs- und Kampfhubschraubern besteht. Laut Abkommen ist der US Army Planung, Beschaffung und Betrieb anderer Luftfahrzeuge untersagt. Im Gegensatz zum Marine Corps darf die Army daher nicht den Osprey beschaffen, da dieser wegen seiner Kipprotoren als Flugzeug eingestuft ist.
Hubschrauber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Army setzt militärische Hubschrauber aller Art ein, die vor allem zur Luftunterstützung anderer Waffengattungen dienen. Bis zur Indienststellung des Black Hawk benannte sie ihre Hubschraubertypen nach Indianerstämmen.
Der Angriffshubschrauber des Heeres ist der AH-64 Apache. Ab 1984 ersetzte er zunächst die Angriffsversion des Huey und ab 1992 den Cobra. Sein Auftrag ist die bewaffnete Aufklärung und die Bekämpfung beweglicher und ortsfester Ziele unter allen Witterungs- und Sichtbedingungen.[95] Seit 1998 erhielten die Systeme eine weitreichende Kampfwertsteigerung, nach der die modernisierten Modelle den Namenszusatz Longbow („Langbogen“) erhielten. Insgesamt verfügt die Army über 580 Apache.
Im Jahre 2004 kündigte der damalige Stabschef des Heeres, Peter Schoomaker, das Comanche-Programm, einen Kampfhubschrauber mit Tarnkappentechnik, der den Apache ersetzen sollte. Trotz guter technischer Voraussetzungen war das Konzept dieses Modells aufgrund seiner Ausrichtung auf Einsatzprofile des Kalten Kriegs noch vor Aufnahme der Serienproduktion veraltet. Nach Abgeltung der Schadensersatzvereinbarung finanzierte das Heer mit den verbliebenen Mitteln die Einführung unbemannter Drohnen und die Modernisierung des AH-64.
Vom leichten Kampfhubschrauber AH-1 Cobra sind noch 16 Modelle bei einer einzigen aktiven Brigade im Dienst verblieben, die restlichen 241 wurden in die Reserve überführt. Im Zweiten Golfkrieg war er wegen seiner Wendigkeit und Geschwindigkeit bei irakischen Truppen gefürchtet, erwies sich jedoch im Allgemeinen als zu schwach gepanzert.
Der allwettertaugliche und nachtflugfähige OH-6 Cayuse wird ausschließlich vom 160th Special Operations Aviation Regiment in zwei Varianten eingesetzt. Die Mehrzweckvariante MH-6 Little Bird verfügt über zwei Sitzplattformen, sodass im Flug sechs Soldaten an der Außenseite des Rumpfes Platz finden. Die Angriffsvariante mit der Typenbezeichnung AH-6 kann mit einer Vielzahl diverser Waffen bestückt werden, wobei ihre leichte Masse die Menge der geführten Waffen beschränkt. Insgesamt plant das Heer, die gemeinsame Stückzahl des Hubschraubers auf 45 zu begrenzen[96] und erprobt derzeit eine unbemannte Variante.[97]
Für den Transport von Truppen und Material ist der CH-47 Chinook in Gebrauch, der in dieser Rolle seinen Dienst seit 1962 versieht. 1994 endete ein aufwendiges zwölfjähriges Programm, in dessen Verlauf alle Modelle der Reihen A, B und C auf den Standard der aktuellen D-Reihe gebracht wurden. Die Spezialeinheiten fliegen die Sonderversion MH-47G, sodass die US Army über insgesamt 553 Stück verfügt. Der Chinook ist in der Lage, mit knapp 10 t fast das Doppelte seines Eigengewichts zu heben.[98] Aufgrund einer dreifachen Befestigungsstruktur kann er auch sperrige Objekte wie Artilleriegeschütze transportieren. Die Vielseitigkeit des Hubschraubers garantiert ihm eine lang anhaltende Einsatzdauer, sodass eine Ersatzbeschaffung derzeit nicht ansteht. Er wird voraussichtlich bis 2030 im Einsatz bleiben.
Ab 1979 ersetzte der UH-60 Black Hawk den aus dem Vietnamkrieg bekannten und bei Militärs für seine Anfälligkeit berüchtigte UH-1 Iroquois, ebenso wie den S-58 Choctaw. Dieses Modell eines mittleren Allzweckhubschraubers erwies sich als so vielseitig und zuverlässig, dass sein Aufgabenspektrum schnell erweitert und in speziell angepassten Versionen auch von den anderen Teilstreitkräften beschafft wurde. Die Schlacht von Mogadischu, die in einem Buch und einem Film namens Black Hawk Down beschrieben wurde, machte diesen Typ in den 2000er-Jahren in der Öffentlichkeit bekannt.
Der OH-58 Kiowa wurde ursprünglich als Übergangsmodell zwischen dem Cobra und dem Comanche ausgeschrieben und konzipiert. Im Dritten Golfkrieg schnitt die Version zur bewaffneten Aufklärung, der OH-58D Kiowa Warrior im Kampf in urbanem Terrain im Vergleich zum schwerfälligeren Apache in niedrigen Flughöhen besser ab. Kurzfristig beflügelte dies Überlegungen, größere Kontingente anzuschaffen. Schließlich entschied sich die Army, den seit 1962 im Dienst befindlichen Hubschrauber zu ersetzen, da die vorhandenen Modelle Überalterungserscheinungen und technische Anfälligkeiten aufweisen. Zusammen mit einem eingeschränkten Einsatzprofil führte dies zur Ausschreibung des ARH-70, dessen Entwicklung aber wegen Kostenüberschreitungen abgebrochen wurde, vermutlich zu Gunsten der Northrop Grumman MQ-8 Drohne.
Future Combat Systems
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Future Combat Systems („Waffensysteme der Zukunft“, abgekürzt FCS) ist die materielle Komponente der Transformation und dient als Sammelbezeichnung für ein umfangreiches Beschaffungsprogramm des Heeres mit einem voraussichtlichen Auftragsvolumen von 200 Mrd. US-Dollar.[99] Das Programm besteht aus 16 Bestandteilen, von denen zwei grundlegend für den Bestand des gesamten Future Combat Systems-Konzepts sind. Zum einen ist dies das Future Combat Systems System, eine heeresspezifische Komponente des Global Information Grid. Diese ist selbst ein weltweites Informationsnetz aller Teilstreitkräfte.
Als ebenso bedeutend wird die technische Befähigung in Verbindung mit der intellektuellen Befähigung des Soldaten gesehen. Diese Überlegung mündete konkret in den Future Force Warrior, einer Gesamtkonzeption der Ausrüstung am Mann innerhalb der Future Combat Systems. Es besteht im Wesentlichen aus einem Helm mit digitalen Orientierungs- und Kommunikationstechniken, einer überarbeiteten Körperpanzerung, und neuer Sekundärbewaffnung, die teilweise intelligente Munition verschießt. Die Bundeswehr experimentiert derzeit mit einem an das Future Force Warrior angelehnten System namens „Infanterist der Zukunft“.
Der Rest des Programms stellt einen Versuch dar, aus dem bisherigen Beschaffungszyklus auszubrechen, wobei neue Waffenplattformen ihre Vorgänger ersetzen und daher auf den gemeinsamen Einsatz mit anderen Waffenplattformen abgestimmt werden müssen. Für eine in Planung befindliche Familie gepanzerter Fahrzeuge bedeutet dies beispielsweise, dass sie auf demselben Chassis mit dem Planungsbegriff Manned Ground Vehicle („bemanntes Bodenfahrzeug“, MGV) aufbauen. Sein relativ geringes Gewicht ermöglicht eine leichtere Luftverlastbarkeit. Die Palette anvisierter Modellvarianten wird einen leichten Kampfpanzer, einen Schützenpanzer, eine Panzerhaubitze, einen Spähpanzer, einen Panzermörser, einen Kommando-, einen Sanitäts- sowie einen Pionierpanzer umfassen.
Charakteristisch für das FCS-Programm ist die breite Konzeption unbemannter Systeme. Diese besteht vor allem in ferngelenkten Bodensystemen und unbemannten Luftfahrzeugen. Das Programm wurde am 23. Juni 2009 von Verteidigungsminister Robert Gates gestrichen und stattdessen das Brigade-Combat-Team-Modernization-Programm initiiert.
Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Heer der Vereinigten Staaten spiegelt in vielfacher Hinsicht die Gesellschaft des Landes und ihre große Pluralität wider. Als Institution legt die Army darauf Wert, in der Integration von Ethnien und Frauen auch gegenüber den anderen Teilstreitkräften als führend anerkannt zu werden.
Für demografische Erhebungen ist das Army Demographics Office als Unterabteilung der Abteilung G-1 Human Resources (Personalwesen) im Department of the Army zuständig.
Die Mehrzahl der aufgeführten Daten ist, soweit nicht anders aufgeführt, dem letzten verfügbaren demografischen Bericht aus dem Haushaltsjahr 2005 entnommen.[100] Daher wird überwiegend eine Gesamtzahl an 488.579 Berufssoldaten als statistische Größe von 100 % vorausgesetzt, alle über diesen Zeitraum hinaus angegebenen absoluten Zahlen sind Durchschnittswerte. Der Betrachtungszeitraum über Haushaltsjahre hinweg bietet sich aufgrund der jährlichen Haushaltsberatungen als geeignet an.
- Hierarchische Zusammensetzung
Im Haushaltsjahr 2005 verfügte das Berufsheer über 69.174 Offiziere und 12.482 Warrant Officers. Damit stellten die Offiziere 14,2 % und die Warrant Officers 2,5 % der Aktiven. Im Verhältnis stehen dadurch einem Offizier etwa sieben Mannschaften und Unteroffiziere gegenüber.
Journalisten wie Stuart Koehl vom Weekly Standard kritisieren diese Rate an Offizieren als übertrieben hoch. Sie weisen auf einen weltweiten Durchschnitt von 7 % hin und stellen der Army die Wehrmacht gegenüber, die über höchstens 5 % Offiziere verfügt habe. Der hohe Anteil an Offizieren gehe auf den Kalten Krieg und intransparente, verkrustete Strukturen im Heer zurück.[101][102]
- Altersverteilung
In der angegebenen Personalstatistik ist die Altersgruppenverteilung in Vierjahresschritten angegeben, aufsteigend vom jüngsten Eintrittsalter von 17 vollendeten Lebensjahren. Die Altersverteilungskurve nach Gauss mit der besten Verteilung weisen hier die Mannschaftsdienstgrade auf. 36 % waren zum Zeitpunkt der Erhebung jünger als 25 Jahre, 22 % waren unter 30 und weitere 25 % waren jünger als 40 Jahre. Aufgrund der starken Karriereorientierung innerhalb der Streitkräfte zeigt die Verteilungskurve erst bei den Über-Vierzigjährigen einen starken Abfall, da die Mannschaftsdienstgrade nur zu ungefähr 7 % aus Personen dieses Alters bestehen.
Die schärfste Verteilungskurve haben die Warrant Officers. Nicht einmal 5 % sind jünger als 25 Jahre, knapp 53 % sind zwischen 30 und 39 Jahre alt. Insgesamt sind 85 % von ihnen älter als 30.
Knapp 12 % aller Heeresoffiziere hatten im Haushaltsjahr das Alter von 24 Jahren erreicht, 23 % von ihnen waren bis zu 29 Jahre alt und knapp 39 % waren unter 40 Jahre alt.
- Bildung
Die meisten Warrant Officers haben die Vorbereitungszeit auf dem College abgeschlossen oder bereits einige Semester hinter sich gebracht. Über 90 % haben zumindest zeitweise eine Universität besucht.
Da der Abschluss eines Hochschulstudiums Zugangsvoraussetzung zum Offizierskorps ist, dominieren hier die akademischen Bildungszeugnisse. 40,3 % der Bewerber waren mit einem Masters Degree in der Forschung tätig oder haben promoviert.
- Personenstand
Da das Risiko einer Trennung oder einer Scheidung aufgrund langer Dienstrunden im Militär erhöht ist, ermöglicht die statistische Auswertung der gesammelten Personenstandsdaten Aussagen über den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Streitkraft. Im Haushaltsjahr 2005 waren insgesamt 54 % der Heeresangehörigen verheiratet. Dabei übertraf die Verheiratungsquote der männlichen Soldaten mit 55,5 % den der Frauen um 11,1 Prozentpunkte. Dafür wiesen die verheirateten Frauen mit einem Anteil von 38 % eine wesentlich höhere Rate an innermilitärischen Ehen den männlichen Kameraden gegenüber auf, von denen 5,2 % mit einem Soldatenpartner verheiratet waren. Hierbei sind die Fraternisierungsregeln[103] der Army zu beachten: Ein Offizier darf nur in Ausnahmefällen mit Nichtoffizieren in einem geschäftlichen, persönlichen, sexuellen oder ehelichen Verhältnis stehen. Beispielsweise müssen sich Wirtschaftsbeziehungen auf einen einmaligen Austausch wie einen Gebrauchtwagen beschränken und dürfen nicht per Leihe oder Kredit zu laufenden Verpflichtungen führen. Offiziere dürfen mit Nichtoffizieren verheiratet sein, wenn beide Ehepartner als Nichtoffiziere geheiratet haben oder wenn einer der beiden Reservist ist.
Die Wahrscheinlichkeit des Verheiratetseins ist als männlicher Warrant Officer mit 84,4 % am höchsten, bei den weiblichen Enlisted-Rängen mit 37,1 % am niedrigsten. Ungefähr 46 % aller Heeressoldaten hatten zum Untersuchungszeitpunkt Kinder, deren durchschnittliche Anzahl bei zwei lag. Alleinerziehend waren insgesamt 6,9 % aller Soldaten. Frauen waren mehr als doppelt so häufig von dieser Lebenssituation betroffen wie Männer, wobei mit 19,5 % die weiblichen Warrant Officers am stärksten hervortraten. Zusammengerechnet haben die Berufssoldaten der Army über 710.000 direkte Angehörige.
- Minderheiten
Im Haushaltsjahr 2005 dienten knapp 70.000 Frauen im Berufsheer der Vereinigten Staaten. Dies entspricht ungefähr einem Anteil von 15 %, so dass ungefähr jeder siebte Heeressoldat weiblich war.
Bei der ethnischen Zusammensetzung der Teilstreitkraft zeichnet sich eine zunehmende Heterogenisierung ab. Zwar sind weiterhin 60 % weißer Abstammung, diese Quote ist jedoch seit Jahren rückläufig. Der Anteil der Schwarzen stagniert bei 21,6 %, während die Quote an Hispanics sich seit 1995 auf fast 10,5 % verdoppelt hat. Trotz eines stetig wachsenden Anteils bleiben Asiaten mit 4 % unterrepräsentiert.
- Konfessionen
Die Angabe des religiösen Bekenntnisses ist wie bei der Volkszählung freiwillig, da Kirche und Staat in den USA juristisch vollständig voneinander getrennt sind. Allerdings berechtigt allein die Angabe des persönlichen Bekenntnisses zu Bemühungen des Heeres, diese Umstände zu berücksichtigen. Insgesamt sind in der United States Army über 200 organisierte Bekenntnisse vertreten, davon waren 2005 etwa 51 % protestantischen und 21 % katholischen Glaubens, 2 % gehörten anderen Konfessionen an. 26 % zogen es vor, sich zu ihren religiösen Überzeugungen nicht zu äußern.
- Suizide
Während die United States Army die Anzahl an Suiziden seit Jahrzehnten protokolliert, ist dies für Suizidversuche erst seit dem Jahr 2002 der Fall. Hierfür zuständig ist eine Abteilung im Heereshauptquartier mit der Bezeichnung Army Behavioral Health. Laut Col. Elspet Ritchie, der ranghöchsten Psychiaterin der Teilstreitkraft, sei die Anzahl an Selbstmordversuchen von knapp 350 im Jahr 2002 auf ungefähr 2.100 im Jahr 2007 gestiegen. Die meisten Suizide würden von Soldaten verübt, die bisher noch nicht in ein Krisengebiet verschickt worden seien oder die ihre letzte Dienstrunde vor mehr als einem Jahr abgeschlossen hätten.[104][105] Im April 2008 forderten die Streitkräfte ihre Offiziere auf, die Inanspruchnahme psychologischer Betreuung als möglicherweise vorbildlich für entsprechende Untergebene anzusehen.[106]
Für das Jahr 2008 vermeldete die US Army die höchste jemals gemessene Suizidrate von 128. Mit 20,2 Suiziden pro 100.000 Soldaten liegt diese leicht über der Suizidrate von 20 für die gesamten USA.[107]
In den ersten Monaten des Jahres 2012 nahm die Suizidrate wieder erheblich zu. Im Durchschnitt tötete sich pro Tag ein Soldat – damit starben mehr amerikanische Soldaten durch Suizid als bei Kämpfen in Afghanistan.[108]
Medienwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Reaktionen von Außenstehenden auf die US Army sind vielfältig und geben sehr oft deren Haltung zu den USA und ihren Streitkräften als Ganzes wieder. Diese kann von uneingeschränkter Bewunderung bis zu vollkommener Ablehnung reichen.
So erfuhren Soldaten in Garnisonen nach den Terroranschlägen des 11. September weltweit Sympathie. In der dem Irakkrieg vorhergehenden politischen Krise hingegen mussten US-amerikanische Standorte weltweit oft zusätzlich von den nationalen Streitkräften geschützt werden. Kritische Haltungen betreffen dabei selten einzelne Soldaten, sondern eher die Army als Institution und Instrument der US-Außenpolitik.
Außerhalb der USA überwiegt die Kritik an der Army. Dauerbrenner der Kritik sind die Verabreichung von Amphetaminen an diverse Einheiten,[109] Kriegsverbrechen sowie Ausbildungs- und Rekrutierungsmethoden. Nachdem lange Zeit die Army Kriegsverbrechen als historisch und in heutiger Zeit als nicht existent ansah, bekam das Thema nach Berichten und angeblichen Vorfällen in Afghanistan[110] und dem Irak neuen Auftrieb.
Hinzu kommt in einigen Ländern mit starker militärischer Präsenz ein chronisch belastetes Verhältnis zur ansässigen Zivilbevölkerung, wie zum Beispiel in Japan oder in Italien, wo einzelne Vorfälle von Soldaten immer wieder für Aufruhr sorgen. Hier steht ein oftmals angespanntes Verhältnis mit der örtlichen Bevölkerung in Wechselwirkung mit untadeligem Verhalten bis hin zu sexueller Belästigung oder Vergewaltigung. So löste die Festnahme eines Angestellten der Army auf Okinawa im Oktober 2004 als mutmaßlicher Täter einer Vergewaltigung eine Demonstration von knapp 30.000 Anwohnern aus. Das Verhältnis war durch den Absturz eines Hubschraubers auf einem Universitätsgelände erneut belastet worden.[111]
Die Army selbst versucht, sich in der Öffentlichkeit von den anderen Teilstreitkräften der USA abzuheben. Auch wenn sie einen guten Ruf genießt, muss sie sich gegen den herausragenden Ruf der Marines, die eine Sonderstellung genießen, und gegen weit verbreitete Missverständnisse und Vorurteile, wie zum Beispiel sie sei ein Sammelbecken der Unterschicht und gebe Kanonenfutter her, behaupten.
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einsätze, Waffengattungen und die Geschichte der US Army bieten vielfältige Möglichkeiten zur medialen Verarbeitung. Es vergeht daher kaum ein Jahr, in dem die Army nicht in einem Film dargestellt wird. Da die Mehrheit der Regisseure in Hollywood auf ihre Hilfe zum Beispiel bei der Beschaffung von militärischem Gerät und Einsatz von fachkundigen Komparsen für Filmprojekte angewiesen ist, stellt die Mehrheit aller US-amerikanischen Produktionen die Army positiv dar. Im Gegensatz dazu brauchte zum Beispiel Oliver Stone zehn Jahre, um die Finanzierung seines zum Vietnamkrieg kritisch eingestellten Platoon zu sichern. Die Beeinflussung von Filminhalten durch das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten und Vorwürfe der Geschichtsklitterung an die Army haben eine lange Tradition. Die PR-Leiterin des Pentagon-Büros in Los Angeles beispielsweise bestätigte in einer Fernsehdokumentation der ARD, den Regisseur von Black Hawk Down, Ridley Scott, zur Auslassung einer Szene verpflichtet zu haben, die den tatsächlichen Beginn der Schlacht von Mogadischu darstellen sollte. Hierbei hatten sich 1993 zwei Spezialeinheiten zunächst gegenseitig beschossen, da sie kurzzeitig die Orientierung verloren hatten. Die Sprecherin gab gegenüber dem Fernsehteam an, dass diese Szene den Eindruck vermittelt hätte, dass die Spezialeinheiten zerstritten gewesen seien, was nicht den Tatsachen entsprochen habe.[112] Ridley Scott selbst erklärte, dass das Herausschneiden der Szene aus künstlerischen Beweggründen heraus geschehen sei. Demgegenüber kritisierten US-amerikanische Journalisten vor allem die politischen und historischen Prämissen des Films oder deren mangelnde Würdigung.[113][114]
Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonders durch die aktuellen Konflikte sind die US-Streitkräfte täglich im Fernsehen präsent. Während die Army selbst dort durch Werbung und Dokumentationen überproportional vertreten ist, werden bei den wichtigsten Sendern zur Hauptsendezeit oft besonders kritische Sendungen ausgestrahlt. Diese haben in der Vergangenheit – wie auch bloße Erwähnungen in den Nachrichten – des Öfteren für Politskandale gesorgt.
Computerspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die United States Army ist in vielfältiger Weise auf dem Computerspielemarkt aktiv. Dabei sind ihre Einflussmöglichkeiten auf Spielinhalte aufgrund einer geringeren Standort- und Kapitalbindung des Computer- und Videospielemarktes wesentlich geringer als beim Film, dessen technisch und finanziell anspruchsvollsten Produktionsfirmen auf Hollywood konzentriert sind.
Für den eigenen Gebrauch setzte die Army 1996 versuchsweise eine abgewandelte Version von Doom ein, um Teamtaktiken in einer virtuellen Umgebung zu erproben.[115]
Mittlerweile unterhält die US Army eine Abteilung, die Entwicklerstudios nicht nur auf Anfrage berät, sondern sich auch selbst bei vielversprechenden Neuentwicklungen einbringt. Sie bezahlt sowohl aktive Soldaten als auch Veteranen, die die Entwicklung des Spiels begleiten. Bei aufwendigen Produktionen, die bereits im Vorfeld eine besonders große Aufmerksamkeit genießen, stellt sie, ähnlich den Filmproduktionen, auch weiteres Material zur Verfügung.
Ab 2002 trat die Army selbst als Akteur bei Computerspielen in Erscheinung, als sie das Spiel America’s Army zu Rekrutierungszwecken veröffentlichte. Ebenso schloss sie mit Bohemia Interactive Studios, dem Entwickler des Überraschungserfolgs Operation Flashpoint aus dem Jahr 2001, einen Vertrag ab, der die Entwicklung einer speziell militärischen Variante vorsah, die den Namen Virtual Battlefield Systems erhielt.
Computerspiele, an denen die US Army zu einem nicht unerheblichen Teil beratend mitgewirkt hat, sind beispielsweise Full Spectrum Warrior, Brothers in Arms, Project IGI, Medal of Honor, Men of Valor, America’s Army, Wargame, Delta Force, Call-of-Duty- oder Battlefield-Spieleserie.
Internet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die weitaus höchste Priorität unter den Medien hat das Internet. Hier präsentiert sich die Army in Hunderten von Websites für fast alle Stützpunkte, Waffengattungen, Einrichtungen, Institutionen und ähnlichem in aufwendig gestalteten Websites. Ein großer Teil der Rekrutengewinnung und der allgemeinen Pflege des Ansehens findet über das Internet statt. Die US Army kann wie alle anderen Teilstreitkräfte die vom Verteidigungsministerium exklusiv genutzte Top-Level-Domain .mil verwenden.
Viele andere Netzbetreiber, die auf ihren Webseiten einen überwiegend militärischen Inhalt vorweisen, unterstützt die US Army mit Meldungen, Experten sowie geschultem Werbepersonal aus den eigenen Reihen. Hierüber finden Jugendliche oft Einstellungsmöglichkeiten.[116]
Auch die ausgeprägte US-amerikanische Zeitungskultur bedient die US Army: Fast jeder Standort weist eine Mitarbeiterzeitung (meist auch externer Ausrichtung) sowohl online als auch offline auf. Regionale und kommunale Zeitungen werden in der Hoffnung auf den werbenden Effekt ebenfalls unterstützt.
Traditionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die US Army sieht sich selbst als Erbe der kolonialen und antibritischen Milizen und erst durch die jüngere Entwicklung als Berufsheer.[117] Ein nicht geringer Teil ihres Budgets fließt an ihre eigenen historischen und sozialen Institutionen. Mit hohem Aufwand werden beispielsweise die Soldatenfriedhöfe gepflegt, die in der Regel ein Monument in Form eines Säulengangs mit Namen von Vermissten und oft ein Museum oder zumindest eine Ausstellung über die Kampfhandlungen umfassen. Betreut und gepflegt werden die Anlagen häufig von Pensionären des US-Militärs. Auf deutschem Boden liegt kein US-Soldatenfriedhof; Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Deutschland ihr Leben verloren, sind in den Niederlanden (Margraten), Belgien (Henri-Chapelle und Neuville), Luxemburg (Hamm) oder Frankreich (Lothringen) beigesetzt worden. In der heutigen Zeit werden alle auf fremdem Boden in Kampfhandlungen gefallenen Soldaten in die USA überführt.
Viele Einheiten haben ein eigenes Museum, für das oft sogar fest angestelltes Personal von der Einheit bezahlt wird. Ein solches Museum eines MP-Bataillons gab es bis zum Truppenabzug 1995 in Frankfurt am Main in der Drake-Kaserne im heutigen Stadtteil Frankfurter Berg und im Schwabacher Stadtmuseum, das die Geschichte der US Army in der Stadt von 1945 bis 1992 thematisierte.
Militärischer Gruß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie in jeder anderen Armee grüßt in der US Army grundsätzlich der Rangniedere zuerst, und zwar mit einer entsprechenden Grußformel. Dabei darf der Grüßende nicht laufen oder Dinge im Mund oder in der Grußhand halten. Offiziere grüßen einander nur zu feierlichen Anlässen. Im Gegensatz zu den anderen Teilstreitkräften der USA ist es unerheblich, ob mit oder ohne Schirmmütze gegrüßt wird.
Eine Ausnahme bildet die militärische Tradition, nach der Träger der Medal of Honor von allen Soldaten der Streitkräfte – unabhängig von Rang und Dienstgrad – zuerst gegrüßt werden.
Vor allem im Gefecht wird grundsätzlich nicht durch Handheben gegrüßt, um militärisches Führungspersonal nicht lauernden Scharfschützen zu offenbaren. Dennoch bestehen manche Offiziere in allen Übungen darauf.
Vereidigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Grundausbildung müssen alle Rekruten vor einem Offizier folgenden Eid auf die Verfassung der Vereinigten Staaten leisten:
“I, [Name des Anwärters], do solemnly swear [alternativ: affirm] that I will support and defend the Constitution of the United States against all enemies, foreign and domestic; that I will bear true faith and allegiance to the same; and that I will obey the orders of the President of the United States and the orders of the officers appointed over me, according to regulations and the Uniform Code of Military Justice. So help me God.”
Deutsche Übersetzung:
„Ich, [Name der zu vereidigenden Person], schwöre feierlich [alternativ: versichere], dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika gegen alle Feinde schützen und verteidigen werde, ob fremd oder heimisch; dass ich zu derselben wahre Treue und Loyalität bewahren werde; und dass ich den Befehlen des Präsidenten der Vereinigten Staaten sowie der über mir berufenen Offiziere gemäß dem Uniform Code of Military Justice [Anm.: englische Bezeichnung für das US-amerikanische Wehrrecht] Folge leisten werde, so wahr mir Gott helfe.“
Die religiöse Beteuerung ist mangels Ausnahmebestimmung des Gesetzestexts[118] nicht freiwillig. Vereinzelte Rekruten und Juristen vertreten die Meinung, dass dies gegen den Zweiten Verfassungszusatz zur Meinungsfreiheit verstoße. Bisher unterliegt es der Befehlsgewalt des Offiziers, ob er die Auslassung der religiösen Beteuerung als rechtens betrachtet.[119]
Hymne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die offizielle Hymne der United States Army heißt The Army Goes Rolling Along, inoffiziell meist Army Song.[120] Sie beruht auf einem Artilleristenmarsch, den Oberleutnant Edmund L. Gruber im Jahre 1908 komponierte.[121] Nachdem die anderen Teilstreitkräfte im Jahre 1948 über eine offizielle Hymne verfügten, schrieb die United States Army einen Wettbewerb aus, um sich ebenfalls eine solche zu geben. Nachdem keine der Zuschriften durchschlagende Popularität erreichen konnte, legte sie den ursprünglich als Caisson Song (ungefähre Übersetzung: „Protzenmarsch“) komponierten Marsch als neue Hymne fest, wobei diese aufgrund des starken Artilleriebezugs in der ursprünglichen Fassung einen neuen Text erhielt. Durch ihren offiziellen Charakter wird von jedem Soldaten erwartet, den Marsch zu entsprechenden Anlässen in stehender Haltung mitzusingen.
Werteorientierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie alle anderen Teilstreitkräfte ist das Heer stark werteorientiert.[122] Dies drückt sich in zwei gängigen Kodizes aus, die im Januar 2004 offiziell übernommen wurden.[123] Dies ist zum einen der Soldier’s Creed („Soldatenschwur“), zum anderen die Army Values („zentrale Wertvorstellungen des Heeres“). Den Kern des Soldier’s Creed bildet der Warrior Ethos (sinngemäß: „Kriegerkodex“). Alle drei bauen aufeinander auf und gründen sich im Amtseid der Soldaten.
Soldatenschwur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Vietnamkrieg brachte das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten einen inoffiziellen Soldatenschwur in Umlauf, der keinesfalls mit der tatsächlichen Vereidigung zu verwechseln ist. Anfang der 2000er Jahre ließ der damalige Stabschef Peter Schoomaker den Soldier’s Creed überarbeiten und veröffentlichte ihn offiziell. In der Populärkultur hat der anaphorisch gestaltete Soldatenschwur eine gewisse Verbreitung gefunden, beispielsweise ist er in mehreren Bildern des Spiels America’s Army zu sehen. Sein Wortlaut lautet folgendermaßen, die vier kursiven Zeilen deuten eine ebenfalls geläufige Kurzfassung an:
Englisches Original | Sinngemäße Übersetzung |
---|---|
I am an American Soldier. | Ich bin ein amerikanischer Soldat. |
I am a Warrior and a member of a team. | Ich bin ein Krieger und Mitglied einer Einheit. |
I serve the people of the United States | Ich diene dem Volk der Vereinigten Staaten |
and live the Army Values. | und lebe die Werte der Armee. |
I will always place the mission first. | Ich werde dem Auftrag immer oberste Priorität einräumen. |
I will never accept defeat. | Ich werde niemals eine Niederlage akzeptieren |
I will never quit. | Ich werde niemals aufgeben. |
I will never leave a fallen comrade. | Ich werde nie einen gefallenen Kameraden zurücklassen. |
I am disciplined, physically and mentally tough, | Ich bin diszipliniert, körperlich und seelisch abgehärtet, |
trained and proficient in my warrior tasks and drills. | geübt und fähig in meinen soldatischen Fähigkeiten. |
I always maintain my arms, my equipment and myself. | Ich werde meine Waffen, meine Ausrüstung und auch mich selbst immer pflegen |
I am an expert and I am a professional. | Ich bin ein Experte und professionell in meinem Handwerk |
I stand ready to deploy, engage and destroy the enemies of the United States of America in close combat. |
Ich stehe bereit, zum Einsatz gebracht zu werden, um die Feinde der Vereinigten Staaten von Amerika im Nahkampf anzugreifen und zu vernichten. |
I am a guardian of freedom | Ich bin ein Wächter der Freiheit. |
and the American way of life. | und der amerikanischen Lebensart. |
I am an American Soldier. | Ich bin ein amerikanischer Soldat. |
Army Values
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Englisches Original | Sinngemäße Übersetzung |
---|---|
Loyalty – Bear true faith and allegiance to the U.S. Constitution, the Army, your unit and other soldiers. | Loyalität – Erhalte wahrhaften Glauben und Gefolgschaft der Verfassung der Vereinigten Staaten, dem Heer, Deiner Einheit und anderen Soldaten gegenüber aufrecht |
Duty – Fulfill you obligations. | Pflicht – Erfülle Deine Verpflichtungen |
Respect – Treat people as they should be treated. | Respekt – Behandle andere, wie sie behandelt werden sollten. |
Selfless-Service – Put the welfare of the nation, the Army and your subordinates before your own. | Dienst in Selbstlosigkeit – Stelle das Wohlergehen der Nation, der Army und Deiner Untergebenen vor Dein eigenes. |
Honor – Live up to all the Army Values. | Ehre – Werde den Werten des Heeres gerecht. |
Integrity – Do what's right, legally and morally. | Integrität – Tue das, was Recht ist, sowohl juristisch wie moralisch |
Personal Courage – Face fear, danger or adversity (physical or mental). | Begegne Furcht, Gefahr oder Ungemach, ob physisch oder psychisch |
Die Anfangsbuchstaben der Army Values, aus denen sich ein Bezug zum Soldier’s Creed ableiten lässt („[…] and live the Army Values.“), ergeben den Begriff LDRSHIP, der an das englische Wort „leadership“ („Führungsstärke“) heranreicht. Jeder Soldat bekommt ein Portemonnaiekärtchen, auf dem der Kriegerkodex festgehalten ist. Zusätzlich werden die Army Values auf die Rückseite aller Erkennungsmarken der Teilstreitkraft eingraviert.[124]
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Elemente der Flagge der United States Army sind auf einem weißen Hintergrund platziert. In der Mitte der Flagge befindet sich eine blaue Ausführung des offiziellen Siegels des War Office. Es zeigt verschiedene Waffen, Flaggen, eine Freiheitsmütze und eine Klapperschlange, wie sie bereits auf der historischen Gadsden Flag erschien. Auf einem Spruchband bei der Schlange steht das Motto der Army „THIS WE'LL DEFEND“ („Dies werden wir verteidigen“). Unter ihm liegt eine stilisiertes, scharlachrotes Spruchband mit der weißen Inschrift „UNITED STATES ARMY“. Wiederum in Blau gehalten steht das unterhalb der Rolle platzierte Gründungsjahr der Army „1775“. Präsident Dwight D. Eisenhower führte die Flagge offiziell am 12. Juni 1956 ein. Die Version für den Gebrauch in Räumen und bei Paraden ist mit goldenen Fransen an den Rändern geschmückt und ist 4' 4" hoch und 5' 6" lang. Die Version für den Außer-Haus-Gebrauch hat keine Fransen und das typische US-amerikanische Flaggenseitenverhältnis von 10:19. Die Flagge wird nur zusammen mit der Nationalflagge der Vereinigten Staaten gezeigt.[125]
Wie viele andere Streitkräfte in der Welt händigt das Heer der Vereinigten Staaten Fahnenbänder an diejenigen Verbände aus, die an einem ihrer Feldzüge oder Schlachten von herausragender Bedeutung teilgenommen haben. Die Farbe eines Fahnenbandes richtet sich nach der Farbe der in diesem Feldzug vergebenen Schleife. Fahnenbänder traten zum ersten Mal während des Sezessionskrieges in Erscheinung und wurden auch rückwirkend vergeben. Ab 1890 änderte sich die Praxis zu durchgehend silbernen Fahnenbändern, in denen der Name des Ereignisses eingraviert wurde. Im Jahre 1921 führte die Army wieder farbige Fahnenbänder ein, die allerdings größer waren als ihre Vorgänger und deren Gestaltung bis heute beibehalten worden ist. Sie sind vier Fuß lang und 2,75 Zoll breit (umgerechnet 121,92 cm × 5,08 cm). Neben den Flaggen, die von einzelnen Verbänden bestückt werden, verfügt das Heer über eine repräsentative Flagge, die mit allen 175 verfügbaren Fahnenbändern behängt worden ist. Diese Tradition geht auf das Jahr 1964 zurück. Die Erstellung eines Fahnenbandes hängt mit der historischen Aufarbeitung einer Schlacht oder eines Feldzuges zusammen, da nicht jedes militärische Engagement mit einem Fahnenband gewürdigt wird.[126] Bei einer Beschmückung mit Fahnenbändern wird eine veredelte Ausführung der Army Flag mit Goldfransen verwendet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Russell Frank Weigley: History of the United States Army. Macmillan, New York 1967, ISBN 0-253-20323-6 (englisch).
- John B. Wilson: Armies, corps, divisions, and separate brigades. Center for Military History, Washington, DC 1999, ISBN 0-16-049994-1 (englisch).
- David Woodward: The American army and the First World War. Cambridge University Press, New York 2014, ISBN 978-1-107-01144-1 (englisch).
- Tom Clancy: Armored Cavalry – Die verbundenen amerikanischen Panzereinheiten, Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-15541-6.
- Harold Nelson: The Army. Universe, 2001, ISBN 0-88363-101-6 (englisch).
- Thomas E. Ricks: The Generals. Penguin Press, New York 2012, ISBN 978-1-59420-404-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Internetpräsenz der United States Army (englisch)
- Field Manual 1, das grundsätzliche Handbuch des Heeres zu Geschichte, Auftrag und Gefechtsführung (englisch)
- Kurze Chronologie der United States Army (englisch)
- Verluste der US-Streitkräfte nach Verlustursache und Teilstreitkraft (englisch)
- Traditionen und Symbole der US Army (englisch)
- Vollständige Ausrüstungsbeschreibung der Army (englisch)
- Darstellung der Ausrüstung auf about.com (englisch)
- Umfangreiche Darstellung der aktiven Divisionen ( vom 23. Juni 2009 im Internet Archive)
- Nachrichtenportal des Heeres zur Außendarstellung, Nachrichtenportal für Offiziere und Unteroffiziere (englisch)
- Army-Handbücher zur Ansicht und zum Download auf GlobalSecurity.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ibp Usa: U.S. Future Combat & Weapon Systems Handbook. S. 15.
- ↑ U.S. Army Official Branding Toolkit. (PDF) Archiviert vom am 11. Oktober 2017; abgerufen am 2. August 2017.
- ↑ 10 U.S.C. § 101(a)(4) in Verbindung mit dem United States Space Force Act, Pub.L 116-92.
- ↑ a b c DoD Personnel, Workforce Reports & Publications. DMDC, September 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Quelle zu „His Majesty’s First Independent Company of American Rangers“ ( vom 27. März 2008 im Internet Archive) (englisch).
- ↑ „The June 14 date is when Congress adopted‚ the American continental army‘ after reaching a consensus position in The Committee of the Whole. This procedure and the desire for secrecy account for the sparseness of the official journal entries for the day.“ in: zit. nach: Wright, Robert: The Continental Army, Center of Military History, Washington, D.C. 1983, S. 23 f., abgerufen am 6. April 2008 (englisch).
- ↑ Schätzungen zu den Zahlen der Konföderierten
- ↑ Jerry Cooper, Glenn Smith: Citizens as Soldiers: A History of the North Dakota National Guard. University of Nebraska Pres, 2005, ISBN 0-8032-6449-6, S. 118 f. (englisch).
- ↑ U.S. army was smaller than the army for Portugal before World War II. In: Politifact. Abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
- ↑ Excerpt – General George C. Marshall: Strategic Leadership and the Challenges of Reconstituting the Army, 1939–41. In: Ssi.armywarcollege.edu. Archiviert vom am 24. Januar 2018; abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
- ↑ US Army modular redesign: CRS Report for Congress ursprünglich vom 2. Februar 2006 (englisch).
- ↑ Online-Datenbank der US-amerikanischen Gefallenen (englisch)
- ↑ Irak – Geschichte eines modernen Krieges Hrsg. von Stefan Aust und Cordt Schnibben, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004.
- ↑ Focus.de: Supermacht auf Schrumpfkurs, US-Army soll deutlich kleiner werden
- ↑ n-tv NACHRICHTEN: US-Armee steht Schrumpfkur bevor. Abgerufen am 23. Januar 2023.
- ↑ Kulick, Holger: „Dokumentarfilmer berichtet von Massakern auf US-Befehl“, in: Der Spiegel (englisch), Datum: 12. Juni 2002.
- ↑ Bericht von GMX, abgerufen am 26. September 2006 ( vom 14. Februar 2008 im Internet Archive)
- ↑ Sack, Kevin und Pyes, Craig: „A Silence in the Afghan Mountains“, in Los Angeles Times vom 24. September 2006 – abgerufen am 26. September 2006 (englisch).
- ↑ Schumacher, Frank: „Niederbrennen, plündern und töten sollt ihr.“ Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen. In: Thoralf Klein, Frank Schumacher (Hrsg.): Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus. Hamburg. 2006, S. 109–144, S. 124 ff.
- ↑ Deutsche Übersetzung der US-Verfassung (PDF; 201 kB) im Internet bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin, abgerufen am 3. September 2008.
- ↑ § 3062. Policy; composition; organized peace establishment, Quelle: Rechttextesammlung der Cornell Law School – abgerufen am 28. Februar 2008 (englisch).
- ↑ www.army.mil: Die Mission der Army (englisch).
- ↑ Einführung von der National Defense University ( vom 30. April 2006 im Internet Archive) (englisch).
- ↑ Jane's Defense Weekly, 15. Oktober 2008, S. 9.
- ↑ a b c Army Fiscal Year 2021 Budge Overview. (PDF) US Army, 10. Februar 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ DOD Releases Fiscal Year 2021 Budget Proposal. Department of Defense, 10. Februar 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Army Fiscal Year 2022 Budge Overview. (PDF) Army Financial Management and Comptroller, 28. Mai 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Statistical Information and Analysis Division: Armed Forces Strength Figures ( vom 5. Februar 2009 im Internet Archive), 30. Dezember 2007 (engl., PDF; 10 kB) – abgerufen am 1. März 2007.
- ↑ Statistical Information and Analysis Division: Active Duty Military Personnel by Rank/Grade (Women Only) (PDF, engl.; 11 kB), 30. September 2007 – abgerufen am 22. März 2008.
- ↑ “The Regular Army is a federal force consisting of full-time Soldiers and Army civilians. Both are assigned to the operational and institutional organizations engaged in the day-to-day Army missions. Congress annually determines the number of Soldiers the Army can maintain in the Regular Army.” In: Field Manual 1. Abschnitt 2-34 (englisch) – abgerufen am 6. April 2008.
- ↑ Army Demographics: FY06 Profile (PDF; 141 kB) – abgerufen am 24. Januar 2008.
- ↑ US Army Reserve: Role within the Army ( vom 13. Mai 2012 im Internet Archive) (englisch) – abgerufen am 24. Januar 2007.
- ↑ United States Army Reserve: Mission of the Army Reserve ( vom 13. Mai 2012 im Internet Archive) (engl.) – abgerufen am 24. Januar 2008.
- ↑ Kavari Peterson: Governors lose in power struggle over National Guard, in: Stateline.org, 12. Januar 2007 (engl.), abgerufen am 8. April 2008.
- ↑ Army Demographics: FY06 Profile (PDF; 141 kB), S. 2 (engl.), abgerufen am 24. Januar 2007.
- ↑ „The Retired Reserve consists of approximately 715,000 retirees from the Army (Active Army, Army Reserve and Army National Guard) who remain part of the Army Reserve family.“, in GoArmy.com: Army Reserve Force Structure ( vom 8. Januar 2009 im Internet Archive), abgerufen am 6. April 2008 (englisch).
- ↑ Informationen bei Mobilmachung bei: www.GlobalSecurity.org, abgerufen am 6. April 2008.
- ↑ Chronologisches Diagramm der Entwicklung der Truppenstärke der US Army ( vom 11. Mai 2006 im Internet Archive) (PDF, englisch).
- ↑ Kwame Holman: The Size of the U.S. Army, bei pbs.org, 13. Januar 2004, abgerufen am 13. April 2008 (englisch).
- ↑ Grow the Army auf der website der US Army ( vom 5. August 2009 im Internet Archive) (engl.), abgerufen am 30. Januar 2008.
- ↑ Sullivan, Gordon: Ansprache des Vorsitzenden der AUSA ( vom 11. Mai 2008 im Internet Archive), abgerufen am 15. März 2008.
- ↑ Quelle: Zusammenstellung der Vorhaben und Ausgaben des Heeres im Haushaltsjahr 2008–2009. Funddatum: 16. Februar 2007 (englisch, PDF).
- ↑ Army FY2012 Demographics brochure. (PDF) Headquarters, Department of the Army, abgerufen am 19. September 2019 (englisch).
- ↑ Army FY2011 Demographics brochure. (PDF) Headquarters, Department of the Army, abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ Army FY2010 Demographics brochure. (PDF) Headquarters, Department of the Army, abgerufen am 19. September 2019 (englisch).
- ↑ Army FY09 Demographics brochure (PDF; 390 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2007 Demographics brochure (PDF; 129 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2005 Demographics brochure (PDF; 1,1 MB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2004 Demographics brochure (PDF; 1,7 MB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2003 Demographics brochure (PDF; 580 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2002 Demographics brochure (PDF; 430 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2001 Demographics brochure (PDF; 60 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY2000 Demographics brochure (PDF; 60 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY1999 Demographics brochure (PDF; 74 kB) U.S. Army.
- ↑ Army FY1998 Demographics brochure (PDF; 56 kB) U.S. Army.
- ↑ Sergeant Major of the Army Michael A. Grinston. army.mil, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
- ↑ größter Brigadetyp ist ein Stryker Brigade Combat Team mit 3900 Mann und sieben Bataillonen, siehe Datei:US Army Stryker Brigade.png
- ↑ Feickert, Andrew: (Stationierungen) U.S. Army’s Modular Redesign: Issues for Congress (PDF; 140 kB), S. 11 f. Congressional Research Service, 6. Januar 2005 (englisch).
- ↑ Army Financial Management: FY05 Budget Summary. S. 17, abgerufen am 8. April 2008.
- ↑ Statistical Information Analysis Division: Active Duty Military Personnel Strengths By Regional Area And By Country (309A) ( vom 19. Oktober 2012 im Internet Archive) (engl., PDF; 54 kB), 31. Dezember 2011, abgerufen am 17. Oktober 2012.
- ↑ eur.army.mil
- ↑ Chronologisches Diagram der Entwicklung der Truppenstärke der Army ( vom 22. Oktober 2004 im Internet Archive)
- ↑ Pentagon Moves Forward With Major Troop Redeployments ( vom 12. Februar 2008 im Internet Archive) Despite the restrictions, some German facilities have proved so useful that they will be retained. […] The U.S. European Command, based in Stuttgart, also isn’t likely to move. dt.: Trotz der Einschränkungen haben sich einige Einrichtungen in Deutschland als so hilfreich erwiesen, dass sie erhalten bleiben werden. […] Es ist unwahrscheinlich, dass das US European Command abgezogen wird.
- ↑ „Zur Anwerbung von sehr schwer zu bekommendem Fachpersonal dienen Verpflichtungsanreize. Die Army offeriert für diese Funktionen einen Bonus von bis zu US$ 20.000 (etwa € 16.400)“. Dohr, Siegfried: Das Personalstatut der US Army, in: Truppendienst, Folge 285, Ausgabe 4/2005, abgerufen am 6. April 2008.
- ↑ Laufende Klage gegen die Praxis (englisch).
- ↑ Quelle: Website des Bildungsministeriums der Vereinigten Staaten, abgerufen am 22. Februar 2008.
- ↑ Bericht über die vielfältigen Werbemethoden der Army
- ↑ Stephen Daggett et al.: FY2009 Defense Budget: Issues for Congress (PDF; 552 kB), S. 37ff., 11. Februar 2008, abgerufen am 6. September 2008.
- ↑ US-Militär: Army und Marines verpflichten verstärkt Kriminelle. In: Spiegel Online. 22. April 2008, abgerufen am 27. Februar 2015.
- ↑ Army More Selective as Economy Lags
- ↑ United States Code: Title 10, Subtitle B, PART II, CHAPTER 333, § 3262 (engl.) – aufgerufen am 8. April 2008.
- ↑ Auflösung der 4th RB ( vom 22. Juni 2008 im Internet Archive)
- ↑ Grundausbildungsverlauf auf der Website der US Army ( vom 15. Juli 2006 im Internet Archive)
- ↑ House members to visit Aberdeen Proving Ground ( vom 16. Januar 2008 im Internet Archive) – Mitarbeiter des Weißen Hauses beginnen Untersuchung auf der Aberdeen Proving Ground.
- ↑ Improper Conduct December 26, 1996 ( vom 3. Januar 2014 im Internet Archive) […] and, therefore, a lot of people keep it in. – […] und deswegen behalten es viele für sich.
- ↑ Army widens sexual harassment investigation – Army weitet Untersuchung zu sexuellen Missbräuchen aus ( vom 26. Februar 2008 im Internet Archive)
- ↑ Army updates training, USA Today vom 6. Januar 2004
- ↑ Website des JRTC ( vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ Bob Owens: The Top Three Contenders For The U.S. Military's XM17 Modular Handgun System Contract. bearingarms.com, 1. Juli 2015, abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Ryan Browne: After 10-year effort, Army selects new pistol maker. CNN.com, 20. Januar 2017, abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ US-Soldaten bekommen deutsche Plastikpistolen. Welt Online, 21. Januar 2017, archiviert vom am 2. Februar 2017; abgerufen am 22. Januar 2017.
- ↑ Army.mil: Army position: M4 Carbine is Soldier’s battlefield weapon of choice ( vom 5. Juli 2007 im Internet Archive) (engl.), Datum: 29. März 2007. Funddatum: 30. März 2008.
- ↑ Army Combat Uniform Summary of Changes Army Combat Uniform Summary of Changes, 26. Oktober 2020.
- ↑ Hope Hodge Seck: Say Goodbye to the Hated Army UCP Uniform. military.com, 1. Oktober 2019.
- ↑ Army ACU Replacement Fielding Plan Overview. (PDF) In: army.mil. Abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Die Entwicklung der Barette ( vom 11. August 2004 im Internet Archive)
- ↑ Zahlen von GlobalDefence.net Ausrüstungszahlen US Army (englisch).
- ↑ Gaiutra Bahadur: Bradley Fighting Vehicle (englisch), abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ Mechanized Smoke Obscurant System, M548A1/A3 Cargo Carrier, M577A2/A3 Command Post Carrier, M901A1 Improved TOW Vehicle, M981 Fire Support Team Vehicle, M1059/A3 Smoke Generator Carrier, M1064/A3 Mortar Carrier, M1068/A3 Standard Integrated Command Post System Carrier, OPFOR Surrogate Vehicle (OSV). Army Fact File (englisch) – Zugriff vom 1. Februar 2008.
- ↑ [Defense Update]: Stryker Armored Personnel Carrier ( vom 1. April 2007 im Internet Archive), Artikel zum Stryker, Ausgabe 3/2004 – am 5. Februar 2008.
- ↑ M109A6 PIM auf globalsecurity.org Englisch, abgerufen am 8. Juli 2014.
- ↑ Powers, Rod: MIM-104 Patriot Missile. Tabellarische Darstellung auf usmilitary.about.com. Zugriff: 16. Februar 2007.
- ↑ M939 bei Global Security, abgerufen am 16. Februar 2008.
- ↑ n-tv.de bei n-tv.de, abgerufen am 28. August 2015.
- ↑ Quelle: Army Fact File ( vom 7. Juli 2005 im Internet Archive), abgerufen am 1. April 2007.
- ↑ Quelle: Global Security (englisch), abgerufen am 16. Februar 2008.
- ↑ Quelle: GlobalSecurity, abgerufen am 16. Februar 2008.
- ↑ […]and more powerful engines that can handle a 19,500 lb load. Army Fact Files, abgerufen am 16. Februar 2008.
- ↑ Alec Klein: The Army’s $200 Billion Makeover – March to Modernize Proves Ambitious and Controversial, in der Washington Post vom 7. Dezember 2007, abgerufen am 29. Februar 2008.
- ↑ Office of Army Demographics: Army Profile (PDF; 2,1 MB). Funddatum: 2. März 2008.
- ↑ Koehl, Stuart: Fight for the Army’s Soul ( vom 16. Januar 2009 im Internet Archive), Weekly Standard vom 21. Februar 2008, abgerufen am 2. März 2008.
- ↑ StrategyPage.com: Short Rounds – „Old Grog“ Takes Porto Bello (englisch), abgerufen am 2. März 2008.
- ↑ Rod Powers: Army Fraternization Policy – When Does Friendship Become a Crime in the Army?, About.com, abgerufen am 2. März 2008.
- ↑ vgl. Elizabeth M. Lorge: Army Responds to Rising Suicide Rates. Pressemitteilung von Army Behavioral Health vom 31. Januar 2008.
- ↑ Karen Eaton et al.: Strengthening the Validity of Population-Based Suicide Rate Comparisons: An Illustration Using U.S. Military and Civilian Data, in: Suicide and Life-Threatening Behavior, Nr. 2, 36. Jahrgang, April 2006. (englisch, PDF; 101 kB).
- ↑ Fred W. Baker III: Leaders Should Step Up, Receive Mental Health Care if Needed, Chairman Says. In: American Forces Press Service, 1. Mai 2008.
- ↑ Michael J. Carden: Army Works to Combat Rising Suicide Rates, American Forces Press Service, 29. Januar 2009, abgerufen am 30. Januar 2009.
- ↑ Spiegel Online vom 8. Juni 2012: Suizid-Statistik: Mehr Selbstmörder als Gefallene in US-Armee
- ↑ WIRED: The U.S. Military Needs Its Speed
- ↑ TAZ-Bericht
- ↑ o. V: US Army worker arrested over Okinawa rape ( vom 5. Juni 2010 im Internet Archive), Reuters-Agenturmeldung vom 15. Oktober 2004, abgerufen am 8. April 2008.
- ↑ Aussage in der Fernsehdokumentation „Marschbefehl für Hollywood – Die US-Armee führt Regie im Kino“, 15′–17′.
- ↑ Mickey Kaus: What Black Hawk Down Leaves Out – That Somalia raid really was more a debacle than a victory. Kommentar bei Slate vom 21. Januar 2002. Funddatum: 6. Februar 2007.
- ↑ A. S. Hamrah: Allied forces – The Pentagon gives filmmakers access to hardware and locations in exchange for script input. Where does PR end and censorship begin?, S. 3. Boston Globe vom 4. Juli 2004. Einsicht genommen am 6. Februar 2007.
- ↑ Doom Goes To War, Artikel von Rob Riddell, 1997.
- ↑ Als Beispiel können Military.com, Army.com ( vom 17. Februar 2006 im Internet Archive) sowie die Militärsektion von About.com dienen.
- ↑ Field Manual 1: „The Army traces its heritage to the colonial militias. These were precursors of today’s Army National Guard.“, Abschnitt 1-9
- ↑ § 502 des 10. Buches des United States Code in der Online-Datenbank der Cornell Law School – abgerufen am 30. Januar 2008.
- ↑ Rod Powers: Oath of Enlistment in der Militärsektion von About.com, abgerufen am 30. Januar 2008.
- ↑ „The official song of the United States Army is “The Army Goes Rolling Along” […], known informally as the Army Song“, aus: Army Regulation 220–90 (PDF; 104 kB). S. 16, abgerufen am 30. März 2007.
- ↑ „The award was named after Brigadier General Edmund L. Gruber, 1879–1941, the composer of the Field Artillery’s “The Caisson Song” that later was adapted to become the Army’s song. The inspired composition of then First Lieutenant Gruber’s “The Caisson Song” in 1908 has contributed to Field Artillery and Army morale for more than 90 years.“ aus: Field Artillery: „The First-Ever Gruber Award for the Outstanding FA Professional“, November/Dezember 2002, abgerufen am 30. März 2008.
- ↑ „The Army is a values-based organization. It upholds principles that are grounded in the Constitution and inspire guiding values and standards for its members. These principles are best expressed by the Army Values, Soldier’s Creed, and Warrior Ethos. (See figure 1-1, page iv, and figure 1-2, page 16.) Derived from the obligations of the oaths of office, they express the professional competence required of Soldiers and affirm long-standing values within the Army's culture.“, in: Field Manual 1, Abschnitt 1-60, abgerufen am 6. April 2008.
- ↑ „The Soldier’s Creed and Warrior Ethos were adopted by the Army in January 2004.“ 2008 Army Posture Statement. abgerufen am 6. April 2008.
- ↑ „Soldiers wear a copy of The Army Values on their dog tags and carry a card with the values on it in their wallet.“ Keslar, Dan: Principles of LDRSHIP: Army Values – Biblical Basis ( vom 22. September 2006 im Internet Archive), 2005, S. 1 (englisch), PDF.
- ↑ Flags of the World – The Army Flag
- ↑ Informationen unter US Army Flag, abgerufen am 6. April 2008.