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„Necronomicon“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt das fiktive Werk aus den Schriften H.P. Lovecrafts; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Necronomicon (Begriffsklärung)]].}}
Das Buch '''Necronomicon''' ist die wohl berühmteste [[Schöpfung]] einer Gottheit. Dieses Buch ist so sehr in die Horror- und [[Fantasy]]literatur eingegangen wie kein anderes und ist in verschiedenen Versionen erhältlich.
Das '''Necronomicon''' ist ein [[Fiktives Buch|fiktives]] [[Grimoire|Zauberbuch]], das Anfang des 20. Jahrhunderts von [[H. P. Lovecraft]] erdacht wurde. Das Buch ist ein Teil des [[Cthulhu-Mythos]], wobei es in die [[Horrorliteratur|Horror-]] und [[Fantasy]]literatur eingegangen ist und wie kaum ein anderes zahlreiche andere Autoren zu Geschichten um dieses Werk inspiriert hat. Es hat dabei seinen ganz eigenen Mythos entwickelt.


== Entstehungsgeschichte ==
== Etymologie ==
Wie Lovecraft in einem Brief an Harry O. Fischer im Jahr 1937 schrieb, ist der Titel [[Griechische Sprache|Griechisch]] und übersetzt sich: ''nekros'' νεκρός ‚Leichnam‘, ''nomos'' νόμος ‚Gesetz‘, ''eikon'' εἰκών ‚Abbild‘, ‚Ebenbild‘ ‚Bild‘, womit sich als Bedeutung ''Ein Abbild des Gesetzes der Toten'' ergibt.<ref name="Loucks FAQ">{{Internetquelle |autor=Donovan K. Loucks |url=https://www.hplovecraft.com/internet/ahcfaq/mini-faq.asp |titel=Mini-FAQ |werk=The H.P. Lovecraft Archive |datum=2001-03-10 |sprache=en |abruf=2023-10-23}}</ref> Neben dieser Etymologie von Lovecraft selbst gibt es andere Möglichkeiten der Herleitung, die wahrscheinlich sprachwissenschaftlich korrekter sind:


* ''Die Toten betreffend'' – von ''nemein'' νέμειν ‚in Betracht ziehen‘, ‚ansehen‘
Die wichtigste Informationsquelle über das Necronomicon ist ein kurzes Essay von Lovecraft aus dem Jahr [[1927]], das unter seinen Freunden und anderen Autoren sehr verbreitet war, ''„History of the Necronomicon“'' (dt. Titel: Geschichte und Chronologie des Necronomicons). Hier beschrieb er knapp alle wichtigen geschichtlichen Fakten, von Abdul Alhazred beginnend bis zu den Übersetzungen, die bis zur heutigen Zeit noch existieren. Dieses Essay ist der Hauptgrund aller sich hartnäckig haltenden Gerüchte und wilden Theorien, um ein real existierendes Necronomicon. Deshalb muss hiermit nochmal, mit aller Deutlichkeit gesagt werden, dass es keine historischen Vorlagen gibt und, dass überdies "Abdul Alhazred" auch kein wirklich arabischer Name ist.
* ''Wissen von den Toten'' – vom griechischen ''gnomon'' γνώμων ‚Kenner‘, ‚Schiedsrichter‘ oder ‚Zeiger einer [[Sonnenuhr]]‘<ref>''Benselers griechisch-deutsches Schulwörterbuch'', 13. Auflage, bearbeitet von [[Adolf Kaegi]], Teubner, Leipzig und Berlin 1911, S. 169.</ref> (unter der Annahme, das wortinitiale G sei verloren gegangen).
=== Arabisches Original ===
* ''(Das Ding) das die Bräuche/Gesetze der Toten betrifft'' von:
Das Necronomicon des [[Cthulhu-Mythos]] soll etwa im Jahr 730 n.Chr. von dem Schriftsteller '''Abd Al'Azrad''' (auch als '''Abdul Al'hazred''' bekannt) unter dem Titel ''Kitab Al'Azif'' (''vom Heulen der Wüstendämonen'') verfasst worden sein, und soll ausführlich von verschiedenen Gottheiten und vormenschlichen Rassen auf der Erde berichtet haben. Der Schriftsteller Alhazred ist zudem ein [[Alter Ego]] Lovecrafts selbst, der sich als Kind im Rahmen von träumerischen Rollenspielereien als Araber ausgab... und sich diesen Namen zulegte.
*:: Nekros/nekr-o- (Nomen) ‚Tote (Person)‘
*:: nomos/nom-o- (Nomen) ‚Gesetz‘, ‚Brauch‘
*:: -ikos/-ike/-ikon (adjektivischer Suffix) ‚betreffend‘, ‚bezüglich auf‘
*: entsprechend: nekr-o- + nom-o- + -ikos > nekronomikos ''‚die Bräuche/Gesetze der Toten betreffend‘'', als Nomen dann ''Necronomicon''<ref name="Loucks FAQ" />
Außerdem taucht manchmal als Übersetzung: ''Das Buch der toten Namen'' auf – von ''onoma'' όνομά ‚Name‘<ref>{{Internetquelle |url=http://de.pons.eu/dict/search/results/?q=Name&in=de&kbd=el&l=deel |titel=Name: Griechisch &#62;&#62; Deutsch |werk=Pons.eu: Das Sprachenportal |hrsg=Pons GmbH |abruf=2011-04-29}}</ref>.


== Lovecrafts Necronomicon ==
Diesen Quellen zufolge soll Al'Azrad um 700 in [[Sanaa]] im [[Yemen]] geboren und dort in seinen jungen Jahren ein relativ bekannter Poet gewesen sein. Im Alter von etwa 20 Jahren soll er sich auf eine zehnjährige Reise durch die innerarabische Wüste begeben und die Geheimnisse der vergangenen Hochkulturen von [[Ägypten]] und [[Babylon]] erforscht haben. Er behauptete von sich, im sagenumwobenen „Irem“ ([[Iram (Arabien)|Iram]]), der „Stadt der Säulen“, gewesen zu sein und in den Überresten einer namenlosen Stadt in der Wüste die Geheimnisse und Aufzeichnungen über eine Rasse mächtiger Wesen gefunden zu haben, die älter sind als die Menschheit.
Das Necronomicon wurde von Lovecraft 1922 zum ersten Mal namentlich in der Erzählung ''[[s:en:The Hound|The Hound]]'' erwähnt, die 1924 veröffentlicht wurde. Seinen eigenen Briefen zufolge fiel ihm dieser Name in einem Traum ein.<ref name="Loucks Letter Quotes">{{Internetquelle |autor=Donovan K. Loucks |url=https://www.hplovecraft.com/creation/necron/letters.asp |titel=Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Letters |werk=The H.P. Lovecraft Archive |datum=2004-04-13 |sprache=en |abruf=2011-04-23}}</ref> Der Titel ''Necronomicon'' ist unlösbar mit dem Namen des Autors verknüpft, dem verrückten Araber Abdul Alhazred (dessen Name, englisch ausgesprochen, ''all has read'', also in etwa ''Der alles gelesen hat'' bedeutet). Das ''Necronomicon'' stellt in Lovecrafts Geschichten ein Mysterium dar. Sein erstes Erscheinen fand nicht durch die Erwähnung seines Titels, sondern durch seinen fiktiven Autor und ein Inhaltsfragment statt (''The Nameless City,'' erschienen 1921). Lovecraft macht in all seinen Geschichten nur Andeutungen zum Inhalt des Buches und bezeichnet es immer als „grässlich, gefährlich, monströs“ und verboten.


Während Lovecraft [[Naturwissenschaft|naturwissenschaftlich]] und [[Materialismus|materialistisch]] orientiert war und seine Erzählungen dies auch widerspiegeln, gab ihm die Verwendung des Necronomicon eine erzählerische „Hintertür“ zur [[Mystik]], über die er seine Liebe zur Poesie und lebhaften Prosa einbringen konnte.<ref>{{Literatur |Autor=Fritz Leiber, Jr. |Hrsg=Darrell Schweitzer |Titel=A Literary Copernicus |Sammelwerk=Discovering H.P. Lovecraft |Auflage=Revised & Expan. |Verlag=Wildside Press |Datum=2001 |ISBN=1-58715-471-4 |Seiten=16 |Sprache=en}}</ref>
Schließlich soll er sich in [[Damaskus]] niedergelassen haben, wo er sein Buch „Kitab Al'Azif“ verfasste, welches schließlich unter dem Namen „Necronomicon“ das berühmteste okkulte Werk der Welt werden sollte. Kurz nach der Vollendung seines Buches im Jahr [[738]] wurde er vor den Augen mehreren Zeugen auf einer Straße in Damaskus von einem unsichtbaren Ungeheuer verschlungen.


=== Chronologie der Fiktion bei Lovecraft ===
Wie aus der Einleitung der lateinischen Übersetzung Wormius' hervorgeht, waren die Kopien der arabischen „Originalversion“ mit ihren arkanen Symbolen und verwirrenden Sternkarten seit dem 13. Jahrhundert verschollen. Im 19. Jahrhundert tauchten einige Ausgaben im [[Los Angeles]] auf, diese wurden jedoch bei einem Feuer zerstört.
[[George T. Wetzel]] glaubte, dass Lovecraft bereits 1919 in der Kurzgeschichte ''[[Die Aussage des Randolph Carter]]'' auf das ''Necronomicon'' anspielte, ohne es explizit zu nennen'.<ref>{{Literatur |Autor=George Wetzel |Hrsg=Darrell Schweitzer |Titel=Genesis of the Cthulhu Mythos |Sammelwerk=Discovering H.P. Lovecraft |Auflage=Revised & Expan. |Verlag=Wildside Press |Datum=2001 |ISBN=1-58715-471-4 |Seiten=61 |Sprache=en}}</ref>
=== Griechische Übersetzung ===
Diese Annahme ist vermutlich falsch, da das erwähnte „teuflische Buch“ weder in arabischer, noch in einer anderen, Carter geläufigen Sprache verfasst wurde, sondern mit [[Schriftzeichen]] geschrieben war, die er nie zuvor gesehen hatte.<ref>Sunand T. Joshi, David E. Schultz: „Statement of Randolph Carter, The“. In: ''An H.P. Lovecraft Encyclopedia'', Hippocampus Press, Westport 2001, S. 251</ref>
Im Jahre 950 n. Chr. soll das „Azif“, welches unter den Philosophen der damaligen Zeit mit großem Erfolg, wenn auch im Geheimen herumgegangen war, heimlich von „Theodorus Philetas“ von [[Konstantinopel]] unter dem Namen „Necronomicon“ ins Griechische übersetzt worden sein. Er produzierte angeblich mehrere Manuskripte, die auch viele der Abbildungen ''genau'' reproduzierten. Für ein Jahrhundert sollen sie unter gewissen experimentierfreudigen Gesellen zu schrecklichen Versuchen geführt haben, bis das Necronomicon vom „[[Patriarch]]en Michael“ verboten und verbrannt wurde. Das griechische Manuskripts wurde zwischen 1500 und 1550 in Italien gedruckt. Die letzte Kopie der gedruckten Fassung wurde bei dem Brand der Bibliothek eines gewissen Saleniman 1692 zerstört.


* ''The Nameless City'' (dt. ''[[Stadt ohne Namen (Kurzgeschichte)|Stadt ohne Namen]]'') – (1921), Erwähnung eines Inhaltsfragmentes und des Autors Abdul Alhazred
Ein Gerücht besagt, dass die Familie Pickman in [[Salem]] eine griechische Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert besaß, die jedoch zusammen mit dem Künstler R. U. Pickman im Jahre [[1926]] verschwand.
* ''The Hound'' (dt. ''Der Hund'') – (geschrieben 1922, erschienen 1924)
=== Lateinische Übersetzung ===
* ''The Festival'' (dt. ''Das Fest'') – (1923), Erwähnung zusammen mit anderen „legitimen“ okkulten Büchern
1228 übersetzte Olaus Wormius eine der griechischen Fassung ins Latein. Das Manuskript war ausgiebig mit stilisierten [[Holzschnitt]]en verziert, die sich an die Bilder des Originals angelehnt haben sollen. Die Arbeit wurde, sowohl in lateinisch als auch in griechisch, von Papst [[Gregor IX.]] kurz nach dem Erscheinen der lateinischen Version, welche die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, 1232 verboten.
* ''The Descendant'' (dt. ''Der Sproß'') – (geschrieben 1926, erschienen 1938)
Der lateinische Text wurde zweifach gedruckt – einmal in gothischen Lettern im 15. Jahrhundert (offenbar in Deutschland) und einmal im 17. Jahrhundert (wahrscheinlich Spanien), beide Versionen ohne Identifikationszeichen und nur durch schrifttypische Indizien einzuordnen.
* ''The Call of Cthulhu'' (dt. ''Cthulhus Ruf'') – (geschrieben 1926, erschienen 1928), nur knapp erwähnt
* Eine weitere Anspielung ohne Erwähnung ist möglicherweise auch in ''The Green Meadow'' (1927) zu finden<ref>{{Literatur |Autor=George Wetzel |Hrsg=Darrell Schweitzer |Titel=Genesis of the Cthulhu Mythos |Sammelwerk=Discovering H.P. Lovecraft |Auflage=Revised & Expan. |Verlag=Wildside Press |Datum=2001 |ISBN=1-58715-471-4 |Seiten=60-61 |Sprache=en}}</ref>
* ''The Case of Charles Dexter Ward'' (dt. ''[[Der Fall Charles Dexter Ward]]'') – (geschrieben 1927, erschienen 1941), nur knapp erwähnt
* ''The Last Test'' (dt. ''Das letzte Experiment'') – (geschrieben 1927, erschienen 1928); Revision für [[Adolphe De Castro]]; Erwähnung als ''Alhazred’s Azif''
* ''History of the Necronomicon'' (dt. ''Geschichte und Chronologie des Necronomicon'') – (geschrieben 1927, erschienen 1938); Hauptquelle an Informationen bei Lovecraft
* ''The Dunwich Horror'' (dt. ''Das Grauen von Dunwich'') – (geschrieben 1928, erschienen 1929)
* ''The Whisperer in Darkness'' (dt. ''Der Flüsterer im Dunkeln'') – (geschrieben 1930, erschienen 1931)
* ''Medusa’s Coil'' (dt. ''Das Haar der Medusa'') – (geschrieben 1930, erschienen 1939); mit [[Zealia Bishop]]
* ''At the Mountains of Madness'' (dt. ''[[Berge des Wahnsinns]]'') – (geschrieben 1931, erschienen 1936)
* ''The Dreams in the Witch-House'' (dt. ''[[Träume im Hexenhaus]]'') – (geschrieben 1932, erschienen 1933)
* ''The Horror in the Museum'' (dt. ''Das Grauen im Museum'') – (geschrieben 1932, erschienen 1933) mit [[Hazel Heald]]
* ''Through the Gates of the Silver Key'' (dt. ''Durch die Tore des Silberschlüssels'') – (geschrieben 1932–33, erschienen 1934) mit [[E. Hoffmann Price]]
* ''Out of the Aeons'' (dt. ''Aus Äonen'') – (geschrieben 1933, erschienen 1935) mit Hazel Heald
* ''The Thing on the Doorstep'' (dt. ''Das Ding auf der Schwelle'') – (geschrieben 1933, erschienen 1937)
* ''The Shadow Out of Time'' (dt. ''Der Schatten aus der Zeit'') – (geschrieben 1934–35, erschienen 1936)
* ''The Diary of Alonzo Typer'' (dt. ''Das Tagebuch des Alonzo Typer'') – (geschrieben 1935, erschienen 1938) mit [[William Lumley]]
* ''The Haunter of the Dark'' (dt. ''[[Der leuchtende Trapezoeder]]'') – (geschrieben 1935, erschienen 1936)


=== Rezeption zu Lebzeiten ===
Von den lateinischen Texten liegt eine Version aus dem (15. Jh.) im [[Britisches Museum|British Museum]] unter Verschluss. Eine weitere soll sich in der Sammlung eines gefeierten amerikanischen Millionärs befinden. Die Druckfassungen des 17. Jh. befinden sich in:
Lovecraft wurde oft mit Fragen nach dem fiktiven Buch konfrontiert und musste in vielen Briefen an die Fragesteller „gestehen“, das ''Necronomicon'' erfunden zu haben.<ref name="Loucks Letter Quotes" /> Besonders viel Aufmerksamkeit erregte das Erscheinen des Buches in Erzählungen anderer Autoren, bei denen Lovecraft das ''Necronomicon'' als Scherz einbaute.<ref>{{Literatur |Autor=H. P. Lovecraft |Titel=Letter To Robert E. Howard |Datum=1930-08-14 |Sprache=en |Online=[https://www.hplovecraft.com/creation/necron/letters.asp Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Letters]}}</ref> Später verwendeten andere Autoren auf Basis ihres Briefkontaktes mit Lovecraft ebenfalls dessen Schöpfungen. Das Essay zur Geschichte des ''Necronomicon'' wurde zwar erst nach Lovecrafts Tod veröffentlicht, er kommunizierte dessen Inhalt aber bereits 1927 bruchstückhaft in Briefen an seine Schriftstellerkollegen und Brieffreunde, wie zum Beispiel Clark Ashton Smith.<ref>{{Literatur |Autor=H. P. Lovecraft |Hrsg=[[August Derleth]], [[Donald Wandrei]] |Titel=Selected Letters II: 1925–1929 |Verlag=Arkham House Publishers, Inc. |Ort=Sauk City, WI |Datum=1968 |ISBN=0-87054-029-7 |Kapitel=Letter to Clark Ashton Smith, 27. November 1927 |Seiten=201–202 |Online=[https://www.hplovecraft.com/writings/texts/letters/1927-11-27-cas.asp Brieftext] |Abruf=2011-06-21}}</ref> Der Eindruck der tatsächlichen Existenz eines ''Necronomicon'' wird von Lovecraft bestärkt, indem er die Ausgaben des Buches in den Romanen als „Raritäten“ darstellt, die nur im Besitz ganz weniger Bibliotheken seien, sowie dadurch, dass der Inhalt des fiktiven ''Necronomicon'' von den Protagonisten in Lovecrafts Werken sehr ernst genommen wird.<ref>{{Literatur |Autor=Fritz Leiber, Jr. |Hrsg=Darrell Schweitzer |Titel=A Literary Copernicus |Sammelwerk=Discovering H.&nbsp;P. Lovecraft |Auflage=Revised & Expan. |Verlag=Wildside Press |Datum=2001 |ISBN=1-58715-471-4 |Seiten=14 |Sprache=en}}</ref>
*der [[Französische Nationalbibliothek|Bibliotheque Nationale]] in Paris
*[[Widener Bibliothek|Widener Library]] in [[Harvard]],
* der Bibliothek der „Miskathonic University“ in [[Arkham]]
* der Bibliothek der Universität von [[Buenos Aires]].
Weitere Kopien sollen im Verborgenen existieren.
=== Englische Übersetzung ===
Der berühmte englische Hofmagier Dr. [[John Dee]] soll im Jahre 1586 eine englische Übersetzung angefertigt haben, die niemals gedruckt wurde und nur noch bruchstückhaft vorliegt.


== Fiktive Geschichte des Necronomicons ==
== Inhalt ==
Die wichtigste Darstellung der Fiktion ist ein kurzer [[Essay]] von H. P. Lovecraft aus dem Jahr 1927, der aber erst 1938 allgemein veröffentlicht wurde: ''History of the Necronomicon'' (deutscher Titel: ''Geschichte und Chronologie des Necronomicons''). Darin ist knapp die Geschichte des Buches beschrieben, vom ursprünglichen Autor über mittelalterliche Abschriften und Übersetzungen bis hin zu moderneren Ausgaben, die in seinen Geschichten von den Protagonisten konsultiert oder zitiert werden.
Das „Necronomicon“ enthält Informationen über die ''Älteren Wesen'' und ihre Zivilisation zur Zeit der Entstehung der Erde, behandelt ausführlich die [[Cthulhu-Mythos|Schlangenmenschen]] und verschiedene Kultstätten im nahöstlichen Raum. Außerdem berichtet das Buch über die Kulte von [[Cthulhu-Mythos|Azathoth]], [[Cthulhu]], Nyarlathotep, Shub-Niggurath, Tsathoggua und [[Yog-Sothoth]]. Das Necronomicon behandelt nicht nur ihre Herkunft und ihre Geschichte, sondern enthält auch zahlreiche Zauberformeln und Rituale zur Anrufung der „Grossen Alten“.


=== Das „Arabische Original“: Das ''Kitab Al'Azif'' ===
Das Buch soll etwa 800 Seiten voller verschlüsselter Andeutungen und Doppeldeutigkeiten enthalten, zwischen denen geschickt verschiedene magische Anweisungen verborgen sind. Die meisten Bedeutungen und Zaubersprüche sollen mit den verschiedenen Stufen der (fiktiven) Übersetzungen verlorengegangen sein.
Der ursprüngliche Text des Necronomicon stammt von ''Abdul Alhazred''. Dabei ist ''Abdul Alhazred'' der Name, den Lovecraft schon im Alter von fünf Jahren als [[Pseudonym]] für sich verwendete, nachdem er ihn von einem älteren Verwandten, wegen seiner Liebe zum Orient der ''1001 Nacht'' Geschichten, vorgeschlagen bekommen hatte.<ref>{{Literatur |Autor=[[Lyon Sprague de Camp|De Camp]] |Titel=Lovecraft: Eine Biographie |Verlag=Ullstein |Datum=1989 |ISBN=3-548-36561-2 |Seiten=20}}</ref> Für seine ''Geschichte und Chronologie des Necronomicon'' erdachte Lovecraft noch einige weitere Details dieser Figur:


''Abdul Alhazred'' war ein wahnsinniger [[Lyrik]]er aus [[Sanaa]] im [[Jemen]], der um das Jahr 700 n.&nbsp;Chr. lebte. Er erforschte die Geheimnisse der vergangenen Hochkulturen von [[Ägypten]] und [[Babylon]] und durchwanderte zehn Jahre die innerarabische Wüste, die viele Gefahren und Mysterien beherbergen sollte. Er soll bis in das sagenumwobene Irem ([[Iram (Verschollene Stadt)|Iram]]), die „Stadt der Säulen“, vorgedrungen sein und unter den Ruinen einer Wüstenstadt die Geheimnisse und Aufzeichnungen aus einer [[Kultur]] gefunden haben, die lange vor der Menschheit lebte. In seinem Wahn hatte er nicht viel für den [[Islam]] übrig, sondern verehrte unbekannte Wesen, die er [[Cthulhu-Mythos#Yog-Sothoth|Yog-Sothoth]] und [[Cthulhu-Mythos#Cthulhu|Cthulhu]] nannte. Nach seinen Wanderungen ließ er sich in [[Damaskus]] nieder, wo er ab etwa 730 n. Chr. am Manuskript des ''Kitab Al'Azif'' arbeitete – dem ''Buch vom Summen'' (Kitab = Buch; Al = der, die, das …; Azif = Summen), das heißt von dem Geräusch, das die Wüstendämonen machen. Über sein Ende oder sein Verschwinden im Jahre 738 n. Chr. scheiden sich die Geister. So erzählt ''Ebn Khallikan'', ein Biograf aus dem 12. Jahrhundert – ebenfalls eine von Lovecraft erdachte Gestalt, die auf [[Ibn Challikan]], einen kurdischen Biografen des 13. Jahrhunderts anspielte –, dass ''Alhazred'' in vollem Tageslicht von einem unsichtbaren Schrecken verschlungen wurde, während die Zeugen des Geschehens, gelähmt vor Angst, nur zusehen konnten.<ref name="Necronomicon History">{{Literatur |Autor=H.P. Lovecraft |Titel=Geschichte und Chronologie des Necronomicons |Sammelwerk=Azathoth |WerkErg=Vermischte Schriften |Band=230 |Verlag=Suhrkamp |Datum= |Sprache=en |Originaltitel=History of the Necronomicon}}</ref>
Das Buch soll zurzeit in den meisten Ländern auf dem Index stehen. Es zu lesen soll schreckliche Konsequenzen haben.


Die arabische „Originalversion“ oder auch eventuelle Kopien waren entsprechend einer Bemerkung im Vorwort der [[#Die „Lateinische Übersetzung“|lateinischen Übersetzung]] bereits im 13. Jahrhundert verschollen. Anfang des 20. Jahrhunderts soll jedoch eine Kopie in [[San Francisco]] aufgetaucht sein, die aber bei einem Feuer zerstört wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Dan Clore |url=http://www.oocities.org/clorebeast/nechist.htm |titel=H.P. Lovecraft: History of the Necronomicon |abruf=2011-04-29}} – In der Ausgabe des „History of the Necronomicon“ von Rebel Press ist der folgende Satz in Klammern hinzugefügt: „there is, however, a vague account of a secret copy appearing in San Francisco during the present century, but later perished in fire“ – Dies scheint eine Anspielung auf Clark Ashton Smith’s „The Return of the Sorcerer“ zu sein.</ref>
Das Necronomicon soll folgende Dinge enthalten:


'''Bemerkung:''' Diese Version des Necronomicons wurde am besten von Lovecraft ausgearbeitet, wird von ihm jedoch nur einmal – und das auch nur in einer Revisionsgeschichte – erwähnt (''The Last Test'' [dt. ''Das letzte Experiment''] für Adolphe De Castro).<ref>{{Internetquelle |autor=Donovan K. Loucks |url=https://www.hplovecraft.com/creation/necron/stories.asp |titel=Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Stories |werk=The H. P. Lovecraft Archive |datum=2001-03-10 |sprache=en |abruf=2011-04-27}}</ref>
;Symbole,
;Flüche,
;Hierarchie der Dämonen,
;Auflistung der Herrscher, Generäle, Könige, Heerführer,
;Beschwörungsformeln,
;Zauberformeln,
;Portale zu anderen Dimensionen.


=== Die „Griechische Übersetzung“ ===
Fällt einem Menschen dieses Buch in die Hände, der die schwarzen Künste beherrscht, so soll er mit dessen Hilfe über die Dämonen gebieten und sich ihre Fähigkeiten zu nutze machen können. Mit den Zauberformeln soll es dem Magier möglich gewesen sein, durch Portale in andere Dimensionen zu schlüpfen und Tote wieder zum Leben zu erwecken. Doch schon allein das Lesen dieses Buches soll verheerende Konsequenzen gehabt haben.
Lovecraft setzt seine Geschichte des Zauberbuchs im europäischen Mittelalter fort: Unter den Philosophen dieser Zeit soll es unter der Hand herumgereicht worden sein. 950 n. Chr. wurde das ''Azif'' dann heimlich von ''Theodorus Philetas'' von [[Konstantinopel]] ins Griechische übersetzt. Von ihm stammt auch der bekannte Titel ''Necronomicon''. Es muss mehrere [[Manuskripte]] gegeben haben, die auch viele der Abbildungen genau reproduzierten und ein Jahrhundert lang zu schrecklichen Experimenten geführt haben, bis das ''Necronomicon'' um 1050 vom [[Michael I. (Patriarch)|Patriarchen Michael]] verboten und verbrannt wurde. Lovecraft führt weiterhin aus, dass eine zwischen 1500 und 1550 in [[Italien]] gedruckte Version bei dem Brand der Bibliothek einer gewissen Person in [[Salem (Massachusetts)|Salem]] im Jahre 1692 zerstört wurde. Seitdem wurde keine griechische Fassung mehr gesehen, bis auf Gerüchte, dass die Familie Pickman eine griechische Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert besessen habe, die aber zusammen mit dem Künstler [[Cthulhu-Mythos#Richard Upton Pickman|R. U. Pickman]] im Jahre 1926 verschwunden sei.<ref name="Necronomicon History" />


=== Die „Lateinische Übersetzung“ ===
== Lovecrafts Inspirationen & einige Fakten ==
1228 übersetzte nach Lovecrafts Fiktion ein „Olaus Wormius“ (eine von Lovecraft erfundene Gestalt, die nur den Namen mit der historischen Person [[Olaus Wormius]] gemeinsam hat) eine der griechischen Fassungen ins Lateinische. Papst [[Gregor IX.]] habe kurz nach dem Erscheinen der lateinischen Version 1232 sowohl diese als auch die griechische Ausgabe verboten. Lovecraft berichtet außerdem von zwei gedruckten Auflagen des lateinischen Manuskripts – zuerst im 15. Jahrhundert in Deutschland in [[Fraktur (Schrift)|Frakturschrift]] und danach einmal im 17. Jahrhundert in Spanien. Beide Versionen weisen anscheinend keine besonderen Merkmale auf und ihre Herkunft und Datierung könnten nur anhand ihrer Typografien bestimmt werden. Entsprechend Lovecrafts ''Geschichte und Chronologie des Necronomicon'' liegt eine Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert im [[Britisches Museum|British Museum]] unter Verschluss, während die Druckfassungen des 17. Jahrhunderts in der [[Französische Nationalbibliothek|Französischen Nationalbibliothek]] in [[Paris]], der [[Widener Library]] in [[Harvard University|Harvard]], der Bibliothek der Miskatonic University in [[Arkham]] und der Bibliothek der Universität von [[Buenos Aires]] aufzufinden sein sollen. Eine weitere Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert soll sich in der Sammlung eines bekannten amerikanischen Millionärs befinden und es sollen noch weitere Kopien im Verborgenen liegen.<ref name="Necronomicon History" />


'''Bemerkung:''' Das Manuskript von Olaus Wormius soll ausgiebig mit stilisierten [[Holzschnitt]]en nach Vorbildern des arabischen Originals verziert gewesen sein.
Als Quelle für Lovecrafts Schöpfung kommt [[Lord Dunsany]], ein großzügiger Förderer Lovecrafts, in Frage. Der irische Adlige war bekannt für sein außerordentliches Interesse an okkulten Geheimnissen und ein Vertrauter des Dichters [[William Butler Yeats]]. Lord Dunsany verfasste selbst zahlreiche fantastische Erzählungen, die auf einer eigenständigen Mythologie beruhen. Es steht außer Frage, dass er einen wesentlichen Einfluss auf das literarische Schaffen des jungen Lovecraft ausübte. Dies belegt eindrucksvoll ein im Jahr 1922 von Lovecraft verfasster Aufsatz, in dem er Lord Dunsany als „den vielleicht einzigartigsten, originellsten und fantasievollsten unter den derzeit lebenden Autoren“ bezeichnet.


=== Die „Englische Übersetzung“ ===
Lovecraft wurde unter anderen durch [[Robert W. Chambers]] Kurzgeschichtenband „Der König in Gelb“ zu der Erfindung des Necronomicon inspiriert. Darin spielt ein gleichnamiges Theaterstück „King in Yellow“ eine tragende Rolle. Es ist das verbindende Element von Chambers Kurzgeschichten und wird als so schön und gleichzeitig so schrecklich beschrieben, dass jeder, der es ganz liest, verrückt wird. Chambers zitiert mehrere Male aus dem Stück, oft sogar als Einleitung zu seinen Geschichten.
Der englische [[Mathematik]]er und [[Astrologie|Astrologe]] [[John Dee]] soll das Buch im Jahre 1586 ins Englische übersetzt haben. Die Übersetzung sei niemals gedruckt worden und nur noch in Bruchstücken erhalten.
Chambers wiederum wurde zu seinem fiktiven „King in Yellow“ durch das Buch „Gegen den Strich“ (''A Rebours'') von [[Joris Karl Huysmans]], ein Werk des [[Fin de Siècle]], inspiriert.


=== Weitere Eckpunkte anderer Autoren ===
Lovecraft nennt als Autor des Necronomicon einen Araber namens ''Abdul Alhazred''. Den Ursprung dieses Namen findet man in Lovecrafts gesammelten Briefen. Als Kind war er begeistert von den Geschichten aus 1001 Nacht. Er fragte einen Erwachsenen, was ein typischer arabischer Name sei. Forthin nannte er sich bei seinen Spielen Abdul Alhazred. Seinen Briefen ist auch zu entnehmen, dass er keineswegs an seine literarischen Schöpfungen glaubte.
* Im 13. Jahrhundert wurde eine französische Übersetzung angefertigt<ref>{{Literatur |Autor=[[Stanley G. Weinbaum]] |Titel=Der neue Adam |Verlag=Heyne Verlag |Datum=1985 |ISBN=3-453-30435-7 |Sprache=en |Kommentar=Ursprüngl. Ziff-Davis Pub. Co (1939) |Originaltitel=The New Adam}}</ref>
* 1590 wird eine lateinische Ausgabe in [[Cádiz]] gedruckt<ref>{{Literatur |Autor=[[Gene Wolfe]] |Titel=Peace |Verlag=Harper & Row |Ort=New York |Datum=1975 |ISBN=0-06-014699-0}}</ref>
* 1670 übersetzt Johann Lindemuth das Necronomicon ins Deutsche unter dem Titel „Die Totenrufen“ [<nowiki />[[sic]]]<ref>{{Literatur |Autor=[[Jared Lobdell]] |Titel=The Long-Lost Friend |Sammelwerk=The four corners of the tapestry : a casebook of Palmer Hopkins |Verlag=Pulpless.Com, Inc. |Ort=Mill Valley, CA |Datum=1999 |ISBN=1-58445-084-3}}</ref>
* 1848 veröffentlicht ein Verlag in Ingolstadt postum Friedrich Wilhelm von Junzts (1795–1840) deutschsprachige Übersetzung des Necronomicons unter dem Titel „Das Verichteraraberbuch“ [sic.]<ref>{{Literatur |Autor=[[Robert Anton Wilson]] |Titel=Schrödinger's Cat Trilogy |Verlag=Dell |Ort=New York |Datum=1979 |ISBN=0-440-50070-2}}</ref>
* 1901 veröffentlicht Joachim Feery „Original Notes on the Necronomicon“<ref>{{Literatur |Autor=[[Brian Lumley]] |Titel=Aunt Hester |Sammelwerk=The horror at Oakdeene and others |Verlag=Arkham House |Ort=Sauk City, Wis. |Datum=1977 |ISBN=0-87054-078-5}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Brian Lumley]] |Titel=Name and Number |Sammelwerk=The compleat crow |Verlag=W.P. Ganley |Ort=Buffalo, N.Y. |Datum=1987 |ISBN=0-932445-21-7 |Kommentar=erste Veröffentlichung 1982 im Magazin Kadath}}</ref>
* 1929 wird „The Oldest History of the World“ entdeckt, das von Benjamino Evangelista geschrieben wurde, in dem er sich auf das ''Al Azif'' bezieht<ref>{{Literatur |Autor=[[Colin Wilson]] |Titel=The Philosopher’s Stone |Verlag=J.P. Tarcher |Ort=Los Angeles |Datum=1969 |ISBN=0-87477-509-4}}</ref>
* 1938: Doctor Laban Shrewsbury schickt das Manuskript für den ersten Band seines Buches „Cthulhu in the Necronomicon“ zum Drucken ein<ref>{{Literatur |Autor=[[August Derleth]] |Titel=Das Haus an der Curwen Street |Sammelwerk=Auf Cthulhus Spur |Verlag=Insel Verlag |Datum=1972 |ISBN=3-458-15815-4 |Sprache=en |Originaltitel=The house on Curwen Street. In: The trail of Cthulhu (1962) |Übersetzer=Rudolf Hermstein}}</ref>
* 1956: Henrietta Montague übersetzt die lateinische Necronomicon-Ausgabe des ''British Museum'' ins Englische<ref>{{Literatur |Autor=[[Brian Lumley]] |Titel=Die Herrschaft der Monster |Verlag=Pabel |Ort=Rastatt/Baden |Datum=1975 |Sprache=en |Originaltitel=The Burrowers Beneath |Übersetzer=Helmut Pesch |OCLC=74265242}}</ref>
* 1969: Das 1912 von ''Wilfried Voynich'' entdeckte [[Voynich-Manuskript|Manuskript]] entpuppt sich als eine Sammlung von Anmerkungen zum Necronomicon<ref>{{Literatur |Autor=[[Colin Wilson]] |Titel=Return of the Lloigor |Verlag=Village Press |Ort=London |Datum=1974 |ISBN=0-904247-44-9 |Kommentar=erste Veröffentlichung in: „Tales of the Cthulhu mythos“, Akham House (1969)}}</ref>
Eine große Zahl weiterer Eckpunkte wurden von Autoren des [[Pen-&-Paper-Rollenspiel|Rollenspiels]] ''[[Call of Cthulhu (Rollenspiel)|Call of Cthulhu]]'' erfunden.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Harms |Titel=The Cthulhu Mythos Encyclopedia |Verlag=Ender Signs Press |Datum=2008 |ISBN=978-1-934501-05-4 |Kapitel=Appendix A-C}}</ref>


== Inhalt ==
Der '' wirkliche'' [[Olaus Wormius]] lebte im 16. Jahrhundert. Es gibt jedoch Geschichten, in denen sowohl der wirkliche Olaus Wormius erwähnt wird als auch Olaus Wormius „der Ältere“, also Lovecrafts Wormius. Der „Ältere Wormius“ ist aber erfunden.
Lovecraft hat als Inhalt des ''Necronomicons'' eine Art dämonischer [[Kosmologie]] sowie Zauberanleitungen erfunden. Demzufolge seien Informationen über die ''Älteren Wesen'' und ihre Zivilisation zur Zeit der Entstehung der Erde, über [[Cthulhu-Mythos#Schlangenmenschen|Schlangenmenschen]] und verschiedene Kultstätten im nahöstlichen Raum enthalten. Außerdem berichte das Buch über die Kulte der Götter Azathoth, Cthulhu, Nyarlathotep, Shub-Niggurath, Tsathoggua und Yog-Sothoth aus dem Mythos, den der Horrorautor in das Zentrum seines Schaffens gestellt hat. Das ''Necronomicon'' behandle nicht nur ihre Herkunft und ihre Geschichte, sondern enthalte auch zahlreiche Zauberformeln und Rituale zur Anrufung dieser „Großen Alten“.


Das Buch soll etwa 1000 Seiten<ref>{{Literatur |Autor=H. P. Lovecraft |Hrsg=James Turner, August Derleth |Titel=Selected Letters, 1932–1934: Volume Four |Verlag=Arkham House Publ Inc. |Datum=1976 |ISBN=0-87054-035-1}}: erwähnt einen Abschnitt in [[Naacal]] auf S. 984</ref> voller verschlüsselter Andeutungen und Doppeldeutigkeiten enthalten, in denen verschiedene magische Anweisungen verborgen seien. Die meisten Bedeutungen und Zaubersprüche seien mit den verschiedenen Stufen der fiktiven Übersetzungen verloren gegangen.
Mit dem fiktiven Necronomicon konnte Lovecraft seine Kurzgeschichten in einen gemeinsamen Kontext stellen und damit ihre unheimliche Wirkung verstärken. Er ermunterte andere Autoren dazu, seine Erfindung in ihren Geschichten zu verwenden und benutzte im Gegenzug deren fiktive Bücher (z. B. der „R’lyeh Text“, das Liber Ivonis/Livre d'Eibon, das Buch von Dyzan, die Pnakotischen Manuskripte, [[von Junzt]]' Unaussprechliche Kulten, De vermis mysteriis von [[Ludvig Prinn]] (Bloch), Cultes des ghoules des Comte d'Erlette und die Daemonolatreia des [[Remingius]]) in seinen Geschichten.


Das ''Necronomicon'' enthalte:
== Erscheinen & Inhalt ==
* Symbole,
* Flüche,
* Hierarchie der Dämonen,
* Auflistung der Herrscher, Generäle, Könige, Heerführer,
* Beschwörungsformeln,
* Zauberformeln,
* Portale zu anderen Dimensionen.


Fällt dieses Buch einem Menschen in die Hände, der die schwarzen Künste beherrscht, so könne er mit dessen Hilfe über die Dämonen gebieten und sich ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Mit den Zauberformeln sei es dem Magier möglich, durch Portale in andere Dimensionen zu schlüpfen und Tote zum Leben zu erwecken. Doch schon allein das Lesen dieses Buches könne verheerende Konsequenzen haben.
In Lovecrafts Geschichten taucht das Necronomicon das erste Mal kurz in der Geschichte ''„The Hound“'' (dt. Titel: [[Der Hund]]) aus dem Jahr 1922 auf. Dort wird auch Abdul Alhazred als Verfasser genannt, aber es wird nicht näher auf Inhalt oder Geschichte des Buches eingegangen, noch wird es mit dem [[Cthulhu-Mythos]] in Zusammenhang gebracht. Dass das Necronomicon später so bekannt wurde, ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass Lovecraft immer wieder Elemente aus früheren Geschichten aufgriff und wiederverwendete.


== Lovecrafts Inspirationen und einige Fakten ==
== Etymologie ==
{{Belege fehlen}}


Als Quelle für Lovecrafts Schöpfung kommt [[Edward Plunkett, 18. Baron of Dunsany|Lord Dunsany]] in Frage, ein literarisches Vorbild Lovecrafts. Der irische Adlige war bekannt für sein außerordentliches Interesse an okkulten Geheimnissen und ein Vertrauter des Dichters [[William Butler Yeats]]. Lord Dunsany verfasste zahlreiche fantastische Erzählungen, die auf einer eigenständigen Mythologie beruhen. Es steht außer Frage, dass er einen wesentlichen Einfluss auf das literarische Schaffen des jungen Lovecraft ausübte. Dies belegt ein im Jahr 1922 von Lovecraft verfasster Aufsatz, in dem er Lord Dunsany als „den vielleicht einzigartigen, originellsten und fantasievollsten unter den derzeit lebenden Autoren“ bezeichnet.
Wie Lovecraft in einem Brief aus dem Jahr 1937 an Harry O. Fischer schrieb, ist der Titel aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] übersetzt: nekros (Leichnam), nomos (Gesetz), eikon (Abbild, Ebenbild, Bild): „Ein Abbild des Gesetzes der Toten“, so soll ihm der Name im Verlaufe eines Traumes erschienen sein, obwohl die Etymologie perfekt klingt.


Der ''wirkliche'' [[Olaus Wormius]] lebte im 16. Jahrhundert. Es gibt jedoch Geschichten, in denen sowohl der wirkliche Olaus Wormius erwähnt wird als auch Olaus Wormius „der Ältere“, also Lovecrafts Wormius. Der „Ältere Wormius“ ist aber erfunden.
Eine etwas prosaischere (vermutlich aber korrektere) Übersetzung wäre durch Konjugation von „nemo“ (in Betracht ziehen, ansehen): „Die Toten betreffend“. Eine weitere Eetymologie ist „Wissen von den Toten“, vom griechischen 'Nekrós'=Leichnam und 'Gnomein'=wissen (unter der Annahme, das G sei verlorengegangen). Die Person, die diese Variante vorschlug, empfindet dies als „dem Themenkomplex des angesprochenen Buches am ehesten entsprechend“.


Mit dem ''Necronomicon'' konnte Lovecraft seine Kurzgeschichten in einen gemeinsamen Kontext stellen und damit ihre unheimliche Wirkung verstärken. Eine ähnliche Rolle spielten [[Cthulhu-Mythos#Bücher|weitere fiktive Werke]] wie die ''Pnakotischen Manuskripte'' oder auch reale Werke wie die ''Daemonolatreia'' des [[Nicolas Rémy|Nicolaus Remigius]] von 1595. Lovecraft ermunterte andere Autoren dazu, seine Erfindung in ihren Geschichten zu verwenden, und benutzte im Gegenzug deren fiktive Bücher (zum Beispiel die ''Ponape Schrift'' (nach [[Lin Carter]]), das ''Liber Ivonis / Livre d'Eibon / Book of Eibon'' (nach [[Clark Ashton Smith]]), von Junzts ''Unaussprechlichen Kulten'' [sic!] (nach [[Robert E. Howard]]), das ''De Vermis Mysteriis'' von Ludvig Prinn und die ''Cultes des ghoules'' des Comte d'Erlette (beide nach [[Robert Bloch (Autor)|Robert Bloch]])) in seinen Geschichten.
Die lateinische Übersetzung für „necare“ ist Töten – „nomen“ bedeutet Name. Die wörtliche Übersetzung im lateinischen lautet also „Töten durch Benennung“. Bekannt ist „Necronomicon“ aber als „Das Buch der toten Namen“.


== Weiterführung durch andere Autoren ==
In den griechischen Ausgaben von Lovecrafts Werken ist erläutert, dass das Wort im Griechischen verschiedene Bedeutungen haben kann, je nachdem wie es in seine Wortbestandteile aufgeschlüsselt wird:
Eine limitierte [[Broschur|broschierte]] Edition ''Al Azif: The Necronomicon'' von [[Lyon Sprague de Camp]], 1973 veröffentlicht bei Wildside PR, soll den Eindruck einer mysteriösen Handschrift vermitteln, die in einer als Duriac bezeichneten Sprache abgefasst ist, wie Sprague de Camp im Vorwort schreibt. Auch wenn im Vorwort vor einer Übersetzung oder lauten Lesung gewarnt wird, so erweist sich das Ganze bei näherem Hinschauen als Schwindel. Denn die außerordentlich verschnörkelten Zeichen, welche durchaus etwas an die [[arabische Schrift]], aber mehr noch an das [[Syrisches Alphabet|syrische Alphabet]] erinnern, sind derart ineinander verknotet, dass eine Entwirrung fast unmöglich scheint. Mehr noch: Der Text entpuppt sich als Wiederholung von Textbögen des Buches, so dass im Grunde nur höchstens weniger als ein Drittel des Buches als fortlaufender Text gesehen werden kann, während in den anderen zwei Dritteln des Buches dieser nur mehrfach wiederholt wird. Und das in einer Präzision, die nur Vervielfältigungsmaschinen bewerkstelligen können. Das Geheimnisvolle liegt hier nur in der Mühe des Schreibers, der viel Energie aufbringen musste, eine fiktive Schrift über dutzende Seiten „stilecht“ durchzuhalten.
*Necro-Nomicon - Das Buch von den Gesetzen der Toten; hergeleitet von „Nomicon“ (Buch des Gesetzes).
*Necro-Nomo-icon - Das Buch der Toten Gesetze
*Necr-Onom-icon - Das Buch der Toten Namen; hergeleitet von „onoma“ (Name).
*Necro-Nomo-Icon - Abbild des Gesetzes der Toten
*Necrό-Nomo-Icon - Gesetz der Toten Ebenbilder


== Erwähnungen in der Popkultur ==
== Weitere Necronomica ==
Das ''Necronomicon'' wird verschiedentlich in Romanen, Filmen, der Popmusik und Computerspielen erwähnt. Die folgenden Listen führen einige Beispiele auf:


=== Literatur ===
Verschiedene andere Necronomica existieren in der Literatur und im Film:
* Der Schweizer Maler [[HR Giger]] veröffentlichte zwei Bildbände unter dem Titel ''Necronomicon''. Motive hieraus wurden für den [[Science-Fiction]]-Film ''[[Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt]]'' (1979) übernommen, für den Giger auch die Gestalt der Aliens entwickelte.
* Das ''Necrotelicomnicon'' ''(Liber Paginarum Fulvarum)'' gilt auf der [[Scheibenwelt]] des Autors [[Terry Pratchett]] als das gefährlichste Werk über Magie, das je geschrieben wurde.
* Von [[Chaosium]] ist eine englische Version des ''Necronomicon'' unter dem Titel ''Cultus Maleficarum'' erhältlich, die eine Abschrift des fiktiven Baron ''Frederic von Sussex'' von einer lateinischen Version des ''Necronomicon'' darstellt.
* Im ''[[Illuminatus!]]''-Roman der Autoren [[Robert Shea]] und [[Robert Anton Wilson]] spielen sowohl das ''Necronomicon'' als auch Lovecraft eine Rolle.
* Im zweiten Teil der vierteiligen [[Wächter-Romane|Wächter-Romanreihe]] von Sergej Lukianenko (''Wächter des Tages'') liest der Dunkle Magier Edgar im ''Necronomicon''.
* Der deutsche Autor [[Wolfgang Hohlbein]] verwendet in seinen Werken über den [[Der Hexer von Salem|Hexer von Salem]] das ''Necronomicon''.
* In der Trilogie ''Narrenturm''-''Gottesstreiter''-''Lux perpetua'' des polnischen Autors [[Andrzej Sapkowski]] wird das ''Necronomicon'' neben weiteren Zauberbüchern benutzt.


=== Film und Fernsehen ===
*Das ''Necronomicon ex mortis'' spielt eine wichtige Rolle in der Filmreihe [[Tanz der Teufel]] (Evil Dead), und ist der wichtigste Handlungspunkt im dritten Teil der Reihe, [[Armee der Finsternis]] (Army of Darkness). ''Ein Buch mit uralten [[Sumerer|sumerischen]] Begräbniszeremonien und Totenbeschwörungen. Es heißt, grob übersetzt, Buch der Toten. Das Buch ist in Menschenhaut gebunden und mit menschlichem Blut geschrieben. Es handelt von Dämonen, von der Wiederauferstehung der Toten, und von jenen Kräften, die in den finsternsten Abgründen der menschlichen Seele stecken. Auf den ersten Seiten wird vor diesen Dämonen gewarnt: Verfluchte Kreaturen, die zwar lange Zeit ruhen können, aber niemals richtig tot sind. Sie können jederzeit ins Leben zurückgerufen werden, und zwar mit den Beschwörungsformeln, die in diesem Buch stehen. Durch lautes Sprechen dieser Formeln erhalten die Dämonen den Befehl aufzuwachen, und sich der Lebenden zu bemächtigen.''
* Das ''Necronomicon ex mortis'' spielt eine wichtige Rolle in dem ''[[Tanz der Teufel (Franchise)|Tanz der Teufel-Franchise]]'' (''The Evil Dead'') und ist der wichtigste Handlungsgegenstand im dritten Teil der Reihe, ''[[Armee der Finsternis]]'' (''Army of Darkness'').
*Zentrale Rolle spielt es auch in der Comic-Verfilmung von Mike Mignolas [[Hellboy]] (2004) von Regisseur [[Guillermo del Toro]], mit gleichem Namen [[Hellboy (Film)]]
* Das ''Necronomicon'' findet Erwähnung im Spielfilm ''[[Erkan und Stefan – Gegen die Mächte der Finsternis]]''
*Das ''Necrotelicomnicon'' ''(Liber Paginarum Fulvarum)'' auf der [[Scheibenwelt]] des Autors [[Terry Pratchett]] gilt als das gefährlichste Werk über Magie, das je geschrieben wurde.
* In der ''[[Die Simpsons|Simpsons]]''-Folge ''Familienkrawall – Maggie verhaftet'' liest [[Bob Dole]] bei einem Treffen der [[Republikanische Partei|Republikanischen Partei]] aus dem ''Necronomicon''.
*Der schweizer Maler [[Hansruedi Giger|H. R. Giger]] veröffentlichte zwei Bildbände unter dem Titel ''Necronomicon'', deren düstere Atmosphäre den Titel durchaus rechtfertigt. Motive hieraus wurden für den [[Science-Fiction]] Film „[[Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt]]“ (1979) übernommen.
* Vier unbedarfte Mädchen erwecken in dem Film ''[[Evil Toons – Flotte Teens im Geisterhaus]]'' von 1992 mit einem Necronomicon einen Zeichentrick-Dämon zum Leben.
:''Necronomicon'' ISBN 3855910197
* In der 2002 entstandenen französisch-spanischen Horrorkomödie ''[[Bloody Mallory – Die Dämonenjägerin]]'' wird mehrfach Bezug auf das ''Necronomicon'' genommen.
:''Necronomicon 2'' ISBN 3855910200
* In der ''[[South Park|South-Park]]''-Folge ''Coon 2: Hindsight'' und den Fortsetzungen ''Mysterion Rises'' und ''Coon vs. Coon and Friends'' kommt Cthulhu durch ein Dimensionstor, verursacht durch eine fehlerhafte Bohrung von [[BP]], auf die Erde. Ein ortsansässiger Cthulhu-Kult zitiert mehrfach aus dem ''Necronomicon''.
*Der Verlag Richard Schikowski veröffentlicht eine deutsche Übersetzung des so genannten ''Simon-Necronomicon'', in dem verschiedene Namen des [[Cthulhu-Mythos]] und von babylonischen Gottheiten angerufen werden.
* Im Film ''[[Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung]]'' findet der Protagonist das ''Necronomicon'' in einem verlassenen Haus.
:''Das Necronomicon /Die Goetia : Der kleinere Schlüssel Salomonis'' ISBN 3877020410
* Ein Horrorfilm mit dem Titel ''[[H.P. Lovecraft’s Necronomicon]]'' kam 1993 auf den Markt. Der Film besteht aus drei Episoden, die das ''Necronomicon'' thematisieren.
*Von [[Chaosium]] ist eine englische Version des Necronomicon unter dem Titel ''Cultus Maleficarum'' erhältlich, die eine Abschrift des fiktiven Baron Frederic von Sussex von einer lateinischen Version des Necronomicon darstellt.
* In dem Fantasy-Film ''[[Das Haus der geheimnisvollen Uhren (Film)|Das Haus der geheimnisvollen Uhren]]'' von Regisseur [[Eli Roth]] von 2018 erweckt ein Junge mithilfe eines altertümlichen Zauberbuches über [[Totenbeschwörung|Nekromantie]] einen bösartigen Toten auf dem Friedhof zum Leben.
*Mehrere [[Metal]]-Bands nennen sich in Anspielung auf das fiktive Buch ''Necronomicon''. Darunter befindet sich auch eine seit 20 Jahren aktive [[Thrash Metal]]-Band aus Süddeutschland.
* In [[Die Farbe aus dem All (Film)|Die Farbe aus dem All]] wird das Necronomicon wiederholt verwendet, um Schutzzauber zu beschwören.
*In der deutschen Version des Spiels [[Secret of Mana]] bzw. [[Seiken Densetsu II]] von [[Square Enix]] (damals noch [[Squaresoft]]) gibt es einen Gegner ''Nekronomikon''. Es handelt sich dabei nicht nur um den Namen eines Gegners - das Buch selbst ist der Gegner.
* Ein Necronomicon aus Menschenfleisch mit Beschwörungsformeln des Okkultisten [[Aleister Crowley]], das sich von Blut ernährt und den geheimnisvollen Song ''Lacrimus dei Ebrius'' (Die Tränen Gottes) enthält, ist Gegenstand der Musik-Horrorkomödie [[Studio 666]] von 2021. Die Rockband [[Foo Fighters]] spielt die Hauptrolle.
* Ein sprechendes Necronomicon kommt im Film ''[[Hui Buh und das Hexenschloss]]'' von 2022 vor.

=== Musik ===
* Mehrere Bands, wie&nbsp;u.&nbsp;a. die Aachener Progrock/Krautrock-Band [[Necronomicon (Krautrock-Band)|Necronomicon]] (gegründet 1972) und die deutsche [[Thrash Metal|Thrash-Metal]]-Band [[Necronomicon (Thrash-Metal-Band)|Necronomicon]], haben sich nach dem ''Necronomicon'' benannt oder beziehen sich textlich auf eine der populären Ausgaben (meist eine Simon- oder die Hay-Ausgabe), wie [[Morbid Angel]] und [[Absu (Band)|Absu]]. Die Band [[Andras (Band)|Andras]] behauptet, ihren Bandnamen einer dieser Ausgaben entlehnt zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://powermetal.de/content/artikel/show-ANDRAS__Interview_mit_gesamte_Band,5571.html |titel=ANDRAS: Interview mit gesamte Band |abruf=2009-10-27}}</ref> Im Video zu ''The Faceless God'' der [[Black Metal|Black-Metal]]-Band Mørkriket, nimmt das ''Necronomicon'' eine zentrale Rolle in der Handlung ein.
* Die US-amerikanische Band [[Nox Arcana]] veröffentlichte 2004 ein Album mit dem Titel ''Necronomicon''.
* Die deutsche Indie-Band [[Tocotronic]] veröffentlichte 2002 auf ihrem gleichnamigen Album das Lied ''Das böse Buch'', in dem das ''Necronomicon'' Erwähnung findet.
* Die deutsche Mittelalterrock-Band [[Saltatio Mortis]] erwähnt das ''Necronomicon'' auf dem Album ''[[Das Schwarze Einmaleins]]'' im Song ''Abrakadabra''
* Im [[Musikvideo]] zum Song ''Necronomical'', der sich zudem textlich mit dem Thema befasst, der brasilianischen [[Death Metal|Death-Metal]]-Band [[Krisiun]] von 2023 blättert ein Mann mit nacktem Oberkörper in einem Necronomicon im Kerzenschein, bis ihm die Hände bluten.<ref>[https://www.rockhard.de/news/krisiun-necronomical-videoclip-ist-online Krisiun – 'Necronomical'-Videoclip ist online] Meldung von Simon Bauer in den News des Musikmagazins Rock Hard auf www.rockhard.de ([[Rock Hard]]), 6. Oktober 2023</ref>

=== Computerspiele (Auswahl) ===
* Ebenfalls eine zentrale Rolle spielen das ''Necronomicon'' und der Cthulhu-Mythos im PC-Adventure ''[[Prisoner of Ice]]''.
* In dem Computerspiel ''[[Max Payne]]'' stößt der Protagonist auf einen Tisch im Club Ragnarock, auf welchem, unter anderem, das ''Necronomicon'' liegt.
* In dem Spiel ''[[Seiken Densetsu#Secret of Mana|Secret of Mana]]'' wird das ''Necronomicon'' als fliegendes Buch dargestellt, welches den Spieler mit Magie angreift.
* In dem Computerspiel ''[[Dota 2]]'' kann das ''Necronomicon'' als [[Item (Computerspielbegriff)|Item]] von einem Spieler erworben werden.
* In der Computerspielreihe ''[[The Binding of Isaac]]'' ist das ''Necronomicon'' ein findbares Teufelsitem.
* Im Computerspiel ''[[Crusader Kings II|Crusader Kings 2]]'' kann man das Necronomicon finden und dadurch bestimmte Eigenschaften erhalten.
* Im Computerspiel ''[[Kingdom Come: Deliverance]]'' muss man in einer Quest das ''Necronomicon'' beschaffen.
* Im Spiel ''[[Die Simpsons Springfield]]'' liest Mr. Burns in einer Aufgabe aus dem Buch vor.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* George Hay (Hrsg.): ''Le nécronomicon, Préf. de Paul R. Michaud. Introd. de Colin Wilson. Textes et notes de Robert Turner, David Langford ...'' Belfond, Paris 1979, ISBN 2-7144-1252-1.
* H. P. Lovecraft, Geschichte und Chronologie des Necronomikon. In: Azathoth (Frankfurt,Suhrcamp 1989), 298-299. Original: A. Derleth/Donald Wandrei (Hrsg.), Beyond the Wall of sleep (New York 1943).
* Howard Philipps Lovecraft: ''Geschichte und Chronologie des Necronomicons'', in: ders. et al., ''Azathoth · Vermischte Schriften · Ausgewählt von [[Kalju Kirde]]'' (Suhrkamp-Taschenbuch 1627, Phantastische Bibliothek 230), ISBN 3-518-38127-X, Suhrkamp, Frankfurt a.&nbsp;M. 1989, S. 298–299. – Originalausgabe: H. P. Lovecraft, ''Beyond the wall of sleep'' (coll. by [[August Derleth]] & Donald Wandrei), Arkham House, Sauk City WI 1943.
* Archentechtha, ''Die magischen Geheimnisse aus dem Necronomicon. Aus dem Vermächtnis der Schüler Abdul al Hazreds'', ISBN 3-938090-16-2, Frank Jaspers Verlag, Bawinkel 2005.
* Daniel Harms: ''The Cthulhu Mythos Encyclopedia'', Updated & Expanded Third Edition. Elder Signs Press, 2008 ISBN 978-1-934501-05-4, Appendix A, B, C: S. 341–358.
*: ''Appendix A'' – Chronologie
*: ''Appendix B'' – Aufbewahrungsorte
*: ''Appendix C'' – Inhalt
* Daniel Harms, John Wisdom Gonce III: ''The Necronomicon Files. The Truth Behind the Legend.'' Revised and Expanded Edition. Samuel Weiser Inc., 2003 ISBN 978-1-57863-269-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Internetquelle |url=http://www.chaosmatrix.org/library/books/necro_proj/index.html |titel=Al Azif – Necronomicon |werk=The Necronomicon Project – Complete Index |hrsg=Laurent Alquier |sprache=en |abruf=2011-04-22}} (Rezension und Info siehe: {{Webarchiv |url=http://www.necfiles.org/goncerev.htm |text=NECRONOMICON FILES : WEBSITE REVIEWS |wayback=20110717030232}})

* Lovecraft: [[s:en:History of the Necronomicon|History of the Necronomicon]], Wikisource (englisch)
* [http://de.geocities.com/zegeph/azif/ Necronomicon Site] (deutsch)
* {{Internetquelle |autor=Donovan K. Loucks |url=https://www.hplovecraft.com/creation/necron/ |titel=The Truth About the Necronomicon |werk=The H.P. Lovecraft Archives |datum=2001-03-08 |sprache=en |abruf=2011-04-22}}
* [http://www.nyarlathotep.de/necro.htm Necronomicon - Das Buch der toten Namen] (deutsch)
* {{Internetquelle |autor=Daniel Harms |url=http://www.necfiles.org/bib.htm |titel=The Necronomicon |titelerg=An Annotated Bibliography |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110717030615/http://www.necfiles.org/bib.htm |archiv-datum=2011-07-17 |abruf=2011-04-22}}
* [http://www.geocities.com/SoHo/9879/necfake.htm Fake-Necronomicons] (englisch)
* {{Internetquelle |autor=Daniel Harms, John Wisdom Gonce III. |url=http://www.necfiles.org/ |titel=The Necronomicon Files |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110717025602/http://www.necfiles.org/ |archiv-datum=2011-07-17 |abruf=2011-04-22}}
* [http://chaosmatrix.org/library/books.php Das Necronomicon (und ähnliche eBooks) zum Download] (Link: „The Necronomicon Project“)
* {{Internetquelle |autor=„Simon“ |url=http://members.tripod.de/azif/links.html |titel=Simon’s Linksite zum Necronomicon |datum=2000-10-16 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20010804125457/http://members.tripod.de/azif/links.html |archiv-datum=2001-08-04 |abruf=2011-04-24}}


[[Kategorie:Fiktiver Gegenstand]]
[[Kategorie:Fiktiver Gegenstand]]
[[Kategorie:Fantasy-Literatur]]
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[[Kategorie:Cthulhu-Mythos]]


[[en:Necronomicon]]
[[hu:Howard Phillips Lovecraft#Necronomicon]]
[[es:Necronomicón]]
[[fi:Necronomicon]]
[[fr:Necronomicon]]
[[it:Necronomicon]]
[[ja:ネクロノミコン]]
[[nl:Necronomicon]]
[[pl:Necronomicon]]
[[pt:Necronomicon]]
[[ru:Некрономикон]]
[[sv:Necronomicon]]
[[tr:Necronomicon]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2025, 17:20 Uhr

Das Necronomicon ist ein fiktives Zauberbuch, das Anfang des 20. Jahrhunderts von H. P. Lovecraft erdacht wurde. Das Buch ist ein Teil des Cthulhu-Mythos, wobei es in die Horror- und Fantasyliteratur eingegangen ist und wie kaum ein anderes zahlreiche andere Autoren zu Geschichten um dieses Werk inspiriert hat. Es hat dabei seinen ganz eigenen Mythos entwickelt.

Wie Lovecraft in einem Brief an Harry O. Fischer im Jahr 1937 schrieb, ist der Titel Griechisch und übersetzt sich: nekros νεκρός ‚Leichnam‘, nomos νόμος ‚Gesetz‘, eikon εἰκών ‚Abbild‘, ‚Ebenbild‘ ‚Bild‘, womit sich als Bedeutung Ein Abbild des Gesetzes der Toten ergibt.[1] Neben dieser Etymologie von Lovecraft selbst gibt es andere Möglichkeiten der Herleitung, die wahrscheinlich sprachwissenschaftlich korrekter sind:

  • Die Toten betreffend – von nemein νέμειν ‚in Betracht ziehen‘, ‚ansehen‘
  • Wissen von den Toten – vom griechischen gnomon γνώμων ‚Kenner‘, ‚Schiedsrichter‘ oder ‚Zeiger einer Sonnenuhr[2] (unter der Annahme, das wortinitiale G sei verloren gegangen).
  • (Das Ding) das die Bräuche/Gesetze der Toten betrifft von:
    Nekros/nekr-o- (Nomen) ‚Tote (Person)‘
    nomos/nom-o- (Nomen) ‚Gesetz‘, ‚Brauch‘
    -ikos/-ike/-ikon (adjektivischer Suffix) ‚betreffend‘, ‚bezüglich auf‘
    entsprechend: nekr-o- + nom-o- + -ikos > nekronomikos ‚die Bräuche/Gesetze der Toten betreffend‘, als Nomen dann Necronomicon[1]

Außerdem taucht manchmal als Übersetzung: Das Buch der toten Namen auf – von onoma όνομά ‚Name‘[3].

Lovecrafts Necronomicon

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Das Necronomicon wurde von Lovecraft 1922 zum ersten Mal namentlich in der Erzählung The Hound erwähnt, die 1924 veröffentlicht wurde. Seinen eigenen Briefen zufolge fiel ihm dieser Name in einem Traum ein.[4] Der Titel Necronomicon ist unlösbar mit dem Namen des Autors verknüpft, dem verrückten Araber Abdul Alhazred (dessen Name, englisch ausgesprochen, all has read, also in etwa Der alles gelesen hat bedeutet). Das Necronomicon stellt in Lovecrafts Geschichten ein Mysterium dar. Sein erstes Erscheinen fand nicht durch die Erwähnung seines Titels, sondern durch seinen fiktiven Autor und ein Inhaltsfragment statt (The Nameless City, erschienen 1921). Lovecraft macht in all seinen Geschichten nur Andeutungen zum Inhalt des Buches und bezeichnet es immer als „grässlich, gefährlich, monströs“ und verboten.

Während Lovecraft naturwissenschaftlich und materialistisch orientiert war und seine Erzählungen dies auch widerspiegeln, gab ihm die Verwendung des Necronomicon eine erzählerische „Hintertür“ zur Mystik, über die er seine Liebe zur Poesie und lebhaften Prosa einbringen konnte.[5]

Chronologie der Fiktion bei Lovecraft

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George T. Wetzel glaubte, dass Lovecraft bereits 1919 in der Kurzgeschichte Die Aussage des Randolph Carter auf das Necronomicon anspielte, ohne es explizit zu nennen'.[6] Diese Annahme ist vermutlich falsch, da das erwähnte „teuflische Buch“ weder in arabischer, noch in einer anderen, Carter geläufigen Sprache verfasst wurde, sondern mit Schriftzeichen geschrieben war, die er nie zuvor gesehen hatte.[7]

  • The Nameless City (dt. Stadt ohne Namen) – (1921), Erwähnung eines Inhaltsfragmentes und des Autors Abdul Alhazred
  • The Hound (dt. Der Hund) – (geschrieben 1922, erschienen 1924)
  • The Festival (dt. Das Fest) – (1923), Erwähnung zusammen mit anderen „legitimen“ okkulten Büchern
  • The Descendant (dt. Der Sproß) – (geschrieben 1926, erschienen 1938)
  • The Call of Cthulhu (dt. Cthulhus Ruf) – (geschrieben 1926, erschienen 1928), nur knapp erwähnt
  • Eine weitere Anspielung ohne Erwähnung ist möglicherweise auch in The Green Meadow (1927) zu finden[8]
  • The Case of Charles Dexter Ward (dt. Der Fall Charles Dexter Ward) – (geschrieben 1927, erschienen 1941), nur knapp erwähnt
  • The Last Test (dt. Das letzte Experiment) – (geschrieben 1927, erschienen 1928); Revision für Adolphe De Castro; Erwähnung als Alhazred’s Azif
  • History of the Necronomicon (dt. Geschichte und Chronologie des Necronomicon) – (geschrieben 1927, erschienen 1938); Hauptquelle an Informationen bei Lovecraft
  • The Dunwich Horror (dt. Das Grauen von Dunwich) – (geschrieben 1928, erschienen 1929)
  • The Whisperer in Darkness (dt. Der Flüsterer im Dunkeln) – (geschrieben 1930, erschienen 1931)
  • Medusa’s Coil (dt. Das Haar der Medusa) – (geschrieben 1930, erschienen 1939); mit Zealia Bishop
  • At the Mountains of Madness (dt. Berge des Wahnsinns) – (geschrieben 1931, erschienen 1936)
  • The Dreams in the Witch-House (dt. Träume im Hexenhaus) – (geschrieben 1932, erschienen 1933)
  • The Horror in the Museum (dt. Das Grauen im Museum) – (geschrieben 1932, erschienen 1933) mit Hazel Heald
  • Through the Gates of the Silver Key (dt. Durch die Tore des Silberschlüssels) – (geschrieben 1932–33, erschienen 1934) mit E. Hoffmann Price
  • Out of the Aeons (dt. Aus Äonen) – (geschrieben 1933, erschienen 1935) mit Hazel Heald
  • The Thing on the Doorstep (dt. Das Ding auf der Schwelle) – (geschrieben 1933, erschienen 1937)
  • The Shadow Out of Time (dt. Der Schatten aus der Zeit) – (geschrieben 1934–35, erschienen 1936)
  • The Diary of Alonzo Typer (dt. Das Tagebuch des Alonzo Typer) – (geschrieben 1935, erschienen 1938) mit William Lumley
  • The Haunter of the Dark (dt. Der leuchtende Trapezoeder) – (geschrieben 1935, erschienen 1936)

Rezeption zu Lebzeiten

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Lovecraft wurde oft mit Fragen nach dem fiktiven Buch konfrontiert und musste in vielen Briefen an die Fragesteller „gestehen“, das Necronomicon erfunden zu haben.[4] Besonders viel Aufmerksamkeit erregte das Erscheinen des Buches in Erzählungen anderer Autoren, bei denen Lovecraft das Necronomicon als Scherz einbaute.[9] Später verwendeten andere Autoren auf Basis ihres Briefkontaktes mit Lovecraft ebenfalls dessen Schöpfungen. Das Essay zur Geschichte des Necronomicon wurde zwar erst nach Lovecrafts Tod veröffentlicht, er kommunizierte dessen Inhalt aber bereits 1927 bruchstückhaft in Briefen an seine Schriftstellerkollegen und Brieffreunde, wie zum Beispiel Clark Ashton Smith.[10] Der Eindruck der tatsächlichen Existenz eines Necronomicon wird von Lovecraft bestärkt, indem er die Ausgaben des Buches in den Romanen als „Raritäten“ darstellt, die nur im Besitz ganz weniger Bibliotheken seien, sowie dadurch, dass der Inhalt des fiktiven Necronomicon von den Protagonisten in Lovecrafts Werken sehr ernst genommen wird.[11]

Fiktive Geschichte des Necronomicons

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Die wichtigste Darstellung der Fiktion ist ein kurzer Essay von H. P. Lovecraft aus dem Jahr 1927, der aber erst 1938 allgemein veröffentlicht wurde: History of the Necronomicon (deutscher Titel: Geschichte und Chronologie des Necronomicons). Darin ist knapp die Geschichte des Buches beschrieben, vom ursprünglichen Autor über mittelalterliche Abschriften und Übersetzungen bis hin zu moderneren Ausgaben, die in seinen Geschichten von den Protagonisten konsultiert oder zitiert werden.

Das „Arabische Original“: Das Kitab Al'Azif

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Der ursprüngliche Text des Necronomicon stammt von Abdul Alhazred. Dabei ist Abdul Alhazred der Name, den Lovecraft schon im Alter von fünf Jahren als Pseudonym für sich verwendete, nachdem er ihn von einem älteren Verwandten, wegen seiner Liebe zum Orient der 1001 Nacht Geschichten, vorgeschlagen bekommen hatte.[12] Für seine Geschichte und Chronologie des Necronomicon erdachte Lovecraft noch einige weitere Details dieser Figur:

Abdul Alhazred war ein wahnsinniger Lyriker aus Sanaa im Jemen, der um das Jahr 700 n. Chr. lebte. Er erforschte die Geheimnisse der vergangenen Hochkulturen von Ägypten und Babylon und durchwanderte zehn Jahre die innerarabische Wüste, die viele Gefahren und Mysterien beherbergen sollte. Er soll bis in das sagenumwobene Irem (Iram), die „Stadt der Säulen“, vorgedrungen sein und unter den Ruinen einer Wüstenstadt die Geheimnisse und Aufzeichnungen aus einer Kultur gefunden haben, die lange vor der Menschheit lebte. In seinem Wahn hatte er nicht viel für den Islam übrig, sondern verehrte unbekannte Wesen, die er Yog-Sothoth und Cthulhu nannte. Nach seinen Wanderungen ließ er sich in Damaskus nieder, wo er ab etwa 730 n. Chr. am Manuskript des Kitab Al'Azif arbeitete – dem Buch vom Summen (Kitab = Buch; Al = der, die, das …; Azif = Summen), das heißt von dem Geräusch, das die Wüstendämonen machen. Über sein Ende oder sein Verschwinden im Jahre 738 n. Chr. scheiden sich die Geister. So erzählt Ebn Khallikan, ein Biograf aus dem 12. Jahrhundert – ebenfalls eine von Lovecraft erdachte Gestalt, die auf Ibn Challikan, einen kurdischen Biografen des 13. Jahrhunderts anspielte –, dass Alhazred in vollem Tageslicht von einem unsichtbaren Schrecken verschlungen wurde, während die Zeugen des Geschehens, gelähmt vor Angst, nur zusehen konnten.[13]

Die arabische „Originalversion“ oder auch eventuelle Kopien waren entsprechend einer Bemerkung im Vorwort der lateinischen Übersetzung bereits im 13. Jahrhundert verschollen. Anfang des 20. Jahrhunderts soll jedoch eine Kopie in San Francisco aufgetaucht sein, die aber bei einem Feuer zerstört wurde.[14]

Bemerkung: Diese Version des Necronomicons wurde am besten von Lovecraft ausgearbeitet, wird von ihm jedoch nur einmal – und das auch nur in einer Revisionsgeschichte – erwähnt (The Last Test [dt. Das letzte Experiment] für Adolphe De Castro).[15]

Die „Griechische Übersetzung“

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Lovecraft setzt seine Geschichte des Zauberbuchs im europäischen Mittelalter fort: Unter den Philosophen dieser Zeit soll es unter der Hand herumgereicht worden sein. 950 n. Chr. wurde das Azif dann heimlich von Theodorus Philetas von Konstantinopel ins Griechische übersetzt. Von ihm stammt auch der bekannte Titel Necronomicon. Es muss mehrere Manuskripte gegeben haben, die auch viele der Abbildungen genau reproduzierten und ein Jahrhundert lang zu schrecklichen Experimenten geführt haben, bis das Necronomicon um 1050 vom Patriarchen Michael verboten und verbrannt wurde. Lovecraft führt weiterhin aus, dass eine zwischen 1500 und 1550 in Italien gedruckte Version bei dem Brand der Bibliothek einer gewissen Person in Salem im Jahre 1692 zerstört wurde. Seitdem wurde keine griechische Fassung mehr gesehen, bis auf Gerüchte, dass die Familie Pickman eine griechische Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert besessen habe, die aber zusammen mit dem Künstler R. U. Pickman im Jahre 1926 verschwunden sei.[13]

Die „Lateinische Übersetzung“

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1228 übersetzte nach Lovecrafts Fiktion ein „Olaus Wormius“ (eine von Lovecraft erfundene Gestalt, die nur den Namen mit der historischen Person Olaus Wormius gemeinsam hat) eine der griechischen Fassungen ins Lateinische. Papst Gregor IX. habe kurz nach dem Erscheinen der lateinischen Version 1232 sowohl diese als auch die griechische Ausgabe verboten. Lovecraft berichtet außerdem von zwei gedruckten Auflagen des lateinischen Manuskripts – zuerst im 15. Jahrhundert in Deutschland in Frakturschrift und danach einmal im 17. Jahrhundert in Spanien. Beide Versionen weisen anscheinend keine besonderen Merkmale auf und ihre Herkunft und Datierung könnten nur anhand ihrer Typografien bestimmt werden. Entsprechend Lovecrafts Geschichte und Chronologie des Necronomicon liegt eine Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert im British Museum unter Verschluss, während die Druckfassungen des 17. Jahrhunderts in der Französischen Nationalbibliothek in Paris, der Widener Library in Harvard, der Bibliothek der Miskatonic University in Arkham und der Bibliothek der Universität von Buenos Aires aufzufinden sein sollen. Eine weitere Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert soll sich in der Sammlung eines bekannten amerikanischen Millionärs befinden und es sollen noch weitere Kopien im Verborgenen liegen.[13]

Bemerkung: Das Manuskript von Olaus Wormius soll ausgiebig mit stilisierten Holzschnitten nach Vorbildern des arabischen Originals verziert gewesen sein.

Die „Englische Übersetzung“

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Der englische Mathematiker und Astrologe John Dee soll das Buch im Jahre 1586 ins Englische übersetzt haben. Die Übersetzung sei niemals gedruckt worden und nur noch in Bruchstücken erhalten.

Weitere Eckpunkte anderer Autoren

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  • Im 13. Jahrhundert wurde eine französische Übersetzung angefertigt[16]
  • 1590 wird eine lateinische Ausgabe in Cádiz gedruckt[17]
  • 1670 übersetzt Johann Lindemuth das Necronomicon ins Deutsche unter dem Titel „Die Totenrufen“ [sic][18]
  • 1848 veröffentlicht ein Verlag in Ingolstadt postum Friedrich Wilhelm von Junzts (1795–1840) deutschsprachige Übersetzung des Necronomicons unter dem Titel „Das Verichteraraberbuch“ [sic.][19]
  • 1901 veröffentlicht Joachim Feery „Original Notes on the Necronomicon“[20][21]
  • 1929 wird „The Oldest History of the World“ entdeckt, das von Benjamino Evangelista geschrieben wurde, in dem er sich auf das Al Azif bezieht[22]
  • 1938: Doctor Laban Shrewsbury schickt das Manuskript für den ersten Band seines Buches „Cthulhu in the Necronomicon“ zum Drucken ein[23]
  • 1956: Henrietta Montague übersetzt die lateinische Necronomicon-Ausgabe des British Museum ins Englische[24]
  • 1969: Das 1912 von Wilfried Voynich entdeckte Manuskript entpuppt sich als eine Sammlung von Anmerkungen zum Necronomicon[25]

Eine große Zahl weiterer Eckpunkte wurden von Autoren des Rollenspiels Call of Cthulhu erfunden.[26]

Lovecraft hat als Inhalt des Necronomicons eine Art dämonischer Kosmologie sowie Zauberanleitungen erfunden. Demzufolge seien Informationen über die Älteren Wesen und ihre Zivilisation zur Zeit der Entstehung der Erde, über Schlangenmenschen und verschiedene Kultstätten im nahöstlichen Raum enthalten. Außerdem berichte das Buch über die Kulte der Götter Azathoth, Cthulhu, Nyarlathotep, Shub-Niggurath, Tsathoggua und Yog-Sothoth aus dem Mythos, den der Horrorautor in das Zentrum seines Schaffens gestellt hat. Das Necronomicon behandle nicht nur ihre Herkunft und ihre Geschichte, sondern enthalte auch zahlreiche Zauberformeln und Rituale zur Anrufung dieser „Großen Alten“.

Das Buch soll etwa 1000 Seiten[27] voller verschlüsselter Andeutungen und Doppeldeutigkeiten enthalten, in denen verschiedene magische Anweisungen verborgen seien. Die meisten Bedeutungen und Zaubersprüche seien mit den verschiedenen Stufen der fiktiven Übersetzungen verloren gegangen.

Das Necronomicon enthalte:

  • Symbole,
  • Flüche,
  • Hierarchie der Dämonen,
  • Auflistung der Herrscher, Generäle, Könige, Heerführer,
  • Beschwörungsformeln,
  • Zauberformeln,
  • Portale zu anderen Dimensionen.

Fällt dieses Buch einem Menschen in die Hände, der die schwarzen Künste beherrscht, so könne er mit dessen Hilfe über die Dämonen gebieten und sich ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Mit den Zauberformeln sei es dem Magier möglich, durch Portale in andere Dimensionen zu schlüpfen und Tote zum Leben zu erwecken. Doch schon allein das Lesen dieses Buches könne verheerende Konsequenzen haben.

Lovecrafts Inspirationen und einige Fakten

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Als Quelle für Lovecrafts Schöpfung kommt Lord Dunsany in Frage, ein literarisches Vorbild Lovecrafts. Der irische Adlige war bekannt für sein außerordentliches Interesse an okkulten Geheimnissen und ein Vertrauter des Dichters William Butler Yeats. Lord Dunsany verfasste zahlreiche fantastische Erzählungen, die auf einer eigenständigen Mythologie beruhen. Es steht außer Frage, dass er einen wesentlichen Einfluss auf das literarische Schaffen des jungen Lovecraft ausübte. Dies belegt ein im Jahr 1922 von Lovecraft verfasster Aufsatz, in dem er Lord Dunsany als „den vielleicht einzigartigen, originellsten und fantasievollsten unter den derzeit lebenden Autoren“ bezeichnet.

Der wirkliche Olaus Wormius lebte im 16. Jahrhundert. Es gibt jedoch Geschichten, in denen sowohl der wirkliche Olaus Wormius erwähnt wird als auch Olaus Wormius „der Ältere“, also Lovecrafts Wormius. Der „Ältere Wormius“ ist aber erfunden.

Mit dem Necronomicon konnte Lovecraft seine Kurzgeschichten in einen gemeinsamen Kontext stellen und damit ihre unheimliche Wirkung verstärken. Eine ähnliche Rolle spielten weitere fiktive Werke wie die Pnakotischen Manuskripte oder auch reale Werke wie die Daemonolatreia des Nicolaus Remigius von 1595. Lovecraft ermunterte andere Autoren dazu, seine Erfindung in ihren Geschichten zu verwenden, und benutzte im Gegenzug deren fiktive Bücher (zum Beispiel die Ponape Schrift (nach Lin Carter), das Liber Ivonis / Livre d'Eibon / Book of Eibon (nach Clark Ashton Smith), von Junzts Unaussprechlichen Kulten [sic!] (nach Robert E. Howard), das De Vermis Mysteriis von Ludvig Prinn und die Cultes des ghoules des Comte d'Erlette (beide nach Robert Bloch)) in seinen Geschichten.

Weiterführung durch andere Autoren

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Eine limitierte broschierte Edition Al Azif: The Necronomicon von Lyon Sprague de Camp, 1973 veröffentlicht bei Wildside PR, soll den Eindruck einer mysteriösen Handschrift vermitteln, die in einer als Duriac bezeichneten Sprache abgefasst ist, wie Sprague de Camp im Vorwort schreibt. Auch wenn im Vorwort vor einer Übersetzung oder lauten Lesung gewarnt wird, so erweist sich das Ganze bei näherem Hinschauen als Schwindel. Denn die außerordentlich verschnörkelten Zeichen, welche durchaus etwas an die arabische Schrift, aber mehr noch an das syrische Alphabet erinnern, sind derart ineinander verknotet, dass eine Entwirrung fast unmöglich scheint. Mehr noch: Der Text entpuppt sich als Wiederholung von Textbögen des Buches, so dass im Grunde nur höchstens weniger als ein Drittel des Buches als fortlaufender Text gesehen werden kann, während in den anderen zwei Dritteln des Buches dieser nur mehrfach wiederholt wird. Und das in einer Präzision, die nur Vervielfältigungsmaschinen bewerkstelligen können. Das Geheimnisvolle liegt hier nur in der Mühe des Schreibers, der viel Energie aufbringen musste, eine fiktive Schrift über dutzende Seiten „stilecht“ durchzuhalten.

Erwähnungen in der Popkultur

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Das Necronomicon wird verschiedentlich in Romanen, Filmen, der Popmusik und Computerspielen erwähnt. Die folgenden Listen führen einige Beispiele auf:

  • Der Schweizer Maler HR Giger veröffentlichte zwei Bildbände unter dem Titel Necronomicon. Motive hieraus wurden für den Science-Fiction-Film Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979) übernommen, für den Giger auch die Gestalt der Aliens entwickelte.
  • Das Necrotelicomnicon (Liber Paginarum Fulvarum) gilt auf der Scheibenwelt des Autors Terry Pratchett als das gefährlichste Werk über Magie, das je geschrieben wurde.
  • Von Chaosium ist eine englische Version des Necronomicon unter dem Titel Cultus Maleficarum erhältlich, die eine Abschrift des fiktiven Baron Frederic von Sussex von einer lateinischen Version des Necronomicon darstellt.
  • Im Illuminatus!-Roman der Autoren Robert Shea und Robert Anton Wilson spielen sowohl das Necronomicon als auch Lovecraft eine Rolle.
  • Im zweiten Teil der vierteiligen Wächter-Romanreihe von Sergej Lukianenko (Wächter des Tages) liest der Dunkle Magier Edgar im Necronomicon.
  • Der deutsche Autor Wolfgang Hohlbein verwendet in seinen Werken über den Hexer von Salem das Necronomicon.
  • In der Trilogie Narrenturm-Gottesstreiter-Lux perpetua des polnischen Autors Andrzej Sapkowski wird das Necronomicon neben weiteren Zauberbüchern benutzt.

Film und Fernsehen

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  • Mehrere Bands, wie u. a. die Aachener Progrock/Krautrock-Band Necronomicon (gegründet 1972) und die deutsche Thrash-Metal-Band Necronomicon, haben sich nach dem Necronomicon benannt oder beziehen sich textlich auf eine der populären Ausgaben (meist eine Simon- oder die Hay-Ausgabe), wie Morbid Angel und Absu. Die Band Andras behauptet, ihren Bandnamen einer dieser Ausgaben entlehnt zu haben.[28] Im Video zu The Faceless God der Black-Metal-Band Mørkriket, nimmt das Necronomicon eine zentrale Rolle in der Handlung ein.
  • Die US-amerikanische Band Nox Arcana veröffentlichte 2004 ein Album mit dem Titel Necronomicon.
  • Die deutsche Indie-Band Tocotronic veröffentlichte 2002 auf ihrem gleichnamigen Album das Lied Das böse Buch, in dem das Necronomicon Erwähnung findet.
  • Die deutsche Mittelalterrock-Band Saltatio Mortis erwähnt das Necronomicon auf dem Album Das Schwarze Einmaleins im Song Abrakadabra
  • Im Musikvideo zum Song Necronomical, der sich zudem textlich mit dem Thema befasst, der brasilianischen Death-Metal-Band Krisiun von 2023 blättert ein Mann mit nacktem Oberkörper in einem Necronomicon im Kerzenschein, bis ihm die Hände bluten.[29]

Computerspiele (Auswahl)

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  • Ebenfalls eine zentrale Rolle spielen das Necronomicon und der Cthulhu-Mythos im PC-Adventure Prisoner of Ice.
  • In dem Computerspiel Max Payne stößt der Protagonist auf einen Tisch im Club Ragnarock, auf welchem, unter anderem, das Necronomicon liegt.
  • In dem Spiel Secret of Mana wird das Necronomicon als fliegendes Buch dargestellt, welches den Spieler mit Magie angreift.
  • In dem Computerspiel Dota 2 kann das Necronomicon als Item von einem Spieler erworben werden.
  • In der Computerspielreihe The Binding of Isaac ist das Necronomicon ein findbares Teufelsitem.
  • Im Computerspiel Crusader Kings 2 kann man das Necronomicon finden und dadurch bestimmte Eigenschaften erhalten.
  • Im Computerspiel Kingdom Come: Deliverance muss man in einer Quest das Necronomicon beschaffen.
  • Im Spiel Die Simpsons Springfield liest Mr. Burns in einer Aufgabe aus dem Buch vor.

Einzelnachweise

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  1. a b Donovan K. Loucks: Mini-FAQ. In: The H.P. Lovecraft Archive. 10. März 2001, abgerufen am 23. Oktober 2023 (englisch).
  2. Benselers griechisch-deutsches Schulwörterbuch, 13. Auflage, bearbeitet von Adolf Kaegi, Teubner, Leipzig und Berlin 1911, S. 169.
  3. Name: Griechisch >> Deutsch. In: Pons.eu: Das Sprachenportal. Pons GmbH, abgerufen am 29. April 2011.
  4. a b Donovan K. Loucks: Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Letters. In: The H.P. Lovecraft Archive. 13. April 2004, abgerufen am 23. April 2011 (englisch).
  5. Fritz Leiber, Jr.: A Literary Copernicus. In: Darrell Schweitzer (Hrsg.): Discovering H.P. Lovecraft. Revised & Expan. Auflage. Wildside Press, 2001, ISBN 1-58715-471-4, S. 16 (englisch).
  6. George Wetzel: Genesis of the Cthulhu Mythos. In: Darrell Schweitzer (Hrsg.): Discovering H.P. Lovecraft. Revised & Expan. Auflage. Wildside Press, 2001, ISBN 1-58715-471-4, S. 61 (englisch).
  7. Sunand T. Joshi, David E. Schultz: „Statement of Randolph Carter, The“. In: An H.P. Lovecraft Encyclopedia, Hippocampus Press, Westport 2001, S. 251
  8. George Wetzel: Genesis of the Cthulhu Mythos. In: Darrell Schweitzer (Hrsg.): Discovering H.P. Lovecraft. Revised & Expan. Auflage. Wildside Press, 2001, ISBN 1-58715-471-4, S. 60–61 (englisch).
  9. H. P. Lovecraft: Letter To Robert E. Howard. 14. August 1930 (englisch, Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Letters).
  10. H. P. Lovecraft: Selected Letters II: 1925–1929. Hrsg.: August Derleth, Donald Wandrei. Arkham House Publishers, Inc., Sauk City, WI 1968, ISBN 0-87054-029-7, Letter to Clark Ashton Smith, 27. November 1927, S. 201–202 (Brieftext [abgerufen am 21. Juni 2011]).
  11. Fritz Leiber, Jr.: A Literary Copernicus. In: Darrell Schweitzer (Hrsg.): Discovering H. P. Lovecraft. Revised & Expan. Auflage. Wildside Press, 2001, ISBN 1-58715-471-4, S. 14 (englisch).
  12. De Camp: Lovecraft: Eine Biographie. Ullstein, 1989, ISBN 3-548-36561-2, S. 20.
  13. a b c H.P. Lovecraft: Geschichte und Chronologie des Necronomicons. In: Azathoth. Vermischte Schriften. Band 230. Suhrkamp (englisch, Originaltitel: History of the Necronomicon.).
  14. Dan Clore: H.P. Lovecraft: History of the Necronomicon. Abgerufen am 29. April 2011. – In der Ausgabe des „History of the Necronomicon“ von Rebel Press ist der folgende Satz in Klammern hinzugefügt: „there is, however, a vague account of a secret copy appearing in San Francisco during the present century, but later perished in fire“ – Dies scheint eine Anspielung auf Clark Ashton Smith’s „The Return of the Sorcerer“ zu sein.
  15. Donovan K. Loucks: Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Stories. In: The H. P. Lovecraft Archive. 10. März 2001, abgerufen am 27. April 2011 (englisch).
  16. Stanley G. Weinbaum: Der neue Adam. Heyne Verlag, 1985, ISBN 3-453-30435-7 (englisch, Originaltitel: The New Adam. Ursprüngl. Ziff-Davis Pub. Co (1939)).
  17. Gene Wolfe: Peace. Harper & Row, New York 1975, ISBN 0-06-014699-0.
  18. Jared Lobdell: The Long-Lost Friend. In: The four corners of the tapestry : a casebook of Palmer Hopkins. Pulpless.Com, Inc., Mill Valley, CA 1999, ISBN 1-58445-084-3.
  19. Robert Anton Wilson: Schrödinger's Cat Trilogy. Dell, New York 1979, ISBN 0-440-50070-2.
  20. Brian Lumley: Aunt Hester. In: The horror at Oakdeene and others. Arkham House, Sauk City, Wis. 1977, ISBN 0-87054-078-5.
  21. Brian Lumley: Name and Number. In: The compleat crow. W.P. Ganley, Buffalo, N.Y. 1987, ISBN 0-932445-21-7 (erste Veröffentlichung 1982 im Magazin Kadath).
  22. Colin Wilson: The Philosopher’s Stone. J.P. Tarcher, Los Angeles 1969, ISBN 0-87477-509-4.
  23. August Derleth: Das Haus an der Curwen Street. In: Auf Cthulhus Spur. Insel Verlag, 1972, ISBN 3-458-15815-4 (englisch, Originaltitel: The house on Curwen Street. In: The trail of Cthulhu (1962). Übersetzt von Rudolf Hermstein).
  24. Brian Lumley: Die Herrschaft der Monster. Pabel, Rastatt/Baden 1975, OCLC 74265242 (englisch, Originaltitel: The Burrowers Beneath. Übersetzt von Helmut Pesch).
  25. Colin Wilson: Return of the Lloigor. Village Press, London 1974, ISBN 0-904247-44-9 (erste Veröffentlichung in: „Tales of the Cthulhu mythos“, Akham House (1969)).
  26. Daniel Harms: The Cthulhu Mythos Encyclopedia. Ender Signs Press, 2008, ISBN 978-1-934501-05-4, Appendix A-C.
  27. H. P. Lovecraft: Selected Letters, 1932–1934: Volume Four. Hrsg.: James Turner, August Derleth. Arkham House Publ Inc., 1976, ISBN 0-87054-035-1.: erwähnt einen Abschnitt in Naacal auf S. 984
  28. ANDRAS: Interview mit gesamte Band. Abgerufen am 27. Oktober 2009.
  29. Krisiun – 'Necronomical'-Videoclip ist online Meldung von Simon Bauer in den News des Musikmagazins Rock Hard auf www.rockhard.de (Rock Hard), 6. Oktober 2023
  • George Hay (Hrsg.): Le nécronomicon, Préf. de Paul R. Michaud. Introd. de Colin Wilson. Textes et notes de Robert Turner, David Langford ... Belfond, Paris 1979, ISBN 2-7144-1252-1.
  • Howard Philipps Lovecraft: Geschichte und Chronologie des Necronomicons, in: ders. et al., Azathoth · Vermischte Schriften · Ausgewählt von Kalju Kirde (Suhrkamp-Taschenbuch 1627, Phantastische Bibliothek 230), ISBN 3-518-38127-X, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1989, S. 298–299. – Originalausgabe: H. P. Lovecraft, Beyond the wall of sleep (coll. by August Derleth & Donald Wandrei), Arkham House, Sauk City WI 1943.
  • Archentechtha, Die magischen Geheimnisse aus dem Necronomicon. Aus dem Vermächtnis der Schüler Abdul al Hazreds, ISBN 3-938090-16-2, Frank Jaspers Verlag, Bawinkel 2005.
  • Daniel Harms: The Cthulhu Mythos Encyclopedia, Updated & Expanded Third Edition. Elder Signs Press, 2008 ISBN 978-1-934501-05-4, Appendix A, B, C: S. 341–358.
    Appendix A – Chronologie
    Appendix B – Aufbewahrungsorte
    Appendix C – Inhalt
  • Daniel Harms, John Wisdom Gonce III: The Necronomicon Files. The Truth Behind the Legend. Revised and Expanded Edition. Samuel Weiser Inc., 2003 ISBN 978-1-57863-269-5.
  • Al Azif – Necronomicon. In: The Necronomicon Project – Complete Index. Laurent Alquier, abgerufen am 22. April 2011 (englisch). (Rezension und Info siehe: NECRONOMICON FILES : WEBSITE REVIEWS (Memento vom 17. Juli 2011 im Internet Archive))
  • Lovecraft: History of the Necronomicon, Wikisource (englisch)
  • Donovan K. Loucks: The Truth About the Necronomicon. In: The H.P. Lovecraft Archives. 8. März 2001, abgerufen am 22. April 2011 (englisch).
  • Daniel Harms: The Necronomicon. An Annotated Bibliography. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2011; abgerufen am 22. April 2011 (englisch).
  • Daniel Harms, John Wisdom Gonce III.: The Necronomicon Files. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2011; abgerufen am 22. April 2011 (englisch).
  • „Simon“: Simon’s Linksite zum Necronomicon. 16. Oktober 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2001; abgerufen am 24. April 2011.