„Paulo Coelho“ – Versionsunterschied
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'''Paulo Coelho de Souza''' [{{IPA|ˈpau̯lu kuˈɛʎu}}] (* [[24. August]] [[1947]] in [[Rio de Janeiro]]) ist ein [[Brasilien|brasilianischer]] [[Schriftsteller]] und [[Bestseller]][[autor]]. Sein bekanntester Roman ''[[Der Alchimist]]'' wurde in 81 Sprachen übersetzt. Paulo Coelhos Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal (Stand Mai 2023).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.diogenes.ch/leser/autoren/c/paulo-coelho.html |titel=Paulo Coelho |werk=Diogenes Verlag |abruf=2020-05-21}}</ref> Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der [[Militärdiktatur in Brasilien]] sowie durch seine [[Spiritualität|spirituelle]] Suche und Entwicklung bekannt. |
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== Leben == |
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'''Paulo Coelho''' (* [[24. August]] [[1947]] in [[Rio de Janeiro]]) ist ein [[Brasilien|brasilianischer]] [[Schriftsteller]] und [[Bestseller]]autor. |
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=== Kindheit und Jugend === |
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Paulo Coelho wurde am 24. August 1947 in [[Rio de Janeiro]] in eine gutbürgerliche brasilianische Familie hineingeboren<ref name="whoiswho">{{Whoswho|Abruf=2012-11-13}}</ref>, sein Vater Pedro ist [[Ingenieur]], seine Mutter Lígia (Lygia) Hausfrau.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.academia.org.br/academicos/paulo-coelho/biografia |titel=Biografia |hrsg=[[Academia Brasileira de Letras]] |abruf=2016-01-18 |sprache=pt}}</ref> Er hat eine jüngere Schwester namens Sônia Maria.<ref>{{Literatur |Autor=Fernando G. de Morais |Titel=Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho |Verlag=Diogenes |Ort=Zürich |Datum=2010 |ISBN=978-3-257-06752-1 |Seiten=69}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mittelbayerische.de/fotos/bilderstrecken/kultur/galerie/der-autor-paulo-coelho-wird-65/20858/der-autor-paulo-coelho-wird-65.html#1 |titel=Der Autor Paulo Coelho wird 65 |werk=Mittelbayrische |datum=2012-08-21 |abruf=2012-11-13}}</ref> Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als siebenjähriger Junge besuchte er die [[Jesuitenschule]] Colégio Santo Inácio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Coelho studierte [[Rechtswissenschaft]]en<ref name="whoiswho" /> gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne in seinen Fußstapfen als Ingenieur gesehen hätte, unterbrach 1970 jedoch sein Studium, um als [[Hippie]] eine zweijährige Weltreise durch [[Südamerika]], [[Nordafrika]] und [[Europa]] zu unternehmen.<ref name="whoiswho" /> |
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Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein [[Droge]]nkonsum in dieser Zeit wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern ließ diese glauben, ihr Sohn sei [[Geistesstörung|geistesgestört]]. Insgesamt drei Mal ließen sie ihn in die [[Psychiatrie|psychiatrische Anstalt]] „Casa de Saúde Dr. Eiras“ einweisen (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit [[Elektrokonvulsionstherapie]] behandelt wurde. Die Erfahrung stationärer psychiatrischer Behandlung schilderte er später in seinem Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''. |
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==Biographie== |
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Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als Junge besuchte Coelho die [[Jesuiten|Jesuitenschule]] San Ignacio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Der Traum, Schriftsteller zu werden, wird in ihm geboren. Coelho studierte gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne als Ingenieur gesehen hätte, [[Rechtswissenschaft]]en, unterbrach [[1970]] jedoch sein Studium, um als [[Hippie]] eine Weltreise durch [[Südamerika]], [[Nordafrika]] und [[Europa]] zu machen. Erst zwei Jahre später kehrte er nach Brasilien zurück. |
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=== 1970–1979 === |
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Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein in dieser Zeit währender [[Droge]]nkonsum wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern führte aufgrund der Annahme, ihr Sohn sei geistesgestört, zu insgesamt drei Einweisungen in die Psychiatrische Anstalt „Casa de Saúde Dr. Eiras“ (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit Elektroschocks behandelt wurde. Die Erfahrung, für verrückt gehalten zu werden, schilderte er später in seinem Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''. |
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1972 war Coelho „für ein paar Monate“<ref name="Mölder">Martin Mölder: [https://www.erzbistum-koeln.de/thema/auszeit/blogs/Paulo-Coelho-Der-Jakobusweg-und-die-Erscheinung/ ''Paulo Coelho: Der Jakobusweg und die „Erscheinung“'']. In: ''mehr Auszeit, der Blog der Advents- und Sommerzeit'' auf [[Erzbistum Köln|erzbistum-koeln.de]], 9. Juli 2019</ref> Mitglied der „Satanssekte“ ''O.T.O.'' ([[Ordo Templi Orientis]]), wo unter anderem [[Schwarze Magie]] praktiziert wurde.<ref name="Michaelsen">Sven Michaelsen: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/literatur/gefoltert-zu-werden-veraendert-einen-menschen-fuer-immer-dein-altes-selbst-bekommst-du-nie-wieder-zurueck-79126 Interview mit Paulo Coelho]. In: [[Süddeutsche Zeitung Magazin]], 20. August 2012</ref> Er engagierte sich aber auch zu der Zeit schon politisch. Gemeinsam mit dem Musiker [[Raul Seixas]] wurde Coelho 1973 Mitglied der [[Kapitalismuskritik|antikapitalistischen]] ''Alternativen Gesellschaft'', die [[Freiheit]] und [[Selbstbestimmung]] propagierte. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comicserie, genannt ''Krig-ha'', die ebenfalls für mehr Freiheit im vom [[Militär]] regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer [[Opposition (Politik)|Oppositionsbildung]] verhaftete das [[Geschichte Brasiliens#Militärdiktatur (1964–1985)|Militärregime]] die beiden Männer 1974 und Coelho sowie seine damalige Ehefrau Gisa († 2007) wurden wiederholt Folter ausgesetzt.<ref name="Mölder" /><ref name="Michaelsen" /> |
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Zwischen den Jahren 1974 und 1976 schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas [[Provokation|provokante]] Songtexte. Es entstanden insgesamt fünfundsechzig [[Rock (Musik)|Rocklieder]], die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuten. Weitere Texte schrieb er für [[Rita Lee]], [[Elis Regina]] und für [[Maria Bethânia]]. Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und [[Riten]] der [[Hare Krishna]] und der [[Wicca]]. |
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Coelho war und ist auch politisch tätig. Der bekannte Musiker [[Raul Seixas]] und Coelho wurden [[1973]] Mitglieder der antikapitalistischen "Alternativen Gesellschaft", die [[Freiheit]] und [[Selbstbestimmung]] propagierte, und in der [[Schwarzmagie|Schwarze Magie]] praktiziert wurde. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comic-Serie, genannt Kring-ha, die ebenfalls für mehr Freiheit im vom Militär regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer Oppositionsbildung wurden die beiden Männer [[1974]] vom Militärregime willkürlich verhaftet. Zwei Tage nach seiner Freilassung wurde Coelho von einer paramilitärischen Organisation für mehrere Tage verschleppt und [[Folter|gefoltert]]. Er fügte sich selbst Wunden zu, und konnte glaubhaft machen, dreimal in einer Nervenheilanstalt gewesen zu sein. Die Entführer hielten ihn für geistesgestört, und insofern nicht für sein politisches Engagement verantwortlich, und ließen ihn frei. |
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1977 verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau für ein Jahr nach [[London]], wo er sich erfolglos als Schriftsteller versuchte. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien im Jahr darauf arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen [[Columbia Broadcasting System]] und [[PolyGram]]. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene [[Untergrundbewegung|Untergrundzeitschrift]] als Redakteur tätig. Abrupt beendete er nach drei Monaten seine beruflichen Ambitionen und trennte sich von seiner ersten Frau. |
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=== 1980–1989 === |
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Zwischen [[1974]] und [[1976]] schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas [[Provokation|provokante]] Songtexte. Es entstanden insgesamt 65 [[Rock (Musik)|Rocklieder]], die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuen. Weitere Texte schrieb er für die Popsängerin Rita Lee, die Jazzsängerin [[Elis Regina]] und für [[Maria Bethânia]]. |
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Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, unter anderem das [[KZ Dachau|Konzentrationslager von Dachau]]. Er berichtete, dort eine Vision gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in [[Amsterdam]] begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zum [[Katholische Kirche|katholischen Glauben]] zurückzufinden und sich auf den [[Pilger]]weg nach [[Santiago de Compostela]] zu begeben. Von 1980 bis 1985 lebte Coelho nach eigener Darstellung zurückgezogen in einem alten spanischen Orden namens R.A.M. (''Regnum Agnus Mundi''),<ref>Martin Mölder: [https://www.erzbistum-koeln.de/thema/auszeit/blogs/Paulo-Coelho-Der-Jakobusweg-und-die-Erscheinung/ ''Paulo Coelho: Der Jakobusweg und die „Erscheinung“'']. In: erzbistum-koeln.de, 9. Juli 2019</ref> um die [[Christliche Symbolik|christliche Symbolsprache]] zu studieren. Der Orden sei katholischen Ursprungs und 1492 ohne Amtssitz gegründet worden. Seine Begehung des [[Jakobsweg]]s 1986 – eine Erfahrung, die er als Wendepunkt seines Lebens versteht – sowie [[Exerzitien]] des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch ''Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela'', das ein Jahr später erschien. |
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Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und Riten der [[Hare Krishna]] und der [[Wicca]]. [[1977]] verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau nach [[London]]. Nach einem Jahr, das er erfolglos der Schriftstellerei widmete, kehrte er [[1978]] wieder nach Brasilien zurück. Dort arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen [[Columbia Broadcasting System|CBS]] und [[PolyGram]]. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene [[Untergrundbewegung|Untergrundzeitschrift]] als Redakteur tätig. Abrupt beendete er seine beruflichen Ambitionen und trennte sich auch von seiner ersten Frau. |
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1988 folgte mit [[Der Alchimist]] sein zweites Buch. Darin verarbeitete er die elf Jahre lang betriebenen alchimistischen Studien in Form eines symbolischen Textes, eines Gleichnisses. Von der Erstauflage wurden allerdings nur neunhundert Exemplare verkauft, woraufhin sich der Verlag von ihm trennte. |
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Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren Frau Christina unter anderem das [[KZ Dachau|Konzentrationslager von Dachau]]. Er berichtete, dort eine [[Vision]] gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in [[Amsterdam]] begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zur katholischen Religion zurückzufinden, und sich auf den Pilgerweg nach [[Santiago de Compostela]] zu begeben. Von [[1980]] bis [[1985]] lebte Paulo Coelho zurückgezogen in einem spanischen alten Orden namens 'Tradition', um die christliche [[Symbol]]sprache zu studieren. Coelho bestätigte es selbst nicht, es ist aber naheliegend, dass es sich dabei um den Orden R.A.M. (Regnus Agnus Mundi) mit katholischem Ursprung handelte, der 1492 ohne Amtssitz gegründet wurde. |
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Coelho verfolgte weiterhin sein Ziel, als Schriftsteller Erfolg zu haben. Als sich ein größerer Verlag, Editora Rocco, für sein Werk interessierte, erschien 1990 das Buch ''[[Brida]]''. Das Werk fand bei der [[Presse (Medien)|Presse]] große Aufmerksamkeit und verhalf dadurch auch den beiden anderen Büchern an die Spitze der Bestsellerlisten. ''Der Alchimist'' wurde ins [[Guinness-Buch der Rekorde]] aufgenommen, da es in Brasilien die Verkaufszahlen sprengte. |
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[[1986]] pilgerte er in 55 Tagen 700 km auf dem mittelalterlichen [[Jakobsweg]] nach Santiago de Compostela. Diese Erfahrung, die er selbst als Wendepunkt seines Lebens versteht, und [[Exerzitien]] des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch ''Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela'', das ein Jahr später erschien. |
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=== 1990–1999 === |
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Paulo Coelho erhielt [[2002]] die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: er wurde zum Mitglied der Academia Brasileira de Letras gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die [[Portugiesische Sprache|portugiesische Sprache]] zu pflegen. Zudem ist er Sonderberater des [[UNESCO]]-Projekts "Convergences spirituelles et dialogues interculturels" (Interkultureller Dialog) und Vorstandsmitglied der [[Social Entrepreneurship|Schwab Foundation for Social Entrepreneurship]]. |
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Im Mai 1993 ging der amerikanische Verlag [[HarperCollins]] unter der Direktion von [[John Loudon]] mit einer Erstauflage von fünfzigtausend Exemplaren des ''Alchimisten'' an den Start. Dieser Durchbruch in den USA stand am Anfang seines weltweiten Erfolges. In [[Hollywood]] interessierten sich mehrere Produktionsfirmen gleichzeitig für die Rechte, die 1993 von [[Warner Brothers]] erworben wurden. In verschiedenen Ländern erreichte das Buch die Bestsellerlisten und wurde sogar u. a. in [[Frankreich]] zum meistverkauften Buch des Jahres. |
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1994 wurde in Brasilien das Buch ''Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte'' veröffentlicht, welches Coelhos internationalen Ruf festigte. In diesem Werk wendete er sich seiner femininen Seite zu. |
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Einen Teil seines Vermögens spendet er in seine selbst gegründete Stiftung ''Instituto Paulo Coelho''. Mit einem jährlichen Budget von 400 000 Dollar hilft Coelho [[Favela]]s, hilfsbedürftigen Kindern und alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendet er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. |
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Zwei Jahre später wurde er in [[Italien]] mit den angesehenen Preisen Super Grinzane Cavour und Flaiano International ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Roman, ''[[Der fünfte Berg]]'', wechselte Coelho zum Verlag Editorial Objetiva. Im selben Jahr wurde er zum Sonderbeauftragten des [[UNESCO]]-Projektes für [[Interkultureller Dialog|interkulturellen Dialog]] („Convergences spirituelles et dialogues interculturels“) ernannt. |
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Ein Jahr später wurde sein ''Handbuch des Kriegers des Lichts'', eine Sammlung von gleichnishaften Geschichten und [[Maxime]]n, veröffentlicht. 1998 folgte der Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''. Coelho absolvierte eine erfolgreiche Tour zunächst durch [[Asien]], dann im Herbst eine zweite durch fast alle Länder [[Osteuropa]]s, die in [[Istanbul]] mit dem [[Orient-Express]] begann und ihn über die bulgarische Hauptstadt [[Sofia]] bis ins lettische [[Riga]] führte. |
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Zur Zeit lebt er mit seiner zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, in [[Rio de Janeiro]] und in [[Tarbes]], [[Frankreich]], in unmittelbarer Nähe von [[Lourdes]]. Paulo Coelho ist laut Interview mit der FIFAworldcup.com begeisterter Fan der brasilianischen Fußballnationalmannschaft [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Seleção]]. |
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Mit dem [[prestige]]trächtigen Crystal Award des [[World Economic Forum]] in [[Davos]] wurde er 1999 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Coelho durch den damaligen französischen [[Ministerium für Kultur und Kommunikation|Kulturminister]] [[Philippe Douste-Blazy]] in die [[Ehrenlegion]] aufgenommen. |
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==Anima Mundi== |
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Coelhos Anschauung der [[Anima Mundi]], der Weltenseele, die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden kann, wird während seines fünfjährigen Aufenthaltes im spanischen Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von Zeichenmystik veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation. |
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=== Ab 2000 === |
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Coelhos weltweite Engagements für mehr Toleranz und Vielfalt, sein Einsatz für zivilbürgerliches Engagement und die Gestaltung einer besseren Zukunft können als immanente und konsequente Fortführung dieser Betrachtungsweise der Weltenseele gedeutet werden. |
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Im Mai 2000 besuchte Coelho auf Einladung des Internationalen Zentrums für den Dialog zwischen den Zivilisationen (International Centre for Dialog Among Civilizations) den [[Iran]]. Im September erschien sein fünfter Roman ''Der Dämon und Fräulein Prym''. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied des Stiftungsrates der [[Schwab Foundation for Social Entrepreneurship]] gewählt. |
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Coelho erhielt 2001 den [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]], den populärsten deutschen Medienpreis. Am 25. Juli 2002 folgte die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: Er wurde zum Mitglied der altehrwürdigen [[Academia Brasileira de Letras]] mit Sitz in [[Rio de Janeiro]] gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die [[portugiesische Sprache]] zu pflegen. Mit einer Antrittsrede, in der er für [[Utopie]]n und einen starken Glauben plädierte, trat er am 28. Oktober 2002 sein Amt in der Akademie an. In Deutschland erhielt er im selben Jahr in [[Frankfurt am Main]] den Planetary Consciousness Award des Club of [[Budapest]] und in [[München]] den internationalen Buchpreis Corine für [[Belletristik]]. Anfang des Jahres war Coelho zum ersten Mal nach [[China]] gereist, wo er [[Schanghai]], [[Peking]] und [[Nanjing]] besuchte. Aus Anlass der internationalen Buchmesse von [[Bogotá]] reiste er dann zum ersten Mal nach [[Kolumbien]], anschließend nach [[Russland]], [[Mexiko]] und in die [[Skandinavien|skandinavischen Länder]], wo er u. a. [[Tanum (Gemeinde)|Tanum]], [[Oslo]], [[Helsinki]] und [[Stockholm]] besuchte. |
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==Zum Werk== |
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Die Bücher Coelhos haben [[Autobiografie|autobiografische Züge]], die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften [[Gleichnis]]sen, [[Parabel (Sprache)|Parabeln]] und [[Fabel]]n. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Seine Themen sind unter anderem immer wieder die [[Liebe]] zu einem anderen Menschen im Kontrast zu der Liebe zu sich selbst, die [[Suche]] nach dem [[Sinn des Lebens]] sowie die spirituelle [[Selbstfindung]], die er vor allem an der einen simplen Weisheit fest macht: "Verwirkliche Deinen Traum." Die Begeisterung, die seine Werke auslösen, liegt unter anderem darin begründet, dass Coelho es vermag, die Menschen zu ihrem Selbst zurückzuführen, und sie dazu zu bringen, sich den wesentlichen Dingen zuzuwenden und sich ihren Träumen zu widmen. Coelho hat mit seinen Werken vielen Menschen Mut gegeben, ihr Leben neu zu beginnen und ihren eigentlichen Lebenstraum zu verwirklichen. |
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Im Juni 2005 äußerte der Autor aus Anlass der englischen Präsentation seines Romans ''[[Der Zahir]]'' seinen Unmut darüber, dass es den Produzenten von [[Warner Brothers]] immer noch nicht gelungen sei, den Roman ''Der Alchimist'' zu verfilmen, obwohl das Studio die Rechte bereits seit 1993 besaß. Weder wollte das Studio die Rechte zum vierfachen Preis des ursprünglichen Verkaufswertes, also eine Million [[USD|Dollar]], an Coelho zurückverkaufen, noch akzeptierte man dort den Drehbuchentwurf des Schauspielers und Regisseurs [[Laurence Fishburne]], den der Brasilianer ausdrücklich begrüßt hatte.<ref>Der Spiegel, 26/2005, S. 164.</ref> |
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Weltruhm erlangte er mit seinem Roman ''[[Der Alchimist]]'', der bisher in 56 Sprachen erschienen ist. Eine Verfilmung des Buches steht in Produktion. [[Laurence Fishburne]] schrieb das Drehbuch, führt Regie und soll zudem den Alchimisten darstellen. [[Madonna]] und [[Jeremy Irons]] spielen weitere Hauptrollen, [[Peter Gabriel]] soll für den Soundtrack verantwortlich sein. Der Beginn der Dreharbeiten war für Herbst 2003 in Jordanien vorgesehen. |
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[[Datei:Paulo Coelho nrkbeta.jpg|mini|Paulo Coelho (2008)]] |
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Coelho gehört zu den zehn Autoren, die weltweit die meisten Bücher verkauften. Die Gesamtauflage seiner Publikationen soll inzwischen auf 65 Millionen Exemplare angewachsen sein (2005). Inzwischen sind auch zahlreiche [[Hörbuch|Hörbücher]] zu seinen Romanen im Handel. |
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Einen Teil seines Vermögens spendete er in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“. Mit einem jährlichen Budget von vierhunderttausend Dollar hilft Coelho [[Favela]]s, hilfsbedürftigen Kindern sowie alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendete er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. Am 21. September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] zum Friedensbotschafter berufen. Mit seinem Institut, das Coelho zusammen mit seiner Frau gegründet hat, setzte sich der internationale Bestsellerautor seit Jahren für die unterprivilegierte Bevölkerungsschicht in Brasilien ein. |
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Coelhos zuletzt erschienener Roman ''Der Zahir'' wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im [[Iran]] ohne Angabe von Gründen konfisziert. |
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== Paulo-Coelho-Stiftung == |
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==Kritik== |
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In Ergänzung zur Paulo-Coelho-Stiftung ({{ptS|Fundação Paulo Coelho e Christina Oiticica}}, {{enS|Foundation Paulo Coelho & Christina Oiticica}}), mit Sitz in Genf, hat der brasilianische Autor eine virtuelle Stiftungs-Plattform kreiert. Bis November 2014 lud Paulo Coelho rund 80.000 Dokumente – Manuskripte, Tagebücher, Fotos, Leserzuschriften, Zeitungsausschnitte – hoch. |
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Coelhos Leser sind geteilter Meinung über seine Werke. In der Beschreibung der Suche nach dem Sinn des Lebens finden sich einerseits viele Leser selbst wieder, die von den direkten und einfachen Weisheiten, die Coelho wiedergibt, begeistert sind, andererseits wird sein Werk zum Teil als „zu simpel“ oder als „[[Esoterik|esoterische]] Selbsthilfeliteratur“ bezeichnet. |
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== Familie == |
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Literaturkritiker bemängeln, er spreche Leser an, deren Bedürfnis nach [[Transzendenz]] bei den traditionellen Religionen nicht erfüllt werde. Indem er die Wunden aufzeige, die eine moderne Lebensweise in die Seele der Leser geschlagen habe, fühlten sich viele Leser verstanden. Coelho biete jedoch keine Antworten auf die Fragen; vielmehr zeige er nur die Wunden auf, lasse den Leser also allein. Unter den Kritikern ist beispielsweise Stephan Maus, ein [[Rezensent]], zu nennen, der Paulo Coelho unter anderem als "brasilianische Schriftstellersimulation" und "weltgrößten Literaturscharlatan" bezeichnete. [[http://www.stephanmaus.de/paulo-coelho-in-berlin.htm]] |
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Seit 1980 ist Paulo Coelho in zweiter Ehe mit Christina Oiticica verheiratet. Das kinderlose Paar lebte 2012 in Rio, Genf, Paris und Saint-Martin, einem kleinen |
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Dorf nahe [[Lourdes]].<ref>Sven Michaelsen: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/literatur/gefoltert-zu-werden-veraendert-einen-menschen-fuer-immer-dein-altes-selbst-bekommst-du-nie-wieder-zurueck-79126 Interview mit Paulo Coelho]. In: [[Süddeutsche Zeitung Magazin]], 20. August 2012</ref> |
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== Anima Mundi == |
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Coelho äußerte sich zu seinen Kritikern: ''Ich denke, Schriftsteller schreiben, Kritiker kritisieren und Leser lesen. Was die Simplizität meiner Bücher betrifft, gebe ich meinen Kritikern total Recht. Einfach zu sein ist das Allerschwierigste.'' [[http://www.br-online.de/kultur/literatur/lesezeichen/20000402/20000402_1.html]] |
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Coelhos Anschauung der [[Weltseele|Weltenseele (Anima Mundi)]], die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden könne, wurde während seines fünfjährigen Aufenthaltes im oben genannten [[Spanien|spanischen]] Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von [[Mystik|Zeichenmystik]] veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation. |
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== Social Media == |
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Zudem wurde kritisiert, dass Coelho einerseits in seinen Büchern ein Klagelied auf die fortschreitende Kommerzialisierung der Welt anstimme, andererseits nicht davor zurückschrecke, als Werbetexter und -figur für einen Automobilhersteller aufzutreten. [[http://www.audi.de/etc/medialib/cms4imp/audi2/company/financial_information/pdf.Par.0172.File.pdf]](S.24 - 26) |
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Mit über 15 Millionen Followern auf Twitter<ref>[https://twitter.com/paulocoelho Paulo Coelho auf Twitter]</ref> und über 29 Millionen ''Gefällt-mir''-Angaben auf Facebook<ref>[https://www.facebook.com/paulocoelho Paulo Coelho auf Facebook]</ref> ist Coelho der Schriftsteller mit der größten Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.<ref>Vgl. Statistiken auf socialbakers.com für [https://www.socialbakers.com/statistics/facebook/pages/total/celebrities/writer/ Schriftsteller auf Facebook] (Coelho belegt Platz 1 mit 29.512.147 Fans vor David Wolfe mit 12.464.931 Fans) und [https://www.socialbakers.com/statistics/twitter/profiles/celebrities/writer/ Schriftsteller auf Twitter] (Coelho belegt Platz 2 mit 15.643.138 Followern nach Raditya Dika mit 16.157.460), abgerufen am 20. Juni 2018</ref> Er ist außerdem u. a. auch vertreten auf Instagram, Pinterest und Tumblr. |
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== Werke == |
== Werke == |
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{| class="wikitable" |
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Die Bücher wurden, sofern nicht anders angegeben, von Maralde Meyer-Minnemann vom Portugiesischen ins Deutsche übertragen. |
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|+ |
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!Erscheinungsjahr |
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(Original) |
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!Erscheinungsjahr |
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(der deutschen Ausgabe) |
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!Originaltitel |
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(portugiesisch) |
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!Deutscher Titel |
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!Verlag |
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(der deutschen Ausgabe) |
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!ISBN |
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(der deutschen Ausgabe) |
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|1984 |
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| – |
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|''O Manifesto de Krig-há'' |
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| – |
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| – |
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| – |
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|1984 |
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| – |
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|''Teatro da Educação'' |
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| – |
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| – |
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| – |
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|1982 |
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| – |
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|''Arquivos do Inferno'' |
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| – |
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|Eigenverlag |
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| – |
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|1986 |
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| – |
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|''O Manual Prático do Vampirismo'' |
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| – |
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| – |
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| – |
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| rowspan="3" |1987 |
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|1991 |
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| rowspan="3" |''O Diário de um Mago'' |
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|''Die heiligen Geheimnisse eines Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg'' |
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|[[Verlag Peter Erd]], München |
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|ISBN 3-8138-0228-0 |
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|- |
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|1995 |
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|''Das Schwert des Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg'' |
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|Verlag Peter Erd, München |
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|ISBN 3-8138-0365-1 |
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|1999 |
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|''Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela'' |
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|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich |
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|ISBN 3-257-23115-6 |
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|- |
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| rowspan="2" |1988 |
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|1991 |
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| rowspan="2" |''O Alquimista. Editora Rocca'' |
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|''Der Schatz der Pyramiden oder die Reise ins Meister-Bewusstsein'' |
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|Verlag Peter Erd, München |
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|ISBN 3-8138-0208-6 |
|||
|- |
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|1996 |
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|''[[Der Alchimist]]'' |
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|Diogenes, Zürich |
|||
|ISBN 3-257-06126-9 |
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|- |
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|1990 |
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|2008 |
|||
|''Brida'' |
|||
|''Brida'' |
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|Diogenes, Zürich |
|||
|ISBN 978-3-257-24026-9 |
|||
|- |
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|1991 |
|||
|2021 |
|||
|''O Dom Supremo'' |
|||
|''Und die Liebe hört niemals auf'' |
|||
|Diogenes, Zürich |
|||
|ISBN 978-3-257-07149-8 |
|||
|- |
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|1992 |
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|2011 |
|||
|''As Valkírias'' |
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|''Schutzengel'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06767-5 |
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|1994 |
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|1997 |
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|''Na margem do Rio Piedra eu sentei e chorei'' |
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|''Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06148-X |
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|- |
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| rowspan="2" |1994 |
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|1998 |
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| rowspan="2" |''Maktub'' (Kolumnen) |
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|''Der Wanderer: Geschichten und Gedanken'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-70132-2 |
|||
|- |
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|2004 |
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|''Unterwegs / Der Wanderer.'' Gesammelte Geschichten |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-05700-8 |
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|- |
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|1996 |
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|1998 |
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|''O Monte Cinco'' |
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|''[[Der Fünfte Berg]]'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06164-1 |
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|- |
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|1997 |
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| – |
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|''Letras do amor de um profeta'' |
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| – |
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| – |
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| – |
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|1997 |
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|2001 |
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|''Manual do guerreiro da luz'' |
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|''Handbuch des Kriegers des Lichts'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06277-X |
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|- |
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|1998 |
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| – |
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|''Palavras essenciais'' |
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| – |
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| – |
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| – |
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|1998 |
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|2000 |
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|''Veronika decide morrer'' |
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|''[[Veronika beschließt zu sterben]]'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06235-4 |
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|2000 |
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|2001 |
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|''O Demônio e a Srta Prym'' |
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|''Der Dämon und Fräulein Prym'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06282-6 |
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|- |
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|2003 |
|||
|2003 |
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|''Onze minutos.'' Editora Rocco |
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|''[[Elf Minuten]]'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06373-3 |
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|- |
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|2005 |
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|2005 |
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|''O Zahir'' |
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|''[[Der Zahir]]'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06464-0 |
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|- |
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|2006 |
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|2006 |
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|''Ser Como o Rio que Flui. Relatos (1998–2005)'' |
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|''Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998–2005'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 3-257-06542-6 |
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|- |
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|2006 |
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|2007 |
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|''A bruxa de Portobello'' |
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|''Die Hexe von Portobello'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06600-5 |
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|- |
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|2008 |
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|2009 |
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|''Vencedor está só'' |
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|''Der Sieger bleibt allein'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06719-4 |
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|2010 |
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|2012 |
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|''O Aleph.'' Edition Sextante |
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|''Aleph'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06810-8 |
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|2012 |
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|2013 |
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|''Manuscrito Encontrado em Accra'' |
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|''Die Schriften von Accra'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06848-1.<ref>''Windmaschine der Seligkeit.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]]'' vom 13. Januar 2013, S. 40.</ref> |
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|- |
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|2013 |
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|2014 |
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|''Adultério'' |
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|''Untreue'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06908-2 |
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|- |
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|2016 |
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|2016 |
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|''A Espiã'' |
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|''Die Spionin'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06977-8 |
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|- |
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|2017 |
|||
|2017 |
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|''O Caminho Do Arco'' |
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|''Der Weg des Bogens'' |
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|Diogenes, Zürich |
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|ISBN 978-3-257-06948-8 |
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|- |
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|2018 |
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|2018 |
|||
|''Hippie'' |
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|''Hippie'' |
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|Diogenes, Zürich |
|||
|ISBN 978-3-257-07049-1 |
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|} |
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== Über die Werke == |
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* ''Arquivos do Inferno'', 1982 im Eigenverlag, eine Auflage von 2000 Exemplaren, nicht übersetzt |
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Die Bücher Coelhos tragen [[Autobiografie|autobiografische Züge]]; die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften [[Gleichnis]]sen, [[Parabel (Sprache)|Parabeln]] und [[Fabel]]n. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Zentrales Thema ist die spirituelle [[Selbstfindung]]. |
|||
* ''O Manual Prático do Vampirismo'', 1986, nicht übersetzt, wurde 1987 eingezogen. Coelho untersagte eine Neuauflage des Buches |
|||
* ''O Diário de um Mago.'' 1987 |
|||
** ''Die heiligen Geheimnisse eines Magiers – 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg.'' Dt. von Cordula Swoboda Herzog. Erd, München 1991. ISBN 3-8138-0228-0, später unter dem Titel ''Das Schwert des Magiers'', Verlag Peter Erd, München 1991 |
|||
** ''Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela.'' Diogenes, Zürich 1999. ISBN 3-257-23115-6 |
|||
* ''O Alquimista.'' 1988 |
|||
** ''Der Schatz der Pyramiden – oder die Reise ins Meister-Bewusstsein.'' Dt. von Cordula Swoboda Herzog. Erd, München 1991. ISBN 3-8138-0208-6, später unter dem Titel ''[[Der Alchimist]]'', Dt. von Cordula Swoboda Herzog. Diogenes, Zürich 1996. ISBN 3-257-06126-9 |
|||
* ''Brida.'' 1990. ISBN 8-408-05216-0 |
|||
* ''As Valkírias.'' 1992 |
|||
** ''The valkyries – An encounter with angels.'' Engl. von Alan R. Clarke. Thorsons, London 1996. ISBN 0-7225-3394-2 |
|||
* ''Na Margem do Rio Piedra eu Sentei e Chorei.'' Rocco, Rio de Janeiro 1994. ISBN 8-532-50469-8 |
|||
** ''Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte.'' Diogenes, Zürich 1997. ISBN 3-257-06148-X |
|||
* ''Maktub.'' (Kolumnen) 1994 |
|||
** ''Unterwegs. Der Wanderer.'' Diogenes, Zürich 1999. ISBN 3-257-70137-3 |
|||
* ''O Monte Cinco.'' 1996 |
|||
** ''Der fünfte Berg.'' Diogenes, Zürich 1998. ISBN 3-257-06164-1 |
|||
* ''Manual do guerreiro da luz.'' 1997 |
|||
** ''[[Handbuch des Kriegers des Lichts]].'' Diogenes, Zürich 2001. ISBN 3-257-06277-X |
|||
* ''Veronika decide morrer.'' 1998 |
|||
** ''[[Veronika beschließt zu sterben]].'' Diogenes, Zürich 2000. ISBN 3-257-06235-4 |
|||
* ''O Demônio e a Srta Prym.'' 2000 |
|||
** ''Der Dämon und das Fräulein Prym.'' Diogenes, Zürich 2001. ISBN 3-257-06282-6 |
|||
* ''Onze Minutos.'' 2003 |
|||
** ''[[Elf Minuten]]''. Diogenes, Zürich 2003. ISBN 3-257-06373-3 |
|||
* ''O Zahir.'' 2005 |
|||
** ''Der Zahir.'' Diogenes, Zürich 2005. ISBN 3-257-06464-0 |
|||
* ''Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998-2005'', erscheint in Deutschland im August 2006, Rheda-Wiedenbrück 2006. ISBN 3-257-06542-6 (in der Schweiz und Österreich bereits erschienen) |
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== Rezeption == |
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==Theateraufführungen== |
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=== Erfolg und Verkaufszahlen === |
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* 01.02.2006 Premiere der Aufführung ''Der Alchimist'' durch das Schweizer Tournée-Theater 58 in der reformierten Kirche Gerliswil in [[Emmen LU|Emmenbrücke]], Schweiz. |
|||
Internationale Bekanntheit erlangte Paulo Coelho mit seinem Roman ''[[Der Alchimist]]'', der bisher in über 81 Sprachen erschienen ist und sich rund 85 Millionen Mal verkaufte. Seitdem gehört Coelho zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit. Seine Bücher wurden in über 81 Sprachen übersetzt, erschienen in über 170 Ländern und verkauften sich bislang<!--Stand anno?--> über 225 Millionen Mal. |
|||
* 16.03.2006 Premiere der Aufführung ''Veronika beschließt zu sterben'', in einer Bearbeitung von Hakon Hirzenberger am brandenburgischen Landestheater "Hans-Otto-Theater" in [[Potsdam]], Deutschland. |
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=== Kritik === |
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== Auszeichnungen (Auswahl)== |
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Von der [[Literaturkritik]] und [[Feuilleton]]s wird Coelhos Werk tendenziell negativ besprochen oder gar „leidenschaftlich gehasst“.<ref>[https://www.fr.de/panorama/paulo-coelho-ich-bereit-sterben-11315746.html ''Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 19. Oktober 2011.</ref> So wurde Coelho von Kritikern vorgeworfen, er gebe sich als „[[Guru]]“.<ref>Alan Riding: [http://web.archive.org/web/20210804023536/https://www.nytimes.com/2005/08/30/books/paulo-coelho-writing-in-a-global-language.html ''Paulo Coelho: Writing in a global language.''] In: ''[[The New York Times]].'' 30. August 2005: „Mr. Coelho poses as a guru.“</ref> So schreibt etwa [[Andreas Bernard (Autor)|Andreas Bernard]] 2005 in der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'': „Coelhos poetisches Verfahren ist bekannt und von der Literaturkritik so häufig mit [[Häme (Kommunikation)|Häme]] bedacht worden, dass er vor ein paar Monaten sogar einen ganzen Roman veröffentlicht hat, um sich zu rechtfertigen“, und erklärt sich den riesigen Erfolg Coelhos damit, dass er „die [[Komplexität]]en des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert“.<ref>Andreas Bernard: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/415/Paolo-Coelho ''Das Prinzip Paulo Coelho''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]],'' Heft 36/2005.</ref> Der Kritiker [[Denis Scheck]] bezeichnete den Autor als „Esoterik-Dealer“,<ref>Martin Weber: ''[https://taz.de/Lesen-und-lesen-lassen/!768286/ Lesen und lesen lassen: In „Druckfrisch“ lebt Denis Scheck seine Leidenschaft aus – Arbeiten an der Abschaffung von Klischees – und gibt schlimmen Werken schön polemisch eins auf den Bücherrücken. Eine Schlossbegehung.]'' In: ''[[Die Tageszeitung|taz. die tageszeitung]],'' 2. April 2004</ref> als „Schwachsinnsschwurbler“, „unangefochtenen König des [[Esoterik]]schunds“<ref> [https://www.genios.de/presse-archiv/artikel/MAZ/20130604/-manches-lese-ich-mit-grimm-literat/76520440001370296800.html ''ARD-Bücherguru Denis Scheck über Verrisse, schwierige Bücher und J.R.R. Tolkien.''] In: ''[[Allgemeine Zeitung (Mainz)]]'', 4. Juni 2013 auf [[genios.de]] (nur Vorschau, Rest kostenpflichtig)</ref><ref>Welf Grombacher: [https://rp-online.de/kultur/paulo-coelho-schreibt-ueber-sein-leben-als-hipiipie_aid-33447961 ''Buchkritik: Als Paulo Coelho noch ein Hippie war.''] ''[[rp-online.de]],'' 2. Oktober 2018: „Aber Paulo Coelho darum nur als „Schwachsinnsschwurbler“ und „König des Esoterikschunds“ abzutun – wie es Kritiker Dennis Scheck macht“</ref> und 2019 in der ''[[Florian Schroeder]] Satireshow'' als „einen aus dem protoliterarischen Urschleim gekrochenen Einzeller der Erbauungsliteratur“.<ref>{{YouTube|id=upBqRZjCnmY|titel=Die Florian Schroeder Satireshow, Sendung vom 17. Dezember 2019, zu Gast: Denis Scheck|abruf=2022-06-07|uploader=[[Radio Eins|radioeins]]|upload=2019-12-17|m=27|time=25}}</ref> In der Wochenzeitung ''[[Die Zeit]]'' hieß es 2005 in der Rezension von [[Klaus Nüchtern]] zum Roman ''[[Der Zahir]]'': „Nach dem Abschluss peinigender Lektüre-Stunden bin ich um zwei Gewissheiten reicher: Millionen von Lesern können irren und: Mein erster Coelho wird mein letzter gewesen sein.“<ref>Klaus Nüchtern: [https://www.zeit.de/2005/33/L-KiK ''Wenn Leser irren.''] In: ''Die Zeit.'' 11. August 2005.</ref> |
|||
[[1993]]: Auszeichnung Bedeutende Kunstbegegnung, Brasilien |
|||
[[1995]]: Literaturpreis der Zeitschrift [[Elle (Zeitschrift)|ELLE]] |
|||
[[1996]]: Medaille Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch [[Philippe Douste-Blazy]], dem damaligen französischen Kulturminister, Frankreich |
|||
* : Super Grinzane Cavour, Italien |
|||
* : Premio Internazionale Flaiano, Italien |
|||
[[1997]]: Ehrenorden, Spanien |
|||
* : Finalist des Internationalen IMPAC Literaturpreises, Irland |
|||
[[1998]]: Ehrenmitglied des Ordens von Rio Branco, Brasilien |
|||
* : Diplom des Bruderordens Sonnenkreuz, Brasilien |
|||
* : Verdienste um die Menschenrechte, Brasilien |
|||
* : Sara Kubitscheck Preis, Brasilien |
|||
* : Ehrenmedaille der Stadt Paris, Frankreich |
|||
* : Preis von Ljubliana, Slowenien |
|||
* : Verdienste um das 17. Buch Istanbuls, Türkei |
|||
* : Persepolis Achaemenian Soldié, Iran |
|||
[[1999]]: Crystal Award des World Economic Forum in Davos, Schweiz |
|||
* : Golden Medal of Galicia am [[Jakobus der Ältere|Jakobstag]] (25. Juli) für Coelhos Verdienste um den Pilgerweg von Santiago de Compostela. (Bisher wurde diese Medaille nur dem spanischen König und Kardinal [[Antonio María Rouco Varela|Rouco Varela]] von Madrid verliehen.), Spanien |
|||
* : Auszeichnung von Zagreb, Kroatien |
|||
* : Crystal Mirror Preis, Polen |
|||
[[2000]]: Auf Empfehlung des französischen Staatspräsidenten [[Jacques Chirac]]: der Orden Chevalier de L'Ordre national de la Legion d'honneur (Ritter der Ehrenlegion), Frankreich |
|||
* : The Crystal Mirror Award, Buchmesse in Warschau, Polen |
|||
[[2001]]: Literaturpreis Premio Fregene, Italien |
|||
* : [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] für Kultur, Deutschland |
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[[2002]]: [[Planetary Consciousness Prize|Planetary Consciousness Award]], verliehen durch den [[Club of Budapest]] für "''sein Leben als Grenzgänger und Weltbürger und für sein Streben, Brücken zu bauen zwischen Generationen und Kulturen''" |
|||
* : Aufnahme als Mitglied der Academia Brasileira de Letras, Brasilien |
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* : [[Corine]] - Internationaler Buchpreis für Belletristik, München, für seinen Roman ''Der Alchimist'' |
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* : Globales Bewusstsein, Literaturpreis, Frankreich |
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[[2003]]: Guiness World Records™ für die meisten in einer Stunde signierten Bücher |
|||
* : Offizielle Medaille für Kunst und Literatur, Frankreich |
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[[2004]]: Für seinen Roman ''Elf Minuten'' erhält Coelho den 2. [[Deutscher Bücherpreis|Deutschen Bücherpreis]], Deutschland |
|||
* : Außerordentlicher Literaturpreis Giovanni Verga für einen nicht–italienischen Autor, Italien |
|||
* : Offizielle Medaille für Kunst und Literatur für ''Der Alchimist'', Großbritannien |
|||
* : Goldener Bestseller Preis von Vecernje Novosti für die größte publizistische Verbreitung, Serbien |
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* : Ex Libris Preis für ''Elf Minuten'', Serbien |
|||
* : Ehrenorden der Ukraine, Auszeichnungsmedaille von Kiew, Ukraine |
|||
* : Orden der Heiligen Sophie, Medaille für besondere Verdienste in Wissenschaft und Kunst, Ukraine |
|||
* : Nielsen Goldener Buchpreis für ''Der Alchimist'', England |
|||
[[2005]]: [[Goldene Feder]], Ehrenpreis für schriftstellerische Leistung, Deutschland |
|||
Der Unterschied in der Rezeption von Kritik und Lesern wird auch in vielen anderen Rezensionen thematisiert: Während in der Kritik sein Werk oft „als [[klischee]]haft und [[Trivialität|trivial]]“ bewertet wird, „kann sich Coelho … einer riesigen Leserschaft rühmen.“<ref>[https://www.perlentaucher.de/buch/paulo-coelho/elf-minuten.html Presseschau zu ''Elf Minuten''] im [[Perlentaucher]] (2003) mit Verweis auf die Rezension von Eva Marz in der ''Süddeutschen Zeitung'' vom 1. Dezember 2003.</ref> |
|||
==Literatur== |
|||
* Juan Arias: ''Las confesiones del peregrino'', Editorial Planeta, Barcelona, 1999. |
|||
[[Daniel Kehlmann]] lässt in seinem Roman ''[[Ruhm (Roman)|Ruhm]]'' einen brasilianischen Bestsellerautor auftreten, der sich als [[Parodie]] auf Coelho entpuppt.<ref>{{Internetquelle |hrsg=[[Goethe-Institut]] |autor=Sabine Tenta |url=https://www.goethe.de/kue/lit/aug/de4111478.htm |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100510082531/http://www.goethe.de/kue/lit/aug/de4111478.htm |archiv-datum=2010-05-10 |datum=2009-01 |titel=Daniel Kehlmanns „Ruhm“ |abruf=2017-01-08}}</ref> |
|||
** ''Bekenntnisse eines Suchenden'', ''Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho'', Diogenes, Zürich 2001. Übersetzung ins Deutsche von Maralde Meyer-Minnemann. ISBN 3-257-23294-2 |
|||
=== Sonstiges === |
|||
''Der Zahir'' wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im [[Iran]] ohne Angabe von Gründen konfisziert. |
|||
1999 stellte Coelho einige seiner Bücher auf seiner Webseite gratis zum Download zur Verfügung, seit 2005 tut er dies auf der von ihm betriebenen Webseite „Pirate Coelho“.<ref>{{Webarchiv |url=http://paulocoelhoblog.com/2007/06/04/paulo-coelho-books/ |wayback=20120127053319 |text=paulocoelhoblog.com}} Pirate Coelho – Coelhos Blog + Downloadlinks für seine Bücher (Stand: 4. Juni 2007)</ref> Da so seine Werke einen größeren Bekanntheitsgrad erreichten, stiegen auch die offiziellen Verkaufszahlen in den Buchläden, und die Verlage duldeten die Downloadmöglichkeit. Coelho erklärte, dass es klüger wäre, „die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen, um gute Literatur zu unterstützen und zu verbreiten.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/archiv/warum-erfolgreiche-schriftsteller-von-den-elektronischen-medien-profitieren-verbote-sind-selten-eine-loesung,10810590,10689138.html |titel=Verbote sind selten eine Lösung, Warum erfolgreiche Schriftsteller von den elektronischen Medien profitieren |autor=Paulo Coelho |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2009-12-30 |abruf=2015-06-16}}</ref> |
|||
Im September 2006 erhielt ''Der Alchimist'' in Wien das ''Platin-Buch'', einen Preis in Anlehnung an die Aktion ''Die Platin-Schallplatte'' vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels für 50.000 oder mehr (in diesem Fall: über 200.000) verkaufte Exemplare. |
|||
== Auszeichnungen == |
|||
* 1993: Auszeichnung Bedeutende Kunstbegegnung, Brasilien |
|||
* 1995: |
|||
** Literaturpreis der Zeitschrift [[Elle (Zeitschrift)|Elle]], Frankreich |
|||
** Golden Book Preis, [[Jugoslawien]] |
|||
* 1996: |
|||
** [[Ordre des Arts et des Lettres|Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres]], Frankreich |
|||
** [[Premio Grinzane Cavour|Super Grinzane Cavour]] des Premi Internazionali Flaiano, Italien |
|||
** Premio Internazionale Flaiano, Italien |
|||
** Golden Book Preis, Jugoslawien |
|||
* 1997: |
|||
** Ehrenorden, Spanien |
|||
** Golden Book Preis, Jugoslawien |
|||
** Finalist des Internationalen IMPAC Literatur Preises, Irland |
|||
* 1998: |
|||
** Ehrenmitglied des Ordens von [[Rio Branco]], Brasilien |
|||
** Diplom des Bruderordens Sonnenkreuz, Brasilien |
|||
** Verdienste um die Menschenrechte, Brasilien |
|||
** Sarah-Kubitscheck-Preis, Brasilien |
|||
** Ehrenmedaille der Stadt [[Paris]], Frankreich |
|||
** Preis von [[Ljubljana]] (Golden Book), [[Slowenien]] |
|||
** Verdienste um das 17. Buch [[Istanbul]]s, Türkei |
|||
** Persepolis Achaemenian Soldié, Iran |
|||
* 1999: |
|||
** Crystal Award des [[Weltwirtschaftsforum]]s in [[Davos]], Schweiz |
|||
** Golden Medal of Galicia am [[Jakobus der Ältere|Jakobstag]] (25. Juli) für Coelhos Verdienste um den Pilgerweg von Santiago de Compostela, [[Spanien]] |
|||
** Auszeichnung von [[Zagreb]] (Golden Book), Kroatien |
|||
* 2000: |
|||
** [[Ehrenlegion|Chevalier de L’Ordre national de la Legion d’honneur]], Frankreich, auf Empfehlung [[Jacques Chirac]]s |
|||
** The Crystal Mirror Award von [[Warschau]], Polen |
|||
** Golden Book Preis, [[Jugoslawien]] |
|||
** Finalist des Internationalen IMPAC Literatur Preises, Irland |
|||
* 2001: |
|||
** Literaturpreis Premio Fregene, Italien |
|||
** [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] für Kultur, Deutschland |
|||
* 2002: |
|||
** 6. Oktober [[Planetary Consciousness Prize|Planetary Consciousness Award]] des Club of [[Budapest]] |
|||
** 28. Oktober Mitglied der [[Academia Brasileira de Letras]], Brasilien |
|||
** [[Corine (Literaturpreis)|Corine]] – Internationaler Buchpreis für Belletristik für ''Der Alchimist'', München, Deutschland |
|||
** Globales Bewusstsein, Literaturpreis, Frankreich |
|||
* 2003: |
|||
** [[Guinness-Buch der Rekorde|Guinness-Weltrekord]] für die meisten in einer Stunde signierten unterschiedlichen Übersetzungen (53 Ausgaben von ›Der Alchimist‹ an der Frankfurter Buchmesse). |
|||
** Offizielle Medaille für Kunst und Literatur, Frankreich |
|||
* 2004: |
|||
** Außerordentlicher Literaturpreis [[Giovanni Verga]] für einen nicht–italienischen Autor, Italien |
|||
** Offizielle Medaille für Kunst und Literatur für ''Der Alchimist'', [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] |
|||
** Goldener Bestsellerpreis der Zeitung Vecernje Novosti für die größte publizistische Verbreitung, [[Serbien]] |
|||
** Ex-Libris-Preis für ''Elf Minuten'', Serbien |
|||
** Ehrenorden der Ukraine (Golden Book), [[Kiew]], Ukraine |
|||
** Orden der Heiligen Sophie, Medaille für besondere Verdienste in Wissenschaft und Kunst, Ukraine |
|||
** Goldener Nielsen-Buchpreis für ''Der Alchimist'', Großbritannien |
|||
* 2005: |
|||
** [[Goldene Feder]], Ehrenpreis für schriftstellerische Leistung der Bauer Verlagsgruppe, Deutschland |
|||
** Hans-Christian-Andersen-Botschafter anlässlich des 200. Geburtstags des dänischen Schriftstellers, Dänemark |
|||
** DirectGroup International Author Award, Berlin, Deutschland |
|||
** Budapest Grand Prize, Auszeichnung des internationalen Literaturfestivals in Budapest, Ungarn<ref>{{Webarchiv|url=http://bookfestival.hu/en/content/paulo-coelho-2005 |wayback=20180620180841 |text=— }}</ref> |
|||
** Der Alchimist (Album, DE: {{Schallplatte|G}})<ref name="Ausz.">Auszeichnungen für Musikverkäufe: [https://www.musikindustrie.de/wie-musik-zur-karriere-werden-kann/markt-bestseller/gold-/platin-und-diamond-auszeichnung/datenbank DE]</ref> |
|||
** Der Wanderer (Album, DE: {{Schallplatte|G}}) |
|||
** Der Unterwegs (Album, DE: {{Schallplatte|G}}) |
|||
* 2006: |
|||
** Platin-Buch vom [[Hauptverband des österreichischen Buchhandels]], für 10 Jahre ''Der Alchimist'' |
|||
** Wilbur Award des Religion Communicators Council für ''[[Der Zahir]]'' |
|||
** 3. Platz in der Rubrik ''Literatur, Romane, Belletristik'' des österreichischen Publikumspreises [[Buchliebling]], für den Roman ''Der Zahir'', Österreich |
|||
** Kiklop Literaturpreis für ''Der Zahir'', in der Kategorie Hit des Jahres, Kroatien |
|||
** Las Pergolas, neuer Literaturpreis der mexikanischen Buchhändler (ALMAC), Mexiko |
|||
** I Premio Álava en el Corazón, Spanien |
|||
* 2007: |
|||
** UN-Friedensbotschafter durch UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] |
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** Special Counsellor for Intercultural Dialogues and Spiritual Convergences, Amt bei der UNESCO.<ref>http://www.un.org/apps/news/newsmakers.asp?NewsID=27</ref> |
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** EMPiK’s Ace für ''Die Hexe von Portobello'', Auszeichnung für das meistverkaufte Buch in internationaler Literatur, Polen |
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** [[Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis]] |
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* 2008: Best International Writer, Literaturpreis bei den ELLE Auszeichnungen, Spanien |
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* 2009: [[Guinness-Buch der Rekorde|Guinness-Weltrekord]] für die meisten Übersetzungen desselben Buchs (''Der Alchimist'').<ref>{{Webarchiv|url=https://www.philanthropreneurshipforum.com/speaker/paulo-coelho/ |wayback=20180620180933 |text=— }}</ref> |
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* 2014: Benennung eines [[Asteroid]]en nach ihm: [[(12355) Coelho]] |
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== Filme == |
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* 2014: ''The Pilgrim – Paulo Coelho´s Best Story.'' Regie: Daniel Augusto.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imdb.com/title/tt3006814/ |titel=Não Pare na Pista: A Melhor História de Paulo Coelho (2014) |werk=IMDb |abruf=2015-10-22}}</ref> |
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* 2011: [[Breaking the Taboo]], Mitwirkung, keine Buchverfilmung |
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* 2011: ''Paulo Coelho – Mein Leben.'' Regie: Dorothee Binding und [[Benedict Mirow]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imdb.com/title/tt1890502/ |titel=Paulo Coelho - Mein Leben (2011) |werk=IMDb |abruf=2012-11-13}}</ref> |
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* 2009: ''[[Veronika beschließt zu sterben (Film)|Veronika beschließt zu sterben]].'' Regie: Emily Young.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imdb.com/title/tt1068678/ |titel=Veronika beschließt zu sterben (2009) |werk=IMDb |abruf=2012-11-13}}</ref> |
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== Literatur == |
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* Juan Arias: ''Las confesiones del peregrino.'' Editorial Planeta, Barcelona 1999. |
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** Deutsche Ausgabe: ''Bekenntnisse eines Suchenden. Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho.'' Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23294-2. |
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* Fernando G. de Morais: ''Der Magier. Die Biographie des Paulo Coelho.'' Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|audio=1|video=0}} |
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* [http://www.paulocoelho.com/ Offizielle Seite] |
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* [http://www. |
* [http://www.paulocoelho.com/ Offizielle Website von Paulo Coelho] |
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* [http://www.warriorofthelight.com/ Coelhos Onlinemagazin und -newsletter ''Warrior of the Light''] |
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* [http://www.orbit9.de/wissen/zitat_danke_mr_president.php Danke, Mr. President – Ein Brief an George W. Bush] |
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* {{Helveticat}} |
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* {{DNB-Portal|115703101}} |
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* {{IAI|077416481}} |
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* {{Perlentaucher|paulo-coelho}} |
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* Sven Michaelsen: [http://liebevoll-wei.se/Paulo_Coelho.pdf Interview mit ''Paulo Coelho''] (PDF; 157 kB), erschienen auch im ''[[SZ-Magazin]],'' 20. August 2012 |
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* Martin Scholz: [https://www.fr.de/panorama/paulo-coelho-ich-bereit-sterben-11315746.html ''Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]],'' 19. Oktober 2011 |
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* {{Internetquelle |autor=Matthias Lehmphul |titel=„Das Internet fördert die Kreativität“ |datum=2008-10-16 |werk=[[Tagesspiegel]] |url=https://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/paulo-coelho-das-internet-fordert-die-kreativitat-6834925.html |abruf=2024-02-11 |abruf-verborgen=1}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Autor|Coelho, Paulo]] |
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[[Kategorie:Literatur (20. Jh.)|Coelho, Paulo]] |
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Aktuelle Version vom 22. Februar 2025, 20:53 Uhr

Paulo Coelho de Souza [24. August 1947 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Schriftsteller und Bestsellerautor. Sein bekanntester Roman Der Alchimist wurde in 81 Sprachen übersetzt. Paulo Coelhos Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal (Stand Mai 2023).[1] Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der Militärdiktatur in Brasilien sowie durch seine spirituelle Suche und Entwicklung bekannt.
] (*Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kindheit und Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paulo Coelho wurde am 24. August 1947 in Rio de Janeiro in eine gutbürgerliche brasilianische Familie hineingeboren[2], sein Vater Pedro ist Ingenieur, seine Mutter Lígia (Lygia) Hausfrau.[3] Er hat eine jüngere Schwester namens Sônia Maria.[4][5] Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als siebenjähriger Junge besuchte er die Jesuitenschule Colégio Santo Inácio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Coelho studierte Rechtswissenschaften[2] gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne in seinen Fußstapfen als Ingenieur gesehen hätte, unterbrach 1970 jedoch sein Studium, um als Hippie eine zweijährige Weltreise durch Südamerika, Nordafrika und Europa zu unternehmen.[2]
Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein Drogenkonsum in dieser Zeit wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern ließ diese glauben, ihr Sohn sei geistesgestört. Insgesamt drei Mal ließen sie ihn in die psychiatrische Anstalt „Casa de Saúde Dr. Eiras“ einweisen (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit Elektrokonvulsionstherapie behandelt wurde. Die Erfahrung stationärer psychiatrischer Behandlung schilderte er später in seinem Roman Veronika beschließt zu sterben.
1970–1979
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1972 war Coelho „für ein paar Monate“[6] Mitglied der „Satanssekte“ O.T.O. (Ordo Templi Orientis), wo unter anderem Schwarze Magie praktiziert wurde.[7] Er engagierte sich aber auch zu der Zeit schon politisch. Gemeinsam mit dem Musiker Raul Seixas wurde Coelho 1973 Mitglied der antikapitalistischen Alternativen Gesellschaft, die Freiheit und Selbstbestimmung propagierte. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comicserie, genannt Krig-ha, die ebenfalls für mehr Freiheit im vom Militär regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer Oppositionsbildung verhaftete das Militärregime die beiden Männer 1974 und Coelho sowie seine damalige Ehefrau Gisa († 2007) wurden wiederholt Folter ausgesetzt.[6][7]
Zwischen den Jahren 1974 und 1976 schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas provokante Songtexte. Es entstanden insgesamt fünfundsechzig Rocklieder, die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuten. Weitere Texte schrieb er für Rita Lee, Elis Regina und für Maria Bethânia. Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und Riten der Hare Krishna und der Wicca. 1977 verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau für ein Jahr nach London, wo er sich erfolglos als Schriftsteller versuchte. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien im Jahr darauf arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen Columbia Broadcasting System und PolyGram. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene Untergrundzeitschrift als Redakteur tätig. Abrupt beendete er nach drei Monaten seine beruflichen Ambitionen und trennte sich von seiner ersten Frau.
1980–1989
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, unter anderem das Konzentrationslager von Dachau. Er berichtete, dort eine Vision gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in Amsterdam begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zum katholischen Glauben zurückzufinden und sich auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu begeben. Von 1980 bis 1985 lebte Coelho nach eigener Darstellung zurückgezogen in einem alten spanischen Orden namens R.A.M. (Regnum Agnus Mundi),[8] um die christliche Symbolsprache zu studieren. Der Orden sei katholischen Ursprungs und 1492 ohne Amtssitz gegründet worden. Seine Begehung des Jakobswegs 1986 – eine Erfahrung, die er als Wendepunkt seines Lebens versteht – sowie Exerzitien des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela, das ein Jahr später erschien.
1988 folgte mit Der Alchimist sein zweites Buch. Darin verarbeitete er die elf Jahre lang betriebenen alchimistischen Studien in Form eines symbolischen Textes, eines Gleichnisses. Von der Erstauflage wurden allerdings nur neunhundert Exemplare verkauft, woraufhin sich der Verlag von ihm trennte.
Coelho verfolgte weiterhin sein Ziel, als Schriftsteller Erfolg zu haben. Als sich ein größerer Verlag, Editora Rocco, für sein Werk interessierte, erschien 1990 das Buch Brida. Das Werk fand bei der Presse große Aufmerksamkeit und verhalf dadurch auch den beiden anderen Büchern an die Spitze der Bestsellerlisten. Der Alchimist wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen, da es in Brasilien die Verkaufszahlen sprengte.
1990–1999
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 1993 ging der amerikanische Verlag HarperCollins unter der Direktion von John Loudon mit einer Erstauflage von fünfzigtausend Exemplaren des Alchimisten an den Start. Dieser Durchbruch in den USA stand am Anfang seines weltweiten Erfolges. In Hollywood interessierten sich mehrere Produktionsfirmen gleichzeitig für die Rechte, die 1993 von Warner Brothers erworben wurden. In verschiedenen Ländern erreichte das Buch die Bestsellerlisten und wurde sogar u. a. in Frankreich zum meistverkauften Buch des Jahres.
1994 wurde in Brasilien das Buch Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte veröffentlicht, welches Coelhos internationalen Ruf festigte. In diesem Werk wendete er sich seiner femininen Seite zu. Zwei Jahre später wurde er in Italien mit den angesehenen Preisen Super Grinzane Cavour und Flaiano International ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Roman, Der fünfte Berg, wechselte Coelho zum Verlag Editorial Objetiva. Im selben Jahr wurde er zum Sonderbeauftragten des UNESCO-Projektes für interkulturellen Dialog („Convergences spirituelles et dialogues interculturels“) ernannt.
Ein Jahr später wurde sein Handbuch des Kriegers des Lichts, eine Sammlung von gleichnishaften Geschichten und Maximen, veröffentlicht. 1998 folgte der Roman Veronika beschließt zu sterben. Coelho absolvierte eine erfolgreiche Tour zunächst durch Asien, dann im Herbst eine zweite durch fast alle Länder Osteuropas, die in Istanbul mit dem Orient-Express begann und ihn über die bulgarische Hauptstadt Sofia bis ins lettische Riga führte.
Mit dem prestigeträchtigen Crystal Award des World Economic Forum in Davos wurde er 1999 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Coelho durch den damaligen französischen Kulturminister Philippe Douste-Blazy in die Ehrenlegion aufgenommen.
Ab 2000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2000 besuchte Coelho auf Einladung des Internationalen Zentrums für den Dialog zwischen den Zivilisationen (International Centre for Dialog Among Civilizations) den Iran. Im September erschien sein fünfter Roman Der Dämon und Fräulein Prym. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied des Stiftungsrates der Schwab Foundation for Social Entrepreneurship gewählt.
Coelho erhielt 2001 den Bambi, den populärsten deutschen Medienpreis. Am 25. Juli 2002 folgte die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: Er wurde zum Mitglied der altehrwürdigen Academia Brasileira de Letras mit Sitz in Rio de Janeiro gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die portugiesische Sprache zu pflegen. Mit einer Antrittsrede, in der er für Utopien und einen starken Glauben plädierte, trat er am 28. Oktober 2002 sein Amt in der Akademie an. In Deutschland erhielt er im selben Jahr in Frankfurt am Main den Planetary Consciousness Award des Club of Budapest und in München den internationalen Buchpreis Corine für Belletristik. Anfang des Jahres war Coelho zum ersten Mal nach China gereist, wo er Schanghai, Peking und Nanjing besuchte. Aus Anlass der internationalen Buchmesse von Bogotá reiste er dann zum ersten Mal nach Kolumbien, anschließend nach Russland, Mexiko und in die skandinavischen Länder, wo er u. a. Tanum, Oslo, Helsinki und Stockholm besuchte.
Im Juni 2005 äußerte der Autor aus Anlass der englischen Präsentation seines Romans Der Zahir seinen Unmut darüber, dass es den Produzenten von Warner Brothers immer noch nicht gelungen sei, den Roman Der Alchimist zu verfilmen, obwohl das Studio die Rechte bereits seit 1993 besaß. Weder wollte das Studio die Rechte zum vierfachen Preis des ursprünglichen Verkaufswertes, also eine Million Dollar, an Coelho zurückverkaufen, noch akzeptierte man dort den Drehbuchentwurf des Schauspielers und Regisseurs Laurence Fishburne, den der Brasilianer ausdrücklich begrüßt hatte.[9]

Einen Teil seines Vermögens spendete er in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“. Mit einem jährlichen Budget von vierhunderttausend Dollar hilft Coelho Favelas, hilfsbedürftigen Kindern sowie alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendete er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. Am 21. September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Friedensbotschafter berufen. Mit seinem Institut, das Coelho zusammen mit seiner Frau gegründet hat, setzte sich der internationale Bestsellerautor seit Jahren für die unterprivilegierte Bevölkerungsschicht in Brasilien ein.
Paulo-Coelho-Stiftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ergänzung zur Paulo-Coelho-Stiftung (portugiesisch Fundação Paulo Coelho e Christina Oiticica, englisch Foundation Paulo Coelho & Christina Oiticica), mit Sitz in Genf, hat der brasilianische Autor eine virtuelle Stiftungs-Plattform kreiert. Bis November 2014 lud Paulo Coelho rund 80.000 Dokumente – Manuskripte, Tagebücher, Fotos, Leserzuschriften, Zeitungsausschnitte – hoch.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1980 ist Paulo Coelho in zweiter Ehe mit Christina Oiticica verheiratet. Das kinderlose Paar lebte 2012 in Rio, Genf, Paris und Saint-Martin, einem kleinen Dorf nahe Lourdes.[10]
Anima Mundi
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Coelhos Anschauung der Weltenseele (Anima Mundi), die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden könne, wurde während seines fünfjährigen Aufenthaltes im oben genannten spanischen Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von Zeichenmystik veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation.
Social Media
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit über 15 Millionen Followern auf Twitter[11] und über 29 Millionen Gefällt-mir-Angaben auf Facebook[12] ist Coelho der Schriftsteller mit der größten Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.[13] Er ist außerdem u. a. auch vertreten auf Instagram, Pinterest und Tumblr.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsjahr
(Original) |
Erscheinungsjahr
(der deutschen Ausgabe) |
Originaltitel
(portugiesisch) |
Deutscher Titel | Verlag
(der deutschen Ausgabe) |
ISBN
(der deutschen Ausgabe) |
---|---|---|---|---|---|
1984 | – | O Manifesto de Krig-há | – | – | – |
1984 | – | Teatro da Educação | – | – | – |
1982 | – | Arquivos do Inferno | – | Eigenverlag | – |
1986 | – | O Manual Prático do Vampirismo | – | – | – |
1987 | 1991 | O Diário de um Mago | Die heiligen Geheimnisse eines Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg | Verlag Peter Erd, München | ISBN 3-8138-0228-0 |
1995 | Das Schwert des Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg | Verlag Peter Erd, München | ISBN 3-8138-0365-1 | ||
1999 | Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-23115-6 | ||
1988 | 1991 | O Alquimista. Editora Rocca | Der Schatz der Pyramiden oder die Reise ins Meister-Bewusstsein | Verlag Peter Erd, München | ISBN 3-8138-0208-6 |
1996 | Der Alchimist | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06126-9 | ||
1990 | 2008 | Brida | Brida | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-24026-9 |
1991 | 2021 | O Dom Supremo | Und die Liebe hört niemals auf | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-07149-8 |
1992 | 2011 | As Valkírias | Schutzengel | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06767-5 |
1994 | 1997 | Na margem do Rio Piedra eu sentei e chorei | Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06148-X |
1994 | 1998 | Maktub (Kolumnen) | Der Wanderer: Geschichten und Gedanken | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-70132-2 |
2004 | Unterwegs / Der Wanderer. Gesammelte Geschichten | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-05700-8 | ||
1996 | 1998 | O Monte Cinco | Der Fünfte Berg | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06164-1 |
1997 | – | Letras do amor de um profeta | – | – | – |
1997 | 2001 | Manual do guerreiro da luz | Handbuch des Kriegers des Lichts | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06277-X |
1998 | – | Palavras essenciais | – | – | – |
1998 | 2000 | Veronika decide morrer | Veronika beschließt zu sterben | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06235-4 |
2000 | 2001 | O Demônio e a Srta Prym | Der Dämon und Fräulein Prym | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06282-6 |
2003 | 2003 | Onze minutos. Editora Rocco | Elf Minuten | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06373-3 |
2005 | 2005 | O Zahir | Der Zahir | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06464-0 |
2006 | 2006 | Ser Como o Rio que Flui. Relatos (1998–2005) | Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998–2005 | Diogenes, Zürich | ISBN 3-257-06542-6 |
2006 | 2007 | A bruxa de Portobello | Die Hexe von Portobello | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06600-5 |
2008 | 2009 | Vencedor está só | Der Sieger bleibt allein | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06719-4 |
2010 | 2012 | O Aleph. Edition Sextante | Aleph | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06810-8 |
2012 | 2013 | Manuscrito Encontrado em Accra | Die Schriften von Accra | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06848-1.[14] |
2013 | 2014 | Adultério | Untreue | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06908-2 |
2016 | 2016 | A Espiã | Die Spionin | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06977-8 |
2017 | 2017 | O Caminho Do Arco | Der Weg des Bogens | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-06948-8 |
2018 | 2018 | Hippie | Hippie | Diogenes, Zürich | ISBN 978-3-257-07049-1 |
Über die Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bücher Coelhos tragen autobiografische Züge; die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften Gleichnissen, Parabeln und Fabeln. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Zentrales Thema ist die spirituelle Selbstfindung.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erfolg und Verkaufszahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Internationale Bekanntheit erlangte Paulo Coelho mit seinem Roman Der Alchimist, der bisher in über 81 Sprachen erschienen ist und sich rund 85 Millionen Mal verkaufte. Seitdem gehört Coelho zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit. Seine Bücher wurden in über 81 Sprachen übersetzt, erschienen in über 170 Ländern und verkauften sich bislang über 225 Millionen Mal.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Literaturkritik und Feuilletons wird Coelhos Werk tendenziell negativ besprochen oder gar „leidenschaftlich gehasst“.[15] So wurde Coelho von Kritikern vorgeworfen, er gebe sich als „Guru“.[16] So schreibt etwa Andreas Bernard 2005 in der Süddeutschen Zeitung: „Coelhos poetisches Verfahren ist bekannt und von der Literaturkritik so häufig mit Häme bedacht worden, dass er vor ein paar Monaten sogar einen ganzen Roman veröffentlicht hat, um sich zu rechtfertigen“, und erklärt sich den riesigen Erfolg Coelhos damit, dass er „die Komplexitäten des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert“.[17] Der Kritiker Denis Scheck bezeichnete den Autor als „Esoterik-Dealer“,[18] als „Schwachsinnsschwurbler“, „unangefochtenen König des Esoterikschunds“[19][20] und 2019 in der Florian Schroeder Satireshow als „einen aus dem protoliterarischen Urschleim gekrochenen Einzeller der Erbauungsliteratur“.[21] In der Wochenzeitung Die Zeit hieß es 2005 in der Rezension von Klaus Nüchtern zum Roman Der Zahir: „Nach dem Abschluss peinigender Lektüre-Stunden bin ich um zwei Gewissheiten reicher: Millionen von Lesern können irren und: Mein erster Coelho wird mein letzter gewesen sein.“[22]
Der Unterschied in der Rezeption von Kritik und Lesern wird auch in vielen anderen Rezensionen thematisiert: Während in der Kritik sein Werk oft „als klischeehaft und trivial“ bewertet wird, „kann sich Coelho … einer riesigen Leserschaft rühmen.“[23]
Daniel Kehlmann lässt in seinem Roman Ruhm einen brasilianischen Bestsellerautor auftreten, der sich als Parodie auf Coelho entpuppt.[24]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zahir wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im Iran ohne Angabe von Gründen konfisziert.
1999 stellte Coelho einige seiner Bücher auf seiner Webseite gratis zum Download zur Verfügung, seit 2005 tut er dies auf der von ihm betriebenen Webseite „Pirate Coelho“.[25] Da so seine Werke einen größeren Bekanntheitsgrad erreichten, stiegen auch die offiziellen Verkaufszahlen in den Buchläden, und die Verlage duldeten die Downloadmöglichkeit. Coelho erklärte, dass es klüger wäre, „die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen, um gute Literatur zu unterstützen und zu verbreiten.“[26]
Im September 2006 erhielt Der Alchimist in Wien das Platin-Buch, einen Preis in Anlehnung an die Aktion Die Platin-Schallplatte vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels für 50.000 oder mehr (in diesem Fall: über 200.000) verkaufte Exemplare.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993: Auszeichnung Bedeutende Kunstbegegnung, Brasilien
- 1995:
- Literaturpreis der Zeitschrift Elle, Frankreich
- Golden Book Preis, Jugoslawien
- 1996:
- Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres, Frankreich
- Super Grinzane Cavour des Premi Internazionali Flaiano, Italien
- Premio Internazionale Flaiano, Italien
- Golden Book Preis, Jugoslawien
- 1997:
- Ehrenorden, Spanien
- Golden Book Preis, Jugoslawien
- Finalist des Internationalen IMPAC Literatur Preises, Irland
- 1998:
- Ehrenmitglied des Ordens von Rio Branco, Brasilien
- Diplom des Bruderordens Sonnenkreuz, Brasilien
- Verdienste um die Menschenrechte, Brasilien
- Sarah-Kubitscheck-Preis, Brasilien
- Ehrenmedaille der Stadt Paris, Frankreich
- Preis von Ljubljana (Golden Book), Slowenien
- Verdienste um das 17. Buch Istanbuls, Türkei
- Persepolis Achaemenian Soldié, Iran
- 1999:
- Crystal Award des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz
- Golden Medal of Galicia am Jakobstag (25. Juli) für Coelhos Verdienste um den Pilgerweg von Santiago de Compostela, Spanien
- Auszeichnung von Zagreb (Golden Book), Kroatien
- 2000:
- Chevalier de L’Ordre national de la Legion d’honneur, Frankreich, auf Empfehlung Jacques Chiracs
- The Crystal Mirror Award von Warschau, Polen
- Golden Book Preis, Jugoslawien
- Finalist des Internationalen IMPAC Literatur Preises, Irland
- 2001:
- Literaturpreis Premio Fregene, Italien
- Bambi für Kultur, Deutschland
- 2002:
- 6. Oktober Planetary Consciousness Award des Club of Budapest
- 28. Oktober Mitglied der Academia Brasileira de Letras, Brasilien
- Corine – Internationaler Buchpreis für Belletristik für Der Alchimist, München, Deutschland
- Globales Bewusstsein, Literaturpreis, Frankreich
- 2003:
- Guinness-Weltrekord für die meisten in einer Stunde signierten unterschiedlichen Übersetzungen (53 Ausgaben von ›Der Alchimist‹ an der Frankfurter Buchmesse).
- Offizielle Medaille für Kunst und Literatur, Frankreich
- 2004:
- Außerordentlicher Literaturpreis Giovanni Verga für einen nicht–italienischen Autor, Italien
- Offizielle Medaille für Kunst und Literatur für Der Alchimist, Großbritannien
- Goldener Bestsellerpreis der Zeitung Vecernje Novosti für die größte publizistische Verbreitung, Serbien
- Ex-Libris-Preis für Elf Minuten, Serbien
- Ehrenorden der Ukraine (Golden Book), Kiew, Ukraine
- Orden der Heiligen Sophie, Medaille für besondere Verdienste in Wissenschaft und Kunst, Ukraine
- Goldener Nielsen-Buchpreis für Der Alchimist, Großbritannien
- 2005:
- Goldene Feder, Ehrenpreis für schriftstellerische Leistung der Bauer Verlagsgruppe, Deutschland
- Hans-Christian-Andersen-Botschafter anlässlich des 200. Geburtstags des dänischen Schriftstellers, Dänemark
- DirectGroup International Author Award, Berlin, Deutschland
- Budapest Grand Prize, Auszeichnung des internationalen Literaturfestivals in Budapest, Ungarn[27]
- Der Alchimist (Album, DE:
Gold)[28]
- Der Wanderer (Album, DE:
Gold)
- Der Unterwegs (Album, DE:
Gold)
- 2006:
- Platin-Buch vom Hauptverband des österreichischen Buchhandels, für 10 Jahre Der Alchimist
- Wilbur Award des Religion Communicators Council für Der Zahir
- 3. Platz in der Rubrik Literatur, Romane, Belletristik des österreichischen Publikumspreises Buchliebling, für den Roman Der Zahir, Österreich
- Kiklop Literaturpreis für Der Zahir, in der Kategorie Hit des Jahres, Kroatien
- Las Pergolas, neuer Literaturpreis der mexikanischen Buchhändler (ALMAC), Mexiko
- I Premio Álava en el Corazón, Spanien
- 2007:
- UN-Friedensbotschafter durch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
- Special Counsellor for Intercultural Dialogues and Spiritual Convergences, Amt bei der UNESCO.[29]
- EMPiK’s Ace für Die Hexe von Portobello, Auszeichnung für das meistverkaufte Buch in internationaler Literatur, Polen
- Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis
- 2008: Best International Writer, Literaturpreis bei den ELLE Auszeichnungen, Spanien
- 2009: Guinness-Weltrekord für die meisten Übersetzungen desselben Buchs (Der Alchimist).[30]
- 2014: Benennung eines Asteroiden nach ihm: (12355) Coelho
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2014: The Pilgrim – Paulo Coelho´s Best Story. Regie: Daniel Augusto.[31]
- 2011: Breaking the Taboo, Mitwirkung, keine Buchverfilmung
- 2011: Paulo Coelho – Mein Leben. Regie: Dorothee Binding und Benedict Mirow.[32]
- 2009: Veronika beschließt zu sterben. Regie: Emily Young.[33]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Juan Arias: Las confesiones del peregrino. Editorial Planeta, Barcelona 1999.
- Deutsche Ausgabe: Bekenntnisse eines Suchenden. Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho. Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23294-2.
- Fernando G. de Morais: Der Magier. Die Biographie des Paulo Coelho. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website von Paulo Coelho
- Coelhos Onlinemagazin und -newsletter Warrior of the Light
- Publikationen von und über Paulo Coelho im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Paulo Coelho im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Paulo Coelho im Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz, Berlin
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Paulo Coelho bei Perlentaucher
- Sven Michaelsen: Interview mit Paulo Coelho (PDF; 157 kB), erschienen auch im SZ-Magazin, 20. August 2012
- Martin Scholz: Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“. In: Frankfurter Rundschau, 19. Oktober 2011
- Matthias Lehmphul: „Das Internet fördert die Kreativität“. In: Tagesspiegel. 16. Oktober 2008 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paulo Coelho. In: Diogenes Verlag. Abgerufen am 21. Mai 2020.
- ↑ a b c Paulo Coelho bei Who’s Who Germany, The People-Lexicon, abgerufen am 13. November 2012.
- ↑ Biografia. Academia Brasileira de Letras, abgerufen am 18. Januar 2016 (portugiesisch).
- ↑ Fernando G. de Morais: Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1, S. 69.
- ↑ Der Autor Paulo Coelho wird 65. In: Mittelbayrische. 21. August 2012, abgerufen am 13. November 2012.
- ↑ a b Martin Mölder: Paulo Coelho: Der Jakobusweg und die „Erscheinung“. In: mehr Auszeit, der Blog der Advents- und Sommerzeit auf erzbistum-koeln.de, 9. Juli 2019
- ↑ a b Sven Michaelsen: Interview mit Paulo Coelho. In: Süddeutsche Zeitung Magazin, 20. August 2012
- ↑ Martin Mölder: Paulo Coelho: Der Jakobusweg und die „Erscheinung“. In: erzbistum-koeln.de, 9. Juli 2019
- ↑ Der Spiegel, 26/2005, S. 164.
- ↑ Sven Michaelsen: Interview mit Paulo Coelho. In: Süddeutsche Zeitung Magazin, 20. August 2012
- ↑ Paulo Coelho auf Twitter
- ↑ Paulo Coelho auf Facebook
- ↑ Vgl. Statistiken auf socialbakers.com für Schriftsteller auf Facebook (Coelho belegt Platz 1 mit 29.512.147 Fans vor David Wolfe mit 12.464.931 Fans) und Schriftsteller auf Twitter (Coelho belegt Platz 2 mit 15.643.138 Followern nach Raditya Dika mit 16.157.460), abgerufen am 20. Juni 2018
- ↑ Windmaschine der Seligkeit. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 13. Januar 2013, S. 40.
- ↑ Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“. In: Frankfurter Rundschau. 19. Oktober 2011.
- ↑ Alan Riding: Paulo Coelho: Writing in a global language. In: The New York Times. 30. August 2005: „Mr. Coelho poses as a guru.“
- ↑ Andreas Bernard: Das Prinzip Paulo Coelho In: Süddeutsche Zeitung Magazin, Heft 36/2005.
- ↑ Martin Weber: Lesen und lesen lassen: In „Druckfrisch“ lebt Denis Scheck seine Leidenschaft aus – Arbeiten an der Abschaffung von Klischees – und gibt schlimmen Werken schön polemisch eins auf den Bücherrücken. Eine Schlossbegehung. In: taz. die tageszeitung, 2. April 2004
- ↑ ARD-Bücherguru Denis Scheck über Verrisse, schwierige Bücher und J.R.R. Tolkien. In: Allgemeine Zeitung (Mainz), 4. Juni 2013 auf genios.de (nur Vorschau, Rest kostenpflichtig)
- ↑ Welf Grombacher: Buchkritik: Als Paulo Coelho noch ein Hippie war. rp-online.de, 2. Oktober 2018: „Aber Paulo Coelho darum nur als „Schwachsinnsschwurbler“ und „König des Esoterikschunds“ abzutun – wie es Kritiker Dennis Scheck macht“
- ↑ radioeins: Die Florian Schroeder Satireshow, Sendung vom 17. Dezember 2019, zu Gast: Denis Scheck (ab 0:27:25) auf YouTube, 17. Dezember 2019, abgerufen am 7. Juni 2022.
- ↑ Klaus Nüchtern: Wenn Leser irren. In: Die Zeit. 11. August 2005.
- ↑ Presseschau zu Elf Minuten im Perlentaucher (2003) mit Verweis auf die Rezension von Eva Marz in der Süddeutschen Zeitung vom 1. Dezember 2003.
- ↑ Sabine Tenta: Daniel Kehlmanns „Ruhm“. Goethe-Institut, Januar 2009, archiviert vom am 10. Mai 2010; abgerufen am 8. Januar 2017.
- ↑ paulocoelhoblog.com ( vom 27. Januar 2012 im Internet Archive) Pirate Coelho – Coelhos Blog + Downloadlinks für seine Bücher (Stand: 4. Juni 2007)
- ↑ Paulo Coelho: Verbote sind selten eine Lösung, Warum erfolgreiche Schriftsteller von den elektronischen Medien profitieren. In: Berliner Zeitung. 30. Dezember 2009, abgerufen am 16. Juni 2015.
- ↑ — ( vom 20. Juni 2018 im Internet Archive)
- ↑ Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE
- ↑ http://www.un.org/apps/news/newsmakers.asp?NewsID=27
- ↑ — ( vom 20. Juni 2018 im Internet Archive)
- ↑ Não Pare na Pista: A Melhor História de Paulo Coelho (2014). In: IMDb. Abgerufen am 22. Oktober 2015.
- ↑ Paulo Coelho - Mein Leben (2011). In: IMDb. Abgerufen am 13. November 2012.
- ↑ Veronika beschließt zu sterben (2009). In: IMDb. Abgerufen am 13. November 2012.
Personendaten | |
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NAME | Coelho, Paulo |
ALTERNATIVNAMEN | Coelho de Souza, Paulo (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | brasilianischer Schriftsteller und Bestsellerautor |
GEBURTSDATUM | 24. August 1947 |
GEBURTSORT | Rio de Janeiro |
- Paulo Coelho
- Autor
- Dichterjurist
- Person des Spiritualismus
- UN-Botschafter des Friedens
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden
- Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
- Mitglied der Academia Brasileira de Letras
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großoffizier)
- Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Ritter)
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (21. Jahrhundert)
- Brasilianische Literatur
- Literatur (Portugiesisch)
- Roman, Epik
- Brasilianer
- Geboren 1947
- Mann