„Martin von Tours“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Ot (Diskussion | Beiträge) K Änderungen von 93.186.13.178 (Diskussion) auf die letzte Version von Tolanor zurückgesetzt Markierung: Zurücksetzung |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Weiterleitungshinweis|Heiliger Martin|Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Sankt Martin]].}} |
|||
[[Bild:Martin-Tours.jpg|thumb|right|Hl Martin. Icone auf dem Kloster der Muttergottes und des Hl Martins, in Cantauque, Frankreich.]] |
|||
[[Datei:St. Martin (Veules-les-Roses).JPG|mini|St. Martin in der Kirche [[Veules-les-Roses]], 16. Jahrhundert]] |
|||
'''Martin von Tours''' ([[Latein|lateinisch]] ''Martinus'', * um [[316]]/[[317]] in [[Szombathely|Sabaria]], [[Römisches Reich|römische]] Provinz [[Pannonien]]; † [[8. November]] [[397]] in Candes bei [[Tours]] in Frankreich) war der dritte [[Bischof von Tours]] ([[Frankreich]]). Er ist einer der bekanntesten Heiligen der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]]. |
|||
'''Martin von Tours''', {{laS|''Martinus''}} (* um 316/317 in [[Savaria]], [[Römisches Reich|römische]] Provinz [[Pannonien|Pannonia prima]], heute [[Szombathely]], Ungarn; † [[8. November]] [[397]] in [[Candes-Saint-Martin|Candes]] bei [[Tours]] im heutigen Frankreich), war der dritte [[Bischof von Tours]]. In der Tradition der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] ist er einer der bekanntesten [[Heiliger|Heiligen]]. Er ist der erste, dem diese Würde nicht als [[Märtyrer]], sondern als [[Bekenner]] zugesprochen wurde. Er wird auch in den [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen]], [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen]] und [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirchen]] verehrt.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Perikopenbuch nach der Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder. Mit Einführungstexten zu den Sonn- und Feiertagen |Hrsg=Liturgische Konferenz für die Evangelische Kirche in Deutschland |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Luther-Verlag |Ort=Bielefeld |Datum=2018 |ISBN=978-3-7858-0741-5 |Seiten=663–666}} Online als PDF unter [http://agenden.gottesdienstbuch.de/perikopen/ Agenden.Gottesdienstbuch.de].</ref> |
|||
== Leben == |
== Leben == |
||
[[Datei:Szombathely Szt Márton kút, Látogatói központ.JPG|mini|Brunnen von Martin von Tours in seiner Geburtsstadt Szombathely]] |
|||
[[Datei:Simone Martini 042.jpg|mini|Der Traum des heiligen Martin, Unterkirche der [[Basilika San Francesco]] in Assisi, [[Simone Martini]], 1322/26]] |
|||
[[Datei:Simone Martini 024.jpg|mini|Das Begräbnis des heiligen Martin<br/>[[Basilika San Francesco]], Assisi, [[Simone Martini]], 1322/26]] |
|||
Martinus wuchs als Sohn eines römischen [[Militärtribun]]s in [[Pannonien]] im heutigen [[Ungarn]] auf. Die Jugend verbrachte er in [[Pavia]], der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem [[Christentum]] in Berührung kam. Im Alter von zehn Jahren wurde er in die Gruppe der [[Katechumenat|Katechumenen]], der Taufbewerber, aufgenommen. Widerwillig beugte Martinus sich dem Gebot des Vaters und schlug eine Militärlaufbahn ein. Als Sohn eines römischen Offiziers war er nach den Bestimmungen [[Diokletian]]s gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Im Alter von 15 Jahren wurde er zur Leibwache des Kaisers [[Konstantin II. (Rom)|Konstantin II.]] nach [[Mediolanum (Gallia cisalpina)|Mediolanum]], das heutige [[Mailand]], eingezogen, das zu der Zeit die Residenz der Kaiser in der westlichen römischen Reichshälfte war. |
|||
Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in [[Amiens]] stationiert. Die Episode der {{Anker|Mantelteilung}}'''''Mantelteilung''''' ist in dieser Zeit angesiedelt. Die Gardisten trugen über dem Panzer die [[Chlamys (Mantel)|Chlamys]], einen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit [[Lammfell|Schaffell]] gefüttert war. Martins Mantel ist in künstlerischen Darstellungen meist rot, obgleich die Quellen hierzu keine Angaben machen. Martin begegnete am Stadttor von Amiens einem unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. Das Pferd, von dem herab er in den künstlerischen Darstellungen sich dem Bettler zuwendet, fehlt in der ursprünglichen Fassung der Erzählung.<ref>{{Internetquelle|autor=Alexander Brüggemann|url=https://www.domradio.de/artikel/wie-der-kaplan-seinen-namen-vom-heiligen-martin-bekam|titel=Der Mantel weht durch die Sprachgeschichte|hrsg=domradio|datum=08.11.2022|abruf=2025-03-18}}</ref> Er teilte seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von {{B|Mt|25|35–40}} – „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als [[Jünger]] Jesu.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Manfred Becker-Huberti]] |url=http://www.heiliger-martin.de/geschichte/mantelteilung.html |titel=Mantelteilung |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150721015211/http://www.heiliger-martin.de/geschichte/mantelteilung.html |archiv-datum=2015-07-21 |abruf=2017-09-04}}</ref> |
|||
Martin von Tours, geboren [[316]] in Ungarn als Sohn eines römischen Militärbeamten, quittierte im Jahr [[356]] aus christlicher Überzeugung seinen [[Wehrdienst|Kriegsdienst]] als römischer Offizier. Gegenüber dem römischen Caesar [[Julian Apostata|Julian]] soll er die Worte geäußert haben: ''Bis heute habe ich dir gedient; gestatte nun, dass ich jetzt Gott diene. ... Ich bin ein Soldat Christi; es ist mir nicht erlaubt zu kämpfen.'' |
|||
Im Jahr 351 – also im Alter von 34 oder 35 Jahren – wurde Martinus von [[Bischof (Römisch-katholische Kirche)|Bischof]] [[Hilarius von Poitiers]] getauft. Im Jahr 356 diente Martin unter dem späteren römischen Kaiser [[Julian (Kaiser)|Julian]] im Kampf gegen die [[Alamannen]]. Julian zog ein Heer in der [[Civitas Vangionum]] (dem heutigen [[Worms]]) zusammen, um den anrückenden Germanen zu begegnen. Hier verweigerte Martinus die Teilnahme an der Schlacht mit dem Hinweis, er sei von nun an nicht mehr ''miles Caesaris'', ein Soldat des römischen Kaisers, sondern ''[[Miles christianus|miles Christi]]'', Soldat Christi, und bat um Entlassung aus dem Armeedienst. |
|||
Der [[Heiligenkalender]] räumt ihm den Tag seiner Beisetzung, den [[11. November]], ein. |
|||
Er zog sich als [[Einsiedler]] auf die Insel [[Gallinara]] bei [[Alassio]] zurück. Bald aber folgten ihm viele Anhänger, sodass er dieses Leben wieder aufgab. Er reiste zu seiner Mutter nach Pannonien, die er zum christlichen Glauben bekehrte. Anschließend begab er sich erneut nach Gallien. Dort errichtete er 361 in [[Ligugé]] das erste Kloster des Abendlandes, die [[Abtei Saint-Martin de Ligugé|Abtei de Ligugé]], die später ihm geweiht wurde. Im Jahre 375 errichtete er in der Nähe von Tours das [[Kloster Marmoutier (Tours)|Kloster Marmoutier – ''monasterium maius'']]. Bald lernte er [[Liborius]], den Bischof von [[Le Mans]], kennen. Mit ihm verband ihn eine lebenslange Freundschaft, und er spendete dem sterbenden Liborius im Juni 397 das Sakrament der [[Krankensalbung]]. |
|||
[[Bild:Simone Martini 024.jpg|thumb|[[Simone Martini]]: Das Begräbnis des hl. Martin]] |
|||
[[Bild:El Greco 036.jpg|thumb|[[El Greco]]: Der hl. Martin und der Bettler]] |
|||
[[Bild:Saint_Martin.jpg|thumb|200px|Der Heilige Martin teilt seinen Mantel ([[Höchster Schloss]], Frankfurt am Main)]] |
|||
Er verkörperte als asketischer Mönch das spätantike Ideal eines Bischofs oder [[Presbyter|Priesters]]. Als Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell in der gesamten [[Touraine]] bekannt. Im Jahr 370 oder 371 wurde er zum Bischof von Tours geweiht.<ref name=":0">{{RGG|5|858|859|Martin von Tours|[[Hanns Christof Brennecke]]}}</ref> |
|||
Martin war Bindeglied zwischen Rom und dem [[Franken (Volk)|Frankenreich]]. Er verkörperte als [[Askese|asketischer]] [[Mönch]] das [[Spätantike|spätantike]] [[Ideal (Philosophie)|Ideal]] eines [[Bischof]]s oder [[Priester]]s. |
|||
Er festigte die [[Christianisierung des Römischen Reiches|Christianisierung]] der Landbevölkerung durch die Zerstörung nicht-christlicher religiöser Stätten und die Errichtung von Kirchen und Klöstern, schreibt sein Biograph [[Sulpicius Severus]] in der ''Vita Sancti Martini'': „Vor Martin gab es nur ganz wenige, eigentlich niemand, der in dieser Gegend den christlichen Glauben angenommen hatte. Durch seine Tugenden und sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Maß gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von Kirchen und Klöstern. Denn überall dort, wo er heidnische Kultstätten zerstörte, baute er Gotteshäuser und Klöster.“<ref>Sulpicius Severus, ''Vita Sancti Martini'', 13, 9; s. a. Manfred Clauss: ''Ein neuer Gott für die alte Welt. Die Geschichte des frühen Christentums'', 2015, S. 395.</ref> |
|||
Als Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell in der gesamten [[Touraine]] bekannt. Am [[4. Juli]] [[372]] wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt in der Stadt zu leben, baute er außerhalb der Stadtmauern ein [[Kloster]]. |
|||
Als Martin |
Als Martin in [[Augusta Treverorum]] (heute [[Trier]]) weilte, klagten die Gegner des [[Häresie|häretischen]] Bischofs [[Priscillian]] von [[Ávila]] diesen in Trier bei Kaiser [[Magnus Maximus]] an. Auf Betreiben Martins beendete Maximus den Prozess, ließ ihn aber nach der Abreise Martins aus Trier wieder aufnehmen und Priscillian 385 zum Tode verurteilen. Als Martin von der Hinrichtung erfuhr, protestierte er bei Kaiser Maximus ebenso wie [[Ambrosius von Mailand]] und [[Siricius|Siricius von Rom]] scharf gegen dieses Vorgehen. |
||
Als Martin 386 nach Trier kam, um sich bei Maximus für zwei Anhänger des getöteten Gratian einzusetzen, verweigerte er den Bischöfen um [[Ithacius]], die die Verurteilung Priscillians betrieben oder gebilligt hatten, die eucharistische Gemeinschaft. Auf Drohungen des Kaisers, mit der Verfolgung der priscillianischen Gruppen als auch rechtgläubiger mit Martin |
Als Martin 386 nach Trier kam, um sich bei Maximus für zwei Anhänger des 383 getöteten Kaisers [[Gratian]] einzusetzen, verweigerte er den Bischöfen um [[Ithacius]], die die Verurteilung Priscillians betrieben oder gebilligt hatten, die [[Eucharistie|eucharistische]] Gemeinschaft. Auf Drohungen des Kaisers, sowohl mit der Verfolgung der priscillianischen Gruppen als auch rechtgläubiger, mit Martin verbundener asketischer Gruppen zu beginnen, ließ Martin sich bewegen, die eucharistische Gemeinschaft mit den beteiligten Bischöfen zumindest während der Bischofsweihe des Trierer Bischofs [[Felix von Trier|Felix]] wieder aufzunehmen. |
||
Am 8. November 397 (oder 11. November 402<ref>Josef Kremer: Studien zum frühen Christentum in Niedergermanien. Diss Bonn 1993, S. 117–123. Zur Widersprüchlichkeit der Angaben von Gregor von Tours vgl. auch Margarete Weidemann: Kulturgeschichte der Merowingerzeit nach den Werken Gregors von Tours, Teil I. Mainz 1982, S. 197.</ref>) starb Martin im Alter von 81 Jahren auf einer Visite in [[Candes-Saint-Martin|Candes]], einer Stadt seines [[Bistum]]s. Er wurde am 11. November in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Am Sterbebett wird ihm der Satz zugeschrieben: ''mortem non timeo, vivere autem non recuso'' (den Tod fürchte ich nicht, weiter zu leben lehne ich aber nicht ab). |
|||
== Legende == |
|||
Um das Jahr [[338]] war Martin als [[Soldat]] in [[Amiens]] stationiert (Reiterei,der Keiserlichen Garde. Sie trugen Metallpanzer, Kammhelm, Schild, Schwert und über allem die Chlamys, Weisser überwurf aus zwei Teilen im oberen bereich mit Schaffell gefüttert (der besagte Mantel)). An einem Tag im [[Winter]] begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel – damals kaum mehr als eine rechteckige Decke – trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. |
|||
== Hagiographische Überlieferung == |
|||
Auch eine große Zahl von Wundern sind von Martin überliefert, beispielsweise jene, dass er Tote wieder lebendig machte. |
|||
[[Datei:El Greco - San Martín y el mendigo.jpg|mini|''[[Sankt Martin und der Bettler (El Greco)|Der heilige Martin und der Bettler]]''<br/>([[El Greco]], 1597/99, [[National Gallery of Art]], Washington D.C.)]] |
|||
Martins Biograph, [[Sulpicius Severus]], kannte ihn persönlich und begann die Niederschrift seiner ''Vita Sancti Martini'' bereits zu Lebzeiten Martins. Eine spätere ''Vita'' stammt von [[Paulinus von Périgueux]], niedergeschrieben etwa sechzig Jahre nach Martins Tod. |
|||
Sulpicius schreibt Martin Wundertätigkeit zu, beispielsweise Totenerweckungen, die Martin bewirkte, indem er sich über einen Verstorbenen legte und betete.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Heinz |Titel=Bischof Martin von Tours und die Liturgie seiner Zeit |Sammelwerk=Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte |Verlag=J. Thorbecke |Datum=1999 |ISBN=978-3-7995-6368-0 |Seiten=65 |Online=https://www.google.com/books/edition/Rottenburger_Jahrbuch_f%C3%BCr_Kirchengeschi/2VAvAAAAYAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=martin+tours+totenerweckung+katechumen*&dq=martin+tours+totenerweckung+katechumen*&printsec=frontcover |Abruf=}}</ref> Eine weitere Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Martin, der sich des Amtes unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leite sich auch der Brauch ab, am Fest des Heiligen eine [[Martinstag|Martinsgans]] zuzubereiten.<ref>{{Literatur |Autor=Sartori |Titel=Martinsgans |Sammelwerk=Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens |Verlag=De Gruyter |Datum=1932-12-31 |ISBN=978-3-11-172968-8 |DOI=10.1515/9783111729688-005 |Seiten=739–936 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783111729688-005/html |Abruf=2024-11-11}}</ref> |
|||
Eine weitere Legende besagt, dass Martin im Jahr [[371]] in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Da er aber andere Pläne hatte, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Dieses Ereignis soll am 11. November stattgefunden haben. |
|||
Die Legende der Martinsmesse, die beispielsweise im Klarenaltar des [[Kölner Dom]]s dargestellt ist, besagt, dass Martin, nachdem er seinen Rock einem Armen gab und der für ihn auf dem Markt neu gekaufte zu kurze Ärmel hatte, von [[Engel]]n während der Messe prächtig gekleidet wurde und ein Lichtstrahl vom Himmel auf ihn herabkam.<ref>{{Literatur |Titel=Alte und neue Kunst. Wiener Kunstwissenschaftliche Blätter |Datum=1954 |Online=https://www.google.com/books/edition/Alte_und_neue_Kunst/h2PrAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=0&bsq=Martinsmesse |Abruf=2024-11-11}}</ref> |
|||
== Verehrung == |
== Verehrung == |
||
[[Datei:Bassenheimer Reiter (2009-10-19 Sp).JPG|miniatur|Der [[Bassenheimer Reiter]], eine Martinsdarstellung des [[Naumburger Meister]]s, ursprünglich am [[Lettner|Westlettner]] des [[Mainzer Dom]]s St. Martin, um 1240]] |
|||
[[Datei:Basler Munster Martinsturm.JPG|miniatur|St. Martin am Martinsturm des [[Basler Münster]]s, 1340]] |
|||
[[Sulpicius Severus]], ein Weggefährte Martins, verfasste um 395 die maßgebliche [[Vita]] über den Heiligen, welche erstmals 1466 ins Deutsche übersetzt wurde.<ref>[[Sulpicius Severus]]: ''Vita Sancti Martini'' / ''Das Leben des Heiligen Martin.'' Übersetzt von Gerlinde Huber-Rebenich. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018780-7; Werner Williams-Krapp: ''Martin von Tours. Deutsche Prosalegenden.'' In: ''[[Verfasserlexikon]].'' 2. Auflage. Band 6, Sp. 157 f.</ref> Diese Lebensbeschreibung diente im [[Frühmittelalter]] im Bereich der fränkischen Reichskirche und darüber hinaus auch in der Westkirche als eine Vorlage für Heiligenviten. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass Martin eines natürlichen Todes starb, also kein [[Märtyrer]], sondern ein [[Bekenner]] war, und seine Lebensbeschreibung ein Beispiel für ein vorbildhaftes Leben gab. |
|||
Der Martinskult ist erstmals um 400 in [[Ligugé]] dokumentiert. Etwa gleichzeitig beginnt auch die Ikonographie des Heiligen mit dem Martinszyklus im Kloster Primuliacum. Nach 450 wurde Martins Grab, und hier besonders sein Mantel (''cappa''), zum Pilgerziel.<ref name=":0" /> |
|||
Er wurde wegen seines heroischen Lebens [[Heilig|heilig]] gesprochen, der Frankenkönig [[Chlodwig I.|Chlodwig]] ([[482]] - [[511]]) erhob Martin zum [[Nationalheiliger|Nationalheiligen]] und Schutzherrn der [[Fränkisches Reich|fränkisch]]-[[Merowinger|merowingischen]] Könige. Sein Kult wurde aber bald auch in Deutschland, vor allem im [[Rheinland]], beliebt. |
|||
Ein wichtiger Förderer der frühmittelalterlichen Martinsverehrung war [[Gregor von Tours]], Nachfolger auf dem Bischofssitz von Tours. Er verfasste ''vier Bücher über die Wunder des heiligen Martin'' und schildert auch in seiner Geschichte des Frankenreiches die Biographie des Heiligen. Der Frankenkönig [[Chlodwig I.|Chlodwig]] erhob Martin zum Reichsheiligen der [[Fränkisches Reich|fränkisch]]-[[Merowinger|merowingischen]] Könige; Martins Mantel (lat. ''cappa'') wurde zur Reichsreliquie.<ref name=":0" /> Aufbewahrt wurde sie häufig in kleineren, als Kirchenraum dienenden Räumlichkeiten, die danach auch als „[[Kapelle (Kirchenbau)|Kapellen]]“ bezeichnet wurden.<ref>[[Albert K. Hömberg]]: ''Westfälische Landesgeschichte''. Mehren & Hobbeling, Münster 1967, S. 46.</ref> Die die Cappa begleitenden Geistlichen, die [[Kaplan|Kapellane]], nahmen, da sie lesen und schreiben konnten, neben ihren seelsorgerischen Pflichten auch das Amt der Hof- und Urkundenschreiber wahr. Daraus erklärt sich auch der Name [[Hofkapelle (Amt)|Hofkapelle]] für die königliche Kanzlei des Frankenreiches. |
|||
Nachdem die Grabstätte des Heiligen im Zuge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] verwüstet worden war, erfuhr die Martinsverehrung im Frankreich des 19. Jahrhunderts eine neue Blüte, die vor allem durch antirepublikanische Strömungen im Katholizismus dieser Zeit geprägt waren. [[Joseph Hippolyte Guibert]], Bischof von Tours (1857–1871), förderte die Verehrung des Heiligen und beauftragte 1860, nachdem bei Bauarbeiten die Grablege des Heiligen wiederentdeckt worden war, den Architekten [[Victor Laloux]] mit dem Bau einer neuen Basilika an dieser Stelle. |
|||
Martin ist der Landespatron des [[Burgenland]]es und der Patron der Stadt [[Mainz]]. |
|||
Martin ist der [[Schutzpatron]] [[Frankreich]]s und der [[Slowakei]]. Er wird als Landespatron des [[Burgenland]]es und als Patron der Stadt [[Mainz]], des [[Eichsfeld]]s sowie als [[Patrozinium|Patron]] des [[Mainzer Dom]]s verehrt. Ebenso ziert er das Wappen vieler Orte. Er ist zudem Namensgeber und Schutzpatron des St.-Martin-Ordens,<ref>{{Internetquelle |autor=M. Wehrmann |url=http://www.sanktmartinorden.de/page10.php |titel=Der Namenspatron: St. Martin v. Tours |hrsg=St.-Martin-Orden |datum=2013-02-12 |archiv-url=https://archive.today/20130212011125/http://www.sanktmartinorden.de/page10.php |archiv-datum=2013-02-12 |zugriff=2017-09-04 |kommentar=Der Text beruht zum Teil auf diesem Wikipedia-Artikel. Der Autor arbeitet auch in der Wikipedia mit.}}</ref> einer international tätigen Hilfsorganisation. Auf ihn beruft sich auch die [[Priestergemeinschaft Sankt Martin]], die 1976 in [[Genua]] als Zusammenschluss katholischer Priester gegründet worden ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.communautesaintmartin.org/de/home-2/ |titel=Gemeinschaft Sankt Martin |sprache=de-DE |abruf=2024-11-11}}</ref> |
|||
Der [[Martinstag]] wird in vielen Gebieten mit Umzügen und anderem Brauchtum begangen. |
|||
Aufgrund seiner Vita ist der heilige Martin [[Schutzheiliger]] der [[Reise]]nden und der [[Armut|Armen]] und [[Bettler]] sowie der [[Reiten|Reiter]], im weiteren Sinne auch der [[Flüchtling]]e, [[Gefangener|Gefangenen]], [[Abstinenz]]ler und der Soldaten.<ref>Wolfgang Schallenhofer: [http://www.kirchenweb.at/schutzpatrone/ ''Schutzheilige Schutzpatrone Nothelfer – Lexikon''.] kirchenweb.at, 10. Dezember 2010, abgerufen am 4. September 2017.</ref> |
|||
== Attribute == |
|||
Der Heilige Martin wird entweder als römischer Soldat (auf dem Pferd) dargestellt, während er seinen Mantel teilt, oder er wird als Bischof mit den [[Ikonografische Heiligenattribute|ikonografischen Attributen]] [[Rad]] oder [[Gans|Gänse]] abgebildet. |
|||
Um 480 legte [[Perpetuus]], der dritte Nachfolger Martins als Bischof von Tours, den [[Martinstag|Gedenktag des hl. Martin]] auf den Tag seiner Beisetzung, den 11. November. Am folgenden Tag begann der Advent, der wie die [[Fastenzeit]] 40 Tage dauerte. Damit war für die adventliche Buß- und Fastenzeit, die fortan auch Martinsquadragese genannt wurde, ein einprägsamer Beginn gesetzt.<ref>[[Hermann Kirchhoff (Religionspädagoge)|Hermann Kirchhoff]]: ''Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis''. Kösel, München 1995, ISBN 3-466-36416-7, S. 18.</ref> |
|||
== Literatur == |
|||
* Roman Mensing: ''Martin von Tours'', Düsseldorf 2004. |
|||
* Joachim Drumm (Hrsg.): ''Martin von Tours: der Lebensbericht von Sulpicius Severus'', Ostfildern 1997. |
|||
* Clare Stancliffe: ''St. Martin and his hagiographer: history and miracle in Sulpicius Severus'', Oxford 1983. |
|||
* Jacques Fontaine: ''Vérité et fiction dans la chronologie de la Vita Martini. In: Studia Anselmiana 1961, S. 189-236.'' |
|||
=== Baugeschichte von Kirche und Kloster === |
|||
== Siehe auch == |
|||
Eine kurzgefasste Baugeschichte gibt Sedlmayr.<ref>[[Hans Sedlmayr]]: ''Saint-Martin de Tours im elften Jahrhundert.'' München 1970, 40 S., ill., 12 Tafeln (''Abhandlungen, Bayerische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, neue Folge'', 69).</ref> Er erwähnt die erste Kapelle über dem Grab Martins (um 400), die erste Kirche um 470, den Besuch Chlodwigs am Grab bei seinem Übergang zum Christentum 498, worauf die Kirche zum Nationalheiligtum der Franken wurde. Im 8. Jh. wurde das Kloster benediktinisch, und am Anfang des 9. Jh. ein weltliches Stift. Hier blühte das Skriptorium von [[Alkuin]], wo die [[Alkuin-Bibeln]] bis zu den Normanneneinfällen um 850 hergestellt wurden. Um 997 bis 1003 wurde eine neue Kirche erbaut (Tours III) und 1014 geweiht, umgebaut zu Tours IV von 1050 bis um 1100 und zu einer frühgotischen Kirche um 1175 (Tours V). In der Revolution wurde das Kloster 1793 nationalisiert und die Kirche als Militärstall gebraucht. Sie stürzte 1797 zum Teil ein und wurde um 1800 abgebrochen. Von 1887 bis 1922 entstand ein wesentlich kleinerer Neubau im neoromanischen Stil. |
|||
=== Namenstag === |
|||
[[Datei:Tombeau de Saint-Martin de Tours.jpg|mini|Grab in [[Saint-Martin de Tours]]]] |
|||
Der [[Gedenktag]] des Heiligen fällt auf den 11. November ([[Martinstag]]), den Tag der Grablegung des hl. Martin. Zahlreiche [[Liste der Bauernregeln#11. November: St. Martin|Bauernregeln]] für diesen auch als Glückstag<ref>Helmut Hiller: ''Lexikon des Aberglaubens.'' Süddeutscher Verlag, München 1986, ISBN 978-3-7991-6332-3, S. 80.</ref> geltenden Kalendertag, der nach dem [[Julianischer Kalender|Julianischen Kalender]] auf den Winteranfang am 10. November folgt, treffen Aussagen über die Witterungssituation des kommenden Winters: |
|||
* „Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.“ |
|||
* „Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.“ |
|||
Auf den mittelalterlichen [[Freipfennig]]en setzte man den hl. Martin als [[notabene]] (= wohlgemerkt oder merke wohl) als Hinweis für die rechtzeitige Bezahlung des Freizinses auf die Münze: Sein Namenstag war der Beginn der Zahlungsfrist.<ref>Carl Christoph Schmieder: Handwörterbuch der gesammten Münzkunde. (1811), S. 183</ref> |
|||
=== Brauchtum === |
|||
Der [[Martinstag]] wird in vielen Gebieten mit Umzügen und anderem Brauchtum begangen. Da Martins Leichnam in einer [[Lichterprozession]] mit einem Boot nach Tours überführt wurde, feiern vor allem die Kindergärten ein „Laternenfest“ mit [[Laternelaufen]]. In [[Köln]] etwa gibt es im Jahr 2024 über 70 Martinszüge vor allem an Grundschulen und Kintertagesstätten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.koeln.de/leben/ll/martinszuege-koeln-termine/martinszuege-koeln-muelheim/ |titel=Martinszüge in Köln-Mülheim {{!}} koeln.de |sprache=de |abruf=2024-11-10}}</ref> In der Deutschschweiz ist dieser Brauch als „[[Räbenlicht|Räbeliechtli-Umzug]]“ bekannt. In vielen Regionen Deutschlands gehen Kinder dem [[Heischebrauch]] des [[Martinssingen]]s nach. Im Osten [[Österreich]]s und den benachbarten Teilen [[Ungarn]]s und der [[Slowakei]] sowie in Südschweden wird am 11. November traditionell die [[Martinstag#Martinsgans|Martinsgans]] als Festspeise verzehrt. In Mittelfranken (Nürnberg und Umgebung) stellen Kinder am Vorabend Stiefel vor die Türe, die am Morgen mit Süßigkeiten gefüllt sind. In Ostschwaben (Bayern) und Augsburg war früher der ''Nussmärtl'' bekannt – an St. Martin wurden die Kinder mit Nüssen und Äpfeln beschenkt. In manchen Orten kommt der „[[Pelzmärtel|Belzermäddl]]“ (in der Regel auf Bestellung der Eltern) auch in die Häuser, um Tadel und Lob über das Verhalten der Kinder auszusprechen und die Geschenke mitzubringen. |
|||
Da der Martinstag mit kirchlichen Festen und Umzügen verbunden war, war er in vielen Gegenden des Rheinlandes als [[Kirchweih#Traditionen|Kirchmesstag]] ein Tag von ökonomischer Bedeutung: Anfang November war das bäuerliche Wirtschaftsjahr endgültig zu Ende,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agrarheute.com/martinstag-zahltag |titel=Martinstag als Zahltag |werk=agrarheute.com |hrsg=Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH |datum=2006-11-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141220091119/http://www.agrarheute.com/martinstag-zahltag |archiv-datum=2014-12-20 |zugriff=2017-09-04}}</ref> Pachten und Zinsen wurden ausgezahlt und Verträge abgeschlossen, erneuert oder aufgelöst.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.weihnachtszeiten.de/aktuell/?p=648 |titel=Brauchtum zu St. Martin |hrsg=WeihnachtsZeiten |datum=2014 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150402141405/http://www.weihnachtszeiten.de/aktuell/?p=648 |archiv-datum=2015-04-02 |abruf=2017-09-04}}</ref> Zahlreiche alte Urkunden bestimmen oft den Martinstag als Ziel- und Zahltag, das „[[Geschäftsjahr]]“ dauerte sozusagen von St. Martin zu St. Martin.<ref>[[Johann Karl von Fichard|Johann Carl von Fichard]]: [http://books.google.co.id/books?id=vE1AAQAAIAAJ&pg=PA369&lpg=PA369&dq=Vertrag+Martinstag&source=bl&ots=XcJj479A3D&sig=nCxAaaLcQA796nBxGWXFrJxXBkQ&hl=de&sa=X&ei=FlqgUOjTJoLtrQeN_IDoDg&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false ''Frankfurtisches Archiv fur Altere Deutsche Litteratur und Geschichte''.] Gebhard und Körber, Frankfurt, 1811, S. 369 (Beispiel eines Schuldvertrages von 1380, zahlbar zu St. Martin; Ansicht via Google Books).</ref> |
|||
In evangelischen Gebieten verbindet sich der Martinsbrauch auch mit dem Gedenken an [[Martin Luther]], der am 11. November getauft wurde, etwa bei der Martinsfeier in [[Erfurt]]. |
|||
=== Attribute === |
|||
Martin wird entweder als römischer Soldat auf dem Pferd dargestellt, während er seinen Schultermantel teilt, oder er wird als Bischof mit den [[Ikonografische Heiligenattribute|ikonografischen Attributen]] [[Rad]] oder [[Gans|Gänse]] abgebildet. |
|||
<gallery> |
|||
St Martin Mainz.JPG|Edelstahlskulptur in der [[Mainzer Altstadt]] |
|||
Statue des St. Martin - von Nordwesten - katholische Kirche St. Martin (Waldsee).JPG|St. Martin von Tours mit der Gans (sein Attribut) in [[Waldsee (Pfalz)]] |
|||
Erzbistum Mainz, Johann Adam von Bicken, Bettlertaler von 1602, Rückseite, Münzkabinett Berlin.PNG|[[Bettlertaler]] von 1602, Erzbistum Mainz. Szene der Mantelteilung |
|||
</gallery> |
|||
=== Heraldik === |
|||
[[Datei:CHE Flims COA.svg|mini|hochkant|Ortswappen von [[Flims]]]] |
|||
Im [[Wappen]] ist Martin von Tours eine [[gemeine Figur]]. Er ist einer der Heiligen, der in der [[Heraldik]] für die [[Religion (Heraldik)|Religion]] in der Wappenkunst steht. |
|||
Seine Darstellung erfolgt als Reiter, mit Schwert einen Mantel zerteilend, vor ihm kniend der Bittende. Ein [[Heiligenschein]] um den Kopf erhöht die Wertigkeit des Reiters, wurde jedoch in Gebieten der [[Reformation]] häufig weggelassen. |
|||
Da Martin als Patron des [[Bistum Mainz|Bistums Mainz]] gilt, finden sich auf dem Gebiet des Bistums und ehemaligen Erzbistums in [[Rheinland-Pfalz]] und [[Hessen]] gehäuft Orte mit Martinsdarstellungen im Wappen. |
|||
Eine Auswahl von Wappen, in denen er dargestellt wird, befindet sich in der [[Liste der Wappen mit Martin von Tours]]. |
|||
{{Siehe auch|Religion (Heraldik)#Galerie Heilige|titel1=Galerie Heiliger in Wappen}} |
|||
=== Kulturweg des Europarats === |
|||
Der [[Martinusweg]] ist seit 2005 ein Teil des [[Kulturroute des Europarats|Kulturweges des Europarats]] und so dem Andenken des Heiligen gewidmet.<ref>{{Webarchiv|url=http://culture-routes.net/routes/the-saint-martin-of-tours-route |wayback=20170712182659 |text=''The Saint Martin of Tours Route''. }} European Institute of Cultural Routes / Cultural Routes of the [[Europarat|Council of Europe]], 8. Februar 2016, abgerufen am 4. September 2017 (englisch).</ref> |
|||
=== Banknote === |
|||
St. Martin ist auf der [[Schweizer Franken#Fünfte Serie von 1956|100-Schweizer-Franken-Banknote von 1956 (fünfte Serie; Rückseite)]] dargestellt. |
|||
== Ortsnamen und Patrozinien == |
|||
{{Hauptartikel|Liste von Martinsklöstern|Martinskirche}} |
|||
* [[Sankt Martin]] |
* [[Sankt Martin]] |
||
* [[Saint-Martin]] |
* [[Saint-Martin]], Saint Martin (französisch, englisch) |
||
* [[La Fontaine-Saint-Martin]] (französisch) |
|||
* [[Fontaines-Saint-Martin]] (französisch) |
|||
* [[San Martino]] (italienisch) |
|||
* [[Sint Maarten (Begriffsklärung)|Sint Maarten]] (niederländisch) |
|||
* [[Sveti Martin]] (kroatisch) |
|||
* Szent Márton (ungarisch) |
|||
* [[Priestergemeinschaft Sankt Martin]] |
|||
* [[Martinskirche]], [[Martinsdom]] |
|||
* [[Martinsschule]] |
|||
* Martinsdorf, Gemeinde [[Gaweinstal]] (Österreich) |
|||
* [[Mattersburg]] im Burgenland, Österreich (auf Ungarisch Nagymarton) |
|||
* [[Martinstein]] (Rheinland-Pfalz, Deutschland) |
|||
* [[Mertesdorf]] (Rheinland-Pfalz, Deutschland) |
|||
* [[Merten (Bornheim)]] |
|||
* [[Diözese Rottenburg-Stuttgart]] und [[Rottenburg am Neckar|Rottenburger]] Dom St. Martin |
|||
* [[Martinusweg|Martinusweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart]] |
|||
* [[Marttila]] (finnisch) |
|||
* [[Martin (Slowakei)|Martin]] (slowakisch) |
|||
* Martinov, Stadt [[Ostrava]] (tschechisch) |
|||
== Literatur == |
|||
=== Lexikonartikel === |
|||
* {{RGA|19|365|369|Martin von Tours|[[Martin Heinzelmann]]}} |
|||
* {{LexMA|6|344|345|Martin von Tours, Bischof († 397)|[[Dieter von der Nahmer]]}} |
|||
* {{RGG|5|858|859|Martin von Tours|[[Hanns Christof Brennecke]]}} |
|||
* {{TRE|22|194|196|Martin von Tours (316/317[336?]–397)|Luce Pietri}} |
|||
* {{LThK|Jacques Fontaine|Martin, hl.|3|6|1427–1428}} |
|||
* {{BBKL | url=http://www.bautz.de/bbkl/m/martinus_v_t.shtml|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629174103/http://www.bautz.de/bbkl/m/martinus_v_t.shtml |archivedate=2007-06-29 |band=5|spalten=949-955|autor=Adriaan Breukelaar|artikel=Martinus von Tours}} |
|||
=== Biografien === |
|||
* [[Andreas Drouve]]: ''Der heilige Martin. Patron der Armen – Vorbild der Nächstenliebe''. Lahn-Verlag, Kevelaer 2011, ISBN 978-3-8367-0770-1. |
|||
* Joachim Drumm (Hrsg.): ''Martin von Tours. Der Lebensbericht von Sulpicius Severus'', Ostfildern 1997. |
|||
* Jacques Fontaine: ''Vérité et fiction dans la chronologie de la Vita Martini''. In: ''Studia Anselmiana'' 1961, S. 189–236. |
|||
* Martin Happ: ''Alte und neue Bilder vom Heiligen Martin. Brauchtum und Gebrauch seit dem 19. Jahrhundert''. Böhlau, Köln 2006, ISBN 3-412-05706-1. |
|||
* Roman Mensing: ''Martin von Tours''. Patmos, Düsseldorf 2004, ISBN 3-491-70380-8. |
|||
* [[Régine Pernoud]]: ''Martin von Tours. Einer, der wußte, was recht ist – Biographie.'' Herder, Freiburg 1997 (übersetzt von [[Bernardin Schellenberger]] aus Original: ''Rencontre.'' Bayard & Centurion, Paris 1996). |
|||
* Judith Rosen: ''Martin von Tours. Der barmherzige Heilige''. Philipp von Zabern, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-8053-5024-2. |
|||
* Clare Stancliffe: ''St. Martin and his hagiographer. History and miracle in Sulpicius Severus'', Oxford 1983. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{ |
{{Commonscat|Martin of Tours|Martin von Tours}} |
||
* {{ |
* {{DNB-Portal|118578308}} |
||
* Sulpicius Severus: [https://bkv.unifr.ch/de/works/cpl-475/versions/leben-des-heiligen-bekennerbischofs-martinus-von-tours-bkv/divisions/2 ''Leben des hl.Bekennerbischofs Martinus von Tours (Vita sancti Martini)''] in der [[Bibliothek der Kirchenväter]] |
|||
* [http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_von_Tours.htm Eintrag im Ökumenischen Heiligenlexikon] |
|||
* [[Philipp Filtzinger]]: ''[https://archive.today/20150103200557/http://homepages.uni-tuebingen.de/peter.rempis/aalen/sqhm/martinus-neu.html Martinus – Soldat und Christ].'' Universität Tübingen, 2015 |
|||
* {{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/m/martinus_v_t.shtml}} |
|||
* http://www. |
* [http://www.martin-von-tours.de/ Martin-Seite für Kinder] vom [[Bonifatiuswerk]] |
||
* [http://www.imitatio.de/indexh.php?hbiog=286&menu=heilige1 Biografie des hl. Martin von Tours online (imitatio.de)] |
|||
* [http://www.sankt-martin-in-kempen.de/ Der größte St.-Martins-Zug in Kempen am Niederrhein] |
|||
* [http://www.martinsfest.de/ Die CD zum Kempener Martinsfest mit traditionellen und neuen Liedern] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Lidorius]]|NACHFOLGER=[[Brictius von Tours|Brictius]]|AMT=[[Liste der Erzbischöfe von Tours|Bischof von Tours]]|ZEIT=[[371]]-[[397]]}} |
|||
<references /> |
|||
{{Personenleiste|VORGÄNGER=[[Litorius (Bischof)|Litorius]]|NACHFOLGER=[[Brictius von Tours|Brictius]]|AMT=[[Liste der Erzbischöfe von Tours|Bischof von Tours]]|ZEIT=371–397}} |
|||
{{Personendaten| |
|||
NAME=Martin von Tours |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=Dritter [[Bischof]] von [[Tours]] ([[Frankreich]]) |
|||
|GEBURTSDATUM=[[316]]/[[317]] |
|||
|GEBURTSORT=[[Sabaria]], Hauptstadt der [[Römisches Reich|römischen]] Provinz [[Pannonien]] |
|||
|STERBEDATUM=[[8. November]] [[397]] |
|||
|STERBEORT= |
|||
}} |
|||
{{Normdaten|TYP=p|GND=118578308|LCCN=n/50/80635|VIAF=73825464}} |
|||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
[[Kategorie:Heiliger]] |
|||
{{SORTIERUNG:Martin #Tours}} |
|||
[[Kategorie:Bischof (4. Jh.)]] |
|||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Martin von Tours| ]] |
||
[[Kategorie:Bischof von Tours]] |
|||
[[Kategorie:Heiliger (4. Jahrhundert)]] |
|||
[[Kategorie:Person des evangelischen Namenkalenders]] |
|||
[[Kategorie:Bischof (4. Jahrhundert)]] |
|||
[[Kategorie:Bekenner]] |
|||
[[Kategorie:Gallische Kirche]] |
|||
[[Kategorie:Gemeinschaft Sankt Martin]] |
|||
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben 397]] |
[[Kategorie:Gestorben 397]] |
||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
[[Kategorie:Militärheiliger]] |
|||
{{Personendaten |
|||
[[be:Святы Марцін]] |
|||
|NAME=Martin von Tours |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
[[da:Sankt Morten]] |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=dritter Bischof von Tours |
|||
[[en:Martin of Tours]] |
|||
|GEBURTSDATUM=316 oder 317 |
|||
[[es:Martín de Tours]] |
|||
|GEBURTSORT=[[Savaria]] |
|||
[[et:Püha Martin]] |
|||
|STERBEDATUM=8. November 397 |
|||
[[fr:Martin de Tours]] |
|||
|STERBEORT=Candes bei [[Tours]] |
|||
[[fy:Martinus fan Toers]] |
|||
}} |
|||
[[he:מרטין מטור]] |
|||
[[hu:Szent Márton]] |
|||
[[it:San Martino di Tours]] |
|||
[[nl:Martinus van Tours]] |
|||
[[pl:Marcin z Tours]] |
|||
[[pt:Martinho de Tours]] |
|||
[[ro:Martin de Tours]] |
|||
[[sk:Martin Tourský]] |
|||
[[sv:Martin av Tours]] |
|||
[[wa:Sint Mårtén]] |
Aktuelle Version vom 30. April 2025, 11:44 Uhr
Martin von Tours, lateinisch Martinus (* um 316/317 in Savaria, römische Provinz Pannonia prima, heute Szombathely, Ungarn; † 8. November 397 in Candes bei Tours im heutigen Frankreich), war der dritte Bischof von Tours. In der Tradition der katholischen Kirche ist er einer der bekanntesten Heiligen. Er ist der erste, dem diese Würde nicht als Märtyrer, sondern als Bekenner zugesprochen wurde. Er wird auch in den orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirchen verehrt.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basilika San Francesco, Assisi, Simone Martini, 1322/26
Martinus wuchs als Sohn eines römischen Militärtribuns in Pannonien im heutigen Ungarn auf. Die Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem Christentum in Berührung kam. Im Alter von zehn Jahren wurde er in die Gruppe der Katechumenen, der Taufbewerber, aufgenommen. Widerwillig beugte Martinus sich dem Gebot des Vaters und schlug eine Militärlaufbahn ein. Als Sohn eines römischen Offiziers war er nach den Bestimmungen Diokletians gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Im Alter von 15 Jahren wurde er zur Leibwache des Kaisers Konstantin II. nach Mediolanum, das heutige Mailand, eingezogen, das zu der Zeit die Residenz der Kaiser in der westlichen römischen Reichshälfte war.
Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Episode der Mantelteilung ist in dieser Zeit angesiedelt. Die Gardisten trugen über dem Panzer die Chlamys, einen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit Schaffell gefüttert war. Martins Mantel ist in künstlerischen Darstellungen meist rot, obgleich die Quellen hierzu keine Angaben machen. Martin begegnete am Stadttor von Amiens einem unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. Das Pferd, von dem herab er in den künstlerischen Darstellungen sich dem Bettler zuwendet, fehlt in der ursprünglichen Fassung der Erzählung.[2] Er teilte seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Mt 25,35–40 EU – „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.[3]
Im Jahr 351 – also im Alter von 34 oder 35 Jahren – wurde Martinus von Bischof Hilarius von Poitiers getauft. Im Jahr 356 diente Martin unter dem späteren römischen Kaiser Julian im Kampf gegen die Alamannen. Julian zog ein Heer in der Civitas Vangionum (dem heutigen Worms) zusammen, um den anrückenden Germanen zu begegnen. Hier verweigerte Martinus die Teilnahme an der Schlacht mit dem Hinweis, er sei von nun an nicht mehr miles Caesaris, ein Soldat des römischen Kaisers, sondern miles Christi, Soldat Christi, und bat um Entlassung aus dem Armeedienst.
Er zog sich als Einsiedler auf die Insel Gallinara bei Alassio zurück. Bald aber folgten ihm viele Anhänger, sodass er dieses Leben wieder aufgab. Er reiste zu seiner Mutter nach Pannonien, die er zum christlichen Glauben bekehrte. Anschließend begab er sich erneut nach Gallien. Dort errichtete er 361 in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes, die Abtei de Ligugé, die später ihm geweiht wurde. Im Jahre 375 errichtete er in der Nähe von Tours das Kloster Marmoutier – monasterium maius. Bald lernte er Liborius, den Bischof von Le Mans, kennen. Mit ihm verband ihn eine lebenslange Freundschaft, und er spendete dem sterbenden Liborius im Juni 397 das Sakrament der Krankensalbung.
Er verkörperte als asketischer Mönch das spätantike Ideal eines Bischofs oder Priesters. Als Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell in der gesamten Touraine bekannt. Im Jahr 370 oder 371 wurde er zum Bischof von Tours geweiht.[4]
Er festigte die Christianisierung der Landbevölkerung durch die Zerstörung nicht-christlicher religiöser Stätten und die Errichtung von Kirchen und Klöstern, schreibt sein Biograph Sulpicius Severus in der Vita Sancti Martini: „Vor Martin gab es nur ganz wenige, eigentlich niemand, der in dieser Gegend den christlichen Glauben angenommen hatte. Durch seine Tugenden und sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Maß gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von Kirchen und Klöstern. Denn überall dort, wo er heidnische Kultstätten zerstörte, baute er Gotteshäuser und Klöster.“[5]
Als Martin in Augusta Treverorum (heute Trier) weilte, klagten die Gegner des häretischen Bischofs Priscillian von Ávila diesen in Trier bei Kaiser Magnus Maximus an. Auf Betreiben Martins beendete Maximus den Prozess, ließ ihn aber nach der Abreise Martins aus Trier wieder aufnehmen und Priscillian 385 zum Tode verurteilen. Als Martin von der Hinrichtung erfuhr, protestierte er bei Kaiser Maximus ebenso wie Ambrosius von Mailand und Siricius von Rom scharf gegen dieses Vorgehen.
Als Martin 386 nach Trier kam, um sich bei Maximus für zwei Anhänger des 383 getöteten Kaisers Gratian einzusetzen, verweigerte er den Bischöfen um Ithacius, die die Verurteilung Priscillians betrieben oder gebilligt hatten, die eucharistische Gemeinschaft. Auf Drohungen des Kaisers, sowohl mit der Verfolgung der priscillianischen Gruppen als auch rechtgläubiger, mit Martin verbundener asketischer Gruppen zu beginnen, ließ Martin sich bewegen, die eucharistische Gemeinschaft mit den beteiligten Bischöfen zumindest während der Bischofsweihe des Trierer Bischofs Felix wieder aufzunehmen.
Am 8. November 397 (oder 11. November 402[6]) starb Martin im Alter von 81 Jahren auf einer Visite in Candes, einer Stadt seines Bistums. Er wurde am 11. November in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Am Sterbebett wird ihm der Satz zugeschrieben: mortem non timeo, vivere autem non recuso (den Tod fürchte ich nicht, weiter zu leben lehne ich aber nicht ab).
Hagiographische Überlieferung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(El Greco, 1597/99, National Gallery of Art, Washington D.C.)
Martins Biograph, Sulpicius Severus, kannte ihn persönlich und begann die Niederschrift seiner Vita Sancti Martini bereits zu Lebzeiten Martins. Eine spätere Vita stammt von Paulinus von Périgueux, niedergeschrieben etwa sechzig Jahre nach Martins Tod.
Sulpicius schreibt Martin Wundertätigkeit zu, beispielsweise Totenerweckungen, die Martin bewirkte, indem er sich über einen Verstorbenen legte und betete.[7] Eine weitere Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Martin, der sich des Amtes unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leite sich auch der Brauch ab, am Fest des Heiligen eine Martinsgans zuzubereiten.[8]
Die Legende der Martinsmesse, die beispielsweise im Klarenaltar des Kölner Doms dargestellt ist, besagt, dass Martin, nachdem er seinen Rock einem Armen gab und der für ihn auf dem Markt neu gekaufte zu kurze Ärmel hatte, von Engeln während der Messe prächtig gekleidet wurde und ein Lichtstrahl vom Himmel auf ihn herabkam.[9]
Verehrung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sulpicius Severus, ein Weggefährte Martins, verfasste um 395 die maßgebliche Vita über den Heiligen, welche erstmals 1466 ins Deutsche übersetzt wurde.[10] Diese Lebensbeschreibung diente im Frühmittelalter im Bereich der fränkischen Reichskirche und darüber hinaus auch in der Westkirche als eine Vorlage für Heiligenviten. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass Martin eines natürlichen Todes starb, also kein Märtyrer, sondern ein Bekenner war, und seine Lebensbeschreibung ein Beispiel für ein vorbildhaftes Leben gab.
Der Martinskult ist erstmals um 400 in Ligugé dokumentiert. Etwa gleichzeitig beginnt auch die Ikonographie des Heiligen mit dem Martinszyklus im Kloster Primuliacum. Nach 450 wurde Martins Grab, und hier besonders sein Mantel (cappa), zum Pilgerziel.[4]
Ein wichtiger Förderer der frühmittelalterlichen Martinsverehrung war Gregor von Tours, Nachfolger auf dem Bischofssitz von Tours. Er verfasste vier Bücher über die Wunder des heiligen Martin und schildert auch in seiner Geschichte des Frankenreiches die Biographie des Heiligen. Der Frankenkönig Chlodwig erhob Martin zum Reichsheiligen der fränkisch-merowingischen Könige; Martins Mantel (lat. cappa) wurde zur Reichsreliquie.[4] Aufbewahrt wurde sie häufig in kleineren, als Kirchenraum dienenden Räumlichkeiten, die danach auch als „Kapellen“ bezeichnet wurden.[11] Die die Cappa begleitenden Geistlichen, die Kapellane, nahmen, da sie lesen und schreiben konnten, neben ihren seelsorgerischen Pflichten auch das Amt der Hof- und Urkundenschreiber wahr. Daraus erklärt sich auch der Name Hofkapelle für die königliche Kanzlei des Frankenreiches.
Nachdem die Grabstätte des Heiligen im Zuge der Französischen Revolution verwüstet worden war, erfuhr die Martinsverehrung im Frankreich des 19. Jahrhunderts eine neue Blüte, die vor allem durch antirepublikanische Strömungen im Katholizismus dieser Zeit geprägt waren. Joseph Hippolyte Guibert, Bischof von Tours (1857–1871), förderte die Verehrung des Heiligen und beauftragte 1860, nachdem bei Bauarbeiten die Grablege des Heiligen wiederentdeckt worden war, den Architekten Victor Laloux mit dem Bau einer neuen Basilika an dieser Stelle.
Martin ist der Schutzpatron Frankreichs und der Slowakei. Er wird als Landespatron des Burgenlandes und als Patron der Stadt Mainz, des Eichsfelds sowie als Patron des Mainzer Doms verehrt. Ebenso ziert er das Wappen vieler Orte. Er ist zudem Namensgeber und Schutzpatron des St.-Martin-Ordens,[12] einer international tätigen Hilfsorganisation. Auf ihn beruft sich auch die Priestergemeinschaft Sankt Martin, die 1976 in Genua als Zusammenschluss katholischer Priester gegründet worden ist.[13]
Aufgrund seiner Vita ist der heilige Martin Schutzheiliger der Reisenden und der Armen und Bettler sowie der Reiter, im weiteren Sinne auch der Flüchtlinge, Gefangenen, Abstinenzler und der Soldaten.[14]
Um 480 legte Perpetuus, der dritte Nachfolger Martins als Bischof von Tours, den Gedenktag des hl. Martin auf den Tag seiner Beisetzung, den 11. November. Am folgenden Tag begann der Advent, der wie die Fastenzeit 40 Tage dauerte. Damit war für die adventliche Buß- und Fastenzeit, die fortan auch Martinsquadragese genannt wurde, ein einprägsamer Beginn gesetzt.[15]
Baugeschichte von Kirche und Kloster
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine kurzgefasste Baugeschichte gibt Sedlmayr.[16] Er erwähnt die erste Kapelle über dem Grab Martins (um 400), die erste Kirche um 470, den Besuch Chlodwigs am Grab bei seinem Übergang zum Christentum 498, worauf die Kirche zum Nationalheiligtum der Franken wurde. Im 8. Jh. wurde das Kloster benediktinisch, und am Anfang des 9. Jh. ein weltliches Stift. Hier blühte das Skriptorium von Alkuin, wo die Alkuin-Bibeln bis zu den Normanneneinfällen um 850 hergestellt wurden. Um 997 bis 1003 wurde eine neue Kirche erbaut (Tours III) und 1014 geweiht, umgebaut zu Tours IV von 1050 bis um 1100 und zu einer frühgotischen Kirche um 1175 (Tours V). In der Revolution wurde das Kloster 1793 nationalisiert und die Kirche als Militärstall gebraucht. Sie stürzte 1797 zum Teil ein und wurde um 1800 abgebrochen. Von 1887 bis 1922 entstand ein wesentlich kleinerer Neubau im neoromanischen Stil.
Namenstag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gedenktag des Heiligen fällt auf den 11. November (Martinstag), den Tag der Grablegung des hl. Martin. Zahlreiche Bauernregeln für diesen auch als Glückstag[17] geltenden Kalendertag, der nach dem Julianischen Kalender auf den Winteranfang am 10. November folgt, treffen Aussagen über die Witterungssituation des kommenden Winters:
- „Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.“
- „Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.“
Auf den mittelalterlichen Freipfennigen setzte man den hl. Martin als notabene (= wohlgemerkt oder merke wohl) als Hinweis für die rechtzeitige Bezahlung des Freizinses auf die Münze: Sein Namenstag war der Beginn der Zahlungsfrist.[18]
Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Martinstag wird in vielen Gebieten mit Umzügen und anderem Brauchtum begangen. Da Martins Leichnam in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt wurde, feiern vor allem die Kindergärten ein „Laternenfest“ mit Laternelaufen. In Köln etwa gibt es im Jahr 2024 über 70 Martinszüge vor allem an Grundschulen und Kintertagesstätten.[19] In der Deutschschweiz ist dieser Brauch als „Räbeliechtli-Umzug“ bekannt. In vielen Regionen Deutschlands gehen Kinder dem Heischebrauch des Martinssingens nach. Im Osten Österreichs und den benachbarten Teilen Ungarns und der Slowakei sowie in Südschweden wird am 11. November traditionell die Martinsgans als Festspeise verzehrt. In Mittelfranken (Nürnberg und Umgebung) stellen Kinder am Vorabend Stiefel vor die Türe, die am Morgen mit Süßigkeiten gefüllt sind. In Ostschwaben (Bayern) und Augsburg war früher der Nussmärtl bekannt – an St. Martin wurden die Kinder mit Nüssen und Äpfeln beschenkt. In manchen Orten kommt der „Belzermäddl“ (in der Regel auf Bestellung der Eltern) auch in die Häuser, um Tadel und Lob über das Verhalten der Kinder auszusprechen und die Geschenke mitzubringen.
Da der Martinstag mit kirchlichen Festen und Umzügen verbunden war, war er in vielen Gegenden des Rheinlandes als Kirchmesstag ein Tag von ökonomischer Bedeutung: Anfang November war das bäuerliche Wirtschaftsjahr endgültig zu Ende,[20] Pachten und Zinsen wurden ausgezahlt und Verträge abgeschlossen, erneuert oder aufgelöst.[21] Zahlreiche alte Urkunden bestimmen oft den Martinstag als Ziel- und Zahltag, das „Geschäftsjahr“ dauerte sozusagen von St. Martin zu St. Martin.[22]
In evangelischen Gebieten verbindet sich der Martinsbrauch auch mit dem Gedenken an Martin Luther, der am 11. November getauft wurde, etwa bei der Martinsfeier in Erfurt.
Attribute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martin wird entweder als römischer Soldat auf dem Pferd dargestellt, während er seinen Schultermantel teilt, oder er wird als Bischof mit den ikonografischen Attributen Rad oder Gänse abgebildet.
-
Edelstahlskulptur in der Mainzer Altstadt
-
St. Martin von Tours mit der Gans (sein Attribut) in Waldsee (Pfalz)
-
Bettlertaler von 1602, Erzbistum Mainz. Szene der Mantelteilung
Heraldik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Wappen ist Martin von Tours eine gemeine Figur. Er ist einer der Heiligen, der in der Heraldik für die Religion in der Wappenkunst steht.
Seine Darstellung erfolgt als Reiter, mit Schwert einen Mantel zerteilend, vor ihm kniend der Bittende. Ein Heiligenschein um den Kopf erhöht die Wertigkeit des Reiters, wurde jedoch in Gebieten der Reformation häufig weggelassen.
Da Martin als Patron des Bistums Mainz gilt, finden sich auf dem Gebiet des Bistums und ehemaligen Erzbistums in Rheinland-Pfalz und Hessen gehäuft Orte mit Martinsdarstellungen im Wappen. Eine Auswahl von Wappen, in denen er dargestellt wird, befindet sich in der Liste der Wappen mit Martin von Tours.
Kulturweg des Europarats
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Martinusweg ist seit 2005 ein Teil des Kulturweges des Europarats und so dem Andenken des Heiligen gewidmet.[23]
Banknote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Martin ist auf der 100-Schweizer-Franken-Banknote von 1956 (fünfte Serie; Rückseite) dargestellt.
Ortsnamen und Patrozinien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sankt Martin
- Saint-Martin, Saint Martin (französisch, englisch)
- La Fontaine-Saint-Martin (französisch)
- Fontaines-Saint-Martin (französisch)
- San Martino (italienisch)
- Sint Maarten (niederländisch)
- Sveti Martin (kroatisch)
- Szent Márton (ungarisch)
- Priestergemeinschaft Sankt Martin
- Martinskirche, Martinsdom
- Martinsschule
- Martinsdorf, Gemeinde Gaweinstal (Österreich)
- Mattersburg im Burgenland, Österreich (auf Ungarisch Nagymarton)
- Martinstein (Rheinland-Pfalz, Deutschland)
- Mertesdorf (Rheinland-Pfalz, Deutschland)
- Merten (Bornheim)
- Diözese Rottenburg-Stuttgart und Rottenburger Dom St. Martin
- Martinusweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
- Marttila (finnisch)
- Martin (slowakisch)
- Martinov, Stadt Ostrava (tschechisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lexikonartikel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Heinzelmann: Martin von Tours. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 19, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-017163-5, S. 365–369.
- Dieter von der Nahmer: Martin von Tours, Bischof († 397). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6. Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 344 f.
- Hanns Christof Brennecke: Martin von Tours. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 5, Mohr-Siebeck, Tübingen 2002, Sp. 858–859.
- Luce Pietri: Martin von Tours (316/317[336?]–397). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 22, de Gruyter, Berlin / New York 1992, ISBN 3-11-013463-2, S. 194–196.
- Jacques Fontaine: Martin, hl. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, Sp. 1427–1428.
- Adriaan Breukelaar: Martinus von Tours. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 949–955 .
Biografien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Drouve: Der heilige Martin. Patron der Armen – Vorbild der Nächstenliebe. Lahn-Verlag, Kevelaer 2011, ISBN 978-3-8367-0770-1.
- Joachim Drumm (Hrsg.): Martin von Tours. Der Lebensbericht von Sulpicius Severus, Ostfildern 1997.
- Jacques Fontaine: Vérité et fiction dans la chronologie de la Vita Martini. In: Studia Anselmiana 1961, S. 189–236.
- Martin Happ: Alte und neue Bilder vom Heiligen Martin. Brauchtum und Gebrauch seit dem 19. Jahrhundert. Böhlau, Köln 2006, ISBN 3-412-05706-1.
- Roman Mensing: Martin von Tours. Patmos, Düsseldorf 2004, ISBN 3-491-70380-8.
- Régine Pernoud: Martin von Tours. Einer, der wußte, was recht ist – Biographie. Herder, Freiburg 1997 (übersetzt von Bernardin Schellenberger aus Original: Rencontre. Bayard & Centurion, Paris 1996).
- Judith Rosen: Martin von Tours. Der barmherzige Heilige. Philipp von Zabern, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-8053-5024-2.
- Clare Stancliffe: St. Martin and his hagiographer. History and miracle in Sulpicius Severus, Oxford 1983.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Martin von Tours im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sulpicius Severus: Leben des hl.Bekennerbischofs Martinus von Tours (Vita sancti Martini) in der Bibliothek der Kirchenväter
- Philipp Filtzinger: Martinus – Soldat und Christ. Universität Tübingen, 2015
- Martin-Seite für Kinder vom Bonifatiuswerk
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Liturgische Konferenz für die Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.): Perikopenbuch nach der Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder. Mit Einführungstexten zu den Sonn- und Feiertagen. Luther-Verlag, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-7858-0741-5, S. 663–666. Online als PDF unter Agenden.Gottesdienstbuch.de.
- ↑ Alexander Brüggemann: Der Mantel weht durch die Sprachgeschichte. domradio, 8. November 2022, abgerufen am 18. März 2025.
- ↑ Manfred Becker-Huberti: Mantelteilung. Archiviert vom am 21. Juli 2015; abgerufen am 4. September 2017.
- ↑ a b c Hanns Christof Brennecke: Martin von Tours. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 5, Mohr-Siebeck, Tübingen 2002, Sp. 858–859.
- ↑ Sulpicius Severus, Vita Sancti Martini, 13, 9; s. a. Manfred Clauss: Ein neuer Gott für die alte Welt. Die Geschichte des frühen Christentums, 2015, S. 395.
- ↑ Josef Kremer: Studien zum frühen Christentum in Niedergermanien. Diss Bonn 1993, S. 117–123. Zur Widersprüchlichkeit der Angaben von Gregor von Tours vgl. auch Margarete Weidemann: Kulturgeschichte der Merowingerzeit nach den Werken Gregors von Tours, Teil I. Mainz 1982, S. 197.
- ↑ Andreas Heinz: Bischof Martin von Tours und die Liturgie seiner Zeit. In: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte. J. Thorbecke, 1999, ISBN 978-3-7995-6368-0, S. 65 (google.com).
- ↑ Sartori: Martinsgans. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. De Gruyter, 1932, ISBN 978-3-11-172968-8, S. 739–936, doi:10.1515/9783111729688-005 (degruyter.com [abgerufen am 11. November 2024]).
- ↑ Alte und neue Kunst. Wiener Kunstwissenschaftliche Blätter. 1954 (google.com [abgerufen am 11. November 2024]).
- ↑ Sulpicius Severus: Vita Sancti Martini / Das Leben des Heiligen Martin. Übersetzt von Gerlinde Huber-Rebenich. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018780-7; Werner Williams-Krapp: Martin von Tours. Deutsche Prosalegenden. In: Verfasserlexikon. 2. Auflage. Band 6, Sp. 157 f.
- ↑ Albert K. Hömberg: Westfälische Landesgeschichte. Mehren & Hobbeling, Münster 1967, S. 46.
- ↑ M. Wehrmann: Der Namenspatron: St. Martin v. Tours. St.-Martin-Orden, 12. Februar 2013, archiviert vom am 12. Februar 2013; abgerufen am 4. September 2017 (Der Text beruht zum Teil auf diesem Wikipedia-Artikel. Der Autor arbeitet auch in der Wikipedia mit.).
- ↑ Gemeinschaft Sankt Martin. Abgerufen am 11. November 2024 (deutsch).
- ↑ Wolfgang Schallenhofer: Schutzheilige Schutzpatrone Nothelfer – Lexikon. kirchenweb.at, 10. Dezember 2010, abgerufen am 4. September 2017.
- ↑ Hermann Kirchhoff: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Kösel, München 1995, ISBN 3-466-36416-7, S. 18.
- ↑ Hans Sedlmayr: Saint-Martin de Tours im elften Jahrhundert. München 1970, 40 S., ill., 12 Tafeln (Abhandlungen, Bayerische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, neue Folge, 69).
- ↑ Helmut Hiller: Lexikon des Aberglaubens. Süddeutscher Verlag, München 1986, ISBN 978-3-7991-6332-3, S. 80.
- ↑ Carl Christoph Schmieder: Handwörterbuch der gesammten Münzkunde. (1811), S. 183
- ↑ Martinszüge in Köln-Mülheim | koeln.de. Abgerufen am 10. November 2024.
- ↑ Martinstag als Zahltag. In: agrarheute.com. Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH, 7. November 2006, archiviert vom am 20. Dezember 2014; abgerufen am 4. September 2017.
- ↑ Brauchtum zu St. Martin. WeihnachtsZeiten, 2014, archiviert vom am 2. April 2015; abgerufen am 4. September 2017.
- ↑ Johann Carl von Fichard: Frankfurtisches Archiv fur Altere Deutsche Litteratur und Geschichte. Gebhard und Körber, Frankfurt, 1811, S. 369 (Beispiel eines Schuldvertrages von 1380, zahlbar zu St. Martin; Ansicht via Google Books).
- ↑ The Saint Martin of Tours Route. ( vom 12. Juli 2017 im Internet Archive) European Institute of Cultural Routes / Cultural Routes of the Council of Europe, 8. Februar 2016, abgerufen am 4. September 2017 (englisch).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Litorius | Bischof von Tours 371–397 | Brictius |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Martin von Tours |
KURZBESCHREIBUNG | dritter Bischof von Tours |
GEBURTSDATUM | 316 oder 317 |
GEBURTSORT | Savaria |
STERBEDATUM | 8. November 397 |
STERBEORT | Candes bei Tours |