Zum Inhalt springen

„Patientenbibliothek“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K typo
Kat.
 
(22 dazwischenliegende Versionen von 14 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Patientenbibliothek der Charité in Berlin Mitte.jpg|mini|Patientenbibliothek der [[Charité]] in Berlin Mitte]]
{{Mehrfacheintrag|Krankenhausbibliothek}}
'''Patientenbibliothek''' ist eine [[Bibliothek]] in einem [[Krankenhaus]] oder einer [[Rehabilitation]]seinrichtung, die sich an die [[Patient]]en und das Personal richtet.<ref>[https://media02.culturebase.org/data/docs-agmb/AGMB_Medizinische-Bibliotheken-Begriffsbestimmung-und-Charakterisierung_2004.pdf ''Medizinische Bibliotheken - Begriffsbestimmung und Charakterisierung''] [[Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen]] (AGMB), November 2004, S. 9.</ref>


Das Angebot ähnelt denen von öffentlichen [[Stadtbibliothek]]en, konzentriert sich allerdings vorwiegend auf [[Unterhaltungsliteratur]]. Bei den Neuanschaffungen nimmt jedoch Literatur aus den Sachbereichen Medizin und Psychologie einen zunehmend höheren Stellenwert ein.
'''Patientenbibliothek''' ist eine [[Krankenhausbibliothek]], die sich speziell an die [[Patient]]en richtet.


Patientenbibliotheken können als selbständige Einrichtungen im Krankenhaus, als Teil der [[Krankenhausbibliothek]]<ref>vgl. Eva Renate Stoltzenberg: [https://www.aerzteblatt.de/archiv/149553/Beispiel-Bremen-Integrierte-Krankenhausbibliothek ''Beispiel Bremen: Integrierte Krankenhausbibliothek'']. [[Deutsches Ärzteblatt]] 1978; 75(42): A-2453.</ref> oder als Zweigstelle einer kommunalen oder kirchlichen öffentlichen Bibliothek geführt werden. Soziale Bibliotheksarbeit bezieht auch die [[Poesie- und Bibliotherapie]] mit ein.<ref>M. Löw: ''Ein Löffel Dickens - Lesen und genesen! Die Patientenbibliothek zwischen Steinbruch und PISA.'' [[Medizin – Bibliothek – Information|mbi]] 2002 S. 15–16.</ref>
Das Angebot ähnelt denen von [[Stadtbibliothek|Stadt-]] und [[kirchliche Bibliothek|kirchlichen Bibliotheken]], konzentriert sich allerdings vorwiegend auf [[Unterhaltungsliteratur]].


Für Patienten ist die Patientenbibliothek nicht selten eine der wenigen Möglichkeiten, den oft langweiligen Krankenhausalltag etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Für Patienten, die ihr Zimmer nicht eigenständig verlassen können, wird oft eine Auswahl von Zimmer zu Zimmer gefahren.
Für Patienten ist die Patientenbibliothek nicht selten eine der wenigen Möglichkeiten, den oft langweiligen Krankenhausalltag etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Für Patienten, die ihr Zimmer nicht eigenständig verlassen können, wird oft eine Auswahl von Zimmer zu Zimmer gefahren.


Es liegt in der Natur einer Patientenbibliothek, dass die Bücher nur für Patienten bestimmt sind. [[Bibliotheksausweis]]e, [[Leihgebühr]]en entfallen meist. Die Bücher müssen spätestens bei der Entlassung zurückgegeben werden.
Es liegt in der Natur einer Patientenbibliothek, dass die Medien hauptsächlich für Patienten bestimmt sind. [[Bibliotheksausweis]]e und [[Leihgebühr]]en entfallen meist. Die entliehenen Medien müssen spätestens bei der Entlassung zurückgegeben werden.

Im Online-Verbund ''Lisando'' sind die Patientenbibliotheken zusammengeschlossen.<ref>Beate Detlefs, Elliot Michel: [https://b-u-b.de/wp-content/uploads/2019-06.pdf ''Lisando – Neuster Meilenstein in der Geschichte der deutschen Patientenbibliotheken'']. [[BuB]] 6/2019, S. 325.</ref><ref>[https://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/Sektionen/sektion8/lisando_erste_Erfahrungen_Verbundbeitritt.pdf ''Lisando, der Online Verbund der Krankenhausbibliotheken – Informationen zum Verbundbeitritt und erste Erfahrungen aus der Umsetzung''] [[Charité]], Klinikbücherei im [[Universitätsklinikum Münster]], abgerufen am 21. Mai 2021.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Burghard Gassner: ''Krankenhauspatienten als Bibliotheksbenutzer'' (= dbi-materialien 80). Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin 1988, ISBN 3-87068-880-7.
* Detlef Schwarz (Hrsg.): ''Richtlinien für Patientenbibliotheken'' (= dbi-materialien 138). Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin 1995, ISBN 3-87068-938-2.
* o.&nbsp;V.: ''Die Patientenbibliothek. Ein Beitrag zur Humanität im Krankenhaus'' (= dbi-materialien 11). Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin 1982, ISBN 3-87068-811-4.
* Detlefs, Beate: ''Die Bibliothek war meine Rettung.'' Website des Goethe-Instituts, goethe.de [https://www.goethe.de/de/kul/bib/21031666.html]


== Einzelnachweise ==
* Gassner, Burghard: Krankenhauspatienten als Bibliotheksbenutzer. dbi-materialien 80. Berlin: Deutsches Bibliotheksinstitut, 1988 ISBN 3-87068-880-7
<references />
* Schwarz, Detlef (Hrsg.): Richtlinien für Patientenbibliotheken. dbi-materialien 138. Berlin: Deutsches Bibliotheksinstitut, 1995 ISBN 3-87068-938-2
* o.V.: Die Patientenbibliothek. Ein Beitrag zur Humanität im Krankenhaus. dbi-materialien 11. Berlin: Deutsches Bibliotheksinstitut, 1982 ISBN 3-87068-811-4




[[Kategorie:Bibliothekstyp]]
[[Kategorie:Bibliothekstyp]]
[[Kategorie:Krankenhauswesen]]
[[Kategorie:Bildungseinrichtung (Gesundheitswesen)]]

Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 11:52 Uhr

Patientenbibliothek der Charité in Berlin Mitte

Patientenbibliothek ist eine Bibliothek in einem Krankenhaus oder einer Rehabilitationseinrichtung, die sich an die Patienten und das Personal richtet.[1]

Das Angebot ähnelt denen von öffentlichen Stadtbibliotheken, konzentriert sich allerdings vorwiegend auf Unterhaltungsliteratur. Bei den Neuanschaffungen nimmt jedoch Literatur aus den Sachbereichen Medizin und Psychologie einen zunehmend höheren Stellenwert ein.

Patientenbibliotheken können als selbständige Einrichtungen im Krankenhaus, als Teil der Krankenhausbibliothek[2] oder als Zweigstelle einer kommunalen oder kirchlichen öffentlichen Bibliothek geführt werden. Soziale Bibliotheksarbeit bezieht auch die Poesie- und Bibliotherapie mit ein.[3]

Für Patienten ist die Patientenbibliothek nicht selten eine der wenigen Möglichkeiten, den oft langweiligen Krankenhausalltag etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Für Patienten, die ihr Zimmer nicht eigenständig verlassen können, wird oft eine Auswahl von Zimmer zu Zimmer gefahren.

Es liegt in der Natur einer Patientenbibliothek, dass die Medien hauptsächlich für Patienten bestimmt sind. Bibliotheksausweise und Leihgebühren entfallen meist. Die entliehenen Medien müssen spätestens bei der Entlassung zurückgegeben werden.

Im Online-Verbund Lisando sind die Patientenbibliotheken zusammengeschlossen.[4][5]

  • Burghard Gassner: Krankenhauspatienten als Bibliotheksbenutzer (= dbi-materialien 80). Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin 1988, ISBN 3-87068-880-7.
  • Detlef Schwarz (Hrsg.): Richtlinien für Patientenbibliotheken (= dbi-materialien 138). Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin 1995, ISBN 3-87068-938-2.
  • o. V.: Die Patientenbibliothek. Ein Beitrag zur Humanität im Krankenhaus (= dbi-materialien 11). Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin 1982, ISBN 3-87068-811-4.
  • Detlefs, Beate: Die Bibliothek war meine Rettung. Website des Goethe-Instituts, goethe.de [1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Medizinische Bibliotheken - Begriffsbestimmung und Charakterisierung Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB), November 2004, S. 9.
  2. vgl. Eva Renate Stoltzenberg: Beispiel Bremen: Integrierte Krankenhausbibliothek. Deutsches Ärzteblatt 1978; 75(42): A-2453.
  3. M. Löw: Ein Löffel Dickens - Lesen und genesen! Die Patientenbibliothek zwischen Steinbruch und PISA. mbi 2002 S. 15–16.
  4. Beate Detlefs, Elliot Michel: Lisando – Neuster Meilenstein in der Geschichte der deutschen Patientenbibliotheken. BuB 6/2019, S. 325.
  5. Lisando, der Online Verbund der Krankenhausbibliotheken – Informationen zum Verbundbeitritt und erste Erfahrungen aus der Umsetzung Charité, Klinikbücherei im Universitätsklinikum Münster, abgerufen am 21. Mai 2021.