„Magic: The Gathering“ – Versionsunterschied
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[[Bild:Magicgathering1.jpg|thumb|Magic-Spieler]] |
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'''Magic: Die Zusammenkunft''' (im Original '''Magic: The Gathering''') ist ein [[Sammelkartenspiel]] von Richard Garfield. Es war das erste Spiel dieser Art und erschien im Jahr [[1993]] bei [[Wizards of the Coast]]. In Deutschland wird es von [[Amigo]] (ab [[10. September]] [[2006]] von [[Universal Cards]]) vertrieben. |
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| Autor = [[Richard Garfield]] |
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| Verlag = [[Wizards of the Coast]] |
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| Erscheinungsjahr = seit 1993 |
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| Art = Sammelkartenspiel |
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| Mitspieler = 2 und mehr |
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| Dauer = variabel, durchschnittlich 25 Minuten |
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| Alter = ab 13 Jahre |
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| Auszeichnungen = * [[Origins Award/Brettspiele|Origins Award]] 1993: Sci-Fi- oder Fantasy-Brettspiel |
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* [[Origins Award/Brettspiele|Origins Award]] 1993: Brettspielgrafik |
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* [[Mensa Select Games]] 1994 |
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* [[Deutscher Spielepreis]] 1995: Sonderpreis |
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* [[À-la-carte-Kartenspielpreis]] 1995: Platz 1 |
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* [[As d’Or]] 1996 |
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* [[Origins Award#Hall of Fame 2|Origins Award Hall of Fame]] 1998 |
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* [[Origins Award/Kartenspiele|Origins Award]] 1998: Kartenspielerweiterung (Urza’s Saga) |
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* [[Origins Award/Kartenspiele|Origins Award]] 2005: Kartenspielerweiterung (Ravnica: City of Guilds) |
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* [[Origins Award/Kartenspiele|Origins Award]] 2008: Kartenspielerweiterung (Shards of Alara) |
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* [[Origins Award/Kartenspiele|Origins Award]] 2011: Kartenspielerweiterung (Innistrad) |
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* Aufnahme in die [[Science Fiction and Fantasy Hall of Fame]] 2019<ref name= SFHF>[https://www.sfadb.com/Science_Fiction_Hall_of_Fame_2019 ''Winners by Year: 2019'' (engl.)] Science Fiction Award Database, abgerufen am 14. Mai 2021.</ref> |
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[[Datei:Magicgathering1.jpg|mini|Magic-Spieler]] |
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Zur Zeit gibt es circa 8.300 verschiedene Karten und (nach Herstellerangaben) über sechs Millionen Spieler auf der ganzen Welt. Es sind inzwischen neun Basiseditionen und zahlreiche alleinstehende Editionen in mehreren Sprachen erschienen. [[Wizards of the Coast]] veranstaltet jährlich etwa 60.000 über die ganze Welt verteilte Turniere, die mit Preisgeldern in Höhe von etwa 5 Millionen [[US-Dollar]] dotiert sind. |
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'''Magic: The Gathering''' (kurz: ''Magic'' oder ''MTG'', anfangs auf Deutsch als ''Magic: Die Zusammenkunft'' vertrieben) ist ein 1993 bei [[Wizards of the Coast]] erschienenes [[Sammelkartenspiel]] von [[Richard Garfield]]. Es war das erste [[Fantasy]]-[[Kartenspiel]] und wurde 2019 in die [[Science Fiction and Fantasy Hall of Fame]] aufgenommen.<ref name= SFHF/> |
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== Spielprinzip == |
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Laut der offiziellen Datenbank ''Gatherer'' gibt es über 20.000 verschiedene Karten<ref>[http://gatherer.wizards.com/ Gatherer Kartendatenbank] bei [[Wizards of the Coast]].</ref> und nach Herstellerangaben 2018 über 35 Millionen Spieler und Fans weltweit.<ref>Kevin Webb: [https://www.businessinsider.de/magic-the-gathering-announces-10-million-esports-program-for-2019-2018-12?r=US&IR=T ''With more than 35 million players worldwide, …''] In: ''Business Insider.'' 8. Dezember 2018, abgerufen am 20. Mai 2019.</ref> Bis 2024 sind 129 Sets in mehreren Sprachen erschienen. Waren die ersten Editionen ausschließlich auf Englisch erhältlich, kamen mit der Zeit weitere Sprachen hinzu. Seit 2011 werden die Karten in elf Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch ([[Brasilianisches Portugiesisch|Brasilianisch]]), Japanisch, Chinesisch ([[Kurzzeichen]]), Chinesisch ([[Langzeichen]]), Russisch und Koreanisch) gedruckt. Seit der im September 2022 erschienenen Erweiterung ''Dominaria United'' werden die Sprachausgaben für Russisch, Koreanisch und Chinesisch (Langzeichen) nicht mehr produziert;<ref>[https://magic.wizards.com/en/articles/archive/news/changes-magic-product-languages-2022-07-18 Changes to Magic Product Languages] bei magic.wizards.com am 18. Juli 2022</ref> im Laufe des Jahres 2024 werden die Sprachen Portugiesisch und Chinesisch (Kurzzeichen) eingestellt.<ref>[https://magic.wizards.com/en/news/announcements/changes-to-magic-product-languages-in-2024 CHANGES TO MAGIC PRODUCT LANGUAGES IN 2024] bei magic.wizards.com am 22. Februar 2024.</ref> Wizards of the Coast veranstaltet weltweit Turniere. |
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In ''Magic: Die Zusammenkunft'' übernehmen zwei oder mehr Spieler die Rollen von sich duellierenden [[Zauberer]]n („Weltenwanderer“). Wie bei [[Sammelkartenspiel]]en üblich spielt jeder Spieler erstmal mit seinen eigenen Karten, die nicht mit denen des Gegenspielers gemischt werden. Zwar können Spieler im Laufe des Spiels die Kontrolle über gegnerische Karten übernehmen, die Karten an sich bleiben aber Eigentum des Spielers, der sie mitgebracht hat. |
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== Geschichte == |
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Inhaltlich stellen die Karten Zaubersprüche, Kreaturen, Artefakte (Gegenstände oder Maschinen) und Länder dar. Die Zaubersprüche haben Auswirkungen auf das Spiel, während aus den Ländern die [[Mana (Spiele)|Mana]] genannte magische Energie bezogen wird. |
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''Magic: The Gathering'' wurde von [[Richard Garfield]] als schnelles Spiel für zwischendurch konzipiert. Er richtete dabei sein Augenmerk besonders auf [[Pen-&-Paper-Rollenspiel|Rollenspieler]] und auf Studenten und Schüler, die zwischen zwei Vorlesungen ein wenig Ablenkung suchen. Das erklärt auch den [[Fantasy]]-Hintergrund des Spiels. Als Garfield 1992/93 sein Spiel ''[[Robo Rally]]'' der Firma Wizards of the Coast anbot, wurde er zurückgewiesen, da die Produktionskosten zu hoch seien. Wizards steckte in einer Krise und brauchte dringend ein günstig zu produzierendes Spiel mit hohen Erfolgsaussichten. Garfield bot ''Magic'' an und Wizards war begeistert. Mittlerweile ist Garfield Anteilseigner bei Wizards, welche sich aufgrund ihrer Erfolge mit verschiedenen Sammelkartenspielen sanieren konnten und inzwischen vom [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Spielekonzern [[Hasbro]] aufgekauft wurden. |
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''Magic'' wurde in Deutschland über viele Jahre unter anderem von [[Amigo (Spieleverlag)|Amigo]] und [[Pegasus Spiele]] vertrieben. Von September 2006 bis Ende 2010 übernahm dann [[Universal Cards]] den Vertrieb. Von Januar 2011 bis März 2012 lag der Vertrieb abermals bei Amigo. Seitdem ist wieder Pegasus Spiele für den Exklusiv-Vertrieb in Deutschland und Österreich zuständig. |
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Jeder Spieler beginnt das Spiel mit 20 Lebenspunkten und einer selbst zusammengestellten Sammlung aus Karten (seinem ''Deck''), aus dem er nach dem Mischen zunächst eine ''Hand'' aus sieben Karten zieht und den restlichen Stapel verdeckt als seine ''Bibliothek'' vor sich legt. Ziel des Spiels ist es, den Gegner durch geschickten Einsatz seiner Karten auf null Lebenspunkte zu bringen oder seine Bibliothek auf null Karten zu reduzieren. Dabei wird abwechselnd gespielt. Während des Zugs des Gegners kann man nur wenige Aktionen vornehmen und auf Aktionen des Gegners reagieren. |
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Im März 2019 stellten die Wissenschaftler Alex Churchill, Stella Biedermann und Austin Herrick in einem Artikel fest, dass ''Magic:'' ''The Gathering'' [[Turing-Vollständigkeit|Turing-Vollständig]] ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Alex Churchill, Stella Biedermann, Austin Herrick |url=https://arxiv.org/abs/1904.09828 |titel=Magic: The Gathering is Turing Complete |datum=2019-04-23 |abruf=2019-06-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Manon Bischoff]] |url=https://www.spektrum.de/news/magic-the-gathering-ist-turing-vollstaendig/1645896 |titel=Das komplexeste Spiel von allen |werk=Spektrum.de |datum=2019-06-11 |abruf=2019-06-15}}</ref> |
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Die wichtigste Ressource im Spiel ist das [[Mana (Spiele)|Mana]], das hauptsächlich aus den ausgespielten [[#Kartentypen|Ländern]] bezogen wird und mit dem die Kosten (Manakosten) anderer Aktionen bezahlt werden. Da Spieler nur ein Land pro Zug ins Spiel bringen können, ist der richtige Einsatz des vorhandenen Manas eine der zentralen Überlegungen während des Spiels. |
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Neben den Ländern sind die wichtigsten Karten meist Kreaturen, die einerseits den Gegner angreifen und ihm Schaden zufügen können, andererseits aber auch angreifende Kreaturen des Gegners „blocken“ können. In diesem Fall nimmt zwar die blockende Kreatur Schaden, nicht aber der Spieler. |
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== Die Spielmechanismen == |
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Da die Spieler ihre eigenen Decks nur aus den ihnen zur Verfügung stehenden Karten bauen können, ist die Deckkonstruktion eine der großen Herausforderungen des Spiels. In einem guten Deck müssen die vorhandenen Karten miteinander harmonieren, von ihren Manakosten aufeinander abgestimmt sein und es muss ein passendes Verhältnis von Ländern zu den restlichen Karten gefunden werden. Während Decks für Turniere auf bestmögliche Effizienz ausgerichtet sind, können bei Spielen mit Freunden auch Überlegungen wie das Ausprobieren neuer Varianten oder auch Kostengründe (starke Karten können sehr viel Geld kosten) eine Rolle spielen. |
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''Hinweis: Dieser Artikel soll interessierten Laien einen Überblick über das Spiel geben und nicht das komplette Regelwerk wiedergeben. Deshalb können die folgenden Abschnitte einige Regeln generalisiert oder vereinfacht darstellen.'' |
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In ''Magic: The Gathering'' übernehmen zwei oder mehr Spieler die Rollen von sich duellierenden [[Zauberer]]n, so genannten ''Planeswalkern'' (Weltenwanderer). Planeswalker besitzen die Fähigkeit durch die unterschiedlichen Welten des Multiversums zu reisen und damit die unterschiedlichsten Zauber zu lernen und Wesen aus allen anderen Welten zu treffen. |
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==Geschichte== |
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Wie in [[Sammelkartenspiel]]en üblich, spielt jeder Spieler anfangs mit einem aus seinen eigenen Karten zusammengestellten ''Deck'' (wobei es mittlerweile auch vorgefertigte Decks zu kaufen gibt), das nicht mit dem des Gegners gemischt wird. Das Deck repräsentiert das Wissen des Zauberers darüber, welche Zauber er gegen seine Gegner einsetzen kann. |
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Magic: Die Zusammenkunft wurde von [[Richard Garfield]] als schnelles Spiel für zwischendurch konzipiert. Er richtete sein Augenmerk hierbei besonders auf [[Papier-und-Bleistift-Rollenspiel|Rollenspieler]] und auf Studenten und Schüler, die zwischen zwei Vorlesungen ein wenig Ablenkung suchten. Dies erklärt auch den [[Fantasy]]-Hintergrund des Spiels. |
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Die Spieler beginnen das Spiel mit einer zuvor festgelegten Anzahl an Lebenspunkten, klassischerweise 20, und sieben zufällig aus ihrem Deck gezogenen Karten. Ziel des Spiels ist es, den Gegner durch geschicktes Agieren zu besiegen. Ein Gegner ist besiegt, wenn seine Lebenspunkte auf 0 oder weniger gefallen sind, er 10 oder mehr sogenannte Giftmarken besitzt, oder er eine Karte nachziehen muss, sein Deck aber aufgebraucht ist oder ein Mechanismus auf einer Karte ihn als besiegt erklärt, bzw. einen anderen Spieler zum Gewinner. Die häufigste Strategie ist, die Lebenspunkte des Gegenspielers durch Angriffe mit [[#Kartentypen|Kreaturen]] auf Null oder weniger zu reduzieren. |
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Als Garfield [[1992]]/[[1993|93]] sein Spiel [[RoboRally]] der Firma Wizards of the Coast anbot, wurde er zurückgewiesen, da die Produktionskosten zu hoch seien. Wizards steckte in einer Krise und brauchte dringend ein günstig zu produzierendes Spiel mit hohen Erfolgsaussichten. Garfield bot Magic an und Wizards war begeistert. |
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Von zentraler Bedeutung in ''Magic''-Partien ist die Verwaltung von Ressourcen. Das geschieht hauptsächlich durch Kartenauswahl eines Decks und geschickte Züge. Die wichtigsten Ressourcen eines Spielers sind die Handkarten sowie das [[Mana (Spiele)|Mana]] (magische Energie), welches benötigt wird, um diese Karten auszuspielen. In speziellen Decktypen können auch Kreaturen und Lebenspunkte als Ressourcen verwendet werden. |
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Mittlerweile ist Garfield Anteilseigner bei Wizards, welche sich aufgrund ihrer Erfolge mit verschiedenen Sammelkartenspielen sanieren konnten und die inzwischen vom [[USA|US-amerikanischen]] Spielekonzern [[Hasbro]] aufgekauft wurden. |
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==Die |
=== Die fünf Farben === |
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[[Datei:Magic the gathering pentagon.png|mini|Die fünf Farben im Fünfeck angeordnet]] |
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[[Datei:Clans, Gilden und Scherbenbildung in Magic- The Gathering.jpg|alternativtext=|mini|Clans, Gilden und Scherbenbildung in Magic: The Gathering]] |
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Die Welt von ''Magic: The Gathering'' gliedert sich, ähnlich der mittelalterlichen Vorstellung der [[Vier-Elemente-Lehre]] in Elemente, die im Fall von ''Magic'' als fünf Farben dargestellt sind. Jedes Vorkommen und jedes Wesen in der ''Magic''-Welt lässt sich in Zusammenhang mit diesen Farben charakterisieren. Jede Farbe symbolisiert bestimmte Philosophien, Spielweisen, Ansätze, aber auch Vorstellungen, wie ein Problem zu lösen ist. |
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Die fünf Farben sind in dem so genannten Farbfünfeck angeordnet, in der die Farben in der Reihenfolge Weiß-Blau-Schwarz-Rot-Grün angeordnet sind. Dabei sind benachbarte Farben „befreundet“, das bedeutet, sie folgen verwandten Grundsätzen, gegenüberliegende Farben dagegen „verfeindet“. Im Spiel stellen sich diese Beziehungen oft durch Karten dar, die speziell auf eine „feindliche“ Farbe abzielen, indem sie zum Beispiel alle Länder des ihr zugeordneten Typs zerstören. |
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Die Farbe einer Karte wird von der Farbe des für sie benötigten Manas bestimmt. |
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=== Aufbau der Karten === |
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In den meisten Decks werden nur eine oder zwei Farben verwendet (oft auch eigentlich „verfeindete“ wie schwarz und weiß), seltener drei, vier oder alle fünf. |
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; Weiß: '''Hintergrund:''' Weiß steht für Schutz, Frieden, Heilung, [[Magie#Weiße und schwarze Magie|weiße Magie]] sowie [[staat]]liche und militärische [[Sortierung|Ordnung]]. |
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Die Karten haben etwa die Größe herkömmlicher [[Spielkarte]]n und sind aus festem Spezialkarton. Das Bild auf der Rückseite ist über die Jahre gleich geblieben damit man auch mit alten Karten spielen kann. Deshalb ist dort noch heute ein [[Kugelschreiber|Kuli-Strich]] zu sehen, der versehentlich die Vorlage verunzierte. Die Vorderseite der Karte besteht aus dem Kartennamen, den Manakosten, einem Bild, dem Kartentyp, dem Kartentext, dem Anekdotentext, dem Namen des Künstlers, der Sammelkartennummer (nicht bei alten Editionen) und dem Copyright-Vermerk sowie bei Kreaturenkarten die Angabe der Stärke und Widerstandskraft der Kreatur. Mit dem Erscheinen der 8. Edition (Juli [[2003]]) wurde das Layout der Vorderseite der Karten durch eine moderner wirkende Version ersetzt. Dies betrifft aber nur die optischen Elemente wie Rahmen, Schriftarten usw.; der oben beschriebene Inhalt einer Karte blieb gleich. |
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: '''Spielweise:''' Vom Thema der militärischen Ordnung abgeleitet existieren viele billige aber effiziente Kreaturen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis; außerdem zahlreiche Schutz- und Heilzauber, die zusätzliche Lebenspunkte geben oder die eigenen Kreaturen schützen. Gegnerische Kreaturen werden im Allgemeinen nicht zerstört, sondern daran gehindert, Schaden anzurichten. Wenn doch Karten aus dem Spiel entfernt werden, geschieht das oft „symmetrisch“, es werden also alle Karten einer bestimmten Art von allen Spielern entfernt. Weißes Mana wird standardmäßig aus ''Ebenen'' generiert. Weiß ist alliiert mit Blau und Grün, verfeindet mit Schwarz und Rot. |
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; Blau: '''Hintergrund:''' Blau steht für Wasser, im Wasser lebende oder fliegende Kreaturen, aber auch für Wissenschaft und Zauberei und daraus abgeleitet die Fähigkeit, Dinge nach dem eigenen Gutdünken zu manipulieren, zum Beispiel durch [[Levitation (Parapsychologie)|Levitation]] oder Gedankenkontrolle. |
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: '''Spielweise:''' Blaue Zauber bieten vor allen Dingen Möglichkeiten, durch eigene Zaubersprüche das Spiel des Gegners zu kontrollieren, indem man seine Aktionen verhindert oder rückgängig macht, seine Kreaturen übernimmt oder dauerhaft außer Gefecht setzt oder Ähnliches. Allerdings hängt der Erfolg dieser „Kontrolldecks“ sehr davon ab, auf jede gegnerische Aktion eine passende Antwort zu haben. Außerdem bietet diese Farbe viele Möglichkeiten, zusätzliche Karten zu ziehen. Der direkte Kampf mit Kreaturen steht weniger im Vordergrund als bei anderen Farben. Blaues Mana wird standardmäßig aus ''Inseln'' generiert. Blau ist alliiert mit Schwarz und Weiß, verfeindet mit Rot und Grün. |
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; Schwarz: '''Hintergrund:''' Schwarz steht als Gegenpol zu Weiß für Tod, [[schwarze Magie]], [[Nekromantie]], Egoismus, Korruption und grenzenlose Ambitionen. |
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: '''Spielweise:''' Eine Besonderheit von Schwarz sind sehr starke und billige Karten, die jedoch die eigenen Lebenspunkte reduzieren oder andere Nachteile mit sich bringen. Oft können auch Karten aus dem Ablagestapel ''(Friedhof)'' wiederverwendet werden oder gegen Lebenspunkte zusätzliche Karten aus der Bibliothek gezogen werden. Weitere Möglichkeiten schwarzer Karten sind, den Gegner Karten abwerfen zu lassen oder schon im Spiel befindliche Kreaturenkarten zu zerstören. Schwarzes Mana wird standardmäßig aus ''Sümpfen'' generiert. Schwarz ist alliiert mit Rot und Blau, verfeindet mit Weiß und Grün. |
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; Rot: '''Hintergrund:''' Rot steht für Feuer, Blitze, Aggression, Zerstörung, direktes Vorgehen und rohe Gewalt, sowie für Lebewesen des Gebirges. |
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: '''Spielweise:''' Generell setzt Rot darauf, dem Gegner durch schnelle Angriffe mit relativ billigen Kreaturen Schaden zuzufügen. Zusätzlicher Schaden kommt von so genannten „Brennzaubern“ (mit entsprechenden Namen wie ''Feuerball'' oder ''Blitzschlag''), die dem Gegner oder seinen Kreaturen direkt Schaden zufügen. Rotes Mana wird standardmäßig aus ''Gebirgen'' generiert. Rot ist alliiert mit Schwarz und Grün, verfeindet mit Blau und Weiß. |
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; Grün: '''Hintergrund:''' Grün steht für Wachstum, Waldwesen, Naturverbundenheit, oft mit [[maschinenstürmer]]ischen Tendenzen und Größe. |
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: '''Spielweise:''' Die Stärke von Grün sind „große“ Kreaturen mit hohen Werten für Stärke und Widerstandskraft sowie Zauber, die diese Werte noch zusätzlich erhöhen können. Viele Karten bieten außerdem die Möglichkeit, zusätzliches Mana zu produzieren oder mehr als ein Land pro Zug ins Spiel zu bringen, sodass man das nötige Mana für große Kreaturen schneller bezahlen kann. Das Thema der Naturverbundenheit spiegelt sich in der Fähigkeit wider, „künstliche“ Dinge wie Artefakte oder Verzauberungen zu zerstören. Grünes Mana wird standardmäßig aus ''Wäldern'' generiert. Grün ist alliiert mit Weiß und Rot, verfeindet mit Schwarz und Blau. |
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Neben diesen fünf Farben gibt es außerdem folgende Karten: |
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===Verkauf=== |
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; Farblos: Farblos ist keine eigene Farbe, es bedeutet vielmehr die Abwesenheit einer Farbzugehörigkeit. Lange Zeit beschränkten farblose Karten sich auf Artefakte, die im Allgemeinen keine der spezifischen Stärken oder Schwächen der fünf Farben aufweisen. Seit dem 2009 erschienenen ''Zendikar''-Block können auch andere Kartentypen farblos sein: in dieser Edition repräsentiert die Farblosigkeit eine Art Kosmisches Grauen, ähnlich dem von [[H. P. Lovecraft|Lovecraft]] im [[Cthulhu-Mythos]] beschriebenen. Farblose Karten können mit beliebigem Mana und zusammen mit beliebigen Deckfarben gespielt werden. Farblose Karten wurden anfangs mit einem braunen Rahmen, seit der 2003 erschienenen Achten Edition werden sie mit einem grauen Rahmen dargestellt. Länder gelten ebenfalls als farblos. |
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; Mehrfarbig: Mehrfarbige Karten (die aufgrund der Farbe ihres üblichen Kartenrahmens auch als ''goldene Karten'' bezeichnet werden) sind Karten, die mehreren Farben gleichzeitig angehören und die Vorteile, aber auch Nachteile der Farben, denen sie angehören, miteinander verbinden können. Grundsätzlich gilt: Je mehr Farben eine Karte angehört, desto schwerer wird es, sie sinnvoll in ein Deck zu integrieren, da die jeweiligen Manafarben produziert werden müssen. Oft können die Fähigkeiten einer mehrfarbigen Karte diesen Nachteil wettmachen. |
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; Hybrid: In der 2005 erschienenen Edition ''Ravnica: Stadt der Gilden'' gibt es erstmals so genannte Hybrid-Karten. Sie ähneln den mehrfarbigen Karten, aber im Gegensatz zu diesen kann jedes Mana hier mit der einen ''oder'' der anderen Farbe bezahlt werden. Sie sind damit leichter in ein Deck zu integrieren. Der Kartenrahmen dieser Hybridkarten ist ein fließender Übergang von der einen zu der anderen Farbe. |
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=== Kartentypen === |
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Die Karten werden in so genannten „Booster Packs“ und Turnierpackungen verkauft, die zufällig einsortierte Karten enthalten. Die Verteilung der Karten innerhalb der Packungen erfolgt dennoch nach einem feststehenden Schema. So gibt es innerhalb jeder Edition drei verschiedene Seltenheitsstufen. In einem aktuell handelsüblichen Booster befinden sich 15 Karten, davon hat eine den höchsten Seltenheitswert (''rare'' = selten), erkennbar an einem goldenen Editionssymbol, drei der Karten sind von mittlerer Häufigkeit (''uncommon'' = unüblich), erkennbar an einem silbernen Editionssymbol, die übrigen elf Karten sind häufig (''common'' = üblich) und an einem schwarzen Editionssymbol erkennbar. Eine Turnierpackung enthält drei Rare-, 10 Uncommon- und 32 Common-Karten sowie 30 [[#Kartentypen|Standardländer]] (sechs von jeder Art). Zusätzlich existieren noch spielfertige vorkonstruierte Decks aus 60 Karten, die besonders für Anfänger gedacht sind. |
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Jede ''Magic''-Karte gehört mindestens einer der folgenden Kartentypen an. Zu den meisten Kartentypen gibt es auch noch Untertypen, wobei eine einzelne Karte keinem, einem oder mehreren Untertypen angehören kann. |
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Karten vom Typ ''Hexerei'' oder ''Spontanzauber'' sind Karten mit einem einmaligen Effekt: Nach dem Ausspielen aus der Hand wird der Effekt durchgeführt und die Karte auf den Ablagestapel (Friedhof) gelegt. Alle anderen Karten sind ''bleibende Karten'', die nach dem Ausspielen aus der Hand dauerhaft auf der Spielfläche bestehen bleiben und dann einen bleibenden Effekt haben. |
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In Booster und Turnierpackungen werden so genannte Premium-Karten („Foil“) im Verhältnis 1:70 eingemischt, die einen Reflektionseffekt haben. Die Karten haben einen höheren Sammlerwert, unterscheiden sich spieltechnisch jedoch nicht von Karten ohne „Foil“. |
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; Land: Länder sind die grundlegenden Ressourcen des Spieles, da sie Mana in den verschiedenen Farben produzieren können. Es gibt korrespondierend zu den [[#Die fünf Farben|fünf Manafarben]] (weiß, blau, schwarz, rot, grün) fünf verschiedene ''Standardländer'' (Ebene, Insel, Sumpf, Gebirge, Wald), welche jeweils pro Runde einen Manapunkt ihrer zugeordneten Farbe produzieren können. Neben den Standardländern gibt es eine Vielzahl anderer Länder, die teilweise die Fähigkeit haben, Mana verschiedener Farben zu erzeugen oder andere Effekte besitzen. Derzeit gibt es insgesamt 13 Untertypen von Ländern.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#205 Regel 205.3i] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> Das Ausspielen eines Standardlandes ist kostenlos; jeder Spieler darf in seinem eigenen Zug nur ein Land ausspielen. Länder gelten im Gegensatz zu allen anderen Kartentypen nicht als Zaubersprüche und können daher nicht während des Ausspielens neutralisiert oder modifiziert werden. |
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Da die Farbkodierung der Editionssymbole nicht von Anfang an existierte, sind bei älteren Karten ausschließlich schwarze bzw. bei älteren Hauptedition überhaupt keine Editionssymbole zu finden. |
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; Kreatur: Der häufigste Kartentyp bei ''Magic'' sind Kreaturen. Nach dem Ausspielen aus der Hand bleiben sie auf dem Spielfeld liegen und können nun „kämpfen“ und damit Spielern, Planeswalkern oder anderen Kreaturen Schaden zufügen. Hierzu verfügen sie über den Wert ''Stärke'', der angibt, wie viel Schaden die Kreatur austeilen kann und einen Wert ''Widerstand'', der angibt bei wie viel eingestecktem Schaden sie selbst stirbt. Kreaturen können im eigenen Zug einen gegnerischen Spieler oder einen gegnerischen Planeswalker angreifen. Wird man selbst oder ein eigener Planeswalker im gegnerischen Zug angegriffen, können eigene Kreaturen jeweils einen gegnerischen Angreifer blocken. Neben ihren Werten Stärke und Widerstand können Kreaturen noch Zusatzfähigkeiten haben. Es gibt sehr viele verschiedene Untertypen von Kreaturen.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#205 Regel 205.3m] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> |
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; Verzauberung: Verzauberungen haben entweder einen dauerhaften Effekt (Beispiel: „Alle weißen Kreaturen erhalten +1 Stärke“) oder Effekte, die man bei Bedarf aktivieren kann (Beispiel: „Zahle ein rotes Mana: Eine Kreatur deiner Wahl erhält bis zum Ende des Zuges +1 Stärke“) oder in bestimmten Situationen automatisch eintreten (Beispiel: „Immer wenn eine Kreatur angreift, nimmt der angreifende Spieler einen Punkt Schaden“). Neben diesen ''globalen Verzauberungen'' gibt es den Untertyp ''Aura'', welche eine andere Karte verzaubert, also nur auf dieser Karte wirkt. Wird die verzauberte Karte zerstört, wird auch eine zugehörige Aura zerstört. Weiter gibt es bei den Verzauberungen die Untertypen ''Fluch'' und ''Schrein''.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#205 Regel 205.3h] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> |
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; Artefakt: Artefakte sind den Verzauberungen ähnlich. Sie werden ebenfalls als bleibende Karten ausgespielt. Der wesentliche Unterschied zu den Verzauberungen ist, dass Artefakte im Allgemeinen farblos sind, also mit Mana beliebiger Farbe gespielt werden können. Artefakte stellen meist unbelebte Gegenstände, beispielsweise Waffen, Rüstungen oder Talismane dar. Ein spezieller Untertyp der Artefakte sind die ''Ausrüstungen'', die ähnlich den Auren an Kreaturen angelegt werden können. Beim Zerstören der Kreatur wird das Artefakt allerdings nicht zerstört, sondern kann später bei einer anderen Kreatur angelegt werden. Weitere Untertypen sind ''Befestigung'' und ''Gerät''.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#205 Regel 205.3g] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> |
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; Planeswalker: Seit der 2007 erschienenen Edition ''Lorwyn'' gibt es den Kartentyp ''Planeswalker'' (anfangs in der deutschen Ausgabe ''Weltenwanderer'' genannt). Wie auch die Spieler selbst sind sie Weltenwanderer, die man als Verbündete in seinen Kampf rufen kann. Sie stellen eine Anzahl an Fähigkeiten zur Verfügung, die jeweils dem Hintergrund des Weltenwanderers entsprechen. Jeder Planeswalker kommt mit einem Loyalitätswert ins Spiel. Sinkt dieser Wert auf 0, verlässt der Planeswalker das Spiel und wird auf den Ablagestapel (Friedhof) gelegt. Planeswalker können wie normale Spieler angegriffen und verteidigt werden, besitzen aber keine eigenen Handkarten. Bislang gibt es 20 verschiedene Planeswalkertypen.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#205 Regel 205.3j] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> |
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; Hexerei: Hexereien entfalten beim Ausspielen aus der Hand eine einmalige Wirkung und werden nach dem Wirken auf den Friedhof abgeworfen. |
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; Spontanzauber: Spontanzauber besitzen ähnlich wie Hexereien eine einmalige Wirkung und werden nach dem Ausspielen abgeworfen. Anders als alle anderen Kartentypen, die nur während einer eigenen Hauptphase gespielt werden können, können Spontanzauber zu fast jeder Zeit gespielt werden, insbesondere auch dann, wenn ein Spieler nicht am Zug ist. Sie können als Reaktion auf andere Zaubersprüche eingesetzt werden, sodass Sprüche, die gerade gespielt wurden, neutralisiert oder in ihrer Wirkung verändert werden. In älteren Editionen findet man noch die Kartentypen „Unterbrechungszauber“ und „Manaquelle“; diese Typen sind mit den Regelrevisionen von 1997 weggefallen, Karten dieser Typen werden wie Spontanzauber gespielt. |
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Des Weiteren gibt es noch die Kartentypen ''Komplott'', ''Phänomen'', ''Stammeskarte'', ''Vanguard'' und ''Weltenkarte''.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#300 Regel 300.1] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> Eine Karte mit dem Typ ''Stammeskarte'' hat immer noch einen weiteren Kartentyp.<ref>[http://magic.freizeitspieler.de/ausfuehrliche_regeln_2_aufbau_einer_karte.php#300 Regel 300.2b] im Ausführlichen Regelwerk bei ''Magic: The Gathering für Freizeitspieler'', Stand 13. Juli 2013.</ref> Die anderen Kartentypen werden lediglich in speziellen Mehrspielervarianten verwendet. |
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Magickarten werden unter den Spielern getauscht oder auch verkauft. Es gibt Händler, die sich ausschließlich auf den An- und Verkauf von Magickarten spezialisiert haben. Ein großer Teil des Kartenhandels findet mittlerweile auch über Online-Auktionshäuser statt. |
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Fernerhin existieren Karten die mehrere Typen kombinieren, wie beispielsweise Artefaktkreaturen. |
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=== Spielablauf === |
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Die Spieler haben jeweils abwechselnd (oder reihum bei mehreren Spielern) einen Zug. Mit Ausnahme des ersten Zuges im Spiel zieht der Spieler, der an der Reihe ist, zu Beginn seines Zuges eine Karte aus seiner Bibliothek. In seinem Zug kann ein Spieler jeweils maximal ein Land ausspielen. Länder sind die Standardquelle für Mana, welches man benötigt, um die Kosten der anderen Karten wie Hexereien, Kreaturen oder Artefakte zu bezahlen. |
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Während eines Zuges kann ein Spieler einmal mit einer Auswahl seiner Kreaturen andere Spieler oder deren Planeswalker angreifen. Die verteidigenden Spieler können ihrerseits mit ihren Kreaturen die angreifenden Kreaturen ''blocken''. Die blockenden und geblockten Kreaturen fügen einander Schaden in Höhe ihres Angriffswertes zu, alle ungeblockten Angreifer dem verteidigenden Spieler bzw. seinen Planeswalkern. Alle Kreaturen, die mindestens so viel Schaden erhalten haben, wie ihr Widerstandswert beträgt, werden zerstört. Dieser Schaden wird jedoch nicht in den folgenden Zug übernommen. |
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''Hauptartikel:'' [[Editionen in Magic: Die Zusammenkunft]] |
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Mit Ausnahme von Spontanzaubern können Karten nur während des eigenen Zuges, außerhalb des Kampfes, ausgespielt werden. Dem gegenüber können Spontanzauber sowie Fähigkeiten von bereits im Spiel befindlichen Ländern, Kreaturen, Verzauberungen und Artefakten immer – also auch in den Zügen anderer Spieler – verwendet werden. |
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Magic wird in unterschiedlichen ''Editionen'' verkauft, die unterschiedliche, meist neue Karten enthalten. Heutzutage wird pro Jahr ein so genannter ''Block'' herausgebracht. Ein solcher Block besteht aus drei zusammengehörigen Editionen, wobei die erste Edition (nach der meist der Block benannt ist) deutlich größer als die letzten beiden Editionen ist. Zusätzlich wird alle zwei Jahre ein so genanntes ''Hauptset'' veröffentlicht, das ausschließlich ''Reprints'', also bereits in vorherigen Editionen veröffentlichte Karten enthält. Zudem sind die Karten der Hauptsets von den Spieleffekten her eher einfach gehalten, um sie für Anfänger attraktiver zu machen. |
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Ausnahmen von diesen beiden Regeln müssen ausdrücklich im Text der entsprechenden Karte vermerkt sein. |
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==== Das Ausspielen der Karten ==== |
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==Investitionen== |
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Wenn ein Spieler einen Zauberspruch ausspricht, haben die anderen Spieler reihum die Möglichkeit, darauf mit Spontanzaubern oder Fähigkeiten zu reagieren. Dabei werden die jeweils zuletzt gewirkten Zaubersprüche und Fähigkeiten nach dem [[Last in – First Out|Last-in-First-out]]-Prinzip zuerst abgearbeitet. Dadurch lassen sich beispielsweise Zaubersprüche neutralisieren oder Kreaturen verstärken, bevor sie Schaden erhalten. |
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=== Regeln === |
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==== Die Goldene Regel ==== |
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Da Magic ein [[Sammelkartenspiel]] ist und es auch einmalige Karten gibt, besitzt niemand einen kompletten Satz Karten. Aus der Kombination zwischen Spielwert und Seltenheit, also Auflage, entsteht der Marktwert einer einzelnen Karte. Die derzeit teuerste turnierlegale Magickarte ist der ''Black Lotus'' aus der Beta-Edition. Ein Exemplar in perfektem Zustand wird für mehrere tausend US-Dollar gehandelt. Obwohl die Alpha-Edition noch älter ist und in kleinerer Auflage gedruckt wurde, ist die Beta-Edition unter Spielern begehrter, da die Alpha-Karten ein geringfügig anderes Äußeres hatten. Sie waren an den Ecken der Karten stärker gerundet und werden somit häufig auf Turnieren nicht zugelassen. |
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Eine Besonderheit von ''Magic: The Gathering'' ist die sogenannte ''Goldene Regel'' (englisch: ''Golden Rule''). |
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Diese Regelung besagt, dass jede Regel durch Kartentexte modifiziert oder überschrieben werden kann. So werden starre Regelmechanismen aufgebrochen und eine Vielzahl an möglichen Strategien, Spielzügen und Spielfolgen entsteht. |
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==== Errata und Regelergänzungen ==== |
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Nicht in Zahlen ausdrückbar ist der Wert von einigen Unikaten, wie etwa ''1996 World Champion'' und die Karten, die Richard Garfield extra für seine Familie anfertigen ließ. |
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Aus der Goldenen Regel sowie dem ständig neuen Erscheinen von ''Magic''-Karten ergibt sich die Situation, dass alte Regeln häufig nicht mehr ausreichen, um ein ausgewogenes Spiel zu gewährleisten. Daher werden nicht nur die Karten, sondern auch die Regeln ständig erweitert. Häufig geschieht dies zusammen mit neuen Editionen, wobei unter anderem neue Spielmechaniken regeltechnisch behandelt werden, sowie einige Monate nach dem Erscheinen neuer Editionen, wenn sich mögliche Regellücken offenbaren. Dies kann dann beispielsweise zum ''Bannen'' unausgewogener Karten, häufig auch aus älteren Editionen führen. |
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Gelegentlich werden auch alte Regeln verändert, häufig, um das Spielen einfacher und übersichtlicher zu machen. |
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Wie viel Geld man für das Spiel tatsächlich ausgibt, ist letztendlich jedem Spieler selbst überlassen. Ein Booster (Pack mit 15 Karten) kostet je nach Bezugsquelle zwischen etwa 2,50 und vier Euro und jede Turnierpackung (75 Karten inklusive einiger Standardländer) etwa 10 bis 17 Euro. Am günstigsten sind wie bei fast allen Konsumgütern die Internethändler, am teuersten lokale Einzelhändler außerhalb von Ballungsgebieten. Um mit dem Spielen anzufangen reichen 20 Euro, nach oben hin ist alles offen. |
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Eine Änderung der Regeln bedeutet dabei nicht, dass die Regeln Vorrang vor den Kartentexten erhalten, sondern sie steckt vielmehr die Rahmenbedingungen ab, unter denen die Karten funktionieren. So kann eine Regeländerung, die den Ablauf eines Zuges verändert, dazu führen, dass bestehende Karten in dem veränderten Kontext nicht mehr die gewohnten Effekte haben. Beispielhaft seien diverse Änderungen im Rahmen der Veröffentlichung des Hauptsets ''Magic'' 2010 genannt.<ref>[http://www.wizards.com/dci/downloads/M10%20Rules%20Changes%20Summary%20-%20DE.pdf Magic 2010 Regeländerungen], Stand: 7. September 2015.</ref> |
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Auf so genannten [[Turniere in Magic: Die Zusammenkunft#Limited|Limited-Turnieren]] spielt man nur mit einem festen Satz Karten (Tournament Pack plus einige Booster), die man erst auf dem Turnier erhält, wodurch der Kostenfaktor kalkulierbar bleibt. Für so genannte Constructed-[[Turniere_in_Magic:_Die_Zusammenkunft#Constructed|Turniere]] und natürlich das private Spiel (sog. „casual play“), wofür man sein Deck vorkonstruiert mitbringt, schwankt der Preis je nach Kosten der Einzelkarten, die man sich zusammenstellt. Hier ist der Preis im Wesentlichen von der Beschaffungsart der Karten abhängig (entweder man kauft Booster und baut seine Decks aus den vorhandenen Karten oder man plant Decks im Vorwege und kauft sich die nötigen Einzelkarten zusammen - auch eine gesunde Mischung beider Varianten ist durchaus verbreitet). Hinzu kommt in jedem Fall der größte Vorteil eines Sammelkartenspiels: Die Spieler können Karten untereinander tauschen, was für viele Spieler auch einen großen Reiz an Magic und anderen Sammelkartenspielen ausmacht. |
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Weitere Regelerweiterungen sind die sogenannten ''Errata'', die für einzelne Karten veröffentlicht werden und Regelunklarheiten oder -neuerungen speziell für diese Karte erläutern. |
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===Zubehör=== |
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Um die Karten während des Spiels vor Abnutzung zu schützen, benutzen die meisten Spieler durchsichtige Kartenhüllen. Zur Aufbewahrung von Karten werden spezielle Ordner verwendet. Diese Ordner wurden ursprünglich für [[Trading-Card]]s (z. B. [[Baseball-Karte]]n) verwendet. Ganze Decks werden vielfach auch in so genannten Deckboxen aufbewahrt. Dabei handelt es sich um [[Schatulle]]n, die auf das Format der Karten angepasst sind. |
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== Die Karten == |
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=== Aufbau der Karten === |
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''Hinweis: Dieser Artikel soll interessierten Laien einen Überblick über das Spiel geben und nicht das komplette Regelwerk auslegen. Deshalb können die folgenden Abschnitte einige Regeln generalisiert oder vereinfacht darstellen.'' |
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[[Datei:Mtgcardexample.png|mini|400px|Beispiele für Karten in den unterschiedlichen Designs.<br />Links: Das Design zwischen 1993 und 2003<br />Mitte: Das Design ab der 2003 erschienenen Achten Edition (Modern)<br />Rechts: Das Design der „futureshifted“ Karten aus der 2007 erschienenen Edition „Blick in die Zukunft“]] |
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Die Karten haben etwa die Größe herkömmlicher [[Spielkarte]]n und sind aus festem Spezialkarton. |
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Das Bild auf der Rückseite ist über die Jahre gleich geblieben, damit man auch mit alten Karten spielen kann. Deshalb ist dort noch heute ein [[Kugelschreiber|Kugelschreiber-Strich]] zu sehen, der versehentlich auf der Druckvorlage gemacht wurde (durch das T und das R von DECKMASTER).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wizards.com/magic/magazine/article.aspx?x=mtgcom/askwizards/0504#052204 |titel=Ask Wizards – May<!--sic-->, 2004 |datum=2004-05-03 |abruf=2013-08-25 |sprache=en}}</ref> |
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=== Kartentypen === |
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Die Vorderseite einer Karte besteht aus einem schwarzen oder weißen Rand, einem [[#Die fünf Farben|farbigen]] Rahmen, dem Kartennamen, den Manakosten, einem Bild, dem [[#Kartentypen|Kartentyp]], dem Editionssymbol, dem Kartentext, dem Anekdotentext, dem Namen des Künstlers, dem Copyright-Vermerk, der Sammelkartennummer, sowie bei Kreaturenkarten der Angabe der Stärke und Widerstandskraft der Kreatur. |
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Es gibt in Magic eine komplexe Hierarchie von Kartentypen, die die Unterscheidung nach verschiedenen Kriterien zulässt. Durch die Kombination dieser Kriterien ergeben sich die sechs Haupttypen. Bis auf Hexereien und Spontanzauber bleiben alle diese Karten nach dem Ausspielen im Spiel, bis sie entfernt werden, daher werden diese Karten auch „bleibende Karten“ genannt. |
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Mit dem Erscheinen der Achten Edition im Juli 2003 wurde das Layout der Vorderseite der Karten durch eine moderner wirkende Version ersetzt. Das betrifft aber nur die optischen Elemente wie Rahmen, Schriftarten usw.; der oben beschriebene Inhalt einer Karte blieb gleich. Weitere Designänderungen traten bei den 2007 erschienenen Editionen „Weltenchaos“ und „Blick in die Zukunft“ auf, sie waren aber nur vorübergehend. Mit der Edition ''Magic 2015'' wurde das Design leicht überarbeitet; seitdem tragen seltene Karten als zusätzliches Sicherheitsmerkmal ein silbern schimmerndes Hologramm mit dem Magic-the-Gathering-Logo unten mittig.<ref>{{Internetquelle |autor=Aaron Forsythe |url=https://magic.wizards.com/en/articles/archive/making-magic/directors-chair-2013-2014-01-06/ |titel=From the Director’s Chair: 2013 |hrsg=Magic: The Gathering |datum=2014-01-06 |abruf=2018-05-24 |sprache=en}}</ref> |
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; Länder: Länder sind die grundlegenden Ressourcen des Spieles. Sie haben anders als alle anderen Karten keine Ausspielkosten, jeder Spieler darf pro eigenem Zug aber auch nur ein Land ausspielen. Jedes Land kann üblicherweise einmal pro Zug getappt (d.h. eingesetzt) werden, um Mana zu produzieren. Es gibt, korrespondierend zu den [[#Die fünf Farben|fünf Manafarben]], fünf ''Standardländer'', welche die grundlegende Fähigkeit besitzen, einen Manapunkt ihrer zugeordneten Farbe zu produzieren: |
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:*''Ebenen'' produzieren weißes Mana. |
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:*''Inseln'' produzieren blaues Mana. |
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:*''Sümpfe'' produzieren schwarzes Mana. |
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:*''Gebirge'' produzieren rotes Mana. |
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:*''Wälder'' produzieren grünes Mana. |
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Neben den Standardländern gibt es eine Vielzahl anderer Länder, die teilweise die Fähigkeit haben, Mana verschiedener Farben zu erzeugen oder auch Sondereffekte besitzen. Länder gelten im Gegensatz zu allen anderen Kartentypen nicht als Zaubersprüche und können daher nicht während des Ausspielens neutralisiert oder modifiziert werden. |
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; Kreaturen: Der häufigste Kartentyp bei Magic ist die Kreaturenkarte. Kreaturen haben als einziger Kartentyp die Eigenschaften Stärke und Widerstandsfähigkeit, die im Kampfsystem benutzt werden. Kreaturen können angreifen und blocken (Angreifer abfangen). In einem Kampf fügt jede am Kampf beteiligte Kreatur einem Ziel Schaden in Höhe ihres Stärkewertes zu: ein ungeblockter Angreifer schädigt den verteidigenden Spieler, alle anderen Kreaturen schädigt die Kreatur, die sie blockt oder von ihr geblockt wird. Eine Kreatur, die in einem Zug Schaden in Höhe mindestens ihres Widerstandswertes erhält, wird zerstört und abgelegt. Neben ihren Werten können Kreaturen noch beliebige Zusatzfähigkeiten haben. |
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; Verzauberungen: Verzauberungen haben entweder einen dauerhaften Effekt (Beispiel: „Alle weißen Kreaturen erhalten +1 Stärke“) oder Effekte, die man bei Bedarf aktivieren kann beziehungsweise in bestimmten Situationen automatisch eintreten („Wann immer eine Kreatur angreift, nimmt der angreifende Spieler einen Punkt Schaden“). Neben diesen ''globalen Verzauberungen'' gibt es noch ''Auren'', die eine andere Karte „verzaubern“ und dann nur auf diese Karte wirken. Wird die verzauberte Karte zerstört, werden auch die Auren zerstört. |
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; Artefakte: Artefakte sind den Verzauberungen ähnlich. Sie werden ebenfalls als bleibende Karten ausgespielt. Der wesentliche Unterschied zu den Verzauberungen ist, dass Artefakte farblos sind, also mit Mana beliebiger Farbe gespielt werden können. Der Kartentyp "Artefakt" kann auch mit anderen Kartentypen kombiniert werden; insbesondere gibt es Artefaktkreaturen und Artefaktländer (die wie normale Länder gespielt werden, aber auch als Artefakte gelten). Außerdem gibt es noch Ausrüstungskarten, die ähnlich wie Auren an Kreaturen angelegt werden, allerdings im Spiel bleiben, wenn die Kreatur das Spiel verlässt. |
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; Hexereien: Hexereien sind Zaubersprüche, die einen einmaligen Effekt haben und danach direkt abgelegt werden. In den ältesten Editionen des Spiels wurden diese Karten als "Verhexung" bezeichnet. |
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; Spontanzauber: Ebenso wie Hexereien haben diese Karten einen einmaligen Effekt und werden dann abgelegt. Anders als alle anderen Kartentypen können Spontanzauber aber auch von dem Spieler gespielt werden, der nicht am Zug ist und als Reaktion auf andere Zaubersprüche eingesetzt werden. Dies erlaubt ihnen zum Beispiel, Sprüche, die gerade gespielt wurden, zu neutralisieren oder zu verändern, bevor diese ins Spiel kommen oder ihren Effekt entfalten. In älteren Editionen findet man noch die Kartentypen "Unterbrechungszauber" und "Manaquelle"; diese Typen sind mit den Regelrevisionen von 1997 weggefallen, Karten dieser Typen werden wie Spontanzauber gespielt. |
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; Legendär: Legendär ist ein Übertyp, den alle Arten von Karten besitzen können. Legendäre Karten sind dahingehend eingeschränkt, dass immer nur eine Karte desselben Namens im Spiel sein kann. Wird (egal von wem) ein zweites Exemplar gespielt, werden beide zerstört. |
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=== Editionen === |
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{{Hauptartikel|Editionen in Magic: The Gathering}} |
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''Magic'' wird in unterschiedlichen ''Editionen'' verkauft, die unterschiedliche, meist neue Karten enthalten. Heutzutage wird pro Jahr ein so genannter ''Block'' herausgebracht. Ein solcher Block besteht meist aus drei zusammengehörigen Editionen, wobei die erste Edition mehr Karten enthält. Zusätzlich wird jedes Jahr ein so genanntes ''Hauptset'' veröffentlicht. Früher bestanden Hauptsets vollständig aus ''Reprints'', also bereits in vorherigen Editionen veröffentlichte Karten; seit dem elften Hauptset ''Magic 2010'' bestehen sie allerdings etwa zur Hälfte aus neuen Karten.<ref name="recapturing2010">{{Internetquelle |autor=Aaron Forsythe |url=http://www.wizards.com/magic/Magazine/Article.aspx?x=mtg/daily/feature/27a |titel=Recapturing the Magic with Magic 2010 |hrsg=Wizards of the Coast |datum=2009-02-23 |abruf=2009-04-11 |sprache=en}}</ref> Zudem sind die Karten der Hauptsets von den Spieleffekten her eher einfach gehalten, um sie für Anfänger attraktiver zu machen. Es gibt bisher über 50 Editionen. |
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Die Farbe einer Karte wird von der Farbe des für sie benötigten Manas bestimmt. Jede Farbe symbolisiert bestimmte Philosophien, Spielweisen, Ansätze aber auch Vorstellungen, wie ein Problem zu lösen ist. Die fünf Farben sind in dem so genannten Farbfünfeck angeordnet, in der die Farben in der Reihenfolge Weiß-Blau-Schwarz-Rot-Grün angeordnet sind. Dabei sind benachbarte Farben „befreundet“, sprich folgen verwandten Grundsätzen, gegenüberliegende Farben dagegen „verfeindet“. Im Spiel stellen sich diese Beziehungen oft durch Karten dar, die speziell auf eine „feindliche“ Farbe abzielen, indem sie zum Beispiel alle Länder des ihr zugeordneten Typs zerstören. |
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{| {{Prettytable}} |
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! {{highlight1}} | Farbe |
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! {{highlight2}} | Freunde |
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! {{highlight3}} | Feinde |
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|- |
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|Weiß |
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|Blau & Grün |
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|Schwarz & Rot |
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|- |
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|Blau |
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|Weiß & Schwarz |
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|Grün & Rot |
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|- |
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|Schwarz |
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|Rot & Blau |
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|Grün & Weiß |
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|- |
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|Rot |
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|Grün & Schwarz |
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|Weiß & Blau |
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|- |
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|Grün |
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|Rot & Weiß |
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|Schwarz & Blau |
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|} |
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In den meisten Decks werden nur eine oder zwei Farben verwendet (oft auch eigentlich „verfeindete“ wie schwarz und weiß), seltener drei, vier oder alle fünf. |
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=== Die ''Power Nine'' === |
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; Weiß : '''Hintergrund:''' Eine eher defensive Farbe, sie steht für Schutz, Frieden, Heilung, [[weiße Magie]] sowie [[staat]]liche und militärische [[Ordnung]]. |
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Die wertvollsten Karten in ''Magic: The Gathering'' werden unter dem Begriff ''Power 9'' (kurz ''P9'') zusammengefasst. Alle ''P9''-Karten dürfen nur im Format ''[[Turniere in Magic: The Gathering#Vintage|Vintage]]'' gespielt werden (außer Timetwister, welche in Commander/EDH gespielt werden darf) und sind auch dort ''restricted'', das heißt, sie dürfen in jedem Deck maximal einmal vorkommen. Die Karten stammen aus den ersten Editionen und waren nur in ''Alpha'', ''Beta'' und ''Unlimited'' vorhanden. Damals wurde die Stärke von Karten oft falsch eingeschätzt und vor allem Manafähigkeiten, wie sie die meisten der Power 9 aufweisen, stark unterschätzt. In den späteren Editionen versuchte man, die Karten besser zu balancieren, übermächtige Karten wie die Power 9 wurden nicht mehr gedruckt. Die wohl bekannteste Power-9-Karte ist der ''Black Lotus''. Sie gilt als die wertvollste ''Magic''-Karte und kann, je nach Edition und Zustand, mehrere zehntausend Euro wert sein. |
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: '''Spielweise:''' Vom Thema der militärischen Ordnung abgeleitet existieren viele billige aber effiziente Kreaturen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis; außerdem zahlreiche Schutz- und Heilzauber, die zusätzliche Lebenspunkte geben oder die eigenen Kreaturen schützen. Gegnerische Kreaturen werden im Allgemeinen nicht zerstört sondern daran gehindert, Schaden anzurichten. Wenn doch Karten aus dem Spiel entfernt werden, geschieht dies oft „symmetrisch“, es werden also alle Karten einer bestimmten Art von allen Spielern entfernt. |
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; Blau : '''Hintergrund:''' Blau steht für im Wasser lebende oder für fliegende Kreaturen, aber auch für Wissenschaft und Zauberei und daraus abgeleitet die Fähigkeit, Dinge nach dem eigenen Gutdünken zu manipulieren, zum Beispiel durch [[Levitation (Parapsychologie)|Levitation]]. |
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: '''Spielweise:''' Blaue Zauber bieten vor allen Dingen Möglichkeiten, durch eigene Zaubersprüche das Spiel des Gegners zu kontrollieren, indem man ihn seine Aktionen verhindert oder rückgängig macht, seine Kreaturen dauerhaft [[#Tappen|deaktiviert]] oder ähnliches. Allerdings hängt der Erfolg dieser „Kontrolldecks“ sehr davon ab, auf jede gegnerische Aktion eine passende Antwort zu haben. Außerdem bietet diese Farbe viele Möglichkeiten, zusätzliche Karten zu ziehen. Der direkte Kampf mit Kreaturen steht weniger im Vordergrund als bei anderen Farben. |
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; Schwarz : '''Hintergrund:''' Schwarz steht als Gegenpol zu Weiß für Tod, [[schwarze Magie]], [[Nekromantie]], Egoismus und grenzenlose Ambition. |
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: '''Spielweise:''' Eine Besonderheit von Schwarz sind sehr starke und billige Karten, die jedoch die eigenen Lebenspunkte reduzieren oder andere Nachteile mit sich bringen. Oft können auch Karten aus dem Ablagestapel (''Friedhof'') wiederverwendet werden oder gegen Lebenspunkte zusätzliche Karten aus der Bibliothek gezogen werden. Weitere Möglichkeiten schwarzer Karten sind, den Gegner Karten abwerfen zu lassen oder schon im Spiel befindliche Kreaturenkarten zu zerstören. |
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; Rot : '''Hintergrund:''' Als zweiter Gegenpol zu Weiß betont Rot direktes Vorgehen, Aggression, [[Zerstörung]] und Naturgewalten wie Feuer und Blitz. |
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: '''Spielweise:''' Generell setzt Rot darauf, den Gegner durch schnelle Angriffe mit relativ billigen Kreaturen Schaden zuzufügen. Zusätzlicher Schaden kommt von so genannten „Brennzaubern“ (mit entsprechenden Namen wie ''Feuerball'' oder ''Blitzschlag''), die dem Gegner oder seinen Kreaturen direkt Schaden zuzufügen. |
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; Grün : '''Hintergrund:''' Grün steht für Naturverbundenheit, oft mit [[Maschinenstürmer |maschinenstürmerischen]] Tendenzen, Wachstum und Größe. |
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: '''Spielweise:''' Die Stärke von Grün sind „große“ Kreaturen mit hohen Werten für Stärke und Widerstandskraft und Zauber, die diese Werte noch zusätzlich erhöhen können. Viele Karten bieten außerdem die Möglichkeit, zusätzliches Mana zu produzieren oder mehr als ein Land pro Zug ins Spiel zu bringen, sodass man das nötige Mana für große Kreaturen schneller bezahlen kann. Das Thema der Naturverbundenheit spiegelt sich in der Fähigkeit wieder, „künstliche“ Dinge wie Artefakte oder Verzauberungen zu zerstören. |
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; Farblos : Farblos stellt keine eigene Farbe dar, es gibt aber verschiedene farblose Karten, die in erster Linie als Artefakte bekannt sind. Diese haben keine spezifischen Stärken und Schwächen und können in jeder Farbe mitgespielt werden um neue Möglichkeiten zu erhalten. Allerdings sind etwa Artefaktkreaturen meist teurer als vergleichbare Kreaturen, die zu einer Farbe gehören. Länder sind ebenfalls farblos. |
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; Mehrfarbig : Mehrfarbige Karten (die aufgrund ihres Kartenrahmens auch als ''goldene Karten'' bezeichnet werden) sind Karten, die mehreren Farben gleichzeitig angehören und die Vorteile aber auch Nachteile der Farben, denen sie angehören, miteinander verbinden können. Grundsätzlich gilt: Je mehr Farben eine Karte angehört, desto schwerer wird es, sie sinnvoll in ein Deck zu integrieren; allerdings können die Fähigkeiten einer Karte diesen Nachteil oft wettmachen. In der Edition ''Ravnica: Stadt der Gilden'' tauchten erstmals so genannte Hybrid-Karten auf. Sie ähneln den mehrfarbigen Karten, der Unterschied besteht aber darin, dass die Karten nicht zwangsweise verschiedenfarbiges Mana benötigen, sondern auch mit einer Mana-Farbe bezahlt werden können. Der Kartenrand ist auch nicht golden, sondern ist ein fließender Übergang von der einen zu der anderen Farbe. |
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Die Power 9 sind die Mana-Artefakte ''Black Lotus'', ''Mox Sapphire'', ''Mox Jet'', ''Mox Ruby'', ''Mox Pearl'' und ''Mox Emerald'' sowie ''Time Walk'', ''Ancestral Recall'' und ''Timetwister'', deren Effekte später auf Karten mit deutlich höheren Mana-Kosten wieder auftauchten. |
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===Der Stapel=== |
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Gelegentlich werden ''Library of Alexandria'' und ''Bazaar of Baghdad'', zwei Kartenziehländer als sogenannte ''Semi-Power''-Karten bezeichnet. |
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Noch heute werden diese Karten auf den Turnieren, auf denen sie legal sind, den so genannten Vintageturnieren, gespielt und gelten dort nicht selten als eine Bedingung, um, zumindest auf größeren Turnieren, erfolgreich zu sein. Allerdings handelt es sich bei Vintage, unter anderem wegen der hohen Preise der Power 9, um das mit Abstand am seltensten gespielte Format auf sanktionierten Turnieren. |
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Um zu verhindern, dass zum Beispiel ein Spieler eine Kreatur ausspielt, sie mit diversen anderen Zaubern zu einem unbesiegbaren Riesen macht und dann seinen Gegner angreift, bevor dieser überhaupt reagieren kann, besitzt Magic ausgefeilte Regeln darüber, wer wann Karten spielen darf und wie der Gegner darauf reagieren kann. Wichtigstes Element dabei ist der „Stapel“ (engl. ''stack''). |
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== Kosten == |
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Alle gespielten Karten kommen, wenn sie gespielt werden, auf den Stapel. Das bedeutet nichts weiter, als dass man durch das Spielen des Zauberspruchs nicht sofort den gewünschten Effekt erzielt. Wenn ein Spieler „Priorität“ hat, kann er auf einen Zauberspruch mit einer beliebigen Anzahl von Fähigkeiten (von Karten, die bereits im Spiel sind) und Spontanzaubern antworten. Danach erhält der Gegner Priorität und kann seinerseits Spontanzauber oder Fähigkeiten einsetzen, welche oben auf den Stapel gelegt werden. Dies wiederholt sich so lange, bis beide Spieler hintereinander nichts mehr zum Stapel hinzufügen wollen. Zu diesem Zeitpunkt kommt das zu oberst liegende Effekt des Stapels zur Ausführung ([[Last In - First Out]]). Danach erhält wieder der Spieler, in dessen Zug man sich befindet, Priorität usw. |
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[[Datei:Eventide Foil Print Sheets.jpg|mini|Foil-Druckbögen von ''Magic''-Karten. Zum Beschweren wurden hier Turnierpackungen sowie ein Aufsteller ''(Display)'' für Turnierpackungen verwendet.]] |
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=== Karten === |
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Beispiel: Spieler A möchte eine Karte ins Spiel bringen, er spielt diese und gibt danach die Priorität an Spieler B. Dieser Spielt einen „Gegenzauber“, der verhindern würde, dass die Karte von A ins Spiel kommt. Danach ist wieder Spieler A an der Reihe und spielt seinerseits einen Gegenzauber, der auf Bs Gegenzauber zielt. Danach passt Spieler B und auch Spieler A möchte dem Stapel nichts mehr hinzufügen. |
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Wie viel Geld man für das Spiel ausgibt, ist letztendlich jedem Spieler selbst überlassen. Einzelne Booster sind ab einem Preis von etwa 3 Euro erhältlich, während Intro-Packs (beinhalten 90 Karten) ca. 10 Euro und Themendecks (beinhalten 60 Karten) 12,99 Euro kosten. Viele Spieler kaufen darüber hinaus jedoch auch gezielt einzelne Karten. |
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Jetzt erst wird der Stapel verarbeitet und zwar von oben nach unten, also zuerst der Gegenzauber von A, der Bs Gegenzauber wirkungslos macht, wodurch die ursprüngliche Karte ungehindert ins Spiel gelangen kann. |
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Welcome Decks beinhalten 2 Decks mit jeweils 30 Karten und sind kostenfrei in Partnergeschäften erhältlich.<ref>{{Internetquelle |url=https://wpn.wizards.com/de/products/willkommens-decks-von-magic |titel=Willkommens-Decks von Magic |hrsg=Wizards Play Network |datum=2016-04-09 |abruf=2020-11-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://magic-support.wizards.com/hc/en-us/articles/360001427523-How-do-I-Get-a-Welcome-Deck- |titel=How do I Get a Welcome Deck? |abruf=2019-12-25 |sprache=en}}</ref> |
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===Tappen=== |
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Auf so genannten ''[[Turniere in Magic: The Gathering#Limited|Limited-Turnieren]]'' spielt man nur mit Karten aus ungeöffneten Boostern, die man erst auf dem Turnier erhält, wodurch die Kosten kalkulierbar bleiben. Für so genannte ''[[Turniere in Magic: The Gathering#Constructed|Constructed-Turniere]]'' und natürlich das private Spiel (so genanntes ''casual play''), wofür man sein Deck vorkonstruiert mitbringt, schwankt der Preis je nach Kosten der Einzelkarten, die man sich zusammenstellt. Hier ist der Preis im Wesentlichen von der Beschaffungsart der Karten abhängig (entweder man kauft Booster und baut seine Decks aus den vorhandenen Karten oder man plant Decks im Vorweg und kauft sich die nötigen Einzelkarten zusammen – auch eine Mischung beider Varianten ist durchaus verbreitet). Hinzu kommt in jedem Fall der größte Vorteil eines Sammelkartenspiels: Die Spieler können Karten untereinander tauschen, was für viele Spieler auch einen großen Reiz an ''Magic'' und anderen Sammelkartenspielen ausmacht. |
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Eine Karte zu „tappen“ bedeutet, diese um 90° zu drehen. Dadurch wird üblicherweise eine Fähigkeit dieser Karte aktiviert, beispielsweise die Manaproduktion bei Ländern. Auch Kreaturen werden zum Angreifen getappt. Eine getappte Karte bleibt in diesem Zustand bis sie „enttappt“ wird und kann bis dahin kein weiteres Mal getappt werden. Dadurch ist es nicht möglich, bis dahin eine andere Fähigkeit der Karte zu verwenden, für die diese ebenfalls getappt werden müsste. Zu Beginn seines Zuges enttappt ein Spieler alle seine Karten. Außerdem gibt es Kreaturen, die zum Angreifen nicht getappt werden und Zauber mit denen man Karten sofort wieder enttappen kann. |
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Da ''Magic'' ein [[Sammelkartenspiel]] ist und es auch einmalige Karten gibt, besitzt niemand einen kompletten Satz Karten. Aus der Kombination zwischen Spielwert und Seltenheit, also Auflage, entsteht der Marktwert einer einzelnen Karte. Die derzeit teuerste turnierlegale ''Magic''-Karte ist der ''Black Lotus'', siehe ''[[#Die Power Nine|Die Power Nine]]''. |
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Da das Tappen eines der zentralen Elemente des Spiels ist, ließ sich der Hersteller diese Mechanik und das zugehörige Symbol durch ein [[Patent]] schützen. |
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=== Zubehör === |
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Um die Karten während des Spiels vor Abnutzung zu schützen, benutzen die meisten Spieler durchsichtige Kartenhüllen. Zur Aufbewahrung von Karten werden spezielle Ordner verwendet. Diese Ordner wurden ursprünglich für andere Sammelkartenspiele (beispielsweise [[Baseball]]-Karten) verwendet. Ganze Decks werden vielfach auch in sogenannten Deckboxen aufbewahrt. Dabei handelt es sich um [[Schatulle]]n, die an das Format der Karten angepasst sind. |
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Unverzichtbar ist auch die eine oder andere Methode zum Lebenspunktezählen. Dies geschieht durch reguläre [[Spielwürfel|Würfel]] (2W10, W20 o. a.), Spindown-Würfel (hier sind die Werte mit dem nächstkleineren Wert nebeneinander angeordnet), Zähler-[[Mobile App|Apps]], Drehscheiben, (digitale) [[Notizblock|Schreibblöcke]], [[Abakus (Rechenhilfsmittel)|Abakusse]], Marker oder mechanische Lebenspunktezähler (gerade beim sogenannten Commander-Format beliebt). |
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Die Regeln des Spiels werden regelmäßig vom Hersteller angepasst und erweitert. Dies ist zum einen notwendig, da neue Editionen oft neue Spielmechanismen einführen, die von den Regeln abgedeckt werden müssen, zum anderen, weil bei der gewaltigen Menge unterschiedlicher Karten, die es inzwischen gibt, immer wieder Regellücken oder -unklarheiten beseitigt werden müssen. |
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Speziell für Sammler gibt es die ''graded cards''. Dabei werden von Agenturen die Karten auf ihre Echtheit überprüft – und hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes bewertet. „Gegradet“ wird von 0 bis 10 (= Bestzustand). Diese so zertifizierten Karten werden von diesen kommerziellen Gradern in eine feste Kunststoffhülle gesteckt, aus denen sie nur noch gewaltsam entfernt werden können. ''Graded cards'' lassen sich also nicht zu einem üblichen Kartendeck hinzufügen. |
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Eine besonders umfangreiche Regelrevision gab es zur Einführung der 6. Edition. Damals wurden die Regeln komplett umgeschrieben und vereinfacht. Anfangs stieß dies bei den Spielern auf großen Widerstand, doch schnell wurden die neuen Regeln als einfacher und besser verständlich erkannt und heutzutage sind sie nicht mehr wegzudenken. |
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== Verkauf == |
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Neben Regelrevisionen werden auch oft für Einzelkarten Errata veröffentlicht. Dies kann verschiedene Gründe haben: Manchmal müssen alte Karten an die bestehenden Regeln angepasst werden oder ihr Text wird den heute gültigen ''Templates'' (Vorlagen) für Kartentexte angeglichen. Diese ''Templates'' dienen einer einheitlichen und leichter verständlichen Beschriftung von Karten mit ähnlicher Funktionalität. Ein weiterer Grund für Errata sind zu mächtige Karten, auch wenn die heute gültige Politik des Herstellers vorsieht, solche Karten eher in Turnieren zu verbieten. Schließlich können mit Errata auch unglückliche Regelinteraktionen behoben werden. |
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[[Datei:Players during a Magic The Gathering Draft.jpg|mini|Gruppe von Spielern]] |
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Die Karten werden in so genannten ''Booster Packs'' (kurz ''Booster'') verkauft, die zufällig einsortierte Karten enthalten. Die Verteilung der Karten innerhalb der Packungen erfolgt dennoch nach einem feststehenden Schema. Unter erfahreneren Spielern ist es üblich, statt einzelner Booster ganze Aufsteller (sogenannte ''Displays'') mit je 36 Boostern zu kaufen. Bis zur 2008 erschienenen Edition ''Fragmente von Alara'' wurden die Karten der jeweils ersten Edition eines Blocks auch in Turnierpackungen mit je 45 Karten und 30 Standardländern verkauft. |
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Jede Karte ist einer von vier Seltenheitsstufen zugeordnet, die seit der 1998 erschienenen Edition ''Exodus'' anhand der Farbe des Editionssymbols erkennbar ist. Karten der Kategorie ''rare'' („selten“) haben ein goldenes, Karten der Kategorie ''uncommon'' („ungewöhnlich“) ein silbernes und solche der Kategorie ''common'' („häufig“) ein schwarzes Editionssymbol. Mit der Edition ''Fragmente von Alara'' ist die vierte Seltenheitsstufe ''mythic'' („sagenhaft“) eingeführt worden. Diese ersetzt in rund jedem achten Booster die seltene Karte.<ref>{{Internetquelle |autor=Mark Rosewater |
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== Spielablauf == |
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|url=http://www.wizards.com/Magic/Magazine/Article.aspx?x=mtgcom/daily/mr334 |titel=Das Jahr, in dem sich alles änderte |hrsg=Wizards of the Coast |datum=2008-06-02 |abruf=2009-04-11}}</ref> |
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In einem Booster befinden sich üblicherweise 15 Karten: eine Rare- oder Mythic-, drei Uncommon- und elf Common-Karten. Eine Turnierpackung enthielt drei Rare-, zehn Uncommon- und 32 Common-Karten sowie 30 Standardländer (sechs von jeder Art). Zusätzlich existieren noch spielfertige vorkonstruierte Decks aus 60 Karten, sogenannte Themendecks, die zum einen die neuen Spielmechanismen der jeweiligen Edition vorstellen und zum anderen besonders für Anfänger gedacht sind. Mit dem Erscheinen von ''Fragmente von Alara'' wurden die Themendecks durch Intro-Packs ersetzt. In diesen Packs sind aktuell sechzig Spielkarten (eine davon als Premium-Variante) und zwei Booster der jeweiligen Edition enthalten. Sie sind, wie zuvor die Themendecks, vorsortiert und sollen in die neue Edition einführen. |
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===Deck und Vorbereitung=== |
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In Boostern und Turnierpackungen werden Premium-Karten im Verhältnis 1:70 eingemischt, die einen Reflexionseffekt (englisch ''foil'' „(Metall-)Folie“) besitzen. Diese Karten haben einen höheren Sammlerwert, unterscheiden sich spieltechnisch jedoch nicht von anderen Karten. Seit der 2006 erschienenen Edition „Zeitspirale“ ''(Time Spiral)'' ersetzen Foils nicht mehr in Boostern eine Karte mit derselben Seltenheitsstufe, sondern eine häufige ''(common)'' Karte, sodass ein Booster auch zwei seltene Karten enthalten kann. |
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Magic lässt sich mit zwei oder mehr Spielern spielen. Jeder Spieler benötigt ein Kartenspiel (Deck), das aus mindestens 60 Karten (bei [[Turniere in Magic: Die Zusammenkunft#Limited|Limited]]-Spielen auch aus 40 Karten) besteht. Außerdem wird oft ein so genanntes Sideboard aus 15 Karten verwendet, dessen Karten zwischen zwei Spielen in das Deck getauscht werden dürfen. In jedem Deck darf jede Karte maximal viermal enthalten sein. Dies gilt nicht für die Standardländer, welche beliebig oft enthalten sein dürfen, und für Karten, die vom Hersteller für offizielle Turniere bestimmter Formate auf ein Exemplar pro Deck eingeschränkt („restricted“) oder auch ganz verboten („banned“) sind. |
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Seit der 2007 erschienenen zehnten Edition ist in jedem Booster eine sechzehnte Karte enthalten. Diese Karte kann eine Tokenkarte (Spielsteinfiguren-Karte; sie kann als Spielstein benutzt werden, dessen Figur von in der Edition enthaltenen Karten erzeugt wird) sein oder eine „Tipps-und-Tricks-Karte“, die Basisregelwissen vermittelt. |
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Jeder Spieler mischt sein Deck und legt es verdeckt als [[Talon]] (die so genannte ''Bibliothek'') vor sich. Jeder Spieler startet das Spiel mit 20 Lebenspunkten. Ziel des Spiels ist es, die Lebenspunkte des Gegners auf 0 zu reduzieren, bevor dieser dasselbe schafft. Ein Spieler hat auch verloren, wenn er eine Karte ziehen muss und keine mehr in seiner Bibliothek ist. |
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== Turniere == |
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[[Datei:PTQ Kyoto in Frankfurt 2008.jpg|mini|Magic-Spieler auf einem Turnier (2008 Frankfurt)]] |
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{{Hauptartikel|Turniere in Magic: The Gathering}} |
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Neben der Möglichkeit, ''Magic'' unter Freunden zu spielen ''(casual play)'' gibt es auch eine Vielzahl verschiedener Turniere. Diese reichen von nicht so ernsthaften Turnieren wie ''Prereleases'' (auf denen neue Editionen vorgestellt werden) und ''Friday Night Magic'' (die jeden Freitag in eher kleinerer Runde veranstaltet werden) bis hin zur ''Pro Tour'' oder den Weltmeisterschaften, auf denen größere Geldbeträge gewonnen werden können. |
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Vor Beginn des Spiels werden die Decks gemischt. Es wird durch Los ein Spieler bestimmt, der wiederum entscheidet, wer das Spiel beginnt. Anschließend zieht jeder Spieler sieben Karten (die Handkarten), welche nur er sich anschaut. Wenn ein Spieler mit seinen gezogenen Karten nicht zufrieden ist, kann er die Handkarten in die Bibliothek zurückmischen und neu ziehen. Der Nachteil dieses so genannten ''Mulligan'' ist, dass der Spieler nun eine Karte weniger auf die Hand nehmen darf. Sobald alle Spieler mit ihrer Hand zufrieden sind, beginnt das Spiel, wobei in Duellen der erste Spieler in seinem ersten Zug keine Karte ziehen darf (als Ausgleich für den Zeitvorteil). |
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Bei offiziellen Turnieren wird zwischen so genannten ''Formaten'', das heißt unterschiedlichen Arten, die Karten zusammenzustellen, unterschieden. Diese Formate unterteilen sich in die Gruppen ''Constructed'' und ''Limited''. Bei Constructed-Turnieren bringen die Spieler ihre eigenen Decks mit, die aus mindestens 60 Karten bestehen müssen und nach bestimmten Regeln gebaut wurden. Bei Limited-Turnieren erhalten die Spieler zufällig Karten aus noch ungeöffneten Boostern und müssen daraus Decks von mindestens 40 Karten bauen. Oft werden die Karten dabei mittels eines so genannten ''Drafts'' zugewiesen, bei dem die Spieler untereinander um bestimmte Karten konkurrieren. |
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===Züge=== |
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Die Spieler haben jeweils abwechselnd (oder reihum bei mehreren Spielern) einen Zug. Zu Beginn seines Zuges enttappt ein Spieler seine Karten und zieht eine Karte aus seiner Bibliothek. In seinem Zug kann ein Spieler jeweils ein Land ausspielen. Länder werden benötigt, um die Manakosten der anderen Karten wie Hexereien, Kreaturen oder Artefakte zu bezahlen. Nur wenn man genug Mana besitzt, kann man eine solche Karte auch ausspielen. |
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== Sonstige Produkte == |
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Grundsätzlich können Karten nur während des eigenen Zuges ausgespielt werden. Ausnahme sind Spontanzauber, die auch während des Zuges anderer Spieler gespielt werden können. Dasselbe gilt für die Fähigkeiten von Ländern, Kreaturen und Artefakten. |
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=== Computerspiele === |
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''Magic'' wurde 1997 von [[MicroProse]] auch als [[Computerspiel]] namens ''[[Shandalar]]'' herausgebracht. Es ermöglichte zunächst nur Spiele gegen den Computer, durch eine Erweiterung von 1998 waren auch Onlinespiele möglich. Das Programm enthält, inklusive der Erweiterungen, 480 verschiedene Karten, aus denen der Spieler sein Deck zusammenstellen kann, darunter auch Karten, die speziell für das Computerspiel entwickelt wurden. Anfang 1998 wurde die Versorgung mit weiteren Karten eingestellt. |
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2002 kam ein neues Spiel mit vollkommen anderem Konzept auf den Markt: Mit ''[[Magic: The Gathering Online]]'' sind nur noch Spiele gegen andere (menschliche) Spieler über einen [[Server|Internetserver]] möglich, dafür jedoch mit Unterstützung diverser bekannter Formate. Neu ist auch, dass zwar die Software kostenlos ist, man aber die virtuellen Karten wie die Papierversion zunächst kaufen muss. Diese sind – wenn überhaupt – nur geringfügig billiger als echte Karten. Auch Tausch und Verkauf von Karten sind – ebenfalls über einen Internetserver – möglich. Unterstützt werden alle Karten ab der 2001 erschienenen siebten Edition sowie Karten aus 1996 bis 1997 erschienenem ''Mirage-Block'' (deutsch: „Trugbilder“). Allerdings werden nach und nach mehr ältere Blöcke hinzugefügt. ''Magic Online'' wird gezielt als fast gleichberechtigt zum Kartenspiel ausgebaut. So gibt es auch online sanktionierte Turniere mit Boosterpreisen und seit 2006 auch Teilnehmer an den Weltmeisterschaften, die sich über Onlineturniere qualifizieren. |
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===Die Goldene Regel=== |
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Beide offiziellen Spiele überprüfen alle Regeln auf Einhaltung und erschweren das Betrügen somit maßgeblich. |
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Die ''Goldene Regel'' besagt, dass alle Regeln durch Kartentext verändert oder beeinflusst werden können. Bei Kollision von Regeln und Kartentext geht der Kartentext vor. Dadurch kommen oft ungewollte oder bizarre Spielsituationen zustande. So kann eine Schleife entstehen, wenn zwei Karten sich gegenseitig blockieren und nichts anderes mehr geschehen kann. Dann endet das Spiel in einem Unentschieden, sollte sich kein Spieler dazu überreden lassen, aufzugeben. Allerdings bietet das Regelwerk hier ein paar Auswege. |
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Es gibt auch kostenlose Software, um ''Magic'' über [[Internet]] oder [[Local Area Network|LAN]] zu spielen. Zu nennen ist hier vor allem ''Magic Workstation''. Theoretisch stehen hier alle Karten aller Editionen kostenlos zur Verfügung. Die Kartenabbildungen können bei ''Magic Workstation'' nachträglich aus dem inzwischen sehr umfangreichen Bildmaterial über das Internet integriert werden. Dabei findet allerdings keinerlei Überprüfung der Regeln statt – auch nicht im Rahmen einer Kontrolle etwa, wie viele Karten gezogen wurden oder dergleichen. Nahezu alle Aktionen und Parameter können manuell variiert werden, sodass die Spielpartner auf gegenseitige Fairness und die technische Beherrschung der Software angewiesen sind. Es ist außerdem fast unmöglich, an nicht-englische Karten zu kommen. Die ''Magic Workstation (MWS)'' kann in einer eingeschränkten Variante kostenlos bezogen werden, allerdings muss der Benutzer beim Spielstart einige Sekunden warten und während des Spiels werden Werbebanner eingeblendet. Die kostenpflichtige Version (ca. 24 Euro) hat diese Nachteile nicht und zusätzliche Vorteile. |
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== Turniere == |
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Auch ''Apprentice'' ermöglicht Online-Spiele. |
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''Hauptartikel:'' [[Turniere in Magic: Die Zusammenkunft]] |
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Seit 2009 gibt es als kostenlose Online-Alternative ''Cockatrice''. Dieses Programm hat den Vorteil, dass seine Kartendatenbank weniger Speicherplatz als die vollständige Datenbank von ''MWS'' benötigt und zudem werbefrei ist. |
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Neben der Möglichkeit, Magic unter Freunden zu spielen (''casual play'') gibt es auch eine Vielzahl verschiedener Turniere. Diese reichen von nicht so ernsthaften Turnieren wie ''Prereleases'' (auf denen neue Editionen vorgestellt werden) und ''Friday Night Magic'' (die jeden Freitag in eher kleinerer Runde veranstaltet werden) bis hin zur ''Pro Tour'' oder den Weltmeisterschaften, auf denen größere Geldbeträge gewonnen werden können. |
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Darüber hinaus existieren mittlerweile eine ganze Reihe größtenteils durch private Initiativen frei verfügbare Adaptionen, darunter: |
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Bei offiziellen Turnieren wird zwischen so genannten ''Formaten'', das heißt unterschiedlichen Arten, die Karten zusammenzustellen, unterschieden. Diese Formate unterteilen sich in die Gruppen ''Constructed'' und ''Limited''. Bei Constructed-Turnieren bringen die Spieler ihre eigenen Decks mit, die aus mindestens 60 Karten bestehen müssen und nach bestimmten Regeln gebaut wurden. Bei Limited-Turnieren erhalten die Spieler zufällig Karten aus noch ungeöffneten Boostern und müssen daraus Decks von mindestens 40 Karten bauen. Oft werden die Karten dabei mittels eines so genannten ''Drafts'' zugewiesen, bei dem die Spieler untereinander um bestimmte Karten konkurrieren. |
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* ''BotArena'', Windows-Programm in C++, KI, auch im Netzwerk, nur bis zu zwei menschliche Spieler, >10.500 Karten |
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* ''Forge'', eine Java-basierte Variante mit einfacher künstlicher Intelligenz (KI) und mehr als 13.000 unterstützten Karten |
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* ''Incantus'', Python-basiert, keine KI, auch im Netzwerk, >2.500 Karten |
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* ''jMagic'', Java-basiert, keine KI |
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* ''Magarena'', Java-basiert, KI, >3.000 Karten |
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* ''Mage'', Java-basiert, so gut wie keine KI, auch für Mehrspieler-Partien, auch im Netzwerk, >6.000 Karten |
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* ''Magicgrove'', Windows-Programm in C#/Xaml, einfache KI, >400 Karten |
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* ''MagicWars'', kontrollierte Regeleinhaltung |
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* ''Manalink'', Windows-Programm in C++, einfache KI, >8.500 Karten |
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* ''Wagic'', Clients für diverse Betriebssysteme inkl. iOS, Android und PSP, einfache KI, >9.000 Karten |
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* XMage<ref>{{Internetquelle |url=http://xmage.today/ |titel=XMage Today servers (BETA, EURO, US) |abruf=2023-08-10}}</ref>, Java-basiert, Client-Server-Anwendung, >25.500 Karten (Dazu gehören auch inoffizielle, von der Community erstellte, Karten)<ref>{{Internetquelle |url=https://github.com/magefree/mage |titel=XMage — Magic, Another Game Engine |hrsg=MAGE |datum=2023-08-10 |abruf=2023-08-10}}</ref> |
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Ein weiteres Spiel ist ''Magic: The Gathering – Battlegrounds'', welches im November 2003 erschien und von der Firma [[Atari SA|Atari]] produziert wurde. Dabei wird allerdings nicht das Kartenspiel simuliert, sondern es treten Charaktere aus dem ''Magic''-Universum in einem dem Genre ''[[Beat ’em up]]'' ähnlichen Duell gegeneinander an. |
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== Computerspiele == |
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Im Juni 2009 ist ''[[Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers]]'' als [[XBLA]]-Titel auf der [[Xbox 360]], im Juni 2010 für den PC über [[Steam]] und im Dezember 2010 für [[Playstation 3]] erschienen. Es simuliert das Kartenspiel, ist aber in der Kartenanzahl stark begrenzt. Für diesen Titel gibt es mittlerweile drei [[Downloadable Content|DLCs]]. |
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Magic wurde [[1997]] von [[MicroProse]] auch als [[Computerspiel]] namens ''Shandalar'' herausgebracht. Es ermöglichte zunächst nur Spiele gegen den Computer, durch eine Erweiterung von [[1998]] waren auch Onlinespiele möglich. Das Programm enthält, inklusive der Erweiterungen, 480 verschiedene Karten, aus denen der Spieler sein Deck zusammenstellen kann, darunter auch Karten, die speziell für das Computerspiel entwickelt wurden. Anfang 1998 wurde die Versorgung mit weiteren Karten eingestellt. |
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Seit Januar 2011 existiert mit ''Magic: The Gathering – Tactics'' ein Free-to-play Spiel (Rundenstrategie) für den PC. |
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[[2002]] kam ein neues Spiel mit vollkommen anderem Konzept auf den Markt: Mit ''Magic Online'' sind nur noch Spiele gegen andere (menschliche) Spieler über einen [[Server|Internetserver]] möglich, dafür jedoch mit Unterstützung diverser bekannter Formate. Neu ist auch, dass zwar die Software kostenlos ist, man aber die virtuellen Karten wie die Papierversion zunächst kaufen muss. Diese sind – wenn überhaupt – nur geringfügig billiger als echte Karten. Auch Tausch und Verkauf von Karten sind – ebenfalls über einen Internetserver – möglich. Unterstützt werden alle Karten ab der siebten Edition sowie Karten aus der etwas älteren Edition "Mirage" (deutsch: "Trugbilder"). |
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Seit Juni 2011 gibt es den Nachfolger von ''Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers'' ''Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers 2012''. Für diesen Titel existieren mittlerweile ein Expansion Pack und drei Decks als DLC. |
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Beide offiziellen Spiele überprüfen alle Regeln auf Einhaltung und erschweren das Betrügen somit maßgeblich. |
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Ende Juni 2012 erschien abermals ein ''Magic''-Spiel für Xbox Live, ''Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers 2013''. Dieser Titel beinhaltet neue Regeln und Karten, die mit dem Hauptset 2013 eingeführt werden. Varianten existieren auch für iOS und Android. |
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Es gibt auch kostenlose Software, um Magic über [[Internet]] oder [[Local Area Network|LAN]] zu spielen. Zu nennen sind hier vor allem ''Apprentice'' und ''Magic Workstation''. Zwar stehen hier theoretisch alle Karten aller Editionen kostenlos zur Verfügung, doch muss man nicht nur auf die Kartenabbildungen verzichten (die bei ''Magic Workstation'' allerdings nachträglich integriert werden können), sondern auch auf jegliche Überprüfung der Regeln. Es ist außerdem fast unmöglich, an nicht-englische Karten zu kommen. |
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Im Juli 2015 erschien das Free-to-play-Game ''Magic Duels'', in dem Karten aus allen bis April 2017 regulär erschienen Editionen verfügbar sind. |
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Ein weiteres Spiel ist Magic:The Gathering – Battlegrounds, welches im [[November 2003]] erschien und von der Firma [[Atari]] produziert wurde. Hierbei wird allerdings nicht das Kartenspiel simuliert, sondern es treten Charaktere aus dem Magic-Universum in einem [[Beat 'em up]]-ähnlichen Duell gegeneinander an. |
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Als Nachfolger für ''Duels'' wurde das [[Free-to-play]]-Spiel [[Magic: The Gathering Arena|''MTG Arena'']] angekündigt, das im September 2019 veröffentlicht wurde.<ref>[https://magic.wizards.com/de/articles/archive/magic-digital/mtg-arena-spielstatus-%E2%80%93-september-2019-2019-09-24 ''MTG Arena: Spielstatus – September 2019.''] Wizards of the Coast, 20. September 2019.</ref> |
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== Bücher== |
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=== Bücher === |
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Eine von mehreren Autoren verfasste Buchreihe erweitert das Produktangebot von Magic: Die Zusammenkunft. Die Bücher werden zeitnah mit neuen Editionen veröffentlicht. Inhaltlich drehen sich die Bücher um Fantasywelten, in denen die Protagonisten persönliche Konflikte lösen müssen, während gleichzeitig ihr(e) Volk(er) oder die ganze Welt vom Untergang bedroht ist. Die Geschichten sind vor allem von norwegischen, arabischen oder japanischen Märchen inspiriert. Das Entwickler- und Autorenteam hinter Magic sieht sich aber auch dem Science Fiction zugehörig. Daher ist eine der Geschichten in einer maschinendominierten Welt angesiedelt. Bilder von Orten, Bewohnern und Gegenständen dieser Welten werden auf den Spielkarten abgedruckt. Im ''Anekdotentext'' befinden sich oft Zitate von den Bewohnern. Gegenstände und Lebewesen, die in den Büchern eine bedeutsame Rolle spielen, bekommen oftmals den besonderen Kartentyp ''Legende''. Insgesamt bieten die Bücher also eine künstlerische Ergänzung zum Spiel. Die Lektüre der Bücher setzt keine Regelkenntnisse des Spiels voraus. |
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==== Die Zyklen ==== |
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Eine von mehreren Autoren verfasste Buchreihe erweitert das Produktangebot von ''Magic: The Gathering''. Die Bücher werden zeitnah mit neuen Editionen veröffentlicht. Inhaltlich drehen sich die Bücher um Fantasywelten, in denen die Protagonisten persönliche Konflikte lösen müssen, während gleichzeitig ihr Volk oder gar die ganze Welt vom Untergang bedroht ist. Die Geschichten sind vor allem von norwegischen, arabischen oder japanischen Märchen inspiriert. Das Entwickler- und Autorenteam hinter ''Magic'' sieht sich aber auch dem Science Fiction zugehörig. Daher ist eine der Geschichten in einer maschinendominierten Welt angesiedelt. Bilder von Orten, Bewohnern und Gegenständen dieser Welten werden auf den Spielkarten abgedruckt. Im ''Anekdotentext'' befinden sich oft Zitate von den Bewohnern. Gegenstände und Lebewesen, die in den Büchern eine bedeutsame Rolle spielen, bekommen oftmals den besonderen Kartentyp ''Legendär''. Insgesamt bieten die Bücher also eine künstlerische Ergänzung zum Spiel. Die Lektüre der Bücher setzt keine Regelkenntnisse des Spiels voraus. |
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Das erste Buch in deutscher Sprache aus der Magic-Reihe erschien 1995 unter dem Titel ''Die Arena'' |
Das erste Buch in deutscher Sprache aus der ''Magic''-Reihe erschien 1995 unter dem Titel ''Die Arena'' beim [[Heyne Verlag]]. Ab dem dreizehnten Buch „Bruderkrieg“ erschienen sie in Zyklen, passend zur jeweiligen Edition. ''Strom der Zeiten'' war 1999 das vorerst letzte deutsche Buch. Zwischen 2003 und 2009 veröffentlichte der [[Panini Verlag]] alle aktuellen deutschen Bücher und auch Wandkalender. Zudem gab es immer wieder einzelne Sachbücher aus anderen Verlagen. |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Titel !! Originaltitel !! Autor |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Odyssee Zyklus''' |
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| 2000 || Odyssee || Odyssey || Vance Moore |
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| 2001 || Qualen || Chainer’s Torment || Scott McGough |
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| 2001 || Abrechnung || Judgment || Will McDermott |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Aufmarsch Zyklus''' |
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| 2002 || Aufmarsch || Onslaught || J. Robert King |
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| 2003 || Legionen || Legions || J. Robert King |
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| 2003 || Plagen || Scourge || J. Robert King |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Mirrodin Zyklus''' |
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| 2003 || Die Monde von Mirrodin || The Moons of Mirrodin || Will McDermott |
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| 2004 || Das Nachtstahl-Auge || The Darksteel Eye || Jess Lebow |
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| 2004 || Die Fünfte Morgenröte || The Fifth Dawn || Cory J. Herndon |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Kamigawa Zyklus''' |
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| 2004 || Outlaw: Meister von Kamigawa || Outlaw: Champions of Kamigawa || Scott McGough |
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| 2005 || Der Ketzer: Verräter von Kamigawa || Heretic: Betrayers of Kamigawa || Scott McGough |
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| 2005 || Die Hüterin: Retter von Kamigawa || Guardian: Saviors of Kamigawa || Scott McGough |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Ravnica Zyklus''' |
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| 2005 || Ravnica: Stadt der Gilden || Ravnica: City of Guilds || Cory J. Herndon |
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| 2006 || Gildenbund || Guildpact || Cory J. Herndon |
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| 2006 || Zwietracht || Dissension || Cory J. Herndon |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Zeitspirale Zyklus''' |
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| 2006 || Zeitspirale || Time Spiral || Scott McGough |
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| 2007 || Weltenchaos || Planar Chaos || Scott McGough, Timothy Sanders |
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| 2007 || Blick in die Zukunft || Future Sight || Scott McGough, John Delaney |
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|colspan="4" style="text-align:center"|'''Lorwyn Zyklus''' |
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| 2007 || Lorwyn || Lorwyn || Cory J. Herndon, Scott McGough |
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| 2008 || Morgenluft || Morningtide || Cory J. Herndon, Scott McGough |
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| 2008 || Abendkühle || Eventide || Cory J. Herndon, Scott McGough |
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==== Bücher außerhalb der Zyklen ==== |
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{| class="wikitable sortable" |
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! Jahr !! Titel !! Originaltitel !! Autor !! Seitenzahl !! [[Internationale Standardbuchnummer|ISBN]] |
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|style="text-align:center"|1994||''Die Arena''||''Arena''||William R. Forstchen||297||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-09521-2 |
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|style="text-align:center"|1995||''Flüsterwald''||''Whispering Woods''||Clayton Emery||294||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-09522-9 |
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|style="text-align:center"|1995||''Zerschlagene Ketten''||''Shattered Chains''||Clayton Emery||288||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-09523-6 |
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|- |
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|style="text-align:center"|1995||''Die letzte Opferung''||''Final Sacrifice''||Clayton Emery||312||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-09524-3 |
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|- |
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|style="text-align:center"|1995||''Das verwunschene Land''||''The Cursed Land''||Teri McLaren||290||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-10955-1 |
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|- |
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|style="text-align:center"|1995||''Der Gobelin''||Tapestries||Kathy Ice||309||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-10959-9 |
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|style="text-align:center"|1996||''Der verschwenderische Magier''||''The Prodigal Sorcerer''||Mark Summer||304||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-11937-6 |
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|style="text-align:center"|1996||''Die Asche der Sonne''||''Ashes of the Sun''||Hanovi Braddock||362||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-11949-9 |
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|style="text-align:center"|1996||''Das Lied der Zeit''||Song of Time||Teri McLaren||330||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-12682-4 |
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|- |
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|style="text-align:center"|1996||''Der schlummernde Friede''||Peace Shall Sleep||Sonia Orin Lyris||332||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-12695-4 |
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|- |
|||
|style="text-align:center"|1996||''Ferne Welten''||Distant Planes||Kathy Ice||413||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-13361-7 |
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|- |
|||
|style="text-align:center"|1996||''Erbe des Dunkels''||Dark Legacy||[[Robert E. Vardeman]]||429||style="text-align:center"| ISBN 978-3-453-14926-7 |
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Darüber hinaus erscheint seit 2019 eine Umsetzung als [[Manga]] in Japan. Eine deutsche Übersetzung von Gregor Wakounig wird seit Oktober 2024 von [[Planet Manga]] als ''Magic – The Gathering: Zerstöre die Menschheit. Sie kann nicht regeneriert werden.'' veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mangaguide.de/index.php?include=5&manga_id=4046 |titel=The Incomplete Manga-Guide - Manga: Magic - The Gathering: Zerstöre die Menschheit. Sie kann nicht regeneriert werden. |abruf=2024-11-20}}</ref> |
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== Literatur == |
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* Paul A. Crutcher: ''[http://www.americanpopularculture.com/journal/articles/spring_2017/crutcher.htm Magic: The Gathering, A Literary Text.]'' In: ''Americana: The Journal of American Popular Culture (1900–present).'' Band 16, Heft 1, 2017. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Magic: The Gathering|Magic: The Gathering}} |
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* [http://www.magicthegathering.com/ magicthegathering.com] Offizielle Website mit täglichen Artikeln, Kartendatenbank und aktuellen Berichten von großen Ereignissen (englisch) |
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'''Offizielle Seiten''' |
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* [http://www.wizards.com/magic/rules/MTG9EDRulebook_DE.pdf Einsteigerregelheft] (deutsch, pdf) |
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<!-- Neue Weblinks bitte erst auf der Diskussionsseite diskutieren, sonst werden sie kommentarlos entfernt --> |
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* [http://www.mercadia.de/ Mercadia] Große Community rund um Magic, auch mit eigenem Wiki |
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* [https://magic.wizards.com/de magic.wizards.com] Offizielle Webseite mit täglichen Artikeln, Kartendatenbank und aktuellen Berichten von großen Ereignissen |
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* [http://www.germagic.de/ GerMagic] Guter Einstiegspunkt für Alles zu Magic |
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'''Informationen''' |
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* [http://www.magiccards.info/ Magiccards.Info] Größte Kartendatenbank mit Abbildungen und passenden Regelauszügen zu allen Karten |
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* [http://www.de-magic.de |
* [http://www.de-magic.de de-magic.de] Verzeichnis deutschsprachiger ''Magic''-Seiten |
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* [http://deckstats.net/?lng=de DeckStats.net Deckbuilder] Deutschsprachige Webseite zum Erstellen und Teilen von MTG-Decks |
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{{Commons|Category:Magic: The Gathering|Magic: Die Zusammenkunft}} |
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== Einzelnachweise == |
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{{Lesenswert}} |
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<references responsive /> |
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{{Navigationsleiste À-la-carte-Kartenspielpreis}} |
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{{SORTIERUNG:Magic The Gathering}} |
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[[Kategorie:Spiel 1993]] |
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[[Kategorie:Sammelkartenspiel]] |
[[Kategorie:Sammelkartenspiel]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Science Fiction and Fantasy Hall of Fame]] |
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[[Kategorie:Spiel von Richard Garfield]] |
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[[ |
[[Kategorie:Magic: The Gathering| ]] |
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[[ca:Magic: The Gathering]] |
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[[en:Magic: The Gathering]] |
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[[es:Magic: El Encuentro]] |
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[[fi:Magic: The Gathering]] |
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[[fr:Magic : l'assemblée]] |
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[[he:Magic: The Gathering]] |
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[[it:Magic: The Gathering]] |
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[[ja:マジック:ザ・ギャザリング]] |
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[[ko:매직 더 개더링]] |
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[[lt:Magic: the Gathering]] |
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[[nl:Magic: The Gathering]] |
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[[pl:Magic: The Gathering]] |
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[[pt:Magic: The Gathering]] |
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[[ru:Magic: The Gathering]] |
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[[sl:Magic: The Gathering]] |
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[[sv:Magic: The Gathering]] |
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[[zh:万智牌]] |
Aktuelle Version vom 20. März 2025, 18:34 Uhr
Magic: The Gathering | |
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Daten zum Spiel | |
Autor | Richard Garfield |
Verlag | Wizards of the Coast |
Erscheinungsjahr | seit 1993 |
Art | Sammelkartenspiel |
Spieler | 2 und mehr |
Dauer | variabel, durchschnittlich 25 Minuten |
Alter | ab 13 Jahre |
Auszeichnungen | |
|

Magic: The Gathering (kurz: Magic oder MTG, anfangs auf Deutsch als Magic: Die Zusammenkunft vertrieben) ist ein 1993 bei Wizards of the Coast erschienenes Sammelkartenspiel von Richard Garfield. Es war das erste Fantasy-Kartenspiel und wurde 2019 in die Science Fiction and Fantasy Hall of Fame aufgenommen.[1]
Laut der offiziellen Datenbank Gatherer gibt es über 20.000 verschiedene Karten[2] und nach Herstellerangaben 2018 über 35 Millionen Spieler und Fans weltweit.[3] Bis 2024 sind 129 Sets in mehreren Sprachen erschienen. Waren die ersten Editionen ausschließlich auf Englisch erhältlich, kamen mit der Zeit weitere Sprachen hinzu. Seit 2011 werden die Karten in elf Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch (Brasilianisch), Japanisch, Chinesisch (Kurzzeichen), Chinesisch (Langzeichen), Russisch und Koreanisch) gedruckt. Seit der im September 2022 erschienenen Erweiterung Dominaria United werden die Sprachausgaben für Russisch, Koreanisch und Chinesisch (Langzeichen) nicht mehr produziert;[4] im Laufe des Jahres 2024 werden die Sprachen Portugiesisch und Chinesisch (Kurzzeichen) eingestellt.[5] Wizards of the Coast veranstaltet weltweit Turniere.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Magic: The Gathering wurde von Richard Garfield als schnelles Spiel für zwischendurch konzipiert. Er richtete dabei sein Augenmerk besonders auf Rollenspieler und auf Studenten und Schüler, die zwischen zwei Vorlesungen ein wenig Ablenkung suchen. Das erklärt auch den Fantasy-Hintergrund des Spiels. Als Garfield 1992/93 sein Spiel Robo Rally der Firma Wizards of the Coast anbot, wurde er zurückgewiesen, da die Produktionskosten zu hoch seien. Wizards steckte in einer Krise und brauchte dringend ein günstig zu produzierendes Spiel mit hohen Erfolgsaussichten. Garfield bot Magic an und Wizards war begeistert. Mittlerweile ist Garfield Anteilseigner bei Wizards, welche sich aufgrund ihrer Erfolge mit verschiedenen Sammelkartenspielen sanieren konnten und inzwischen vom US-amerikanischen Spielekonzern Hasbro aufgekauft wurden.
Magic wurde in Deutschland über viele Jahre unter anderem von Amigo und Pegasus Spiele vertrieben. Von September 2006 bis Ende 2010 übernahm dann Universal Cards den Vertrieb. Von Januar 2011 bis März 2012 lag der Vertrieb abermals bei Amigo. Seitdem ist wieder Pegasus Spiele für den Exklusiv-Vertrieb in Deutschland und Österreich zuständig.
Im März 2019 stellten die Wissenschaftler Alex Churchill, Stella Biedermann und Austin Herrick in einem Artikel fest, dass Magic: The Gathering Turing-Vollständig ist.[6][7]
Die Spielmechanismen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hinweis: Dieser Artikel soll interessierten Laien einen Überblick über das Spiel geben und nicht das komplette Regelwerk wiedergeben. Deshalb können die folgenden Abschnitte einige Regeln generalisiert oder vereinfacht darstellen.
In Magic: The Gathering übernehmen zwei oder mehr Spieler die Rollen von sich duellierenden Zauberern, so genannten Planeswalkern (Weltenwanderer). Planeswalker besitzen die Fähigkeit durch die unterschiedlichen Welten des Multiversums zu reisen und damit die unterschiedlichsten Zauber zu lernen und Wesen aus allen anderen Welten zu treffen.
Wie in Sammelkartenspielen üblich, spielt jeder Spieler anfangs mit einem aus seinen eigenen Karten zusammengestellten Deck (wobei es mittlerweile auch vorgefertigte Decks zu kaufen gibt), das nicht mit dem des Gegners gemischt wird. Das Deck repräsentiert das Wissen des Zauberers darüber, welche Zauber er gegen seine Gegner einsetzen kann.
Die Spieler beginnen das Spiel mit einer zuvor festgelegten Anzahl an Lebenspunkten, klassischerweise 20, und sieben zufällig aus ihrem Deck gezogenen Karten. Ziel des Spiels ist es, den Gegner durch geschicktes Agieren zu besiegen. Ein Gegner ist besiegt, wenn seine Lebenspunkte auf 0 oder weniger gefallen sind, er 10 oder mehr sogenannte Giftmarken besitzt, oder er eine Karte nachziehen muss, sein Deck aber aufgebraucht ist oder ein Mechanismus auf einer Karte ihn als besiegt erklärt, bzw. einen anderen Spieler zum Gewinner. Die häufigste Strategie ist, die Lebenspunkte des Gegenspielers durch Angriffe mit Kreaturen auf Null oder weniger zu reduzieren.
Von zentraler Bedeutung in Magic-Partien ist die Verwaltung von Ressourcen. Das geschieht hauptsächlich durch Kartenauswahl eines Decks und geschickte Züge. Die wichtigsten Ressourcen eines Spielers sind die Handkarten sowie das Mana (magische Energie), welches benötigt wird, um diese Karten auszuspielen. In speziellen Decktypen können auch Kreaturen und Lebenspunkte als Ressourcen verwendet werden.
Die fünf Farben
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Die Welt von Magic: The Gathering gliedert sich, ähnlich der mittelalterlichen Vorstellung der Vier-Elemente-Lehre in Elemente, die im Fall von Magic als fünf Farben dargestellt sind. Jedes Vorkommen und jedes Wesen in der Magic-Welt lässt sich in Zusammenhang mit diesen Farben charakterisieren. Jede Farbe symbolisiert bestimmte Philosophien, Spielweisen, Ansätze, aber auch Vorstellungen, wie ein Problem zu lösen ist. Die fünf Farben sind in dem so genannten Farbfünfeck angeordnet, in der die Farben in der Reihenfolge Weiß-Blau-Schwarz-Rot-Grün angeordnet sind. Dabei sind benachbarte Farben „befreundet“, das bedeutet, sie folgen verwandten Grundsätzen, gegenüberliegende Farben dagegen „verfeindet“. Im Spiel stellen sich diese Beziehungen oft durch Karten dar, die speziell auf eine „feindliche“ Farbe abzielen, indem sie zum Beispiel alle Länder des ihr zugeordneten Typs zerstören.
Die Farbe einer Karte wird von der Farbe des für sie benötigten Manas bestimmt. In den meisten Decks werden nur eine oder zwei Farben verwendet (oft auch eigentlich „verfeindete“ wie schwarz und weiß), seltener drei, vier oder alle fünf.
- Weiß
- Hintergrund: Weiß steht für Schutz, Frieden, Heilung, weiße Magie sowie staatliche und militärische Ordnung.
- Spielweise: Vom Thema der militärischen Ordnung abgeleitet existieren viele billige aber effiziente Kreaturen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis; außerdem zahlreiche Schutz- und Heilzauber, die zusätzliche Lebenspunkte geben oder die eigenen Kreaturen schützen. Gegnerische Kreaturen werden im Allgemeinen nicht zerstört, sondern daran gehindert, Schaden anzurichten. Wenn doch Karten aus dem Spiel entfernt werden, geschieht das oft „symmetrisch“, es werden also alle Karten einer bestimmten Art von allen Spielern entfernt. Weißes Mana wird standardmäßig aus Ebenen generiert. Weiß ist alliiert mit Blau und Grün, verfeindet mit Schwarz und Rot.
- Blau
- Hintergrund: Blau steht für Wasser, im Wasser lebende oder fliegende Kreaturen, aber auch für Wissenschaft und Zauberei und daraus abgeleitet die Fähigkeit, Dinge nach dem eigenen Gutdünken zu manipulieren, zum Beispiel durch Levitation oder Gedankenkontrolle.
- Spielweise: Blaue Zauber bieten vor allen Dingen Möglichkeiten, durch eigene Zaubersprüche das Spiel des Gegners zu kontrollieren, indem man seine Aktionen verhindert oder rückgängig macht, seine Kreaturen übernimmt oder dauerhaft außer Gefecht setzt oder Ähnliches. Allerdings hängt der Erfolg dieser „Kontrolldecks“ sehr davon ab, auf jede gegnerische Aktion eine passende Antwort zu haben. Außerdem bietet diese Farbe viele Möglichkeiten, zusätzliche Karten zu ziehen. Der direkte Kampf mit Kreaturen steht weniger im Vordergrund als bei anderen Farben. Blaues Mana wird standardmäßig aus Inseln generiert. Blau ist alliiert mit Schwarz und Weiß, verfeindet mit Rot und Grün.
- Schwarz
- Hintergrund: Schwarz steht als Gegenpol zu Weiß für Tod, schwarze Magie, Nekromantie, Egoismus, Korruption und grenzenlose Ambitionen.
- Spielweise: Eine Besonderheit von Schwarz sind sehr starke und billige Karten, die jedoch die eigenen Lebenspunkte reduzieren oder andere Nachteile mit sich bringen. Oft können auch Karten aus dem Ablagestapel (Friedhof) wiederverwendet werden oder gegen Lebenspunkte zusätzliche Karten aus der Bibliothek gezogen werden. Weitere Möglichkeiten schwarzer Karten sind, den Gegner Karten abwerfen zu lassen oder schon im Spiel befindliche Kreaturenkarten zu zerstören. Schwarzes Mana wird standardmäßig aus Sümpfen generiert. Schwarz ist alliiert mit Rot und Blau, verfeindet mit Weiß und Grün.
- Rot
- Hintergrund: Rot steht für Feuer, Blitze, Aggression, Zerstörung, direktes Vorgehen und rohe Gewalt, sowie für Lebewesen des Gebirges.
- Spielweise: Generell setzt Rot darauf, dem Gegner durch schnelle Angriffe mit relativ billigen Kreaturen Schaden zuzufügen. Zusätzlicher Schaden kommt von so genannten „Brennzaubern“ (mit entsprechenden Namen wie Feuerball oder Blitzschlag), die dem Gegner oder seinen Kreaturen direkt Schaden zufügen. Rotes Mana wird standardmäßig aus Gebirgen generiert. Rot ist alliiert mit Schwarz und Grün, verfeindet mit Blau und Weiß.
- Grün
- Hintergrund: Grün steht für Wachstum, Waldwesen, Naturverbundenheit, oft mit maschinenstürmerischen Tendenzen und Größe.
- Spielweise: Die Stärke von Grün sind „große“ Kreaturen mit hohen Werten für Stärke und Widerstandskraft sowie Zauber, die diese Werte noch zusätzlich erhöhen können. Viele Karten bieten außerdem die Möglichkeit, zusätzliches Mana zu produzieren oder mehr als ein Land pro Zug ins Spiel zu bringen, sodass man das nötige Mana für große Kreaturen schneller bezahlen kann. Das Thema der Naturverbundenheit spiegelt sich in der Fähigkeit wider, „künstliche“ Dinge wie Artefakte oder Verzauberungen zu zerstören. Grünes Mana wird standardmäßig aus Wäldern generiert. Grün ist alliiert mit Weiß und Rot, verfeindet mit Schwarz und Blau.
Neben diesen fünf Farben gibt es außerdem folgende Karten:
- Farblos
- Farblos ist keine eigene Farbe, es bedeutet vielmehr die Abwesenheit einer Farbzugehörigkeit. Lange Zeit beschränkten farblose Karten sich auf Artefakte, die im Allgemeinen keine der spezifischen Stärken oder Schwächen der fünf Farben aufweisen. Seit dem 2009 erschienenen Zendikar-Block können auch andere Kartentypen farblos sein: in dieser Edition repräsentiert die Farblosigkeit eine Art Kosmisches Grauen, ähnlich dem von Lovecraft im Cthulhu-Mythos beschriebenen. Farblose Karten können mit beliebigem Mana und zusammen mit beliebigen Deckfarben gespielt werden. Farblose Karten wurden anfangs mit einem braunen Rahmen, seit der 2003 erschienenen Achten Edition werden sie mit einem grauen Rahmen dargestellt. Länder gelten ebenfalls als farblos.
- Mehrfarbig
- Mehrfarbige Karten (die aufgrund der Farbe ihres üblichen Kartenrahmens auch als goldene Karten bezeichnet werden) sind Karten, die mehreren Farben gleichzeitig angehören und die Vorteile, aber auch Nachteile der Farben, denen sie angehören, miteinander verbinden können. Grundsätzlich gilt: Je mehr Farben eine Karte angehört, desto schwerer wird es, sie sinnvoll in ein Deck zu integrieren, da die jeweiligen Manafarben produziert werden müssen. Oft können die Fähigkeiten einer mehrfarbigen Karte diesen Nachteil wettmachen.
- Hybrid
- In der 2005 erschienenen Edition Ravnica: Stadt der Gilden gibt es erstmals so genannte Hybrid-Karten. Sie ähneln den mehrfarbigen Karten, aber im Gegensatz zu diesen kann jedes Mana hier mit der einen oder der anderen Farbe bezahlt werden. Sie sind damit leichter in ein Deck zu integrieren. Der Kartenrahmen dieser Hybridkarten ist ein fließender Übergang von der einen zu der anderen Farbe.
Kartentypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jede Magic-Karte gehört mindestens einer der folgenden Kartentypen an. Zu den meisten Kartentypen gibt es auch noch Untertypen, wobei eine einzelne Karte keinem, einem oder mehreren Untertypen angehören kann.
Karten vom Typ Hexerei oder Spontanzauber sind Karten mit einem einmaligen Effekt: Nach dem Ausspielen aus der Hand wird der Effekt durchgeführt und die Karte auf den Ablagestapel (Friedhof) gelegt. Alle anderen Karten sind bleibende Karten, die nach dem Ausspielen aus der Hand dauerhaft auf der Spielfläche bestehen bleiben und dann einen bleibenden Effekt haben.
- Land
- Länder sind die grundlegenden Ressourcen des Spieles, da sie Mana in den verschiedenen Farben produzieren können. Es gibt korrespondierend zu den fünf Manafarben (weiß, blau, schwarz, rot, grün) fünf verschiedene Standardländer (Ebene, Insel, Sumpf, Gebirge, Wald), welche jeweils pro Runde einen Manapunkt ihrer zugeordneten Farbe produzieren können. Neben den Standardländern gibt es eine Vielzahl anderer Länder, die teilweise die Fähigkeit haben, Mana verschiedener Farben zu erzeugen oder andere Effekte besitzen. Derzeit gibt es insgesamt 13 Untertypen von Ländern.[8] Das Ausspielen eines Standardlandes ist kostenlos; jeder Spieler darf in seinem eigenen Zug nur ein Land ausspielen. Länder gelten im Gegensatz zu allen anderen Kartentypen nicht als Zaubersprüche und können daher nicht während des Ausspielens neutralisiert oder modifiziert werden.
- Kreatur
- Der häufigste Kartentyp bei Magic sind Kreaturen. Nach dem Ausspielen aus der Hand bleiben sie auf dem Spielfeld liegen und können nun „kämpfen“ und damit Spielern, Planeswalkern oder anderen Kreaturen Schaden zufügen. Hierzu verfügen sie über den Wert Stärke, der angibt, wie viel Schaden die Kreatur austeilen kann und einen Wert Widerstand, der angibt bei wie viel eingestecktem Schaden sie selbst stirbt. Kreaturen können im eigenen Zug einen gegnerischen Spieler oder einen gegnerischen Planeswalker angreifen. Wird man selbst oder ein eigener Planeswalker im gegnerischen Zug angegriffen, können eigene Kreaturen jeweils einen gegnerischen Angreifer blocken. Neben ihren Werten Stärke und Widerstand können Kreaturen noch Zusatzfähigkeiten haben. Es gibt sehr viele verschiedene Untertypen von Kreaturen.[9]
- Verzauberung
- Verzauberungen haben entweder einen dauerhaften Effekt (Beispiel: „Alle weißen Kreaturen erhalten +1 Stärke“) oder Effekte, die man bei Bedarf aktivieren kann (Beispiel: „Zahle ein rotes Mana: Eine Kreatur deiner Wahl erhält bis zum Ende des Zuges +1 Stärke“) oder in bestimmten Situationen automatisch eintreten (Beispiel: „Immer wenn eine Kreatur angreift, nimmt der angreifende Spieler einen Punkt Schaden“). Neben diesen globalen Verzauberungen gibt es den Untertyp Aura, welche eine andere Karte verzaubert, also nur auf dieser Karte wirkt. Wird die verzauberte Karte zerstört, wird auch eine zugehörige Aura zerstört. Weiter gibt es bei den Verzauberungen die Untertypen Fluch und Schrein.[10]
- Artefakt
- Artefakte sind den Verzauberungen ähnlich. Sie werden ebenfalls als bleibende Karten ausgespielt. Der wesentliche Unterschied zu den Verzauberungen ist, dass Artefakte im Allgemeinen farblos sind, also mit Mana beliebiger Farbe gespielt werden können. Artefakte stellen meist unbelebte Gegenstände, beispielsweise Waffen, Rüstungen oder Talismane dar. Ein spezieller Untertyp der Artefakte sind die Ausrüstungen, die ähnlich den Auren an Kreaturen angelegt werden können. Beim Zerstören der Kreatur wird das Artefakt allerdings nicht zerstört, sondern kann später bei einer anderen Kreatur angelegt werden. Weitere Untertypen sind Befestigung und Gerät.[11]
- Planeswalker
- Seit der 2007 erschienenen Edition Lorwyn gibt es den Kartentyp Planeswalker (anfangs in der deutschen Ausgabe Weltenwanderer genannt). Wie auch die Spieler selbst sind sie Weltenwanderer, die man als Verbündete in seinen Kampf rufen kann. Sie stellen eine Anzahl an Fähigkeiten zur Verfügung, die jeweils dem Hintergrund des Weltenwanderers entsprechen. Jeder Planeswalker kommt mit einem Loyalitätswert ins Spiel. Sinkt dieser Wert auf 0, verlässt der Planeswalker das Spiel und wird auf den Ablagestapel (Friedhof) gelegt. Planeswalker können wie normale Spieler angegriffen und verteidigt werden, besitzen aber keine eigenen Handkarten. Bislang gibt es 20 verschiedene Planeswalkertypen.[12]
- Hexerei
- Hexereien entfalten beim Ausspielen aus der Hand eine einmalige Wirkung und werden nach dem Wirken auf den Friedhof abgeworfen.
- Spontanzauber
- Spontanzauber besitzen ähnlich wie Hexereien eine einmalige Wirkung und werden nach dem Ausspielen abgeworfen. Anders als alle anderen Kartentypen, die nur während einer eigenen Hauptphase gespielt werden können, können Spontanzauber zu fast jeder Zeit gespielt werden, insbesondere auch dann, wenn ein Spieler nicht am Zug ist. Sie können als Reaktion auf andere Zaubersprüche eingesetzt werden, sodass Sprüche, die gerade gespielt wurden, neutralisiert oder in ihrer Wirkung verändert werden. In älteren Editionen findet man noch die Kartentypen „Unterbrechungszauber“ und „Manaquelle“; diese Typen sind mit den Regelrevisionen von 1997 weggefallen, Karten dieser Typen werden wie Spontanzauber gespielt.
Des Weiteren gibt es noch die Kartentypen Komplott, Phänomen, Stammeskarte, Vanguard und Weltenkarte.[13] Eine Karte mit dem Typ Stammeskarte hat immer noch einen weiteren Kartentyp.[14] Die anderen Kartentypen werden lediglich in speziellen Mehrspielervarianten verwendet. Fernerhin existieren Karten die mehrere Typen kombinieren, wie beispielsweise Artefaktkreaturen.
Spielablauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Spieler haben jeweils abwechselnd (oder reihum bei mehreren Spielern) einen Zug. Mit Ausnahme des ersten Zuges im Spiel zieht der Spieler, der an der Reihe ist, zu Beginn seines Zuges eine Karte aus seiner Bibliothek. In seinem Zug kann ein Spieler jeweils maximal ein Land ausspielen. Länder sind die Standardquelle für Mana, welches man benötigt, um die Kosten der anderen Karten wie Hexereien, Kreaturen oder Artefakte zu bezahlen.
Während eines Zuges kann ein Spieler einmal mit einer Auswahl seiner Kreaturen andere Spieler oder deren Planeswalker angreifen. Die verteidigenden Spieler können ihrerseits mit ihren Kreaturen die angreifenden Kreaturen blocken. Die blockenden und geblockten Kreaturen fügen einander Schaden in Höhe ihres Angriffswertes zu, alle ungeblockten Angreifer dem verteidigenden Spieler bzw. seinen Planeswalkern. Alle Kreaturen, die mindestens so viel Schaden erhalten haben, wie ihr Widerstandswert beträgt, werden zerstört. Dieser Schaden wird jedoch nicht in den folgenden Zug übernommen.
Mit Ausnahme von Spontanzaubern können Karten nur während des eigenen Zuges, außerhalb des Kampfes, ausgespielt werden. Dem gegenüber können Spontanzauber sowie Fähigkeiten von bereits im Spiel befindlichen Ländern, Kreaturen, Verzauberungen und Artefakten immer – also auch in den Zügen anderer Spieler – verwendet werden. Ausnahmen von diesen beiden Regeln müssen ausdrücklich im Text der entsprechenden Karte vermerkt sein.
Das Ausspielen der Karten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn ein Spieler einen Zauberspruch ausspricht, haben die anderen Spieler reihum die Möglichkeit, darauf mit Spontanzaubern oder Fähigkeiten zu reagieren. Dabei werden die jeweils zuletzt gewirkten Zaubersprüche und Fähigkeiten nach dem Last-in-First-out-Prinzip zuerst abgearbeitet. Dadurch lassen sich beispielsweise Zaubersprüche neutralisieren oder Kreaturen verstärken, bevor sie Schaden erhalten.
Regeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Goldene Regel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Besonderheit von Magic: The Gathering ist die sogenannte Goldene Regel (englisch: Golden Rule). Diese Regelung besagt, dass jede Regel durch Kartentexte modifiziert oder überschrieben werden kann. So werden starre Regelmechanismen aufgebrochen und eine Vielzahl an möglichen Strategien, Spielzügen und Spielfolgen entsteht.
Errata und Regelergänzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der Goldenen Regel sowie dem ständig neuen Erscheinen von Magic-Karten ergibt sich die Situation, dass alte Regeln häufig nicht mehr ausreichen, um ein ausgewogenes Spiel zu gewährleisten. Daher werden nicht nur die Karten, sondern auch die Regeln ständig erweitert. Häufig geschieht dies zusammen mit neuen Editionen, wobei unter anderem neue Spielmechaniken regeltechnisch behandelt werden, sowie einige Monate nach dem Erscheinen neuer Editionen, wenn sich mögliche Regellücken offenbaren. Dies kann dann beispielsweise zum Bannen unausgewogener Karten, häufig auch aus älteren Editionen führen.
Gelegentlich werden auch alte Regeln verändert, häufig, um das Spielen einfacher und übersichtlicher zu machen.
Eine Änderung der Regeln bedeutet dabei nicht, dass die Regeln Vorrang vor den Kartentexten erhalten, sondern sie steckt vielmehr die Rahmenbedingungen ab, unter denen die Karten funktionieren. So kann eine Regeländerung, die den Ablauf eines Zuges verändert, dazu führen, dass bestehende Karten in dem veränderten Kontext nicht mehr die gewohnten Effekte haben. Beispielhaft seien diverse Änderungen im Rahmen der Veröffentlichung des Hauptsets Magic 2010 genannt.[15]
Weitere Regelerweiterungen sind die sogenannten Errata, die für einzelne Karten veröffentlicht werden und Regelunklarheiten oder -neuerungen speziell für diese Karte erläutern.
Die Karten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufbau der Karten
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Links: Das Design zwischen 1993 und 2003
Mitte: Das Design ab der 2003 erschienenen Achten Edition (Modern)
Rechts: Das Design der „futureshifted“ Karten aus der 2007 erschienenen Edition „Blick in die Zukunft“
Die Karten haben etwa die Größe herkömmlicher Spielkarten und sind aus festem Spezialkarton.
Das Bild auf der Rückseite ist über die Jahre gleich geblieben, damit man auch mit alten Karten spielen kann. Deshalb ist dort noch heute ein Kugelschreiber-Strich zu sehen, der versehentlich auf der Druckvorlage gemacht wurde (durch das T und das R von DECKMASTER).[16]
Die Vorderseite einer Karte besteht aus einem schwarzen oder weißen Rand, einem farbigen Rahmen, dem Kartennamen, den Manakosten, einem Bild, dem Kartentyp, dem Editionssymbol, dem Kartentext, dem Anekdotentext, dem Namen des Künstlers, dem Copyright-Vermerk, der Sammelkartennummer, sowie bei Kreaturenkarten der Angabe der Stärke und Widerstandskraft der Kreatur.
Mit dem Erscheinen der Achten Edition im Juli 2003 wurde das Layout der Vorderseite der Karten durch eine moderner wirkende Version ersetzt. Das betrifft aber nur die optischen Elemente wie Rahmen, Schriftarten usw.; der oben beschriebene Inhalt einer Karte blieb gleich. Weitere Designänderungen traten bei den 2007 erschienenen Editionen „Weltenchaos“ und „Blick in die Zukunft“ auf, sie waren aber nur vorübergehend. Mit der Edition Magic 2015 wurde das Design leicht überarbeitet; seitdem tragen seltene Karten als zusätzliches Sicherheitsmerkmal ein silbern schimmerndes Hologramm mit dem Magic-the-Gathering-Logo unten mittig.[17]
Editionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Magic wird in unterschiedlichen Editionen verkauft, die unterschiedliche, meist neue Karten enthalten. Heutzutage wird pro Jahr ein so genannter Block herausgebracht. Ein solcher Block besteht meist aus drei zusammengehörigen Editionen, wobei die erste Edition mehr Karten enthält. Zusätzlich wird jedes Jahr ein so genanntes Hauptset veröffentlicht. Früher bestanden Hauptsets vollständig aus Reprints, also bereits in vorherigen Editionen veröffentlichte Karten; seit dem elften Hauptset Magic 2010 bestehen sie allerdings etwa zur Hälfte aus neuen Karten.[18] Zudem sind die Karten der Hauptsets von den Spieleffekten her eher einfach gehalten, um sie für Anfänger attraktiver zu machen. Es gibt bisher über 50 Editionen.
Die Power Nine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wertvollsten Karten in Magic: The Gathering werden unter dem Begriff Power 9 (kurz P9) zusammengefasst. Alle P9-Karten dürfen nur im Format Vintage gespielt werden (außer Timetwister, welche in Commander/EDH gespielt werden darf) und sind auch dort restricted, das heißt, sie dürfen in jedem Deck maximal einmal vorkommen. Die Karten stammen aus den ersten Editionen und waren nur in Alpha, Beta und Unlimited vorhanden. Damals wurde die Stärke von Karten oft falsch eingeschätzt und vor allem Manafähigkeiten, wie sie die meisten der Power 9 aufweisen, stark unterschätzt. In den späteren Editionen versuchte man, die Karten besser zu balancieren, übermächtige Karten wie die Power 9 wurden nicht mehr gedruckt. Die wohl bekannteste Power-9-Karte ist der Black Lotus. Sie gilt als die wertvollste Magic-Karte und kann, je nach Edition und Zustand, mehrere zehntausend Euro wert sein.
Die Power 9 sind die Mana-Artefakte Black Lotus, Mox Sapphire, Mox Jet, Mox Ruby, Mox Pearl und Mox Emerald sowie Time Walk, Ancestral Recall und Timetwister, deren Effekte später auf Karten mit deutlich höheren Mana-Kosten wieder auftauchten. Gelegentlich werden Library of Alexandria und Bazaar of Baghdad, zwei Kartenziehländer als sogenannte Semi-Power-Karten bezeichnet.
Noch heute werden diese Karten auf den Turnieren, auf denen sie legal sind, den so genannten Vintageturnieren, gespielt und gelten dort nicht selten als eine Bedingung, um, zumindest auf größeren Turnieren, erfolgreich zu sein. Allerdings handelt es sich bei Vintage, unter anderem wegen der hohen Preise der Power 9, um das mit Abstand am seltensten gespielte Format auf sanktionierten Turnieren.
Kosten
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Karten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie viel Geld man für das Spiel ausgibt, ist letztendlich jedem Spieler selbst überlassen. Einzelne Booster sind ab einem Preis von etwa 3 Euro erhältlich, während Intro-Packs (beinhalten 90 Karten) ca. 10 Euro und Themendecks (beinhalten 60 Karten) 12,99 Euro kosten. Viele Spieler kaufen darüber hinaus jedoch auch gezielt einzelne Karten.
Welcome Decks beinhalten 2 Decks mit jeweils 30 Karten und sind kostenfrei in Partnergeschäften erhältlich.[19][20]
Auf so genannten Limited-Turnieren spielt man nur mit Karten aus ungeöffneten Boostern, die man erst auf dem Turnier erhält, wodurch die Kosten kalkulierbar bleiben. Für so genannte Constructed-Turniere und natürlich das private Spiel (so genanntes casual play), wofür man sein Deck vorkonstruiert mitbringt, schwankt der Preis je nach Kosten der Einzelkarten, die man sich zusammenstellt. Hier ist der Preis im Wesentlichen von der Beschaffungsart der Karten abhängig (entweder man kauft Booster und baut seine Decks aus den vorhandenen Karten oder man plant Decks im Vorweg und kauft sich die nötigen Einzelkarten zusammen – auch eine Mischung beider Varianten ist durchaus verbreitet). Hinzu kommt in jedem Fall der größte Vorteil eines Sammelkartenspiels: Die Spieler können Karten untereinander tauschen, was für viele Spieler auch einen großen Reiz an Magic und anderen Sammelkartenspielen ausmacht.
Da Magic ein Sammelkartenspiel ist und es auch einmalige Karten gibt, besitzt niemand einen kompletten Satz Karten. Aus der Kombination zwischen Spielwert und Seltenheit, also Auflage, entsteht der Marktwert einer einzelnen Karte. Die derzeit teuerste turnierlegale Magic-Karte ist der Black Lotus, siehe Die Power Nine.
Zubehör
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um die Karten während des Spiels vor Abnutzung zu schützen, benutzen die meisten Spieler durchsichtige Kartenhüllen. Zur Aufbewahrung von Karten werden spezielle Ordner verwendet. Diese Ordner wurden ursprünglich für andere Sammelkartenspiele (beispielsweise Baseball-Karten) verwendet. Ganze Decks werden vielfach auch in sogenannten Deckboxen aufbewahrt. Dabei handelt es sich um Schatullen, die an das Format der Karten angepasst sind.
Unverzichtbar ist auch die eine oder andere Methode zum Lebenspunktezählen. Dies geschieht durch reguläre Würfel (2W10, W20 o. a.), Spindown-Würfel (hier sind die Werte mit dem nächstkleineren Wert nebeneinander angeordnet), Zähler-Apps, Drehscheiben, (digitale) Schreibblöcke, Abakusse, Marker oder mechanische Lebenspunktezähler (gerade beim sogenannten Commander-Format beliebt).
Speziell für Sammler gibt es die graded cards. Dabei werden von Agenturen die Karten auf ihre Echtheit überprüft – und hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes bewertet. „Gegradet“ wird von 0 bis 10 (= Bestzustand). Diese so zertifizierten Karten werden von diesen kommerziellen Gradern in eine feste Kunststoffhülle gesteckt, aus denen sie nur noch gewaltsam entfernt werden können. Graded cards lassen sich also nicht zu einem üblichen Kartendeck hinzufügen.
Verkauf
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Die Karten werden in so genannten Booster Packs (kurz Booster) verkauft, die zufällig einsortierte Karten enthalten. Die Verteilung der Karten innerhalb der Packungen erfolgt dennoch nach einem feststehenden Schema. Unter erfahreneren Spielern ist es üblich, statt einzelner Booster ganze Aufsteller (sogenannte Displays) mit je 36 Boostern zu kaufen. Bis zur 2008 erschienenen Edition Fragmente von Alara wurden die Karten der jeweils ersten Edition eines Blocks auch in Turnierpackungen mit je 45 Karten und 30 Standardländern verkauft.
Jede Karte ist einer von vier Seltenheitsstufen zugeordnet, die seit der 1998 erschienenen Edition Exodus anhand der Farbe des Editionssymbols erkennbar ist. Karten der Kategorie rare („selten“) haben ein goldenes, Karten der Kategorie uncommon („ungewöhnlich“) ein silbernes und solche der Kategorie common („häufig“) ein schwarzes Editionssymbol. Mit der Edition Fragmente von Alara ist die vierte Seltenheitsstufe mythic („sagenhaft“) eingeführt worden. Diese ersetzt in rund jedem achten Booster die seltene Karte.[21]
In einem Booster befinden sich üblicherweise 15 Karten: eine Rare- oder Mythic-, drei Uncommon- und elf Common-Karten. Eine Turnierpackung enthielt drei Rare-, zehn Uncommon- und 32 Common-Karten sowie 30 Standardländer (sechs von jeder Art). Zusätzlich existieren noch spielfertige vorkonstruierte Decks aus 60 Karten, sogenannte Themendecks, die zum einen die neuen Spielmechanismen der jeweiligen Edition vorstellen und zum anderen besonders für Anfänger gedacht sind. Mit dem Erscheinen von Fragmente von Alara wurden die Themendecks durch Intro-Packs ersetzt. In diesen Packs sind aktuell sechzig Spielkarten (eine davon als Premium-Variante) und zwei Booster der jeweiligen Edition enthalten. Sie sind, wie zuvor die Themendecks, vorsortiert und sollen in die neue Edition einführen.
In Boostern und Turnierpackungen werden Premium-Karten im Verhältnis 1:70 eingemischt, die einen Reflexionseffekt (englisch foil „(Metall-)Folie“) besitzen. Diese Karten haben einen höheren Sammlerwert, unterscheiden sich spieltechnisch jedoch nicht von anderen Karten. Seit der 2006 erschienenen Edition „Zeitspirale“ (Time Spiral) ersetzen Foils nicht mehr in Boostern eine Karte mit derselben Seltenheitsstufe, sondern eine häufige (common) Karte, sodass ein Booster auch zwei seltene Karten enthalten kann.
Seit der 2007 erschienenen zehnten Edition ist in jedem Booster eine sechzehnte Karte enthalten. Diese Karte kann eine Tokenkarte (Spielsteinfiguren-Karte; sie kann als Spielstein benutzt werden, dessen Figur von in der Edition enthaltenen Karten erzeugt wird) sein oder eine „Tipps-und-Tricks-Karte“, die Basisregelwissen vermittelt.
Turniere
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Neben der Möglichkeit, Magic unter Freunden zu spielen (casual play) gibt es auch eine Vielzahl verschiedener Turniere. Diese reichen von nicht so ernsthaften Turnieren wie Prereleases (auf denen neue Editionen vorgestellt werden) und Friday Night Magic (die jeden Freitag in eher kleinerer Runde veranstaltet werden) bis hin zur Pro Tour oder den Weltmeisterschaften, auf denen größere Geldbeträge gewonnen werden können.
Bei offiziellen Turnieren wird zwischen so genannten Formaten, das heißt unterschiedlichen Arten, die Karten zusammenzustellen, unterschieden. Diese Formate unterteilen sich in die Gruppen Constructed und Limited. Bei Constructed-Turnieren bringen die Spieler ihre eigenen Decks mit, die aus mindestens 60 Karten bestehen müssen und nach bestimmten Regeln gebaut wurden. Bei Limited-Turnieren erhalten die Spieler zufällig Karten aus noch ungeöffneten Boostern und müssen daraus Decks von mindestens 40 Karten bauen. Oft werden die Karten dabei mittels eines so genannten Drafts zugewiesen, bei dem die Spieler untereinander um bestimmte Karten konkurrieren.
Sonstige Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Computerspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Magic wurde 1997 von MicroProse auch als Computerspiel namens Shandalar herausgebracht. Es ermöglichte zunächst nur Spiele gegen den Computer, durch eine Erweiterung von 1998 waren auch Onlinespiele möglich. Das Programm enthält, inklusive der Erweiterungen, 480 verschiedene Karten, aus denen der Spieler sein Deck zusammenstellen kann, darunter auch Karten, die speziell für das Computerspiel entwickelt wurden. Anfang 1998 wurde die Versorgung mit weiteren Karten eingestellt.
2002 kam ein neues Spiel mit vollkommen anderem Konzept auf den Markt: Mit Magic: The Gathering Online sind nur noch Spiele gegen andere (menschliche) Spieler über einen Internetserver möglich, dafür jedoch mit Unterstützung diverser bekannter Formate. Neu ist auch, dass zwar die Software kostenlos ist, man aber die virtuellen Karten wie die Papierversion zunächst kaufen muss. Diese sind – wenn überhaupt – nur geringfügig billiger als echte Karten. Auch Tausch und Verkauf von Karten sind – ebenfalls über einen Internetserver – möglich. Unterstützt werden alle Karten ab der 2001 erschienenen siebten Edition sowie Karten aus 1996 bis 1997 erschienenem Mirage-Block (deutsch: „Trugbilder“). Allerdings werden nach und nach mehr ältere Blöcke hinzugefügt. Magic Online wird gezielt als fast gleichberechtigt zum Kartenspiel ausgebaut. So gibt es auch online sanktionierte Turniere mit Boosterpreisen und seit 2006 auch Teilnehmer an den Weltmeisterschaften, die sich über Onlineturniere qualifizieren.
Beide offiziellen Spiele überprüfen alle Regeln auf Einhaltung und erschweren das Betrügen somit maßgeblich.
Es gibt auch kostenlose Software, um Magic über Internet oder LAN zu spielen. Zu nennen ist hier vor allem Magic Workstation. Theoretisch stehen hier alle Karten aller Editionen kostenlos zur Verfügung. Die Kartenabbildungen können bei Magic Workstation nachträglich aus dem inzwischen sehr umfangreichen Bildmaterial über das Internet integriert werden. Dabei findet allerdings keinerlei Überprüfung der Regeln statt – auch nicht im Rahmen einer Kontrolle etwa, wie viele Karten gezogen wurden oder dergleichen. Nahezu alle Aktionen und Parameter können manuell variiert werden, sodass die Spielpartner auf gegenseitige Fairness und die technische Beherrschung der Software angewiesen sind. Es ist außerdem fast unmöglich, an nicht-englische Karten zu kommen. Die Magic Workstation (MWS) kann in einer eingeschränkten Variante kostenlos bezogen werden, allerdings muss der Benutzer beim Spielstart einige Sekunden warten und während des Spiels werden Werbebanner eingeblendet. Die kostenpflichtige Version (ca. 24 Euro) hat diese Nachteile nicht und zusätzliche Vorteile.
Auch Apprentice ermöglicht Online-Spiele.
Seit 2009 gibt es als kostenlose Online-Alternative Cockatrice. Dieses Programm hat den Vorteil, dass seine Kartendatenbank weniger Speicherplatz als die vollständige Datenbank von MWS benötigt und zudem werbefrei ist.
Darüber hinaus existieren mittlerweile eine ganze Reihe größtenteils durch private Initiativen frei verfügbare Adaptionen, darunter:
- BotArena, Windows-Programm in C++, KI, auch im Netzwerk, nur bis zu zwei menschliche Spieler, >10.500 Karten
- Forge, eine Java-basierte Variante mit einfacher künstlicher Intelligenz (KI) und mehr als 13.000 unterstützten Karten
- Incantus, Python-basiert, keine KI, auch im Netzwerk, >2.500 Karten
- jMagic, Java-basiert, keine KI
- Magarena, Java-basiert, KI, >3.000 Karten
- Mage, Java-basiert, so gut wie keine KI, auch für Mehrspieler-Partien, auch im Netzwerk, >6.000 Karten
- Magicgrove, Windows-Programm in C#/Xaml, einfache KI, >400 Karten
- MagicWars, kontrollierte Regeleinhaltung
- Manalink, Windows-Programm in C++, einfache KI, >8.500 Karten
- Wagic, Clients für diverse Betriebssysteme inkl. iOS, Android und PSP, einfache KI, >9.000 Karten
- XMage[22], Java-basiert, Client-Server-Anwendung, >25.500 Karten (Dazu gehören auch inoffizielle, von der Community erstellte, Karten)[23]
Ein weiteres Spiel ist Magic: The Gathering – Battlegrounds, welches im November 2003 erschien und von der Firma Atari produziert wurde. Dabei wird allerdings nicht das Kartenspiel simuliert, sondern es treten Charaktere aus dem Magic-Universum in einem dem Genre Beat ’em up ähnlichen Duell gegeneinander an.
Im Juni 2009 ist Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers als XBLA-Titel auf der Xbox 360, im Juni 2010 für den PC über Steam und im Dezember 2010 für Playstation 3 erschienen. Es simuliert das Kartenspiel, ist aber in der Kartenanzahl stark begrenzt. Für diesen Titel gibt es mittlerweile drei DLCs.
Seit Januar 2011 existiert mit Magic: The Gathering – Tactics ein Free-to-play Spiel (Rundenstrategie) für den PC.
Seit Juni 2011 gibt es den Nachfolger von Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers 2012. Für diesen Titel existieren mittlerweile ein Expansion Pack und drei Decks als DLC.
Ende Juni 2012 erschien abermals ein Magic-Spiel für Xbox Live, Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers 2013. Dieser Titel beinhaltet neue Regeln und Karten, die mit dem Hauptset 2013 eingeführt werden. Varianten existieren auch für iOS und Android.
Im Juli 2015 erschien das Free-to-play-Game Magic Duels, in dem Karten aus allen bis April 2017 regulär erschienen Editionen verfügbar sind.
Als Nachfolger für Duels wurde das Free-to-play-Spiel MTG Arena angekündigt, das im September 2019 veröffentlicht wurde.[24]
Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zyklen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine von mehreren Autoren verfasste Buchreihe erweitert das Produktangebot von Magic: The Gathering. Die Bücher werden zeitnah mit neuen Editionen veröffentlicht. Inhaltlich drehen sich die Bücher um Fantasywelten, in denen die Protagonisten persönliche Konflikte lösen müssen, während gleichzeitig ihr Volk oder gar die ganze Welt vom Untergang bedroht ist. Die Geschichten sind vor allem von norwegischen, arabischen oder japanischen Märchen inspiriert. Das Entwickler- und Autorenteam hinter Magic sieht sich aber auch dem Science Fiction zugehörig. Daher ist eine der Geschichten in einer maschinendominierten Welt angesiedelt. Bilder von Orten, Bewohnern und Gegenständen dieser Welten werden auf den Spielkarten abgedruckt. Im Anekdotentext befinden sich oft Zitate von den Bewohnern. Gegenstände und Lebewesen, die in den Büchern eine bedeutsame Rolle spielen, bekommen oftmals den besonderen Kartentyp Legendär. Insgesamt bieten die Bücher also eine künstlerische Ergänzung zum Spiel. Die Lektüre der Bücher setzt keine Regelkenntnisse des Spiels voraus.
Das erste Buch in deutscher Sprache aus der Magic-Reihe erschien 1995 unter dem Titel Die Arena beim Heyne Verlag. Ab dem dreizehnten Buch „Bruderkrieg“ erschienen sie in Zyklen, passend zur jeweiligen Edition. Strom der Zeiten war 1999 das vorerst letzte deutsche Buch. Zwischen 2003 und 2009 veröffentlichte der Panini Verlag alle aktuellen deutschen Bücher und auch Wandkalender. Zudem gab es immer wieder einzelne Sachbücher aus anderen Verlagen.
Jahr | Titel | Originaltitel | Autor |
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Odyssee Zyklus | |||
2000 | Odyssee | Odyssey | Vance Moore |
2001 | Qualen | Chainer’s Torment | Scott McGough |
2001 | Abrechnung | Judgment | Will McDermott |
Aufmarsch Zyklus | |||
2002 | Aufmarsch | Onslaught | J. Robert King |
2003 | Legionen | Legions | J. Robert King |
2003 | Plagen | Scourge | J. Robert King |
Mirrodin Zyklus | |||
2003 | Die Monde von Mirrodin | The Moons of Mirrodin | Will McDermott |
2004 | Das Nachtstahl-Auge | The Darksteel Eye | Jess Lebow |
2004 | Die Fünfte Morgenröte | The Fifth Dawn | Cory J. Herndon |
Kamigawa Zyklus | |||
2004 | Outlaw: Meister von Kamigawa | Outlaw: Champions of Kamigawa | Scott McGough |
2005 | Der Ketzer: Verräter von Kamigawa | Heretic: Betrayers of Kamigawa | Scott McGough |
2005 | Die Hüterin: Retter von Kamigawa | Guardian: Saviors of Kamigawa | Scott McGough |
Ravnica Zyklus | |||
2005 | Ravnica: Stadt der Gilden | Ravnica: City of Guilds | Cory J. Herndon |
2006 | Gildenbund | Guildpact | Cory J. Herndon |
2006 | Zwietracht | Dissension | Cory J. Herndon |
Zeitspirale Zyklus | |||
2006 | Zeitspirale | Time Spiral | Scott McGough |
2007 | Weltenchaos | Planar Chaos | Scott McGough, Timothy Sanders |
2007 | Blick in die Zukunft | Future Sight | Scott McGough, John Delaney |
Lorwyn Zyklus | |||
2007 | Lorwyn | Lorwyn | Cory J. Herndon, Scott McGough |
2008 | Morgenluft | Morningtide | Cory J. Herndon, Scott McGough |
2008 | Abendkühle | Eventide | Cory J. Herndon, Scott McGough |
Bücher außerhalb der Zyklen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Titel | Originaltitel | Autor | Seitenzahl | ISBN |
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1994 | Die Arena | Arena | William R. Forstchen | 297 | ISBN 978-3-453-09521-2 |
1995 | Flüsterwald | Whispering Woods | Clayton Emery | 294 | ISBN 978-3-453-09522-9 |
1995 | Zerschlagene Ketten | Shattered Chains | Clayton Emery | 288 | ISBN 978-3-453-09523-6 |
1995 | Die letzte Opferung | Final Sacrifice | Clayton Emery | 312 | ISBN 978-3-453-09524-3 |
1995 | Das verwunschene Land | The Cursed Land | Teri McLaren | 290 | ISBN 978-3-453-10955-1 |
1995 | Der Gobelin | Tapestries | Kathy Ice | 309 | ISBN 978-3-453-10959-9 |
1996 | Der verschwenderische Magier | The Prodigal Sorcerer | Mark Summer | 304 | ISBN 978-3-453-11937-6 |
1996 | Die Asche der Sonne | Ashes of the Sun | Hanovi Braddock | 362 | ISBN 978-3-453-11949-9 |
1996 | Das Lied der Zeit | Song of Time | Teri McLaren | 330 | ISBN 978-3-453-12682-4 |
1996 | Der schlummernde Friede | Peace Shall Sleep | Sonia Orin Lyris | 332 | ISBN 978-3-453-12695-4 |
1996 | Ferne Welten | Distant Planes | Kathy Ice | 413 | ISBN 978-3-453-13361-7 |
1996 | Erbe des Dunkels | Dark Legacy | Robert E. Vardeman | 429 | ISBN 978-3-453-14926-7 |
Darüber hinaus erscheint seit 2019 eine Umsetzung als Manga in Japan. Eine deutsche Übersetzung von Gregor Wakounig wird seit Oktober 2024 von Planet Manga als Magic – The Gathering: Zerstöre die Menschheit. Sie kann nicht regeneriert werden. veröffentlicht.[25]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul A. Crutcher: Magic: The Gathering, A Literary Text. In: Americana: The Journal of American Popular Culture (1900–present). Band 16, Heft 1, 2017.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offizielle Seiten
- magic.wizards.com Offizielle Webseite mit täglichen Artikeln, Kartendatenbank und aktuellen Berichten von großen Ereignissen
Informationen
- de-magic.de Verzeichnis deutschsprachiger Magic-Seiten
- DeckStats.net Deckbuilder Deutschsprachige Webseite zum Erstellen und Teilen von MTG-Decks
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Winners by Year: 2019 (engl.) Science Fiction Award Database, abgerufen am 14. Mai 2021.
- ↑ Gatherer Kartendatenbank bei Wizards of the Coast.
- ↑ Kevin Webb: With more than 35 million players worldwide, … In: Business Insider. 8. Dezember 2018, abgerufen am 20. Mai 2019.
- ↑ Changes to Magic Product Languages bei magic.wizards.com am 18. Juli 2022
- ↑ CHANGES TO MAGIC PRODUCT LANGUAGES IN 2024 bei magic.wizards.com am 22. Februar 2024.
- ↑ Alex Churchill, Stella Biedermann, Austin Herrick: Magic: The Gathering is Turing Complete. 23. April 2019, abgerufen am 15. Juni 2019.
- ↑ Manon Bischoff: Das komplexeste Spiel von allen. In: Spektrum.de. 11. Juni 2019, abgerufen am 15. Juni 2019.
- ↑ Regel 205.3i im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Regel 205.3m im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Regel 205.3h im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Regel 205.3g im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Regel 205.3j im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Regel 300.1 im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Regel 300.2b im Ausführlichen Regelwerk bei Magic: The Gathering für Freizeitspieler, Stand 13. Juli 2013.
- ↑ Magic 2010 Regeländerungen, Stand: 7. September 2015.
- ↑ Ask Wizards – May, 2004. 3. Mai 2004, abgerufen am 25. August 2013 (englisch).
- ↑ Aaron Forsythe: From the Director’s Chair: 2013. Magic: The Gathering, 6. Januar 2014, abgerufen am 24. Mai 2018 (englisch).
- ↑ Aaron Forsythe: Recapturing the Magic with Magic 2010. Wizards of the Coast, 23. Februar 2009, abgerufen am 11. April 2009 (englisch).
- ↑ Willkommens-Decks von Magic. Wizards Play Network, 9. April 2016, abgerufen am 30. November 2020.
- ↑ How do I Get a Welcome Deck? Abgerufen am 25. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Mark Rosewater: Das Jahr, in dem sich alles änderte. Wizards of the Coast, 2. Juni 2008, abgerufen am 11. April 2009.
- ↑ XMage Today servers (BETA, EURO, US). Abgerufen am 10. August 2023.
- ↑ XMage — Magic, Another Game Engine. MAGE, 10. August 2023, abgerufen am 10. August 2023.
- ↑ MTG Arena: Spielstatus – September 2019. Wizards of the Coast, 20. September 2019.
- ↑ The Incomplete Manga-Guide - Manga: Magic - The Gathering: Zerstöre die Menschheit. Sie kann nicht regeneriert werden. Abgerufen am 20. November 2024.