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„Rostock“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
| Art = Stadt
! Karte
| Wappen = DEU Rostock COA.svg
|- style="background: #fff;" align="center"
| Breitengrad = 54.08816
| style="width: 135px;" | [[Image:Rostock_Wappen.png|135px|Wappen der Hansestadt Rostock]]
| Längengrad = 12.13468
| style="width: 172px;" | [[Bild:Lage der kreisfreien Stadt Rostock in Deutschland.png|140px|Lage der kreisfreien Stadt Rostock in Deutschland]]
| Lageplan = Mecklenburg-Vorpommern HRO 2011.svg
|-
| Lageplanbeschreibung =
! colspan="2" | Wahlspruch
| Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern
|----- width: 307px; align="center" bgcolor="#FFFFFF"
| Höhe = 14
| colspan="2" | [[Bild:Rostock Wahlspruch.jpg|302px]]<br />''[[Rostock#Rostock zur Zeit der Hanse|In deinen Mauern herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen]]''
| PLZ = 18055, 18057, 18059,<br />18069,<br />18106, 18107, 18109,<br />18119,<br />18146, 18147,<br />18181, 18182
|-
| Vorwahl = 0381, 038202, 038206
! colspan="2" | Basisdaten
| Gemeindeschlüssel = 13003000
|-style="background:#ffffff;"
| LOCODE = DE RSK
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Mecklenburg-Vorpommern]]
| NUTS = DE803
|-style="background:#ffffff;"
| Gliederung = 21 Stadtbereiche,<br />31 Ortsteile
| [[Gemeindearten|Status]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
| Adresse = Neuer Markt 1<br />18055 Rostock
|-style="background:#ffffff;"
| Website = [https://www.rostock.de/ www.rostock.de]
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|54_5_N_12_8_E_type:city(198993)_region:DE-MV|54°&nbsp;5'&nbsp;N, 12°&nbsp;8'&nbsp;O}}
| Bürgermeister = [[Eva-Maria Kröger]]
|-style="background:#ffffff;"
| Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin
| [[Höhe]]: || etwa 13 m ü. [[Normalnull|NN]]
| Partei = [[Die Linke]]
|-style="background:#ffffff;"
}}
| höchster Punkt: || etwa 49 m ü. [[Normalnull|NN]] (Biestow-Ausbau, Friedrichshöhe)
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| niedrigster Punkt: || etwa 1,5 m unter [[Normalnull|NN]] (Diedrichshäger Moor)
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| [[Fläche]]: || 181,44 [[Quadratkilometer|km²]]
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| [[Einwohner]]: || 197.218 ''<small>(31. Dezember 2005)</small>''
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 1.087 Einwohner je km²
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| [[Postleitzahl]]en: || 18001-18147<br /><small>(alt: 2500-2550)</small>
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0381
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || HRO
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 13 0 03 000
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| Gliederung des Stadtgebiets: || 21 Stadtbereiche
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| Adresse der Stadtverwaltung: || Neuer Markt 1<br />18055 Rostock
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|-
! colspan="2" | Politik
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| [[Oberbürgermeister]]: || [[Roland Methling]] (parteilos)
|}


<!--{{panoViewer|Rostock – 360°-Panorama von oben (2019).jpg|360°-Panorama der Innenstadt von oben (2019)}}-->
Die '''[[Hansestadt]] Rostock''' ist eine kreisfreie Stadt im Norden [[Deutschland|Deutschlands]]. Sie wurde spätestens 1218 gegründet und befindet sich am Unterlauf und der Mündung der [[Warnow (Fluss)|Warnow]], wo der schmale Fluss sich ca. 15 km vor Mündung ins Meer verbreitert. Die Kyzziner, welche zum slavischen Stammesverband der [[Wilzen]] gehörten und bereits um 600 dort Siedlungen gehabt haben müssen, nannten in ihrer Sprache dieses Auseinanderfließen roztoc und gaben der Stadt somit ihren Namen. Rostock ist heute die größte Stadt des Bundeslandes [[Mecklenburg-Vorpommern]] und hat nahezu 200.000 Einwohner. Rostock ist nach [[Kiel]] und [[Lübeck]] auch die größte Hafenstadt an der deutschen Ostseeküste. Kulturell wie auch wirtschaftlich gilt sie als die wichtigste Stadt im Land. Sehr geprägt ist sie durch die Lage an der [[Ostsee]], den Hafen, die [[Hanse]] und deren [[Backsteingotik]], sowie die [[Universität Rostock]], die schon 1419 gegründet wurde und so zu den ältesten Nordeuropas zählt. Rostock liegt im Landesteil [[Mecklenburg]] und gehörte noch bis 1918 zum Großherzogtum, dann zum Freistaat [[Mecklenburg-Schwerin]]. Die Stadt ist eines der vier [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes. Wirtschaftlich dominiert neben Schiffbau und Schifffahrt sowie dem Tourismus und Servicesektor deutlich die Universität als größter Arbeitgeber der Stadt.
[[Datei:Rostock Ostsee (49832531778).jpg|mini|hochkant=1.3|Die Rostocker Altstadt liegt an der [[Unterwarnow]]]]
[[Datei:Rostock asv2018-05 img38 NeuerMarkt.jpg|mini|hochkant=1.3|Der Neue Markt mit der Marienkirche]]
[[Datei:Rostock asv2018-05 img65 Warnemuende view from lighthouse.jpg|mini|hochkant=1.3|Die Strandpromenade in Rostock-[[Warnemünde]]]]


'''Rostock''' [{{IPA|ˈʁɔstɔk}}] ist eine [[Norddeutschland|norddeutsche]] [[Großstadt]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Sie befindet sich im Landesteil [[Mecklenburg]] und liegt direkt an der [[Ostsee]]. Rostock hat den Status einer [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Stadt]]. Mit {{EWZ|DE-MV|13003000}} Einwohnern<ref>Einwohner am {{#time: j. F Y |{{Metadaten Einwohnerzahl DE-MV || STAND}} }} {{Metadaten Einwohnerzahl DE-MV || QUELLE}}</ref> ist sie die [[Liste der Städte in Mecklenburg-Vorpommern|bevölkerungsreichste Stadt]] Mecklenburg-Vorpommerns und als einzige Großstadt des Landes eines der vier [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Mecklenburg-Vorpommern|Oberzentren]] im Bundesland. In der Hauptsatzung ist der Namenszusatz ''[[Hansestadt|Hanse]]- und [[Universitätsstadt]]'' festgelegt.<ref>''Hauptsatzung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock in der Fassung vom 12. Dezember 2019.''</ref>
== Geografie ==
[[Bild:WorldWind12.11775E 54.13745N.png|thumb|Satellitenbild Rostocks <br> Quelle: [[World Wind]]]]
Rostock liegt ziemlich genau in der nördlichen Mitte Mecklenburg-Vorpommerns. Das Stadtgebiet erstreckt sich beiderseits des Unterlaufs der [[Warnow (Fluss)|Warnow]], die als ''Unterwarnow'' vom Rostocker Stadtzentrum bis zur etwa 12&nbsp;Kilometer entfernten Küste schiffbar ist. Vor der Mündung in die [[Ostsee]] beim Ortsteil [[Warnemünde]] weitet sich die Unterwarnow in Richtung Osten zum [[Breitling (Warnow)|Breitling]] aus. Hier befindet sich der [[Hafen Rostock|Rostocker Seehafen]]. Der Südosten und das westliche Warnowufer sind dicht besiedelt, während der Nordosten durch ländliche Ortsteile und den ca.&nbsp;6.000&nbsp;Hektar großen Küstenwald ''[[Rostocker Heide]]'' geprägt wird.


Das Stadtgebiet erstreckt sich rund 16&nbsp;Kilometer auf beiden Seiten der [[Warnow (Fluss)|Warnow]] bis zu deren Mündung in die Ostsee im Ortsteil [[Warnemünde]]. Die Innenstadt liegt auf dem linken Ufer des Flusses. Geprägt wird Rostock durch seine Lage am Meer, seinen Hafen sowie die [[Universität Rostock]], die 1419 gegründet wurde und zu den ältesten Hochschulen Deutschlands zählt. Der für den Fährverkehr und Güterumschlag bedeutende [[Hafen Rostock|Rostocker Hafen]], der wichtigste deutsche Ostseehafen, sowie der größte deutsche [[#Tourismus|Kreuzfahrthafen]] in Warnemünde liegen im Stadtgebiet. Rostock ist zudem Hauptsitz des deutschen [[Marinekommando]]s. Die 1991 begründete [[Hanse Sail]] hat sich zu einer der großen maritimen Veranstaltungen im Ostseeraum entwickelt.
Die Geografie der Altstadt, aber auch die der Gegend um Warnemünde haben sich im Laufe der Zeit sichtbar verändert. Wo heute ''Am Strande'' eine Hauptverkehrsstraße verläuft war früher wirklich Strand und lange Brücken führten in das schiffbare Wasser. Um die Stadt verlief außerdem lange ein Wassergraben zum Schutz, der – nutzlos geworden – im Zuge der Entfestigung und dem Ausbau des Stadthafens korrigiert wurde. Auf alten Fotos und Abbildungen sind noch die Brücke vor dem Petritor und die vor dem Kröpeliner Tor zu sehen, die heute nicht mehr existieren. Dabei wurde neben dem Fischer-Hafen der [[Haedge]]-Hafen mit dem Kohlenkai – heute Haedge-Halbinsel – gebaut.


Rostock wurde am 24. Juni 1218 das [[Lübisches Recht|Lübische Stadtrecht]] bestätigt. Seit 1283 Mitglied der [[Hanse]], blühte die Stadt in den folgenden Jahrhunderten durch den [[Freihandel]] auf. Aus jener Zeit sind eine Reihe von Bauten der [[Backsteingotik]] erhalten. Viele weitere [[Liste der Baudenkmale in Rostock|Baudenkmäler in Rostock]] zeugen von der überregionalen Bedeutung der Stadt in Spätmittelalter und früher Neuzeit. Durch den Niedergang der Hanse, den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] und den [[Rostocker Stadtbrand von 1677|Stadtbrand von 1677]] wurde Rostock jedoch zurückgeworfen, und die Einwohnerzahl verringerte sich auf ein Drittel, wovon sich die Stadt erst seit der [[Hochindustrialisierung in Deutschland|Industrialisierung]] im 19.&nbsp;Jahrhundert vollständig erholen konnte.
Darüber hinaus ist auch der Abfluss der [[Warnow]] in [[Warnemünde]] verändert worden. War es früher der ''Alte Strom'', ist es heute der ''Neue Strom'', der auch deutlich ausgebaut worden ist. Auch der [[Breitling]] wurde mit der Anlage großer Hafenbecken verändert.

Die Stadt gehörte bis 1918 zum [[Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin|Großherzogtum]] und dann zum [[Mecklenburg-Schwerin#Freistaat Mecklenburg-Schwerin (1919–1933)|Freistaat]] [[Mecklenburg-Schwerin]]. Rostock war als größte Stadt Mecklenburgs stets der wirtschaftliche Mittelpunkt des Landes. Neben der Haupt- und Residenzstadt [[Schwerin]] war Rostock mit seiner Universität auch ein Zentrum von Kultur und Wissenschaft in Mecklenburg.

Jahrhundertelang dominierte die maritime Wirtschaft die Stadt. Mit der Gründung der Flugzeugwerke [[Arado Flugzeugwerke|Arado]] 1921 und [[Ernst Heinkel Flugzeugwerke|Heinkel]] 1922 wurde Rostock dann auch ein bedeutender Technologiestandort, was die Stadt in den 1940er Jahren allerdings zu einem wichtigen Ziel des [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg]] machte. In der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Zeit war Rostock von 1952 bis 1990 [[Bezirk Rostock|Bezirksstadt]]; der Hafen wurde zum bedeutendsten der DDR ausgebaut und die Stadt systematisch durch neue Stadtgebiete erweitert, bis sie auf über 250.000 Einwohner anwuchs.

Zwischen 1990 und 2000 verlor Rostock etwa ein Fünftel seiner Einwohner durch Abwanderung, zudem hat sich die Rostocker Wirtschaft erheblich verändert: Die Bedeutung der Schiffbauindustrie ging stark zurück; viele neue Arbeitsplätze entstanden im [[Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern|Tourismus]] und im Dienstleistungssektor; größter Arbeitgeber der Stadt ist nun die Universität mit der [[Universitätsmedizin Rostock|Universitätsklinik]]. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wächst Rostocks Bevölkerungszahl wieder.

== Geographie ==
=== Lage ===
[[Datei:WorldWind12.11775E 54.13745N.png|mini|hochkant=1.3|Satellitenbild Rostocks<br />Quelle: [[World Wind]]]]

Rostock liegt ungefähr in der nördlichen Mitte Mecklenburg-Vorpommerns. Das Stadtgebiet erstreckt sich beiderseits des Unterlaufs der [[Warnow (Fluss)|Warnow]]. Der Fluss verläuft überwiegend in Nord-Süd-, nur im Bereich der Rostocker Innenstadt in Ost-West-Richtung. Nahe der Rostocker Innenstadt verbreitert sich der Flusslauf zur [[Unterwarnow]], was den Namen der Stadt („Flussverbreiterung“) erklärt.
Vor der Mündung in die [[Ostsee]] beim Ortsteil [[Warnemünde]] weitet sich die Unterwarnow, die aus [[Brackwasser]] besteht, in Richtung Osten weiter zum [[Breitling (Warnow)|Breitling]] aus. Südlich davon befindet sich der [[Hafen Rostock|Rostocker Seehafen]].

Der größte bebaute Teil Rostocks befindet sich am linken Ufer der Warnow. Dazu zählen die Innenstadt, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Wohngebiete [[Kröpeliner-Tor-Vorstadt]] und [[Hansaviertel (Rostock)|Hansaviertel]] sowie die ab 1960 entstandenen Wohngebiete [[Südstadt (Rostock)|Südstadt]] südlich der Innenstadt und [[Reutershagen]], [[Evershagen]], [[Lütten Klein]], [[Groß Klein]], [[Schmarl]] und [[Lichtenhagen (Rostock)|Lichtenhagen]] zwischen der Innenstadt und Warnemünde. Der Teil der Stadt rechts der Warnow wird durch den Überseehafen, Gewerbestandorte und den ca. 6000&nbsp;ha großen Küstenwald ''[[Rostocker Heide]]'' geprägt. Hinzu kommen in [[Dierkow]] und [[Brinckmansdorf]] Siedlungsgebiete aus der Zeit zwischen den Weltkriegen, Großsiedlungen aus den 1980er Jahren in Dierkow und [[Toitenwinkel]] sowie einige ländliche Ortsteile.

Rostocks größte Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 21,6&nbsp;km und von Ost nach West 19,4&nbsp;km. Die Länge der Stadtgrenze (ohne Küste) beträgt 97,9&nbsp;km. Rostocks Küste selbst hat eine Länge von 18,5&nbsp;km. Davon ist zusammen ca. 7 km Badestrand auf beiden Seiten der Warnowmündung, der übrige Küstenbereich besteht aus Naturstrand und der Steilküste ''Stoltera'' westlich von Warnemünde. Die Warnow im Stadtgebiet erstreckt sich über 16&nbsp;km.

Die Geografie der Altstadt, aber auch die der Gegend um Warnemünde haben sich im Laufe der Zeit verändert. Wo heute ''Am Strande'' eine Hauptverkehrsstraße verläuft, war früher tatsächlich Strand, und lange Brücken führten in das schiffbare Wasser. Um die Stadt verlief außerdem lange ein Wassergraben zum Schutz, der –&nbsp;nutzlos geworden&nbsp;– im Zuge der Entfestigung und des Ausbaus des [[Rostocker Stadthafen|Stadthafens]] korrigiert wurde. Auf alten Fotos und Abbildungen sind noch die heute nicht mehr vorhandenen Brücken vor dem [[Rostocker Stadtbefestigung#Petritor|Petritor]] und vor dem [[Kröpeliner Tor]] zu sehen. Dabei wurde neben dem Fischer-Hafen der Haedge-Hafen mit dem Kohlenkai –&nbsp;heute „Haedge-Halbinsel“&nbsp;– gebaut. Darüber hinaus ist auch der Abfluss der Warnow in Warnemünde verändert worden. War es früher der ''Alte Strom'', ist es heute der ''Neue Strom'', der auch deutlich ausgebaut wurde. Auch der Breitling wurde mit der Anlage großer Hafenbecken verändert.

Unmittelbare Nachbargemeinden sind im Nordosten die amtsfreie Gemeinde [[Graal-Müritz]], im Osten das [[Amt Rostocker Heide]] (mit den Gemeinden [[Gelbensande]], [[Rövershagen]], [[Mönchhagen]], [[Bentwisch]] und [[Blankenhagen]]), im Südosten das [[Amt Carbäk]] (mit [[Broderstorf]] und [[Roggentin (bei Rostock)|Roggentin]]), im Süden die amtsfreie Gemeinde [[Dummerstorf]]. Im Süden bis in den Nordwesten grenzt Rostock an das [[Amt Warnow-West]] (mit den Gemeinden [[Papendorf (Warnow)|Papendorf]], [[Kritzmow]], [[Lambrechtshagen]], sowie [[Elmenhorst/Lichtenhagen]]), unterbrochen nur von einer kurzen Angrenzung an das [[Amt Bad Doberan-Land]] mit der Gemeinde [[Admannshagen-Bargeshagen]]. Die [[Agglomeration]] Rostock hat rund 220.000 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.citypopulation.de/de/germany/agglo/ |titel=Urbane Agglomerationen (Deutschland): & Urbane Agglomerationen – Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte |abruf=2025-03-25}}</ref>

Die Stadt bildet den Kern der [[Regiopolregion|Regiopolregion Rostock]]. Zu dieser gehören außerdem der [[Landkreis Rostock]] sowie aus dem [[Landkreis Vorpommern-Rügen]] die Stadt [[Ribnitz-Damgarten]] und die Gemeinde [[Ahrenshoop]]. In der Regiopolregion leben auf einer Fläche von 4.282 km² etwa 458.000 Einwohner.<ref name="Regiopole">{{Internetquelle|url=https://www.planungsverband-rostock.de/themenprojekte/regiopolregion-rostock/ |titel=Regiopolregion Rostock |hrsg=Planungsverband Region Rostock |datum=2023-11-08 |abruf=2024-08-13 }}</ref>
Die nächstgelegenen [[Metropolregion]]en sind [[Metropolregion Hamburg|Hamburg]] im Westen, [[Agglomeration Stettin|Stettin]] im Osten, [[Öresundregion|Kopenhagen-Malmö]] im Norden und [[Metropolregion Berlin/Brandenburg|Berlin]] im Südosten.
{{Panorama|Rostock Unterwarnow-Panorama vom Gehlsdorfer Ufer zur Altstadt 2003.jpg|1500|Panorama des [[Rostocker Stadthafen]]s, mit [[Nikolaikirche (Rostock)|Nikolaikirche]], [[Marienkirche (Rostock)|Marienkirche]] und Hochhäusern entlang der [[Lange Straße (Rostock)|Langen Straße]]}}


=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
==== Ortsteile ====
[[Bild:Rostock Verwaltungsgliederung.svg|Karte der Ortsteile der Hansestadt Rostock|200px|thumb|left]]
[[Datei:Rostock subdivisions.svg|mini|Ortsamtsbereiche und Ortsteile]]
[[Bild:Rostock11.jpg|thumb|Hafeneinfahrt in Warnemünde]]
[[Bild:Rostock Rosengarten.jpg|thumb|Rosengarten]]
Das Stadtgebiet Rostocks ist in 31 '''Ortsteile''' gegliedert. Mehrere Ortsteile sind insgesamt in acht Ortsamtsbereiche zusammen gefasst, für die jeweils ein Ortsamt zuständig ist. Hier werden Einwohnerangelegenheiten (z.B. Meldungen) bearbeitet.


Das Stadtgebiet Rostocks ist in 31&nbsp;[[Ortsteil]]e gegliedert. Zu statistischen Zwecken sind diese in 21&nbsp;Stadtbereiche (A bis U) zusammengefasst. Weiterhin sind die Ortsteile auf fünf Ortsamtsbereiche verteilt, für die jeweils ein [[Ortsamt]] zuständig ist. Hier werden Einwohnerangelegenheiten (z.&nbsp;B. Meldungen) bearbeitet.<ref>{{Webarchiv |url=http://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/1079/5%20Ortsamtsbereiche%202010_neu.pdf |text=''rathaus.rostock.de: Gliederung der Ortsamtsbereiche'' |wayback=20140410110318}} (PDF; 235&nbsp;kB)</ref>
'''Ortsamt 1''': [[Warnemünde|Seebad Warnemünde]], Diedrichshagen, Markgrafenheide, [[Hohe Düne]], [[Hinrichshagen (Rostock)|Hinrichshagen]], Wiethagen, Torfbrücke <br />
'''Orstamt 2''': [[Rostock-Lichtenhagen|Lichtenhagen]], [[Groß Klein]]<br />
'''Ortsamt 3''': [[Lütten Klein]]<br />
'''Ortsamt 4''': [[Evershagen]], [[Schmarl]]<br />
'''Ortsamt 5''': [[Reutershagen]], [[Hansaviertel (Rostock)|Hansaviertel]], Gartenstadt<br />
'''Ortsamt 6''': [[Kröpeliner-Tor-Vorstadt]], [[Stadtmitte (Rostock)|Stadtmitte]], [[Brinckmansdorf]]<br />
'''Ortsamt 7''': [[Südstadt (Rostock)|Südstadt]], [[Biestow]]<br />
'''Ortsamt 8''': [[Dierkow|Dierkow-Neu]], [[Dierkow|Dierkow-Ost]], [[Dierkow|Dierkow-West]], [[Toitenwinkel]], [[Gehlsdorf]], Hinrichsdorf, Krummendorf, Nienhagen, [[Peez]], Stuthof, Jürgeshof


{{Siehe auch|Liste der Ortsteile von Rostock}}
Alle Ortsteile der Stadt sind zu insgesamt 19 '''Ortsteilvertretungen''' zusammen gefasst. Diese Gremien heißen Ortsbeiräte und werden von der Bürgerschaft der Stadt Rostock nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt. Ihre Mitgliederzahl schwankt je nach Größe ihres Zuständigkeitsbereichs zwischen neun und 13. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen Angelegenheiten in ihren Ortsteilen zu hören. Sie sind vor allem beratend tätig. Eine endgültige Entscheidungskompetenz hat jedoch nur die Bürgerschaft der Gesamtstadt.


==== Eingemeindungen ====
Es ist des Weiteren geplant, dass Jugend- und Sozialamt auf die einzelnen Ortsamtsbereiche aufgesplittet werden um so eine bessere Erreichbarkeit durch die Bürger zu gewährleisten.
[[Datei:Schematisierte Stadtentwicklung Rostock.svg|mini|Entwicklungsstufen]]
*''Siehe auch'': [[Liste der Ortsteile von Rostock]] (Ortsteile & Ortsvertretungen)


Nach der Gründung der Stadt und der Vereinigung der Stadtteile erwarb Rostock im 13.&nbsp;Jahrhundert die große [[Rostocker Heide]] sowie einige nahe gelegene Dörfer und Gutsstellen (Bartelsdorf, Bentwisch, Broderstorf, Kassebohm, Kessin, Rövershagen, Riekdahl, Stuthof, Willershagen und Gragetopshof).
=== Nachbargemeinden ===

Wo die Hansestadt nicht an die Ostsee grenzt ist sie umgeben vom [[Landkreis Bad Doberan]]. Ein Großteil davon zählt zum sog. Rostocker ›Speckgürtel‹, in dem seit den 90ern viele Häuser gebaut worden und Gewerbegebiete entstanden sind. Dabei handelt es sich um die folgenden Gemeinden: Im Nordosten die amtsfreie Gemeinde '''[[Graal-Müritz]]''', im Osten das '''[[Amt Rostocker Heide]]''' (mit den Gemeinden [[Gelbensande]], [[Rövershagen]], [[Mönchhagen]] und [[Bentwisch (Mecklenburg)|Bentwisch]]), im Südosten das '''[[Amt Carbäk]]''' (mit [[Broderstorf]] und [[Roggentin (bei Rostock)|Roggentin]]), im Süden das '''[[Amt Warnow-Ost]]''' mit [[Kessin]]. Im Süden bis in den Nordwesten grenzt Rostocks an das '''[[Amt Warnow-West]]''' (mit den Gemeinden [[Papendorf (Warnow)|Papendorf]], [[Kritzmow]], [[Lambrechtshagen]], sowie [[Elmenhorst/Lichtenhagen]]), unterbrochen nur von einer kurzen Angrenzung an das '''[[Amt Bad Doberan-Land]]''' mit der Gemeinde [[Admannshagen-Bargeshagen]].
Die meisten dieser Orte wurden jedoch später wieder als eigenständige Gemeinden geführt und nicht oder erst im 20.&nbsp;Jahrhundert wieder dem Stadtgebiet Rostocks angeschlossen. Im 14.&nbsp;Jahrhundert erwarb die Stadt das Dorf Warnemünde und erhielt so Zugang zum Meer.<ref>Vgl. L. Krause: ''Die alten Warnow-Mündungen und der ursprüngliche Rostocker Hafen zu Warnemünde''. In: ''Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock''. Herausgegeben vom Verein für Rostocks Altertümer, Bd.&nbsp;12, Rostock 1924, S.&nbsp;1–16.</ref> Bis in das 20.&nbsp;Jahrhundert hinein war Warnemünde eine Rostocker [[Exklave]]. Ein geschlossenes Stadtgebiet besteht seit 1934.

Man kann somit drei Stufen der Stadtentwicklung festhalten: die erste im 13. und 14.&nbsp;Jahrhundert, die zweite nach der [[Industrialisierung]], also in der ersten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts und die dritte nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Klosteranlagen gehörten im Übrigen lange nicht zum eigentlichen Stadtgebiet, selbst wenn sie innerhalb der [[Rostocker Stadtbefestigung|Stadtmauern]] lagen. Das [[Kloster zum Heiligen Kreuz (Rostock)|Kloster zum Heiligen Kreuz]] beispielsweise – das im Übrigen über erheblichen Grundbesitz in Rostock und Mecklenburg verfügte, wie das Dorf [[Schmarl]] mit der Hundsburg – konnte erst durch die Verfassung des [[Freistaat Mecklenburg-Schwerin|Freistaates Mecklenburg-Schwerin]] von 1920 aufgelöst werden.

Immer wieder gibt es auch kleinere Änderungen an der Gesamtfläche des Stadtgebiets. In den 1970er Jahren wurde die [[Bundesautobahn 19|Autobahn Berlin–Rostock]] gebaut und in diesem Zusammenhang wurden zum Beispiel Flächen der Stadt zugeordnet, die heute zu Alt Bartelsdorf und Riekdahl gehören (ca. 2&nbsp;km²). 1980&nbsp;ging ein Teil der Rostocker Heide nach Graal-Müritz (ca. 1&nbsp;km²), ein Jahr später ein Stück der Gemarkung Sievershagen nach Rostock (auch etwa 1&nbsp;km²). Die jüngsten Flächenänderungen wurden aufgrund der Inkommunalisierung von Flächen der Ostsee vorgenommen. Der neu gebaute Yachthafen [[Hohe Düne]] hat eine Fläche von etwa 0,3&nbsp;km². 2009&nbsp;erfolgte außerdem die erste Anpassung der Gebietsgrenze an die Ostseeküste seit Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts. Kleine Änderungen wurden bei Bodenneuordnungsverfahren an der Kreisgrenze zu Elmenhorst/Lichtenhagen vorgenommen.

Unabhängig von Eingemeindungen und Änderungen an der Zuordnung von Flurstücken resultiert eine neue Berechnung der Gesamtfläche der Stadt aus aktuellen Messungen, die mit exakteren Methoden vorgenommen werden und Fehler in historischen Messungen korrigieren. Die jüngsten Messungen weisen der Stadt eine Gesamtfläche von 181,275&nbsp;km² aus.<ref>Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt der Hansestadt Rostock, Abteilung Kataster SG Katastererneuerung / Kommunale Geodaten.</ref>

{| cellpadding="5" cellspacing="1" style="empty-cells:show; margin-bottom:0.5em; background:#CCCCCC;"
|-
! colspan="5"| Die Stufen der Eingemeindungen von Orten in die Hansestadt Rostock
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| <span style="color:#8D874B">'''Datum'''</span> || <!-- Achtung: von Hand korrigieren: --><span style="color:#8D874B">'''Orte'''</span>
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 25. März 1252 || [[Rostocker Heide]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 1323 || [[Warnemünde]]<sup>1</sup>
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 1. Januar 1913 || [[Dierkow]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 14. Juli 1919 || Barnstorf, Bartelsdorf, Bramow, [[Brinckmansdorf]], Dalwitzhof, Damerow, Kassebohm, Riekdahl
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 9. Dezember 1924 || [[Hinrichshagen (Rostock)|Hinrichshagen]], [[Markgrafenheide]], [[Meyershausstelle|Meyers Hausstelle]], [[Schnatermann]], [[Torfbrücke]], Waldhaus, [[Wiethagen]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 1. April 1930 || [[Kloster zum Heiligen Kreuz (Rostock)|Kloster zum Heiligen Kreuz]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 8. März 1934 || [[Diedrichshagen (Rostock)|Diedrichshagen]], [[Gehlsdorf (Rostock)|Gehlsdorf]], [[Groß Klein]], [[Lütten Klein]], [[Marienehe]], [[Schmarl]], Schutow
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 1. Juli 1950 || [[Biestow]], [[Evershagen]], Krummendorf, [[Peez]], Petersdorf über Rostock, [[Stuthof]], [[Toitenwinkel]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 1. Januar 1960 || [[Hinrichsdorf]], [[Nienhagen (Rostock)|Nienhagen]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| style="text-align:right;" | 10. September 1978 || [[Jürgeshof]]
|}<small><sup>1</sup> Bereits 1264 wurde ein „Rostocker Warnemünde“, ein Seehafen beim heutigen Hohe Düne, dem städtischen Recht unterstellt.</small><!--Das sollte verifiziert werden. Ältere Untersuchungen zu Warnemünde, die häufig mit Karten belegt wurden, stellten sich nach Bohrungen als fehlerhaft heraus. (Diese Karte ist prinzipiell als Beleg unzureichend: File:Warnemünde Map1.png)-->

=== Klima ===
{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = '''WWIS'''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wwis.dwd.de/de/city.html?cityId=1355 |titel=Weltorganisation für Meteorologie WWIS |titelerg=Deutsche Version, betrieben vom [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienst]] DWD in Zusammenarbeit mit dem [[Hong Kong Observatory]] |abruf=2021-07-06}}</ref> Klimainformationen basieren auf monatlichen Mittelwerten für den 30-jährigen Referenzzeitraum 1971–2000.
| Überschrift =
| Ort = Rostock
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 3.0| hmfeb = 3.6| hmmär = 6.8| hmapr = 10.6| hmmai = 16.0| hmjun = 18.7| hmjul = 21.0| hmaug = 21.3| hmsep = 17.4| hmokt = 12.7| hmnov = 7.4| hmdez = 4.5
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = −1.1| lmfeb = −0.8| lmmär = 1.3| lmapr = 4.1| lmmai = 8.3| lmjun = 11.9| lmjul = 14.1| lmaug = 14.2| lmsep = 11.1| lmokt = 7.3| lmnov = 3.2| lmdez = 0.6
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 46.8| nbfeb = 29.7| nbmär = 42.3| nbapr = 35.8| nbmai = 47.9| nbjun = 65.8| nbjul = 64.5| nbaug = 57.3| nbsep = 56.3| nbokt = 44.2| nbnov = 46.4| nbdez = 50.5
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte Rostocks}}
[[Image:Heinrich der Löwe und Mathilde von England.jpg|thumb|left|[[Heinrich der Löwe]] und [[Mathilde von England]]]]
[[Datei:COA Rostock (im alten Rathaus in Danzig).jpg|mini|130px|Wappen von Rostock im Plenarsaal des altstädtischen Rathauses in Danzig]]
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| [[Image:1189 - Reitersiegel des Fürsten Nicolaus von Rostock.jpg|thumb|right|Reitersiegel des Fürsten Nicolaus von Rostock von 1189]]
[[Image:Rostocker Stadtbestätigung 1213.png|thumb|Bestätigung des lübischen Stadtrechts von 1218]]
|}
Die Geschichte um die Gründung Rostocks ist gleichzeitig die Geschichte um die Gründung des mecklenburgischen Herrschergeschlechts. Beides geht miteinander einher und bedingt einander. Schon lang vor der eigentlichen Gründung der Stadt Rostock siedeln Stämme, bereits seit ca. 600 die zu dem sagenhaften Volk der [[Wilzen]] gehörenden Kyzziner, dann so genannte [[Wenden]] in dem Gebiet um die [[Warnow]]. Konkrete schriftliche Belege, welche Siedlung und Befestigung wo existierte sind allerdings bis in das 12. Jahrhundert hinein denkbar unklar. Als Quellen dienen Chroniken der Slawen, aber auch die isländische [[Knýtlinga-Saga]], in der von der Landung [[Knut der Große|Knuts des Großen]] (994/995-1035) bei Raudstokk berichtet wird. In der Zeit der Stadtgründung finden Auseinandersetzungen vor allem zwischen dem Reich der [[Sachsen]] und dem der [[Abodriten]] statt, auch die Dänen sind in diesen Konflikt stark involviert. 1159 -1185 finden so regelmäßig Flottenzüge des dänischen Königs [[Waldemar I. (Dänemark)|Waldemar I.]], dem Sohn [[Knud Lavard|Knud Lavards]] (1096-1131), gegen die Wenden statt, welche die süddänischen Inseln bedrohen. Als erster wirkliche Beleg Rostocks gilt aber der Bericht des [[Saxo Grammaticus]] in dessen 16bändiger Geschichte Dänemarks, den Taten der Dänen (gesta danorum). 1160 nämlich führen der dänische König Waldemar I. und der Herzog von Sachsen [[Heinrich der Löwe]], einer der mächtigsten Fürsten des Reiches, gemeinsam einen [[Kreuzzug]] gegen die [[Abodriten (Volk)|Abodriten]]. [[Niklot]], der nach der Ermordung [[Knut IV.|Knuts IV.]] Fürst der Abodriten wird, versucht Heinrich den Löwen während dieses Kreuzzuges zu schlagen, fällt aber wenige Kilometer südlich von Rostock bei der Burg [[Werle]]. Dessen Söhne [[Pribislaw (Mecklenburg)|Pribislaw]] und [[Wertislaw]] werden aus dem [[Abodriten (Volk)|Abodritenland]] vertrieben. 1161, so berichtet Saxo Grammaticus weiter, zerstören dann die mit den Sachsen verbündeten Dänen unter Waldemar I. die slawische Fürstenburg Rostock (urbs roztoc). Allerdings unterwirft sich Pribislaw nach einigen Auseinandersetzungen 1167 Heinrich dem Löwen und wird darauf von ihm mit Westmecklenburg belehnt, einem großen Teil des damaligen Reiches der Abodriten, allerdings ohne die erst 1160 eingerichtete [[Schwerin#Geschichte|Grafschaft Schwerin]]. Nach einer gemeinsamen Pilgerfahrt 1172 nach Jerusalem von Heinrich und Pribislaw vermählt Heinrich eine seiner Töchter mit Pribislaws Sohn, [[Borwin I.]] (1178-1227). Während Pribislaw also seine Herrschaft durch ein hohes Maß an Weitsicht sichert, entwickelt sich aber später zwischen seinem Sohn Borwin I. und [[Nikolaus von Rostock|Nikolaus]], dem Sohn Wertislaws, ein offener Krieg um die Herrschaftsnachfolge, die bis zum offenen Krieg führt. Ein Siegel aus dieser Zeit zeigt Nikolaus als Fürsten von Rostock (nicolaus de roztoc), als reitenden Krieger mit Schwert.


Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Werk ''Rostocks Stadtgeschichte'', hrsg. vom Direktor des Stadtarchivs, Karsten Schröder (siehe [[#Literatur 2|Literatur]]). Zu Ergänzungen siehe Einzelnachweise.
Nachdem 1160/61 die Fürstenburg Rostock zerstört worden war, wurde die Siedlung mit einem Handelswik wieder aufgebaut. Noch im 12. Jahrhundert hatten sich Handwerker und Kaufleute dort niedergelassen, darunter [[Holstein|Holsteiner]], [[Sachsen (Volk)|Sachsen]], [[Westfalen]], [[Dänemark|Dänen]] und [[Slawen]]. Ein früher Beleg ist 1189 die Existenz einer Burg, eines Marktes und einer St.Clemens-Kirche mit deutschem Priester.
Um 1200, als die Siedlung in den Warnowniederungen zu klein geworden war, wurde auf einer Anhöhe auf der benachbarten, gegenüberliegenden Seite der Warnow, Rostocks ältester Stadtkern neu und nach Lübischem Vorbild gegründet. Der Alte Markt entstand damals um die Petrikirche herum und so existierten zwei erste Rostocker Siedlungen nebeneinander.
Außerdem gründeten 1195 wahrscheinlich Friesen auch schon das Fischerdorf Warnemünde, das aber bis in das 19. Jahrhundert politisch und wirtschaftlich im Schatten Rostocks bleibt. Rostock selbst dagegen wird schnell zum eigentlichen Kernstück Mecklenburgs. 1214 ringt [[Waldemar II.]] Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] die Lehnshoheit über das Land ab. 1218 dann ist die Siedlung um die Petrikirche erstmals schriftlich bezeugt: In einer ersten überlieferten Urkunde vom 24. Juni 1218 bestätigt [[Borwin I.|Heinrich Borwin I.]], der ›Fürst von Mecklenburg und Herr über Rostock‹, das [[Lübisches Recht|Lübische Stadtrecht]]. Darum gilt dieses Datum, nicht zufällig der in der katholischen Kirche so wichtige [[Johannistag]], heute auch als der eigentliche Geburtstag der Stadt. Trotzdem ist das Dokument keine Geburtsurkunde, da diese längst nach dem Vorbild der 1143 gegründeten Stadt [[Lübeck]] existierte. 1227 endet die dänische Lehnshoheit mit dem Tod von [[Borwin II.|Heinrich Borwin II.]] infolge der [[Schlacht bei Bornhöved (1227)|Schlacht bei Bornhöved]]. 1229 dann wird nach der mecklenburgischen Hauptlandesteilung zwischen Borwin III. und dessen Brüdern, dieser Territorialherr über das Land: Heinrich Borwin III. erhält Rostock als das Kernstück, das alte Land Kessin, den Landstreifen der Ostseeküste von Fulgen bis zum Ribnitzer Bodden, inklusive der mündenden Recknitz. Darauf bilden sich die beiden weiteren Teilstädte in Rostock. In der Mittelstadt am Neuen Markt wird 1230 mit dem ersten Bau der Marienkirche begonnen, wo 1232 die zweite Siedlung (später Mittelstadt) bezeugt ist, von 1252 existiert dann ein erster Beleg der Neustadt um die heute zerstörte [[Jakobikirche]].


=== Rostock zur Zeit der [[Hanse]] ===
=== Name ===
Der Name Rostock lässt sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen: auf ''rastokŭ'', eine slawische ([[Polabische Sprache|altpolabische]]) Bezeichnung, die etwa „Auseinanderfließen“ in Bezug auf den Fluss [[Warnow (Fluss)|Warnow]] bedeutet<ref>[[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]] und Werner Mühlmer: ''Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern''. Ingo-Koch-Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.</ref>. Vom 12. bis zum frühen 14. Jahrhundert tauchen Varianten von ''Rozstoc'' über ''Rostoch'', ''Rotstoc'', ''Rotstoch'', ''Rozstoc'', ''Roztoc'', ''Rozstok'' und ''Rostok'' auf – und um 1366 schließlich ''Rostock''. [[Namenszusatz#Geographie|Namenszusätze]] sind seit den 1920er-Jahren bekannt: bis 1945 ''Seestadt'', ab 1990 ''[[Hansestadt]]'' und seit 2018 ''Hanse- und Universitätsstadt'' Rostock.
[[Image:1257 - Rostocker Stadtsiegel.jpg|thumb|Stadtsiegel von 1257]]
[[Image:1307 Kleines Rostocker Stadtsiegel.jpg|thumb|Stadtsiegel von 1307]]
[[Image:VSR-Rathaus.jpg|thumb|[[Rathaus (Rostock)|Rathaus]] auf der [[Vicke-Schorler-Rolle]]]]
Der Beginn der Entwicklung Rostocks zur Hansestadt beginnt am Tiefpunkt des [[Staufer|staufischen Kaisertums]] mit dem Tode [[Friedrich II.|Friedrichs II.]] 1250 und der kurzen Regierungszeit [[Konrad IV.|Konrads IV.]], der ein [[Interregnum]] folgt. Die Reichsgewalt scheint in dieser Zeit gebrochen zu sein. Es erstarkten Städte und Territorien. So entsteht das erste Rostocker Stadtbuch genau in der Zeit des Interregnums (1254-1273).
1251 erhält Rostock vom dänischen König [[Abel]] die gleichen Handelsprivilegien wie zuvor schon Lübeck und 1252, die dritte Rostocker Teilstadt ist wahrscheinlich schon gegründet, wird die Stadtrechtbestätigung von 1218 wiederholt, in der nun auch die Zollfreiheit in der Herrschaft Rostock bestätigt wird, was die Grundlage bildet für die städtische Machtstellung. Die findet Ausdruck im Kauf der Rostocker Heide (1252) für 450 M Pf., von Borwin II. Das Waldgebiet sicherte der Stadt über Jahrhunderte Holzprodukte, Bauholz, Wild, etc.


=== Mittelalter ===
Als sich 1257 die Ratsherren der Städte [[Lübeck]], Rostock und [[Wismar]] über wirtschaftliche und politische Fragen beraten, besteht Rostock noch aus diesen drei voneinander getrennten Teilstädten, die sich erst 1265 vereinigen. 1262 entscheidet Fürst Borwin III. darüber zusammen mit seinen Söhnen (bestimmt am 18. Juni 1262; vollzogen am 29. Juni 1265). Darauf wird der Neue Markt zum Zentrum der Stadt und zum Schutz eine Stadtmauer gebaut, die ca. 1 km² umschließt, ein Gebiet, das bis in das 19. Jahrhundert nicht nach Außen wächst. In seiner größten Ausdehnung hatte diese Stadtmauer eine Höhe von sieben Metern und war bis zu einem Meter breit. In drei Meter konnten im Bedarfsfall hölzerne Wehrgänge angelegt werden. Dazu erhält Rostock Stadttore, von denen noch heute das [[Kröpeliner Tor]] und das [[Steintor (Rostock)|Steintor]], welches das [[Kuhtor]] früh als Hauptportal der Stadt ablöste, existieren. Trotzdem gilt das Kuhtor heute als das älteste erhaltene Stadttor Norddeutschlands.
[[Datei:Flug 074.jpg|mini|hochkant|[[Petrikirche (Rostock)|Petrikirche]], [[Alter Markt (Rostock)|Alter Markt]] an der [[Unterwarnow]], Keimzelle der Stadt]]
Am Neuen Markt entsteht nach 1265 außerdem auch das Rathaus. Erst werden zwei Wohnhäuser zu diesem Zweck verbunden, dem bald ein drittes hinzugefügt wird. Vor diese wird eine gotische Schauwand mit sieben Türmen gebaut, sowie bis 1500 eine Prachtfassade mit Laubengang angefügt, die heute nicht mehr besteht. Eine Abbildung davon findet sich lediglich noch auf der [[Vicke-Schorler-Rolle]].
[[Datei:Marienkirche in Rostock.jpg|mini|hochkant|[[Marienkirche (Rostock)|Marienkirche]]]]
'''Entstehung der Stadt'''


Archäologische Funde belegen für die Zeit ab dem 8.&nbsp;Jahrhundert [[Slawen|slawische]] Handwerker- und Handelsplätze rechts der Warnow (zwischen dem heutigen [[Dierkow]] und [[Gehlsdorf (Rostock)|Gehlsdorf]]).<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Warnke |Hrsg=Manfred Gläser |Titel=Rostock – Petribleiche. Eine slawische Fürstenburg des 12.&nbsp;Jahrhunderts |Sammelwerk=Archäologie des Mittelalters und Bauforschung im Hanseraum |Reihe=Schriften des Kulturhistorischen Museums in Rostock |Verlag=Konrad Reich |Ort=Rostock |Datum=1993 |Seiten=155–160}}</ref> Spätestens im 12.&nbsp;Jahrhundert existierte eine Fürstenburg der [[Kessiner]] mit einer frühstädtischen Marktsiedlung. Als erste sichere Erwähnung Rostocks gilt die Chronik ''[[Gesta Danorum]]'' (um 1200).<ref>{{Literatur |Autor=[[Saxo Grammaticus]] |Titel=[[Gesta Danorum]]. Mythen und Legenden des berühmten mittelalterlichen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus |TitelErg=Übersetzt, nacherzählt und kommentiert von Hans-Jürgen Hube |Verlag=Marix |Ort=Wiesbaden |Datum=2004 |ISBN=3-937715-41-X}}</ref> Darin berichtet der Däne [[Saxo Grammaticus]] über die Zerstörung der slawischen Fürstenburg 1161 durch den dänischen König Waldemar&nbsp;I., die Unterwerfung des Fürsten [[Pribislaw (Mecklenburg)|Pribislaw]] und dessen [[Lehnswesen|Belehnung]] durch den Sachsenherzog [[Heinrich der Löwe|Heinrich den Löwen]] 1167. Unter den Burgen des neuen [[Vasall]]s befand sich laut Saxo auch die ''[[Urbs (Hauptort)|urbs]] Rozstoc'', die sich neben der nahegelegenen [[Burg Kessin]] allmählich zu einem zweiten Schwerpunkt des Landes [[Mecklenburg]] entwickelte.
Die Schwester von Borwin III., Königin von Dänemark Margarete Sprenghest gründet 1270 auch das Zisterzienserkloster, nach einer Überlieferung zum Dank weil sie vor Rostock Schiffbruch erlitt und gerettet wurde. Auf Bestrebungen Rostocks wurde das Kloster innerhalb der Mauern der Stadt gegründet, um die Entstehung einer weiteren Teilstadt mglw. um die Hundsburg und so mgl. Auseinandersetzungen in der Zukunft zu vermeiden. 1277 endet dann die Herrschaft Borwins III., der schon zuvor mithilfe seiner Söhne Johann und [[Waldemar]] regierte; bereits 1266 ließ er seine Angelegenheiten in Rostock von Waldemar verwalten. Die Stadt versuchte in der Zeit ständig, durch eher sanfte Gewalt, den Fürsten aus der dominierenden Funktion zu vertreiben, was diese nicht wirklich zu verhindern wussten. So entstand in dieser Zeit eine wachsende Selbstständigkeit der Stadt.


Den Ausgangspunkt der Stadtwerdung Rostocks bildete die Siedlung auf dem höher gelegenen linken Ufer, dicht bei der Mündung des Flusses in die [[Unterwarnow]]. Hier ließen sich im 12.&nbsp;Jahrhundert Handwerker und Kaufleute nieder, hier gewährte Fürst [[Nikolaus I. (Mecklenburg)|Nikolaus&nbsp;I.]] 1189 den Mönchen des [[Kloster Doberan|Klosters Doberan]] Zollfreiheit auf dem [[Alter Markt (Rostock)|Rostocker Markt]]. Es ist dies auch die erste urkundliche Erwähnung Rostocks.
Die hanseatische Tradition der Stadt ist bis heute deutlich spürbar. In bewusster Anlehnung daran trägt Rostock seit 1990 auch wieder den Titel ''Hansestadt''. Definitiv begonnen hat sie damit, dass 1283 Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Stettin, Demmin, Anklam und einige Fürsten das [[Rostocker Landfriedensbündnis]] beschlossen und somit das [[Wendisches Quartier|Wendische Quartier]] begründeten. Zwanzig Jahre später, 1323, wird von Rostock das kleine Fischerdorf [[Warnemünde]] den Dänen abgekauft. Obwohl Warnemünde lange eine Rostocker [[Exklave]] bleibt, kann sich die Stadt so den freien Zugang zur Ostsee sichern. Die Macht und der Einfluss nehmen in der Folgezeit immer mehr zu. 1325 erwirbt die Stadt mit dem [[Münzrecht]] das Recht, eine eigene Münze, die Mark Rostocker Pfennige, zu prägen. Sie wird zeitweilig Mitglied des [[Wendischer Münzverein|Wendischen Münzvereins]]. Darüber hinaus erwirbt Rostock 1358 die volle Gerichtsbarkeit. So wird Rostock zu einem der bedeutendsten Mitglieder der Hanse, der Hafen ist längst der wichtigste des Landes. Zeichen der Bedeutung der Stadt ist vor allem, dass 1419 mit der [[Universität Rostock]] eine der ältesten Universitäten Nordeuropas gegründet wird. Von Papst [[Martin V.]] wird die Gründung einer theologischen Fakultät aber noch untersagt. 1472 wird außerdem die [[Astronomische Uhr]] für die Marienkirche vom Uhrenmacher [[Hans Düringer]] fertiggestellt. Auch wird schon 1476 eine erste Buchdruckerei gegründet.
Die erste urkundliche Erwähnung der ''Stadt'' Rostock stammt vom 24.&nbsp;Juni 1218, als [[Heinrich Borwin&nbsp;I.]] ihr das [[Lübisches Recht|lübische Stadtrecht]] bestätigte. Schon bald dehnte sich die rasch aufblühende Stadt von der [[Petrikirche (Rostock)|Petrikirche]] ausgehend nach Süden aus und erhielt mit dem Quartier um die [[Nikolaikirche (Rostock)|Nikolaikirche]] eine weitere Pfarrei. Neue Ansiedlungen entstanden im Westen mit der [[Marienkirche (Rostock)|Marienkirche]] als Pfarrkirche und eigenem Markt sowie noch weiter nach Westen eine Neustadt, deren Mittelpunkt die [[Jakobikirche (Rostock)|Jakobikirche]] war. Zwischen 1262 und 1265 vereinigten sich die drei Siedlungen. Der mittlere Siedlungskern wurde zum Verwaltungszentrum der Stadt mit Stadtrat, Gericht und neuem [[Rostocker Rathaus|Rathaus]]. Zum Schutz wurde eine ringförmige [[Rostocker Stadtbefestigung|Stadtmauer]] errichtet. Von ihr sind bis heute das [[Steintor (Rostock)|Steintor]], das [[Kröpeliner Tor]], das [[Mönchentor]] und das [[Kuhtor (Rostock)|Kuhtor]] erhalten.


Den raschen Aufstieg Rostocks zur bedeutendsten Stadt Mecklenburgs konnten selbst die Stadtbrände 1250 und 1265 nicht aufhalten. Stärkung erfuhr das Zentrum der [[Herrschaft Rostock]] durch Handelsprivilegien und Rechte wie das Fischereirecht auf der Unterwarnow. 1252 konnte der Stadtforst [[Rostocker Heide]], 1264 der Seehafen bei [[Warnemünde]] ([[Hohe Düne]]), 1278 die [[Hundsburg (Schmarl)|Hundsburg]] bei [[Schmarl]] und 1286 die ''Wendische Wyk'' rechts der Warnow erworben werden. Damit war u.&nbsp;a. der angestrebte freie Zugang zur zwölf Kilometer entfernten offenen [[Ostsee]] gesichert.
War Rostock auch bis zum letzten [[Hansetag]] 1669 Mitglied der Hanse, begann mit dem Erstarken der landesfürstlichen Macht über die Städte auch ihr Ende. An Rostock ist das sehr deutlich zu sehen. 1484 erklärt Papst [[Innozenz VIII.]] die Jacobikirche in einer Bulle zum [[Domstift]]. Dass sich die Rostocker zunächst dagegen verwahren, führt zu einer von 1486 bis 1491 andauernden [[Domfehde]], nach der die Schweriner Herzöge Buße fordern, höhere Abgaben verlangen, sowie Soldaten für das mecklenburgische Heer.
Darüber hinaus wird Rostock vom [[Bistum Ratzeburg|Bischof von Ratzeburg]] 1487 mit dem Kirchenbann belegt, was bedeutet, dass die Universität die Stadt verlassen muss. Erst 1488 erlaubt der Papst die Rückkehr.


'''Hansestadt'''
Nachdem um 1520 die reformatorischen Lehren [[Martin Luther|Martin Luthers]] nach Rostock kommen, setzt sich die [[Reformation]] relativ schnell durch. Schon im April 1531 entscheidet der Rat der Stadt über die Verbindlichkeit der reformatorischen Lehre in Gottesdiensten.


Bereits 1259 hatte Rostock ein Bündnis mit den Ratsherren der Hafenstädte [[Lübeck]], [[Stralsund]], [[Wismar]] und [[Kiel]] geschlossen. Dieser [[Wendischer Städtebund|Wendische Städtebund]] gilt als Keimzelle der [[Hanse|Deutschen Hanse]]; eine Verstärkung durch weitere Städte erfolgte 1283 im ''[[Rostocker Landfrieden]]'' genannten Vertrag. Bis zum letzten [[Hansetag]] 1669 nahm Rostock – in steter Konkurrenz mit Stralsund um die Rolle der nach Lübeck bedeutendsten Hansestadt an der Ostsee – eine führende Rolle im Städtebund ein. Bedeutend dafür waren Kaufleute, die Handelsbeziehungen zu den Städten [[Riga]] (Rigafahrer) und [[Visby]] auf der Insel [[Gotland]] unterhielten, sowie der [[Atlantischer Hering|Heringshandel]] der [[Schonenfahrer]] auf der [[Schonische Messe|Schonischen Messe]]. Hinsichtlich des Handels mit Norwegen konzentrierten sich die Rostocker [[Viken (Landschaft)|Wiekfahrer]] auf die Kontrolle der [[Faktorei]]en in [[Oslo]] und [[Tønsberg]] am [[Oslofjord]] (siehe auch [[Bergenfahrer]]). Das einzige eigene Produkt, das Rostock in nennenswertem Umfang ausführte, war [[Bier]].
1565 kommt es zu weiteren Auseinandersetzungen mit Schwerin, die weitgehende Folgen haben. Unter anderem geht es dabei um die Einführung einer Bieraktie zugunsten der Herzöge. [[Johann Albrecht I. (Mecklenburg-Schwerin)|Johann Albrecht I.]] zieht mit 500 Reitern, nachdem Rostock ihm den formalen Huldigungseid verweigert, durch das Steintor in die Stadt und lässt 1566 das Steintor, den Teil der Stadtmauer bis zum Kuhtor und den ›Turm auf dem Rammelsberg‹, den Vorgänger des heutigen Lagebuschturms, schleifen, um unter anderem aus diesen Steinen eine Festung im heutigen Rosengarten zu bauen. Wahrscheinlich aber auch, um die Stadt während seiner Abwesenheit zu kontrollieren und sie trotzdem ständig betreten zu können. Erst der [[Rostocker Erbvertrag|Erste Rostocker Erbvertrag]] vom 21. September 1573, in dem den Landesfürsten die Erbherrschaft über die Stadt für Jahrhunderte garantiert wird, Rostock sich also auf lange Zeit bindet, und sie außerdem als höchste Richter anerkannt werden, beendet den Konflikt. Die Bürger schleifen im folgenden Frühjahr die Festung. Von 1575 bis 1577 erfolgt dann der Wiederaufbau der Mauer, sowie des Lagebuschturms und des Steintors im Stil der niederländischen Renaissance. Die Inschrift ''sit intra te concordia et publica felicitas'', die noch heute auf dem Tor zu lesen ist, bezieht sich direkt auf den Konflikt mit dem Herzog. 1584 kommt es schließlich zum Zweiten Rostocker Erbvertrag, der eine weitere Abgabe früherer Privilegien nach sich zieht. Mit den Erbverträgen wird gleichzeitig die Hoffnung Rostocks darauf zunichte gemacht, wie [[Lübeck#Die Zeit der Hanse bis zum Frieden von Stralsund|Lübeck]] bereits 1226, die [[Reichsumnittelbarkeit]] zu erlangen.


'''Blütezeit und Universitätsgründung'''
=== Rostock im Dreißigjährigen Krieg ===
[[Image:MAP - Rostock zum 30jährigen Krieg.gif|thumb|left|Rostock zur Zeit des 30jährigen Krieges]]
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| [[Bild:Hw-wallenstein.jpg|thumb|right|150px|[[Wallenstein]]]]
|}
Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618-1648), der das endgültige Ende der Hanse herbeiführte, litt Rostock stark unter den ständig wechselnden Besetzungen und Plünderungen.


Als die territoriale [[Herrschaft Rostock]] 1323 endete, hatte der [[Stadtrat]] bereits mehrere Aufstände der Handwerker- und Bürgerschaft überstanden. Das 14. Jahrhundert gilt im Allgemeinen als eine Zeit des Aufblühens der Stadt: 1323 konnte das strategisch wichtige Fischerdorf Warnemünde erworben werden, 1325 erhielt die Stadt das [[Münzrecht]], 1358 die [[Hohe Gerichtsbarkeit|volle Gerichtsbarkeit]]. Die im 13. Jahrhundert begonnenen Bauten, insbesondere die vier Pfarrkirchen (s.&nbsp;o.) und einige Klöster, wurden vollendet, das Rathaus durch neue Ecktürme, spitzbogige Blenden und Kreisrosetten architektonisch aufgewertet.<ref>{{Internetquelle |autor=Bodo Keipke |url=https://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/4984/AK6_Br-Rathaus.pdf |titel=Das Rostocker Rathaus – Ein Überblick zur Kunst- und Baugeschichte |hrsg=Hansestadt Rostock, Presse- und Informationsstelle |format=PDF |abruf=2021-06-02}}</ref> Die [[Hansestadt]] war am Gipfel ihrer Autonomie angekommen. Mit gut 14.000 Einwohnern zählte sie um 1410 zu den größten Städten in Norddeutschland.<ref>''Rostock''. In: [[Helge Bei der Wieden]], [[Roderich Schmidt]] (Hrsg.): ''[[Handbuch der historischen Stätten Deutschlands]].'' Band 12: ''Mecklenburg/Pommern'' (=[[Kröners Taschenausgabe]]. Band 315). Alfred Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S.&nbsp;95-107, 98f.</ref>
Nachdem die Schweden ab 1623 am Alten Strom in Warnemünde, zu der Zeit noch der Abfluss der Warnow in die Ostsee, Zoll erhoben und so der Handel im Hafen für Jahrzehnte unterdrückt wurde, kam es ab 1624 zur [[Festung|Auffestung]] der Stadt durch den niederländischen Festungsbaumeister [[Johan van Valckenburgh]], wie auch auf der Karte zu sehen ist. Jedoch wurde sie 1627 von Truppen des Kaisers fast besetzt, wären nicht 140.000 Reichstaler gezahlt worden. Ein Jahr später allerdings konnte die Besetzung nicht mehr verhindert werden.


Ein weiteres sichtbares Zeichen der Bedeutung Rostocks war die 1419 gegründete [[Liste der ältesten Universitäten|älteste Universität Nordeuropas]]. Sowohl die Landesherren als auch der Stadtrat verfolgten mit der Gründung das Ziel, ihre jeweilige Machtposition zu festigen. Trotz mehrerer [[Auszug (Universitätsgeschichte)|Auszüge]] infolge politischer Wirren sollte die [[Universität Rostock|Rostocker Hochschule]] für zwei Jahrhunderte eine führende Rolle in der [[Wissenschaft]] im norddeutschen und baltischen Raum spielen, ehe der Dreißigjährige Krieg eine lange Phase der Bedeutungslosigkeit der Universität einleitete.
1628 erhielt Wallenstein von Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] nach der Absetzung der beiden Herzöge im Januar als Kriegsentschädigung die herzögliche Würde über das [[Herzogtum Mecklenburg]] und das [[Bistum Schwerin]], sowie den Titel ›General des Baltischen und ozeanischen Meeres‹. Er kam mit einem 1000 Mann starken Heer kam er nach Rostock<ref>siehe hierzu die [[s:Kapitulation der Stadt Rostock vor Wallenstein|Digitalisierung des Kapitulationsvertrages der Stadt Rostock]] auf Wikisource. Interessant sind hierbei insbesondere die ebenfalls übertragenen handschriftlichen Anmerkungen von unbekannter Hand, die die Vertragsteile hinsichtlich ihre tatsächlichen Umsetzung kommentieren.</ref> und ließ im selben Jahr eine Befestigungsanlage errichten, um von Rostock aus die Eroberung [[Pommern|Pommerns]] zu unternehmen, was während der viermonatigen Belagerung Stralsunds allerdings scheiterte. Seine Herrschaft endete 1631, nachdem die Truppen des Kaisers vor den Schweden kapitulierten und für Rostock die ›Schwedenzeit‹ begann.


Auf der anderen Seite führten im Spätmittelalter soziale Konflikte zu neuen Machtkämpfen zwischen den [[Patrizier]]familien und der übrigen Stadtbevölkerung. Mit der [[Rostocker Domfehde]], bei der sich die Bürgerschaft dem Landesherrn geschlagen geben musste, endete 1491 ein Jahrhundert zahlreicher Unruhen und Aufstände. Der Stadt sollte nur eine kurze Ruhe vergönnt sein; schon drei Jahrzehnte später sah sie sich neuen Auseinandersetzungen ausgesetzt.
Erst Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1648, zogen sich die Schweden auch aus Warnemünde zurück, bezogen aber weiterhin den ›Schwedenzoll‹. Nach dem [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] gab die Stadt die Verluste, die sie durch den Krieg erlitten hatte mit 1.763.647 Reichstalern an. Spätestens mit dem Brand am 11. August 1677, der ein Drittel der Stadt vernichtete, also etwa 700 von einmal 2000 Häusern, geriet Rostock völlig in die politische und wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit. Auch die Einwohnerzahl sank so in der Zeit von 1594 bis 1677 von 14.800 auf 5.000 ab.


=== Rostock im 18. und 19. Jahrhundert ===
=== Frühe Neuzeit ===
[[Datei:Petrikirche mit Stadtmauer-3.jpg|mini|hochkant|Von der [[Petrikirche (Rostock)|Petrikirche]] und ihrem Kaplan [[Joachim Slüter]] ging in Rostock 1523 die Reformation aus.]]
[[Bild:Blücher.jpg|thumb|Blücher]]
[[Datei:Steintor-Rostock.jpg|mini|hochkant|[[Steintor (Rostock)|Steintor]]]]
Das Ende des Dreißigjährigen Krieges bedeutet für Rostock nicht das Ende des andauernden Verfalls von Macht und Stärke. Der [[Nordischer Krieg|Nordische Krieg]] und der [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährige Krieg]] zeichnen die Stadt weiter. Darüber hinaus nutzen die Fürsten die Schwäche Rostocks aus und sicherten in dieser Zeit langfristig mit den Landesherrlichen Erbverträgen von 1755 und 1788 ihre Macht.
[[Datei:Schorler-rolle.jpg|mini|Rostocker Baubestand im 16.&nbsp;Jahrhundert. Detail der 19&nbsp;Meter langen [[Vicke Schorler|Vicke-Schorler-Rolle]] mit Rathaus und Marienkirche, Federzeichnung, 1578–1586]]


'''Reformation'''
Erst Ende des 18. Jahrhunderts beginnt langsam der Wiederaufstieg der Hansestadt. Vor allem trug dazu die Blockade [[Großbritannien]]s durch das revolutionäre Frankreich bei, da die Rostocker sich so den von der französischen Konkurrenz verlassenen britischen Markt erschließen konnten. Allerdings wurde Mecklenburg 1806 von dem französischen Generals [[Michaud]] besetzt, Rostock musste sich somit [[Frankreich]] und den Bedingungen der [[Kontinentalsperre]] beugen und Rostocker Bürger in der Napoleonischen Armee dienen. Ein anderer Rostocker allerdings, der in [[Toitenwinkel]] geborene [[Gebhard Leberecht von Blücher]], kämpfte während der Befreiungskriege auf der Seite der Allianz und war entscheidend an der [[Schlacht von Waterloo]] beteiligt, in der Napoleon geschlagen werden konnte.


Acht Jahre hatte der Widerstand gegen die [[Reformation|reformatorischen]] Predigten [[Joachim Slüter]]s gewährt, bevor der Stadtrat ihn im April 1531 überraschend aufgab und die Lehren [[Martin Luther]]s in allen vier Hauptkirchen für verbindlich erklärte. Die Universität sowie die Klöster [[Kloster zum Heiligen Kreuz (Rostock)|Zum Heiligen Kreuz]], [[Johanniskloster (Rostock)|St. Johannis]] und die [[Kartäuserkloster Marienehe|Kartause in Marienehe]] blieben der alten Lehre hingegen treu. Erst Herzog [[Johann Albrecht I. (Mecklenburg)|Johann Albrecht I.]] setzte 1549 das lutherische Bekenntnis für alle Landstände durch und löste 1552 fast sämtliche mecklenburgischen Klöster auf. In Rostock war damit das Schicksal des Kartäuserklosters Marienehe besiegelt. Das Nonnenkloster zum Heiligen Kreuz widersetzte sich bis 1584, dem Zeitpunkt seiner Umwandlung in ein [[Damenstift]] der stadtbürgerlichen Oberschicht.
=== Rostock zur Zeit der Weltkriege ===
[[Image:MAP Rostock 1910.jpg|thumb|left|Rostock 1910]]
[[Image:Friedrich Jentzen Der alte Marktplatz vonRostock 1883.jpg|thumb|Bild des Alten Marktes von Friedrich Jentzen (1883)]]
Erst das 19. Jahrhundert bringt mit der unfassenden Industrialisierung der Stadt einen neuen Reichtum, was sich in vielen Gebäuden und Anlagen dieser Zeit deutlich zeigt.
Um 1830 beginnen die Rostocker, auch außerhalb der Stadtmauergrenzen zu bauen. Villen- und Arbeiterviertel entstehen. 1832 werden Teile der Befestigung abgerissen, die unnötig geworden sind und eine Gartenanlage wird am Steintor angelegt. 1852 wird der erste deutsche Schraubendampfer fertiggestellt und 1870 erhält die Universität ihr heutiges Hauptgebäude.
Gegen Ende des Jahrhunderts, 1891, wird die ›Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik AG‹ als der erste industrielle Großbetrieb Mecklenburgs gegründet. Hat die Stadt 1890 noch um die 44.000 Einwohner, sind es 1939 über 121.000.
Das Zwanzigste Jahrhundert bring dann schließlich für Rostock die wahrscheinlich offensichtlichsten Veränderungen. Mit den Flugzeugwerken von Ernst [[Heinkel]] wird Rostock endgültig zur modernen Industriestadt. Ab 1933 werden die Werke erweitert, neue Produktionsstätten im Stadtteil [[Marienehe]] entstehen und Rostock wird zu einem Schwerpunkt der Rüstungsindustrie des [[Drittes Reich|Dritten Reiches]] ausgebaut. Was nicht nur zur Folge hat, dass Zwangsarbeiter von Heinkel beschäftigt werden, sondern auch, dass die Stadt zu einem wichtigen Angriffsziel der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wird.
1942 bombardiert die [[Royal Air Force]] frühzeitig die Werke der Firmen Heinkel und [[Arado]]. Eine U-Boot Werft und zwei Flugzeugfabriken können so zerschlagen werden. Bomben zerstören Rostock und Warnemünde dabei zu 40 Prozent.


'''Kämpfe gegen den Rat und neuer Wohlstand'''
=== Rostock nach den Weltkriegen ===
[[Image:Rostock City Bombardement 1942.png|thumb|left|Zerstörung der Rostocker Innenstadt durch das [[Bombardement]] 1942]]
Die Bilanz am Ende des Krieges ist für Rostock erschreckend: Von einmal 10535 Wohnhäusern in der Stadt sind 2611 vollständig zerstört, weitere 6735 beschädigt. Zerstört durch die Bombardements 1942 wurden unter anderem das Amtsgericht, die [[Jakobikirche Rostock|Jakobikirche]], das [[Kuhtor]], das Landratsamt, die [[Nikolaikirche Rostock|Nikolaikirche]], das Oberlandesgericht, die [[St. Petri (Rostock)|Petrikirche]], das [[Petritor]], das Post- und Telegrafenamt, das Stadttheater und das [[Steintor]]. Darüber hinaus zwei Kliniken, acht Schulen, sowie die Straßen und Versorgungssysteme.
Am 1. Mai 1945 wird in Rostock der Zweite Weltkrieg durch die Rote Armee beendet. Es erfolgt der Wiederaufbau der zerstörten Stadt, während dem aber vieles nicht gerettet werden kann, manches nicht gerettet werden will. Von 1952 bis zur deutschen Wiedervereinigung ist Rostock Bezirksstadt des nördlichsten Bezirkes der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. In dieser Zeit wächst die Stadt weiter auf über 250.000 Einwohner. Große [[Plattenbau]]siedlungen entstehen in den neuen Randgebieten. Erst mit der Deutschen Wiedervereinigung erlebt die Stadt einen starken Bevölkerungsrückgang (z.Zt. ca. 198.500 Einwohner).
Als historischer Tiefpunkt dieser Zeit kann der August 1992 gesehen werden, als es im Stadtteil [[Lichtenhagen]] zu [[Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen|ausländerfeindlichen Übergriffen]] kam, welche das Bild der Stadt noch Jahre danach prägten. Eine Antwort Rostocks darauf war vor allem die Initiative ›Bunt statt Braun‹. Trotz allem aber sind die Ereignisse aus diesen Tagen und vor allem die Rolle der Politik, durch die der Konflikt vermutlich erst eskalierte, noch immer nicht vollständig aufgeklärt. Bunt war ebenfalls die [[Internationale Gartenschau|Internationale Gartenbauausstellung]] (IGA), die Rostock 2003 ausrichtete. Im selben Jahr wurde der [[Warnowtunnel]] eröffnet. Die gemeinsame Bewerbung mit [[Leipzig]] um die Austragung der [[Olympische Sommerspiele|Olympischen Sommerspiele]] 2012 aber scheiterte bei der internationalen Vorauswahl durch das [[Internationales Olympisches Komitee|IOC]] am 18. Mai 2004.


Der Rat kam 1534 nicht umhin, den im Rahmen der dänischen [[Grafenfehde]] eingerichteten Bürgerausschuss aus 64&nbsp;Kaufleuten und Handwerkern anzuerkennen. Zwar konnte er nach der Niederlage Lübecks 1535 die alten Verhältnisse wiederherstellen, doch sollte er sich auch in Zukunft in allen strittigen Fällen einer Opposition gegenübersehen. Dem Landesherren war bereits die [[Union der Landstände]] 1523 selbstbewusst gegenübergetreten, nun, 1565, verweigerte die Stadt dem mit dem Rat verbündeten Fürsten Johann Albrecht I. den formalen [[Huldigung]]seid. Die Folge war dessen bewaffneter Einzug, die Auflösung des Sechzigerrats, die Vernichtung des [[Bürgerbrief]]es, das Einreißen der südlichen Mauer inklusive des Steintors und die Errichtung einer herzoglichen Festung.
=== Wichtige Chronisten ===


Der schwelende Konflikt zwischen Stadt und Landesherrn wurde erst mit den [[Rostocker Erbvertrag|Rostocker Erbverträgen]] von 1573 und 1584 beigelegt. Rostock erkannte die landesherrliche Oberhoheit insbesondere hinsichtlich der Gerichtsbarkeit und der Steuerzahlung an. Die Bemühungen um die [[Reichsunmittelbarkeit]] waren damit endgültig gescheitert, die verhasste Festung konnte jedoch geschleift und das Steintor wieder aufgebaut werden. Neben den weiterhin von ratsfähigen Patriziern gestellten Rat trat 1583/84 ein neuer [[Bürgerausschuss]], das [[Hundertmänner-Kollegium]]. Es setzte sich aus 40&nbsp;Handwerkern, 40&nbsp;Brauherren und 20&nbsp;weiteren Kaufleuten zusammen. Nach mehreren Jahrhunderten voller Unruhen war damit erstmals langfristig eine innere Befriedung der Stadt erreicht. Anders als bei früheren Bürgerausschüssen gelang es den Landesherren kaum noch, den Rat und das Kollegium gegeneinander auszuspielen, wenngleich die Zusammenarbeit beider Gremien nicht immer spannungsfrei verlief.
* 12. Jh. Slavenchronik des Priesters [[Helmold von Bosan]]
* 12. Jh. Slavenchronik des Abtes [[Arnold von Lübeck]]
* 1185-1200 [[Gesta Danorum]] des [[Saxo Grammaticus]]
* 1254-1273 Das älteste Rostocker Stadtbuch - in fünf Fragmenten
* 1529-1583 Rostocker Chronik des [[Dietrich vam Lohe]]:
* 1584-1625 Rostocker Chronik des [[Vicke Schorler]]


[[Datei:Hollar-Rostock.jpg|mini|Rostocker Stadtplan, Ansicht von Norden, Radierung von [[Wenzel Hollar]], 1624/25]]
=== Eingemeindungen ===
Der neue Wohlstand übertraf selbst die mittelalterliche Blütezeit. Die Hansestadt, deren Wirtschaft vom Seehandel und dem Brauwesen bestimmt war, zog zahlreiche Zuzügler aus ganz Norddeutschland an. Besonders angesehen waren die Universitätsprofessoren und der [[Syndikus|Stadtsyndikus]], der sich neben dem [[Bürgermeister]] behauptete. Man wohnte bevorzugt in Marktplatznähe und am liebsten in der Mittelstadt.
[[Image:Schematisierte Stadtentwicklung Rostock.svg|thumb|left|200px|Entwicklungsstufen]]
{| {{Prettytable}}
|----- bgcolor="#e4e0e4"
! Jahr !! Orte
|-----
| align="right" | 25. März 1252 || [[Rostocker Heide]]
|-----
| align="right" | 1323 || [[Warnemünde]]
|-----
| align="right" | 1. Januar 1913 || [[Dierkow]]
|-----
| align="right" | 14. Juli 1919 || Barnstorf, Bartelsdorf, Bramow, [[Brinckmansdorf]], Dalwitzhof, Damerow, Kassebohm, Riekdahl
|-----
| align="right" | 9. Dezember 1924 || [[Hinrichshagen (Rostock)|Hinrichshagen]], Markgrafenheide, Meyers Hausstelle, Schnaterman, Torfbrücke, Waldhaus, Wiethagen
|-----
| align="right" | 1. April 1930 || Kloster zum Heiligen Kreuz
|-----
| align="right" | 8. März 1934 || Diedrichshagen, [[Gehlsdorf]], [[Groß Klein]], [[Lütten Klein]], Marienehe, [[Schmarl]], Schutow
|-----
| align="right" | 1. Juli 1950 || [[Biestow]], [[Evershagen]], Krummendorf, [[Peez]], Petersdorf, Stuthof, [[Toitenwinkel]]
|-----
| align="right" | 1. Januar 1960 || Hinrichsdorf, Nienhagen
|-----
| align="right" | 10. September 1978 || Jürgeshof
|-----
|}


'''Kriege, Stadtbrand und Ansprüche der Herzöge Mecklenburgs'''
Nach der Gründung der Stadt und der Vereinigung der Stadtteile erwirbt Rostock im 13. Jahrhundert die große [[Rostocker Heide]] sowie einige nahegelegenen Dörfer (Bartelsdorf, Bentwisch, Brodersdorf, Kassebohm, Kessin, Rövershagen, Riekdahl, Stuthof, Willershagen und Gragetopshof). Die meisten dieser Orte wurde jedoch später wieder als eigenständige Gemeinden geführt und erst im 20. Jahrhundert wieder dem Stadtgebiet Rostocks angeschlossen (''vergleiche Tabelle''). Im 14. Jahrhundert erwirbt die Stadt das Dorf Warnemünde und hält so den Zugang zum Meer. Bis in das 20. Jahrhundert hinein ist Warnemünde eine Rostocker [[Exklave]]. Ein geschlossenes Stadtbild besteht erst ab 1934. Man kann somit drei Stufen der Stadtentwicklung festhalten: Die erste im 13. und 14. Jahrhundert, die zweite nach der Industrialisierung, also seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die dritte nach dem Zweiten Weltkrieg (''siehe Grafik'').
Im Einzelnen wurden folgende Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen in die Stadt Rostock eingegliedert:


Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] (1618–1648) führte unwiderruflich das Ende der Hanse herbei. Zunächst war Mecklenburg kaum betroffen, doch mit dem Kriegseintritt Dänemarks griffen die Auseinandersetzungen auf Norddeutschland und 1627 auf das Herzogtum über. Der neue Lehnsherr [[Wallenstein]] zwang die Stadt Rostock durch das bewährte Mittel einer [[Blockade (Militär)|Blockade]] Warnemündes in die Knie und baute sie zur [[Garnison]]sstadt aus. Um den Hafen behaupten zu können, wurde eine [[Schanze (Festungsbau)|Schanze]] angelegt. Das Jahr 1631 markiert das Ende der kaiserlichen Besatzung und den Beginn der „Schwedenzeit“. Für Rostock hatte auch dieser Machtwechsel kaum Folgen; so erlebte etwa die Universität trotz der unruhigen Zeiten eine Blüte. Waren das Land und die Dörfer Mecklenburgs Gewalt und Plünderungen der [[Soldateska]] wehrlos ausgesetzt, boten die Rostocker Stadtmauern vielen Flüchtlingen Schutz. Der Seehandel ging allerdings drastisch zurück. Am schwersten traf die Stadt der Schwedenzoll vor Warnemünde.
Politischen Planungen nach wird die [[kreisfreie Stadt]] in einem neu zu gründenden ›[[Mittleres Mecklenburg|Landkreis Mittleres Mecklenburg]]‹ mit der [[Kreisstadt]] Rostock aufgehen.


[[Datei:Rostock Burning 1677.jpg|450px|mini|[[Rostocker Stadtbrand von 1677]], Kupferstich von Amadeus von Fridleben, 1678]]
=== Einwohnerentwicklung ===
Zugleich bröckelte der Hansebund beträchtlich. Aufgrund der wachsenden Interessenunterschiede der Städte verlor auch Rostock den hansischen Rückhalt und musste alleine gegen die politischen Kräfte bestehen. In diese Phase der Stagnation brach über Nacht die Katastrophe herein: Ein verheerender [[Rostocker Stadtbrand von 1677|Stadtbrand]] vernichtete 1677 fast die gesamte Altstadt und einen beträchtlichen Teil der nördlichen Mittelstadt – insgesamt etwa 700&nbsp;Häuser und [[Bude]]n, ein Drittel aller Gebäude der Stadt. Besonders schwer wog die Zerstörung des Zentrums des Rostocker Brauwesens. Die Zahl der Brauhäuser sank von knapp 200 auf unter 100, die Einwohnerzahl, die Ende des 16.&nbsp;Jahrhunderts 14.000 betragen hatte, ging auf 5.000 zurück.<ref>''Rostock''. In: [[Helge Bei der Wieden]], [[Roderich Schmidt]] (Hrsg.): ''[[Handbuch der historischen Stätten Deutschlands]].'' Band 12: ''Mecklenburg/Pommern'' (= ''[[Kröners Taschenausgabe]].'' Band 315). Alfred Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S.&nbsp;95-107, 102.</ref> Rostock versank im Dämmerschlaf.
[[Bild:Population Statistics Rostock.png|thumb|300px|Bevölkerungsentwicklung]]


Das Wiedererwachen bewirkten die absolutistischen Absichten der Schweriner Herzöge. Positiv und negativ: Einerseits versprach die Erhebung zur herzoglichen Residenz 1702 die Förderung der Wirtschaft, andererseits drohte ein Verlust der politischen Selbständigkeit. Zudem wurde die Stadt zum Magneten für Plünderungen durch dänische und schwedische Truppen im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] (1700–1721). Doch es sollte noch schlimmer kommen: Herzog [[Karl Leopold (Mecklenburg)|Karl Leopold]] ließ 1715 Rat und Hundertmännerkollegium festsetzen und das städtische Eigentum beschlagnahmen; 1760 ging das herzogliche Professorenkollegium nach [[Universität Bützow|Bützow]]; 1788 erkannte ein erneuerter [[Rostocker Erbvertrag|Erbvertrag]] mit dem mecklenburgischen Herzog dessen Gewalt an.<ref name="HRO-Jb">{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/media/rostock_01.a.4984.de/datei/2020%20Statistisches%20Jahrbuch.pdf |titel=Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Statistisches Jahrbuch 2020. Geschichte im Überblick |seiten=10 |format=PDF |abruf=2021-06-26}}</ref> Damit war Rostock endgültig zu einer Landstadt Mecklenburgs geworden. Der Rat behielt jedoch weitgehende Privilegien und Rechte, insbesondere bezüglich Stadtregiment, Gesetzgebung, Gerichtsbarkeit und Finanzhoheit. Ende des 18.&nbsp;Jahrhunderts strebte die Seeschifffahrt Rostocks einer neuen Blüte zu. Statt Malz und Bier wurde nun vorrangig Getreide transportiert.
Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1935 die Grenze von 100.000, wodurch Rostock zur [[Großstadt]] wurde. Bis 1940 stieg die Bevölkerungszahl auf 129.500. Auf Grund der Ereignisse um den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sank diese bis Dezember 1945 um 28 Prozent auf 93.305. Im Jahre 1971 wurde die Grenze von 200.000 Einwohnern überschritten. 1989 erreichte die Bevölkerungszahl mit etwa 254.000 ihren historischen Höchststand.


=== Langes 19. Jahrhundert ===
Seit der [[Wende (DDR)|Wende]] in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] verlor die Stadt wegen hoher Arbeitslosigkeit, des Wegzugs vieler Einwohner in das Umland und des Geburtenrückgangs 22 Prozent ihrer Bewohner (ca. 55.000 Personen). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag 2003 bei 43,5 Jahren. Am 30. September 2005 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Rostock nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Mecklenburg-Vorpommern 198.528 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Der Ausdruck ''[[Langes 19. Jahrhundert]]'' bezeichnet die Zeitspanne von 1789 bis 1914.


'''Franzosenzeit und Industrialisierung'''
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem ''jeweiligen'' Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.


Der Seehandel blieb die wirtschaftliche Triebfeder der Stadt. Während der [[Franzosenzeit]] (1806–13) konnte das Leben in Rostock allerdings nicht in den gewohnten Bahnen verlaufen. Vor allem zwischen Oktober 1806 und Frühjahr 1809 traf die [[Kontinentalsperre]] den Handel und die Schifffahrt empfindlich. Der in Rostock geborene preußische Generalfeldmarschall [[Gebhard Leberecht von Blücher|Blücher]] gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten der anschließenden [[Befreiungskriege]] (1813–1815).
<!-- WICHTIG: Wegen unterschiedlicher Definitionen des Begriffes „Einwohner“ sind die Angaben der Stadtverwaltung nicht mit denen des Statistischen Landesamtes vergleichbar. Die derzeitigen Einträge stammen ab 1990 alle vom Statistischen Landesamt und sollten nicht mit Daten der Stadtverwaltung vermischt werden. -->
{|
| valign="top" |
{| {{prettytable}}
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1380 || align="right" | 11.000
|-----
| 1522 || align="right" | 10.400
|-----
| 1566 || align="right" | 9.500
|-----
| 1594 || align="right" | 14.800
|-----
| 1677 || align="right" | 5.000
|-----
| 1773 || align="right" | 9.000
|-----
| 1793 || align="right" | 10.829
|-----
| 1806 || align="right" | 12.756
|-----
| 1818 || align="right" | 15.000
|-----
| 27. November 1830 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 18.005
|-----
| 29. November 1840 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 19.744
|-----
| 30. November 1850 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 22.734
|-----
| 1. Dezember 1860 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 25.322
|-----
| 1. Dezember 1871 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 30.980
|-----
| 1. Dezember 1875 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 34.161
|-----
|}
| valign="top" |
{| {{prettytable}}
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1. Dezember 1880 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 36.967
|-----
| 1. Dezember 1885 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 39.356
|-----
| 1. Dezember 1890 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 44.409
|-----
| 2. Dezember 1895 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 49.912
|-----
| 1. Dezember 1900 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 54.713
|-----
| 1. Dezember 1905 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 60.790
|-----
| 1. Dezember 1910 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 65.383
|-----
| 1. Dezember 1916 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 59.584
|-----
| 5. Dezember 1917 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 58.678
|-----
| 8. Oktober 1919 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 67.953
|-----
| 16. Juni 1925 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 77.669
|-----
| 16. Juni 1933 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 90.150
|-----
| 17. Mai 1939 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 121.315
|-----
| 1. Dezember 1945 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 93.305
|-----
| 29. Oktober 1946 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 114.869
|-----
|}
| valign="top" |
{| {{prettytable}}
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 31. August 1950 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 133.109
|-----
| 31. Dezember 1955 || align="right" | 150.004
|-----
| 31. Dezember 1960 || align="right" | 158.630
|-----
| 31. Dezember 1964 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 179.372
|-----
| 1. Januar 1971 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 198.636
|-----
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 213.475
|-----
| 31. Dezember 1981 <small><sup>[[#Fußnoten|a]]</small></sup> || align="right" | 236.011
|-----
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 244.444
|-----
| 31. Dezember 1988 || align="right" | 253.990
|-----
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 248.088
|-----
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 227.535
|-----
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 200.506
|-----
| 30. September 2005 <ref>Quelle dieser Angabe: [http://www.statistik-mv.de Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern] Die Zahlen der verschiedenen statistischen Ämter unterscheiden sich mitunter deutlich voneinander, abhängig davon, ob beispielsweise nur Hauptwohnsitze gezählt werden. So zählte das Statistische Amt MV 198.528 Menschen für September 2005 und die Stadtverwaltung 197.218 Einwohner für Dezember 2005 (Vgl. dazu: [http://www.rostock.de/Internet/stadtverwaltung/presse/loadPresseFrame.jsp?table=presse&seq_id=17384 Pressemitteilung der Hansestadt Rostock zum Erscheinen des Statistik-Heft „2005 im Überblick“]).</ref> || align="right" | 198.528
|}
|}
:<small>a. Volkszählungsergebnis</small>


Ab etwa 1820 machte der Rat den Bedürfnissen von Schiffbau und Schifffahrt Platz: Teile der Stadtmauer wurden geschleift, Stadttore verschwanden, feste Brücken ersetzten die Zugbrücken. Auch die Umgestaltung des [[Universitätsplatz (Rostock)|Hopfenmarkts]] schritt voran. Zu den Barockbauten, die bereits an die Stelle der hansischen Häuser getretenen waren, gesellten sich bald klassizistische Bauwerke. Straßen wurden gepflastert, Überlandverbindungen angelegt. Hauptprofiteure waren Händler und die Post. Die Schiffe für die größte Handelsflotte im Ostseeraum wurden überwiegend in Rostocker Werften gebaut. 1850 erfolgte der Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz.
=== Religionen ===
[[Bild:Petrikirche mit Stadtmauer.jpg|thumb|180px|right|[[St. Petri (Rostock)|St. Petri]]]]
[[Bild:Rostock Jacobikirche.jpg|thumb|180px|right|[[Jakobikirche (Rostock)|St. Jakobi um 1920]]]]


Die [[Industrialisierung]] hatte nicht nur positive Seiten: In den unteren Schichten der Gesellschaft führten neben Missernten im Land auch Verelendung und Arbeitslosigkeit zu einer unruhigen Stimmung. Im Zuge der [[Märzrevolution]] wurden liberale Forderungen nach einer [[Demokratisierung]] des bestehenden politischen und wirtschaftlichen Systems laut. Mit nur kurzem Erfolg: Bereits 30 Monate nach der Reformierung des alten Ratssystems 1849 setzte der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin das alte Hundertmännergremium wieder ein.
====Heidentum und Katholizismus====
Waren die Wenden noch "[[Heiden]]", die sich gegen die gewaltsame [[Christianisierung]] wehrten, wurde der [[Katholizismus]] unter dem politischen Einfluss von Heinrich dem Löwen spätestens mit [[Pribislaw]] in [[Mecklenburg]] und somit auch der Region um Rostock eingeführt. Allerdings ist die Rostocker Geschichte durchaus auch durch Auseinandersetzungen mit der Kirche und vor allem dem Papst geprägt, der nach einem Konflikt den Kirchenbann über die Universität aussprach, die darauf für kurze Zeit aus der Stadt ziehen musste.


'''Norddeutscher Bund und Gründerzeit'''
====Reformation====
[[Datei:Meyers Universum Band 16 29.jpg|mini|Blick auf Rostock in den 1850er Jahren]]
Nachdem 1525 vom Kaplan der Petrikirche, [[Joachim Slüter]], ein niederdeutsches Gesangbuch mit lutherischen Liedern für "werkleute" herausgegeben wurde, begann in Rostock die lutherische [[Reformation|Stadtreformation]], die Slüter bis 1531 durchsetzte. Nachdem er 1532 stirbt wird der Prozess von seinem Nachfolger, Dr. Johannes Oldendorp, fortgesetzt. Zeitgleich setzt sich die Reformation auch in den anderen Hansestädten durch, die zum bürgerlichen Zentrum dieser Konfession werden. Spätestens 1534 wird darauf der Katholizismus stark unterdrückt und die Katholiken als "Papisten" beschimpft. Rostock bekam einen eigenen [[Superintendent]]en und ein eigenes geistliches Ministerium.
[[Datei:Rostocker Hafen mit Jacobikirche.jpg|mini|[[Rostocker Stadthafen|Rostocker Hafen]] und [[Jakobikirche (Rostock)|Jakobikirche]] um 1900]]


Mitte des 19. Jahrhunderts zählte Rostock etwa 30.000 Einwohner.<ref name="HRO-Jb" /> Die Wirtschaft profitierte von einigen Reformen im [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]]: Das ''Gesetz über die Freizügigkeit''<ref>[[s:Gesetz über die Freizügigkeit|''Gesetz über die Freizügigkeit'']], auf: [[s:Hauptseite|''Wikisource'']], abgerufen am 5. Juli 2021.</ref> gewährte ab 1868 jedem Bundesangehörigen die Niederlassungsfreiheit. Die ''Gewerbeordnung''<ref>[[s:Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund|''Gewerbeordnung'']], auf: [[s:Hauptseite|''Wikisource'']], abgerufen am 5. Juli 2021.</ref> beendete 1869 den [[Zunft]]zwang durch die Einräumung der [[Gewerbefreiheit]]. 1890 wurde die 1850 gegründete „Schiffswerft und Maschinenfabrik“ Tischbein & Zeltz als [[Neptun Werft|„Neptun“-Werft]] zum ersten industriellen Großbetrieb Mecklenburgs. Andere wachsende Wirtschaftszweige waren die chemische Industrie, der Landmaschinenbau sowie das Bauwesen und der Dienstleistungssektor. [[Warnemünde]] hatte sich seit der Aufnahme des Badebetriebs 1821 zu einem der bedeutendsten [[Seebad|Seekurorte]] in Deutschland entwickelt.
====Religion heute====
Heute gehören die protestantischen Kirchengemeinden der Stadt zu den [[Propstei]]en Rostock-Nord, Rostock-Ost und Rostock-Süd innerhalb des [[Kirchenkreis]]es Rostock der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs]].


Nachdem die Zuständigkeit für die Rostocker Universität 1827 durch einen Vertrag mit der Stadt vollständig auf das [[Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin]] übergegangen war, wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts durch einen großzügigen Ausbau und innere Reformen wieder der Anschluss an die übrigen deutschen Universitäten erreicht. Großherzog [[Friedrich Franz II. (Mecklenburg)|Friedrich Franz II.]] ließ mehrere neue Lehrstühle und Institute einrichten und bemühte sich systematisch um die Gewinnung bedeutender Gelehrter. Das [[Hauptgebäude der Universität Rostock|Hauptgebäude]] wurde 1866 bis 1870 vom Schweriner Hofbaurat [[Hermann Willebrand]] im Stil der [[Neorenaissance]] erbaut.
''Die Rostocker Kirchengemeinden sind Biestow, Evershagen, Groß Klein Ufergemeinde, Heiligen Geist, Innenstadtgemeinde (mit den Kirchen St. Marien, St. Nikolai, St. Petri und St. Jakobi - Universitätskirche), Luther St.-Andreas-Gemeinde, Lütten Klein, Schmarl, Slüter, St. Johannis, St. Michael, St. Thomas, Studentengemeinde, Südstadt, Toitenwinkel und Warnemünde.''


Mit der [[Reichsgründung]] 1871 begann auch in Rostock der dynamische Entwicklungsprozess der [[Gründerzeit]]. Die rasante Wirtschafts- und Einwohnerentwicklung zwang in allen Bereichen zur umfassenden Modernisierung der Infrastruktur. Die Stadt wurde in westlicher Richtung um das Arbeiterviertel [[Kröpeliner-Tor-Vorstadt]] und südlich um das Villenviertel [[Steintor-Vorstadt]] erweitert. Vereine waren schnell auf nahezu allen Feldern des öffentlichen Lebens aktiv. Politisch blieb die Wahl des Rates auf eine relativ kleine Gruppe von Bürgern beschränkt.
Im 19. Jahrhundert zogen dann wieder [[Katholiken]] in die Stadt. Sie gründeten 1872 die erste Pfarrgemeinde seit der Reformation. Seit 1909 gab es auch wieder erstmals eine katholische Kirche in Rostock, die Christuskirche. Die Gemeinde gehörte – wie ganz Mecklenburg – zunächst zum Apostolischen [[Vikariat]] der [[Nordische Mission|Nordischen Missionen]], dessen Jurisdiktion dauernd mit dem Bischofsstuhle zu Osnabrück verbunden war. 1930 wurde das Gebiet offiziell Teil des [[Bistum Osnabrück|Bistums Osnabrück]] (Dekanat Mecklenburg). 1941 wurde das Dekanat Mecklenburg in einen westlichen, einen mittleren und einen östlichen Konferenzbezirk aufgeteilt. Durch die Grenzziehung nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es immer schwieriger für den Osnabrücker Bischof, seine Amtsgeschäfte in Mecklenburg wahrzunehmen. So entstand 1946 das Bischöfliche Kommissariat Schwerin, aus dem 1973 das [[Bischöfliches Amt Schwerin|Bischöfliche Amt Schwerin]] mit einem [[Weihbischof]] als „residierenden Bischof“ hervorging. Dieses ging nach Gründung des [[Erzbistum Hamburg|Erzbistums Hamburg]] 1995 in dieses neue [[Erzbistum]] über. Die Pfarrgemeinden der Stadt Rostock gehören somit heute zum Dekanat Rostock des [[Erzbischöfliches Amt Schwerin|Erzbischöflichen Amtes Schwerin]] innerhalb des Erzbistums Hamburg.


=== Kurzes 20.&nbsp;Jahrhundert ===
Im Jahre 1971 wurde die [[Christuskirche|Christuskirche (Rostock)]] am Schröderplatz gesprengt. Der Pastor, der früh von den Plänen erfuhr, wehrte sich vergeblich. Als Grund angegeben wurden die Städtebaupläne, insbesondere der Verlauf der "sozialistischen Magistrale".
[[Kurzes 20. Jahrhundert]] bezeichnet die Zeitspanne vom Ersten Weltkrieg bis 1989.


'''Erster Weltkrieg und Weimarer Republik'''
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Rostock auch noch [[Freikirche]]n, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde [[Baptisten]], die Evangelisch-methodistische Kirche St. Michaelis ([[Methodisten]]), eine Gemeinde der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-[[Adventisten]] und das Christliche Zentrum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Ferner gibt es die [[Landeskirchliche Gemeinschaft]]. Darüber hinaus ist auch die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] vertreten.


Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] gingen Rohstoffe und Lebensmittel zu einem großen Teil an die Front. Die zunehmende Not entlud sich ab 1917 in Unruhen, Streiks und der Gründung von Ortsgruppen rechts- und linksorientierter Parteien. Auslöser der [[Novemberrevolution]] und infolgedessen des Sturzes der [[Monarchie]] war der [[Kieler Matrosenaufstand]], in dem Marineeinheiten Kriegsschiffe in ihre Gewalt brachten und das Ende des Krieges forderten. Der Funke sprang auf die Bevölkerung über – nach Warnemünde auch in Rostock.
Heute gibt es auch wieder eine [[Jüdische Gemeinde]] in Rostock. Diese hat heute 600 Mitglieder und ist seit kurzem auch in Besitz eines neuen Gemeindezentrums mit [[Synagoge]]. Betreut wird die Gemeinde durch den [[Rabbiner|Landesrabbiner]] William Wolff.
[[Datei:1930 - Standort der Ernst Heinkel Betriebsstätte Bleicherstraße in Rostock.jpg|mini|Betriebsstätte der Heinkel-Werke (ca. 1930)]]
Die Zeit der [[Weimarer Republik]] war geprägt von der Machtlosigkeit der Politik gegenüber wirtschaftlichen und sozialen Krisen. Die [[Inflation]] warf 1923 die gerade sich erholende Wirtschaft wieder zurück, gleichermaßen die [[Weltwirtschaftskrise]] 1929. In den guten Jahren gab der Flugzeugbau in Warnemünde mit den beiden neugegründeten Unternehmen [[Ernst Heinkel Flugzeugwerke|Heinkel]] und [[Arado Flugzeugwerke|Arado]] neue Impulse. Die Neptun-Werft dagegen entwickelte sich Mitte der 1920er-Jahre zum Problemfall. Eine wichtige Rolle spielte der [[Tourismus|Fremdenverkehr]]: Hotels, Pensionen, Gaststätten und Einzelhandel profitierten von der steigenden Zahl der Badegäste in Warnemünde.


'''Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg'''
Außerdem leben in Rostock einige hundert [[Muslime]]. Es gibt eine [[Moschee]] in der Erich-Schlesinger-Straße.


Mit der [[Gleichschaltung]] der Länder wurden sämtliche KPD-Mandate aufgehoben und die Stadtverordnetenversammlung auf der Grundlage der [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl vom März 1933]] neu zusammengesetzt. In Rostock war die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] stärkste Partei und erhielt zudem die Mandate der [[Deutsche Volkspartei|DVP]] und des [[Christlich-Sozialer Volksdienst|Christlich-Sozialen Volksdiensts]]. Folglich setzte sich der neue Stadtrat aus 15&nbsp;Abgeordneten der NSDAP, 12 der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und 8 der [[Kampffront Schwarz-Weiß-Rot]] zusammen. Bereits im Juni 1933, kurz nach dem [[Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933]], dem [[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums|Berufsbeamtengesetz]] und dem reichsweiten Verbot der SPD, waren die Nationalsozialisten im Stadtrat unter sich. Ihren Abschluss fand die Machtübernahme der NSDAP in Rostock mit der Umsetzung der [[Deutsche Gemeindeordnung|Deutschen Gemeindeordnung]] im Herbst 1935. Die Universität galt bereits seit Sommer 1933 als „arisiert“. Jüdische Unternehmen wie die ''EMSA-Werke'' von [[Max Samuel]] wurden bis Mitte 1939 systematisch verdrängt. Beim [[Novemberpogrom 1938]] brannte auch die Rostocker [[Jüdische Gemeinde Rostock|Synagoge]]. Das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft überlebten in der Stadt nur 14 jüdische Bürger. An die Opfer erinnern seit 2000 in den Boden eingelassene ''[[Liste der Denk- und Stolpersteine in Rostock|Denk- und Stolpersteine]]''.
Vor allem durch die Zeit der Teilung Deutschlands geprägt aber auch durch die Universität, ist Rostock heute, wenn nicht vorwiegend [[Atheismus|atheistisch]], so doch areligiös oder [[Agnostiker|agnostizistisch]], und praktizierende Christen befinden sich mit Juden und Moslems in der religiösen Minderheit.


Die [[Aufrüstung der Wehrmacht]] brachte Rostock einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Gewinner waren die Unternehmen Heinkel, Arado und Neptun. 1935 erreichte die Einwohnerzahl die 100.000er-Marke. Die Stadterweiterung erfolgte in erster Linie Richtung Westen. Außerhalb entstanden die Siedlungen [[Dierkow]] und [[Reutershagen]].
=== Münzwesen ===

[[Image:Rostochiens 1612 Moneta Nova.png|thumb|Rostocker Münze von 1612]]
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kam man dem akuten Arbeitskräftebedarf in der Rüstungsindustrie mit Dienstverpflichtungen sowie dem Einsatz ausländischer [[Kriegsgefangene]]r, [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiter]] und Häftlingen aus dem [[Konzentrationslager Ravensbrück]] nach. Als Zentrum der Rüstungsindustrie des [[Drittes Reich|Dritten Reichs]] wurde Rostock bereits ab Juni 1940 bombardiert. Am Ende des Krieges waren fast 25 % der Wohnhäuser vollständig zerstört, weitere ca. 60 % beschädigt. Ebenso zerbombt waren das Stadttheater, das Post- und Telegrafenamt, das Oberlandes- und das Amtsgericht, das Landratsamt, zwei Kliniken, drei Schulen und zahlreiche kulturhistorische Bauten. Am 1. Mai 1945 zog die [[Rote Armee]] nahezu kampflos in die Stadt ein.
Wie die meisten anderen Städte im [[Mittelalter]] und in der frühen [[Neuzeit]] hatte auch Rostock ein eigenes Münzwesen. Meist bestanden die geprägten Münzen aus [[Kupfer]] oder [[Silber]]. Geprägt wurden vor allem [[Schilling|Schillinge]] (bis zur ersten Hälfte des 17.Jhd), [[Pfennig|Pfennige]] (ab der zweiten Hälfte des 17. Jhd.) und sogar [[Taler]] (um die Mitte des 17. Jhd). Die letzte Rostocker Münze wurde 1864 geprägt. Die Münzmeister der Pfennige hießen u.a. Johann Heinrich Berg (Münzmeister von 1750 bis 1776), Franz Heinrich Brand (Münzmeister von 1776 bis ca. 1794) und Benjamin Steinhorst (Münzmeister von ca. 1848 bis 1859).

<br style="clear:both;"/>
{{Mehrere Bilder
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| Kopfzeile = Östliche Altstadt
| Breite = 218
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| Bild1 = Bundesarchiv Bild 183-1985-0306-032, Rostock, zerstörte Krämerstrasse.jpg
| Untertitel1 = Zerstörung (1942)
| Bild2 = Bundesarchiv Bild 183-38770-0007, Rostock, Altstadt, Petrikirche.jpg
| Untertitel2 = Wiederaufbau (1956)
}}
'''DDR-Zeit'''

Mecklenburg wurde eines von fünf Ländern der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]]. In Rostock lebten nur noch 69.000 Menschen, große Teile der Stadt waren zerstört. Die Besatzungsmacht begann, einen Teil der existierenden Betriebe zu [[Demontage (Reparation)|demontieren]]. In der [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] galt es v.&nbsp;a., die Häuser und die Wirtschaft wieder aufzubauen. Ein erstes Zeichen setzte 1946 die Industrieausstellung „Rostock baut auf“. Bis 1950 war die Bevölkerung durch Heimkehrer, Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und weiterer Zuwanderer wieder auf Vorkriegsniveau angewachsen.

Am 7. Oktober 1949 wurde die SBZ zum Staatsgebiet der neu gegründeten [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]]. Bei der ersten freien Wahl zur Rostocker Stadtverordnetenversammlung 1946 hatte die aus SPD und KPD vereinigte [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] gegenüber den bürgerlichen Parteien [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]] und [[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|CDU]] nur durch das Mandat des Frauenausschusses die Mehrheit erreicht. Der trotz seiner Kritik an der [[Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED|Zwangsvereinigung]] zum Oberbürgermeister eingesetzte [[Albert Schulz (Politiker)|Albert Schulz]] war im Sommer 1949 zurückgetreten und in den Westen geflohen. Von seinen Nachfolgern ging kein Widerstand aus. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung aufgrund des Mangels an Unterkünften und der schlechten Versorgung mit Konsumgütern, der Enteignungswelle unter dem Decknamen [[Aktion Rose]] etc. mündete 1953 in den [[Aufstand des 17. Juni]]. Zur Beruhigung lenkte man ein: Stromsperren wurden aufgehoben, einige Geschäfte an ihre Besitzer zurückgegeben und die Renten und Löhne erhöht.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1083-0621-300, Rostock, Überseehafen, Verladearbeiten, Nacht.jpg|mini|Der Überseehafen im Jahr 1983]]
Durch die Verwaltungsreform 1952 zur [[Bezirk Rostock|Bezirksstadt]] erhoben, erfuhr Rostock alsbald eine systematische Aufwertung. In den Folgejahren entwickelte sich die Stadt zum Schiffbau- und Schifffahrtszentrum des Landes. Neben den Werften waren 1949 das [[Dieselmotorenwerk Rostock|Dieselmotorenwerk]] (DMR), 1950 das spätere [[Fischkombinat Rostock|Fischkombinat]] und 1952 die [[Deutsche Seereederei]] entstanden.<ref>Dokumentar- und Spielfilme zu Fischkombinat und Deutsche Seereederei siehe [[#Filme|Filme]]</ref> Zwischen 1957 und 1960 folgte der [[Hafen Rostock|Überseehafen Rostock]]. Seit 1955 wurde in Rostock die [[Ostseewoche]] ausgerichtet, nach der [[Leipziger Messe]] die wichtigste Großveranstaltung der DDR mit internationalem Akzent.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-D0604-0021-003, Rostock, Lange Straße.jpg|mini|Lange Straße (1965)]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0514-026, Rostock, Schmarl, Neubaugebiet, Wohnblocks.jpg|mini|Siedlung Rostock-Schmarl (1981)]]

Im Gegensatz zu Industrieanlagen wurden Wohnungen zunächst jedoch nur schleppend neu errichtet. Einen raschen Wiederaufbau erfuhr lediglich die stark zerstörte [[Östliche Altstadt (Rostock)|Östliche Altstadt]]. Schwerpunkt des Städtebaus war ab 1953 der Ausbau der [[Lange Straße (Rostock)|Langen Straße]] zur sozialistischen Achse. Das Entstehen neuer Sportstätten und öffentlicher Gebäude wäre ohne die unentgeltlich geleistete [[Nationales Aufbauwerk|Wiederaufbauarbeit]] kaum möglich gewesen. Ebenso halfen die Mitglieder von [[Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft]] im Wohnungsbau mit. 1953 bzw. 1958 begann der Bau zweier großer Neubaugebiete in [[Reutershagen]]. 1960 zählte Rostock über 158.000 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.digizeitschriften.de/dms/toc/?PID=PPN514402644_1960 |titel=Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, Band 1960/61 |seiten=28 |abruf=2021-08-11}}</ref>

Rostock wuchs in den 1960er und 1970er Jahren weiter. 1971 wurde die 200.000er-, 1987 die 250.000er-Marke überschritten. Die [[Plattenbau|industrielle Plattenbauweise]] ermöglichte ein rasantes Bautempo. In dreieinhalb Jahrzehnten entstanden neun [[Großwohnsiedlung]]en mit rund 54.000 Wohnungen, in denen mehr als die Hälfte aller Rostocker wohnte. Große Teile der Altbausubstanz wurden dagegen dem Verfall preisgegeben. Anfang der 1980er-Jahre riss man die nach dem Krieg nur dürftig reparierte [[Nördliche Altstadt (Rostock)|Nördliche Altstadt]] nahezu komplett ab. Die Wohnbauten wurden ersetzt durch weitgehend an das historische Stadtbild angepasste Plattenbauten. Den Höhepunkt der baulichen Umgestaltung bildete das ''Fünf-Giebel-Haus'' am Universitätsplatz (1984–86).

=== Ab 1989/90 ===
Während der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Umbruchszeit 1989]] waren die Rostocker Kirchen Anlaufstellen oppositioneller Kräfte, die sich in der Marienkirche zu Mahngottesdiensten unter der Leitung von [[Pastor]] [[Joachim Gauck]] versammelten. Die erste [[Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR|Donnerstagsdemonstration]] fand am 19.&nbsp;Oktober statt. Ende November wurde in Rostock ein [[Runder Tisch]] gebildet, um aktiv den politischen Umbruch mitzugestalten.

Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] 1990 hatte die Stadt mit enormen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen und erlebte einen starken Bevölkerungsrückgang um ungefähr 50.000&nbsp;Einwohner, der erst nach 2000 zum Stillstand kam. Als ein Tiefpunkt dieser Zeit müssen die ausländerfeindlichen [[Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen|Ausschreitungen von Lichtenhagen]] im August 1992 gewertet werden, an denen sich mehrere hundert teilweise extremistische Randalierer und bis zu 3000 applaudierende Zuschauer beteiligten, und die als die massivsten rassistisch motivierten Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte gelten.

Rostock richtete die [[Internationale Gartenbauausstellung 2003]] (IGA) aus und unterhält auf dem Gelände seither auch eine Kongress- und Messehalle (''HanseMesse''). Eine gemeinsame Bewerbung mit [[Leipzig]] um die Austragung der [[Olympische Sommerspiele 2012|Olympischen Sommerspiele 2012]] misslang 2004 schon in der internationalen Vorauswahl durch das [[Internationales Olympisches Komitee|IOC]]. Der [[G8-Gipfel in Heiligendamm 2007|G8-Gipfel 2007]] fand im 22&nbsp;km entfernten Seebad [[Heiligendamm]] statt. Im September 2012 wurde mit dem [[Darwineum]] eine Evolutionsausstellung im [[Zoo Rostock|Rostocker Zoo]] eröffnet. 2018 feierte die Stadt das Doppeljubiläum ''800 Jahre Rostock'' und ''600 Jahre Universität''.<ref>[https://www.rostock800600.de/ rostock800600.de]</ref> Anlässlich dieses Jubiläums gab die [[Deutsche Post AG]] eine Sonderbriefmarke im Nennwert von 70 [[Eurocent]] heraus. Heute hat Rostock wieder etwa 210.000 Einwohner und zählte 2023 laut einer Erhebung der [[Europäische Union|EU]] zu den zehn lebenswertesten Städten Europas.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rostock-unter-den-Top-Ten-in-Sachen-Lebenszufriedenheit,rostockmv100.html Rostock unter den Top 10 in Sachen Lebenszufriedenheit]</ref>

== Bevölkerung ==
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Rostock - ab 1871.svg|mini|400px|Einwohnerentwicklung 1871 bis 2018]]
{{Hauptartikel|Demografie Rostocks}}

Da Rostock lange Zeit nicht über seine Grenzen hinauswuchs, blieb die Einwohnerzahl vom Mittelalter bis in das 19.&nbsp;Jahrhundert konstant bei maximal 11.000 bis 14.000 Personen. Erst mit der [[Industrialisierung]] begann diese schnell zu wachsen und überschritt 1935 die Grenze von 100.000, wodurch Rostock zur [[Großstadt]] wurde. Bis 1940 stieg die Bevölkerungszahl dann auf 129.500. Auf Grund des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] sank diese bis Mai 1945 um etwa die Hälfte auf 68.928, stieg dann aber mit der Zuwanderung deutscher [[Heimatvertriebene|Vertriebener]] aus den Ostprovinzen schnell an.

1971 wurde die Zahl von 200.000 Einwohnern überschritten. 1988 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit rund 254.000 ihren Höchststand. Nach der Wende in der DDR verlor die Stadt wegen hoher Arbeitslosigkeit, des Wegzugs vieler Einwohner in das Umland und des Geburtenrückgangs mit 55.000 Personen 22&nbsp;Prozent ihrer Bewohner. 2007&nbsp;stieg die Bevölkerung Rostocks wieder auf über 200.000 Personen an, zum Jahresende lebten 200.413 Menschen in der Stadt. Bis Ende 2022 stieg die Einwohnerzahl auf 209.920.

Im Zuge des Bevölkerungswachstums nahm in den letzten Jahren die Bedeutung des Immobilienmarktes und im Speziellen des Wohnungsmarktes in Rostock und seiner [[Regiopolregion]] zu, die Miet- und Eigentumspreise stiegen in attraktiven [[Wohnlage]]n wie in urbanen [[Blockrandbebauung|Blockrandvierteln]] und [[Villenkolonie]]n konstant. Zudem entstanden an einigen Stellen im Stadtgebiet Neubauviertel.<ref>{{Webarchiv |url=http://immobilien-kompass.capital.de/wohnen |text=Immobilien-Kompass |wayback=20141103211257}}, [[Capital (Deutschland)|Capital]], abgerufen am 3. November 2014.</ref><ref>[https://www.rostock-heute.de/rostock-einwohnerzahlen-statistik-2011-2012/49200 Rostock wächst weiter], Rostock Heute, abgerufen am 4. November 2014.</ref>


== Politik ==
== Politik ==
[[Datei:Rostock asv2018-05 img37 NeuerMarkt.jpg|mini|Das [[Rathaus Rostock|Rostocker Rathaus]]]]
===Stadtverwaltung und Bürgermeister===
[[Bild:Rostock Rathaus.jpg|thumb|Das Rostocker [[Rathaus (Rostock)|Rathaus]]]]
An der Spitze der Stadt stand seit dem 13. Jahrhundert der Rat mit zunächst 10, später 24 Ratsherren. Den Vorsitz hatte der Proconsules beziehungsweise [[Bürgermeister]]. Im 19. Jahrhundert gab es sogar 3 Bürgermeister. Ab 1925 tragen die Bürgermeister den Titel [[Oberbürgermeister]] ([[Liste der Rostocker Bürgermeister]]). Dieser wurde über Jahrhunderte vom Rat der Stadt gewählt. Seit 2002 wird er direkt vom Volk gewählt.


=== Bürgermeister ===
Als Vertretung der Bürger gibt es eine [[Stadtvertretung]], die in Rostock die Bezeichnung [[Bürgerschaft (Vertretungsorgan)|Bürgerschaft]] trägt ''(in anderen Städten heißt dieses Gremium auch Gemeinderat, Stadtverordnetenversammlung oder Rat der Stadt)''. Die Mitglieder der Bürgerschaft werden von den Bürgern der Stadt auf 5 Jahre gewählt. Nach dem Wegfall der [[Fünf-Prozent-Hürde]] zur Kommunalwahl am 13. Juni 2004 wurden die Mehrheitsverhältnisse in der Rostocker Bürgerschaft unübersichtlich. Die Bürgerschaft besteht derzeit aus 53 Abgeordneten; die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und die [[Die Linkspartei.|PDS]] stellen jeweils 13, die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 11, [[Bündnis 90/Die Grünen]] 6, die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] und der Rostocker Bund jeweils 3 und sonstige 4 (darunter GRAUE und SAV). Vorsitzender ist der '''Präsident der Bürgerschaft'''. Dieses zusätzliche repräsentative Amt in der Stadt wurde 1990 neben dem Amt des Oberbürgermeisters durch das „Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR“ durch die damalige [[Volkskammer]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] eingeführt. Es wurde zunächst hauptamtlich wahrgenommen. Seit der Änderung der Kommunalverfassung 1994 wird es nur noch ehrenamtlich ausgeführt. Der Präsident der Bürgerschaft leitet die Sitzungen, bereitet diese vor und vertritt die Bürgerschaft nach außen. Er repräsentiert zusammen mit dem Oberbürgermeister die Stadt.
An der Spitze der Stadt stand seit dem 13. Jahrhundert der Rat mit zunächst 10, später 24 Ratsherren. Den Vorsitz hatte der Proconsules beziehungsweise [[Bürgermeister]]. Im&nbsp;19.&nbsp;Jahrhundert gab es sogar drei Bürgermeister. Seit&nbsp;1925 trägt der Bürgermeister den Titel [[Oberbürgermeister]]. Dieser wurde über Jahrhunderte vom Rat der Stadt gewählt. Seit 2002 wird er direkt vom Volk gewählt. Die [[Amtszeit]] beträgt zurzeit sieben Jahre.<ref>„Die Oberbürgermeisterin oder der Oberbürgermeister wird für sieben Jahre gewählt.“ Quelle: {{Webarchiv |url=http://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/974/1_01.pdf |text=Hauptsatzung der Hansestadt Rostock (vom 7. Juni 2005): §&nbsp;7, Abs.&nbsp;1 |wayback=20140102200140}} (PDF; 69&nbsp;kB).</ref>


Bei der ersten direkten Wahl des Oberbürgermeisters 2002 setzte sich [[Arno Pöker]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) in der Stichwahl gegen den Konkurrenten der CDU durch. Pöker hatte das Amt bereits seit 1995 inne. Am 31. Oktober 2004 trat Pöker vom Amt des Oberbürgermeisters zurück. Der Grund für den Rücktritt war die breite Kritik an seinem Führungsstil und an der Finanzierung der [[Internationale Gartenbauausstellung 2003|Internationalen Gartenbauausstellung 2003]]. Bis zur Amtsübernahme des direkt gewählten Nachfolgers übernahm [[Ida Schillen]] (PDS) das Amt kommissarisch und war damit die erste Frau in diesem Amt.
Zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock wurde am 27. Februar 2005 [[Roland Methling]] (parteilos) im ersten Wahlgang gewählt.


Zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock wurde am 27. Februar 2005 [[Roland Methling]] (parteilos) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt, bei der Wahl am 5.&nbsp;Februar 2012 wurde er erneut im ersten Wahlgang gewählt.<ref>{{Internetquelle | url=https://heinrichpedersen.blogspot.com/2012/02/methling-weiter-am-ruder-in-rostock.html | titel=Heinrich Pedersen schrievt un vertellt!: Methling weiter am Ruder in Rostock | werk=heinrichpedersen.blogspot.com | datum=2012-02-06 | abruf=2023-11-12}}</ref>
=== Wappen, Flagge und Logo ===
''Hauptartikel:'' [[Rostocker Flaggen]]
[[Bild:FlaggeRostock1.jpg|thumb|left|[[Bild:FIAV_100000.svg|20px]] Flagge Rostocks <br> Seitenverhältnis: 3:5]]
{| align="right"
| [[Bild:logo_hro.png|thumb|right|Logo der Stadt seit 1993]]
|}
Das heutige Wappen ist bereits seit 1367 als Siegelstempel nachweisbar. In einem Schild ist oben ein auf blauem Grund schreitender goldener Greif mit aufgeworfenem [[Schweif]] und aufgeschlagener roter Zunge - das herrschaftliche Zeichen der Rostocker Fürsten. Darunter Silber (bzw. Weiß) und Rot sind die Farben der [[Hanse]]. Die heutige [[Rostocker Flaggen|Stadtflagge]] ist diesem Wappen nachempfunden. Der blaue Streifen nimmt dabei die hälfte der Flaggenhöhe ein. Der Greif ist zum Liek gewendet.


Die folgende [[Oberbürgermeisterwahlen in Rostock|Bürgermeisterwahl in Rostock]] fand am 26. Mai 2019 statt. Der bisherige OB Roland Methling trat aus Altersgründen nicht erneut an. Die meisten Stimmen erhielt der von FDP und CDU unterstützte parteilose Kandidat [[Claus Ruhe Madsen]] (34,6 %), gefolgt von [[Steffen Bockhahn]] ([[Die Linke Mecklenburg-Vorpommern|Linke]], 18,9 %) und [[Chris Müller-von Wrycz Rekowski]] ([[SPD Mecklenburg-Vorpommern|SPD]], 13,2 %). Sieger der Stichwahl zwischen Madsen und Bockhahn am 16. Juni 2019 wurde Claus Ruhe Madsen mit 57,1 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/daene-claus-ruhe-madsen-wird-erster-oberbuergermeister-ohne-deutschen-pass-16240003.html |titel=Däne Claus Ruhe Madsen wird erster Oberbürgermeister ohne deutschen Pass |werk=FAZ.net |datum=2019-06-16 |abruf=2019-06-17}}</ref> Er trat sein Amt im September 2019 an und schied im Juni 2022 aus, als er Wirtschaftsminister der [[Landesregierung von Schleswig-Holstein]] im [[Kabinett Günther II]] wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://ksd.rostock.de/bi/vo020?VOLFDNR=1022782&refresh=false |titel=Hansestadt Rostock - Informationsvorlage - 2022/IV/3368 |abruf=2022-08-01}}</ref> Kommissarischer Oberbürgermeister war seitdem [[Chris von Wrycz Rekowski]] (SPD).
Im Laufe der Geschichte hat sich die [[Rostocker Flaggen|Stadtflagge]] mehrmals verändert. In der heutigen Form wurde sie zuletzt in der Hauptsatzung von 1991 vom Rat der Stadt festgelegt.
Der Greif ist ein typisches Wappentier für die wendische Region, mit [[Greifswald]] wurde selbst eine Stadt nach ihm benannt. Der Greif ist das Schutztier. Mit seinen Krallen hält es Feinde fern. Das Wappen ist in Rostock nicht nur auf Flaggen, Häusern und Haltestellen zu sehen, sondern auch auf Kanaldeckeln, Gartenzäunen, Brücken sowie an Schiffen und Restaurants.


Die erste Runde der daraufhin notwendig gewordenen Oberbürgermeisterwahl fand am 13. November 2022 statt. Dabei errang die Kandidatin der Linken, [[Eva-Maria Kröger]], mit 25,3 % die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen, gefolgt von [[Michael Ebert (Polizist)|Michael Ebert]], der von CDU, FDP und UFR unterstützt wurde und 23,6 % der Stimmen erreichte und der Leiterin des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamts in Rostock, Carmen-Alina Botezatu, die für die SPD antrat und 16,5 % der Stimmen gewann. Damit wurde eine Stichwahl zwischen Kröger und Ebert nötig, welche am 27. November 2022 stattfand und in der sich Kröger mit 58,4 % gegen Ebert durchsetzte.<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.sv.rostock.de/obw2022Stich/oberbuergermeisterstichwahl_gemeinde_13003000.html |titel=Stichwahl der Oberbürgermeisterin/des Oberbürgermeisters 2022 |werk=Wahlen Rostock |hrsg=Rathaus Rostock |datum=2022-11-27 |sprache=de |abruf=2022-11-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20221127190849/https://wahlen.sv.rostock.de/obw2022Stich/oberbuergermeisterstichwahl_gemeinde_13003000.html |archiv-datum=2022-11-27 |offline=ja |archiv-bot=2024-04-29 06:50:28 InternetArchiveBot }}</ref> Kröger ist seit der Amtsübernahme am 1.&nbsp;Februar 2023 Oberbürgermeisterin Rostocks. Damit änderte die Stadt den Behördennamen der Stadtverwaltung in „Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Die Oberbürgermeisterin“.<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/aktuelles_medien/eva_maria_kroeger_uebernimmt_das_amt_der_oberbuergermeisterin_zum_1_februar_2023/332689 |titel=Rostock - Eva-Maria Kröger übernimmt das Amt der Oberbürgermeisterin zum 1. Februar 2023 |abruf=2023-01-14}}</ref>
=== Städtepartnerschaften ===

Rostock unterhält [[Städtepartnerschaft]]en mit folgenden Städten:
{{Siehe auch|Liste der Rostocker Bürgermeister}}
{|

| width = "300" |
=== Bürgerschaft ===
*[[Bild:Flag of Poland.svg|20px]] [[Stettin]] in [[Polen]] seit 1957
{{Wahldiagramm
*[[Bild:Flag of Finland.svg|20px]] [[Turku]] in [[Finnland]] seit 1959
| LAND = DE
*[[Bild:Flag of France.svg|20px]] [[Dünkirchen]] (frz. ''Dunkerque'') in [[Frankreich]] seit 1960
| DIFF2 = ja
*[[Bild:Flag of Latvia.svg|20px]] [[Riga]] in [[Lettland]] seit 1961
| PROZENT = nein
*[[Bild:Flag of Belgium.svg|17px]] [[Antwerpen]] in [[Belgien]] seit 1963
| TITEL = Bürgerschaftswahl 2024
*[[Bild:Flag of Denmark.svg|20px]] [[Århus]] in [[Dänemark]] seit 1964
| TITEL2 = in Prozent
*[[Bild:Flag of Sweden.svg|20px]] [[Göteborg]] in [[Schweden]] seit 1965
| JAHRALT = 2019
| valign = "top" |
| PARTEI1 = AfD
*[[Bild:Flag of Norway.svg|20px]] [[Bergen]] in [[Norwegen]] seit 1965
| ERGEBNIS1 = 17.5
*[[Bild:Flag of Bulgaria.svg|20px]] [[Warna]] in [[Bulgarien]] seit 1966
| ERGEBNISALT1 = 9.6
*[[Bild:Flag of Croatia.svg|20px]] [[Rijeka]] in [[Kroatien]] seit 1966
| PARTEI2 = CDU
*[[Bild:Flag of Bremen.svg|20px]] [[Bremen]] in [[Deutschland]] seit 1987
| ERGEBNIS2 = 16.3
*[[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|20px]] [[Dalian]] in der [[Volksrepublik China]] seit 1988
| ERGEBNISALT2 = 14.5
*[[Bild:Flag of the United States.svg|20px]] [[Raleigh (North Carolina)|Raleigh]] in den [[USA]] seit 2001
| PARTEI3 = Linke
| ERGEBNIS3 = 14.4
| ERGEBNISALT3 = 19.9
| PARTEI4 = SPD
| ERGEBNIS4 = 14.1
| ERGEBNISALT4 = 14.4
| PARTEI5 = Grüne
| ERGEBNIS5 = 11.2
| ERGEBNISALT5 = 19.0
| PARTEI6 = BSW
| ERGEBNIS6 = 9.4
| ERGEBNISALT6 = 0.0
| PARTEI7 = FDP
| ERGEBNIS7 = 3.6
| ERGEBNISALT7 = 3.3
| PARTEI8 = RB
| ERGEBNIS8 = 3.1
| ERGEBNISALT8 = 4.1
| FARBE8 = 58629A
| PARTEI9 = UFR
| ERGEBNIS9 = 2.6
| ERGEBNISALT9 = 7.3
| FARBE9 = 8746DC
| PARTEI10 = PARTEI
| ERGEBNIS10 = 2.2
| ERGEBNISALT10= 2.5
| PARTEI11 = Volt
| ERGEBNIS11 = 1.7
| ERGEBNISALT11= 0.0
| PARTEI12 = FW(BV)
| ERGEBNIS12 = 1.4
| ERGEBNISALT12= 1.3
}}
{{Sitzverteilung
| Überschrift = Sitzverteilung<br /><small>(seit 29. April 2025)</small>
| Land = DE
| float = right
|BSW|LINKE|SPD|GRÜNE|Volt|FW(BV)|RB|PARTEI|UFR|FDP|CDU|AfD
| LINKE = 10
| GRÜNE = 6
| SPD = 8
| FW(BV) = 1
| RB = 2
| RB Link = [[Wählergruppe|Rostocker Bund]]
| RB Farbe = 58629A
| UFR = 1
| UFR Link = [[Wählergruppe|UFR]]
| UFR Farbe = 8746DC
| PARTEI = 1
| FDP = 2
| CDU = 9
| AfD = 9
| Volt = 1
| BSW = 3
}}
Die [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtvertretung]] trägt in hanseatischer Tradition die Bezeichnung [[Bürgerschaft (Vertretungsorgan)|Bürgerschaft]] und wird auf 5&nbsp;Jahre gewählt. Die Bürgerschaft besteht seit 1994 aus 53&nbsp;Abgeordneten. Bei der ersten Wahl nach der politischen Wende 1989/1990 waren es 130&nbsp;Sitze.<ref>[https://rathaus.rostock.de/de/kommunalwahlen/255547 rathaus.rostock.de, Kommunalwahlen, Wahl der Bürgerschaft]</ref>

Die Wahl zur 8. Bürgerschaft fand am 9. Juni 2024 im Rahmen der [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2024|Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern]] statt. Die [[Alternative für Deutschland|AfD]] wurde erstmals stärkste Partei und erhielt ebenso wie die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] neun Sitze in der Bürgerschaft. Dicht dahinter folgen [[Die Linke]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] mit jeweils acht Sitzen. [[Bündnis 90/Die Grünen]] sind mit sechs Sitzen vertreten, das [[Bündnis Sahra Wagenknecht]] wurde bei ihrer ersten Wahl mit fünf Mandaten in die Bürgerschaft gewählt. Darüber hinaus sind mehrere Kleinparteien vertreten.

Am 17. Juli trat die neue Bürgerschaft erstmals zusammen. Die Grünen bilden eine gemeinsame Fraktion mit [[Volt Deutschland|Volt]]. Eine weitere parteiübergreifende Fraktion bildete sich aus den Mandatsträgern der [[Freie Demokratische Partei|FDP]], der UFR und des Vertreters der [[Die PARTEI|PARTEI]].

Die Bürgerschaft wählt ein Mitglied zum Präsidenten / zur Präsidentin. Dieses repräsentative Amt wurde 1990 durch die damalige [[Volkskammer]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] eingeführt (Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR). Zunächst hauptamtlich wahrgenommen, wird es seit der Änderung der Kommunalverfassung 1994 ehrenamtlich ausgeführt. Der Präsident der Bürgerschaft leitet die Sitzungen, bereitet diese vor und vertritt die Bürgerschaft nach außen. Als Beschwerdekommission ist das Präsidium der Bürgerschaft zudem zuständig für die Behandlung von Angelegenheiten der Einwohner, denen in der DDR-Vergangenheit Unrecht zugefügt wurde, sowie für Beschwerden allgemeiner Art.<ref name="faltblatt" /> Seit dem 17. Juli 2024 ist [[Heinrich Prophet]] (CDU) Präsident der Bürgerschaft. Zu seinen Stellvertreterinnen wurden [[Jutta Reinders]] (Die Linke) sowie [[Anke Knitter]] (SPD) gewählt. Dem Präsidium gehören außerdem [[Anja Eggert]] (Grüne), [[Lajos Orban]] (BSW) und [[Rainer Bauer]] (UFR) an.<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/aktuelles_medien/dr_heinrich_prophet_ist_praesident_der_8_buergerschaft/356316 |titel=Dr. Heinrich Prophet ist Präsident der 8. Bürgerschaft |werk=rathaus.rostock.de |datum=2024-07-17 |abruf=2024-07-17}}</ref>

{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Rostock}}

=== Verwaltung ===
Rostock ist neben Schwerin eine von zwei [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Städten]] in Mecklenburg-Vorpommern. Als solche nimmt Rostock neben den Aufgaben als [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] zusätzlich die eines [[Landkreis]]es wahr.

Die Verwaltung ist in den Bereich des Oberbürgermeisters und drei [[Senat]]sbereiche gegliedert. Beim Oberbürgermeister sind die Bereiche Zukunft, Wirtschaft, Grundsatz angesiedelt, drei Senatoren bearbeiten die Gebiete Finanzen, Verwaltung und Ordnung, Bau und Umwelt sowie Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport.

Die Ortsteile der Stadt sind zu insgesamt 19 Ortsteilvertretungen zusammengefasst. Diese Gremien heißen [[Ortsbeirat|Ortsbeiräte]] und werden von der Bürgerschaft der Stadt Rostock nach jeder Kommunalwahl durch die Bürgerschaft neu bestimmt. Die Sitzverteilung erfolgt dabei auf Basis des Kommunalwahlergebnisses in den jeweiligen Ortsbereichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/politik_wahlen/ortsbeiraete/250819 |titel=Ortsbeiräte |werk=Rathaus Rostock |abruf=2022-11-16}}</ref> Ihre Mitgliederzahl schwankt je nach Größe ihres Zuständigkeitsbereichs zwischen 9 und 13. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen Angelegenheiten in ihren Ortsteilen zu hören und sind vor allem beratend tätig. Eine endgültige Entscheidungskompetenz hat jedoch nur die Bürgerschaft der Gesamtstadt.

{| cellpadding="2" cellspacing="1" style="empty-cells:show; margin-bottom:0.5em; background:#CCC;"
|-
! colspan="4"| Präsidium<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/gremien_der_buergerschaft/255511 |titel=Bürgerschaft – Präsidium |werk=Rathaus Rostock |abruf=2022-11-24}}</ref>
|- class="hintergrundfarbe-basis"
! Funktion
! Amtsinhaber
! Partei/Wählergruppe
! Bild
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| Bürgerschaftspräsident ||Heinrich Prophet || CDU ||
|-
! colspan="4"| Senatoren<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/rostock_01.a.4604.de/datei/2024-12-03_Verwaltungsgliederungsplan.pdf |titel=Organigramm |werk=Rathaus Rostock |abruf=2024-12-16}}</ref>
|- class="hintergrundfarbe-basis"
! Senatsbereich
! Amtsinhaber
! Partei/Wählergruppe
! Bild
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| Grundsatz, Wirtschaft, Ehrenamt und Kultur<br /><small>Oberbürgermeisterin</small> ||[[Eva-Maria Kröger]]<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/senatsbereich_der_oberbuergermeisterin_zukunft_wirtschaft_grundsatz/255235 |titel=Senatsbereich der Oberbürgermeisterin: Zukunft, Wirtschaft, Grundsatz |abruf=2023-02-01}}</ref> || Die Linke || [[Datei:18-05-2017-Eva-Maria Kröger-JonasR.jpg|90x90px]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| Finanzen, Digitalisierung und Ordnung<br /><small>Erster Vertreter der Oberbürgermeisterin</small> || [[Chris von Wrycz Rekowski]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rostock-heute.de/buergerschaft-wahl-finanzsenator/69787 |titel=Neuer Finanzsenator für Rostock gewählt |werk=Rostock-Heute.de |datum=2013-12-04 |abruf=2019-06-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Rostock/Zu-langer-Name-Rostocks-Vize-OB-Chris-Mueller-von-Wrycz-Rekowski-benennt-sich-um |titel=Der Müller ist weg: Wie Rostocks Finanzsenator ab sofort heißt |werk=Ostsee-Zeitung |abruf=2021-12-21}}</ref> || SPD || [[Datei:Chris von Wrycz Rekowski.jpg|90x90px]]
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität || Ute Fischer-Gäde<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/aktuelles_medien/senatorin_dr_ute_fischer_gaede_erhielt_ernennungsurkunde/332131 |titel=Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde erhielt Ernennungsurkunde |werk=Rathaus Rostock |datum=2022-11-23 |abruf=2022-11-24}}</ref> || Bündnis 90/Die Grünen ||
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport<br /><small>Zweiter Stellvertreter der Oberbürgermeisterin</small>||[[Steffen Bockhahn]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rostock-heute.de/steffen-bockhahn-wahl-senator-senator-soziales/71617 |titel=Steffen Bockhahn (Linke) zum Sozialsenator gewählt |werk=Rostock-Heute.de |datum=2014-03-05 |abruf=2019-06-03}}</ref> || parteilos<br /><small>(bis: 22. Februar 2023: Die Linke)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rostock-Sozialsenator-Bockhahn-tritt-aus-der-Partei-Die-Linke-aus,bockhahn156.html |titel=Sozialsenator Bockhahn tritt aus der Partei Die Linke aus |werk=ndr.de |datum=2023-02-22 |abruf=2023-02-22}}</ref></small> || [[Datei:Steffen Bockhahn.jpg|60px]]
|-
|}
|}


=== Wappen ===
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
{{Hauptartikel|Rostocker Wappen}}
In der Hansestadt, sowie der nächsten Umgebung angesiedelt sind abgesehen von vielen kleineren Unternehmen, die [[Universität Rostock]], [[Werft|Werftindustrie]], [[Reederei]]en, [[Biotechnologie]], [[Nahrungsmittelindustrie]] und [[Information und Telekommunikation|IT]]- und [[Informationstechnologie|Softwareunternehmen]].


{{Wappenbeschreibung
=== Verkehr ===
|Titel =
==== Hafen ====
|Wappenbild = DEU Rostock COA.svg
[[Bild:Rostock22.jpg|thumb|Speicherhalbinsel im Stadthafen]]
|Größe = 150
[[Bild:Faehre Warnemuende Breitling.jpg|thumb|Fähre „Breitling“ in Warnemünde]]
|Kurzdarstellung = Wappen der Hansestadt Rostock
Der [[Hafen Rostock |Überseehafen]] ist nach dem in [[Lübeck]] der zweitgrößte deutsche Ostseehafen. Seit Jahren die Nummer 1 im Passagierverkehr ist dieser Hafen Verkehrsknotenpunkt für Reisen nach [[Gedser]]/[[Dänemark]], [[Trelleborg]]/[[Schweden]], [[Ventspils]]/[[Lettland]], [[Finnland]], [[Estland]] und [[Russland]].
|Blasonierung = Geteilt; oben in Blau ein schreitender goldener Greif mit aufgeworfenem Schweif und ausgeschlagener roter Zunge; unten geteilt von Silber über Rot.
Nach Kriegsende wurde der in der Stadt befindliche, stark zerstörte Hafen in mehrjähriger Arbeit wieder instand gesetzt. Das Wirtschaftswachstum der [[DDR]] und der Aufbau einer großen staatlichen Handelsflotte erforderten den Bau eines neuen, leistungsfähigen Hochseehafens, der außerhalb der bebauten Stadt am Breitling 1960 in Betrieb genommen wurde. Dazu wurde in [[Warnemünde]] ein neuer Zugang zur Ostsee gebaggert. Um an die Bedürfnisse der DDR- und Ostblock-Wirtschaft angepasst zu sein, wurde der Überseehafen ständig aus- und umgebaut und erreichte 1989 mit über zwanzig Millionen Tonnen Umschlag – überwiegend Massenschüttgütern – sein bis dahin bestes Ergebnis.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 10.&nbsp;April 1858 durch [[Friedrich Franz II. (Mecklenburg)|Friedrich Franz II.]], Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr.&nbsp;9 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Mit der deutschen Einheit begann der mühevolle Weg, den ausschließlich auf DDR-Bedürfnisse ausgelegten Hafen so umzugestalten, dass er einen akzeptablen Platz im Ensemble der deutschen Häfen finden konnte.
|Quelle = {{Literatur |Autor=Hans-Heinz Schütt |Hrsg=produktionsbüro TINUS; Schwerin |Titel=Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen |Datum=2011 |ISBN=978-3-9814380-0-0 |Seiten=218–220}}
In den vergangenen 15 Jahren hat der Überseehafen sein Erscheinungsbild und sein Leistungsangebot deshalb stark verändert. Aufgrund des modernen Ölhafens, der Anlagen für den Getreide-, Kohle-, Düngemittel- und Zementumschlag, und des Terminals für den Export von Zucker, Holz, Schrott und Stückgütern ist er nach wie vor ein universaler Umschlagplatz.
|ref = Wappenbuch
|Begründung = Rostock führte in seiner Geschichte verschiedene [[Siegel]] mit unterschiedlichen Siegelbildern. Das sogenannte ''Sigillum'' war seit 1257 das Stadtsiegel Rostocks und zeigt einen gekrönten [[Stier (Wappentier)#Stierkopf|Stierkopf]], der später das [[Mecklenburg#Wappen|Mecklenburger Wappen]] wurde. Das aufgrund seiner sicheren Aufbewahrung als ''Secretum'' bezeichnete Siegel, das nur einen [[Greif (Wappentier)|Greifen]] zeigt, ist erstmals 1307 belegt. Der Greif war das herrschaftliche Zeichen der Rostocker Fürsten. Das heutige Wappen ist in Anlehnung an das ''SIGNVM DE ROZSTOK'' – als Abdruck aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts überliefert – gestaltet worden. In dem neu gezeichneten Wappen soll der schreitende Greif die Herren zu Rostock als Stadtherren symbolisieren und die Farben Silber über Rot Rostock als eine im engen Bündnis mit dem [[Hanse|hansischen]] Vorort Lübeck stehende Seestadt kennzeichnen.
}}


=== Flagge ===
Rostock ist aktuell der größte deutsche Kreuzfahrthafen, bedingt vor allem durch den guten Anschluss an den Raum Berlin als Touristenziel und das 2005 eröffnete moderne „Cruise Center“ in Warnemünde.
{{Hauptartikel|Rostocker Flaggen}}
[[Datei:Flagge der Hansestadt Rostock.svg|links|mini|hochkant|[[Datei:FIAV 100000.svg|20px]] Flagge der Hansestadt Rostock]]


Im Laufe der Geschichte hat sich die [[Rostocker Flaggen|Stadtflagge]] mehrmals verändert. Eine Rostocker [[Hanseflaggen|Hanseflagge]] ist erstmals 1418 belegt. In der heutigen Form wurde sie zuletzt in der Hauptsatzung von 1991 vom Rat der Stadt festgelegt.
==== ÖPNV ====
[[Image:Rostock Straßenbahn.jpg|thumb|Rostocker Straßenbahn am Neuen Markt]]
Die Infrastruktur Rostocks ist für eine Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern beachtlich. Der ''Öffentliche Personennahverkehr'' ([[ÖPNV]]) wird unter anderem durch die [[S-Bahn Rostock]] sowie durch [[Straßenbahn|Straßenbahnen]] und Busse der ''Rostocker Straßenbahn AG'' ([[Rostocker Straßenbahn AG|RSAG]]) bedient. Rostock hat 6 Straßenbahnlinien, 22 Buslinien und 2 Nachtbuslinien. Das Straßenbahnnetz Rostocks wird seit dem Bestehen erweitert. In den letzten Jahren wurde fast jedes Jahr eine Straßenbahnnetzerweiterung gefeiert. Zur Zeit hat die [[Rostocker Straßenbahn AG|RSAG]] ein 3-Stufen-Projekt, das bis 2007 eine Verkürzung der Fahrtzeit in der Innenstadt bewirken soll. Seit der [[IGA]] in Rostock, als der Hauptbahnhof deutlich ausgebaut worden ist, wird die Straßenbahn durch einen Tunnel unter den Hauptbahnhof geleitet und damit auch in Richtung Süden. Zur Zeit kann man in Rostock auf beiden Warnowseiten mit den Straßenbahnen fahren. Wegen des moorigen Gebietes im Norden Rostocks liegen nördlich noch keine Schienen. Die mit der Straßenbahn unerreichbaren Ziele bedienen die Buslinien. Das nächste Vorhaben ist ein Projekt der RSAG mit der DB Regio AG, bis womöglich 2010 ein [[Stadtbahn|Stadtbahnsystem]] zu realisieren, welches durch eine Verknüpfung der Straßenbahn-, Regionalbahn- und S-Bahn-Strecken Rostock und sein Umland verbindet. Hat der Oberbürgermeister gegenwärtig noch finanzielle Bedenken, hält die RSAG doch an dem Projekt fest.


Die Flagge der Hansestadt Rostock ist waagerecht gestreift von Blau – Weiß – Rot (2:1:1). Der blaue Streifen ist mit der Figur des Stadtwappens belegt: mit einem zum [[Liek]] gewendeten, schreitenden gelben Greifen mit aufgeworfenem Schweif und ausgeschlagener roter Zunge.<ref name="HRO" /> Die Figur nimmt fast die Höhe des blauen Streifens ein. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.
==== Eisenbahn ====
{{Absatz|links}}
[[Image:S-Bahn Rostock push-pull-train.jpg|thumb|S-Bahn-Züge]]
Der größte und wichtigste Bahnhof der Stadt ist der Rostocker Hauptbahnhof. Er wurde 1886 vom Architekten [[Karl Korff]] als Lloydbahnhof an der Eisenbahnstrecke [[Warnemünde]]-[[Neustrelitz]] erbaut. 1913 erfolgte die Errichtung eines einstöckigen Vorbaus mit [[Jugendstil|Jugendstilelementen]] und kleinen [[Balustrade]]n. Zur [[IGA|Internationalen Gartenbauausstellung]] 2003 wurde der gesamte Bahnhof saniert und erweitert. Es erfolgte der Bau eines Straßenbahntunnels, der für die Straßenbahnnetzerweiterung in die [[Südstadt]] erforderlich war und nun mit zwei Ebenen unter der Erde ein komfortables Umsteigen vom Fern- und Regionalverkehr zum Nahverkehr ermöglicht. Weitere wichtige Bahnhöfe in Rostock sind der [[Bahnhof Warnemünde]], sowie der Bahnhof Seehafen Nord.


=== Dienstsiegel ===
Rostock ist erreichbar mit dem [[InterConnex]] und den [[Intercity|Intercitys]] der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]]. Es bestehen durchgängige Verbindungen, unter anderem nach [[Hamburg]], [[Karlsruhe]], [[Basel]], [[München]], [[Berlin]] und [[Leipzig]].
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift {{Inschrift|Text=HANSE- UND UNIVERSITÄTSSTADT ROSTOCK}}.<ref>[https://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/rostock_01.a.1107.de/datei/1_01_mit_siebenter_Aenderung%28P002149903%29%28P002326719%29.pdf Hauptsatzung § 1 Abs. 5]</ref>


=== Logo ===
Geplant ist eine ICE-Verbindung nach Berlin ohne Zwischenstopp ab November 2006.
Das Logo der Hansestadt Rostock zeigt den Rostocker [[Greif]] mit zwei segelartigen Formen, die die Stadtfarben Blau, Weiß und Rot bilden. Unter der Abbildung steht „Hanse- und Universitätsstadt Rostock“.


Es wurde im Rahmen eines Wettbewerbes im Juli 1993 von der Werbeagentur FAB Kommunikation entwickelt. Es soll als Erkennungsfaktor dienen und ein optisches Zeichen sein, dass in der Öffentlichkeit automatisch mit der Hansestadt Rostock verbunden werden soll.<ref name="HRO">{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/aktuelles_medien/wappen_logo/250815 |titel=Rostock – Wappen & Logo |abruf=2021-06-28}}</ref>
==== Straßen ====
Im Jahr 2003 wurde in Rostock mit dem [[Warnowtunnel]] der erste privat finanzierte und [[maut]]pflichtige Tunnel Deutschlands eröffnet, welcher mit zwölf Metern unter der [[Warnow]] auf Höhe [[Schmarl]] das Stadtgebiet Rostock-Ost und Rostock-West verbindet. Ging man in den Planungen zunächst von 22.000 Durchfahrten pro Tag aus, konnten sich diese Erwartungen bei weitem nicht erfüllen. Eine vollständige Selbstfinanzierung scheiterte somit. Die Autobahnen [[Bundesautobahn 19|A 19]], [[Bundesautobahn 20|A 20]] und die Bundesstraßen [[Bundesstraße 103|B 103]], [[Bundesstraße 105|B 105]] und [[Bundesstraße 110|B 110]] umrahmen Rostock zusätzlich.


==== Flugverkehr ====
=== Städtepartnerschaften ===
Rostock unterhält seit 1987 eine deutsch-deutsche [[Städtepartnerschaft]]en mit [[Bremen]], in deren Rahmen nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Aufbauhilfe von Bremen für Rostock geleistet wurde, die aber seitdem in gegenseitigem Einverständnis ruht und lediglich bei besonderen Anlässen durch Besuche und aktive Beteiligung beider Seiten gewürdigt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus-bremen.de/sixcms/media.php/13/Staedtepartnerschaften%20von%20Bremen-Tischvorlage.pdf |titel=Tisch-Vorlage für die Sitzung des Senats am 07.05.2019 „Städtepartnerschaften von Bremen“ - Anfrage für die Fragestunde der Stadtbürgerschaft |werk=Rathaus Bremen |hrsg=Senatskanzlei |datum=2019-05-03 |format=PDF |sprache=de |abruf=2022-11-06}}</ref> Rostock unterhält zudem innerhalb der Europäischen Union Städtepartnerschaften mit [[Stettin]] in Polen seit 1957, [[Turku]] in Finnland seit 1959, [[Dünkirchen]] in Frankreich seit 1960, [[Riga]] in Lettland seit 1961, [[Antwerpen]] in Belgien seit 1963, [[Aarhus]] in Dänemark seit 1964, [[Göteborg]] in Schweden seit 1965, [[Rijeka]] in Kroatien und [[Warna]] in Bulgarien seit 1966. 2014 wurde anlässlich des 25.&nbsp;Jahrestags der Maueröffnung eine Städtepartnerschaft mit dem dänischen [[Guldborgsund Kommune|Guldborgsund]] geschlossen.<ref>{{Webarchiv |url=http://rz48.rostock.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=7062109 |text=Beschluss der Bürgerschaft |wayback=20151216231930}}</ref>
Etwa 30 km südöstlich befindet sich der [[Flughafen Rostock-Laage]]. Vom Flughafen verkehren Linienflüge der [[Dau Air]] nach München sowie Köln. [[Air Berlin]] bietet Linienflüge nach Nürnberg an. Charterflieger binden Rostock an viele Ziele in Europa ein.
Der Flughafen Rostock-[[Laage]] ist mit einer Buslinie erreichbar.


Außerhalb der Europäischen Union gibt es Städtepartnerschaften mit [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] in Norwegen seit 1965, [[Dalian]] in der Volksrepublik China seit 1988 und [[Raleigh (North Carolina)]] in den USA seit 2001.<ref name="Twins">{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/international/internationale_verbindungen/partnerstaedte/279903 |titel=Rostock - Partnerstädte |hrsg=Hanse- und Universitätsstadt Rostock |sprache=de |abruf=2023-12-09}}</ref>
=== Ansässige Unternehmen ===
[[Image:Rostock16.jpg|thumb|Steinkohlekraftwerk bei Nacht]]
Die traditionellen Industrien des Schiffbaus und der Fischverarbeitung Rostocks verloren nach der Wiedervereinigung stark an Bedeutung, zahlreiche Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Allerdings haben sich in Rostock Maschinenfabriken, Werften ([[Neptun-Werft]], [[Aker Warnowwerft]]) und weitere Industriebetriebe (''Nordex'', ''Liebherr'', ''Caterpillar'') erhalten. Von überregionaler Bedeutung sind unter anderem die ortsansässigen Unternehmen ''[[Scandlines]]'' (Fährbetrieb) und die ''[[Deutsche Seereederei Rostock]]'' (''DSR''). Des Weiteren hat die Kreuzfahrtreederei [[AIDA (Schiff)|AIDA-Cruises]], die ein Bestandteil des internationalen Kreuzfahrt-Konzerns Costa Crociere S.p.A. ist, eine wichtige Niederlassung in Rostock.
Ein ebenfalls überregional weit bekanntes Unternehmen ist die [[Hanseatische Brauerei Rostock|Rostocker Brauerei GmbH]], welche die mit der [[Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft|DLG]]-Gold-2006 ausgezeichneten Biersorte [[Hanseatische Brauerei Rostock|Rostocker Pilsener]] braut und bundesweit vermarktet.


Rostock ist Teil der internationalen Städtegemeinschaft [[Neue Hanse]] und Mitglied im [[Konvent der Bürgermeister]].
Heute gewinnt der Dienstleistungssektor in der Stadt zunehmend an Bedeutung. Besonders [[Callcenter]] (''[[Telegate]]'', ''[[Sixt]]'', ''[[Bertelsmann]]'', ''[[Hansenet]]'' und diverse kleinere Unternehmen) siedeln sich hier wegen der dialektarmen, hochdeutschen Sprache und des guten Angebots von Arbeitskräften an.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Größter Arbeitgeber der Stadt heute ist die [[Universität Rostock|Rostocker Universität]], größter Arbeitgeber im Tourismusbereich ist ''AIDA Cruises'' mit ihrer AIDA Flotte.
=== Stadtbild, Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten ===
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmale in Rostock}}


[[Datei:Petrikirche mit Stadtmauer-3.jpg|mini|links|hochkant|[[Petrikirche (Rostock)|Petrikirche]] und Teile der [[Rostocker Stadtbefestigung|Stadtmauer]] in der [[Östliche Altstadt (Rostock)|östlichen Altstadt]]]]
=== Medien ===
[[Datei:Rostock IGA2003 1.jpg|mini|[[IGA 2003|IGA-Park]] in Rostock-Schmarl]]
[[Bild:Rostock_Ostsee-Zeitung.jpg|thumb|Gebäude der Ostsee-Zeitung (''auf dem Platz des früheren Stadttheaters'')]]In Rostock erscheinen als [[Tageszeitung]] die [[Ostsee-Zeitung]] (''OZ''), die [[Norddeutsche Neueste Nachrichten]] (''NNN'') sowie das Boulevardmagazin [[Bild (Zeitung)|Bild]] in der Ausgabe Mecklenburg-Vorpommern. Desweiteren erscheinen diverse Anzeigenblätter, wie der [[Hanse-Anzeiger]], der ''Rostocker Blitz'', der ''Warnow-Kurier'', die ''NNNplus'' und der ''Rostocker Sonntag''. Als Monatspublikationen erscheinen regelmäßig das ''Stadt- und Szenemagazin Piste'' und ''der o.k. Ostseekalender''.
[[Datei:Warnemünder Mole.jpg|mini|Molenfeuer in Warnemünde, an der Einfahrt zu den Rostocker Häfen]]


Trotz aller Zerstörungen, die vor allem der [[Rostocker Stadtbrand von 1677|Stadtbrand von 1677]] und die [[Bombardierung]]en des Zweiten Weltkriegs, aber auch die Stadtplanung infolge des Wachstums im 19.&nbsp;Jahrhundert und zur Zeit der DDR verursachten, verfügt Rostock über einen reichen Altbaubestand und einen relativ geschlossenen [[Historischer Stadtkern|historischen Stadtkern]]. Besonders hervorzuheben sind Gebäude im Stil der [[Backsteingotik]] aus der Zeit der [[Hanse]].
Die Stadt ist Sitz eines Regionalstudios des [[NDR]], das Beiträge für die Hörfunkwellen und das Fernsehprogramm produziert.


Die größte Kirche ist [[Marienkirche (Rostock)|St. Marien]] im Stadtzentrum, ein [[Hauptwerke der Backsteingotik|Hauptwerk der norddeutschen Backsteingotik]], geprägt von einem mächtigen [[Westbau]] mit Turmmassiv. Der Bau der [[Kirchenschiff|dreischiffigen]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]], die aber den Charakter eines [[Zentralbau]]s hat, begann um 1290 und war um die Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts abgeschlossen.<ref>[[Georg Dehio]], Gerd Baier: ''Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern''. Neubearbeitung durch Hans-Christian Feldmann. München/Berlin 2000, S.&nbsp;467.</ref> St.&nbsp;Marien weist eine besonders reiche Ausstattung auf. Eine frühgotische Vorgängerkirche wurde erstmals 1232 urkundlich erwähnt.<ref>Gerd Baier: ''Die Marienkirche zu Rostock.'' Berlin <sup>3</sup>1988, S. 2.</ref> In der [[Östliche Altstadt (Rostock)|Östlichen Altstadt]] stehen die [[Petrikirche (Rostock)|St.-Petri-Kirche]] am [[Alter Markt (Rostock)|Alten Markt]], deren Umgebung die Keimzelle Rostocks darstellt, sowie die frühgotische [[Nikolaikirche (Rostock)|Nikolaikirche]]. Die Kirche des [[Kloster zum Heiligen Kreuz (Rostock)|Klosters zum Heiligen Kreuz]] liegt im westlichen Stadtzentrum. Außerhalb der Stadtmauern befinden sich die [[Heiligen-Geist-Kirche (Rostock)|Heiligen-Geist-Kirche]] in der [[Kröpeliner-Tor-Vorstadt]] und die [[Kirche Warnemünde]], die beide im [[Neugotik|neogotischen Stil]] des 19. und frühen 20.&nbsp;Jahrhunderts errichtet wurden.
Presse- und Nachrichtenagenturen in der Hansestadt sind unter anderem die ''Deutsche Presse-Agentur GmbH [[dpa]]'', welche die führende deutsche Nachrichtenagentur und eine der großen in der Welt ist, die ''[[Deutscher Depeschendienst|ddp]]-Nachrichtenagentur'' und die Agentur ''[[MVregio]] - Nachrichten für Mecklenburg-Vorpommern''.


Dem gotischen [[Rostocker Rathaus|Rathaus]] aus dem 13. und 14. Jahrhundert wurde 1727 eine [[barock]]e Fassade vorgesetzt. Beispiele prachtvoller gotischer Kaufmannshäuser sind das [[Hausbaumhaus]], das [[Kerkhoffhaus]], das [[Kröpeliner Straße#Gebäude|Ratschow-Haus]] oder das Krahnstöverhaus in der [[Große Wasserstraße|Großen Wasserstraße]]. Zahlreiche im Kern mittelalterliche Bürgerhäuser wurden später barock oder klassizistisch überformt, vor allem in repräsentativen Lagen wie am [[Neuer Markt (Rostock)|Neuen Markt]], in der heutigen [[Kröpeliner Straße]] oder am heutigen [[Universitätsplatz (Rostock)|Universitätsplatz]] (früher Hopfenmarkt).
Rostock bietet seinen Fernsehzuschauern zwei regionale Fernsehsender. Zum einen den Privatsender mit [[Videotext]] [[tv.rostock]] und den Bürgerfernsehsender [[rok-tv]] (Rostocker [[Offener Kanal]]).


Von der [[Rostocker Stadtbefestigung]] sind heute noch drei mittelalterliche [[Stadttor]]e aus Backstein ([[Steintor (Rostock)|Steintor]], [[Kuhtor (Rostock)|Kuhtor]], [[Kröpeliner Tor]]) und eines aus [[Klassizismus|klassizistischer]] Zeit ([[Mönchentor]]), ein [[Wehrturm]] ([[Lagebuschturm]]), größere Teile der Stadtmauer auf einer Länge von insgesamt etwa 1300&nbsp;Metern, teilweise mit [[Wieckhaus|Wieckhäusern]], sowie Teile des Festungswalls erhalten.
Im Sommer 2005 ging [[LOHRO|Radio Lohro]], ein nichtkommerzielles Stadtradio für die Region Rostock, auf Sendung. Ebenfalls aus der Hansestadt sendet der landesweite Sender [[Ostseewelle (Radio)|Ostseewelle]]. Der Radiosender [[Antenne Mecklenburg-Vorpommern]] besitzt in Rostock ein Regionalstudio.


Markante Bauten des 19. Jahrhunderts sind unter anderem das neugotische [[Oberlandesgericht Rostock|Ständehaus]], das [[Hauptgebäude der Universität Rostock|Hauptgebäude der Universität]] am [[Universitätsplatz (Rostock)|Universitätsplatz]] im Stil der [[Neorenaissance]]. Im frühen 20.&nbsp;Jahrhundert wurde die Stadt stark erweitert, dabei entstanden unter anderem ein Villenviertel in der Bahnhofsvorstadt (mit der [[Zeecksche Villa|Zeeckschen Villa]] als einem wegweisenden Bauwerk dieser Zeit) und das Arbeiterquartier [[Kröpeliner-Tor-Vorstadt]]. Zu den zahlreichen Bauten aus der Zeit der Industrialisierung zählt der [[Wasserturm Rostock|Wasserturm von 1903]].
=== Öffentliche Einrichtungen ===
Rostock war nie politische Hauptstadt des Landes. Trotzdem wurde es häufig wegen seiner politischen und wirtschaftlichen Bedeutsamkeit als so bezeichnet. Noch heute zeigt sich das zum Beispiel daran, welche Institutionen und Einrichtungen, sowie [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] ihren Sitz in Rostock haben. Dazu zählen [[Oberlandesgericht Rostock]], [[Landgericht]] Rostock, [[Amtsgericht]] Rostock, [[Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern]], [[Arbeitsgericht]] Rostock, [[Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie]] (Rostock hat einen der beiden Sitze dieses Amtes; der weitere gleichberechtigte Sitz befindet sich in Hamburg), [[Max Planck Institut]] für demografische Forschung , [[Marineamt]], Stützpunkt Hohe Düne und Schnellbootflottille der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]], Bundespolizeiamt Rostock, Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, [[Handwerkskammer]] Ostmecklenburg-Vorpommern, [[IHK]] Rostock, [[Kreiswehrersatzamt]] Rostock, [[Oberfinanzdirektion]] des Bundes, Filiale der [[Bundesbank]], [[Landeszentralbank]] Rostock, [[Bundesanstalt Technisches Hilfswerk]], Ortsverband Rostock.


Eine Reihe von stadtbildprägenden Bauten wurde im Krieg zerstört, einige weitere in den 1950er und 1960er Jahren abgerissen. Mit der [[Lange Straße (Rostock)|Langen Straße]] entstand in den 1950er Jahren eine repräsentative Magistrale im Stil des [[Sozialistischer Klassizismus|Sozialistischen Klassizismus]] unter Einbeziehung von Elementen der Backsteinarchitektur. Größere Wohngebiete entstanden in den 1960er und 1970er Jahren im Süden und vor allem im Nordwesten der Stadt. Weitere Plattenbaugebiete folgten in den 1980er Jahren im Nordosten Rostocks.
=== Bildung und Forschung ===
[[Datei:Warnemuende-strand-leuchtturm-teepott-2013.jpg|mini|Warnemünde mit Sandstrand und den Wahrzeichen [[Leuchtturm Warnemünde|Leuchtturm]] und [[Teepott Warnemünde|Teepott]]]]
[[Bild:Rostock_Universität_1.jpg|thumb|Hauptgebäude der Universität]]
[[Bild:Rostock Zoologisches Institut.jpg|thumb|Zoologisches Institut]]
[[Bild:Rostock_Große_Stadtschule_1.jpg|thumb|Große Stadtschule]]
====Universität Rostock====
''Hauptartikel'': [[Universität Rostock]]


Mehrere von [[Ulrich Müther]] entworfene [[Hyparschale]]n-Bauten wurden um 1970 in Rostock gebaut. Dazu zählen die Ostseemessehalle, die Gaststätte „Kosmos“ in der Südstadt, der „[[Teepott Warnemünde|Teepott]]“ in Warnemünde oder die [[Christuskirche (Rostock)|Christuskirche]] südwestlich der Innenstadt, die als Ersatz für die 1971 abgerissene katholische Kirche am Schröderplatz diente. Ende der 1990er Jahre entstand unter Leitung von [[Gerkan, Marg und Partner]] hinter der [[Gründerzeit]]fassade des ehemaligen Hotels „Rostocker Hof“ eine der innerstädtischen [[Einkaufspassage]]n in Rostock. Dasselbe Architekturbüro zeichnete auch für das städtebauliche Konzept und die Bauten der [[IGA&nbsp;2003]] verantwortlich. Das Büro des dänischen Architekten [[Henning Larsen]] entwarf die [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|sachlich-modernen]] Gebäude des [[Max-Planck-Institut für demografische Forschung|Max-Planck-Instituts]] am [[Rostocker Stadthafen|Stadthafen]], das 2001 fertiggestellt wurde, und der [[Universitätsbibliothek Rostock|Universitätsbibliothek]] in der Südstadt (2004). 2005&nbsp;entstand im Stadtzentrum der [[postmoderne]] Bau der Deutschen Med vom deutsch-amerikanischen Architekten [[Helmut Jahn (Architekt)|Helmut Jahn]].
Die mit Abstand größte und wichtigste Bildungseinrichtung der Stadt ist die ''[[Universität Rostock]]'': Gegründet 1419 gehört sie nach der Universität von [[St. Andrews (Schottland)]] (1413) zu den ältesten Universitäten Nordeuropas, und nach Heidelberg (1386), Köln (1388), Erfurt (1392) und Leipzig (1409) zu den ältesten deutschen Universitäten<ref>Leisering, Walter (Hrsg.): Putzger Historischer Weltatlas, 101. Auflage, Berlin 1990, S. 54.</ref>. Die Gründungsfakultäten sind die juristische, die philosophische und die medizinische Fakultät, [[Theologie]] gehörte noch nicht dazu. Diese wurde erst im Jahre 1432 gestiftet und vervollständigte so die Universität. Nach kurzer Zeit erhielt Sie den Beinamen "Leuchte des Nordens". Die einzelnen [[Fakultät]]en und Institutionen sind in den letzten Jahren auf vier Standorte konzentriert worden. Nachdem 1950 auf Betreiben der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]-Regierung die [[Jura|Juristische]] Fakultät geschlossen worden war, konnte sie im Herbst 1989 neu eröffnet werden. Mittlerweile besteht die Hochschule aus neun Fakultäten: Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Informations- und Elektrotechnische Fakultät, Juristische Fakultät, Medizinische Fakultät, Mathematik-Naturwissenschaftliche Fakultät, Maschinenbau- Schiffstechnische Fakultät, Philosophische Fakultät, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät sowie die Theologische Fakultät. Die Universität Rostock ist mit ca. 14500 Studenten (WS 2005) die größte Hochschule Mecklenburg-Vorpommerns.


Weitere Sehenswürdigkeiten sind der [[Botanischer Garten (Rostock)|Botanische Garten]], der Park der ehemaligen [[Internationale Gartenschau|IGA]], die [[Rostocker Heide]] mit dem „Gespensterwald“ und der [[Zoo Rostock|Rostocker Zoo]] im Naherholungsgebiet [[Barnstorfer Wald (Rostock)|Barnstorfer Wald]], seit 2012 mit dem ''[[Darwineum]]'' als Attraktion. Der [[Neuer Friedhof (Rostock)|Neue Friedhof]] – als [[Denkmalschutz|Flächendenkmal]] unter Schutz stehende Parkfriedhofsanlage – weist einen wertvollen Baumbestand auf.
Am 17. Mai 2006 wurde der ursprünglich aus [[Kanada]] stammende [[Informatik]]er Prof. [[Thomas Strothotte]] vom Konzil der Universität zum [[Rektor]] gewählt und löst somit Prof. [[Hans Jürgen Wendel]] in dieser Position ab.


Im maritim geprägten [[Warnemünde]] sind der Alte Strom mit einer Reihe kleiner Fischerhäuser und der [[Leuchtturm Warnemünde|Leuchtturm]] von 1898 Wahrzeichen dieses Stadtteils. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden als bedeutende Einzelbauwerke des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] das [[Kurhaus Warnemünde]]. Am ''Teepott'' beginnt die Seepromenade. Der Strand ist über drei Kilometer lang, steinfrei und wird in Richtung [[Steilküste]] [[Stoltera]] immer schmaler.
====Hochschule für Musik und Theater====
Neben der Universität hat die Stadt die ''[[Hochschule für Musik und Theater Rostock]]'': Diese erst 1994 gegründete Hochschule ist eine der jüngsten ihrer Art in ganz Deutschland. Sie fühlt sich stark mit entsprechenden Einrichtungen in [[Wilna]], [[Riga]] und [[Tallinn]] verbunden und kooperiert auch mit den Hochschulen in [[Krakau]], [[Danzig]] und [[Posen]]. Es gibt einige Zusammenarbeit mit der Universität, beispielsweise in Form von gemeinsamen Kursen für Studenten der Uni Rostock und der HMT.


=== Musik ===
====Sonstige Bildungseinrichtungen====
[[Datei:Norddeutsche Philharmonie Rostock 2009.jpg|mini|Norddeutsche Philharmonie]]
Weitere Bildungseinrichtungen Rostocks sind das ''Max-Planck-Institut für demografische Forschung'' ([http://www.demogr.mpg.de/d_default.htm off. Webseite]), als Institute der Fraunhofer-Gesellschaft: das ''Institut für Graphische Datenverarbeitung'' ([http://www.igd-r.fraunhofer.de/IGD/ off. Webseite]), sowie das ''Institut für Produktionstechnik und Automatisierung Stuttgart, PG Rostock''. Außerdem zu nenne ist der ''Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V.'' (Staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung in Rostock-[[Warnemünde]]) und das ''Institut für Organische Katalyseforschung an der Universität Rostock e.V.'', welches am 1. Januar 2006 aus dem Zusammenschluss des Leibniz-Institut für Organische Katalyse und des Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof hervorgegangen ist.


Rostock bietet, vor allem durch die [[Hochschule für Musik und Theater Rostock|Hochschule für Musik und Theater]] (HMT, [[#Hochschule für Musik und Theater|siehe unten]]) und durch das A-Orchester [[Norddeutsche Philharmonie Rostock|''Norddeutsche Philharmonie'']] am [[Volkstheater Rostock]], eine reiche Musikszene auf hohem Niveau.
In Rostock gibt es ferner das komplette Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Hierzu zählen insgesamt 23 [[Grundschule]]n, 6 [[regionale Schule]]n, 8 [[Gesamtschule]]n, 11 [[Gymnasium|Gymnasien]], 10 [[Förderschule]]n, 6 [[Berufsschule]]n und 7 sonstige Schulen und Nebenstellen, wozu z.B. eine Kunstschule, eine [[Sternwarte]] und eine Zooschule zählen.
Unter anderem gibt es in Rostock vier umfangreich gestaltete [[Bibliothek]]en, welche sich täglich einer hohen Besucherzahl erfreuen.


Das wichtigste Orchester ist dabei die ''Norddeutsche Philharmonie'' am Volkstheater, der größte Klangkörper des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Neben der Mitwirkung an den Oper-, Operetten-, Musical- und Ballettaufführungen werden auch regelmäßig Philharmonischen Konzerte gestaltet, die nicht nur im Großen Haus, sondern auch im Barocksaal und der Nikolaikirche stattfinden. Am Volkstheater ist auch die ''Rostocker Singakademie'' tätig, eine aus Berufssängern und Laien bestehende Chorvereinigung.
== Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten ==


Tragende Säulen der Aufführungen von klassischer Musik in Rostock sind die Kantoreien der [[Rostocker Motettenchor|St.-Johannis-Kirche]], der [[Marienkirche (Rostock)|Marienkirche]] und der [[Kirche Warnemünde]]. Die verschiedenen Chöre dieser Kantoreien bestreiten neben der musikalischen Begleitung der Gottesdienste eine rege Konzerttätigkeit mit Aufführungen von [[Kantate]]n, [[Motette]]n und [[Oratorium|Oratorien]] teilweise in Begleitung international namhafter Solisten und Orchester.
=== Musikausbildung ===
Für die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen gibt es das [[Konservatorium]] und die ''Freie Musikschule Carl Orff''. Hier findet Unterricht von der musikalischen Früherziehung bis zum Einzel- und Ensembleunterricht der verschiedensten Instrumente, Gesang und Tanz statt. Daneben existieren weitere, private Musikschulen. An der [[Hochschule für Musik und Theater Rostock|Hochschule für Musik und Theater]] studieren ca. 500 Studenten. In der Hochschule ist der ''Kammerchor Ars’ Nova'' zu Hause.


Seit 1991 finden im ganzen Land jährlich im Sommer die [[Festspiele Mecklenburg-Vorpommern]] als ein [[Festival]] klassischer Musik statt. Zu den Spielorten in Rostock gehört während des Sommers auch eine alte Schiffbauhalle der [[Neptun Werft]].
=== Klassische Musik ===
Als wichtigstes Orchester zählt die ''Norddeutsche Philharmonie'' am ''Volkstheater Rostock''. Neben der Mitwirkung an den musikalischen Oper-, Operetten-, Musical- und Ballettaufführungen werden auch die regelmäßig stattfindenden Philharmonischen Konzerte gut besucht. Am Volkstheater ist auch die ''Rostocker Singakademie'', ein aus Berufssängern und Laien bestehende Chorvereinigung tätig.
Eine der tragenden Säulen der Aufführungen von klassischer Musik in Rostock sind die Kantoreien der [[Rostocker Motettenchor|St.-Johannis-Kirche]], der [[St. Marien (Rostock)|Marienkirche]] und der Kirche [[Warnemünde]]. Die verschiedenen Chöre dieser Kantoreien bestreiten neben der musikalischen Begleitung der Gottesdienste eine rege Konzerttätigkeit mit Aufführungen von [[Kantate]]n, [[Motette]]n und [[Oratorium|Oratorien]] teilweise in Begleitung international namhafter Solisten und Orchester.
Die Hochschule für Musik und Theater mit ihren Studenten bereichert die klassische Konzertszene in Rostock.


Mit der [[Pasternack Big Band]] ist in Rostock eine der wenigen noch existierenden [[Big Band]]s in Norddeutschland beheimatet. Es gibt weiterhin kleinere aktive und ambitionierte Jazz-Ensembles und Bands, wie ''Swing for Fun'', ''The Marching Saints'', die ''Breitling-Stompers'', ''Ipanema'' und ''Fritzings Dixie Crew'', die unterschiedliche Genres und Stilistiken bedienen. Die Reihe ''Jazzdiskurs'' stellt regelmäßig bekannte und unbekannte Formationen und Solisten aus allen Stilrichtungen des Jazz vor, im ''Bogarts Jazz Club'' (ansässig in der Kneipe und Kleinkunstbühne „Ursprung“) gibt es [[Blues]] und Rock, [[Dixieland]], [[Bebop]] oder [[Modern Jazz]]. Der ''Jazzclub Rostock e.&nbsp;V.'' wirkt auf eine Entwicklung der Jazzmusik in Rostock und Umgebung hin. Jährlich findet in Rostock ein fünftägiger Jazz-Workshop für traditionellen Jazz, Mainstream, modernen Jazz, zeitgenössischen Jazz und Blues statt.
=== Jazz ===

Mit der ''Ostsee-Bigband'' ist in Rostock eine der wenigen noch existierenden [[Bigband]]s in Norddeutschland beheimatet.
Überregional bekannt und aktiv ist der [[Shantychor]] ''Die Blowboys''.<ref>[http://www.blowboys.de/ Webauftritt des Chors]</ref>
Die Reihe ''Jazzdiskurs'' stellt regelmäßig bekannte und unbekannte Formationen und Solisten aus allen Stilrichtungen des Jazz vor, im ''Bogarts Jazz Club'' gibt es [[Blues]], [[Dixieland]], [[Bebop]] oder [[Modern Jazz]] mit Infos über Interpreten, Komponisten, Arrangeure und das Musikgeschäft. Hier werden in Zusammenarbeit mit einem Programmkino und dem ''Institut Für Neue Medien'' den Gästen Filmdokumente zur Musik oder zu Musikern gezeigt.
Der ''Jazzclub Rostock e.V.'' wirkt auf eine gedeihliche Entwicklung der Jazzmusik in Rostock und Umgebung hin. Dazu wird Jazz im öffentlichen Bewusstsein gefördert und Jazzinteressierten ein Forum gegeben. Mit dem ''Ostsee- Jazz'' besteht ein jährlich im Juni stattfindendes Jazzfestival für modernen Jazz, zeitgenössischen Jazz und Dance-Jazz. Ebenfalls jährlich findet in Rostock ein fünftägiger Jazz-Workshop für traditionellen Jazz, Mainstream, modernen Jazz, zeitgenössischen Jazz und Blues statt, bei dem die Teilnehmer mit bis zu sechs Dozenten in Einzel-Instrumentalunterricht, Ensembleunterricht, Theorieunterricht und abendlichen Sessions studieren.


=== Theater ===
=== Theater ===
[[Datei:Stadttheater Rostock2.jpg|mini|links|[[Rostocker Stadttheater (1895–1942)|Rostocker Stadttheater von 1895–1942]]]]
[[Image:Rostock Theaterzettel 1520.png|thumb|left|Der älteste deutsche Theaterzettel (von 1520)]]

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Bis in das 19. Jahrhundert hinein traten wandernde Schauspielgruppen in Rostock auf den Marktplätzen, in angemieteten Sälen oder Gasthöfen auf. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts diente das Ballhaus am Johannisplatz als Aufführungsstätte, ehe 1786 das ''Städtische Komödienhaus'' entstand, das 1880 durch einen Brand zerstört wurde. Das [[Rostocker Stadttheater (1895–1942)|Stadttheater]] südöstlich des [[Steintor (Rostock)|Steintors]] wurde 1895 eingeweiht und im April 1942 durch britische Luftangriffe zerstört.
| [[Image:Stadttheater - 1786-1880.jpg|thumb|right|Stadttheater von 1786-1880]]

[[Image:1928 Lichtwoche-Theater.jpg|thumb|Rostocker Theater zur Lichtwoche 1928, zerstört 1942]]
Das [[Volkstheater Rostock|Rostocker Volkstheater]] entwickelte sich ab 1952 zu einer der profiliertesten Bühnen der DDR. Ambitionierte Pläne für einen Neubau wurden ab den 1970er Jahren diskutiert, aber nicht verwirklicht. Stattdessen wurden das in den 1940er Jahren als provisorische Spielstätte eingerichtete Große Haus an der Doberaner Straße allmählich ausgebaut und erweitert. Heute verfügt das Volkstheater über die drei Spielstätten Großes Haus, Theater im Stadthafen sowie Kleine Komödie. Es deckt die Sparten [[Schauspiel]], [[Musiktheater]]/[[Oper]], [[Ballett]] und [[Philharmonie]] ab. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein Kindertheater und einen Theaterjugendclub. Die äußerst angespannte Haushaltslage Rostocks führt zu ständig größer werdenden Einsparungsforderungen an das Theater, die seine Existenz als vollwertiges [[Mehrspartentheater|Vier-Sparten-Theater]] in Frage stellen. Dennoch wurde 2024 mit der Errichtung eines Neubaus an der Langen Straße begonnen, der ab 2028 das Große Haus beherbergen soll.
[[Image:Rostock Theater im Stadthafen.jpg|thumb|Theater im Stadthafen]]

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Neben dem städtischen Volkstheater bereichert auch die 1991 gegründete freie ''[[Compagnie de Comédie Rostock|Compagnie de Comédie]]'' in der Bühne&nbsp;602 die Rostocker Theaterlandschaft mit Musical, Schauspiel, Komödie, Konzerten und Märchen. Seit fast 90&nbsp;Jahren gibt es die [[Niederdeutsche Bühne Rostock]], die in der Bühne&nbsp;602 und im Theater im Stadthafen mit regelmäßig zwei Premieren pro Spielzeit auftritt. Das [[Judentum|jüdische]] Theater ''[[Mechaje]]'' ist seit 1997/1998 Bestandteil des Rostocker Theaterlebens.<ref>Das Kulturjahr 2020 beinhaltete „Drei Jubiläen der Rostocker Theatergeschichte“. Seraphin Feuchte, Historiker und Wissenschaftliche Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Rostock, veröffentlichte als Mitglied von „Freunde und Förderer Volkstheater Rostock e.&nbsp;V.“ einen historischen Rückblick u.&nbsp;a. mit Namen von bedeutenden Personen und verdienstvollen Mitarbeitern im Zusammenhang mit der Theatergeschichte von Rostock. ([https://theaterfoerderverein-rostock.de/2020/05/drei-jubilaeen-der-rostocker-theatergeschichte-in-diesem-jahr/ Theaterförderverein – Rostock])</ref>


=== Kinos ===
Die Theaterkultur der Stadt reicht weit in die Vergangenheit. Der nachweislich älteste gedruckte Theaterzettel Deutschlands von 1520 stammt aus Rostock. Dabei waren es bis in das 19. Jahrhundert hinein vornehmlich wandernde Schauspielergruppen die sich der Rostocker Bürger annahmen. Die Spielorte wechselten, vom mittelalterlichen Marktplatz über das "Ballhaus" im 17. zum "Comödienhaus" im 18. Jahrhundert, ehe 1786 das alte Stadttheater entstand, welches durch einen Brand 1880 zerstört wurde. Es konnte jedoch schon 1895 ein größeres, schöneres Theater eingeweiht werden. Aber auch diesem Gebäude war kein langes Leben beschieden, es wurde 1942 zerbombt. Seither müssen sich die Rostocker mit einem zum Theater umgebauten Provisorium begnügen.
[[Datei:Lichtspieltheater Wundervoll Rostock.jpg|mini|Lichtspieltheater Wundervoll Metropol]]
{{Hauptartikel|Rostocker Kinos}}


Die ersten Rostocker [[Kino]]s gingen bereits während der [[Stummfilm]]-Zeit an den Start. In der Anfangszeit wurden dafür bekannte Lokalitäten zu Kinosälen umfunktioniert. Von insgesamt neun Lichtspieltheatern in Rostock und Warnemünde überstanden nur sechs den Zweiten Weltkrieg: ''Capitol'', ''Hansa-Theater'', ''Metropol'', ''Palast-Theater'' (ab 1953 ''Theater des Friedens''), ''Union-Theater'' (nach einem Umbau ''Kino Café Camera'') und ''Park-Lichtspiele'' in Warnemünde wurden auch in der DDR betrieben. Bis heute überlebt haben nur zwei dieser Kinos.
Die Rostocker Theatergeschichte hat von Persönlichkeiten wie [[Conrad Ekhof]], Schönemann, Hagen oder Perten gelebt, die Rostock zu seinem kulturellen Höhepunkt im ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts führten und zum "[[Bayreuth]] des Nordens" machten, da besonders die Aufführung von [[Wagner]]-Opern gepflegt worden war. Trotz wachsendem finanziellen und politischen Druck ist das Theater noch mit einem kompletten Tanztheater-, Musiktheater- und Schauspielensemble ausgestattet, die im Großen Haus (''Doberaner Straße 134/135''), im Theater im Stadthafen(''Warnowufer 65'') und in der Kleinen Komödie Warnemünde (''Rostocker Str. 8'') ihr Können darbieten. Integraler Bestandteil des Volkstheaters ist darüber hinaus die Norddeutsche Philharmonie Rostock. Das A-Orchester ist der größte Klangkörper des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Regelmäßige finden Konzerte nicht nur im Großen Haus, sondern auch im Barocksaal und der Nikolaikirche statt.


Als [[Programmkino]] zeigt das ''Lichtspieltheater Wundervoll'' (Li.Wu.) seit 1993 künstlerisch und politisch ambitionierte Filme.<ref>[http://foerderverein-liwu.de/ Förderverein des li.wu. – Über uns]</ref> Die beiden Spielstätten in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt sind das 2012 wieder eröffnete ''Metropol'' und die 2014 errichtete ''Frieda23''.<ref>[https://www.liwu.de/infos#kinos Lichtspieltheater Wundervoll – Unsere Kinos]</ref> Die ''Frieda23'' ist außerdem zentrale Spielstätte Rostocker Filmfestivals.
Neben dem städtischen Volkstheater bereichert auch die 1991 gegründete freie Compagnie de Comédie in der Bühne 602 (''Warnowufer 55'') die Rostocker Theaterlandschaft mit Musical, Schauspiel, Komödie, Konzerten und Märchen. In jeder Spielzeit stellt das kleine Team, das durch die Hansestadt Rostock, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV, das Arbeitsamt Rostock und das Sozialministerium MV gefördert wird, dabei bis zu 7 Neuproduktionen auf die Beine.


Das ''[[Cinestar]] Capitol'' wartet mit 4&nbsp;Kinosälen und 1089&nbsp;Sitzplätzen auf.<ref>[https://www.cinestar.de/kino-rostock-capitol/info CineStar Capitol – Übersicht]</ref> Für die Vorführung kommerziell geprägter [[Blockbuster]] wurde 1996 im Ortsteil [[Lütten Klein]] das erste ''CineStar'' [[Multiplex-Kino]] Mecklenburg-Vorpommerns errichtet: mit 7&nbsp;Leinwänden und 1996&nbsp;Sitzplätzen.
Darüber hinaus verstärken seit fast 90 Jahren die Niederdeutsche Bühne Rostock, die in der Bühne 602 oder im Theater im Stadthafen auftritt, mit regelmäßig zwei Premieren pro Spielzeit und das jüdische Theater "Mechaje" seit 1997/1998 das Rostocker Kulturprogramm.


=== Zoo ===
Bei dem Theaterzettel von 1520 handelt es sich um eine Ankündigung für das Fest zu Ehren der [[Medelidinge Marie]], welches in Rostock immer an dem Sonntag nach dem 15. Juli (im Jahre 1520 war es demnach der 22. Juli) gefeiert wurde.
[[Datei:Löwen im Zoo Rostock.jpg|mini|Rostocker Zoo]]
Um die Ankündigung besser lesen zu können, hier eine Reinschrift:


Der [[Zoo Rostock]] wurde 1899 gegründet und erstreckt sich auf einer Fläche von 56&nbsp;Hektar im [[Barnstorfer Wald (Rostock)|Barnstorfer Wald]]. Mit rund 4500 Tieren und 450 verschiedenen Tierarten ist er der größte Zoo an der deutschen Ostseeküste. Dazu zählen [[Eisbären]], [[Großkatzen]] ([[Löwen]], [[Schneeleopard]]en, [[Jaguare]]), [[Erdmännchen]], [[Pinguine]], [[Seebären]], [[Gorillas]], [[Orang-Utans]] und viele andere. Im September 2012 wurden mit dem [[Darwineum]] des Zoos eine Evolutionsausstellung und eine neue Bleibe vor allem für die Primaten eröffnet, 2018 wurde mit dem Polarium eine neue moderne Anlage zur Beheimatung unter anderem der Eisbären und Pinguine errichtet.
Dorch Gunst/ Vorloff/ un fulbort
beyde geystliker und werltliker desser Stat Rostock overicheit wert men hyr (wil God) up dessen tokomenden Sondach/ alse den dach der Medelidinge marie/ to der ere gades eyn schone innich unde merklick spyl anrichten/ van deme State der werld/ unde söven older der minsche/ de dorch mede invöringe Söven artikel des lidedes Christi/ up de.un.dageryde wys
sende.Dek.un.der yunkfrovwen Marien dröffnisse/ und sust dorch mennichfoldighe heylsame lere unde fruchtbare under
wisinge ane yenige schimplyke lichtferdicheyt van der werldr to dem deste gades gerogen/ un gätz bekeert werden Myt ans
hengendem beslvte schoner antögynge eyner figuren der ewygen frölicheyt/ allen deenren und urherwelden gades gelover
Wem sodans to seende belevet/ mach sick an den middelmarket vögen/ dar wert men halffweghe twelven anhevende.
Alle to der ere gades


=== Museen ===
=== Museen ===
[[Datei:Kunsthalle Rostock.jpg|mini|[[Kunsthalle Rostock]] im Stadtteil [[Reutershagen]]]]
Die Museenlandschaft Rostocks ist nicht sehr reich, dafür gibt es aber einige interessante Höhepunkte. So die ''[[Kunsthalle Rostock]]'', die gerade eine Ausstellung mit [[Christo und Jeanne-Claude]] vorbereitet<ref>Siehe dazu einen Artikel in der Ostseezeitung: [http://www.ostsee-zeitung.de/mantel_kul_32333138303132.phtml?Param=DB-Artikel&ID=2318012&Ressort=kul&Druck=1]</ref>, die ''Kulturhistorischen Museen'' im [[Kloster zum Heiligen Kreuz]] und dem [[Kröpeliner Tor]] mit einer Dauerausstellung zur Rostocker Stadtbefestigung. Ein darüber hinaus wichtiges Museum ist die ''Dokumentations- und Gedenkstätte des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterdrückung''. Auch sehr interessant sind das ''Heimatmuseum Warnemünde'', das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Rostock-Schmarl, auf dem neben der Schiffbaugeschichte auch maritime Spezialthemen zu besichtigen sind und das [[Rostocker_Stra%C3%9Fenbahn|depot12]], die verkehrsgeschichtliche Ausstellung der [[Rostocker_Stra%C3%9Fenbahn|RSAG]] und der Rostocker Nahverkehrsfreunde.


Die von einem Verein privat betriebene [[Kunsthalle Rostock|Kunsthalle]] ist das größte Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. Sie war der erste und einzige Neubau eines Kunstmuseums in der DDR. In der Sammlung sind vor allem bedeutende Kunstwerke aus den Regionen [[Mecklenburg]] und [[Vorpommern]], sowie Werke des [[Expressionismus|Spätexpressionismus]] und der [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|Neuen Sachlichkeit]] vertreten.
Als Highlight gilt in Rostock die Lange Nacht der Museen, die in den letzten Jahren zahlreiche Besucher anlockte.


Das [[Kulturhistorisches Museum Rostock|Kulturhistorische Museum]] im [[Kloster zum Heiligen Kreuz (Rostock)|Kloster zum Heiligen Kreuz]], ist eines der größten und bedeutendsten Museen in [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Das Museum beherbergt u.&nbsp;a. eine Sammlung von rund 70 Gemälden niederländischer Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts, die zu den wichtigsten in Norddeutschland zählt.
=== Bauwerke ===
Eine Dauerausstellung zur Rostocker Stadtbefestigung im [[Kröpeliner Tor]] sowie die ''Societät Rostock maritim'' (ehemals ''Schiffbaumuseum'' samt [[Traditionsschiff Typ Frieden]]) zeigen (kultur-)historische Exponate. Das [[Kempowski-Archiv]] ist als [[Literaturmuseum]] dem Leben und Werk [[Walter Kempowski]]s gewidmet.
[[Image:Rostock_Kuhtor.jpg|thumb|200px|Kuhtor]]
Die wohl interessantesten Bauwerke der Stadt sind die gotischen Backsteingebäude aus der Zeit um die [[Hanse]]. So zum Beispiel die alte Befestigungsanlage, von der heute noch Teile zu besichtigen sind. So einige Strecken der [[Stadtmauer]]. Vor allem im Süden mit erhaltenen [[Wieckhaus|Wieckhäusern]] und einem Stück des Walls, errichtet durch [[Wallenstein]] um den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]. Weiter östlich in der Mauer zwischen [[Steintor (Rostock)|Steintor]], dem einstigen Haupttor und dem [[Kuhtor]], dem ältesten Gebäude Rostocks überhaupt, steht auch der [[Lagebuschturm]] als der letzte von vier Wehrtürmen und auch im Osten befindet sich ein langes Stück Mauer in der Nähe der Petrikirche. Im Nordwesten steht darüber hinaus auch noch ein Teil der Fischerbastion mit einigen historischen Kanonen.
Viele Tore, die in die Mauer integriert waren, existieren heute nicht mehr. Einige wurden durch das alliierte Bombardement im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört, andere standen städtebaulichen oder politischen Plänen im Weg, wie das [[Petritor]] oder das Schwaansche Tor. Aber wichtige Tore, wie das [[Kröpeliner Tor]], und [[Mönchentor]] sind noch immer zu sehen und wurden vollständig saniert.


Die [[Dokumentations- und Gedenkstätte des BStU in der ehemaligen U-Haft der Stasi in Rostock|Dokumentations- und Gedenkstätte des BStU in der ehemaligen U-Haft der Stasi]] setzt sich mit der Geschichte des [[Ministerium für Staatssicherheit|Ministeriums für Staatssicherheit]] (MfS) auseinander und erinnert an die Opfer. Sie ist eine der am besten erhaltenen Untersuchungshaftanstalten des MfS.
Innerhalb der Stadtmauern befinden sich einige imposante Kirchen: Die größte ist die gotische [[St. Marien (Rostock)|Marienkirche]] aus dem 13. Jh., des Weiteren die frühgotische [[Nikolaikirche]], auch aus dem 13. Jh., die [[St. Petri (Rostock)|St. Petri-Kirche]] am alten Markt, um die herum sich Rostock ursprünglich gründete, aber auch die Universitätskirche ([[Kloster zum Heiligen Kreuz]]). Außerhalb der Stadtmauern befinden sich die [[Heiligen Geist Kirche (Rostock)|Heiligen Geist Kirche]] in der [[Kröpeliner-Tor-Vorstadt]] und die Evangelische Kirche in [[Warnemünde]].


Außerhalb des Stadtzentrums gibt es das [[Heimatmuseum Warnemünde]], das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Typ Frieden in Rostock-Schmarl und den [[Forst- und Köhlerhof Wiethagen]].
Weniger sakrale Gebäude sind das gotische Rathaus aus dem 13. und 14. Jh. mit einer nachträglich angefügten, barocken Fassade von 1727, das [[Hausbaumhaus]] (spätgotisches Kaufmannshaus), das Standesamt und Stadtarchiv und das neugotische [[Ständehaus (Rostock)|Ständehaus]]. Ebenso der Leuchtturm in Warnemünde, welcher als das Wahrzeichen dieses Stadtteils gilt. Ein anderes interessantes Gebäude ist das Universitäts-Hauptgebäude am Universitätsplatz, aber auch zahlreiche [[Speicher]], wie der Wittespeicher oder die Speicher auf der Speicherhalbinsel im Stadthafen.


{{Siehe auch|Liste der Museen in Mecklenburg-Vorpommern}}
===Verlorene Bauwerke===
[[Bild:Petritor2.jpg|thumb|left|Rekonstruktion des [[Petritor (Rostock)|Petritors]]]]
[[Bild:Zwinger2.jpg|thumb|right|Rekonstruktion des [[Zwinger (Rostock)|Zwingers]]]]
Vor allem verlor Rostock wichtige historische Bauten durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg. 40 Prozent des Wohnraumes gingen verloren. Aber auch nach dem Krieg wurde keine Rücksicht auf die historische Bausubstanz genommen.
Die [[Jakobikirche]], 1942 schwer getroffen, wurde 1959 endgültig abgerissen. Heute erinnert ein Park an den Ort, an dem sie gestanden hat. In den Boden gelassene Markierungen zeigen unter anderem die Stelle der alten Portale.
Auch im Zweiten Weltkrieg von Bomben getroffen wurden das [[Petritor]] und die [[St. Petri (Rostock)|Petrikirche]] (am 27. April 1942). Während diese Kirche erhalten blieb und ihr nach der Wiedervereinigung 1994 ein neuer Turmhelm aufgesetzt wurde, wurden das Petritor und Teile der Stadtmauer am 27. Mai 1960 vollständig abgerissen. Ein Verein bemüht sich heute, die Mittel bereitzustellen, um das Tor wieder aufzubauen.


=== Literatur ===
Aber auch das alte Rostocker Stadttheater beim Steintor, lediglich teilzerstört im Krieg, wurde abgerissen. An dessen Stelle kam ein funktionales Gebäude, als Sitz von Ostseedruck und [[Ostsee-Zeitung]] (damals noch Parteiorgan der SED, heute Teil des [[Springer]]-Verlags).
Das [[Literaturhaus Rostock]] im [[Haus der Freundschaft (Rostock)|Peter-Weiss-Haus]] widmet sich schwerpunktmäßig der Förderung von Autoren und der Stärkung der [[Leseförderung|Lesekompetenz]] bei Kindern und Jugendlichen. Regelmäßig finden Lesungen, Workshops, Schreibwerkstätten und Ausstellungen statt. Das Haus richtet jährlich die [[Peter Weiss|Peter-Weiss]]-Woche aus. 2010&nbsp;wurde in Rostock auf Initiative zahlreicher Wissenschaftler der Johnson-Forschung mit Unterstützung der Universität und der Stadt Rostock die [[Uwe Johnson-Gesellschaft]] gegründet.


=== Veranstaltungen ===
1971 wurde dann auch die neugotische, katholische [[Christuskirche (Rostock)|Christuskirche]] auf dem Schröderplatz abgerissen. Jedoch nicht, wie häufig behauptet wird, um einer neuen Verkehrsgestaltung zu weichen, sondern wegen eines Vorhabens [[Walter Ulbricht|Walter Ulbrichts]], an ihrer Stelle, wie schon in anderen Städten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], Rostock ein großes Wahrzeichen zu errichten. Diese Baupläne sind jedoch nie verwirklicht worden.
[[Datei:Hanse Sail 2005 2.jpg|mini|[[Hanse Sail]]]]
Des Weiteren wurden nach dem Krieg die neogotische Anbauten am Kröpeliner Tor, die um 1840 errichtet wurden, obgleich unbeschädigt, abgerissen.


Die größte regelmäßige Veranstaltung in Rostock ist die [[Hanse Sail]]. Sie steht in der Tradition der [[Ostseewoche|Internationalen Ostseewoche]], deren Hauptveranstalter Rostock von 1958 bis 1975 war. Sie findet jährlich im August statt und zieht bis zu einer Million Besucher an.
Aber auch früher schon gingen einige Bauwerke und Teile verloren. 1566 war es ein politischer Streit mit Herzog [[Johann Albrecht I.]], der zu einem Abriss des [[Steintor (Rostock)|Steintor]]s und der Stadtmauer bis zum [[Kuhtor]] führte. Aus den Steinen ließ er sich eine Befestigung vor der Stadt bauen. 1575-77 allerdings wurde nach der Einigung das Tor, jetzt im niederländischen Renaissancestil, sowie die Mauer aus den Steinen der geschliffenen Festung wieder aufgebaut. 1677 war es ein großer Brand, der ein Drittel der Stadt vernichte. Aber auch Stürme trugen zu einer Vernichtung von wichtigem Baugut bei, wie 1718, als vor allem die historische gotische Ratslaube am Rathaus zusammenbricht. Zu sehen ist sie noch auf der [[Vicke Schorler|Vicke-Schorler]]-Rolle. Ersetzt wurde sie dann später durch einen einfachen barocken Vorbau des 18. Jahrhunderts, der die alte gotische Schauwand aus dem 13. Jahrhundert fast vollständig bedeckt.


Der [[Weihnachtsmarkt#Rostock|Weihnachtsmarkt]] ist der größte Norddeutschlands. Zu [[Pfingsten]] findet seit 1390 der ''Rostocker Pfingstmarkt'' statt. Er entwickelte sich von einer frühneuzeitlichen Handels- und Warenmesse zu einem Volksfest. Bis in die 1930er Jahre war der Pfingstmarkt die größte Veranstaltung seiner Art in Rostock. Erst in den 1960er Jahren wurden der Weihnachtsmarkt und andere Veranstaltungen wichtiger.
In der öffentlichen Wahrnehmung fast vergessen ist der [[Zwinger (Rostock)|Zwinger]], der als Wehrturm vor dem [[Steintor]] stand. Dieser wurde 1849 von preußischen Pionieren wegen angeblicher Baufälligkeit gesprengt.
[[Datei:Steintor während der Rostocker Lichtwoche im November 2020.jpg|mini|hochkant|Das [[Steintor (Rostock)|Steintor]] während der [[Rostocker Lichtwoche|Lichtwoche]]]]
Am Jahresbeginn findet der Kabarettistenwettbewerb [[Der Rostocker Koggenzieher]] statt, ab Ende März bis in den Juni der Bücherfrühling an der Warnow, der viele Lesungen und Ausstellungen bietet, seit April 2004 außerdem die halbjährlich stattfindende Literaturshow [[Literaturhaus Rostock|Prosanova]], im April und Oktober ist [[Rostocker Kulturwoche]]. Im Mai feiert die Kröpeliner-Tor-Vorstadt das Stadtteilfest ''Blaumachen''. Ebenfalls im Mai findet das [[Kurzfilmfestival]] ''[[FiSh]]'' statt. Im Juni ist ''Ostseejazz-Festival'', im Juli dann der ''Rostocker Sommer'' mit Musik, Folklore, Literatur und am Strand die Veranstaltungsreihe ''Sommer der Kulturen'', darüber hinaus auch ''[[Warnemünder Woche]]'' und der Rostocker ''[[Christopher Street Day]]''. Im September finden schließlich das ''Boulevardfest'' und das ''Rostocker Hafenfest'' statt, gefolgt von der ''Rostocker Lichtwoche'' Anfang November, bevor das Veranstaltungsjahr mit dem ''Rostocker Weihnachtsmarkt'' im November/Dezember und den großen ''Silvesterfeuerwerken'' im Stadthafen und Warnemünde endet.


Alle zwei Jahre wird für kulturelles Engagement und für Leistungen, die das Geistes- und Kulturleben der Hansestadt Rostock wesentlich bereichern, der [[Kulturpreis der Hansestadt Rostock]] verliehen.
=== Die Rostocker Sieben ===
Die Zahl Sieben spielte im Rostocker Stadtbild eine große Rolle. Es gibt sieben Wahrzeichen der Stadt, die ''Rostocker Kennewohrn'':


2018 feiert die Hansestadt Rostock ihr 800-jähriges Stadtjubiläum und richtete zudem das Landesfest [[Mecklenburg-Vorpommern-Tag]] aus.<ref>{{Webarchiv |url=http://rz48.rostock.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011440 |text=800-Jahr-Feier Rostocks: Bürgerinformationssystem |wayback=20160711154851}}, abgerufen am 11. Juli 2016</ref> Rostock erhielt den Zuschlag, die [[Bundesgartenschau 2025]] auszurichten.
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== Wirtschaft ==
'''niederdeutsch'''
Im Jahr 2016 erbrachte Rostock innerhalb der Stadtgrenzen ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 7,218 Milliarden € und belegte damit Platz 52 innerhalb der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste]]. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 34.910 € (Mecklenburg-Vorpommern: 25.454 €, Deutschland 38.180 €). Das BIP je Erwerbsperson beträgt 62.689 €. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 0,9 %, im Vorjahr betrug das Wachstum 1,1 %. In der Stadt sind 2017 ca. 115.100 Erwerbstätige beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |abruf=2019-01-07 }}</ref> Die Gesamtverschuldung der Stadt lag Ende 2023 bei ca. 1,53 Mrd. Euro (7.293 €/Kopf).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistikportal.de/de/veroeffentlichungen/integrierte-schulden-der-gemeinden-und-gemeindeverbaende |titel=Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände {{!}} Statistikportal.de |datum=2024-11-27 |sprache=de |abruf=2024-12-19}}</ref> Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 7,3 % und damit unter dem Durchschnitt von Mecklenburg-Vorpommern von 7,6 % (im benachbarten Landkreis Rostock betrug sie 5,6 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Mecklenburg-Vorpommern-ab-09-2011-Nav.html |titel=Bundesland Mecklenburg-Vorpommern |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190109204929/https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Mecklenburg-Vorpommern-ab-09-2011-Nav.html |archiv-datum=2019-01-09 |abruf=2019-01-07 }}</ref>


Im [[Prognos|Zukunftsatlas 2019]] wird Rostock auf Rang 224 von 401 kreisfreien Städten und Landkreisen geführt. Damit belegt die Stadt den Spitzenplatz innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2019/ |titel=PROGNOS Zukunftsatlas 2019 |werk=[[Handelsblatt]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190708181336/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2019/ |archiv-datum=2019-07-08 |sprache=de |abruf=2022-05-24}}</ref>
Söben Toern to Sint Marien Kark, <br />
Söben Straten bi den groten Mark, <br />
Söben Doern, so da gaen to Lande, <br />
Söben Kopmannsbrüggen bi dem Strande, <br />
Söben Toern, so up dat Rathus stan, <br />
Söben Klocken, so dakliken slan, <br />
Söben Linnenböm up den Rosengoern: <br />
Dat syn de Rostocker Kennewohrn. <br />
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=== Wirtschaftsgeschichte ===
'''hochdeutsch'''
Die Rostocker Wirtschaft erlebte immer wieder Strukturwandel. Die [[Hanse]] und der damit verbundene [[Freihandel]] in Europa bescherten der Stadt einen enormen wirtschaftlichen Aufstieg. Ihre Kirchtürme gehörten zu dieser Zeit zu den höchsten Gebäuden der Welt. Dieser Aufstieg versiegte erst, als der Atlantikhandel an Bedeutung zunahm: Der Hansebund war einer enormen Konkurrenz ausgesetzt und konnte sich nicht länger gegen die Fürsten behaupten. Machtkämpfe während des Dreißigjährigen Krieges ließen die Stadt wirtschaftlich ausbluten und mündeten in einem großen Stadtbrand, von dem sich Rostock lange nicht erholte.
Erst die Industrialisierung schuf neue Infrastruktur in der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurden aber wirtschaftliche Strukturen zerstört und Industrien wie der Flugzeugbau zunächst nicht wieder etabliert. Nach dem Krieg hatte die Stadt als größter Ostseehafen mit dem wichtigsten Werftenstandort des neuen DDR-Staates eine besondere Bedeutung. Mit der Wiedervereinigung stand die Stadt dann vor der Herausforderung, die vorhandene Infrastruktur den veränderten ökonomischen Bedingungen anzupassen. Während dieses Prozesses verloren zunächst zahlreiche Beschäftigte ihre Arbeit. Im 21.&nbsp;Jahrhundert hat sich Rostock wirtschaftlich erholt und beherbergt einige Wachstumsbranchen im Stadtgebiet, auch im Bereich der [[Spitzentechnologie]]n.


=== Bedeutende Wirtschaftszweige und Unternehmen ===
Sieben Türen der St. Marien Kirche, <br />
[[Datei:Rostock 2010-by-RaBoe-121.jpg|mini|[[Kraftwerk Rostock]]]]
Sieben Straßen bei dem großen Markt, <br />
[[Datei:OSA Sampson in Rostock.JPG|mini|Arbeiten bei [[Liebherr-MCCtec Rostock|Liebherr]] im Rostocker Hafen]]
Sieben Tore, in das Land führen, <br />

Sieben Kaufmannsbrücken bei dem Strand, <br />
Rostock ist heute das wirtschaftliche Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns und eines von vier [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Mecklenburg-Vorpommern|Oberzentren des Landes]]. Der größte öffentliche Arbeitgeber der Stadt ist gegenwärtig die [[Universität Rostock|Rostocker Universität]]. Der Dienstleistungssektor gewinnt immer mehr an Bedeutung, so siedeln sich Unternehmen der [[Informationstechnologie]], [[Callcenter]], touristische und kreative bzw. online agierende Dienstleister an.
Sieben Türme, die auf dem Rathaus stehen, <br />

Sieben Glocken [der 7 Kirchen], die zugleich schlagen, <br />
Ein wichtiger Wirtschaftszweig für Rostock ist die [[Maritime Wirtschaft]], auch wenn die Fischverarbeitung ([[Fischkombinat Rostock]]) nach der Wiedervereinigung stark an Bedeutung verlor und der Schiffbau ([[Neptun Werft]], [[Warnow-Werft]]) sich neu finden musste. Die Rostocker [[Werft]]en blieben aber erhalten, das Unternehmen [[MV Werften]] meldete am 10. Januar 2022 Insolvenz an.
Sieben Lindenbäume im Rosengarten: <br />
Heute (2013) sind im Dienstleistungsbereich die [[Reederei]]en [[Scandlines]], [[AIDA Cruises]], [[Scandferries]], [[Deutsche Seereederei]] und [[F.&nbsp;Laeisz]] von Bedeutung, im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe unter anderem [[Schiffselektronik Rostock]], [[Tamsen Maritim]], [[Liebherr-MCCtec Rostock]], sowie die Warnemünder Werften [[Marinearsenal Warnowwerft|Nordic Yards]] (ehemals Warnowwerft) und Neptun-Werft. Das Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises im [[Rostocker Stadthafen]] hatte 2012 als größter Arbeitgeber rund 6000&nbsp;Beschäftigte.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.nordlb.de/fileadmin/redaktion/analysen_prognosen/regionalanalysen/mecklenburg-vorpommern/MV_Monitor_Dez_2013.pdf |text=Die 100 größten Arbeitgeber Mecklenburg-Vorpommerns 2012 |wayback=20140228045152 }}, NordLB, abgerufen am 22. Februar 2014.</ref> In Rostock sind mehrere [[Frosttrawler]] deutscher Tochtergesellschaften des niederländischen Fischereikonzerns [[Parlevliet & Van der Plas#Fischerei|Parlevliet & Van der Plas]] beheimatet, darunter mit ''[[Maartje Theadora]]'' der größte Trawler Europas.
Das sind die Rostocker Wahrzeichen. <br />

Der börsennotierte [[Windenergieanlage]]nhersteller [[Nordex SE|Nordex]] war 2009 das umsatzstärkste Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/mv/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=2993721 |text=''Aida Cruises größter Arbeitgeber im Land'' |wayback=20120307104730}}. ostsee-zeitung.de (22. Dezember 2010)</ref> 2007&nbsp;wurde die Aktie in den (Mitte 2021 eingestellten) [[ÖkoDAX]] aufgenommen. Nordex ist (Stand März 2022) im Technologiewerteindex [[TecDAX]] gelistet.

Ein überregional bekanntes Unternehmen ist die [[Hanseatische Brauerei Rostock]] GmbH, die unter anderem das mit mehreren [[Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft|DLG]]-Goldmedaillen ausgezeichnete Bier ''Rostocker Pils'' braut und im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vermarktet. Mit der Wiedereinführung der Marke ''Mahn & Ohlerich'' Ende 2011 wird an Georg Mahn und Friedrich Ohlerich erinnert, die die Brauerei 1878 gründeten.

Die ''Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH – Rostock Business'' lenkt<!--??--> seit ihrer Gründung im Jahr 2003 die [[Wirtschaftsförderung]] in Rostock. Mit der Stadt wurde dazu ein [[Geschäftsbesorgungsvertrag]] geschlossen. Gesellschafter sind das Wohnungsunternehmen [[WIRO Wohnen in Rostock|WIRO]], die Hafenentwicklungsgesellschaft HERO ''Rostock Port'' und die [[Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding|Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding GmbH]] (RVV). Ziele der Gesellschaft sind die Erhöhung der Wahrnehmbarkeit der Region durch Stadt- und Standortmarketing, allgemeine Aufgaben der Wirtschaftsförderung für die Hansestadt Rostock, Investorenansprache und Akquisition von Unternehmen, Betreuung der ortsansässigen Unternehmen und Existenzberatungsleistungen, sowie Unterstützung und Koordinierung der Technologieförderung.<ref>[http://www.rostock-business.com/presse/download/geschaeftsbericht-rostock-business-2012.pdf Geschäftsbericht 2012] (PDF; 5,8&nbsp;MB)</ref>
Die Versorgung der Hansestadt Rostock wird mittels der ''Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding GmbH'' (RVV) gestaltet<!--??-->. Dafür haben sich die RVV als [[Organträger]], die ''Stadtwerke Rostock'' und die ''[[Rostocker Straßenbahn AG]]'' (RSAG) zu einem [[Verbund (Kooperation)|Querverbund]] zusammengeschlossen.

=== Luft- und Raumfahrt ===
[[Datei:Flughafen Rostock-Laage1.JPG|mini|Replik der [[Heinkel He&nbsp;178]] im [[Flughafen Rostock-Laage]]. Das erste [[Strahlflugzeug|Düsenflugzeug]] der Welt erlebte seinen Erstflug am 27.&nbsp;August 1939 über [[Marienehe|Rostock-Marienehe]].]]

Rostock hat eine bedeutende Geschichte als Standort der [[Luft- und Raumfahrttechnik|Luft- und Raumfahrtindustrie]]. Schon der renommierte Astronom [[Tycho Brahe]] studierte im 16.&nbsp;Jahrhundert an der Universität Rostock. Der Standort Rostock war zu Vorkriegszeiten eine der [[Innovation|innovativsten]] Produktionsstätten für Luftfahrzeuge weltweit. Im Stadtteil Warnemünde entstand mit den [[Ernst Heinkel Flugzeugwerke]]n 1922 einer der größten [[Flugzeugbau]]er der ersten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts. Die Firma brachte der Stadt in der ersten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts den endgültigen Durchbruch in Sachen [[Industrialisierung]], Rostock wurde moderne Großstadt und Technologie-Standort. Die [[Heinkel He&nbsp;178]] war das weltweit erste [[Strahlflugzeug|Düsenflugzeug]]<ref>[http://www.fliegerweb.com/geschichte/flugzeuge/lexikon.php?show=lexikon-656 Heinkel He 178], fliegerweb.com, abgerufen am 10. November 2014.</ref> und hatte ihren Jungfernflug am 27.&nbsp;August 1939 über [[Marienehe|Rostock-Marienehe]]. Seit 1921 gab es in Warnemünde zudem die [[Arado Flugzeugwerke]]. Ebenfalls zunächst in Warnemünde und ab 1934 in [[Ribnitz]] war der [[Walther-Bachmann-Flugzeugbau]] ansässig. Für die Aufrüstungspolitik ab 1933 wurden die meisten Firmen teilenteignet bzw. mussten auf Militärfertigung umstellen. Zu DDR-Zeiten wurden ab 1961 alle verbleibenden Unternehmen der Branche [[Enteignung#DDR|enteignet]] und z.&nbsp;B. auf landwirtschaftliche Produktion umgerüstet, oder vollständig [[Liquidation|liquidiert]].

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 konnte sich die Branche im [[Regiopolregion|Großraum]] Rostock wieder etablieren. Mehrere [[Airbus Group|Airbus]]-[[Zulieferer]] mit insgesamt rund tausend Mitarbeitern<ref>{{Webarchiv |url=http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/wm/Themen/Wirtschaft/Wachstumsbranchen/Wachstumsbranche_Luft-_und_Raumfahrt-Zulieferindustrie/index.jsp |text=Wachstumsbranche Luft- und Raumfahrt-Zulieferindustrie |wayback=20130608053722}}, Wirtschaftsministerium MV, abgerufen am 12. November 2014.</ref> haben sich rund um Rostock angesiedelt, wie die ''RST Rostock-System-Technik GmbH'', die sich am 2007 eröffneten ''Zentrum für Luft- und Raumfahrt'' des Technologieparks Warnemünde<ref>[http://www.airliners.de/forschungszentrum-fuer-luft--und-raumfahrt-in-warnemuende-eroeffnet/13632 Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt in Warnemünde eröffnet], airliners.de, 16. November 2007, abgerufen am 12. November 2014.</ref> befindet. Dort wird gemeinsam mit dem [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) auch an der Entwicklung der europäischen Satellitennavigation [[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo]] gearbeitet, mit dem Projekt „Sea Gate“ für Schiffssteuerung.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rst-rostock.de/de/wichtige-seiten/unser-unternehmen/ |text=Airbus/RST Rostock-System-Technik GmbH |wayback=20141112173540}}</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.dlr.de/rd/desktopdefault.aspx/tabid-5962/9711_read-12795/ |wayback=20141112183335 |text=Sea Gate: Galileo-Testgebiet für maritime Anwendungen |archiv-bot=2024-04-29 06:50:28 InternetArchiveBot }}, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), abgerufen am 12. November 2014.</ref> Auch [[Edag]], die ''luratec AG'', [[Assystem#Assystem Deutschland Holding GmbH|Assystem]], [[Ferchau Engineering]] und [[Diehl Aerospace]] sind am Standort Rostock.<ref name="HroBiz">{{Webarchiv |url=http://www.rostock-business.com/technologiezentrum-rostock/luftfahrt-raumfahrt/unternehmen.php |text=Unternehmen der Luftfahrt und Raumfahrt im Raum Rostock |wayback=20141110214248}}, Rostock Business, abgerufen am 10. November 2014.</ref>

Der [[Bundesverband der Deutschen Industrie|BDI]] schlug 2019 vor, im Raum von Rostock einen [[Weltraumbahnhof]] zu errichten, der dann in der Lage ist, kleinere Satelliten von Deutschland aus starten zu lassen. Dieser Vorschlag wurde unter anderem vom [[Bundesministerium für Wirtschaft und Energie|Bundeswirtschaftsminister]] [[Peter Altmaier]] unterstützt und geprüft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/9c2f7468-8036-4c81-b613-dbaa45df1bfc |titel=Pläne des BDI: Wie sinnvoll ist ein deutscher Weltraumbahnhof? |sprache=de |abruf=2021-06-13}}</ref>

{{Siehe auch|Mecklenburg-Vorpommern#Luft- und Raumfahrt}}

=== Tourismus ===
Der [[Tourismus]] ist für Rostock von großer Bedeutung. 2011 übernachteten gut 1,5&nbsp;Millionen Gäste in der Stadt, davon fast 900.000 in [[Warnemünde]].<ref name="Tourismus-Statistik 2011">[http://rathaus.rostock.de/sixcms/detail.php?id=208&_sid1=rostock_01.c.261.de&_sid2=rostock_01.c.388.de&_sid3=rostock_01.c.412.de&_sid4=&_sid5= Statistische Angaben auf rostock.de], abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref> Der Anteil ausländischer Gäste machte sowohl in absoluten Zahlen als auch hinsichtlich der Übernachtungen deutlich unter zehn Prozent aus.<ref name="Tourismus-Statistik 2011" />
{{Siehe auch|Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern}}

[[Datei:AIDA Cruises Headquarter Rostock Stadthafen Germany 2011-03-06.jpg|mini|Sitz der [[AIDA Cruises]] im Rostocker Stadthafen]]
Für Rostock und die Region sind die [[Kreuzfahrt]]en von Bedeutung. 2017 wurden bei 190 Anläufen von 36 verschiedenen [[Kreuzfahrtschiff]]en 892.000 Passagiere abgefertigt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rostock-port.de/kreuzschifffahrt/anlaeufe/statistiken.html |text=Statistiken: Kreuzfahrtschiffanläufe & Passagiere |wayback=20170106175113 }}, Rostock Port Authority, abgerufen am 29. Dezember 2016</ref><ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Luxusliner: Lokale Wirtschaft profitiert''. In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'' vom 12. Oktober 2017, S. 15</ref> Begünstigt wird die Situation durch den [[Flughafen Rostock-Laage]], den guten Anschluss an Berlin, Hamburg und Skandinavien als Touristenziele und das 2005 eröffnete Kreuzfahrtterminal.<ref>{{Literatur |Titel=Flughafen Rostock-Laage mit neuem Passagierrekord 2017 |Sammelwerk=Rostock-Heute.de |Online=https://www.rostock-heute.de/flughafen-rostock-laage-bilanz-passagiere-2017/97451 |Abruf=2018-02-05}}</ref>
<!--- für historischen Zahlensalat muss anderswo Platz gefunden werden:
2012&nbsp;gab es 181&nbsp;Anläufe, 2013 waren es 198&nbsp;Anläufe von 41&nbsp;Kreuzfahrtschiffen<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Dritter Rekord in Folge für Hafen Rostock''. In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'' vom 23.&nbsp;Oktober 2013, S.&nbsp;4.</ref> mit rund 365.000&nbsp;Passagieren. In der Saison 2014 gab es 182&nbsp;Schiffsanläufe mit 378.000&nbsp;Passagieren auf 36 Schiffen, davon 170 Anläufe in Warnemünde und zwölf im Überseehafen.<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Rostock: Neuer Rekord bei Cruise-Gästen''. In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'' vom 16.&nbsp;Oktober 2014, S.&nbsp;1/3.</ref> Während der Saison 2015 fanden 175&nbsp;Anläufe von 39&nbsp;Kreuzfahrtschiffen mit 354.000&nbsp;Passagieren statt, zwölf davon wieder im Überseehafen. Über 700.000 Passagiere (2014:&nbsp;756.000) gingen an bzw. von Bord, wobei es sich dabei zum großen Teil um die gleichen Personen handelte. Es gab 132.000 einschiffende (2014:&nbsp;131.000) und 131.000 ausschiffende (2014:&nbsp;132.000) Passagiere, die Zahl der Transit-Passagiere lag bei 222.000 (2014:&nbsp;239.000), sodass Rostock auf insgesamt rund 485.000&nbsp;Kreuzfahrtpassagiere (2014:&nbsp;509.000) kommt.<ref>http://www.rostock-port.de/kreuzschifffahrt/anlaeufe.html</ref> --->

Seit mehreren Jahren nutzt die deutsche Reederei [[AIDA Cruises]] Warnemünde als Basishafen für Ostseekreuzfahrten. Auch die spanische [[Pullmantur]] nutzt Rostock inzwischen als Basis für ihre Ostseekreuzfahrten. [[Costa Crociere]] und [[MSC Kreuzfahrten]] nutzen seit 2010 bzw. 2014 Warnemünde neben [[Kopenhagen]] als Basishafen für Nordeuropa-Kreuzfahrten. Die [[Norwegian Cruise Line]] und die amerikanische Reederei [[Princess Cruises]] ermöglichen auf Ostseekreuzfahrten den Zustieg in Warnemünde. <!--Seit 2016 geht auch [[TUI Cruises]] mit dem neuen ''[[Mein&nbsp;Schiff&nbsp;5]]'' von Warnemünde aus auf Kreuzfahrt.<ref>{{Webarchiv|url=http://tuicruises.com/kreuzfahrt-hafen/warnemunde/ |wayback=20150319035214 |text=Kreuzfahrt-Hafen Warnemünde Deutschland |archiv-bot=2019-04-23 10:36:37 InternetArchiveBot }} auf der Interseite von TUI Cruises; abgerufen am 15.&nbsp;März 2015.</ref> --->

Durch zahlreiche Kreuzfahrt-Schiffsanläufe steigt im Raum Warnemünde in der Kreuzfahrtsaison die Belastung durch [[Rußpartikel]]. So wurden 2013 nach einer [[NABU]]-Studie 300.000&nbsp;[[Feinstaub|Feinstpartikel]] pro cm³ gemessen. Damit werde die übliche Verschmutzung in urbanen Räumen um das 60-fache überschritten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nabu.de/themen/verkehr/schifffahrt/mirstinkts/16399.html |titel=Extreme Luftverschmutzung an Kreuzfahrtterminals: Gesundheitsgefährdende Schiffsabgase in Hamburg, Rostock, Venedig und New York |werk=NABU.de |datum=2013-12-03 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141109220242/http://www.nabu.de/themen/verkehr/schifffahrt/mirstinkts/16399.html |archiv-datum=2014-11-09 |abruf=2014-02-24}}</ref> Gemessen an der Anzahl der Personen, die sich auf einem Schiff befinden, ist der Ausstoß im Vergleich zum Beispiel zu Automobilen allerdings gering.<ref>Holger Watter: {{Webarchiv |url=http://www.fh-flensburg.de/mz/AIDA-Emissionen.mp4 |text=Bewertung der AIDA-Emissionen |wayback=20130329235908}} auf fh-flensburg.de</ref> Die Reedereien vermelden, dass es kontinuierliche Verbesserungen und klare Ausstiegsszenarien gibt. Seit 2015 wird durch die seitdem in Nord- und Ostsee geltenden [[Sulphur Emission Control Area|SECA]]-Auflagen der weniger belastende [[Dieselkraftstoff]] statt des [[Schweröl]]s eingesetzt. [[Rußpartikelfilter]] seien allerdings noch nicht serienreif und neue Motoren würden erst in neuen Schiffsgenerationen verbaut.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.aida.de/aida-cruises/nachhaltigkeit/aida-cares-2013/aktuelles/newsdetail.26165/article/clia-europe-zur-nabu-kampagne-nabu-zielt-auf-emotion-statt-sachlicher-information.html |titel=CLIA Europe zur NABU-Kampagne: „NABU zielt auf Emotion statt sachlicher Information“ |werk=AIDA.de |datum=2012-12-18 |abruf=2014-02-24}}</ref>

=== Medien ===
[[Datei:Rostock Ostsee-Zeitung.jpg|mini|Verlagsgebäude der Ostsee-Zeitung vor dem [[Steintor (Rostock)|Steintor]]]]

Das erste periodisch erscheinende Nachrichtenblatt in Rostock, der ''Auszug der Neuesten Zeitungen'' erschien ab 1711. 1846&nbsp;wurde daraus die ''[[Rostocker Zeitung]]'', die Zeitung des liberalen Bürgertums der Stadt. Lange auflagenstärkste Zeitung des Landes war der 1881 gegründete ''Rostocker Anzeiger''.

Im 20. Jahrhundert spiegelten die Zeitungen vorwiegend die politischen Gruppen wider. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts finden sich im linken politischen Spektrum die sozialdemokratische ''[[Mecklenburgische Volks-Zeitung]]'' und die kommunistische ''Volkswacht'', im rechten die völkische ''Mecklenburger Warte'' und der nationalsozialistische ''Niederdeutsche Beobachter''. Zur Zeit der DDR wurde die Medienlandschaft vom Staat bestimmt und so erschien als Organ der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] die ''Volkszeitung'', die ab 1946 ''Landeszeitung'' und dann 1953 ''[[Ostsee-Zeitung]]'' heißen sollte. Für die [[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|CDU]] erschien der ''[[Der Demokrat|Demokrat]]'', für die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]] die ''[[Norddeutsche Zeitung (DDR)|Norddeutsche Zeitung]]'', und für die [[National-Demokratische Partei Deutschlands|NDPD]] die ''[[Norddeutsche Neueste Nachrichten|Norddeutschen Neuesten Nachrichten]]''. Nach der Wende wurde ''Der Demokrat'' an den Verlag der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]] verkauft und wie die Norddeutsche Zeitung 1991 eingestellt.

Überlebt haben dagegen die ''Ostsee-Zeitung'' (OZ) und die ''Norddeutschen Neuesten Nachrichten'' (NNN), die heute als regionale Tageszeitungen in Rostock erscheinen. Daneben gibt das Boulevardblatt ''[[Bild (Zeitung)|Bild]]'' eine Regionalausgabe für Mecklenburg-Vorpommern heraus. Es gibt mehrere Online-Stadtmagazine wie ''Rostock Heute'' und das ''Rostocker Journal'', außerdem regelmäßig erscheinende kostenlose Anzeigenmagazine. Als Monatspublikationen kommen regelmäßig das ''0381-Stadt & Kulturmagazin'', das ''Stadtmagazin Piste Rostock'' und ''HRO&nbsp;Live'' heraus. Das 1994 gegründete Magazin ''Stadtgespräche'' erscheint quartalsweise.

Die Stadt ist Sitz eines Regionalstudios des [[NDR]], das Beiträge für den Hörfunk und das Fernsehprogramm produziert. Zwei regionale Fernsehsender berichten aus Rostock, der Privatsender ''[[tv.rostock]]'' und der Bürgerfernsehsender ''[[rok-tv]]'' (Rostocker [[Offener Kanal]]). Ebenfalls in Rostock ansässig ist der seit 2012 sendende landesweite Privatfernsehsender [[MV1]]. Im Sommer 2005 ging ''[[LOHRO|Radio Lohro]]'', ein nicht kommerzielles Stadtradio für die Region Rostock, auf Sendung. Ebenfalls aus der Hansestadt senden die landesweiten Privatsender ''[[Ostseewelle]]'' und ''[[80s80s MV]]'', zuvor ''[[Antenne MV]]''.

Mit einer Rostocker Zweigstelle ist die [[Deutsche Presse-Agentur]] (dpa) vertreten.

=== Schutzgebiete ===
Im Stadtgebiet befinden sich [[Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Rostock|fünf]] ausgewiesene [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]] (Stand Februar 2017).

== Verkehr ==
=== Häfen ===
[[Datei:Warnemünder Mole.jpg|mini|Molenfeuer in Warnemünde, an der Einfahrt zu den Rostocker Häfen]]

{{Hauptartikel|Hafen Rostock|Rostocker Fischereihafen}}

Nach Kriegsende wurde der stark zerstörte [[Rostocker Stadthafen|Stadthafen]], der jahrhundertelang der Haupthafen Rostocks war, in mehrjähriger Arbeit wieder instand gesetzt. Das Wirtschaftswachstum der DDR und der Aufbau einer großen staatlichen Handelsflotte erforderten jedoch den Bau eines neuen, leistungsfähigen Hochseehafens, der 1960 außerhalb der bebauten Stadt am Breitling in Betrieb genommen wurde. Dazu wurde in Warnemünde ein neuer Zugang zur Ostsee gebaggert. Um an die Bedürfnisse der DDR- und Ostblock-Wirtschaft angepasst zu sein, wurde der Überseehafen ständig aus- und umgebaut und erreichte 1989 mit über zwanzig Millionen Tonnen Umschlag –&nbsp;überwiegend Massenschüttgütern&nbsp;– sein bis dahin bestes Ergebnis.

Mit der deutschen Einheit begann der mühevolle Weg, den ausschließlich auf DDR-Bedürfnisse ausgelegten Hafen so umzugestalten, dass er einen akzeptablen Platz im Ensemble der deutschen Häfen finden konnte. In den vergangenen 15&nbsp;Jahren hat der Überseehafen sein Erscheinungsbild und sein Leistungsangebot deshalb stark verändert. Aufgrund des modernen Ölhafens, der Anlagen für den Getreide-, Kohle-, Düngemittel- und Zementumschlag und des Terminals für den Export von Zucker, Holz, Schrott und Stückgütern ist er nach wie vor ein universaler Umschlagplatz.

Der Überseehafen ist – gemessen am jährlichen Güterumschlag – der zweitgrößte deutsche Ostseehafen nach dem in [[Lübeck]] und nach [[Puttgarden]] ist er derjenige mit der zweithöchsten Zahl an Reisenden (ca. 2&nbsp;Mio. Passagiere). Passagierfähren verkehren nach [[Fährverbindung Rostock–Gedser|Gedser]] ([[Dänemark]]) und [[Fährverbindung Rostock–Trelleborg|Trelleborg]] ([[Schweden]]). Seit dem 30. August 2021 gibt es eine weitere Fährverbindung für den Passagier und Frachtverkehr von Rostock nach [[Nynäshamn]] (Schweden). Einmal pro Woche soll bei dieser Verbindung die Fähre einen Zwischenstopp in Visby auf Gotland (Schweden) einlegen.

Eigentümer der Hafeninfrastruktur ist die ''Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH'' (HERO), ein Gemeinschaftsunternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Hansestadt Rostock. Der Hafenbetrieb wird durch die ''Seehafen Rostock Umschlagsgesellschaft mbH'', die sich in privatem Besitz befindet, und weitere Unternehmen durchgeführt.

2013 wurden über die Rostocker Hafenanlagen insgesamt 23,2&nbsp;Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (2012: 22,7&nbsp;Mio.&nbsp;t<ref>''Unterschiedliche Entwicklung der Umschlagzahlen. Bilanz 2012''. In: ''[[Schiff & Hafen]]'', Heft 5/2013, S.&nbsp;16/18, Seehafen-Verlag, Hamburg 2013, {{ISSN|0938-1643}}</ref>, 2011: 24&nbsp;Mio.&nbsp;t), davon 21,4&nbsp;Mio.&nbsp;t im Rostocker Überseehafen.<ref>''Leichtes Umschlagwachstum in Rostock und Kiel''. In: ''[[Schiff & Hafen]]'', Heft&nbsp;3/2014, S.&nbsp;68–70.</ref> Auf der Adria-Baltikum-Achse gibt es dazu Güterzugsverbindungen zwischen dem Hafen Rostock und dem Endpunkt der maritimen [[Seidenstraße]] um den Knotenpunkt [[Triest]].<ref>Vgl. „Hafen Triest auf Wachstumskurs: Neue Bahnverbindung nach Rostock“ in Der Trend vom 17. Oktober 2018.</ref>

Rostock gehört neben Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven zu den Städten, die im Gespräch für ein [[Flüssigerdgasterminal]] sind,<ref>[https://www.heise.de/tp/features/Weltpolitik-in-Norddeutschland-4205562.html Malte Daniljuk: „Weltpolitik in Norddeutschland“ Telepolis vom 29. Oktober 2018]</ref><ref>[https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/gas-importe-aus-den-usa-der-ueberfluessige-fluessiggas-hafen/22942326.html Angela Hennersdorf: „Der überflüssige Flüssiggas-Hafen“ Wirtschaftswoche vom 31. August 2018]</ref> 50 Umweltverbände und Bürgerinitiativen sprechen sich dagegen aus.<ref>[http://berliner-wassertisch.info/20181206-lng-terminal-brunsbuettel/ „LNG Terminal in Stade (oder Wilhelmshaven) torpediert Energiewende- und Klimaschutzverpflichtungen und generiert Investitionsruine“ Offener Brief vom 6. Dezember 2018]</ref>

=== Öffentlicher Personennahverkehr ===
{{Hauptartikel|Verkehrsverbund Warnow|Straßenbahn Rostock|S-Bahn Rostock}}
[[Datei:Straßenbahn Holbeinplatz.jpg|mini|Die Rostocker Straßenbahn]]
[[Datei:Liniennetz Rostock und Umgebung.png|mini|Liniennetz des öffentlichen Nahverkehrs in Rostock und Umgebung]]

1881 ging die erste [[Pferdebahn]] mit Waggons auf Schienen in Betrieb. Bereits zu Anfang gab es drei verschiedene Strecken. 1904&nbsp;nahm die erste elektrische [[Straßenbahn]] der ''Rostocker Straßenbahn AG'' ihren Betrieb auf. 1944&nbsp;wurde die RSAG nach Ablauf der Konzession zur ''Städtischen Straßenbahn Rostock'', aus der 1951 der ''[[Volkseigener Betrieb|VEB]] Nahverkehr Rostock'' hervorging. 39&nbsp;Jahre später erfolgte die Wiedergründung der ''[[Rostocker Straßenbahn AG]]'' (RSAG).

Der [[ÖPNV|öffentliche Personennahverkehr]] wird durch die S-Bahn Rostock der [[DB Regio|Deutschen Bahn (Regio Nordost)]], durch Straßenbahnen und [[Rostocker Straßenbahn AG#Buslinien|Omnibuslinien der RSAG]] bedient. Es gibt sechs Straßenbahn-, 22&nbsp;[[Stadtbus]]- und zwei [[Nachtverkehr|Nachtbus]]-Linien. Zwei [[Fähre#Binnenfähren|Fährlinien]] verkehren über die [[Unterwarnow|Warnow]]: eine Personenfähre zwischen dem Stadtzentrum und Gehlsdorf sowie eine Autofähre zwischen Warnemünde und Hohe Düne. [[Regionalbusverkehr|Regionalbuslinien]] erschließen das Umland. Sie werden von [[rebus Regionalbus Rostock]] GmbH und weiteren Unternehmen innerhalb des [[Verkehrsverbund Warnow|Verkehrsverbundes Warnow]] (VVW) betrieben, der 1997 gegründet wurde.

Ab 2006 gab es Planungen, durch eine [[Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn|Verknüpfung von Schienenstrecken]] der Straßenbahn, Regionalbahn und S-Bahn ein [[Stadtbahn]]system herzustellen. Diese Überlegungen wurden auch aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.

=== Eisenbahn ===
[[Datei:Rostock Hauptbahnhof - Hauptzugang von Norden (6513111233).jpg|mini|Hauptbahnhof, Nordempfangsgebäude von 1913]]

Der größte und wichtigste Personenbahnhof der Stadt ist der [[Rostock Hauptbahnhof|Rostocker Hauptbahnhof]], ein überregionaler Eisenbahnknoten. Im Fernverkehr verbinden [[ICE]] und [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]-Züge Rostock u.&nbsp;a. mit [[Hamburg]], dem [[Ruhrgebiet]], [[Stuttgart]], [[Stralsund]], [[Berlin]], [[München]], [[Dresden]] und [[Leipzig]]. Einzelne Fernverkehrszüge bedienen darüber hinaus den [[Bahnhof Warnemünde]].

Rostock verfügt über ein [[S-Bahn Rostock|eigenes S-Bahn-Netz]]. Dessen Hauptachse verbindet die Innenstadt mit den nördlichen [[Großwohnsiedlung]]en wie [[Lütten Klein]] und [[Warnemünde]]. Die [[S-Bahn]]-Züge verkehren in den [[Verkehrszeiten#Hauptverkehrszeit|Spitzenzeiten]] alle 7½ Minuten. S-Bahn-Züge über [[Schwaan]] oder [[Laage]] nach Güstrow fahren stündlich, samstags, sonn- und feiertags alle 2 Stunden.

=== Straßen ===
Rostock liegt an den Autobahnen [[Bundesautobahn 19|A 19]] (Rostock–Autobahndreieck Wittstock (Dosse)–Berlin) und [[Bundesautobahn 20|A 20]] (Stettin–Stralsund–Rostock–Lübeck), die im [[Autobahnkreuz Rostock]] miteinander verknüpft sind, und an den Bundesstraßen [[Bundesstraße 103|B&nbsp;103]], [[Bundesstraße 105|B&nbsp;105]] und [[Bundesstraße 110|B&nbsp;110]]. Die Autobahnen und die Bundesstraßen&nbsp;103 und 105 bilden zusammen mit dem [[Warnowtunnel]] einen Schnellstraßenring in und um Rostock.

Der Warnowtunnel wurde 2003 als Verbindung der westlich und östlich der [[Unterwarnow]] gelegenen Stadtteile zwischen [[Schmarl]] und Oldendorf eröffnet. An seinem östlichen Ende beginnt die A&nbsp;19, das Westende ist mit der Schnellstraße vom Rostocker Zentrum nach Warnemünde verbunden. Der Tunnel ist der erste privat finanzierte und [[maut]]pflichtige Straßentunnel Deutschlands. Ging man in den Planungen zunächst von 22.000 Durchfahrten pro Tag aus, hat sich die Verkehrsbelegung heute bei rund 12.000 Durchfahrten eingependelt. Damit konnten sich die Erwartungen bisher bei weitem nicht erfüllen. Als Konsequenz daraus wurde das Finanzierungsmodell nachträglich angepasst.

Von 1998 bis 2007 wurde auch das innerstädtische Straßennetz mit dem Neu- und Ausbau der Arnold-Bernhard-Straße und der August-Bebel-Straße sowie der Verbindung vom Schröderplatz zum Warnowufer grundlegend neu gestaltet. Parallel dazu wurden die früher verkehrsreichen Plätze Neuer Markt und Doberaner Platz für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt.

=== Fahrradverkehr ===
Rostock ist an zahlreiche nationale und internationale [[Radwanderweg|Radfernwege]] angeschlossen: unter anderem an den [[Ostseeküsten-Route (EV10)|Ostseeküsten-Radweg]] (verläuft als [[EuroVelo]] Route 10 einmal um die Ostsee zu Städten wie Kiel, Stralsund und Danzig),<ref>{{Internetquelle |url=https://www.auf-nach-mv.de/ostseekuesten-radfernweg |titel=Ostseeküsten-Radweg |werk=Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.&nbsp;V. |abruf=2023-01-21}} / {{Internetquelle |url=https://de.eurovelo.com/ev10 |titel=EuroVelo 10: Ostseeküsten-Route |werk=EuroVelo – the european cycle route network |abruf=2023-01-21}}</ref> an den [[Radweg Berlin–Kopenhagen|Radweg Berlin-Kopenhagen]] (u.&nbsp;a. über Güstrow und Gedser)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bike-berlin-copenhagen.com/de |titel=Radfernweg Berlin – Kopenhagen |werk=Bike Berlin–Kopenhagen |abruf=2023-01-21}}</ref> und an den [[Iron Curtain Trail (EV13)|Iron-Curtain-Trail]] (verläuft durch 14 Länder entlang des ehemaligen ''Eisernen Vorhangs'' von Norwegen bis ans Schwarze Meer)<ref>{{Internetquelle |url=https://de.eurovelo.com/ev13 |titel=EuroVelo 13: Iron Curtain Trail |werk=EuroVelo – the european cycle route network |abruf=2023-01-21}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.ironcurtaintrail.eu/die_etappen/index.html |text=''Iron-Curtain-Trail. Am ehemaligen Eisernen Vorhang quer durch Europa'' |wayback=20170420045845}}, abgerufen am 21. Jan. 2023</ref>.

Im Mai 2019 erfolgte am Südstadt-Campus der erste Spatenstich für ein insgesamt 28 Kilometer langes [[Radschnellweg]]enetz zwischen [[Rostock Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und [[Warnemünde]] sowie von [[Evershagen]] nach [[Dierkow]]. 2024 sollen wesentliche Abschnitte verfügbar sein. Das erste Teilstück bis zur Erich-Schlesinger-Straße wurde ein Jahr später freigegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rostock-heute.de/baubeginn-radschnellweg-rostock/106832 |titel=Erster Spatenstich für Rostocks Radschnellwegenetz |werk=Rostock-Heute |datum=2019-05-09 |abruf=2023-01-20}} / {{Internetquelle |url=https://www.rostock-heute.de/radschnellweg-rostock-suedstadt-campus/112331 |titel=Erster Radschnellweg in Rostock eröffnet |werk=Rostock-Heute |datum=2020-05-08 |abruf=2023-01-20}}</ref> Die Initiative ''Corona-sichere Rad- und Gehwege'' führte auch in Rostock zur Einrichtung eines [[Pop-up-Radweg]]s: Im Mai 2020 hatten die Fahrradfahrer knapp 150 Meter einer Autospur am Mühlendamm etwa drei Stunden lang für sich.

Für das darüber hinaus erklärte Ziel, mehr [[Radverkehrsanlage|Radwege]] in der Innenstadt einzurichten, kämpft der im Sommer 2018 gegründete ''[[Initiative Volksentscheid Fahrrad|Radentscheid Rostock]]''. Am 6. November 2021, zwei Jahre nach dem Auftrag der Bürgerschaft an den Oberbürgermeister, die zehn Ziele des Radentscheids möglichst weitgehend umzusetzen, musste die Initiative jedoch feststellen, die Menschen sähen „keine wahrnehmbaren Veränderungen“. Immerhin würde die „Fastlane [[Fahrradstadt]]“ im Dezember endlich ihre Arbeit aufnehmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://radentscheid-rostock.de/2021/11/06/zwei-jahre-buergerschaftsbeschluss-zum-radentscheid-rostock-radverkehr-nicht-haengen-lassen/ |titel=Zwei Jahre Bürgerschaftsbeschluss zum Radentscheid Rostock: „Radverkehr nicht hängen lassen!” |werk=Website Radentscheid Rostock |datum=2021-11-06 |abruf=2023-01-21}}</ref> Als „Modellprojekt zur [[Verkehrswende]] und Fahrradstadt Rostock“ wurde die [[Fahrradstraße]] [[Lange Straße (Rostock)|Lange Straße]] trotz Kritik des Radentscheids am 1.&nbsp;Mai 2022 für ein Jahr umgesetzt. Den Gegenvorschlag, eine Auftrennung in Radweg und Kfz-Straße, lehnte die Stadt aus verkehrstechnischen Gründen ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/media/4984/20220127_FF%20-%20Vorstellung%20Lange%20Stra%C3%9Fe%20%282%20Folien%29.pdf.pdf |titel=Planung Lange Straße – Fahrradstraße |werk=Rathaus Rostock. Media |datum=2022-01-27 |format=PDF |abruf=2023-01-21}}</ref>

=== Flugverkehr ===
[[Datei:Laage Flughafen Eingang.jpg|mini|Terminal am [[Flughafen Rostock-Laage]]]]
{{Hauptartikel|Flughafen Rostock-Laage}}

Etwa 25 Kilometer südöstlich von Rostock befindet sich in Nähe des [[Laage]]r Ortsteils [[Weitendorf (Laage)|Weitendorf]] der Flughafen ''Rostock Airport''. 1993 wurde der zivile Flugverkehr auf dem früher ausschließlich militärisch genutzten Flughafen aufgenommen. Über die ''Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH'' (RVV) ist die Hansestadt mit 54,1 % als Gesellschafter am Betrieb des Flughafens beteiligt.<ref>[http://www.rostock-airport.de/de/unternehmen/die-flughafen-gmbh/ rostock-airport.de:Die Flughafen GmbH], abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref>

Lange Zeit verband die [[Lufthansa]] Rostock mit dem Drehkreuz [[Flughafen München|München]], doch diese Linie wurde mittlerweile eingestellt. Bis 2019 bediente zudem [[Germanwings]] die Strecken [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]]–Rostock und [[Flughafen Stuttgart|Stuttgart]]-Rostock. Im Sommerflugplan 2014 verband außerdem [[Germania Fluggesellschaft|Germania]] Rostock zeitweilig mit [[Flughafen Hurghada|Hurghada]], [[Flughafen Warna|Warna]] und [[Flughafen Palma|Palma de Mallorca]]. Die türkische Ferienmetropole [[Flughafen Antalya|Antalya]] wurde sowohl von Germania als auch von [[Tailwind Airlines]] bedient. 2014&nbsp;wurden 169.946&nbsp;Passagiere abgefertigt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rostock-airport.de/de/unternehmen/verkehrsdaten/ |text=rostock-airport.de: Verkehrsdaten |wayback=20151118055831 }}, abgerufen am 13. November 2015.</ref> Im Zivilbereich gewann der Flughafen u.&nbsp;a. als Zubringer für den [[Kreuzfahrt]]tourismus an Bedeutung, ferner für weitere Urlaubsflüge.<ref>[https://www.rostock-heute.de/flughafen-rostock-laage-kreuzfahrtschiff-passagiere-costa/80535 Kreuzfahrtpassagiere beleben Flughafen Rostock-Laage], Rostock Heute, 5. Juni 2015</ref>

Mit der Einstellung der Linienflüge nach Köln/Bonn und Stuttgart im Jahr 2019 brachen die Passagierzahlen jedoch ein, und insbesondere die weltweite [[COVID-19-Pandemie]] sorgte ab 2020 für einen massiven Rückgang der Passagierzahlen, von dem sich Rostock-Laage bislang nicht erholen konnte.<ref>[https://www.airliners.de/rostock-laage-zukunft-linienverkehr/67465 Rostock-Laage sieht keine Zukunft im Linienverkehr], Airliners.de, 17. Januar 2023</ref> Aktuell gibt es von Rostock regelmäßige Linienflüge nach Antalya und [[Iraklio]], hinzu kommen Charterflüge.

Rostock ist durch den [[Liste der Intercity-Linien (Deutschland)|IC 17]] direkt an den [[Flughafen Berlin Brandenburg]] angebunden, die Fahrt dauert etwa zweieinhalb Stunden.

== Bildung und Öffentliche Einrichtungen ==
=== Bundes- und Landeseinrichtungen ===
* Gerichte: [[Landgericht Rostock]], [[Oberlandesgericht Rostock]], [[Arbeitsgericht Rostock]], [[Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern]], [[Sozialgericht Rostock]]
* Bundeseinrichtungen: [[Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie]] (BSH), [[Johann Heinrich von Thünen-Institut]] sowie eine Filiale der [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]]
* Landeseinrichtungen: Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Landesamt für Straßenbau und Verkehr Mecklenburg-Vorpommern, Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern, Landesinstitut für Schule und Ausbildung Mecklenburg-Vorpommern, Landesprüfungsamt für Bautechnik Mecklenburg-Vorpommern, Landesversorgungsamt Mecklenburg-Vorpommern, Lehrerprüfungsamt Mecklenburg-Vorpommern, Staatliches Amt für Umwelt und Natur Rostock, Staatliches Schulamt Rostock, Amt für Raumordnung und Landesplanung Mittleres Mecklenburg
* Dienststelle des Deutschen Wetterdienstes
* Weitere Einrichtungen: Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, [[Handwerkskammer]] Ostmecklenburg-Vorpommern, [[Deutsche Industrie- und Handelskammer|IHK]] Rostock

=== Maritime Einrichtungen und Marine ===
* [[Bundesforschungsanstalt für Fischerei]]
* Einer der zwei Hauptsitze des [[Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie|BSH]]
* Wetterstation des [[Deutscher Wetterdienst|DWD]]
* [[Wasserschutzpolizei]]direktion Mecklenburg-Vorpommern
* [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizeiamt]] Rostock
* [[Marinekommando]], oberste Kommandobehörde der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]] in der ''Hanse-Kaserne'' im [[Hansaviertel (Rostock)|Hansaviertel]] Rostock (seit Oktober 2012)
* [[Commander Task Force Baltic]], CTF Baltic (seit Oktober 2024)
* Weitere militärische Einrichtungen in der Stadt sind der Marine-Stützpunkt [[Hohe Düne]] mit der [[Schnellbootflottille]], dem Korvettengeschwader, einer Außenstelle der [[Militärischer Abschirmdienst|MAD]]-Stelle&nbsp;1 und der [[Sportfördergruppe der Bundeswehr|Sportfördergruppe]] der Deutschen Marine.

=== Bildung ===
* 18 [[Grundschule]]n
* vier [[regionale Schule]]n
* elf [[Gesamtschule]]n
* sechs [[Gymnasium|Gymnasien]]
* [[Waldorfschule]]
* neun [[Förderschule (Deutschland)|Förderschulen]]
* zwölf [[Berufsschule]]n
* eine [[Volkshochschule]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vhs-hro.de/ |titel=VHS Rostock: Startseite |abruf=2019-06-03}}</ref>
* zwei [[Musikschule]]n<ref>[http://rathaus.rostock.de/sixcms/detail.php?template=uebersicht_bildung_de&_sid1=rostock_01.c.261.de&_sid2=rostock_01.c.388.de&_sid3=rostock_01.c.415.de Rostock in Zahlen, Bildung], rostock.de.</ref>
* sieben sonstige Schulen und Nebenstellen, mit unter anderem der Kunstschule, der [[Sternwarte]] und der Zooschule
* Das [[Musikgymnasium Käthe Kollwitz Rostock|Musikgymnasium Käthe Kollwitz]] ist ein allgemeinbildendes [[Gymnasium]] mit einem Musikförderzweig.
* Für die außerschulische musikalische Ausbildung gibt es das [[Konservatorium Rostock|Konservatorium]] und die ''Welt-Musik-Schule „Carl Orff“''. Daneben existieren weitere private Musikschulen.
{{Siehe auch|Liste der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern#Kreisfreie Stadt Rostock|titel1=Liste der Schulen in Rostock}}

=== Hochschule und Forschung ===
==== Universität Rostock ====
[[Datei:Rostock asv2018-05 img29 University.jpg|mini|Das Hauptgebäude der [[Universität Rostock]]]]
{{Hauptartikel|Universität Rostock}}

2019 feierte die Universität Rostock ihr 600-jähriges Bestehen. Die 1419 gegründete Einrichtung ist die drittälteste [[Liste der Hochschulen in Deutschland|Universität Deutschlands]] und die älteste und traditionsreichste Hochschule im Ostseeraum.<ref name="Fakten">[https://www.uni-rostock.de/universitaet/uni-gestern-und-heute/zahlen-und-fakten/ ''Universität Rostock – Zahlen und Fakten''] (abgerufen am 19. April 2021)</ref> Als klassische Universität umfasste sie von Anfang an die juristische, die philosophische und die medizinische [[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]], 1432 erfolgte die Erweiterung um den Fachbereich [[Theologie]]. Das anfangs hohe Ansehen verlieh der Einrichtung bereits nach kurzer Zeit den Beinamen „Leuchte des Nordens“. Nach einem Niedergang im 17. und 18. Jahrhundert erlebte die Hochschule seit 1860 einen Aufschwung und konnte wieder Anschluss an die übrigen deutschen Universitäten gewinnen. In der DDR erfuhren Forschung und Unterricht dann eine Veränderung zulasten der klassischen und zugunsten der technischen Fächer. 1976 wurde die Universität zu Ehren des 1960 verstorbenen Politikers [[Wilhelm Pieck]] umbenannt und behielt diesen Namen bis zum Ende der DDR.

Nach der Rückbenennung im Jahr 1990 wurden bis 2004 mehrere Neustrukturierungen vorgenommen, durch die die Hochschule wieder zur [[Volluniversität]] wurde. Heute gliedert sich die Uni in neun Fakultäten (in der Reihenfolge der Zahl der Studierenden): [[Philosophische Fakultät]], [[Universitätsmedizin Rostock]], Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, [[Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik Rostock|Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik]], Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, [[Theologische Fakultät]], Juristische Fakultät. Eine Besonderheit ist die zusätzliche Interdisziplinäre Fakultät: Sie verbindet Forschende und Studierende aller Fachrichtungen in vier Departments: „Leben, Licht und Materie“, „Maritime Systeme“, „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ sowie „Wissen – Kultur – Transformation“. Mit über 150 [[Studiengang|Studiengängen]] und Teilstudiengängen gehört die Universität zu den Hochschulen Deutschlands mit dem breitesten Fächerspektrum.<ref>[https://www.uni-rostock.de/storages/uni-rostock/UniHome/Verwaltung/Intranet/Dezernat_2/Referat_2.5/Zahlen_und_Fakten/2019/Flyer_Uni_Zahlen_2020_deutsch_final.pdf ''Die Universität in Zahlen, Ausgabe 2020''] (abgerufen am 19. April 2021)</ref> Die Zahl der Universitätsbeschäftigten beträgt ca. 2.300, darunter etwa 280 Professoren.<ref>[https://www.uni-rostock.de/universitaet/organisation/verwaltung/dezernat-personal-und-personalentwicklung-d4/ ''Dezernat Personal und Personalentwicklung''] (abgerufen am 19. April 2021)</ref> Im Wintersemester 2019/20 waren an der Universität Rostock 13.004 Studierende immatrikuliert.<ref name="Fakten" />

==== Hochschule für Musik und Theater ====
[[Datei:Rostock HMT1.jpg|mini|Hochschule für Musik und Theater]]
{{Hauptartikel|Hochschule für Musik und Theater Rostock}}

1947 wurde eine Hochschule für Musik, Theater und Tanz gegründet, die später als Außenstelle der Berliner [[Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin|Hochschule „Hanns Eisler“]] Studenten der Musik ausbildete. Aus dieser Tradition heraus wurde 1994 die [[Hochschule für Musik und Theater Rostock]] (HMT) geschaffen. 2001&nbsp;erhielt sie einen beachtenswerten Neubau auf den Ruinen des vormaligen [[Katharinenkloster (Rostock)|Katharinenstifts]]. An der Hochschule studieren etwa 600&nbsp;Studenten.

Die Hochschule ist eine der jüngsten ihrer Art in Deutschland. Sie fühlt sich stark mit entsprechenden Einrichtungen in [[Vilnius]], [[Riga]] und [[Tallinn]] verbunden und kooperiert auch mit den Hochschulen in [[Krakau]], [[Danzig]] und [[Posen]].

==== Hochschule Wismar ====
{{Hauptartikel|Hochschule Wismar}}

Der Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar mit dem [[Maritimes Simulationszentrum Warnemünde|maritimen Simulationszentrum]] ist in Warnemünde ansässig.

==== Fachhochschule des Mittelstands ====
Die [[Fachhochschule des Mittelstands]] (FHM) wurde im Jahr 2000 in privater Trägerschaft gegründet und bietet speziell auf den Mittelstand ausgerichtete, staatlich anerkannte Studiengänge aus den Bereichen Medien, Journalismus, Marketing, Informatik und Wirtschaft an. Die FHM hat ihren Verwaltungssitz in [[Bielefeld]] mit Niederlassungen in [[Bamberg]], [[Düren]], [[Hannover]], [[Köln]], [[Frechen]], [[Berlin]], [[Waldshut-Tiengen]] und in Rostock.

==== Sonstige Forschungseinrichtungen ====
* ''[[Max-Planck-Institut für demografische Forschung]]''
* ''[[Leibniz-Institut für Ostseeforschung]]'', 1992 hervorgegangen aus dem Institut für Meereskunde Warnemünde
* ''[[Leibniz-Institut für Katalyse]]'', 2006 hervorgegangen aus dem Zusammenschluss der Institute für ''Organische Katalyseforschung'' und für ''Angewandte Chemie Berlin-Adlershof''.
* Institute der [[Fraunhofer-Gesellschaft]]: das ''[[Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung|Institut für Graphische Datenverarbeitung]]'', das [[Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik|Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.igp.fraunhofer.de/de/Im_Profil.html |titel=Das Institut |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref> und das [[Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie]]
* ''[[Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen]]'' (DZNE), bildet mit [[Greifswald]] einen gemeinsamen Standort
* ''Institut für Ostseefischerei'', Fachinstitut des ''[[Johann Heinrich von Thünen-Institut]]s''

=== Bibliotheken und Archive ===
[[Datei:UB Rostock 2013.jpg|mini|[[Universitätsbibliothek Rostock]]<br />Bibliotheksneubau von 2004 in der Rostocker Südstadt]]

* Die [[Universitätsbibliothek Rostock]] wurde 1569 gegründet und verfügt über einen Bestand von ca. 2,2 Mio. Bänden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ub.uni-rostock.de/ub/xAboutUs/statistic_xde.shtml |titel=Universitätsbibliothek Rostock in Zahlen |hrsg=[[Universitätsbibliothek Rostock]] |datum=2013-06-24 |abruf=2014-02-24}}</ref> Sie ist verantwortlich für die universitäre Versorgung von Forschung, Lehre und Studium und dient als große [[wissenschaftliche Bibliothek]] in Mecklenburg-Vorpommern auch der regionalen und überregionalen Literaturversorgung.
* Die ''Stadtbibliothek Rostock'' ist mit einem Gesamtbestand von ca. 150.000 Medien, verteilt auf mehrere Stadtteilbibliotheken, die zweitgrößte Bibliothek der Stadt.
* Von Bedeutung sind Bibliothek und Nachlass der Schriftsteller [[Walter Kempowski]] und [[Uwe Johnson]]. Während das Kempowski-Archiv durch den Verein ''Kempowski-Archiv Rostock – Ein bürgerliches Haus'' verwaltet wird, werden Bibliothek und Nachlass von Uwe Johnson durch die Uwe Johnson-Forschungsstelle der [[Universität Rostock]] und die Universitätsbibliothek Rostock erschlossen und für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt.<ref name="UJA">{{Internetquelle |url=http://www.ub.uni-rostock.de/ub/xGeneral/a-z_xde.shtml#UJA |titel=Uwe Johnson-Archiv |hrsg=Universitätsbibliothek Rostock |abruf=2014-02-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.ujfs.uni-rostock.de/ |titel=Johnson-Forschungsstelle |hrsg=Johnson Forschungsstelle der Universität Rostock |abruf=2014-02-24}}</ref>
* Im [[Stadtarchiv Rostock]] finden sich Dokumente zur Geschichte der Stadt und deren Umland.
* Die [[Liste von Bibliotheken und Archiven in der Region Rostock]] gibt eine Übersicht über öffentlich zugängliche Bibliotheken, Archive und Spezialsammlungen der Stadt und der Region Rostock.<ref>[http://biro.ub.uni-rostock.de/ Bibliotheken Region Rostock]</ref>

== Garnison in Rostock ==
Rostock war Garnisonsstadt für die [[IX. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|preußische Armee]], [[5. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Reichswehr)|Reichswehr]], [[12. Infanterie-Division (Wehrmacht)|Wehrmacht]] und die [[Nationale Volksarmee]] der DDR. Aus der Zeit der Monarchie stammte die Infanteriekaserne an der ''Ulmenstraße'' (DDR-Bezeichnung: ''Fiete-Schulze-Kaserne''/[[6.&nbsp;Grenzbrigade Küste]], heute [[Universität Rostock]]). Bei der [[Aufrüstung der Wehrmacht]] entstanden zwei Kasernenneubauten an der heutigen ''Kopernikusstraße''/''Tschaikowskistraße''. (DDR-Bezeichnung für die von der [[8. motorisierte Schützendivision|8.&nbsp;MotSchützendivision]] genutzten Areale: westlich ''Erich-Mühsam-Kaserne'', heute aufgelassen; östlich ''Wilhelm-Florin-Kaserne'', heute [[Hanse-Kaserne]] der [[Bundeswehr]])

== Religionen ==
[[Datei:Rostock St. Marien Kirche 5.jpg|mini|Marienkirche: größtes Gotteshaus der Stadt]]
[[Datei:Rostock asv2018-05 img51 Michaeliskloster.jpg|mini|[[Michaeliskloster (Rostock)|Michaeliskloster]]: heute auch weltlich genutzt]]

=== Konfessionsstatistik ===
November 2024 waren von den Einwohnern 17.956 evangelisch und 6.191 katholisch.<ref>[https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/immer-mehr-menschen-im-nordosten-treten-aus-kirche-aus-110269660.html Immer mehr Menschen im Nordosten treten aus Kirche aus]</ref>
Die große Mehrheit der Rostocker ist [[konfessionslos]]. Ende Dezember 2023 waren 8,7 % (18.485) der Einwohner der Stadt [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 3,0 % oder 6.303 [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|römisch-katholisch]] und 88,3 % waren [[Konfessionsfreiheit|konfessionsfrei]] oder gehörten einer sonstigen [[Glaubensgemeinschaft]] an.<ref>[https://rathaus.rostock.de/media/rostock_01.a.4984.de/datei/2024%20Statistisches%20Jahrbuch.462887.pdf Rostock Statistisches 2024] (PDF; 18&nbsp;MB), abgerufen am 6. Januar 2025</ref><ref>[https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 30. Juli 2024.</ref>
Mit Stand Dezember 2022 waren von den 210.802 Einwohnern 9,0 % (18.922) [[evangelisch]], 3,1 % (6.441) [[römisch-katholische Kirche|katholisch]] und 88,0 % (185.439) hatten eine sonstige oder keine Konfession.<ref>[https://rathaus.rostock.de/media/rostock_01.a.4984.de/datei/2023%20Statistisches%20Jahrbuch.pdf 2023 Statistisches Jahrbuch] (PDF; 18&nbsp;MB), abgerufen am 9. Januar 2024</ref> Im Dezember 2020 waren von den 209.755 Einwohnern 9,6 % (20.091) evangelisch und 3,2 % (6.795) [[römisch-katholische Kirche|katholisch]]. 87,2 % (182.483) hatten eine sonstige oder keine Konfession.<ref>[https://rathaus.rostock.de/media/rostock_01.a.4984.de/datei/2021%20Statistisches%20Jahrbuch.pdf Stadt Rostock: ''Statistisches Jahrbuch 2020. Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit und Stadtbereichen 2019'', Seite 62], abgerufen am 6. April 2022</ref><ref>[https://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/rostock_01.a.4984.de/datei/HRO_Jahrbuch%202018.pdf Statistisches Jahrbuch HANSE- UND UNIVERSITÄTSSTADT ROSTOCK 2018 223 Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit und Stadtbereichen 1992 und 2017 Seite 56]{{Toter Link|url=https://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/rostock_01.a.4984.de/datei/HRO_Jahrbuch%202018.pdf |date=2024-04 |archivebot=2024-04-29 06:50:28 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 24. November 2019</ref>

=== Christentum ===
Als Anhänger der [[Slawische Mythologie|slawischen Mythologie]] setzten sich die Wenden lange gegen die gewaltsame [[Christianisierung]] zur Wehr. Spätestens jedoch mit [[Pribislaw (Mecklenburg)|Fürst Pribislaw]] wurde das [[Christentum]] in [[Mecklenburg]] eingeführt. Zeugen dieses neuen Glaubens waren im 13.&nbsp;Jahrhundert vier Hauptkirchen: [[Petrikirche (Rostock)|Petrikirche]], [[Nikolaikirche (Rostock)|Nikolaikirche]], [[Marienkirche (Rostock)|Marienkirche]] und [[Jakobikirche (Rostock)|Jakobikirche]]. 1432&nbsp;wurde an der [[Universität Rostock|Universität]] die Theologische Fakultät eingerichtet. Die verstärkte Laienfrömmigkeit gegen Ende des Mittelalters führte zur Gründung zahlreicher Beginenhäuser und Konvente. Das [[Hospital St. Georg (Rostock)|Hospital St.&nbsp;Georg]] bestand vom 13. bis zum 19.&nbsp;Jahrhundert.

'''Reformation'''

Nachdem der Kaplan der Petrikirche, [[Joachim Slüter]], 1525 ein niederdeutsches Gesangbuch mit lutherischen Liedern herausgegeben hatte, begann in Rostock die [[Reformation]]. Slüter setzte sie bis 1531 durch, sein Nachfolger [[Johann Oldendorp]] führte den Prozess ab 1532 fort. Gleichzeitig entwickelten sich auch die anderen Hansestädte zu bürgerlichen Zentren dieser Konfession. Mit der einhergehenden Unterdrückung des Katholizismus wurden die Katholiken als „[[Papist]]en“ beschimpft. Rostock bekam einen eigenen [[Superintendent]]en und ein eigenes [[Geistliches Ministerium]]. Seitdem ist der evangelische Glaube die vorherrschende Religion. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt gehören zur [[Propstei (Kirche)|Propstei]] Rostock im [[Kirchenkreis]] Mecklenburg der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland]] ''(Nordkirche)''.

'''Katholizismus'''

1872 begründeten [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] die erste katholische Pfarrgemeinde seit der Reformation und errichteten 1909 die [[Christuskirche (Rostock)|Christuskirche]] am Schröderplatz. Die Gemeinde gehörte –&nbsp;wie ganz Mecklenburg&nbsp;– zunächst zum [[Apostolisches Vikariat des Nordens|Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen]], dessen Jurisdiktion dauernd mit dem Bischofsstuhl zu Osnabrück verbunden war. 1930 wurde das Gebiet offiziell Teil des [[Bistum Osnabrück|Bistums Osnabrück]]. Die Aufteilung des Dekanats Mecklenburg in einen westlichen, einen mittleren und einen östlichen Konferenzbezirk erfolgte 1941. Die Grenzziehung nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erschwerte dem Osnabrücker Bischof die Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte in Mecklenburg. So entstand 1946 das Bischöfliche Kommissariat Schwerin, aus dem 1973 das [[Bischöfliches Amt Schwerin|Bischöfliche Amt Schwerin]] mit einem [[Weihbischof]] als „residierendem Bischof“ hervorging. Als Ersatz für die 1971 gesprengte Christuskirche wurde ein Neubau im Häktweg errichtet. Seit 1995 gehören die Rostocker Katholiken zum neugegründeten [[Erzbistum Hamburg]]. Die Pfarrgemeinden der Stadt Rostock sind Teil des Dekanats Rostock des [[Erzbischöfliches Amt Schwerin|Erzbischöflichen Amtes Schwerin]] innerhalb des Erzbistums.

'''Freikirchen'''

Zu den [[Freikirche]]n zählen zwei [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden]] ([[Baptisten]] und [[Brüderbewegung|Brüdergemeinde]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.efgrostock.de/ |titel=Internetauftritt der Brüdergemeinde |sprache=de-DE |abruf=2021-02-02}}</ref>), eine [[Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland|Freie evangelische Gemeinde]]<ref>{{Internetquelle |url=https://rostock.feg.de/ |titel=Internetauftritt der FeG Rostock |sprache=de-DE |abruf=2021-02-06}}</ref>, die [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistische]] [[Michaeliskloster (Rostock)|Kirche St.&nbsp;Michaelis]], eine [[Siebenten-Tags-Adventisten|Adventgemeinde]], das „Christliche Zentrum“ ([[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]]) und das [[Neocharismatische Bewegung|charismatische]] „Gospelzentrum“. Ferner gibt es die [[Landeskirchliche Gemeinschaft]], eine [[Pietismus|pietistische]] Gemeinschaftsbewegung innerhalb der evangelisch-lutherischen Landeskirche. Die [[Neuapostolische Kirche]] ist mit zwei Gemeinden vertreten. Die Gemeinde mit der größeren Mitgliederzahl befindet sich seit 2013 im [[Hansaviertel (Rostock)|Hansaviertel]] an der Einmündung Parkstraße/Voßstraße. Die andere Gemeinde befindet sich in [[Warnemünde]] im Wiesenweg. Die [[Russisch-Orthodoxe Kirche]] ist mit der ''Kirchengemeinde der Seligen Xenia von St.&nbsp;Petersburg'' vertreten. Die Gemeinde der [[Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche|Berliner Diözese]] befindet sich seit 2000 in der Stadt, seit 2006 in der Thünenstraße&nbsp;9. Auch die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] (auch Mormonen genannt) ist mit einer Gemeinde vertreten, sowie die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], die auf der [[Anthroposophie]] von [[Rudolf Steiner]] basiert und sich in der [[Pauluskirche (Rostock)|Pauluskirche]] versammelt. Zwei deutsch- und eine russischsprachige Gemeinden der [[Zeugen Jehovas]] nutzen gemeinsam einen [[Königreichssaal]] (Gemeindesaal) in der Schweriner Straße. Eine [[Katholisch-apostolische Gemeinden|katholisch-apostolische Gemeinde]] besteht seit Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts in der Paulstraße.

'''Ökumenische Gemeinschaftstreffen'''

Ende 2022 fand in Rostock das [[Europäisches Jugendtreffen|Europäische Jugendtreffen]] der ökumenischen Gemeinschaft von [[Communauté de Taizé|Taizé]] statt. 5000&nbsp;Jugendliche nahmen an diesem 45.&nbsp;Treffen teil. Die Bruderschaft von Taizé, die ihren Sitz im französischen Burgund hat, lädt seit 1978 zur Jahreswende zu Europäischen Jugendtreffen ein. Im Mittelpunkt der Treffen stehen Gesänge, Meditationen, Workshops und Gottesdienste.<ref>https://taizerostock.de/das-treffen/</ref>

=== Judentum ===
{{Hauptartikel|Jüdische Gemeinde Rostock}}

Seit 1868, nach dem Beitritt Mecklenburg-Schwerins zum [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]], durften sich wieder [[Juden in Deutschland|Juden]] in der Stadt niederlassen. Schnell bildete sich die [[Jüdische Gemeinde Rostock|Israelitische Gemeinde Rostock]], die sich 1870 den [[Jüdischer Friedhof (Rostock)|Alten Jüdischen Friedhof]] am Rande des ''Alten Friedhofs'', dem heutigen ''Lindenpark'', einrichtete, wo sie bis 1942 ihre Mitglieder bestattete. Die Weihe der in der Augustenstraße errichteten [[Synagoge]] hatte 1902 stattgefunden. Sie wurde in der [[Reichspogromnacht]] vom 9. zum 10.&nbsp;November 1938 von [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] niedergebrannt. Schon vorher waren unter dem Druck viele Juden ausgewandert, einige hatten sich das Leben genommen. Jüdischer Besitz wurde „[[Arisierung|arisiert]]“. Zur „[[Endlösung der Judenfrage]]“ wurden die in Rostock verbliebenen 70&nbsp;Gemeindemitglieder von 1942 bis 1944 in [[Konzentrationslager]] deportiert, fast alle kamen dort ums Leben. An Opfer des [[Holocaust]] aus Rostock erinnern in den Boden vor ihren Wohnhäusern oder Wirkungsstätten eingelassene Gedenkplatten, die der ''Verein der Freunde und Förderer des [[Max-Samuel-Haus]]es e.&nbsp;V.'' seit 2001 in Kooperation mit der Stadt setzen lässt.

Die heutige [[Jüdische Gemeinde Rostock]] unter Vorsitz von Juri Rosov zählt 540 Mitglieder<ref>[https://www.zentralratderjuden.de/vor-ort/gemeinden/projekt/juedische-gemeinde-rostock-kdoer/ Zentralrat der Juden in Deutschland: ''Jüdische Gemeinde Rostock''. Abgerufen am 11. November 2021]</ref> und hat ein Gemeindezentrum mit [[Synagoge]]. 1996&nbsp;richtete sie auf einem Abschnitt des 1977 eröffneten Westfriedhofs Rostocks den [[Jüdischer Friedhof (Rostock)|Neuen Jüdischen Friedhof]] ein.

{{Siehe auch|Liste der Denk- und Stolpersteine in Rostock}}

=== Islam ===
2019 lebten in der Stadt rund 2000 [[Muslim]]e<ref>''[https://www.ostsee-zeitung.de/mecklenburg-vorpommern/rostocks-muslime-haben-das-recht-auf-ein-zuhause-YS7KRWZKF3U37FXKQMOOP7YCHQ.html Rostocks Muslime haben das Recht auf ein Zuhause]'', in: [[Ostsee-Zeitung]], 17. Januar 2019.</ref>. Es gibt eine [[Moschee]] in der Erich-Schlesinger-Straße, deren Trägerverein der ''Islamische Bund in Rostock e.&nbsp;V.'' ist. Bereits im Jahr 2016 gab es Bedenken, dass diese Moschee sich radikalisieren würde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nnn.de/lokales/rostock/radikale-in-rostocker-moschee-id13849841.html |titel=Extremismus in MV: Radikale in Rostocker Moschee {{!}} nnn.de |werk=Norddeutsche Neueste Nachrichten |datum=2016-05-31 |abruf=2019-03-22}}</ref> Im Jahr 2019 wurde bekannt, dass sich die Stadt Rostock und der Islamische Bund auf eine neue Moschee am Holbeinplatz geeinigt hatten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Rostock/Rostock-plant-Moschee-nahe-des-Ostseestadions |titel=Rostock plant Moschee nahe dem Ostseestadion |werk=Ostsee Zeitung |datum=2019-01-17 |sprache=de |abruf=2019-03-22}}</ref> Gegen diesen Bau gab es massive Bedenken und Proteste von Anwohnern aus dem Viertel, kritisiert wurde auch, dass es keine Information über die bereits lange laufenden Gespräche mit der islamischen Gemeinde gab.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Rostock/Rostocker-Moschee-Plaene-gestoppt |titel=Rostock: Neubaupläne für Moschee gestoppt |datum=2019-03-19 |sprache=de |abruf=2019-03-22}}</ref> Unter anderem hatte die AfD zum Protest gegen den Moscheebau aufgerufen. An der Demonstration nahmen 250 Personen teil, auch der islamfeindliche Extremist [[Michael Stürzenberger]]. An dem Protest gegen die AfD nahmen 1000 Personen teil.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/rostock/afd-demo-in-rostock-1000-gegner-duerfen-in-sichtweite-protestieren-OX64ISYFZPE53PYSSVXC7QAEHE.html |titel=AfD-Demo in Rostock: 1000 Gegner dürfen in Sichtweite protestieren |sprache=de |abruf=2022-09-20}}</ref> Im Vorfeld kam es zu mehreren beleidigenden muslimfeindlichen Aussagen des AfD Landeschefs Dennis Augustins. Er hatte Muslime pauschal als „Halbaffen“ und „Krebsgeschwür“ bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.endstation-rechts.de/news/schwerin-und-rostock-afd-macht-gegen-moscheebauten-mobil |titel=Schwerin und Rostock: AfD macht gegen Moscheebauten mobil |sprache=de-DE |abruf=2022-09-20}}</ref> In einer Nacht vor den Protesten wurde ein Schweinekopf auf dem geplanten Moschee-Gelände abgelegt.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Tretropp, dpa |url=https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/schweinekopf-auf-zukuenftigem-moschee-gelaende-abgelegt-2034618502.html |titel=Polizei Rostock: Schweinekopf auf zukünftigem Moschee-Gelände abgelegt {{!}} Nordkurier.de |datum=2019-02-20 |sprache=de |abruf=2022-09-20}}</ref> Im Nachgang haben sich die Fraktionen von CDU, UFR/FDP, Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD gegen religiösen und politischen Extremismus positioniert und einen „Trialog der Religionen“ auf „neutralem Boden“ gefordert.<ref>{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/aktuelles_medien/gemeinsame_erklaerung_der_fraktionen_spd_die_linke_cdu_buendnis_90_die_gruenen_rostocker_bund_graue_aufbruch_09_und_ufr_fdp/273612 |titel=Rostock - Gemeinsame Erklärung der Fraktionen SPD, Die LINKE., CDU, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09 und UFR/FDP |abruf=2022-09-20}}</ref>

== Sport ==
=== Wichtige Sportvereine ===
{| class="wikitable sortable" style="empty-cells:show; margin-bottom:0.5em; background:#000000;"
|- style="background:#CCCCCC"
|
|| <span style="color:#000000">'''Verein'''</span> ||<!--Achtung: von Hand korrigieren: --><span style="color:#000000">'''Erfolgreichste<br />Sportart'''<br />(Spielklasse 2021/22)</span> || <span style="color:#000000">'''Gründung'''</span> || <span style="color:#000000">'''Heimspielstätte'''</span> || <span style="color:#000000">'''Mitglieder'''</span>
|- class="hintergrundfarbe-basis"
|[[Datei:F.C. Hansa Rostock Logo.svg|50px|alt=]]||'''[[Hansa Rostock]]''' || [[Fußball]]<br />([[3. Fußball-Liga|3. Liga]]) || 1965 || [[Ostseestadion]] || 27700
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || '''[[HC Empor Rostock|Empor Rostock]]''' || [[Handball]]<br />([[3. Liga (Handball)|3. Liga]]) || 1946 || [[Stadthalle Rostock]] || 530
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| [[Datei:RHC-Logo-Wiki.gif|50px]] || '''[[Rostocker HC]]''' || [[Handball]]<br />([[3. Liga Frauen (Handball) 2012/13|3. Liga Frauen]]) || 2007 || Sporthalle Marienehe ||
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || '''[[SV Warnemünde]]''' || [[Volleyball]]<br />([[Dritte Liga (Volleyball, Frauen)|3. Liga Frauen]] und [[2. Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|2. Bundesliga Nord Männer]]) || 1991 || [[Sporthalle Gerüstbauerring]]|| 1193
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || '''[[Rostocker EC|Piranhas]]'''<br /><small>(Rostocker Eishockey Club)</small> || [[Eishockey]]<br />([[Eishockey-Oberliga|Oberliga Nord]]) || 1990 || [[Eishalle Rostock]] ||
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || '''[[Rostock Seawolves]]'''<br /><small>(Erster Basketball-Club Rostock)</small> || [[Basketball]]<br />([[Basketball-Bundesliga]]) || 1994 || [[Stadthalle Rostock]] ||1728
|- class="hintergrundfarbe-basis"
||| '''[[Rostocker Robben]]''' || [[Beachsoccer]]<br />(German Beach Soccer League) || 2010 || [[AOK Active Beach]]|| 100
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| [[Datei:HSG Uni Rostock Hockey.png|50px]] || '''[[HSG Uni Rostock]]''' || [[Hockey]] (Damen und Herren)<br />(jeweils [[Oberliga]]) || 1949 || [[Sportanlage Danziger Straße]]<br />[[Sporthalle Bertha-von-Suttner-Ring]]||
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| [[Datei:UWR Team Rostock 071.jpg|50px]] || '''[[UWR 071 Rostock|UWR Rostock 071]]''' || [[Unterwasser-Rugby]]<br />([[Unterwasser-Rugby in Deutschland#Spielbetrieb Nord|1. Bundesliga Nord]]) || 1999 || [[Neptun-Schwimmhalle]] ||
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || '''[[HSG Warnemünde]]''' || [[Wasserball]]<br />([[Oberliga]]) || 1971 || [[Neptun-Schwimmhalle]] || 70
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || '''[[Rostocker Nasenbären]]''' || [[Inline-Skaterhockey]]<br />([[2. Inline-Skaterhockey-Bundesliga 2012|2. Bundesliga]]) || 2005 || [[OSPA-Arena]]||
|- class="hintergrundfarbe-basis"
|[[Datei:Logo PSv.jpg|links|rahmenlos|50px]] || [[Polizei SV Rostock|PSV Rostock]] || Breitensportverein || 1992 || OSPA-Arena || 2750
|- class="hintergrundfarbe-basis"
| || 1. LAV Rostock || Leichtathletik || || ||
|}
|}


=== Fußball ===
1596 ist dieses Gedicht das erste Mal in der Chronik des Peter Lindeberg erschienen und wurde seit dem in verschiedenen Fassungen, selbst von [[John Brinckman]], überliefert. Obwohl heute mit Ausnahme der sieben Türme auf dem Rathaus keines der ''Kennewohrn'' mehr vollständig erhalten ist, muss davon ausgegangen werden, dass das Gedicht mit einem großen Maß dichterischer Freiheit entstanden ist. So waren es zum Beispiel zwölf Kaufmannsbrücken am Strande und acht Straßen, die vom Markt führten.
[[Datei:Flug 073.jpg|mini|[[Ostseestadion]] und Leichtathletikstadion]]


1905 wurden der [[Rostocker FC]] 1895, FC&nbsp;Alemannia 1903 und FC&nbsp;Germania 1901 in den [[Mecklenburgischer Fußball-Bund|Mecklenburgischen Fußball-Bund]] aufgenommen. Seit 1899 gab es zudem den [[Internationaler FC Rostock|Internationalen FC]]. Besondere Erfolge konnte jedoch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg kein Rostocker Fußballverein erringen.
=== Veranstaltungen ===
[[Bild:Hanse_Sail_2005_2.jpg|thumb|200px|Hanse-Sail 2005]]
Viele regelmäßige Veranstaltungen finden in Rostock statt. Neben dem größten Weihnachtsmarkt in Norddeutschland richtet es auch jedes Jahr die [[Hanse-Sail]] als den Höhepunkt der Veranstaltungen aus.


Während der [[DDR-Fußball-Oberliga 1954/55|Saison 1954/55]] beschloss die DDR-Sportführung, die Mannschaft der sächsischen [[BSG Empor Lauter]] noch während der Saison nach Rostock zu delegieren. 1965&nbsp;wurde die Fußballabteilung als [[Fußballclub (DDR)|F.C.]] [[Hansa Rostock]] aus dem [[SC Empor Rostock]] ausgegliedert. 32&nbsp;Jahre lang spielte Hansa in der [[DDR-Oberliga (Fußball)|DDR-Oberliga]]. In der [[DDR-Fußball-Oberliga 1990/91|Saison 1990/91]] wurde Hansa letzter Meister sowie [[FDGB-Pokal]]-Sieger der DDR und qualifizierte sich für die [[Fußball-Bundesliga]] und für den [[Europapokal der Landesmeister 1991/92|Europapokal der Landesmeister]]. Hansa gehörte seitdem insgesamt zwölf Jahre lang der 1. und elf Jahre lang der [[2. Fußball-Bundesliga|2.&nbsp;Bundesliga]] an. 2010&nbsp;stieg der Verein erstmals in die [[3. Fußball-Liga|3.&nbsp;Liga]] ab, 2021 gelang die Rückkehr in die 2. Bundesliga, aus der man 2024 erneut abstieg. Hansa trägt seine Spiele im [[Ostseestadion]] aus.
Im Januar findet der Kabarettistenwettbewerb der ''Rostocker Koggenzieher'' statt, dann ab Ende März bis in den Juni der ''Bücherfrühling an der Warnow'', der viele Lesungen und Ausstellungen bietet, am 16. April 2006 außerdem wieder die halbjährig stattfindende Literaturshow ''[[Prosanova]]'' im MAU Club, im April und Oktober ist ''[[Rostocker Kulturwoche]]'', dann im Mai/Juni zu Pfingsten der traditionelle ''Rostocker Pfingstmarkt''. Auch im Mai: Das Stadtteilfest der Kröpeliner Tor Vorstadt ''Blaumachen'' und das [[Kurzfilmfestival]] ''[[FiSh]]'' (das nächste vom 12.-14. Mai 2006 im MAU). Im Juni ist ''Ostseejazz Festival'', im Juli dann der ''Rostocker Sommer'' mit Musik, Folklore und Literatur, darüber hinaus auch ''[[Warnemünder Woche]]'' und der Rostocker ''[[Christopher Street Day]]'' (die größte Schwulen- und Lesbenparade des Landes). Die ''[[Hanse Sail]]'' ist im August in Rostock, im September finden schließlich das ''Boulevardfest'' und das ''Rostocker Haffest'' statt, bevor das Veranstaltungsjahr mit dem ''Rostocker Weihnachtsmarkt'' im November/Dezember und den großen ''Silvesterfeuerwerken'' im Stadthafen und Warnemünde endet.


Die zweite Mannschaft von Hansa Rostock spielt in der viertklassigen [[Fußball-Regionalliga Nordost (2012)|Fußball-Regionalliga Nordost]]. Eine Liga darunter in der [[Fußball-Oberliga Nordost|Oberliga Nordost]] spielt der [[Rostocker FC]]. In der [[Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern]], treten der [[SV Warnemünde Fußball|SV Warnemünde]] und der FC Förderkader René Schneider an. Der [[SV Hafen Rostock 61]] ist inzwischen der einzige Rostocker Verein in der [[Landesliga]], während ehemals erfolgreiche Vereine wie der [[Polizei SV Rostock|PSV Rostock]] nur noch in unterklassigen Ligen wie der [[Landesklasse]] spielen. Zu DDR-Zeiten hatten die ''BSG Schifffahrt/Hafen Rostock'' (heute ''SV Hafen Rostock 61'') und die ''TSG Bau Rostock'' (heute ''Rostocker FC'') 17 bzw. 13&nbsp;Jahre lang in der zweitklassigen [[DDR-Liga]] gespielt, die ''BSG Motor Warnowwerft Warnemünde'' (SV Warnemünde) trat sechs, der ''SG Dynamo Rostock'' (Polizei-SV Rostock) zwei Jahre in der Liga an.
=== Sonstige Sehenswürdigkeiten ===
Weitere Sehenswürdigkeiten, für die ein Besuch der Stadt lohnt, sind der Botanischer Garten der Universität, das Messegelände und der Messepark der ehemaligen [[IGA]], die [[Rostocker Heide]] mit dem Gespensterwald, aber nicht zuletzt auch der [[Zoo Rostock|Rostocker Zoo]].


Im Jugendbereich gehört die [[A-Jugend]] von Hansa Rostock der [[A-Junioren-Bundesliga (Fußball)|A-Junioren-Bundesliga]] seit deren Gründung 2003 an und wurde [[A-Junioren-Bundesliga 2009/10|2010]] Deutscher Meister. Die [[B-Jugend]] spielte von der Gründung der [[B-Junioren-Bundesliga]] 2007 vier Jahre lang ebenfalls in der höchsten Liga, stieg aber 2011 in die [[Fußball-Regionalliga (Jugend)|Regionalliga]] ab.
Im Stadtteil [[Warnemünde]] bietet sich neben dem Strand an Interessantem vor allem die lange Westmole, der Teepott, der Leuchtturm und die Straße ›Am Strom‹.


Die [[BSG Post Rostock (Frauenfußball)|BSG Post Rostock]] war in den 1970er und 1980er Jahren einer der erfolgreichsten [[Frauenfußball]]vereine der DDR und wurde 1990 letzter [[Frauenfußball in der DDR|Meister und Pokalsieger der DDR]]. [[Fußball-Bundesliga 1995/96 (Frauen)|1995/96]] spielte das inzwischen zum ''Polizei-SV Rostock'' gewechselte Team eine Saison lang in der [[Frauen-Bundesliga]], stieg aber unmittelbar wieder ab. Mittlerweile spielt die Mannschaft als Abteilung dem ''SV Hafen Rostock 61'' in der Verbandsliga. Ebenfalls in der Verbandsliga tritt der ''Rostocker FC'' an.
=== Sport ===
Der langjährig in der [[Bundesliga]] spielende Fußball-Club [[FC Hansa Rostock]] gehört &ndash; bildlich gesprochen &ndash; zu den sportlichen Leuchttürmen des Landes. In der Saison 2004/2005 stieg der FC Hansa Rostock jedoch in die 2. Liga ab. Weiterhin zählt der [[Handball]]-Club [[HC Empor Rostock]] (1982 Europameister für Vereinsmannschaften) zu den traditionsreichen Handballvereinen in Deutschland.
Die Männer- Mannschaft um Trainer Handschke spielen in der 2. Bundesliga Nord.
Bei den Damen spielt das Team der PSV Dolphins unter Leitung der Trainerin Ute Lemmel (noch) in der 1. Bundesliga.
Ein Zuschauermagnet sind auch die Begegnungen der "[[Piranhas Rostock|Piranhas]]" des Rostocker Eishockey Clubs, der sich vor kurzem noch REC nannte. Die Mannschaft von Andreas Bentenrieder kämpft derzeit um den Einzug in die Oberliga.
Eine neue Sportart erklomm seit 1993 in Rostock unter em Namen "Endzonis" die Leiter der Aufmerksamkeit. Die Teams der [[Ultimate Frisbee]] haben sich vor allem im Bereich der Hochschulmeisterschaften einen Namen gemacht. Der Name geht nicht etwa auf eine politische Verunglimpfung zurück, sondern soll vielmehr auf einen Teil des Spielfeldes verweisen, die "Endzone".
Der LAV ist der bedeutendste Leichtathletikverein in Rostock und einer der wichtigsten in Norddeutschland. Er hat seinen Sitz neben der Eishalle der "Piranhas" und dem Ostseestadion des FC Hansa Rostock.


Als Abwandlung des Fußballs gibt es mit den ''Rostocker Robben'' auch eine [[Beachsoccer]]-Mannschaft.<ref>[http://www.beachsoccerdeutschland.de/ German Beach Soccer League | Seite des DFB]</ref> Diese wurde mit dem Sieg in der [[German Beach Soccer League]] 2013 erster Deutscher Meister im Zuständigkeitsbereich des [[DFB]]<ref>[http://www.beachkick.de/german-beach-soccer-league.html German Beach Soccer League | Saison 2013]</ref> und konnte sich im selben Jahr für die folgende Spielzeit des ''Euro Winners Cup'' qualifizieren. Bis 2017 folgten drei weitere Deutsche Meistertitel. Als Sponsor werden sie außerdem durch den Rapper [[Marteria]] unterstützt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.hiphop.de/magazin/news/detail/2013/7/18/marteria-sponsert-beach-soccer-team-rostocker-robben-66558/ |wayback=20131010081212 |text=hiphop.de: Marteria sponsert Beach-Soccer-Team Rostocker Robben |archiv-bot=2024-04-29 06:50:28 InternetArchiveBot }}</ref>
Neben den klassischen Sportarten wie Fußball, Handball, Leichtathletik, Judo, Ringen, Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball etc. bietet sich Rostock wegen seiner exponierten Lage auch sehr für Segeln und andere Wassersportarten an. Rostock gilt als das beste Segelrevier der deutschen Ostseeküste.

=== Handball ===
Die Männermannschaft des [[Handball]]-Clubs [[HC Empor Rostock]] wurde zehnmal [[Deutsche Handballmeister|DDR-Meister]] und 1982 [[Europapokal der Pokalsieger (Handball)|Europapokalsieger der Pokalsieger]] sowie [[EHF Champions Trophy|Vereins-Europameister]]. 1979&nbsp;stand ''Empor'' im Finale des [[EHF Champions League|Europapokals der Landesmeister]]. Von 1991 bis 1993 spielte Empor in der [[Handball-Bundesliga]]. Heute spielt die Männer-Mannschaft in der [[3. Liga (Handball)|3. Liga]].

Das Frauenteam wurde dreimal DDR-Meister im Hallenhandball. Das Team des [[Rostocker HC]] spielte bis 2010 in der [[2. Handball-Bundesliga (Frauen)|2.&nbsp;Handball-Bundesliga Nord]] und seitdem in der [[3. Liga Frauen (Handball) 2012/13|3.&nbsp;Liga]].

=== Wassersport ===
[[Datei:Wassersportler Warnemünde.jpg|mini|Kitesurfer am Strand von Rostock-Warnemünde im Sommer 2023]]

Rostock ist ein Zentrum für Schwimmer und Wasserspringer. Neben den klassischen Sportarten bietet sich Rostock wegen seiner exponierten Lage auch für das Segeln oder Rudern an und gilt als gutes Segelrevier an der deutschen Ostseeküste. Die Hochleistungssportler im Schwimmen, Wasserspringen und im Kanurennsport starten oder starteten in der Regel für den ''SC&nbsp;Empor'', die Ruderer für den 1990 aufgelösten [[ASK Vorwärts Rostock]]. Viele der erfolgreichen Sportler sind heute bei Empor als Trainer aktiv.

Bei den Schwimmern konnten vor allem im [[Freiwasserschwimmen|Langstreckenbereich]] bereits zahlreiche Erfolge erschwommen werden, wie zuletzt von [[Britta Kamrau-Corestein]], die zwischen 2002 und 2007 viermal Weltmeisterin auf der 10-km- und der 25-km-Distanz wurde. [[Peggy Büchse]] wurde 2000 und 2001 zweimal Weltmeisterin über 5 bzw. 10&nbsp;km.

[[Nils Rudolph]] war Anfang der 1990er Jahre einer der weltweit schnellsten Sprinter über die 50-m-Distanz und feierte seinen größten sportlichen Erfolg bei den Europameisterschaften 1991 in Athen mit dem Gewinn der Goldmedaille.

Im [[Wasserspringen]] war [[Christa Köhler]] 1973 Weltmeisterin und holte 1976 die olympische Silbermedaille. 1970&nbsp;wurde [[Heidi Becker]] Europameisterin im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett. 1996&nbsp;gewann [[Annika Walter]] die Silbermedaille vom 10-Meter-Turm, [[Dörte Lindner]] gewann bei den Olympischen Spielen 2000 die Bronzemedaille. [[Martina Proeber]] war 1980 Olympiazweite im Kunstspringen.

Die [[Kanurennsport]]lerin [[Ramona Portwich]] gewann unter anderem Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988, 1992 und 1996. Ebenfalls olympisches Gold gewann 1992 [[Anke von Seck]]. Zwischen 1978 und 1981 gewann [[Roswitha Eberl]] sechs Weltmeistertitel.

Der [[Rudern|Ruderer]] [[Stephan Krüger]] startet für den [[Olympischer Ruderclub Rostock von 1956|Olympischen Ruderclub Rostock von 1956]] und wurde 2009 Weltmeister im Doppelzweier. [[Ulrich Karnatz]] startete für den ASK Vorwärts Rostock und wurde 1976 und 1980 Olympiasieger sowie 1977, 1978 und 1979 Weltmeister im Achter. [[Klaus Kröppelien]] gelang 1980 der Olympiasieg im Doppelzweier.

Die Unterwasserrugbymannschaft [[UWR 071 Rostock]] spielt seit 2000 im Ligabetrieb mit und erreichte in der Saison 2012/2013 den Aufstieg in die höchste Spielklasse, der 1.&nbsp;Bundesliga Nord.

Die [[Wasserball]]er der [[HSG Warnemünde]] spielen in der drittklassigen Oberliga Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern.

=== Leichtathletik ===
Der 1. LAV Rostock ist der bedeutendste Leichtathletikverein der Stadt und einer der wichtigsten in Norddeutschland. Zahlreiche erfolgreiche Sportler waren oder sind beim 1.&nbsp;LAV aktiv, zum Beispiel die Marathon-Europameisterin 2006 [[Ulrike Maisch]]. Der Profi-[[Triathlet]] [[Andreas Raelert]] ist amtierender Triathlon-Europameister auf der Mitteldistanz sowie Vize-Weltmeister auf der Ironman-Distanz. Sein Bruder [[Michael Raelert]] ist jeweils zweifacher Welt- (2009 und 2010) und Europameister (2010, 2012) auf der Mitteldistanz.

[[Christian Schenk (Leichtathlet)|Christian Schenk]] erzielte seinen größten Erfolg mit dem Olympiasieg 1988 im Zehnkampf. 1980&nbsp;in Moskau wurde [[Marita Koch]] Olympiasiegerin über 400 Meter und 1983 in Helsinki dreifache Weltmeisterin, dazu kamen sechs Titel bei Europameisterschaften zwischen 1978 und 1986. Die Sprinterin [[Silke Möller]] war unter anderem Doppelweltmeisterin 1987. [[Hansjörg Kunze]]s größter Erfolg war die Bronzemedaille im 5000-Meter-Lauf bei den Olympischen Sommerspielen 1988. Die Speerwerferin [[Steffi Nerius]] startete bis 1991 für Empor Rostock und gewann 2004 die olympische Silbermedaille sowie 2009 den Weltmeistertitel.

=== Weitere Sportarten ===
Die [[Basketball]]-Herren der [[Rostock Seawolves]] stiegen 2022 erstmals in die [[Basketball-Bundesliga]] auf.<ref>Matthias Heidrich: [https://www.sportschau.de/regional/ndr/ndr-bundesliga-aufstieg-rostock-seawolves-jubeln-in-jena-story-sp-100.html ''Fans der Rostock Seawolves feiern ihre Aufstiegshelden''] auf sportschau.de. 13. Mai 2022, abgerufen am 20. Februar 2024.</ref>

Die [[Rostocker Nasenbären]] spielten von 2008 bis 2010 und 2013 in der [[Inline-Skaterhockey-Bundesliga]]. Seit 2014 spielen sie in der [[2. Inline-Skaterhockey-Bundesliga 2011|2.&nbsp;Inline-Skaterhockey-Bundesliga Nord]].

Die Mannschaft [[Rostock Griffins]] spielt [[American Football]] derzeit in der GFL 2 Nord (2. Bundesliga).

Jeweils in der [[Dritte Liga (Volleyball, Frauen)|3. Liga der Frauen]] und [[Dritte Liga (Volleyball, Männer)|der Männer]] spielen die [[Volleyball]]er des [[SV Warnemünde]].

Drittklassig sind auch die [[Rostock Piranhas]] (offiziell: ''Rostocker Eishockey Club''), die in der [[Eishockey-Oberliga|Oberliga Nord]] spielen.

Der [[Radrennfahrer]] [[Jan Ullrich]] war zweimal Weltmeister im Einzelzeitfahren sowie Sieger im olympischen Straßenrennen 2000 und gewann als erster und bisher einziger Deutscher 1997 die [[Tour de France]]. Aufgrund seiner Verwicklung in den [[Dopingskandal Fuentes]] wurde er jedoch 2012 vom [[Internationaler Sportgerichtshof|Internationalen Sportgerichtshof]] (CAS) rechtskräftig des Dopings schuldig gesprochen, und alle Erfolge Ullrichs seit dem 1.&nbsp;Mai 2005 wurden annulliert.

1968 wurden die beiden Ringer [[Lothar Metz (Ringer)|Lothar Metz]] und [[Rudolf Vesper]] vom ''ASK Vorwärts Rostock'' Olympiasieger. Der Ringer [[Heinz-Helmut Wehling]] wurde 1970 Europameister und 1977 Weltmeister.

Rugby: Im Oktober 1993 entstanden am späteren Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dierkow die ''Dierkower Elche''. Sie gehören als Sparte zum ''SV Dynamo Rostock''. Die Männermannschaft spielt in der Saison 2015/2016 in einer Spielgemeinschaft mit der Uni Greifswald und dem Freibeuter RC&nbsp;Wismar in der Verbandsliga Nord.
Die ''Dierkower Elche'' haben Ende der 1990er Jahre mit Sabine Juchelka und Manuela Jost zwei Nationalspielerinnen hervorgebracht.

Im [[Judo]] war der [[VfK Bau Rostock]] zwölf Mal bei nationalen Meisterschaften unter den Besten.

Der Schachverein [[SSC Rostock 07]] spielte in der [[Schachbundesliga 2014/15|Saison 2014/15]] in der [[Schachbundesliga (Deutschland)|Schachbundesliga]].

=== Nachwuchsförderung und Trainingszentren ===
Die [[CJD Jugenddorf-Christophorusschule Rostock]] hat einen Förderzweig für Leistungssportler. Sie führt damit die Tradition der [[Kinder- und Jugendsportschule]] Rostock fort. Die Christophorusschule hat sowohl den Rang einer [[Eliteschule des Sports]] als auch einer [[Eliteschule des Fußballs]]. Die Sportlerklassen werden von Schülern besucht, die in den Jugendabteilungen der Rostocker Leistungssportvereine aktiv sind, vor allem von [[Shorttrack]]ern des ''ESV Turbine Rostock'', Jugendspielern des ''HC Empor Rostock'', Leichtathleten des 1.&nbsp;LAV Rostock, Fußballspielern des ''FC Hansa Rostock'', Ruderern, Schwimmern und Turmspringern.

Im [[Olympiastützpunkt]] Mecklenburg-Vorpommern in Rostock trainieren Sportler vor allem in den Schwerpunktsportarten Rudern, Short Track und Wasserspringen. Weitere Sportarten sind Flossenschwimmen, Fußball, Handball, Leichtathletik, Segeln, Schwimmen, Triathlon.

=== Special Olympics ===
2021 bewarb sich die Stadt als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Host Town]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für [[Special Olympics Dominikanische Republik]] ausgewählt.<ref name="Host">{{Internetquelle |url=
https://assets.berlin2023.org/55/e4/a0f44d7c4f55a31e659a85db2a11/230306-zuteilung-delegationen-webseite.pdf |titel=Host Town Program |format=PDF |sprache=de |abruf=2023-04-12}}</ref> Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.<ref name="Host" />


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
{{Galerie
Persönlichkeiten, die in Rostock wirkten und lebten:
|Name= Berühmte Rostocker
{| width = "95%"
|1=Datei:2011 Joachim Gauck.jpg|2=[[Joachim Gauck]]<br />Der elfte Bundespräsident, ehemaliger Pastor und Beauftragter für Stasiunterlagen, wurde 1940 in Rostock geboren und ist Ehrenbürger der Stadt.
| width = "50%"|
|3=Datei:Walter Kempowski Barocksaal Rostock.jpg|4=[[Walter Kempowski]]<br />Der Schriftsteller war gebürtiger Rostocker und Ehrenbürger. Er setzte der Stadt literarische Denkmäler. Nach ihm ist das Kempowski-Ufer am Stadthafen benannt.
* [[Diederich Georg Bapst]], Schriftsteller
|5=Datei:Jan Ullrich.jpg|6=[[Jan Ullrich]]<br />Der gebürtige Rostocker war 1997 Sieger der [[Tour de France]].
* [[Lucas Bacmeister der Ältere]], Theologe und Kirchenliedkomponist
|7=Datei:Blücher (nach Gebauer).jpg|8=[[Gebhard Leberecht von Blücher]]<br />Der preußische Generalfeldmarschall wurde in Rostock geboren und wurde Ehrenbürger der Stadt. Am Universitätsplatz steht ein [[Blücherdenkmal (Rostock)|Denkmal für den Feldherrn]].
* [[Kurt Batt]], Literaturwissenschaftler, Kritiker und Lektor
|15=Datei:Marteria sonnenrot festival 2011 eching germany 4.jpg|16=[[Marteria]]<br />Der in Rostock aufgewachsene Marten Laciny gehört zu den erfolgreichsten deutschen Rappern.
* [[Gebhard Leberecht von Blücher]], Preußischer Generalfeldmarschall
}}
* [[Berthold Brügge]], niederdeutscher Schriftsteller

* [[Wolfgang Büttner]], Schauspieler
=== Ehrungen ===
* [[Wilhelm Burkamp]], Philosoph
Die Hansestadt vergibt an Persönlichkeiten, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, seit 1990 folgende Ehrungen:<ref>Die Listen der geehrten Persönlichkeiten befinden sich auf der {{Webarchiv |url=http://rathaus.rostock.de/sixcms/detail.php?id=11802&_sid1=rostock_01.c.260.de&_sid2=rostock_01.c.271.de&_sid3=rostock_01.c.284.de&_sid4=&_sid5= |text=Webseite der Hansestadt Rostock |wayback=20110719082522}}</ref>
* [[David Chyträus]], Theologe und Historiker
* die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes ''([[Liste der Ehrenbürger von Rostock]])''
* [[Valentin Curtius]], Theologe und Reformator
* die Eintragung in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock
* [[Kurt Dunkelmann]], Ingenieur, Schauspieler und Künstler
* den [[Kulturpreis der Hansestadt Rostock]] (existierte als ''Kulturpreis der Stadt Rostock'' bereits in der DDR)
* [[Christian Martin Joachim Frähn]], Orientalist
* den Unternehmerpreis der Hansestadt Rostock
* [[Joachim Gauck]], Theologe und Politiker
* den Umweltpreis der Hansestadt Rostock „Joe Duty“<ref>{{Webarchiv |url=http://rathaus.rostock.de/sixcms/media.php/144/Flyer%20Duty%20neu%202009.pdf |text=Flyer ''Umweltpreis »Joe Duty« der Hansestadt Rostock'' |wayback=20110719082439}}</ref>
* [[Walter Hallstein]], Jurist und Politiker
* den Sozialpreis der Hansestadt Rostock
* [[Ernst Heinkel]], Ingenieur

* [[August Horch]], Ingenieur
=== Weitere Persönlichkeiten ===
* [[Ulrich von Hutten]], Schriftsteller
{{Hauptartikel|Liste von Söhnen und Töchtern Rostocks|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Rostock}}
* [[Uwe Johnson]], Schriftsteller
| width = "50%"|
* [[Joachim Jungius]], Mathematiker, Physiker und Philosoph
* [[Walter Kempowski]], Schriftsteller
* [[Marita Koch]], Sportlerin
* [[Theodor Korselt]], Jurist
* [[Ulrike Maisch]], Sportlerin
* [[Heinrich Müller (Theologe)|Heinrich Müller]], Schriftsteller und Theologe
* [[Edvard Munch]], Künstler
* [[Hans von Ohain]], Ingenieur
* [[Rainer Ortleb]], Mathematiker, Politiker
* [[Pyranja]], Rapperin
* [[Fritz Reuter]], Schriftsteller
* [[Ina Rex]], Schriftstellerin
* [[Moritz Schlick]], Philosoph
* [[Wolfgang Schnur]], Jurist, Politiker
* [[Joachim Slüter]], Reformator
* [[Johannes Trojan]], Schriftsteller
* [[Jan Ullrich]], Sportler
|}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Portal|Rostock}}
*[[Rostock/Literatur|Literatur über die Hansestadt Rostock]]'''
{{Portal|Mecklenburg-Vorpommern}}
*[[Portal:Rostock]]
*[[Liste der Ehrenbürger von Rostock]]
*[[Liste der Söhne und Töchter von Rostock]]


== Weblinks ==
== Literatur ==
* ''Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock''
{{Portal|Mecklenburg-Vorpommern}}{{Portal|Rostock}}
** Bd. 1 (1895) bis 22 (1941). Hrsg. v. Verein für Rostocks Altertümer
{{Commons|Category:Rostock, Germany|Kategorie Rostock}}
** ''Neue Folge'', Heft 1 (1981) bis 9 (1989). Hrsg. v. Stadtarchiv Rostock und dem Kulturhistorischen Museum der Stadt Rostock.
{{Wikiquote|Städte#Rostock|Rostock}}
** Bd. 23 (1999) bis [zuletzt erschienen] 31 (2011). Hrsg. v. Verein für Rostocker Geschichte e.&nbsp;V.
{{Wikinews|Portal:Rostock|}}
* [[Karl-Friedrich Olechnowitz]]: ''Rostock. Von der Stadtrechtsbestätigung im Jahre 1218 bis zur bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49''. Hinstorff, Rostock 1968.
* Klaus Armbröster: ''Rostock – Warnemünde. Stadtführer''. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-246-7.
* [[Hans Bernitt]]: ''Zur Geschichte der Stadt Rostock''. Rostock 1956, Neuauflage: BS-Verlag, Rostock 2001, ISBN 978-3-935171-40-3.
* Dörte Bluhm: ''Rostock – meine Stadt. Vom slawischen Handelsplatz zur Ostseemetropole. 800 Jahre Baugeschichte an der Warnow.'' WIRO, Rostock 2005.
* [[Walter Ohle]]: ''Rostock''. ([[Kunstgeschichtliche Städtebücher]]), Leipzig 1970.
* {{Literatur
|Hrsg=Karsten Schröder
|Titel=Rostocks Stadtgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart
|Verlag=Hinstorff
|Ort=Rostock
|Datum=2013
|ISBN=978-3-356-01570-6}}
* Klaus Armbröster, Joachim Lehmnann, Thomas Cardinal von Widdern (Hrsg.): ''800 Jahre Rostock. Elf historische Rundgänge zum Stadtjubiläum.'' Hinstorff, Rostock 2018, ISBN 978-3-356-02195-0.


== Filme ==
* ''[https://www.archive.org/details/1936-Die-Stadt-der-sieben-Tuerme Die Stadt der sieben Türme].'' Deutschland 1936.
* ''[https://www.youtube.com/watch?v=yhrelkpuiNE Die Seestadt Rostock.]'' Aufnahmen: Agnes Heyn.
* ''Vom Alex zum Eismeer.'' Mit dem Trawler ROS 206 „Guben“ unterwegs von der Ostsee in die Barents-See. DEFA Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme – Progress Film-Vertrieb, 1954, Regie: [[Karl Gass]].<ref>[https://www.defa-stiftung.de/filme/filme-suchen/vom-alex-zum-eismeer/ ''Vom Alex zum Eismeer.''] Filmdatenbank – DEFA-Stiftung.</ref><ref>{{YouTube |id=2IKyOT64njI |titel=Vom Alex zum Eismeer. |abruf=2022-04-25 |upload=2022-03-30}}</ref>
* ''Wir bauen unser Tor zur Welt.'' DEFA, DDR 1958. Buch/Regie: Heinz Reusch, Musik: [[Eberhard Schmidt (Komponist)|Eberhard Schmidt]].<ref>[https://www.defa-stiftung.de/filme/filme-suchen/wir-bauen-unser-tor-zur-welt/ ''Wir bauen unser Tor zur Welt.''] Filmdatenbank – DEFA-Stiftung.</ref>
* ''Jubiläum einer Stadt – 750 Jahre Rostock.'' Kurz-Dokumentarfilm. DDR 1968. Regie: [[Winfried Junge]], Musik: [[Günter Kochan]].
* ''[[Zur See]].'' – Neunteilige Fernsehserie, im Auftrag des [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehens der DDR]] von 1974 bis 1976 unter anderem auf dem Lehr- und Frachtschiff ''[[J. G. Fichte (Schiff)|J. G. Fichte]]'' der [[Deutsche Seereederei Rostock|Deutschen Seereederei]] produziert.
* ''Mit DDR-Fischern im Atlantik.'' Teil 1. ''Fisch ist unser Leben.'' Teil 2. ''Rolling Home.'' Dokumentarfilm zum [[Fischkombinat Rostock]]. DDR-Fernsehen, 1988 (Mit ROS 313 „Willi Bredel“, ROS 337 „Ludwig Renn“ u.&nbsp;a. im USA-Schelf).
* ''[https://vimeo.com/18244720 Rostock von ganz unten.]'' NDR, 1993.
* ''DDR ahoi!'' Teil 1. ''Kleines Land auf großer Fahrt.'' (mdr-Ausstrahlung per 15. März 2011 / 25. Mai 2010) / Teil 2. ''Unterwegs auf allen Meeren'' (mdr-Ausstrahlung per 22. März 2011 / 1. Juni 2010). NDR TV-Mitschnitte zur Seefahrernation DDR mit den Hafenstädten Rostock, Stralsund und Wismar.


== Weblinks ==
* [http://www.rostock.de/ Offizielle Internetpräsenz der Hansestadt Rostock]
{{Commons}}
* [http://www.rostocker-bilder.de/ Fotos und Panoramen aus Rostock]
{{Wikivoyage|Rostock}}
* [http://dmoz.org/Regional/Europe/Germany/States/Mecklenburg-Western_Pomerania/Localities/Rostock/ Weitere Weblinks zu Rostock im OpenDirectory]
{{Wikisource}}
* [http://www.mv-terra-incognita.de/files/links.htm Webseiten zur Rostocker Geschichte]
{{Wikiquote}}
{{Wikinews|Portal:Rostock}}
* {{DNB-Portal|4050610-1}}
* {{LBMV SWW|Rostock}}
* [https://www.rostock.de/ Offizielles Stadtportal der Hanse- und Universitätsstadt Rostock]
* [http://rathaus.rostock.de/ Webpräsenz der Stadtverwaltung der Hansestadt Rostock]
* [https://www.stadtpanoramen.de/rostock/ Rostock] auf stadtpanoramen.de
* {{Webarchiv |url=http://www.alt-rostock.de/ |text=Historische Fotografien von verschiedenen Fotografen |wayback=20160428175058}}


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references responsive >
<ref name="faltblatt">{{Internetquelle |url=https://rathaus.rostock.de/media/rostock_01.a.4984.de/datei/bs_Faltblatt.PDF |titel=Die Bürgerschaft stellt sich vor. Faltblatt der Hansestadt Rostock |format=PDF |abruf=2021-04-26}} vgl. [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Rostock]]</ref>
</references >


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{{Exzellent|27. August 2006|20701892}}


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[[no:Rostock]]
[[pl:Rostock]]
[[pt:Rostock]]
[[ro:Rostock]]
[[ru:Росток]]
[[sk:Rostock]]
[[sr:Рошток]]
[[sv:Rostock]]

Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 13:55 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Rostock
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rostock hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 5′ N, 12° 8′ OKoordinaten: 54° 5′ N, 12° 8′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Höhe: 14 m ü. NHN
Fläche: 181,36 km2
Einwohner: 204.948 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1130 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 18055, 18057, 18059,
18069,
18106, 18107, 18109,
18119,
18146, 18147,
18181, 18182Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 0381, 038202, 038206
Kfz-Kennzeichen: HRO
Gemeindeschlüssel: 13 0 03 000
Stadtgliederung: 21 Stadtbereiche,
31 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Neuer Markt 1
18055 Rostock
Website: www.rostock.de
Oberbürgermeisterin: Eva-Maria Kröger (Die Linke)
Lage der Stadt Rostock in Mecklenburg-Vorpommern
KartePolenKönigreich DänemarkSchleswig-HolsteinNiedersachsenBrandenburgMüritzStettiner HaffOstseeSchwerinHansestadt RostockLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Ludwigslust-Parchim
Karte
Die Rostocker Altstadt liegt an der Unterwarnow
Der Neue Markt mit der Marienkirche
Die Strandpromenade in Rostock-Warnemünde

Rostock [ˈʁɔstɔk] ist eine norddeutsche Großstadt in Mecklenburg-Vorpommern. Sie befindet sich im Landesteil Mecklenburg und liegt direkt an der Ostsee. Rostock hat den Status einer kreisfreien Stadt. Mit 204.948 Einwohnern[2] ist sie die bevölkerungsreichste Stadt Mecklenburg-Vorpommerns und als einzige Großstadt des Landes eines der vier Oberzentren im Bundesland. In der Hauptsatzung ist der Namenszusatz Hanse- und Universitätsstadt festgelegt.[3]

Das Stadtgebiet erstreckt sich rund 16 Kilometer auf beiden Seiten der Warnow bis zu deren Mündung in die Ostsee im Ortsteil Warnemünde. Die Innenstadt liegt auf dem linken Ufer des Flusses. Geprägt wird Rostock durch seine Lage am Meer, seinen Hafen sowie die Universität Rostock, die 1419 gegründet wurde und zu den ältesten Hochschulen Deutschlands zählt. Der für den Fährverkehr und Güterumschlag bedeutende Rostocker Hafen, der wichtigste deutsche Ostseehafen, sowie der größte deutsche Kreuzfahrthafen in Warnemünde liegen im Stadtgebiet. Rostock ist zudem Hauptsitz des deutschen Marinekommandos. Die 1991 begründete Hanse Sail hat sich zu einer der großen maritimen Veranstaltungen im Ostseeraum entwickelt.

Rostock wurde am 24. Juni 1218 das Lübische Stadtrecht bestätigt. Seit 1283 Mitglied der Hanse, blühte die Stadt in den folgenden Jahrhunderten durch den Freihandel auf. Aus jener Zeit sind eine Reihe von Bauten der Backsteingotik erhalten. Viele weitere Baudenkmäler in Rostock zeugen von der überregionalen Bedeutung der Stadt in Spätmittelalter und früher Neuzeit. Durch den Niedergang der Hanse, den Dreißigjährigen Krieg und den Stadtbrand von 1677 wurde Rostock jedoch zurückgeworfen, und die Einwohnerzahl verringerte sich auf ein Drittel, wovon sich die Stadt erst seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert vollständig erholen konnte.

Die Stadt gehörte bis 1918 zum Großherzogtum und dann zum Freistaat Mecklenburg-Schwerin. Rostock war als größte Stadt Mecklenburgs stets der wirtschaftliche Mittelpunkt des Landes. Neben der Haupt- und Residenzstadt Schwerin war Rostock mit seiner Universität auch ein Zentrum von Kultur und Wissenschaft in Mecklenburg.

Jahrhundertelang dominierte die maritime Wirtschaft die Stadt. Mit der Gründung der Flugzeugwerke Arado 1921 und Heinkel 1922 wurde Rostock dann auch ein bedeutender Technologiestandort, was die Stadt in den 1940er Jahren allerdings zu einem wichtigen Ziel des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg machte. In der DDR-Zeit war Rostock von 1952 bis 1990 Bezirksstadt; der Hafen wurde zum bedeutendsten der DDR ausgebaut und die Stadt systematisch durch neue Stadtgebiete erweitert, bis sie auf über 250.000 Einwohner anwuchs.

Zwischen 1990 und 2000 verlor Rostock etwa ein Fünftel seiner Einwohner durch Abwanderung, zudem hat sich die Rostocker Wirtschaft erheblich verändert: Die Bedeutung der Schiffbauindustrie ging stark zurück; viele neue Arbeitsplätze entstanden im Tourismus und im Dienstleistungssektor; größter Arbeitgeber der Stadt ist nun die Universität mit der Universitätsklinik. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wächst Rostocks Bevölkerungszahl wieder.

Satellitenbild Rostocks
Quelle: World Wind

Rostock liegt ungefähr in der nördlichen Mitte Mecklenburg-Vorpommerns. Das Stadtgebiet erstreckt sich beiderseits des Unterlaufs der Warnow. Der Fluss verläuft überwiegend in Nord-Süd-, nur im Bereich der Rostocker Innenstadt in Ost-West-Richtung. Nahe der Rostocker Innenstadt verbreitert sich der Flusslauf zur Unterwarnow, was den Namen der Stadt („Flussverbreiterung“) erklärt. Vor der Mündung in die Ostsee beim Ortsteil Warnemünde weitet sich die Unterwarnow, die aus Brackwasser besteht, in Richtung Osten weiter zum Breitling aus. Südlich davon befindet sich der Rostocker Seehafen.

Der größte bebaute Teil Rostocks befindet sich am linken Ufer der Warnow. Dazu zählen die Innenstadt, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Wohngebiete Kröpeliner-Tor-Vorstadt und Hansaviertel sowie die ab 1960 entstandenen Wohngebiete Südstadt südlich der Innenstadt und Reutershagen, Evershagen, Lütten Klein, Groß Klein, Schmarl und Lichtenhagen zwischen der Innenstadt und Warnemünde. Der Teil der Stadt rechts der Warnow wird durch den Überseehafen, Gewerbestandorte und den ca. 6000 ha großen Küstenwald Rostocker Heide geprägt. Hinzu kommen in Dierkow und Brinckmansdorf Siedlungsgebiete aus der Zeit zwischen den Weltkriegen, Großsiedlungen aus den 1980er Jahren in Dierkow und Toitenwinkel sowie einige ländliche Ortsteile.

Rostocks größte Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 21,6 km und von Ost nach West 19,4 km. Die Länge der Stadtgrenze (ohne Küste) beträgt 97,9 km. Rostocks Küste selbst hat eine Länge von 18,5 km. Davon ist zusammen ca. 7 km Badestrand auf beiden Seiten der Warnowmündung, der übrige Küstenbereich besteht aus Naturstrand und der Steilküste Stoltera westlich von Warnemünde. Die Warnow im Stadtgebiet erstreckt sich über 16 km.

Die Geografie der Altstadt, aber auch die der Gegend um Warnemünde haben sich im Laufe der Zeit verändert. Wo heute Am Strande eine Hauptverkehrsstraße verläuft, war früher tatsächlich Strand, und lange Brücken führten in das schiffbare Wasser. Um die Stadt verlief außerdem lange ein Wassergraben zum Schutz, der – nutzlos geworden – im Zuge der Entfestigung und des Ausbaus des Stadthafens korrigiert wurde. Auf alten Fotos und Abbildungen sind noch die heute nicht mehr vorhandenen Brücken vor dem Petritor und vor dem Kröpeliner Tor zu sehen. Dabei wurde neben dem Fischer-Hafen der Haedge-Hafen mit dem Kohlenkai – heute „Haedge-Halbinsel“ – gebaut. Darüber hinaus ist auch der Abfluss der Warnow in Warnemünde verändert worden. War es früher der Alte Strom, ist es heute der Neue Strom, der auch deutlich ausgebaut wurde. Auch der Breitling wurde mit der Anlage großer Hafenbecken verändert.

Unmittelbare Nachbargemeinden sind im Nordosten die amtsfreie Gemeinde Graal-Müritz, im Osten das Amt Rostocker Heide (mit den Gemeinden Gelbensande, Rövershagen, Mönchhagen, Bentwisch und Blankenhagen), im Südosten das Amt Carbäk (mit Broderstorf und Roggentin), im Süden die amtsfreie Gemeinde Dummerstorf. Im Süden bis in den Nordwesten grenzt Rostock an das Amt Warnow-West (mit den Gemeinden Papendorf, Kritzmow, Lambrechtshagen, sowie Elmenhorst/Lichtenhagen), unterbrochen nur von einer kurzen Angrenzung an das Amt Bad Doberan-Land mit der Gemeinde Admannshagen-Bargeshagen. Die Agglomeration Rostock hat rund 220.000 Einwohner.[4]

Die Stadt bildet den Kern der Regiopolregion Rostock. Zu dieser gehören außerdem der Landkreis Rostock sowie aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen die Stadt Ribnitz-Damgarten und die Gemeinde Ahrenshoop. In der Regiopolregion leben auf einer Fläche von 4.282 km² etwa 458.000 Einwohner.[5] Die nächstgelegenen Metropolregionen sind Hamburg im Westen, Stettin im Osten, Kopenhagen-Malmö im Norden und Berlin im Südosten.

Stadtgliederung

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Ortsamtsbereiche und Ortsteile

Das Stadtgebiet Rostocks ist in 31 Ortsteile gegliedert. Zu statistischen Zwecken sind diese in 21 Stadtbereiche (A bis U) zusammengefasst. Weiterhin sind die Ortsteile auf fünf Ortsamtsbereiche verteilt, für die jeweils ein Ortsamt zuständig ist. Hier werden Einwohnerangelegenheiten (z. B. Meldungen) bearbeitet.[6]

Eingemeindungen

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Entwicklungsstufen

Nach der Gründung der Stadt und der Vereinigung der Stadtteile erwarb Rostock im 13. Jahrhundert die große Rostocker Heide sowie einige nahe gelegene Dörfer und Gutsstellen (Bartelsdorf, Bentwisch, Broderstorf, Kassebohm, Kessin, Rövershagen, Riekdahl, Stuthof, Willershagen und Gragetopshof).

Die meisten dieser Orte wurden jedoch später wieder als eigenständige Gemeinden geführt und nicht oder erst im 20. Jahrhundert wieder dem Stadtgebiet Rostocks angeschlossen. Im 14. Jahrhundert erwarb die Stadt das Dorf Warnemünde und erhielt so Zugang zum Meer.[7] Bis in das 20. Jahrhundert hinein war Warnemünde eine Rostocker Exklave. Ein geschlossenes Stadtgebiet besteht seit 1934.

Man kann somit drei Stufen der Stadtentwicklung festhalten: die erste im 13. und 14. Jahrhundert, die zweite nach der Industrialisierung, also in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die dritte nach dem Zweiten Weltkrieg. Klosteranlagen gehörten im Übrigen lange nicht zum eigentlichen Stadtgebiet, selbst wenn sie innerhalb der Stadtmauern lagen. Das Kloster zum Heiligen Kreuz beispielsweise – das im Übrigen über erheblichen Grundbesitz in Rostock und Mecklenburg verfügte, wie das Dorf Schmarl mit der Hundsburg – konnte erst durch die Verfassung des Freistaates Mecklenburg-Schwerin von 1920 aufgelöst werden.

Immer wieder gibt es auch kleinere Änderungen an der Gesamtfläche des Stadtgebiets. In den 1970er Jahren wurde die Autobahn Berlin–Rostock gebaut und in diesem Zusammenhang wurden zum Beispiel Flächen der Stadt zugeordnet, die heute zu Alt Bartelsdorf und Riekdahl gehören (ca. 2 km²). 1980 ging ein Teil der Rostocker Heide nach Graal-Müritz (ca. 1 km²), ein Jahr später ein Stück der Gemarkung Sievershagen nach Rostock (auch etwa 1 km²). Die jüngsten Flächenänderungen wurden aufgrund der Inkommunalisierung von Flächen der Ostsee vorgenommen. Der neu gebaute Yachthafen Hohe Düne hat eine Fläche von etwa 0,3 km². 2009 erfolgte außerdem die erste Anpassung der Gebietsgrenze an die Ostseeküste seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Kleine Änderungen wurden bei Bodenneuordnungsverfahren an der Kreisgrenze zu Elmenhorst/Lichtenhagen vorgenommen.

Unabhängig von Eingemeindungen und Änderungen an der Zuordnung von Flurstücken resultiert eine neue Berechnung der Gesamtfläche der Stadt aus aktuellen Messungen, die mit exakteren Methoden vorgenommen werden und Fehler in historischen Messungen korrigieren. Die jüngsten Messungen weisen der Stadt eine Gesamtfläche von 181,275 km² aus.[8]

Die Stufen der Eingemeindungen von Orten in die Hansestadt Rostock
Datum Orte
25. März 1252 Rostocker Heide
1323 Warnemünde1
1. Januar 1913 Dierkow
14. Juli 1919 Barnstorf, Bartelsdorf, Bramow, Brinckmansdorf, Dalwitzhof, Damerow, Kassebohm, Riekdahl
9. Dezember 1924 Hinrichshagen, Markgrafenheide, Meyers Hausstelle, Schnatermann, Torfbrücke, Waldhaus, Wiethagen
1. April 1930 Kloster zum Heiligen Kreuz
8. März 1934 Diedrichshagen, Gehlsdorf, Groß Klein, Lütten Klein, Marienehe, Schmarl, Schutow
1. Juli 1950 Biestow, Evershagen, Krummendorf, Peez, Petersdorf über Rostock, Stuthof, Toitenwinkel
1. Januar 1960 Hinrichsdorf, Nienhagen
10. September 1978 Jürgeshof

1 Bereits 1264 wurde ein „Rostocker Warnemünde“, ein Seehafen beim heutigen Hohe Düne, dem städtischen Recht unterstellt.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Rostock
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,0 3,6 6,8 10,6 16,0 18,7 21,0 21,3 17,4 12,7 7,4 4,5 12
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −0,8 1,3 4,1 8,3 11,9 14,1 14,2 11,1 7,3 3,2 0,6 6,2
Niederschlag (mm) 46,8 29,7 42,3 35,8 47,9 65,8 64,5 57,3 56,3 44,2 46,4 50,5 Σ 587,5
Regentage (d) 10,0 7,9 9,2 7,8 7,8 9,8 8,8 8,5 9,6 9,4 10,5 10,3 Σ 109,6
Quelle: WWIS.[9] Klimainformationen basieren auf monatlichen Mittelwerten für den 30-jährigen Referenzzeitraum 1971–2000.
Wappen von Rostock im Plenarsaal des altstädtischen Rathauses in Danzig

Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Werk Rostocks Stadtgeschichte, hrsg. vom Direktor des Stadtarchivs, Karsten Schröder (siehe Literatur). Zu Ergänzungen siehe Einzelnachweise.

Der Name Rostock lässt sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen: auf rastokŭ, eine slawische (altpolabische) Bezeichnung, die etwa „Auseinanderfließen“ in Bezug auf den Fluss Warnow bedeutet[10]. Vom 12. bis zum frühen 14. Jahrhundert tauchen Varianten von Rozstoc über Rostoch, Rotstoc, Rotstoch, Rozstoc, Roztoc, Rozstok und Rostok auf – und um 1366 schließlich Rostock. Namenszusätze sind seit den 1920er-Jahren bekannt: bis 1945 Seestadt, ab 1990 Hansestadt und seit 2018 Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Petrikirche, Alter Markt an der Unterwarnow, Keimzelle der Stadt
Marienkirche

Entstehung der Stadt

Archäologische Funde belegen für die Zeit ab dem 8. Jahrhundert slawische Handwerker- und Handelsplätze rechts der Warnow (zwischen dem heutigen Dierkow und Gehlsdorf).[11] Spätestens im 12. Jahrhundert existierte eine Fürstenburg der Kessiner mit einer frühstädtischen Marktsiedlung. Als erste sichere Erwähnung Rostocks gilt die Chronik Gesta Danorum (um 1200).[12] Darin berichtet der Däne Saxo Grammaticus über die Zerstörung der slawischen Fürstenburg 1161 durch den dänischen König Waldemar I., die Unterwerfung des Fürsten Pribislaw und dessen Belehnung durch den Sachsenherzog Heinrich den Löwen 1167. Unter den Burgen des neuen Vasalls befand sich laut Saxo auch die urbs Rozstoc, die sich neben der nahegelegenen Burg Kessin allmählich zu einem zweiten Schwerpunkt des Landes Mecklenburg entwickelte.

Den Ausgangspunkt der Stadtwerdung Rostocks bildete die Siedlung auf dem höher gelegenen linken Ufer, dicht bei der Mündung des Flusses in die Unterwarnow. Hier ließen sich im 12. Jahrhundert Handwerker und Kaufleute nieder, hier gewährte Fürst Nikolaus I. 1189 den Mönchen des Klosters Doberan Zollfreiheit auf dem Rostocker Markt. Es ist dies auch die erste urkundliche Erwähnung Rostocks. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Rostock stammt vom 24. Juni 1218, als Heinrich Borwin I. ihr das lübische Stadtrecht bestätigte. Schon bald dehnte sich die rasch aufblühende Stadt von der Petrikirche ausgehend nach Süden aus und erhielt mit dem Quartier um die Nikolaikirche eine weitere Pfarrei. Neue Ansiedlungen entstanden im Westen mit der Marienkirche als Pfarrkirche und eigenem Markt sowie noch weiter nach Westen eine Neustadt, deren Mittelpunkt die Jakobikirche war. Zwischen 1262 und 1265 vereinigten sich die drei Siedlungen. Der mittlere Siedlungskern wurde zum Verwaltungszentrum der Stadt mit Stadtrat, Gericht und neuem Rathaus. Zum Schutz wurde eine ringförmige Stadtmauer errichtet. Von ihr sind bis heute das Steintor, das Kröpeliner Tor, das Mönchentor und das Kuhtor erhalten.

Den raschen Aufstieg Rostocks zur bedeutendsten Stadt Mecklenburgs konnten selbst die Stadtbrände 1250 und 1265 nicht aufhalten. Stärkung erfuhr das Zentrum der Herrschaft Rostock durch Handelsprivilegien und Rechte wie das Fischereirecht auf der Unterwarnow. 1252 konnte der Stadtforst Rostocker Heide, 1264 der Seehafen bei Warnemünde (Hohe Düne), 1278 die Hundsburg bei Schmarl und 1286 die Wendische Wyk rechts der Warnow erworben werden. Damit war u. a. der angestrebte freie Zugang zur zwölf Kilometer entfernten offenen Ostsee gesichert.

Hansestadt

Bereits 1259 hatte Rostock ein Bündnis mit den Ratsherren der Hafenstädte Lübeck, Stralsund, Wismar und Kiel geschlossen. Dieser Wendische Städtebund gilt als Keimzelle der Deutschen Hanse; eine Verstärkung durch weitere Städte erfolgte 1283 im Rostocker Landfrieden genannten Vertrag. Bis zum letzten Hansetag 1669 nahm Rostock – in steter Konkurrenz mit Stralsund um die Rolle der nach Lübeck bedeutendsten Hansestadt an der Ostsee – eine führende Rolle im Städtebund ein. Bedeutend dafür waren Kaufleute, die Handelsbeziehungen zu den Städten Riga (Rigafahrer) und Visby auf der Insel Gotland unterhielten, sowie der Heringshandel der Schonenfahrer auf der Schonischen Messe. Hinsichtlich des Handels mit Norwegen konzentrierten sich die Rostocker Wiekfahrer auf die Kontrolle der Faktoreien in Oslo und Tønsberg am Oslofjord (siehe auch Bergenfahrer). Das einzige eigene Produkt, das Rostock in nennenswertem Umfang ausführte, war Bier.

Blütezeit und Universitätsgründung

Als die territoriale Herrschaft Rostock 1323 endete, hatte der Stadtrat bereits mehrere Aufstände der Handwerker- und Bürgerschaft überstanden. Das 14. Jahrhundert gilt im Allgemeinen als eine Zeit des Aufblühens der Stadt: 1323 konnte das strategisch wichtige Fischerdorf Warnemünde erworben werden, 1325 erhielt die Stadt das Münzrecht, 1358 die volle Gerichtsbarkeit. Die im 13. Jahrhundert begonnenen Bauten, insbesondere die vier Pfarrkirchen (s. o.) und einige Klöster, wurden vollendet, das Rathaus durch neue Ecktürme, spitzbogige Blenden und Kreisrosetten architektonisch aufgewertet.[13] Die Hansestadt war am Gipfel ihrer Autonomie angekommen. Mit gut 14.000 Einwohnern zählte sie um 1410 zu den größten Städten in Norddeutschland.[14]

Ein weiteres sichtbares Zeichen der Bedeutung Rostocks war die 1419 gegründete älteste Universität Nordeuropas. Sowohl die Landesherren als auch der Stadtrat verfolgten mit der Gründung das Ziel, ihre jeweilige Machtposition zu festigen. Trotz mehrerer Auszüge infolge politischer Wirren sollte die Rostocker Hochschule für zwei Jahrhunderte eine führende Rolle in der Wissenschaft im norddeutschen und baltischen Raum spielen, ehe der Dreißigjährige Krieg eine lange Phase der Bedeutungslosigkeit der Universität einleitete.

Auf der anderen Seite führten im Spätmittelalter soziale Konflikte zu neuen Machtkämpfen zwischen den Patrizierfamilien und der übrigen Stadtbevölkerung. Mit der Rostocker Domfehde, bei der sich die Bürgerschaft dem Landesherrn geschlagen geben musste, endete 1491 ein Jahrhundert zahlreicher Unruhen und Aufstände. Der Stadt sollte nur eine kurze Ruhe vergönnt sein; schon drei Jahrzehnte später sah sie sich neuen Auseinandersetzungen ausgesetzt.

Von der Petrikirche und ihrem Kaplan Joachim Slüter ging in Rostock 1523 die Reformation aus.
Steintor
Rostocker Baubestand im 16. Jahrhundert. Detail der 19 Meter langen Vicke-Schorler-Rolle mit Rathaus und Marienkirche, Federzeichnung, 1578–1586

Reformation

Acht Jahre hatte der Widerstand gegen die reformatorischen Predigten Joachim Slüters gewährt, bevor der Stadtrat ihn im April 1531 überraschend aufgab und die Lehren Martin Luthers in allen vier Hauptkirchen für verbindlich erklärte. Die Universität sowie die Klöster Zum Heiligen Kreuz, St. Johannis und die Kartause in Marienehe blieben der alten Lehre hingegen treu. Erst Herzog Johann Albrecht I. setzte 1549 das lutherische Bekenntnis für alle Landstände durch und löste 1552 fast sämtliche mecklenburgischen Klöster auf. In Rostock war damit das Schicksal des Kartäuserklosters Marienehe besiegelt. Das Nonnenkloster zum Heiligen Kreuz widersetzte sich bis 1584, dem Zeitpunkt seiner Umwandlung in ein Damenstift der stadtbürgerlichen Oberschicht.

Kämpfe gegen den Rat und neuer Wohlstand

Der Rat kam 1534 nicht umhin, den im Rahmen der dänischen Grafenfehde eingerichteten Bürgerausschuss aus 64 Kaufleuten und Handwerkern anzuerkennen. Zwar konnte er nach der Niederlage Lübecks 1535 die alten Verhältnisse wiederherstellen, doch sollte er sich auch in Zukunft in allen strittigen Fällen einer Opposition gegenübersehen. Dem Landesherren war bereits die Union der Landstände 1523 selbstbewusst gegenübergetreten, nun, 1565, verweigerte die Stadt dem mit dem Rat verbündeten Fürsten Johann Albrecht I. den formalen Huldigungseid. Die Folge war dessen bewaffneter Einzug, die Auflösung des Sechzigerrats, die Vernichtung des Bürgerbriefes, das Einreißen der südlichen Mauer inklusive des Steintors und die Errichtung einer herzoglichen Festung.

Der schwelende Konflikt zwischen Stadt und Landesherrn wurde erst mit den Rostocker Erbverträgen von 1573 und 1584 beigelegt. Rostock erkannte die landesherrliche Oberhoheit insbesondere hinsichtlich der Gerichtsbarkeit und der Steuerzahlung an. Die Bemühungen um die Reichsunmittelbarkeit waren damit endgültig gescheitert, die verhasste Festung konnte jedoch geschleift und das Steintor wieder aufgebaut werden. Neben den weiterhin von ratsfähigen Patriziern gestellten Rat trat 1583/84 ein neuer Bürgerausschuss, das Hundertmänner-Kollegium. Es setzte sich aus 40 Handwerkern, 40 Brauherren und 20 weiteren Kaufleuten zusammen. Nach mehreren Jahrhunderten voller Unruhen war damit erstmals langfristig eine innere Befriedung der Stadt erreicht. Anders als bei früheren Bürgerausschüssen gelang es den Landesherren kaum noch, den Rat und das Kollegium gegeneinander auszuspielen, wenngleich die Zusammenarbeit beider Gremien nicht immer spannungsfrei verlief.

Rostocker Stadtplan, Ansicht von Norden, Radierung von Wenzel Hollar, 1624/25

Der neue Wohlstand übertraf selbst die mittelalterliche Blütezeit. Die Hansestadt, deren Wirtschaft vom Seehandel und dem Brauwesen bestimmt war, zog zahlreiche Zuzügler aus ganz Norddeutschland an. Besonders angesehen waren die Universitätsprofessoren und der Stadtsyndikus, der sich neben dem Bürgermeister behauptete. Man wohnte bevorzugt in Marktplatznähe und am liebsten in der Mittelstadt.

Kriege, Stadtbrand und Ansprüche der Herzöge Mecklenburgs

Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) führte unwiderruflich das Ende der Hanse herbei. Zunächst war Mecklenburg kaum betroffen, doch mit dem Kriegseintritt Dänemarks griffen die Auseinandersetzungen auf Norddeutschland und 1627 auf das Herzogtum über. Der neue Lehnsherr Wallenstein zwang die Stadt Rostock durch das bewährte Mittel einer Blockade Warnemündes in die Knie und baute sie zur Garnisonsstadt aus. Um den Hafen behaupten zu können, wurde eine Schanze angelegt. Das Jahr 1631 markiert das Ende der kaiserlichen Besatzung und den Beginn der „Schwedenzeit“. Für Rostock hatte auch dieser Machtwechsel kaum Folgen; so erlebte etwa die Universität trotz der unruhigen Zeiten eine Blüte. Waren das Land und die Dörfer Mecklenburgs Gewalt und Plünderungen der Soldateska wehrlos ausgesetzt, boten die Rostocker Stadtmauern vielen Flüchtlingen Schutz. Der Seehandel ging allerdings drastisch zurück. Am schwersten traf die Stadt der Schwedenzoll vor Warnemünde.

Rostocker Stadtbrand von 1677, Kupferstich von Amadeus von Fridleben, 1678

Zugleich bröckelte der Hansebund beträchtlich. Aufgrund der wachsenden Interessenunterschiede der Städte verlor auch Rostock den hansischen Rückhalt und musste alleine gegen die politischen Kräfte bestehen. In diese Phase der Stagnation brach über Nacht die Katastrophe herein: Ein verheerender Stadtbrand vernichtete 1677 fast die gesamte Altstadt und einen beträchtlichen Teil der nördlichen Mittelstadt – insgesamt etwa 700 Häuser und Buden, ein Drittel aller Gebäude der Stadt. Besonders schwer wog die Zerstörung des Zentrums des Rostocker Brauwesens. Die Zahl der Brauhäuser sank von knapp 200 auf unter 100, die Einwohnerzahl, die Ende des 16. Jahrhunderts 14.000 betragen hatte, ging auf 5.000 zurück.[15] Rostock versank im Dämmerschlaf.

Das Wiedererwachen bewirkten die absolutistischen Absichten der Schweriner Herzöge. Positiv und negativ: Einerseits versprach die Erhebung zur herzoglichen Residenz 1702 die Förderung der Wirtschaft, andererseits drohte ein Verlust der politischen Selbständigkeit. Zudem wurde die Stadt zum Magneten für Plünderungen durch dänische und schwedische Truppen im Großen Nordischen Krieg (1700–1721). Doch es sollte noch schlimmer kommen: Herzog Karl Leopold ließ 1715 Rat und Hundertmännerkollegium festsetzen und das städtische Eigentum beschlagnahmen; 1760 ging das herzogliche Professorenkollegium nach Bützow; 1788 erkannte ein erneuerter Erbvertrag mit dem mecklenburgischen Herzog dessen Gewalt an.[16] Damit war Rostock endgültig zu einer Landstadt Mecklenburgs geworden. Der Rat behielt jedoch weitgehende Privilegien und Rechte, insbesondere bezüglich Stadtregiment, Gesetzgebung, Gerichtsbarkeit und Finanzhoheit. Ende des 18. Jahrhunderts strebte die Seeschifffahrt Rostocks einer neuen Blüte zu. Statt Malz und Bier wurde nun vorrangig Getreide transportiert.

Langes 19. Jahrhundert

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Der Ausdruck Langes 19. Jahrhundert bezeichnet die Zeitspanne von 1789 bis 1914.

Franzosenzeit und Industrialisierung

Der Seehandel blieb die wirtschaftliche Triebfeder der Stadt. Während der Franzosenzeit (1806–13) konnte das Leben in Rostock allerdings nicht in den gewohnten Bahnen verlaufen. Vor allem zwischen Oktober 1806 und Frühjahr 1809 traf die Kontinentalsperre den Handel und die Schifffahrt empfindlich. Der in Rostock geborene preußische Generalfeldmarschall Blücher gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten der anschließenden Befreiungskriege (1813–1815).

Ab etwa 1820 machte der Rat den Bedürfnissen von Schiffbau und Schifffahrt Platz: Teile der Stadtmauer wurden geschleift, Stadttore verschwanden, feste Brücken ersetzten die Zugbrücken. Auch die Umgestaltung des Hopfenmarkts schritt voran. Zu den Barockbauten, die bereits an die Stelle der hansischen Häuser getretenen waren, gesellten sich bald klassizistische Bauwerke. Straßen wurden gepflastert, Überlandverbindungen angelegt. Hauptprofiteure waren Händler und die Post. Die Schiffe für die größte Handelsflotte im Ostseeraum wurden überwiegend in Rostocker Werften gebaut. 1850 erfolgte der Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz.

Die Industrialisierung hatte nicht nur positive Seiten: In den unteren Schichten der Gesellschaft führten neben Missernten im Land auch Verelendung und Arbeitslosigkeit zu einer unruhigen Stimmung. Im Zuge der Märzrevolution wurden liberale Forderungen nach einer Demokratisierung des bestehenden politischen und wirtschaftlichen Systems laut. Mit nur kurzem Erfolg: Bereits 30 Monate nach der Reformierung des alten Ratssystems 1849 setzte der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin das alte Hundertmännergremium wieder ein.

Norddeutscher Bund und Gründerzeit

Blick auf Rostock in den 1850er Jahren
Rostocker Hafen und Jakobikirche um 1900

Mitte des 19. Jahrhunderts zählte Rostock etwa 30.000 Einwohner.[16] Die Wirtschaft profitierte von einigen Reformen im Norddeutschen Bund: Das Gesetz über die Freizügigkeit[17] gewährte ab 1868 jedem Bundesangehörigen die Niederlassungsfreiheit. Die Gewerbeordnung[18] beendete 1869 den Zunftzwang durch die Einräumung der Gewerbefreiheit. 1890 wurde die 1850 gegründete „Schiffswerft und Maschinenfabrik“ Tischbein & Zeltz als „Neptun“-Werft zum ersten industriellen Großbetrieb Mecklenburgs. Andere wachsende Wirtschaftszweige waren die chemische Industrie, der Landmaschinenbau sowie das Bauwesen und der Dienstleistungssektor. Warnemünde hatte sich seit der Aufnahme des Badebetriebs 1821 zu einem der bedeutendsten Seekurorte in Deutschland entwickelt.

Nachdem die Zuständigkeit für die Rostocker Universität 1827 durch einen Vertrag mit der Stadt vollständig auf das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin übergegangen war, wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts durch einen großzügigen Ausbau und innere Reformen wieder der Anschluss an die übrigen deutschen Universitäten erreicht. Großherzog Friedrich Franz II. ließ mehrere neue Lehrstühle und Institute einrichten und bemühte sich systematisch um die Gewinnung bedeutender Gelehrter. Das Hauptgebäude wurde 1866 bis 1870 vom Schweriner Hofbaurat Hermann Willebrand im Stil der Neorenaissance erbaut.

Mit der Reichsgründung 1871 begann auch in Rostock der dynamische Entwicklungsprozess der Gründerzeit. Die rasante Wirtschafts- und Einwohnerentwicklung zwang in allen Bereichen zur umfassenden Modernisierung der Infrastruktur. Die Stadt wurde in westlicher Richtung um das Arbeiterviertel Kröpeliner-Tor-Vorstadt und südlich um das Villenviertel Steintor-Vorstadt erweitert. Vereine waren schnell auf nahezu allen Feldern des öffentlichen Lebens aktiv. Politisch blieb die Wahl des Rates auf eine relativ kleine Gruppe von Bürgern beschränkt.

Kurzes 20. Jahrhundert

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Kurzes 20. Jahrhundert bezeichnet die Zeitspanne vom Ersten Weltkrieg bis 1989.

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

Während des Ersten Weltkriegs gingen Rohstoffe und Lebensmittel zu einem großen Teil an die Front. Die zunehmende Not entlud sich ab 1917 in Unruhen, Streiks und der Gründung von Ortsgruppen rechts- und linksorientierter Parteien. Auslöser der Novemberrevolution und infolgedessen des Sturzes der Monarchie war der Kieler Matrosenaufstand, in dem Marineeinheiten Kriegsschiffe in ihre Gewalt brachten und das Ende des Krieges forderten. Der Funke sprang auf die Bevölkerung über – nach Warnemünde auch in Rostock.

Betriebsstätte der Heinkel-Werke (ca. 1930)

Die Zeit der Weimarer Republik war geprägt von der Machtlosigkeit der Politik gegenüber wirtschaftlichen und sozialen Krisen. Die Inflation warf 1923 die gerade sich erholende Wirtschaft wieder zurück, gleichermaßen die Weltwirtschaftskrise 1929. In den guten Jahren gab der Flugzeugbau in Warnemünde mit den beiden neugegründeten Unternehmen Heinkel und Arado neue Impulse. Die Neptun-Werft dagegen entwickelte sich Mitte der 1920er-Jahre zum Problemfall. Eine wichtige Rolle spielte der Fremdenverkehr: Hotels, Pensionen, Gaststätten und Einzelhandel profitierten von der steigenden Zahl der Badegäste in Warnemünde.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Mit der Gleichschaltung der Länder wurden sämtliche KPD-Mandate aufgehoben und die Stadtverordnetenversammlung auf der Grundlage der Reichstagswahl vom März 1933 neu zusammengesetzt. In Rostock war die NSDAP stärkste Partei und erhielt zudem die Mandate der DVP und des Christlich-Sozialen Volksdiensts. Folglich setzte sich der neue Stadtrat aus 15 Abgeordneten der NSDAP, 12 der SPD und 8 der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot zusammen. Bereits im Juni 1933, kurz nach dem Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933, dem Berufsbeamtengesetz und dem reichsweiten Verbot der SPD, waren die Nationalsozialisten im Stadtrat unter sich. Ihren Abschluss fand die Machtübernahme der NSDAP in Rostock mit der Umsetzung der Deutschen Gemeindeordnung im Herbst 1935. Die Universität galt bereits seit Sommer 1933 als „arisiert“. Jüdische Unternehmen wie die EMSA-Werke von Max Samuel wurden bis Mitte 1939 systematisch verdrängt. Beim Novemberpogrom 1938 brannte auch die Rostocker Synagoge. Das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft überlebten in der Stadt nur 14 jüdische Bürger. An die Opfer erinnern seit 2000 in den Boden eingelassene Denk- und Stolpersteine.

Die Aufrüstung der Wehrmacht brachte Rostock einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Gewinner waren die Unternehmen Heinkel, Arado und Neptun. 1935 erreichte die Einwohnerzahl die 100.000er-Marke. Die Stadterweiterung erfolgte in erster Linie Richtung Westen. Außerhalb entstanden die Siedlungen Dierkow und Reutershagen.

Während des Zweiten Weltkriegs kam man dem akuten Arbeitskräftebedarf in der Rüstungsindustrie mit Dienstverpflichtungen sowie dem Einsatz ausländischer Kriegsgefangener, Zwangsarbeiter und Häftlingen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück nach. Als Zentrum der Rüstungsindustrie des Dritten Reichs wurde Rostock bereits ab Juni 1940 bombardiert. Am Ende des Krieges waren fast 25 % der Wohnhäuser vollständig zerstört, weitere ca. 60 % beschädigt. Ebenso zerbombt waren das Stadttheater, das Post- und Telegrafenamt, das Oberlandes- und das Amtsgericht, das Landratsamt, zwei Kliniken, drei Schulen und zahlreiche kulturhistorische Bauten. Am 1. Mai 1945 zog die Rote Armee nahezu kampflos in die Stadt ein.

Östliche Altstadt
Zerstörung (1942)
Wiederaufbau (1956)

DDR-Zeit

Mecklenburg wurde eines von fünf Ländern der Sowjetischen Besatzungszone. In Rostock lebten nur noch 69.000 Menschen, große Teile der Stadt waren zerstört. Die Besatzungsmacht begann, einen Teil der existierenden Betriebe zu demontieren. In der Nachkriegszeit galt es v. a., die Häuser und die Wirtschaft wieder aufzubauen. Ein erstes Zeichen setzte 1946 die Industrieausstellung „Rostock baut auf“. Bis 1950 war die Bevölkerung durch Heimkehrer, Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und weiterer Zuwanderer wieder auf Vorkriegsniveau angewachsen.

Am 7. Oktober 1949 wurde die SBZ zum Staatsgebiet der neu gegründeten Deutschen Demokratischen Republik. Bei der ersten freien Wahl zur Rostocker Stadtverordnetenversammlung 1946 hatte die aus SPD und KPD vereinigte SED gegenüber den bürgerlichen Parteien LDPD und CDU nur durch das Mandat des Frauenausschusses die Mehrheit erreicht. Der trotz seiner Kritik an der Zwangsvereinigung zum Oberbürgermeister eingesetzte Albert Schulz war im Sommer 1949 zurückgetreten und in den Westen geflohen. Von seinen Nachfolgern ging kein Widerstand aus. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung aufgrund des Mangels an Unterkünften und der schlechten Versorgung mit Konsumgütern, der Enteignungswelle unter dem Decknamen Aktion Rose etc. mündete 1953 in den Aufstand des 17. Juni. Zur Beruhigung lenkte man ein: Stromsperren wurden aufgehoben, einige Geschäfte an ihre Besitzer zurückgegeben und die Renten und Löhne erhöht.

Der Überseehafen im Jahr 1983

Durch die Verwaltungsreform 1952 zur Bezirksstadt erhoben, erfuhr Rostock alsbald eine systematische Aufwertung. In den Folgejahren entwickelte sich die Stadt zum Schiffbau- und Schifffahrtszentrum des Landes. Neben den Werften waren 1949 das Dieselmotorenwerk (DMR), 1950 das spätere Fischkombinat und 1952 die Deutsche Seereederei entstanden.[19] Zwischen 1957 und 1960 folgte der Überseehafen Rostock. Seit 1955 wurde in Rostock die Ostseewoche ausgerichtet, nach der Leipziger Messe die wichtigste Großveranstaltung der DDR mit internationalem Akzent.

Lange Straße (1965)
Siedlung Rostock-Schmarl (1981)

Im Gegensatz zu Industrieanlagen wurden Wohnungen zunächst jedoch nur schleppend neu errichtet. Einen raschen Wiederaufbau erfuhr lediglich die stark zerstörte Östliche Altstadt. Schwerpunkt des Städtebaus war ab 1953 der Ausbau der Langen Straße zur sozialistischen Achse. Das Entstehen neuer Sportstätten und öffentlicher Gebäude wäre ohne die unentgeltlich geleistete Wiederaufbauarbeit kaum möglich gewesen. Ebenso halfen die Mitglieder von Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft im Wohnungsbau mit. 1953 bzw. 1958 begann der Bau zweier großer Neubaugebiete in Reutershagen. 1960 zählte Rostock über 158.000 Einwohner.[20]

Rostock wuchs in den 1960er und 1970er Jahren weiter. 1971 wurde die 200.000er-, 1987 die 250.000er-Marke überschritten. Die industrielle Plattenbauweise ermöglichte ein rasantes Bautempo. In dreieinhalb Jahrzehnten entstanden neun Großwohnsiedlungen mit rund 54.000 Wohnungen, in denen mehr als die Hälfte aller Rostocker wohnte. Große Teile der Altbausubstanz wurden dagegen dem Verfall preisgegeben. Anfang der 1980er-Jahre riss man die nach dem Krieg nur dürftig reparierte Nördliche Altstadt nahezu komplett ab. Die Wohnbauten wurden ersetzt durch weitgehend an das historische Stadtbild angepasste Plattenbauten. Den Höhepunkt der baulichen Umgestaltung bildete das Fünf-Giebel-Haus am Universitätsplatz (1984–86).

Während der Umbruchszeit 1989 waren die Rostocker Kirchen Anlaufstellen oppositioneller Kräfte, die sich in der Marienkirche zu Mahngottesdiensten unter der Leitung von Pastor Joachim Gauck versammelten. Die erste Donnerstagsdemonstration fand am 19. Oktober statt. Ende November wurde in Rostock ein Runder Tisch gebildet, um aktiv den politischen Umbruch mitzugestalten.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 hatte die Stadt mit enormen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen und erlebte einen starken Bevölkerungsrückgang um ungefähr 50.000 Einwohner, der erst nach 2000 zum Stillstand kam. Als ein Tiefpunkt dieser Zeit müssen die ausländerfeindlichen Ausschreitungen von Lichtenhagen im August 1992 gewertet werden, an denen sich mehrere hundert teilweise extremistische Randalierer und bis zu 3000 applaudierende Zuschauer beteiligten, und die als die massivsten rassistisch motivierten Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte gelten.

Rostock richtete die Internationale Gartenbauausstellung 2003 (IGA) aus und unterhält auf dem Gelände seither auch eine Kongress- und Messehalle (HanseMesse). Eine gemeinsame Bewerbung mit Leipzig um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2012 misslang 2004 schon in der internationalen Vorauswahl durch das IOC. Der G8-Gipfel 2007 fand im 22 km entfernten Seebad Heiligendamm statt. Im September 2012 wurde mit dem Darwineum eine Evolutionsausstellung im Rostocker Zoo eröffnet. 2018 feierte die Stadt das Doppeljubiläum 800 Jahre Rostock und 600 Jahre Universität.[21] Anlässlich dieses Jubiläums gab die Deutsche Post AG eine Sonderbriefmarke im Nennwert von 70 Eurocent heraus. Heute hat Rostock wieder etwa 210.000 Einwohner und zählte 2023 laut einer Erhebung der EU zu den zehn lebenswertesten Städten Europas.[22]

Einwohnerentwicklung 1871 bis 2018

Da Rostock lange Zeit nicht über seine Grenzen hinauswuchs, blieb die Einwohnerzahl vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert konstant bei maximal 11.000 bis 14.000 Personen. Erst mit der Industrialisierung begann diese schnell zu wachsen und überschritt 1935 die Grenze von 100.000, wodurch Rostock zur Großstadt wurde. Bis 1940 stieg die Bevölkerungszahl dann auf 129.500. Auf Grund des Zweiten Weltkriegs sank diese bis Mai 1945 um etwa die Hälfte auf 68.928, stieg dann aber mit der Zuwanderung deutscher Vertriebener aus den Ostprovinzen schnell an.

1971 wurde die Zahl von 200.000 Einwohnern überschritten. 1988 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit rund 254.000 ihren Höchststand. Nach der Wende in der DDR verlor die Stadt wegen hoher Arbeitslosigkeit, des Wegzugs vieler Einwohner in das Umland und des Geburtenrückgangs mit 55.000 Personen 22 Prozent ihrer Bewohner. 2007 stieg die Bevölkerung Rostocks wieder auf über 200.000 Personen an, zum Jahresende lebten 200.413 Menschen in der Stadt. Bis Ende 2022 stieg die Einwohnerzahl auf 209.920.

Im Zuge des Bevölkerungswachstums nahm in den letzten Jahren die Bedeutung des Immobilienmarktes und im Speziellen des Wohnungsmarktes in Rostock und seiner Regiopolregion zu, die Miet- und Eigentumspreise stiegen in attraktiven Wohnlagen wie in urbanen Blockrandvierteln und Villenkolonien konstant. Zudem entstanden an einigen Stellen im Stadtgebiet Neubauviertel.[23][24]

Das Rostocker Rathaus

An der Spitze der Stadt stand seit dem 13. Jahrhundert der Rat mit zunächst 10, später 24 Ratsherren. Den Vorsitz hatte der Proconsules beziehungsweise Bürgermeister. Im 19. Jahrhundert gab es sogar drei Bürgermeister. Seit 1925 trägt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Dieser wurde über Jahrhunderte vom Rat der Stadt gewählt. Seit 2002 wird er direkt vom Volk gewählt. Die Amtszeit beträgt zurzeit sieben Jahre.[25]

Bei der ersten direkten Wahl des Oberbürgermeisters 2002 setzte sich Arno Pöker (SPD) in der Stichwahl gegen den Konkurrenten der CDU durch. Pöker hatte das Amt bereits seit 1995 inne. Am 31. Oktober 2004 trat Pöker vom Amt des Oberbürgermeisters zurück. Der Grund für den Rücktritt war die breite Kritik an seinem Führungsstil und an der Finanzierung der Internationalen Gartenbauausstellung 2003. Bis zur Amtsübernahme des direkt gewählten Nachfolgers übernahm Ida Schillen (PDS) das Amt kommissarisch und war damit die erste Frau in diesem Amt.

Zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock wurde am 27. Februar 2005 Roland Methling (parteilos) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt, bei der Wahl am 5. Februar 2012 wurde er erneut im ersten Wahlgang gewählt.[26]

Die folgende Bürgermeisterwahl in Rostock fand am 26. Mai 2019 statt. Der bisherige OB Roland Methling trat aus Altersgründen nicht erneut an. Die meisten Stimmen erhielt der von FDP und CDU unterstützte parteilose Kandidat Claus Ruhe Madsen (34,6 %), gefolgt von Steffen Bockhahn (Linke, 18,9 %) und Chris Müller-von Wrycz Rekowski (SPD, 13,2 %). Sieger der Stichwahl zwischen Madsen und Bockhahn am 16. Juni 2019 wurde Claus Ruhe Madsen mit 57,1 %.[27] Er trat sein Amt im September 2019 an und schied im Juni 2022 aus, als er Wirtschaftsminister der Landesregierung von Schleswig-Holstein im Kabinett Günther II wurde.[28] Kommissarischer Oberbürgermeister war seitdem Chris von Wrycz Rekowski (SPD).

Die erste Runde der daraufhin notwendig gewordenen Oberbürgermeisterwahl fand am 13. November 2022 statt. Dabei errang die Kandidatin der Linken, Eva-Maria Kröger, mit 25,3 % die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen, gefolgt von Michael Ebert, der von CDU, FDP und UFR unterstützt wurde und 23,6 % der Stimmen erreichte und der Leiterin des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamts in Rostock, Carmen-Alina Botezatu, die für die SPD antrat und 16,5 % der Stimmen gewann. Damit wurde eine Stichwahl zwischen Kröger und Ebert nötig, welche am 27. November 2022 stattfand und in der sich Kröger mit 58,4 % gegen Ebert durchsetzte.[29] Kröger ist seit der Amtsübernahme am 1. Februar 2023 Oberbürgermeisterin Rostocks. Damit änderte die Stadt den Behördennamen der Stadtverwaltung in „Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Die Oberbürgermeisterin“.[30]

Bürgerschaftswahl 2024
in Prozent
 %
20
10
0
17,5
16,3
14,4
14,1
11,2
9,4
3,6
3,1
2,6
2,2
1,7
1,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+7,9
+1,8
−5,5
−0,3
−7,8
+9,4
+0,3
−1,0
−4,7
−0,3
+1,7
+0,1
Sitzverteilung
(seit 29. April 2025)
            
Insgesamt 53 Sitze

Die Stadtvertretung trägt in hanseatischer Tradition die Bezeichnung Bürgerschaft und wird auf 5 Jahre gewählt. Die Bürgerschaft besteht seit 1994 aus 53 Abgeordneten. Bei der ersten Wahl nach der politischen Wende 1989/1990 waren es 130 Sitze.[31]

Die Wahl zur 8. Bürgerschaft fand am 9. Juni 2024 im Rahmen der Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern statt. Die AfD wurde erstmals stärkste Partei und erhielt ebenso wie die CDU neun Sitze in der Bürgerschaft. Dicht dahinter folgen Die Linke und SPD mit jeweils acht Sitzen. Bündnis 90/Die Grünen sind mit sechs Sitzen vertreten, das Bündnis Sahra Wagenknecht wurde bei ihrer ersten Wahl mit fünf Mandaten in die Bürgerschaft gewählt. Darüber hinaus sind mehrere Kleinparteien vertreten.

Am 17. Juli trat die neue Bürgerschaft erstmals zusammen. Die Grünen bilden eine gemeinsame Fraktion mit Volt. Eine weitere parteiübergreifende Fraktion bildete sich aus den Mandatsträgern der FDP, der UFR und des Vertreters der PARTEI.

Die Bürgerschaft wählt ein Mitglied zum Präsidenten / zur Präsidentin. Dieses repräsentative Amt wurde 1990 durch die damalige Volkskammer der DDR eingeführt (Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR). Zunächst hauptamtlich wahrgenommen, wird es seit der Änderung der Kommunalverfassung 1994 ehrenamtlich ausgeführt. Der Präsident der Bürgerschaft leitet die Sitzungen, bereitet diese vor und vertritt die Bürgerschaft nach außen. Als Beschwerdekommission ist das Präsidium der Bürgerschaft zudem zuständig für die Behandlung von Angelegenheiten der Einwohner, denen in der DDR-Vergangenheit Unrecht zugefügt wurde, sowie für Beschwerden allgemeiner Art.[32] Seit dem 17. Juli 2024 ist Heinrich Prophet (CDU) Präsident der Bürgerschaft. Zu seinen Stellvertreterinnen wurden Jutta Reinders (Die Linke) sowie Anke Knitter (SPD) gewählt. Dem Präsidium gehören außerdem Anja Eggert (Grüne), Lajos Orban (BSW) und Rainer Bauer (UFR) an.[33]

Rostock ist neben Schwerin eine von zwei kreisfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern. Als solche nimmt Rostock neben den Aufgaben als Gemeinde zusätzlich die eines Landkreises wahr.

Die Verwaltung ist in den Bereich des Oberbürgermeisters und drei Senatsbereiche gegliedert. Beim Oberbürgermeister sind die Bereiche Zukunft, Wirtschaft, Grundsatz angesiedelt, drei Senatoren bearbeiten die Gebiete Finanzen, Verwaltung und Ordnung, Bau und Umwelt sowie Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport.

Die Ortsteile der Stadt sind zu insgesamt 19 Ortsteilvertretungen zusammengefasst. Diese Gremien heißen Ortsbeiräte und werden von der Bürgerschaft der Stadt Rostock nach jeder Kommunalwahl durch die Bürgerschaft neu bestimmt. Die Sitzverteilung erfolgt dabei auf Basis des Kommunalwahlergebnisses in den jeweiligen Ortsbereichen.[34] Ihre Mitgliederzahl schwankt je nach Größe ihres Zuständigkeitsbereichs zwischen 9 und 13. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen Angelegenheiten in ihren Ortsteilen zu hören und sind vor allem beratend tätig. Eine endgültige Entscheidungskompetenz hat jedoch nur die Bürgerschaft der Gesamtstadt.

Präsidium[35]
Funktion Amtsinhaber Partei/Wählergruppe Bild
Bürgerschaftspräsident Heinrich Prophet CDU
Senatoren[36]
Senatsbereich Amtsinhaber Partei/Wählergruppe Bild
Grundsatz, Wirtschaft, Ehrenamt und Kultur
Oberbürgermeisterin
Eva-Maria Kröger[37] Die Linke
Finanzen, Digitalisierung und Ordnung
Erster Vertreter der Oberbürgermeisterin
Chris von Wrycz Rekowski[38][39] SPD
Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität Ute Fischer-Gäde[40] Bündnis 90/Die Grünen
Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport
Zweiter Stellvertreter der Oberbürgermeisterin
Steffen Bockhahn[41] parteilos
(bis: 22. Februar 2023: Die Linke)[42]
Wappen der Hansestadt Rostock
Wappen der Hansestadt Rostock
Blasonierung: „Geteilt; oben in Blau ein schreitender goldener Greif mit aufgeworfenem Schweif und ausgeschlagener roter Zunge; unten geteilt von Silber über Rot.“[43]
Wappenbegründung: Rostock führte in seiner Geschichte verschiedene Siegel mit unterschiedlichen Siegelbildern. Das sogenannte Sigillum war seit 1257 das Stadtsiegel Rostocks und zeigt einen gekrönten Stierkopf, der später das Mecklenburger Wappen wurde. Das aufgrund seiner sicheren Aufbewahrung als Secretum bezeichnete Siegel, das nur einen Greifen zeigt, ist erstmals 1307 belegt. Der Greif war das herrschaftliche Zeichen der Rostocker Fürsten. Das heutige Wappen ist in Anlehnung an das SIGNVM DE ROZSTOK – als Abdruck aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts überliefert – gestaltet worden. In dem neu gezeichneten Wappen soll der schreitende Greif die Herren zu Rostock als Stadtherren symbolisieren und die Farben Silber über Rot Rostock als eine im engen Bündnis mit dem hansischen Vorort Lübeck stehende Seestadt kennzeichnen.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 durch Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 9 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge der Hansestadt Rostock

Im Laufe der Geschichte hat sich die Stadtflagge mehrmals verändert. Eine Rostocker Hanseflagge ist erstmals 1418 belegt. In der heutigen Form wurde sie zuletzt in der Hauptsatzung von 1991 vom Rat der Stadt festgelegt.

Die Flagge der Hansestadt Rostock ist waagerecht gestreift von Blau – Weiß – Rot (2:1:1). Der blaue Streifen ist mit der Figur des Stadtwappens belegt: mit einem zum Liek gewendeten, schreitenden gelben Greifen mit aufgeworfenem Schweif und ausgeschlagener roter Zunge.[44] Die Figur nimmt fast die Höhe des blauen Streifens ein. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift HANSE- UND UNIVERSITÄTSSTADT ROSTOCK.[45]

Das Logo der Hansestadt Rostock zeigt den Rostocker Greif mit zwei segelartigen Formen, die die Stadtfarben Blau, Weiß und Rot bilden. Unter der Abbildung steht „Hanse- und Universitätsstadt Rostock“.

Es wurde im Rahmen eines Wettbewerbes im Juli 1993 von der Werbeagentur FAB Kommunikation entwickelt. Es soll als Erkennungsfaktor dienen und ein optisches Zeichen sein, dass in der Öffentlichkeit automatisch mit der Hansestadt Rostock verbunden werden soll.[44]

Städtepartnerschaften

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Rostock unterhält seit 1987 eine deutsch-deutsche Städtepartnerschaften mit Bremen, in deren Rahmen nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Aufbauhilfe von Bremen für Rostock geleistet wurde, die aber seitdem in gegenseitigem Einverständnis ruht und lediglich bei besonderen Anlässen durch Besuche und aktive Beteiligung beider Seiten gewürdigt wird.[46] Rostock unterhält zudem innerhalb der Europäischen Union Städtepartnerschaften mit Stettin in Polen seit 1957, Turku in Finnland seit 1959, Dünkirchen in Frankreich seit 1960, Riga in Lettland seit 1961, Antwerpen in Belgien seit 1963, Aarhus in Dänemark seit 1964, Göteborg in Schweden seit 1965, Rijeka in Kroatien und Warna in Bulgarien seit 1966. 2014 wurde anlässlich des 25. Jahrestags der Maueröffnung eine Städtepartnerschaft mit dem dänischen Guldborgsund geschlossen.[47]

Außerhalb der Europäischen Union gibt es Städtepartnerschaften mit Bergen in Norwegen seit 1965, Dalian in der Volksrepublik China seit 1988 und Raleigh (North Carolina) in den USA seit 2001.[48]

Rostock ist Teil der internationalen Städtegemeinschaft Neue Hanse und Mitglied im Konvent der Bürgermeister.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Stadtbild, Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten

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Petrikirche und Teile der Stadtmauer in der östlichen Altstadt
IGA-Park in Rostock-Schmarl
Molenfeuer in Warnemünde, an der Einfahrt zu den Rostocker Häfen

Trotz aller Zerstörungen, die vor allem der Stadtbrand von 1677 und die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs, aber auch die Stadtplanung infolge des Wachstums im 19. Jahrhundert und zur Zeit der DDR verursachten, verfügt Rostock über einen reichen Altbaubestand und einen relativ geschlossenen historischen Stadtkern. Besonders hervorzuheben sind Gebäude im Stil der Backsteingotik aus der Zeit der Hanse.

Die größte Kirche ist St. Marien im Stadtzentrum, ein Hauptwerk der norddeutschen Backsteingotik, geprägt von einem mächtigen Westbau mit Turmmassiv. Der Bau der dreischiffigen Basilika, die aber den Charakter eines Zentralbaus hat, begann um 1290 und war um die Mitte des 15. Jahrhunderts abgeschlossen.[49] St. Marien weist eine besonders reiche Ausstattung auf. Eine frühgotische Vorgängerkirche wurde erstmals 1232 urkundlich erwähnt.[50] In der Östlichen Altstadt stehen die St.-Petri-Kirche am Alten Markt, deren Umgebung die Keimzelle Rostocks darstellt, sowie die frühgotische Nikolaikirche. Die Kirche des Klosters zum Heiligen Kreuz liegt im westlichen Stadtzentrum. Außerhalb der Stadtmauern befinden sich die Heiligen-Geist-Kirche in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt und die Kirche Warnemünde, die beide im neogotischen Stil des 19. und frühen 20. Jahrhunderts errichtet wurden.

Dem gotischen Rathaus aus dem 13. und 14. Jahrhundert wurde 1727 eine barocke Fassade vorgesetzt. Beispiele prachtvoller gotischer Kaufmannshäuser sind das Hausbaumhaus, das Kerkhoffhaus, das Ratschow-Haus oder das Krahnstöverhaus in der Großen Wasserstraße. Zahlreiche im Kern mittelalterliche Bürgerhäuser wurden später barock oder klassizistisch überformt, vor allem in repräsentativen Lagen wie am Neuen Markt, in der heutigen Kröpeliner Straße oder am heutigen Universitätsplatz (früher Hopfenmarkt).

Von der Rostocker Stadtbefestigung sind heute noch drei mittelalterliche Stadttore aus Backstein (Steintor, Kuhtor, Kröpeliner Tor) und eines aus klassizistischer Zeit (Mönchentor), ein Wehrturm (Lagebuschturm), größere Teile der Stadtmauer auf einer Länge von insgesamt etwa 1300 Metern, teilweise mit Wieckhäusern, sowie Teile des Festungswalls erhalten.

Markante Bauten des 19. Jahrhunderts sind unter anderem das neugotische Ständehaus, das Hauptgebäude der Universität am Universitätsplatz im Stil der Neorenaissance. Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Stadt stark erweitert, dabei entstanden unter anderem ein Villenviertel in der Bahnhofsvorstadt (mit der Zeeckschen Villa als einem wegweisenden Bauwerk dieser Zeit) und das Arbeiterquartier Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Zu den zahlreichen Bauten aus der Zeit der Industrialisierung zählt der Wasserturm von 1903.

Eine Reihe von stadtbildprägenden Bauten wurde im Krieg zerstört, einige weitere in den 1950er und 1960er Jahren abgerissen. Mit der Langen Straße entstand in den 1950er Jahren eine repräsentative Magistrale im Stil des Sozialistischen Klassizismus unter Einbeziehung von Elementen der Backsteinarchitektur. Größere Wohngebiete entstanden in den 1960er und 1970er Jahren im Süden und vor allem im Nordwesten der Stadt. Weitere Plattenbaugebiete folgten in den 1980er Jahren im Nordosten Rostocks.

Warnemünde mit Sandstrand und den Wahrzeichen Leuchtturm und Teepott

Mehrere von Ulrich Müther entworfene Hyparschalen-Bauten wurden um 1970 in Rostock gebaut. Dazu zählen die Ostseemessehalle, die Gaststätte „Kosmos“ in der Südstadt, der „Teepott“ in Warnemünde oder die Christuskirche südwestlich der Innenstadt, die als Ersatz für die 1971 abgerissene katholische Kirche am Schröderplatz diente. Ende der 1990er Jahre entstand unter Leitung von Gerkan, Marg und Partner hinter der Gründerzeitfassade des ehemaligen Hotels „Rostocker Hof“ eine der innerstädtischen Einkaufspassagen in Rostock. Dasselbe Architekturbüro zeichnete auch für das städtebauliche Konzept und die Bauten der IGA 2003 verantwortlich. Das Büro des dänischen Architekten Henning Larsen entwarf die sachlich-modernen Gebäude des Max-Planck-Instituts am Stadthafen, das 2001 fertiggestellt wurde, und der Universitätsbibliothek in der Südstadt (2004). 2005 entstand im Stadtzentrum der postmoderne Bau der Deutschen Med vom deutsch-amerikanischen Architekten Helmut Jahn.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Botanische Garten, der Park der ehemaligen IGA, die Rostocker Heide mit dem „Gespensterwald“ und der Rostocker Zoo im Naherholungsgebiet Barnstorfer Wald, seit 2012 mit dem Darwineum als Attraktion. Der Neue Friedhof – als Flächendenkmal unter Schutz stehende Parkfriedhofsanlage – weist einen wertvollen Baumbestand auf.

Im maritim geprägten Warnemünde sind der Alte Strom mit einer Reihe kleiner Fischerhäuser und der Leuchtturm von 1898 Wahrzeichen dieses Stadtteils. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden als bedeutende Einzelbauwerke des Neuen Bauens das Kurhaus Warnemünde. Am Teepott beginnt die Seepromenade. Der Strand ist über drei Kilometer lang, steinfrei und wird in Richtung Steilküste Stoltera immer schmaler.

Norddeutsche Philharmonie

Rostock bietet, vor allem durch die Hochschule für Musik und Theater (HMT, siehe unten) und durch das A-Orchester Norddeutsche Philharmonie am Volkstheater Rostock, eine reiche Musikszene auf hohem Niveau.

Das wichtigste Orchester ist dabei die Norddeutsche Philharmonie am Volkstheater, der größte Klangkörper des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Neben der Mitwirkung an den Oper-, Operetten-, Musical- und Ballettaufführungen werden auch regelmäßig Philharmonischen Konzerte gestaltet, die nicht nur im Großen Haus, sondern auch im Barocksaal und der Nikolaikirche stattfinden. Am Volkstheater ist auch die Rostocker Singakademie tätig, eine aus Berufssängern und Laien bestehende Chorvereinigung.

Tragende Säulen der Aufführungen von klassischer Musik in Rostock sind die Kantoreien der St.-Johannis-Kirche, der Marienkirche und der Kirche Warnemünde. Die verschiedenen Chöre dieser Kantoreien bestreiten neben der musikalischen Begleitung der Gottesdienste eine rege Konzerttätigkeit mit Aufführungen von Kantaten, Motetten und Oratorien teilweise in Begleitung international namhafter Solisten und Orchester.

Seit 1991 finden im ganzen Land jährlich im Sommer die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als ein Festival klassischer Musik statt. Zu den Spielorten in Rostock gehört während des Sommers auch eine alte Schiffbauhalle der Neptun Werft.

Mit der Pasternack Big Band ist in Rostock eine der wenigen noch existierenden Big Bands in Norddeutschland beheimatet. Es gibt weiterhin kleinere aktive und ambitionierte Jazz-Ensembles und Bands, wie Swing for Fun, The Marching Saints, die Breitling-Stompers, Ipanema und Fritzings Dixie Crew, die unterschiedliche Genres und Stilistiken bedienen. Die Reihe Jazzdiskurs stellt regelmäßig bekannte und unbekannte Formationen und Solisten aus allen Stilrichtungen des Jazz vor, im Bogarts Jazz Club (ansässig in der Kneipe und Kleinkunstbühne „Ursprung“) gibt es Blues und Rock, Dixieland, Bebop oder Modern Jazz. Der Jazzclub Rostock e. V. wirkt auf eine Entwicklung der Jazzmusik in Rostock und Umgebung hin. Jährlich findet in Rostock ein fünftägiger Jazz-Workshop für traditionellen Jazz, Mainstream, modernen Jazz, zeitgenössischen Jazz und Blues statt.

Überregional bekannt und aktiv ist der Shantychor Die Blowboys.[51]

Rostocker Stadttheater von 1895–1942

Bis in das 19. Jahrhundert hinein traten wandernde Schauspielgruppen in Rostock auf den Marktplätzen, in angemieteten Sälen oder Gasthöfen auf. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts diente das Ballhaus am Johannisplatz als Aufführungsstätte, ehe 1786 das Städtische Komödienhaus entstand, das 1880 durch einen Brand zerstört wurde. Das Stadttheater südöstlich des Steintors wurde 1895 eingeweiht und im April 1942 durch britische Luftangriffe zerstört.

Das Rostocker Volkstheater entwickelte sich ab 1952 zu einer der profiliertesten Bühnen der DDR. Ambitionierte Pläne für einen Neubau wurden ab den 1970er Jahren diskutiert, aber nicht verwirklicht. Stattdessen wurden das in den 1940er Jahren als provisorische Spielstätte eingerichtete Große Haus an der Doberaner Straße allmählich ausgebaut und erweitert. Heute verfügt das Volkstheater über die drei Spielstätten Großes Haus, Theater im Stadthafen sowie Kleine Komödie. Es deckt die Sparten Schauspiel, Musiktheater/Oper, Ballett und Philharmonie ab. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein Kindertheater und einen Theaterjugendclub. Die äußerst angespannte Haushaltslage Rostocks führt zu ständig größer werdenden Einsparungsforderungen an das Theater, die seine Existenz als vollwertiges Vier-Sparten-Theater in Frage stellen. Dennoch wurde 2024 mit der Errichtung eines Neubaus an der Langen Straße begonnen, der ab 2028 das Große Haus beherbergen soll.

Neben dem städtischen Volkstheater bereichert auch die 1991 gegründete freie Compagnie de Comédie in der Bühne 602 die Rostocker Theaterlandschaft mit Musical, Schauspiel, Komödie, Konzerten und Märchen. Seit fast 90 Jahren gibt es die Niederdeutsche Bühne Rostock, die in der Bühne 602 und im Theater im Stadthafen mit regelmäßig zwei Premieren pro Spielzeit auftritt. Das jüdische Theater Mechaje ist seit 1997/1998 Bestandteil des Rostocker Theaterlebens.[52]

Lichtspieltheater Wundervoll Metropol

Die ersten Rostocker Kinos gingen bereits während der Stummfilm-Zeit an den Start. In der Anfangszeit wurden dafür bekannte Lokalitäten zu Kinosälen umfunktioniert. Von insgesamt neun Lichtspieltheatern in Rostock und Warnemünde überstanden nur sechs den Zweiten Weltkrieg: Capitol, Hansa-Theater, Metropol, Palast-Theater (ab 1953 Theater des Friedens), Union-Theater (nach einem Umbau Kino Café Camera) und Park-Lichtspiele in Warnemünde wurden auch in der DDR betrieben. Bis heute überlebt haben nur zwei dieser Kinos.

Als Programmkino zeigt das Lichtspieltheater Wundervoll (Li.Wu.) seit 1993 künstlerisch und politisch ambitionierte Filme.[53] Die beiden Spielstätten in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt sind das 2012 wieder eröffnete Metropol und die 2014 errichtete Frieda23.[54] Die Frieda23 ist außerdem zentrale Spielstätte Rostocker Filmfestivals.

Das Cinestar Capitol wartet mit 4 Kinosälen und 1089 Sitzplätzen auf.[55] Für die Vorführung kommerziell geprägter Blockbuster wurde 1996 im Ortsteil Lütten Klein das erste CineStar Multiplex-Kino Mecklenburg-Vorpommerns errichtet: mit 7 Leinwänden und 1996 Sitzplätzen.

Rostocker Zoo

Der Zoo Rostock wurde 1899 gegründet und erstreckt sich auf einer Fläche von 56 Hektar im Barnstorfer Wald. Mit rund 4500 Tieren und 450 verschiedenen Tierarten ist er der größte Zoo an der deutschen Ostseeküste. Dazu zählen Eisbären, Großkatzen (Löwen, Schneeleoparden, Jaguare), Erdmännchen, Pinguine, Seebären, Gorillas, Orang-Utans und viele andere. Im September 2012 wurden mit dem Darwineum des Zoos eine Evolutionsausstellung und eine neue Bleibe vor allem für die Primaten eröffnet, 2018 wurde mit dem Polarium eine neue moderne Anlage zur Beheimatung unter anderem der Eisbären und Pinguine errichtet.

Kunsthalle Rostock im Stadtteil Reutershagen

Die von einem Verein privat betriebene Kunsthalle ist das größte Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. Sie war der erste und einzige Neubau eines Kunstmuseums in der DDR. In der Sammlung sind vor allem bedeutende Kunstwerke aus den Regionen Mecklenburg und Vorpommern, sowie Werke des Spätexpressionismus und der Neuen Sachlichkeit vertreten.

Das Kulturhistorische Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz, ist eines der größten und bedeutendsten Museen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Museum beherbergt u. a. eine Sammlung von rund 70 Gemälden niederländischer Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts, die zu den wichtigsten in Norddeutschland zählt. Eine Dauerausstellung zur Rostocker Stadtbefestigung im Kröpeliner Tor sowie die Societät Rostock maritim (ehemals Schiffbaumuseum samt Traditionsschiff Typ Frieden) zeigen (kultur-)historische Exponate. Das Kempowski-Archiv ist als Literaturmuseum dem Leben und Werk Walter Kempowskis gewidmet.

Die Dokumentations- und Gedenkstätte des BStU in der ehemaligen U-Haft der Stasi setzt sich mit der Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) auseinander und erinnert an die Opfer. Sie ist eine der am besten erhaltenen Untersuchungshaftanstalten des MfS.

Außerhalb des Stadtzentrums gibt es das Heimatmuseum Warnemünde, das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Typ Frieden in Rostock-Schmarl und den Forst- und Köhlerhof Wiethagen.

Das Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus widmet sich schwerpunktmäßig der Förderung von Autoren und der Stärkung der Lesekompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Regelmäßig finden Lesungen, Workshops, Schreibwerkstätten und Ausstellungen statt. Das Haus richtet jährlich die Peter-Weiss-Woche aus. 2010 wurde in Rostock auf Initiative zahlreicher Wissenschaftler der Johnson-Forschung mit Unterstützung der Universität und der Stadt Rostock die Uwe Johnson-Gesellschaft gegründet.

Veranstaltungen

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Hanse Sail

Die größte regelmäßige Veranstaltung in Rostock ist die Hanse Sail. Sie steht in der Tradition der Internationalen Ostseewoche, deren Hauptveranstalter Rostock von 1958 bis 1975 war. Sie findet jährlich im August statt und zieht bis zu einer Million Besucher an.

Der Weihnachtsmarkt ist der größte Norddeutschlands. Zu Pfingsten findet seit 1390 der Rostocker Pfingstmarkt statt. Er entwickelte sich von einer frühneuzeitlichen Handels- und Warenmesse zu einem Volksfest. Bis in die 1930er Jahre war der Pfingstmarkt die größte Veranstaltung seiner Art in Rostock. Erst in den 1960er Jahren wurden der Weihnachtsmarkt und andere Veranstaltungen wichtiger.

Das Steintor während der Lichtwoche

Am Jahresbeginn findet der Kabarettistenwettbewerb Der Rostocker Koggenzieher statt, ab Ende März bis in den Juni der Bücherfrühling an der Warnow, der viele Lesungen und Ausstellungen bietet, seit April 2004 außerdem die halbjährlich stattfindende Literaturshow Prosanova, im April und Oktober ist Rostocker Kulturwoche. Im Mai feiert die Kröpeliner-Tor-Vorstadt das Stadtteilfest Blaumachen. Ebenfalls im Mai findet das Kurzfilmfestival FiSh statt. Im Juni ist Ostseejazz-Festival, im Juli dann der Rostocker Sommer mit Musik, Folklore, Literatur und am Strand die Veranstaltungsreihe Sommer der Kulturen, darüber hinaus auch Warnemünder Woche und der Rostocker Christopher Street Day. Im September finden schließlich das Boulevardfest und das Rostocker Hafenfest statt, gefolgt von der Rostocker Lichtwoche Anfang November, bevor das Veranstaltungsjahr mit dem Rostocker Weihnachtsmarkt im November/Dezember und den großen Silvesterfeuerwerken im Stadthafen und Warnemünde endet.

Alle zwei Jahre wird für kulturelles Engagement und für Leistungen, die das Geistes- und Kulturleben der Hansestadt Rostock wesentlich bereichern, der Kulturpreis der Hansestadt Rostock verliehen.

2018 feiert die Hansestadt Rostock ihr 800-jähriges Stadtjubiläum und richtete zudem das Landesfest Mecklenburg-Vorpommern-Tag aus.[56] Rostock erhielt den Zuschlag, die Bundesgartenschau 2025 auszurichten.

Im Jahr 2016 erbrachte Rostock innerhalb der Stadtgrenzen ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 7,218 Milliarden € und belegte damit Platz 52 innerhalb der Rangliste. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 34.910 € (Mecklenburg-Vorpommern: 25.454 €, Deutschland 38.180 €). Das BIP je Erwerbsperson beträgt 62.689 €. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 0,9 %, im Vorjahr betrug das Wachstum 1,1 %. In der Stadt sind 2017 ca. 115.100 Erwerbstätige beschäftigt.[57] Die Gesamtverschuldung der Stadt lag Ende 2023 bei ca. 1,53 Mrd. Euro (7.293 €/Kopf).[58] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 7,3 % und damit unter dem Durchschnitt von Mecklenburg-Vorpommern von 7,6 % (im benachbarten Landkreis Rostock betrug sie 5,6 %).[59]

Im Zukunftsatlas 2019 wird Rostock auf Rang 224 von 401 kreisfreien Städten und Landkreisen geführt. Damit belegt die Stadt den Spitzenplatz innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns.[60]

Wirtschaftsgeschichte

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Die Rostocker Wirtschaft erlebte immer wieder Strukturwandel. Die Hanse und der damit verbundene Freihandel in Europa bescherten der Stadt einen enormen wirtschaftlichen Aufstieg. Ihre Kirchtürme gehörten zu dieser Zeit zu den höchsten Gebäuden der Welt. Dieser Aufstieg versiegte erst, als der Atlantikhandel an Bedeutung zunahm: Der Hansebund war einer enormen Konkurrenz ausgesetzt und konnte sich nicht länger gegen die Fürsten behaupten. Machtkämpfe während des Dreißigjährigen Krieges ließen die Stadt wirtschaftlich ausbluten und mündeten in einem großen Stadtbrand, von dem sich Rostock lange nicht erholte. Erst die Industrialisierung schuf neue Infrastruktur in der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurden aber wirtschaftliche Strukturen zerstört und Industrien wie der Flugzeugbau zunächst nicht wieder etabliert. Nach dem Krieg hatte die Stadt als größter Ostseehafen mit dem wichtigsten Werftenstandort des neuen DDR-Staates eine besondere Bedeutung. Mit der Wiedervereinigung stand die Stadt dann vor der Herausforderung, die vorhandene Infrastruktur den veränderten ökonomischen Bedingungen anzupassen. Während dieses Prozesses verloren zunächst zahlreiche Beschäftigte ihre Arbeit. Im 21. Jahrhundert hat sich Rostock wirtschaftlich erholt und beherbergt einige Wachstumsbranchen im Stadtgebiet, auch im Bereich der Spitzentechnologien.

Bedeutende Wirtschaftszweige und Unternehmen

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Kraftwerk Rostock
Arbeiten bei Liebherr im Rostocker Hafen

Rostock ist heute das wirtschaftliche Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns und eines von vier Oberzentren des Landes. Der größte öffentliche Arbeitgeber der Stadt ist gegenwärtig die Rostocker Universität. Der Dienstleistungssektor gewinnt immer mehr an Bedeutung, so siedeln sich Unternehmen der Informationstechnologie, Callcenter, touristische und kreative bzw. online agierende Dienstleister an.

Ein wichtiger Wirtschaftszweig für Rostock ist die Maritime Wirtschaft, auch wenn die Fischverarbeitung (Fischkombinat Rostock) nach der Wiedervereinigung stark an Bedeutung verlor und der Schiffbau (Neptun Werft, Warnow-Werft) sich neu finden musste. Die Rostocker Werften blieben aber erhalten, das Unternehmen MV Werften meldete am 10. Januar 2022 Insolvenz an. Heute (2013) sind im Dienstleistungsbereich die Reedereien Scandlines, AIDA Cruises, Scandferries, Deutsche Seereederei und F. Laeisz von Bedeutung, im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe unter anderem Schiffselektronik Rostock, Tamsen Maritim, Liebherr-MCCtec Rostock, sowie die Warnemünder Werften Nordic Yards (ehemals Warnowwerft) und Neptun-Werft. Das Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises im Rostocker Stadthafen hatte 2012 als größter Arbeitgeber rund 6000 Beschäftigte.[61] In Rostock sind mehrere Frosttrawler deutscher Tochtergesellschaften des niederländischen Fischereikonzerns Parlevliet & Van der Plas beheimatet, darunter mit Maartje Theadora der größte Trawler Europas.

Der börsennotierte Windenergieanlagenhersteller Nordex war 2009 das umsatzstärkste Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern.[62] 2007 wurde die Aktie in den (Mitte 2021 eingestellten) ÖkoDAX aufgenommen. Nordex ist (Stand März 2022) im Technologiewerteindex TecDAX gelistet.

Ein überregional bekanntes Unternehmen ist die Hanseatische Brauerei Rostock GmbH, die unter anderem das mit mehreren DLG-Goldmedaillen ausgezeichnete Bier Rostocker Pils braut und im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vermarktet. Mit der Wiedereinführung der Marke Mahn & Ohlerich Ende 2011 wird an Georg Mahn und Friedrich Ohlerich erinnert, die die Brauerei 1878 gründeten.

Die Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH – Rostock Business lenkt seit ihrer Gründung im Jahr 2003 die Wirtschaftsförderung in Rostock. Mit der Stadt wurde dazu ein Geschäftsbesorgungsvertrag geschlossen. Gesellschafter sind das Wohnungsunternehmen WIRO, die Hafenentwicklungsgesellschaft HERO Rostock Port und die Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding GmbH (RVV). Ziele der Gesellschaft sind die Erhöhung der Wahrnehmbarkeit der Region durch Stadt- und Standortmarketing, allgemeine Aufgaben der Wirtschaftsförderung für die Hansestadt Rostock, Investorenansprache und Akquisition von Unternehmen, Betreuung der ortsansässigen Unternehmen und Existenzberatungsleistungen, sowie Unterstützung und Koordinierung der Technologieförderung.[63] Die Versorgung der Hansestadt Rostock wird mittels der Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding GmbH (RVV) gestaltet. Dafür haben sich die RVV als Organträger, die Stadtwerke Rostock und die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) zu einem Querverbund zusammengeschlossen.

Luft- und Raumfahrt

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Replik der Heinkel He 178 im Flughafen Rostock-Laage. Das erste Düsenflugzeug der Welt erlebte seinen Erstflug am 27. August 1939 über Rostock-Marienehe.

Rostock hat eine bedeutende Geschichte als Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie. Schon der renommierte Astronom Tycho Brahe studierte im 16. Jahrhundert an der Universität Rostock. Der Standort Rostock war zu Vorkriegszeiten eine der innovativsten Produktionsstätten für Luftfahrzeuge weltweit. Im Stadtteil Warnemünde entstand mit den Ernst Heinkel Flugzeugwerken 1922 einer der größten Flugzeugbauer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Firma brachte der Stadt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den endgültigen Durchbruch in Sachen Industrialisierung, Rostock wurde moderne Großstadt und Technologie-Standort. Die Heinkel He 178 war das weltweit erste Düsenflugzeug[64] und hatte ihren Jungfernflug am 27. August 1939 über Rostock-Marienehe. Seit 1921 gab es in Warnemünde zudem die Arado Flugzeugwerke. Ebenfalls zunächst in Warnemünde und ab 1934 in Ribnitz war der Walther-Bachmann-Flugzeugbau ansässig. Für die Aufrüstungspolitik ab 1933 wurden die meisten Firmen teilenteignet bzw. mussten auf Militärfertigung umstellen. Zu DDR-Zeiten wurden ab 1961 alle verbleibenden Unternehmen der Branche enteignet und z. B. auf landwirtschaftliche Produktion umgerüstet, oder vollständig liquidiert.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 konnte sich die Branche im Großraum Rostock wieder etablieren. Mehrere Airbus-Zulieferer mit insgesamt rund tausend Mitarbeitern[65] haben sich rund um Rostock angesiedelt, wie die RST Rostock-System-Technik GmbH, die sich am 2007 eröffneten Zentrum für Luft- und Raumfahrt des Technologieparks Warnemünde[66] befindet. Dort wird gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auch an der Entwicklung der europäischen Satellitennavigation Galileo gearbeitet, mit dem Projekt „Sea Gate“ für Schiffssteuerung.[67][68] Auch Edag, die luratec AG, Assystem, Ferchau Engineering und Diehl Aerospace sind am Standort Rostock.[69]

Der BDI schlug 2019 vor, im Raum von Rostock einen Weltraumbahnhof zu errichten, der dann in der Lage ist, kleinere Satelliten von Deutschland aus starten zu lassen. Dieser Vorschlag wurde unter anderem vom Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier unterstützt und geprüft.[70]

Der Tourismus ist für Rostock von großer Bedeutung. 2011 übernachteten gut 1,5 Millionen Gäste in der Stadt, davon fast 900.000 in Warnemünde.[71] Der Anteil ausländischer Gäste machte sowohl in absoluten Zahlen als auch hinsichtlich der Übernachtungen deutlich unter zehn Prozent aus.[71]

Sitz der AIDA Cruises im Rostocker Stadthafen

Für Rostock und die Region sind die Kreuzfahrten von Bedeutung. 2017 wurden bei 190 Anläufen von 36 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen 892.000 Passagiere abgefertigt.[72][73] Begünstigt wird die Situation durch den Flughafen Rostock-Laage, den guten Anschluss an Berlin, Hamburg und Skandinavien als Touristenziele und das 2005 eröffnete Kreuzfahrtterminal.[74]

Seit mehreren Jahren nutzt die deutsche Reederei AIDA Cruises Warnemünde als Basishafen für Ostseekreuzfahrten. Auch die spanische Pullmantur nutzt Rostock inzwischen als Basis für ihre Ostseekreuzfahrten. Costa Crociere und MSC Kreuzfahrten nutzen seit 2010 bzw. 2014 Warnemünde neben Kopenhagen als Basishafen für Nordeuropa-Kreuzfahrten. Die Norwegian Cruise Line und die amerikanische Reederei Princess Cruises ermöglichen auf Ostseekreuzfahrten den Zustieg in Warnemünde.

Durch zahlreiche Kreuzfahrt-Schiffsanläufe steigt im Raum Warnemünde in der Kreuzfahrtsaison die Belastung durch Rußpartikel. So wurden 2013 nach einer NABU-Studie 300.000 Feinstpartikel pro cm³ gemessen. Damit werde die übliche Verschmutzung in urbanen Räumen um das 60-fache überschritten.[75] Gemessen an der Anzahl der Personen, die sich auf einem Schiff befinden, ist der Ausstoß im Vergleich zum Beispiel zu Automobilen allerdings gering.[76] Die Reedereien vermelden, dass es kontinuierliche Verbesserungen und klare Ausstiegsszenarien gibt. Seit 2015 wird durch die seitdem in Nord- und Ostsee geltenden SECA-Auflagen der weniger belastende Dieselkraftstoff statt des Schweröls eingesetzt. Rußpartikelfilter seien allerdings noch nicht serienreif und neue Motoren würden erst in neuen Schiffsgenerationen verbaut.[77]

Verlagsgebäude der Ostsee-Zeitung vor dem Steintor

Das erste periodisch erscheinende Nachrichtenblatt in Rostock, der Auszug der Neuesten Zeitungen erschien ab 1711. 1846 wurde daraus die Rostocker Zeitung, die Zeitung des liberalen Bürgertums der Stadt. Lange auflagenstärkste Zeitung des Landes war der 1881 gegründete Rostocker Anzeiger.

Im 20. Jahrhundert spiegelten die Zeitungen vorwiegend die politischen Gruppen wider. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts finden sich im linken politischen Spektrum die sozialdemokratische Mecklenburgische Volks-Zeitung und die kommunistische Volkswacht, im rechten die völkische Mecklenburger Warte und der nationalsozialistische Niederdeutsche Beobachter. Zur Zeit der DDR wurde die Medienlandschaft vom Staat bestimmt und so erschien als Organ der SED die Volkszeitung, die ab 1946 Landeszeitung und dann 1953 Ostsee-Zeitung heißen sollte. Für die CDU erschien der Demokrat, für die LDPD die Norddeutsche Zeitung, und für die NDPD die Norddeutschen Neuesten Nachrichten. Nach der Wende wurde Der Demokrat an den Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verkauft und wie die Norddeutsche Zeitung 1991 eingestellt.

Überlebt haben dagegen die Ostsee-Zeitung (OZ) und die Norddeutschen Neuesten Nachrichten (NNN), die heute als regionale Tageszeitungen in Rostock erscheinen. Daneben gibt das Boulevardblatt Bild eine Regionalausgabe für Mecklenburg-Vorpommern heraus. Es gibt mehrere Online-Stadtmagazine wie Rostock Heute und das Rostocker Journal, außerdem regelmäßig erscheinende kostenlose Anzeigenmagazine. Als Monatspublikationen kommen regelmäßig das 0381-Stadt & Kulturmagazin, das Stadtmagazin Piste Rostock und HRO Live heraus. Das 1994 gegründete Magazin Stadtgespräche erscheint quartalsweise.

Die Stadt ist Sitz eines Regionalstudios des NDR, das Beiträge für den Hörfunk und das Fernsehprogramm produziert. Zwei regionale Fernsehsender berichten aus Rostock, der Privatsender tv.rostock und der Bürgerfernsehsender rok-tv (Rostocker Offener Kanal). Ebenfalls in Rostock ansässig ist der seit 2012 sendende landesweite Privatfernsehsender MV1. Im Sommer 2005 ging Radio Lohro, ein nicht kommerzielles Stadtradio für die Region Rostock, auf Sendung. Ebenfalls aus der Hansestadt senden die landesweiten Privatsender Ostseewelle und 80s80s MV, zuvor Antenne MV.

Mit einer Rostocker Zweigstelle ist die Deutsche Presse-Agentur (dpa) vertreten.

Im Stadtgebiet befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Molenfeuer in Warnemünde, an der Einfahrt zu den Rostocker Häfen

Nach Kriegsende wurde der stark zerstörte Stadthafen, der jahrhundertelang der Haupthafen Rostocks war, in mehrjähriger Arbeit wieder instand gesetzt. Das Wirtschaftswachstum der DDR und der Aufbau einer großen staatlichen Handelsflotte erforderten jedoch den Bau eines neuen, leistungsfähigen Hochseehafens, der 1960 außerhalb der bebauten Stadt am Breitling in Betrieb genommen wurde. Dazu wurde in Warnemünde ein neuer Zugang zur Ostsee gebaggert. Um an die Bedürfnisse der DDR- und Ostblock-Wirtschaft angepasst zu sein, wurde der Überseehafen ständig aus- und umgebaut und erreichte 1989 mit über zwanzig Millionen Tonnen Umschlag – überwiegend Massenschüttgütern – sein bis dahin bestes Ergebnis.

Mit der deutschen Einheit begann der mühevolle Weg, den ausschließlich auf DDR-Bedürfnisse ausgelegten Hafen so umzugestalten, dass er einen akzeptablen Platz im Ensemble der deutschen Häfen finden konnte. In den vergangenen 15 Jahren hat der Überseehafen sein Erscheinungsbild und sein Leistungsangebot deshalb stark verändert. Aufgrund des modernen Ölhafens, der Anlagen für den Getreide-, Kohle-, Düngemittel- und Zementumschlag und des Terminals für den Export von Zucker, Holz, Schrott und Stückgütern ist er nach wie vor ein universaler Umschlagplatz.

Der Überseehafen ist – gemessen am jährlichen Güterumschlag – der zweitgrößte deutsche Ostseehafen nach dem in Lübeck und nach Puttgarden ist er derjenige mit der zweithöchsten Zahl an Reisenden (ca. 2 Mio. Passagiere). Passagierfähren verkehren nach Gedser (Dänemark) und Trelleborg (Schweden). Seit dem 30. August 2021 gibt es eine weitere Fährverbindung für den Passagier und Frachtverkehr von Rostock nach Nynäshamn (Schweden). Einmal pro Woche soll bei dieser Verbindung die Fähre einen Zwischenstopp in Visby auf Gotland (Schweden) einlegen.

Eigentümer der Hafeninfrastruktur ist die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH (HERO), ein Gemeinschaftsunternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Hansestadt Rostock. Der Hafenbetrieb wird durch die Seehafen Rostock Umschlagsgesellschaft mbH, die sich in privatem Besitz befindet, und weitere Unternehmen durchgeführt.

2013 wurden über die Rostocker Hafenanlagen insgesamt 23,2 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (2012: 22,7 Mio. t[78], 2011: 24 Mio. t), davon 21,4 Mio. t im Rostocker Überseehafen.[79] Auf der Adria-Baltikum-Achse gibt es dazu Güterzugsverbindungen zwischen dem Hafen Rostock und dem Endpunkt der maritimen Seidenstraße um den Knotenpunkt Triest.[80]

Rostock gehört neben Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven zu den Städten, die im Gespräch für ein Flüssigerdgasterminal sind,[81][82] 50 Umweltverbände und Bürgerinitiativen sprechen sich dagegen aus.[83]

Öffentlicher Personennahverkehr

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Die Rostocker Straßenbahn
Liniennetz des öffentlichen Nahverkehrs in Rostock und Umgebung

1881 ging die erste Pferdebahn mit Waggons auf Schienen in Betrieb. Bereits zu Anfang gab es drei verschiedene Strecken. 1904 nahm die erste elektrische Straßenbahn der Rostocker Straßenbahn AG ihren Betrieb auf. 1944 wurde die RSAG nach Ablauf der Konzession zur Städtischen Straßenbahn Rostock, aus der 1951 der VEB Nahverkehr Rostock hervorging. 39 Jahre später erfolgte die Wiedergründung der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG).

Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die S-Bahn Rostock der Deutschen Bahn (Regio Nordost), durch Straßenbahnen und Omnibuslinien der RSAG bedient. Es gibt sechs Straßenbahn-, 22 Stadtbus- und zwei Nachtbus-Linien. Zwei Fährlinien verkehren über die Warnow: eine Personenfähre zwischen dem Stadtzentrum und Gehlsdorf sowie eine Autofähre zwischen Warnemünde und Hohe Düne. Regionalbuslinien erschließen das Umland. Sie werden von rebus Regionalbus Rostock GmbH und weiteren Unternehmen innerhalb des Verkehrsverbundes Warnow (VVW) betrieben, der 1997 gegründet wurde.

Ab 2006 gab es Planungen, durch eine Verknüpfung von Schienenstrecken der Straßenbahn, Regionalbahn und S-Bahn ein Stadtbahnsystem herzustellen. Diese Überlegungen wurden auch aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.

Hauptbahnhof, Nordempfangsgebäude von 1913

Der größte und wichtigste Personenbahnhof der Stadt ist der Rostocker Hauptbahnhof, ein überregionaler Eisenbahnknoten. Im Fernverkehr verbinden ICE und Intercity-Züge Rostock u. a. mit Hamburg, dem Ruhrgebiet, Stuttgart, Stralsund, Berlin, München, Dresden und Leipzig. Einzelne Fernverkehrszüge bedienen darüber hinaus den Bahnhof Warnemünde.

Rostock verfügt über ein eigenes S-Bahn-Netz. Dessen Hauptachse verbindet die Innenstadt mit den nördlichen Großwohnsiedlungen wie Lütten Klein und Warnemünde. Die S-Bahn-Züge verkehren in den Spitzenzeiten alle 7½ Minuten. S-Bahn-Züge über Schwaan oder Laage nach Güstrow fahren stündlich, samstags, sonn- und feiertags alle 2 Stunden.

Rostock liegt an den Autobahnen A 19 (Rostock–Autobahndreieck Wittstock (Dosse)–Berlin) und A 20 (Stettin–Stralsund–Rostock–Lübeck), die im Autobahnkreuz Rostock miteinander verknüpft sind, und an den Bundesstraßen B 103, B 105 und B 110. Die Autobahnen und die Bundesstraßen 103 und 105 bilden zusammen mit dem Warnowtunnel einen Schnellstraßenring in und um Rostock.

Der Warnowtunnel wurde 2003 als Verbindung der westlich und östlich der Unterwarnow gelegenen Stadtteile zwischen Schmarl und Oldendorf eröffnet. An seinem östlichen Ende beginnt die A 19, das Westende ist mit der Schnellstraße vom Rostocker Zentrum nach Warnemünde verbunden. Der Tunnel ist der erste privat finanzierte und mautpflichtige Straßentunnel Deutschlands. Ging man in den Planungen zunächst von 22.000 Durchfahrten pro Tag aus, hat sich die Verkehrsbelegung heute bei rund 12.000 Durchfahrten eingependelt. Damit konnten sich die Erwartungen bisher bei weitem nicht erfüllen. Als Konsequenz daraus wurde das Finanzierungsmodell nachträglich angepasst.

Von 1998 bis 2007 wurde auch das innerstädtische Straßennetz mit dem Neu- und Ausbau der Arnold-Bernhard-Straße und der August-Bebel-Straße sowie der Verbindung vom Schröderplatz zum Warnowufer grundlegend neu gestaltet. Parallel dazu wurden die früher verkehrsreichen Plätze Neuer Markt und Doberaner Platz für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt.

Rostock ist an zahlreiche nationale und internationale Radfernwege angeschlossen: unter anderem an den Ostseeküsten-Radweg (verläuft als EuroVelo Route 10 einmal um die Ostsee zu Städten wie Kiel, Stralsund und Danzig),[84] an den Radweg Berlin-Kopenhagen (u. a. über Güstrow und Gedser)[85] und an den Iron-Curtain-Trail (verläuft durch 14 Länder entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs von Norwegen bis ans Schwarze Meer)[86][87].

Im Mai 2019 erfolgte am Südstadt-Campus der erste Spatenstich für ein insgesamt 28 Kilometer langes Radschnellwegenetz zwischen Hauptbahnhof und Warnemünde sowie von Evershagen nach Dierkow. 2024 sollen wesentliche Abschnitte verfügbar sein. Das erste Teilstück bis zur Erich-Schlesinger-Straße wurde ein Jahr später freigegeben.[88] Die Initiative Corona-sichere Rad- und Gehwege führte auch in Rostock zur Einrichtung eines Pop-up-Radwegs: Im Mai 2020 hatten die Fahrradfahrer knapp 150 Meter einer Autospur am Mühlendamm etwa drei Stunden lang für sich.

Für das darüber hinaus erklärte Ziel, mehr Radwege in der Innenstadt einzurichten, kämpft der im Sommer 2018 gegründete Radentscheid Rostock. Am 6. November 2021, zwei Jahre nach dem Auftrag der Bürgerschaft an den Oberbürgermeister, die zehn Ziele des Radentscheids möglichst weitgehend umzusetzen, musste die Initiative jedoch feststellen, die Menschen sähen „keine wahrnehmbaren Veränderungen“. Immerhin würde die „Fastlane Fahrradstadt“ im Dezember endlich ihre Arbeit aufnehmen.[89] Als „Modellprojekt zur Verkehrswende und Fahrradstadt Rostock“ wurde die Fahrradstraße Lange Straße trotz Kritik des Radentscheids am 1. Mai 2022 für ein Jahr umgesetzt. Den Gegenvorschlag, eine Auftrennung in Radweg und Kfz-Straße, lehnte die Stadt aus verkehrstechnischen Gründen ab.[90]

Terminal am Flughafen Rostock-Laage

Etwa 25 Kilometer südöstlich von Rostock befindet sich in Nähe des Laager Ortsteils Weitendorf der Flughafen Rostock Airport. 1993 wurde der zivile Flugverkehr auf dem früher ausschließlich militärisch genutzten Flughafen aufgenommen. Über die Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH (RVV) ist die Hansestadt mit 54,1 % als Gesellschafter am Betrieb des Flughafens beteiligt.[91]

Lange Zeit verband die Lufthansa Rostock mit dem Drehkreuz München, doch diese Linie wurde mittlerweile eingestellt. Bis 2019 bediente zudem Germanwings die Strecken Köln/Bonn–Rostock und Stuttgart-Rostock. Im Sommerflugplan 2014 verband außerdem Germania Rostock zeitweilig mit Hurghada, Warna und Palma de Mallorca. Die türkische Ferienmetropole Antalya wurde sowohl von Germania als auch von Tailwind Airlines bedient. 2014 wurden 169.946 Passagiere abgefertigt.[92] Im Zivilbereich gewann der Flughafen u. a. als Zubringer für den Kreuzfahrttourismus an Bedeutung, ferner für weitere Urlaubsflüge.[93]

Mit der Einstellung der Linienflüge nach Köln/Bonn und Stuttgart im Jahr 2019 brachen die Passagierzahlen jedoch ein, und insbesondere die weltweite COVID-19-Pandemie sorgte ab 2020 für einen massiven Rückgang der Passagierzahlen, von dem sich Rostock-Laage bislang nicht erholen konnte.[94] Aktuell gibt es von Rostock regelmäßige Linienflüge nach Antalya und Iraklio, hinzu kommen Charterflüge.

Rostock ist durch den IC 17 direkt an den Flughafen Berlin Brandenburg angebunden, die Fahrt dauert etwa zweieinhalb Stunden.

Bildung und Öffentliche Einrichtungen

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Bundes- und Landeseinrichtungen

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Maritime Einrichtungen und Marine

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Hochschule und Forschung

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Universität Rostock

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Das Hauptgebäude der Universität Rostock

2019 feierte die Universität Rostock ihr 600-jähriges Bestehen. Die 1419 gegründete Einrichtung ist die drittälteste Universität Deutschlands und die älteste und traditionsreichste Hochschule im Ostseeraum.[97] Als klassische Universität umfasste sie von Anfang an die juristische, die philosophische und die medizinische Fakultät, 1432 erfolgte die Erweiterung um den Fachbereich Theologie. Das anfangs hohe Ansehen verlieh der Einrichtung bereits nach kurzer Zeit den Beinamen „Leuchte des Nordens“. Nach einem Niedergang im 17. und 18. Jahrhundert erlebte die Hochschule seit 1860 einen Aufschwung und konnte wieder Anschluss an die übrigen deutschen Universitäten gewinnen. In der DDR erfuhren Forschung und Unterricht dann eine Veränderung zulasten der klassischen und zugunsten der technischen Fächer. 1976 wurde die Universität zu Ehren des 1960 verstorbenen Politikers Wilhelm Pieck umbenannt und behielt diesen Namen bis zum Ende der DDR.

Nach der Rückbenennung im Jahr 1990 wurden bis 2004 mehrere Neustrukturierungen vorgenommen, durch die die Hochschule wieder zur Volluniversität wurde. Heute gliedert sich die Uni in neun Fakultäten (in der Reihenfolge der Zahl der Studierenden): Philosophische Fakultät, Universitätsmedizin Rostock, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Theologische Fakultät, Juristische Fakultät. Eine Besonderheit ist die zusätzliche Interdisziplinäre Fakultät: Sie verbindet Forschende und Studierende aller Fachrichtungen in vier Departments: „Leben, Licht und Materie“, „Maritime Systeme“, „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ sowie „Wissen – Kultur – Transformation“. Mit über 150 Studiengängen und Teilstudiengängen gehört die Universität zu den Hochschulen Deutschlands mit dem breitesten Fächerspektrum.[98] Die Zahl der Universitätsbeschäftigten beträgt ca. 2.300, darunter etwa 280 Professoren.[99] Im Wintersemester 2019/20 waren an der Universität Rostock 13.004 Studierende immatrikuliert.[97]

Hochschule für Musik und Theater

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Hochschule für Musik und Theater

1947 wurde eine Hochschule für Musik, Theater und Tanz gegründet, die später als Außenstelle der Berliner Hochschule „Hanns Eisler“ Studenten der Musik ausbildete. Aus dieser Tradition heraus wurde 1994 die Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) geschaffen. 2001 erhielt sie einen beachtenswerten Neubau auf den Ruinen des vormaligen Katharinenstifts. An der Hochschule studieren etwa 600 Studenten.

Die Hochschule ist eine der jüngsten ihrer Art in Deutschland. Sie fühlt sich stark mit entsprechenden Einrichtungen in Vilnius, Riga und Tallinn verbunden und kooperiert auch mit den Hochschulen in Krakau, Danzig und Posen.

Hochschule Wismar

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Der Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar mit dem maritimen Simulationszentrum ist in Warnemünde ansässig.

Fachhochschule des Mittelstands

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Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) wurde im Jahr 2000 in privater Trägerschaft gegründet und bietet speziell auf den Mittelstand ausgerichtete, staatlich anerkannte Studiengänge aus den Bereichen Medien, Journalismus, Marketing, Informatik und Wirtschaft an. Die FHM hat ihren Verwaltungssitz in Bielefeld mit Niederlassungen in Bamberg, Düren, Hannover, Köln, Frechen, Berlin, Waldshut-Tiengen und in Rostock.

Sonstige Forschungseinrichtungen

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Bibliotheken und Archive

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Universitätsbibliothek Rostock
Bibliotheksneubau von 2004 in der Rostocker Südstadt
  • Die Universitätsbibliothek Rostock wurde 1569 gegründet und verfügt über einen Bestand von ca. 2,2 Mio. Bänden.[101] Sie ist verantwortlich für die universitäre Versorgung von Forschung, Lehre und Studium und dient als große wissenschaftliche Bibliothek in Mecklenburg-Vorpommern auch der regionalen und überregionalen Literaturversorgung.
  • Die Stadtbibliothek Rostock ist mit einem Gesamtbestand von ca. 150.000 Medien, verteilt auf mehrere Stadtteilbibliotheken, die zweitgrößte Bibliothek der Stadt.
  • Von Bedeutung sind Bibliothek und Nachlass der Schriftsteller Walter Kempowski und Uwe Johnson. Während das Kempowski-Archiv durch den Verein Kempowski-Archiv Rostock – Ein bürgerliches Haus verwaltet wird, werden Bibliothek und Nachlass von Uwe Johnson durch die Uwe Johnson-Forschungsstelle der Universität Rostock und die Universitätsbibliothek Rostock erschlossen und für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt.[102][103]
  • Im Stadtarchiv Rostock finden sich Dokumente zur Geschichte der Stadt und deren Umland.
  • Die Liste von Bibliotheken und Archiven in der Region Rostock gibt eine Übersicht über öffentlich zugängliche Bibliotheken, Archive und Spezialsammlungen der Stadt und der Region Rostock.[104]

Garnison in Rostock

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Rostock war Garnisonsstadt für die preußische Armee, Reichswehr, Wehrmacht und die Nationale Volksarmee der DDR. Aus der Zeit der Monarchie stammte die Infanteriekaserne an der Ulmenstraße (DDR-Bezeichnung: Fiete-Schulze-Kaserne/6. Grenzbrigade Küste, heute Universität Rostock). Bei der Aufrüstung der Wehrmacht entstanden zwei Kasernenneubauten an der heutigen Kopernikusstraße/Tschaikowskistraße. (DDR-Bezeichnung für die von der 8. MotSchützendivision genutzten Areale: westlich Erich-Mühsam-Kaserne, heute aufgelassen; östlich Wilhelm-Florin-Kaserne, heute Hanse-Kaserne der Bundeswehr)

Marienkirche: größtes Gotteshaus der Stadt
Michaeliskloster: heute auch weltlich genutzt

Konfessionsstatistik

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November 2024 waren von den Einwohnern 17.956 evangelisch und 6.191 katholisch.[105] Die große Mehrheit der Rostocker ist konfessionslos. Ende Dezember 2023 waren 8,7 % (18.485) der Einwohner der Stadt evangelisch, 3,0 % oder 6.303 römisch-katholisch und 88,3 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Glaubensgemeinschaft an.[106][107] Mit Stand Dezember 2022 waren von den 210.802 Einwohnern 9,0 % (18.922) evangelisch, 3,1 % (6.441) katholisch und 88,0 % (185.439) hatten eine sonstige oder keine Konfession.[108] Im Dezember 2020 waren von den 209.755 Einwohnern 9,6 % (20.091) evangelisch und 3,2 % (6.795) katholisch. 87,2 % (182.483) hatten eine sonstige oder keine Konfession.[109][110]

Als Anhänger der slawischen Mythologie setzten sich die Wenden lange gegen die gewaltsame Christianisierung zur Wehr. Spätestens jedoch mit Fürst Pribislaw wurde das Christentum in Mecklenburg eingeführt. Zeugen dieses neuen Glaubens waren im 13. Jahrhundert vier Hauptkirchen: Petrikirche, Nikolaikirche, Marienkirche und Jakobikirche. 1432 wurde an der Universität die Theologische Fakultät eingerichtet. Die verstärkte Laienfrömmigkeit gegen Ende des Mittelalters führte zur Gründung zahlreicher Beginenhäuser und Konvente. Das Hospital St. Georg bestand vom 13. bis zum 19. Jahrhundert.

Reformation

Nachdem der Kaplan der Petrikirche, Joachim Slüter, 1525 ein niederdeutsches Gesangbuch mit lutherischen Liedern herausgegeben hatte, begann in Rostock die Reformation. Slüter setzte sie bis 1531 durch, sein Nachfolger Johann Oldendorp führte den Prozess ab 1532 fort. Gleichzeitig entwickelten sich auch die anderen Hansestädte zu bürgerlichen Zentren dieser Konfession. Mit der einhergehenden Unterdrückung des Katholizismus wurden die Katholiken als „Papisten“ beschimpft. Rostock bekam einen eigenen Superintendenten und ein eigenes Geistliches Ministerium. Seitdem ist der evangelische Glaube die vorherrschende Religion. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt gehören zur Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

Katholizismus

1872 begründeten Katholiken die erste katholische Pfarrgemeinde seit der Reformation und errichteten 1909 die Christuskirche am Schröderplatz. Die Gemeinde gehörte – wie ganz Mecklenburg – zunächst zum Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen, dessen Jurisdiktion dauernd mit dem Bischofsstuhl zu Osnabrück verbunden war. 1930 wurde das Gebiet offiziell Teil des Bistums Osnabrück. Die Aufteilung des Dekanats Mecklenburg in einen westlichen, einen mittleren und einen östlichen Konferenzbezirk erfolgte 1941. Die Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg erschwerte dem Osnabrücker Bischof die Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte in Mecklenburg. So entstand 1946 das Bischöfliche Kommissariat Schwerin, aus dem 1973 das Bischöfliche Amt Schwerin mit einem Weihbischof als „residierendem Bischof“ hervorging. Als Ersatz für die 1971 gesprengte Christuskirche wurde ein Neubau im Häktweg errichtet. Seit 1995 gehören die Rostocker Katholiken zum neugegründeten Erzbistum Hamburg. Die Pfarrgemeinden der Stadt Rostock sind Teil des Dekanats Rostock des Erzbischöflichen Amtes Schwerin innerhalb des Erzbistums.

Freikirchen

Zu den Freikirchen zählen zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten und Brüdergemeinde[111]), eine Freie evangelische Gemeinde[112], die Evangelisch-methodistische Kirche St. Michaelis, eine Adventgemeinde, das „Christliche Zentrum“ (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) und das charismatische „Gospelzentrum“. Ferner gibt es die Landeskirchliche Gemeinschaft, eine pietistische Gemeinschaftsbewegung innerhalb der evangelisch-lutherischen Landeskirche. Die Neuapostolische Kirche ist mit zwei Gemeinden vertreten. Die Gemeinde mit der größeren Mitgliederzahl befindet sich seit 2013 im Hansaviertel an der Einmündung Parkstraße/Voßstraße. Die andere Gemeinde befindet sich in Warnemünde im Wiesenweg. Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist mit der Kirchengemeinde der Seligen Xenia von St. Petersburg vertreten. Die Gemeinde der Berliner Diözese befindet sich seit 2000 in der Stadt, seit 2006 in der Thünenstraße 9. Auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (auch Mormonen genannt) ist mit einer Gemeinde vertreten, sowie die Christengemeinschaft, die auf der Anthroposophie von Rudolf Steiner basiert und sich in der Pauluskirche versammelt. Zwei deutsch- und eine russischsprachige Gemeinden der Zeugen Jehovas nutzen gemeinsam einen Königreichssaal (Gemeindesaal) in der Schweriner Straße. Eine katholisch-apostolische Gemeinde besteht seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Paulstraße.

Ökumenische Gemeinschaftstreffen

Ende 2022 fand in Rostock das Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé statt. 5000 Jugendliche nahmen an diesem 45. Treffen teil. Die Bruderschaft von Taizé, die ihren Sitz im französischen Burgund hat, lädt seit 1978 zur Jahreswende zu Europäischen Jugendtreffen ein. Im Mittelpunkt der Treffen stehen Gesänge, Meditationen, Workshops und Gottesdienste.[113]

Seit 1868, nach dem Beitritt Mecklenburg-Schwerins zum Norddeutschen Bund, durften sich wieder Juden in der Stadt niederlassen. Schnell bildete sich die Israelitische Gemeinde Rostock, die sich 1870 den Alten Jüdischen Friedhof am Rande des Alten Friedhofs, dem heutigen Lindenpark, einrichtete, wo sie bis 1942 ihre Mitglieder bestattete. Die Weihe der in der Augustenstraße errichteten Synagoge hatte 1902 stattgefunden. Sie wurde in der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 von Nationalsozialisten niedergebrannt. Schon vorher waren unter dem Druck viele Juden ausgewandert, einige hatten sich das Leben genommen. Jüdischer Besitz wurde „arisiert“. Zur „Endlösung der Judenfrage“ wurden die in Rostock verbliebenen 70 Gemeindemitglieder von 1942 bis 1944 in Konzentrationslager deportiert, fast alle kamen dort ums Leben. An Opfer des Holocaust aus Rostock erinnern in den Boden vor ihren Wohnhäusern oder Wirkungsstätten eingelassene Gedenkplatten, die der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e. V. seit 2001 in Kooperation mit der Stadt setzen lässt.

Die heutige Jüdische Gemeinde Rostock unter Vorsitz von Juri Rosov zählt 540 Mitglieder[114] und hat ein Gemeindezentrum mit Synagoge. 1996 richtete sie auf einem Abschnitt des 1977 eröffneten Westfriedhofs Rostocks den Neuen Jüdischen Friedhof ein.

2019 lebten in der Stadt rund 2000 Muslime[115]. Es gibt eine Moschee in der Erich-Schlesinger-Straße, deren Trägerverein der Islamische Bund in Rostock e. V. ist. Bereits im Jahr 2016 gab es Bedenken, dass diese Moschee sich radikalisieren würde.[116] Im Jahr 2019 wurde bekannt, dass sich die Stadt Rostock und der Islamische Bund auf eine neue Moschee am Holbeinplatz geeinigt hatten.[117] Gegen diesen Bau gab es massive Bedenken und Proteste von Anwohnern aus dem Viertel, kritisiert wurde auch, dass es keine Information über die bereits lange laufenden Gespräche mit der islamischen Gemeinde gab.[118] Unter anderem hatte die AfD zum Protest gegen den Moscheebau aufgerufen. An der Demonstration nahmen 250 Personen teil, auch der islamfeindliche Extremist Michael Stürzenberger. An dem Protest gegen die AfD nahmen 1000 Personen teil.[119] Im Vorfeld kam es zu mehreren beleidigenden muslimfeindlichen Aussagen des AfD Landeschefs Dennis Augustins. Er hatte Muslime pauschal als „Halbaffen“ und „Krebsgeschwür“ bezeichnet.[120] In einer Nacht vor den Protesten wurde ein Schweinekopf auf dem geplanten Moschee-Gelände abgelegt.[121] Im Nachgang haben sich die Fraktionen von CDU, UFR/FDP, Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD gegen religiösen und politischen Extremismus positioniert und einen „Trialog der Religionen“ auf „neutralem Boden“ gefordert.[122]

Wichtige Sportvereine

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Verein Erfolgreichste
Sportart

(Spielklasse 2021/22)
Gründung Heimspielstätte Mitglieder
Hansa Rostock Fußball
(3. Liga)
1965 Ostseestadion 27700
Empor Rostock Handball
(3. Liga)
1946 Stadthalle Rostock 530
Rostocker HC Handball
(3. Liga Frauen)
2007 Sporthalle Marienehe
SV Warnemünde Volleyball
(3. Liga Frauen und 2. Bundesliga Nord Männer)
1991 Sporthalle Gerüstbauerring 1193
Piranhas
(Rostocker Eishockey Club)
Eishockey
(Oberliga Nord)
1990 Eishalle Rostock
Rostock Seawolves
(Erster Basketball-Club Rostock)
Basketball
(Basketball-Bundesliga)
1994 Stadthalle Rostock 1728
Rostocker Robben Beachsoccer
(German Beach Soccer League)
2010 AOK Active Beach 100
HSG Uni Rostock Hockey (Damen und Herren)
(jeweils Oberliga)
1949 Sportanlage Danziger Straße
Sporthalle Bertha-von-Suttner-Ring
UWR Rostock 071 Unterwasser-Rugby
(1. Bundesliga Nord)
1999 Neptun-Schwimmhalle
HSG Warnemünde Wasserball
(Oberliga)
1971 Neptun-Schwimmhalle 70
Rostocker Nasenbären Inline-Skaterhockey
(2. Bundesliga)
2005 OSPA-Arena
PSV Rostock Breitensportverein 1992 OSPA-Arena 2750
1. LAV Rostock Leichtathletik
Ostseestadion und Leichtathletikstadion

1905 wurden der Rostocker FC 1895, FC Alemannia 1903 und FC Germania 1901 in den Mecklenburgischen Fußball-Bund aufgenommen. Seit 1899 gab es zudem den Internationalen FC. Besondere Erfolge konnte jedoch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg kein Rostocker Fußballverein erringen.

Während der Saison 1954/55 beschloss die DDR-Sportführung, die Mannschaft der sächsischen BSG Empor Lauter noch während der Saison nach Rostock zu delegieren. 1965 wurde die Fußballabteilung als F.C. Hansa Rostock aus dem SC Empor Rostock ausgegliedert. 32 Jahre lang spielte Hansa in der DDR-Oberliga. In der Saison 1990/91 wurde Hansa letzter Meister sowie FDGB-Pokal-Sieger der DDR und qualifizierte sich für die Fußball-Bundesliga und für den Europapokal der Landesmeister. Hansa gehörte seitdem insgesamt zwölf Jahre lang der 1. und elf Jahre lang der 2. Bundesliga an. 2010 stieg der Verein erstmals in die 3. Liga ab, 2021 gelang die Rückkehr in die 2. Bundesliga, aus der man 2024 erneut abstieg. Hansa trägt seine Spiele im Ostseestadion aus.

Die zweite Mannschaft von Hansa Rostock spielt in der viertklassigen Fußball-Regionalliga Nordost. Eine Liga darunter in der Oberliga Nordost spielt der Rostocker FC. In der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern, treten der SV Warnemünde und der FC Förderkader René Schneider an. Der SV Hafen Rostock 61 ist inzwischen der einzige Rostocker Verein in der Landesliga, während ehemals erfolgreiche Vereine wie der PSV Rostock nur noch in unterklassigen Ligen wie der Landesklasse spielen. Zu DDR-Zeiten hatten die BSG Schifffahrt/Hafen Rostock (heute SV Hafen Rostock 61) und die TSG Bau Rostock (heute Rostocker FC) 17 bzw. 13 Jahre lang in der zweitklassigen DDR-Liga gespielt, die BSG Motor Warnowwerft Warnemünde (SV Warnemünde) trat sechs, der SG Dynamo Rostock (Polizei-SV Rostock) zwei Jahre in der Liga an.

Im Jugendbereich gehört die A-Jugend von Hansa Rostock der A-Junioren-Bundesliga seit deren Gründung 2003 an und wurde 2010 Deutscher Meister. Die B-Jugend spielte von der Gründung der B-Junioren-Bundesliga 2007 vier Jahre lang ebenfalls in der höchsten Liga, stieg aber 2011 in die Regionalliga ab.

Die BSG Post Rostock war in den 1970er und 1980er Jahren einer der erfolgreichsten Frauenfußballvereine der DDR und wurde 1990 letzter Meister und Pokalsieger der DDR. 1995/96 spielte das inzwischen zum Polizei-SV Rostock gewechselte Team eine Saison lang in der Frauen-Bundesliga, stieg aber unmittelbar wieder ab. Mittlerweile spielt die Mannschaft als Abteilung dem SV Hafen Rostock 61 in der Verbandsliga. Ebenfalls in der Verbandsliga tritt der Rostocker FC an.

Als Abwandlung des Fußballs gibt es mit den Rostocker Robben auch eine Beachsoccer-Mannschaft.[123] Diese wurde mit dem Sieg in der German Beach Soccer League 2013 erster Deutscher Meister im Zuständigkeitsbereich des DFB[124] und konnte sich im selben Jahr für die folgende Spielzeit des Euro Winners Cup qualifizieren. Bis 2017 folgten drei weitere Deutsche Meistertitel. Als Sponsor werden sie außerdem durch den Rapper Marteria unterstützt.[125]

Die Männermannschaft des Handball-Clubs HC Empor Rostock wurde zehnmal DDR-Meister und 1982 Europapokalsieger der Pokalsieger sowie Vereins-Europameister. 1979 stand Empor im Finale des Europapokals der Landesmeister. Von 1991 bis 1993 spielte Empor in der Handball-Bundesliga. Heute spielt die Männer-Mannschaft in der 3. Liga.

Das Frauenteam wurde dreimal DDR-Meister im Hallenhandball. Das Team des Rostocker HC spielte bis 2010 in der 2. Handball-Bundesliga Nord und seitdem in der 3. Liga.

Kitesurfer am Strand von Rostock-Warnemünde im Sommer 2023

Rostock ist ein Zentrum für Schwimmer und Wasserspringer. Neben den klassischen Sportarten bietet sich Rostock wegen seiner exponierten Lage auch für das Segeln oder Rudern an und gilt als gutes Segelrevier an der deutschen Ostseeküste. Die Hochleistungssportler im Schwimmen, Wasserspringen und im Kanurennsport starten oder starteten in der Regel für den SC Empor, die Ruderer für den 1990 aufgelösten ASK Vorwärts Rostock. Viele der erfolgreichen Sportler sind heute bei Empor als Trainer aktiv.

Bei den Schwimmern konnten vor allem im Langstreckenbereich bereits zahlreiche Erfolge erschwommen werden, wie zuletzt von Britta Kamrau-Corestein, die zwischen 2002 und 2007 viermal Weltmeisterin auf der 10-km- und der 25-km-Distanz wurde. Peggy Büchse wurde 2000 und 2001 zweimal Weltmeisterin über 5 bzw. 10 km.

Nils Rudolph war Anfang der 1990er Jahre einer der weltweit schnellsten Sprinter über die 50-m-Distanz und feierte seinen größten sportlichen Erfolg bei den Europameisterschaften 1991 in Athen mit dem Gewinn der Goldmedaille.

Im Wasserspringen war Christa Köhler 1973 Weltmeisterin und holte 1976 die olympische Silbermedaille. 1970 wurde Heidi Becker Europameisterin im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett. 1996 gewann Annika Walter die Silbermedaille vom 10-Meter-Turm, Dörte Lindner gewann bei den Olympischen Spielen 2000 die Bronzemedaille. Martina Proeber war 1980 Olympiazweite im Kunstspringen.

Die Kanurennsportlerin Ramona Portwich gewann unter anderem Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988, 1992 und 1996. Ebenfalls olympisches Gold gewann 1992 Anke von Seck. Zwischen 1978 und 1981 gewann Roswitha Eberl sechs Weltmeistertitel.

Der Ruderer Stephan Krüger startet für den Olympischen Ruderclub Rostock von 1956 und wurde 2009 Weltmeister im Doppelzweier. Ulrich Karnatz startete für den ASK Vorwärts Rostock und wurde 1976 und 1980 Olympiasieger sowie 1977, 1978 und 1979 Weltmeister im Achter. Klaus Kröppelien gelang 1980 der Olympiasieg im Doppelzweier.

Die Unterwasserrugbymannschaft UWR 071 Rostock spielt seit 2000 im Ligabetrieb mit und erreichte in der Saison 2012/2013 den Aufstieg in die höchste Spielklasse, der 1. Bundesliga Nord.

Die Wasserballer der HSG Warnemünde spielen in der drittklassigen Oberliga Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern.

Der 1. LAV Rostock ist der bedeutendste Leichtathletikverein der Stadt und einer der wichtigsten in Norddeutschland. Zahlreiche erfolgreiche Sportler waren oder sind beim 1. LAV aktiv, zum Beispiel die Marathon-Europameisterin 2006 Ulrike Maisch. Der Profi-Triathlet Andreas Raelert ist amtierender Triathlon-Europameister auf der Mitteldistanz sowie Vize-Weltmeister auf der Ironman-Distanz. Sein Bruder Michael Raelert ist jeweils zweifacher Welt- (2009 und 2010) und Europameister (2010, 2012) auf der Mitteldistanz.

Christian Schenk erzielte seinen größten Erfolg mit dem Olympiasieg 1988 im Zehnkampf. 1980 in Moskau wurde Marita Koch Olympiasiegerin über 400 Meter und 1983 in Helsinki dreifache Weltmeisterin, dazu kamen sechs Titel bei Europameisterschaften zwischen 1978 und 1986. Die Sprinterin Silke Möller war unter anderem Doppelweltmeisterin 1987. Hansjörg Kunzes größter Erfolg war die Bronzemedaille im 5000-Meter-Lauf bei den Olympischen Sommerspielen 1988. Die Speerwerferin Steffi Nerius startete bis 1991 für Empor Rostock und gewann 2004 die olympische Silbermedaille sowie 2009 den Weltmeistertitel.

Weitere Sportarten

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Die Basketball-Herren der Rostock Seawolves stiegen 2022 erstmals in die Basketball-Bundesliga auf.[126]

Die Rostocker Nasenbären spielten von 2008 bis 2010 und 2013 in der Inline-Skaterhockey-Bundesliga. Seit 2014 spielen sie in der 2. Inline-Skaterhockey-Bundesliga Nord.

Die Mannschaft Rostock Griffins spielt American Football derzeit in der GFL 2 Nord (2. Bundesliga).

Jeweils in der 3. Liga der Frauen und der Männer spielen die Volleyballer des SV Warnemünde.

Drittklassig sind auch die Rostock Piranhas (offiziell: Rostocker Eishockey Club), die in der Oberliga Nord spielen.

Der Radrennfahrer Jan Ullrich war zweimal Weltmeister im Einzelzeitfahren sowie Sieger im olympischen Straßenrennen 2000 und gewann als erster und bisher einziger Deutscher 1997 die Tour de France. Aufgrund seiner Verwicklung in den Dopingskandal Fuentes wurde er jedoch 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) rechtskräftig des Dopings schuldig gesprochen, und alle Erfolge Ullrichs seit dem 1. Mai 2005 wurden annulliert.

1968 wurden die beiden Ringer Lothar Metz und Rudolf Vesper vom ASK Vorwärts Rostock Olympiasieger. Der Ringer Heinz-Helmut Wehling wurde 1970 Europameister und 1977 Weltmeister.

Rugby: Im Oktober 1993 entstanden am späteren Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dierkow die Dierkower Elche. Sie gehören als Sparte zum SV Dynamo Rostock. Die Männermannschaft spielt in der Saison 2015/2016 in einer Spielgemeinschaft mit der Uni Greifswald und dem Freibeuter RC Wismar in der Verbandsliga Nord. Die Dierkower Elche haben Ende der 1990er Jahre mit Sabine Juchelka und Manuela Jost zwei Nationalspielerinnen hervorgebracht.

Im Judo war der VfK Bau Rostock zwölf Mal bei nationalen Meisterschaften unter den Besten.

Der Schachverein SSC Rostock 07 spielte in der Saison 2014/15 in der Schachbundesliga.

Nachwuchsförderung und Trainingszentren

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Die CJD Jugenddorf-Christophorusschule Rostock hat einen Förderzweig für Leistungssportler. Sie führt damit die Tradition der Kinder- und Jugendsportschule Rostock fort. Die Christophorusschule hat sowohl den Rang einer Eliteschule des Sports als auch einer Eliteschule des Fußballs. Die Sportlerklassen werden von Schülern besucht, die in den Jugendabteilungen der Rostocker Leistungssportvereine aktiv sind, vor allem von Shorttrackern des ESV Turbine Rostock, Jugendspielern des HC Empor Rostock, Leichtathleten des 1. LAV Rostock, Fußballspielern des FC Hansa Rostock, Ruderern, Schwimmern und Turmspringern.

Im Olympiastützpunkt Mecklenburg-Vorpommern in Rostock trainieren Sportler vor allem in den Schwerpunktsportarten Rudern, Short Track und Wasserspringen. Weitere Sportarten sind Flossenschwimmen, Fußball, Handball, Leichtathletik, Segeln, Schwimmen, Triathlon.

Special Olympics

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2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Dominikanische Republik ausgewählt.[127] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[127]

Persönlichkeiten

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Die Hansestadt vergibt an Persönlichkeiten, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, seit 1990 folgende Ehrungen:[128]

  • die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes (Liste der Ehrenbürger von Rostock)
  • die Eintragung in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock
  • den Kulturpreis der Hansestadt Rostock (existierte als Kulturpreis der Stadt Rostock bereits in der DDR)
  • den Unternehmerpreis der Hansestadt Rostock
  • den Umweltpreis der Hansestadt Rostock „Joe Duty“[129]
  • den Sozialpreis der Hansestadt Rostock

Weitere Persönlichkeiten

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Portal: Rostock – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Rostock
Portal: Mecklenburg-Vorpommern – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Mecklenburg-Vorpommern
  • Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock
    • Bd. 1 (1895) bis 22 (1941). Hrsg. v. Verein für Rostocks Altertümer
    • Neue Folge, Heft 1 (1981) bis 9 (1989). Hrsg. v. Stadtarchiv Rostock und dem Kulturhistorischen Museum der Stadt Rostock.
    • Bd. 23 (1999) bis [zuletzt erschienen] 31 (2011). Hrsg. v. Verein für Rostocker Geschichte e. V.
  • Karl-Friedrich Olechnowitz: Rostock. Von der Stadtrechtsbestätigung im Jahre 1218 bis zur bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49. Hinstorff, Rostock 1968.
  • Klaus Armbröster: Rostock – Warnemünde. Stadtführer. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-246-7.
  • Hans Bernitt: Zur Geschichte der Stadt Rostock. Rostock 1956, Neuauflage: BS-Verlag, Rostock 2001, ISBN 978-3-935171-40-3.
  • Dörte Bluhm: Rostock – meine Stadt. Vom slawischen Handelsplatz zur Ostseemetropole. 800 Jahre Baugeschichte an der Warnow. WIRO, Rostock 2005.
  • Walter Ohle: Rostock. (Kunstgeschichtliche Städtebücher), Leipzig 1970.
  • Karsten Schröder (Hrsg.): Rostocks Stadtgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hinstorff, Rostock 2013, ISBN 978-3-356-01570-6.
  • Klaus Armbröster, Joachim Lehmnann, Thomas Cardinal von Widdern (Hrsg.): 800 Jahre Rostock. Elf historische Rundgänge zum Stadtjubiläum. Hinstorff, Rostock 2018, ISBN 978-3-356-02195-0.
  • Die Stadt der sieben Türme. Deutschland 1936.
  • Die Seestadt Rostock. Aufnahmen: Agnes Heyn.
  • Vom Alex zum Eismeer. Mit dem Trawler ROS 206 „Guben“ unterwegs von der Ostsee in die Barents-See. DEFA Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme – Progress Film-Vertrieb, 1954, Regie: Karl Gass.[130][131]
  • Wir bauen unser Tor zur Welt. DEFA, DDR 1958. Buch/Regie: Heinz Reusch, Musik: Eberhard Schmidt.[132]
  • Jubiläum einer Stadt – 750 Jahre Rostock. Kurz-Dokumentarfilm. DDR 1968. Regie: Winfried Junge, Musik: Günter Kochan.
  • Zur See. – Neunteilige Fernsehserie, im Auftrag des Fernsehens der DDR von 1974 bis 1976 unter anderem auf dem Lehr- und Frachtschiff J. G. Fichte der Deutschen Seereederei produziert.
  • Mit DDR-Fischern im Atlantik. Teil 1. Fisch ist unser Leben. Teil 2. Rolling Home. Dokumentarfilm zum Fischkombinat Rostock. DDR-Fernsehen, 1988 (Mit ROS 313 „Willi Bredel“, ROS 337 „Ludwig Renn“ u. a. im USA-Schelf).
  • Rostock von ganz unten. NDR, 1993.
  • DDR ahoi! Teil 1. Kleines Land auf großer Fahrt. (mdr-Ausstrahlung per 15. März 2011 / 25. Mai 2010) / Teil 2. Unterwegs auf allen Meeren (mdr-Ausstrahlung per 22. März 2011 / 1. Juni 2010). NDR TV-Mitschnitte zur Seefahrernation DDR mit den Hafenstädten Rostock, Stralsund und Wismar.
Commons: Rostock – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rostock – Reiseführer
Wikisource: Rostock – Quellen und Volltexte
Wikiquote: Rostock – Zitate
 Wikinews: Portal:Rostock – in den Nachrichten

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Einwohner am 31. Dezember 2023 Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  3. Hauptsatzung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock in der Fassung vom 12. Dezember 2019.
  4. Urbane Agglomerationen (Deutschland): & Urbane Agglomerationen – Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte. Abgerufen am 25. März 2025.
  5. Regiopolregion Rostock. Planungsverband Region Rostock, 8. November 2023, abgerufen am 13. August 2024.
  6. rathaus.rostock.de: Gliederung der Ortsamtsbereiche (Memento vom 10. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 235 kB)
  7. Vgl. L. Krause: Die alten Warnow-Mündungen und der ursprüngliche Rostocker Hafen zu Warnemünde. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Herausgegeben vom Verein für Rostocks Altertümer, Bd. 12, Rostock 1924, S. 1–16.
  8. Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt der Hansestadt Rostock, Abteilung Kataster SG Katastererneuerung / Kommunale Geodaten.
  9. Weltorganisation für Meteorologie WWIS. Deutsche Version, betrieben vom Deutschen Wetterdienst DWD in Zusammenarbeit mit dem Hong Kong Observatory. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  10. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo-Koch-Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
  11. Dieter Warnke: Rostock – Petribleiche. Eine slawische Fürstenburg des 12. Jahrhunderts. In: Manfred Gläser (Hrsg.): Archäologie des Mittelalters und Bauforschung im Hanseraum (= Schriften des Kulturhistorischen Museums in Rostock). Konrad Reich, Rostock 1993, S. 155–160.
  12. Saxo Grammaticus: Gesta Danorum. Mythen und Legenden des berühmten mittelalterlichen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus. Übersetzt, nacherzählt und kommentiert von Hans-Jürgen Hube. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-41-X.
  13. Bodo Keipke: Das Rostocker Rathaus – Ein Überblick zur Kunst- und Baugeschichte. (PDF) Hansestadt Rostock, Presse- und Informationsstelle, abgerufen am 2. Juni 2021.
  14. Rostock. In: Helge Bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg/Pommern (=Kröners Taschenausgabe. Band 315). Alfred Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S. 95-107, 98f.
  15. Rostock. In: Helge Bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg/Pommern (= Kröners Taschenausgabe. Band 315). Alfred Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S. 95-107, 102.
  16. a b Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Statistisches Jahrbuch 2020. Geschichte im Überblick. (PDF) S. 10, abgerufen am 26. Juni 2021.
  17. Gesetz über die Freizügigkeit, auf: Wikisource, abgerufen am 5. Juli 2021.
  18. Gewerbeordnung, auf: Wikisource, abgerufen am 5. Juli 2021.
  19. Dokumentar- und Spielfilme zu Fischkombinat und Deutsche Seereederei siehe Filme
  20. Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, Band 1960/61. S. 28, abgerufen am 11. August 2021.
  21. rostock800600.de
  22. Rostock unter den Top 10 in Sachen Lebenszufriedenheit
  23. Immobilien-Kompass (Memento vom 3. November 2014 im Internet Archive), Capital, abgerufen am 3. November 2014.
  24. Rostock wächst weiter, Rostock Heute, abgerufen am 4. November 2014.
  25. „Die Oberbürgermeisterin oder der Oberbürgermeister wird für sieben Jahre gewählt.“ Quelle: Hauptsatzung der Hansestadt Rostock (vom 7. Juni 2005): § 7, Abs. 1 (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF; 69 kB).
  26. Heinrich Pedersen schrievt un vertellt!: Methling weiter am Ruder in Rostock. In: heinrichpedersen.blogspot.com. 6. Februar 2012, abgerufen am 12. November 2023.
  27. Däne Claus Ruhe Madsen wird erster Oberbürgermeister ohne deutschen Pass. In: FAZ.net. 16. Juni 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
  28. Hansestadt Rostock - Informationsvorlage - 2022/IV/3368. Abgerufen am 1. August 2022.
  29. Stichwahl der Oberbürgermeisterin/des Oberbürgermeisters 2022. In: Wahlen Rostock. Rathaus Rostock, 27. November 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2022; abgerufen am 27. November 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.sv.rostock.de
  30. Rostock - Eva-Maria Kröger übernimmt das Amt der Oberbürgermeisterin zum 1. Februar 2023. Abgerufen am 14. Januar 2023.
  31. rathaus.rostock.de, Kommunalwahlen, Wahl der Bürgerschaft
  32. Die Bürgerschaft stellt sich vor. Faltblatt der Hansestadt Rostock. (PDF) Abgerufen am 26. April 2021. vgl. Ergebnisse der Kommunalwahlen in Rostock
  33. Dr. Heinrich Prophet ist Präsident der 8. Bürgerschaft. In: rathaus.rostock.de. 17. Juli 2024, abgerufen am 17. Juli 2024.
  34. Ortsbeiräte. In: Rathaus Rostock. Abgerufen am 16. November 2022.
  35. Bürgerschaft – Präsidium. In: Rathaus Rostock. Abgerufen am 24. November 2022.
  36. Organigramm. In: Rathaus Rostock. Abgerufen am 16. Dezember 2024.
  37. Senatsbereich der Oberbürgermeisterin: Zukunft, Wirtschaft, Grundsatz. Abgerufen am 1. Februar 2023.
  38. Neuer Finanzsenator für Rostock gewählt. In: Rostock-Heute.de. 4. Dezember 2013, abgerufen am 3. Juni 2019.
  39. Der Müller ist weg: Wie Rostocks Finanzsenator ab sofort heißt. In: Ostsee-Zeitung. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
  40. Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde erhielt Ernennungsurkunde. In: Rathaus Rostock. 23. November 2022, abgerufen am 24. November 2022.
  41. Steffen Bockhahn (Linke) zum Sozialsenator gewählt. In: Rostock-Heute.de. 5. März 2014, abgerufen am 3. Juni 2019.
  42. Sozialsenator Bockhahn tritt aus der Partei Die Linke aus. In: ndr.de. 22. Februar 2023, abgerufen am 22. Februar 2023.
  43. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 218–220.
  44. a b Rostock – Wappen & Logo. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  45. Hauptsatzung § 1 Abs. 5
  46. Tisch-Vorlage für die Sitzung des Senats am 07.05.2019 „Städtepartnerschaften von Bremen“ - Anfrage für die Fragestunde der Stadtbürgerschaft. (PDF) In: Rathaus Bremen. Senatskanzlei, 3. Mai 2019, abgerufen am 6. November 2022.
  47. Beschluss der Bürgerschaft (Memento vom 16. Dezember 2015 im Internet Archive)
  48. Rostock - Partnerstädte. Hanse- und Universitätsstadt Rostock, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  49. Georg Dehio, Gerd Baier: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. Neubearbeitung durch Hans-Christian Feldmann. München/Berlin 2000, S. 467.
  50. Gerd Baier: Die Marienkirche zu Rostock. Berlin 31988, S. 2.
  51. Webauftritt des Chors
  52. Das Kulturjahr 2020 beinhaltete „Drei Jubiläen der Rostocker Theatergeschichte“. Seraphin Feuchte, Historiker und Wissenschaftliche Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Rostock, veröffentlichte als Mitglied von „Freunde und Förderer Volkstheater Rostock e. V.“ einen historischen Rückblick u. a. mit Namen von bedeutenden Personen und verdienstvollen Mitarbeitern im Zusammenhang mit der Theatergeschichte von Rostock. (Theaterförderverein – Rostock)
  53. Förderverein des li.wu. – Über uns
  54. Lichtspieltheater Wundervoll – Unsere Kinos
  55. CineStar Capitol – Übersicht
  56. 800-Jahr-Feier Rostocks: Bürgerinformationssystem (Memento vom 11. Juli 2016 im Internet Archive), abgerufen am 11. Juli 2016
  57. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  58. Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände | Statistikportal.de. 27. November 2024, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  59. Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Bundesagentur für Arbeit, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
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