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„Bootswesen (DLRG)“ – Versionsunterschied

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Die [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.]] (DLRG) bildet interessierte Mitglieder zu qualifiziertem Fachpersonal in vielen Bereichen aus. Zur Ausbildung für den Wachdienst gehört das '''Bootswesen'''.
Die [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V.]] (DLRG) bildet interessierte Mitglieder zu qualifiziertem Fachpersonal in vielen Bereichen aus. Das '''Bootswesen''' ist vor allem für den [[Wasserrettungsdienst]] und den [[Katastrophenschutz]] von Bedeutung.


Eine Ausbildung im Bootswesen ist ein umfassender Bereich, der alles was mit Boot und Bootfahren zu tun hat, umfasst. Die Ausbildung geschieht in Theorie und Praxis und bringt je nach Interesse der Auszubildenden unterschiedliche Spezialisierungen hervor.
Die Ausbildung im Bootswesen ist ein sehr umfangreicher Bereich, der alle Aspekte des Bootseinsatzes in der DLRG abdeckt. Die Ausbildung erfolgt in Theorie und Praxis und sieht je nach Interessengebiet verschiedene Spezialisierungen vor.


Die Ausbildung beginnt schon mit der [[Fachausbildung Wasserrettungsdienst]]. Hier werden zum Beispiel in den Ausbildungsmodulen „Revierkunde“ genaue Kenntnisse des Einsatzreviers vermittelt – besondere Gefahrenbereiche, Uferbeschaffenheit, Strömungsverhältnisse bei unterschiedlichen Wasserständen, Landungsmöglichkeiten etc. Im Modul „Seemannschaft“ wird vor allem der Bootseinsatz thematisiert und Kenntnisse über den grundsätzlichen Umgang mit dem Boot vermittelt, unter anderem das „Aufklaren“ der Boote für den Einsatzbereich, die Verwendung der seemännischen Knoten und auch die Pflege der Wasserfahrzeuge.


[[Datei:Motorrettungsboot DLRG.jpg|mini|Motorrettungsboot der DLRG]]
Die Ausbildung beginnt schon mit der Fachausbildung [[Wasserrettungsdienst]], mit den Ausbildungsmodulen "Seemannschaft" und "Revierkunde". Neben den Kenntnissen des Einsatzreviers - besondere Gefahrenbereiche, Uferbeschaffenheit, Strömungsverhältnisse bei unterschiedlichen Wasserständen, Landungsmöglichkeiten, etc. - werden die Bootsgasten auch im Bereich Seemannschaft ausgebildet. Dabei lernen sie das "Aufklaren" der Boote für den Einsatzbereich, die Verwendung der seemännischen Knoten und auch die Pflege der Wasserfahrzeuge.
[[Datei:Motorrettungsbot auf dem Rhein.JPG|mini|Motorrettungsboot der DLRG auf dem Rhein im Einsatz]]


Nach diesen ersten Schritten in der Ausbildung im Bootswesen kann mit 18 Jahren und abgeschlossener Fachausbildung [[Wasserrettungsdienst]] die Ausbildung zum Bootsführer beginnen. In der Regel sind zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Fahrstunden absolviert, sodass der Bootsführeranwärter auf die Zusatzausbildung für die Übernahme der Verantwortung auf einem [[Motorrettungsboot]] vorbereitet werden kann. Die DLRG bildet ihre Bootsführer in eigenen Kursen aus. Angeboten werden zwei Führerscheine, welche den Bootsführer für unterschiedliche Einsatzgebiete qualifizieren: Der Bootsführerschein A für Binnengewässer und der Bootsführerschein B für Seeschifffahrtsstraßen. Ein Bootsführerschein der DLRG berechtigt nur zum Führen eines DLRG-Motorrettungsbootes, Sportboote schließt er nicht mit ein. Allerdings kann der Führerschein A aufgrund der umfangreichen und amtlich anerkannten Ausbildung auf den entsprechenden [[Liste der Befähigungszertifikate für Sportbootführer in Deutschland|Sportbootführerschein]] umgeschrieben werden. Gleiches gilt seit März 2015 für den Bereich B (Seeschifffahrtsstraßen)<ref>http://www.dlrg.de/no_cache/fuer-mitglieder/ausbildung/pruefungsordnungen.html?cid=587528&did=333924&sechash=462645cd{{Toter Link|url=http://www.dlrg.de/no_cache/fuer-mitglieder/ausbildung/pruefungsordnungen.html?cid=587528&did=333924&sechash=462645cd |date=2023-06 }}</ref>.
[[Bild:Motorrettungsboot_DLRG.jpg|thumb|left|Motorrettungsboot der DLRG]]
Die Zusammenarbeit an Bord spielt eine große Rolle. Erst wenn an Bord alles reibungslos funktioniert - Rüsten des Bootes, Ablegen, Einsatzvorbereitung während der Fahrt zum Unfallort, Zusammenarbeit bei der Hilfeleistung, Aufräumen nach dem Einsatz und wenn alle wieder Gesund vom Einsatz zurückgekommen sind und ohne weitere Schäden angelegt haben, hat die Seemannschaft gut funktioniert.


Eine Mannschaft auf einem Motorrettungsboot besteht aus mindestens einem [[Bootsführer]] und einem [[Rettungsschwimmer]], deren Hauptaufgaben im Einsatzfall die Absicherung von Veranstaltungen, die technische Hilfeleistung und die Rettung von Personen vor dem Ertrinken sind.
Nach diesen ersten Schritten in der Ausbildung im Bootswesen kann mit 18 Jahren und abgeschlossener Fachausbildung Wasserrettungsdienst die Ausbildung zum Bootsführer beginnen. In der Regel sind zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Fahrstunden absolviert, sodass der Bootsführeranwärter auf die Zusatzausbildung für die Übernahme der Verantwortung auf einem [[Motorrettungsboot]] vorbereitet werden kann.
Auch können Bootsbesatzungen bei der Bergung von Sachgütern oder ertrunkenen Menschen angefordert werden. Zunehmend spielen Hilfeleistungen bei Hochwasser eine Rolle, was besondere Bootsformen verlangt. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Rettungs- oder Bergungstauchern, [[Feuerwehr]] oder Polizeikräften keine Seltenheit.


Die Zusammenarbeit an Bord spielt eine große Rolle: Erst wenn an Bord alles reibungslos funktioniert Rüsten des Bootes, Ablegen, Einsatzvorbereitung während der Fahrt zum Unfallort, Zusammenarbeit bei der Hilfeleistung, Aufräumen nach dem Einsatz und wenn alle wieder gesund vom Einsatz zurückgekehrt sind, hat die [[Seemannschaft]] gut funktioniert.
Die gesamte Mannschaft auf einem Motorrettungsboot (mindestens ein Bootsführer und ein Bootsgast) kennt im Einsatzfall die Aufgaben, die von der Absicherung von Veranstaltungen über technischen Hilfeleistungen bis zur Rettung von Personen vor dem Ertrinken reicht.


Ein erfahrener Bootsführer kann mit einer Zusatzausbildung auch im [[Wasserrettungszug]] des [[Katastrophenschutz]]es mitwirken. [[Evakuierung]] von Überschwemmungsgebieten und Versorgung der Menschen gehören dann mit zu seinen Kernaufgaben. Dabei sind oftmals besondere Gefahren wie starke Strömungen, Unterwasserhindernisse oder gefährliches Treibgut richtig einzuschätzen.
Auch können Bootsbesatzungen bei der Bergung von Sachgütern oder ertrunkenen Menschen angefordert werden. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Rettungs- oder Bergungstauchern, Feuerwehr oder Polizeikräften keine Seltenheit.


Langjährige und erfahrene Bootsführer können sich zum Ausbilder und Prüfer im Bootswesen der DLRG qualifizieren und anschließend in der Ausbildung tätig werden. Sie sind berechtigt, den Umgang mit dem Boot und dazugehörigem Material zu lehren und abschließend zu prüfen.
Ein erfahrener Bootsführer kann mit einer Zusatzausbildung auch im [[Wasserrettungszug]] des [[Katastrophenschutz]]es mitwirken. Versorgung und [[Evakuierung]] von Menschen in Überschwemmungsgebieten gehören dann mit zu seinen Aufgaben. Dabei sind oftmals besondere Gefahren wie starke Strömungen, Unterwasserhindernisse oder gefährliches Treibgut richtig einzuschätzen.


== Siehe auch ==
Als Ausbilder/Prüfer im Bootswesen ist Mann/Frau in der Ausbildung tätig und damit berechtigt, den richtigen Umgang mit Boot und Material zu lehren.
* [[Bootstrupp]]
* [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft|DLRG]]
* [[Wasserwacht]]

== Weblinks ==
* [https://www.dlrg.de/mitmachen/bootswesen/ Bootswesen der DLRG]

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Wasserrettung]]
[[Kategorie:Wasserrettung]]
[[Kategorie:Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft]]

Aktuelle Version vom 19. Juni 2023, 10:44 Uhr

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) bildet interessierte Mitglieder zu qualifiziertem Fachpersonal in vielen Bereichen aus. Das Bootswesen ist vor allem für den Wasserrettungsdienst und den Katastrophenschutz von Bedeutung.

Die Ausbildung im Bootswesen ist ein sehr umfangreicher Bereich, der alle Aspekte des Bootseinsatzes in der DLRG abdeckt. Die Ausbildung erfolgt in Theorie und Praxis und sieht je nach Interessengebiet verschiedene Spezialisierungen vor.

Die Ausbildung beginnt schon mit der Fachausbildung Wasserrettungsdienst. Hier werden zum Beispiel in den Ausbildungsmodulen „Revierkunde“ genaue Kenntnisse des Einsatzreviers vermittelt – besondere Gefahrenbereiche, Uferbeschaffenheit, Strömungsverhältnisse bei unterschiedlichen Wasserständen, Landungsmöglichkeiten etc. Im Modul „Seemannschaft“ wird vor allem der Bootseinsatz thematisiert und Kenntnisse über den grundsätzlichen Umgang mit dem Boot vermittelt, unter anderem das „Aufklaren“ der Boote für den Einsatzbereich, die Verwendung der seemännischen Knoten und auch die Pflege der Wasserfahrzeuge.

Motorrettungsboot der DLRG
Motorrettungsboot der DLRG auf dem Rhein im Einsatz

Nach diesen ersten Schritten in der Ausbildung im Bootswesen kann mit 18 Jahren und abgeschlossener Fachausbildung Wasserrettungsdienst die Ausbildung zum Bootsführer beginnen. In der Regel sind zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Fahrstunden absolviert, sodass der Bootsführeranwärter auf die Zusatzausbildung für die Übernahme der Verantwortung auf einem Motorrettungsboot vorbereitet werden kann. Die DLRG bildet ihre Bootsführer in eigenen Kursen aus. Angeboten werden zwei Führerscheine, welche den Bootsführer für unterschiedliche Einsatzgebiete qualifizieren: Der Bootsführerschein A für Binnengewässer und der Bootsführerschein B für Seeschifffahrtsstraßen. Ein Bootsführerschein der DLRG berechtigt nur zum Führen eines DLRG-Motorrettungsbootes, Sportboote schließt er nicht mit ein. Allerdings kann der Führerschein A aufgrund der umfangreichen und amtlich anerkannten Ausbildung auf den entsprechenden Sportbootführerschein umgeschrieben werden. Gleiches gilt seit März 2015 für den Bereich B (Seeschifffahrtsstraßen)[1].

Eine Mannschaft auf einem Motorrettungsboot besteht aus mindestens einem Bootsführer und einem Rettungsschwimmer, deren Hauptaufgaben im Einsatzfall die Absicherung von Veranstaltungen, die technische Hilfeleistung und die Rettung von Personen vor dem Ertrinken sind. Auch können Bootsbesatzungen bei der Bergung von Sachgütern oder ertrunkenen Menschen angefordert werden. Zunehmend spielen Hilfeleistungen bei Hochwasser eine Rolle, was besondere Bootsformen verlangt. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Rettungs- oder Bergungstauchern, Feuerwehr oder Polizeikräften keine Seltenheit.

Die Zusammenarbeit an Bord spielt eine große Rolle: Erst wenn an Bord alles reibungslos funktioniert – Rüsten des Bootes, Ablegen, Einsatzvorbereitung während der Fahrt zum Unfallort, Zusammenarbeit bei der Hilfeleistung, Aufräumen nach dem Einsatz – und wenn alle wieder gesund vom Einsatz zurückgekehrt sind, hat die Seemannschaft gut funktioniert.

Ein erfahrener Bootsführer kann mit einer Zusatzausbildung auch im Wasserrettungszug des Katastrophenschutzes mitwirken. Evakuierung von Überschwemmungsgebieten und Versorgung der Menschen gehören dann mit zu seinen Kernaufgaben. Dabei sind oftmals besondere Gefahren wie starke Strömungen, Unterwasserhindernisse oder gefährliches Treibgut richtig einzuschätzen.

Langjährige und erfahrene Bootsführer können sich zum Ausbilder und Prüfer im Bootswesen der DLRG qualifizieren und anschließend in der Ausbildung tätig werden. Sie sind berechtigt, den Umgang mit dem Boot und dazugehörigem Material zu lehren und abschließend zu prüfen.

Einzelnachweise

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  1. http://www.dlrg.de/no_cache/fuer-mitglieder/ausbildung/pruefungsordnungen.html?cid=587528&did=333924&sechash=462645cd@1@2Vorlage:Toter Link/www.dlrg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)