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„Eurythmie“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Euritmie.JPG|mini|Eurythmistin während einer Aufführung]]
Die '''Eurythmie''' (auch ''Eurhythmie'', gr. ''Gleichmaß von Bewegung'' oder ''schöne Bewegung'') ist eine expressive interpretierende Bühnentanzkunst, die Anfang des 20. Jahrhunderts (etwa 1908 - 1925) in Deutschland und der Schweiz im Umkreis des Philosophen und Esoterikers [[Rudolf Steiner]] entstand. Äußerlich ähnelt die Eurythmie entfernt dem klassischen [[Ballett]], sie wird aber im allgemeinen weniger artistisch und körperbetont inszeniert. Eurythmie wird als eigenständige Darstellende Kunst aber auch als Komponente von Bühneninszenierungen betrieben. Kombiniert mit medizinischem Fachwissen lässt sich die Eurythmie auch heiltherapeutisch anwenden. An Waldorfschulen ist Eurythmie ein reguläres Pflichtfach.
[[Datei:Anton Josef Trčka Eurythmische Tänzerinnen 1926.jpg|mini|[[Anton Josef Trčka]]: Eurythmische Tänzerinnen (1926)]]
Die '''Eurythmie''' ist eine [[Anthroposophie|anthroposophische]] Bewegungskunst, die als eigenständige [[Darstellende Kunst]] und als Teil von Bühnen[[inszenierung]]en betrieben wird. Die [[#Heileurythmie|Heileurythmie]] entstand im Rahmen der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] als eine eigenständige Form.


Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Eurythmie durch [[Rudolf Steiner]] in Verbindung mit [[Marie von Sivers]] entwickelt. Unter von Sivers’ Führung entwickelte sie sich in drei Richtungen: als Bühnenkunst, als integraler Bestandteil der [[Waldorfpädagogik]] und später unter Mitarbeit von [[Ita Wegman]] als therapeutische Methode.<ref name="Hemleben">{{Literatur |Autor=Johannes Hemleben |Titel=Rudolf Steiner. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Rowohlt Taschenbuch Verlag |Ort= |Datum=1992 |ISBN=3-499-50079-5 |Seiten=110–113}}</ref> Es entstanden eine Vielzahl von einfachen bis komplexen Eurythmieformen zu Gedichten und Tonstücken, die heute auch als ''Choreografien'' bezeichnet werden, deren Verständnis und Beherrschung ein Ziel der Eurythmieausbildung ist.
==Ziel und Inhalt der Eurythmie==


== Etymologie ==
Die Eurythmie soll geistige Inhalte durch Körperbewegungen, Gesten, Sinn-, Laut-, Satz-, Ton- und Motivgebärden darstellen. Dazu werden Texte und Musik mit Hilfe einer breiten Palette an interpretatorischen Grundregeln und Stilmethoden in Bewegungen und Choreographien umgesetzt. Die Möglichkeit der Interpretation von Sprache und Lauten unterscheidet Eurythmie dabei von vielen anderen rhythmischen Darstellungsformen. Ein großer Teil der Eurythmie besteht aus der Spracheurythmie (auch Lauteurythmie genannt). In der Interpretation von musikalischen Werken ist das Grundgerüst des Takts oft nur ein Teilaspekt der Eurythmie. Hinzu kommen Tonart, Stilrichtung und emotionaler und geistiger Gestus des Musikstückes. Im Gegensatz zum klassischen Ballet oder auch moderneren Tanzformen verwendet die Eurythmie weniger Posen oder abstrakte Bewegungsabläufe, sondern betont in ihrer Interpretation von Sprache und Musik den Raum im Umfeld des Tänzers bzw. den Raum zwischen den Tänzern einer Gruppe. Lange Gewänder und Schleier und eine sich variierende farbige Bühnenbeleuchtung sind deshalb in der Eurythmie ein elementares und oft verwendetes Kunstmittel.
Eurythmie ([[Altgriechische Sprache|altgr.]] {{lang|grc|εὖ}} ''eu'' „gut“, „richtig“ und {{lang|grc|ῥυθμὀς}} ''rhythmós'' „[[Rhythmus (Musik)|Rhythmus]]“, εὐρυθμία „richtiges Verhältnis, Ebenmaß, Wohlklang“)<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Eurhythmie Eurhythmie] auf duden.de, abgerufen am 26. Februar 2022.</ref> kann mit „Gleich- und Ebenmaß in der Bewegung“ oder „schöne Bewegung“ übersetzt werden. Der Name für diese anthroposophische Bewegungskunst wurde ab Ende 1912 von [[Marie von Sivers]] geprägt.<ref name="BvP_2003" />


== Entwicklung der Eurythmie-Anfangsjahre ==
In Eurythmie-Aufführungen werden dramatische, epische und lyrische, aber auch humoristische Werke der Sprach- und Musikdichtung aller Epochen als „beseelte sichtbare Sprache“ und „sichtbarer Gesang“ zur Darstellung gebracht, sowohl in großen choreographischen Gruppeninszenierungen wie in solistischer Form. Lange, ungemusterte farbige Gewänder und Schleier - bei Männern und Frauen gleichermaßen - und eine wechselnde farbige Bühnenbeleuchtung sind das auffälligste visuelle Merkmal einer klassischen Eurythmie-Inszenierung. Stilisierte Requisiten und Bühnenbilder finden je nach Stil des interpretierten Werkes auch in Erscheingung treten.
Die ersten Indizien für eine Beschäftigung Steiners mit Bewegungskunst gehen auf das Jahr 1908 zurück. In dieser Zeit hielt er Vorträge über das [[Evangelium nach Johannes]]. Im Rahmen eines Vortrages fragte Rudolf Steiner die Malerin und Schriftstellerin [[Margarita Woloschin]] nach der Möglichkeit einer tänzerischen Umsetzung der betreffenden Schriftteile. Woloschins Antwort war „Ich glaube, man könnte alles tanzen, was man fühlt“. Sie selbst ergriff aber nicht weiter die Initiative. So dauerte es weitere Jahre, bis Rudolf Steiner mit seinen ersten Unterrichtsanweisungen die Eurythmie tatsächlich aus der Taufe hob.<ref name="Rudolf Steiner 1998">Rudolf Steiner: ''Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie'' (= GA 277a). 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1998, ISBN 3-7274-2775-2</ref> Laut dem Historiker [[Ulrich Linse]] übertrug Steiner Elemente des [[Ausdruckstanz]]es seiner Zeit auf pädagogische und therapeutische Zwecke.<ref>Ulrich Linse: ''Theosophie/Anthroposophie.'' In: ''Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien.'' J.&nbsp;B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, Bd. 3, S. 493.</ref>


[[Datei:Ursprung eurythmischer Formensprache.gif|hochkant=1.9|mini|Beispielsatz zum Tanzen von Rudolf Steiner für Lory Maier-Smits. ''Bar-'': Ruck nach oben; ''-bara saß'': gedehnte Laute; ''stracks'': Ruck nach unten; ''am Abhang'': wellenförmige Bewegungen (nach Steiner/Smits/Beltle/Vierl<ref>Die Grafik folgt einem Werk von [[Rudolf Steiner]] (1861–1925) gemäß dessen Weitergabe durch Eleonore Maier-Smits, Erika Beltle und Kurt Vierl in: Lory Maier-Smits: ''Erste Lebenskeime der Eurythmie''. In: Erika Beltle, Kurt Vierl: ''Erinnerungen an Rudolf Steiner. Gesammelte Beiträge aus den „Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ 1947–1978''. [[Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus|Verlag Freies Geistesleben]], Stuttgart 1979, S. 104–119 (S. 105)</ref>)]]
Eine bekannte Büheninszenierung in der Eurythmie Verwendung findet ist die jährliche Aufführung der ungekürzten Fassung von [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] „[[Faust]]“ am anthroposophischen [[Goetheanum]].


Die Eurythmie als Bewegungskunst bildete sich allmählich bei den Münchner Inszenierungen von Steiners ''Vier Mysteriendramen'' von 1910 bis 1913 unter besonderer Mitwirkung seiner Mitarbeiterinnen Mieta Waller und [[Marie Steiner|Marie von Sivers]] heraus. Die erste Schülerin war 1911 [[Lory Maier-Smits]], die Tochter der Anthroposophin [[Clara Smits]]. Steiner trug ihr u.&nbsp;a. auf, vorwärts und rückwärts [[Alliteration]]en zu schreiten und dabei auf die alliterierenden Taktteile einen kräftigen Schritt zu tun und auf die Taktteile ohne alliterierenden Konsonanten gefällig den Arm zu bewegen. Maier-Smits hat später Steiners Anweisungen dokumentiert und als Lehrerin weitergegeben. Am 24. September 1912 schlug Marie von Sivers „Eurythmie“ als den heute gebräuchlichen Namen vor. Nach dem Bau des Goetheanums im schweizerischen [[Dornach SO|Dornach]] wurde dieses die Hauptbühne für Eurythmieaufführungen, etwa mit [[Tatjana Kisseleff]].<ref name="BvP_2003">Siehe in: Bodo von Plato, ''Anthroposophie im 20. Jahrhundert'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2003, ISBN 3-7235-1199-6</ref>
Die Eurythmie ist das einzige für [[Waldorfschulen]] spezifische Unterrichtsfach, das an keiner anderen Schule angeboten wird. Sie wird im allgemeinen als Pflichtfach durchgehend vom [[Waldorfkindergarten]] bis zur 12. Klasse unterrichtet.


Die ersten Eurythmieschulen wurden 1924 in Dornach<ref>Tatjana Kisseleff: Ein Leben für die Eurythmie. Autobiographisches ergänzt von Brigitte Schreckenbach. Verlag Ch. Möllmann, Borchen 5. A. 2008, ISBN 978-3-89979-038-2</ref> und in Stuttgart begründet.<ref name="Rudolf Steiner 1998" />
Eurythmie wird an verschiedenen Instituten in mehrjährigen Berufsausbildungen und Hochschulstudiengängen in Vollzeit gelehrt; für pädagogische Eurythmie und Heileurythmie gibt es ergänzende Berufsausbildungen. Von professionellen Eurythmisten werden, zusätzlich zu den eurythmischen Fähigkeiten, im allgemeinen fundierte Kenntnisse in Poetik und Lyrik, Sprachschulung (auch Sprachgestaltung genannt), Anatomie, Musiktheorie, Farbenlehre, Plane Geometrie, Choreografie, Bühnenbeleuchtung und der philosophisch-esotherischen Lehre der Anthroposophie erwartet. Für Eurythmielehrer und Heileurythmisten kommen hierzu noch pädagogische und medizinische Kenntnisse. Als Gesundheitstherapie („[[Heileurythmie]]“) wird die Heileurythmie von deutschen Krankenkassen als Bewegungstherapie anerkannt.


== Ausbildung ==
==Entwicklung der Eurythmie==
Die Eurythmie ist ein reguläres Unterrichtsfach an [[Waldorfschule]]n. Sie wird von der ersten bis zur zwölften Klasse unterrichtet. Bereits im [[Waldorfkindergarten]] wird Eurythmie spielerisch mit den Kindern geübt.
Eurythmie wird an verschiedenen Eurythmie- und Kunstschulen in mehrjährigen Berufsausbildungen und Hochschulstudiengängen gelehrt; für pädagogische Eurythmie, Heileurythmie und Sozialeurythmie gibt es ergänzende Berufsausbildungen. Von professionellen Eurythmisten werden, zusätzlich zu den eurythmischen Fähigkeiten, im Allgemeinen Grundkenntnisse in [[Poetik]] und [[Lyrik]], [[Rezitation]] („[[Sprachgestaltung]]“ genannt), [[Anatomie]], [[Musiktheorie]], [[Farbenlehre]], [[Choreografie]], [[Beleuchtungskonzept|Bühnenbeleuchtung]] und der [[Anthroposophie]] erwartet. Für Eurythmielehrer und Heileurythmisten kommen hierzu noch pädagogische und medizinische Kenntnisse mit Schwerpunkt in der [[Waldorfpädagogik]] bzw. anthroposophischen Medizin. Seit 2007 bietet das Institut für Eurythmietherapie an der [[Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft|Alanus Hochschule]], innerhalb des Fachbereiches Eurythmie, den Masterstudiengang Eurythmietherapie an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alanus.edu/historie.html |titel=Alanus Hochschule: Historie |zugriff=2017-03-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.alanus.edu/studium/fachbereiche-gebiete/kuenstlerische-therapien-und-therapiewissenschaft/institute/institut-fuer-eurythmietherapie.html |titel=Alanus Hochschule: Institut für Eurythmietherapie |zugriff=2017-03-12}}</ref>


== Ziel und Inhalt der Eurythmie ==
Die Begründung der Eurythmie datiert auf das frühe 20. Jahrhundert. Die ersten Indizien für eine Beschäftigung mit Bewegungskunst gehen auf das Jahr 1908 zurück, in dem Steiner vom 18. bis 31. Mai zwölf Vorträge über das Johannes-Evangelium hielt. Nach dem ersten Vortrag über den Anfang des Johannes-Evangeliums soll Steiner mit der Frage auf die russische Malerin und Schriftstellerin [[Margarita Woloschin]] zugetreten sein, ob sie das tanzen könnte. Das berichtet diese jedenfalls in in ihrer Autobiografie „Die grüne Schlange“. Ihre Antwort habe gelautet: „Ich glaube, man kann alles tanzen, was man fühlt“, worauf Steiner gesagt haben soll: „Aber auf das Gefühl kommt es doch heute an.“ Hier verdichtet sich das erstemal Steiners Idee zu einer anthroposophischen Tanz und Bewegungskunst, die in den nächsten Jahren zur Ausgestaltung der Eurythmie führen sollte.
Eurythmie versteht sich als Kunst, in Sprache und Musik wirksame Gesetzmäßigkeiten und Beziehungen durch menschliche Bewegung sichtbar zu machen. Hierzu werden verschiedene Gestaltungsmittel wie Gesten, Farben und Raumformen eingesetzt.


Die Eurythmie soll seelische und geistige Inhalte durch Körperbewegungen und Gesten (Sinn-, Laut-, Satz-, Ton- und Motivgebärden) darstellen. Dazu werden Texte und Musik mit Hilfe einer breiten Palette an interpretatorischen Möglichkeiten in Bewegungen umgesetzt. Die Möglichkeit des [[Künstlerischer Ausdruck|Ausdrucks]] auch von Sprache und Lauten unterscheidet Eurythmie dabei von vielen anderen rhythmischen Darstellungsformen. Der eurythmische Künstler ist angehalten ständig weitere Gebärden zu finden. In der Eurythmie besteht ein großer Teil der Inszenierungen aus dieser sogenannten ''Sprach-'' bzw. ''Lauteurythmie.''
Die erste eurythmische Aufgabe bekam, der Überlieferung nach, Eleonore Clara Maria Lory Maier-Smits mitte Dezember 1911 in Berlin, als ihre Mutter Clara Smits mit Steiner ein Gespräch führte, indem er nach den Berufsabsichten ihrer Tochter fragte. Sie solle [[Alliteration|Alliterationen]] schreiten, dabei einen kräftigen, etwas stampfenden Schritt auf die alliterierenden Taktteile und eine gefällige Armbewegung bei den Taktteilen ohne Konsonant machen. Nicht nur vorwärts, sondern auch ebenso energisch rückwärts schreitend. Lory Maier-Smits wurde die erste Eurythmistin und Eurythmielehrerin.


[[Datei:Dornach - Goetheanum - Grosser Saal1.jpg|mini|Das Goetheanum: Ort zahlreicher Eurythmie-Aufführungen]]
Der Name ''Eurythmie'' wurde von [[Marie von Sievers]] vorgeschlagen. Dies geschah in der letzten Stunde des ersten Eurythmiekurses, der vom 16. bis 27. September 1912 in Bottmingen für Lory Smits gehalten wurde. Tanzgeschichtlich kann die Entstehung von Eurythmie im Zusammenhang mit der Revolutionierung von Tanztheater und des Körperbewussteins zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gesehen werden.


In der Interpretation von musikalischen Werken ist das Grundgerüst des Takts oft nur ein Teilaspekt. Hinzu kommen Tonart, Stilrichtung sowie emotionaler und geistiger Gestus. Im Gegensatz zum klassischen Ballett – oder auch moderneren Tanzformen – verwendet die Eurythmie keine festgelegten Posen oder abstrakte Bewegungsabläufe.
Eurythmie ist aus der Sicht ihres Erfinders die Kunst, in Sprache und Musik wirksame Gesetzmäßigkeiten und Beziehungen durch menschliche Bewegung sichtbar zu machen. Hierzu werden verschiedenen Gestaltungsmittel, wie Gesten, Farben und Raumformen ([[Choreographie]]), eingesetzt. Dabei wird die Bewegung aus dem Bewußtsein der Beziehung von eigenem Leib zu dem ihn umgebenden Raum und der Zeit heraus gestaltet. Die eurythmische Gestaltung eines Musikstückes oder einer Dichtung soll deren künstlerische Gestalt und die sie hervorbringenden Bildekräfte sichtbar werden lassen.


In Eurythmie-Aufführungen werden dramatische, epische und lyrische, aber auch humoristische Werke der Sprach- und Musikdichtung aller Epochen als „beseelte sichtbare Sprache“ und „sichtbarer Gesang“ zur Darstellung gebracht. Dies geschieht sowohl in choreographischen Gruppeninszenierungen, wie in solistischer Form. Eine bekannte Bühneninszenierung, in der die Eurythmie Verwendung findet, ist die Aufführung der ungekürzten Fassung von [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] ''[[Faust. Eine Tragödie|Faust I und II]]'' am [[Goetheanum]] in [[Dornach SO|Dornach]].
Der Ursprung der Gesten und Bewegungen liegt nach Meinung von Eurythmisten in den räumlichen und zeitlichen Kraftfeldern, die die menschliche Gestalt hervorbringt und in denen sich der Mensch bewegt. Die der Sprache oder Musik innewohnenden und in ihr wirkenden Zusammenhänge versucht der Eurythmist mit Gesten und Bewegungen durch synchrone Gestaltung im Raum sichtbar zu machen.


Die Heileurythmie wird von einigen deutschen Krankenkassen als Behandlungsverfahren der anthroposophischen Medizin anerkannt.<ref>[[Stiftung Warentest]], ''Alternative Behandlungsverfahren – Was die Krankenkassen bezahlen'', [http://www.test.de/presse/pressemitteilungen/Alternative-Behandlungsverfahren-Was-die-Krankenkassen-bezahlen-1340035-0/ Pressemitteilung] vom 17. Januar 2006; eine Übersicht bei [http://www.gesundheit-aktiv.de/fileadmin/layouts/gesundheit-aktiv/PDFs/Gesundheitspolitik/Impfen/Krankenkassen/1207-Kassenwahl.pdf Infoblatt zum Kassenwechsel]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-09 03:14:26 InternetArchiveBot |url=http://www.gesundheit-aktiv.de/fileadmin/layouts/gesundheit-aktiv/PDFs/Gesundheitspolitik/Impfen/Krankenkassen/1207-Kassenwahl.pdf }} (PDF; 69 kB)</ref>
== Bewegung im Bühnenraum und Körpersprache ==
=== Choreographie / Form ===
Jede eurythmische Aufführung verwendet eine Choreographie, die in der Eurythmie oft als „Form“ bezeichnet wird. Eine Form besteht meistens aus einer oder mehreren zusammenhängenden, kommentierten Zeichnungen, die den Weg des Eurythmisten auf der Bühne nachzeichnet. Die Form bestimmt, welche Gänge im Raum der Eurythmist zu welchem Zeitpunkt im Vortrag des künstlerischen Interpretation macht. Kommentare wie Taktangaben bei der Musikeurythmie oder Textzeilen bei der Spracheurythmie verdeutlichen den Bezug der Form zum interpretierten Kunstwerk. Auf vielen Formen finden sich oft auch Kostümangaben, Vorgaben zu Requisiten, Schleiern und Gewandfarbe und zur Farbe der im Verlauf der Interpretation wechselnden Bühnenbeleuchtung. Else Klink, eine bekannte Eurythmistin und Eurythmiechoreografin, ergänzte ihre Formen oft mit den Namen der Ensemblemitglieder die sie für die jeweilige Rolle oder Position vorgesehen hatte.


Seit den 1980er Jahren wurde die anfangs unter dem Begriff ''Betriebseurythmie'' bekannt gewordene und dort auch angewendete ''Eurythmie in sozialen Arbeitsfeldern'' zur '' Sozialeurythmie'' weiterentwickelt. Die '' Sozialeurythmie'' soll dem Ausgleich einseitiger Bewegungsabläufe sowie der Weckung von [[Kreativität]] dienen.
Bei der Entwicklung der Form stehen das Kunstwerk und seine Interpretation im Mittelpunkt. Es wird versucht, die innere Dynamik des Kunstwerks durch Bewegungen im Raum abzubilden. So ist es im Bereich der ''Toneurythmie'' beispielsweise möglich, höhere oder lauterer Töne durch Gang nach vorne und tiefere oder leisere Töne durch Gang nach hinten zu betonen. Änderungen im [[Rhythmus]] der Musik werden durch schnellere oder langsamere Schritte dargestellt.
Zumeist besteht die Gesamtdarstellung eines Kunstwerks aus mehreren Formen, in denen sich auch Wiederholungen und Variationen des Kunstwerks widerspiegeln. Auch können verschiedene Eurythmisten oder Gruppen zur gleichen Zeit unterschiedliche Formen laufen. Die verschiedenen Stimmen eines Musikstückes werden z.B. häufig von unterschiedlichen Gruppen dargestellt. Im Bereich der ''Lauteurythmie'' ist eine Strophen- oder [[Vers]]weise Variation der einzelnen Gruppen und Formen häufig anzutreffen.


== Körpersprache und Bewegung im Bühnenraum ==
In der Eurythmie gibt es verschiedene Methoden der Choreographie, die jeweils entsprechend der Stilrichtung der Musik oder Sprache verwendung finden. Zusätzlich gibt es Grundformen die sowohl auf Sprache als auch auf Musik eingesetzt werden, Auftaktformen die als Einleitung und Ausklang einer künstlerischen Interpretation verwendet werden und zusätzliche Formen denen eine philosophisch/esotherische Bedeutung zugrunde liegt.
Jede eurythmische Aufführung verwendet eine [[Choreografie]], die in der Eurythmie oft als „Form“ bezeichnet wird. Durch die Form erscheint das musikalische oder sprachliche Kunstwerk im Raum. Kommentare wie Taktangaben bei der Toneurythmie oder Textzeilen bei der Lauteurythmie verdeutlichen den Bezug der Form zum interpretierten Kunstwerk. Auf Formen finden sich oft auch Kostümangaben, Vorgaben zu Requisiten, Schleiern und Gewandfarbe und zur Farbe der im Verlauf der Interpretation wechselnden Bühnenbeleuchtung.


Bei der Entwicklung der Form steht das Kunstwerk und seine Interpretation im Mittelpunkt. Es wird versucht, die innere Dynamik der Vorlage durch Bewegungen im Raum abzubilden. So ist es im Bereich der Toneurythmie beispielsweise möglich, höhere oder lautere Töne durch die Bewegung nach vorne und tiefere oder leisere Töne durch Gang nach hinten zu betonen. Änderungen im [[Rhythmus (Musik)|Rhythmus]] der Musik werden durch schnellere oder langsamere Schritte dargestellt. Zumeist besteht die Gesamtdarstellung eines Kunstwerks aus mehreren Formen, in denen sich auch Wiederholungen und Variationen des Kunstwerks widerspiegeln. Auch können verschiedene Eurythmisten oder Gruppen zur gleichen Zeit unterschiedliche Formen laufen. Die verschiedenen Stimmen eines Musikstückes werden etwa häufig von unterschiedlichen Gruppen dargestellt. Im Bereich der Lauteurythmie ist vorwiegend eine strophen- oder versweise Variation der einzelnen Gruppen und Formen anzutreffen.
=====Der Informationsgehalt einer Eurythmischen Choreografie=====
Da die ausgeprägte Formalisierung der Stilmethoden in der Eurythmie sich auch in kleineren Nuancen einer eurythmischen Form dokumentieren lassen, ist mitunter auch direkt an der Formzeichnung die vorgesehene stilistische Tendenz einer Interpretation erkennbar. Zum Beispiel richtet sich in der Eurythmie die sog. 'Apollinische Art' eine Choreographie zu gestalten, also eine 'Apollinische Form', streng nach der Grammatik der Sprache, so das oft schon an der Formzeichnung zu einem Gedicht oder Sinnspruch die gewünschten Betonungen und Sprech- bzw. Atempausen direkt an der choreografischen Form ablesen lassen.


Neben der Form gelten die [[Gebärde]]n als zweite Grundlage der eurythmischen Darstellung. Die elementarsten Gebärden sind Bewegungen des eigenen Körpers in den sechs Raumrichtungen, also Aufrichten, Zusammenziehen und Beugen des Körpers. Diese Bewegungen werden überlagert von Bewegungen der Arme. Für diese gibt es eine Reihe von Hauptgebärden für Töne, Intervalle und Laute, die jedoch in ihrer Größe und Ausrichtung im Raum, in ihrer Reihenfolge und in der Verknüpfung untereinander vielfältig variiert werden können, sodass sich zusammen mit der Form eine Vielzahl von Bewegungskombinationen ergibt, die dem Künstler Freiraum zur Interpretation gewähren. Einige Formen schränken den interpretativen Spielraum jedoch stärker ein. Die oft so genannten „[[Apollinisch-dionysisch|Apollinischen]] Formen“ etwa richten sich streng nach der Grammatik und dem Sinnzusammenhang der Sprache. Für jede Art von Satzkomponente, Wortart sind jeweils bestimmte Bewegungen vorgegeben. So werden in der apollinischen Methode etwa Satzkomponenten, die etwas „Geistig-Wesenhaftes“ bezeichnen, in der Choreografie mit einem zum Publikum geöffneten Bogen gelaufen. Da die Natur der Apollinischen Formen in einer starken Formalisierung liegt, lassen sich diese Choreographien begrenzt nach Regeln konstruieren. Apollinische Sinngesten richten sich wie die Apollinischen Formen nach der Grammatik und dem Sinnzusammenhang der Sprache und finden im gleichen Zusammenhang Verwendung. Bindewörter werden etwa mit einem Kopfnicken ausgedrückt.
====Choreographische Grundformen====
*Die fünf Kreisverwandlungen
*Sternformen (Siebenstern, Fünfstern, etc.)
*Die Verschiebungen im Kreis
*Die harmonische Acht


== {{Anker|Heileurythmie}} Heileurythmie / Eurythmietherapie ==
====Choreographische Methoden in der Spracheurythmie====
Seit 1921 entwickelten Rudolf Steiner und [[Marie Steiner|Marie von Sivers]] unter Mitarbeit von [[Ita Wegman]] aus den Bewegungsformen der künstlerischen Eurythmie die Heileurythmie als Therapieform der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]].<ref name="Hemleben" />
*Apollinische Methode
:Die oft so genannten "Apollinischen Formen" richten sich streng nach der Grammatik und dem Sinnzusammenhang der Sprache. Für jede Art von Satzkomponente, Wortart sind jeweils bestimmte Bewegungen vorgegeben. So werden in der apollinischen Methode z.B. Satzkomponenten die etwas 'geistig-wesenhaftes' Bezeichnen in der Choreografie mit einem zum Publikum geöffneten Bogen gelaufen. Die apollinischen Formen finden oft bei der Interpretation von Sinnsprüchen und philosophischen Texten verwendung. Da die Natur der Apollinischen Formen in einer starken Formalisierung liegen, lassen sich diese Choreographien begrenzt nach Regeln konstruieren.
*Dionysische Methode
**Beziehungs Formen (personalpronomale Formen; ich, du, er, sie es, etc.)
**Seelenkräfte (Denken, Fühlen, Wollen)
**Seelenregungen (Angst, Schreck, Wut, Trauer, Hoffnung, etc.)


In der Heileurythmie wird eine Erkrankung als Störung der leiblichen, seelischen und geistig-individuellen Ebenen des Menschen betrachtet. Gezielte Bewegungsübungen sollen die gestört geglaubten Ebenen wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen. Es wird behauptet, dass die heileurythmischen Bewegungen auf eine Beeinflussung der Empfindungen des Patienten von außen nach innen zielen, also entgegengesetzt zu dem Vorgang menschlicher Gemütsäußerungen, bei dem sich Empfindungen von innen nach außen durch Mimik und Gestik äußern.<ref name="Heusser">{{cite book | title=Integrative Oncology | publisher=Oxford University Press | last1=Heusser|first1= Peter |last2=Kienle |first2=Gunver Sophia| chapter=Anthroposophic medicine, integrative oncology, and mistletoe therapy of cancer |editor=Donald Abrams, Andrew Weil|year=2009 |series=Weil Integrative Medicine Library |page=327 |isbn=978-0-19-988585-5 |url=https://books.google.com/books?id=0D-WlrrV520C&pg=PT251 |language=en}}</ref>
====Choreographische Methoden in der Musikeurythmie====
*Intervalformen
*Akkordformen
*Choreografische Tonhöhe


In einer 2008 veröffentlichten Metastudie der anthroposophisch geprägten [[Universität Witten/Herdecke]] wurden acht Studien aus alternativmedizinischen Publikationen ausgewertet. Als Ergebnis betonten die Autoren, dass eine spezifische Wirksamkeit nicht nachgewiesen sei und bemängelten die stark schwankende Qualität der betrachteten Studien. Sie bezeichneten Heileurythmie aber als potentiell relevanten Zusatz zu einer komplexen therapeutischen Intervention und regten weitere Forschung an.<ref name="BMC_2008">“EYT could be regarded as a potentially relevant add-on in a complex therapeutic concept which intends to support health and well-being (salutogenesis), although its specific relevance remains to be clarified. Well performed controlled studies with defined indications and treatment regimes are highly recommended.” Arndt Büssing, Thomas Ostermann, Magdalena Majorek, Peter F Matthiessen: ''Eurythmy Therapy in clinical studies: a systematic literature review''. In: ''BMC Complementary and Alternative Medicine'', 2008, 8, S. 8, [[doi:10.1186/1472-6882-8-8]], [http://www.biomedcentral.com/1472-6882/8/8 biomedcentral.com]</ref> Eine weitere Metastudie aus dem Jahr 2015 mit elf ausgewerteten Studien kommt zu dem Schluss, dass sich die Forschungslage seit 2008 nicht nennenswert verbessert hat.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Désirée Lötzke, Peter Heusser, Arndt Büssing |Titel=A systematic literature review on the effectiveness of eurythmy therapy |Sammelwerk=Journal of Integrative Medicine |Band=13 |Nummer=4 |Datum=2015-07 |DOI=10.1016/S2095-4964(15)60163-7 |Seiten=217–230 |Online=https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S2095496415601637 |Abruf=2019-08-29}}</ref>
====Zusätzliche Choreografische Formen====
*Planetenformen
*Das Tiaoait


== Siehe auch ==
===Gebärden, Gesten und Stellungen===
* [[Anthroposophische Gesellschaft]]
Neben der Form gelten die Gebärden als zweite Grundlage der eurythmischen Darstellung. Die elementarsten Gebärden sind Bewegungen des eigenen Körpers in den sechs Raumrichtungen, also Aufrichten, Zusammenziehen und Beugen des Körpers. Diese Bewegungen werden überlagert von Bewegungen der Arme. Für diese gibt es eine Reihe von Hauptgebärden für Töne, Intervalle und Laute, die jedoch in ihrer Größe und Ausrichtung im Raum, in ihrer Reihenfolge und in der Verknüpfung untereinander vielfältig variiert werden können, sodass sich zusammen mit der Form eine Vielzahl von Bewegungskombinationen denken lässt, die dem Künstler Freiraum zur Interpretation gewährt. Neben den Gebärden, Gesten und Stellungen die bei der Spracheurythmie und Musikeurythmie verwendung finden gibt es übergeordnete Bewegungen die Seelenstimmungen ausdrücken oder dem Ausdruck eines geistigen Aspekts dienen.
* [[Loheland-Gymnastik]]
* [[Bothmer-Gymnastik]]
* [[Tanztherapie]]
* [[Taijiquan]]


== Literatur ==
====Gebärden, Gesten und Stellungen in der Spracheurythmie====
=== Rudolf Steiner ===
*Lautgebärden
* ''Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele'' (= GA 277). 3.&nbsp;Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1999, ISBN 3-7274-2770-1.
*Satzgebärden
* ''Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie'' (= GA 277a). 3.&nbsp;Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1998, ISBN 3-7274-2775-2.
*Apollinische Sinngesten
* ''Eurythmie als sichtbarer Gesang. Ton-Eurythmie-Kurs'' (= GA 278). 3.&nbsp;Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1998, ISBN 3-7274-2781-7; als Taschenbuch (Tb 743): ISBN 3-7274-7430-0.
:Apollinische Sinngesten richten sich wie die Apollinischen Formen nach der Grammatik und dem Sinnzusammenhang der Sprache und finden im gleichen Zusammenhang Verwendung. Bindewörter, z.B., werden mit einem Kopfnicken ausgedrückt.
* ''Eurythmie als sichtbare Sprache. Laut-Eurythmie-Kurs'' (= GA 279). 5.&nbsp;Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1990, ISBN 3-7274-2790-6; als Taschenbuch (Tb 714): ISBN 3-7274-7180-8.
* ''Eurythmie – Die neue Bewegungskunst der Gegenwart.'' Sonderausgabe als Taschenbuch (aus GA 277–279), hrsg. v. Edwin Froböse. Rudolf Steiner Verlag (Tb 642), Dornach 1991, ISBN 3-7274-6420-8.


=== Andere Autoren ===
====Gebärden in der Musikeurythmie====
* [[John Schikowski]]: ''Geschichte des Tanzes''. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1926, S.&nbsp;132–133 (kritische Darstellung).
*Akkordgebärden
* Annemarie Dubach-Donath: ''Die Grundelemente der Eurythmie''. 6.&nbsp;Auflage. Verlag am Goetheanum, Dornach 1928, ISBN 3-7235-0028-5.
*Tongebärden
* Lory Maier-Smits: ''Erste Lebenskeime der Eurythmie'' (aus Aufsätzen von 1951). In: ''Erinnerungen an Rudolf Steiner''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1979; 2. erw. Auflage 2001, ISBN 3-7725-1979-2.
*Intervalgebärden
* Magdalene Siegloch: ''Lory Maier-Smits. Die erste Eurythmistin und die Anfänge der Eurythmie'' (=&nbsp;Pioniere der Anthroposophie, 12). Verlag am Goetheanum, Dornach 1993, ISBN 3-7235-0689-5.
*Tonhöhengebärden
* Magdalene Siegloch: ''Eurythmie. Eine Einführung.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1990; Neuausgabe (als Taschenbuch) 1997, ISBN 3-7725-1237-2.
*Taktgebärden
* Rüdiger Grimm (Hrsg.): ''Heilende Kräfte in der Bewegung. Die Anwendung der Heileurythmie in der Heilpädagogik''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1997, ISBN 3-7725-1589-4.
*Dur/Moll Gebärde
* [[Arfst Wagner]] (Hrsg.): ''Eurythmie. Aufbruch oder Ende einer jungen Kunst?'' Flensburger Hefte (FH 73), Flensburg 2001, ISBN 3-935679-01-7.
* Michael Brater u.&nbsp;a.: ''Betriebseurythmie. Ein Übungsweg zu Teambildung und beweglicher Arbeitsorganisation''. Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 3-7725-1109-0.
* Beatrix Hachtel, Angelika Gäch: ''Bibliographie Heileurythmie. Veröffentlichungen 1920–2005''. Natur Mensch Medizin, Bad Boll 2007, ISBN 3-928914-16-2.
* Eva Froböse (Hrsg.): ''Rudolf Steiner über Eurythmische Kunst.'' DuMont Buchverlag, Köln 1983, ISBN 3-7701-1527-9.
* Sylvia Bardt: ''Eurythmie als menschenbildende Kraft.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 3-7725-0276-8.
* Tatjana Kisseleff: ''Eurythmie-Arbeit mit Rudolf Steiner.'' Verlag Die Pforte, Basel 1982, ISBN 3-85636-062-X.
* {{Theaterlexikon|Eurythmie|1|545|547|Autor=Thomas Parr}}


== Weblinks ==
====Zusätzliche Gebärden, Gesten und Stellungen====
* [http://www.eurythmie-info.de/ Berufsverband der Eurythmisten in Deutschland]
*Tierkreisgebärden
* [http://www.berufsverband-heileurythmie.de/ Berufsverband Heileurythmie]
*Planetenstellungen
*Seelengesten
*Farbstellungen und Farbgebärden


== Einzelnachweise ==
==Heileurythmie==
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4015690-4}}
Im Rahmen der [[Anthroposophisch erweiterte Medizin|anthroposophisch erweiterten Medizin]] findet Heileurythmie bei akuten, chronischen oder degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, des Herz-Kreislaufsystems, des Stoffwechselsystems und des Bewegungsapparates Anwendung. Weitere Anwendungsgebiete sind kindliche Entwicklungsstörungen und Behinderungen sowie Psychosomatik und Psychiatrie.


[[Kategorie:Tanzform]]
Dabei wird eine Erkrankung als Störung der leiblichen, seelischen und geistig-individuellen Bereiche des Menschen betrachtet. Gezielte Bewegungsübungen sollen diese Bereiche wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen. Dabei sollen die heileurythmischen Bewegungen die Empfindungen des Patienten von außen nach innen beeinflussen und schulen, entgegengesetzt dem Vorgang von menschlichen Gemütsäußerungen sich von innen nach außen in Mimik und Gestik äußern. Hintergrund ist eine ganzheitliche anthroposophische Betrachtung des Menschen, derzufolge körperliche Erkrankungen meist seelische Ursachen haben und eine seelische Störung organisch bedingt sein können.
[[Kategorie:Eurythmie| ]]

Siehe auch:
[[Heileurythmie]]

==Siehe auch==
*[[Rhythmische Erziehung]]
*zum Thema [[Anthroposophie]]: [[Rudolf Steiner]], [[Anthroposophische Gesellschaft]], [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft]], [[Demeter (Marke)]], [[Anthroposophisch erweiterte Medizin]], [[Waldorfschule]], [[Goetheanum]], [[Camphill]], [[Loheland-Gymnastik]]

== Literatur ==
* Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Froböse (Hrsg.): ''Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie.'' Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz 1998, ISBN 3-7274-2775-2
* Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Froböse (Hrsg.): ''Eurythmie - Die neue Bewegungskunst der Gegenwart.'' Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz 1991, ISBN 3-7274-6420-8
* Magdalene Siegloch: ''Eurythmie. Eine Einführung.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1997 ISBN 3-7725-1237-2
* Rüdiger Grimm (Hrsg.) u. a.: ''Heilende Kräfte in der Bewegung. Die Anwendung der Heileurythmie in der Heilpädagogik.'' Freies Geistesleben, Stuttgart1997, ISBN 3-7725-1589-4
* Michael Brater (Hrsg.) u. a.: ''Betriebseurythmie.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 3-7725-1109-0
* Arfst Wagner u. a.: ''Eurythmie. Aufbruch oder Ende einer jungen Kunst?'' Flensburger Hefte, Flensburg 2001, ISBN 3-935679-01-7

==Weblinks==
* [http://www.eurythmie-info.de/ www.eurythmie-info.de]

[[Kategorie:Anthroposophie]]
[[Kategorie:Esoterik]]
[[Kategorie:Tanztheater]]
[[Kategorie:Tanztheater]]
[[Kategorie:Tanzpädagogik]]
[[Kategorie:Tanzpädagogik]]

[[bg:Евритмия]]
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[[sv:Eurytmi]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 12:17 Uhr

Eurythmistin während einer Aufführung
Anton Josef Trčka: Eurythmische Tänzerinnen (1926)

Die Eurythmie ist eine anthroposophische Bewegungskunst, die als eigenständige Darstellende Kunst und als Teil von Bühneninszenierungen betrieben wird. Die Heileurythmie entstand im Rahmen der anthroposophischen Medizin als eine eigenständige Form.

Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Eurythmie durch Rudolf Steiner in Verbindung mit Marie von Sivers entwickelt. Unter von Sivers’ Führung entwickelte sie sich in drei Richtungen: als Bühnenkunst, als integraler Bestandteil der Waldorfpädagogik und später unter Mitarbeit von Ita Wegman als therapeutische Methode.[1] Es entstanden eine Vielzahl von einfachen bis komplexen Eurythmieformen zu Gedichten und Tonstücken, die heute auch als Choreografien bezeichnet werden, deren Verständnis und Beherrschung ein Ziel der Eurythmieausbildung ist.

Eurythmie (altgr. εὖ eu „gut“, „richtig“ und ῥυθμὀς rhythmósRhythmus“, εὐρυθμία „richtiges Verhältnis, Ebenmaß, Wohlklang“)[2] kann mit „Gleich- und Ebenmaß in der Bewegung“ oder „schöne Bewegung“ übersetzt werden. Der Name für diese anthroposophische Bewegungskunst wurde ab Ende 1912 von Marie von Sivers geprägt.[3]

Entwicklung der Eurythmie-Anfangsjahre

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Die ersten Indizien für eine Beschäftigung Steiners mit Bewegungskunst gehen auf das Jahr 1908 zurück. In dieser Zeit hielt er Vorträge über das Evangelium nach Johannes. Im Rahmen eines Vortrages fragte Rudolf Steiner die Malerin und Schriftstellerin Margarita Woloschin nach der Möglichkeit einer tänzerischen Umsetzung der betreffenden Schriftteile. Woloschins Antwort war „Ich glaube, man könnte alles tanzen, was man fühlt“. Sie selbst ergriff aber nicht weiter die Initiative. So dauerte es weitere Jahre, bis Rudolf Steiner mit seinen ersten Unterrichtsanweisungen die Eurythmie tatsächlich aus der Taufe hob.[4] Laut dem Historiker Ulrich Linse übertrug Steiner Elemente des Ausdruckstanzes seiner Zeit auf pädagogische und therapeutische Zwecke.[5]

Beispielsatz zum Tanzen von Rudolf Steiner für Lory Maier-Smits. Bar-: Ruck nach oben; -bara saß: gedehnte Laute; stracks: Ruck nach unten; am Abhang: wellenförmige Bewegungen (nach Steiner/Smits/Beltle/Vierl[6])

Die Eurythmie als Bewegungskunst bildete sich allmählich bei den Münchner Inszenierungen von Steiners Vier Mysteriendramen von 1910 bis 1913 unter besonderer Mitwirkung seiner Mitarbeiterinnen Mieta Waller und Marie von Sivers heraus. Die erste Schülerin war 1911 Lory Maier-Smits, die Tochter der Anthroposophin Clara Smits. Steiner trug ihr u. a. auf, vorwärts und rückwärts Alliterationen zu schreiten und dabei auf die alliterierenden Taktteile einen kräftigen Schritt zu tun und auf die Taktteile ohne alliterierenden Konsonanten gefällig den Arm zu bewegen. Maier-Smits hat später Steiners Anweisungen dokumentiert und als Lehrerin weitergegeben. Am 24. September 1912 schlug Marie von Sivers „Eurythmie“ als den heute gebräuchlichen Namen vor. Nach dem Bau des Goetheanums im schweizerischen Dornach wurde dieses die Hauptbühne für Eurythmieaufführungen, etwa mit Tatjana Kisseleff.[3]

Die ersten Eurythmieschulen wurden 1924 in Dornach[7] und in Stuttgart begründet.[4]

Die Eurythmie ist ein reguläres Unterrichtsfach an Waldorfschulen. Sie wird von der ersten bis zur zwölften Klasse unterrichtet. Bereits im Waldorfkindergarten wird Eurythmie spielerisch mit den Kindern geübt. Eurythmie wird an verschiedenen Eurythmie- und Kunstschulen in mehrjährigen Berufsausbildungen und Hochschulstudiengängen gelehrt; für pädagogische Eurythmie, Heileurythmie und Sozialeurythmie gibt es ergänzende Berufsausbildungen. Von professionellen Eurythmisten werden, zusätzlich zu den eurythmischen Fähigkeiten, im Allgemeinen Grundkenntnisse in Poetik und Lyrik, Rezitation („Sprachgestaltung“ genannt), Anatomie, Musiktheorie, Farbenlehre, Choreografie, Bühnenbeleuchtung und der Anthroposophie erwartet. Für Eurythmielehrer und Heileurythmisten kommen hierzu noch pädagogische und medizinische Kenntnisse mit Schwerpunkt in der Waldorfpädagogik bzw. anthroposophischen Medizin. Seit 2007 bietet das Institut für Eurythmietherapie an der Alanus Hochschule, innerhalb des Fachbereiches Eurythmie, den Masterstudiengang Eurythmietherapie an.[8][9]

Ziel und Inhalt der Eurythmie

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Eurythmie versteht sich als Kunst, in Sprache und Musik wirksame Gesetzmäßigkeiten und Beziehungen durch menschliche Bewegung sichtbar zu machen. Hierzu werden verschiedene Gestaltungsmittel wie Gesten, Farben und Raumformen eingesetzt.

Die Eurythmie soll seelische und geistige Inhalte durch Körperbewegungen und Gesten (Sinn-, Laut-, Satz-, Ton- und Motivgebärden) darstellen. Dazu werden Texte und Musik mit Hilfe einer breiten Palette an interpretatorischen Möglichkeiten in Bewegungen umgesetzt. Die Möglichkeit des Ausdrucks auch von Sprache und Lauten unterscheidet Eurythmie dabei von vielen anderen rhythmischen Darstellungsformen. Der eurythmische Künstler ist angehalten ständig weitere Gebärden zu finden. In der Eurythmie besteht ein großer Teil der Inszenierungen aus dieser sogenannten Sprach- bzw. Lauteurythmie.

Das Goetheanum: Ort zahlreicher Eurythmie-Aufführungen

In der Interpretation von musikalischen Werken ist das Grundgerüst des Takts oft nur ein Teilaspekt. Hinzu kommen Tonart, Stilrichtung sowie emotionaler und geistiger Gestus. Im Gegensatz zum klassischen Ballett – oder auch moderneren Tanzformen – verwendet die Eurythmie keine festgelegten Posen oder abstrakte Bewegungsabläufe.

In Eurythmie-Aufführungen werden dramatische, epische und lyrische, aber auch humoristische Werke der Sprach- und Musikdichtung aller Epochen als „beseelte sichtbare Sprache“ und „sichtbarer Gesang“ zur Darstellung gebracht. Dies geschieht sowohl in choreographischen Gruppeninszenierungen, wie in solistischer Form. Eine bekannte Bühneninszenierung, in der die Eurythmie Verwendung findet, ist die Aufführung der ungekürzten Fassung von Goethes Faust I und II am Goetheanum in Dornach.

Die Heileurythmie wird von einigen deutschen Krankenkassen als Behandlungsverfahren der anthroposophischen Medizin anerkannt.[10]

Seit den 1980er Jahren wurde die anfangs unter dem Begriff Betriebseurythmie bekannt gewordene und dort auch angewendete Eurythmie in sozialen Arbeitsfeldern zur Sozialeurythmie weiterentwickelt. Die Sozialeurythmie soll dem Ausgleich einseitiger Bewegungsabläufe sowie der Weckung von Kreativität dienen.

Körpersprache und Bewegung im Bühnenraum

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Jede eurythmische Aufführung verwendet eine Choreografie, die in der Eurythmie oft als „Form“ bezeichnet wird. Durch die Form erscheint das musikalische oder sprachliche Kunstwerk im Raum. Kommentare wie Taktangaben bei der Toneurythmie oder Textzeilen bei der Lauteurythmie verdeutlichen den Bezug der Form zum interpretierten Kunstwerk. Auf Formen finden sich oft auch Kostümangaben, Vorgaben zu Requisiten, Schleiern und Gewandfarbe und zur Farbe der im Verlauf der Interpretation wechselnden Bühnenbeleuchtung.

Bei der Entwicklung der Form steht das Kunstwerk und seine Interpretation im Mittelpunkt. Es wird versucht, die innere Dynamik der Vorlage durch Bewegungen im Raum abzubilden. So ist es im Bereich der Toneurythmie beispielsweise möglich, höhere oder lautere Töne durch die Bewegung nach vorne und tiefere oder leisere Töne durch Gang nach hinten zu betonen. Änderungen im Rhythmus der Musik werden durch schnellere oder langsamere Schritte dargestellt. Zumeist besteht die Gesamtdarstellung eines Kunstwerks aus mehreren Formen, in denen sich auch Wiederholungen und Variationen des Kunstwerks widerspiegeln. Auch können verschiedene Eurythmisten oder Gruppen zur gleichen Zeit unterschiedliche Formen laufen. Die verschiedenen Stimmen eines Musikstückes werden etwa häufig von unterschiedlichen Gruppen dargestellt. Im Bereich der Lauteurythmie ist vorwiegend eine strophen- oder versweise Variation der einzelnen Gruppen und Formen anzutreffen.

Neben der Form gelten die Gebärden als zweite Grundlage der eurythmischen Darstellung. Die elementarsten Gebärden sind Bewegungen des eigenen Körpers in den sechs Raumrichtungen, also Aufrichten, Zusammenziehen und Beugen des Körpers. Diese Bewegungen werden überlagert von Bewegungen der Arme. Für diese gibt es eine Reihe von Hauptgebärden für Töne, Intervalle und Laute, die jedoch in ihrer Größe und Ausrichtung im Raum, in ihrer Reihenfolge und in der Verknüpfung untereinander vielfältig variiert werden können, sodass sich zusammen mit der Form eine Vielzahl von Bewegungskombinationen ergibt, die dem Künstler Freiraum zur Interpretation gewähren. Einige Formen schränken den interpretativen Spielraum jedoch stärker ein. Die oft so genannten „Apollinischen Formen“ etwa richten sich streng nach der Grammatik und dem Sinnzusammenhang der Sprache. Für jede Art von Satzkomponente, Wortart sind jeweils bestimmte Bewegungen vorgegeben. So werden in der apollinischen Methode etwa Satzkomponenten, die etwas „Geistig-Wesenhaftes“ bezeichnen, in der Choreografie mit einem zum Publikum geöffneten Bogen gelaufen. Da die Natur der Apollinischen Formen in einer starken Formalisierung liegt, lassen sich diese Choreographien begrenzt nach Regeln konstruieren. Apollinische Sinngesten richten sich wie die Apollinischen Formen nach der Grammatik und dem Sinnzusammenhang der Sprache und finden im gleichen Zusammenhang Verwendung. Bindewörter werden etwa mit einem Kopfnicken ausgedrückt.

Heileurythmie / Eurythmietherapie

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Seit 1921 entwickelten Rudolf Steiner und Marie von Sivers unter Mitarbeit von Ita Wegman aus den Bewegungsformen der künstlerischen Eurythmie die Heileurythmie als Therapieform der anthroposophischen Medizin.[1]

In der Heileurythmie wird eine Erkrankung als Störung der leiblichen, seelischen und geistig-individuellen Ebenen des Menschen betrachtet. Gezielte Bewegungsübungen sollen die gestört geglaubten Ebenen wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen. Es wird behauptet, dass die heileurythmischen Bewegungen auf eine Beeinflussung der Empfindungen des Patienten von außen nach innen zielen, also entgegengesetzt zu dem Vorgang menschlicher Gemütsäußerungen, bei dem sich Empfindungen von innen nach außen durch Mimik und Gestik äußern.[11]

In einer 2008 veröffentlichten Metastudie der anthroposophisch geprägten Universität Witten/Herdecke wurden acht Studien aus alternativmedizinischen Publikationen ausgewertet. Als Ergebnis betonten die Autoren, dass eine spezifische Wirksamkeit nicht nachgewiesen sei und bemängelten die stark schwankende Qualität der betrachteten Studien. Sie bezeichneten Heileurythmie aber als potentiell relevanten Zusatz zu einer komplexen therapeutischen Intervention und regten weitere Forschung an.[12] Eine weitere Metastudie aus dem Jahr 2015 mit elf ausgewerteten Studien kommt zu dem Schluss, dass sich die Forschungslage seit 2008 nicht nennenswert verbessert hat.[13]

  • Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele (= GA 277). 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1999, ISBN 3-7274-2770-1.
  • Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie (= GA 277a). 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1998, ISBN 3-7274-2775-2.
  • Eurythmie als sichtbarer Gesang. Ton-Eurythmie-Kurs (= GA 278). 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1998, ISBN 3-7274-2781-7; als Taschenbuch (Tb 743): ISBN 3-7274-7430-0.
  • Eurythmie als sichtbare Sprache. Laut-Eurythmie-Kurs (= GA 279). 5. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1990, ISBN 3-7274-2790-6; als Taschenbuch (Tb 714): ISBN 3-7274-7180-8.
  • Eurythmie – Die neue Bewegungskunst der Gegenwart. Sonderausgabe als Taschenbuch (aus GA 277–279), hrsg. v. Edwin Froböse. Rudolf Steiner Verlag (Tb 642), Dornach 1991, ISBN 3-7274-6420-8.
  • John Schikowski: Geschichte des Tanzes. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1926, S. 132–133 (kritische Darstellung).
  • Annemarie Dubach-Donath: Die Grundelemente der Eurythmie. 6. Auflage. Verlag am Goetheanum, Dornach 1928, ISBN 3-7235-0028-5.
  • Lory Maier-Smits: Erste Lebenskeime der Eurythmie (aus Aufsätzen von 1951). In: Erinnerungen an Rudolf Steiner. Freies Geistesleben, Stuttgart 1979; 2. erw. Auflage 2001, ISBN 3-7725-1979-2.
  • Magdalene Siegloch: Lory Maier-Smits. Die erste Eurythmistin und die Anfänge der Eurythmie (= Pioniere der Anthroposophie, 12). Verlag am Goetheanum, Dornach 1993, ISBN 3-7235-0689-5.
  • Magdalene Siegloch: Eurythmie. Eine Einführung. Freies Geistesleben, Stuttgart 1990; Neuausgabe (als Taschenbuch) 1997, ISBN 3-7725-1237-2.
  • Rüdiger Grimm (Hrsg.): Heilende Kräfte in der Bewegung. Die Anwendung der Heileurythmie in der Heilpädagogik. Freies Geistesleben, Stuttgart 1997, ISBN 3-7725-1589-4.
  • Arfst Wagner (Hrsg.): Eurythmie. Aufbruch oder Ende einer jungen Kunst? Flensburger Hefte (FH 73), Flensburg 2001, ISBN 3-935679-01-7.
  • Michael Brater u. a.: Betriebseurythmie. Ein Übungsweg zu Teambildung und beweglicher Arbeitsorganisation. Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 3-7725-1109-0.
  • Beatrix Hachtel, Angelika Gäch: Bibliographie Heileurythmie. Veröffentlichungen 1920–2005. Natur Mensch Medizin, Bad Boll 2007, ISBN 3-928914-16-2.
  • Eva Froböse (Hrsg.): Rudolf Steiner über Eurythmische Kunst. DuMont Buchverlag, Köln 1983, ISBN 3-7701-1527-9.
  • Sylvia Bardt: Eurythmie als menschenbildende Kraft. Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 3-7725-0276-8.
  • Tatjana Kisseleff: Eurythmie-Arbeit mit Rudolf Steiner. Verlag Die Pforte, Basel 1982, ISBN 3-85636-062-X.
  • Thomas Parr: Eurythmie. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 545–547.

Einzelnachweise

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  1. a b Johannes Hemleben: Rudolf Steiner. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1992, ISBN 3-499-50079-5, S. 110–113.
  2. Eurhythmie auf duden.de, abgerufen am 26. Februar 2022.
  3. a b Siehe in: Bodo von Plato, Anthroposophie im 20. Jahrhundert, Verlag am Goetheanum, Dornach 2003, ISBN 3-7235-1199-6
  4. a b Rudolf Steiner: Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie (= GA 277a). 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1998, ISBN 3-7274-2775-2
  5. Ulrich Linse: Theosophie/Anthroposophie. In: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, Bd. 3, S. 493.
  6. Die Grafik folgt einem Werk von Rudolf Steiner (1861–1925) gemäß dessen Weitergabe durch Eleonore Maier-Smits, Erika Beltle und Kurt Vierl in: Lory Maier-Smits: Erste Lebenskeime der Eurythmie. In: Erika Beltle, Kurt Vierl: Erinnerungen an Rudolf Steiner. Gesammelte Beiträge aus den „Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ 1947–1978. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1979, S. 104–119 (S. 105)
  7. Tatjana Kisseleff: Ein Leben für die Eurythmie. Autobiographisches ergänzt von Brigitte Schreckenbach. Verlag Ch. Möllmann, Borchen 5. A. 2008, ISBN 978-3-89979-038-2
  8. Alanus Hochschule: Historie. Abgerufen am 12. März 2017.
  9. Alanus Hochschule: Institut für Eurythmietherapie. Abgerufen am 12. März 2017.
  10. Stiftung Warentest, Alternative Behandlungsverfahren – Was die Krankenkassen bezahlen, Pressemitteilung vom 17. Januar 2006; eine Übersicht bei Infoblatt zum Kassenwechsel@1@2Vorlage:Toter Link/www.gesundheit-aktiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 69 kB)
  11. Peter Heusser, Gunver Sophia Kienle: Integrative Oncology. Hrsg.: Donald Abrams, Andrew Weil (= Weil Integrative Medicine Library). Oxford University Press, 2009, ISBN 978-0-19-988585-5, Anthroposophic medicine, integrative oncology, and mistletoe therapy of cancer, S. 327 (englisch, google.com).
  12. “EYT could be regarded as a potentially relevant add-on in a complex therapeutic concept which intends to support health and well-being (salutogenesis), although its specific relevance remains to be clarified. Well performed controlled studies with defined indications and treatment regimes are highly recommended.” Arndt Büssing, Thomas Ostermann, Magdalena Majorek, Peter F Matthiessen: Eurythmy Therapy in clinical studies: a systematic literature review. In: BMC Complementary and Alternative Medicine, 2008, 8, S. 8, doi:10.1186/1472-6882-8-8, biomedcentral.com
  13. Désirée Lötzke, Peter Heusser, Arndt Büssing: A systematic literature review on the effectiveness of eurythmy therapy. In: Journal of Integrative Medicine. Band 13, Nr. 4, Juli 2015, S. 217–230, doi:10.1016/S2095-4964(15)60163-7 (elsevier.com [abgerufen am 29. August 2019]).