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„Wenkbach“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit dem Ortsteil Wenkbach; zum gleichnamigen Fließgewässer siehe [[Wenkbach (Lahn)]].}}
'''Wenkbach''' ist ein Ortsteil der Gemeinde [[Weimar (Lahn)]] im Süden des [[Landkreis Marburg-Biedenkopf|Landkreises Marburg-Biedenkopf]] im [[Hessen|hessischen]] [[Regierungsbezirk Gießen]] und hat derzeit zirka 690 Einwohner.


{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
| Ortsteil = Wenkbach
! colspan="2" | Lage innerhalb Deutschlands
| Gemeindeart = Gemeinde
|- style="background: #ffffff;" align="center"
| Gemeindename = Weimar (Lahn)
! colspan="2" style="width: 145px;" | [[Bild:Karte marburg in deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Wenkbach hervorgehoben]]
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen =
| Breitengrad = 50/44/42/N
| Längengrad = 08/42/57/E
| Bundesland = Hessen
| Höhe = 176 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
| Höhe-Bezug = DE-NHN
| Fläche = 2.89
| Fläche-Quelle = <ref name="lagis" />
| Einwohner = 588 <!-- hier nur Hauptwohnsitze -->
| Einwohner-Stand-Datum = 2011-05
| Einwohner-Quelle = <ref name="Z2011E" />
| Eingemeindungsdatum = 1972-07-01
| Postleitzahl1 = 35096
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 06421
| Vorwahl2 =
| Lagekarte = Weimar (Lahn) - Wenkbach.jpg
| Lagekarte-Beschreibung = Lage in der Gemeinde Weimar (Lahn)
| Bild = Wenkbach Luftbild.jpg
| Bild-Beschreibung = Luftbild Wenkbachs mit dem alten Ortskern im Vorder- und der Siedlung im Hintergrund
}}
'''Wenkbach''' ist ein Ortsteil der Gemeinde [[Weimar (Lahn)]] im Süden des [[Mittelhessen|mittelhessischen]] [[Landkreis Marburg-Biedenkopf|Landkreises Marburg-Biedenkopf]]. Namensgebend für Wenkbach ist der kleine, durch den Ort fließende [[Wenkbach (Lahn)|gleichnamige Bach]]. Da in diesem vor allem im Sommer sehr wenig Wasser fließt, entstand der [[Ortsname]] (''Wenk'' steht dabei für ''wenig'').

== Geographie ==
Wenkbach liegt etwa zehn Kilometer südlich von [[Marburg]] am Rande des [[Lahn]]tals im Zentrum der Gemeinde Weimar (Lahn). Im Nordwesten und Norden grenzen die Weimarer Ortsteile [[Oberweimar (Hessen)|Oberweimar]] und [[Niederweimar]], im Westen [[Argenstein]] sowie [[Roth (Weimar)|Roth]] und im Süden und Südwesten [[Niederwalgern]] an Wenkbach.

Derzeit ist Wenkbach noch in zwei Teile, den alten Ortskern und die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen [[Siedlung]] am Nickelsberg, geteilt. Allerdings wuchsen die beiden Teile bereits in der Vergangenheit durch Neubaugebiete immer weiter zusammen und werden dies wohl auch in Zukunft tun.

Durch Wenkbach fließt ein kleiner, gleichnamiger Bach. Im Bereich des alten Ortskerns ist er teilweise verrohrt. Der Beschluss, den Bach von Beginn der Hintergasse bis zum südlichen Ortsausgang zu verrohren, erfolgte Ende der 1960er Jahre. Im Jahr 1968 wurden schließlich 130 Meter an Rohren mit einem Durchmesser von rund 150 Zentimetern verlegt. Während der Bauarbeiten wurde der Bach teilweise gestaut und mithilfe einer Motorpumpe über große Schläuche umgeleitet. Nach dem Ende der Verrohrung fließt der Bach noch rund zwei Kilometer in Richtung Lahn, in die er schließlich mündet.

== Geschichte ==
=== Ortsgeschichte ===
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1302 unter dem Namen ''Wenkebach''.<ref name="lagis" /> Lange Zeit gehörte Wenkbach zum Gericht der [[Schenk zu Schweinsberg|Schenken zu Schweinsberg]], auch als „Schenkisch Eigen“ erwähnt.

zum 1. Juli 1972 schloss sich die bis dahin [[selbständige Gemeinde]] Wenkbach nach langwierigen Verhandlungen im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] freiwillig der am 1. Februar 1971 gegründeten [[Großgemeinde]] [[Weimar (Lahn)|Weimar]] an.<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden |nr=28 |jahr=1972 |datum=1972-06-21 |seite=5 |seiten=1197 |fundstelle=Punkt 851; 2. Abs. 8. |kbytes=4310}}</ref><ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=403}}</ref> Für Wenkbach wurde wie für die übrigen Ortsteile von Weimar ein [[Ortsbezirk]] mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] eingerichtet.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.gemeinde-weimar.de/images/Satzungen/0-1%20HauptsatzungFassungIINachtrag20110428.pdf#page=2 |titel=Hauptsatzung |titelerg=§;&nbsp;7|werk=Webauftritt |hrsg=Gemeinde Weimar |format=PDF;&nbsp;18&nbsp;kB |zugriff=2019-02}}</ref>

=== Verwaltungsgeschichte im Überblick ===
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,<ref group="Anm.">Bis zur [[Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung]] waren die [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Ämter]] und frühen Gerichte sowohl [[Gericht]] als auch [[Öffentliche Verwaltung|Verwaltungsorgan]].</ref> denen Wenkbach angehört(e):<ref name="lagis" /><ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=land_hessen.html|name=Land Hessen}}</ref>

* vor 1567: [[Heiliges Römisches Reich]], [[Landgrafschaft Hessen]], [[Amt Marburg]], Vogtei der [[Schenck zu Schweinsberg]]<ref name="KF-Hessen" />
* ab 1567: Heiliges Römisches Reich, [[Hessen-Marburg|Landgrafschaft Hessen-Marburg]], Amt Marburg, Vogtei der Schenck zu Schweinsberg
* 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] und [[Landgrafschaft Hessen-Kassel]] ([[Hessenkrieg]]), Amt Marburg, Vogtei der Schenck zu Schweinsberg
* ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Marburg, Vogtei der Schenck zu Schweinsberg
* ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Fronhausen, Gericht Lohra
* 1807–1813: [[Königreich Westphalen]], [[Departement der Werra]], [[Distrikt Marburg]], [[Kanton Lohra]]
* ab 1815: [[Kurfürstentum Hessen]], Amt Fronhausen, Gericht Lohra<ref name="KHK1818" />
* ab 1821: Kurfürstentum Hessen, [[Oberhessen (Kurhessische Provinz)|Provinz Oberhessen]], [[Landkreis Marburg|Kreis Marburg]]<ref>''Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend'', Anlage: ''Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken.'' Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10510384?page=223 (''kurhess'' GS 1821) S.&nbsp;73 f.]</ref><ref group="Anm.">Trennung von Justiz ([[Amtsgericht Fronhausen|Justizamt Fronhausen]]) und Verwaltung.</ref>
* ab 1848: Kurfürstentum Hessen, [[Bezirk Marburg]]
* ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Marburg
* ab 1867: [[Königreich Preußen]], [[Provinz Hessen-Nassau]], [[Hessen-Nassau#Regierungsbezirk Kassel|Regierungsbezirk Kassel]], Kreis Marburg
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
* ab 1918: Deutsches Reich, [[Freistaat Preußen]], Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Kurhessen]], [[Landkreis Marburg]]
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]], [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
* ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, [[Hessen]], [[Regierungsbezirk Kassel]], Landkreis Marburg
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
* ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg, Gemeinde Weinmar<ref group="Anm.">Am 1. Juli 1972 als [[Ortsbezirk]] zur Gemeinde Weimar.</ref>
* ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, [[Landkreis Marburg-Biedenkopf]], Gemeinde Weimar

=== Gerichte seit 1821 ===
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das [[Amtsgericht Fronhausen|Justizamt Fronhausen]] war als Gericht in erster Instanz für Wenkbach zuständig.<ref name="NK" /> Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in [[Amtsgericht Fronhausen]].<ref>Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. ([https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.35112103078194;view=1up;seq=209 PrGS 1867, S. 1085–1094])</ref><ref>Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte ({{Digitalisat|MDZ=10509837|SZ=237|LT=Pr. JMBl. S. 221–224}})</ref> Das Amtsgericht Fronhausen wurde 1943 geschlossen. Es wurde zunächst als Zweigstelle des [[Amtsgericht Marburg|Amtsgerichts Marburg]] geführt und 1948 endgültig aufgelöst. Der Gerichtsbezirk wurde dem Amtsgericht Marburg zugeordnet.

== Bevölkerung ==
=== Einwohnerstruktur 2011 ===
Nach den Erhebungen des [[Zensus 2011]] lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wenkbach 588 Einwohner. Darunter waren 9 (1,5 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren, 246 zwischen 18 und 49, 123 zwischen 50 und 64 und 111 Einwohner waren älter.<ref name="Z2011E" /> Die Einwohner lebten in 246 Haushalten. Davon waren 66 [[Alleinstehender|Singlehaushalte]], 75 [[Ehe|Paare]] ohne Kinder und 84 Paare mit Kindern, sowie 15 [[Alleinerziehender|Alleinerziehende]] und 6 [[Wohngemeinschaft]]en. In 45 Haushalten lebten ausschließlich [[Senior]]en und in 159 Haushaltungen leben keine Senioren.<ref name="Z2011E" />

=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="toptextcells"
| Quelle: || Historisches Ortslexikon<ref name="lagis" />
|-
| •&nbsp;1544: || 13 [[Hausgesess]]e
|-
| •&nbsp;1585: || 20 Hausgesesse
|-
|-
| •&nbsp;1747: || 34 Haushalte.
! colspan="2" | Basisdaten
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Hessen]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Gießen|Gießen]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Marburg-Biedenkopf|Marburg-Biedenkopf]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Gemeinde]]: || [[Weimar (Lahn)]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Geografische Lage]]: || 50° 45' n. Br., 08° 43' ö. L.
|- style="background: #ffffff;"
| [[Höhe]]: || 210 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Einwohner]]: || 690 ''<small>(01. April 2006)</small>''
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahl]]: || 35096
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 06421
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <code>MR</code>
|- style="background: #ffffff;"
| [[Website]] (inoffiziell): || [http://www.wenkbach.de www.wenkbach.de]
|-
|-
| •&nbsp;1838: || 198 Einwohner (Familien: 29 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, ein [[Beisasse]])
! colspan="2" | Politik
|- style="background: #ffffff;"
| [[Ortsvorsteher]]: || Hans-Heinrich Schmidt (FBW)
|}
|}
{{LAGIS Einwohner Diagramm|Name=Wenkbach|width=450|float=none|maxEinwohner=670
|212|209|199|190|199|214|226|215|235|253|273|295|381|417|577|594|441|424|510
|vor1834=(1773,133)(1800,-1)(1812,168)
|nach1967=(1980,-1)(1990,-1)(2000,664)(2005,673)(2010,624)(2011,588)
|quelle=LAGIS<ref name="lagis" />; nach 1970: Gemeinde Weimar:<ref name="EW2000" />; [[Zensus 2011]]<ref name="Z2011E" />
}}


=== Historische Religionszugehörigkeit ===
== Entstehung und Geschichte ==
{| class="toptextcells"
Namensgeber für Wenkbach ist der kleine, durch den Ort fließende [[Bach (Gewässer)|Bach]]. Da in diesem vor allem im Sommer sehr wenig Wasser fließt, entstand der Ortsname (''Wenk'' steht dabei für ''wenig''). Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre [[1302]]. Lange Zeit gehörte Wenkbach zum Gericht Schenkisch Eigen der [[adel]]igen Schenken zu Schweinsberg. Am [[1. Juli]] [[1972]] schloss sich das Dorf nach langwierigen Verhandlungen der [[1971]] gegründeten Großgemeinde Weimar (Lahn) an.
| Quelle: || Historisches Ortslexikon<ref name="lagis" />
|-
| •&nbsp;1861: || alle Einwohner [[Evangelisch-lutherische Kirchen|evangelisch-lutherisch]]
|-
| •&nbsp;1885: || 234 [[Evangelische Kirche|evangelische]] (= 99,57 %), ein [[Römisch-katholische Kirche|katholischer]] (= 0,43 %) Einwohner
|-
| •&nbsp;1961: || 407 [[Evangelische Kirche in Deutschland#Geschichte|evangelische]] (= 95,99 %), 15 katholische (= 3,54 %) Einwohner
|}


=== Historische Erwerbstätigkeit ===
== Gliederung und Entwicklung ==
{| class="toptextcells"
Derzeit ist Wenkbach noch in zwei Teile, den alten Ortskern und die in der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s entstandenen [[Siedlung]] am Nickelsberg, geteilt. Aktuell ist jedoch ein großes Baugebiet zwischen den beiden Teilen des Dorfes in Planung, was nicht nur für den Zusammenschluss sorgen, sondern auch die Einwohnerzahl deutlich steigen lassen wird.
| Quelle: || Historisches Ortslexikon<ref name="lagis" />

|-
== Geographie ==
| •&nbsp;1773: || Erwerbspersonen: ein&nbsp;Schmied, ein&nbsp;Schreiner, ein&nbsp;Zimmermann, vier&nbsp;Schneider, eine&nbsp;Wirtin, 9&nbsp;Leineweher.
Wenkbach liegt etwa zehn Kilometer südlich von [[Marburg]] am Rande des [[Lahn]]tals in Zentrum der Gemeinde Weimar (Lahn). Im Nordenwesten und Norden grenzen die Weimarer Ortsteile [[Oberweimar (Hessen)|Oberweimar]] und [[Niederweimar]], im Westen [[Argenstein]] sowie [[Roth (Lahn)|Roth]] und im Süden und Südwesten [[Niederwalgern]] an Wenkbach.
|-
| •&nbsp;1838: || Familien: 31 Ackerbau, vier Gewerbe, eine Tagelöhner.
|-
| •&nbsp;1961: || Erwerbspersonen: 77&nbsp;Land- und Forstwirtschaft, 56&nbsp;Produzierendes Gewerbe, 41&nbsp;Handel und Verkehr, 27&nbsp;Dienstleistungen und Sonstiges.
|}


== Politik ==
== Politik ==
=== Bürgermeister und Ortsvorsteher ===
Der [[Ortsbeirat]] Wenkbachs besteht aus fünf Personen. [[Ortsvorsteher]] ist seit [[10. Mai]] [[2006]] Hans-Heinrich Schmidt von der Freie Bürgerliste Weimar (FBW). Bei der [[Kommunalwahl]] am [[26. März]] 2006 erhielt er die meisten Stimmen auf der gemeinsamen Liste aller Kadidaten, der bis dahin amtierende Ortsvorsteher Reinhard Karber (SPD) landete nur auf Rang drei und stand auf Grund seines Engagements im Gemeindevorstand weder als neuer Ortsvorsteher noch für den Ortsbeirat zur Verfügung stehen. Der Ortsbeirat besteht somit neben Schmidt aus Kurt Barth (stellvertretender Ortsvorsteher; SPD), Heijo Hoß ([[CDU]]), Herbert Vollmer (FBW) und Angelika Weisbrod (Schriftführerin; FBW), die für Karber nachrückte.
Bis Wenkbach im Jahr 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Weimar (Lahn) wurde, hatte es als eigenständige Gemeinde einen [[Bürgermeister]], der allerdings stets ehrenamtlich arbeitete.


Bis zum Oktober 1934 wurde dieses Amt von Konrad Eidam bekleidet. Danach übernahm bis 1945 Heinrich Schmidt das Amt des Bürgermeisters. Nachdem die Position anschließend zunächst verwaist war, bestimmte die Amerikanische Besatzungsmacht Justus Laucht zum neuen Bürgermeister. Sein Nachfolger wurde bereits im April 1946 Albert Steitz. Aber auch er blieb nur für rund zwei Jahre das Gemeindeoberhaupt. Im Juni 1948 erfolgten Neuwahlen. Die erste Wahl im Sommer 1948, bei der Heinrich Junk als Sieger hervorging, wurde durch die Besatzungsmacht und den Landkreis nicht genehmigt. Bis zum September führte deshalb der Erste Beigeordnete die Geschäfte kommissarisch. Die Ersatzwahl im September wurde schließlich auch genehmigt. Heinrich Karber wurde hierbei zum neuen Bürgermeister gewählt. Er wurde mehrfach wiedergewählt und blieb bis 1972 im Amt.
Schmidt, Barth, Karber und Hoß wurden bei der gleichen Wahl zudem in die [[Gemeindevertretung]] der Gemeinde Weimar (Lahn) gewählt.


Karber behielt auch anschließend das höchste Amt in Wenkbach, er wurde erster [[Ortsvorsteher]] des neuen Ortsteils der Gemeinde Weimar (Lahn).
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Wenkbach mit seinem [[Industriegebiet]] und seinen [[Sehenswürdigkeit]]en ist sowohl über [[öffentliche Verkehrsmittel]] wie auch über verschiedene Straßen gut zu erreichen.


Im April 1977 wurde Kurt Allmeroth sein Nachfolger. Er versah die Position bis 1986, als Reinhard Karber Ortsvorsteher wurde.
=== Verkehrsanbindung ===
Hauptverkehrsstraße durch Wenkbach ist die [[Landstraße]] 3093, die den Ort mit der [[Bundesstraße 255]] und der Gemeinde [[Fronhausen]] verbindet. Über die [[Kreisstraße]] 60 hat Wenkbach einen Anschluss an die [[Bundesstraße 3]]. Über verschiedene Buslinien sind die vier Haltestellen Wenkbachs mit Marburg und [[Gladenbach]] verbunden. Der [[Bahnhof]] Niederwalgern, an dem [[Regionalbahn]]en sowie auch [[Regionalexpress]]züge halten, liegt am südlichen Ende Wenkbachs genau auf der Grenze zu Niederwalgern.


Bei der [[Kommunalwahl]] im März 2006 erhielt der [[SPD]]-Politiker jedoch nur die drittmeisten Stimmen. Sein Nachfolger für eine Wahlperiode im Amt des Ortsvorsteher wurde im 10. Mai 2006 Hans-Heinrich Schmidt von der Freien Bürgerliste Weimar (FBW). Im Mai 2011 übernahm Heijo Hoß das Amt des Ortsvorstehers.
=== Wirtschaft ===
Im Wenkbacher Industriegebiet befindet sich die deutsche Produktionsstätte der Firma ''[[YKK]] (Verschlusssysteme)'' sowie die Gesamtproduktionsstätte von ''Pauly (Backwaren)''. Außerdem sind einige [[Handwerker]] in Wenkbach ansässig. Die in Wenkbach produzierende [[Bäckerei]] ''Steitz'' betreibt im Ort eine ihrer sechs Filialen. Weiterhin gibt es eine [[Gaststätte]] und einen kleinen Getränkemarkt.


Seit Mai 2016 ist Kurt Barth Ortsvorsteher.
=== Sehenswürdigkeiten ===

[[Bild:Wenkbach-Wehrkirche.jpg|thumb|180px|Die alte Wehrkirche im Ortskern Wenkbachs.]]
=== Ortsbeirat und Gemeindevertretung ===
Die Sehenswürdigkeiten Wenkbachs sind neben der historischen [[evangelisch]]en [[Wehrkirche]] im Ortskern und der [[katholisch]]e [[Kirche]] in der Siedlung am Nickelsberg und die [[1936]] erbaute ehemalige [[Schule]], die heute als [[Bürgerhaus]] genutzt wird. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen der Nachbau des historischen [[Brunnen|Schöpfbrunnens]] und die neue [[Kapelle|Friedhofskapelle]].
Der [[Ortsbeirat]] Wenkbach besteht aus vier Personen. Neben Ortsvorsteher Kurt Barth gehören ihm Diana Rohe, (stellvertretender Ortsvorsteherin), Marina Chavez (Schriftführer) und Brunhilde Born, die im Mai 2016 in den Ortsbeirat nachrückte, an.
Kurt Barth wurde in die Gemeindevertretung gewählt und bekleidet das Amt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Bauwerke ===
[[Datei:Wehrkirche Wenkbach.jpg|mini|Die alte [[Wehrkirche Wenkbach|Wehrkirche im Ortskern Wenkbachs]]]]

Die Sehenswürdigkeiten Wenkbachs sind neben der historischen evangelischen [[Wehrkirche Wenkbach|Wehrkirche]] im Ortskern und der katholischen Kirche in der Siedlung am Nickelsberg und die 1936 erbaute ehemalige Schule, die heute als [[Bürgerhaus]] genutzt wird. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen der Nachbau des historischen [[Brunnen|Schöpfbrunnens]] und die neue [[Friedhofskapelle]].


==== Evangelische Kirche ====
==== Evangelische Kirche ====
: ''Hauptartikel: [[Wehrkirche Wenkbach]]''
Mehrere Jahrhunderte alt ist der [[Wehrturm]] der evangelischen Kirche in Wenkbach, etwas jünger das Kirchenschiff. Der [[Altar]] der Kirche diente dem [[Impressionismus|impressionistischen]] Maler [[Carl Bantzer]] [[1892]] als Vorlage für sein berühmtes Bild „Das Abendmahl“.
Mehrere Jahrhunderte alt ist der [[Wehrturm]] der evangelischen Kirche in Wenkbach, etwas jünger das [[Kirchenschiff]]. Der [[Altar]] der Kirche diente dem [[Impressionismus|impressionistischen]] Maler [[Carl Bantzer]] 1891 als Vorlage für sein berühmtes Bild „Das Abendmahl“.


==== Katholische Kirche ====
==== Katholische Kirche ====
Die in Form eines [[Griechisches Kreuz|griechischen Kreuzes]] in Holzfertigbauweise erbaute katholische Kirche wurde [[1968]] geweiht. Der katholischen Kirchgemeinde ''St. Jakobus'' sind einige Ortschaften aus der Umgebung angeschlossen.
Die in Form eines [[Griechisches Kreuz|griechischen Kreuzes]] in Holzfertigbauweise erbaute katholische Kirche wurde 1968 geweiht. Der katholischen Kirchgemeinde ''St. Jakobus'' sind einige Ortschaften aus der Umgebung angeschlossen.

== Kultur und Sport ==
Sowohl kulturell wie auch sportlich hat Wenkbach mit seinen Vereinen und deren Abteilungen sowie seinen Veranstaltungen im Verhältnis zu seiner Größe einiges zu bieten.


=== Vereine ===
=== Vereine ===
[[Datei:FSG Südkreis Match.jpg|mini|Szene aus einem Spiel der FSG Südkreis auf dem Sportplatz in Wenkbach]]
Wenkbach hat ein reges Vereinsleben. Sowohl sportlich wie auch kulturell besteht für die Einwohner ein großes Angebot.


Wenkbach hat mit seinen Vereinen und deren Abteilungen sowie seinen Veranstaltungen im Verhältnis zu seiner Größe einiges zu bieten.
==== Kulturvereine ====
Der mit rund 250 Mitgliedern größte Verein Wenkbachs, der [[1965]] als Kaninchenzuchtverein (KZV) gegründete Bürger- und Kulturverein, bietet mit seinen Abteilungen für viele Einwohner Wenkbachs ein interessantes kulturelles Programm. Neben der Kaninchenzuchtabteilung gibt es im Verein beispielsweise auch eine [[Wandern|Wanderabteilung]] und verschiedene [[Musikgruppe]]n.
Außerdem existieren in Wenkbach ein [[Gesangverein]] und ein [[Kirchenchor]].


Der mit rund 300 Mitgliedern größte Verein Wenkbachs, der 1965 als Kaninchenzuchtverein (KZV) gegründete Bürger- und Kulturverein, bietet mit seinen Abteilungen ein vielfältiges Programm von Wandern bis Musik.
==== Sportvereine ====
[[Bild:Wenkbach-Sportplatz.jpg|thumb|180px|Szene aus einem Spiel der FSG Südkreis auf dem Sportplatz in Wenkbach.]]
Wenkbach und der Nachbarort Niederwalgern haben zusammen eine Sportgemeinde (SG), die am [[27. Oktober]] [[1972]] nach dem Zusammenschluss des Tuspo 05 Wenkbach mit dem TSV 1907 Niederwalgern entstand. Neben einer Fußballabteilung, die inzwischen zusammen mit dem SC Roth/Argenstein in einer [[Spielgemeinschaft|Fußballspielgemeinschaft]] als [http://www.fsg-suedkreis.de FSG Südkreis] am Spielbetrieb teilnimmt und einen Teil seiner [[Heimspiel]]e auf dem [[2001]] renovierten [[Sportplatz|Rasensportplatz]] in Wenkbach austrägt, besteht auch eine [[Tennis]]abteilung, eine [[Basketball]]abteilung und eine [[Turnen|Turn]]abteilungen.


Außerdem existieren in Wenkbach ein Dartclub, ein Gesangverein und ein [[Kirchenchor]] und seit 2007 der Verein Dance & Fun Wenkbach e.&nbsp;V., der im Bereich Theater, Tanz und Sport aktiv ist.
Neben der SG bietet auch der Bürger- und Kulturverein Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung: Eine [[Tischtennis]]- und eine [[Gymnastik|Damengymnastik]]abteilung ergänzen das Sportangebot im Ort. Außerdem gibt es noch einen [[Dart]]club in Wenkbach.


Wenkbach und der Nachbarort Niederwalgern haben zusammen eine Sportgemeinde (SG), die am 27. Oktober 1972 nach dem Zusammenschluss des Tuspo 05 Wenkbach mit dem TSV 1907 Niederwalgern entstand. Neben einer Fußballabteilung, die inzwischen zusammen mit dem SC Roth/Argenstein in einer [[Spielgemeinschaft|Fußballspielgemeinschaft]] als FSG Südkreis am Spielbetrieb teilnimmt und einen Teil seiner Heimspiele in Wenkbach austrägt, bestehen weitere Abteilungen.
==== Feuerwehr ====
In Wenkbach existiert eine [[freiwillige Feuerwehr]] und eine [[Jugendfeuerwehr]]. Das Feuerwehrgerätehaus befindet sich am Bürgerhaus im Ortskern.


=== Veranstaltungen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
Organisiert durch die Vereine finden in Wenkbach jährlich einige Veranstaltungen und Feste statt. Neben dem überregional bekannten Dorfmarkt zählen die Faschingsveranstaltung, ein [[Osterfeuer]], die Maifeier, das Frühlingsfest und das Adventskonzert zu den größeren jährlichen Veranstaltungen in Wenkbach. 2002 wurde die 700-Jahr-Feier von Wenkbach gefeiert.
[[Bild:Wenkbach-Dorfmarkt.jpg|thumb|180px|Tausende Menschen besuchen – wie hier 2005 – jährlich den Dorfmarkt in Wenkbach.]]
Vor allem organisiert durch die zahlreichen Vereine finden in Wenkbach jährlich einige Veranstaltungen und Feste statt. Neben dem überregional bekannten Dorfmarkt zählen die [[Fasching]]sveranstaltung, ein [[Osterfeuer]], die [[Mai]]feier und das [[Advent]]skonzert zu den größeren jährlichen Veranstaltungen in Wenkbach. Außerdem gibt es weitere Veranstaltungen wie kleinere Straßenfeste.


[[Datei:Wenkbach-Dorfmarkt.jpg|mini|hochkant|Tausende Menschen besuchen – wie hier 2005 – jährlich den Dorfmarkt in Wenkbach]]
==== Dorfmarkt ====
Das größte Event ist der jährlich am ersten Augustwochenende stattfindende Dorfmarkt des Bürger- und Kulturvereins, zu dem jährlich bis zu 10.000 Menschen in den kleinen Ort kommen und der nicht zuletzt durch seinen Stimmungsabend am Samstag auch überregional bekannt ist. Neben dem Stimmungsabend zeichnet sich der Dorfmarkt vor allem durch das bunte Markttreiben an den beiden Markttagen aus. Jährlich rund 80 [[Händler]] stellen dabei ihre Waren zum Verkauf. Auf der Bühne am Bürgerhaus treten während der Marktzeiten verschiedene Musik- und Showgruppen auf.
Das größte Ereignis ist der jährlich am ersten Augustwochenende stattfindende Dorfmarkt des Bürger- und Kulturvereins, zu dem jährlich bis zu 10.000 Menschen in den kleinen Ort kommen und der nicht zuletzt durch seinen Stimmungsabend am Samstag auch überregional bekannt ist. Der Dorfmarkt ist vor allem durch das bunte Markttreiben an den beiden Markttagen mit 60 bis 80 Händlern gekennzeichnet. Auf der Bühne am Bürgerhaus treten während der Marktzeiten verschiedene Musik- und Schaugruppen auf.
Zu besonderen Anlässen wird am Freitagabend vor dem eigentlichen Dorfmarkt ein [[Theaterstück]] der [[Laienspielgruppe]] des veranstaltenden Vereins präsentiert.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
==== 700-Jahr-Feier ====
Wenkbach mit seinem Misch- und Gewerbegebiet und seinen Sehenswürdigkeiten ist sowohl über [[öffentliche Verkehrsmittel]], meist nur noch mit Umsteigen seit der RMV-Reform erreichbar, aber dafür über verschiedene Straßen gut zu erreichen.
Größte Veranstaltung der letzten Jahre war die 700-Jahr-Feier im Jahr [[2002]]. Zur Festwoche mit [[Disco]]abend, [[Theater]]abend, abschließendem Dorfmarkt und weiteren kleineren Feierlichkeiten kamen damals tausende Menschen.


Im Wenkbacher Misch- und Gewerbegebiet befindet sich die deutsche Produktionsstätte der Firma ''[[YKK]] (Verschlusssysteme)'', ein Getreide-Silolager der Raiffeisen Genossenschaft sowie ein Schreiner-Handwerksbetrieb. Die dort ehemals ansässige Produktionsstätte von ''[[Brandt (Unternehmen)|Pauly]] (Backwaren)'' wurde 2013 geschlossen. Im Ortskern befinden sich ein Handwerksbetrieb für Heizung/Wasser/Sanitärtechnik und ein Fachhandel für elektronische Bauelemente. Die in Wenkbach produzierende Bäckerei ''Steitz'' betreibt im Ort eine ihrer sechs Filialen. Weiterhin befindet sich im Ort ein Fachbetrieb für Schwimmbad-Technik. Seit 2014 befindet sich im alten Ortskern eines der bekanntesten deutschen Tonstudios, welches viele internationale Künstler nach Wenkbach bringt. Zeitgleich mit dem Tonstudio befindet sich seit 2014 ein Kfz-Betrieb im alten Ortskern.
=== Archiv ===

Im ehemaligen Lehrerhaus am Bürgerhaus befindet sich das Gemeindearchiv der Gemeinde Weimar (Lahn).
Im 1 km benachbarten [[Niederweimar]] sind alle Infrastrukturen des täglichen Bedarfs erreichbar. Darunter zwei Geldinstitute, zwei Arztpraxen, zwei Zahnarztpraxen, eine Apotheke, zwei Supermärkte, ein Gesundheitszentrum für Massage/Wellness/Reha, eine Metzgerei, zwei Bäckereien, ein Elektronik-Fachgeschäft. In Niederweimar befindet sich auch das Rathaus der Gemeinde [[Weimar (Lahn)]].

=== Verkehr ===
Hauptverkehrsstraße durch Wenkbach ist die [[Außerortsstraße|Landstraße]] 3093, die den Ort mit [[Niederweimar]] und der Gemeinde [[Fronhausen]] verbindet. Über die seit Oktober 2012 freigegebene neue [[Bundesstraße 255]] (Ortsumgehung Oberweimar und Niederweimar) hat Wenkbach einen Anschluss an die vierspurig ausgebaute [[Bundesstraße 3]]. Von Wenkbach-Ortsmitte über die Bundesstraße 255 bis zur Bundesstraße 3 sind es ca. 2,5 Straßenkilometer. Von dort erreicht man nach Norden in ca. 8 km die Stadt [[Marburg]], nach Süden in ca. 25 km die Stadt [[Gießen]]. Über verschiedene Buslinien und drei der vier Haltestellen Wenkbachs ist der Ort mit Marburg, über zwei Haltestellen mit [[Gladenbach]] verbunden. Der „Pendler“-Bahnhof Niederwalgern an der [[Main-Weser-Bahn]], an dem [[Regionalbahn]]en sowie auch [[Regionalexpress]]züge halten, liegt am südlichen Ende Wenkbachs genau auf der Grenze zu Niederwalgern.

=== Öffentliche Einrichtungen ===
Im ehemaligen Lehrerhaus am Bürgerhaus befindet sich das Gemeindearchiv der Gemeinde Weimar (Lahn). In Wenkbach existiert eine [[Freiwillige Feuerwehr]] und eine [[Jugendfeuerwehr]]. Das [[Feuerwehrhaus]] befindet sich am Bürgerhaus im Ortskern.

=== Medien ===
In Wenkbach erscheint als Tageszeitung die [[Oberhessische Presse]] (OP); die [[Marburger Neue Zeitung]] (MNZ) hat den Vertrieb eingestellt. Kostenlos werden die Wochenzeitungen ''Marburg extra'' mittwochs sowie ''win'' samstags, beide vom Verlag der OP herausgegeben, sowie die ''Mittelhessische Anzeigen-Zeitung'' (MAZ) am Mittwoch und das Sonntagmorgenmagazin (SMM) verteilt. Durch den Wittich-Verlag wird das wöchentliche Gemeinde-Mitteilungsblatt herausgegeben (kostenpflichtiges Abo). Einmal im Monat erscheint das kostenlose Informationsblatt ''Lahnblick''.

== Kuriositäten ==
1983 plante ein [[Saudi-Arabien|saudi-arabischer]] Investor gemeinsam mit einem [[Ägypten|ägyptischen]] Bauherrn im Wenkbacher Industriegebiet einen dreistöckigen Bau zu errichten. In diesem Gebäude sollten vier [[Filmstudio]]s, ein [[Hotel]]betrieb sowie eine Verwaltungseinrichtung entstehen. Grund für den Investor, die Studios in Wenkbach zu planen, war, dass in Saudi-Arabien bei Temperaturen von bis zu 50 Grad kein effizientes Arbeiten möglich sei. Obwohl dem Investor und dem Bauherrn durch die Gemeinde und den Landkreis jegliche Unterstützung zugesagt wurde, kam es nie zur Realisierung des durch die ''Oberhessische Presse'' „Klein-Hollywood in Wenkbach“ bezeichneten Vorhabens.

== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.wenkbach.de Inoffizielle Website Wenkbachs]
* [http://www.gemeinde-weimar.de/ortsteile.html Webseite der Gemeinde Weimar (Lahn) zu den Ortsteilen]
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== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
'''Anmerkungen'''
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'''Einzelnachweise'''
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| Seiten = 385
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[[Kategorie:Ort in Hessen]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Marburg-Biedenkopf]]
[[Kategorie:Landkreis Marburg-Biedenkopf]]
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[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Marburg-Biedenkopf)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1972]]

Aktuelle Version vom 22. Mai 2025, 19:02 Uhr

Wenkbach
Gemeinde Weimar (Lahn)
Koordinaten: 50° 45′ N, 8° 43′ OKoordinaten: 50° 44′ 42″ N, 8° 42′ 57″ O
Höhe: 176 m ü. NHN
Fläche: 2,89 km²[1]
Einwohner: 588 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 35096
Vorwahl: 06421
Karte
Lage in der Gemeinde Weimar (Lahn)
Luftbild Wenkbachs mit dem alten Ortskern im Vorder- und der Siedlung im Hintergrund
Luftbild Wenkbachs mit dem alten Ortskern im Vorder- und der Siedlung im Hintergrund

Wenkbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Weimar (Lahn) im Süden des mittelhessischen Landkreises Marburg-Biedenkopf. Namensgebend für Wenkbach ist der kleine, durch den Ort fließende gleichnamige Bach. Da in diesem vor allem im Sommer sehr wenig Wasser fließt, entstand der Ortsname (Wenk steht dabei für wenig).

Wenkbach liegt etwa zehn Kilometer südlich von Marburg am Rande des Lahntals im Zentrum der Gemeinde Weimar (Lahn). Im Nordwesten und Norden grenzen die Weimarer Ortsteile Oberweimar und Niederweimar, im Westen Argenstein sowie Roth und im Süden und Südwesten Niederwalgern an Wenkbach.

Derzeit ist Wenkbach noch in zwei Teile, den alten Ortskern und die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen Siedlung am Nickelsberg, geteilt. Allerdings wuchsen die beiden Teile bereits in der Vergangenheit durch Neubaugebiete immer weiter zusammen und werden dies wohl auch in Zukunft tun.

Durch Wenkbach fließt ein kleiner, gleichnamiger Bach. Im Bereich des alten Ortskerns ist er teilweise verrohrt. Der Beschluss, den Bach von Beginn der Hintergasse bis zum südlichen Ortsausgang zu verrohren, erfolgte Ende der 1960er Jahre. Im Jahr 1968 wurden schließlich 130 Meter an Rohren mit einem Durchmesser von rund 150 Zentimetern verlegt. Während der Bauarbeiten wurde der Bach teilweise gestaut und mithilfe einer Motorpumpe über große Schläuche umgeleitet. Nach dem Ende der Verrohrung fließt der Bach noch rund zwei Kilometer in Richtung Lahn, in die er schließlich mündet.

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1302 unter dem Namen Wenkebach.[1] Lange Zeit gehörte Wenkbach zum Gericht der Schenken zu Schweinsberg, auch als „Schenkisch Eigen“ erwähnt.

zum 1. Juli 1972 schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Wenkbach nach langwierigen Verhandlungen im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig der am 1. Februar 1971 gegründeten Großgemeinde Weimar an.[3][4] Für Wenkbach wurde wie für die übrigen Ortsteile von Weimar ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wenkbach angehört(e):[1][6]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Fronhausen war als Gericht in erster Instanz für Wenkbach zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Fronhausen.[11][12] Das Amtsgericht Fronhausen wurde 1943 geschlossen. Es wurde zunächst als Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg geführt und 1948 endgültig aufgelöst. Der Gerichtsbezirk wurde dem Amtsgericht Marburg zugeordnet.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wenkbach 588 Einwohner. Darunter waren 9 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren, 246 zwischen 18 und 49, 123 zwischen 50 und 64 und 111 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 246 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 75 Paare ohne Kinder und 84 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 159 Haushaltungen leben keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1544: 13 Hausgesesse
• 1585: 20 Hausgesesse
• 1747: 34 Haushalte.
• 1838: 198 Einwohner (Familien: 29 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, ein Beisasse)
Wenkbach: Einwohnerzahlen von 1773 bis 2011
Jahr  Einwohner
1773
  
133
1800
  
?
1812
  
168
1834
  
212
1840
  
209
1846
  
199
1852
  
190
1858
  
199
1864
  
214
1871
  
226
1875
  
215
1885
  
235
1895
  
253
1905
  
273
1910
  
295
1925
  
381
1939
  
417
1946
  
577
1950
  
594
1956
  
441
1961
  
424
1967
  
510
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
664
2005
  
673
2010
  
624
2011
  
588
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; nach 1970: Gemeinde Weimar:[13]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
• 1885: 234 evangelische (= 99,57 %), ein katholischer (= 0,43 %) Einwohner
• 1961: 407 evangelische (= 95,99 %), 15 katholische (= 3,54 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1773: Erwerbspersonen: ein Schmied, ein Schreiner, ein Zimmermann, vier Schneider, eine Wirtin, 9 Leineweher.
• 1838: Familien: 31 Ackerbau, vier Gewerbe, eine Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 77 Land- und Forstwirtschaft, 56 Produzierendes Gewerbe, 41 Handel und Verkehr, 27 Dienstleistungen und Sonstiges.

Bürgermeister und Ortsvorsteher

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Bis Wenkbach im Jahr 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Weimar (Lahn) wurde, hatte es als eigenständige Gemeinde einen Bürgermeister, der allerdings stets ehrenamtlich arbeitete.

Bis zum Oktober 1934 wurde dieses Amt von Konrad Eidam bekleidet. Danach übernahm bis 1945 Heinrich Schmidt das Amt des Bürgermeisters. Nachdem die Position anschließend zunächst verwaist war, bestimmte die Amerikanische Besatzungsmacht Justus Laucht zum neuen Bürgermeister. Sein Nachfolger wurde bereits im April 1946 Albert Steitz. Aber auch er blieb nur für rund zwei Jahre das Gemeindeoberhaupt. Im Juni 1948 erfolgten Neuwahlen. Die erste Wahl im Sommer 1948, bei der Heinrich Junk als Sieger hervorging, wurde durch die Besatzungsmacht und den Landkreis nicht genehmigt. Bis zum September führte deshalb der Erste Beigeordnete die Geschäfte kommissarisch. Die Ersatzwahl im September wurde schließlich auch genehmigt. Heinrich Karber wurde hierbei zum neuen Bürgermeister gewählt. Er wurde mehrfach wiedergewählt und blieb bis 1972 im Amt.

Karber behielt auch anschließend das höchste Amt in Wenkbach, er wurde erster Ortsvorsteher des neuen Ortsteils der Gemeinde Weimar (Lahn).

Im April 1977 wurde Kurt Allmeroth sein Nachfolger. Er versah die Position bis 1986, als Reinhard Karber Ortsvorsteher wurde.

Bei der Kommunalwahl im März 2006 erhielt der SPD-Politiker jedoch nur die drittmeisten Stimmen. Sein Nachfolger für eine Wahlperiode im Amt des Ortsvorsteher wurde im 10. Mai 2006 Hans-Heinrich Schmidt von der Freien Bürgerliste Weimar (FBW). Im Mai 2011 übernahm Heijo Hoß das Amt des Ortsvorstehers.

Seit Mai 2016 ist Kurt Barth Ortsvorsteher.

Ortsbeirat und Gemeindevertretung

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Der Ortsbeirat Wenkbach besteht aus vier Personen. Neben Ortsvorsteher Kurt Barth gehören ihm Diana Rohe, (stellvertretender Ortsvorsteherin), Marina Chavez (Schriftführer) und Brunhilde Born, die im Mai 2016 in den Ortsbeirat nachrückte, an. Kurt Barth wurde in die Gemeindevertretung gewählt und bekleidet das Amt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die alte Wehrkirche im Ortskern Wenkbachs

Die Sehenswürdigkeiten Wenkbachs sind neben der historischen evangelischen Wehrkirche im Ortskern und der katholischen Kirche in der Siedlung am Nickelsberg und die 1936 erbaute ehemalige Schule, die heute als Bürgerhaus genutzt wird. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen der Nachbau des historischen Schöpfbrunnens und die neue Friedhofskapelle.

Evangelische Kirche

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Hauptartikel: Wehrkirche Wenkbach

Mehrere Jahrhunderte alt ist der Wehrturm der evangelischen Kirche in Wenkbach, etwas jünger das Kirchenschiff. Der Altar der Kirche diente dem impressionistischen Maler Carl Bantzer 1891 als Vorlage für sein berühmtes Bild „Das Abendmahl“.

Katholische Kirche

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Die in Form eines griechischen Kreuzes in Holzfertigbauweise erbaute katholische Kirche wurde 1968 geweiht. Der katholischen Kirchgemeinde St. Jakobus sind einige Ortschaften aus der Umgebung angeschlossen.

Szene aus einem Spiel der FSG Südkreis auf dem Sportplatz in Wenkbach

Wenkbach hat mit seinen Vereinen und deren Abteilungen sowie seinen Veranstaltungen im Verhältnis zu seiner Größe einiges zu bieten.

Der mit rund 300 Mitgliedern größte Verein Wenkbachs, der 1965 als Kaninchenzuchtverein (KZV) gegründete Bürger- und Kulturverein, bietet mit seinen Abteilungen ein vielfältiges Programm von Wandern bis Musik.

Außerdem existieren in Wenkbach ein Dartclub, ein Gesangverein und ein Kirchenchor und seit 2007 der Verein Dance & Fun Wenkbach e. V., der im Bereich Theater, Tanz und Sport aktiv ist.

Wenkbach und der Nachbarort Niederwalgern haben zusammen eine Sportgemeinde (SG), die am 27. Oktober 1972 nach dem Zusammenschluss des Tuspo 05 Wenkbach mit dem TSV 1907 Niederwalgern entstand. Neben einer Fußballabteilung, die inzwischen zusammen mit dem SC Roth/Argenstein in einer Fußballspielgemeinschaft als FSG Südkreis am Spielbetrieb teilnimmt und einen Teil seiner Heimspiele in Wenkbach austrägt, bestehen weitere Abteilungen.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Organisiert durch die Vereine finden in Wenkbach jährlich einige Veranstaltungen und Feste statt. Neben dem überregional bekannten Dorfmarkt zählen die Faschingsveranstaltung, ein Osterfeuer, die Maifeier, das Frühlingsfest und das Adventskonzert zu den größeren jährlichen Veranstaltungen in Wenkbach. 2002 wurde die 700-Jahr-Feier von Wenkbach gefeiert.

Tausende Menschen besuchen – wie hier 2005 – jährlich den Dorfmarkt in Wenkbach

Das größte Ereignis ist der jährlich am ersten Augustwochenende stattfindende Dorfmarkt des Bürger- und Kulturvereins, zu dem jährlich bis zu 10.000 Menschen in den kleinen Ort kommen und der nicht zuletzt durch seinen Stimmungsabend am Samstag auch überregional bekannt ist. Der Dorfmarkt ist vor allem durch das bunte Markttreiben an den beiden Markttagen mit 60 bis 80 Händlern gekennzeichnet. Auf der Bühne am Bürgerhaus treten während der Marktzeiten verschiedene Musik- und Schaugruppen auf.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wenkbach mit seinem Misch- und Gewerbegebiet und seinen Sehenswürdigkeiten ist sowohl über öffentliche Verkehrsmittel, meist nur noch mit Umsteigen seit der RMV-Reform erreichbar, aber dafür über verschiedene Straßen gut zu erreichen.

Im Wenkbacher Misch- und Gewerbegebiet befindet sich die deutsche Produktionsstätte der Firma YKK (Verschlusssysteme), ein Getreide-Silolager der Raiffeisen Genossenschaft sowie ein Schreiner-Handwerksbetrieb. Die dort ehemals ansässige Produktionsstätte von Pauly (Backwaren) wurde 2013 geschlossen. Im Ortskern befinden sich ein Handwerksbetrieb für Heizung/Wasser/Sanitärtechnik und ein Fachhandel für elektronische Bauelemente. Die in Wenkbach produzierende Bäckerei Steitz betreibt im Ort eine ihrer sechs Filialen. Weiterhin befindet sich im Ort ein Fachbetrieb für Schwimmbad-Technik. Seit 2014 befindet sich im alten Ortskern eines der bekanntesten deutschen Tonstudios, welches viele internationale Künstler nach Wenkbach bringt. Zeitgleich mit dem Tonstudio befindet sich seit 2014 ein Kfz-Betrieb im alten Ortskern.

Im 1 km benachbarten Niederweimar sind alle Infrastrukturen des täglichen Bedarfs erreichbar. Darunter zwei Geldinstitute, zwei Arztpraxen, zwei Zahnarztpraxen, eine Apotheke, zwei Supermärkte, ein Gesundheitszentrum für Massage/Wellness/Reha, eine Metzgerei, zwei Bäckereien, ein Elektronik-Fachgeschäft. In Niederweimar befindet sich auch das Rathaus der Gemeinde Weimar (Lahn).

Hauptverkehrsstraße durch Wenkbach ist die Landstraße 3093, die den Ort mit Niederweimar und der Gemeinde Fronhausen verbindet. Über die seit Oktober 2012 freigegebene neue Bundesstraße 255 (Ortsumgehung Oberweimar und Niederweimar) hat Wenkbach einen Anschluss an die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 3. Von Wenkbach-Ortsmitte über die Bundesstraße 255 bis zur Bundesstraße 3 sind es ca. 2,5 Straßenkilometer. Von dort erreicht man nach Norden in ca. 8 km die Stadt Marburg, nach Süden in ca. 25 km die Stadt Gießen. Über verschiedene Buslinien und drei der vier Haltestellen Wenkbachs ist der Ort mit Marburg, über zwei Haltestellen mit Gladenbach verbunden. Der „Pendler“-Bahnhof Niederwalgern an der Main-Weser-Bahn, an dem Regionalbahnen sowie auch Regionalexpresszüge halten, liegt am südlichen Ende Wenkbachs genau auf der Grenze zu Niederwalgern.

Öffentliche Einrichtungen

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Im ehemaligen Lehrerhaus am Bürgerhaus befindet sich das Gemeindearchiv der Gemeinde Weimar (Lahn). In Wenkbach existiert eine Freiwillige Feuerwehr und eine Jugendfeuerwehr. Das Feuerwehrhaus befindet sich am Bürgerhaus im Ortskern.

In Wenkbach erscheint als Tageszeitung die Oberhessische Presse (OP); die Marburger Neue Zeitung (MNZ) hat den Vertrieb eingestellt. Kostenlos werden die Wochenzeitungen Marburg extra mittwochs sowie win samstags, beide vom Verlag der OP herausgegeben, sowie die Mittelhessische Anzeigen-Zeitung (MAZ) am Mittwoch und das Sonntagmorgenmagazin (SMM) verteilt. Durch den Wittich-Verlag wird das wöchentliche Gemeinde-Mitteilungsblatt herausgegeben (kostenpflichtiges Abo). Einmal im Monat erscheint das kostenlose Informationsblatt Lahnblick.

1983 plante ein saudi-arabischer Investor gemeinsam mit einem ägyptischen Bauherrn im Wenkbacher Industriegebiet einen dreistöckigen Bau zu errichten. In diesem Gebäude sollten vier Filmstudios, ein Hotelbetrieb sowie eine Verwaltungseinrichtung entstehen. Grund für den Investor, die Studios in Wenkbach zu planen, war, dass in Saudi-Arabien bei Temperaturen von bis zu 50 Grad kein effizientes Arbeiten möglich sei. Obwohl dem Investor und dem Bauherrn durch die Gemeinde und den Landkreis jegliche Unterstützung zugesagt wurde, kam es nie zur Realisierung des durch die Oberhessische Presse „Klein-Hollywood in Wenkbach“ bezeichneten Vorhabens.

Commons: Wenkbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Justizamt Fronhausen) und Verwaltung.
  3. Am 1. Juli 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Weimar.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Wenkbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 72, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851; 2. Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 403 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 18 kB) §; 7. In: Webauftritt. Gemeinde Weimar, abgerufen im Februar 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 385 (online bei HathiTrust’s digital library).
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 112 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  10. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  11. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  12. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  13. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weimar, archiviert vom Original; abgerufen im März 2019.