Zum Inhalt springen

„Prüm Air Station“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Bot: http → https
 
(50 dazwischenliegende Versionen von 43 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Prüm Air Station.jpg|mini|Der auffällige Stahlgittermast der Prüm Air Station von der Schneifelhöhenstraße aus fotografiert]]
Die '''Prüm Air Station''' ist eine ehemalige [[US-Amerikanische]] [[Radarstation]] in der Nähe der Abteistadt [[Prüm]].
Sie wurde in den Fünfzigern errichtet und diente der [[Kommunikation]] zwischen [[NATO]] und den [[US-Streitkräften]] in den umliegenden Militärbasen [[Bitburg]] oder [[Spangdahlem]], sowie dem [[US-Verteidigungsministerium]]. Während der Zeit des kalten Krieges waren rund 1.000 US-Soldaten im [[Schneifel]]wald stationiert, darunter auch ca.100 Zivilangestellte. Die Mehrzahl von ihnen lebten in der Abteistadt [[Prüm]] in der Prüm Housing, der Rest in den umliegenden Dörfern, wie z.B.[[Niederprüm]], [[Weinsheim]].
Die '''Prüm Air Station''' ist eine ehemalige [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] [[Radarstation]] ca. 8 km nördlich von [[Prüm]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie wurde in den 1950er Jahren errichtet und diente der [[Kommunikation]] zwischen [[NATO]] und den [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Streitkräften]] in den umliegenden Militärbasen [[Flugplatz Bitburg|Bitburg Air Base]] und [[Spangdahlem Air Base]] sowie dem [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten|US-Verteidigungsministerium]]. Die Anlage wurde im Jahr 2004 geschlossen.


Neben dem Funkverkehr war die Radarüberwachung durch eine mobile 407L-Einheit eine der Hauptaufgaben der Prüm Air Station. Während der Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] waren rund 1.000 US-Soldaten im [[Schneifel]]wald stationiert, darunter auch ca. 100 Zivilangestellte. Die Mehrzahl von ihnen lebte in der Abteistadt Prüm in der ''Prüm Housing'', der Rest in den umliegenden Dörfern, wie zum Beispiel [[Niederprüm]], [[Weinsheim (Eifel)|Weinsheim]].
Mit dem Wegfall des eisernen Vorhangs und des kalten Krieges verlor die [[Radarstation]] zunehmend an ihrem Sinn und Zweck, welches den Abzug der amerikanischen Truppen aus Prüm anfang der [[Neunziger]] zur Folge hatte.


Man begann mit dem Abriss des [[Kasernengeländes]], die Radaranlage jedoch blieb stehen und eine Hand voll [[Soldaten]] versahen nach wie vor ihren Dienst. Der Auftrag war jedoch ein anderer, nämlich Wetterdaten an die Air Base [[Spangdahlem]] zu senden.
Mit dem Wegfall des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] und dem Ende des Kalten Krieges verlor die [[Radarstation]] zunehmend ihre Bedeutung, welches den Abzug der amerikanischen Truppen aus Prüm Anfang der 1990er zur Folge hatte. In Folge wurde mit dem Abriss der [[Kaserne]] begonnen, die Funkanlage blieb vorerst bestehen und ca. 30 Militär-Angestellte versahen weiterhin ihren Dienst. Ihr Auftrag war jedoch ein anderer, nämlich Wetterdaten an die Air Base [[Spangdahlem]] zu senden.


Dieser Auftrag endete im Sommer 2004, da das [[US-Militär]] die Wetterdaten inzwischen über deutsche [[Wettersatelliten]] erhält.
Dieser Auftrag endete im Sommer 2004, da das US-Militär die Wetterdaten inzwischen über deutsche [[Wettersatellit]]en erhält. Die Militäranlage um den Funk-Tower wurde noch bis zum Herbst 2011 gewartet, danach wurde auch dieser letzte Teil des Areals an die [[Bundesanstalt für Immobilienaufgaben]] übergeben.
In Zukunft soll die Anlage zur [[Kommunikation]] zwischen dem US-Verteidigungsministerium und der [[NATO]] genutzt werden. Dies allerdings auf Vertragsbasis mit fremder Betreiberschaft.


== Stationierte Einheiten ==
Während des kalten Krieges waren unter anderem in [[Prüm]] folgende Einheiten ansässig:
Während des Kalten Krieges waren in der Prüm Air Station unter anderem folgende Einheiten ansässig:


*601st Tactical Squadron
*601st Tactical Control Squadron
*612st Tactical Control Flight
*612st Tactical Control Flight
*447th Signal Batallion
*447th Signal Battalion
*7025th Air Postal Squadron
*7025th Air Postal Squadron
*2139th Communicatin Squadron
*2139th Communication Squadron
*66th Headquarters Squadron (Sembach and Zweibrucken AB)


==Weblinks==
== Konversion ==
[[Datei:Prüm Air Station, Mast und Windenergieanlage im Bau, 2024 - 8996.jpg|alternativtext=Seitlich einer einspurigen Straße befinden sich hinter einem mit Stacheldraht bekrönten Maschendrahtzaun ein alter Stahlgittermast mit nur noch wenigen Satellitenantennen, einige alte Baracken und rechts der Turm (ohne Rotoren) einer im Bau befindlichen Windkraftanlage. |mini|Windpark Prüm Air Station im Bau (2024)]]
*http://www.prumairs.org
Seit 2023 erfolgt durch die RES Deutschland GmbH eine zivile [[Konversion (Stadtplanung)|Umnutzung]] des Geländes. Unter dem Namen '''Windpark Prüm Air Station''' werden zwei [[Windkraftanlage]]n vom Typ N149/5.x gebaut (Stand Mai 2024).<ref>{{Internetquelle |autor=Heinz-Günter Boßmann |url=https://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=1&newsid=77942 |titel=Windpark auf der ehemaligen US-Radarstation auf der Schneifel im Bau - mit Fotogalerie |werk=input-aktuell.de |hrsg=Heinz-Günter Boßmann |datum=2023-12-27 |abruf=2024-05-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://tpp.rlp.de/rlp_direkt/rlp_document_398 |titel=Kreis Eifelkreis Bitburg-Prüm: ABO Wind - Bekanntmachung Offenlage WP Schneifel vom 24.04.2023 - 06U190425-10 - RLP - Transparenz-Plattform |sprache=de |abruf=2024-05-12}}</ref> Nach Angaben der Projektbetreiber können mit der erwarteten Stromproduktion etwa 13.500 Haushalte mit regenerativer Energie versorgt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=RES |url=https://www.res-group.com/de/resources/flying-high-octopus-energy-and-res-to-build-new-german-wind-farm-on-disused-us-air-station/ |titel=Flying high: Octopus Energy and RES to build new German wind farm on disused US air station |datum=2023-06-13 |sprache=de-DE |abruf=2024-05-12}}</ref>

== Weblinks ==
*https://www.prumairs.org
*[https://web.archive.org/web/20130801204502/https://www.wochenspiegellive.de/eifel/staedte-gemeinden/kreis-bitburg-pruem/pruem/nachrichtendetails/obj/2013/07/30/verlassene-orte-1-pruem-air-station/ Presseartikel zur Air Station]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Coordinate |NS=50/17//N |EW=06/24//E |type=landmark |region=DE-RP}}

{{DEFAULTSORT:Prum Air Station}}
[[Kategorie:Ehemalige militärische Einrichtung der Vereinigten Staaten in Deutschland]]
[[Kategorie:Rheinland-Pfälzische Geschichte (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Bauwerk in Prüm]]
[[Kategorie:Kommunikationseinrichtung (NATO)]]
[[Kategorie:Geschichte (Eifelkreis Bitburg-Prüm)]]

Aktuelle Version vom 20. April 2025, 04:01 Uhr

Der auffällige Stahlgittermast der Prüm Air Station von der Schneifelhöhenstraße aus fotografiert

Die Prüm Air Station ist eine ehemalige US-amerikanische Radarstation ca. 8 km nördlich von Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie wurde in den 1950er Jahren errichtet und diente der Kommunikation zwischen NATO und den US-Streitkräften in den umliegenden Militärbasen Bitburg Air Base und Spangdahlem Air Base sowie dem US-Verteidigungsministerium. Die Anlage wurde im Jahr 2004 geschlossen.

Neben dem Funkverkehr war die Radarüberwachung durch eine mobile 407L-Einheit eine der Hauptaufgaben der Prüm Air Station. Während der Zeit des Kalten Krieges waren rund 1.000 US-Soldaten im Schneifelwald stationiert, darunter auch ca. 100 Zivilangestellte. Die Mehrzahl von ihnen lebte in der Abteistadt Prüm in der Prüm Housing, der Rest in den umliegenden Dörfern, wie zum Beispiel Niederprüm, Weinsheim.

Mit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs und dem Ende des Kalten Krieges verlor die Radarstation zunehmend ihre Bedeutung, welches den Abzug der amerikanischen Truppen aus Prüm Anfang der 1990er zur Folge hatte. In Folge wurde mit dem Abriss der Kaserne begonnen, die Funkanlage blieb vorerst bestehen und ca. 30 Militär-Angestellte versahen weiterhin ihren Dienst. Ihr Auftrag war jedoch ein anderer, nämlich Wetterdaten an die Air Base Spangdahlem zu senden.

Dieser Auftrag endete im Sommer 2004, da das US-Militär die Wetterdaten inzwischen über deutsche Wettersatelliten erhält. Die Militäranlage um den Funk-Tower wurde noch bis zum Herbst 2011 gewartet, danach wurde auch dieser letzte Teil des Areals an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben.

Stationierte Einheiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Kalten Krieges waren in der Prüm Air Station unter anderem folgende Einheiten ansässig:

  • 601st Tactical Control Squadron
  • 612st Tactical Control Flight
  • 447th Signal Battalion
  • 7025th Air Postal Squadron
  • 2139th Communication Squadron
  • 66th Headquarters Squadron (Sembach and Zweibrucken AB)
Seitlich einer einspurigen Straße befinden sich hinter einem mit Stacheldraht bekrönten Maschendrahtzaun ein alter Stahlgittermast mit nur noch wenigen Satellitenantennen, einige alte Baracken und rechts der Turm (ohne Rotoren) einer im Bau befindlichen Windkraftanlage.
Windpark Prüm Air Station im Bau (2024)

Seit 2023 erfolgt durch die RES Deutschland GmbH eine zivile Umnutzung des Geländes. Unter dem Namen Windpark Prüm Air Station werden zwei Windkraftanlagen vom Typ N149/5.x gebaut (Stand Mai 2024).[1][2] Nach Angaben der Projektbetreiber können mit der erwarteten Stromproduktion etwa 13.500 Haushalte mit regenerativer Energie versorgt werden.[3]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Heinz-Günter Boßmann: Windpark auf der ehemaligen US-Radarstation auf der Schneifel im Bau - mit Fotogalerie. In: input-aktuell.de. Heinz-Günter Boßmann, 27. Dezember 2023, abgerufen am 12. Mai 2024.
  2. Kreis Eifelkreis Bitburg-Prüm: ABO Wind - Bekanntmachung Offenlage WP Schneifel vom 24.04.2023 - 06U190425-10 - RLP - Transparenz-Plattform. Abgerufen am 12. Mai 2024.
  3. RES: Flying high: Octopus Energy and RES to build new German wind farm on disused US air station. 13. Juni 2023, abgerufen am 12. Mai 2024 (deutsch).

Koordinaten: 50° 17′ 0″ N, 6° 24′ 0″ O