„Lesebühne“ – Versionsunterschied
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Eine '''Lesebühne''' ist eine Veranstaltungsform, bei der ein festes Autorenensemble (ggf. ergänzt durch Gäste) regelmäßig |
Eine '''Lesebühne''' ist eine literarische Veranstaltungsform, bei der ein festes Autorenensemble (ggf. ergänzt durch Gäste) regelmäßig – z. B. wöchentlich oder monatlich – am selben Ort selbstverfasste, oft unterhaltsame Texte vor Publikum vorträgt. |
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Die Beiträge der einzelnen Autoren dauern im Allgemeinen 5 bis 10 Minuten und werden üblicherweise im Stehen gehalten. Durch den Vorsatz der Autoren, wöchentlich oder monatlich neue Texte zu schreiben, erwartet die Besucher mit jeder Veranstaltung ein neues Programm, was auch zu wiederholten Besuchen motiviert und bei vielen Lesebühnen einen hohen Anteil an Stammhörern mit sich bringt. Einige Lesebühnen geben neben den Auftritten auf ihrer Stammbühne auch Gastspiele. |
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== Begriff == |
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Inhaltlich sind die vorgelesenen Texte grundsätzlich an nichts gebunden; häufig werden auf humorvolle Weise Begebenheiten des Alltags dargestellt, Kindheitserinnerungen erzählt oder soziale Probleme angeschnitten. Oft werden die Geschichten aus der [[Ich-Perspektive]] erzählt, da dabei der Vortragende auf seine Bühnenpersönlichkeit, mit der er dem Publikum gegenüber steht, zurückgreifen kann. Ein neutraler Erzähler ist daher eher die Ausnahme - die meisten Geschichten zeichnen sich durch starke [[Subjektivität]] und [[Parteilichkeit]] aus. |
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Der Begriff „Lesebühne“ setzte sich gegen Ende der 1990er Jahre dauerhaft durch, um das Phänomen einer damals sehr speziellen Form personell miteinander verbundener Vorlesegruppen zu bezeichnen.<ref>{{Literatur |Autor=Henryk M. Broder, Reinhard Mohr |Titel=Der Aufstand der Surfpoeten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2000-02-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/der-aufstand-der-surfpoeten-a-6b5183c7-0002-0001-0000-000015613876 |Abruf=2025-11-16}}</ref> Im weiteren Sinne ließe sich jede bühnenmäßige Präsentation, bei der vorrangig gelesen wird, als Lesebühne bezeichnen, doch wird der Begriff heute im Wesentlichen dann verwendet, wenn folgende grundlegenden Elemente zu finden sind: |
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* Lesebühnen bilden ein festes Team ohne Wettbewerbs-Charakter (im Gegensatz zu [[Poetry-Slam]]s). |
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Neben den reinen Textvorträgen sind auf vielen Lesebühnen auch musikalische Beiträge anzutreffen, bei denen meist aber der Text im Vordergrund steht. |
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* Der Fokus liegt auf gelesenen Texten (im Gegensatz zu auswendig vorgetragenen oder improvisierten Comedy-Nummern o. Ä.). |
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* Die Veranstaltung findet regelmäßig, meist in wöchentlichem oder monatlichem Rhythmus statt. |
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* Die vorgetragenen Texte sind selbst verfasst. |
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* Der Show-Charakter der Veranstaltungen hebt diese Lesungen ab von z. B. dem [[Literarischer Salon|Literarischen Salon]], bei denen nach dem Vortrag der Texte über diese diskutiert wird. |
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* Die vorgetragenen Texte sind kurz, ihre Dauer überschreitet selten zehn Minuten. |
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Bei einigen Lesebühnen sind teilweise Abweichungen von diesen Merkmalen zu beobachten. Eine Definition des Phänomens der Lesebühnen anhand der Textinhalte („Alltags“-Texte, Großstadttexte, politisch links usw.), wie sie sowohl von deren Protagonisten als auch von der Presse zeitweise versucht wurde, ist aufgrund der inhaltlichen und textlichen Ausdifferenzierung nicht haltbar. Auch äußere Charakteristika der ersten Lesebühnen (Alltagskleidung, Lesen im Stehen, Dauerpräsenz auf der Bühne) sind, obgleich immer noch häufige Merkmale, nicht zu den entscheidenden Charakteristika zu zählen. |
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Obschon in dieser Form in Berlin entstanden, gibt es mittlerweile auch in anderen deutschen Städten Veranstaltungen, die sich "Lesebühne" nennen. |
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Obwohl auch immer mehr Mischformen entstehen, sind die Lesebühnen insbesondere zu unterscheiden von: |
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==Geschichte== |
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* [[Autorenlesung]] |
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* [[Kabarett]] |
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* [[Poetry-Slam]] |
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Das Phänomen der Lesebühnen ist vermutlich auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. |
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* [[1988]]: '''Höhnende Wochenschau''' (Berlin-Kreuzberg), ''Urmutter aller Vorlesebühnen'', Gründer: Klaus Nothnagel, Wiglaf Droste, Cluse Krings, Michael Stein und Dr. Seltsam |
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* [[1989]]: '''Das Mittwochsfazit''' (Berlin, FU Berlin), Gründer: Horst Evers, Hans Duschke, Andreas Scheffler, Hinark Husen und Bov Bjerg |
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* Sommer [[1989]]: '''Der Salbader.''' (Berlin), ''Zentrales Publikationsorgan der Lesebühnen'', Gründer: Hans Duschke, Andreas Scheffler, Horst Evers und Bov Bjerg |
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* Oktober [[1990]]: '''Dr. Seltsams Frühschoppen''' (Berlin-Mitte, Cafe Paz), Gründer: Hinark Husen, Bov Bjerg, Dr. Seltsam, Hans Duschke, Horst Evers, Andreas Scheffler |
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* Januar [[1995]]: '''Reformbühne Heim und Welt''' (Berlin, Schokoladen), Gründer: Bov Bjerg und Hans Duschke |
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* [[1996]]: '''Auf hoher See''' (Berlin, Bergwerk), Gründer: Falko Hennig, Ahne |
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* Juli [[1996]]: '''LSD - Liebe statt Drogen''' (Berlin, Zosch), ''Gründungsname war ′Ein Keller Buntes′'', Gründer: Tube, Spider, Uwe Beneke, Sabine Mylius, Andre Lange, Klaus Schwarz, Gunar Klemm, Volker Strübing |
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* [[1. Mai]] [[1996]]: '''Mittwochsfazit''' (Berlin, Schlot), neugegründet von Bov Bjerg, Horst Evers und [[Manfred Maurenbrecher]] |
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* [[1997]]: '''Die Surfpoeten''' (Berlin - Pavillion), Gründer: Ahne, Tube, Michael Stein, Robert Weber, Gunar Klemm |
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* Oktober [[1999]]: '''Chaussee der Enthusiasten''' (Berlin-Friedrichshain, Die Tagung), Gründer: Dan Richter, Andreas Gläser, Jochen Schmidt, Robert Naumann, Andreas Rüttenauer |
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* November [[2004]]: '''Der Frühschoppen''' (Berlin), ''Ausgründung des Dr. Seltsams Frühschoppen'', Gründer: Hans Duschke, Horst Evers, Hinark Husen, Andreas Scheffler, Sarah Schmidt und Jürgen Witte |
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* [[1999]]-[[2006]]: Weitere Lesebühnengründungen: Lokalrunde, Kantinenlesen, Die Brauseboys, Der blaue Drache, Erfolgsschriftsteller im Schacht, Marabühne, O-Ton-Ute, Lokalrunde, Dr. Seltsams Club Existenzialiste, Kantinenlesen, Die Lesershow, Die Sonntagsshow, Die Papierpiloten. |
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== Geschichte == |
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1987 gründeten [[Jörg Mantzsch]] und [[Renate Sattler|Renate Müller]] in Magdeburg im Rahmen des [[Kulturbund der DDR|Kulturbundes der DDR]] die Lesebühne „[[Erich Weinert]]“. Zur ersten Vorstellung, bei der sich junge Schreibende aus Zirkeln und Arbeitsgemeinschaften mit Liedermachern in der Darbietung abwechselten und der sich eine breite Diskussion anschloss, kamen unerwartet mehr Besucher, als der Raum der Erich-Weinert-Gedenkstätte fassen konnte. Nach nur wenigen Veranstaltungen wurde diese Lesebühne jedoch staatlicherseits mit dem Argument abgesetzt, dass hier auch [[Dissident]]en ein Podium finden würden. |
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In [[Berlin]] kann man die Entstehung von Lesebühnen in der [[Wende (DDR)|Wendezeit]] und in München in der späten 1980er und frühen 1990er verorten.<ref>{{Internetquelle |autor=Christof Meueler |url=https://www.nd-aktuell.de/artikel/1191932.heim-welt-schafft-ein-zwei-viele-reformbuehnen.html |titel=»Schafft ein, zwei, viele Reformbühnen!« |werk=nd-aktuell |datum=2025-06-16 |sprache=de |abruf=2025-11-16}}</ref> |
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* [http://www.reformbuehne.de http://www.reformbuehne.de] - Reformbühne Heim und Welt (Berlin) |
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* [http://www.surfpoeten.de http://www.surfpoeten.de] - Die Surfpoeten (Berlin) |
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* [http://www.der-fruehschoppen.de/ http://www.der-fruehschoppen.de/] - Der Frühschoppen (Berlin) |
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* [http://www.kantinenlesen.de/ http://www.kantinenlesen.de/] - Das Kantinenlesen (Berlin) |
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* [http://www.lokalrunde.org/ http://www.lokalrunde.org/] - Die Lokalrunde (Berlin) |
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* [http://www.brauseboys.de/ http://www.brauseboys.de/] - Die Brauseboys (Berlin) |
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* [http://www.enthusiasten.de/ http://www.enthusiasten.de/] - Chaussee der Enthusiasten (Berlin) |
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* [http://www.liebestattdrogen.de/ http://www.liebestattdrogen.de/] - "LSD - Liebe statt Drogen" (Berlin) |
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* [http://www.mittwochsfazit.de/ http://www.mittwochsfazit.de/] - Mittwochsfazit (Berlin) |
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* [http://www.papierpiloten.de/ http://www.papierpiloten.de/] - "Papierpiloten" (Potsdam) |
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* [http://www.kabelsalbader.de/ http://www.kabelsalbader.de/] - Der Kabelsalbader (Berlin) |
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* 1988: [[Höhnende Wochenschau]] |
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==Publikationen== |
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* 1989: [[Mittwochsfazit]] |
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* 1990: [[Der Frühschoppen|Dr. Seltsams Frühschoppen]], der bis heute als ''Der Frühschoppen'' wöchentlich in der Kunstfabrik Schlot auftritt |
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* 1993: Die Weißen Federn der Zeit |
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Der Boom der Lesebühnen kam ca. zehn Jahre später, als sich die Berliner Lesebühnen im Jahrestakt vermehrten, dann auch die überregionale Presse auf dieses subkulturelle Phänomen aufmerksam wurde und schließlich einige Autoren auch kommerziell bei Verlagen erfolgreich wurden (z. B. [[Wladimir Kaminer]], [[Jochen Schmidt (Autor)|Jochen Schmidt]] und [[Jakob Hein]]).<ref>{{Internetquelle |autor=Anika Stracke |url=https://www.literaturcafe.de/was-ist-eigentlich-eine-lesebuehne/ |titel=Passivlesen oder Was ist eigentlich eine Lesebühne? |werk=literaturcafe.de |datum=2008-03-11 |sprache=de |abruf=2025-11-16}}</ref> |
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* [http://www.salbader.de/ ''Salbader'']. Berlin 1986, {{ISSN|0947-1073}} |
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* ''Die Brillenschlange''. Berlin |
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* ''Die Baufresse''. Berlin |
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* ''Das Hortkind''. Berlin |
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Obschon in dieser Form in München und Berlin entstanden, gibt es mittlerweile auch in anderen deutschen Städten Veranstaltungen, die sich „Lesebühne“ nennen. |
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[[Kategorie:Lesen]] [[Kategorie:Literaturgattung]] |
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== Publikationen == |
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* ''[[Salbader (Zeitschrift)|Salbader]]''. 0/1989–39/2009, Berlin, {{ISSN|0947-1073}}. (Regulär erscheinende Publikation der Lesebühnen) |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste von Lesebühnen]] |
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* [[Lesetheater]] |
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* [[Lesedrama]] |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Autor=[[Dan Richter]] |
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|Titel=Die Berliner Lesebühnen |
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|Datum=2004 |
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|Kommentar=Darstellung aus persönlicher Sicht eines Lesebühnen-Mitgliedes |
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|Online=http://www.danrichter.de/berliner.htm}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Kolja Reichert |
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|Titel=Die Toskana kann warten – Wie Berliner Lesebühnen-Autoren sich über Wasser halten |
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|Sammelwerk=[[Der Tagesspiegel]] |
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|Datum=2006-08-18 |
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|Online=http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-toskana-kann-warten/741622.html}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Markus Schneider |
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|Titel=Berliner Lesebühnen |
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|Sammelwerk=Goethe-Institut Magazin KuBus |
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|Nummer=74 |
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|Datum=2006 |
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|Online=http://www.goethe.de/wis/pro/kub/kwa/006/de1800428.htm}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Sarah Bosetti, Andreas Scheffler, Volker Surmann |
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|Titel=Mit Euch möchten wir alt werden - 30 Jahre Berliner Lesebühnen |
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|Verlag=Satyr |
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|Datum=2019 |
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|Online=http://www.shoptyr.de/Bosetti-Scheffler-Surmann-Hrsg-Mit-euch-moechten-wir-alt-werden}} |
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== Weblinks == |
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* [http://www.falko-hennig.de/buehnen/lese/geschich.htm Falko Hennig – Geschichte der Lesebühnen] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{SORTIERUNG:Lesebuhne}} |
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[[Kategorie:Lesebühne| ]] |
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[[Kategorie:Veranstaltungstyp]] |
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[[Kategorie:Theaterbetriebsform]] |
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Aktuelle Version vom 16. November 2025, 18:36 Uhr

Eine Lesebühne ist eine literarische Veranstaltungsform, bei der ein festes Autorenensemble (ggf. ergänzt durch Gäste) regelmäßig – z. B. wöchentlich oder monatlich – am selben Ort selbstverfasste, oft unterhaltsame Texte vor Publikum vorträgt.
Begriff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff „Lesebühne“ setzte sich gegen Ende der 1990er Jahre dauerhaft durch, um das Phänomen einer damals sehr speziellen Form personell miteinander verbundener Vorlesegruppen zu bezeichnen.[1] Im weiteren Sinne ließe sich jede bühnenmäßige Präsentation, bei der vorrangig gelesen wird, als Lesebühne bezeichnen, doch wird der Begriff heute im Wesentlichen dann verwendet, wenn folgende grundlegenden Elemente zu finden sind:
- Lesebühnen bilden ein festes Team ohne Wettbewerbs-Charakter (im Gegensatz zu Poetry-Slams).
- Der Fokus liegt auf gelesenen Texten (im Gegensatz zu auswendig vorgetragenen oder improvisierten Comedy-Nummern o. Ä.).
- Die Veranstaltung findet regelmäßig, meist in wöchentlichem oder monatlichem Rhythmus statt.
- Die vorgetragenen Texte sind selbst verfasst.
- Der Show-Charakter der Veranstaltungen hebt diese Lesungen ab von z. B. dem Literarischen Salon, bei denen nach dem Vortrag der Texte über diese diskutiert wird.
- Die vorgetragenen Texte sind kurz, ihre Dauer überschreitet selten zehn Minuten.
Bei einigen Lesebühnen sind teilweise Abweichungen von diesen Merkmalen zu beobachten. Eine Definition des Phänomens der Lesebühnen anhand der Textinhalte („Alltags“-Texte, Großstadttexte, politisch links usw.), wie sie sowohl von deren Protagonisten als auch von der Presse zeitweise versucht wurde, ist aufgrund der inhaltlichen und textlichen Ausdifferenzierung nicht haltbar. Auch äußere Charakteristika der ersten Lesebühnen (Alltagskleidung, Lesen im Stehen, Dauerpräsenz auf der Bühne) sind, obgleich immer noch häufige Merkmale, nicht zu den entscheidenden Charakteristika zu zählen.
Obwohl auch immer mehr Mischformen entstehen, sind die Lesebühnen insbesondere zu unterscheiden von:
Das Phänomen der Lesebühnen ist vermutlich auf den deutschsprachigen Raum beschränkt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1987 gründeten Jörg Mantzsch und Renate Müller in Magdeburg im Rahmen des Kulturbundes der DDR die Lesebühne „Erich Weinert“. Zur ersten Vorstellung, bei der sich junge Schreibende aus Zirkeln und Arbeitsgemeinschaften mit Liedermachern in der Darbietung abwechselten und der sich eine breite Diskussion anschloss, kamen unerwartet mehr Besucher, als der Raum der Erich-Weinert-Gedenkstätte fassen konnte. Nach nur wenigen Veranstaltungen wurde diese Lesebühne jedoch staatlicherseits mit dem Argument abgesetzt, dass hier auch Dissidenten ein Podium finden würden.
In Berlin kann man die Entstehung von Lesebühnen in der Wendezeit und in München in der späten 1980er und frühen 1990er verorten.[2]
- 1988: Höhnende Wochenschau
- 1989: Mittwochsfazit
- 1990: Dr. Seltsams Frühschoppen, der bis heute als Der Frühschoppen wöchentlich in der Kunstfabrik Schlot auftritt
- 1993: Die Weißen Federn der Zeit
Der Boom der Lesebühnen kam ca. zehn Jahre später, als sich die Berliner Lesebühnen im Jahrestakt vermehrten, dann auch die überregionale Presse auf dieses subkulturelle Phänomen aufmerksam wurde und schließlich einige Autoren auch kommerziell bei Verlagen erfolgreich wurden (z. B. Wladimir Kaminer, Jochen Schmidt und Jakob Hein).[3]
Obschon in dieser Form in München und Berlin entstanden, gibt es mittlerweile auch in anderen deutschen Städten Veranstaltungen, die sich „Lesebühne“ nennen.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dan Richter: Die Berliner Lesebühnen. 2004 (danrichter.de – Darstellung aus persönlicher Sicht eines Lesebühnen-Mitgliedes).
- Kolja Reichert: Die Toskana kann warten – Wie Berliner Lesebühnen-Autoren sich über Wasser halten. In: Der Tagesspiegel. 18. August 2006 (tagesspiegel.de).
- Markus Schneider: Berliner Lesebühnen. In: Goethe-Institut Magazin KuBus. Nr. 74, 2006 (goethe.de).
- Sarah Bosetti, Andreas Scheffler, Volker Surmann: Mit Euch möchten wir alt werden - 30 Jahre Berliner Lesebühnen. Satyr, 2019 (shoptyr.de).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Henryk M. Broder, Reinhard Mohr: Der Aufstand der Surfpoeten. In: Der Spiegel. 6. Februar 2000, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. November 2025]).
- ↑ Christof Meueler: »Schafft ein, zwei, viele Reformbühnen!« In: nd-aktuell. 16. Juni 2025, abgerufen am 16. November 2025.
- ↑ Anika Stracke: Passivlesen oder Was ist eigentlich eine Lesebühne? In: literaturcafe.de. 11. März 2008, abgerufen am 16. November 2025.