„Museen in Kassel“ – Versionsunterschied
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In '''[[Kassel]]''' befinden sich zahlreiche bedeutende '''[[Museum|Museen]]''' und Ausstellungsorte. Grundlage der heutigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Landgrafen]] und [[Kurfürst]]en von [[Kurfürstentum Hessen|Hessen-Kassel]]. Das [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]], am heutigen Friedrichsplatz, eröffnet 1779, gilt als einer der ersten öffentlichen Museumsbauten auf dem europäischen Kontinent. Eine Sonderrolle nimmt das „Museum der hundert Tage“, die alle 5 Jahre stattfindende [[documenta]], ein. |
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[[Bild:Kassel fridericianum zwehrener turm v s.jpg|250px|thumb|[[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]] mit Zwehrener Turm, v. S (etwa 2003-12-18)]] |
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[[Datei:Fridericianum-d12.JPG|mini|[[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]]]] |
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Die Stadt [[Kassel]] verfügt über eine Anzahl von bedeutenden [[Museum|Museen]] und Ausstellungsorten. |
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== Museumslandschaft Hessen Kassel == |
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Grundlage der heutigen Museeumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von [[Hessen-Kassel]]. Das [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]], am heutigen Friedrichsplatz, eröffnet 1779, gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent. Eine Sonderrolle nimmt das "Museum der hundert Tage", die alle 5 Jahre stattfindende ''[[documenta]]'' ein. |
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Die Häuser des Landes Hessen firmierten bis 2006 unter den zwei Landeseinrichtungen '''Staatliche Museen Kassel''' und '''[[Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen]]''', seither sind sie unter dem gemeinsamen Namen [[Museumslandschaft Hessen Kassel]] zusammengefasst. |
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=== Schloss Wilhelmshöhe === |
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==Museen des Landes Hessen== |
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[[Datei:Rembrandt Harmensz. van Rijn 062.jpg|mini|Der [[Jakobssegen (Rembrandt)|Jakobssegen]] von Rembrandt.]] |
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Im [[Bergpark Wilhelmshöhe]] liegt das '''[[Schloss Wilhelmshöhe]]'''{{Coordinate|NS=51/18/54.00|EW=9/24/58.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Schloss Wilhelmshöhe}}, ein historischer Bau des späten 18. Jahrhunderts. Der Mittelflügel beherbergt die [[Antikensammlung (Kassel)|Antikensammlung]] und die [[Gemäldegalerie Alte Meister (Kassel)|Gemäldegalerie Alte Meister]]. Sie enthält vornehmlich flämische und holländische Malerei des Barock, beispielsweise von Rembrandt (u. a. dessen Werk [[Jakobssegen (Rembrandt)|Jakobssegen]]), Frans Hals und Rubens. Vertreten ist auch altdeutsche (Albrecht Altdorfer, Albrecht Dürer), italienische und spanische Malerei.<ref>http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1025</ref> Im [[Schloss Wilhelmshöhe#Geschichte|Weißensteinflügel]] sind historisch eingerichtete Innenräume zu besichtigen.<ref>http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1313</ref> |
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Etwa 10km nördlich von Kassel, bei [[Calden]], liegt das [[Schloss Wilhelmsthal]] aus der Zeit des [[Rokoko]], das von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung ist. Zu den Staatlichen Museen Kassel gehören weiterhin : |
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Die Graphische Sammlung, die Fachbibliothek und die Verwaltung befinden sich im Kirchflügel. |
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=== Neue Galerie === |
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[[Datei:Gemäldegalerie Kassel Schnitt Eingangsbereich um 1870.jpg|mini|Schnitt durch den Eingangsbereich der Neuen Galerie]] |
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Die '''[[Neue Galerie (Kassel)|Neue Galerie]]'''{{Coordinate|NS=51/18/33.60|EW=9/29/35.70|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Neue Galerie}} liegt zwischen Rathaus und [[Karlsaue]]. Das Gebäude wurde in den Jahren von 1871 bis 1877 durch den Architekten [[Heinrich von Dehn-Rotfelser]] errichtet und am 28. Dezember 1877 eingeweiht. Das Museum zeigt europäische Malerei und Skulptur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Kunst der Gegenwart. Das Gebäude wurde zwischen 2007 und 2011 umgebaut.<ref>http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1058</ref> |
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[[bild:SchlossWilhelmshoehe.jpg|250px|thumb|Blick auf das Schloss von Westen nach Osten, im Hintergrund ein Teil der Wilhelmshöher Allee]] |
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Im [[Bergpark Wilhelmshöhe]] liegt das [[Schloss Wilhelmshöhe]] mit |
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*der ''Antikensammlung'' |
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*der ''Gemäldegalerie alter Meister'' mit unter anderem Werken der altdeutsche Malerei (Altdorfer, Dürer) und vornehmlich italienische, spanische und niederländische Malerei des Barock (Tizian, Rembrandt, Hals, Rubens etc.) |
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*und der ''Graphischen Sammlung'' |
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*sowie vereinzelten Wechselausstellungen. |
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=== Palais Bellevue === |
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Das [[Palais Bellevue (Kassel)|Palais Bellevue]], 1714 durch den damaligen Hofbaurat [[Paul du Ry|du Ry]] des Landgrafen Karl zu [[Hessen-Cassel]] als [[Sternwarte|Observatorium]] errichtet, steht für das offene Wirken der Gesellschaft in den Wissenschaften. Es beherbergte neben den städtischen Kunstsammlungen seit 1972 auch die Sammlungen und Archive der [[Brüder Grimm-Gesellschaft]] und des Museums. Der Begriff ''Palais'' oder ''Schloss Bellevue'' umfasst darüber die gesamte ehemalige Anlage der Gebäude, die sich entlang des gleichnamigen Weges oberhalb der barocken Gartenanlage der [[Karlsaue]] vom Friedrichsplatz bis zum Frühstückstempel unterhalb des Weinbergs befanden und den Abschluss des Quartiers der hugenottischen Gründung [[Oberneustadt (Kassel)|Oberneustadt]] formten. |
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=== Hessisches Landesmuseum === |
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Die Neue Galerie liegt zwischen Rathaus und [[Karlsaue (Kassel)|Karlsaue]]. Das Gebäude wurde in den Jahren von 1871 bis 1877 durch den Architekten [[Heinrich von Dehn-Rotfelser]] errichtet und am 28. Dezember 1877 eingeweiht. Sie wurde aus den Steinen der nie fertiggestellten [[Stadtschloss (Kassel)|Chattenburg]] errichtet. Der Grundstock der Sammlungen der Neuen Galerie war die Kunstsammlung der Kasseler Mäzenin [[Louise von Bose]] (1813-1883). Das Museum zeigt europäische Malerei und Skulptur von 1750 bis zur Gegenwart und bietet darüberhinaus wechselnde Ausstellungen, überwiegend zur Kunst des 20. Jahrhunderts. In der Neuen Galerie finden sich auch etliche [[documenta]]-Ankäufe, darunter beispielsweise Arbeiten von [[Joseph Beuys]]. Eines der bekanntesten Exponate ist „Das Rudel“ von Joseph Beuys. |
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[[Datei:Hessisches landesmuseum kassel.JPG|mini|Hessisches Landesmuseum, rechts eines der beiden Gebäude der [[Torwache (Kassel)|Torwache]] (2005)]] |
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Das '''[[Hessisches Landesmuseum (Kassel)|Hessische Landesmuseum]]'''{{Coordinate|NS=51/18/39.00|EW=9/29/23.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Hessisches Landesmuseum}} befindet sich am Ausgang der Kasseler Innenstadt, direkt am [[Brüder-Grimm-Platz|Wilhelmshöher Tor]], an dessen sechseckiger Anlage sich das Gebäude befindet. Der Museumsbau wurde nach Entwürfen des Architekten [[Theodor Fischer]] ausgeführt und am 23. August 1913 zur Tausendjahrfeier der Stadt Kassel eröffnet. Das Gebäude und die Sammlungen des Museums waren von 2008 bis 2016<ref>{{Webarchiv|url=http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1056 |wayback=20150512101851 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2024-03-23 08:54:25 InternetArchiveBot }}</ref> wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen. In unmittelbarer Nähe befand sich in der Torwache eine Dauerausstellung zu Kunsthandwerk vom Historismus bis zum Design der Gegenwart, die ebenfalls bis auf weiteres geschlossen wurde.<ref>http://museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1057</ref> |
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===Hessisches Landesmuseum=== |
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Bis 2008 waren im Hessischen Landesmuseum folgende Sammlungen untergebracht: |
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[[Bild:Hessisches landesmuseum kassel.JPG|250px|thumb|Hessisches Landesmuseum<BR>im Vordergrund die Wilhelmshöher Allee]] |
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* Vor- und Frühgeschichte |
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Das Museum befindet sich in der Nähe des Kasseler Rathauses, am Beginn der Wilhelmshöher Allee. Das Gebäude des Architekten [[Theodor Fischer]] wurde am 23. August 1913, zur Tausendjahrfeier des Stadt Kassel, eingeweiht. Es überstand den Zweiten Weltkrieg mit nur geringen Schäden, zumindest im Vergleich zur nahezu völligen Zerstörung der nahegelegenen Kasseler Innenstadt. Schwerpunkte sind: |
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* Angewandte Kunst |
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*Vor- und Frühgeschichte |
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* Volkskunde |
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*Kunsthandwerk und Plastik |
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* das [[Deutsches Tapetenmuseum|Deutsche Tapetenmuseum]] |
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*Volkskunde |
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*das einzigartige ''Tapetenmuseum'' |
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===Astronomisch-Physikalisches Kabinett=== |
=== Astronomisch-Physikalisches Kabinett === |
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Das Astronomisch-Physikalische Kabinett{{Coordinate|NS=51/18/37.00|EW=9/30/03.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Astronomisch-Physikalische Kabinett}} befindet sich in der [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] in der [[Karlsaue]]. Die ersten Arbeiten an der schlossartigen Orangerie begannen im Jahr 1702 unter Landgraf [[Karl (Hessen-Kassel)|Karl von Hessen-Kassel]]. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bis auf die Außenmauern zerstört. Nach dem Wiederaufbau in den 1970er-Jahren diente sie, wie auch schon im 19. Jahrhundert, als Ausstellungsgebäude, insbesondere für die documenta (die auch zuvor schon die Ruine und das Gelände nutzte). Nach dem Neubau der [[documenta-Halle]] im Jahr 1992 konnte das ''Astronomisch-Physikalische Kabinett mit Planetarium'' in die Orangerie ziehen und den Großteil des Bauwerks für seine Dauerausstellung nutzen; bis 2004 unter dem Namen ''Museum für Astronomie und Technikgeschichte''.<ref>„...seit November 2004 wieder als Astronomisch-Physikalisches Kabinett…“</ref><ref>http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1060</ref> |
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Das Astronomisch-Physikalische Kabinett befindet sich innerhalb der [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] in der [[Karlsaue (Kassel)|Karlsaue]]. Die ersten Arbeiten am Orangerie-Schloß begannen im Jahr 1702 unter Landgraf [[Karl (Hessen-Kassel)|Karl von Hessen-Kassel]]. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bis auf die Außenmauern zerstört. Nach dem Wiederaufbau diente die Orangerie, wie auch schon im 19. Jahrhundert, als Ausstellungsgebäude, insbesondere für die documenta. Nach dem Neubau der [[documenta-Halle]] im Jahr 1992 konnte das ''Astronomisch-Physikalische Kabinett mit Planetarium'' in die Orangerie ziehen und den Großteil des Bauwerks für seine Dauerausstellung nutzen. |
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Das Museum beherbergt auch ein [[Planetarium]], dessen Programm vom Astronomischen Arbeitskreis Kassel gestaltet wird. |
Das Museum beherbergt auch ein [[Planetarium]], dessen Programm vom Astronomischen Arbeitskreis Kassel gestaltet wird. |
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Die Sammlung des Astronomisch-Physikalischen Kabinetts beherbergt die Ausstellungsbereiche Astronomie, Uhren, Geodäsie, Physik und Mathematik/Informationstechnik von der Spätrenaissance bis zur [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]]. Die Entstehung der Sammlung ist der kontinuierlichen Förderung der Naturwissenschaften durch die hessischen Landgrafen, aber auch ihrer Sammelleidenschaft für Kuriositäten zu verdanken. |
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==Museen in städtischer Trägerschaft== |
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Ausgestellt werden unter anderem Sekundenpendeluhren, Vakuumpumpen, Mikroskope, Elektrisiermaschinen, frühe Rechenmaschinen und Quadranten.<ref>Absatz nach ''Museumslandschaft Hessen Kassel. Sammlungen. Astronomisch-Physikalisches Kabinett'', 2010, online unter {{Webarchiv|url=http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1035 |wayback=20110913045140 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2024-03-23 08:54:25 InternetArchiveBot }}, aufgerufen am 30. August 2011.</ref> Die Sammlung enthält auch eine Rekonstruktion des [[Mechanismus von Antikythera#Nachbauten|Mechanismus von Antikythera]]. |
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{{Hauptartikel|Astronomisch-Physikalisches Kabinett}} |
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=== Außenstellen === |
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Etwa 10 km nördlich von Kassel, bei [[Calden]], liegt das [[Schloss Wilhelmsthal (Calden)|Schloss Wilhelmsthal]]{{Coordinate|NS=51/23/35.00|EW=9/24/57.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Schloss Wilhelmsthal}} aus der Zeit des [[Rokoko]], das von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung ist. In [[Bad Wildungen]] befindet sich im [[Schloss Friedrichstein (Bad Wildungen)|Schloss Friedrichstein]]{{Coordinate|NS=51/7/27.00|EW=9/7/41.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Schloss Friedrichstein}} die Waffensammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel. |
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== Museen in städtischer Trägerschaft == |
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=== Grimmwelt === |
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Die [[Grimmwelt Kassel|Grimmwelt]] {{Coordinate|NS=51.30916|EW=9.48932|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Grimmwelt Kassel}} |
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liegt auf dem Weinberg, nahe dem [[Hessisches Landesmuseum (Kassel)|Hessischen Landesmuseum]] und dem [[Museum für Sepulkralkultur]]. Das Museum zum Schaffen, Wirken und Leben der [[Brüder Grimm]] wurde 2015 eröffnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Kassel |titel=kassel.de – Kassel und die Region – GRIMMWELT auf dem Weinberg |url=http://www.stadt-kassel.de/projekte/grimm-welt/ |zugriff=2016-01-09 |werk=www.stadt-kassel.de}}</ref> Mit Eröffnung der Grimmwelt wurde das [[Brüder Grimm-Museum Kassel|Brüder-Grimm-Museum]], das sich im historischen [[Palais Bellevue (Kassel)|Palais Bellevue]] an der Schönen Aussicht befand, geschlossen. |
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[[Datei:Kassel asv2022-02 img40 Ottoneum.jpg|mini|links|Naturkundemuseum im Ottoneum]] |
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=== Naturkundemuseum im Ottoneum === |
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[[Bild:Kassel-stadtmuseum-v-so.jpg|250px|thumb|Kassel, Gebäude des Stadtmuseums von SO (2003-12-28)]] |
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Das Naturkundemuseum der Stadt Kassel befindet sich im '''[[Ottoneum]]'''{{Coordinate|NS=51/18/48.00|EW=9/29/56.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Naturkundemuseum}}, am Steinweg, in unmittelbarer Nähe des Friedrichsplatzes. Es geht zurück auf die im Jahr 1568 gegründete ''Kunstkammer'' von [[Wilhelm IV. (Hessen-Kassel)|Wilhelm IV. von Hessen-Kassel]]. |
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[[Datei:Kassel Stadtmuseum Eingang.jpg|mini|Eingang des Stadtmuseums am Ständeplatz]] |
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===Naturkundemuseum im Ottoneum=== |
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=== Stadtmuseum === |
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Das Naturkundemuseum der Stadt Kassel befindet sich im ''Ottoneum'', am Steinweg, in unmittelbarer Nähe des Friedrichsplatzes. Es geht zurück auf die im Jahr [[1568]] gegründeten ''Kunstkammer'' von [[Wilhelm IV. (Hessen-Kassel)|Wilhelm IV. von Hessen-Kassel]]. |
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Das [[Stadtmuseum Kassel|Stadtmuseum]]{{Coordinate|NS=51/18/53.00|EW=9/29/23.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Stadtmuseum Kassel}} wurde 1979 als historisches Museum gegründet. Es stellt anhand von Stadtmodellen, bildlichen Dokumenten und Alltagsgegenständen die historische Entwicklung Kassels seit seiner ersten Erwähnung dar. Nach mehr als sechsjähriger Sanierungsszeit wurde das Museum am 18. Juli 2016 wiedereröffnet. Nun gibt es dort u. a. auch die KasselWerkstatt als Raum für die museumspädagogische Arbeit, eine Bibliothek mit Medien zur Stadthistorie Kassels und den Geschichtsturm als Ort für Sonderausstellungen. Während der Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten befand sich in unmittelbarer Nähe zum Museum in der Wilhelmsstraße eine extra eingerichtete „Schaustelle“ mit kleinen Sonderausstellungen und Vorträgen.<ref>http://www.kassel.de/kultur/sehenswuerdigkeiten/Innenstadt/01917/index.html</ref><ref>http://www.presse-service.de/data.cfm/static/937465.html</ref> |
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== Weitere Museen und Ausstellungsorte == |
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Siehe zu Gebäude und Sammlung den Fachartikel '''[[Ottoneum]]'''. |
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In der Stadt gibt es weitere Museen und Ausstellungsorte in freier Trägerschaft. Sie werden in der folgenden Liste nach Themen gegliedert aufgezählt. |
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===Stadtmuseum=== |
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=== Historische Museen === |
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Das Stadtmuseum wurde [[1979]] als historisches Museum gegründet. Es stellt anhand von Stadtmodellen, bildlichen Dokumenten und Alltagsgegenständen die geschichtliche Entwicklung Kassels dar; dabei steht die Neuzeit im Vordergrund. |
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* Das Kasseler Bademuseum im [[Kurbad Jungborn]]{{Coordinate|NS=51/18/45.00|EW=9/30/17.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Kasseler Bademuseum}} (letztes noch vorhandes ehemaliges Kasseler Flussbad) zeigt Ausstellungen zum Badewesen allgemein sowie zur Geschichte der Kasseler Frei- und Hallenbäder. |
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* Das Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben ist benannt nach der ersten weiblichen Ehrenbürgerin Kassels, [[Sara Nussbaum]], und wird von einer gemeinnützigen GmbH getragen. Die Dauerausstellung „Juden in Kassel“ informiert hier über die Geschichte der Juden in Kassel und Umgebung vom Mittelalter bis heute. Darüber hinaus werden bedeutende Persönlichkeiten jüdischen Glaubens und ihr Beitrag zur Entwicklung der Stadt vorgestellt.<ref>http://www.museumsnacht.de/de/standorte/sara-nussbaum-zentrum-fur-judisches-leben-77</ref> |
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=== Kunstmuseen und Galerien === |
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===Brüder Grimm-Museum=== |
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==== Malerei und Bildende Kunst ==== |
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* Die [[documenta-Halle]]{{Coordinate|NS=51/18/43.00|EW=9/29/57.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=documenta-Halle}} wurde eigens für die gleichnamige Ausstellung zeitgenössischer Kunst erbaut und beherbergt alle fünf Jahre einen Großteil der documenta-Kunstwerke. In der anderen Zeit finden hier Wechselausstellungen statt. |
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* Die Kunsthalle [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]]{{Coordinate|NS=51/18/49.00|EW=9/29/51.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Fridericianum}} – einer der ältesten öffentlich zugänglichen Museumsbauten auf dem europäischen Festland – beherbergt alle fünf Jahre Teile der documenta. Außerhalb dieser Zeit werden dort wechselnde Kunstausstellungen, z. B. des Kasseler Kunstvereins, gezeigt. |
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* In der Galerie Handwerksform{{Coordinate|NS=51/18/57.50|EW=9/29/34.50|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Galerie Handwerksform}} der [[Handwerkskammer Kassel]] zeigen deren (Mitglieds)betriebe und Innungen mit ganz unterschiedlichen Präsentationen die Vielfalt ihres Schaffens. |
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* Im Kunsttempel{{Coordinate|NS=51/18/57.50|EW=9/27/38.50|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Kunsttempel}} finden wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen von Künstlern statt. |
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* Seit 2015 verfügt die Artothek der Stadtbibliothek Kassel über einen Ausstellungsraum am Karlsplatz. Dort werden Kunstwerke aus der Sammlung gezeigt.<ref>http://www.museumsnacht.de/de/standorte/artothek-kassel-70</ref> |
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* Der Verein Kunstbalkon e. V. zeigt im Stadtteil Südstadt Arbeiten seiner Mitglieder (bildende Künstler) in wechselnden Ausstellungen.<ref>http://www.kunst-balkon.de</ref> |
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Im und beim [[Kassel Hauptbahnhof#Kulturbahnhof|Kasseler Kulturbahnhof]] befinden sich folgende Galerie- und Ausstellungsräume: |
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* Im Kasseler Architekturzentrum{{Coordinate|NS=51/19/06.00|EW=9/29/23.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Kasseler Architekturzentrum}} der Kasseler Ortsgruppe des [[Bund Deutscher Architekten|Bunds Deutscher Architekten]] werden regelmäßig Ausstellungen gezeigt, die sich mit den Themen Architektur und Stadtplanung auseinandersetzen. |
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* Die [[Caricatura]]{{Coordinate|NS=51/19/06.00|EW=9/29/26.50|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Caricatura}} versteht sich als Galerie für Komische Kunst. |
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* Der Kunstraum Stellwerk{{Coordinate|NS=51/19/07.00|EW=9/29/23.50|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Kunstraum Stellwerk}} ist ein von Studenten der Kunsthochschule organisierter Ausstellungsraum. |
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* In der temporären Ausstellungsplattform Interim am Kulturbahnhof Kassel zeigen Studierende der [[Kunsthochschule Kassel]] wechselnde Ausstellungen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/interim-eine-provisorische-ausstellungsflaeche.html |wayback=20160213203024 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-09-23 14:17:10 InternetArchiveBot}}</ref><ref>http://www.museumsnacht.de/de/standorte/interim-am-kulturbahnhof-kunsthochschule-kassel-202</ref> |
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* Im Ausstellungsraum im ersten Obergeschoss des Südflügels des Kulturbahnhofs zeigt der Verbund 387 drei bis vier (Kunst)ausstellungen jährlich. Bei 387 handelt es sich um einen Zusammenschluss von sieben Kasseler Kunst- und Kulturorganisationen, der sich nach der Quadratmetergröße der Ausstellungsfläche benannt hat.<ref>http://www.museumsnacht.de/de/standorte/kulturbahnhof-sudflugel-162</ref> |
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==== Literatur ==== |
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Das Brüder Grimm-Museum liegt an der Schönen Aussicht, in unmittelbarer Nähe der ''Neuen Galerie''. Das 1959 von der Stadt Kassel und der Brüder Grimm-Gesellschaft gegründete Museum befasst sich mit der Sammlung, Dokumentation und wissenschaftlichen Erforschung zu Leben, Werk und Wirkung der [[Gebrüder Grimm|Brüder Jacob und Wilhelm Grimm]]. Die Museumsräume befinden sich im historischen Palais Bellevue, das 1714 von [[Paul du Ry]] als Sternwarte für Landgraf [[Karl (Hessen-Kassel)|Karl von Hessen]] erbaut wurde. |
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* Im [[Dichterhaus Brückner-Kühner]]{{Coordinate|NS=51/18/19.50|EW=9/28/48.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Dichterhaus Brückner-Kühner}} in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller [[Christine Brückner]] und [[Otto Heinrich Kühner]] von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben. |
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==== Musik ==== |
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Im selben Gebäude befindet sich auch die "[[Louis Spohr]] Gedenk- und Forschungsstätte" ein Museum der Geschichte des Violinspiels. |
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* Das [[Spohr Museum]]{{Coordinate|NS=51/19/05.00|EW=9/29/16.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Spohr Museum}} im Südflügel des Kulturbahnhofs vermittelt Leben und Werk des Komponisten, Geiger und Dirigenten [[Louis Spohr]]. |
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=== Technische Museen === |
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==Weitere Museen und Ausstellungsorte== |
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[[Datei:KasselTW214.JPG|mini|Kasseler Straßenbahnwagen als Leihgabe im [[Technik-Museum Kassel]]]] |
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==== Allgemein über Technik ==== |
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* In unmittelbarer Nachbarschaft zum Henschel-Museum befindet sich das [[Technik-Museum Kassel]]{{Coordinate|NS=51/19/24.00|EW=9/28/51.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Technik-Museum Kassel}} mit zahlreichen Exponaten der regionalen Technikgeschichte. |
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==== Energietechnik ==== |
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[[Bild:Kassel Himmelsstürmer.jpg|250px|thumb|Himmelsstürmer (Man walking to the sky), [[Jonathan Borofsky]] 1992, vor dem Kulturbahnhof in Kassel]] |
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* Das Energietechnikmuseum im ehemaligen Wasserkraftwerk [[Neue Mühle (Kassel)|Neue Mühle]] {{Coordinate|NS=51.27505 |EW=9.48955|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON2|name=Energietechnikmuseum Kassel}} widmet sich der Geschichte und Gegenwart der Kasseler Strom-, Wasser- und Gasversorgung. |
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In der Stadt gibt es weitere Museen und Ausstellungsorte in freier Trägerschaft: |
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* Das [[Museum für Sepulkralkultur]] zeigt Dauer- und Wechselausstellungen zu Bestattungskultur und Totenkult. |
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* Die [[Caricatura]] im [[Kassel Hauptbahnhof|Kulturbahnhof Kassel]] versteht sich als Galerie für Komische Kunst. |
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* Im Dichterhaus Brückner-Kühner in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller [[Christine Brückner]] und [[Otto Heinrich Kühner]] von [[1967]] bis zu ihrem Tod [[1996]]. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben. |
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* Das Straßenbahnmuseum Kassel zeigt in bescheidenem Rahmen, Exponate zur Geschichte des Nahverkehrs in Kassel. |
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* Auf dem Gelände der ehemaligen [[Henschel-Werke]] ist eine kleine Daueraustellung eingerichtet, die nach Voranmeldung besichtigt werden kann. |
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==== Verkehr ==== |
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==Neuordnung der Museumslandschaft in Kassel== |
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* Das [[Straßenbahnmuseum Kassel]]{{Coordinate|NS=51/18/36.00|EW=9/31/15.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Straßenbahnmuseum Kassel}} zeigt in bescheidenem Rahmen Exponate zur Geschichte des Nahverkehrs in Kassel. |
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* <!-- {{Anker|Henschel Museum}} -- doppelter Anker, wird durch die Koordinaten automatisch gesetzt-->Auf dem Gelände der ehemaligen [[Henschel-Werke]] in Rothenditmold befindet sich die kleine Dauerausstellung des [[Henschel Museum]]s{{Coordinate|NS=51/19/28.50|EW=9/28/50.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Henschel Museum}}. |
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* Im 3. Stock des Hafenspeichers am Kasseler Hafen befindet sich das Museum Fuldaschifffahrt des Museumsvereins Fuldaschifffahrt e. V.<ref>[https://www1.kassel.de/buerger/kunst_und_kultur/museen/museen/museum-fuldaschifffahrt.php ''Museum Fuldaschifffahrt''], auf Website der Stadt Kassel</ref> |
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=== Museen zu weiteren Themen === |
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Mit dem Projekt einer Neuordnung der Museumslandschaft in Kassel verfolgt das Bundesland [[Hessen]] in Abstimmung mit der Stadt Kassel das Ziel, die umfangreichen Sammlungen besser zu erschließen und neuen Besuchergruppen zu öffnen. Rund 100 Millionen Euro sind im Landeshaushalt 2005 dafür ausgewiesen. Insgesamt ist das Projekt auf 10 Jahre angelegt, ihm liegen die Planungen der Stadtplaner und Architekten des Büros AS&P – [[Albert Speer (junior)|Albert Speer]] & Partner – aus Frankfurt und der Museumsplaner von bogner cultural consulting aus Wien, zugrunde. |
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* Das [[Museum für Sepulkralkultur]]{{Coordinate|NS=51/18/33.00|EW=9/29/17.00|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON0|name=Museum für Sepulkralkultur}} zeigt Dauer- und Wechselausstellungen zu Bestattungskultur und Totenkult. |
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Die zunächst geplanten Maßnahmen sind: |
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* Seit 2000 wird das Rondell an der Fulda für Ausstellungen genutzt, welche vom Verein Bastion Kunst e. V. organisiert werden.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.museumsnacht.de/museen/bastion-kunst-102 |wayback=20150709124647 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-05-02 16:19:40 InternetArchiveBot }}</ref> |
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* Sicherung und denkmalpflegerische Sanierung des [[Herkules (Kassel)|Herkules]] und Neubau eines Besucherzentrums |
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* Sanierung des Hessischen Landesmuseums |
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* Erneuerung und Umbau der Neuen Galerie |
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* Sanierung der [[Löwenburg_(Kassel)|Löwenburg]] |
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* Ausbau und Renovierung des Weißensteinflügels am [[Schloss Wilhelmshöhe]] |
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* Sanierung [[Ballhaus]] |
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* Sanierung des historischen Stationsgebäudes |
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== Weblinks == |
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Zu befürchten ist die Zerstörung von kulturhistorischem Gut, besonders im Gartendenkmal Wilhelmshöhe. Sowie der Ausschluss einzelner Bevölkerungsschichten durch Eintrittsgeld zu den Wasserspielen und besonderen Bereichen des Bergparks Wilhelmshöhe. |
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{{Commonscat|Museums in Kassel|Museen in Kassel}} |
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* [https://www.kassel.de/buerger/kunst_und_kultur/museen_sammlungen.php Museen und Sammlungen in Kassel]. In: Kassel.de |
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* [https://www.freizeitspass-nordhessen.de/ausflugstipps/ausstellungen-museen/museen-in-kassel.html Museen und Sammlungen in Kassel]. In: Freizeitspass-Nordhessen.de |
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* [https://museum-kassel.de/ Offizielle Website der Museumslandschaft Kassel] |
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* [http://www.museumsnacht.de/ Offizielle Website der Kasseler Museumsnacht] |
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* [http://www.museumsgeschichte.uni-kassel.de/ Museumsgeschichte in Kassel]. In: Museumsgeschichte.Uni-Kassel.de |
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== Einzelnachweise == |
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Weitere Planungen seitens der Stadt und privater Initiativen betreffen: |
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<references /> |
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* Verlegung des Brüder-Grimm-Museums in größere Räumlichkeiten am [[Brüder-Grimm-Platz (Kassel)|Brüder-Grimm-Platz]] (Torwache) |
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* Verlegung des Tapetenmuseums in ein Gebäude einer ehemaligen Tapetenfabrik am Brüder-Grimm-Platz |
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* Aufbau eines Technikmuseums am [[Kassel Hauptbahnhof|Kulturbahnhof]] |
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==Weblinks== |
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{{Navigationsleiste Liste der Museen in Hessen}} |
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* [http://www.museum-kassel.de/ Staatlichen Museen Kassel] |
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* [http://www.grimms.de Brüder Grimm-Museum] |
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* [http://www.stadtmuseum-kassel.de Stadtmuseum] |
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* [http://www.caricatura.de/Kassel/ Caricatura] |
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* [http://www.sepulkralmuseum.de/ Museum für Sepulkralkultur] |
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* [http://www.naturkundemuseum-kassel.de/ Naturkundemuseum] |
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* [http://www.strassenbahnmuseum-kassel.de/ Straßenbahnmuseum Kassel] |
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* [http://museumsnacht.m-s.de/Institutionen/dichterhaus.htm Dichterhaus Brückner-Kühner] |
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* [http://www.hmwk.hessen.de/kultur/politik/museumslandschaft_kassel.html Das Gutachten zur Neuordnung der Museumslandschaft Kassel als pdf-Dateien] |
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* [http://www.museumsnacht.de Link zur Kasseler Museumsnacht] |
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* [http://museumslandschaft-kassel.de/ museumslandschaft-kassel.de] |
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Aktuelle Version vom 16. April 2025, 08:05 Uhr
In Kassel befinden sich zahlreiche bedeutende Museen und Ausstellungsorte. Grundlage der heutigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel. Das Fridericianum, am heutigen Friedrichsplatz, eröffnet 1779, gilt als einer der ersten öffentlichen Museumsbauten auf dem europäischen Kontinent. Eine Sonderrolle nimmt das „Museum der hundert Tage“, die alle 5 Jahre stattfindende documenta, ein.
Museumslandschaft Hessen Kassel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Häuser des Landes Hessen firmierten bis 2006 unter den zwei Landeseinrichtungen Staatliche Museen Kassel und Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, seither sind sie unter dem gemeinsamen Namen Museumslandschaft Hessen Kassel zusammengefasst.
Schloss Wilhelmshöhe
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Im Bergpark Wilhelmshöhe liegt das Schloss Wilhelmshöhe⊙ , ein historischer Bau des späten 18. Jahrhunderts. Der Mittelflügel beherbergt die Antikensammlung und die Gemäldegalerie Alte Meister. Sie enthält vornehmlich flämische und holländische Malerei des Barock, beispielsweise von Rembrandt (u. a. dessen Werk Jakobssegen), Frans Hals und Rubens. Vertreten ist auch altdeutsche (Albrecht Altdorfer, Albrecht Dürer), italienische und spanische Malerei.[1] Im Weißensteinflügel sind historisch eingerichtete Innenräume zu besichtigen.[2] Die Graphische Sammlung, die Fachbibliothek und die Verwaltung befinden sich im Kirchflügel.
Neue Galerie
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Die Neue Galerie⊙ liegt zwischen Rathaus und Karlsaue. Das Gebäude wurde in den Jahren von 1871 bis 1877 durch den Architekten Heinrich von Dehn-Rotfelser errichtet und am 28. Dezember 1877 eingeweiht. Das Museum zeigt europäische Malerei und Skulptur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Kunst der Gegenwart. Das Gebäude wurde zwischen 2007 und 2011 umgebaut.[3]
Palais Bellevue
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Palais Bellevue, 1714 durch den damaligen Hofbaurat du Ry des Landgrafen Karl zu Hessen-Cassel als Observatorium errichtet, steht für das offene Wirken der Gesellschaft in den Wissenschaften. Es beherbergte neben den städtischen Kunstsammlungen seit 1972 auch die Sammlungen und Archive der Brüder Grimm-Gesellschaft und des Museums. Der Begriff Palais oder Schloss Bellevue umfasst darüber die gesamte ehemalige Anlage der Gebäude, die sich entlang des gleichnamigen Weges oberhalb der barocken Gartenanlage der Karlsaue vom Friedrichsplatz bis zum Frühstückstempel unterhalb des Weinbergs befanden und den Abschluss des Quartiers der hugenottischen Gründung Oberneustadt formten.
Hessisches Landesmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Hessische Landesmuseum⊙ befindet sich am Ausgang der Kasseler Innenstadt, direkt am Wilhelmshöher Tor, an dessen sechseckiger Anlage sich das Gebäude befindet. Der Museumsbau wurde nach Entwürfen des Architekten Theodor Fischer ausgeführt und am 23. August 1913 zur Tausendjahrfeier der Stadt Kassel eröffnet. Das Gebäude und die Sammlungen des Museums waren von 2008 bis 2016[4] wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen. In unmittelbarer Nähe befand sich in der Torwache eine Dauerausstellung zu Kunsthandwerk vom Historismus bis zum Design der Gegenwart, die ebenfalls bis auf weiteres geschlossen wurde.[5]
Bis 2008 waren im Hessischen Landesmuseum folgende Sammlungen untergebracht:
- Vor- und Frühgeschichte
- Angewandte Kunst
- Volkskunde
- das Deutsche Tapetenmuseum
Astronomisch-Physikalisches Kabinett
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Astronomisch-Physikalische Kabinett⊙ befindet sich in der Orangerie in der Karlsaue. Die ersten Arbeiten an der schlossartigen Orangerie begannen im Jahr 1702 unter Landgraf Karl von Hessen-Kassel. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bis auf die Außenmauern zerstört. Nach dem Wiederaufbau in den 1970er-Jahren diente sie, wie auch schon im 19. Jahrhundert, als Ausstellungsgebäude, insbesondere für die documenta (die auch zuvor schon die Ruine und das Gelände nutzte). Nach dem Neubau der documenta-Halle im Jahr 1992 konnte das Astronomisch-Physikalische Kabinett mit Planetarium in die Orangerie ziehen und den Großteil des Bauwerks für seine Dauerausstellung nutzen; bis 2004 unter dem Namen Museum für Astronomie und Technikgeschichte.[6][7] Das Museum beherbergt auch ein Planetarium, dessen Programm vom Astronomischen Arbeitskreis Kassel gestaltet wird.
Die Sammlung des Astronomisch-Physikalischen Kabinetts beherbergt die Ausstellungsbereiche Astronomie, Uhren, Geodäsie, Physik und Mathematik/Informationstechnik von der Spätrenaissance bis zur Industriellen Revolution. Die Entstehung der Sammlung ist der kontinuierlichen Förderung der Naturwissenschaften durch die hessischen Landgrafen, aber auch ihrer Sammelleidenschaft für Kuriositäten zu verdanken. Ausgestellt werden unter anderem Sekundenpendeluhren, Vakuumpumpen, Mikroskope, Elektrisiermaschinen, frühe Rechenmaschinen und Quadranten.[8] Die Sammlung enthält auch eine Rekonstruktion des Mechanismus von Antikythera.
Außenstellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwa 10 km nördlich von Kassel, bei Calden, liegt das Schloss Wilhelmsthal⊙ aus der Zeit des Rokoko, das von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung ist. In Bad Wildungen befindet sich im Schloss Friedrichstein⊙ die Waffensammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel.
Museen in städtischer Trägerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grimmwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grimmwelt ⊙ liegt auf dem Weinberg, nahe dem Hessischen Landesmuseum und dem Museum für Sepulkralkultur. Das Museum zum Schaffen, Wirken und Leben der Brüder Grimm wurde 2015 eröffnet.[9] Mit Eröffnung der Grimmwelt wurde das Brüder-Grimm-Museum, das sich im historischen Palais Bellevue an der Schönen Aussicht befand, geschlossen.

Naturkundemuseum im Ottoneum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturkundemuseum der Stadt Kassel befindet sich im Ottoneum⊙ , am Steinweg, in unmittelbarer Nähe des Friedrichsplatzes. Es geht zurück auf die im Jahr 1568 gegründete Kunstkammer von Wilhelm IV. von Hessen-Kassel.

Stadtmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtmuseum⊙ wurde 1979 als historisches Museum gegründet. Es stellt anhand von Stadtmodellen, bildlichen Dokumenten und Alltagsgegenständen die historische Entwicklung Kassels seit seiner ersten Erwähnung dar. Nach mehr als sechsjähriger Sanierungsszeit wurde das Museum am 18. Juli 2016 wiedereröffnet. Nun gibt es dort u. a. auch die KasselWerkstatt als Raum für die museumspädagogische Arbeit, eine Bibliothek mit Medien zur Stadthistorie Kassels und den Geschichtsturm als Ort für Sonderausstellungen. Während der Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten befand sich in unmittelbarer Nähe zum Museum in der Wilhelmsstraße eine extra eingerichtete „Schaustelle“ mit kleinen Sonderausstellungen und Vorträgen.[10][11]
Weitere Museen und Ausstellungsorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt gibt es weitere Museen und Ausstellungsorte in freier Trägerschaft. Sie werden in der folgenden Liste nach Themen gegliedert aufgezählt.
Historische Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Kasseler Bademuseum im Kurbad Jungborn⊙ (letztes noch vorhandes ehemaliges Kasseler Flussbad) zeigt Ausstellungen zum Badewesen allgemein sowie zur Geschichte der Kasseler Frei- und Hallenbäder.
- Das Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben ist benannt nach der ersten weiblichen Ehrenbürgerin Kassels, Sara Nussbaum, und wird von einer gemeinnützigen GmbH getragen. Die Dauerausstellung „Juden in Kassel“ informiert hier über die Geschichte der Juden in Kassel und Umgebung vom Mittelalter bis heute. Darüber hinaus werden bedeutende Persönlichkeiten jüdischen Glaubens und ihr Beitrag zur Entwicklung der Stadt vorgestellt.[12]
Kunstmuseen und Galerien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Malerei und Bildende Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die documenta-Halle⊙ wurde eigens für die gleichnamige Ausstellung zeitgenössischer Kunst erbaut und beherbergt alle fünf Jahre einen Großteil der documenta-Kunstwerke. In der anderen Zeit finden hier Wechselausstellungen statt.
- Die Kunsthalle Fridericianum⊙ – einer der ältesten öffentlich zugänglichen Museumsbauten auf dem europäischen Festland – beherbergt alle fünf Jahre Teile der documenta. Außerhalb dieser Zeit werden dort wechselnde Kunstausstellungen, z. B. des Kasseler Kunstvereins, gezeigt.
- In der Galerie Handwerksform⊙ der Handwerkskammer Kassel zeigen deren (Mitglieds)betriebe und Innungen mit ganz unterschiedlichen Präsentationen die Vielfalt ihres Schaffens.
- Im Kunsttempel⊙ finden wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen von Künstlern statt.
- Seit 2015 verfügt die Artothek der Stadtbibliothek Kassel über einen Ausstellungsraum am Karlsplatz. Dort werden Kunstwerke aus der Sammlung gezeigt.[13]
- Der Verein Kunstbalkon e. V. zeigt im Stadtteil Südstadt Arbeiten seiner Mitglieder (bildende Künstler) in wechselnden Ausstellungen.[14]
Im und beim Kasseler Kulturbahnhof befinden sich folgende Galerie- und Ausstellungsräume:
- Im Kasseler Architekturzentrum⊙ der Kasseler Ortsgruppe des Bunds Deutscher Architekten werden regelmäßig Ausstellungen gezeigt, die sich mit den Themen Architektur und Stadtplanung auseinandersetzen.
- Die Caricatura⊙ versteht sich als Galerie für Komische Kunst.
- Der Kunstraum Stellwerk⊙ ist ein von Studenten der Kunsthochschule organisierter Ausstellungsraum.
- In der temporären Ausstellungsplattform Interim am Kulturbahnhof Kassel zeigen Studierende der Kunsthochschule Kassel wechselnde Ausstellungen.[15][16]
- Im Ausstellungsraum im ersten Obergeschoss des Südflügels des Kulturbahnhofs zeigt der Verbund 387 drei bis vier (Kunst)ausstellungen jährlich. Bei 387 handelt es sich um einen Zusammenschluss von sieben Kasseler Kunst- und Kulturorganisationen, der sich nach der Quadratmetergröße der Ausstellungsfläche benannt hat.[17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Dichterhaus Brückner-Kühner⊙ in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben.
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Spohr Museum⊙ im Südflügel des Kulturbahnhofs vermittelt Leben und Werk des Komponisten, Geiger und Dirigenten Louis Spohr.
Technische Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemein über Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In unmittelbarer Nachbarschaft zum Henschel-Museum befindet sich das Technik-Museum Kassel⊙ mit zahlreichen Exponaten der regionalen Technikgeschichte.
Energietechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Energietechnikmuseum im ehemaligen Wasserkraftwerk Neue Mühle
widmet sich der Geschichte und Gegenwart der Kasseler Strom-, Wasser- und Gasversorgung.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Straßenbahnmuseum Kassel⊙ zeigt in bescheidenem Rahmen Exponate zur Geschichte des Nahverkehrs in Kassel.
- Auf dem Gelände der ehemaligen Henschel-Werke in Rothenditmold befindet sich die kleine Dauerausstellung des Henschel Museums⊙ .
- Im 3. Stock des Hafenspeichers am Kasseler Hafen befindet sich das Museum Fuldaschifffahrt des Museumsvereins Fuldaschifffahrt e. V.[18]
Museen zu weiteren Themen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Museum für Sepulkralkultur⊙ zeigt Dauer- und Wechselausstellungen zu Bestattungskultur und Totenkult.
- Seit 2000 wird das Rondell an der Fulda für Ausstellungen genutzt, welche vom Verein Bastion Kunst e. V. organisiert werden.[19]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Museen und Sammlungen in Kassel. In: Kassel.de
- Museen und Sammlungen in Kassel. In: Freizeitspass-Nordhessen.de
- Offizielle Website der Museumslandschaft Kassel
- Offizielle Website der Kasseler Museumsnacht
- Museumsgeschichte in Kassel. In: Museumsgeschichte.Uni-Kassel.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1025
- ↑ http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1313
- ↑ http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1058
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 12. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1057
- ↑ „...seit November 2004 wieder als Astronomisch-Physikalisches Kabinett…“
- ↑ http://www.museum-kassel.de/index_navi.php?parent=1060
- ↑ Absatz nach Museumslandschaft Hessen Kassel. Sammlungen. Astronomisch-Physikalisches Kabinett, 2010, online unter Archivierte Kopie ( des vom 13. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , aufgerufen am 30. August 2011.
- ↑ Stadt Kassel: kassel.de – Kassel und die Region – GRIMMWELT auf dem Weinberg. In: www.stadt-kassel.de. Abgerufen am 9. Januar 2016.
- ↑ http://www.kassel.de/kultur/sehenswuerdigkeiten/Innenstadt/01917/index.html
- ↑ http://www.presse-service.de/data.cfm/static/937465.html
- ↑ http://www.museumsnacht.de/de/standorte/sara-nussbaum-zentrum-fur-judisches-leben-77
- ↑ http://www.museumsnacht.de/de/standorte/artothek-kassel-70
- ↑ http://www.kunst-balkon.de
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 13. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.museumsnacht.de/de/standorte/interim-am-kulturbahnhof-kunsthochschule-kassel-202
- ↑ http://www.museumsnacht.de/de/standorte/kulturbahnhof-sudflugel-162
- ↑ Museum Fuldaschifffahrt, auf Website der Stadt Kassel
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 9. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.