„Arc de Triomphe du Carrousel“ – Versionsunterschied
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[[Image:AdT du Carrousel.jpg|right|thumb|250px|Der Arc de Triomphe du Carrousel mit Blick entlang der ''axe historique'' nach Westen.]] |
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| NAME = Arc de Triomphe du Carrousel |
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Der '''Arc de Triomphe du Carrousel''' ist ein [[Triumphbogen]] in [[Paris]], [[Frankreich]]. |
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| BILD = Paris - Jardin des Tuileries - Arc de Triomphe du Carrousel - PA00085992 - 003.jpg |
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| BILDBESCHREIBUNG = Der Arc de Triomphe du Carrousel mit Blick entlang der ''axe historique'' nach Westen auf sein [[Triumphbogen (Paris)|bekannteres Gegenstück]] und den [[Obelisk von Luxor|Obelisken]] |
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| ORT = [[Paris]] |
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| ARCHITEKT = [[Charles Percier]], [[Pierre-François-Léonard Fontaine]] |
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| BAUJAHR = 1806–1808 |
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| HÖHE = 19 |
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| GRUNDFLÄCHE = |
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| BREITENGRAD = 48/51/42.4/N |
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| LÄNGENGRAD = 2/19/58.2/E |
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| REGION-ISO = FR-75C |
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| KARTE = ja |
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Der '''Arc de Triomphe du Carrousel''' ist ein [[Triumphbogen]] in [[Paris]], zwischen [[Louvre]] und [[Jardin des Tuileries|Tuilerien]]. Er ist nicht zu verwechseln mit dem auf einer Sichtachse mit dem Arc de Triomphe du Carrousel gelegenen doppelt so großen [[Arc de Triomphe de l’Étoile]], der an der [[Place Charles de Gaulle]] stehend die [[Avenue des Champs Élysées|Champs-Élysées]] prägt. |
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== Lage == |
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Der Arc de Triomphe du Carrousel befindet sich zwischen [[Jardin des Tuileries|Tuilerien]] und Place du Carrousel auf der sogenannten ''[[Axe historique]]'', die sich vom [[Louvre]] aus geradlinig westnordwestwärts durch Paris und zwei Nachbarstädte erstreckt, in der Hauptstadt über die [[Avenue des Champs Élysées]] und die Avenue de la Grande Armée, dann jenseits der Stadtgrenze in [[Neuilly-sur-Seine]] als Avenue Charles de Gaulle und jenseits der [[Seine]] in dem städteübergreifenden Büroviertel [[La Défense]] bis durch den [[Grande Arche]], den [[François Mitterrand]] errichten ließ. Unter dem Place du Carrousel befinden sich große Teile des 10.200 m² großen [[Carrousel du Louvre|Einkaufszentrums Carrousel du Louvre]] zwischen dem Marsan-Flügel und dem Flora-Flügel des Louvre. |
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Er befindet sich auf der ''Place du Carrousel'' und führt aus dem Innenhof des [[Louvre]] zu den [[Tuilerien]]. Der Arc de Triomphe du Carrousel ist Teil der sogenannten ''[[Axe historique]]'', die durch die Linie von der [[Grande Arche]] im Viertel [[La Défense]] zum Louvre gebildet wird. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Datei:Tuileries3.jpg|mini|Arc de Triomphe du Carrousel 1865; der äußere Hof des Louvre wird westlich durch den Tuilerienpalast abgeschlossen]] |
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[[Napoléon Bonaparte|Napoléon I.]] ließ ihn zwischen [[1807]] und [[1809]] zum Gedenken an seine ''[[Grande Armée]]'' nach dem Vorbild des [[Konstantinsbogen]]s in [[Rom]] bauen. Zu Napoléons Zeiten befand sich unmittelbar hinter diesem Vorhof ein weiterer Flügel des Louvre, der jedoch während des Aufstands der [[Pariser Kommune]] [[1871]] abbrannte. |
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[[Datei:Arc de Triomphe du Carrousel, Place du Carrousel, Paris.jpg|mini|Arc de Triomphe du Carrousel Mitte der 1980er Jahre während der Tiefbauarbeiten für das [[Carrousel du Louvre|Einkaufszentrums Carrousel du Louvre]]]] |
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[[Napoleon Bonaparte|Napoleon I.]] ließ ihn von 1807 bis 1809 zum Gedenken an seine ''[[Grande Armée]]'' nach dem Vorbild des [[Septimius-Severus-Bogen]]s in [[Rom]] bauen, zwischen dem Louvre und dem damals noch freistehenden [[Palais des Tuileries]]. Es gab also noch keine Sichtachse mit dem [[Jardin des Tuileries|Tuileriengarten]] und der Avenue des Champs-Élysées. Durch die 1806 unter Napoleon I. fortgeführten und unter [[Napoleon III.]] vollendeten Verbindungsbauten zwischen Louvre und Tuilerienpalast stand der Triumphbogen schließlich in einem westlichen, zweiten Innenhof des Louvre. Während des Aufstands der [[Pariser Kommune (1871)|Pariser Kommune]] 1871 brannte der Tuilerienpalast ab und wurde nicht wiederhergestellt. Erst seitdem steht der Arc de Triomphe du Carrousel in einem vom Louvre und den anschließenden Galeriegebäuden gebildeten offenen Ehrenhof mit Sichtachse zum großen Triumphbogen und weiter. |
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== Gestaltung == |
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Am 27. Februar 1806 beauftragte Napoleon I. per Dekret die Architekten [[Charles Percier]] und [[Pierre-François-Léonard Fontaine]] mit der Realisierung und den Generaldirektor der Museen, [[Dominique-Vivant Denon]], mit der Planung des Skulpturendekors. Der Bau ging so schnell voran, dass die kaiserliche Armee, als sie von ihrer Kampagne in Preußen 1807 wiederkam, triumphierend durch den Bogen einziehen konnte. Nur das Dekor war noch nicht angebracht. |
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⚫ | Für die Entwürfe der Reliefs und Statuen wählte Denon [[Charles Meynier]]. Ausgeführt wurden die Reliefs und Statuen von verschiedenen Bildhauern, u. a. [[Clodion (Bildhauer)|Clodion]]. Die Szenen beziehen sich auf die siegreiche Kampagne der französischen Armee ([[Schlacht bei Austerlitz]]) und die Kapitulation von [[Schlacht bei Ulm|Ulm]] im Jahre 1805. Die Kriegshandlungen sind jedoch nur am Rande dargestellt, der Schwerpunkt liegt mehr auf der Ruhe der Friedensverhandlungen. Sie entsprechen damit dem Bild, das Napoleon von sich selbst propagierte, preisen aber zugleich das Militär, indem die Uniformen antikisierend überhöht dargestellt sind. |
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⚫ | Das ca. 19 m hohe, 23 m breite und 7,3 m tiefe Monument<ref>Lynnise Phillips - Pomona College; USA: {{Webarchiv |url=http://www.paris.org/Monuments/Carrousel/ |text=''A Bit of History'' |wayback=20081230230430}}.</ref> besteht aus drei Bögen: einem großen (über 6 m hoch) und zwei kleinen (gut 4 m hoch) zu dessen Seiten. Der Triumphbogen ist mit rosafarbenem Marmor an den Säulen und dem [[Frontispiz]] ausgekleidet. Auf dem Frontispiz ist folgender Text eingraviert: |
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:Die französische Armee, die in Boulogne eingeschifft wurde bedrohte England. |
:Die französische Armee, die in Boulogne eingeschifft wurde, bedrohte England. |
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:Auf dem Kontinent bildet sich eine dritte Koalition. |
:Auf dem Kontinent bildet sich eine dritte Koalition. |
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Die [[Quadriga]] auf dem Bogen geht auf eine Nachbildung der [[Markusdom#Pferde von San Marco|vier goldenen Pferde von San Marco]] in [[Venedig]] zurück. Napoleon hatte die Originale 1797 nach dem siegreichen [[Italienfeldzug (Erster Koalitionskrieg)|Italienfeldzug]] zusammen mit dem [[Markuslöwe#Der Markuslöwe in Venedig|Löwen von San Marco]] als Wahrzeichen der von ihm zerschlagenen [[Republik Venedig]] nach Paris bringen lassen. 1808 wurden ihr zwei [[Victoria (Mythologie)|Siegesgöttinnen]] zur Seite gestellt. Infolge des [[Wiener Kongress]]es musste Frankreich 1815 das Raubgut zurückgeben.<ref>[[Walter Frodl]]: ''Idee und Verwirklichung: das Werden der staatlichen Denkmalpflege in Österreich''. Böhlau, Wien 1988, ISBN 3-205-05154-8, S. 29.</ref> Seither befinden sich an ihrer Stelle in Paris Kopien von [[François Joseph Bosio]]. |
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Die [[Quadriga]] auf dem Bogen stammt vom [[Markusdom]] in Venedig und wurde [[1798]] nach der siegreichen Italienkampagne von der französischen Armee nach Paris gebracht. [[1808]] wurden ihr zwei Victorien zur Seite gestellt. Während der [[Restauration (Frankreich)|Restauration]] wurde die Quadriga durch eine Kopie von [[François Joseph Bosio]] ersetzt und wieder an Venedig zurückgegeben. |
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== Siehe auch == |
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* [[Arc de Triomphe de l’Étoile]] |
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* [[Grande Arche]] |
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== Weblinks == |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Paris]] |
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{{SORTIERUNG:Paris, Arc de Triomphe du Carrousel}} |
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[[Kategorie:Bauwerk in Paris|Arc de Triomphe du Carrousel]] |
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[[Kategorie:Monument historique im 1. Arrondissement (Paris)|Arc de Triomphe du Carrousel]] |
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[[Kategorie:Monument historique seit 1888]] |
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[[Kategorie:Bauwerk aus Kalkstein]] |
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[[Kategorie:Klassizistisches Bauwerk in der Île-de-France]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1800er Jahren]] |
Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 12:24 Uhr
Arc de Triomphe du Carrousel | ||
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![]() Der Arc de Triomphe du Carrousel mit Blick entlang der axe historique nach Westen auf sein bekannteres Gegenstück und den Obelisken | ||
Daten | ||
Ort | Paris | |
Architekt | Charles Percier, Pierre-François-Léonard Fontaine | |
Baujahr | 1806–1808 | |
Höhe | 19 m | |
Koordinaten | 48° 51′ 42,4″ N, 2° 19′ 58,2″ O | |
Der Arc de Triomphe du Carrousel ist ein Triumphbogen in Paris, zwischen Louvre und Tuilerien. Er ist nicht zu verwechseln mit dem auf einer Sichtachse mit dem Arc de Triomphe du Carrousel gelegenen doppelt so großen Arc de Triomphe de l’Étoile, der an der Place Charles de Gaulle stehend die Champs-Élysées prägt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Arc de Triomphe du Carrousel befindet sich zwischen Tuilerien und Place du Carrousel auf der sogenannten Axe historique, die sich vom Louvre aus geradlinig westnordwestwärts durch Paris und zwei Nachbarstädte erstreckt, in der Hauptstadt über die Avenue des Champs Élysées und die Avenue de la Grande Armée, dann jenseits der Stadtgrenze in Neuilly-sur-Seine als Avenue Charles de Gaulle und jenseits der Seine in dem städteübergreifenden Büroviertel La Défense bis durch den Grande Arche, den François Mitterrand errichten ließ. Unter dem Place du Carrousel befinden sich große Teile des 10.200 m² großen Einkaufszentrums Carrousel du Louvre zwischen dem Marsan-Flügel und dem Flora-Flügel des Louvre.
Geschichte
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Napoleon I. ließ ihn von 1807 bis 1809 zum Gedenken an seine Grande Armée nach dem Vorbild des Septimius-Severus-Bogens in Rom bauen, zwischen dem Louvre und dem damals noch freistehenden Palais des Tuileries. Es gab also noch keine Sichtachse mit dem Tuileriengarten und der Avenue des Champs-Élysées. Durch die 1806 unter Napoleon I. fortgeführten und unter Napoleon III. vollendeten Verbindungsbauten zwischen Louvre und Tuilerienpalast stand der Triumphbogen schließlich in einem westlichen, zweiten Innenhof des Louvre. Während des Aufstands der Pariser Kommune 1871 brannte der Tuilerienpalast ab und wurde nicht wiederhergestellt. Erst seitdem steht der Arc de Triomphe du Carrousel in einem vom Louvre und den anschließenden Galeriegebäuden gebildeten offenen Ehrenhof mit Sichtachse zum großen Triumphbogen und weiter.
Gestaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 27. Februar 1806 beauftragte Napoleon I. per Dekret die Architekten Charles Percier und Pierre-François-Léonard Fontaine mit der Realisierung und den Generaldirektor der Museen, Dominique-Vivant Denon, mit der Planung des Skulpturendekors. Der Bau ging so schnell voran, dass die kaiserliche Armee, als sie von ihrer Kampagne in Preußen 1807 wiederkam, triumphierend durch den Bogen einziehen konnte. Nur das Dekor war noch nicht angebracht.
Für die Entwürfe der Reliefs und Statuen wählte Denon Charles Meynier. Ausgeführt wurden die Reliefs und Statuen von verschiedenen Bildhauern, u. a. Clodion. Die Szenen beziehen sich auf die siegreiche Kampagne der französischen Armee (Schlacht bei Austerlitz) und die Kapitulation von Ulm im Jahre 1805. Die Kriegshandlungen sind jedoch nur am Rande dargestellt, der Schwerpunkt liegt mehr auf der Ruhe der Friedensverhandlungen. Sie entsprechen damit dem Bild, das Napoleon von sich selbst propagierte, preisen aber zugleich das Militär, indem die Uniformen antikisierend überhöht dargestellt sind.
Das ca. 19 m hohe, 23 m breite und 7,3 m tiefe Monument[1] besteht aus drei Bögen: einem großen (über 6 m hoch) und zwei kleinen (gut 4 m hoch) zu dessen Seiten. Der Triumphbogen ist mit rosafarbenem Marmor an den Säulen und dem Frontispiz ausgekleidet. Auf dem Frontispiz ist folgender Text eingraviert:
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Die Quadriga auf dem Bogen geht auf eine Nachbildung der vier goldenen Pferde von San Marco in Venedig zurück. Napoleon hatte die Originale 1797 nach dem siegreichen Italienfeldzug zusammen mit dem Löwen von San Marco als Wahrzeichen der von ihm zerschlagenen Republik Venedig nach Paris bringen lassen. 1808 wurden ihr zwei Siegesgöttinnen zur Seite gestellt. Infolge des Wiener Kongresses musste Frankreich 1815 das Raubgut zurückgeben.[2] Seither befinden sich an ihrer Stelle in Paris Kopien von François Joseph Bosio.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bilder vom Triumphbogen und dessen Reliefs (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lynnise Phillips - Pomona College; USA: A Bit of History ( vom 30. Dezember 2008 im Internet Archive).
- ↑ Walter Frodl: Idee und Verwirklichung: das Werden der staatlichen Denkmalpflege in Österreich. Böhlau, Wien 1988, ISBN 3-205-05154-8, S. 29.