„Kaiserslautern“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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|Art = Stadt |
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! Wappen |
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|Wappen = Kaiserslautern-Stadtwappen.svg |
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! Karte |
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|Breitengrad = 49.44371 |
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|- style="background: #ffffff;" align="center" |
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|Längengrad = 7.76987 |
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| style="width: 135px;" | [[Bild:Brasao kaiserlslautern.svg|140px|Wappen von Kaiserslautern]] |
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|Lageplan = Rhineland-Palatinate KL (urban).svg |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Lage der Kreisfreien Stadt Kaiserslautern in Deutschland.PNG|140px|Lage der kreisfreien Stadt Kaiserslautern in Deutschland]] |
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|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz |
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|Bundesland = Rheinland-Pfalz |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Höhe = 251 |
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|PLZ = 67655, 67657, 67659, 67661, 67663 |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Rheinland-Pfalz]] |
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|Vorwahl = 0631, 06301, 06306 |
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|- style="background:#ffffff;" |
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|Gemeindeschlüssel = 07312000 |
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|- style="background:#ffffff;" |
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|NUTS = DEB32 |
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| [[Stadtkreis|Kreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]] |
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|LOCODE = DE KLT |
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|Gliederung = Kernstadt (9 Gebiete) und 9 Ortsbezirke/Stadtteile |
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| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|49_26_41_N_7_46_8_E_type:city(99095)_region:DE-RP|49° 27′ N, 07° 46′ O}} |
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|Adresse = Willy-Brandt-Platz 1<br />67657 Kaiserslautern |
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|Website = [https://www.kaiserslautern.de/ www.kaiserslautern.de] |
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| [[Höhe]]: || 245 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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|Bürgermeister = [[Beate Kimmel]] |
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|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin |
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| [[Fläche]]: || 139,72 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|Partei = SPD |
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| [[Einwohner]]: || 98.470 ''<small>(31. Oktober 2005)</small>'' |
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[[Datei:Naturraumkarte St Ingbert-Kaiserslauterer Senke (Ostteil).png|mini|hochkant=1.2|Naturraumkarte: Landstuhler Bruch und Kaiserslauterer Becken sowie angrenzende Landschaften]] |
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'''Kaiserslautern''' ({{Audio|LL-Q188 (deu)-Frank C. Müller-Kaiserslautern.wav}}, [[Pfälzische Dialekte|pfälzisch]] ''Lautre''<ref name="kl_kerwe" />) ist eine kreisfreie [[Großstadt]], [[Industriestadt|Industrie-]] und [[Universitätsstadt]] am nordwestlichen Rand des [[Pfälzerwald]]s im Süden von [[Rheinland-Pfalz]]. Sie ist Sitz der [[Landratsamt|Kreisverwaltung]] des [[Landkreis Kaiserslautern|Landkreises Kaiserslautern]]. |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 705 Einwohner je km² |
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| [[Postleitzahl]]en: || 67601-67663 (alt 6750) |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 0631 / 06301 |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || KL |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 07 3 12 000 |
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| Gliederung des<br />Stadtgebiets: || 18 Ortsbezirke<br />mit 22 Stadtteilen |
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| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Willy-Brandt-Platz 1<br />67653 Kaiserslautern |
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| [[Internetpräsenz|Website]]: || [http://www.kaiserslautern.de www.kaiserslautern.de] |
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! colspan="2" | Politik |
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| [[Oberbürgermeister]]: || Bernhard J. Deubig ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) |
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|} |
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'''Kaiserslautern''', eine ''[[Barbarossastadt]]'', ist eine Industrie- und [[Technische Universität Kaiserslautern|Universitätsstadt]] am nördlichen Rand des [[Pfälzerwald|Pfälzerwaldes]] im Süden des Bundeslandes [[Rheinland-Pfalz]]. |
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Kaiserslautern war bereits zu [[Karolinger|karolingischer]] Zeit Königshof. Die Blütezeit der Siedlung begann Mitte des 12. Jahrhunderts, als [[Friedrich I. Barbarossa]] die um 1100 errichtete [[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Burg]] zu einer [[Königspfalz|Pfalz]] erweitern ließ.<ref>[[Walter Hotz]]: ''Pfalzen und Burgen der Stauferzeit. Geschichte und Gestalt''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-08663-5, S. 44.</ref> Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wurde die Stadt nacheinander von [[Spanien|Spaniern]], [[Schweden]] und Kaiserlichen erobert. Im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen]] und [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] besetzten Franzosen die Stadt und zerstörten die Burg Barbarossas sowie das daneben von [[Johann Kasimir (Pfalz-Simmern)|Johann Casimir]] im 16. Jahrhundert erbaute Schloss. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die inzwischen zum [[Königreich Bayern]] gehörende Stadt Mittelpunkt des [[Pfälzischer Aufstand|Pfälzischen Aufstands]]; zugleich entwickelte sie sich dank zahlreicher Firmengründungen in der [[Textilindustrie|Textilbranche]], der [[Metallindustrie]] und dem [[Maschinenbau]] neben [[Ludwigshafen am Rhein]] zum bedeutendsten Industriestandort der [[Pfalz (Region)|Pfalz]]. Internationale Bekanntheit erlangte die Stadt vor allem durch ihren Fußballverein [[1. FC Kaiserslautern]]. |
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Sie hat den Status einer [[kreisfreie Stadt|kreisfreien Stadt]] und ist Sitz der Kreisverwaltung des gleichnamigen [[Landkreis Kaiserslautern|Landkreises Kaiserslautern]]. Bekannt ist Kaiserslautern unter anderem durch seinen Fußballclub [[1. FC Kaiserslautern]]. |
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Am 31. Dezember 2022 zählte die Stadt 101.228 Einwohner; sie ist damit die [[Liste der größten Städte in Rheinland-Pfalz|fünftgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.rlp.de/de/regional/meine-heimat/mein-dorf-meine-stadt-template/ |titel=Mein Dorf, meine Stadt Kreisfreie Stadt Kaiserslautern |hrsg=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |datum=2022-12-31 |sprache=de |abruf=2023-06-27}}</ref> Flächenmäßig ist Kaiserslautern die größte Stadt in Rheinland-Pfalz. |
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Kaiserslautern hat rund 99.000 Einwohner und steht damit zusammen mit [[Trier]] nach [[Mainz]], [[Ludwigshafen am Rhein]] und [[Koblenz]] an vierter beziehungsweise fünfter Stelle unter den [[Großstadt|Großstädten]] des Landes. Die Einwohnerzahl der Stadt Kaiserslautern überschritt [[1969]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Im Jahre 2000 sank die Einwohnerzahl der Stadt wieder unter die Grenze von 100.000, womit sie gegenwärtig nicht mehr den Status einer Großstadt innehat. Zur Zeit zählt Kaiserslautern 98.740 Einwohner, hinzu kommen noch knapp 48.000 US-Amerikaner (Soldaten, ehemalige Soldaten, amerikanische Zivilangestellte und ihre Familienangehörigen), die in Kaiserslautern und am Luftwaffenstützpunkt [[Ramstein-Miesenbach|Ramstein]] Dienst tun und in Stadt und Landkreis wohnen. Die Kernstadt, ohne eingemeindete Dörfer, zählt etwa 85.000 Einwohner. |
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Die [[Kaiserslautern Military Community]] mit rund 40.000 Militärangehörigen und Zivilisten bildet den weltweit größten US-Militär-Stützpunkt außerhalb der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Die der Military Community angehörenden Personen, die in Kaiserslautern wohnen, werden bei der Einwohnerzahl nicht berücksichtigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://home.army.mil/rheinland-pfalz/about/visitor-information |titel=US Army |abruf=2024-04-13}}</ref> |
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Die nächsten größeren Städte sind [[Ludwigshafen am Rhein]], etwa 70 km östlich, [[Mainz]] etwa 80 km nord-östlich und [[Saarbrücken]] etwa 70 km westlich. |
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== Geographie == |
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Kaiserslautern ist eines der fünf [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes Rheinland-Pfalz. |
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[[Datei:Kaiserslautern 19.JPG|mini|Stadtbild vom Betzenberg her gesehen]] |
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== Geografie == |
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{| align="right" |
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| [[Bild:Kaiserslautern_town_big_2.jpg|thumb|200px|Blick vom Rathaus]] |
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| [[Bild:Fruchthalle_kl.jpg|thumb|200px|Fruchthalle Kaiserslautern]] |
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| [[Bild:Kaiserbrunnen_kl.jpg|thumb|200px|Kaiserbrunnen Kaiserslautern]] |
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| [[Bild:Wadgassehof_kl.jpg|thumb|200px|Wadgasserhof Kaiserslautern]] |
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| [[Bild:Zink_museum_kl.jpg|thumb|200px|Theodor-Zink Museum Kaiserslautern]] |
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|} |
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=== Lage === |
=== Lage === |
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Kaiserslautern liegt 251 Meter über dem Meeresspiegel<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geodatenzentrum.de/geodaten/gdz_rahmen.gdz_div?gdz_spr=deu&gdz_akt_zeile=3&gdz_anz_zeile=4&gdz_user_id=0&gdz_para1=1&gdz_html=99 |titel=Web-Anwendungen Geographische Namen |hrsg=Bundesamt für Kartographie und Geodäsie |abruf=2009-05-16}}</ref> am nordwestlichen Rand des [[Pfälzerwald]]es im ''Kaiserslauterer Becken'', das wiederum Teil der [[St. Ingbert-Kaiserslauterer Senke]] ist. Das Stadtgebiet dehnt sich im Westen in das [[Landstuhler Bruch]] aus, das im Süden von der [[Sickinger Höhe]] begrenzt wird. Der Nordwesten des Stadtgebiets hat Anteil am [[Reichswald (Pfalz)|Reichswald]] und reicht bereits bis an das [[Nordpfälzer Bergland]] heran. Die nächsten größeren Städte sind [[Ludwigshafen am Rhein]], etwa 50 km östlich, [[Mainz]] etwa 70 km nordöstlich und [[Saarbrücken]] etwa 60 km westlich. Kaiserslautern befindet sich auf einem [[Rotsandstein]]gebirge, das ursprünglich von [[Muschelkalk]]sedimenten überlagert war. Diese [[Sedimentgestein|Sedimente]] wurden später jedoch ausgewaschen und im [[Westrich]] abgelagert. |
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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kaiserslautern, sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden genannt und liegen alle – außer der Gemeinde [[Elmstein]], die zum [[Landkreis Bad Dürkheim]] gehört – im [[Landkreis Kaiserslautern]]: |
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Kaiserslautern liegt am Westrand der [[Haardt]] (östl. Teil des [[Pfälzerwald]]es) im ''Kaiserslauterer Becken''. Die Stadt wird im Süden und Osten von bewaldeten Höhen (Humberg, Kahlenberg) und im Norden vom Rothenberg umrahmt und dehnt sich im Westen in die [[Westpfälzische Moorniederung]] aus. Diese geht an der westlichen Gemarkungsgrenze in das [[Landstuhler Bruch]] über, das im Süden von der [[Sickinger Höhe]] begrenzt wird. Die Stadt wird von der [[Lauter (Glan)|Lauter]] durchflossen, die im Stadtinnern jedoch unterirdisch geführt wird. |
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[[Otterbach (Westpfalz)|Otterbach]], [[Otterberg]], [[Mehlingen]], [[Enkenbach-Alsenborn]], [[Fischbach (bei Kaiserslautern)|Fischbach]], [[Hochspeyer]], [[Waldleiningen]], Elmstein, [[Trippstadt]], [[Stelzenberg]], [[Schopp]], [[Krickenbach]], [[Queidersbach]], [[Bann (Pfalz)|Bann]], [[Kindsbach]], [[Landstuhl]], [[Ramstein-Miesenbach]], [[Rodenbach (Westpfalz)|Rodenbach]], [[Weilerbach]] und [[Katzweiler]]. |
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=== Geologie === |
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=== Erhebungen === |
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Kaiserslautern befindet sich auf einem [[Rotsandstein]]gebirge, welches ursprünglich von [[Muschelkalk]][[sediment]]en überlagert war. Diese Sedimente wurden später jedoch ausgewaschen und im [[Westrich]] abgelagert. |
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[[Datei:Kaiserslautern Gartenschau Tulpomania2.jpg|mini|Südwestliche Hangflanke des Kaiserbergs]] |
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Die Stadt wird im Süden und Osten von bewaldeten Höhen wie dem {{Höhe|285}} hohen [[Betzenberg]] oder dem etwa {{Höhe|280}} hohen [[Lämmchesberg]], die beide unmittelbar südlich der Kernstadt liegen, und dem ''Kleinen Specht'' sowie dem ''Großen Steinberg'' umrahmt. Weiter südlich erstrecken sich der {{Höhe|427.9}} [[Humberg (Kaiserslautern)|Humberg]] sowie der ''Große'', der ''Mittlere'' sowie der ''Kleine Krebser'' und südöstlich der ''Dammberg'', der {{Höhe|450}} hohe [[Harter Kopf|Harte Kopf]] sowie der ''Brotpfadkopf'' und der ''Felsenbrunnenkopf''. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Folgende [[Stadt|Städte]] und [[Gemeinde]]n grenzen an die Stadt Kaiserslautern, sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden genannt und liegen alle - außer der Gemeinde [[Elmstein]], die zum [[Landkreis Bad Dürkheim]] gehört - im [[Landkreis Kaiserslautern]]: |
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Im Osten an der Gemarkungsgrenze zu Hochspeyer befindet sich der {{Höhe|393.7}} hohe [[Heiligenberg (Hochspeyer)|Heiligenberg]], nordwestlich von diesem der ''Totenkopf'' sowie der ''Beilsteiner Kopf'' und im Nordosten des Stadtgebiets der {{Höhe|394}} hohe [[Queitersberg]]. Innerhalb von Mölschbach erhebt sich der {{Höhe|459.8}} hohe [[Eulenkopf (Mölschbach)|Eulenkopf]] und auf Höhe des Stadtteils Hohenecken der [[Schlossberg (Reichswald)|Schlossberg]]. |
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[[Otterbach]], [[Otterberg]], [[Mehlingen]], [[Enkenbach-Alsenborn]], [[Fischbach (bei Kaiserslautern)|Fischbach]], [[Hochspeyer]], [[Waldleiningen]], [[Elmstein]], [[Trippstadt]], [[Stelzenberg]], [[Schopp]], [[Krickenbach]], [[Queidersbach]], [[Bann (Pfalz)|Bann]], [[Kindsbach]], [[Landstuhl]], [[Ramstein-Miesenbach]], [[Weilerbach]], [[Rodenbach (Pfalz)]], [[Katzweiler]] |
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Im Norden des Stadtgebiets befindet sich der [[Rotenberg (Nordpfälzer Bergland)|Rotenberg]], der bereits Teil des Nordpfälzer Berglands ist. Mitten im Nordwesten der Kernstadt liegt der rund {{Höhe|290}} hohe [[Kaiserberg (Pfalz)|Kaiserberg]]. Mitten innerhalb des Siedlungsgebiets des Stadtteils Erfenbach erstreckt sich außerdem der {{Höhe|275}} hohe ''Stöffelsberg''. |
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=== Klima === |
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=== Gewässer === |
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[[Datei:Lauter Neumuehlpark 2.jpg|mini|hochkant|Lauter innerhalb des Kaiserslauterer Stadtgebiets]] |
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Die Stadt wird von der [[Lauter (Glan)|Lauter]] durchflossen, die im Stadtinneren jedoch unterirdisch geführt wird. Innerhalb des Stadtgebiets mündet in diese von links zunächst der [[Hammerbach (Lauter)|Hammerbach]], der zuvor den [[Vogelwoog]] und den [[Hammerwoog]] durchfließt. Weitere Nebenflüsse der Lauter innerhalb des Stadtgebiets sind der [[Eselsbach (Lauter)|Eselsbach]], der [[Frauenwiesbach]] und der [[Kohbach (Lauter)|Kohbach]], ehe zuletzt der [[Eimerbach (Lauter)|Eimerbach]] die Gemarkungsgrenze zu Katzweiler bildet. Zum Einzugsgebiet der Lauter gehören zudem die im Pfälzerwald befindlichen Quellen [[Dammbrunnen]] und [[Hungerbrunnen (Kaiserslautern)|Hungerbrunnen]]. |
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Durch den Süden des Stadtgebiets verläuft die [[Pfälzische Hauptwasserscheide]]. Der [[Aschbach (Moosalbe)|Aschbach]] – in diesem Bereich ''Rambach'' genannt – entspringt innerhalb der Waldgemarkung des Stadtteils Mölschbach, durchfließt diesen und nimmt dort von links den [[Eulenmühlbach]] auf. Weiter westlich bildet er größtenteils annähernd die südliche Stadtgrenze und durchfließt dort den [[Jagdhausweiher]]. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich zudem der [[Gelterswoog]], der sein Wasser aus mehreren Nebenbächen des Aschbachs bezieht, darunter dem [[Hoheneckermühlbach]]. Zum Einzugsgebiet des Aschbachs gehören außerdem der an der Grenze zu Waldleiningen befindliche [[Felsenbrunnen (Kaiserslautern)|Felsenbrunnen]] und der nordwestlich von Mölschbach liegende [[Moosbrunnen (Kaiserslautern)|Moosbrunnen]]. |
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=== Klima === |
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Kaiserslautern liegt innerhalb der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten]] [[Klimazone]] mit Niederschlägen zu allen Jahreszeiten. Im Vergleich zu anderen Regionen [[Deutschland]]s hat Kaiserslautern ein recht warmes und sehr sonniges Klima. Durch die Lage im [[Luv und Lee|Lee]] von [[Hunsrück]] und [[Eifel]] werden Niederschläge bei Nordwestwetterlagen meist abgehalten. |
Kaiserslautern liegt innerhalb der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten]] [[Klimazone]] mit Niederschlägen zu allen Jahreszeiten. Im Vergleich zu anderen Regionen [[Deutschland]]s hat Kaiserslautern ein recht warmes und sehr sonniges Klima. Durch die Lage im [[Luv und Lee|Lee]] von [[Hunsrück]] und [[Eifel]] werden Niederschläge bei Nordwestwetterlagen meist abgehalten. |
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{| border="1" style="border-collapse:collapse;border-color:#aaaaaa" |
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Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 782 mm. Die Niederschläge liegen im unteren Drittel der in Deutschland erfassten Werte, an 31 Prozent der Messstationen des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember, etwa 1,5-mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An lediglich zwei Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche [[:Datei:KAISERSLAUTERN nieder.svg|Schwankungen]] registriert. |
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|bgcolor=#dddddd|Monat |
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|bgcolor=#ececec|Jan |
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{{Klimatabelle |
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|bgcolor=#ececec|Feb |
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| TABELLE = |
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|bgcolor=#ececec|Mär |
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| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert |
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|bgcolor=#ececec|Apr |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert |
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|bgcolor=#ececec|Mai |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = |
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|bgcolor=#ececec|Jun |
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| QUELLE = DWD<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwd.de/DE/leistungen/cdcftp/cdcftp.html |titel=Climate Data Center |hrsg=Deutscher Wetterdienst |abruf=2019-07-05}}</ref>; |
|||
|bgcolor=#ececec|Jul |
|||
Wetterkontor.de<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10614 |titel=Klima Ramstein, Deutschland |hrsg=WetterKontor.de |abruf=2019-07-05}}</ref>; Urlaubplanen.org<ref>{{Internetquelle |url=https://www.urlaubplanen.org/europa/deutschland/klima/klima-Kaiserslautern/ |titel=Klima Kaiserslautern / Deutschland |hrsg=Urlaubplanen.org |abruf=2019-07-05}}</ref> |
|||
|bgcolor=#ececec|Aug |
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| Überschrift = Monatliche Durchschnittswerte für Kaiserslautern |
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|bgcolor=#ececec|Sep |
|||
| Ort = Kaiserslautern |
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|bgcolor=#ececec|Okt |
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<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
|bgcolor=#ececec|Nov |
|||
| hmjan = 4 | hmfeb = 5 | hmmär = 10 | hmapr = 13 | hmmai = 19 | hmjun = 22 | hmjul = 25 | hmaug = 25 | hmsep = 20 | hmokt = 15 | hmnov = 9 | hmdez = 5 |
|||
|bgcolor=#ececec|Dez |
|||
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| avjan = 1.3 | avfeb = 2.1 | avmär = 5.7 | avapr = 9.5 | avmai = 13.9 | avjun = 15.0 | avjul = 19.1 | avaug = 18.4 | avsep = 14.3 | avokt = 10.0 | avnov = 5.2 | avdez = 2.3 |
|||
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| lmjan = −1 | lmfeb = −2 | lmmär = 2 | lmapr = 3 | lmmai = 8 | lmjun = 12 | lmjul = 14 | lmaug = 13 | lmsep = 9 | lmokt = 6 | lmnov = 3 | lmdez = 1 |
|||
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --> |
|||
| nbjan = 65 | nbfeb = 59 | nbmär = 65 | nbapr = 53 | nbmai = 69 | nbjun = 64 | nbjul = 64 | nbaug = 63 | nbsep = 59 | nbokt = 74 | nbnov = 66 | nbdez = 81 |
|||
<!-- durchschnittliche Sonnenscheindauer für den jeweiligen Monat in h/d --> |
|||
|shjan = 1.5 | shfeb = 2.0 | shmär = 3.8 | shapr = 5.6 | shmai = 6.3 | shjun = 6.9 | shjul = 7.2 | shaug = 6.3 | shsep = 5.1 | shokt = 3.3 | shnov = 1.8 | shdez = 1.2 |
|||
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --> |
|||
|rdjan = 18 | rdfeb = 15 | rdmär = 13 | rdapr = 15 | rdmai = 14 | rdjun = 14 | rdjul = 15 | rdaug = 14 | rdsep = 13 | rdokt = 14 | rdnov = 16 | rddez = 17 |
|||
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --> |
|||
| lfjan = 86 | lffeb = 83 | lfmär = 76 | lfapr = 71 | lfmai = 70 | lfjun = 75 | lfjul = 76 | lfaug = 79 | lfsep = 80 | lfokt = 83 | lfnov = 88 | lfdez = 90 |
|||
}} |
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=== Stadtgliederung === |
|||
{{Hauptartikel|Liste der Orte in der kreisfreien Stadt Kaiserslautern}} |
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Das Gebiet der Kaiserslauterer Kernstadt ist traditionell in ''Fünftel'' eingeteilt, die durch die Farben Blau (Südwesten), Weiß (Westen), Gelb (Nordwesten), Rot (Nordosten) und Grün (Südosten) gekennzeichnet wurden. Diese Einteilung spiegelt sich noch beispielsweise in den althergebrachten [[Emailleschild]]ern mit der Hausnummer, die durch die Farbe auch die Zugehörigkeit zum ''Fünftel'' angeben; auch die Farbe der alten, an Hauswänden angebrachten Straßenschilder oder Namen wie ''Rote Apotheke'' und ''Grüne Apotheke'' beziehen sich auf die ''Fünftel''. Die Gliederung wurde durch die [[Franzosenzeit|französische Besatzungsverwaltung]] an der Wende zum 19. Jahrhundert eingeführt. Verwaltungstechnisch haben die ''Fünftel'' keine Bedeutung mehr. |
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Mit der Eingemeindung der umliegenden Ortschaften am 7. Juni 1969 erhielten die neuen Ortsteile einen [[Ortsbeirat]] sowie einen [[Ortsvorsteher]]; die Ortsbeiräte waren zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Nachdem das Land Rheinland-Pfalz in seinem Kommunalrecht die Möglichkeit eröffnet hatte, auch in Städten solche Ortsbeiräte einzurichten, wurde die gesamte Stadt in 18 Ortsbezirke eingeteilt, um die Bürgernähe zu erhöhen. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme oblag dann jedoch dem Stadtrat der Gesamtstadt Kaiserslautern. Nur einzelne Maßnahmen konnten die Ortsbeiräte in eigener Zuständigkeit allein entscheiden. |
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[[Datei:Kaiserslautern Karl-Pfaff-Siedlung neu.jpg|mini|Karl-Pfaff-Siedlung]] |
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[[Datei:Betzenberg Kantstraße and Hegelstraße.jpg|mini|Betzenberg]] |
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[[Datei:Hohenecken2.jpg|mini|Hohenecken]] |
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{| class="wikitable" |
|||
|+ Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2018 |
|||
|- |
|- |
||
! Amtl. Num. || Kernstadt || Einwohner |
|||
|bgcolor=#dddddd|Maximal |
|||
|04°C |
|||
|05°C |
|||
|10°C |
|||
|13°C |
|||
|19°C |
|||
|22°C |
|||
|25°C |
|||
|25°C |
|||
|20°C |
|||
|15°C |
|||
|09°C |
|||
|05°C |
|||
|- |
|- |
||
| 01 || Innenstadt Ost || style="text-align:right;" | 11.444 |
|||
|bgcolor=#dddddd|Minimal |
|||
| -1°C |
|||
| -2°C |
|||
|02°C |
|||
|03°C |
|||
|08°C |
|||
|12°C |
|||
|14°C |
|||
|13°C |
|||
|09°C |
|||
|06°C |
|||
|03°C |
|||
|01°C |
|||
|- |
|- |
||
| 02 || Innenstadt Südwest || style="text-align:right;" | 8.883 |
|||
|- |
|||
| 03 || Innenstadt West/[[Kotten (Kaiserslautern)|Kotten]] || style="text-align:right;" | 10.935 |
|||
|- |
|||
| 04 || Innenstadt Nord/[[Kaiserberg (Pfalz)|Kaiserberg]] || style="text-align:right;" | 9.017 |
|||
|- |
|||
| 05 || Grübentälchen/Volkspark || style="text-align:right;" | 9.889 |
|||
|- |
|||
| 06 || [[Betzenberg]] || style="text-align:right;" | 4.758 |
|||
|- |
|||
| 07 || [[Lämmchesberg]]/Uniwohnstadt || style="text-align:right;" | 11.048 |
|||
|- |
|||
| 08 || [[Bännjerrück]]/[[Karl-Pfaff-Siedlung]] || style="text-align:right;" | 5.360 |
|||
|- |
|||
| 09 || Kaiserslautern-West || style="text-align:right;" | 8.517 |
|||
|- |
|||
| 10 || [[Erzhütten-Wiesenthalerhof]] || style="text-align:right;" | 2.653 |
|||
|- |
|||
| colspan="2" | Kernstadt gesamt || style="text-align:right;" | '''79.851''' |
|||
|- |
|||
! Amtl. Num. || Ortsbezirke || Einwohner |
|||
|- |
|||
| 11 || [[Einsiedlerhof]] || style="text-align:right;" | 1.322 |
|||
|- |
|||
| 12 || [[Morlautern]] || style="text-align:right;" | 3.145 |
|||
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| 13 || [[Erlenbach (Kaiserslautern)|Erlenbach]] || style="text-align:right;" | 2.223 |
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| 14 || [[Mölschbach]] || style="text-align:right;" | 1.179 |
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| 15 || [[Dansenberg]] || style="text-align:right;" | 2.644 |
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| 16 || [[Hohenecken]] || style="text-align:right;" | 3.654 |
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| 17 || [[Siegelbach (Kaiserslautern)|Siegelbach]] || style="text-align:right;" | 2.690 |
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| 18 || [[Erfenbach]] || style="text-align:right;" | 2.875 |
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| colspan="2"| Ortsbezirke gesamt || style="text-align:right;" | '''22.385''' |
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| colspan="2"| Stadt Insgesamt || style="text-align:right;" | '''102.236''' |
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Ende 2002 wurden die Hauptsatzung der Stadt geändert und die Ortsbezirke für die Kernstadt wieder aufgelöst. Ortsbezirke bestehen seither ausschließlich für Einsiedlerhof, Morlautern, Erlenbach, Mölschbach, Dansenberg, Hohenecken, Siegelbach und Erfenbach. 2008 erfolgte die Wiedereinführung des Ortsbezirks Erzhütten/Wiesenthalerhof. |
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=== Stadtgliederung === |
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== Geschichte == |
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Das Gebiet der Kaiserslauterer Kernstadt ist traditionell in "Fünftel" eingeteilt, die durch die Farben blau (Südwesten), weiß (Westen), gelb (Nordwesten), rot (Nordosten) und grün (Südosten) gekennzeichnet wurden. Diese Einteilung spiegelt sich noch beispielsweise in den althergebrachten Emailleschildern mit der Hausnummer, die durch die Farbe auch die Zugehörigkeit zum "Fünftel" angeben; auch die Farbe der alten, an Hauswänden angebrachten Straßenschilder oder Namen wie "Rote Apotheke" und "Grüne Apotheke" beziehen sich auf die Fünftel. Die Gliederung wurde durch die französische Besatzungsverwaltung im 18. Jahrhundert eingeführt. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Gliederung nach Farben konzentrisch vom Betzenberg ausgeht, dem Epizentrum des "roten Fünftels". Verwaltungstechnisch haben die Fünftel keine Bedeutung mehr. |
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{{Hauptartikel|Geschichte Kaiserslauterns}} |
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=== Frühe Geschichte === |
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Mit der Eingemeindung der umliegenden Ortschaften [[1969]] erhielten die neuen Ortsteile einen [[Ortsbeirat]] sowie einen [[Ortsvorsteher]]; die Ortsbeiräte waren zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Nachdem das Land Rheinland-Pfalz in seinem Kommunalrecht die Möglichkeit eröffnet hatte, auch in Städten solche Ortsbeiräte einzurichten, wurde die gesamte Stadt in 18 Ortsbezirke eingeteilt, um die Bürgernähe zu erhöhen. Dabei entfielen zehn auf die Kernstadt und zwar (mit amtlicher Numerierung) 01 Innenstadt Ost, 02 Innenstadt Südwest, 03 Innenstadt West/Kotten, 04 Innenstadt Nord/Kaiserberg mit Engelshof, 05 Grübentälchen/Volkspark mit Eselsfürth, 06 Betzenberg, 07 Lämmchesberg/Universitätswohnstadt, 08 Bännjer-Rück/Karl-Pfaff-Siedlung, 09 Kaiserslautern-West mit Am Belzappel, Bahnheim, Fischerrück und Vogelweh, 10 Erzhütten/Wiesenthalerhof. Die anderen acht waren die eingemeindeten Stadtteile 11 Einsiedlerhof, 12 [[Morlautern]] mit Waldhof, 13 [[Erlenbach (Kaiserslautern)|Erlenbach]] mit Gersweilerhof, 14 [[Mölschbach]], 15 [[Dansenberg]], 16 [[Hohenecken]] mit Espensteig, 17 [[Siegelbach]], 18 [[Erfenbach]] mit Lampertsmühle und dem heute nicht mehr abgrenzbaren Stockborn. Die Ortsbeiräte waren bei wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Entscheidungen zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme oblag dann jedoch dem Stadtrat der Gesamtstadt Kaiserslautern. Nur einzelne Maßnahmen konnten die Ortsbeiräte in eigener Zuständigkeit allein entscheiden. |
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Der Raum um Kaiserslautern ist seit der [[Jungsteinzeit]] in Form der [[Bandkeramische Kultur|bandkeramischen Kultur]] – entspricht dem sechsten und fünften Jahrtausend vor Christus – besiedelt, ebenso ist eine [[Römisches Reich|römische]] Besiedlung nachweisbar. |
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Seit der [[Hallstattzeit]] – dem achten Jahrhundert vor Christus – war der Kaiserslauterer Raum wohl durchgängig besiedelt. Aus dieser Zeit stammen mehrere keltische Grabhügel im Stadtgebiet, etwa beim Kalkofen, im Grübentälchen, in dem in den 1930er Jahren Grabungen stattfanden, und nördlich der heutigen Bundesautobahn 6, wie Grabungen belegen, die in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt wurden. |
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Ende 2002 wurden die Hauptsatzung der Stadt geändert und die Ortsbezirke für die Kernstadt wieder aufgelöst. Ortsbezirke bestehen seither nur noch für Einsiedlerhof, Morlautern, Erlenbach, Mölschbach, Dansenberg, Hohenecken, Siegelbach und Erfenbach. |
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Auch aus der [[Römerzeit]] haben sich Reste erhalten, beispielsweise unter der Stiftskirche und dem zugehörigen Kloster; sie erlauben jedoch nicht, den Siedlungscharakter zu klären. Die Lage bei einer Niederung lässt sowohl den Schluss auf eine [[Villa rustica]] als auch auf eine Straßenstation zu. |
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== Geschichte == |
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''Siehe Hauptartikel [[Geschichte Kaiserslauterns]]'' |
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Römische Straßendämme sind südlich von Kaiserslautern zwischen dem Gelände der Technischen Universität und dem Nordostabhang des Dansenbergs nachgewiesen, ferner sind Reste der „[[Römerstraße|via regalis]]“ erhalten, der [[Militärstraße|Heerstraße]] von Metz nach Mainz, die etwa parallel zur heutigen Bundesstraße 40 verläuft und schon seit vorgeschichtlicher Zeit zu belegen ist. Für die Zeit nach dem Rückzug der Römer zu Anfang des fünften Jahrhunderts gibt es keine Belege. |
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Der Raum um Kaiserslautern ist seit der [[Jungsteinzeit]] ([[Bandkeramische Kultur]], 6./5. Jahrtausend v. Chr.) besiedelt, auch [[Römisches Reich|römische]] Besiedlung ist nachweisbar. Um [[830]] wurde die "Villa Luthra" im [[Lorsch]]er Reichs[[Urbar (Verzeichnis)|urbar]] erstmals urkundlich erwähnt. Nach [[1152]] ließ [[Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I]]., genannt Barbarossa, hier eine [[Pfalz]] errichten. [[1276]] verlieh König [[Rudolf von Habsburg]] dem Ort Lautern die [[Stadtrechte]]. [[1375]] wurde die jetzt „Kaiserslautern“ genannte Stadt an die [[Kurpfalz]] verpfändet und damit kurpfälzische Oberamtsstadt. Nach [[1571]] ließ [[Johann Kasimir (Pfalz)|Johann Casimir]], der "Jäger aus Kurpfalz", neben der Barbarossaburg ein Schloss bauen. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde die Stadt mehrfach umkämpft und besetzt. |
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[[1688]] wurde die Stadt im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] und danach im [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] [[1703]] erneut durch die Franzosen besetzt, Schloss und Burg wurden gesprengt. |
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In der [[Karolinger]]zeit im achten Jahrhundert führte der Zuwachs der Bevölkerung dazu, den Siedlungsraum von der Rheinebene zusätzlich in die Waldgebiete auszudehnen und sie mit neuen Verkehrswegen, Wirtschafts- und Verwaltungszentren zu erschließen. Zu diesen neu erschlossenen Gebieten gehörte unter anderem der Raum Kaiserslautern. |
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Nach den [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriegen]] wurde Kaiserslautern [[1801]] französisch und Sitz einer Unterpräfektur. Nach den Befreiungskriegen wurden [[1816]] die Pfalz und damit auch Kaiserslautern [[Bayern|bayerisch]]. In der Revolution von [[1849]] residierte in der Fruchthalle eine "Provisorische Regierung", die die Unabhängigkeit der Pfalz von Bayern proklamierte. |
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Um 830 wurde die ''Villa Luthra'' – von [[althochdeutsch]] ''lûttar'' ‚klar, hell‘ und ''aha'' ‚Wasser‘ – im [[Lorsch]]er Reichs[[Urbar (Verzeichnis)|urbar]] erstmals urkundlich erwähnt. Nach 1152 ließ [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossa]] hier eine [[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Pfalz]] errichten, weshalb Kaiserslautern bis heute als [[Barbarossastadt]] gilt. |
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Nach [[1850]] entwickelte sich Kaiserslautern zu einer Industriestadt ([[1857]]: Gründung der [[Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)|Kammgarnspinnerei]]; [[1862]]: Gründung der Nähmaschinenfabrik [[Pfaff]]) und entwickelte sich zum bedeutendsten Industriestandort der Pfalz. |
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=== Stadtgründung und Name === |
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Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] stand die Stadt unter französischer Verwaltung (bis [[1930]]), wogegen sich [[1923]]/[[1924|24]] Separatistenunruhen erhoben. |
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1276 verlieh [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf von Habsburg]] dem Ort Lautern die [[Stadtrechte]]. |
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Im März [[1933]] begann die [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische Zeit]] in Kaiserslautern. Im August [[1938]] wurde die Synagoge abgerissen. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] kam es ab [[1940]] immer wieder zu [[Luftangriff]]en, die Bevölkerung wurde mehrmals [[Evakuierung|evakuiert]]. Bei mehreren Großangriffen [[1944]]/[[1945|45]] wurde die Stadt weitgehend zerstört. |
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Am [[20. März]] [[1945]] wurde die Stadt durch die Amerikaner eingenommen, was den Krieg für Kaiserslautern beendete. |
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Der Status einer Freien [[Reichsstadt]] und die damit verbundenen Rechte ließen sich nicht lange halten. Schon 1313 oder 1314 wurde die Stadt an die [[Grafschaft Veldenz|Grafen Georg von Veldenz]] und Gottfried von [[Leininger|Leiningen]], 1322 durch den späteren Kaiser [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig den Bayern]] an König [[Johann von Böhmen]] verpfändet. In dieser Pfändungsurkunde erscheint erstmals der Name '''''Keyserslûtern'''''. Nach weiteren Verpfändungen wurde die Stadt im Jahr 1357 als Reichspfand an Kurfürst [[Ruprecht I. (Pfalz)|Ruprecht I. von der Pfalz]] abgetreten und kam danach an die Kurpfalz. Seit 1375 wurde die jetzt ''Kaiserslautern'' genannte Stadt an die [[Kurpfalz]] verpfändet und damit Sitz [[Oberamt Lautern|eines kurpfälzischen Amts bzw. Oberamts]]. |
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Die [[Nachkriegszeit]] ist durch verkehrsgerechten Wiederaufbau der Stadt und Zuzug Tausender Vertriebener gekennzeichnet. Zugleich wurde der Raum Kaiserslautern ("[[Bastion Pfalz]]") zur größten US-amerikanischen Garnison außerhalb der [[USA]]. Durch die [[Eingemeindung]] umliegender Ortschaften wurde Kaiserslautern [[1969]] zur [[Großstadt]], [[1970]] wurde die [[Universität]] gegründet. Die zunächst wiederaufblühende Industrie ([[1966]]: Ansiedlung von [[Opel]]) war jedoch durch die [[militär]]ische Nutzung großer Flächen in ihren Entwicklungsmöglichkeiten gehemmt, in den 1970er-Jahren kam die Industrie in die Krise ([[1981]]: Konkurs der Kammgarnspinnerei, Entlassungen bei Pfaff, Opel usw.). Weitere Probleme entstanden durch die Verkleinerung der amerikanischen und den Abzug der französischen Garnison. Heute sieht sich Kaiserslautern, unterstützt durch Konversionsprojekte des Landes, auf dem Weg zu einer "Wissenschafts- und IT-Stadt". Ein erfolgreiches Projekt in diesem Zusammenhang ist die Einrichtung des sog. [[PRE-Park]]s. |
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Historisch wurde Kaiserslautern auch bei seinem [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Namen genannt: ''Caesarea lutra''<ref>{{Webarchiv |url=http://mmh.cz/lingua/lamj_la |text=Lateinische Stadtnamen |archive-is=20120714185917}} (Lexicum nominum geographicorum latinorum)</ref> – ''lutra'' wegen des Flüsschens, das durch Kaiserslautern floss. Heute wird die Lauter unterirdisch durch die Stadt geführt. Im Jahre 1322 ist in einer Urkunde erstmals der Name ''Keyserslûtern'' bezeugt. |
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=== Religionen === |
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Kaiserslautern als Teil der Pfalz wurde schon sehr früh von der [[Reformation]] erfasst. Die Stadt war damit über viele Jahrhunderte eine vorwiegend evangelische Stadt, wobei das reformierte Bekenntnis vorherrschte. Im [[17. Jahrhundert]] scheiterten mehrere Versuche der Rekatholisierung, doch gelang es den Katholiken ab dem [[18. Jahrhundert]] wieder Bedeutung in der Stadt zu erlangen. Mit der gesamten Pfalz fiel [[1815]] auch Kaiserslautern im Zuge der territorialen Neuordnung durch den [[Wiener Kongress]] an Bayern. Damit kam es zu der paradoxen Situation, dass der katholische bayerische König [[Maximilian I. (Bayern, König)|Max Joseph]] Haupt der evangelischen Kirche wurde – und zwar sowohl der lutherischen als auch der reformierten [[Konfession]]. Auf sanften Druck aus München vereinigten sich [[1818]] die [[Lutheraner|lutherischen]] und [[Reformierte Kirche|reformierten]] Gemeinden zu einer einheitlichen [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten]] Kirche, die den Namen "Vereinigte Protestantisch-Evangelisch-Christliche Kirche der Pfalz" trug, dem Vorläufer der heutigen [[Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)|Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)]]. Im August 1818 wurde in Kaiserslautern auf einer Generalsynode die Vereinigung beschlossen und mit einem Zug von der (lutherischen) "Kleinen Kirche" (der heutigen Unionskirche) zur (reformierten) Stiftskirche gefeiert. Kaiserslautern wurde danach Sitz eines Dekanats. Zum Kirchenbezirk Kaiserslautern gehören heute alle protestantischen Kirchengemeinden innerhalb des Stadtgebiets (mit Ausnahme der Gemeinden in den Ortsteilen [[Siegelbach]], [[Erfenbach]] und [[Mölschbach]], die dem Kirchenbezirk [[Otterbach]] zugehören) sowie die Kirchengemeinden [[Hochspeyer]] (einige Kilometer östlich von Kaiserslautern) und die Kirchengemeinde Schopp-Linden einige Kilometer südlich von Kaiserslautern. Die in der Stadt gelegenen Gemeinden des Kirchenbezirks haben sich in der "Protestantischen Gesamtkirchengemeinde" zusammengeschlossen, in deren Trägerschaft sich die diakonischen Einrichtungen wie Kindergärten befinden. |
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Das [[Abtei Otterberg|Kloster Otterberg]] war in Kaiserslautern begütert und unterhielt hier auch einen Wirtschaftshof.<ref>[[Jürgen Keddigkeit]], [[Michael Werling]], Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: ''Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg''. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): ''Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden'', Band 3: ''M–R''. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).</ref> |
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Die [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholischen]] Bewohner gehörten anfangs zum [[Bistum Worms]]. Nach dessen Auflösung [[1801]] gehörten sie zum [[Bistum Mainz]] und seit [[1817]] zum [[Bistum Speyer]]. Heute gehören die Pfarrgemeinden der Stadt zum "Pfarrverband Kaiserslautern". |
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=== Frühe Neuzeit === |
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Zu den sonstigen christlichen Gemeinden gehören zum Beispiel die Selbständige Lutherische Gemeinde "St. Michaelis", die Altkatholische Gemeinde, die Adventgemeinde, die Neuapostolische Gemeinde, die Evangelisch-Methodistische Gemeinde sowie mehrere Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden. |
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[[Datei:Kaiserslautern merian.gif|mini|Ansicht Kaiserslauterns nach [[Matthäus Merian]]]] |
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Nach 1571 ließ [[Johann Kasimir (Pfalz-Simmern)|Johann Casimir]] als Landesherr von [[Pfalz-Lautern]] neben der [[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Barbarossaburg]] ein Schloss bauen. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde die Stadt mehrfach umkämpft und besetzt. 1688 wurde die Stadt im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] und danach im [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] 1703 erneut durch die Franzosen besetzt, Schloss und Burg wurden daraufhin gesprengt. 1768 wurde die „Physikalisch-Ökonomische Gesellschaft“ gegründet, aus der 1774 die [[Hohe Kameral-Schule zu Lautern|Hohe Kameral-Schule]] hervorging, die 1784 nach [[Heidelberg]] verlegt wurde. Nach den [[Erster Koalitionskrieg|Napoleonischen Kriegen]] kam Kaiserslautern 1801 unter französische Herrschaft und wurde Sitz einer Unterpräfektur. |
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Seit 1991 haben sich auch die Freien Christengemeinden im [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] in Kaiserslautern niedergelassen, zu denen die Pfingstgemeinde, die "Lagerhauskirche" und "Der Fels" gehören. |
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=== Bayerische Zeit === |
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[[Datei:Vereinigte Bayerisch-Pfälzische Städte 1926.jpg|mini|Auslandsanleihe der Vereinigten Bayerisch-Pfälzischen Städte vom 1. Januar 1926, mit Unterschrift von Kaiserslauterns Oberbürgermeister Baumann]] |
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Nach den Befreiungskriegen wurde die linksrheinische Pfalz 1816 und damit auch Kaiserslautern [[Königreich Bayern|bayerisch]]. In der Revolution von 1849 residierte in der Fruchthalle eine ''Provisorische Regierung'', die die Unabhängigkeit der Pfalz von Bayern proklamierte. Nach 1850 entwickelte sich Kaiserslautern zu einer Industriestadt. Durch die Gründung von Einrichtungen wie der [[Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)|Kammgarnspinnerei]] und der Nähmaschinenfabrik [[PFAFF Industrie Maschinen AG|Pfaff]] entwickelte sich die Stadt zum bedeutendsten Industriestandort der Pfalz. |
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Kaiserslautern hat auch eine [[Juden|jüdische]] Geschichte. Die [[1886]] gebaute [[Synagoge]] am heutigen Synagogenplatz wurde im Frühjahr [[1938]] von der Stadt erworben und im folgenden Sommer, also vor der so genannten [[Reichskristallnacht]], aus "stadtplanerischen Gründen" gesprengt. In einem Projekt der TU Darmstadt wurde die Synagoge im Jahr [[2001]] virtuell rekonstruiert. Heute gehören der [[jüdische Gemeinde|jüdischen Gemeinde]] in Kaiserslautern wieder mehr als 300 Mitglieder an. In Kaiserslautern befindet sich die einzige Synagoge der Pfalz. |
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Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] stand die Stadt unter französischer Verwaltung (bis 1930), wogegen sich 1923 und 1924 Separatistenunruhen erhoben. |
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Ferner leben in Kaiserslautern etwa 1.500 Muslime. Der türkische ''"Moschee-Verein"'' betreibt in einem umgebauten Geschäftshaus eine eigene Moschee. |
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Am 1. März 1920 wurde die Stadt aus dem [[Landkreis Kaiserslautern|Bezirksamt Kaiserslautern]] ausgegliedert und somit kreisfrei.<ref>{{Literatur |Hrsg=Wilhelm Volkert |Titel=Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 |Verlag=C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung |Ort=München |Datum=1983 |ISBN=3-406-09669-7 |Seiten=490}}</ref> |
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Außerdem gibt es in Kaiserslautern drei [[Freimaurer|Freimaurerlogen]] (die beiden Logen "Galilei" und "Wolfgang Amadeus Mozart", beide unter der Verfassung der "Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland", A.F.u.A.M.v.D.), sowie die zur American Canadian Grand Logde (ADGL) gehörende Loge "Galilei-George Washington". |
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] kam es ab 1940 immer wieder zu massiven [[Luftangriffe auf Kaiserslautern|Luftangriffen]], die Stadt wurde mehrmals [[Evakuierung|evakuiert]]. Bei mehreren großen Luftangriffen 1944/45 wurde die Stadt weitgehend zerstört. Am 20. März 1945 wurde die Stadt durch die Amerikaner eingenommen (siehe [[Operation Undertone]]), was den Krieg für Kaiserslautern beendete. |
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=== Nachkriegszeit === |
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Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]]. Die Errichtung des Landes [[Rheinland-Pfalz]] wurde am 30. August 1946 als letztes [[Land (Deutschland)|Land]] in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nummer 57 der französischen [[Militärregierung]] unter General [[Pierre Kœnig]] angeordnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://deposit.dnb.de/cgi-bin/recht.pl?zeitung=jouroffi&jahrgang=1946&ausgabe=035&seite=03700292&ansicht=3&bild=1&navigation=1&wahl=0&filename=.gif |titel=Amtsblatt des französischen Oberkommandos in Deutschland, Nr. 35 (1946) |hrsg=dnb.de |seiten=292 |abruf=2019-07-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210830234630/http://deposit.dnb.de/cgi-bin/recht.pl?zeitung=jouroffi&jahrgang=1946&ausgabe=035&seite=03700292&ansicht=3&bild=1&navigation=1&wahl=0&filename=.gif |archiv-datum=2021-08-30 |offline=ja}}</ref> Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947<ref>{{Internetquelle |url=https://www.verfassungen.de/rlp/verf47-i.htm |titel=Verfassung für Rheinland-Pfalz vom 18. Mai 1947 |hrsg=verfassungen.de |abruf=2019-07-05}}</ref> festgelegt. Die [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] war unter anderem durch einen „verkehrsgerechten“ Wiederaufbau der Stadt (siehe auch [[Autogerechte Stadt]]) und den Zuzug Tausender Vertriebener geprägt. Zugleich wurde der Raum Kaiserslautern in Form der [[Kaiserslautern Military Community]] zur größten US-amerikanischen Garnison außerhalb der [[USA]] |
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''Siehe Hauptartikel [[Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern]]'' |
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Am 14. November 1956 stürzte ein F-86 Kampfjet der US Air Force in das Bezirksamt im Bereich der Burgstraße sowie der Maxstraße. Außer dem Piloten starben zwei weitere Menschen. Zahlreiche Personen wurden verletzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lautringer.de/Alte_Stadtansichten/Alte_Stadtansichten_Album_07/alte_stadtansichten_album_07.html |titel=Alte Stadtansichten |hrsg=lautringer.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181210110900/http://www.lautringer.de/Alte_Stadtansichten/Alte_Stadtansichten_Album_07/alte_stadtansichten_album_07.html |archiv-datum=2018-12-10 |abruf=2019-07-05}}</ref> |
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Die Einwohnerzahl lag seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis etwa 1800 stets zwischen 1000 und 3000. Zwischen 1802 und 1834 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf ca. 7000. Mit Beginn der [[Industrialisierung]] in der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. 1900 lebten bereits 48.000 Menschen in der Stadt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zählte man ca. 70.000 Einwohner, nach Kriegsende waren es noch etwa 56.000. Durch Zuzug stieg die Einwohnerzahl der Stadt auf über 86.000 in den Sechzigerjahren, und im Jahre 1969 überschritt sie durch die Eingemeindung mehrerer umliegender Orte die Grenze von 100.000, wodurch Kaiserslautern zur [[Großstadt]] wurde. Am 30. Juni 2005 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Kaiserslautern nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 99.685 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). |
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Mit der [[Eingemeindung]] der bis dahin selbstständigen Gemeinden Dansenberg, Erfenbach, Erlenbach, Hohenecken, Mölschbach, Morlautern und Siegelbach am 7. Juni 1969 wurde Kaiserslautern zur [[Großstadt]]. 1970 wurde die [[Technische Universität Kaiserslautern|Universität Kaiserslautern]] gegründet. |
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=== Kaiserslauterer Sagen === |
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Über die Geschichte Kaiserslauterns existieren ungewöhnlich viele Sagen. Einige von diesen sind für die Stadt von großer Bedeutung. So ist der Fisch im Wappen von Kaiserslautern auf die [[Sage vom Hecht im Kaiserwoog]] zurückzuführen. Eine andere Sage berichtet von der aus [[Trier]] stammenden frommen Frau Lutrina, welche zur Zeit der großen [[Christenverfolgung]]en in die Wildnis floh und dort eine Wohnung errichtete, die sie Lutrea nannte. Dies soll Lautern den Namen gegeben habe. Lutrina ist heute noch Name einer Straße in Kaiserslautern, an deren Ende sich die Lutrinaklinik befindet. |
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Die – etwa bis zur ersten [[Ölkrise]] (1973) – wiederaufblühende Industrie, die sich beispielsweise 1966 durch die Ansiedlung von [[Opel]] zeigte,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.opel.de/ueber-opel/produktionsstaetten.html |titel=Standorte – Opel Deutschland |hrsg=opel.de |abruf=2019-07-05}}</ref> war durch die [[militär]]ische Nutzung großer Flächen in ihren Entwicklungsmöglichkeiten mancherorts gehemmt. In den 1970er-Jahren kamen viele Industrieunternehmen in eine Krise. 1981 ging die [[Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)|Kammgarnspinnerei]] insolvent; [[Pfaff (Unternehmen)|Pfaff]] und Opel entließen Mitarbeiter. Die Verkleinerung der amerikanischen Garnison und der Abzug der französischen [[Garnison]] kosteten weitere Arbeitsplätze. |
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== Stadtbild == |
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=== 21. Jahrhundert === |
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Durch ihre strategisch günstige Lage an einem der wenigen Pässe zwischen Rhein und Mosel („via regalis“) wurde die Stadt im Lauf ihrer Geschichte immer wieder zerstört. Auch die rasche Industrialisierung der Stadt im 19. Jahrhundert, die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs, der verkehrsgerechte Wiederaufbau nach dem Krieg und die Altstadtsanierung (Flächensanierung) der ausgehenden Sechziger- und frühen Siebzigerjahre führten zu wesentlichen Verlusten an historischer Bausubstanz. |
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Inzwischen entwickelt sich Kaiserslautern, unterstützt durch [[Konversion (Stadtplanung)|Konversionsprojekte]] des Landes, zu einer ''Wissenschafts- und IT-Stadt''. Erfolgreiche Projekte in diesem Zusammenhang sind die Einrichtung des [[PRE-Park]]s, zweier [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer-Institute]] ([[Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik]] sowie [[Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering]]) und des [[Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz|Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz]] (DFKI) sowie das [[Max-Planck-Institut für Softwaresysteme]] in Nähe der Technischen Universität. Die Stadt Kaiserslautern ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der [[Max-Planck-Gesellschaft]]. Zu Beginn der 2010er-Jahre wurde mit dem Bau des innerstädtischen Einkaufszentrum [[K in Lautern]] begonnen. Dieses wurde planmäßig am 25. März 2015 eröffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rheinpfalz.de/artikel/es-ist-so-weit/ |titel=Es ist so weit... |hrsg=Die Rheinpfalz |abruf=2015-03-25}}</ref> |
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Im Jahr 2015 erlangte der [[Sozialer Brennpunkt|Soziale Brennpunkt]] [[Kalkofen (Kaiserslautern)|Kalkofen]] durch eine mehrstündige Doku des TV-Senders [[VOX]] überregionale Bekanntheit. |
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Dennoch haben sich etliche bemerkenswerte Einzelgebäude, Ensembles und historische Grundrisse erhalten, auch wenn sie sich nicht zu einem pittoresken Ganzen fügen. Eine eingehendere Beschreibung der '''fett hervorgehobenen Bauten''' wird in Kürze im Artikel [[Baudenkmale in Kaiserslautern]] zu finden sein. |
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Nach den Enthüllungen um ein [[Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023|Geheimtreffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023]] zur Planung der [[Deportation]] von Millionen Menschen aus Deutschland fand im Zuge der [[Proteste gegen Rechtsextremismus in Deutschland und Österreich 2024|bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus]] am 27. Januar 2024 auch in Kaiserslautern eine Demonstration gegen Rechtsextremismus statt, an der 6.000 Menschen teilnahmen. Der Protestzug, der von einem breiten Bündnis aus mehr als 50 Initiativen, Vereinen, Parteien und Institutionen getragen wurde, zog dabei von der [[Stiftskirche (Kaiserslautern)|Stiftskirche]] über den [[Synagoge (Kaiserslautern)|Synagogenplatz]] – an dem ein [[Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust|Gedenken der Opfer des Holocausts]] abgehalten wurde – zum Messeplatz. Es war die größte Demonstration in der Geschichte der Stadt und die zu diesem Zeitpunkt größte Demonstration gegen Rechtsextremismus in [[Rheinland-Pfalz]].<ref>{{Internetquelle |autor=S. W. R. Aktuell |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/demonstrationen-gegen-rechts-rheinland-pfalz-am-wochenende-protest-gegen-afd-rechtsextremismus-100.html |titel=Tausende demonstrieren in RLP gegen Rechtsextremismus |datum=2024-01-28 |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/swr-tausende-demonstrieren-in-kaiserslautern-und-zweibruecken-100.html |titel=Rheinland-Pfalz: Tausende demonstrieren in Kaiserslautern und Zweibrücken |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-demo-gegen-rechts-6000-menschen-setzen-gemeinsam-zeichen-_arid,5605347.html |titel=Demo gegen rechts: 6000 Menschen „setzen gemeinsam Zeichen“ – Kaiserslautern |datum=2024-01-27 |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref> |
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=== Mittelalter und frühe Neuzeit === |
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Bemerkenswerte Bauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind die evangelische '''Stiftskirche''' und die katholische '''Martinskirche''' sowie Reste der '''Barbarossaburg mit Casimirsaal'''. Einige Reste der Stadtmauer sind erhalten und ein Seitenflügel eines gotischen Patrizierhauses, verborgen im Hinterhof der Marktstraße 8. |
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=== Kaiserslauterer Sagen === |
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Barocke Bauten im Stadtgebiet findet man im rund um den '''Martinsplatz''', in der Klosterstraße (Bistumshaus), am Rittersberg (Gasthaus Ritters) und in der Schillerstraße (Gasthaus „[[Zum Spinnrädl]]“). Klassizistische Bauten finden sich u. a. in der Friedenstraße (ehemalige Friedhofskapelle), in der Marktstraße (Adler-Apotheke), in der Scheidstraße/Ecke Matzengasse und in der Steinstraße 49 (Villa Karcher). |
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Über die Geschichte Kaiserslauterns existieren viele Sagen. Einige von diesen sind für die Stadt von großer Bedeutung. So ist der Fisch im Wappen von Kaiserslautern auf die [[Sage vom Hecht im Kaiserwoog]] zurückzuführen. Eine andere Sage, die sogenannte ''[[Sage von Lutrina]]'', berichtet von der aus [[Trier]] stammenden frommen Frau Lutrina, die zur Zeit der großen [[Christenverfolgung]]en in die Wildnis floh und dort eine Wohnung errichtete, die sie Lutrea nannte. Dies soll Lautern den Namen gegeben haben. Lutrina ist heute noch Name einer Straße in Kaiserslautern, an deren Ende sich die Lutrinaklinik befindet. Eine weitere Sage stellt die ''[[Hahnenfalz]]'' dar. |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern}} |
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Der größte Teil der erhaltenen Kulturdenkmale stammt aus der Zeit ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert bis zum Ende des Kaiserreichs. Hier sind zu nennen die heute als Konzerthalle genutzte '''Fruchthalle''', das Gewerbemuseum (heute '''Pfalzgalerie'''), die '''Marienkirche''' und die Apostelkirche, ferner die '''Denkmalzone um den Stadtpark''' sowie das Villenviertel im Benzinoring/Villenstraße. Repräsentative Verwaltungsbauten der Gründerzeit sind das ehemalige Hauptpostamt in der Karl-Marx-Straße (heute Deutsche Telekom), das ehemalige Bezirkskommando (heute '''Polizeipräsidium''') in der Logenstraße, das königliche Hauptzollamt (heute Finanzamt) in der Eisenbahnstraße, der Verwaltungssitz der Pfälzischen Eisenbahnen in der Eisenbahnstraße 73 (heute privat genutzt) und die neobarocke Kaserne des 23. Königlich Bayerischen Infanterieregiments im Osten der Stadt. |
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[[Datei:Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern - ab 1871.svg|mini|Einwohnerentwicklung Kaiserslauterns von 1871 bis 2018]] |
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Kaiserslautern hatte Ende 2022 101.228 Einwohner und ist damit neben [[Trier]], [[Mainz]], [[Ludwigshafen am Rhein]] und [[Koblenz]] ein [[Oberzentrum]] des Landes [[Rheinland-Pfalz]]. Hinzu kommen knapp 48.000 US-Amerikaner; dabei handelt es sich wahlweise um aktuelle oder ehemalige Soldaten, Zivilangestellte sowie ihre Familienangehörigen, die in Kaiserslautern und auf dem [[Ramstein Air Base|Luftwaffenstützpunkt Ramstein]] Dienst tun und in Stadt sowie Landkreis wohnen. Die Kernstadt, ohne eingemeindete Dörfer, zählt etwa 85.000 Einwohner. |
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Als Industriedenkmal stehen auch die Bauten der ehemaligen '''Kammgarnspinnerei''' unter Denkmalschutz. Das weitläufige Gelände ist heute in die Gartenschau eingegliedert; im ehemaligen Kesselhaus befindet sich das Kulturzentrum "[[Kammgarn (Kulturzentrum)|Kammgarn]]", Teile der Verwaltungsbauten nutzt die Fachhochschule. |
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Die Einwohnerzahl lag seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis etwa 1800 stets zwischen 1000 und 3000. 1815 zählte die Stadt 3757 Einwohner. Zwischen 1802 und 1834 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf ungefähr 7000. Mit Beginn der [[Industrialisierung]] in der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein; 1900 lebten bereits 48.000 Menschen in der Stadt und 1937 70.260. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zählte man etwa 70.000 Einwohner, nach Kriegsende waren es noch etwa 56.000. |
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Baudenkmale des Jugendstils sind selten in Kaiserslautern. Zu nennen sind das ehemalige Hotel Brenner gegenüber dem Bahnhof, die Goetheschule, das Wohnhaus Schumannstraße 10 und das Geschäftshaus Steinstraße 15. Bemerkenswert sind zwei ganz seltene Beispiele von sehr früh errichteten '''Kinos''' („Union“ von 1911, Kerststraße; „Central“ von 1913, Osterstraße). |
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1957 hatte sich die Einwohnerzahl bereits auf 86.000 erhöht und stieg durch Zuzug im Folgejahrzehnt weiter an. Infolge der Eingemeindung mehrerer umliegender Orte überschritt die Stadt 1969 die Grenze von 100.000 Einwohnern; 1977 lebten in Kaiserslautern 100.100 Menschen und 1997 101.549. Im Jahre 2000 sank die Einwohnerzahl der Stadt wieder unter 100.000. Seit 1. Mai 2009 gilt eine [[Zweitwohnsitzsteuer]] in Höhe von zehn Prozent der Kaltmiete; die Stadt wollte damit vermehrt Anmeldungen von [[Erstwohnsitz]]en bewirken, um die Einwohnerzahl wieder auf über 100.000 anzuheben. Am 31. Dezember 2017 hatte die Stadt nach Angaben der Stadtverwaltung 100.747 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kaiserslautern.de/mb/themen/statistik/pdf/bevoelkerung_zum31_12_17.pdf |titel=Bevölkerung zum 31. Dezember 2017 |hrsg=Stadt Kaiserslautern |format=PDF |abruf=2018-02-01}}</ref> Für den gleichen Stichtag meldete das Statistische Landesamt 99.684 Einwohner. Je nach Quelle wäre Kaiserslautern demnach Großstadt oder nicht. Zum 31. Dezember 2019 vermeldete das Statistische Landesamt 100.030 Einwohner, womit Kaiserslautern wieder Großstadt ist. Bereits ein Jahr später verlor die Stadt diesen Status wieder; laut Statistischem Landesamt hatte Kaiserslautern zum 31. Dezember 2020 99.662 Einwohner. |
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Städtebaulich interessant ist der Erweiterungsplanung von Eugen Bindewald von 1887. Auf diese gehen zurück: die Ringstraßen im Osten des Stadtgebiets (Barbarossaring, Hilgardring, Benzinoring), das Quartier um den heutigen Kolpingplatz (Rondell mit Radialstraßen) und der Marienplatz mit der Marienkirche. Diese bildet das Zentrum sternförmig auf sie zulaufender Straßen. 1912 wurde nach Plänen von Hermann Hussong der Waldfriedhof angelegt. |
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=== Religion === |
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==== Konfessionsstatistik ==== |
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Mit Hermann Hussong ist eine der das Stadtbild bis heute prägenden Persönlichkeiten bereits genannt. Von ihm stammen die Neufassung des Bindewald’schen Stadterweiterungsplans (1913) sowie die Entwürfe für die Bebauung des Pfaffenbergs und des Lämmchesbergs. |
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Mit Stand Juni 2005 waren 43,0 % der Einwohner [[evangelisch]] und 29,9 % [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]]. Die übrigen 26,9 % gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder waren [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]].<ref>{{Webarchiv|url=https://www.kommwis.de/uploads/media/Online-Gemeindestatistik_02.htm |wayback=20070929133331 |text=KommWis, Stand: 31. Dezember 2007}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.ewois.de/Statistik/user/pdfgen.php?stichtag=30.06.2005&ags=31200000&type=Kfr |titel=Gemeindestatistik |werk=KommWis |datum=2005-06-30 |abruf=2023-04-19}}</ref> Die Anteile der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung sind seitdem gesunken. Mit Stand März 2025 waren von den Einwohnern 26,6 % evangelisch und 21,0 % katholisch; 52,4 % gehörten sonstigen oder keinen Glaubensgemeinschaften an.<ref>[https://statistik.ewois.de/Statistik/user/pdfgen.php?stichtag=31.03.2025&ags=31200000&type=Kfr Stadt Kaiserslautern Einwohnerstatistik], abgerufen am 15. April 2025</ref> |
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==== Christentum ==== |
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Hussong baute ab 1919 die schlossähnliche Wohnanlage in der Fischerstraße, die als Reparationsleistung vom Deutschen Reich bezahlt wurde und ursprünglich als Offizierswohnungen der französischen Besatzungsarmee vorgesehen war. Nachdem die Franzosen auf die Anlage verzichtet hatten, fiel sie an die 1921 gegründete Gemeinnützige Baugesellschaft (BauAG). Im Auftrag der BauAG errichtete Hussong zahlreiche Wohnbauten zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Von Denkmalsrang sind der expressionistisch angehauchte Komplex Königstraße/Marienstraße, der sog. Rundbau über D-förmigem und der sog. Grüne Block über A-förmigem Grundriss sowie die Pfaffsiedlung. Von Hussong stammt auch das Ausstellungshalle auf dem Gelände des heutigen Volksparks; die Anlage wurde durch Bomben 1945 zerstört, nur die monumentale Figurengruppe des Rossebändigers ist noch erhalten. |
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[[Datei:Kleine Kirche Kaiserslautern.jpg|mini|Unionskirche, bis 2018 Kleine Kirche genannt]] |
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[[Bild:Kaiserslautern Volkspark.jpg|thumb|Volkspark]] |
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An katholischen Kirchen befindet sich in der Kernstadt die [[Martinskirche (Kaiserslautern)|Kirche Sankt Martin]], die [[Gelöbniskirche Maria Schutz]], die [[Marienkirche (Kaiserslautern)|Marienkirche]], im Stadtteil Mölschbach die Filialkirche [[St. Blasius (Mölschbach)|St. Blasius]] und in Hohenecken die [[St. Rochus (Hohenecken)|Rochuskirche]] sowie die [[Rochuskapelle (Hohenecken)|Rochuskapelle]]. |
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Die Idee der Gartenstadt wurde in Kaiserslautern im „Bahnheim“ in Nachbarschaft des Reichsbahnausbesserungswerks umgesetzt. 1928 wurde am Schillerplatz das erste Gebäude in Stahlskelettbauweise errichtet (das "Fleischbein-Haus", mit der Schillerplatz-Apotheke im Erdgeschoß), und mit dem Hauptpostamt am Bahnhof entstand 1930 das erste Dienstgebäude Süddeutschlands, das Ideen des Bauhauses aufgriff. Eine interessante Interpretation von gotischen Stilelementen im expressionistischen Geist zeigt die katholische Minoritenkirche Maria Schutz von 1928/29. |
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Zu den protestantischen Gotteshäusern zählen die [[Stiftskirche (Kaiserslautern)|Stiftskirche]], [[Apostelkirche (Kaiserslautern)|Apostelkirche]], [[Christuskirche (Kaiserslautern)|Christuskirche]], die Kleine Kirche, seit 2018 in [[Unionskirche (Kaiserslautern)|Unionskirche]] umbenannt, und die [[Evangelische Kirche (Siegelbach)|Evangelische Kirche in Siegelbach]]. |
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Das Bauwesen der nationalsozialistischen Zeit war geprägt durch die Siedlungsbewegung mit Errichtung von Großsiedlungen im Osten und Westen der Stadt, außerdem entstanden verschiedene Kasernenbauten. Bauwerke von Denkmalrang sind Erweiterungsbauten der Kammgarnspinnerei sowie die '''Autobahnbrücke''' über das Waschmühltal. Wegen der Erhebung zur Gauhauptstadt im Jahr 1939 wurden Parade- und Aufmarschplätze geplant; so hatte man im Vorgriff bereits im Sommer 1938 die '''Synagoge''' abgerissen. Die Umgestaltung kam während des Kriegs jedoch zum Erliegen, als Saarbrücken neue Hauptstadt des Gaus Saar/Pfalz wurde. |
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Zudem befindet sich auf dem Gelände der Gartenschau eine sogenannte [[Weidenkirche]]. In der zum Stadtteil Erfenbach gehörenden Siedlung Stockborn sind viele Einwohner [[Mennoniten|mennonitischen]] Glaubens. |
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=== Nachkriegszeit === |
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Die Innenstadt Kaiserslauterns wurde gegen Ende des Kriegs durch Bombenangriffe zu fast zwei Dritteln zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt nach 1945 folgte den verkehrstechnischen Vorgaben der amerikanischen Besatzungsarmee. Um Durchbrüche zu schaffen und Straßen zu verbreitern, wurde viel noch erhaltene Bausubstanz abgerissen. Beim Wiederaufbau der Gebäude wurden sie meist in vereinfachten Formen wiederhergestellt, die Neubauten folgen zumeist den Idealen der Zeit und wirken heute banal. Baulich bedeutsame Gebäude dieser Zeit sind die Evangelische Christuskirche (1957/58) und die Evangelische Pauluskirche (1958–60), die Berufsbildende Schule in der Martin-Luther-Straße (1954--56), das ehemalige französische Offizierskasino am Altenhof (1955/56), das Bürohaus der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in der Fackelstraße (1956/57), die Kreisverwaltung (1959--60) sowie das neue '''Rathaus''' (1963--1968). |
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==== Judentum ==== |
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=== Weitere Sehenswürdigkeiten im Überblick === |
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Kaiserslautern war Sitz eines [[Bezirksrabbinat Kaiserslautern|Bezirksrabbinats]]. Ab März 1933 wirkte sich die [[Zeit des Nationalsozialismus]] ebenfalls in Kaiserslautern aus. Damals hatte die Stadt 648 jüdische Einwohner, 1932 waren es noch 765 gewesen. Wegen der 1933 einsetzenden Schikanen und wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen verließen viele Juden Kaiserslautern. |
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[[Bild:Gartenschau Kaiserslautern Dino.jpg|thumb|Dino in der Gartenschau]] |
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* Hohenecker Burg, im südwestlichen Stadtteil Hohenecken |
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* [[Fritz-Walter-Stadion]] auf dem [[Betzenberg]] |
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* Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat [[Pfälzerwald]]-Nordvogesen |
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* Kulturzentrum Kammgarn, in den Bauten der ehemaligen Kammgarn-Spinnerei beim jetzigen Gartenschaugelände |
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* Japanischer Garten Kaiserslautern |
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* Zoo Kaiserslautern im Stadtteil Siegelbach |
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* Freibad [[Waschmühle]] mit dem größten Wasserbecken Europas |
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* Gartenschau, hervorgegangen aus der ersten Landesgartenschau Rheinland-Pfalz, mit der größten Dinosaurier-Ausstellung Europas |
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* Kaiserbrunnen am Mainzer Tor (1987 von [[Gernot Rumpf]] geschaffen) |
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* [[Humbergturm]] (Aussichtsturm südlich der Stadt) |
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* Wildpark am Betzenberg |
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* Östlich der Stadt liegt, im Wald versteckt, die Burgruine '''Beilstein''' |
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[[Datei:Kaiserslautern- la synagogue-3.jpg|mini|Die von den Nationalsozialisten abgerissene Synagoge; die Aufnahme entstand zwischen 1890 und 1900]] |
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Siehe auch [[Baudenkmale in Kaiserslautern]]. |
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Von 1894 bis 1896 wurde die [[Synagoge (Kaiserslautern)|Synagoge]] in der damaligen Frühlingsstraße – gegenwärtige Bezeichnung ''Luisenstraße'' – nach Plänen des Architekten [[Ludwig Levy]] im maurisch-byzantinischen Stil errichtet. Sie prägte das damalige Stadtbild Kaiserslauterns und galt als Sehenswürdigkeit. 1938 wurde die Jüdische Kultusgemeinde gezwungen, die Synagoge der Stadt zu überlassen, die das Gebäude sprengen ließ. Im August selben Jahres wurden seine Reste abgerissen, da es den Nationalsozialisten nicht ins Stadtbild passte. |
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Während der [[Novemberpogrome 1938]] wurden zahlreiche Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger vor den Augen der Polizei verwüstet und geplündert, jüdische Bürger wurden misshandelt, ihr Vermögen beschlagnahmt ([[Arisierung|„arisiert“]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lpb-bw.de/publikationen/pogrom/pogrom7.htm |titel=Die Nacht als die Synagogen brannten |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg |abruf=2014-12-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.vvn-bda-kl.de/spuren/ww/klre.html |titel=„Rassische Verfolgung“ und „Euthanasie“ |hrsg=VVN-BdA Kaiserslautern |abruf=2015-01-04}}</ref> |
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Die meisten der noch in Kaiserslautern lebenden Deutschen jüdischen Glaubens wurden am 22. Oktober 1940 in der [[Wagner-Bürckel-Aktion]] in das südfranzösische [[Camp de Gurs]] deportiert. Nur wenigen gelang von dort die Flucht, viele starben an Hunger und Krankheiten. Im August 1942 wurden Transporte der Überlebenden in die Gaskammern von [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]] und [[KZ Majdanek|Lublin-Majdanek]] zusammengestellt. Von den 90 Juden, die 1939 noch in Kaiserslautern gelebt hatten, wurden nach ihrer Deportation mindestens 78 ermordet. Im Osten der Stadt befindet sich der [[Jüdischer Friedhof (Kaiserslautern)|Jüdische Friedhof]]. |
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1980 wurde das Gelände der einstigen Synagoge offiziell in ''Synagogenplatz'' umbenannt. 2001 wurde sie in einem Projekt der [[Technische Universität Darmstadt|Technischen Universität Darmstadt]] virtuell rekonstruiert. 2002 wurde auf dem Fundament der gesprengten Synagoge ein Mahnmal zur Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Kaiserslautern errichtet. |
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== Politik == |
== Politik == |
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[[Datei:Rathaus in Kaiserslautern.jpg|mini|hochkant|[[Rathaus (Kaiserslautern)|Rathaus in Kaiserslautern]] mit einem Lokal und Aussichtsterrasse in 84 m Höhe]] |
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=== Stadtoberhäupter === |
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[[Datei:Theo Vondano.jpg|mini|hochkant|Theo Vondano, Oberbürgermeister von 1979 bis 1989]] |
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{{Hauptartikel|Liste der Stadtoberhäupter von Kaiserslautern}} |
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An der Spitze der Stadt Kaiserslautern stand über Jahrhunderte der Schultheiß als oberster Richter und Verwaltungsbeamter der Stadt, der vom [[Kurfürst]]en oder Pfalzgrafen eingesetzt wurde. Stadtrat und Bürgerschaft wählten als ihre jeweiligen Vertreter einen [[Bürgermeister|Rats- und einen Gemeindebürgermeister]], die ehrenamtlich tätig waren. |
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[[Hans Küfner]] wurde 1906 der erste rechtskundige und hauptamtliche Bürgermeister. Seit 1913 trägt er als Stadtoberhaupt den Titel [[Oberbürgermeister]]. Seit 1999 wird der Oberbürgermeister nicht mehr vom Stadtrat, sondern unmittelbar von der Bevölkerung gewählt. |
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Siehe auch [[Ergebnisse der Urwahlen des Oberbürgermeisters in Kaiserslautern]] |
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'''Oberbürgermeisterwahl''' |
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Die Oberbürgermeisterwahl vom 11. März 2007 wurde im ersten Wahlgang entschieden. Klaus Weichel trat sein Amt am 1. September 2007 an. Am 7. Dezember 2014 wurde er, erneut im ersten Wahlgang, im Amt bestätigt. Zur aktuellen Wahl am 12. Februar 2023 trat Weichel nicht mehr an, seine Amtszeit endete am 31. August desselben Jahres.<ref>[https://www.nachrichten-kl.de/2023/02/01/amtierender-ob-klaus-weichel-ruft-zum-waehlen-auf/ Amtierender OB Klaus Weichel ruft zum Wählen auf], ''nachrichten-kl.de'', abgerufen am 11. Februar 2023</ref> Da bei der Neuwahl keine der sieben Bewerbungen um die Nachfolge die erforderliche Mehrheit erreichte, kam es am 26. Februar 2023 zu einer [[Stichwahl]] zwischen [[Beate Kimmel]] (SPD; 36,5 % der Stimmen im 1. Wahlgang) und Anja Pfeiffer (CDU; 19,76 %), die sich mit einem Vorsprung von lediglich 19 Stimmen vor Thomas Kürwitz (unabhängig; 19,69 Prozent) setzte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-ob-wahl-in-kaiserslautern-alle-ergebnisseim-liveblog-_arid,5466598.html |titel=Wahlkrimi in Kaiserslautern: Stichwahl am 26. Februar |werk=Die Rheinpfalz |hrsg=Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen |datum=2023-02-12 |abruf=2023-02-13}}</ref> Bei der Stichwahl konnte sich Beate Kimmel mit einem Stimmenanteil von 62,26 % durchsetzen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Rademacher, Jan Jaworski, Sarah Korz, Susanne Kimmel, Jochen Voss |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/beate-kimmel-wird-neue-oberbuergermeisterin-in-kaiserslautern-100.html |titel=Beate Kimmel wird erste Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern |werk=SWR Aktuell |hrsg=Südwestrundfunk, Stuttgart |datum=2023-02-27 |abruf=2023-03-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.kaiserslautern.de/bw2023app_sw.html |titel=Stichwahl der Bürgermeisterin 2023, vorläufiges Gesamtergebnis |hrsg=Stadt Kaiserslautern |abruf=2023-03-06}}</ref> Im Rahmen einer außerordentlichen Stadtratssitzung am 28. August 2023 wurde Klaus Weichel in den Ruhestand verabschiedet und Beate Kimmel zur ersten Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern ernannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Rademacher |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-oberbuergermeister-weichel-geht-kimmel-tritt-amt-an-100.html |titel=Beate Kimmel ist neue Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern – Klaus Weichel im Ruhestand |werk=SWR Aktuell |hrsg=Südwestrundfunk, Stuttgart |datum=2023-08-28 |abruf=2023-09-01}}</ref> |
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=== Stadtrat === |
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{{Sitzverteilung |
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| float = right |
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| Beschriftung = Sitze |
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| Überschrift = Sitzverteilung im Kaiserslauterer Stadtrat 2024 |
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| Land = DE |
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| LINKE|SPD|GRÜNE|FDP|FWG(RP)|CDU|AfD |
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| LINKE = 3 |
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| GRÜNE = 9 |
|||
| SPD = 12 |
|||
| FWG(RP) = 7 |
|||
| FDP = 2 |
|||
| CDU = 12 |
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| AfD = 11 |
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}} |
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Der [[Stadtrat]] von Kaiserslautern besteht aus 56 [[ehrenamt]]lichen Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] in einer personalisierten [[Verhältniswahl]] gewählt wurden, und dem [[hauptamt]]lichen [[Oberbürgermeister]] als Vorsitzendem. |
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Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als [[Gewichtetes Ergebnis|gewichtete Ergebnisse]] ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben. |
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Die Parteien und Wählergruppen erzielten folgende Ergebnisse:<ref>[https://www.wahlen.rlp.de/fileadmin/wahlen.rlp.de/KW/Wahlband_Kommunalwahlen_2019_Kreise_Bezirkstag.pdf Wahlband Kommunalwahlen 2019 – Kreise und Bezirkstag] (wahlen.rlp.de)</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://rlp-kw24.wahlen.23degrees.eu/wahlen/ratswahlen-kreisebene/3120000000 |titel=Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt, Stadtratswahl 09.06.2024 |werk=Kommunalwahlergebnisse Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt |hrsg=Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |abruf=2024-06-17}}</ref> |
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{| class="wikitable sortable" |
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! Parteien und Wählergruppen |
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! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024|2024]] |
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! Sitze<br />2024 |
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! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|2019]] |
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! Sitze<br />2019 |
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! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2014|2014]] |
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! Sitze<br />2014 |
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| [[SPD Rheinland-Pfalz|SPD]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |22,2 |
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| style="text-align:right;" |12 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |25,9 |
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| style="text-align:right;" |15 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |35,4 |
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| style="text-align:right;" |19 |
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|- |
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| [[CDU Rheinland-Pfalz|CDU]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |21,5 |
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| style="text-align:right;" |12 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |22,3 |
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| style="text-align:right;" |13 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |29,4 |
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| style="text-align:right;" |15 |
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|- |
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| [[AfD Rheinland-Pfalz|AfD]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |19,8 |
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| style="text-align:right;" |11 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |10,7 |
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| style="text-align:right;" |6 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | – |
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| style="text-align:right;" | – |
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| [[Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz|Grüne]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |15,2 |
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| style="text-align:right;" |9 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |19,4 |
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| style="text-align:right;" |11 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |11,6 |
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| style="text-align:right;" |6 |
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|- |
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| [[Freie Wählergruppe Rheinland-Pfalz|FWG]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |12,6 |
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| style="text-align:right;" |7 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |7,0 |
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| style="text-align:right;" |4 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |6,4 |
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| style="text-align:right;" |3 |
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| [[Die Linke Rheinland-Pfalz|Linke]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |4,6 |
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| style="text-align:right;" |3 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |5,5 |
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| style="text-align:right;" |3 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |7,4 |
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| style="text-align:right;" |4 |
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|- |
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| [[FDP Rheinland-Pfalz|FDP]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |4,1 |
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| style="text-align:right;" |2 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |6,2 |
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| style="text-align:right;" |3 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |6,6 |
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| style="text-align:right;" |3 |
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|- |
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| [[Die PARTEI]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | – |
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| style="text-align:right;" | – |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |2,2 |
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| style="text-align:right;" |1 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | – |
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| style="text-align:right;" | – |
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|- |
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| [[Freie Bürger Union|FBU]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | – |
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| style="text-align:right;" | – |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |0,7 |
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| style="text-align:right;" |0 |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" |1,1 |
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| style="text-align:right;" |1 |
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| [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | – |
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| style="text-align:right;" | – |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | – |
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| style="text-align:right;" | – |
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| style="background-color:#eecfa1; text-align:right;" | 2,1 |
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| style="text-align:right;" | 1 |
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|- class="sortbottom hintergrundfarbe5" |
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| Gesamt |
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| style="text-align:right;" |100,0 |
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| style="text-align:right;" |56 |
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| style="text-align:right;" |100,0 |
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| style="text-align:right;" |56 |
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| style="text-align:right;" |100,0 |
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| style="text-align:right;" |52 |
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|- class="sortbottom hintergrundfarbe5" |
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| Wahlbeteiligung in Prozent |
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| colspan="2" style="text-align:center;" |53,7 |
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| colspan="2" style="text-align:center;" |50,8 |
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| colspan="2" style="text-align:center;" |41,7 |
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Wegen gestiegener Einwohnerzahlen erhöhte sich die Anzahl der Sitze im Stadtrat ab 2019 von 52 auf 56. |
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=== Stadtoberhäupter und Stadtrat === |
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An der Spitze der Stadt Kaiserslautern stand über die Jahrhunderte der Schultheiß als oberster Richter und Verwaltungsbeamter der Stadt. Später gab es einen [[Bürgermeister]], der anfangs ehrenamtlich tätig war. Ab 1906 war er hauptamtlich tätig und ab 1913 erhielt er den Titel Oberbürgermeister |
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[[Bild:Rathhaus_kl.jpg|thumb|[[Rathaus (Kaiserslautern)|Rathaus Kaiserslautern]]]] |
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* [[1789]] - [[1800]]: Ludwig Schoefer |
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* [[1811]] - [[1813]]: Charles Auguste Lufft |
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* [[1814]] - [[1826]]: Daniel Hummel, 1814-1817 mit dem Titel Oberbürgermeister |
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* [[1826]] - [[1834]]: Carl Spaeth |
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* [[1835]] - [[1850]]: Adam Weber |
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* [[1850]] - [[1852]]: Valentin Jacob |
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* [[1852]] - [[1853]]: Carl Orth |
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* [[1853]] - [[1857]]: Adrian Pletsch |
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* [[1858]] - [[1864]]: Philipp Hack |
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* [[1864]] - [[1869]]: Jean (Johann) Gelbert |
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* [[1870]] - [[1874]]: Carl Hohle |
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* [[1875]] - [[1883]]: Louis (Ludwig) Goerg |
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* [[1883]] - [[1884]]: Jose von Neumayer |
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* [[1885]] - [[1889]]: Carl Hohle |
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* [[1890]] - [[1894]]: Jose von Neumayer |
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* [[1895]] - [[1905]]: Dr. med. Theodor Orth |
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* [[1906]] - [[1918]]: Dr. jur. Hans Küfner |
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* [[1918]] - [[1932]]: Dr. jur. Franz Xaver Baumann |
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* [[1932]] - [[1938]]: Dr. jur. [[Hans Weisbrod]] |
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* [[1938]] - [[1945]]: [[Richard Imbt]] |
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* [[1945]] - [[1956]]: Alex Müller |
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* [[1956]] - [[1967]]: Dr. Walter Sommer |
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* [[1967]] - [[1979]]: Dr. Hans Jung |
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* [[1979]] - [[1989]]: Theo Vondano |
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* [[1989]] - [[1999]]: Gerhard Piontek |
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* [[1999]] - heute: [[Bernhard Deubig]] |
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{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kaiserslautern}} |
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=== Wappen der Stadt === |
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Die Stadtratswahl vom [[13. Juni]] [[2004]] ergab folgendes Ergebnis: |
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[[Datei:Deutscher Fußballmeister 1951 Stiftskirche Kaiserslautern.jpg|mini|Festumzug für den 1. FCK als Deutschen Fußballmeister 1951: Hecht als Wappentier und daneben Bierwagen der [[Brauerei Bender]]]] |
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#[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 37,1% (+0,8) - 19 Sitze (-1) |
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#[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 37,0% (-9,9) - 19 Sitze (-8) |
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#[[Bündnis 90/Die Grünen]] 8,3% (+3,6) - 4 Sitze (+1) |
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#FWG 7,6% (+2,9) - 4 Sitze (+4) |
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#[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 6,4% (+2,3) - 4 Sitze (+2) |
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#FBU 3,7% (+3,1) - 2 Sitze (+2) |
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{{Wappenbeschreibung |
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=== Name und Wappen der Stadt === |
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|Wappenbild = Kaiserslautern-Stadtwappen.svg |
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|Blasonierung = In rot ein silberner [[Pfahl (Heraldik)|Pfahl]], belegt mit einem senkrecht gestellten blauen [[Fisch (Wappentier)|Fisch]]. |
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|Zusatz = Die Stadtfarben sind Rot-Weiß. |
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|Quelle = |
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|ref = |
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|Begründung = Das [[Wappen]] der Stadt Kaiserslautern zeigt in Rot einen silbernen Pfahl, belegt mit einem steigenden blauen Fisch, der wahlweise einen Hecht oder Karpfen darstellt. Der Pfahl ist bereits seit 1266 belegt und stellt den Bach Lauter dar. Das Wappen war ursprünglich das der Lauterer Reichsschultheißen ''von Lautern'' (in Urkunden auch ''de lutra'' geschrieben), die sich im 13. Jahrhundert vermutlich nach dem Bau der Burg Hohenecken (heute im gleichnamigen Stadtteil Kaiserslauterns gelegen) umbenannten in ''von Hohenecken'' (in Urkunden auch ''de honecken'' geschrieben). Ab 1373 ist der Fisch als Wappenfigur belegt. Die Form beider Symbole sowie die Wappenfarben wechselten im Laufe der Geschichte mehrmals. Doch sind die Stadtfarben Rot und Weiß seit 1545 nachweisbar. In seiner heutigen Form wurde das Wappen am 3. August 1842 von König Ludwig I. von Bayern genehmigt. In früheren Jahrhunderten enthielt das Siegel zusätzliche Symbole, zum Beispiel eine [[Zinne (Heraldik)|Zinnenmauer]] mit als [[Kirchturm (Heraldik)|Kirchtürmen]] gedeuteten Gebäuden. |
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Das Wappen wird häufig im Zusammenhang mit der örtlichen [[Sage vom Hecht im Kaiserwoog]] erwähnt. |
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Der Name der Stadt lautete ursprünglich "Lutra" nach dem Flüsschen, das durch Kaiserslautern floss. Heute wird die Lauter unterirdisch durch die Stadt geführt. Im Jahre 1322 ist in einer Urkunde erstmals der Name 'Kayserslûtern' bezeugt. Die Hinzufügung des Wortes Kaiser bezieht sich wahrscheinlich auf das Wirken Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, der hier ab 1152 die Kaiserpfalz erbauen ließ und sich bis zum Jahre 1186 fünfmal darin aufhielt, um Römerzüge vorzubereiten. Von Angehörigen der US-Armee wird sie heute vereinfacht "K-Town" genannt. |
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=== Finanzen === |
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Das [[Wappen]] der Stadt Kaiserslautern zeigt in Rot einen silbernen Pfahl, belegt mit einem steigenden blauen Fisch (Hecht). Die Stadtfarben sind Rot-Weiß. Der Pfahl ist bereits seit [[1266]] belegt und stellt den Bach Lauter dar, welche der Stadt den Namen gab. Ab 1373 ist der Fisch als Wappenfigur belegt. Die Form beider Symbole sowie die Wappenfarben wechselten im Laufe der Geschichte mehrmals. Doch sind die Stadtfarben Rot und Weiß seit [[1545]] nachweisbar. In seiner heutigen Form wurde das Wappen am 3. August [[1842]] von König Ludwig I. von Bayern genehmigt. In früheren Jahrhunderten enthielt das Siegel auch noch andere Symbole, zum Beispiel eine Zinnenmauer mit als Kirchtürmen gedeuteten Gebäuden. |
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Am 31. Dezember 2016 hatte Kaiserslautern mit 11.384 Euro die zweithöchste [[Staatsverschuldung Deutschlands|Pro-Kopf-Verschuldung]] aller [[Liste der Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz|Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz]]. Von den 103 [[Liste der kreisfreien Städte in Deutschland|kreisfreien Städten in Deutschland]] hat Kaiserslautern die dritthöchste Pro-Kopf-Verschuldung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.haushaltssteuerung.de/weblog-wie-hoch-sind-die-schulden-der-kreisfreien-staedte.html |titel=Wie hoch sind die Schulden der kreisfreien Städte? |hrsg=Haushaltssteuerung.de |abruf=2020-02-24}}</ref> |
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=== Städtepartnerschaften === |
=== Städtepartnerschaften === |
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Kaiserslautern unterhält eine Vielzahl von [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]] und -freundschaften. Die erste Partnerschaft entstand 1960. |
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{| class="hintergrundfarbe-basis" style="padding: 0 1em 0 0;" |
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Kaiserslautern unterhält eine Vielzahl von [[Städtepartnerschaft]]en und -freundschaften. Die erste Partnerschaft entstand schon [[1960]]. |
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{| style="background: #F5F5F5; padding:1em 1em 1em 1em;" |
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| style="vertical-align:top" | |
| style="vertical-align:top" | |
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Städtepartnerschaften: |
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| width = "380" | |
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* |
* {{USA|Ziel=Davenport (Iowa)}}, [[Vereinigte Staaten|USA]], seit 10. Juni 1960 |
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* |
* {{FRA|Ziel=Douzy}}, [[Frankreich]], seit 1967 |
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* |
* {{FRA|Ziel=Saint-Quentin}}, [[Frankreich]], seit 1967 |
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* |
* {{GBR|Ziel=London Borough of Newham}}, [[Vereinigtes Königreich]], seit 1974 |
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* |
* {{JPN|Bunkyō|Bunkyō-ku}}, [[Japan]], seit 1988 |
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* |
* {{DEU|Ziel=Brandenburg an der Havel}}, [[Deutschland]], seit 1988 |
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* |
* {{BGR|Ziel=Plewen}}, [[Bulgarien]], seit 1999 |
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* |
* {{USA|Ziel=Columbia (South Carolina)}}, [[Vereinigte Staaten|USA]], seit 2000 |
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* |
* {{PRT|Ziel=Guimarães}}, [[Portugal]], seit 2000 |
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*[[ |
* [[Datei:Flag of Bosnia and Herzegovina.svg|rand|20px|Bosnien und Herzegowina]] [[Banja Luka]] ([[Republika Srpska]]), [[Bosnien und Herzegowina]], seit 2003 |
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*[[Bild:Flag of Serbia.svg|20px]] [[Banja Luka]], [[Republika Srpska]], seit [[2003]] |
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Die seit 2000 bestehende Städtepartnerschaft mit [[Silkeborg]] aus [[Dänemark]] wurde 2017 durch Silkeborg aufgekündigt.<ref name="Die Rheinpfalz">{{Internetquelle |autor=Gerhard Dürnberger |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-kaiserslautern-aufk%C3%BCndigung-von-st%C3%A4dtepartnerschaft-sorgt-f%C3%BCr-verwunderung-_arid,811271.html |titel=Kaiserslautern: Aufkündigung von Städtepartnerschaft sorgt für Verwunderung |werk=[[Die Rheinpfalz]] |datum=2017-02-10 |abruf=2021-01-01}}</ref> |
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*[[Bild:Flag of Macedonia.svg|20px]] [[Bitola]], [[Mazedonien]], seit ? |
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*[[Bild:Flag of Spain.svg|20px]] [[Igualada]], [[Spanien]], seit ? |
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Städtefreundschaften: |
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*[[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|20px]] [[Rotherham]], [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]], seit ? |
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* {{MKD|Ziel=Bitola}}, [[Nordmazedonien]] |
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* {{ESP|Ziel=Igualada}}, [[Spanien]] |
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* {{GBR|Ziel=Rotherham}}, [[Vereinigtes Königreich]] |
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Eine Liste der Partnerstädte und deren Land ist in der Pariser Straße zu sehen. |
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== Stadtbild == |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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[[Datei:Marienkirche-Kaiserslautern-3.JPG|mini|hochkant|Die katholische [[Marienkirche (Kaiserslautern)|Marienkirche]] ist eines der Wahrzeichen von Kaiserslautern.]] |
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=== Verkehr === |
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[[Datei:Fruchthalle kl.jpg|mini|[[Fruchthalle (Kaiserslautern)|Fruchthalle]] von Norden]] |
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[[Datei:Wadgassehof kl.jpg|mini|Wadgasserhof Kaiserslautern]] |
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[[Datei:Zink museum kl.jpg|mini|[[Theodor-Zink-Museum]] Kaiserslautern; seltenes Beispiel eines [[Vierseithof]]s]] |
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[[Datei:Stadtpark in Kaiserslautern.jpg|mini|Der Stadtpark in Kaiserslautern]] |
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Aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an einem der wenigen Pässe zwischen Rhein und Mosel ({{laS|via regalis}}) wurde die Stadt im Lauf ihrer Geschichte immer wieder zerstört. Auch die rasche Industrialisierung der Stadt im 19. Jahrhundert, die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs, der verkehrsgerechte Wiederaufbau nach dem Krieg und die Altstadtsanierung (Flächensanierung) der ausgehenden Sechziger- und frühen Siebzigerjahre führten zu wesentlichen Verlusten an historischer Bausubstanz. |
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====Eisenbahn-Fernverkehr==== |
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Die Stadt liegt an der in Ost-West-Richtung verlaufenden Bahnhauptstrecke Saarbrücken-Mannheim (die sog. [[Pfälzische Ludwigsbahn]]), nach Süden führt eine eingleisige Strecke bis [[Pirmasens]], nach Norden die sog. [[Lautertalbahn]] bis [[Lauterecken]] und nach Nordosten die sog. [[Alsenztalbahn]] nach Bad Kreuznach und Mainz. Die frühere Bedeutung Kaiserslauterns als [[Eisenbahnknoten]]punkt ist nach der Stilllegung des [[Rangierbahnhof]]es Einsiedlerhof zurückgegangen. Kaiserslautern HBF ist Haltepunkt im ICE-Netz der Deutschen Bahn AG. Für das Jahr 2007 ist die Inbetriebnahme der neuen internationalen ICE-Linie Frankfurt-Paris über Kaiserslautern geplant - es sollen dann mindestens 5 ICE-Zugpaare dieser Linie täglich in Kaiserslautern halten. |
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Dennoch haben sich etliche bemerkenswerte Einzelgebäude, Ensembles und historische Grundrisse erhalten, auch wenn sie sich nicht mehr zu einem historischen Stadtensemble fügen. 25 % der Stadt bestehen aus Gebäuden von vor 1945.<ref>https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4</ref> |
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====Fernstraßen==== |
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Durch das Stadtgebiet führt in West-Ost-Richtung die [[Bundesautobahn]] [[Bundesautobahn 6|A 6]] [[Saarbrücken]]-[[Mannheim]]. Ferner endet hier die [[A 63]] aus Richtung [[Mainz]] und trifft im Autobahndreieck Kaiserslautern auf die [[Bundesautobahn 6|A 6]]. Folgende [[Bundesstraße]]n führen durch das Stadtgebiet: von Süden nach Norden die [[Bundesstraße 270|B 270]], in West-Ost-Richtung die [[Bundesstraße 37|B 37]] und in Richtung Nordwesten die [[Bundesstraße 40|B 40]]. |
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=== Mittelalter und frühe Neuzeit === |
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[[Bild:S-Bahn RheinNeckar Netzplan Pfalz.png|400px|thumb|Netzplan der S-Bahn RheinNeckar]] |
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Bemerkenswerte Bauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind die evangelische ''[[Stiftskirche (Kaiserslautern)|Stiftskirche]]'' und die katholische ''[[Martinskirche (Kaiserslautern)|Martinskirche]]'' sowie Reste der ''[[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Barbarossaburg mit Casimirsaal]]''. Einige Reste der Stadtmauer sind erhalten und ein Seitenflügel eines gotischen Patrizierhauses, verborgen im Hinterhof der Marktstraße 8. |
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====S-Bahn==== |
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Seit dem Jahreswechsel 2003/04 ist der Hauptbahnhof Kaiserslautern westlicher Endhaltestelle der [[S-Bahn Rhein-Neckar]], die die Stadt mit [[Ludwigshafen]], [[Mannheim]] und [[Heidelberg]] verbindet. Eine Verlängerung der S-Bahn nach Westen bis [[Homburg (Saar)]] ist bis [[2006]] geplant. |
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Barocke Bauten befinden sich rund um den ''[[St.-Martins-Platz (Kaiserslautern)|Martinsplatz]]'', in der Klosterstraße (Bistumshaus), am Rittersberg (Gasthaus Ritters) und in der Schillerstraße (Gasthaus ''[[Zum Spinnrädl]]''). Bauwerke des Klassizismus lassen sich unter anderem in der Friedenstraße (ehemalige Friedhofskapelle), in der Marktstraße ''(Adler-Apotheke)'', in der Scheidstraße/Ecke Matzengasse und in der Steinstraße 49 ''(Villa Karcher)'' finden. |
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====Öffentlicher Personennahverkehr==== |
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Die [[Technische Werke Kaiserslautern|Technischen Werke Kaiserslautern]] (TWK) betreiben ein [[Stadtbus (Netz)|Stadtbusnetz]] mit z. Zt. 13 [[Stadtbus|Stadtlinien]] und 5 [[Nachtbus|Nachtlinien]]. Alle Linien bedienen die Haltestelle Rathaus. Das Umland wird von zahlreichen [[Regiobus|Regionallinien]] unterschiedlicher Unternehmen bedient. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des [[Westpfalz-Verkehrsverbund|Westpfalz Verkehrsverbunds]] (WVV) zu benutzen. Ab dem Hauptbahnhof kann auf der Bahnstrecke nach Osten auch der Tarif im [[Verkehrsverbund Rhein-Neckar]] (VRN) genutzt werden.<br>Die Einrichtung einer schienengebundenen "City-Shuttle"-Strecke zwischen Hauptbahnhof und dem [[Universität Kaiserslautern|Universitätscampus]] wird derzeit diskutiert. |
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=== Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg === |
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=== Wirtschaft === |
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Der größte Teil der erhaltenen Kulturdenkmale stammt aus der Zeit ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Kaiserreichs. Typisch für die gründerzeitliche Bebauung ist die Blockbebauung mit [[traufenständig]]en Häusern. Bemerkenswert sind die heute als Konzerthalle genutzte [[Fruchthalle (Kaiserslautern)|Fruchthalle]], das Gewerbemuseum (heute ''Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern''), die [[Marienkirche (Kaiserslautern)|Marienkirche]] und die [[Apostelkirche (Kaiserslautern)|Apostelkirche]], ferner die ''Denkmalzone um den Stadtpark'' sowie das Villenviertel im Benzinoring/Villenstraße. Repräsentative Verwaltungsbauten der Gründerzeit sind das ehemalige Hauptpostamt in der Karl-Marx-Straße (heute Deutsche Telekom), das ehemalige Bezirkskommando (heute ''Polizeipräsidium'') in der Logenstraße, das königliche Hauptzollamt (heute Finanzamt) in der Eisenbahnstraße, der Verwaltungssitz der Pfälzischen Eisenbahnen in der Eisenbahnstraße 73 (heute privat genutzt) und die [[Infanteriekaserne (Kaiserslautern)|neobarocke Kaserne]] des [[Königlich Bayerisches 23. Infanterie-Regiment „König Ferdinand der Bulgaren“|23. Königlich Bayerischen Infanterieregiments]] im Osten der Stadt. |
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Kaiserslautern ist trotz Arbeitsplatzabbau der Unternehmen noch immer eine bedeutende Industriestadt mit über 11.000 Arbeitsplätzen im industriellen Bereich. Der bedeutendste Arbeitgeber der Region ist indes die US-amerikanische Militärgemeinde Kaiserslautern mit etwa 28.000 Arbeitsplätzen (davon 6700 deutsche Zivilbeschäftigte). Mit der Technischen Universität als Kristallisationszentrum entwickelt sich Kaiserslautern aber zunehmend zu einem Wissenschaftsstandort mit dem Schwerpunkt Informationstechnologie, wie zahlreiche Firmengründungen und -ansiedlungen der letzten Jahre zeigen. |
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Als Industriedenkmal stehen die Bauten der ehemaligen ''[[Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)|Kammgarnspinnerei]]'' unter Denkmalschutz. Das weitläufige Gelände ist heute in die Gartenschau eingegliedert; im ehemaligen Kesselhaus befindet sich das ''[[Kulturzentrum Kammgarn]]'', Teile der Verwaltungsbauten nutzt die Fachhochschule. |
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Eine Auswahl von auch überregional bekannten, in Kaiserslautern ansässigen Firmen bietet die folgende Liste. |
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Baudenkmäler des Jugendstils sind selten in Kaiserslautern. Zu nennen sind das ehemalige Hotel Brenner gegenüber dem Bahnhof, die Goetheschule, das Wohnhaus Schumannstraße 10 und das Geschäftshaus Steinstraße 15. Bemerkenswert sind zwei seltene Beispiele von sehr früh errichteten Lichtspieltheatern (''[[Union-Theater|Union]]'' von 1911, Kerststraße; ''[[Central-Kino (Kaiserslautern)|Central]]'' von 1913, Osterstraße), die noch heute als Kino genutzt werden. |
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* [[ACO Guss]] GmbH (bis 1997 Guss- und Armaturwerk Kaiserslautern; Industrieguss und Bauguss, z.B. für Entwässerung. Die Erzeugnisse - u.a. Kanaldeckel - findet man heute im In- und Ausland, z.B. in Kenia) |
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* [[Adam Opel AG]] (Motoren- und Komponentenwerk; im Werksgelände auch die Firmen GKN Gelenkwellenwerk Kaiserslautern GmbH und das Logistikunternehmen Stute Verkehrs GmbH) |
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* CAS GmbH ([[Customer Relationship Management|CRM]]-Software für die Konsumgüterindustrie) |
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* [[debitel]] (Telekommunikationsdienstleister; in Kaiserslautern Sitz eines Callcenters) |
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* [[Linux]] Networx GmbH (Europazentrale des US-amerikanischen Spezialisten für [[Supercomputer]]) |
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* [[Market Maker]] Software AG (Software für Portfoliomanagement und Wertpapieranalyse; Tochter der vwd [[Vereinigte Wirtschaftsdienste]] GmbH) |
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* [[Pfaff]] Industrie Maschinen AG (Industrienähmaschinen) |
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*Deutsche Reihenhaus AG; Regional größter Bauträger für Reihenhäuser und Wohnanlagen. |
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* Keiper GmbH & Co. KG, Hersteller von Autositzkomponenten, Teil der Keiper Recaro Group, http://www.keiper.com |
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* Putsch Holding, Dachgesellschaft der Keiper Recaro Group, http://www.keiper-recaro-group.com/ |
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Städtebaulich interessant ist die Erweiterungsplanung von Eugen Bindewald von 1887. Auf diese gehen zurück: die Ringstraßen im Osten des Stadtgebiets (Barbarossaring, Hilgardring, Benzinoring), das Quartier um den heutigen Kolpingplatz – einem Rondell mit Radialstraßen – sowie im Westen der Stadt der Stadtpark und der Marienplatz mit der Marienkirche. Diese bildet das Zentrum sternförmig auf sie zulaufender Straßen. 1912 wurde nach Plänen von Hermann Hussong der ''Waldfriedhof'' angelegt. |
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=== Medien === |
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=== Zwischenkriegszeit === |
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Die Stadt hat ein Studio des [[Südwestrundfunk]]s (SWR) und des privaten [[Radio RPR|RPR]]. Einige Bürger der Stadt stellen im [[Offener Kanal|Offenen Kanal]] Kaiserslautern (OK-KL) ein Fernsehprogramm zusammen. |
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[[Hermann Hussong]] war eine der das Stadtbild bis heute prägenden Persönlichkeiten. Von ihm stammen die Neufassung des Bindewald’schen Stadterweiterungsplanes (1913) sowie die Entwürfe für die Bebauung des Pfaffenbergs und des Lämmchesbergs. |
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Als Tageszeitung erscheint die "Pfälzische Volkszeitung" als Regional- beziehungsweise Lokalausgabe der in Ludwigshafen ansässigen "[[Die Rheinpfalz|Rheinpfalz]]", als kostenlose Wochenzeitung das "Wochenblatt Kaiserslautern". Ferner gibt es kostenlose, monatlich erscheinende Programm- und Szenezeitschriften (z.B. Pavillon). Seit Beginn des Jahres erscheint im zweiwöchentlichen Rhythmus die Zeitung "Walter - Die Fußballwelt in Kaiserslautern". Diese Zeitung soll die Einwohner auf die WM 2006 einstimmen. (Auflage 60.000) Sie soll zur WM täglich erscheinen. |
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Hussong baute ab 1919 die schlossähnliche ''[[Wohnanlage Fischerstraße|Wohnanlage an der Fischerstraße]]'', die als Reparationsleistung vom Deutschen Reich bezahlt wurde und ursprünglich als Offizierswohnbau der französischen Besatzungsarmee vorgesehen war. Nachdem die Franzosen auf die Anlage verzichtet hatten, fiel sie an die 1921 gegründete Gemeinnützige Baugesellschaft (Bau AG). Im Auftrag der Bau AG errichtete Hussong zahlreiche Wohnbauten zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Von Denkmalsrang sind der expressionistische ''[[Bunter Block|Bunte Block]]'' in der Königstraße/Marienplatz, der sogenannte ''[[Rundbau (Kaiserslautern)|Rundbau]]'' (Königstraße) über D-förmigem, der ''Grüne Block'' (Altenwoogstraße/Mannheimer Straße) über A-förmigem Grundriss und die Pfaffsiedlung. Von Hussong stammt auch die Ausstellungshalle auf dem Gelände des heutigen Volksparks; die Anlage wurde durch Bomben 1945 zerstört, nur die monumentale Figurengruppe des Rossebändigers ist noch erhalten. |
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Die Infrastruktur für die Verbreitung der Medien ist relativ gut: Neben zwei Anbietern für öffentliches [[WLAN]] (zur Versorgung der Privathaushalte) existiert ein [[Wimax]]-Testnetz. Bis zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006| WM 2006]] soll [[DVB-T]]-Empfang der [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|öffentlich-rechtlichen Sender]] von den Standorten Dansenberg und Rotenberg (Richtung Gersweilerhof) möglich sein. |
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Die Idee der [[Gartenstadt]] wurde in Kaiserslautern im [[Bahnheim]], einer Siedlung in Nachbarschaft des Reichsbahnausbesserungswerks, umgesetzt. 1928 wurde am Schillerplatz das erste Gebäude in Stahlskelettbauweise errichtet (das ''Fleischbein-Haus'' mit der Schillerplatz-Apotheke im Erdgeschoss), und mit dem Hauptpostamt am Bahnhof nach Plänen [[Heinrich Müller (Architekt, 1892)|Heinrich Müllers]] entstand 1930 ein herausragendes Beispiel der bayerischen [[Postbauschule]], der wichtigsten Ausprägung des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] in Bayern. Eine interessante Interpretation von gotischen Stilelementen im expressionistischen Geist zeigt die katholische ''Minoritenkirche Maria Schutz'' ''(Gelöbniskirche)'' von 1928/29 am Messeplatz im Osten der Stadt. |
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=== Soziale Dienste und Ämter === |
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* Ökumenische Sozialstation Kaiserslautern mit zwei AHZ (Ambulante-Hilfe-Zentren) |
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* Mehrere Alters- und Pflegeheime verschiedener Träger (Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonissenanstalt, DRK, Graviusheim, Stadt Kaiserslautern u.a.) |
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* Übernachtungs- und Resozialisierungsheim St. Christophorus |
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* Glockestubb (Tagesbegegnungstätte für wohnungslose Menschen) |
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* [[Klinik]]en: [[Westpfalz-Klinikum]], Lutrinaklinik |
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* [[Polizei]]: Unterhält in Kaiserslautern mehrere Inspektionen und das Präsidium Westpfalz |
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* Feuerwehr Kaiserslautern: Berufsfeuerwehr mit 100 Angestellten; Freiwillige Feuerwehr mit 250 Mitgliedern in vier Innenstadtzügen und sieben Ortsteilzügen |
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* [[Rettungsdienst]]e: [[Arbeiter-Samariter-Bund|ASB]] und [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]] betreiben den öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst in Kaiserslautern - daneben führt auch der [[Malteser Hilfsdienst|MHD]] einige Krankentransporte durch |
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* [[Caritas]]-Zentrum |
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Zur [[Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus]] gehören Großsiedlungen im Osten und Westen der Stadt, außerdem entstanden verschiedene Kasernenbauten. Bauwerke von Denkmalrang sind Erweiterungsbauten der Kammgarnspinnerei sowie die ''[[Waschmühltalbrücke|Autobahnbrücke]]'' über das Waschmühltal. Wegen der Erhebung zur Gauhauptstadt im Jahr 1939 wurden Parade- und Aufmarschplätze geplant; im Vorgriff darauf wurde bereits im Sommer 1938 die Synagoge abgerissen. Die Umgestaltung kam während des Kriegs jedoch zum Erliegen, als Saarbrücken neue Hauptstadt des [[Gau Saarpfalz|Gaus Saarpfalz]] wurde. |
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=== Bildung und Forschung === |
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* 36 allgemein-, berufs- und weiterbildende Schulen aller Schultypen, die von über 20.000 Schülern besucht werden |
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* Meisterschule Kaiserslautern (überregionale berufsbildende Schule mit Berufsfachschule, Fachschule für Technik und Fachschule zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung) in Trägerschaft des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] |
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* [[Technische Universität Kaiserslautern]], 1970 als Teil der Universität Trier-Kaiserslautern gegründet, 1975 verselbständigt. |
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* [[Fachhochschule Kaiserslautern]], gegründet 1971 durch Vereinigung mehrere Bildungseinrichtungen, die zum Teil schon seit dem [[19. Jahrhundert]] bestehen, u.a. Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen, Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen, Staatliche Ingenieurschule für Textiltechnik |
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=== Nachkriegszeit === |
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* [[DFKI]]: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz |
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Die Innenstadt Kaiserslauterns wurde gegen Ende des Kriegs durch Bombenangriffe zu fast zwei Dritteln zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt nach 1945 folgte den verkehrstechnischen Vorgaben der amerikanischen Besatzungsarmee. Um Durchbrüche zu schaffen und Straßen zu verbreitern, wurde viel noch erhaltene Bausubstanz abgerissen. Beim Wiederaufbau der Gebäude wurden sie meist in vereinfachten Formen wiederhergestellt. Die Neubauten sind ein Ergebnis der nüchternen Wiederaufbauzeit und der knappen finanziellen Mittel; sie wirken heute banal. Baulich bedeutsame Gebäude dieser Zeit sind die Evangelische Christuskirche (1957/58) und die Evangelische Pauluskirche (1958–1960), die Berufsbildende Schule in der Martin-Luther-Straße (1954–1956), das ehemalige französische Offizierskasino am Altenhof (1955/56), das Bürohaus der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in der Fackelstraße (1956/57), die Kreisverwaltung (1959–1960) sowie das 84 m hohe Rathaus (1963–1968), seinerzeit das höchste Rathaus der Bundesrepublik. |
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* Fraunhofer IESE: Fraunhofer Institut Experimentelles Software Engineering |
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* [[Fraunhofer ITWM]]: Fraunhofer Institut Techno- und Wirtschaftsmathematik |
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Um Unterkünfte für die amerikanischen Soldaten und Zivilangehörigen zu schaffen, wurde mit der Vogelweh im Westen der Stadt ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern geschaffen. In der Nachbarschaft entstand in den 1960er Jahren das Wohngebiet [[Bännjerrück]]. Ferner wurden der [[Betzenberg]] im Süden und der [[Fischerrück]] im Nordwesten der Stadt mit Hochhaussiedlungen bebaut. Mit Gründung der Universität wurde das Universitätswohngebiet in einer Mischung aus Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern ausgewiesen. |
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* IFOS: Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik |
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* IVW: Institut für Verbundwerkstoffe |
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=== Amerikaner in und um Kaiserslautern === |
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* TAS: Technische Akademie Südwest e.V. |
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{{Hauptartikel|US-Amerikaner in Kaiserslautern}} |
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* Max-Planck-Institut für Softwaresysteme (im Aufbau) |
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* Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde |
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=== Weitere Kulturdenkmäler === |
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* Nachwuchsinitiative-kl |
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{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Kaiserslautern}} |
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* Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung |
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Mitten im Pfälzerwald im südlichen Stadtgebiet befindet sich der [[Humbergturm]], der als Aussichtsturm fungiert. |
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Die beiden bekanntesten Burgen im Stadtgebiet sind die ebenfalls im Pfälzerwald gelegenen Burgen [[Burg Hohenecken|Hohenecken]], die den gleichnamigen südwestlichen Stadtteil Hohenecken überragt, sowie die östlich der Stadt liegende, im Wald versteckte [[Burg Beilstein (Pfalz)|Burg Beilstein]]. |
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Am Rande des Stadtzentrums befindet sich das Kulturzentrum Kammgarn, das in den Bauten der ehemaligen [[Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)|Kammgarn-Spinnerei]] beim jetzigen Gartenschaugelände untergebracht ist. Zudem gibt es über 50 [[Liste von Brunnen in Kaiserslautern|Brunnen im Stadtgebiet]], darunter der [[Kaiserbrunnen am Mainzer Tor]], der im Jahr 1987 von [[Gernot Rumpf]] geschaffen wurde. |
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Das [[Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern]] war ursprünglich als Gewerbemuseum gedacht und beherbergt heute Werke von pfälzischen Künstlern. Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei Grafik, Gemälde und Plastik des 19. und 20. Jahrhunderts, dabei vor allem im deutschen Impressionismus und Expressionismus. Außerdem gibt es eine kunsthandwerkliche Sammlung des 16. bis 19. Jahrhunderts. |
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=== Natur, Freizeit- und Parkanlagen === |
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[[Datei:Gartenschau Kaiserslautern Dino.jpg|mini|Dinosaurierfigur in der Gartenschau]] |
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Im Stadtgebiet befinden sich zahlreiche [[Liste der Naturdenkmale in Kaiserslautern|Naturdenkmale]]. Vor allem der Süden von Kaiserslautern liegt im [[Naturpark Pfälzerwald]], der Bestandteil des grenzüberschreitenden [[Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord|Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen]] ist. |
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Mitten im Pfälzerwald befinden sich der [[Wildpark Betzenberg|Wildpark am Betzenberg]] und das [[Fritz-Walter-Stadion]] auf dem [[Betzenberg]], das als Spielstätte für Heimspiele des [[1. FC Kaiserslautern]] dient. |
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Im Stadtzentrum befindet sich die [[Gartenschau Kaiserslautern|Gartenschau]], die aus der ersten Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz hervorging und die größte Dinosaurier-Ausstellung Europas beherbergt. |
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Im Norden der Stadt im Stadtteil Siegelbach liegen der [[Zoo Kaiserslautern]] sowie ein paar Kilometer östlich davon das Freibad [[Waschmühle]] mit dem nach dem Frankfurter [[Brentanobad]] zweitgrößten Wasserbecken Europas. |
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Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der [[Japanischer Garten (Kaiserslautern)|Japanische Garten Kaiserslautern]]. Er zählt zu den größten [[Japanischer Garten|Japanischen Gärten]] Europas. |
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== Kultur == |
== Kultur == |
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[[Datei:Pfalz theater kl1.jpg|mini|Pfalztheater Kaiserslautern]] |
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[[Datei:Pfalz theter kl2.jpg|mini|Rotunde Pfalztheater Kaiserslautern]] |
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=== Theater/Kino/Vergleichbares === |
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=== Theater und andere kulturelle Einrichtungen === |
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* Pfalztheater: Mehrsparten-Theater für Oper, Operette, Musical, Ballett und Schauspiel in Trägerschaft von [[Bezirksverband Pfalz]] und Stadt Kaiserslautern |
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Das [[Pfalztheater]] ist ein Mehrsparten-Theater für Oper, Operette, Musical, Ballett und Schauspiel. Es befindet sich in der Trägerschaft des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbandes Pfalz]] und der Stadt Kaiserslautern. |
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* Kinos: |
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**UCI Kinowelt: Kinocenter |
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An Kinos gibt es in Kaiserslautern das Kinocenter ''UCI Kinowelt'', den ''Central Filmpalast'' und ein Spielfilm- und Programmkino mit dem Namen ''Union-Kino''. |
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**Central Filmpalast |
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**Union-Kino: Spielfilm- und Programmkino |
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In der ''[[Fruchthalle (Kaiserslautern)|Fruchthalle]]'' finden gesellschaftliche Veranstaltungen und Konzerte statt, im ''[[Kulturzentrum Kammgarn]]'' Rock-, Jazz-, Blues- und Pop-Konzerte, Comedy und andere vergleichbare Veranstaltungen. Darüber hinaus existiert zusätzlich die [[Barbarossahalle]]. |
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* Fruchthalle: gesellschaftliche Veranstaltungen und Konzerte |
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* Kulturzentrum Kammgarn: Rock-, Jazz-, Blues- und Pop-Konzerte, Comedy und andere Veranstaltungen |
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Im ''Jugend- und Programmzentrum'' werden Kleinkunst und Musik angeboten. Das ''Irish House'' ist ein Irisches Pub mit Live-Musik. Das ''Underground'' war ein Club für gitarrenorientierte Live-Musik und Rockabende, der seit mehreren Jahren geschlossen ist. |
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* Jugend- und Programmzentrum: Kleinkunst und Musik |
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* Step's am alten Westbahnhof: Gastronomie für Ältere mit Live-Musik, Jazz- und Latino-Nights |
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* Irish House: Irisches Pub mit Live-Musik |
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* Galerie Hüther: zeitgenössige Kunst, moderne Kunst, abstrakte Gemälde, naturrealistische Gemälde der Künstlerin Petra Hüther |
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=== Museen und Bibliotheken === |
=== Museen und Bibliotheken === |
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Das ''[[Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern]]'' ist eine Kunstgalerie, die sich in der Trägerschaft des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] befindet. Sie wurde als Kunstgewerbeanstalt gegründet, Schwerpunkt der Sammlung sind heute Werke des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. |
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* Wadgasserhof/Theodor-Zink-Museum (Stadt- und Regionalgeschichte) |
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* Stadtbibliothek |
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* Universitätsbibliothek |
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* Hochschulbibliothek (Bibliothek der Fachhochschule) |
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* Pfalzbibliothek (wissenschaftliche Spezialbibliothek des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] zu pfalzspezifischen Themen) |
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Im ''[[Theodor-Zink-Museum]]'' und dem [[Wadgasserhof]] werden Stadt- und Regionalgeschichte vermittelt. |
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Der Bestand der genannten Bibliotheken ist über die Website [http://www.bibliotheken-rlp.de/ Bibliothekskatalog Öffentliche Bibliotheken Rheinland-Pfalz] im Internet recherchierbar. |
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An Bibliotheken sind die ''Stadtbibliothek'', die ''Universitätsbibliothek'' mit einer Zentralsammlung und mehreren Fachbereichsbibliotheken, die ''Hochschulbibliothek'' (Bibliothek der Fachhochschule) sowie die ''Pfalzbibliothek'' (eine wissenschaftliche Spezialbibliothek des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] zu pfalzspezifischen Themen) vorhanden sowie die Institutsbibliothek des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Daneben gibt es einige Schulbüchereien, auch einige Kirchengemeinden bieten kleine Büchereien an. |
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=== Musik === |
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Kaiserslautern ist einer der Sitze der [[Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern|Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern]]. Weitere Orchester im Bereich der klassischen Musik sind das Orchester des Pfalztheaters (die ''Pfalzphilharmonie'') sowie (als Laienensemble) das ''Sinfonieorchester des Landkreises Kaiserslautern''. Sowohl von protestantischer als auch von katholischer Seite gibt es verschiedene Angebote zur Kirchenmusik, außerdem gibt es mit einigen Chören (u. a. dem ''Musikverein Kaiserslautern 1840'') eine lebendige Gesangsszene. |
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Für die Ausbildung sorgen die ''Emmerich-Smola-Musikschule'' der Stadt und die ''Musikschule des Landkreises'' Kaiserslautern sowie das ''Pfälzische Konservatorium für Musik''. |
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Die Stadt war oder ist ferner die Heimat einiger Bands mit überregionaler Bedeutung, so unter anderem von [[Spermbirds]], [[Vanden Plas (Band)|Vanden Plas]], [[Ivory Night]], [[Walter Elf]], [[Winterland (Band)|Winterland]], [[Headcrash (Band)|Headcrash]] und [[MoonSun]]. Alea der Bescheidene, Frontmann der Mittelalter-Rock-Band [[Saltatio Mortis]], stammt aus Kaiserslautern; der Musiker und Grammy-Gewinner [[Zedd]] hat hier seine Wurzeln ([[Dioramic]]). |
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=== Sport === |
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{{Hauptartikel|Sport in Kaiserslautern}} |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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[[Datei:Christmas Market Kaiserslautern 2009 Evangelische Pfarrkirche (Stiftskirche).JPG|mini|Weihnachtsmarkt neben der Stiftskirche]] |
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* Mai: Maikerwe (Jahrmarkt) |
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* Im Mai und Oktober jeden Jahres findet die sogenannte ''Kerwe'' – ein [[Jahrmarkt]] – auf dem Messeplatz statt. |
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* Juni: [[Allgemeiner Studierendenausschuss|AStA]]-Sommerfest an der Universität |
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* Im Juni wird das [[Allgemeiner Studierendenausschuss|AStA]]-Sommerfest an der Universität veranstaltet. |
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* Juli: Altstadtfest |
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* Das Kaiserslauterer [[Volksfest|Altstadtfest]] findet einmal jährlich im Juli in und um die Kaiserslauterer Altstadt zwischen Martinsplatz und Mainzer Tor statt. |
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* September: Barbarossafest "Swinging Lautern" (Musikveranstaltungen in der ganzen Stadt, veranstaltet vom Werbeverband "Kaiser in Lautern") |
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* Im September gibt es Musikveranstaltungen in der ganzen Stadt, die vom Werbeverband ''Kaiser in Lautern'' veranstaltet werden und unter dem Namen ''Barbarossafest Swinging Lautern'' laufen. |
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* Oktober: Oktoberkerwe (Jahrmarkt) |
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* Der [[Lautrer Advent]] beginnt um den ersten [[Advent]] auf dem Stifts- und Schillerplatz. |
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* November/Dezember: Weihnachtsmarkt |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Wirtschaft === |
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{{Hauptartikel|Wirtschaft in Kaiserslautern}} |
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=== Öffentliche Einrichtungen === |
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==== Behörden ==== |
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In Kaiserslautern befindet sich neben der Stadtverwaltung die zuständige Kreisverwaltung für den [[Landkreis Kaiserslautern]]. Außerdem befand sich hier von 1972 bis 2019 der Verwaltungssitz der [[Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd]]. Die Stadt ist Sitz des [[Polizeipräsidium Westpfalz|Polizeipräsidiums Westpfalz]] sowie mehrerer organisatorisch darunter gegliederter Polizeieinheiten; es gibt eine Inspektion der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]] sowie ein Zollamt. |
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Im neuen Justizzentrum am Hauptbahnhof haben das [[Amtsgericht Kaiserslautern|Amtsgericht]] und das [[Landgericht Kaiserslautern]], das [[Arbeitsgericht Kaiserslautern]] sowie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ihren Sitz. Die [[Agentur für Arbeit]] Kaiserslautern ist Hauptstelle des Arbeitsamtsbezirks Kaiserslautern, der neben der Stadt Kaiserslautern auch den Landkreis Kaiserslautern, den Donnersbergkreis sowie den Landkreis Kusel umfasst. Des Weiteren ist Kaiserslautern Sitz eines [[Finanzamt]]s sowie eines Karriereberatungsbüros der Bundeswehr im PRE-Park. Die aus früheren rheinland-pfälzischen Landesämtern hervorgegangenen [[Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung|Landesbetriebe für Liegenschafts- und Baubetreuung]] (LBB) sowie für [[Landesbetrieb Mobilität|Mobilität]] (LBM) unterhalten in Kaiserslautern Niederlassungen. |
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Hinzu kommen diverse weitere Ämter und Dienststellen, unter anderem das Landesamt für Mess- und Eichwesen und eine Niederlassung der [[Landesforsten Rheinland-Pfalz]]. |
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==== Soziale Dienste und Ämter ==== |
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[[Datei:ELW2-Kaiserslautern2-2.JPG|mini|Einsatzleitwagen der Kaiserslauterer Malteser]] |
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An sozialen Diensten und Ämtern gibt es im Stadtgebiet unter anderen die sogenannte ''Ökumenische Sozialstation Kaiserslautern'' mit zwei Ambulante-Hilfe-Zentren (AHZ) sowie mehrere Alters- und Pflegeheime verschiedener Träger wie der [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Deutscher Caritasverband|Caritas]], der [[Diakonissenanstalt]], dem [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]], dem Graviusverein,<ref>''[http://www.graviusheim.de/graviusverein.html Graviusverein]'', Alten- und Pflegeheim Graviusheim, abgerufen am 16. August 2022.</ref> der Stadt Kaiserslautern und anderen. Von der Caritas wird auch das sogenannte ''Caritas-Zentrum'' betrieben. Die ''Ehrenamtskoordination'' vermittelt ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zwischen sozialen Einrichtungen und Bürgern der Stadt.<ref>{{Internetquelle |autor=RHEINPFALZ Redaktion |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-daniel-helmes-ist-neuer-ehrenamtskoordinator-f%C3%BCr-die-stadt-_arid,5416022.html |titel=Daniel Helmes ist neuer Ehrenamtskoordinator für die Stadt – Kaiserslautern |werk=Die Rheinpfalz. RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, 11. Oktober 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022. |sprache=de |abruf=2022-10-23}}</ref> |
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Darüber hinaus existieren noch das ''Übernachtungs- und Resozialisierungsheim St. Christophorus'' und die ''Glockestubb'', die als Tagesbegegnungsstätte für wohnungslose Menschen dient. Für die wohnsitzlosen Menschen engagiert sich auch die katholische Kirche, indem an der Pforte der ''[[St. Franziskus Gymnasium und Realschule]]'' (einer Mädchenschule in Trägerschaft der [[Dillinger Franziskanerinnen]]) eine kostenlose warme Mahlzeit ausgeteilt wird. |
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Die Aktion ''alt – arm – allein'' ist eine gemeinsame Adventsaktion der lokalen Zeitung ''Die Rheinpfalz'' sowie der Protestantischen Apostelkirchengemeinde und der katholischen Gemeinde St. Maria. Es werden Geldspenden gesammelt zur Hilfe für alte und alleinstehende Menschen, so werden zum Beispiel Putzhilfen gezahlt oder neue Möbel angeschafft, Behördengänge begleitet und Begegnungsmöglichkeiten organisiert. |
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Das bedeutendste [[Krankenhaus]] ist das ''[[Westpfalz-Klinikum]]'', das zugleich akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ist. Des Weiteren ist das [[Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie]] mit einer Niederlassung in Kaiserslautern vertreten. An der ''[[Lutrinaklinik]]'' werden primär ambulante orthopädische und chirurgische Operationen durchgeführt. |
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Die [[Feuerwehr Kaiserslautern]] besteht aus der [[Berufsfeuerwehr]] mit 100 Beamten und der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] mit 250 Mitgliedern in vier Innenstadtzügen und sieben Ortsteilzügen. Der öffentlich-rechtliche Rettungsdienst in Kaiserslautern wird vom ''[[Arbeiter-Samariter-Bund]] (ASB)'' und dem ''[[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Rote Kreuz]] (DRK)'' betrieben. Daneben führt auch der ''[[Malteser Hilfsdienst]]'' (MHD) Krankentransporte und [[Rückholdienst]] durch. Die genannten Organisationen sind auch in den [[Katastrophenschutz]] der Stadt Kaiserslautern integriert, zudem gibt es in Kaiserslautern einen von 668 Ortsverbänden des [[Technisches Hilfswerk|Technischen Hilfswerks]]. |
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==== Trinkwasserversorgung ==== |
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Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den [[SWK Stadtwerke Kaiserslautern|Stadtwerken Kaiserslautern]] übernommen. Das Wasser stammt aus drei Wasserwerken:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/fileadmin/data/downloads/pdfs/Wasserwerke_SWK_April_2013.pdf |titel=Wasserwerke der SWK Versorgungs-AG |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |format=PDF; 20 kB |sprache=de |abruf=2021-10-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211029174650/https://www.swk-kl.de/fileadmin/data/downloads/pdfs/Wasserwerke_SWK_April_2013.pdf |archiv-datum=2021-10-29 |offline=ja}}</ref> |
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* Im Wasserwerk Barbarossastraße werden täglich bis zu 18.000 Kubikmeter Wasser aus der Lauterspringquelle und aus elf Tiefbrunnen gefördert. Das Wasserwerk ist für die Versorgung des gesamten Innenstadtbereichs zuständig |
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* Das Wasserwerk Rote Hohl verfügt über sechs Tiefbrunnen im Aschbachtal, Letzbachtal und im Wiener Tal. Das Wasserwerk versorgt die höher gelegenen Stadtteile mit täglich bis zu 13.000 Kubikmeter Trinkwasser |
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* Der Stadtteil Mölschbach bekommt sein Wasser vom Wasserwerk Mölschbach (ein Brunnen im Rambachtal, bis 480 Kubikmeter täglich) |
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Jährlich werden ca. 7,5 Millionen Kubikmeter Wasser abgegeben. |
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Die [[Wasserhärte|Gesamthärte]] liegt mit 4,5 bis 5,1 [[Grad deutscher Härte]] im Härtebereich „weich“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/produkte-services/energie/wasser/wasserqualitaet |titel=Höchste Standards, beste Qualität – das Lautrer Wasser |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> Der Bruttoverbrauchspreis beträgt 1,99 Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/produkte-services/energie/wasser/wasserpreise |titel=Wasser zum guten Preis |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> |
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==== Abwasserentsorgung ==== |
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Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadtentwässerung Kaiserslautern. Die öffentliche Kanalisation ist 519 Kilometer lang, davon sind 20 Kilometer begehbar mit einer Mindesthöhe von 1,20 Metern. 80 % des Kanalnetzes sind im [[Mischsystem]] angelegt, 99 % der Bevölkerung sind an die Kanalisation angeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ste-kl.de/index.php?id=196 |titel=Kanalnetz Kaiserslautern |hrsg=Stadtentwässerung Kaiserslautern |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> Das Abwasser wird im zentralen Klärwerk {{Coordinate|NS=49.4604|EW=7.7412|type=building|region=DE-RP|text=ICON2|name=Klärwerk Kaiserslautern}} behandelt. Die Anlage wurde 1945 gebaut und hat heute eine Ausbaugröße von 210.000 [[Einwohnerwert]]en. Das gereinigte Wasser wird nach einer Aufenthaltszeit von 20 bis 36 Stunden (je nach Zulaufmenge) in die Lauter eingeleitet. |
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Der anfallende [[Klärschlamm]] wird in zwei Faulbehältern ausgefault, entwässert und anschließend in der Landwirtschaft verwertet (70 %) oder als Zusatzbrennstoff in Kraftwerken verbrannt (30 %). Das bei der Faulung entstehende [[Biogas|Klärgas]] wird in zwei Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen ihren kompletten Energie- und Wärmebedarf selbst decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ste-kl.de/index.php?id=216&L=888 |titel=Verfahrensstufen in der Kläranlage Kaiserslautern |hrsg=Stadtentwässerung Kaiserslautern |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> |
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=== Bildung und Forschung === |
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[[Datei:Fraunhofer ITWM und IESE in Kaiserslautern.jpg|alt=Fraunhofer ITWM und IESE in Kaiserslautern|mini|Fraunhofer ITWM und IESE in Kaiserslautern]] |
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In Kaiserslautern gibt es insgesamt 36 allgemein-, berufs- und weiterbildende Schulen aller Schultypen, die von über 20.000 Schülern besucht werden. Besonders hervorzuheben ist das [[Heinrich-Heine-Gymnasium (Kaiserslautern)|Heinrich-Heine-Gymnasium]], das sowohl als Sportschule als auch als Internat für Hochbegabtenförderung überregionalen Ruf genießt. Ebenfalls überregional orientiert ist die ''Meisterschule Kaiserslautern'', eine berufsbildende Schule mit Berufsfachschule und Fachschule für Technik sowie zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, die sich in der Trägerschaft des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] befindet. |
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Die beiden Hochschulen im Stadtgebiet sind die ''[[Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau]] (RPTU)'' und die ''[[Hochschule Kaiserslautern|Fachhochschule Kaiserslautern]]'' (seit 2014 ''Hochschule Kaiserslautern''). An die Universität angegliedert ist das überregional tätige ''Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung'', das mittlerweile nach der [[FernUniversität in Hagen]] der zweitgrößte Fernstudienanbieter Deutschland ist. Ebenfalls an der TU befindet sich das einzige ''[[Patentinformationszentrum]]'' in Rheinland-Pfalz, das anerkannter Kooperationspartner des ''[[Deutsches Patent- und Markenamt|Deutschen Patent- und Markenamts]]'' ist. Die ''Fachhochschule Kaiserslautern'' entstand 1971 durch Vereinigung mehrerer Bildungseinrichtungen, die zum Teil schon seit dem 19. Jahrhundert bestanden, unter anderem ''Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen'', ''Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen'' und ''Staatliche Ingenieurschule für Textiltechnik''. Der Hauptstandort ist Kaiserslautern, Teile des Lehrangebots werden [[Hochschule Kaiserslautern#Studienort Pirmasens|in Pirmasens]] und [[Hochschule Kaiserslautern#Studienort Zweibrücken|in Zweibrücken]] durchgeführt. |
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Bedeutende Kaiserslauterer Forschungseinrichtungen sind das ''[[Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz|Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz]] (DFKI)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering]] (Fraunhofer IESE)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik]] (Fraunhofer ITWM)'', das ''[[Max-Planck-Institut für Softwaresysteme]] (MPI-SWS)'', das ''[[Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik]] (IFOS)'' und das ''[[Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe]] (IVW)''; eine Außenstelle des Freiburger ''[[Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik|Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik]]'' (Abteilung Terahertz-Messtechnik) ist an der TU angesiedelt. Die ''Technische Akademie Südwest e. V. (TAS)'' bietet berufsbegleitende Weiterbildung auf technischem Gebiet an. |
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Die vom [[Bezirksverband Pfalz]] getragene ehemalige ''Heimatstelle Pfalz'' heißt heute [[Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde]]. Das Institut betreibt historische Forschungen insbesondere zur pfälzischen Auswanderungsgeschichte sowie Haus- und Burgenforschung, in deren Zug das ''Pfälzische Burgenlexikon'' (1997–2007, 4 Bd.) sowie seit 2014 das ''Pfälzische Klosterlexikon'' entstanden. In dem Gebäude war auch die ''Pfälzische Wörterbuchkanzlei'' als Außenstelle der Mainzer Akademie der Wissenschaften angesiedelt, die 1997 das [[Pfälzisches Wörterbuch|Pfälzische Wörterbuch]] fertigstellte und jetzt an einem ''Wörterbuch der deutschen Winzersprache'' arbeitet. |
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=== Verkehr === |
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{{Hauptartikel|Verkehr in Kaiserslautern}} |
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=== Tourismus === |
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[[Datei:Nauwaldhütte.JPG|mini|Nauwaldhütte]] |
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Im Stadtteil Morlautern befindet sich mit der [[Nauwaldhütte]] seit 2002 eine Hütte des [[Pfälzerwald-Verein]]s. |
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Kaiserslautern ist nördlicher Endpunkt des Radweges [[Pfälzerwald-Tour]], der bis nach [[Hinterweidenthal]] führt sowie des Prädikatswanderweges [[Pfälzer Waldpfad]], der die Stadt mit [[Schweigen-Rechtenbach]] verbindet. Zudem beginnen vor Ort zwei weitere Wanderwege, von denen einer [[Wanderwege im Pfälzerwald#Kennzeichnung Farbige Balken|mit einem grün-roten Balken]] markiert ist und der bis nach [[Kleinkarlbach]] führt sowie einer, der [[Wanderwege im Pfälzerwald#Kennzeichnung Farbige Balken|mit einem weiß-roten Balken]] versehen ist und der die Verbindung mit [[Neustadt an der Weinstraße]] sowie [[Speyer]] herstellt. |
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Außerdem liegt die Stadt am [[Barbarossa-Radweg]] und am [[Fernwanderweg Donnersberg–Donon]]. Durch den Südwesten der Gemarkung verläuft ein kurzes Stück der mit einem roten Kreuz markierte [[Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz]], durch den Westen ein Weg, der [[Wanderwege im Pfälzerwald#Kennzeichnung Farbige Balken|mit einem grün-gelben Balken]] gekennzeichnet und durch den Nordosten die Route eines Wanderwegs, der [[Wanderwege im Pfälzerwald#Kennzeichnung Farbige Balken|mit einem blau-gelben Balken]] markiert ist, der die Verbindung mit [[Lauterecken]] und [[Sankt Germanshof]] schafft. Hinzu kommen ein Wanderweg, der [[Wanderwege im Pfälzerwald#Wege über Johanniskreuz (Kennzeichnung Farbiges Kreuz)|mit einem blauen Kreuz]] gekennzeichnet ist und der von [[Niederhausen (Nahe)|Niederhausen]] bis ebenfalls nach Sankt Germanshof verläuft. Zu den sogenannten ''Saar-Rhein Wanderwegen'' zählt ein solcher mit der Kennzeichnung [[Wanderwege im Pfälzerwald#Die Saar-Rhein Wanderwege|Schwarzer Punkt auf weißem Balken]], der von Saarbrücken bis nach [[Rülzheim]] verläuft. |
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== Persönlichkeiten == |
== Persönlichkeiten == |
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{{Hauptartikel|Liste Kaiserslauterer Persönlichkeiten|Liste gebürtiger Kaiserslauterer}} |
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=== Ehrenbürger === |
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Bisher bekamen insgesamt 13 Personen die Ehrenbürgerwürde verliehen. Den Anfang machte der Industrielle [[Carl von Gienanth]] 1847. 1933 erhielten [[Josef Bürckel]], [[Wilhelm Frick]], [[Paul von Hindenburg]] und [[Adolf Hitler]] diesen Status ohne besondere Verdienste in Bezug auf die Stadt. Mit Ausnahme von Hindenburg wurde ihnen die Würde 2013 aberkannt. 1985 folgte der Fußballweltmeister von 1954 [[Fritz Walter]]. Letztmals verliehen wurde die Ehrenbürgerwürde 2015 an den früheren Stadtrat und Präsidenten des 1. FC Kaiserslautern [[Norbert Thines]]. |
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In der Reihenfolge der Verleihung des [[Ehrenbürger|Ehrenbürgerrechts]]: |
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* [[1847]]: [[Freiherr Carl von Gienanth]] (1818 - 1890), Industrieller (Eisenwerke in [[Trippstadt]], [[Eisenberg (Pfalz)|Eisenberg]], [[Hochstein]] und Kaiserslautern) |
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* [[1870]]: [[Friedrich Kolb]] (1808-1884), Journalist, Mitglied des Bayerischen Landtags und des Frankfurter Parlaments; er gab die Ehrenbürgerschaft [[1876]] wegen Differenzen mit dem Stadtrat zurück. |
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* [[1890]]: [[Paul von Braun]] (1820 - 1892), Regierungspräsident, der u.a. die Einrichtung des Gewerbemuseums (heute Pfalzgalerie) anregte |
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* [[1902]]: [[Gustav Schmitt]] (1832 - 1905), Bezirksamtmann und Regierungsrat, der für seine Förderung des Schulwesens, der Landwirtschaft und Industrie sowie als Mitbegründer des Distriktkrankenhauses ausgezeichnet wurde |
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* [[1924]]: [[Lina Pfaff]] (1854 - 1929), Kommerzienrätin, regte viele Wohlfahrtseinrichtungen an |
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* [[1925]]: [[Julius Gravius]] (1845 - 1929), Industrieller, stiftete Geld für den Bau der Hussong'schen Ausstellungshalle und für ein Altenheim |
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* [[1933]]: [[Josef Bürckel]] (1895 - 1944), Gauleiter der Rheinpfalz; politisch bestimmte Auszeichnung ohne besondere Verdienste um die Stadt Kaiserslautern |
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* [[1933]]: [[Wilhelm Frick]] (1877 - 1946), Reichsinnenminister; politisch bestimmte Auszeichnung ohne besondere Verdienste um die Stadt Kaiserslautern |
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* [[1933]]: [[Paul von Hindenburg]] (1847 - 1934), Reichspräsident; politisch bestimmte Auszeichnung ohne besondere Verdienste um die Stadt Kaiserslautern |
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* [[1933]]: [[Adolf Hitler]] (1889 - 1945), Reichskanzler; politisch bestimmte Auszeichnung ohne besondere Verdienste um die Stadt Kaiserslautern |
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* [[1964]]: [[Eugen Hertel]] (1893 - 1973), Stadtrat und Landtagsabgeordneter, ausgezeichnet für seine Verdienste um den Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt |
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* [[1985]]: [[Fritz Walter (Fußballspieler, 1920)|Fritz Walter]] (1920-2002), Fußballspieler |
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Vereinzelt war Kaiserslautern während der frühen Neuzeit [[Liste gebürtiger Kaiserslauterer|Geburtsort berühmter Menschen]] wie dem Fürstbischof [[Philipp von Flersheim]], der Pfalzgräfin [[Dorothea von Pfalz-Simmern]] und dem Naturforscher [[Johann Adam Pollich]]. Im 19. Jahrhundert folgten Persönlichkeiten wie der Industrielle [[Georg Michael Pfaff]], der Forstrat, Regierungsdirektor und Gründungsvorsitzende des Pfälzerwald-Vereines [[Karl Albrecht von Ritter]], [[Friedrich Sander (Musiker)|Friedrich]] und [[Rudolf Sander]] aus der [[Sander (Instrumentenbauer)|Instrumentenbauerdynastie Sander]], der Radrennfahrer [[Oskar Breitling]], der spätere Bundesminister [[Fritz Neumayer]] sowie der Kommunist und spätere DDR-Funktionär [[August Groel]]. |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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Ab dem 20. Jahrhundert war die Stadt Geburtsort zahlreicher Fußballspieler, die zumindest einen Teil ihrer Profilaufbahn beim 1. FC Kaiserslautern verbrachten; neben Fritz Walter waren dies unter anderem dessen Bruder [[Ottmar Walter]], [[Werner Kohlmeyer]], [[Werner Liebrich]] (alle Weltmeister von 1954) und [[Hans-Peter Briegel]]. Jenseits des Fußballs kamen in Kaiserslautern der Stadtarchivar [[Heinz Friedel]], die Überlebende des Holocaust [[Erna de Vries]], der Kirchenpräsident [[Heinrich Kron]], der Maler [[Heinrich Steiner (Maler)|Heinrich Steiner]], der Boxer [[Emil Schulz (Boxer)|Emil Schulz]], die Moderatorin [[Stefanie Tücking]], der Sänger [[Mark Forster]], das Model [[Stefanie Giesinger]] und der Stabhochspringer [[Raphael Holzdeppe]] zur Welt. |
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Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Kaiserslautern geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Kaiserslautern hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. |
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Neben [[Liste der Spieler des 1. FC Kaiserslautern|zahlreichen Fußballspielern, die für den 1. FC Kaiserslautern aufliefen]], ist die Stadt durch die Universität Wirkungsort mehrerer Professoren wie dem Pädagogen [[Rolf Arnold]], dem Physiker [[Wolfgang Demtröder]] und dem Mathematiker [[Horst W. Hamacher]]. Der Architekt und Stadtplaner [[Hermann Hussong]] arbeitete von 1909 bis 1933 im Kaiserslauterer Stadtbauamt. Der Modeunternehmer [[Otto Kern (Designer)|Otto Kern]] gründete seine Firma vor Ort. Der Pfälzer Mundartdichter [[Paul Münch (Autor)|Paul Münch]] wirkte in der Stadt vier Jahrzehnte lang als Lehrer. Der Autor und Regisseur [[Johannes Reitmeier]] war von 2002 bis 2012 Intendant am Pfalztheater. |
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* [[1813]], [[26. Juni]], [[Ludwig Schandein]], † 25. Oktober 1893 in Speyer, Volkskundler und Mundartdichter |
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* [[1823]], [[1. Februar]], [[Georg Michael Pfaff]], † 30. Oktober 1893 in Kaiserslautern, Firmengründer (Pfaff-Nähmaschinen) |
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* [[1884]], [[29. Juli]], Dr. [[Fritz Neumayer]], † 12. April 1973 in München, deutscher Politiker ([[Freie Demokratische Partei|FDP]], [[Freie Volkspartei|FVP]], [[Deutsche Partei|DP]]), [[MdB]], [[MdL]] ([[Rheinland-Pfalz]]), Bundesminister für Wohnungsbau (1952-1953), Bundesjustizminister (1953-1956), Rheinland-Pfälzischer Minister für Wirtschaft und Verkehr (1947-1948) |
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* [[1886]], [[6. Dezember]], [[Ludwig Waldschmidt]], † 1. Januar 1957 in Kaiserslautern, Maler und Graphiker |
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* [[1920]], [[31. Oktober]], [[Fritz Walter (Fußballspieler, 1920)|Fritz Walter]], † 17. Juni 2002 in [[Enkenbach-Alsenborn]], Fußballspieler |
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* [[1921]], [[3. August]], [[Rudi Michel]], Sportjournalist |
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* [[1941]], Prof. [[Gernot Rumpf]], [[Bildhauer]] |
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* [[1960]], [[6. Mai]], [[Markus Wendorf]], Schlagersänger ("In Catania blühn jetzt schon die Rosen") |
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* [[1961]], [[4. Januar]], [[Ralf Rabemann]], Künstler ([[Ölmalerei]], Glasobjekte, Drahtplastik, Grafik, Sprachdenken) |
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* [[1962]], [[15. März]], Dr. [[Markus Merk]], Fußballschiedsrichter |
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* [[1962]], [[20. November]], [[Andy Kuntz]], Rockmusiker, Sänger der Kaiserslauterner [[Progressive Rock]] Band [[Vanden Plas]], und Musicalautor ([[Abydos]]) |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* [[Jürgen Keddigkeit]], Kleine Geschichte der Stadt Kaiserslautern, Leinfelden-Echterdingen 2007. ISBN 978-3-7650-8355-6. |
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* ''Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland''; Band IV 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1964 |
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* Dieter Barz / [[Helmut Bernhard]] / Sidney Dean / Martin Dolch / [[Jürgen Keddigkeit]], Kaiserslautern. In: Pfälzisches Burgenlexikon Bd. III. I – N. (Beiträge zur pfälzischen Geschichte Bd. 12.3), hrsg. v. Jürgen Keddigkeit, Ulrich Burkhart, [[Rolf Übel]], Kaiserslautern 2005, ISBN 3-927754-48-X, S. 102–121, ISSN 0936-7640. |
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* ''Deutscher Städteatlas''; Band: IV; 7 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Kaiserslautern, Autor: Heinz Stoob. ISBN 3-89115-037-7; Dortmund-Altenbeken, 1989. |
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* [[Heinz Stoob]] u. a. (Hrsg.): ''Deutscher Städteatlas'' (Band IV). Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Stadtmappe Kaiserslautern. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-037-7. |
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* ''Denkmaltoptographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 14: Stadt Kaiserslautern''; Herausgegeben im Auftrag des Ministeriums für Kultur, Jugend, Familie und Frauen vom Landesamt für Denkmalpflege, bearbeitet von Mara Oexner. ISBN 3-88462-191-9; Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 1996. |
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* Mara Oexner: ''[[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]]. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz'' 14 = ''Stadt Kaiserslautern''. [[Wernersche Verlagsgesellschaft]], Worms 1996. ISBN 978-3-88462-131-8 |
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* Alexander Thon: Barbarossaburg, Kaiserpfalz, Königspfalz oder Casimirschloss? Studien zu Relevanz und Gültigkeit des Begriffes „Pfalz“ im Hochmittelalter anhand des Beispiels (Kaisers-)Lautern, in: Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde 1, 2001, S. 109-144. |
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* [[Erhard Roy Wiehn|Erhard R. Wiehn]]: ''Kaiserslautern – Leben in einer pfälzischen Stadt.'' Meininger, Neustadt (Wstr.) 1982, ISBN 3-87524-024-3. |
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* Alexander Thon: ''Barbarossaburg, Kaiserpfalz, Königspfalz oder Casimirschloss? Studien zu Relevanz und Gültigkeit des Begriffes „Pfalz“ im Hochmittelalter anhand des Beispiels (Kaisers-)Lautern''. In: ''Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde 1.'' 2001, S. 109–144. |
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== Siehe auch == |
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* [[Heinz Friedel]]: ''Namen Kaiserslauterer Straßen und Plätze. Ein Stück Stadtgeschichte.'' Kaiserslautern o. J. [ca. 1988]. |
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* [http://www.kaiserslautern-portal.de/ WiKi Kaiserslautern-Portal auf externem Server] |
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* Heinz Friedel: ''Beiträge zur Ortskunde von Kaiserslautern.'' Hrsg.: Stadtarchiv Kaiserslautern, Kaiserslautern 1967. |
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* [[Portal:Kaiserslautern|Portal:Kaiserslautern auf diesem Server]] |
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* Heinz Friedel: ''Kaiserslautern. Kleines Ortslexikon.'' Hrsg.: Stadtarchiv Kaiserslautern, Kaiserslautern 1966. |
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* [[Geschichte Kaiserslauterns]] |
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* [[Feuerwehr Kaiserslautern]] |
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* [[Technische Universität Kaiserslautern]], [[Fachhochschule Kaiserslautern]] |
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* [[Standortliste_Deutschland|ausländische Militärbasen in Deutschland]] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Schwesterprojekte |commonscat=Kaiserslautern |commons=Kaiserslautern |wikt=Kaiserslautern |n=Portal:Kaiserslautern |s=Kaiserslautern |voy=Kaiserslautern |d=Q3758}} |
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=== Offizielle Sites === |
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* [ |
* [https://www.kaiserslautern.de/ Offizielle Webpräsenz der Stadt Kaiserslautern] |
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* {{DNB-Portal|4029261-7}} |
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* [http://www.kaiserslautern-portal.de/ WiKi Kaiserslautern-Portal] |
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* [http://www.ok-kl.de Offener Kanal Kaiserslautern] |
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*{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Rheinland-Pfalz/Städte_und_Gemeinden/K/Kaiserslautern|Kaiserslautern}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references> |
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* [http://www.noderecords.de/digitalcouch/ Digitalcouch - Digitale Kultur im Südwesten] |
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Aktuelle Version vom 15. April 2025, 23:29 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 7° 46′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Höhe: | 251 m ü. NHN | |
Fläche: | 139,7 km2 | |
Einwohner: | 101.486 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 726 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 67655, 67657, 67659, 67661, 67663 | |
Vorwahlen: | 0631, 06301, 06306 | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 12 000 | |
LOCODE: | DE KLT | |
NUTS: | DEB32 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt (9 Gebiete) und 9 Ortsbezirke/Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Willy-Brandt-Platz 1 67657 Kaiserslautern | |
Website: | www.kaiserslautern.de | |
Oberbürgermeisterin: | Beate Kimmel (SPD) | |
Lage der Stadt Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz | ||
![]() |

Kaiserslautern (pfälzisch Lautre[2]) ist eine kreisfreie Großstadt, Industrie- und Universitätsstadt am nordwestlichen Rand des Pfälzerwalds im Süden von Rheinland-Pfalz. Sie ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Kaiserslautern.
,Kaiserslautern war bereits zu karolingischer Zeit Königshof. Die Blütezeit der Siedlung begann Mitte des 12. Jahrhunderts, als Friedrich I. Barbarossa die um 1100 errichtete Burg zu einer Pfalz erweitern ließ.[3] Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt nacheinander von Spaniern, Schweden und Kaiserlichen erobert. Im Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieg besetzten Franzosen die Stadt und zerstörten die Burg Barbarossas sowie das daneben von Johann Casimir im 16. Jahrhundert erbaute Schloss. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die inzwischen zum Königreich Bayern gehörende Stadt Mittelpunkt des Pfälzischen Aufstands; zugleich entwickelte sie sich dank zahlreicher Firmengründungen in der Textilbranche, der Metallindustrie und dem Maschinenbau neben Ludwigshafen am Rhein zum bedeutendsten Industriestandort der Pfalz. Internationale Bekanntheit erlangte die Stadt vor allem durch ihren Fußballverein 1. FC Kaiserslautern.
Am 31. Dezember 2022 zählte die Stadt 101.228 Einwohner; sie ist damit die fünftgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz.[4] Flächenmäßig ist Kaiserslautern die größte Stadt in Rheinland-Pfalz.
Die Kaiserslautern Military Community mit rund 40.000 Militärangehörigen und Zivilisten bildet den weltweit größten US-Militär-Stützpunkt außerhalb der Vereinigten Staaten. Die der Military Community angehörenden Personen, die in Kaiserslautern wohnen, werden bei der Einwohnerzahl nicht berücksichtigt.[5]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaiserslautern liegt 251 Meter über dem Meeresspiegel[6] am nordwestlichen Rand des Pfälzerwaldes im Kaiserslauterer Becken, das wiederum Teil der St. Ingbert-Kaiserslauterer Senke ist. Das Stadtgebiet dehnt sich im Westen in das Landstuhler Bruch aus, das im Süden von der Sickinger Höhe begrenzt wird. Der Nordwesten des Stadtgebiets hat Anteil am Reichswald und reicht bereits bis an das Nordpfälzer Bergland heran. Die nächsten größeren Städte sind Ludwigshafen am Rhein, etwa 50 km östlich, Mainz etwa 70 km nordöstlich und Saarbrücken etwa 60 km westlich. Kaiserslautern befindet sich auf einem Rotsandsteingebirge, das ursprünglich von Muschelkalksedimenten überlagert war. Diese Sedimente wurden später jedoch ausgewaschen und im Westrich abgelagert.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kaiserslautern, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und liegen alle – außer der Gemeinde Elmstein, die zum Landkreis Bad Dürkheim gehört – im Landkreis Kaiserslautern:
Otterbach, Otterberg, Mehlingen, Enkenbach-Alsenborn, Fischbach, Hochspeyer, Waldleiningen, Elmstein, Trippstadt, Stelzenberg, Schopp, Krickenbach, Queidersbach, Bann, Kindsbach, Landstuhl, Ramstein-Miesenbach, Rodenbach, Weilerbach und Katzweiler.
Erhebungen
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Die Stadt wird im Süden und Osten von bewaldeten Höhen wie dem 285 m hohen Betzenberg oder dem etwa 280 m hohen Lämmchesberg, die beide unmittelbar südlich der Kernstadt liegen, und dem Kleinen Specht sowie dem Großen Steinberg umrahmt. Weiter südlich erstrecken sich der 427,9 m Humberg sowie der Große, der Mittlere sowie der Kleine Krebser und südöstlich der Dammberg, der 450 m hohe Harte Kopf sowie der Brotpfadkopf und der Felsenbrunnenkopf.
Im Osten an der Gemarkungsgrenze zu Hochspeyer befindet sich der 393,7 m hohe Heiligenberg, nordwestlich von diesem der Totenkopf sowie der Beilsteiner Kopf und im Nordosten des Stadtgebiets der 394 m hohe Queitersberg. Innerhalb von Mölschbach erhebt sich der 459,8 m hohe Eulenkopf und auf Höhe des Stadtteils Hohenecken der Schlossberg.
Im Norden des Stadtgebiets befindet sich der Rotenberg, der bereits Teil des Nordpfälzer Berglands ist. Mitten im Nordwesten der Kernstadt liegt der rund 290 m hohe Kaiserberg. Mitten innerhalb des Siedlungsgebiets des Stadtteils Erfenbach erstreckt sich außerdem der 275 m hohe Stöffelsberg.
Gewässer
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Die Stadt wird von der Lauter durchflossen, die im Stadtinneren jedoch unterirdisch geführt wird. Innerhalb des Stadtgebiets mündet in diese von links zunächst der Hammerbach, der zuvor den Vogelwoog und den Hammerwoog durchfließt. Weitere Nebenflüsse der Lauter innerhalb des Stadtgebiets sind der Eselsbach, der Frauenwiesbach und der Kohbach, ehe zuletzt der Eimerbach die Gemarkungsgrenze zu Katzweiler bildet. Zum Einzugsgebiet der Lauter gehören zudem die im Pfälzerwald befindlichen Quellen Dammbrunnen und Hungerbrunnen.
Durch den Süden des Stadtgebiets verläuft die Pfälzische Hauptwasserscheide. Der Aschbach – in diesem Bereich Rambach genannt – entspringt innerhalb der Waldgemarkung des Stadtteils Mölschbach, durchfließt diesen und nimmt dort von links den Eulenmühlbach auf. Weiter westlich bildet er größtenteils annähernd die südliche Stadtgrenze und durchfließt dort den Jagdhausweiher. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich zudem der Gelterswoog, der sein Wasser aus mehreren Nebenbächen des Aschbachs bezieht, darunter dem Hoheneckermühlbach. Zum Einzugsgebiet des Aschbachs gehören außerdem der an der Grenze zu Waldleiningen befindliche Felsenbrunnen und der nordwestlich von Mölschbach liegende Moosbrunnen.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaiserslautern liegt innerhalb der gemäßigten Klimazone mit Niederschlägen zu allen Jahreszeiten. Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands hat Kaiserslautern ein recht warmes und sehr sonniges Klima. Durch die Lage im Lee von Hunsrück und Eifel werden Niederschläge bei Nordwestwetterlagen meist abgehalten.
Der Jahresniederschlag beträgt 782 mm. Die Niederschläge liegen im unteren Drittel der in Deutschland erfassten Werte, an 31 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember, etwa 1,5-mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An lediglich zwei Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Monatliche Durchschnittswerte für Kaiserslautern
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Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der Kaiserslauterer Kernstadt ist traditionell in Fünftel eingeteilt, die durch die Farben Blau (Südwesten), Weiß (Westen), Gelb (Nordwesten), Rot (Nordosten) und Grün (Südosten) gekennzeichnet wurden. Diese Einteilung spiegelt sich noch beispielsweise in den althergebrachten Emailleschildern mit der Hausnummer, die durch die Farbe auch die Zugehörigkeit zum Fünftel angeben; auch die Farbe der alten, an Hauswänden angebrachten Straßenschilder oder Namen wie Rote Apotheke und Grüne Apotheke beziehen sich auf die Fünftel. Die Gliederung wurde durch die französische Besatzungsverwaltung an der Wende zum 19. Jahrhundert eingeführt. Verwaltungstechnisch haben die Fünftel keine Bedeutung mehr.
Mit der Eingemeindung der umliegenden Ortschaften am 7. Juni 1969 erhielten die neuen Ortsteile einen Ortsbeirat sowie einen Ortsvorsteher; die Ortsbeiräte waren zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Nachdem das Land Rheinland-Pfalz in seinem Kommunalrecht die Möglichkeit eröffnet hatte, auch in Städten solche Ortsbeiräte einzurichten, wurde die gesamte Stadt in 18 Ortsbezirke eingeteilt, um die Bürgernähe zu erhöhen. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme oblag dann jedoch dem Stadtrat der Gesamtstadt Kaiserslautern. Nur einzelne Maßnahmen konnten die Ortsbeiräte in eigener Zuständigkeit allein entscheiden.



Amtl. Num. | Kernstadt | Einwohner |
---|---|---|
01 | Innenstadt Ost | 11.444 |
02 | Innenstadt Südwest | 8.883 |
03 | Innenstadt West/Kotten | 10.935 |
04 | Innenstadt Nord/Kaiserberg | 9.017 |
05 | Grübentälchen/Volkspark | 9.889 |
06 | Betzenberg | 4.758 |
07 | Lämmchesberg/Uniwohnstadt | 11.048 |
08 | Bännjerrück/Karl-Pfaff-Siedlung | 5.360 |
09 | Kaiserslautern-West | 8.517 |
10 | Erzhütten-Wiesenthalerhof | 2.653 |
Kernstadt gesamt | 79.851 | |
Amtl. Num. | Ortsbezirke | Einwohner |
11 | Einsiedlerhof | 1.322 |
12 | Morlautern | 3.145 |
13 | Erlenbach | 2.223 |
14 | Mölschbach | 1.179 |
15 | Dansenberg | 2.644 |
16 | Hohenecken | 3.654 |
17 | Siegelbach | 2.690 |
18 | Erfenbach | 2.875 |
Ortsbezirke gesamt | 22.385 | |
Stadt Insgesamt | 102.236 |
Ende 2002 wurden die Hauptsatzung der Stadt geändert und die Ortsbezirke für die Kernstadt wieder aufgelöst. Ortsbezirke bestehen seither ausschließlich für Einsiedlerhof, Morlautern, Erlenbach, Mölschbach, Dansenberg, Hohenecken, Siegelbach und Erfenbach. 2008 erfolgte die Wiedereinführung des Ortsbezirks Erzhütten/Wiesenthalerhof.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühe Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Raum um Kaiserslautern ist seit der Jungsteinzeit in Form der bandkeramischen Kultur – entspricht dem sechsten und fünften Jahrtausend vor Christus – besiedelt, ebenso ist eine römische Besiedlung nachweisbar.
Seit der Hallstattzeit – dem achten Jahrhundert vor Christus – war der Kaiserslauterer Raum wohl durchgängig besiedelt. Aus dieser Zeit stammen mehrere keltische Grabhügel im Stadtgebiet, etwa beim Kalkofen, im Grübentälchen, in dem in den 1930er Jahren Grabungen stattfanden, und nördlich der heutigen Bundesautobahn 6, wie Grabungen belegen, die in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt wurden.
Auch aus der Römerzeit haben sich Reste erhalten, beispielsweise unter der Stiftskirche und dem zugehörigen Kloster; sie erlauben jedoch nicht, den Siedlungscharakter zu klären. Die Lage bei einer Niederung lässt sowohl den Schluss auf eine Villa rustica als auch auf eine Straßenstation zu.
Römische Straßendämme sind südlich von Kaiserslautern zwischen dem Gelände der Technischen Universität und dem Nordostabhang des Dansenbergs nachgewiesen, ferner sind Reste der „via regalis“ erhalten, der Heerstraße von Metz nach Mainz, die etwa parallel zur heutigen Bundesstraße 40 verläuft und schon seit vorgeschichtlicher Zeit zu belegen ist. Für die Zeit nach dem Rückzug der Römer zu Anfang des fünften Jahrhunderts gibt es keine Belege.
In der Karolingerzeit im achten Jahrhundert führte der Zuwachs der Bevölkerung dazu, den Siedlungsraum von der Rheinebene zusätzlich in die Waldgebiete auszudehnen und sie mit neuen Verkehrswegen, Wirtschafts- und Verwaltungszentren zu erschließen. Zu diesen neu erschlossenen Gebieten gehörte unter anderem der Raum Kaiserslautern.
Um 830 wurde die Villa Luthra – von althochdeutsch lûttar ‚klar, hell‘ und aha ‚Wasser‘ – im Lorscher Reichsurbar erstmals urkundlich erwähnt. Nach 1152 ließ Barbarossa hier eine Pfalz errichten, weshalb Kaiserslautern bis heute als Barbarossastadt gilt.
Stadtgründung und Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1276 verlieh Rudolf von Habsburg dem Ort Lautern die Stadtrechte.
Der Status einer Freien Reichsstadt und die damit verbundenen Rechte ließen sich nicht lange halten. Schon 1313 oder 1314 wurde die Stadt an die Grafen Georg von Veldenz und Gottfried von Leiningen, 1322 durch den späteren Kaiser Ludwig den Bayern an König Johann von Böhmen verpfändet. In dieser Pfändungsurkunde erscheint erstmals der Name Keyserslûtern. Nach weiteren Verpfändungen wurde die Stadt im Jahr 1357 als Reichspfand an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz abgetreten und kam danach an die Kurpfalz. Seit 1375 wurde die jetzt Kaiserslautern genannte Stadt an die Kurpfalz verpfändet und damit Sitz eines kurpfälzischen Amts bzw. Oberamts.
Historisch wurde Kaiserslautern auch bei seinem lateinischen Namen genannt: Caesarea lutra[10] – lutra wegen des Flüsschens, das durch Kaiserslautern floss. Heute wird die Lauter unterirdisch durch die Stadt geführt. Im Jahre 1322 ist in einer Urkunde erstmals der Name Keyserslûtern bezeugt.
Das Kloster Otterberg war in Kaiserslautern begütert und unterhielt hier auch einen Wirtschaftshof.[11]
Frühe Neuzeit
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Nach 1571 ließ Johann Casimir als Landesherr von Pfalz-Lautern neben der Barbarossaburg ein Schloss bauen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt mehrfach umkämpft und besetzt. 1688 wurde die Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg und danach im Spanischen Erbfolgekrieg 1703 erneut durch die Franzosen besetzt, Schloss und Burg wurden daraufhin gesprengt. 1768 wurde die „Physikalisch-Ökonomische Gesellschaft“ gegründet, aus der 1774 die Hohe Kameral-Schule hervorging, die 1784 nach Heidelberg verlegt wurde. Nach den Napoleonischen Kriegen kam Kaiserslautern 1801 unter französische Herrschaft und wurde Sitz einer Unterpräfektur.
Bayerische Zeit
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Nach den Befreiungskriegen wurde die linksrheinische Pfalz 1816 und damit auch Kaiserslautern bayerisch. In der Revolution von 1849 residierte in der Fruchthalle eine Provisorische Regierung, die die Unabhängigkeit der Pfalz von Bayern proklamierte. Nach 1850 entwickelte sich Kaiserslautern zu einer Industriestadt. Durch die Gründung von Einrichtungen wie der Kammgarnspinnerei und der Nähmaschinenfabrik Pfaff entwickelte sich die Stadt zum bedeutendsten Industriestandort der Pfalz.
Nach dem Ersten Weltkrieg stand die Stadt unter französischer Verwaltung (bis 1930), wogegen sich 1923 und 1924 Separatistenunruhen erhoben.
Am 1. März 1920 wurde die Stadt aus dem Bezirksamt Kaiserslautern ausgegliedert und somit kreisfrei.[12]
Im Zweiten Weltkrieg kam es ab 1940 immer wieder zu massiven Luftangriffen, die Stadt wurde mehrmals evakuiert. Bei mehreren großen Luftangriffen 1944/45 wurde die Stadt weitgehend zerstört. Am 20. März 1945 wurde die Stadt durch die Amerikaner eingenommen (siehe Operation Undertone), was den Krieg für Kaiserslautern beendete.
Nachkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone. Die Errichtung des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nummer 57 der französischen Militärregierung unter General Pierre Kœnig angeordnet.[13] Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947[14] festgelegt. Die Nachkriegszeit war unter anderem durch einen „verkehrsgerechten“ Wiederaufbau der Stadt (siehe auch Autogerechte Stadt) und den Zuzug Tausender Vertriebener geprägt. Zugleich wurde der Raum Kaiserslautern in Form der Kaiserslautern Military Community zur größten US-amerikanischen Garnison außerhalb der USA
Am 14. November 1956 stürzte ein F-86 Kampfjet der US Air Force in das Bezirksamt im Bereich der Burgstraße sowie der Maxstraße. Außer dem Piloten starben zwei weitere Menschen. Zahlreiche Personen wurden verletzt.[15]
Mit der Eingemeindung der bis dahin selbstständigen Gemeinden Dansenberg, Erfenbach, Erlenbach, Hohenecken, Mölschbach, Morlautern und Siegelbach am 7. Juni 1969 wurde Kaiserslautern zur Großstadt. 1970 wurde die Universität Kaiserslautern gegründet.
Die – etwa bis zur ersten Ölkrise (1973) – wiederaufblühende Industrie, die sich beispielsweise 1966 durch die Ansiedlung von Opel zeigte,[16] war durch die militärische Nutzung großer Flächen in ihren Entwicklungsmöglichkeiten mancherorts gehemmt. In den 1970er-Jahren kamen viele Industrieunternehmen in eine Krise. 1981 ging die Kammgarnspinnerei insolvent; Pfaff und Opel entließen Mitarbeiter. Die Verkleinerung der amerikanischen Garnison und der Abzug der französischen Garnison kosteten weitere Arbeitsplätze.
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inzwischen entwickelt sich Kaiserslautern, unterstützt durch Konversionsprojekte des Landes, zu einer Wissenschafts- und IT-Stadt. Erfolgreiche Projekte in diesem Zusammenhang sind die Einrichtung des PRE-Parks, zweier Fraunhofer-Institute (Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik sowie Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering) und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme in Nähe der Technischen Universität. Die Stadt Kaiserslautern ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft. Zu Beginn der 2010er-Jahre wurde mit dem Bau des innerstädtischen Einkaufszentrum K in Lautern begonnen. Dieses wurde planmäßig am 25. März 2015 eröffnet.[17]
Im Jahr 2015 erlangte der Soziale Brennpunkt Kalkofen durch eine mehrstündige Doku des TV-Senders VOX überregionale Bekanntheit.
Nach den Enthüllungen um ein Geheimtreffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023 zur Planung der Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland fand im Zuge der bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus am 27. Januar 2024 auch in Kaiserslautern eine Demonstration gegen Rechtsextremismus statt, an der 6.000 Menschen teilnahmen. Der Protestzug, der von einem breiten Bündnis aus mehr als 50 Initiativen, Vereinen, Parteien und Institutionen getragen wurde, zog dabei von der Stiftskirche über den Synagogenplatz – an dem ein Gedenken der Opfer des Holocausts abgehalten wurde – zum Messeplatz. Es war die größte Demonstration in der Geschichte der Stadt und die zu diesem Zeitpunkt größte Demonstration gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz.[18][19][20]
Kaiserslauterer Sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Geschichte Kaiserslauterns existieren viele Sagen. Einige von diesen sind für die Stadt von großer Bedeutung. So ist der Fisch im Wappen von Kaiserslautern auf die Sage vom Hecht im Kaiserwoog zurückzuführen. Eine andere Sage, die sogenannte Sage von Lutrina, berichtet von der aus Trier stammenden frommen Frau Lutrina, die zur Zeit der großen Christenverfolgungen in die Wildnis floh und dort eine Wohnung errichtete, die sie Lutrea nannte. Dies soll Lautern den Namen gegeben haben. Lutrina ist heute noch Name einer Straße in Kaiserslautern, an deren Ende sich die Lutrinaklinik befindet. Eine weitere Sage stellt die Hahnenfalz dar.
Einwohnerentwicklung
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Kaiserslautern hatte Ende 2022 101.228 Einwohner und ist damit neben Trier, Mainz, Ludwigshafen am Rhein und Koblenz ein Oberzentrum des Landes Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen knapp 48.000 US-Amerikaner; dabei handelt es sich wahlweise um aktuelle oder ehemalige Soldaten, Zivilangestellte sowie ihre Familienangehörigen, die in Kaiserslautern und auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein Dienst tun und in Stadt sowie Landkreis wohnen. Die Kernstadt, ohne eingemeindete Dörfer, zählt etwa 85.000 Einwohner.
Die Einwohnerzahl lag seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis etwa 1800 stets zwischen 1000 und 3000. 1815 zählte die Stadt 3757 Einwohner. Zwischen 1802 und 1834 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf ungefähr 7000. Mit Beginn der Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein; 1900 lebten bereits 48.000 Menschen in der Stadt und 1937 70.260. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zählte man etwa 70.000 Einwohner, nach Kriegsende waren es noch etwa 56.000.
1957 hatte sich die Einwohnerzahl bereits auf 86.000 erhöht und stieg durch Zuzug im Folgejahrzehnt weiter an. Infolge der Eingemeindung mehrerer umliegender Orte überschritt die Stadt 1969 die Grenze von 100.000 Einwohnern; 1977 lebten in Kaiserslautern 100.100 Menschen und 1997 101.549. Im Jahre 2000 sank die Einwohnerzahl der Stadt wieder unter 100.000. Seit 1. Mai 2009 gilt eine Zweitwohnsitzsteuer in Höhe von zehn Prozent der Kaltmiete; die Stadt wollte damit vermehrt Anmeldungen von Erstwohnsitzen bewirken, um die Einwohnerzahl wieder auf über 100.000 anzuheben. Am 31. Dezember 2017 hatte die Stadt nach Angaben der Stadtverwaltung 100.747 Einwohner.[21] Für den gleichen Stichtag meldete das Statistische Landesamt 99.684 Einwohner. Je nach Quelle wäre Kaiserslautern demnach Großstadt oder nicht. Zum 31. Dezember 2019 vermeldete das Statistische Landesamt 100.030 Einwohner, womit Kaiserslautern wieder Großstadt ist. Bereits ein Jahr später verlor die Stadt diesen Status wieder; laut Statistischem Landesamt hatte Kaiserslautern zum 31. Dezember 2020 99.662 Einwohner.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Stand Juni 2005 waren 43,0 % der Einwohner evangelisch und 29,9 % katholisch. Die übrigen 26,9 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[22][23] Die Anteile der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung sind seitdem gesunken. Mit Stand März 2025 waren von den Einwohnern 26,6 % evangelisch und 21,0 % katholisch; 52,4 % gehörten sonstigen oder keinen Glaubensgemeinschaften an.[24]
Christentum
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An katholischen Kirchen befindet sich in der Kernstadt die Kirche Sankt Martin, die Gelöbniskirche Maria Schutz, die Marienkirche, im Stadtteil Mölschbach die Filialkirche St. Blasius und in Hohenecken die Rochuskirche sowie die Rochuskapelle.
Zu den protestantischen Gotteshäusern zählen die Stiftskirche, Apostelkirche, Christuskirche, die Kleine Kirche, seit 2018 in Unionskirche umbenannt, und die Evangelische Kirche in Siegelbach.
Zudem befindet sich auf dem Gelände der Gartenschau eine sogenannte Weidenkirche. In der zum Stadtteil Erfenbach gehörenden Siedlung Stockborn sind viele Einwohner mennonitischen Glaubens.
Judentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaiserslautern war Sitz eines Bezirksrabbinats. Ab März 1933 wirkte sich die Zeit des Nationalsozialismus ebenfalls in Kaiserslautern aus. Damals hatte die Stadt 648 jüdische Einwohner, 1932 waren es noch 765 gewesen. Wegen der 1933 einsetzenden Schikanen und wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen verließen viele Juden Kaiserslautern.

Von 1894 bis 1896 wurde die Synagoge in der damaligen Frühlingsstraße – gegenwärtige Bezeichnung Luisenstraße – nach Plänen des Architekten Ludwig Levy im maurisch-byzantinischen Stil errichtet. Sie prägte das damalige Stadtbild Kaiserslauterns und galt als Sehenswürdigkeit. 1938 wurde die Jüdische Kultusgemeinde gezwungen, die Synagoge der Stadt zu überlassen, die das Gebäude sprengen ließ. Im August selben Jahres wurden seine Reste abgerissen, da es den Nationalsozialisten nicht ins Stadtbild passte.
Während der Novemberpogrome 1938 wurden zahlreiche Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger vor den Augen der Polizei verwüstet und geplündert, jüdische Bürger wurden misshandelt, ihr Vermögen beschlagnahmt („arisiert“).[25][26]
Die meisten der noch in Kaiserslautern lebenden Deutschen jüdischen Glaubens wurden am 22. Oktober 1940 in der Wagner-Bürckel-Aktion in das südfranzösische Camp de Gurs deportiert. Nur wenigen gelang von dort die Flucht, viele starben an Hunger und Krankheiten. Im August 1942 wurden Transporte der Überlebenden in die Gaskammern von Auschwitz und Lublin-Majdanek zusammengestellt. Von den 90 Juden, die 1939 noch in Kaiserslautern gelebt hatten, wurden nach ihrer Deportation mindestens 78 ermordet. Im Osten der Stadt befindet sich der Jüdische Friedhof.
1980 wurde das Gelände der einstigen Synagoge offiziell in Synagogenplatz umbenannt. 2001 wurde sie in einem Projekt der Technischen Universität Darmstadt virtuell rekonstruiert. 2002 wurde auf dem Fundament der gesprengten Synagoge ein Mahnmal zur Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Kaiserslautern errichtet.
Politik
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Stadtoberhäupter
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An der Spitze der Stadt Kaiserslautern stand über Jahrhunderte der Schultheiß als oberster Richter und Verwaltungsbeamter der Stadt, der vom Kurfürsten oder Pfalzgrafen eingesetzt wurde. Stadtrat und Bürgerschaft wählten als ihre jeweiligen Vertreter einen Rats- und einen Gemeindebürgermeister, die ehrenamtlich tätig waren.
Hans Küfner wurde 1906 der erste rechtskundige und hauptamtliche Bürgermeister. Seit 1913 trägt er als Stadtoberhaupt den Titel Oberbürgermeister. Seit 1999 wird der Oberbürgermeister nicht mehr vom Stadtrat, sondern unmittelbar von der Bevölkerung gewählt.
Siehe auch Ergebnisse der Urwahlen des Oberbürgermeisters in Kaiserslautern
Oberbürgermeisterwahl
Die Oberbürgermeisterwahl vom 11. März 2007 wurde im ersten Wahlgang entschieden. Klaus Weichel trat sein Amt am 1. September 2007 an. Am 7. Dezember 2014 wurde er, erneut im ersten Wahlgang, im Amt bestätigt. Zur aktuellen Wahl am 12. Februar 2023 trat Weichel nicht mehr an, seine Amtszeit endete am 31. August desselben Jahres.[27] Da bei der Neuwahl keine der sieben Bewerbungen um die Nachfolge die erforderliche Mehrheit erreichte, kam es am 26. Februar 2023 zu einer Stichwahl zwischen Beate Kimmel (SPD; 36,5 % der Stimmen im 1. Wahlgang) und Anja Pfeiffer (CDU; 19,76 %), die sich mit einem Vorsprung von lediglich 19 Stimmen vor Thomas Kürwitz (unabhängig; 19,69 Prozent) setzte.[28] Bei der Stichwahl konnte sich Beate Kimmel mit einem Stimmenanteil von 62,26 % durchsetzen.[29][30] Im Rahmen einer außerordentlichen Stadtratssitzung am 28. August 2023 wurde Klaus Weichel in den Ruhestand verabschiedet und Beate Kimmel zur ersten Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern ernannt.[31]
Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtrat von Kaiserslautern besteht aus 56 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzendem.
Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als gewichtete Ergebnisse ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben.
Die Parteien und Wählergruppen erzielten folgende Ergebnisse:[32][33]
Parteien und Wählergruppen | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
---|---|---|---|---|---|---|
SPD | 22,2 | 12 | 25,9 | 15 | 35,4 | 19 |
CDU | 21,5 | 12 | 22,3 | 13 | 29,4 | 15 |
AfD | 19,8 | 11 | 10,7 | 6 | – | – |
Grüne | 15,2 | 9 | 19,4 | 11 | 11,6 | 6 |
FWG | 12,6 | 7 | 7,0 | 4 | 6,4 | 3 |
Linke | 4,6 | 3 | 5,5 | 3 | 7,4 | 4 |
FDP | 4,1 | 2 | 6,2 | 3 | 6,6 | 3 |
Die PARTEI | – | – | 2,2 | 1 | – | – |
FBU | – | – | 0,7 | 0 | 1,1 | 1 |
NPD | – | – | – | – | 2,1 | 1 |
Gesamt | 100,0 | 56 | 100,0 | 56 | 100,0 | 52 |
Wahlbeteiligung in Prozent | 53,7 | 50,8 | 41,7 |
Wegen gestiegener Einwohnerzahlen erhöhte sich die Anzahl der Sitze im Stadtrat ab 2019 von 52 auf 56.
Wappen der Stadt
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Blasonierung: „In rot ein silberner Pfahl, belegt mit einem senkrecht gestellten blauen Fisch.“ |
Wappenbegründung: Das Wappen der Stadt Kaiserslautern zeigt in Rot einen silbernen Pfahl, belegt mit einem steigenden blauen Fisch, der wahlweise einen Hecht oder Karpfen darstellt. Der Pfahl ist bereits seit 1266 belegt und stellt den Bach Lauter dar. Das Wappen war ursprünglich das der Lauterer Reichsschultheißen von Lautern (in Urkunden auch de lutra geschrieben), die sich im 13. Jahrhundert vermutlich nach dem Bau der Burg Hohenecken (heute im gleichnamigen Stadtteil Kaiserslauterns gelegen) umbenannten in von Hohenecken (in Urkunden auch de honecken geschrieben). Ab 1373 ist der Fisch als Wappenfigur belegt. Die Form beider Symbole sowie die Wappenfarben wechselten im Laufe der Geschichte mehrmals. Doch sind die Stadtfarben Rot und Weiß seit 1545 nachweisbar. In seiner heutigen Form wurde das Wappen am 3. August 1842 von König Ludwig I. von Bayern genehmigt. In früheren Jahrhunderten enthielt das Siegel zusätzliche Symbole, zum Beispiel eine Zinnenmauer mit als Kirchtürmen gedeuteten Gebäuden.
Die Stadtfarben sind Rot-Weiß. |
Das Wappen wird häufig im Zusammenhang mit der örtlichen Sage vom Hecht im Kaiserwoog erwähnt.
Finanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Dezember 2016 hatte Kaiserslautern mit 11.384 Euro die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung aller Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz. Von den 103 kreisfreien Städten in Deutschland hat Kaiserslautern die dritthöchste Pro-Kopf-Verschuldung.[34]
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaiserslautern unterhält eine Vielzahl von Städtepartnerschaften und -freundschaften. Die erste Partnerschaft entstand 1960.
Städtepartnerschaften:
Die seit 2000 bestehende Städtepartnerschaft mit Silkeborg aus Dänemark wurde 2017 durch Silkeborg aufgekündigt.[35] Städtefreundschaften: |
Eine Liste der Partnerstädte und deren Land ist in der Pariser Straße zu sehen.
Stadtbild
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Aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an einem der wenigen Pässe zwischen Rhein und Mosel (lateinisch via regalis) wurde die Stadt im Lauf ihrer Geschichte immer wieder zerstört. Auch die rasche Industrialisierung der Stadt im 19. Jahrhundert, die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs, der verkehrsgerechte Wiederaufbau nach dem Krieg und die Altstadtsanierung (Flächensanierung) der ausgehenden Sechziger- und frühen Siebzigerjahre führten zu wesentlichen Verlusten an historischer Bausubstanz.
Dennoch haben sich etliche bemerkenswerte Einzelgebäude, Ensembles und historische Grundrisse erhalten, auch wenn sie sich nicht mehr zu einem historischen Stadtensemble fügen. 25 % der Stadt bestehen aus Gebäuden von vor 1945.[36]
Mittelalter und frühe Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bemerkenswerte Bauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind die evangelische Stiftskirche und die katholische Martinskirche sowie Reste der Barbarossaburg mit Casimirsaal. Einige Reste der Stadtmauer sind erhalten und ein Seitenflügel eines gotischen Patrizierhauses, verborgen im Hinterhof der Marktstraße 8.
Barocke Bauten befinden sich rund um den Martinsplatz, in der Klosterstraße (Bistumshaus), am Rittersberg (Gasthaus Ritters) und in der Schillerstraße (Gasthaus Zum Spinnrädl). Bauwerke des Klassizismus lassen sich unter anderem in der Friedenstraße (ehemalige Friedhofskapelle), in der Marktstraße (Adler-Apotheke), in der Scheidstraße/Ecke Matzengasse und in der Steinstraße 49 (Villa Karcher) finden.
Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der größte Teil der erhaltenen Kulturdenkmale stammt aus der Zeit ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Kaiserreichs. Typisch für die gründerzeitliche Bebauung ist die Blockbebauung mit traufenständigen Häusern. Bemerkenswert sind die heute als Konzerthalle genutzte Fruchthalle, das Gewerbemuseum (heute Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern), die Marienkirche und die Apostelkirche, ferner die Denkmalzone um den Stadtpark sowie das Villenviertel im Benzinoring/Villenstraße. Repräsentative Verwaltungsbauten der Gründerzeit sind das ehemalige Hauptpostamt in der Karl-Marx-Straße (heute Deutsche Telekom), das ehemalige Bezirkskommando (heute Polizeipräsidium) in der Logenstraße, das königliche Hauptzollamt (heute Finanzamt) in der Eisenbahnstraße, der Verwaltungssitz der Pfälzischen Eisenbahnen in der Eisenbahnstraße 73 (heute privat genutzt) und die neobarocke Kaserne des 23. Königlich Bayerischen Infanterieregiments im Osten der Stadt.
Als Industriedenkmal stehen die Bauten der ehemaligen Kammgarnspinnerei unter Denkmalschutz. Das weitläufige Gelände ist heute in die Gartenschau eingegliedert; im ehemaligen Kesselhaus befindet sich das Kulturzentrum Kammgarn, Teile der Verwaltungsbauten nutzt die Fachhochschule.
Baudenkmäler des Jugendstils sind selten in Kaiserslautern. Zu nennen sind das ehemalige Hotel Brenner gegenüber dem Bahnhof, die Goetheschule, das Wohnhaus Schumannstraße 10 und das Geschäftshaus Steinstraße 15. Bemerkenswert sind zwei seltene Beispiele von sehr früh errichteten Lichtspieltheatern (Union von 1911, Kerststraße; Central von 1913, Osterstraße), die noch heute als Kino genutzt werden.
Städtebaulich interessant ist die Erweiterungsplanung von Eugen Bindewald von 1887. Auf diese gehen zurück: die Ringstraßen im Osten des Stadtgebiets (Barbarossaring, Hilgardring, Benzinoring), das Quartier um den heutigen Kolpingplatz – einem Rondell mit Radialstraßen – sowie im Westen der Stadt der Stadtpark und der Marienplatz mit der Marienkirche. Diese bildet das Zentrum sternförmig auf sie zulaufender Straßen. 1912 wurde nach Plänen von Hermann Hussong der Waldfriedhof angelegt.
Zwischenkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Hussong war eine der das Stadtbild bis heute prägenden Persönlichkeiten. Von ihm stammen die Neufassung des Bindewald’schen Stadterweiterungsplanes (1913) sowie die Entwürfe für die Bebauung des Pfaffenbergs und des Lämmchesbergs.
Hussong baute ab 1919 die schlossähnliche Wohnanlage an der Fischerstraße, die als Reparationsleistung vom Deutschen Reich bezahlt wurde und ursprünglich als Offizierswohnbau der französischen Besatzungsarmee vorgesehen war. Nachdem die Franzosen auf die Anlage verzichtet hatten, fiel sie an die 1921 gegründete Gemeinnützige Baugesellschaft (Bau AG). Im Auftrag der Bau AG errichtete Hussong zahlreiche Wohnbauten zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Von Denkmalsrang sind der expressionistische Bunte Block in der Königstraße/Marienplatz, der sogenannte Rundbau (Königstraße) über D-förmigem, der Grüne Block (Altenwoogstraße/Mannheimer Straße) über A-förmigem Grundriss und die Pfaffsiedlung. Von Hussong stammt auch die Ausstellungshalle auf dem Gelände des heutigen Volksparks; die Anlage wurde durch Bomben 1945 zerstört, nur die monumentale Figurengruppe des Rossebändigers ist noch erhalten.
Die Idee der Gartenstadt wurde in Kaiserslautern im Bahnheim, einer Siedlung in Nachbarschaft des Reichsbahnausbesserungswerks, umgesetzt. 1928 wurde am Schillerplatz das erste Gebäude in Stahlskelettbauweise errichtet (das Fleischbein-Haus mit der Schillerplatz-Apotheke im Erdgeschoss), und mit dem Hauptpostamt am Bahnhof nach Plänen Heinrich Müllers entstand 1930 ein herausragendes Beispiel der bayerischen Postbauschule, der wichtigsten Ausprägung des Neuen Bauens in Bayern. Eine interessante Interpretation von gotischen Stilelementen im expressionistischen Geist zeigt die katholische Minoritenkirche Maria Schutz (Gelöbniskirche) von 1928/29 am Messeplatz im Osten der Stadt.
Zur Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus gehören Großsiedlungen im Osten und Westen der Stadt, außerdem entstanden verschiedene Kasernenbauten. Bauwerke von Denkmalrang sind Erweiterungsbauten der Kammgarnspinnerei sowie die Autobahnbrücke über das Waschmühltal. Wegen der Erhebung zur Gauhauptstadt im Jahr 1939 wurden Parade- und Aufmarschplätze geplant; im Vorgriff darauf wurde bereits im Sommer 1938 die Synagoge abgerissen. Die Umgestaltung kam während des Kriegs jedoch zum Erliegen, als Saarbrücken neue Hauptstadt des Gaus Saarpfalz wurde.
Nachkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Innenstadt Kaiserslauterns wurde gegen Ende des Kriegs durch Bombenangriffe zu fast zwei Dritteln zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt nach 1945 folgte den verkehrstechnischen Vorgaben der amerikanischen Besatzungsarmee. Um Durchbrüche zu schaffen und Straßen zu verbreitern, wurde viel noch erhaltene Bausubstanz abgerissen. Beim Wiederaufbau der Gebäude wurden sie meist in vereinfachten Formen wiederhergestellt. Die Neubauten sind ein Ergebnis der nüchternen Wiederaufbauzeit und der knappen finanziellen Mittel; sie wirken heute banal. Baulich bedeutsame Gebäude dieser Zeit sind die Evangelische Christuskirche (1957/58) und die Evangelische Pauluskirche (1958–1960), die Berufsbildende Schule in der Martin-Luther-Straße (1954–1956), das ehemalige französische Offizierskasino am Altenhof (1955/56), das Bürohaus der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in der Fackelstraße (1956/57), die Kreisverwaltung (1959–1960) sowie das 84 m hohe Rathaus (1963–1968), seinerzeit das höchste Rathaus der Bundesrepublik.
Um Unterkünfte für die amerikanischen Soldaten und Zivilangehörigen zu schaffen, wurde mit der Vogelweh im Westen der Stadt ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern geschaffen. In der Nachbarschaft entstand in den 1960er Jahren das Wohngebiet Bännjerrück. Ferner wurden der Betzenberg im Süden und der Fischerrück im Nordwesten der Stadt mit Hochhaussiedlungen bebaut. Mit Gründung der Universität wurde das Universitätswohngebiet in einer Mischung aus Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern ausgewiesen.
Amerikaner in und um Kaiserslautern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weitere Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten im Pfälzerwald im südlichen Stadtgebiet befindet sich der Humbergturm, der als Aussichtsturm fungiert.
Die beiden bekanntesten Burgen im Stadtgebiet sind die ebenfalls im Pfälzerwald gelegenen Burgen Hohenecken, die den gleichnamigen südwestlichen Stadtteil Hohenecken überragt, sowie die östlich der Stadt liegende, im Wald versteckte Burg Beilstein.
Am Rande des Stadtzentrums befindet sich das Kulturzentrum Kammgarn, das in den Bauten der ehemaligen Kammgarn-Spinnerei beim jetzigen Gartenschaugelände untergebracht ist. Zudem gibt es über 50 Brunnen im Stadtgebiet, darunter der Kaiserbrunnen am Mainzer Tor, der im Jahr 1987 von Gernot Rumpf geschaffen wurde.
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern war ursprünglich als Gewerbemuseum gedacht und beherbergt heute Werke von pfälzischen Künstlern. Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei Grafik, Gemälde und Plastik des 19. und 20. Jahrhunderts, dabei vor allem im deutschen Impressionismus und Expressionismus. Außerdem gibt es eine kunsthandwerkliche Sammlung des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Natur, Freizeit- und Parkanlagen
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Im Stadtgebiet befinden sich zahlreiche Naturdenkmale. Vor allem der Süden von Kaiserslautern liegt im Naturpark Pfälzerwald, der Bestandteil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ist.
Mitten im Pfälzerwald befinden sich der Wildpark am Betzenberg und das Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg, das als Spielstätte für Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern dient.
Im Stadtzentrum befindet sich die Gartenschau, die aus der ersten Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz hervorging und die größte Dinosaurier-Ausstellung Europas beherbergt.
Im Norden der Stadt im Stadtteil Siegelbach liegen der Zoo Kaiserslautern sowie ein paar Kilometer östlich davon das Freibad Waschmühle mit dem nach dem Frankfurter Brentanobad zweitgrößten Wasserbecken Europas.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Japanische Garten Kaiserslautern. Er zählt zu den größten Japanischen Gärten Europas.
Kultur
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Theater und andere kulturelle Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfalztheater ist ein Mehrsparten-Theater für Oper, Operette, Musical, Ballett und Schauspiel. Es befindet sich in der Trägerschaft des Bezirksverbandes Pfalz und der Stadt Kaiserslautern.
An Kinos gibt es in Kaiserslautern das Kinocenter UCI Kinowelt, den Central Filmpalast und ein Spielfilm- und Programmkino mit dem Namen Union-Kino.
In der Fruchthalle finden gesellschaftliche Veranstaltungen und Konzerte statt, im Kulturzentrum Kammgarn Rock-, Jazz-, Blues- und Pop-Konzerte, Comedy und andere vergleichbare Veranstaltungen. Darüber hinaus existiert zusätzlich die Barbarossahalle.
Im Jugend- und Programmzentrum werden Kleinkunst und Musik angeboten. Das Irish House ist ein Irisches Pub mit Live-Musik. Das Underground war ein Club für gitarrenorientierte Live-Musik und Rockabende, der seit mehreren Jahren geschlossen ist.
Museen und Bibliotheken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern ist eine Kunstgalerie, die sich in der Trägerschaft des Bezirksverbands Pfalz befindet. Sie wurde als Kunstgewerbeanstalt gegründet, Schwerpunkt der Sammlung sind heute Werke des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts.
Im Theodor-Zink-Museum und dem Wadgasserhof werden Stadt- und Regionalgeschichte vermittelt.
An Bibliotheken sind die Stadtbibliothek, die Universitätsbibliothek mit einer Zentralsammlung und mehreren Fachbereichsbibliotheken, die Hochschulbibliothek (Bibliothek der Fachhochschule) sowie die Pfalzbibliothek (eine wissenschaftliche Spezialbibliothek des Bezirksverbands Pfalz zu pfalzspezifischen Themen) vorhanden sowie die Institutsbibliothek des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Daneben gibt es einige Schulbüchereien, auch einige Kirchengemeinden bieten kleine Büchereien an.
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaiserslautern ist einer der Sitze der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Weitere Orchester im Bereich der klassischen Musik sind das Orchester des Pfalztheaters (die Pfalzphilharmonie) sowie (als Laienensemble) das Sinfonieorchester des Landkreises Kaiserslautern. Sowohl von protestantischer als auch von katholischer Seite gibt es verschiedene Angebote zur Kirchenmusik, außerdem gibt es mit einigen Chören (u. a. dem Musikverein Kaiserslautern 1840) eine lebendige Gesangsszene.
Für die Ausbildung sorgen die Emmerich-Smola-Musikschule der Stadt und die Musikschule des Landkreises Kaiserslautern sowie das Pfälzische Konservatorium für Musik.
Die Stadt war oder ist ferner die Heimat einiger Bands mit überregionaler Bedeutung, so unter anderem von Spermbirds, Vanden Plas, Ivory Night, Walter Elf, Winterland, Headcrash und MoonSun. Alea der Bescheidene, Frontmann der Mittelalter-Rock-Band Saltatio Mortis, stammt aus Kaiserslautern; der Musiker und Grammy-Gewinner Zedd hat hier seine Wurzeln (Dioramic).
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Mai und Oktober jeden Jahres findet die sogenannte Kerwe – ein Jahrmarkt – auf dem Messeplatz statt.
- Im Juni wird das AStA-Sommerfest an der Universität veranstaltet.
- Das Kaiserslauterer Altstadtfest findet einmal jährlich im Juli in und um die Kaiserslauterer Altstadt zwischen Martinsplatz und Mainzer Tor statt.
- Im September gibt es Musikveranstaltungen in der ganzen Stadt, die vom Werbeverband Kaiser in Lautern veranstaltet werden und unter dem Namen Barbarossafest Swinging Lautern laufen.
- Der Lautrer Advent beginnt um den ersten Advent auf dem Stifts- und Schillerplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Behörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kaiserslautern befindet sich neben der Stadtverwaltung die zuständige Kreisverwaltung für den Landkreis Kaiserslautern. Außerdem befand sich hier von 1972 bis 2019 der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd. Die Stadt ist Sitz des Polizeipräsidiums Westpfalz sowie mehrerer organisatorisch darunter gegliederter Polizeieinheiten; es gibt eine Inspektion der Bundespolizei sowie ein Zollamt.
Im neuen Justizzentrum am Hauptbahnhof haben das Amtsgericht und das Landgericht Kaiserslautern, das Arbeitsgericht Kaiserslautern sowie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ihren Sitz. Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern ist Hauptstelle des Arbeitsamtsbezirks Kaiserslautern, der neben der Stadt Kaiserslautern auch den Landkreis Kaiserslautern, den Donnersbergkreis sowie den Landkreis Kusel umfasst. Des Weiteren ist Kaiserslautern Sitz eines Finanzamts sowie eines Karriereberatungsbüros der Bundeswehr im PRE-Park. Die aus früheren rheinland-pfälzischen Landesämtern hervorgegangenen Landesbetriebe für Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) sowie für Mobilität (LBM) unterhalten in Kaiserslautern Niederlassungen.
Hinzu kommen diverse weitere Ämter und Dienststellen, unter anderem das Landesamt für Mess- und Eichwesen und eine Niederlassung der Landesforsten Rheinland-Pfalz.
Soziale Dienste und Ämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An sozialen Diensten und Ämtern gibt es im Stadtgebiet unter anderen die sogenannte Ökumenische Sozialstation Kaiserslautern mit zwei Ambulante-Hilfe-Zentren (AHZ) sowie mehrere Alters- und Pflegeheime verschiedener Träger wie der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, der Diakonissenanstalt, dem DRK, dem Graviusverein,[37] der Stadt Kaiserslautern und anderen. Von der Caritas wird auch das sogenannte Caritas-Zentrum betrieben. Die Ehrenamtskoordination vermittelt ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zwischen sozialen Einrichtungen und Bürgern der Stadt.[38]
Darüber hinaus existieren noch das Übernachtungs- und Resozialisierungsheim St. Christophorus und die Glockestubb, die als Tagesbegegnungsstätte für wohnungslose Menschen dient. Für die wohnsitzlosen Menschen engagiert sich auch die katholische Kirche, indem an der Pforte der St. Franziskus Gymnasium und Realschule (einer Mädchenschule in Trägerschaft der Dillinger Franziskanerinnen) eine kostenlose warme Mahlzeit ausgeteilt wird. Die Aktion alt – arm – allein ist eine gemeinsame Adventsaktion der lokalen Zeitung Die Rheinpfalz sowie der Protestantischen Apostelkirchengemeinde und der katholischen Gemeinde St. Maria. Es werden Geldspenden gesammelt zur Hilfe für alte und alleinstehende Menschen, so werden zum Beispiel Putzhilfen gezahlt oder neue Möbel angeschafft, Behördengänge begleitet und Begegnungsmöglichkeiten organisiert.
Das bedeutendste Krankenhaus ist das Westpfalz-Klinikum, das zugleich akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ist. Des Weiteren ist das Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie mit einer Niederlassung in Kaiserslautern vertreten. An der Lutrinaklinik werden primär ambulante orthopädische und chirurgische Operationen durchgeführt.
Die Feuerwehr Kaiserslautern besteht aus der Berufsfeuerwehr mit 100 Beamten und der Freiwilligen Feuerwehr mit 250 Mitgliedern in vier Innenstadtzügen und sieben Ortsteilzügen. Der öffentlich-rechtliche Rettungsdienst in Kaiserslautern wird vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und dem Deutschen Rote Kreuz (DRK) betrieben. Daneben führt auch der Malteser Hilfsdienst (MHD) Krankentransporte und Rückholdienst durch. Die genannten Organisationen sind auch in den Katastrophenschutz der Stadt Kaiserslautern integriert, zudem gibt es in Kaiserslautern einen von 668 Ortsverbänden des Technischen Hilfswerks.
Trinkwasserversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Kaiserslautern übernommen. Das Wasser stammt aus drei Wasserwerken:[39]
- Im Wasserwerk Barbarossastraße werden täglich bis zu 18.000 Kubikmeter Wasser aus der Lauterspringquelle und aus elf Tiefbrunnen gefördert. Das Wasserwerk ist für die Versorgung des gesamten Innenstadtbereichs zuständig
- Das Wasserwerk Rote Hohl verfügt über sechs Tiefbrunnen im Aschbachtal, Letzbachtal und im Wiener Tal. Das Wasserwerk versorgt die höher gelegenen Stadtteile mit täglich bis zu 13.000 Kubikmeter Trinkwasser
- Der Stadtteil Mölschbach bekommt sein Wasser vom Wasserwerk Mölschbach (ein Brunnen im Rambachtal, bis 480 Kubikmeter täglich)
Jährlich werden ca. 7,5 Millionen Kubikmeter Wasser abgegeben.
Die Gesamthärte liegt mit 4,5 bis 5,1 Grad deutscher Härte im Härtebereich „weich“.[40] Der Bruttoverbrauchspreis beträgt 1,99 Euro je Kubikmeter.[41]
Abwasserentsorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadtentwässerung Kaiserslautern. Die öffentliche Kanalisation ist 519 Kilometer lang, davon sind 20 Kilometer begehbar mit einer Mindesthöhe von 1,20 Metern. 80 % des Kanalnetzes sind im Mischsystem angelegt, 99 % der Bevölkerung sind an die Kanalisation angeschlossen.[42] Das Abwasser wird im zentralen Klärwerk behandelt. Die Anlage wurde 1945 gebaut und hat heute eine Ausbaugröße von 210.000 Einwohnerwerten. Das gereinigte Wasser wird nach einer Aufenthaltszeit von 20 bis 36 Stunden (je nach Zulaufmenge) in die Lauter eingeleitet.
Der anfallende Klärschlamm wird in zwei Faulbehältern ausgefault, entwässert und anschließend in der Landwirtschaft verwertet (70 %) oder als Zusatzbrennstoff in Kraftwerken verbrannt (30 %). Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird in zwei Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen ihren kompletten Energie- und Wärmebedarf selbst decken.[43]
Bildung und Forschung
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In Kaiserslautern gibt es insgesamt 36 allgemein-, berufs- und weiterbildende Schulen aller Schultypen, die von über 20.000 Schülern besucht werden. Besonders hervorzuheben ist das Heinrich-Heine-Gymnasium, das sowohl als Sportschule als auch als Internat für Hochbegabtenförderung überregionalen Ruf genießt. Ebenfalls überregional orientiert ist die Meisterschule Kaiserslautern, eine berufsbildende Schule mit Berufsfachschule und Fachschule für Technik sowie zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, die sich in der Trägerschaft des Bezirksverbands Pfalz befindet.
Die beiden Hochschulen im Stadtgebiet sind die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und die Fachhochschule Kaiserslautern (seit 2014 Hochschule Kaiserslautern). An die Universität angegliedert ist das überregional tätige Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung, das mittlerweile nach der FernUniversität in Hagen der zweitgrößte Fernstudienanbieter Deutschland ist. Ebenfalls an der TU befindet sich das einzige Patentinformationszentrum in Rheinland-Pfalz, das anerkannter Kooperationspartner des Deutschen Patent- und Markenamts ist. Die Fachhochschule Kaiserslautern entstand 1971 durch Vereinigung mehrerer Bildungseinrichtungen, die zum Teil schon seit dem 19. Jahrhundert bestanden, unter anderem Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen, Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen und Staatliche Ingenieurschule für Textiltechnik. Der Hauptstandort ist Kaiserslautern, Teile des Lehrangebots werden in Pirmasens und in Zweibrücken durchgeführt.
Bedeutende Kaiserslauterer Forschungseinrichtungen sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (Fraunhofer IESE), das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (Fraunhofer ITWM), das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme (MPI-SWS), das Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik (IFOS) und das Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe (IVW); eine Außenstelle des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik (Abteilung Terahertz-Messtechnik) ist an der TU angesiedelt. Die Technische Akademie Südwest e. V. (TAS) bietet berufsbegleitende Weiterbildung auf technischem Gebiet an.
Die vom Bezirksverband Pfalz getragene ehemalige Heimatstelle Pfalz heißt heute Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Das Institut betreibt historische Forschungen insbesondere zur pfälzischen Auswanderungsgeschichte sowie Haus- und Burgenforschung, in deren Zug das Pfälzische Burgenlexikon (1997–2007, 4 Bd.) sowie seit 2014 das Pfälzische Klosterlexikon entstanden. In dem Gebäude war auch die Pfälzische Wörterbuchkanzlei als Außenstelle der Mainzer Akademie der Wissenschaften angesiedelt, die 1997 das Pfälzische Wörterbuch fertigstellte und jetzt an einem Wörterbuch der deutschen Winzersprache arbeitet.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Stadtteil Morlautern befindet sich mit der Nauwaldhütte seit 2002 eine Hütte des Pfälzerwald-Vereins.
Kaiserslautern ist nördlicher Endpunkt des Radweges Pfälzerwald-Tour, der bis nach Hinterweidenthal führt sowie des Prädikatswanderweges Pfälzer Waldpfad, der die Stadt mit Schweigen-Rechtenbach verbindet. Zudem beginnen vor Ort zwei weitere Wanderwege, von denen einer mit einem grün-roten Balken markiert ist und der bis nach Kleinkarlbach führt sowie einer, der mit einem weiß-roten Balken versehen ist und der die Verbindung mit Neustadt an der Weinstraße sowie Speyer herstellt.
Außerdem liegt die Stadt am Barbarossa-Radweg und am Fernwanderweg Donnersberg–Donon. Durch den Südwesten der Gemarkung verläuft ein kurzes Stück der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz, durch den Westen ein Weg, der mit einem grün-gelben Balken gekennzeichnet und durch den Nordosten die Route eines Wanderwegs, der mit einem blau-gelben Balken markiert ist, der die Verbindung mit Lauterecken und Sankt Germanshof schafft. Hinzu kommen ein Wanderweg, der mit einem blauen Kreuz gekennzeichnet ist und der von Niederhausen bis ebenfalls nach Sankt Germanshof verläuft. Zu den sogenannten Saar-Rhein Wanderwegen zählt ein solcher mit der Kennzeichnung Schwarzer Punkt auf weißem Balken, der von Saarbrücken bis nach Rülzheim verläuft.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bisher bekamen insgesamt 13 Personen die Ehrenbürgerwürde verliehen. Den Anfang machte der Industrielle Carl von Gienanth 1847. 1933 erhielten Josef Bürckel, Wilhelm Frick, Paul von Hindenburg und Adolf Hitler diesen Status ohne besondere Verdienste in Bezug auf die Stadt. Mit Ausnahme von Hindenburg wurde ihnen die Würde 2013 aberkannt. 1985 folgte der Fußballweltmeister von 1954 Fritz Walter. Letztmals verliehen wurde die Ehrenbürgerwürde 2015 an den früheren Stadtrat und Präsidenten des 1. FC Kaiserslautern Norbert Thines.
Vereinzelt war Kaiserslautern während der frühen Neuzeit Geburtsort berühmter Menschen wie dem Fürstbischof Philipp von Flersheim, der Pfalzgräfin Dorothea von Pfalz-Simmern und dem Naturforscher Johann Adam Pollich. Im 19. Jahrhundert folgten Persönlichkeiten wie der Industrielle Georg Michael Pfaff, der Forstrat, Regierungsdirektor und Gründungsvorsitzende des Pfälzerwald-Vereines Karl Albrecht von Ritter, Friedrich und Rudolf Sander aus der Instrumentenbauerdynastie Sander, der Radrennfahrer Oskar Breitling, der spätere Bundesminister Fritz Neumayer sowie der Kommunist und spätere DDR-Funktionär August Groel.
Ab dem 20. Jahrhundert war die Stadt Geburtsort zahlreicher Fußballspieler, die zumindest einen Teil ihrer Profilaufbahn beim 1. FC Kaiserslautern verbrachten; neben Fritz Walter waren dies unter anderem dessen Bruder Ottmar Walter, Werner Kohlmeyer, Werner Liebrich (alle Weltmeister von 1954) und Hans-Peter Briegel. Jenseits des Fußballs kamen in Kaiserslautern der Stadtarchivar Heinz Friedel, die Überlebende des Holocaust Erna de Vries, der Kirchenpräsident Heinrich Kron, der Maler Heinrich Steiner, der Boxer Emil Schulz, die Moderatorin Stefanie Tücking, der Sänger Mark Forster, das Model Stefanie Giesinger und der Stabhochspringer Raphael Holzdeppe zur Welt.
Neben zahlreichen Fußballspielern, die für den 1. FC Kaiserslautern aufliefen, ist die Stadt durch die Universität Wirkungsort mehrerer Professoren wie dem Pädagogen Rolf Arnold, dem Physiker Wolfgang Demtröder und dem Mathematiker Horst W. Hamacher. Der Architekt und Stadtplaner Hermann Hussong arbeitete von 1909 bis 1933 im Kaiserslauterer Stadtbauamt. Der Modeunternehmer Otto Kern gründete seine Firma vor Ort. Der Pfälzer Mundartdichter Paul Münch wirkte in der Stadt vier Jahrzehnte lang als Lehrer. Der Autor und Regisseur Johannes Reitmeier war von 2002 bis 2012 Intendant am Pfalztheater.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Keddigkeit, Kleine Geschichte der Stadt Kaiserslautern, Leinfelden-Echterdingen 2007. ISBN 978-3-7650-8355-6.
- Dieter Barz / Helmut Bernhard / Sidney Dean / Martin Dolch / Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern. In: Pfälzisches Burgenlexikon Bd. III. I – N. (Beiträge zur pfälzischen Geschichte Bd. 12.3), hrsg. v. Jürgen Keddigkeit, Ulrich Burkhart, Rolf Übel, Kaiserslautern 2005, ISBN 3-927754-48-X, S. 102–121, ISSN 0936-7640.
- Heinz Stoob u. a. (Hrsg.): Deutscher Städteatlas (Band IV). Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Stadtmappe Kaiserslautern. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-037-7.
- Mara Oexner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 14 = Stadt Kaiserslautern. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1996. ISBN 978-3-88462-131-8
- Erhard R. Wiehn: Kaiserslautern – Leben in einer pfälzischen Stadt. Meininger, Neustadt (Wstr.) 1982, ISBN 3-87524-024-3.
- Alexander Thon: Barbarossaburg, Kaiserpfalz, Königspfalz oder Casimirschloss? Studien zu Relevanz und Gültigkeit des Begriffes „Pfalz“ im Hochmittelalter anhand des Beispiels (Kaisers-)Lautern. In: Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde 1. 2001, S. 109–144.
- Heinz Friedel: Namen Kaiserslauterer Straßen und Plätze. Ein Stück Stadtgeschichte. Kaiserslautern o. J. [ca. 1988].
- Heinz Friedel: Beiträge zur Ortskunde von Kaiserslautern. Hrsg.: Stadtarchiv Kaiserslautern, Kaiserslautern 1967.
- Heinz Friedel: Kaiserslautern. Kleines Ortslexikon. Hrsg.: Stadtarchiv Kaiserslautern, Kaiserslautern 1966.
Weblinks
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- Offizielle Webpräsenz der Stadt Kaiserslautern
- Literatur von und über Kaiserslautern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Kaiserslautern in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
- Linkkatalog zum Thema Kaiserslautern bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Lautrer Kerwe. Stadt Kaiserslautern, abgerufen am 21. Januar 2016.
- ↑ Walter Hotz: Pfalzen und Burgen der Stauferzeit. Geschichte und Gestalt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-08663-5, S. 44.
- ↑ Mein Dorf, meine Stadt Kreisfreie Stadt Kaiserslautern. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 31. Dezember 2022, abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ US Army. Abgerufen am 13. April 2024.
- ↑ Web-Anwendungen Geographische Namen. Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, abgerufen am 16. Mai 2009.
- ↑ Climate Data Center. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Klima Ramstein, Deutschland. WetterKontor.de, abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Klima Kaiserslautern / Deutschland. Urlaubplanen.org, abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Lateinische Stadtnamen ( vom 14. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (Lexicum nominum geographicorum latinorum)
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 490.
- ↑ Amtsblatt des französischen Oberkommandos in Deutschland, Nr. 35 (1946). dnb.de, S. 292, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021; abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Verfassung für Rheinland-Pfalz vom 18. Mai 1947. verfassungen.de, abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Alte Stadtansichten. lautringer.de, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Dezember 2018; abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Standorte – Opel Deutschland. opel.de, abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Es ist so weit... Die Rheinpfalz, abgerufen am 25. März 2015.
- ↑ S. W. R. Aktuell: Tausende demonstrieren in RLP gegen Rechtsextremismus. 28. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ tagesschau.de: Rheinland-Pfalz: Tausende demonstrieren in Kaiserslautern und Zweibrücken. Abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ Demo gegen rechts: 6000 Menschen „setzen gemeinsam Zeichen“ – Kaiserslautern. 27. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ Bevölkerung zum 31. Dezember 2017. (PDF) Stadt Kaiserslautern, abgerufen am 1. Februar 2018.
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2007 ( vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Gemeindestatistik. In: KommWis. 30. Juni 2005, abgerufen am 19. April 2023.
- ↑ Stadt Kaiserslautern Einwohnerstatistik, abgerufen am 15. April 2025
- ↑ Die Nacht als die Synagogen brannten. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, abgerufen am 28. Dezember 2014.
- ↑ „Rassische Verfolgung“ und „Euthanasie“. VVN-BdA Kaiserslautern, abgerufen am 4. Januar 2015.
- ↑ Amtierender OB Klaus Weichel ruft zum Wählen auf, nachrichten-kl.de, abgerufen am 11. Februar 2023
- ↑ Wahlkrimi in Kaiserslautern: Stichwahl am 26. Februar. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 12. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
- ↑ Jürgen Rademacher, Jan Jaworski, Sarah Korz, Susanne Kimmel, Jochen Voss: Beate Kimmel wird erste Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern. In: SWR Aktuell. Südwestrundfunk, Stuttgart, 27. Februar 2023, abgerufen am 6. März 2023.
- ↑ Stichwahl der Bürgermeisterin 2023, vorläufiges Gesamtergebnis. Stadt Kaiserslautern, abgerufen am 6. März 2023.
- ↑ Jürgen Rademacher: Beate Kimmel ist neue Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern – Klaus Weichel im Ruhestand. In: SWR Aktuell. Südwestrundfunk, Stuttgart, 28. August 2023, abgerufen am 1. September 2023.
- ↑ Wahlband Kommunalwahlen 2019 – Kreise und Bezirkstag (wahlen.rlp.de)
- ↑ Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt, Stadtratswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Wie hoch sind die Schulden der kreisfreien Städte? Haushaltssteuerung.de, abgerufen am 24. Februar 2020.
- ↑ Gerhard Dürnberger: Kaiserslautern: Aufkündigung von Städtepartnerschaft sorgt für Verwunderung. In: Die Rheinpfalz. 10. Februar 2017, abgerufen am 1. Januar 2021.
- ↑ https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4
- ↑ Graviusverein, Alten- und Pflegeheim Graviusheim, abgerufen am 16. August 2022.
- ↑ RHEINPFALZ Redaktion: Daniel Helmes ist neuer Ehrenamtskoordinator für die Stadt – Kaiserslautern. In: Die Rheinpfalz. RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, 11. Oktober 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022. Abgerufen am 23. Oktober 2022.
- ↑ Wasserwerke der SWK Versorgungs-AG. (PDF; 20 kB) Stadtwerke Kaiserslautern, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2021; abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Höchste Standards, beste Qualität – das Lautrer Wasser. Stadtwerke Kaiserslautern, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Wasser zum guten Preis. Stadtwerke Kaiserslautern, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Kanalnetz Kaiserslautern. Stadtentwässerung Kaiserslautern, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ Verfahrensstufen in der Kläranlage Kaiserslautern. Stadtentwässerung Kaiserslautern, abgerufen am 13. Oktober 2021.