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„Universität Greifswald“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Hochschule
{{Lückenhaft
| Logo = Wissen lockt.svg
|siehe [[Diskussion:Ernst-Moritz-Arndt-Universität_Greifswald]] }}
| Motto = Wissen lockt. Seit 1456
{|border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
| Gründungsdatum = 17. Oktober 1456<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/geschichte/chronik-der-universitaet/ |titel=Universität Greifswald: Chronik der Universität |abruf=2019-12-13}}</ref>
! colspan="2" | Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
| Ort = [[Greifswald]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Bundesland = {{Mecklenburg-Vorpommern}}
! align="center" | [[Bild:EMAU-Siegel.png|170px]]
| Staat = {{Deutschland}}
! align="center" | [[Bild:Greifswald alter-Uni-Campus.jpg|220px|Alter Campus]]
| Leitung = [[Katharina Riedel]]
|-
| Leitungstitel = Rektorin
! colspan="2" | Daten und Fakten
| Studentenzahl = 10.356 <small>(SS 2023)</small><ref name="Zahlen und Daten 2023">[https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/grunddaten-kennzahlen/zahlen-und-daten-2023/]</ref>
|-
| Mitarbeiterzahl = 5707 <small>(2023)</small><ref name="Zahlen und Daten 2023">[https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/grunddaten-kennzahlen/zahlen-und-daten-2023/]</ref>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| davon Professoren = 239 <small>(2023)</small>
| [[Rektor]]: || Prof. Dr. Rainer Westermann
| Trägerschaft = staatlich
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Jahresetat = 207,2 Mio. € <small>''(2023)'' inkl. 64,4 Mio. € Drittmittel</small><ref name="Zahlen und Daten 2023" />
| [[Kanzler]]: || Dr. Behrens
| Netzwerke = [[Netzwerk Mittelgroße Universitäten]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Verbund Norddeutscher Universitäten]]
| Gründungsdatum: || [[17. Oktober]] [[1456]]
| Website = [https://www.uni-greifswald.de/ www.uni-greifswald.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
}}
| Ort: || [[Greifswald]]
[[Datei:Rubenowplatz Greifswald.jpg|mini|hochkant=1.1|[[Universitätshauptgebäude (Greifswald)|Hauptgebäude der Universität Greifswald]] am Rubenowplatz, Altstadt-Campus]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Uni Greifswald - Siegel.svg|mini|Siegel der Universität]]
| [[Trägerschaft]]: || Bundesland [[Mecklenburg-Vorpommern|M-V]]
[[Datei:H Rubenow.jpg|mini|hochkant=0.7|[[Heinrich Rubenow]], Bürgermeister Greifswalds, Gründer und erster Rektor der Universität]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
<!--| [[Budget]]: || ?
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Drittmittel]]: || ??
|- bgcolor="#FFFFFF"-->
| Semesterbeitrag: || 50,50 € <small>(SS 2006)</small>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Studiengebühr]]en: || keine
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]]: || 5
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Studienfächer: || rund 50
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Studiengänge: || [[Bakkalaureus Artium|BA]], [[Bachelor of Science|BSc]], [[Bachelor of Laws|LLB]], [[Master of Arts|MA]], [[Master of Science|MSc]], [[Master of Laws|LLM]],[[Diplom|D]], [[Staatsexamen|StEx]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
<!--| Aufbaustudiengänge: || ??
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Stiftungsprofessuren: || ?? -->
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Immatrikulation|immatrikulierte]] [[Student|Studenten]]: || 11.000 <small>(WS 2005/06)</small>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Mitarbeiter: || ca. 5.000
<!--|- bgcolor="#FFFFFF"
| davon Professoren & Dozenten: || ?? -->
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Internationale Partnerschaften: || Ostseeraum, Europa, Amerika
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Universitätsbibliothek: || 1 Zentral- und <br> 20 Fachbibliotheken
|- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| Bestand: || ca. 3,1 Mio., davon ca. 2,2 Mio. Bücher
|- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| Anschrift: || Domstraße 11<br/>D-17487 Greifswald<br/>Tel. +49 (0)3834 86-0
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Netzseite: || [http://www.uni-greifswald.de/ www.uni-greifswald.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Pressestelle: || [mailto:pressestelle@uni-greifswald.de Pressestelle der EMAU]
|- bgcolor="#FFFFFF"
|-
! colspan="2" | Karte
|-
|colspan="2" bgcolor="#FFFFFF" align=center |[[Bild:Lage der kreisfreien Stadt Greifswald in Deutschland.png]]<br/>''[[Greifswald]] in [[Deutschland]]''
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|}


Die '''Universität Greifswald''' (von 1933 bis 1945 und von 1954 bis 2018 bekannt als ''Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald'')<ref>Urs Lindner: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-erfurter-nettelbeckufer-und-die-geschichtspolitik-der-ddr-17611809.html ''Wie kam der Sklavenhändler wieder zu Ehren?'', Artikel in der Fassung vom 1. November 2021 auf ''www.faz.net'']</ref> ist eine [[Universität]] mit Sitz in der [[Hansestadt]] [[Greifswald]]. Sie wurde im Jahr 1456 gegründet und gehört zu den [[Liste der ältesten Universitäten|ältesten Universitäten]] Mitteleuropas. Sie ist die [[Liste der Hochschulen in Deutschland#Alle staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen|viertälteste]] durchgängig bestehende Universität auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und zugleich die zweitälteste im [[Ostsee]]raum; durch die wechselnde territoriale Zugehörigkeit [[Vorpommern]]s war sie zeitweilig auch die älteste Hochschule [[Schweden]]s (1648–1815) und [[Preußen]]s (1815–1947).
Die '''Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald''' (auch: ''[[Alma Mater]] Gryphiswaldensis'', ''Universitas Gryphiswaldensis'' oder ''Academia Gryphica'') ist eine Volluniversität und befindet sich in der vorpommerschen Hansestadt [[Greifswald]], zwischen [[Usedom]] und [[Rügen]].


Aufgrund ihres breiten Fächerangebotes handelt es sich um eine [[Volluniversität]]. Etwa zwei Drittel der rund 10.300 Studenten<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/zahlen-daten-fakten/ |titel=Zahlen, Daten, Fakten |abruf=2024-04-22}}</ref> kommen von außerhalb [[Mecklenburg-Vorpommern]]s zum Studium nach Greifswald, darunter auch viele [[Erasmus-Programm|Erasmus-]] und weitere [[Auslandsstudium|Auslandsstudenten]] aus über 90 Ländern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/ueber-uns/kurzprofil/ |titel=Kurzprofil der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald |abruf=2017-01-29}}</ref>
Sie wurde bereits [[1456]] als zweitälteste Universität im Ostseeraum gegründet und hat heute (SS 2006) über 11.000 Studenten. Rechnet man die zeitweilige Zugehörigkeit zu [[Schweden]] und [[Preußen]] mit ein, so ist die EMAU in gewisser Weise die älteste Universität Schwedens (noch vor [[Universität Uppsala|Uppsala]]) und Preußens.


Im Umfeld der Universität haben sich durch Institute, [[Unternehmertum|Gründungen]] und Unternehmensansiedlungen [[Cluster (Wirtschaft)|Cluster]] der Wirtschaft und Forschung in Bereichen der [[Spitzentechnologie]] wie der [[Biotechnologie]] (BioCon Valley) und der [[Kernfusion]] ([[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]]) angesiedelt.
Die EMAU Greifswald ist eine von zwei Universitäten im Bundesland [[Mecklenburg-Vorpommern]] neben der [[Universität Rostock]].

== Namen ==
[[Datei:Ernst Moritz Arndt 1848.jpg|mini|Ernst Moritz Arndt]]
In ihren ersten dreieinhalb Jahrhunderten hieß die Universität ''Universität Greifswald'' bzw. ''Universitas Gryphiswaldensis'' – ''Academia Gryphiswaldensis'' / ''Alma Gryphiswaldensis Universitas'' – ''Pomeranorum Universitas'' – ''Academia Gryphica'' – ''Akademie zu Greifswald'' – ''Königliche Akademie zu Greifswald''.<ref>[http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/toc/PPN670499889/1/ ''Verzeichniß der Vorlesungen, welche auf der Königl. Akademie zu Greifswald … sollen gehalten werden.'']</ref> Einen offiziellen Namen erhielt sie erst 1815 in der preußischen [[Provinz Pommern]].<ref>Dirk Alvermann: ''Zwischen Pranger und Breitem Stein. Die Namensgebung der Universität Greifswald und die aktuelle Diskussion.'' In: ''Zeitgeschichte regional – Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern.'' 5. Jg., Heft 2, Dezember 2001, S. 43–51.</ref>

* ''Königliche Universität Greifswald'' (1815)
* ''Preußische Universität zu Greifswald'' (1921)
* ''Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald'' (1933–2018)

Die Universität hatte nach 1945 stillschweigend auf den 1933 verliehenen Namenszusatz ''[[Ernst Moritz Arndt|Ernst-Moritz-Arndt]]'' verzichtet. Am 15. August 1954 teilte das [[Ministerium für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR|Staatssekretariat für Hochschulwesen]] auf eine entsprechende Anfrage der Universität mit, dass es den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ nie aufgehoben habe und es zu seiner Weiterführung keiner feierlichen Namensverleihung bedürfe. Nun führte die Universität wieder den vollen Namen ''Ernst-Moritz-Arndt-Universität''.<ref>[[Thomas Stamm-Kuhlmann]]: ''Die Befreiungskriege in der Geschichtspolitik der SED.'' In: ''[[Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (1953)|ZfG]].'' 6/2017, S. 511.</ref>

Ernst Moritz Arndt genoss in der Öffentlichkeit der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] und als Namenspatron der Universität hohe Verehrung. In der Zeit nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] erreichte die kritische Wertung Arndts, die in [[Westdeutschland]] bereits in den 1960er Jahren begonnen hatte, auch Greifswald. Dies veranlasste 2009 den Senat der Universität, eine Kommission einzusetzen, die sich mit der Frage der Ablegung bzw. der Beibehaltung des Namens Ernst Moritz Arndt beschäftigen sollte, um dem Senat einen Entscheidungsvorschlag vorzulegen.<ref>''{{Webarchiv |url=http://www.uni-greifswald.de:80/organisieren/leitung/senat/wissenschaftliche-anhoerung-arndt.html |text=Wissenschaftliche Anhörung zum Namen der Universität Greifswald |wayback=20150524065047}}''</ref> Anträge zur Änderung des Universitätsnamens wurden von den Universitätsgremien mehrfach abgelehnt, zuletzt im Jahre 2010 in einer Urabstimmung der Studierenden (Wahlbeteiligung 23 Prozent, davon 49,9 Prozent für eine Beibehaltung, 43,4 Prozent für eine Namensablegung) sowie im Akademischen Senat der Universität (36 Stimmen, davon 22 für die Beibehaltung und 14 für die Ablegung).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.uni-greifswald.de/informieren/ernst-moritz-arndt.html |text=Themenseite der Universität zu Ernst Moritz Arndt, mit Links zu den öffentlichen Anhörungen, dem Bericht der Namenskommission und zum Senatsbeschluss 2010 |wayback=20150707054237}}</ref><ref>Christian Anders: ''Und ewig grüßt der Zeitgeist. Über den Umgang mit dem Namenspatron der Greifswalder Alma mater.'' In: ''Corps Magazin.'' 112. Jahrgang, Nr. 2, 2010, S. 29–30.</ref>

Am 18. Januar 2017 beschloss der Akademische Senat mit einer exakten Zweidrittelmehrheit, dass die Universität den Namen ''Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald'' ablegt. Der Name sollte in Zukunft wieder ''Universität Greifswald'' lauten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/universitaet-greifswald-legt-namen-ernst-moritz-arndt-ab/?no_cache=1 |titel=Universität Greifswald legt Namen Ernst Moritz Arndt ab |hrsg=Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald |datum=2017-01-18 |abruf=2017-01-19}}</ref> Der Beschluss stieß in Greifswald auf öffentliche Proteste und rechtliche Einwände.<ref>{{Internetquelle |autor=Ostsee-Zeitung |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Themen/A/Arndt-Ernst-Moritz |titel=Arndt, Ernst Moritz / A / Themen – OZ – Ostsee-Zeitung |abruf=2017-03-14}}</ref> Auch Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] kritisierte wenige Tage nach der Abstimmung in einer Rede den Beschluss des Senats.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Politik/CDU-Neujahrsempfang-mit-der-Kanzlerin |titel=CDU-Neujahrsempfang mit der Kanzlerin |hrsg=Ostsee-Zeitung |datum=2017-01-28 |abruf=2017-01-29}}</ref>

Am 7. März 2017 verweigerte das [[Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern]] der Namensänderung die erforderliche Zustimmung, da der Abstimmungsprozess nicht dem Landeshochschulgesetz entsprechend erfolgt war.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Politik/Ernst-Moritz-Arndt-Ministerin-lehnt-Namensaenderung-der-Uni-ab |titel=Ernst Moritz Arndt: Ministerin lehnt Namensänderung der Uni ab |hrsg=Ostsee-Zeitung |datum=2017-03-07 |abruf=2017-03-07}}</ref>

In einer Meinungsumfrage zum Universitätsnamen, welche die Universität vom 27. November 2017 bis zum 8. Dezember 2017 veranstaltete, stimmten 48,66 Prozent der Teilnehmer für den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ und 34,38 Prozent für den Namen „Universität Greifswald“. Eine Kompromisslösung lehnten 57,18 Prozent der Befragten ab, während 29,82 Prozent ihr zustimmten. Geäußert hatten sich 32,7 Prozent der 15.149 Teilnahmeberechtigten.<ref>[https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/ergebnis-der-meinungsumfrage-zum-universitaetsnamen/ ''Ergebnis der Meinungsumfrage zum Universitätsnamen.''] Presse- und Informationsstelle der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.</ref> Ungeachtet dessen beschloss der Akademische Senat am 17. Januar 2018 erneut, den Namen Ernst Moritz Arndt abzulegen, wobei nach einer Kompromissformel zu bestimmten Anlässen der Name des bisherigen Namenspatrons der offiziellen Bezeichnung ''Universität Greifswald'' vorangestellt werden kann. Die Änderung bedurfte der Zustimmung des Bildungsministeriums.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/universitaetssenat-entscheidet-sich-fuer-kompromissloesung-beim-universitaetsnamen/ |titel=Universitätssenat entscheidet sich für Kompromisslösung beim Universitätsnamen |hrsg=Universität Greifswald |datum=2018-01-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180123072131/https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/universitaetssenat-entscheidet-sich-fuer-kompromissloesung-beim-universitaetsnamen/ |archiv-datum=2018-01-23 |abruf=2018-01-22}}</ref>

Am 19. April 2018 bestätigte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die vom Senat der Universität beschlossene Namensänderung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/bm/Aktuell/?id=137327&processor=processor.sa.pressemitteilung |titel=Aktuell – Regierungsportal M-V |sprache=de |abruf=2018-04-19}}</ref> Mit der hochschulöffentlichen Bekanntmachung und dem Inkrafttreten der 12. Satzung zur Änderung der Grundordnung am 1. Juni 2018 heißt die Universität jetzt Universität Greifswald.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.deutschlandfunkkultur.de/die-ernst-moritz-arndt-universitaet-ist-geschichte.265.de.html?drn:news_id=888511 |wayback=20180821223218 |text=''Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität ist Geschichte.'' }} deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 1. Juni 2018.</ref> Der Namenszusatz „Ernst-Moritz-Arndt“ darf in der Praxis kaum noch verwendet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/fileadmin/uni-greifswald/1_Universitaet/1.2_Organisation/1.2.5_Satzungen_und_Formulare/Satzungen/Veroeffentlichungen_2017-2020/Ordnung_zur_Verwendung_des_Namenszusatzes_Ernst-Moritz-Arndt.pdf |titel=Ordnung der Universität Greifswald zur Verwendung des Zusatzes „Ernst-Moritz-Arndt“ zum Namen der Universität |hrsg=Universität Greifswald |datum=2018-05-24 |format=PDF |abruf=2018-06-03}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Gründung ===
Die Universität wurde am 17. Oktober 1456 als ''Academia Gryphica'' gegründet. In Greifswald fand jedoch bereits seit 1436 akademische Lehre statt. Anlass dafür war die Verhängung der [[Reichsacht]] gegen die Stadt [[Rostock]], woraufhin die [[Universität Rostock|dortige Universität]] bis 1443 ins benachbarte Greifswald ausweichen musste.<ref>[[s:en:Catholic Encyclopedia (1913)/University of Greifswald|Catholic Encyclopedia (1913) article]]</ref>


Die Gründung erfolgte auf Initiative des örtlichen Bürgermeisters, und später ersten Rektors, [[Heinrich Rubenow]] nach Genehmigung durch Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und Papst [[Calixt III. (Papst)|Kalixt III.]] und unter dem Schutz des [[Herzogtum Pommern|pommerschen Herzogs]] [[Wartislaw IX.]]
===Gründung===


Die Gründungsfeier fand unter dem [[Bistum Cammin|Camminer Bischof]] [[Henning Iven]] im Greifswalder [[Dom St. Nikolai (Greifswald)|Dom St. Nikolai]] statt, in dem auch heute noch Veranstaltungen der Universität wie etwa die jährliche [[Immatrikulation]]sfeier stattfinden. Zunächst wurden die vier klassischen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]]: [[Theologie]], [[Philosophie]], [[Medizin]] und [[Rechtswissenschaft|Jura]] eingerichtet.
Am 17. Oktober [[1456]] wurde sie als zweitälteste Universität des Ostseeraumes im vorpommerschen [[Greifswald]] unter großem Engagement des Bürgermeisters (und ersten Rektors) [[Heinrich Rubenow]] als ''Academia Gryphica'' gegründet, und zwar mit kaiserlicher und päpstlicher Zustimmung (''Privileg'') unter dem Schutz des pommerschen Herzogs [[Wartislaw IX.]] Die Gründungsfeier fand unter dem Bischof Henning Iven im Greifswalder Dom St. Nikolai statt. Dies spiegelte den zunächst starken kirchlichen Charakter der Universität wieder, so daß der [[Humanismus]] Schwierigkeiten hatte, im Lehrbetrieb Eingang zu finden.


Die Universität wurde nach [[Universität Rostock|Rostock]] (1419) und noch vor [[Universität Uppsala|Uppsala]] (1477) und [[Universität Kopenhagen|Kopenhagen]] (1479) die zweite Universität in Nordeuropa bzw. im Ostseeraum. Im heutigen Deutschland gibt es nur drei Universitäten, die älter sind und ohne Unterbrechung bis heute bestehen: die [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]] (1386), die [[Universität Leipzig]] (1409) und die [[Universität Rostock]].
Zunächst wurden die vier klassischen [[Fakultät]]en: [[Theologie]], [[Philosophie]], [[Medizin]] und [[Rechtswissenschaft|Jura]] eingerichtet. In Deutschland gibt es nur sechs Universitäten, die noch älter sind: [[Universität Heidelberg]] (1386), [[Universität zu Köln]] (1388), [[Universität Erfurt]] (1392/1994), [[Universität Würzburg]] (1402/1582), [[Universität Leipzig]] (1409) und [[Universität Rostock]] (1419). Sie ist die achtälteste deutsche Universität, sofern die Prager Karlsuniversität (1348) als "deutsche" Universität für das Heilige Römischen Reich deutscher Nation und das Königreich Böhmen berücksichtigt wird. Sie war zeitweilig die älteste Universität [[Preußen|Preußens]] und zuvor die älteste Universität im [[Schweden|schwedischen]] Machtbereich.


=== Bis 1648: Pommersche Landesuniversität ===
Ihre Gründung hat die Universität in Greifswald der vorausgegangenen Reichsacht gegen Rostock zu verdanken. Wegen Unruhen durfte an der Rostocker Universität nicht gelehrt werden. Große Teile der Professoren- und Studentenschaft zogen vorübergehend von Rostock nach Greifswald und Rubenow bewirkte ihr Bleiben.
Schon im ersten Jahr der Universität waren 173 Studenten immatrikuliert. Ihre Zahl sank allerdings in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts auf 35 – 50. Durch ihre Lage und die Zugehörigkeit der Stadt zur [[Hanse]] entwickelten sich schon in der Frühzeit der Universität intensive Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn in [[Skandinavien]] und im [[Baltikum]]. Bis zur Einführung der [[Reformation]] (1526) studierten hier 476 Skandinavier; 22 Nordeuropäer finden sich unter den Hochschullehrern und sechs unter den Rektoren dieser Zeit. Mit [[Johannes Bugenhagen]] zählt die Universität eine herausragende Persönlichkeit der Reformationszeit und engen Vertrauten [[Martin Luther]]s zu ihren Absolventen.


[[Datei:Philipp I. von Pommern.png|mini|hochkant|[[Philipp I. (Pommern)|Philipp I. von Pommern-Wolgast]] nach [[Lucas Cranach der Jüngere|Lucas Cranach d. J.]]]]
Begünstigt durch ihre Lage und den Einfluss der [[Hanse]] entwickelten sich schon in der Frühzeit der Universität intensive Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn. Von 1456 bis zur [[Reformation]] (1526) studierten hier 476 Skandinavier; 22 Nordeuropäer finden sich unter den Hochschullehrern und sechs unter den Rektoren dieser Zeit. Ein an damaligen Studentenzahlen gemessen beachtlicher Anteil.
Von 1527 bis 1539 musste die Universität vorübergehend ihren Lehrbetrieb einstellen, weil mit der Reformation die bisherige [[Pfründe]]nwirtschaft zusammengebrochen war und zudem viele Studenten abwanderten. 1539 wurde sie durch Herzog [[Philipp I. (Pommern)|Philipp I. von Pommern]] als protestantische Landesuniversität wieder eröffnet und finanziell neu ausgestattet. So erhielt sie unter anderem das [[Säkularisation|säkularisierte]] Greifswalder [[Dominikanerkloster Greifswald|Dominikanerkloster]] (Schwarzes Kloster) sowie die Einnahmen aus dem ebenfalls säkularisierten [[Kloster Eldena (Vorpommern)|Kloster Eldena]] zugesprochen. Die Professuren der Theologischen Fakultät wurden personell mit den Pastoraten der Greifswalder Pfarrkirchen verknüpft, wobei der Inhaber der 1. Theologischen Professur als Pastor von St. Nikolai zugleich [[Generalsuperintendent]] von [[Pommern-Wolgast]] war. Die Verbindung zwischen Universität und frühmodernem Staat setzte sich auch in den anderen Fakultäten fort: Die Juristen waren zugleich am Hofgericht beschäftigt, die Mediziner als herzogliche [[Leibarzt|Leibärzte]] und die [[Artistenfakultät|Artisten]] als [[Prinzenerzieher]]. Neben den Herzögen betätigten sich auch die [[Landstände]] als Förderer der Universität, etwa durch Stiftung von Stipendien und Freitischen für Studenten.


Philipps Nachfolger [[Ernst Ludwig (Pommern)|Ernst Ludwig]] initiierte den Bau eines nach ihm benannten Kollegiengebäudes, das aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde und auf dessen Grundmauern das heutige [[Universitätshauptgebäude (Greifswald)|Hauptgebäude]] steht. Der letzte Herzog von Pommern-Wolgast, [[Philipp Julius (Pommern)|Philipp Julius]], schenkte der Universität einen kostbaren Radmantel, der bis in die jüngste Vergangenheit von den Rektoren bei feierlichen Anlässen getragen wurde.
Erst die [[Reformation]] brachte eine spürbare Fortentwicklung der Universität, die von 1527 bis 1539 jedoch gänzlich geschlossen blieb.


1604 wurde mit der [[Universitätsbibliothek Greifswald]] die erste [[Universitätsbibliothek]] Deutschlands eingerichtet. Über mehrere Jahrzehnte bestand ein Ankaufvertrag über 2.000 Gulden mit einem [[Wittenberge]]r Buchdrucker. Der Vertrag endete erst zum Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Buchbestand gehören Handschriften und frühe Drucke renommierter Schriftsteller und Drucker wie [[Johannes Gutenberg]], [[Thomas Thorild]] u.&nbsp;v.&nbsp;a.
===17./18. Jahrhundert===
[[Bild:la2-greifswald.jpg|thumb|Hauptgebäude, Domstrasse 11]]
1604 wurde hier die erste zentralisierte Universitätsbibliothek Deutschlands eingerichtet. Über mehrere Jahrzehnte bestand ein Ankaufvertrag über 2000 Gulden mit einem [[Wittenberge]]r Buchdrucker. Der Vertrag endete erst zum Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Buchbestand gehören Handschriften und frühe Drucke so renommierter Schriftsteller und Drucker wie [[Johannes Gutenberg]], [[Thomas Thorild]] u.v.a.


Zur Begleichung der ausstehenden Patronatszahlungen vermachte im Jahr 1634 der [[Herzog von Pommern]] der Universität das Amt Eldena vor den Toren der Stadt mit 14.000 ha, wodurch sie zur größten Grundbesitzerin unter den Universitäten wurde. Im Westfälischen Frieden 1648 fiel Vorpommern mit der Universität Greifswald an [[Schweden]] und wurde 1715 dänisch, ohne jedoch den Charakter einer deutschen Hochschule zu verlieren. Von der schwedischen Wissenschaftspolitik wurde sie allerdings bis 1815 geprägt. Besonders im ausklingenden 18. Jahrhundert erlangte sie als Kulturbrücke zwischen Schweden und Deutschland neue Bedeutung: mehr als 1500 Schweden studierten oder wirkten hier als Wissenschaftler, so auch der Philosoph [[Thomas Thorild]] (1795-1808).
Zur Begleichung ausstehender Professorengehälter vermachte im Jahr 1634 Herzog [[Bogislaw XIV.]] der Universität das Amt Eldena vor den Toren der Stadt mit rund 14.000 [[Hektar]], wodurch sie für lange Zeit zur größten Grundbesitzerin unter den deutschen Universitäten wurde.


=== 1648–1815: Schwedenzeit ===
Das Hauptgebäude in der Domstraße, ein besonders repräsentatives Kollegiengebäude, errichtete zwischen den Jahren 1747 und 1750 der Greifswalder Mathematikprofessor Andreas Mayer im Stil des norddeutschen Spätbarock. Ein "Kleinod" darin ist seine Aula, die ehemalige Bibliothek. Momentan finden am Hauptgebäude umfangreiche Renovierungsarbeiten ihren Abschluss, die auch zu einer veränderten Außenfarbgebung (lichtgrau statt weinrot) führen.
Infolge der Teilung Pommerns durch den [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] lag Greifswald ab 1648 in [[Schwedisch-Pommern]]. Abgesehen von einer vorübergehenden dänischen Besetzung (1715–1720) im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] wurde die Universität fortan bis 1815 von schwedischer Wissenschaftspolitik geprägt und großzügig gefördert. Besonders im ausklingenden 18. Jahrhundert erlangte sie als Kulturbrücke zwischen Schweden und Deutschland neue Bedeutung: mehr als 1500 Schweden studierten oder wirkten hier als Wissenschaftler, darunter der schwedische Philosoph [[Thomas Thorild]] (1759–1808) und der Theologe und Skandinavist [[Jakob Wallenius]].


Sichtbarstes Zeugnis aus der „Schwedenzeit“ ist das repräsentative Hauptgebäude in der Domstraße, das von 1747 bis 1750 vom Greifswalder Mathematiker [[Andreas Mayer (Mathematiker)|Andreas Mayer]] im Stil des norddeutschen Spätbarocks errichtet wurde. Die heutige [[Aula]], früher als Bibliothek genutzt, gilt als ein besonderes Kleinod dieses Baustils und war titelgebend für den bekannten [[Die Aula (Roman)|Roman]] des DDR-Schriftstellers [[Hermann Kant]].
===19./20. Jahrhundert===


=== 1815–1933: Preußen ===
1815 ging Schwedisch-Pommern mit der Universität Greifswald in preußischen Besitz über, womit sie die älteste Hochschule Preußens wurde. Man sah sie als die pommersche Landesuniversität an.
[[Datei:Rubenowdenkmal - Ernst Moritz Arndt.jpg|mini|Der einstige Namenspatron der Universität, [[Ernst Moritz Arndt]], auf dem [[Rubenowdenkmal]].]]
1815 ging [[Schwedisch-Pommern]] samt der Universität Greifswald in preußischen Besitz über, die damit zur ältesten Hochschule in Preußen wurde. Die Hochschule führte den Namen ''Königliche Universität zu Greifswald''. Zum 400-jährigen Bestehen der Universität wurde 1856 das [[Rubenow-Denkmal]] im Beisein Königs [[Friedrich Wilhelm IV.]] von Preußen eingeweiht. Es befindet sich noch heute an seinem Platz vor dem Hauptgebäude und wurde 2006 zum 550. Gründungsjubiläum aufwändig restauriert.


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sie sich zu einer modernen ''universitas litterarum''. Neben der [[Medizin]] mit eigenem Klinikviertel erblühten besonders die Juristische Fakultät, die Theologische Fakultät, die Altertumswissenschaften und die Philologien. Die Juristische Fakultät wurde 1905 durch Angliederung einer Ökonomischen Abteilung (heute Abteilung Betriebswirtschaftslehre) zur Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erweitert. Während der [[Weimarer Republik]] wurde das Spektrum der Universität noch einmal größer (Nordisches Institut, Gustaf-Dalman-Institut für Palästinawissenschaften, Victor-Schultze-Institut mit christlich-archäologischer Sammlung, Biologische Forschungsanstalt auf der Insel [[Hiddensee]]).
Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Universität zu einer modernen [[Forschung]]suniversität. Neben der [[Medizin]], erblühten besonders die Juristische und die Theologische Fakultät, die [[Altertumswissenschaften]] und die [[Philologie]]n. 1863 wurde das Historische Institut als erstes in Preußen und als viertältestes in Deutschland gegründet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin.html |text=Historisches Institut |wayback=20110803092017}} auf www.phil.uni-greifswald.de</ref> Die Juristische Fakultät wurde 1905 durch Angliederung einer Ökonomischen Abteilung (heute Abteilung Betriebswirtschaftslehre) zur Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erweitert. 1912 wurde auf Initiative des Greifswalder Paläontologen [[Otto Jaekel]] die deutsche [[Paläontologische Gesellschaft]] gegründet. Während der [[Weimarer Republik]] wurde das Spektrum der Universität durch mehrere neue Institute (Nordisches Institut, [[Gustaf-Dalman-Institut Greifswald|Gustaf-Dalman-Institut]] für Palästinawissenschaften, Victor-Schultze-Institut mit christlich-archäologischer Sammlung, Biologische Forschungsanstalt auf der Insel [[Hiddensee]]) erweitert. Nach Ende der Monarchie wurde der Universität 1921 offiziell der Name ''Preußische Universität zu Greifswald'' beigelegt.


[[Datei:Greifswald - Alte Augenklinik.jpg|mini|Alte Augenklinik]]
[[1933]] wurde sie nach [[Ernst Moritz Arndt]] benannt. Arndt, 1791 Theologiestudent der Universität, lehrte hier, mit Unterbrechungen, von 1800 bis 1811 als Historiker. Von hier aus veröffentlichte er seine sozialkritische Schrift "Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen", sein Werk "Germanien und Europa" sowie den ersten Teil von "Geist der Zeit". Bis in die heutige Zeit gibt es immer wieder Diskussionen über den nicht unumstrittenen Namenspatron; eine Änderung des Universitätsnamens wurde jedoch nach Beratungen stets abgelehnt.


=== 1933–1945: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg ===
Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Universität geschlossen, um am 15. Februar [[1946]] wieder zu eröffnen. Auf Befehl der sowjetischen Militäradministration blieb die ökonomische Abteilung zunächst geschlossen. Während der Zeit der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gab es mehrere organisatorische Umformungen, Schließungen und Neuausrichtungen. So wurde die medizinische Fakultät zu einer militärmedizinischen Akademie umgebildet, Jura weitestgehend abgeschafft. Es blieben lediglich die philosophische, theologische, medizinische und mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultäten übrig. Eine landwirtschaftliche Fakultät war 1946 mit der ehemaligen, 1835 gegründeten ''Landwirtschaftlichen Akademie Greifswald-Eldena'' geschaffen worden, 1950 aber an die [[Universität Rostock]] verlegt und später als Institut erneut in der Universität Greifswald eingegliedert worden. Von 1946 bis 1955 bestand eine pädagogische Fakultät. Die ebenfalls nach Kriegsende errichtete [[Arbeiter- und Bauern-Fakultät]] "Martin Andersen Nexö" wurde 1962 geschlossen.
Am 16. Mai 1933 erhielt die Universität auf eigenen Antrag, initiiert von Theologieprofessor [[Walther Glawe]], verliehen durch den damaligen preußischen Ministerpräsidenten [[Hermann Göring]] den Namen „[[Ernst Moritz Arndt]]“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur-zeitschrift.de/2017/02/09/vergangenheit-die-vergeht-der-greifswalder-streit-um-ernst-moritz-arndt/ |titel=Niels Hegewisch/Knut Langewand: Vergangenheit, die vergeht. Der Greifswalder Streit um Ernst Moritz Arndt, Merkur |datum=2017-02-09 |abruf=2017-02-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Helmut Klüter |url=http://für-die-universität-greifswald.de/anmerkungen-zur-rechtssicherheit-der-namensfuehrung-ernst-moritz-arndt-universitaet-greifswald1/ |titel=Anmerkungen zur Rechtssicherheit der Namensführung „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ |hrsg=für-die-universität-greifswald.de |abruf=2018-07-15}}</ref> Arndt hatte einst in Greifswald Theologie studiert und mit Unterbrechungen von 1800 bis 1811 als Historiker gelehrt. Von hier aus veröffentlichte er seine sozialkritische Schrift „Versuch einer Geschichte der [[Leibeigenschaft]] in Pommern und Rügen“, sein Werk „Germanien und Europa“ sowie den ersten Teil von „Geist der Zeit“.


Ab 1933 wurden gemäß dem „[[Berufsbeamtengesetz]]“ mehrere Professoren und Lehrkräfte der Universität aus rassischen und anderen Gründen durch das [[NS-Regime]] aus ihrer Wirkungsstätte vertrieben. Unter ihnen befand sich der Geograph [[Gustav Braun (Geograph)|Gustav Braun]] (1930 Rektor der Universität), die Rechtswissenschaftler [[Fritz Klingmüller]] und [[Paul Merkel (Jurist)|Paul Merkel]], sowie der Altphilologe, frühere Dekan und Rektor [[Konrat Ziegler]]. Der Psychiater und Neurologe [[Edmund Forster]] nahm sich nach ungerechtfertigten Denunziationen das Leben. Insgesamt vertrieb die Universität in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] 20 Hochschullehrer, etwa 12 % des Lehrkörpers.<ref>Sven Kinas: ''Akademischer Exodus. Die Vertreibung von Hochschullehrern aus den Universitäten Berlin, Frankfurt am Main, Greifswald und Halle 1933–1945.'' Heidelberg 2018, S. 314.</ref> Auf freiwerdende Stellen wurden jetzt überwiegend Nationalsozialisten berufen. Aus Existenzangst oder Anpassungsdruck traten mehrere Lehrstuhlinhaber und Wissenschaftler in die [[NSDAP]] ein. Zum Sommersemester 1939 gehörten von den 116 Mitgliedern des engeren Lehrkörpers 66 der NS-Partei an (56,9 Prozent).<ref>{{Literatur |Autor=Henrik Eberle |Titel=„Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus |Verlag=Böhlau-Verlag |Ort=Köln/ Weimar/ Wien |Datum=2015 |ISBN=978-3-412-22397-7 |Seiten=229}}</ref> Zu den neu berufenen Lehrstuhlinhabern gehörten u.&nbsp;a. die Volkswirte [[Theodor Oberländer]] und [[Peter-Heinz Seraphim]], der Chemiker [[Gerhart Jander]], der Kunsthistoriker [[Kurt Wilhelm-Kästner]] und der Anglist [[Reinhard Haferkorn]].
Diese Einschnitte in das Greifswalder Hochschulgefüge sind zu einem großen Teil nach [[1990]] rückgängig gemacht wurden. Die Autonomie der Universität, deren akademische Selbstverwaltung und die Freiheit von Wissenschaft und Kunst, von Lehre und Studium sind wieder hergestellt. Schon im Dezember 1989 wurde die Sektion Theologie wieder zu einer Theologischen Fakultät aufgewertet. Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät folgte zum Sommersemester 1991 mit Jura und nach einem vergeblichen Versuch 1992 zum Wintersemester 1993/94 mit Betriebswirtschaftslehre.


Am 17. Mai 1933 weihte der kommissarische preußische Kultusminister [[Bernhard Rust]] an der Universität das Institut für menschliche Erblehre und Eugenik (Institut für Vererbungswissenschaften) ein mit dessen Hilfe die NS-Rassentheorie, wissenschaftlich verbrämt, weiter gestützt wurde ein. Zum Jahresende wurde als dessen Direktor [[Günther Just]] berufen.<ref>Ute Felbor: Rassenbiologie und Vererbungswissenschaft in der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg 1937–1945. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-88479-932-0 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Beiheft 3. Zugleich: Dissertation Würzburg 1995), S. 149ff.</ref> Weitere Dozenten und Lehrstuhlinhaber befassten sich von nun an verstärkt mit ideologisch motivierten Forschungen, etwa zur Volkskunde, Religionswissenschaft und zum Polizeirecht. Mit der Berufung von [[Carl Engel (Prähistoriker)|Carl Engel]], der ab 1941 die archäologischen Museen im besetzten Baltikum neu gestaltete, erhielt die Universität erstmals einen Lehrstuhl für Vorgeschichte. Im Zuge der Neuausrichtung der Wissenschaft für den kommenden Krieg profilierte sich die Universität auch in den Naturwissenschaften. Das physikalische Institut wurde zum Rüstungsbetrieb erklärt, Angehörige des geologischen Instituts kartographierten die Bodenschätze Pommerns und waren später in den besetzten Gebieten tätig. Mehrere Forscher befassten sich mit dem Kampfstoff Lost ([[Senfgas]]). Das chemische Institut untersuchte das Verhalten des Stoffes als [[Aerosol]]. Im pharmakologischen und physiologischen Institut wurde die Wirksamkeit verschiedener Stoffe bei der Heilung von [[Senfgas#Erster Weltkrieg|Lostwunden]] untersucht. Während diese Versuche an Freiwilligen, meist Angehörigen der Studentenkompanien, durchgeführt wurden, erprobte der Leiter der Hautklinik [[Wilhelm Richter (Mediziner)|Wilhelm Richter]] den Stoff an Patienten ohne deren Wissen. Ob die Versuche von Universitätsangehörigen mit dem [[Maul- und Klauenseuche|Maul-und-Klauenseuche]]-Virus in der [[Friedrich-Loeffler-Institut|Reichsforschungsanstalt Insel Riems]] offensiven oder defensiven Charakter hatten, ist umstritten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Ein-Virus-aus-Riems-als-Biowaffe-der-Nazis,nordmagazin33706.html |titel=Ein Virus aus Riems als Biowaffe der Nazis |datum=2016-01-17 |abruf=2016-05-16}}</ref>
Die Idee der Universitas verwirklicht wieder ein Fächerkanon in Forschung und Lehre aus der Theologie, den Rechts- und Staatswissenschaften, den Geisteswissenschaften, der Mathematik, der Medizin und den Naturwissenschaften, die in den folgenden fünf Fakultäten organisiert sind: Theologische, Rechts- und Staatswissenschaftliche, Medizinische, Philosophische und Mathematisch-Naturwissenschaftliche. Heute prägen neben den verschiedenen Philologien besonders die Forschungen in Medizin und Plasmaphysik die Universität. Als forschungsstark gilt nach dem CHE-Ranking aus dem Jahr 2002 auch die Betriebswirtschaftslehre.


1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten in einer deutschlandweiten konzertierten Aktion „[[Entartete Kunst]]“ aus der Akademischen Kunstsammlung nachweislich vierzehn Werke von [[Ernst Barlach]], [[Otto Dix]], [[Karl Hofer]], [[Konrad A. Lattner|Karl August Lattner]], [[Johannes Molzahn]], [[Emil Nolde]], [[Karl Peter Röhl]], [[Georg Schrimpf]] und [[Richard Seewald]]. Drei dieser Arbeiten wurden vernichtet. Der größte Teil ging zur „Verwertung“ unter Mitwirkung der Kunsthändler [[Bernhard A. Böhmer]], [[Hildebrand Gurlitt]] und [[Ferdinand Möller (Kunsthändler)|Ferdinand Möller]] in den Kunsthandel. Ihr weiteres Schicksal ist bis auf Schrimpfs Holzschnitt ''Frau mit Kind'' (1917/18; 10,6 × 11,8 cm; WV Hofmann/Präger 1917/18-1), der 1977 über das [[Lempertz|Kunsthaus Lempertz]] veräußert wurde, ungeklärt (Stand September 2018).<ref>Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin</ref> Wie stark die Universitätssammlungen und die Bibliothek von der [[Raubkunst]] profitierten, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die Bibliothek war aber in den zentral organisierten Büchertausch einbezogen und erhielt Werke aus Frankreich, Norwegen und Polen. Durch die Vernichtung von Akten ist auch das Ausmaß der Beschäftigung von Kriegsgefangenen nicht mehr exakt zu rekonstruieren. Auf dem von ihr selbst bewirtschafteten Gut Koitenhagen und in den Forsten beschäftigte die Universität etwa 60 Kriegsgefangene. Das [[Arboretum]] des Botanischen Gartens wurde mit Hilfe von Kriegsgefangenen angelegt. Ein Arbeitskommando des Greifswalder Kriegsgefangenenlagers ([[Stammlager|Stalag]] II C) legte auch die [[Löschwasserteich]]e bei der Nervenklinik und auf dem neuen Ostgelände bei der Ohrenklinik an. In den Kliniken wurden Kriegsgefangene als Pfleger und Hilfskräfte eingesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Henrik Eberle |Titel=„Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus |Verlag=Böhlau-Verlag |Ort=Köln/ Weimar/ Wien |Datum=2015 |ISBN=978-3-412-22397-7 |Seiten=575}}</ref>
===21. Jahrhundert===


Am Ende des Krieges wirkten Professoren an der friedlichen Übergabe der Stadt Greifswald mit, unter anderem Rektor Carl Engel und der Internist [[Gerhardt Katsch]], die mit den sowjetischen Befehlshabern in Anklam die Kapitulationsbedingungen aushandelten.
2006 begeht die Universität Greifswald ihr 550jähriges Jubiläum. Zeitgleich mit den Jubiläumsfeierlichkeiten ist der Fortbestand der Greifswalder Universität als Volluniversität ungesichert. Nach den Vorstellungen der Landesregierung (Bildungsminister ist seit 2002 der ehemalige Greifswalder Rektor [[Hans-Robert Metelmann]]) soll die Forschung und Lehre in den Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Disziplinen stark reduziert und bis auf die Konzentration auf einen Nodosteuropa-Schwerpunk an die [[Universität Rostock]] verlagert werden. An der Universität wird diese Politik durch den Rektor Reiner Westermann aktiv unterstützt. Mit der Besetzung des Greifswalder Rektorats im November 2005 protestierten Studierende gegen den von Landesregierung und Universitätsleitung beabsichtigten Abbau der Geisteswissenschaften, durch den nach 550jähriger Tradition der Bestand der Philosophischen und Theologischen Fakultät massiv gefährdet ist. Im Februar 2006 bestätigte jedoch der Senat der EMAU eine Zielvereinbarung mit der Landesregierung, in der diese und weitere Einschnitte gegen äußerst vage Stellenversprechen akzeptiert werden.


Obwohl 1945 alle ehemaligen Angehörigen der NSDAP entlassen wurden, waren 1949 wieder 17,9 Prozent der Professuren und Dozentenstellen mit einstigen Nationalsozialisten besetzt. In der Bundesrepublik gelangten weitere 35 ehemalige Nationalsozialisten auf verantwortliche Positionen als Professor oder Chefarzt. In der DDR waren es 14.<ref>{{Literatur |Autor=Henrik Eberle |Titel=„Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus |Verlag=Böhlau-Verlag |Ort=Köln/ Weimar/ Wien |Datum=2015 |ISBN=978-3-412-22397-7 |Seiten=601–619}}</ref>
== Schätze und Besitz ==


=== 1945–1990: Nachkriegszeit und DDR ===
[[Bild:Croy-Teppich Greifswald.png|right|thumb|Croy-Teppich von 1554/1556, im Besitz der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-E0603-0001-003, Greifswald, Universitätsgebäude.jpg|mini|Universitätsneubauten der 1950er Jahre: Naturwissenschaftlicher Institutskomplex in der Jahnstraße]]
Die Universität wurde nach dem Ende des NS-Staats geschlossen und am 15. Februar 1946 wieder eröffnet, u. a. mit einem ''Institut für Kunsterziehung'', das in der Folgezeit auch eine Vielzahl von bildenden Künstlern hervorbrachte. 1966 gab es eine große Ausstellung anlässlich des 20-jährigen Bestehens.


Die [[Freie Deutsche Jugend]] gab 1949–1954 die Monatsschrift ''junge universität'' heraus.<ref>[https://lhgrw.gbv.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=129892602 OPAC-Nachweis]</ref> Die Fakultäten wurden neu gegliedert:
Bis 1945 war sie die Universität mit dem größten Grundbesitz (mehr als 14000 ha) in Deutschland, die sie aus der Übertragung säkularisierter Klostergüter als Ersatz ausstehender Patronatszahlungen des pommerschen Herzogs erhielt. Dadurch war sie eine der wohlhabendsten Universitäten Deutschlands und finanziell bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unabhängig. Von dem Reichtum zeugen noch einige Kunstschätze, wie zum Beispiel der [[Croy-Teppich]] (ein großer Gobelin mit einer bildlichen Darstellung zur Reformation aus dem Jahre 1554) oder eine originale 36-zeilige [[Gutenberg]]bibel (1458), die die Universität im 19. Jahrhundert von der [[Wolgast]]er St.-Petri-Gemeinde erwarb, sowie diverse weitere jahrhundertealte wertvolle Bücher. Der Reichtum der Universität an Bodeneigentum endete mit der Bodenreform. Einige Grundstücke der Enteignung während der DDR-Bodenreform erhielt die Universität unterdessen zurück. Sie werfen aber kaum mehr Geld ab, als sie zum Unterhalt benötigen und sind oft mit Altlasten versehen. Die EMAU besitzt auch einen eigenen Universitätswald, der [[forstwirtschaft]]lich betrieben wird.


Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wurde weitestgehend geschlossen. Eine neue Landwirtschaftliche Fakultät entstand 1946 aus der ehemaligen [[Königliche Staats- und landwirtschaftliche Akademie Eldena|Landwirtschaftlichen Akademie Eldena]]. Sie wurde 1950 an die Universität Rostock verlegt und später als Institut erneut in die Universität Greifswald eingegliedert. 1946–1955 bestand eine Pädagogische Fakultät zur Ausbildung von [[Neulehrer]]n. Die 1949 errichtete [[Arbeiter-und-Bauern-Fakultät]] „Martin Andersen Nexö“ sollte das „bürgerliche Bildungsprivileg“ brechen und eine neue „sozialistische Intelligenz“ heranbilden. Sie wurde 1962 geschlossen. Für die ab 1951 vorgeschriebene [[marxistisch-leninistisch]]e Ausbildung aller Studenten wurde ein Gesellschaftswissenschaftliches Institut errichtet. Es wurde 1960 in Institut für Marxismus-Leninismus und 1969 (bis 1990) in „Sektion Marxismus-Leninismus“ umbenannt.
== Namhafte Angehörige ==


Ebenfalls 1951 wurden die naturwissenschaftlichen Fächer aus der Philosophischen Fakultät ausgegliedert und in eine eigene Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät überführt. In den 1950er Jahren entstand ein neuer Institutskomplex in der Jahnstraße. Eine von der DDR-Führung beabsichtigte Umwandlung der Medizinischen Fakultät in eine Militärmedizinische Akademie konnte 1955 durch einen Studentenstreik abgewendet werden. Hinzunehmen war jedoch die [[Militärmedizinische Sektion an der Universität Greifswald]] als Dienststelle der [[Nationale Volksarmee|Nationalen Volksarmee]]. Sie wurde 1989 aufgelöst und von [[Dietmar Enderlein]] in ein privatwirtschaftliches Klinikum überführt.
Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität hat namhafte ehemalige oder gegenwärtige Angehörige in fast allen Wissenschaftsbereichen und aus 550 Jahren Universitätsgeschichte, darunter auch zwei [[Nobelpreis]]träger.


Die Dritte Hochschulreform in der DDR (1967–1972) verstärkte die Kontrolle der Wissenschaft durch die [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands]].<ref>[http://ghdi.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=877&language=german ghdi.ghi-dc.org]</ref> Sie brachte die Ablösung der Fakultäten durch 16 „Sektionen“ und den „Bereich Medizin“.
Eine ausführliche Liste findet sich hier: [[Liste der Angehörigen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald]]


{{Siehe auch|Gesellschaftswissenschaftliches Grundstudium (DDR)|Hochschulreform#Deutsche Demokratische Republik}}
== Fakultäten ==


=== Seit 1990: Gesamtdeutschland ===
* Theologische Fakultät (ev.)
[[Datei:EMAU - Krankenhaus.JPG|mini|Krankenhausflügel der Unimedizin]]
* Philosophische Fakultät
Die zum Teil gravierenden Eingriffe in das Greifswalder Universitätsgefüge wurden nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] größtenteils rückgängig gemacht und die Freiheit von Lehre und Forschung wiederhergestellt. So wurden die 1969 aufgelösten Fakultäten neu gebildet und 1991 auch die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wiedereröffnet. In jahrelangen Überleitungsverfahren wurde der gesamte Lehrkörper überprüft und belastete Professoren und Mitarbeiter nicht weiterbeschäftigt.
* Medizinische Fakultät
* Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
* Mathematisch-Naturwissenschschaftliche Fakultät


Seit Ende der 1990er Jahre profilierte sich die Universität im [[Bologna-Prozess]]. So begann sie 1999 als eine der ersten Universitäten in Deutschland ihr Studienangebot auf [[Konsekutive Studiengänge|konsekutive]] Bachelor- und Masterstudiengänge umzustellen. Dem inzwischen so genannten ''Greifswalder Modell gestufter Studiengänge'' an der Philosophischen Fakultät<ref>Vgl. [http://www.zeit.de/2001/29/200129_c-credits.xml ''Abschluss auf Raten''], Die Zeit sowie [http://www.sportwissenschaft.de/fileadmin/pdf/dvs-Info/2000/2000_3_26.pdf (PDF)], sportwissenschaft.de</ref> folgten inzwischen auch viele Studienfächer der anderen Fakultäten, z.&nbsp;B. Physik und Geographie. Ferner hat die Universität Greifswald zum Wintersemester 2000/2001 als erste Universität in Deutschland einen [[Modul (Hochschule)|modularisierten]] juristischen Studiengang mit dem Abschluss [[Bachelor of Laws]] eingeführt.<ref name="idw-online-24403">{{IDW-online | ID=24403 | Titel=Wieder einmal die Nase vorn: erster deutscher Jura-Bachelor-(LL.B.)-Studiengang in Greifswald | Autor=Edmund von Pechmann | Institution=Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald | Datum=17.&nbsp;September 2000 |Abruf=2014-12-23}}</ref> Die nichtkonsekutiven Staatsexamensstudiengänge (Lehramt, Medizin) bleiben vorerst weiterhin bestehen. Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät hat sich entschlossen, das Studium der Betriebswirtschaftslehre als einzige in Deutschland weiterhin mit dem Abschluss ''Diplom'' fortzuführen und argumentiert aktiv und öffentlich gegen Bachelor und Master.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rsf.uni-greifswald.de/schnelleinstieg/studienbewerber/zggrund/zgbwl/abschluss.html |text=Informationen der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät zum eigenen Diplom-Studiengang Betriebswirtschaftslehre |wayback=20100922150850}} auf www.rsf.uni-greifswald.de</ref>
== Einrichtungen, Institute, Kooperationen ==


[[Datei:Greifswald - Krupp-Wissenschaftskolleg 1.jpg|mini|Haupteingang des Alfried-Krupp-Wissenschaftskollegs in der Martin-Luther-Straße]]
* Alfred-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald
Im Jahr 2000 wurde das [[Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald]] gegründet, das durch die Vergabe von Gaststipendien für Senior- und Juniorfellows sowie die Förderung und Veranstaltung von Vorträgen und Tagungen die internationale Vernetzung der Universität verbessern soll.
* [[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]]

* Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik [http://www.inp-greifswald.de]
Im Jahre 2006 feierte die Universität das 550-jährige Jubiläum ihrer Gründung. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen zum Universitätsjubiläum waren die Festveranstaltung im Dom sowie die Neueröffnung der restaurierten [[Aula]] im barocken Universitätshauptgebäude durch Bundespräsident [[Horst Köhler]] und Königin [[Silvia von Schweden]].
* Kernfusions-Forschungsreaktor [[Wendelstein 7-X]]

Vor allem baulich hat sich die Universität seit der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] stark verändert: Zum einen wurden zahlreiche historische Universitätsgebäude in der Altstadt, darunter viele Klinikbauten aus dem 19. Jahrhundert, aufwändig saniert und restauriert. Zum anderen entstand im Osten der Stadt ein völlig neuer Campus, der vor allem das Universitätsklinikum und die Naturwissenschaften sowie die neue Universitätsbibliothek aufnahm. Insgesamt sind in den Jahren 1991 bis 2007 rund 417 Millionen Euro in die Restaurierung historischer Bauten und den Neubau geflossen.<ref>[http://www.regierung-mv.de/Landesregierung/em/Aktuell?id=11070&processor=processor.sa.pressemitteilung Gebäuderestaurierung und -neubau 1991–2008]</ref>

Anfang der neunziger Jahre lag die Zahl nur bei 4000 Studierenden. Bis 2002 verdoppelte sie sich, 2011 stieg sie auf einen Spitzenwert von etwa 12500 Studierenden an.<ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news660584 |titel=Mit rund 2.000 Neueinschreibungen startet die Universität Greifswald ins Wintersemester |werk=idw-online.de |abruf=2016-10-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news70378m |titel=Schier unersättlich: Universität Greifswald wächst weiter |werk=idw-online.de |abruf=2016-10-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news444116 |titel=Rund 3.000 neue Studierende starten an der Universität Greifswald ins Wintersemester |werk=idw-online.de |abruf=2016-10-31}}</ref>

Die für die Forschung eingeworbenen Drittmittel stiegen von jährlich etwa 10 Millionen in den neunziger Jahren auf 40 Mio. Euro im Jahr 2010.<ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news410793 |titel=Erfolgssprung – über elf Millionen Euro mehr eingeworbene Mittel in der Universität Greifswald |werk=idw-online.de |abruf=2016-11-05}}</ref> 2012 und 2016 wurden jeweils über 45 Mio. Euro eingeworbene Mittel verausgabt, wobei der Anteil der Universitätsmedizin sich auf etwa die Hälfte beläuft und tendenziell ansteigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Mediziner-sehr-erfolgreich#related |titel=Über 45 Millionen Euro für die gesamte Uni |abruf=2017-04-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news625746 |titel=Leistungsstarkes Jahr für die Universitätsmedizin Greifswald |werk=idw-online.de |abruf=2016-11-05}}</ref>

Infolge von Einsparauflagen des Landes mussten seit Ende der 1990er Jahre die Zahl der Professuren und Mitarbeiterstellen kontinuierlich reduziert werden. Um schwerpunktmäßig international konkurrenzfähige Forschung und Lehre zu ermöglichen, mussten andere Studiengänge und Institute reduziert oder ganz geschlossen werden, insbesondere in den Bereichen Chemie, Sport, Erziehung, Romanistik und Altertumswissenschaften.<ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news?print=1&id=118836 |titel=Universität Greifswald geht mit abgestimmtem Zukunftskonzept in weitere Verhandlungen mit dem Bildungsminister |werk=idw-online.de |abruf=2016-10-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news143870 |titel=Einigung zwischen Universität Greifswald und Landesregierung |werk=idw-online.de |abruf=2016-10-31}}</ref> Diese Fächer können in Mecklenburg-Vorpommern seither nur noch an der [[Universität Rostock]] studiert werden.

== Gliederung ==
=== Leitung und Gremien ===
{{Siehe auch|Liste der Rektoren der Universität Greifswald}}

[[Datei:EMAU - Rubenowplatz 2.jpg|mini|Rubenowplatz: Im barocken Universitätshauptgebäude hat die Universitätsleitung ihren Sitz. Es ist ebenfalls Tagungsort des Akademischen Senats und des Studentenparlaments sowie verschiedener universitärer Einrichtungen, u.&nbsp;a. der Pressestelle.]]

Der Rektor leitet die Universität mithilfe seiner [[Richtlinienkompetenz]] und vertritt sie nach außen, etwa gegenüber dem Ministerium, Wissenschaftsgesellschaften oder Sponsoren. Der Rektor wird vom Senat gewählt und wird unterstützt durch zwei Prorektoren.

Rektorin ist seit dem 1. April 2021 die Mikrobiologin [[Katharina Riedel]]. Prorektoren sind die Professoren Peter Michalik, Daniel Schiller und Anette Sosna sowie der Student Lukas Voigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/organisation/leitung-gremien/rektorat/ |titel=Rektorat - Universität Greifswald |abruf=2025-07-22}}</ref>

Der [[Kanzler (Hochschule)|Kanzler]] leitet die Verwaltung der Universität nach innen. Kanzler waren von 2009 bis 2017 Wolfgang Flieger und von 2018 bis 2021 Frank Schütte. Am 18. Oktober 2023 wählte der Senat Dr. Juliane Huwe zur Kanzlerin.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/organisation/verwaltung/detailansicht-news-verwaltung/n/senat-waehlt-erste-kanzlerin-in-der-geschichte-der-universitaet-greifswald-new652fbaea2e923219070298/ |titel=Senat wählt erste Kanzlerin in der Geschichte der Universität Greifswald |abruf=2024-04-22}}</ref> Die Bestellung der Rechtswissenschaftlerin durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern erfolgte am 3.&nbsp;September 2024.<ref>{{Internetquelle |url= https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/em/Aktuell/?id=204383&processor=processor.sa.pressemitteilung |titel=Martin ernennt neue Kanzlerin der Universität Greifswald| werk=regierung-mv.de |abruf=2025-07-22}}</ref>

Der akademische [[Senat]] setzt sich aus Professoren, akademischen Mitarbeitern, Studenten und weiteren Mitarbeitern im Verhältnis 12:4:4:2 („engerer Senat“) oder 12:6:12:6 („erweiterter Senat“) zusammen. Der erweiterte Senat wählte am 21. Oktober 2020 die vorherige Prorektorin Katharina Riedel zur Rektorin.

Bis Ende 2011 gab es an der Universität einen Hochschulrat. Dieser ist laut geltender Grundordnung der Universität Greifswald nicht mehr vorgesehen. Das Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern schreibt einen solchen auch nicht zwingend vor.

Eine besondere Ehrung stellt die Bestellung als „[[Ehrensenator]]“ der Alma Mater Gryphiswaldensis dar. Diese Ehre kam bisher u.&nbsp;a. folgenden Personen zuteil:
* 1956: [[Rudolf Petershagen]], ehemaliger Stadtkommandant von Greifswald, der am 29. April 1945 durch kampflose Übergabe an die [[Rote Armee]] die Stadt vor der Zerstörung bewahrte
* 1991: [[Berthold Beitz]], Kuratoriumsvorsitzender der [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung]]
* 1993: [[Reinhard Glöckner]], Oberbürgermeister der Hansestadt Greifswald a.&nbsp;D.
* 1998: Norbert Kleinheyer, Geschäftsführer Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen
* 2000: [[Michael Otto]], Aufsichtsratsvorsitzender und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der [[Otto Group|Otto-Gruppe]]

Die Studentische Selbstverwaltung ist aufgeteilt in das [[Studierendenparlament]] (StuPa), den [[Allgemeiner Studentenausschuss|Allgemeinen Studierendenausschuss]], die studentischen Medien moritz.medien und die Fachschaften. Jeder Studierende der Universität hat passives und aktives Wahlrecht für das StuPa sowie die Fachschaft, in der er studiert. Das StuPa wählt die Mitglieder des AStA und Mitglieder verschiedener Ausschüsse und Arbeitsgruppen.<ref>{{Internetquelle |url=https://stud.uni-greifswald.de/stupa/studierendenparlament-aufgaben/ |titel=Aufgaben des Studierendenparlaments |abruf=2025-07-22}}</ref>

=== Fakultäten ===
[[Datei:EMAU - Baltistik, Slawistik, AAA.JPG|mini|Die [[Baltistik]] und [[Slawistik]] (grau), sowie das ''International Office'' der Universität (blau) befinden sich am Altstadtcampus.]]

Die Universität besteht aus fünf [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]], die ihrerseits wieder in Institute oder Kliniken aufgeteilt sind. An der Spitze der Fakultäten steht jeweils ein [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] sowie ein Prodekan und ein Studiendekan. An der Philosophischen und Medizinischen Fakultät wird der Dekan durch einen zweiten Prodekan unterstützt. Darüber hinaus gibt es die Fakultätsräte, die sich aus Hochschullehrern, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und sonstigen Mitarbeitern zusammensetzen.

==== Theologische Fakultät ====
Die Theologische Fakultät<ref>Irmfried Garbe, Martin Onnasch: ''Die Theologische Fakultät 1815–2004.'' In: ''Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006.'' Band 1: ''Die Geschichte der Fakultäten im 19. und 20. Jahrhundert.'' Im Auftrage der Universität hrsg. von Dirk Alvermann und Karl-Heinz Spieß. Rostock 2006, S. 61–78.</ref> ist die kleinste Greifswalder Fakultät und bietet die Studiengänge [[evangelische Theologie]] (Abschluss Kirchliches Examen, Diplom), Evangelische Religion (Lehramt Gymnasium oder Regionale Schule) sowie Evangelische [[Religionspädagogik]] (Aufbaustudiengang) an.

Eine Besonderheit des Greifswalder Theologiestudiums ist das ''[[Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung]]'', das in Zusammenarbeit mit dem [[Pommersche Evangelische Kirche|Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis]] der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland|Nordkirche]] und der [[Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste]] der [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]] betrieben wird. Es widmet sich Fragen der [[Mission (Christentum)|Mission]] und der praktischen Verkündigung des [[Evangelium (Glaube)|Evangeliums]].

Das [[Gustaf Dalman|Gustaf-Dalman]]-Institut dokumentiert nach eigener Aussage „das von Bauern und Hirten geprägte Palästina, wie es heute nicht mehr existiert“.<ref>{{Internetquelle |url=https://theologie.uni-greifswald.de/gdi/ |titel=Gustaf-Dalman-Institut |werk=theologie.uni-greifswald.de |abruf=2025-07-22}}</ref> Das [[Victor Schultze|Victor-Schultze]]-Institut besitzt eine Sammlung spätantiker und mittelalterlicher Originale.<ref>{{Internetquelle |url=https://theologie.uni-greifswald.de/institute/victor-schultze-institut/victor-schultze-institut/ |titel=Victor-Schultze-Institut |werk=theologie.uni-greifswald.de |abruf=2025-07-22}}</ref>

==== Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät ====
[[Datei:Greifswald Rechts--und-Staatswissenschaftliche-Fakultät vom-Turm-des-Doms-St.-Nikolai-aus-gesehen April-2009 SL272465.JPG|mini|Der Bereich Rechtswissenschaften der ''Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät'' vom Dom St. Nikolai aus gesehen.]]

Lange Zeit hat die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (RSF) den Studiengang [[Betriebswirtschaftslehre]] mit dem Abschluss [[Diplom-Kaufmann]] praktisch als einzige Fakultät in Deutschland weitergeführt.<ref>Vgl. die {{Webarchiv |url=http://www.rsf.uni-greifswald.de/schnelleinstieg/studienbewerber/zggrund/zgbwl/abschluss.html |text=Internetpräsenz der RSF |wayback=20100922150850}}</ref> Zum Wintersemester 2023/24 wurde der Diplomstudiengang dann doch geschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.uni-greifswald.de/fakultaet/dekanat/aktuelles/nachrichten/details/n/schliessung-des-diplomstudiengangs-betriebswirtschaftslehre-164483/ |titel=Schließung des Diplomstudiengangs Betriebswirtschaftslehre |werk=Internetseite der Universität Greifswald |hrsg=Universität Greifswald |datum=2023-05-23 |sprache=de |abruf=2024-07-29}}</ref>

Im Zusammenhang mit Zielvereinbarungen des Landes Mecklenburg-Vorpommerns mit den Hochschulen für die Jahre 2006 bis 2010 wurde die Ausbildung von [[Jurist]]en im Bundesland [[Mecklenburg-Vorpommern]] in Greifswald konzentriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/storages/uni-greifswald/1_Universitaet/1.1_Information/1.1.6_Zahlen_und_Fakten/Zielvereinbarung/zielvereinbarung.pdf |titel=Zielvereinbarung zwischen der Universität Greifswald mit dem Land MV 2006 bis 2010, S. 3 |werk=www.uni-greifswald.de |hrsg=www.uni-greifswald.de |sprache=de |abruf=2024-08-22}}</ref> Die entsprechende Juristische Fakultät in Rostock wurde reduziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.juf.uni-rostock.de/storages/uni-rostock/Andere/Personalrat/1_Wir_stellen_uns_vor/1_NPR/3_Personalversammlungen/2016/160525_TPV_NPR_Vortrag_Stellenabbau.pdf |titel=15 Jahre Stellenabbau an der UR - Wie sind die Aufgaben noch zu leisten. Seite 8 |werk=www.uni-rostock.de |hrsg=www.uni-rostock.de |sprache=de |abruf=2024-08-22}}</ref>

An der Fakultät werden die Fächer [[Rechtswissenschaft]] (Abschlüsse [[Staatsexamen]], [[Master of Laws|LL.M.]]) und [[Betriebswirtschaftslehre|Betriebswirtschaft]] (Abschlüsse [[Bachelor|Bachelor of Arts]], [[Bachelor|Bachelor of Science]] [[Master|Master of Science]]) angeboten. Im Rahmen des eigentlich an der Philosophischen Fakultät angesiedelten [[Bachelor|B.A.]]-Studiengangs kann man die Teilfächer [[Öffentliches Recht]], [[Privatrecht]] und [[Wirtschaft]] studieren. Zusätzlich wird als Aufbaustudiengang ein [[Master]] in „Health Care Management“ angeboten. 2010 konnten sich die Studenten erstmals für den neu angebotenen Bachelorstudiengang Recht-Wirtschaft-Personal (RWP) an der Universität einschreiben.

Der Fachbereich Rechtswissenschaften besteht aus insgesamt 14 Lehrstühlen. Er bietet den Studiengang Rechtswissenschaften mit Abschluss [[Juristenausbildung in Deutschland|Erste juristische Prüfung]] an. Dieser umfasst zehn Fachsemester Regelstudienzeit.

Zum 1. Oktober 2021 errichtete die Universität das Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS) an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät.<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.uni-greifswald.de/forschung/forschungsschwerpunkte/ifeus/ |titel=Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht |werk=Universität Greifswald |hrsg=Universität Greifswald |sprache=de |abruf=2024-07-29}}</ref> Als unabhängige Forschungseinrichtung begleitet das IfEUS die Weiterentwicklung des deutschen, europäischen und internationalen Energie-, Umwelt- und Seerechts mit rechtswissenschaftlichen Analysen und Bewertungen aktueller Herausforderungen. So widmet es sich insbesondere der Transformation des Energie-, Wirtschafts-, Gesundheits- und Gesellschaftssystems hin zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der 17 [[Ziele für nachhaltige Entwicklung|Sustainable Development Goals]].

==== Medizinische Fakultät (Universitätsmedizin) ====
[[Datei:NOT UKG.JPG|mini|Notaufnahme der Universitätsmedizin Greifswald]]
{{Hauptartikel|Universitätsmedizin Greifswald|Center of Drug Absorption and Transport (Greifswald)}}
Die medizinische Ausbildung in Greifswald ist eine der gefragtesten in Deutschland. Im Jahr 2007 war Greifswald nach Berlin bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, jetzt [[Stiftung für Hochschulzulassung]] (SfH) der unter 34 Studienorten in Deutschland am zweitmeisten genannte Studienwunsch für angehende Mediziner.<ref>Siehe {{Webarchiv |url=http://www.klinikum.uni-greifswald.de/index.php?id=69&tx_ttnews%5Bpointer%5D=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=263&tx_ttnews%5BbackPid%5D=184&cHash=7649baf591 |text=Pressemitteilung: Greifswald zweitbeliebtester Studienort für angehende Mediziner in Deutschland (2007) |wayback=20090723014515}} auf www.klinikum.uni-greifswald.de vom 15. September 2007.</ref> Die medizinische Fakultät der Universität Greifswald ist eine der selektivsten weltweit. In Deutschland werden Studienplätze der Medizin und Zahnmedizin für gewöhnlich durch die SfH vergeben, die Universität Greifswald jedoch sucht sich einen Teil ihrer Studenten jedes Jahr selbst in einem eigenen Bewerbungsverfahren aus. Im Jahr 2008 kamen hierbei auf 95 Humanmedizin-Studienplätze etwa 2.100 Bewerber (Zulassungsquote 4,5 Prozent) und auf 29 Zahnmedizin-Studienplätze kamen etwa 400 Bewerber (Zulassungsquote 7,25 Prozent).<ref name="idw-online-281312">{{IDW-online | ID=281312 | Titel=GMA fordert auf ihrer Jahrestagung in Greifswald eine Exzellenz-Initiative Lehre | Autor=Jan Meßerschmidt | Institution=Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald | Datum=2.&nbsp;Oktober 2008 |Abruf=2014-12-23}}</ref>

Angebotene Studiengänge sind [[Humanmedizin]] und [[Zahnmedizin]]. Lehr- und Ausbildungskrankenhaus der Medizinischen Fakultät ist die [[Universitätsmedizin Greifswald]], ehemals Universitätsklinikum Greifswald. Die Universitätsmedizin Greifswald entstand zum 1. Januar 2011 durch die Fusion des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät; Rechtsform ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts (KdÖR).<ref name="idw-online-407160">{{IDW-online |ID=407160 |Titel=Neue Rechtsform schafft zusätzliche Gestaltungsspielräume |Autor=Constanze Steinke | Institution=Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald |Datum=2.&nbsp;Februar 2011 |Abruf=2014-12-23}}</ref> Um eine leistungsfähige Infrastruktur zu schaffen, wurden 21&nbsp;Kliniken/Polikliniken, 19&nbsp;Institute und weitere zentrale Einrichtungen am Campus Beitz Platz zusammengefasst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.medizin.uni-greifswald.de/de/ueber-die-umg |titel=Universitätsmedizin Greifswald. Über die UMG |werk=medizin.uni-greifswald.de |abruf=2025-07-22}}</ref>

==== Philosophische Fakultät ====
[[Datei:Greifswald Philosophische-Fakultät Institut-für-Deutsche-Philologie vom-Turm-des-Doms-St.-Nikolai-aus-gesehen April-2009 SL272461.JPG|mini|Das ''Institut für Deutsche Philologie'' an der Rubenowstraße.]]
Die Philosophische Fakultät (ehemals [[Artistenfakultät]]) gehört zu den Gründungsfakultäten von 1456. Der Forschungsschwerpunkt der Philosophischen Fakultät liegt im Bereich [[Nordeuropa]] und [[Osteuropa]], hier besonders die Sprachen und Kulturen des [[Ostsee]]raums. Dieser Forschungsschwerpunkt drückt sich auch in der Lehre aus, so werden einige der Fächer wie [[Fennistik Greifswald|Fennistik]], [[Slawistik]], [[Baltistik]] oder [[Skandinavistik]] außer in Greifswald nur an wenigen anderen Universitäten angeboten. Darüber hinaus gibt es auch die großen, „klassischen“ Fächer wie Anglistik, Germanistik, Geschichte, Politologie, Kommunikationswissenschaft, Kunst und Musik.

Die Fakultät gliedert sich organisatorisch in elf Institute:
* Institut für [[Anglistik]] und [[Amerikanistik]]
* [[Institut für Baltistik]]
* Institut für [[Erziehungswissenschaften]]
* [[Caspar-David-Friedrich-Institut]], benannt nach dem in Greifswald geborenen [[Caspar David Friedrich]] ([[Bildende Kunst]] und [[Kunstgeschichte]])
* Institut für [[Deutsche Philologie]] u.&nbsp;a. verantwortlich für [[Wolfgang Koeppen|Wolfgang-Koeppen-Archiv]] und das [[Pommersches Wörterbuch|Pommersche Wörterbuch]]
* [[Institut für Fennistik und Skandinavistik Greifswald|Institut für Fennistik und Skandinavistik]], Mitorganisator des Kulturfestivals [[Nordischer Klang]]
* Historisches Institut ([[Geschichtswissenschaft]])
* Institut für [[Kirchenmusik]] und [[Musikwissenschaft]], samt „Universitätsmusikdirektor“
* Institut für [[Philosophie]]
* Institut für [[Politikwissenschaft|Politik-]] und [[Kommunikationswissenschaft]]
* Institut für [[Slawistik]], Mitorganisator des Kulturfestivals [[polenmARkT]]

Durch das Fremdsprachen- und Medienzentrum und den Hochschulsport nimmt die Fakultät auch Aufgaben für die gesamte Universität wahr. Durch die Mitarbeiter und Studierenden der Philosophischen Fakultät werden mehrere Kulturfestivals wie der [[polenmARkT]] (November/Dezember), die [[Greifswalder Bachwoche]] (Mai/Juni) und der [[Nordischer Klang|Nordische Klang]] (Mai) mitorganisiert.

Es gibt zwei themenbezogene Forschungszentren an der Fakultät: das interdisziplinäre ''Mittelalterzentrum''<ref>{{Internetquelle |url=https://phil.uni-greifswald.de/maz |titel=Mittelalterzentrum Greifswald |werk=phil.uni-greifswald.de |abruf=2025-07-22}}</ref> und das ''Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung'' (IZFG).<ref>{{Internetquelle |url=https://izfg.uni-greifswald.de/ |titel=Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung |werk=izfg.uni-greifswald.de |abruf=2025-07-22}}</ref>

Die [[Universitätsbibliothek Greifswald]] ist deutschlandweite [[Sondersammelgebiet|Sammelbibliothek]] für Bücher zu den [[Baltische Staaten|baltischen Staaten]] und koordinierende Teilnehmerin am [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-Projekt [[Vifanord]] (Virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum).

An der Philosophischen Fakultät werden die Studiengänge [[Lehramt]] (Gymnasium oder Regionale Schule), [[Bachelor of Arts]], [[Master of Arts]] und Diplom angeboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot/studiengaenge/ |titel=Alle Studiengänge |werk=uni-greifswald.de/studium |abruf=2025-07-22}}</ref>

==== Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät ====
[[Datei:University of Greifswald - Physics Department.jpg|mini|''Institut für Physik'']]
[[Datei:Biochemie.jpg|mini|Institut für Biochemie]]

Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät wurde am 28. Juli 1951 gegründet und ging aus der Philosophischen Fakultät hervor. Die dortigen rund 60 Professuren teilen sich auf folgende Institute auf:
* Fachrichtung [[Biologie]] (Institut für [[Botanik]] und [[Landschaftsökologie]], Institut für [[Mikrobiologie]], [[Zoologie|Zoologisches]] Institut und Museum, Interfakultäres Institut für [[Genetik]] und [[funktionelle Genomforschung]])
* Institut für [[Biochemie]]
* Institut für [[Geographie]] und [[Geologie]]
* Institut für [[Mathematik]] und [[Informatik]]
* Institut für [[Pharmazie]]
* Institut für [[Physik]]
* Institut für [[Psychologie]]

Seit 2007 entwickelt das Institut für Physik mit weiteren deutschen Instituten sowie Instituten in der Schweiz, Japan, Australien und Tschechien das [[Weltraumwetter]]-[[Teleskop]] MuSTAnG (Muon Spaceweather Telescope for Anisotropies at Greifswald) als Teil eines weltweiten Netzwerkes von Teleskopen. Mit Hilfe dieses Netzwerkes soll die genauere Vorhersage von [[Sonnenaktivität]]en ermöglicht werden. Das Projekt wurde von der [[European Space Agency]] (ESA) und dem [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] mitinitiiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dlr.de/en/latest/news/2007/20070531_first-european-space-weather-telescope-observes-solar-storms-and-analyses-their-impact-on-earth_9243/@@download/file |autor=DLR – German Aerospace Center |titel=First European space weather telescope observes solar storms and analyses their impact on Earth |datum=2007-05-31 |abruf=2025-07-22 |sprache=EN }}</ref>

Darüber hinaus existiert die [[Sternwarte Greifswald]]. Ferner gibt es zahlreiche Überschneidungen und Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem [[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]], dem
[[Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie]] e.&nbsp;V. und dem [[Friedrich-Loeffler-Institut]].

Die [[Biologische Station Hiddensee]] ging ebenso wie die [[Vogelwarte Hiddensee]] aus der ''Biologischen Forschungsanstalt Hiddensee'' hervor, die 1930 als eine der ersten ökologischen Forschungseinrichtungen Deutschlands gegründet worden war. Sie gehören noch heute zur Universität.

=== Weitere Einrichtungen ===
[[Datei:Greifswald - Mensa am Schießwall.jpg|mini|Die ''Mensa am Schießwall'' war bis Juli 2018 eine von mehreren [[Mensa (Universität)|Mensen]] und Cafeterien des Studierendenwerks.]]
[[Datei:EMAU - Unibibliothek.jpg|mini|Der Hauptstandort der [[Universitätsbibliothek Greifswald]]]]

Im ''Fremdsprachen- und Medienzentrum'' kann man Fremdsprachen (z.&nbsp;B. Schwedisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Russisch) sowie den Umgang mit modernen Medien studienbegleitend lernen. Der ''Hochschulsport'' bietet Studierenden und Mitarbeitern der Universität verschiedene Sportkurse an.

Das ''Universitätsrechenzentrum (URZ)'' ist zuständig für das universitätsinterne Netzwerk sowie dessen Anbindung an das Internet. Über das Universitätsnetzwerk sind neben den Fakultäten und Instituten auch die Studierendenwohnheime an das Internet angebunden. Außerdem verfügt das Netzwerk über mehrere [[W-LAN]]-Spots. Weiterhin stellt das URZ auch Rechnerarbeitsplätze, Drucker und nach besonderer Erlaubnis auch das Medienlabor zur Benutzung vor Ort bereit.

Die [[Universitätsbibliothek Greifswald]] mit den Standorten Zentrale UB, Alte UB, Bereichsbibliothek Innenstadt und Magazinbibliothek ist für Studierende, Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit da.

Die Kliniken und Institute der Universitätsmedizin sind Lehr- und Ausbildungseinrichtungen der Universität. Die Universitätsmedizin Greifswald verfügt über eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands.

=== Standorte und Architektur ===
Es gibt im Wesentlichen vier zentrale Standorte.

==== Altstadt ====
[[Datei:EMAU - Altstadt 02.jpg|mini|Teil des Altstadtcampus]]
Der ''Altstadtcampus'' umfasst vor allem die „Buchwissenschaften“, d.&nbsp;h. die Theologische, die Philosophische und die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät. Diese teilen sich auf in zwei Campus, den historischen Campus um die Rubenow- und Domstraße sowie den neuen Campus Loefflerstraße am [[Ernst Lohmeyer|Ernst-Lohmeyer-Platz]]. Die Institute und Einrichtungen der Philosophischen Fakultät waren auf mehrere größtenteils historisch bedeutsame Gebäude in der Altstadt Greifswalds verteilt. Die meisten von ihnen (bis auf Deutsche Philologie, Geschichte und Philosophie) sind 2018 in die grundsanierten historischen Backsteinbauten der ehemaligen Unikliniken an der Friedrich-Loeffler-Straße (Campus Loefflerstraße) gezogen.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/standorte-und-ihre-entwicklung/campus-loefflerstrasse/ |wayback=20190715101051 |text=''Altes Gebäude – Neues Leben''}}</ref>

Der durch den [[Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern#Behörden und Einrichtungen im Geschäftsbereich|BBL MV]] ausgeschriebene Architektenwettbewerb stellte die Forderung nach einem im Vorentwurf kombinierten Neubau inklusive einer [[Universitätsbibliothek Greifswald|Bereichsbibliothek]] speziell für die [[Geisteswissenschaften]] sowie die [[Alternative Energie|Nutzung alternativer Energien]] und die Berücksichtigung der städtebaulichen Erscheinung eine tragende Rolle. Insgesamt besitzt der Campus eine Hauptnutzfläche von 5840&nbsp;m² (Hörsäle 1087&nbsp;m², Bereichsbibliothek 3066&nbsp;m², Mensa 1473&nbsp;m², Nebenräume 214&nbsp;m²). Baubeginn war am 2. Dezember 2013 mit der [[Grundsteinlegung]] für die Bereichsbibliothek. Die einzelnen Fertigstellungen erfolgten 2015 (Bibliothek), 2016 (zentrales Hörsaalgebäude) und 2018 (Mensa und Philosophische Fakultät). Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 26,5 Mio. Euro. Die sich in der nordöstlichen Ecke befindliche Bereichsbibliothek besitzt eine Nutzfläche von 3198&nbsp;m² und einen Rauminhalt von 17507&nbsp;m³. Weiterhin hat das Gebäude eine Regalkapazität von 11568 laufenden Meter und Arbeits- und Leseplätze für 185 Personen. Die 2017 neugebaute Mensa enthält 473 Sitzplätze (Mensa 362, Cafeteria 111). Das Bestandsgebäude der Hunnenstraße 4/5 wurde hofseitig um einen Anbau ergänzt und ermöglicht eine Essensausgabe von bis zu 1700 Mahlzeiten täglich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/standorte-und-ihre-entwicklung/campus-loefflerstrasse/architektenwettbewerb/ |titel=Loefflerstraße 23: Architektenwettbewerb |abruf=2019-07-15}}</ref>

Die weitere Planung sieht einen Umbau der ehemaligen inneren Station im vorderen Bereich des Campus vor.<ref>{{Internetquelle |url=
https://www.bbl-mv.de/universit%C3%A4t-greifswald-standortentwicklungskonzept-campus-loefflerstra%C3%9Fe-f%C3%BCr-die-geistes-und-sozialwissenschaften-2-bauabschnitt-sanierung-wirtschaftsgeb%C3%A4ude-umnutzung-f%C3%BCr-mensa-neubau-cafeteria+2400+1027279?env=Y2Q9Mg |titel=Universität Greifswald, Standortentwicklungskonzept Campus Loefflerstraße für die Geistes- und Sozialwissenschaften, 2. Bauabschnitt – Sanierung Wirtschaftsgebäude, Umnutzung für Mensa, Neubau Cafeteria |abruf=2019-07-15}}</ref>

Charakteristisch für die [[Greifswald|Altstadt]] sind die ortstypischen Backsteingebäude mit den auffallenden Giebeln und der kraftvollen Gebäudegestaltung. Während der Sanierung bestand die hauptsächliche architektonische Herausforderung darin, sich dem historischen Stadtbild anzupassen. Des Weiteren unterliegt das Klinikum dem Denkmalschutz und auch die Straßenführung der Friedrich-Loeffler-Straße durfte nicht beeinflusst werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.e-g-n-architekten.de/projekte/74 |titel=Neubau Bibliothek und Hörsäle, Erweiterung Mensa Ernst-Moritz-Arndt-Universität |abruf=2019-07-15}}</ref>

In der Altstadt befinden sich ebenfalls das 2006 sanierte barocke Universitätshauptgebäude mit der historischen Aula sowie zahlreiche Gebäude der Universitätsverwaltung.

Westlich der Altstadt befinden sich in der [[Fettenvorstadt]] der Botanische Garten sowie die Gebäude für die „Botanischen“ sowie künftig auch die Zoologischen Institute und Einrichtungen (Campus Soldmannstraße).

==== Berthold-Beitz-Platz ====
An und um den ''Campus am Beitzplatz'' gruppieren sich größtenteils die aus neuerer Bebauung bestehenden Standorte der Medizinischen Fakultät und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Dort befindet sich ebenso die [[Universitätsbibliothek Greifswald|Zentrale Universitätsbibliothek]], das Universitätsrechenzentrum, eine Werkstatt sowie die Universitätsmedizin Greifswald. In der Nähe der Universitätsbibliothek befindet sich das [[Botanischer Garten und Arboretum der Universität Greifswald|Arboretum]] der Universität. Am 29.&nbsp;Oktober 2012 wurde die neue Mensa mit Cafeteria am Beitzplatz eröffnet. Die neue Mensa übernimmt auch die Versorgung des Klinikums.
<!---- nicht vorhandener Abschnitt, bitte darum kümmern: ==== Architektur Campus am Beitzplatz ====
(zu bearbeiten) --->

== Forschung und Lehre ==
[[Datei:Stellarator Wendelstein 7-X Planar-Spulen Vermessung.jpg|mini|Am [[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]] in Garching und Greifswald wird an [[Wendelstein 7-X]] geforscht und gebaut. Mit rund 1100 Mitarbeitern, davon etwa 700 in Garching und 400 in Greifswald, ist das IPP eines der größten Zentren für Fusionsforschung in Europa.]]

=== Forschungsschwerpunkte ===
Nach einem universitätsinternen Diskussionsprozess hat der Senat der Universität Greifswald im Mai 2024 eine neue Forschungsstrategie beschlossen. In dieser Forschungsstrategie sind nicht mehr fünf, sondern nur noch drei Forschungsschwerpunkte mit 12 Kernbereichen vorgesehen.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/forschung/forschungsprofil/forschung-an-der-universitaet-greifswald/ |titel=Forschungsprofil der Universität Greifswald |werk=www.uni-greifswald.de |hrsg=Universität Greifswald |datum=2024-05-15 |sprache=de |abruf=2024-08-02}}</ref>

* Ostseeraum
* One Health
* Prävention<ref name=":1" />

=== Sonderforschungsbereiche ===
Die Universität ist an drei von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichen bzw. Transregios beteiligt:<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Greifswald |url=https://www.uni-greifswald.de/forschung/forschungsprofil/forschungsverbuende/ |titel=Forschungsverbünde |werk=www.uni-greifswald.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161027162018/https://www.uni-greifswald.de/forschung/forschungsprofil/forschungsverbuende/ |archiv-datum=2016-10-27 |abruf=2016-10-27}}</ref>
* TRR 24: Grundlagen komplexer Plasmen (Sprecher Jürgen Meichsner, mit Beteiligung der Universität Kiel)
* TRR 34: Pathophysiologie von Staphylokokken in der Post-Genom-Ära (Sprecherin Barbara Bröker, mit Beteiligung der Universitäten Münster, Tübingen und Würzburg)
* SFB 652: Starke Korrelationen und kollektive Phänomene im Strahlungsfeld: Coulombsysteme, Cluster und Partikel (Sprecher: Karl-Heinz Meiwes-Broer, Universität Rostock)

=== Graduiertenkollegs ===
An der Universität existieren gegenwärtig fünf Graduiertenkollegs, darunter vier von der DFG geförderte:<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Greifswald |url=https://www.uni-greifswald.de/forschung/wissenschaftlicher-nachwuchs/graduiertenkollegs/ |titel=Graduiertenkollegs |werk=www.uni-greifswald.de |abruf=2016-10-27}}</ref>
* IRTG 1540: Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region (mit Beteiligung der Universitäten Lund (Schweden) und Tartu (Estland))
* GRK 1870: Bakterielle Atemwegsinfektionen–allgemeine und spezifische Mechanismen der Adaption von&nbsp;Pathogenen und der Immunabwehr
* GRK 1947: BiOx – Biochemical, Biophysical, and Biomedical Effects of Reactive Oxygen and Nitrogen Species on Biological Membranes
* GRK 2010: Biological RESPONSEs to Novel and Changing Environments (Biologische Reaktionen auf neue und sich ändernde Umweltbedingungen)
* HEPP – International Helmholtz Graduate School for Plasma Physics (gemeinsames&nbsp;Projekt mit Max-Planck-Institut für Plasma-Physik und TU München)

=== Studienfächer ===
Gemäß der Zielvereinbarung mit dem Land für die Jahre 2016 bis 2020 hält die Universität im Erststudium gebührenfrei Studiengänge in folgenden Fächern bzw. Lehreinheiten vor:<ref name=":0" />

==== Sprach- und Kulturwissenschaften ====
* Anglistik/Amerikanistik
* Baltistik
* Germanistik
* Erziehungswissenschaft
* Geschichtswissenschaft
* Kirchenmusik und Musikwissenschaft
* Philosophie
* Skandinavistik und Fennistik
* Slawistik
* Theologie

==== Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ====
* Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftswissenschaften
* Politikwissenschaft
* Kommunikationswissenschaft
* Rechtswissenschaft

==== Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik ====
* Biochemie
* Biologie einschl. Humanbiologie sowie Landschaftsökologie und Naturschutz
* Geologie und Geographie
* Mathematik und Informatik
* Pharmazie
* Psychologie
* Physik

==== Medizin/Gesundheitswissenschaften ====

* Humanmedizin
* Zahnmedizin
* Klinische Pflegewissenschaft<ref>{{Internetquelle |url=https://www.medizin.uni-greifswald.de/pflegewissenschaften/ |titel=Institut für Pflegewissenschaft und Interprofessionelles Lernen |abruf=2024-05-29}}</ref>

==== Kunst ====
* Bildende Kunst/Kunstwissenschaft

== Zusammenarbeit ==
=== Forschungspartner ===
[[Datei:Greifswald - Krupp-Wissenschaftskolleg 2.jpg|mini|[[Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald|Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg]] (Mitte links, vor dem [[Dom St. Nikolai (Greifswald)|Dom]])]]

* [[Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald]]
* [[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]], [[Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie]] sowie der Kernfusions-Forschungsreaktor [[Wendelstein 7-X]]
* Kliniken u.&nbsp;a. die [[Universitätsmedizin Greifswald]], die [[BDH-Klinik Greifswald]] und das [[Klinikum Karlsburg]]
* [[Friedrich-Loeffler-Institut]] (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit), [[Riems|Insel Riems]]
* [[Friedrich-Loeffler-Institut]] (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit), [[Riems|Insel Riems]]
* Technologiezentrum Vorpommern, Biotechnikum Greifswald und Technologiepark
* Siemens AG, Bereich Öffentliche Netze
* [[Siemens]], Bereich Öffentliche Netze
* Technologiezentrum Vorpommern
* Biotechnikum Greifswald
* [[Forschungsinstitut für Diabetes]], Karlsburg bei Greifswald
* [[Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen]] (DZNE)
* Technologiepark (im Aufbau)
* Forschungsinstitut für Diabetes, Karlsburg (bei Greifswald)
* Caspar-David-Friedrich Institut für Bildende Kunst [http://www.cdfi.de]
* Caspar-David-Friedrich Gesellschaft [http://www.caspar-david-friedrich-gesellschaft.de]


=== Universitätsrechenzentrum ===
=== Internationale Kooperation ===
[[Datei:Rubenow-denkmal-2B.jpg|mini|Das restaurierte [[Rubenow-Denkmal]] mit dem Greifswalder Dom im Hintergrund.]]
Das Universitätsrechenzentrum (URZ) ist zuständig für das universitätsinterne Netzwerk sowie dessen Anbindung an das Internet. Über das Universitätsnetzwerk sind neben den Fakultäten und Instituten auch die Studentenwohnheime an das Internet angebunden. Außerdem verfügt das Netzwerk über mehrere [[W-LAN]]-Spots. Weiterhin stellt das URZ auch Rechner, Drucker und nach besonderer Erlaubnis auch das Medienlabor zur Benutzung vor Ort bereit.
Die Universität unterhält vielfältige Kontakte zu renommierten Hochschulen in Europa und der Welt. Diese Kontakte werden zum einen auf Universitätsebene über Partnerschaftsverträge mit Partneruniversitäten geregelt, zum anderen auf der Fakultäts- und Institutsebene durch Kooperationen der Lehrstühle sowie durch das [[ERASMUS]]-Programm. Der von der Universität beschlossene regionale Schwerpunkt der europäischen Kooperation liegt in Nordeuropa und Osteuropa.


==== Europa ====
Noch bis 2002 waren die Rechnernamen der Computer der Universitätsmitarbeiter datenschutzrechtswidrig nach dem Schema "pc-nachname.fachbereich.uni-greifswald.de" benannt, so dass die Mitarbeiter in den Logbüchern aller von ihnen aufgerufenen Server des Internets ohne ihre Einwilligung ihren Nachnamen sowie die Bezeichnung des Fachbereichs, in dem sie tätig waren, hinterließen. Nach der Beanstandung durch den Landesdatenschutzbeauftragten ist nun nach außen hin nur noch der Rechnername des Firewallrechners sichtbar ("pc-outside.uni-greifswald.de")<ref name="TBLfDMV">[http://www.lfd.m-v.de/taetberi/tb6/6_220.html 6. Bericht des Landesdatenschutzbeauftragten MV (2002/03), Punkt 2.20.4].</ref>.
Die Universität hat Partnerschaftsverträge mit u.&nbsp;a. folgenden Einrichtungen in Europa abgeschlossen (Auswahl):
* {{DNK|#}} [[Universität Aarhus]], [[Dänemark]]
* {{EST|#}} [[Universität Tartu]], [[Estland]]
* {{FIN|#}} [[Universität Ostfinnland]]s, [[Finnland]]
* {{ITA|#}} [[Universität Padua]], [[Italien]]
* {{LVA|#}} [[Universität Lettlands]] ([[Riga]]), [[Lettland]]
* {{LTU|#}} [[Universität Vilnius]], [[Litauen]]
* {{LTU|#}} [[Universität Klaipėda]], [[Litauen]]
* {{POL|#}} [[Adam-Mickiewicz-Universität Posen]], [[Polen]]
* {{POL|#}} einige [[Stettin#Hochschulen|Hochschulen in Stettin]], [[Polen]]
* {{RUS|#}} [[Staatliche Universität Sankt Petersburg]], [[Russland]]
* {{GBR|#}} [[University of Aberdeen]], [[Schottland]] / [[Vereinigtes Königreich]]
* {{SWE|#}} [[Universität Lund]], [[Schweden]]
* {{CZE|#}} [[Masaryk-Universität]], [[Tschechien]]


==== Australien, Amerika und Asien ====
'''Quellen'''
Die Universität hat Partnerschaftsverträge mit u.&nbsp;a. folgenden Einrichtungen in Australien, Amerika und Asien abgeschlossen (Auswahl):
<references/>
* {{AUS|#}} [[University of Newcastle]], [[Australien]]
* {{AUS|#}} [[University of South Australia]], [[Australien]]
* {{BRA|#}} Universidade Regional de Blumenau, [[Brasilien]]
* {{CAN|#}} [[University of Manitoba]], [[Kanada]]
* {{CAN|#}} [[University of Saskatchewan]], [[Kanada]]
* {{JPN|#}} [[Kyoto Sangyo University]], [[Japan]]
* {{JPN|#}} [[Tohoku University]], [[Japan]]
* {{SGP|#}} [[National University of Singapore]], [[Singapur]] (Geisteswissenschaften)
* {{USA|#}} [[University of California, Berkeley]], Kalifornien, [[Vereinigte Staaten|USA]] (Geisteswissenschaften)
* {{USA|#}} [[University of Illinois at Urbana-Champaign]], Illinois, [[Vereinigte Staaten|USA]]


==== Sonstiger Austausch ====
== Partneruniversitäten ==
Die verschiedenen Lehrstühle, Institute und Fakultäten unterhalten zahlreiche weitere, über die offiziellen Partneruniversitäten hinausgehende Kontakte, die dem wissenschaftlichen Austausch und/oder dem Studentenaustausch im Rahmen des [[ERASMUS]]-Programms dienen. Es bestehen unter anderem Kontakte zu den Universitäten [[Universität Barcelona|Barcelona]], [[Universität Bergen|Bergen]], [[Universität Göteborg|Göteborg]], [[Karl-Franzens-Universität Graz|Graz]], [[Universität Helsinki|Helsinki]], [[Universität Kopenhagen|Kopenhagen]], [[Lancaster University|Lancaster]], [[Universität Lund|Lund]], [[Universität Luzern|Luzern]], [[Universität Stockholm|Stockholm]], [[University of Southampton|Southampton]], [[Universität Uppsala|Uppsala]] und [[Universität Utrecht|Utrecht]].


=== Sammlungen und sonstiges Eigentum ===
===Europäische Union===
[[Datei:Uni Greifswald Grundbesitz 1634.png|mini|Grundbesitz der Uni Greifswald im Jahr 1634. Nach kommunistischen Nachkriegsenteignungen gingen Teile davon in 1990er Jahren wieder in den Besitz der Universität zurück.]]
* [[Universität Aarhus]], [[Dänemark]]
Verschiedene Sammlungen und Besitztümer der Universität stehen sowohl Forschern als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung, darunter z.&nbsp;B. die drei medizinisch orientierten Bestände.<ref>[[Eckart Roloff]], Karin Henke-Wendt: ''Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.'' Band 1: ''Norddeutschland.'' Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 67–72.</ref>
* [[University of Aberdeen]], [[Schottland]] / [[Großbritannien]]
* [[Universität Brünn]] (tschech. ''Brno''), [[Tschechien]]
* [[Holbæk Seminarium]], [[Dänemark]]
* [[Universität Joensuu]], [[Finnland]]
* [[Universität Memel]] (lit. ''Klaipėda''), [[Litauen]]
* [[Universität Lund]], [[Schweden]]
* [[Universität Padua]], [[Italien]]
* [[Universität Posen]], [[Polen]]
* [[Universität Lettlands]] in [[Riga]], [[Lettland]]
* [[Universität Stettin]], [[Polen]]
* [[Universität Dorpat]] (estn. ''Tartu Ülikool''), [[Estland]]
* [[Universität Vilnius]], [[Litauen]]


Bis 1945 besaß die Universität das größte Grundeigentum (mehr als 14000&nbsp;ha) in Deutschland. Es stammt aus der Übertragung säkularisierter Klostergüter an die Universität als Ersatz für ausstehende Patronatszahlungen des pommerschen Herzogs. Dadurch war sie eine der wohlhabendsten Universitäten Deutschlands und finanziell bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unabhängig. Von dem Reichtum zeugen noch einige Kunstschätze, wie zum Beispiel der [[Croÿ-Teppich]], eine große Bildwirkerei mit einer bildlichen Darstellung zur Reformation aus dem Jahre 1554, oder eine originale 36-zeilige [[Gutenberg-Bibel]] (1458), die die Universität im 19. Jahrhundert von der [[Wolgast]]er St. Petri-Gemeinde erwarb, sowie diverse weitere jahrhundertealte wertvolle Bücher.
===Andere===
* [[Universität St. Petersburg]] ([[Russland]])
* [[University of Saskatchewan]], [[Saskatoon]] ([[Kanada]])
* [[Universität Sarajevo]] ([[Bosnien-Herzegowina]])


1937 wurden in der Nazi-Aktion „[[Entartete Kunst]]“ aus der akademischen Kunstsammlung der Universität nachweislich 14 Werke von [[Ernst Barlach]], [[Otto Dix]], [[Erich Heckel]], [[Karl Hofer]], Karl August Lattner, [[Johannes Molzahn]], [[Emil Nolde]], [[Karl Peter Röhl]], [[Georg Schrimpf]] und [[Richard Seewald]] beschlagnahmt. Einige wurden anschließend zerstört.<ref>Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin</ref>
Zudem existieren Partnerprogramme auf Institutslevel


Der Reichtum der Universität an Bodeneigentum endete mit der [[Bodenreform (SBZ)|Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone]]. Einige während der Bodenreform enteignete Grundstücke erhielt die Universität mittlerweile zurück. Sie werfen aber kaum mehr Geld ab als sie zum Unterhalt benötigen und sind oft mit Altlasten versehen. Die Universität fordert in einem laufenden Verfahren vor Gericht noch weitere Grundstücksrückgaben vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Universität Greifswald ist auch Eigentümerin eines eigenen Universitätswaldes, der [[forstwirtschaft]]lich durch einen eigenen „Universitätsförster“ bewirtschaftet wird. Sie verfügt über großen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz, zum Teil im Miteigentum der [[Peter-Warschow-Sammelstiftung]] in Greifswald. Mit dem Grundbesitz verbunden war das [[Kirchenpatronat]] über die Kirchen des Amtes Eldena in [[Dersekow]] (mit der [[Kapelle Alt Pansow]]), [[Görmin]], [[Hanshagen]], [[Kemnitz (bei Greifswald)|Kemnitz]], [[Levenhagen]] (mit Kapelle Alt-Ungnade), [[Neuenkirchen (bei Greifswald)|Neuenkirchen]], [[Weitenhagen (bei Greifswald)|Weitenhagen]], [[Wieck (Greifswald)|Wieck]] sowie [[Groß Kiesow]], [[Züssow]] und Behrenhof.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/G6LFUOBXIS4YBHOSOUHFOQMMTIVS7AHH ''Revision und Bestätigung des Etats der Patronatskirchen ''], Universitätsarchiv</ref> Davon blieb die inzwischen als Depot genutzte [[Kapelle Alt Ungnade]] bis heute im Eigentum der Universität.
==Trivia==

* die Universität besitzt und betreibt einen eigenen Universitätswald [[forstwirtschaft]]lich
Zudem gehören zur Alma Mater die [[Biologische Station Hiddensee]] und die [[Vogelwarte Hiddensee]], beide gelegen auf der Ostsee-Insel [[Hiddensee]] westlich vor [[Rügen]].
* aufgrund seines großen Landbesitzes und des deraus erzielten Gewinns gehörte die EMAU bis ins 20. Jahrhundert hinein zu den reichsten Hochschulen in Deutschland; einen Teil des enteigneten Landes hat sie zurückerhalten

* ein in der Nähe von [[Grimmen]] gefundenes Fossil ist ein früher Vertreter der Vogelbecken[[saurier]] - er trägt den wissenschaftlichen Namen "EMAUsaurus ernsti"
[[Datei:Hochzeits- und Reformationsgedenkteppich Philipps I. von Pommern.jpg|mini|[[Croÿ-Teppich]] von 1554/1556]]
* die Uni (gegr. 1456) ist zweitälteste im [[Ostsee]]raum nach Rostock (gegr. 1419), die siebtälteste Deutschlands und war zu einer Zeit die älteste Preußens und Schwedens
[[Datei:Greifswald Botanic Garden 02.JPG|mini|Botanischer Garten und Arboretum]]
* die EMAU hat die erste und älteste zentrale Universitätsbibliothek in Deutschland

* die Uni stellte als eine der ersten im Rahmen des [[Bologna-Prozess]]es die Studiengänge der Philosophischen Fakultät auch Bakkaleureus (Bachelor) und Magister (Master) um
Als eine der ältesten Universitäten Deutschlands verfügt die Universität über außerordentlich zahlreiche akademische Sammlungen und Museen. Dazu gehören insbesondere die 17 wissenschaftlichen Sammlungen mit ihren insgesamt etwa 5,7 Millionen Objekten:<ref>{{Webarchiv |url=http://www.uni-greifswald.de/leben/kultur/museen.html |text=Uni Greifswald, Museen & Sammlungen |wayback=20100621003037}}, besucht am 1. Januar 2010.</ref>
* [[1912]] wurde die deutsche [[Paläontologische Gesellschaft]] in Greifswald auf Initiative des Greifswalder Paläontologen Otto Jaekel gegründet
* Anatomische Sammlung
* die Uni hat zwei [[Liste_der_Angehörigen_der_Ernst-Moritz-Arndt-Universität_Greifswald|Nobelpreisträger]]
* Archäologische Studiensammlung
* [[Botanischer Garten und Arboretum der Universität Greifswald]]
* Christlich-archäologische Sammlung
* Geburtshilflich-gynäkologische Sammlung
* Geologische Landessammlung
* Graphische Sammlung mit der [[Greifswalder Professorengalerie]]
* Gustav-Dalman-Sammlung (Theologie)
* [[Victor Schultze|Victor-Schultze]]-Sammlung (Theologie)
* [[Herbarium]]
* Historische Kartensammlung
* Medizinhistorische Sammlung
* Münzsammlung
* [[Datei:Maria an der Fensterbank.tif|mini|Andachtsbild „Maria an der Fensterbank“ von ca.1510]]Pathologische Sammlung
* Physikalische Gerätesammlung
* Rechentechnische Sammlung
* Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer
* Zoologisches Museum

=== Mitgliedschaften ===
Die Universität ist unter anderem Mitglied folgender Organisationen:
* Conference of Baltic University Rectors (CBUR)
* [[Deutscher Akademischer Austauschdienst]] (DAAD)
* [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] (DFG)
* [[European University Association]] (EUA)
* [[Hochschulrektorenkonferenz]] (HRK)
* Landesrektorenkonferenz Mecklenburg-Vorpommerns
* [[Verbund Norddeutscher Universitäten]]

=== Alumninetzwerk, Uni-Fördergesellschaft ===
Seit Mitte 2011 baut die Universität selbst aktiv das [[Alumni-Netzwerk]] wieder auf. Die Aumniarbeit ist an der Presse- und Informationsstelle angegliedert.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.uni-greifswald.de/foerdern/alumni-und-deutschland-stipendium.html |text=Alumni, Deutschland-Stipendium und Fundraising |wayback=20120713104448}} In: ''uni-greifswald.de''</ref> Eine größere Gruppe ehemaliger Studenten hat sich selbst in dem sozialen Netzwerk [[XING]] zusammengefunden.

[[Datei:Siegelfoerdergesellschaft.gif|mini|Siegel der Fördergesellschaft von 1990]]
Die ''Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald'' e.&nbsp;V. wurde 1918 gegründet. 1945 nahm der Verein seine Tätigkeit zunächst nicht wieder auf. Erst im Dezember 1990 begann nach der Wiederbelebung der alten Tradition die erneute Arbeit. Die Fördergesellschaft verfolgt den Zweck, durch enge Zusammenarbeit mit der Universität die wissenschaftliche Forschung und Lehre zu fördern. So werden etwa jährliche Preise für die besten [[Dissertation]]en verliehen, die Wiederbelebung von Traditionen (z.&nbsp;B. Alumni-Fest) gepflegt und wissenschaftliche, heimatkundliche sowie künstlerische Veranstaltungen und Projekte unterstützt. Auch die Pflege des Netzwerkes der Ehemaligen – Studierende sowie Mitarbeiter der Universität – und weiterer universitätsnaher Fördervereine gehört zu den Tätigkeiten der Fördergesellschaft. Wer sich mit der ''alma mater gryphiswaldensis'' und der Region verbunden fühlt, kann durch die Mitgliedschaft in der Universitätsfördergesellschaft Kontakte aufrechterhalten, aktuelle Informationen der Universität erhalten oder an den regelmäßigen Veranstaltungen teilnehmen. Präsident der Gesellschaft ist der Greifswalder SPD-Politiker [[Erik von Malottki]], Vizepräsidentin ist die Rektorin [[Katharina Riedel]]. Unter den weiteren Vorstandsmitgliedern sind der pensionierte Hochschullehrer und SPD-Kommunalpolitiker [[Thomas Stamm-Kuhlmann]] und der Landesvorsitzende der Linkspartei, [[Hennis Herbst]].<REF>[https://www.uni-greifswald.de/universitaet/organisation/kooperation/partner/vereine-mitgliedschaften/gff/ Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e.&nbsp;V.] auf der Website der Universität.</REF>

Eine weitere uninahe Gruppierung ist der 2012 unter der Schirmherrschaft des damaligen Ministerpräsidenten [[Erwin Sellering]] gegründete ''Greifswald University Club'' e.&nbsp;V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, die internationale Forschungsaktivität der Universität zu erhöhen und ausgewählte Projekte zu finanzieren.<ref>[http://webmoritz.de/2012/02/17/universitat-mochte-sich-intensiver-mit-der-wirtschaft-vernetzen/ Webmoritz, Universität möchte sich intensiver mit der Wirtschaft vernetzen], 17. Februar 2012.</ref> Der ''GUC'' hat, stärker als die Fördergesellschaft, die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Fokus.

== Studentenleben ==
=== Sport ===
[[Datei:Greifswald Ryck.jpg|mini|Früherer [[Leinpfad|Treidelpfad]] am [[Ryck]] – beliebte Strecke für Jogging oder Radfahren bzw. für Rudern auf dem Wasser.]]
[[Datei:Greif-10-VI-2007-250.jpg|mini|Segelschiff im Greifswalder Hafen – das Segelrevier in der Nähe von [[Usedom]] und [[Rügen]] ist direkt „vor der Tür“.]]

Universitätsangehörige können die Angebote des universitätseigenen Hochschulsports nutzen, der eine Vielfalt sportlicher Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt, beispielsweise [[Aerobic]], [[American Football]], [[Drachenboot]], [[Fußball]], [[Fechten]], [[Handball]], [[Judo]], [[Karate]], [[Kanu]], [[Lacrosse]], [[Rugby]], [[Windsurfen]], [[Taekwondo]], [[Tauchen]], [[Tennis]], [[Tischtennis]], [[Volleyball]], [[Golf (Sport)|Golf]] oder auch [[Yoga]].<ref>[http://www.phil.uni-greifswald.de/hsp.html Hochschulsport-Website]</ref>

Schon seit dem späten 19. Jahrhundert hat sich der Wassersport als feste Tradition unter Greifswalder Universitätsangehörigen etabliert. Der Hochschulsport, der [[Akademischer Seglerverein zu Greifswald|ASV Greifswald]] und die [[HSG Universität Greifswald]] betreiben Surf-, Ruder-, Kanu-, Drachenboot- und Segelsportzentren am Fluss [[Ryck]] bzw. in den am [[Greifswalder Bodden]] gelegenen Ortsteilen Wieck oder Eldena. Die Gegend um Greifswald zählt zu den beliebtesten Kanu- und Segelrevieren Deutschlands. Ein sehr beliebter Ort für Wassersport, insbesondere [[Rudern]], ist der Fluss Ryck der die Stadt von Westen nach Osten durchfließt. Die [[Ostsee]], insbesondere die Strandbäder auf den nahegelegenen Inseln [[Usedom]] und [[Rügen]] – einer der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands – sind beliebte Orte für Sommersportarten wie Beachvolleyball, Frisbee oder Schwimmen. In Greifswald-Ladebow findet sich der von Studenten 2007 gestiftete und geführte Studentische Regatta Verein. Dem Verein zur Förderung des Studentischen Segelns gelang es 2006, das ehemalige Flaggschiff des Akademischen Seglervereins zu sichern und zu restaurieren. Seit 2011 wird die [[Wiking III]] wieder aktiv besegelt.

Daneben gibt es zahlreiche von Studenten frequentierte Sportvereine, z.&nbsp;B. die Hochschulsportgemeinschaft Universität Greifswald e.&nbsp;V., den Hanseatischen Golfclub Greifswald e.&nbsp;V. oder allgemein die lokalen Sportvereine wie den [[Greifswalder FC]].

Beim jährlichen „Greifswalder Citylauf“ über 10&nbsp;km,<ref>[http://www.citylauf-greifswald.de/ citylauf-greifswald.de]</ref> der von der ''Hochschulsportgemeinschaft Uni Greifswald'' e.&nbsp;V. ''(HSG)'' organisiert wird, starten auch viele studentische Einzel-, Gruppen- und Staffelläufer. Beim [[Boddenschwimmen]] wird einmal die [[Dänische Wiek]] des [[Greifswalder Bodden]]s überquert.

=== Gruppen ===
Vor Ort gibt es Gruppen aller Art, etwa politische (z.&nbsp;B. [[Jusos]], [[Die Linke.SDS|SDS]], [[Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen|LHG]] oder [[Ring Christlich-Demokratischer Studenten|RCDS]]), religiöse (z.&nbsp;B. die beiden kirchlichen Gruppen [[Evangelische Studentengemeinde]] (ESG) und [[Katholische Studentengemeinde]] (KSG) sowie die überkonfessionelle Hochschul-SMD) oder anderweitig gebundene Interessengruppen (z.&nbsp;B. Umweltschutz, amnesty international). Es besteht zudem die Möglichkeit, sich im [[Allgemeiner Studierendenausschuss|Allgemeinen Studierendenausschuss]] (AStA), einem [[Fachschaftsrat]] oder im [[Studierendenparlament]] (StuPa) aktiv zu beteiligen und sich damit für Studenten und Universität als ganzes zu engagieren.

=== Festivals ===
In Greifswald finden mehrere international bekannte Veranstaltungen statt, an denen man sich als Student beteiligen kann. Das Festival [[Nordischer Klang]] führt die deutsche Öffentlichkeit in die Kulturen Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens ein. Ein Festival mit dem thematischen Schwerpunkt [[Polen]] ist der sogenannte „[[polenmARkT]]“, der jährlich von Studierenden, Bürgern und Mitarbeitern der Universität organisiert wird. Das sogenannte ''[[Greifswald International Students Festival]]'' (GrIStuF) bringt Studenten aus verschiedensten Ländern jeden Sommer nach Greifswald und wird weitgehend durch Studenten organisiert. In der Umgebung von Greifswald sind unter anderem jährlich das „[[Fusion Festival]]“ in Lärz, das „[[Immergut Festival]]“ in Neustrelitz und das „Transit Festival“ in der [[Burg Klempenow]] bei Greifswalder Studierenden beliebte Abwechslungen vom Studienalltag.

=== Medien ===
An der Universität engagieren sich Studierende in mehreren journalistischen Projekten.

Zu den ''moritz.medien'' gehören eine Fernseh-, eine Print- und eine Onlineredaktion, deren Finanzierung durch die Greifswalder Studierendenschaft gewährleistet wird.

''radio 98eins'' sendet an Werktagen jeweils vier Stunden Programm und ist rechtlich eine Außenstelle des Neubrandenburger Offenen Kanals ''NB-Radiotreff 88,0''. Finanzielle Unterstützung erfährt der Lokalsender durch die Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern.

=== Ausgehen ===
{{Panorama|Greifswald Panorama view.jpg|1000|Der historische Marktplatz mit Cafés, Restaurants und Kneipen ist das Zentrum der Innenstadt.}}

Eine Besonderheit des Greifswalder Nachtlebens sind die von Studenten für Studenten geführten Studentenclubs ''Mensaclub'', ''Geographenkeller'', ''Geologenkeller'', ''Club 9'' und ''Kiste''. Diese werden zumeist als Vereine geführt und zielen nicht auf maximale Gewinne, sondern auf Spaß für Studenten ab.

Neben den direkt von Studenten betriebenen Örtlichkeiten gibt es eine diverse, für eine kleine Studentenstadt typische Kneipenszene sowie private Diskotheken. Es gibt auch viele Filmclubs direkt an der Universität, die Filme auf Deutsch, Englisch oder z.&nbsp;B. den skandinavischen Sprachen zeigen.

=== Studentenverbindungen ===
{{Hauptartikel|Liste der Studentenverbindungen in Greifswald}}

== Zahlen, Daten, Fakten ==
[[Datei:Verteilung Studenten uni greifswald nach bundesländern.png|mini|Studenten nach Bundesländern 2006 bzw. 2008]]
=== Studierende ===
Die Universität hat derzeit 10.298 (WS 23/24)<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Greifswald |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/grunddaten-kennzahlen/zahlen-und-daten-2024/ |titel=Zahlen, Daten, Fakten |werk=Universität Greifswald |hrsg=Universität Greifswald |datum=2024-07-22 |sprache=de |abruf=2024-08-02}}</ref> Studierende, davon sind etwa 6.285 weiblich, 3.994 männlich und 19 divers.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/grunddaten-kennzahlen/zahlen-und-daten-2024/ |titel=Zahlen, Daten, Fakten |hrsg=Universität Greifswald |datum=2024-07 |sprache=de |abruf=2024-08-02}}</ref> Aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern kamen zum Wintersemester 2023/24 2.851 Studierende, d.&nbsp;h. etwa zwei Drittel der Studierenden kamen aus einem anderen Bundesland nach Greifswald.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/grunddaten-kennzahlen/zahlen-und-daten-2024/ |titel=Die Universität in Zahlen 2024 |werk=www.uni-greifswald.de |hrsg=Universität Greifswald |datum=2024-07-22 |format= |sprache=de |abruf=2024-08-02}}</ref>

Im Wintersemester 2023/24 waren 907 ausländische Studenten in Greifswald immatrikuliert, davon sind 533 weiblich und 374 männlich. Die größten Gruppen ausländischer Studenten kamen aus der Arabischen Republik Syrien (99 Studierende), Iran (66 Studierende), Polen (54 Studierende) und Indien (52 Studierende).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/zahlen-fakten/grunddaten-kennzahlen/zahlen-und-daten-2024/ |titel=Universität Greifswald in Zahlen 2024 |werk=www.uni-greifswald.de |hrsg=Universität Greifswald |datum=2024-07-22 |format= |sprache=de |abruf=2024-08-02}}</ref>

Die Universität bietet 103 Studiengänge an, von denen jeweils ein Drittel auf Bachelor-, Master- und Staatsexamensstudiengänge entfallen. Darüber hinaus werden ein Magisterstudiengang (Theologie) sowie drei Diplomstudiengänge (BWL, Kirchenmusik, Pharmazie) angeboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/fileadmin/uni-greifswald/1_Universitaet/1.1_Information/1.1.2_Presse_und_Informationsstelle/Publikationen/Broschueren_Flyer/ZahlenDatenFakten2018.pdf |titel=Die Universität in Zahlen |hrsg=Universität Greifswald, Die Rektorin |datum=2018-05-01 |format=PDF |abruf=2019-07-15}}</ref>

=== Rankings ===
Laut [[Hochschulranking]] in [[Die Zeit]] schneidet die Universität in einigen Studienfächern in der jeweiligen Spitzengruppe unter den deutschen Hochschulen ab, so beispielsweise in [[Pharmazie]] (2019), [[Psychologie]] (2019), [[Zahnmedizin]] (2019).<ref>{{Internetquelle |url=https://ranking.zeit.de/che/de/ |titel=CHE Ranking 2019/20 |abruf=2019-07-15}}</ref>

Im Bereich Humanmedizin war die Universität Greifswald mit 2.430 Bewerberinnen und Bewerbern im Jahr 2018 der am dritthäufigsten nachgefragte Studienort nach der [[Universität Hamburg]] (2.963) und der [[Universität Tübingen]] (2.833). Darüber hinaus führt Greifswald seit Jahren die Rangliste bei den Zahnmedizinern als ersten Wunschort (im Jahr 2018 293 Kandidatinnen und Kandidaten) an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/universitaetsmedizin-greifswald-erfolgsmodell-fuer-krankenversorgung-forschung-und-lehre-in-vorpomm/ |titel=Universitätsmedizin Greifswald – Erfolgsmodell für Krankenversorgung, Forschung und Lehre in Vorpommern |abruf=2019-07-15}}</ref>

Im Bereich der Zufriedenheit der Studierenden mit ihrer Universität sticht vor allem der gute Kontakt zu den Lehrenden, die allgemein guten Studienbedingungen und die gute Lebensqualität in Greifswald hervor. Laut Studienqualitätsmonitor (SQM) 2016 des Hochschulinformationssystems studieren von den insgesamt 371 befragten Greifswalder Studierenden 78,2 Prozent (Bundesdurchschnitt 77,7 %) „gern“ oder „sehr gern“ an der Universität und 70,5 % der Greifswalder Befragten waren mit ihren Studienbedingungen insgesamt „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ (Bundesdurchschnitt 63,8 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-greifswald.de/fileadmin/uni-greifswald/2_Studium/2.1_Studienangebot/2.1.4_Qualitaet_in_Studium_und_Lehre/interStudies/Daten_und_Berichte/Gesamtuniversitaere_Dokumente/Berichte_Studienqualitaetsmonitor/Randauszaehlung_Faechergruppen_Uni_Greifswald.pdf |titel=Studienqualitätsmonitor 2016 |hrsg=[[Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung|DZHW]] |datum=2016-11-01 |format=PDF |abruf=2019-05-14}}</ref>

Im [[Times Higher Education|Times-Higher-Education]]-Ranking 2021 belegt die Greifswalder Universität einen Platz unter den ersten 350 (Anmerkung: Platz im Ranking wird mit 301–350 angegeben) Universitäten. In dem Ranking wurden 1.527 Universitäten der Welt verglichen. National belegte die Universität Platz 32.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/university-greifswald |titel=University of Greifswald |datum=2020-06-05 |sprache=en |abruf=2020-09-03}}</ref>

{{Siehe auch|Center of Drug Absorption and Transport (Greifswald)}}

=== Sonstiges ===
Mit dem „[[Emausaurus]] ernsti“ wurde 1990 ein [[Vogelbeckensaurier]] nach der ehemaligen Bezeichnung ''Ernst-Moritz-Arndt-Universität'' (kurz EMAU) benannt.

Im landesweiten Vergleich der ältesten Universitäten Deutschlands belegt Greifswald mit seinem Gründungsjahr 1456 den 6. Platz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.studiengang-verzeichnis.de/hochschule/extra/aelteste-hochschulen.html |titel=Die ältesten Hochschulen in Deutschland |abruf=2019-07-15}}</ref>

== Bekannte Personen ==
{{Siehe auch|:Kategorie:Hochschullehrer (Universität Greifswald)|titel1=Hochschullehrer der Universität Greifswald|Liste von Persönlichkeiten der Universität Greifswald|Liste der Rektoren der Universität Greifswald}}
[[Datei:Lucas Cranach (I) - Johannes Bugenhagen.jpg|mini|hochkant|[[Johannes Bugenhagen]] – bedeutender Reformator in [[Norddeutschland]], [[Dänemark]] und [[Norwegen]] sowie Weggefährte [[Martin Luther]]s]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R03954, Kaiser Wilhelm II., von Bülow und Valentini.jpg|mini|Fürst [[Bernhard von Bülow]] (links) – [[Reichskanzler|Kanzler]] des [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreichs]] von 1900 bis 1909 – mit [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] und [[Rudolf von Valentini]] an Bord der ''[[Hohenzollern (Schiff, 1893)|Hohenzollern]]'' im Jahre 1908]]
Die Universität ist mit Generationen namhafter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft verbunden, die zum Teil zu ihren ehemaligen Studenten, zum Teil zu ihren ehemaligen Lehrkräften gehören.

Dazu gehören beispielsweise die zwei [[Nobelpreis]]-Träger [[Johannes Stark]] ([[Nobelpreis für Physik]] 1919) und [[Gerhard Domagk]] ([[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Nobelpreis für Medizin]] 1939) sowie der Träger des [[Right Livelihood Award]] [[Michael Succow]] (Right Livelihood Award 1997). [[Otto von Bismarck]] ([[Reichskanzler]] 1871–1890) war während seiner Militärzeit in Greifswald Gasthörer an der zur Universität gehörenden Landwirtschaftlichen Akademie Eldena. [[Bernhard von Bülow]] (Kanzler 1900–1909) hat einen Teil seiner Studienzeit in Greifswald verbracht. Von 1942 an war der Arzt und Humangenetiker [[Widukind Lenz]] Student der Universität und promovierte hier 1943. Er brachte durch seine Forschungen 1961 die Skandal-auslösenden Hintergründe für das Mittel „Contergan“ in die Öffentlichkeit.

Der ehemalige Greifswalder Student [[Johannes Bugenhagen]] verbreitete die [[Reformation]] in weiten Teilen Norddeutschlands und Skandinaviens und [[Thomas Thorild]], ein schwedischer Dichter, studierte ebenfalls hier. Ende des 19. Jahrhunderts lehrten in Greifswald der bekannte klassische Philologe [[Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff]], der Althistoriker [[Otto Seeck]] sowie der Theologe [[Julius Wellhausen]].<ref>{{Literatur |Titel=Altertumswissenschaft in Greifswald |Hrsg=Susanne Froehlich |Ort=Stuttgart |Datum=2022}}</ref> [[Alfred Gomolka]] (Mitglied des Europäischen Parlaments) war in Greifswald Hochschullehrer, ebenso wie [[Bernhard Windscheid]] (einer der Väter des [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]]). [[Ferdinand Sauerbruch]], [[Theodor Billroth]] und [[Friedrich Loeffler (Mediziner, 1852)|Friedrich Loeffler]] verhalfen der Medizin zu neuem Wissen. Der Dichter [[Hermann Löns]] hatte ebenso eine Verbindung zu Greifswald wie [[Carl Schmitt]], einer der einflussreichsten politischen Theoretiker. Aus den Naturwissenschaften fallen unter vielen anderen besonders die Namen [[Gustav Mie]], [[Werner Rothmaler]] und [[Felix Hausdorff]] auf. Der Maler [[Caspar David Friedrich]], einer der bedeutendsten Vertreter der Romantik und Namensgeber des heutigen [[Caspar-David-Friedrich-Institut]]s, erhielt von Universitätsbau- und Zeichenmeister [[Johann Gottfried Quistorp]] seinen ersten Kunstunterricht. Ein weiterer Schüler Quistorps war der Maler [[Wilhelm Titel]]. Verschiedene Landespolitiker haben in Greifswald studiert, beispielsweise [[Heike Polzin]] (SPD), [[Christian Pegel]] (SPD), [[Patrick Dahlemann]] (SPD; ohne Abschluss), [[Sebastian Ratjen]] (FDP), [[David Wulff]] (FDP), [[Beate Schlupp]] (CDU; ohne Abschluss) oder [[Peter Ritter (Politiker)|Peter Ritter]] (Die Linke).

Zu den Ehrendoktoren der Universität Greifswald gehören unter anderem [[Jacques Delors]] (ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission) ebenso wie [[Hannelore Kohl]], die mittlerweile verstorbene Frau des früheren Bundeskanzlers [[Helmut Kohl]].

== Siehe auch ==
* [[Liste der Hochschulen in Deutschland]]
* [[Deutsche Allianz für Meeresforschung]] (Mitglied)


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Veröffentlichungen seit der deutschen Wiedervereinigung ===
''Matrikel'' von Ernst Friedländer, 2 Bde, 1893/94, Nachdruck Osnabrück 1965
* Philipp Bauer, Hubertus Buchstein: ''Die Namensdebatte der Greifswalder Universität 2016/2017 in der medialen politischen Öffentlichkeit''. Steinbecker Verlag 2018, ISBN 978-3-931483-39-5.
* ''Der Geist der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald'', Greifswald 1933
* [[Karl-Heinz Spieß]], [[Michael Hecker]], [[Karl-Ulrich Meyn]]: ''Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Zeiten des Umbruchs. Zeitzeugen erinnern sich.'' Sardellus Verlagsgesellschaft, Greifswald 2018, ISBN 978-3-9813402-8-0.
* ''Festschrift zur 500-Jahr-Feier der Universität Greifswald am 17. Oktober 1956'', 3 Bde, Magdeburg 1956-1961
* [[Dirk Alvermann (Historiker)|Dirk Alvermann]] (Hrsg.): ''„…die letzten Schranken fallen lassen“: Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus.'' Böhlau, Köln 2015, ISBN 978-3-412-22398-4.
* ''Universität Greifswald'' von Friedrich Schubel, Frankfurt am Main 1960
* ''Universität Greifswald - 525 Jahre'' von Wolfgang Wilhelmus, Berlin 1982
* [[Henrik Eberle]]: ''„Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus.'' Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7.
* Michael Czolkoß: ''Studien zur Geschichte der Geschichtswissenschaft. Die Universität Greifswald in der preußischen Hochschullandschaft (1830–1865).'' Tectum Verlag, Marburg 2015, ISBN 978-3-8288-3515-3.
* Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): ''Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald.'' 3 Bände. Steiner-Verlag, Stuttgart 2011–2014, {{DNB|1010818392}}.
* [[Hans Georg Thümmel]]: ''Greifswald – Geschichte und Geschichten. Die Stadt, ihre Kirchen und ihre Universität.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-76720-2.
* Dirk Alvermann (Hrsg.): ''Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte. Vorträge anlässlich des Jubiläums „550 Jahre Universität Greifswald“.'' (= ''Bausteine zur Geschichte der Universität Greifswald.'' Band 8). Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-515-09151-0.
* Dirk Alvermann, Nils Jörn, [[Jens Olesen (Historiker)|Jens Olesen]] (Hrsg.): ''Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums.'' LIT, Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0189-2.
* Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): ''Universität und Gesellschaft: Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006.'' 2 Bände. Hinstorff, Rostock 2006, {{DNB|98058633X}}.
* Dirk Alvermann, [[Birgit Dahlenburg]]: ''Greifswalder Köpfe. Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16.–18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität.'' Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 3-356-01139-1.
* [[Dirk Schleinert]]: ''Die pommersche Landesuniversität Greifswald. Ein Abriß ihrer Geschichte.'' In: ''Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte.'' Band 44, Heft 1, 2006, S. 3–21.
* Eckhard Oberdörfer, Peter Binder: ''Die Universität Greifswald. Eine Festgabe zur 550-Jahr-Feier.'' Sardellus-Verlag, Greifswald 2005, ISBN 3-9810686-0-2.
* [[Werner Buchholz (Historiker)|Werner Buchholz]] (Hrsg.): ''Lexikon Greifswalder Hochschullehrer 1775 bis 2006'', Band 3: ''1907–1932.'' Bearbeiter: Meinrad Welker. Verlag K. H. Bock, Bad Honnef 2004, ISBN 3-87066-931-4.


=== Ältere Darstellungen ===
==Siehe auch==
* [[Wolfgang Wilhelmus]]: ''Universität Greifswald – 525 Jahre.'' Berlin 1982.
* Hansestadt [[Greifswald]]
* ''Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald 17.10.1956.'' 3 Bände. Magdeburg 1956–1961.
* [[Liste_der_Angehörigen_der_Ernst-Moritz-Arndt-Universität_Greifswald|Alumni]]
* [[Friedrich Schubel]]: ''Universität Greifswald.'' Frankfurt am Main 1960.
* [[Liste_der_Rechtswissenschaftler#Ernst-Moritz-Arndt-Universit.C3.A4t_Greifswald|Liste der Rechtswissenschaftler der Universität Greifswald]]
* Ivar Seth: ''Die Universität Greifswald und ihre Stellung in der schwedischen Kulturpolitik 1637–1815.'' Berlin 1956.
* [[Universität Rostock]]
* Matthias Schneider: ''Der Geist der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.'' Greifswald 1933.
* [[Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern]]
* [[Gottfried Kosegarten]]: ''Geschichte der Universität Greifswald nebst urkundlichen Beilagen.'' Greifswald 1856. Theil 1: ''Geschichtserzählung.'' Theil 2: ''Urkundliche Beilagen.'' (Digitalisat beider Bände in der [http://www.digitale-bibliothek-mv.de/viewer/toc/PPN608019259/1/LOG_0000/ Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern]).
* [[Liste deutscher Hochschulen]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.uni-greifswald.de/ Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald]
* [https://www.uni-greifswald.de/ Universität Greifswald]
* [https://www.archivportal-d.de/objects?facetValues%5B%5D=context%3DU3OFZLW5PNNYI54ZVBLJSCMWIBJ2T5ZU Bestände des Universitätsarchivs im Archivportal-D]
* [http://www.uni-greifswald.de/organisieren/fakultaeten.html Fakultäten]
* {{Der Spiegel |ID=31969957 |Titel=Der Aufstand von Greifswald |Jahr=1955 |Nr=17 |Datum=1955-04-20 |Seiten=24–26}}
* [http://www.greifswald.de Hansestadt Greifswald]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Universität in Deutschland|Greifswald]]
<references />
[[Kategorie:Greifswald]]

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[[Kategorie:Universität Greifswald| ]]

Aktuelle Version vom 22. Juli 2025, 14:05 Uhr

Universität Greifswald
Motto Wissen lockt. Seit 1456
Gründung 17. Oktober 1456[1]
Trägerschaft staatlich
Ort Greifswald
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern
Land Deutschland Deutschland
Rektorin Katharina Riedel
Studierende 10.356 (SS 2023)[2]
Mitarbeiter 5707 (2023)[2]
davon Professoren 239 (2023)
Jahresetat 207,2 Mio. € (2023) inkl. 64,4 Mio. € Drittmittel[2]
Netzwerke Netzwerk Mittelgroße Universitäten

Verbund Norddeutscher Universitäten

Website www.uni-greifswald.de
Hauptgebäude der Universität Greifswald am Rubenowplatz, Altstadt-Campus
Siegel der Universität
Heinrich Rubenow, Bürgermeister Greifswalds, Gründer und erster Rektor der Universität

Die Universität Greifswald (von 1933 bis 1945 und von 1954 bis 2018 bekannt als Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)[3] ist eine Universität mit Sitz in der Hansestadt Greifswald. Sie wurde im Jahr 1456 gegründet und gehört zu den ältesten Universitäten Mitteleuropas. Sie ist die viertälteste durchgängig bestehende Universität auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und zugleich die zweitälteste im Ostseeraum; durch die wechselnde territoriale Zugehörigkeit Vorpommerns war sie zeitweilig auch die älteste Hochschule Schwedens (1648–1815) und Preußens (1815–1947).

Aufgrund ihres breiten Fächerangebotes handelt es sich um eine Volluniversität. Etwa zwei Drittel der rund 10.300 Studenten[4] kommen von außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns zum Studium nach Greifswald, darunter auch viele Erasmus- und weitere Auslandsstudenten aus über 90 Ländern.[5]

Im Umfeld der Universität haben sich durch Institute, Gründungen und Unternehmensansiedlungen Cluster der Wirtschaft und Forschung in Bereichen der Spitzentechnologie wie der Biotechnologie (BioCon Valley) und der Kernfusion (Max-Planck-Institut für Plasmaphysik) angesiedelt.

Ernst Moritz Arndt

In ihren ersten dreieinhalb Jahrhunderten hieß die Universität Universität Greifswald bzw. Universitas GryphiswaldensisAcademia Gryphiswaldensis / Alma Gryphiswaldensis UniversitasPomeranorum UniversitasAcademia GryphicaAkademie zu GreifswaldKönigliche Akademie zu Greifswald.[6] Einen offiziellen Namen erhielt sie erst 1815 in der preußischen Provinz Pommern.[7]

  • Königliche Universität Greifswald (1815)
  • Preußische Universität zu Greifswald (1921)
  • Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (1933–2018)

Die Universität hatte nach 1945 stillschweigend auf den 1933 verliehenen Namenszusatz Ernst-Moritz-Arndt verzichtet. Am 15. August 1954 teilte das Staatssekretariat für Hochschulwesen auf eine entsprechende Anfrage der Universität mit, dass es den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ nie aufgehoben habe und es zu seiner Weiterführung keiner feierlichen Namensverleihung bedürfe. Nun führte die Universität wieder den vollen Namen Ernst-Moritz-Arndt-Universität.[8]

Ernst Moritz Arndt genoss in der Öffentlichkeit der DDR und als Namenspatron der Universität hohe Verehrung. In der Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung erreichte die kritische Wertung Arndts, die in Westdeutschland bereits in den 1960er Jahren begonnen hatte, auch Greifswald. Dies veranlasste 2009 den Senat der Universität, eine Kommission einzusetzen, die sich mit der Frage der Ablegung bzw. der Beibehaltung des Namens Ernst Moritz Arndt beschäftigen sollte, um dem Senat einen Entscheidungsvorschlag vorzulegen.[9] Anträge zur Änderung des Universitätsnamens wurden von den Universitätsgremien mehrfach abgelehnt, zuletzt im Jahre 2010 in einer Urabstimmung der Studierenden (Wahlbeteiligung 23 Prozent, davon 49,9 Prozent für eine Beibehaltung, 43,4 Prozent für eine Namensablegung) sowie im Akademischen Senat der Universität (36 Stimmen, davon 22 für die Beibehaltung und 14 für die Ablegung).[10][11]

Am 18. Januar 2017 beschloss der Akademische Senat mit einer exakten Zweidrittelmehrheit, dass die Universität den Namen Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ablegt. Der Name sollte in Zukunft wieder Universität Greifswald lauten.[12] Der Beschluss stieß in Greifswald auf öffentliche Proteste und rechtliche Einwände.[13] Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte wenige Tage nach der Abstimmung in einer Rede den Beschluss des Senats.[14]

Am 7. März 2017 verweigerte das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern der Namensänderung die erforderliche Zustimmung, da der Abstimmungsprozess nicht dem Landeshochschulgesetz entsprechend erfolgt war.[15]

In einer Meinungsumfrage zum Universitätsnamen, welche die Universität vom 27. November 2017 bis zum 8. Dezember 2017 veranstaltete, stimmten 48,66 Prozent der Teilnehmer für den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ und 34,38 Prozent für den Namen „Universität Greifswald“. Eine Kompromisslösung lehnten 57,18 Prozent der Befragten ab, während 29,82 Prozent ihr zustimmten. Geäußert hatten sich 32,7 Prozent der 15.149 Teilnahmeberechtigten.[16] Ungeachtet dessen beschloss der Akademische Senat am 17. Januar 2018 erneut, den Namen Ernst Moritz Arndt abzulegen, wobei nach einer Kompromissformel zu bestimmten Anlässen der Name des bisherigen Namenspatrons der offiziellen Bezeichnung Universität Greifswald vorangestellt werden kann. Die Änderung bedurfte der Zustimmung des Bildungsministeriums.[17]

Am 19. April 2018 bestätigte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die vom Senat der Universität beschlossene Namensänderung.[18] Mit der hochschulöffentlichen Bekanntmachung und dem Inkrafttreten der 12. Satzung zur Änderung der Grundordnung am 1. Juni 2018 heißt die Universität jetzt Universität Greifswald.[19] Der Namenszusatz „Ernst-Moritz-Arndt“ darf in der Praxis kaum noch verwendet werden.[20]

Die Universität wurde am 17. Oktober 1456 als Academia Gryphica gegründet. In Greifswald fand jedoch bereits seit 1436 akademische Lehre statt. Anlass dafür war die Verhängung der Reichsacht gegen die Stadt Rostock, woraufhin die dortige Universität bis 1443 ins benachbarte Greifswald ausweichen musste.[21]

Die Gründung erfolgte auf Initiative des örtlichen Bürgermeisters, und später ersten Rektors, Heinrich Rubenow nach Genehmigung durch Kaiser Friedrich III. und Papst Kalixt III. und unter dem Schutz des pommerschen Herzogs Wartislaw IX.

Die Gründungsfeier fand unter dem Camminer Bischof Henning Iven im Greifswalder Dom St. Nikolai statt, in dem auch heute noch Veranstaltungen der Universität wie etwa die jährliche Immatrikulationsfeier stattfinden. Zunächst wurden die vier klassischen Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura eingerichtet.

Die Universität wurde nach Rostock (1419) und noch vor Uppsala (1477) und Kopenhagen (1479) die zweite Universität in Nordeuropa bzw. im Ostseeraum. Im heutigen Deutschland gibt es nur drei Universitäten, die älter sind und ohne Unterbrechung bis heute bestehen: die Universität Heidelberg (1386), die Universität Leipzig (1409) und die Universität Rostock.

Bis 1648: Pommersche Landesuniversität

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Schon im ersten Jahr der Universität waren 173 Studenten immatrikuliert. Ihre Zahl sank allerdings in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts auf 35 – 50. Durch ihre Lage und die Zugehörigkeit der Stadt zur Hanse entwickelten sich schon in der Frühzeit der Universität intensive Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn in Skandinavien und im Baltikum. Bis zur Einführung der Reformation (1526) studierten hier 476 Skandinavier; 22 Nordeuropäer finden sich unter den Hochschullehrern und sechs unter den Rektoren dieser Zeit. Mit Johannes Bugenhagen zählt die Universität eine herausragende Persönlichkeit der Reformationszeit und engen Vertrauten Martin Luthers zu ihren Absolventen.

Philipp I. von Pommern-Wolgast nach Lucas Cranach d. J.

Von 1527 bis 1539 musste die Universität vorübergehend ihren Lehrbetrieb einstellen, weil mit der Reformation die bisherige Pfründenwirtschaft zusammengebrochen war und zudem viele Studenten abwanderten. 1539 wurde sie durch Herzog Philipp I. von Pommern als protestantische Landesuniversität wieder eröffnet und finanziell neu ausgestattet. So erhielt sie unter anderem das säkularisierte Greifswalder Dominikanerkloster (Schwarzes Kloster) sowie die Einnahmen aus dem ebenfalls säkularisierten Kloster Eldena zugesprochen. Die Professuren der Theologischen Fakultät wurden personell mit den Pastoraten der Greifswalder Pfarrkirchen verknüpft, wobei der Inhaber der 1. Theologischen Professur als Pastor von St. Nikolai zugleich Generalsuperintendent von Pommern-Wolgast war. Die Verbindung zwischen Universität und frühmodernem Staat setzte sich auch in den anderen Fakultäten fort: Die Juristen waren zugleich am Hofgericht beschäftigt, die Mediziner als herzogliche Leibärzte und die Artisten als Prinzenerzieher. Neben den Herzögen betätigten sich auch die Landstände als Förderer der Universität, etwa durch Stiftung von Stipendien und Freitischen für Studenten.

Philipps Nachfolger Ernst Ludwig initiierte den Bau eines nach ihm benannten Kollegiengebäudes, das aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde und auf dessen Grundmauern das heutige Hauptgebäude steht. Der letzte Herzog von Pommern-Wolgast, Philipp Julius, schenkte der Universität einen kostbaren Radmantel, der bis in die jüngste Vergangenheit von den Rektoren bei feierlichen Anlässen getragen wurde.

1604 wurde mit der Universitätsbibliothek Greifswald die erste Universitätsbibliothek Deutschlands eingerichtet. Über mehrere Jahrzehnte bestand ein Ankaufvertrag über 2.000 Gulden mit einem Wittenberger Buchdrucker. Der Vertrag endete erst zum Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Buchbestand gehören Handschriften und frühe Drucke renommierter Schriftsteller und Drucker wie Johannes Gutenberg, Thomas Thorild u. v. a.

Zur Begleichung ausstehender Professorengehälter vermachte im Jahr 1634 Herzog Bogislaw XIV. der Universität das Amt Eldena vor den Toren der Stadt mit rund 14.000 Hektar, wodurch sie für lange Zeit zur größten Grundbesitzerin unter den deutschen Universitäten wurde.

1648–1815: Schwedenzeit

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Infolge der Teilung Pommerns durch den Westfälischen Frieden lag Greifswald ab 1648 in Schwedisch-Pommern. Abgesehen von einer vorübergehenden dänischen Besetzung (1715–1720) im Großen Nordischen Krieg wurde die Universität fortan bis 1815 von schwedischer Wissenschaftspolitik geprägt und großzügig gefördert. Besonders im ausklingenden 18. Jahrhundert erlangte sie als Kulturbrücke zwischen Schweden und Deutschland neue Bedeutung: mehr als 1500 Schweden studierten oder wirkten hier als Wissenschaftler, darunter der schwedische Philosoph Thomas Thorild (1759–1808) und der Theologe und Skandinavist Jakob Wallenius.

Sichtbarstes Zeugnis aus der „Schwedenzeit“ ist das repräsentative Hauptgebäude in der Domstraße, das von 1747 bis 1750 vom Greifswalder Mathematiker Andreas Mayer im Stil des norddeutschen Spätbarocks errichtet wurde. Die heutige Aula, früher als Bibliothek genutzt, gilt als ein besonderes Kleinod dieses Baustils und war titelgebend für den bekannten Roman des DDR-Schriftstellers Hermann Kant.

1815–1933: Preußen

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Der einstige Namenspatron der Universität, Ernst Moritz Arndt, auf dem Rubenowdenkmal.

1815 ging Schwedisch-Pommern samt der Universität Greifswald in preußischen Besitz über, die damit zur ältesten Hochschule in Preußen wurde. Die Hochschule führte den Namen Königliche Universität zu Greifswald. Zum 400-jährigen Bestehen der Universität wurde 1856 das Rubenow-Denkmal im Beisein Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen eingeweiht. Es befindet sich noch heute an seinem Platz vor dem Hauptgebäude und wurde 2006 zum 550. Gründungsjubiläum aufwändig restauriert.

Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Universität zu einer modernen Forschungsuniversität. Neben der Medizin, erblühten besonders die Juristische und die Theologische Fakultät, die Altertumswissenschaften und die Philologien. 1863 wurde das Historische Institut als erstes in Preußen und als viertältestes in Deutschland gegründet.[22] Die Juristische Fakultät wurde 1905 durch Angliederung einer Ökonomischen Abteilung (heute Abteilung Betriebswirtschaftslehre) zur Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erweitert. 1912 wurde auf Initiative des Greifswalder Paläontologen Otto Jaekel die deutsche Paläontologische Gesellschaft gegründet. Während der Weimarer Republik wurde das Spektrum der Universität durch mehrere neue Institute (Nordisches Institut, Gustaf-Dalman-Institut für Palästinawissenschaften, Victor-Schultze-Institut mit christlich-archäologischer Sammlung, Biologische Forschungsanstalt auf der Insel Hiddensee) erweitert. Nach Ende der Monarchie wurde der Universität 1921 offiziell der Name Preußische Universität zu Greifswald beigelegt.

Alte Augenklinik

1933–1945: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

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Am 16. Mai 1933 erhielt die Universität auf eigenen Antrag, initiiert von Theologieprofessor Walther Glawe, verliehen durch den damaligen preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring den Namen „Ernst Moritz Arndt“.[23][24] Arndt hatte einst in Greifswald Theologie studiert und mit Unterbrechungen von 1800 bis 1811 als Historiker gelehrt. Von hier aus veröffentlichte er seine sozialkritische Schrift „Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen“, sein Werk „Germanien und Europa“ sowie den ersten Teil von „Geist der Zeit“.

Ab 1933 wurden gemäß dem „Berufsbeamtengesetz“ mehrere Professoren und Lehrkräfte der Universität aus rassischen und anderen Gründen durch das NS-Regime aus ihrer Wirkungsstätte vertrieben. Unter ihnen befand sich der Geograph Gustav Braun (1930 Rektor der Universität), die Rechtswissenschaftler Fritz Klingmüller und Paul Merkel, sowie der Altphilologe, frühere Dekan und Rektor Konrat Ziegler. Der Psychiater und Neurologe Edmund Forster nahm sich nach ungerechtfertigten Denunziationen das Leben. Insgesamt vertrieb die Universität in der Zeit des Nationalsozialismus 20 Hochschullehrer, etwa 12 % des Lehrkörpers.[25] Auf freiwerdende Stellen wurden jetzt überwiegend Nationalsozialisten berufen. Aus Existenzangst oder Anpassungsdruck traten mehrere Lehrstuhlinhaber und Wissenschaftler in die NSDAP ein. Zum Sommersemester 1939 gehörten von den 116 Mitgliedern des engeren Lehrkörpers 66 der NS-Partei an (56,9 Prozent).[26] Zu den neu berufenen Lehrstuhlinhabern gehörten u. a. die Volkswirte Theodor Oberländer und Peter-Heinz Seraphim, der Chemiker Gerhart Jander, der Kunsthistoriker Kurt Wilhelm-Kästner und der Anglist Reinhard Haferkorn.

Am 17. Mai 1933 weihte der kommissarische preußische Kultusminister Bernhard Rust an der Universität das Institut für menschliche Erblehre und Eugenik (Institut für Vererbungswissenschaften) ein mit dessen Hilfe die NS-Rassentheorie, wissenschaftlich verbrämt, weiter gestützt wurde ein. Zum Jahresende wurde als dessen Direktor Günther Just berufen.[27] Weitere Dozenten und Lehrstuhlinhaber befassten sich von nun an verstärkt mit ideologisch motivierten Forschungen, etwa zur Volkskunde, Religionswissenschaft und zum Polizeirecht. Mit der Berufung von Carl Engel, der ab 1941 die archäologischen Museen im besetzten Baltikum neu gestaltete, erhielt die Universität erstmals einen Lehrstuhl für Vorgeschichte. Im Zuge der Neuausrichtung der Wissenschaft für den kommenden Krieg profilierte sich die Universität auch in den Naturwissenschaften. Das physikalische Institut wurde zum Rüstungsbetrieb erklärt, Angehörige des geologischen Instituts kartographierten die Bodenschätze Pommerns und waren später in den besetzten Gebieten tätig. Mehrere Forscher befassten sich mit dem Kampfstoff Lost (Senfgas). Das chemische Institut untersuchte das Verhalten des Stoffes als Aerosol. Im pharmakologischen und physiologischen Institut wurde die Wirksamkeit verschiedener Stoffe bei der Heilung von Lostwunden untersucht. Während diese Versuche an Freiwilligen, meist Angehörigen der Studentenkompanien, durchgeführt wurden, erprobte der Leiter der Hautklinik Wilhelm Richter den Stoff an Patienten ohne deren Wissen. Ob die Versuche von Universitätsangehörigen mit dem Maul-und-Klauenseuche-Virus in der Reichsforschungsanstalt Insel Riems offensiven oder defensiven Charakter hatten, ist umstritten.[28]

1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten in einer deutschlandweiten konzertierten Aktion „Entartete Kunst“ aus der Akademischen Kunstsammlung nachweislich vierzehn Werke von Ernst Barlach, Otto Dix, Karl Hofer, Karl August Lattner, Johannes Molzahn, Emil Nolde, Karl Peter Röhl, Georg Schrimpf und Richard Seewald. Drei dieser Arbeiten wurden vernichtet. Der größte Teil ging zur „Verwertung“ unter Mitwirkung der Kunsthändler Bernhard A. Böhmer, Hildebrand Gurlitt und Ferdinand Möller in den Kunsthandel. Ihr weiteres Schicksal ist bis auf Schrimpfs Holzschnitt Frau mit Kind (1917/18; 10,6 × 11,8 cm; WV Hofmann/Präger 1917/18-1), der 1977 über das Kunsthaus Lempertz veräußert wurde, ungeklärt (Stand September 2018).[29] Wie stark die Universitätssammlungen und die Bibliothek von der Raubkunst profitierten, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die Bibliothek war aber in den zentral organisierten Büchertausch einbezogen und erhielt Werke aus Frankreich, Norwegen und Polen. Durch die Vernichtung von Akten ist auch das Ausmaß der Beschäftigung von Kriegsgefangenen nicht mehr exakt zu rekonstruieren. Auf dem von ihr selbst bewirtschafteten Gut Koitenhagen und in den Forsten beschäftigte die Universität etwa 60 Kriegsgefangene. Das Arboretum des Botanischen Gartens wurde mit Hilfe von Kriegsgefangenen angelegt. Ein Arbeitskommando des Greifswalder Kriegsgefangenenlagers (Stalag II C) legte auch die Löschwasserteiche bei der Nervenklinik und auf dem neuen Ostgelände bei der Ohrenklinik an. In den Kliniken wurden Kriegsgefangene als Pfleger und Hilfskräfte eingesetzt.[30]

Am Ende des Krieges wirkten Professoren an der friedlichen Übergabe der Stadt Greifswald mit, unter anderem Rektor Carl Engel und der Internist Gerhardt Katsch, die mit den sowjetischen Befehlshabern in Anklam die Kapitulationsbedingungen aushandelten.

Obwohl 1945 alle ehemaligen Angehörigen der NSDAP entlassen wurden, waren 1949 wieder 17,9 Prozent der Professuren und Dozentenstellen mit einstigen Nationalsozialisten besetzt. In der Bundesrepublik gelangten weitere 35 ehemalige Nationalsozialisten auf verantwortliche Positionen als Professor oder Chefarzt. In der DDR waren es 14.[31]

1945–1990: Nachkriegszeit und DDR

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Universitätsneubauten der 1950er Jahre: Naturwissenschaftlicher Institutskomplex in der Jahnstraße

Die Universität wurde nach dem Ende des NS-Staats geschlossen und am 15. Februar 1946 wieder eröffnet, u. a. mit einem Institut für Kunsterziehung, das in der Folgezeit auch eine Vielzahl von bildenden Künstlern hervorbrachte. 1966 gab es eine große Ausstellung anlässlich des 20-jährigen Bestehens.

Die Freie Deutsche Jugend gab 1949–1954 die Monatsschrift junge universität heraus.[32] Die Fakultäten wurden neu gegliedert:

Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wurde weitestgehend geschlossen. Eine neue Landwirtschaftliche Fakultät entstand 1946 aus der ehemaligen Landwirtschaftlichen Akademie Eldena. Sie wurde 1950 an die Universität Rostock verlegt und später als Institut erneut in die Universität Greifswald eingegliedert. 1946–1955 bestand eine Pädagogische Fakultät zur Ausbildung von Neulehrern. Die 1949 errichtete Arbeiter-und-Bauern-Fakultät „Martin Andersen Nexö“ sollte das „bürgerliche Bildungsprivileg“ brechen und eine neue „sozialistische Intelligenz“ heranbilden. Sie wurde 1962 geschlossen. Für die ab 1951 vorgeschriebene marxistisch-leninistische Ausbildung aller Studenten wurde ein Gesellschaftswissenschaftliches Institut errichtet. Es wurde 1960 in Institut für Marxismus-Leninismus und 1969 (bis 1990) in „Sektion Marxismus-Leninismus“ umbenannt.

Ebenfalls 1951 wurden die naturwissenschaftlichen Fächer aus der Philosophischen Fakultät ausgegliedert und in eine eigene Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät überführt. In den 1950er Jahren entstand ein neuer Institutskomplex in der Jahnstraße. Eine von der DDR-Führung beabsichtigte Umwandlung der Medizinischen Fakultät in eine Militärmedizinische Akademie konnte 1955 durch einen Studentenstreik abgewendet werden. Hinzunehmen war jedoch die Militärmedizinische Sektion an der Universität Greifswald als Dienststelle der Nationalen Volksarmee. Sie wurde 1989 aufgelöst und von Dietmar Enderlein in ein privatwirtschaftliches Klinikum überführt.

Die Dritte Hochschulreform in der DDR (1967–1972) verstärkte die Kontrolle der Wissenschaft durch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands.[33] Sie brachte die Ablösung der Fakultäten durch 16 „Sektionen“ und den „Bereich Medizin“.

Seit 1990: Gesamtdeutschland

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Krankenhausflügel der Unimedizin

Die zum Teil gravierenden Eingriffe in das Greifswalder Universitätsgefüge wurden nach der deutschen Wiedervereinigung größtenteils rückgängig gemacht und die Freiheit von Lehre und Forschung wiederhergestellt. So wurden die 1969 aufgelösten Fakultäten neu gebildet und 1991 auch die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wiedereröffnet. In jahrelangen Überleitungsverfahren wurde der gesamte Lehrkörper überprüft und belastete Professoren und Mitarbeiter nicht weiterbeschäftigt.

Seit Ende der 1990er Jahre profilierte sich die Universität im Bologna-Prozess. So begann sie 1999 als eine der ersten Universitäten in Deutschland ihr Studienangebot auf konsekutive Bachelor- und Masterstudiengänge umzustellen. Dem inzwischen so genannten Greifswalder Modell gestufter Studiengänge an der Philosophischen Fakultät[34] folgten inzwischen auch viele Studienfächer der anderen Fakultäten, z. B. Physik und Geographie. Ferner hat die Universität Greifswald zum Wintersemester 2000/2001 als erste Universität in Deutschland einen modularisierten juristischen Studiengang mit dem Abschluss Bachelor of Laws eingeführt.[35] Die nichtkonsekutiven Staatsexamensstudiengänge (Lehramt, Medizin) bleiben vorerst weiterhin bestehen. Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät hat sich entschlossen, das Studium der Betriebswirtschaftslehre als einzige in Deutschland weiterhin mit dem Abschluss Diplom fortzuführen und argumentiert aktiv und öffentlich gegen Bachelor und Master.[36]

Haupteingang des Alfried-Krupp-Wissenschaftskollegs in der Martin-Luther-Straße

Im Jahr 2000 wurde das Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald gegründet, das durch die Vergabe von Gaststipendien für Senior- und Juniorfellows sowie die Förderung und Veranstaltung von Vorträgen und Tagungen die internationale Vernetzung der Universität verbessern soll.

Im Jahre 2006 feierte die Universität das 550-jährige Jubiläum ihrer Gründung. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen zum Universitätsjubiläum waren die Festveranstaltung im Dom sowie die Neueröffnung der restaurierten Aula im barocken Universitätshauptgebäude durch Bundespräsident Horst Köhler und Königin Silvia von Schweden.

Vor allem baulich hat sich die Universität seit der Deutschen Wiedervereinigung stark verändert: Zum einen wurden zahlreiche historische Universitätsgebäude in der Altstadt, darunter viele Klinikbauten aus dem 19. Jahrhundert, aufwändig saniert und restauriert. Zum anderen entstand im Osten der Stadt ein völlig neuer Campus, der vor allem das Universitätsklinikum und die Naturwissenschaften sowie die neue Universitätsbibliothek aufnahm. Insgesamt sind in den Jahren 1991 bis 2007 rund 417 Millionen Euro in die Restaurierung historischer Bauten und den Neubau geflossen.[37]

Anfang der neunziger Jahre lag die Zahl nur bei 4000 Studierenden. Bis 2002 verdoppelte sie sich, 2011 stieg sie auf einen Spitzenwert von etwa 12500 Studierenden an.[38][39][40]

Die für die Forschung eingeworbenen Drittmittel stiegen von jährlich etwa 10 Millionen in den neunziger Jahren auf 40 Mio. Euro im Jahr 2010.[41] 2012 und 2016 wurden jeweils über 45 Mio. Euro eingeworbene Mittel verausgabt, wobei der Anteil der Universitätsmedizin sich auf etwa die Hälfte beläuft und tendenziell ansteigt.[42][43]

Infolge von Einsparauflagen des Landes mussten seit Ende der 1990er Jahre die Zahl der Professuren und Mitarbeiterstellen kontinuierlich reduziert werden. Um schwerpunktmäßig international konkurrenzfähige Forschung und Lehre zu ermöglichen, mussten andere Studiengänge und Institute reduziert oder ganz geschlossen werden, insbesondere in den Bereichen Chemie, Sport, Erziehung, Romanistik und Altertumswissenschaften.[44][45] Diese Fächer können in Mecklenburg-Vorpommern seither nur noch an der Universität Rostock studiert werden.

Leitung und Gremien

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Rubenowplatz: Im barocken Universitätshauptgebäude hat die Universitätsleitung ihren Sitz. Es ist ebenfalls Tagungsort des Akademischen Senats und des Studentenparlaments sowie verschiedener universitärer Einrichtungen, u. a. der Pressestelle.

Der Rektor leitet die Universität mithilfe seiner Richtlinienkompetenz und vertritt sie nach außen, etwa gegenüber dem Ministerium, Wissenschaftsgesellschaften oder Sponsoren. Der Rektor wird vom Senat gewählt und wird unterstützt durch zwei Prorektoren.

Rektorin ist seit dem 1. April 2021 die Mikrobiologin Katharina Riedel. Prorektoren sind die Professoren Peter Michalik, Daniel Schiller und Anette Sosna sowie der Student Lukas Voigt.[46]

Der Kanzler leitet die Verwaltung der Universität nach innen. Kanzler waren von 2009 bis 2017 Wolfgang Flieger und von 2018 bis 2021 Frank Schütte. Am 18. Oktober 2023 wählte der Senat Dr. Juliane Huwe zur Kanzlerin.[47] Die Bestellung der Rechtswissenschaftlerin durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern erfolgte am 3. September 2024.[48]

Der akademische Senat setzt sich aus Professoren, akademischen Mitarbeitern, Studenten und weiteren Mitarbeitern im Verhältnis 12:4:4:2 („engerer Senat“) oder 12:6:12:6 („erweiterter Senat“) zusammen. Der erweiterte Senat wählte am 21. Oktober 2020 die vorherige Prorektorin Katharina Riedel zur Rektorin.

Bis Ende 2011 gab es an der Universität einen Hochschulrat. Dieser ist laut geltender Grundordnung der Universität Greifswald nicht mehr vorgesehen. Das Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern schreibt einen solchen auch nicht zwingend vor.

Eine besondere Ehrung stellt die Bestellung als „Ehrensenator“ der Alma Mater Gryphiswaldensis dar. Diese Ehre kam bisher u. a. folgenden Personen zuteil:

Die Studentische Selbstverwaltung ist aufgeteilt in das Studierendenparlament (StuPa), den Allgemeinen Studierendenausschuss, die studentischen Medien moritz.medien und die Fachschaften. Jeder Studierende der Universität hat passives und aktives Wahlrecht für das StuPa sowie die Fachschaft, in der er studiert. Das StuPa wählt die Mitglieder des AStA und Mitglieder verschiedener Ausschüsse und Arbeitsgruppen.[49]

Die Baltistik und Slawistik (grau), sowie das International Office der Universität (blau) befinden sich am Altstadtcampus.

Die Universität besteht aus fünf Fakultäten, die ihrerseits wieder in Institute oder Kliniken aufgeteilt sind. An der Spitze der Fakultäten steht jeweils ein Dekan sowie ein Prodekan und ein Studiendekan. An der Philosophischen und Medizinischen Fakultät wird der Dekan durch einen zweiten Prodekan unterstützt. Darüber hinaus gibt es die Fakultätsräte, die sich aus Hochschullehrern, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und sonstigen Mitarbeitern zusammensetzen.

Theologische Fakultät

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Die Theologische Fakultät[50] ist die kleinste Greifswalder Fakultät und bietet die Studiengänge evangelische Theologie (Abschluss Kirchliches Examen, Diplom), Evangelische Religion (Lehramt Gymnasium oder Regionale Schule) sowie Evangelische Religionspädagogik (Aufbaustudiengang) an.

Eine Besonderheit des Greifswalder Theologiestudiums ist das Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, das in Zusammenarbeit mit dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Nordkirche und der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD betrieben wird. Es widmet sich Fragen der Mission und der praktischen Verkündigung des Evangeliums.

Das Gustaf-Dalman-Institut dokumentiert nach eigener Aussage „das von Bauern und Hirten geprägte Palästina, wie es heute nicht mehr existiert“.[51] Das Victor-Schultze-Institut besitzt eine Sammlung spätantiker und mittelalterlicher Originale.[52]

Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

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Der Bereich Rechtswissenschaften der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät vom Dom St. Nikolai aus gesehen.

Lange Zeit hat die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (RSF) den Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann praktisch als einzige Fakultät in Deutschland weitergeführt.[53] Zum Wintersemester 2023/24 wurde der Diplomstudiengang dann doch geschlossen.[54]

Im Zusammenhang mit Zielvereinbarungen des Landes Mecklenburg-Vorpommerns mit den Hochschulen für die Jahre 2006 bis 2010 wurde die Ausbildung von Juristen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald konzentriert.[55] Die entsprechende Juristische Fakultät in Rostock wurde reduziert.[56]

An der Fakultät werden die Fächer Rechtswissenschaft (Abschlüsse Staatsexamen, LL.M.) und Betriebswirtschaft (Abschlüsse Bachelor of Arts, Bachelor of Science Master of Science) angeboten. Im Rahmen des eigentlich an der Philosophischen Fakultät angesiedelten B.A.-Studiengangs kann man die Teilfächer Öffentliches Recht, Privatrecht und Wirtschaft studieren. Zusätzlich wird als Aufbaustudiengang ein Master in „Health Care Management“ angeboten. 2010 konnten sich die Studenten erstmals für den neu angebotenen Bachelorstudiengang Recht-Wirtschaft-Personal (RWP) an der Universität einschreiben.

Der Fachbereich Rechtswissenschaften besteht aus insgesamt 14 Lehrstühlen. Er bietet den Studiengang Rechtswissenschaften mit Abschluss Erste juristische Prüfung an. Dieser umfasst zehn Fachsemester Regelstudienzeit.

Zum 1. Oktober 2021 errichtete die Universität das Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS) an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät.[57] Als unabhängige Forschungseinrichtung begleitet das IfEUS die Weiterentwicklung des deutschen, europäischen und internationalen Energie-, Umwelt- und Seerechts mit rechtswissenschaftlichen Analysen und Bewertungen aktueller Herausforderungen. So widmet es sich insbesondere der Transformation des Energie-, Wirtschafts-, Gesundheits- und Gesellschaftssystems hin zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der 17 Sustainable Development Goals.

Medizinische Fakultät (Universitätsmedizin)

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Notaufnahme der Universitätsmedizin Greifswald

Die medizinische Ausbildung in Greifswald ist eine der gefragtesten in Deutschland. Im Jahr 2007 war Greifswald nach Berlin bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, jetzt Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) der unter 34 Studienorten in Deutschland am zweitmeisten genannte Studienwunsch für angehende Mediziner.[58] Die medizinische Fakultät der Universität Greifswald ist eine der selektivsten weltweit. In Deutschland werden Studienplätze der Medizin und Zahnmedizin für gewöhnlich durch die SfH vergeben, die Universität Greifswald jedoch sucht sich einen Teil ihrer Studenten jedes Jahr selbst in einem eigenen Bewerbungsverfahren aus. Im Jahr 2008 kamen hierbei auf 95 Humanmedizin-Studienplätze etwa 2.100 Bewerber (Zulassungsquote 4,5 Prozent) und auf 29 Zahnmedizin-Studienplätze kamen etwa 400 Bewerber (Zulassungsquote 7,25 Prozent).[59]

Angebotene Studiengänge sind Humanmedizin und Zahnmedizin. Lehr- und Ausbildungskrankenhaus der Medizinischen Fakultät ist die Universitätsmedizin Greifswald, ehemals Universitätsklinikum Greifswald. Die Universitätsmedizin Greifswald entstand zum 1. Januar 2011 durch die Fusion des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät; Rechtsform ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts (KdÖR).[60] Um eine leistungsfähige Infrastruktur zu schaffen, wurden 21 Kliniken/Polikliniken, 19 Institute und weitere zentrale Einrichtungen am Campus Beitz Platz zusammengefasst.[61]

Philosophische Fakultät

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Das Institut für Deutsche Philologie an der Rubenowstraße.

Die Philosophische Fakultät (ehemals Artistenfakultät) gehört zu den Gründungsfakultäten von 1456. Der Forschungsschwerpunkt der Philosophischen Fakultät liegt im Bereich Nordeuropa und Osteuropa, hier besonders die Sprachen und Kulturen des Ostseeraums. Dieser Forschungsschwerpunkt drückt sich auch in der Lehre aus, so werden einige der Fächer wie Fennistik, Slawistik, Baltistik oder Skandinavistik außer in Greifswald nur an wenigen anderen Universitäten angeboten. Darüber hinaus gibt es auch die großen, „klassischen“ Fächer wie Anglistik, Germanistik, Geschichte, Politologie, Kommunikationswissenschaft, Kunst und Musik.

Die Fakultät gliedert sich organisatorisch in elf Institute:

Durch das Fremdsprachen- und Medienzentrum und den Hochschulsport nimmt die Fakultät auch Aufgaben für die gesamte Universität wahr. Durch die Mitarbeiter und Studierenden der Philosophischen Fakultät werden mehrere Kulturfestivals wie der polenmARkT (November/Dezember), die Greifswalder Bachwoche (Mai/Juni) und der Nordische Klang (Mai) mitorganisiert.

Es gibt zwei themenbezogene Forschungszentren an der Fakultät: das interdisziplinäre Mittelalterzentrum[62] und das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG).[63]

Die Universitätsbibliothek Greifswald ist deutschlandweite Sammelbibliothek für Bücher zu den baltischen Staaten und koordinierende Teilnehmerin am DFG-Projekt Vifanord (Virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum).

An der Philosophischen Fakultät werden die Studiengänge Lehramt (Gymnasium oder Regionale Schule), Bachelor of Arts, Master of Arts und Diplom angeboten.[64]

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

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Institut für Physik
Institut für Biochemie

Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät wurde am 28. Juli 1951 gegründet und ging aus der Philosophischen Fakultät hervor. Die dortigen rund 60 Professuren teilen sich auf folgende Institute auf:

Seit 2007 entwickelt das Institut für Physik mit weiteren deutschen Instituten sowie Instituten in der Schweiz, Japan, Australien und Tschechien das Weltraumwetter-Teleskop MuSTAnG (Muon Spaceweather Telescope for Anisotropies at Greifswald) als Teil eines weltweiten Netzwerkes von Teleskopen. Mit Hilfe dieses Netzwerkes soll die genauere Vorhersage von Sonnenaktivitäten ermöglicht werden. Das Projekt wurde von der European Space Agency (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mitinitiiert.[65]

Darüber hinaus existiert die Sternwarte Greifswald. Ferner gibt es zahlreiche Überschneidungen und Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. und dem Friedrich-Loeffler-Institut.

Die Biologische Station Hiddensee ging ebenso wie die Vogelwarte Hiddensee aus der Biologischen Forschungsanstalt Hiddensee hervor, die 1930 als eine der ersten ökologischen Forschungseinrichtungen Deutschlands gegründet worden war. Sie gehören noch heute zur Universität.

Weitere Einrichtungen

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Die Mensa am Schießwall war bis Juli 2018 eine von mehreren Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks.
Der Hauptstandort der Universitätsbibliothek Greifswald

Im Fremdsprachen- und Medienzentrum kann man Fremdsprachen (z. B. Schwedisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Russisch) sowie den Umgang mit modernen Medien studienbegleitend lernen. Der Hochschulsport bietet Studierenden und Mitarbeitern der Universität verschiedene Sportkurse an.

Das Universitätsrechenzentrum (URZ) ist zuständig für das universitätsinterne Netzwerk sowie dessen Anbindung an das Internet. Über das Universitätsnetzwerk sind neben den Fakultäten und Instituten auch die Studierendenwohnheime an das Internet angebunden. Außerdem verfügt das Netzwerk über mehrere W-LAN-Spots. Weiterhin stellt das URZ auch Rechnerarbeitsplätze, Drucker und nach besonderer Erlaubnis auch das Medienlabor zur Benutzung vor Ort bereit.

Die Universitätsbibliothek Greifswald mit den Standorten Zentrale UB, Alte UB, Bereichsbibliothek Innenstadt und Magazinbibliothek ist für Studierende, Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit da.

Die Kliniken und Institute der Universitätsmedizin sind Lehr- und Ausbildungseinrichtungen der Universität. Die Universitätsmedizin Greifswald verfügt über eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands.

Standorte und Architektur

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Es gibt im Wesentlichen vier zentrale Standorte.

Teil des Altstadtcampus

Der Altstadtcampus umfasst vor allem die „Buchwissenschaften“, d. h. die Theologische, die Philosophische und die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät. Diese teilen sich auf in zwei Campus, den historischen Campus um die Rubenow- und Domstraße sowie den neuen Campus Loefflerstraße am Ernst-Lohmeyer-Platz. Die Institute und Einrichtungen der Philosophischen Fakultät waren auf mehrere größtenteils historisch bedeutsame Gebäude in der Altstadt Greifswalds verteilt. Die meisten von ihnen (bis auf Deutsche Philologie, Geschichte und Philosophie) sind 2018 in die grundsanierten historischen Backsteinbauten der ehemaligen Unikliniken an der Friedrich-Loeffler-Straße (Campus Loefflerstraße) gezogen.[66]

Der durch den BBL MV ausgeschriebene Architektenwettbewerb stellte die Forderung nach einem im Vorentwurf kombinierten Neubau inklusive einer Bereichsbibliothek speziell für die Geisteswissenschaften sowie die Nutzung alternativer Energien und die Berücksichtigung der städtebaulichen Erscheinung eine tragende Rolle. Insgesamt besitzt der Campus eine Hauptnutzfläche von 5840 m² (Hörsäle 1087 m², Bereichsbibliothek 3066 m², Mensa 1473 m², Nebenräume 214 m²). Baubeginn war am 2. Dezember 2013 mit der Grundsteinlegung für die Bereichsbibliothek. Die einzelnen Fertigstellungen erfolgten 2015 (Bibliothek), 2016 (zentrales Hörsaalgebäude) und 2018 (Mensa und Philosophische Fakultät). Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 26,5 Mio. Euro. Die sich in der nordöstlichen Ecke befindliche Bereichsbibliothek besitzt eine Nutzfläche von 3198 m² und einen Rauminhalt von 17507 m³. Weiterhin hat das Gebäude eine Regalkapazität von 11568 laufenden Meter und Arbeits- und Leseplätze für 185 Personen. Die 2017 neugebaute Mensa enthält 473 Sitzplätze (Mensa 362, Cafeteria 111). Das Bestandsgebäude der Hunnenstraße 4/5 wurde hofseitig um einen Anbau ergänzt und ermöglicht eine Essensausgabe von bis zu 1700 Mahlzeiten täglich.[67]

Die weitere Planung sieht einen Umbau der ehemaligen inneren Station im vorderen Bereich des Campus vor.[68]

Charakteristisch für die Altstadt sind die ortstypischen Backsteingebäude mit den auffallenden Giebeln und der kraftvollen Gebäudegestaltung. Während der Sanierung bestand die hauptsächliche architektonische Herausforderung darin, sich dem historischen Stadtbild anzupassen. Des Weiteren unterliegt das Klinikum dem Denkmalschutz und auch die Straßenführung der Friedrich-Loeffler-Straße durfte nicht beeinflusst werden.[69]

In der Altstadt befinden sich ebenfalls das 2006 sanierte barocke Universitätshauptgebäude mit der historischen Aula sowie zahlreiche Gebäude der Universitätsverwaltung.

Westlich der Altstadt befinden sich in der Fettenvorstadt der Botanische Garten sowie die Gebäude für die „Botanischen“ sowie künftig auch die Zoologischen Institute und Einrichtungen (Campus Soldmannstraße).

Berthold-Beitz-Platz

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An und um den Campus am Beitzplatz gruppieren sich größtenteils die aus neuerer Bebauung bestehenden Standorte der Medizinischen Fakultät und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Dort befindet sich ebenso die Zentrale Universitätsbibliothek, das Universitätsrechenzentrum, eine Werkstatt sowie die Universitätsmedizin Greifswald. In der Nähe der Universitätsbibliothek befindet sich das Arboretum der Universität. Am 29. Oktober 2012 wurde die neue Mensa mit Cafeteria am Beitzplatz eröffnet. Die neue Mensa übernimmt auch die Versorgung des Klinikums.

Forschung und Lehre

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Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Greifswald wird an Wendelstein 7-X geforscht und gebaut. Mit rund 1100 Mitarbeitern, davon etwa 700 in Garching und 400 in Greifswald, ist das IPP eines der größten Zentren für Fusionsforschung in Europa.

Forschungsschwerpunkte

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Nach einem universitätsinternen Diskussionsprozess hat der Senat der Universität Greifswald im Mai 2024 eine neue Forschungsstrategie beschlossen. In dieser Forschungsstrategie sind nicht mehr fünf, sondern nur noch drei Forschungsschwerpunkte mit 12 Kernbereichen vorgesehen.[70]

  • Ostseeraum
  • One Health
  • Prävention[4]

Sonderforschungsbereiche

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Die Universität ist an drei von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichen bzw. Transregios beteiligt:[71]

  • TRR 24: Grundlagen komplexer Plasmen (Sprecher Jürgen Meichsner, mit Beteiligung der Universität Kiel)
  • TRR 34: Pathophysiologie von Staphylokokken in der Post-Genom-Ära (Sprecherin Barbara Bröker, mit Beteiligung der Universitäten Münster, Tübingen und Würzburg)
  • SFB 652: Starke Korrelationen und kollektive Phänomene im Strahlungsfeld: Coulombsysteme, Cluster und Partikel (Sprecher: Karl-Heinz Meiwes-Broer, Universität Rostock)

Graduiertenkollegs

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An der Universität existieren gegenwärtig fünf Graduiertenkollegs, darunter vier von der DFG geförderte:[72]

  • IRTG 1540: Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region (mit Beteiligung der Universitäten Lund (Schweden) und Tartu (Estland))
  • GRK 1870: Bakterielle Atemwegsinfektionen–allgemeine und spezifische Mechanismen der Adaption von Pathogenen und der Immunabwehr
  • GRK 1947: BiOx – Biochemical, Biophysical, and Biomedical Effects of Reactive Oxygen and Nitrogen Species on Biological Membranes
  • GRK 2010: Biological RESPONSEs to Novel and Changing Environments (Biologische Reaktionen auf neue und sich ändernde Umweltbedingungen)
  • HEPP – International Helmholtz Graduate School for Plasma Physics (gemeinsames Projekt mit Max-Planck-Institut für Plasma-Physik und TU München)

Gemäß der Zielvereinbarung mit dem Land für die Jahre 2016 bis 2020 hält die Universität im Erststudium gebührenfrei Studiengänge in folgenden Fächern bzw. Lehreinheiten vor:[70]

Sprach- und Kulturwissenschaften

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  • Anglistik/Amerikanistik
  • Baltistik
  • Germanistik
  • Erziehungswissenschaft
  • Geschichtswissenschaft
  • Kirchenmusik und Musikwissenschaft
  • Philosophie
  • Skandinavistik und Fennistik
  • Slawistik
  • Theologie

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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  • Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftswissenschaften
  • Politikwissenschaft
  • Kommunikationswissenschaft
  • Rechtswissenschaft

Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik

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  • Biochemie
  • Biologie einschl. Humanbiologie sowie Landschaftsökologie und Naturschutz
  • Geologie und Geographie
  • Mathematik und Informatik
  • Pharmazie
  • Psychologie
  • Physik

Medizin/Gesundheitswissenschaften

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  • Humanmedizin
  • Zahnmedizin
  • Klinische Pflegewissenschaft[73]
  • Bildende Kunst/Kunstwissenschaft

Forschungspartner

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Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg (Mitte links, vor dem Dom)

Internationale Kooperation

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Das restaurierte Rubenow-Denkmal mit dem Greifswalder Dom im Hintergrund.

Die Universität unterhält vielfältige Kontakte zu renommierten Hochschulen in Europa und der Welt. Diese Kontakte werden zum einen auf Universitätsebene über Partnerschaftsverträge mit Partneruniversitäten geregelt, zum anderen auf der Fakultäts- und Institutsebene durch Kooperationen der Lehrstühle sowie durch das ERASMUS-Programm. Der von der Universität beschlossene regionale Schwerpunkt der europäischen Kooperation liegt in Nordeuropa und Osteuropa.

Die Universität hat Partnerschaftsverträge mit u. a. folgenden Einrichtungen in Europa abgeschlossen (Auswahl):

Australien, Amerika und Asien

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Die Universität hat Partnerschaftsverträge mit u. a. folgenden Einrichtungen in Australien, Amerika und Asien abgeschlossen (Auswahl):

Sonstiger Austausch

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Die verschiedenen Lehrstühle, Institute und Fakultäten unterhalten zahlreiche weitere, über die offiziellen Partneruniversitäten hinausgehende Kontakte, die dem wissenschaftlichen Austausch und/oder dem Studentenaustausch im Rahmen des ERASMUS-Programms dienen. Es bestehen unter anderem Kontakte zu den Universitäten Barcelona, Bergen, Göteborg, Graz, Helsinki, Kopenhagen, Lancaster, Lund, Luzern, Stockholm, Southampton, Uppsala und Utrecht.

Sammlungen und sonstiges Eigentum

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Grundbesitz der Uni Greifswald im Jahr 1634. Nach kommunistischen Nachkriegsenteignungen gingen Teile davon in 1990er Jahren wieder in den Besitz der Universität zurück.

Verschiedene Sammlungen und Besitztümer der Universität stehen sowohl Forschern als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung, darunter z. B. die drei medizinisch orientierten Bestände.[74]

Bis 1945 besaß die Universität das größte Grundeigentum (mehr als 14000 ha) in Deutschland. Es stammt aus der Übertragung säkularisierter Klostergüter an die Universität als Ersatz für ausstehende Patronatszahlungen des pommerschen Herzogs. Dadurch war sie eine der wohlhabendsten Universitäten Deutschlands und finanziell bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unabhängig. Von dem Reichtum zeugen noch einige Kunstschätze, wie zum Beispiel der Croÿ-Teppich, eine große Bildwirkerei mit einer bildlichen Darstellung zur Reformation aus dem Jahre 1554, oder eine originale 36-zeilige Gutenberg-Bibel (1458), die die Universität im 19. Jahrhundert von der Wolgaster St. Petri-Gemeinde erwarb, sowie diverse weitere jahrhundertealte wertvolle Bücher.

1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus der akademischen Kunstsammlung der Universität nachweislich 14 Werke von Ernst Barlach, Otto Dix, Erich Heckel, Karl Hofer, Karl August Lattner, Johannes Molzahn, Emil Nolde, Karl Peter Röhl, Georg Schrimpf und Richard Seewald beschlagnahmt. Einige wurden anschließend zerstört.[75]

Der Reichtum der Universität an Bodeneigentum endete mit der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone. Einige während der Bodenreform enteignete Grundstücke erhielt die Universität mittlerweile zurück. Sie werfen aber kaum mehr Geld ab als sie zum Unterhalt benötigen und sind oft mit Altlasten versehen. Die Universität fordert in einem laufenden Verfahren vor Gericht noch weitere Grundstücksrückgaben vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Universität Greifswald ist auch Eigentümerin eines eigenen Universitätswaldes, der forstwirtschaftlich durch einen eigenen „Universitätsförster“ bewirtschaftet wird. Sie verfügt über großen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz, zum Teil im Miteigentum der Peter-Warschow-Sammelstiftung in Greifswald. Mit dem Grundbesitz verbunden war das Kirchenpatronat über die Kirchen des Amtes Eldena in Dersekow (mit der Kapelle Alt Pansow), Görmin, Hanshagen, Kemnitz, Levenhagen (mit Kapelle Alt-Ungnade), Neuenkirchen, Weitenhagen, Wieck sowie Groß Kiesow, Züssow und Behrenhof.[76] Davon blieb die inzwischen als Depot genutzte Kapelle Alt Ungnade bis heute im Eigentum der Universität.

Zudem gehören zur Alma Mater die Biologische Station Hiddensee und die Vogelwarte Hiddensee, beide gelegen auf der Ostsee-Insel Hiddensee westlich vor Rügen.

Croÿ-Teppich von 1554/1556
Botanischer Garten und Arboretum

Als eine der ältesten Universitäten Deutschlands verfügt die Universität über außerordentlich zahlreiche akademische Sammlungen und Museen. Dazu gehören insbesondere die 17 wissenschaftlichen Sammlungen mit ihren insgesamt etwa 5,7 Millionen Objekten:[77]

  • Anatomische Sammlung
  • Archäologische Studiensammlung
  • Botanischer Garten und Arboretum der Universität Greifswald
  • Christlich-archäologische Sammlung
  • Geburtshilflich-gynäkologische Sammlung
  • Geologische Landessammlung
  • Graphische Sammlung mit der Greifswalder Professorengalerie
  • Gustav-Dalman-Sammlung (Theologie)
  • Victor-Schultze-Sammlung (Theologie)
  • Herbarium
  • Historische Kartensammlung
  • Medizinhistorische Sammlung
  • Münzsammlung
  • Andachtsbild „Maria an der Fensterbank“ von ca.1510
    Pathologische Sammlung
  • Physikalische Gerätesammlung
  • Rechentechnische Sammlung
  • Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer
  • Zoologisches Museum

Mitgliedschaften

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Die Universität ist unter anderem Mitglied folgender Organisationen:

Alumninetzwerk, Uni-Fördergesellschaft

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Seit Mitte 2011 baut die Universität selbst aktiv das Alumni-Netzwerk wieder auf. Die Aumniarbeit ist an der Presse- und Informationsstelle angegliedert.[78] Eine größere Gruppe ehemaliger Studenten hat sich selbst in dem sozialen Netzwerk XING zusammengefunden.

Siegel der Fördergesellschaft von 1990

Die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e. V. wurde 1918 gegründet. 1945 nahm der Verein seine Tätigkeit zunächst nicht wieder auf. Erst im Dezember 1990 begann nach der Wiederbelebung der alten Tradition die erneute Arbeit. Die Fördergesellschaft verfolgt den Zweck, durch enge Zusammenarbeit mit der Universität die wissenschaftliche Forschung und Lehre zu fördern. So werden etwa jährliche Preise für die besten Dissertationen verliehen, die Wiederbelebung von Traditionen (z. B. Alumni-Fest) gepflegt und wissenschaftliche, heimatkundliche sowie künstlerische Veranstaltungen und Projekte unterstützt. Auch die Pflege des Netzwerkes der Ehemaligen – Studierende sowie Mitarbeiter der Universität – und weiterer universitätsnaher Fördervereine gehört zu den Tätigkeiten der Fördergesellschaft. Wer sich mit der alma mater gryphiswaldensis und der Region verbunden fühlt, kann durch die Mitgliedschaft in der Universitätsfördergesellschaft Kontakte aufrechterhalten, aktuelle Informationen der Universität erhalten oder an den regelmäßigen Veranstaltungen teilnehmen. Präsident der Gesellschaft ist der Greifswalder SPD-Politiker Erik von Malottki, Vizepräsidentin ist die Rektorin Katharina Riedel. Unter den weiteren Vorstandsmitgliedern sind der pensionierte Hochschullehrer und SPD-Kommunalpolitiker Thomas Stamm-Kuhlmann und der Landesvorsitzende der Linkspartei, Hennis Herbst.[79]

Eine weitere uninahe Gruppierung ist der 2012 unter der Schirmherrschaft des damaligen Ministerpräsidenten Erwin Sellering gegründete Greifswald University Club e. V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, die internationale Forschungsaktivität der Universität zu erhöhen und ausgewählte Projekte zu finanzieren.[80] Der GUC hat, stärker als die Fördergesellschaft, die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Fokus.

Früherer Treidelpfad am Ryck – beliebte Strecke für Jogging oder Radfahren bzw. für Rudern auf dem Wasser.
Segelschiff im Greifswalder Hafen – das Segelrevier in der Nähe von Usedom und Rügen ist direkt „vor der Tür“.

Universitätsangehörige können die Angebote des universitätseigenen Hochschulsports nutzen, der eine Vielfalt sportlicher Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt, beispielsweise Aerobic, American Football, Drachenboot, Fußball, Fechten, Handball, Judo, Karate, Kanu, Lacrosse, Rugby, Windsurfen, Taekwondo, Tauchen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Golf oder auch Yoga.[81]

Schon seit dem späten 19. Jahrhundert hat sich der Wassersport als feste Tradition unter Greifswalder Universitätsangehörigen etabliert. Der Hochschulsport, der ASV Greifswald und die HSG Universität Greifswald betreiben Surf-, Ruder-, Kanu-, Drachenboot- und Segelsportzentren am Fluss Ryck bzw. in den am Greifswalder Bodden gelegenen Ortsteilen Wieck oder Eldena. Die Gegend um Greifswald zählt zu den beliebtesten Kanu- und Segelrevieren Deutschlands. Ein sehr beliebter Ort für Wassersport, insbesondere Rudern, ist der Fluss Ryck der die Stadt von Westen nach Osten durchfließt. Die Ostsee, insbesondere die Strandbäder auf den nahegelegenen Inseln Usedom und Rügen – einer der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands – sind beliebte Orte für Sommersportarten wie Beachvolleyball, Frisbee oder Schwimmen. In Greifswald-Ladebow findet sich der von Studenten 2007 gestiftete und geführte Studentische Regatta Verein. Dem Verein zur Förderung des Studentischen Segelns gelang es 2006, das ehemalige Flaggschiff des Akademischen Seglervereins zu sichern und zu restaurieren. Seit 2011 wird die Wiking III wieder aktiv besegelt.

Daneben gibt es zahlreiche von Studenten frequentierte Sportvereine, z. B. die Hochschulsportgemeinschaft Universität Greifswald e. V., den Hanseatischen Golfclub Greifswald e. V. oder allgemein die lokalen Sportvereine wie den Greifswalder FC.

Beim jährlichen „Greifswalder Citylauf“ über 10 km,[82] der von der Hochschulsportgemeinschaft Uni Greifswald e. V. (HSG) organisiert wird, starten auch viele studentische Einzel-, Gruppen- und Staffelläufer. Beim Boddenschwimmen wird einmal die Dänische Wiek des Greifswalder Boddens überquert.

Vor Ort gibt es Gruppen aller Art, etwa politische (z. B. Jusos, SDS, LHG oder RCDS), religiöse (z. B. die beiden kirchlichen Gruppen Evangelische Studentengemeinde (ESG) und Katholische Studentengemeinde (KSG) sowie die überkonfessionelle Hochschul-SMD) oder anderweitig gebundene Interessengruppen (z. B. Umweltschutz, amnesty international). Es besteht zudem die Möglichkeit, sich im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), einem Fachschaftsrat oder im Studierendenparlament (StuPa) aktiv zu beteiligen und sich damit für Studenten und Universität als ganzes zu engagieren.

In Greifswald finden mehrere international bekannte Veranstaltungen statt, an denen man sich als Student beteiligen kann. Das Festival Nordischer Klang führt die deutsche Öffentlichkeit in die Kulturen Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens ein. Ein Festival mit dem thematischen Schwerpunkt Polen ist der sogenannte „polenmARkT“, der jährlich von Studierenden, Bürgern und Mitarbeitern der Universität organisiert wird. Das sogenannte Greifswald International Students Festival (GrIStuF) bringt Studenten aus verschiedensten Ländern jeden Sommer nach Greifswald und wird weitgehend durch Studenten organisiert. In der Umgebung von Greifswald sind unter anderem jährlich das „Fusion Festival“ in Lärz, das „Immergut Festival“ in Neustrelitz und das „Transit Festival“ in der Burg Klempenow bei Greifswalder Studierenden beliebte Abwechslungen vom Studienalltag.

An der Universität engagieren sich Studierende in mehreren journalistischen Projekten.

Zu den moritz.medien gehören eine Fernseh-, eine Print- und eine Onlineredaktion, deren Finanzierung durch die Greifswalder Studierendenschaft gewährleistet wird.

radio 98eins sendet an Werktagen jeweils vier Stunden Programm und ist rechtlich eine Außenstelle des Neubrandenburger Offenen Kanals NB-Radiotreff 88,0. Finanzielle Unterstützung erfährt der Lokalsender durch die Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern.

Der historische Marktplatz mit Cafés, Restaurants und Kneipen ist das Zentrum der Innenstadt.

Eine Besonderheit des Greifswalder Nachtlebens sind die von Studenten für Studenten geführten Studentenclubs Mensaclub, Geographenkeller, Geologenkeller, Club 9 und Kiste. Diese werden zumeist als Vereine geführt und zielen nicht auf maximale Gewinne, sondern auf Spaß für Studenten ab.

Neben den direkt von Studenten betriebenen Örtlichkeiten gibt es eine diverse, für eine kleine Studentenstadt typische Kneipenszene sowie private Diskotheken. Es gibt auch viele Filmclubs direkt an der Universität, die Filme auf Deutsch, Englisch oder z. B. den skandinavischen Sprachen zeigen.

Studentenverbindungen

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Zahlen, Daten, Fakten

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Studenten nach Bundesländern 2006 bzw. 2008

Die Universität hat derzeit 10.298 (WS 23/24)[83] Studierende, davon sind etwa 6.285 weiblich, 3.994 männlich und 19 divers.[84] Aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern kamen zum Wintersemester 2023/24 2.851 Studierende, d. h. etwa zwei Drittel der Studierenden kamen aus einem anderen Bundesland nach Greifswald.[85]

Im Wintersemester 2023/24 waren 907 ausländische Studenten in Greifswald immatrikuliert, davon sind 533 weiblich und 374 männlich. Die größten Gruppen ausländischer Studenten kamen aus der Arabischen Republik Syrien (99 Studierende), Iran (66 Studierende), Polen (54 Studierende) und Indien (52 Studierende).[86]

Die Universität bietet 103 Studiengänge an, von denen jeweils ein Drittel auf Bachelor-, Master- und Staatsexamensstudiengänge entfallen. Darüber hinaus werden ein Magisterstudiengang (Theologie) sowie drei Diplomstudiengänge (BWL, Kirchenmusik, Pharmazie) angeboten.[87]

Laut Hochschulranking in Die Zeit schneidet die Universität in einigen Studienfächern in der jeweiligen Spitzengruppe unter den deutschen Hochschulen ab, so beispielsweise in Pharmazie (2019), Psychologie (2019), Zahnmedizin (2019).[88]

Im Bereich Humanmedizin war die Universität Greifswald mit 2.430 Bewerberinnen und Bewerbern im Jahr 2018 der am dritthäufigsten nachgefragte Studienort nach der Universität Hamburg (2.963) und der Universität Tübingen (2.833). Darüber hinaus führt Greifswald seit Jahren die Rangliste bei den Zahnmedizinern als ersten Wunschort (im Jahr 2018 293 Kandidatinnen und Kandidaten) an.[89]

Im Bereich der Zufriedenheit der Studierenden mit ihrer Universität sticht vor allem der gute Kontakt zu den Lehrenden, die allgemein guten Studienbedingungen und die gute Lebensqualität in Greifswald hervor. Laut Studienqualitätsmonitor (SQM) 2016 des Hochschulinformationssystems studieren von den insgesamt 371 befragten Greifswalder Studierenden 78,2 Prozent (Bundesdurchschnitt 77,7 %) „gern“ oder „sehr gern“ an der Universität und 70,5 % der Greifswalder Befragten waren mit ihren Studienbedingungen insgesamt „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ (Bundesdurchschnitt 63,8 %).[90]

Im Times-Higher-Education-Ranking 2021 belegt die Greifswalder Universität einen Platz unter den ersten 350 (Anmerkung: Platz im Ranking wird mit 301–350 angegeben) Universitäten. In dem Ranking wurden 1.527 Universitäten der Welt verglichen. National belegte die Universität Platz 32.[91]

Mit dem „Emausaurus ernsti“ wurde 1990 ein Vogelbeckensaurier nach der ehemaligen Bezeichnung Ernst-Moritz-Arndt-Universität (kurz EMAU) benannt.

Im landesweiten Vergleich der ältesten Universitäten Deutschlands belegt Greifswald mit seinem Gründungsjahr 1456 den 6. Platz.[92]

Bekannte Personen

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Johannes Bugenhagen – bedeutender Reformator in Norddeutschland, Dänemark und Norwegen sowie Weggefährte Martin Luthers
Fürst Bernhard von Bülow (links) – Kanzler des Kaiserreichs von 1900 bis 1909 – mit Wilhelm II. und Rudolf von Valentini an Bord der Hohenzollern im Jahre 1908

Die Universität ist mit Generationen namhafter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft verbunden, die zum Teil zu ihren ehemaligen Studenten, zum Teil zu ihren ehemaligen Lehrkräften gehören.

Dazu gehören beispielsweise die zwei Nobelpreis-Träger Johannes Stark (Nobelpreis für Physik 1919) und Gerhard Domagk (Nobelpreis für Medizin 1939) sowie der Träger des Right Livelihood Award Michael Succow (Right Livelihood Award 1997). Otto von Bismarck (Reichskanzler 1871–1890) war während seiner Militärzeit in Greifswald Gasthörer an der zur Universität gehörenden Landwirtschaftlichen Akademie Eldena. Bernhard von Bülow (Kanzler 1900–1909) hat einen Teil seiner Studienzeit in Greifswald verbracht. Von 1942 an war der Arzt und Humangenetiker Widukind Lenz Student der Universität und promovierte hier 1943. Er brachte durch seine Forschungen 1961 die Skandal-auslösenden Hintergründe für das Mittel „Contergan“ in die Öffentlichkeit.

Der ehemalige Greifswalder Student Johannes Bugenhagen verbreitete die Reformation in weiten Teilen Norddeutschlands und Skandinaviens und Thomas Thorild, ein schwedischer Dichter, studierte ebenfalls hier. Ende des 19. Jahrhunderts lehrten in Greifswald der bekannte klassische Philologe Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, der Althistoriker Otto Seeck sowie der Theologe Julius Wellhausen.[93] Alfred Gomolka (Mitglied des Europäischen Parlaments) war in Greifswald Hochschullehrer, ebenso wie Bernhard Windscheid (einer der Väter des BGB). Ferdinand Sauerbruch, Theodor Billroth und Friedrich Loeffler verhalfen der Medizin zu neuem Wissen. Der Dichter Hermann Löns hatte ebenso eine Verbindung zu Greifswald wie Carl Schmitt, einer der einflussreichsten politischen Theoretiker. Aus den Naturwissenschaften fallen unter vielen anderen besonders die Namen Gustav Mie, Werner Rothmaler und Felix Hausdorff auf. Der Maler Caspar David Friedrich, einer der bedeutendsten Vertreter der Romantik und Namensgeber des heutigen Caspar-David-Friedrich-Instituts, erhielt von Universitätsbau- und Zeichenmeister Johann Gottfried Quistorp seinen ersten Kunstunterricht. Ein weiterer Schüler Quistorps war der Maler Wilhelm Titel. Verschiedene Landespolitiker haben in Greifswald studiert, beispielsweise Heike Polzin (SPD), Christian Pegel (SPD), Patrick Dahlemann (SPD; ohne Abschluss), Sebastian Ratjen (FDP), David Wulff (FDP), Beate Schlupp (CDU; ohne Abschluss) oder Peter Ritter (Die Linke).

Zu den Ehrendoktoren der Universität Greifswald gehören unter anderem Jacques Delors (ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission) ebenso wie Hannelore Kohl, die mittlerweile verstorbene Frau des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl.

Veröffentlichungen seit der deutschen Wiedervereinigung

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  • Philipp Bauer, Hubertus Buchstein: Die Namensdebatte der Greifswalder Universität 2016/2017 in der medialen politischen Öffentlichkeit. Steinbecker Verlag 2018, ISBN 978-3-931483-39-5.
  • Karl-Heinz Spieß, Michael Hecker, Karl-Ulrich Meyn: Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Zeiten des Umbruchs. Zeitzeugen erinnern sich. Sardellus Verlagsgesellschaft, Greifswald 2018, ISBN 978-3-9813402-8-0.
  • Dirk Alvermann (Hrsg.): „…die letzten Schranken fallen lassen“: Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau, Köln 2015, ISBN 978-3-412-22398-4.
  • Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7.
  • Michael Czolkoß: Studien zur Geschichte der Geschichtswissenschaft. Die Universität Greifswald in der preußischen Hochschullandschaft (1830–1865). Tectum Verlag, Marburg 2015, ISBN 978-3-8288-3515-3.
  • Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald. 3 Bände. Steiner-Verlag, Stuttgart 2011–2014, DNB 1010818392.
  • Hans Georg Thümmel: Greifswald – Geschichte und Geschichten. Die Stadt, ihre Kirchen und ihre Universität. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-76720-2.
  • Dirk Alvermann (Hrsg.): Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte. Vorträge anlässlich des Jubiläums „550 Jahre Universität Greifswald“. (= Bausteine zur Geschichte der Universität Greifswald. Band 8). Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-515-09151-0.
  • Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens Olesen (Hrsg.): Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums. LIT, Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0189-2.
  • Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): Universität und Gesellschaft: Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006. 2 Bände. Hinstorff, Rostock 2006, DNB 98058633X.
  • Dirk Alvermann, Birgit Dahlenburg: Greifswalder Köpfe. Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16.–18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität. Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 3-356-01139-1.
  • Dirk Schleinert: Die pommersche Landesuniversität Greifswald. Ein Abriß ihrer Geschichte. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Band 44, Heft 1, 2006, S. 3–21.
  • Eckhard Oberdörfer, Peter Binder: Die Universität Greifswald. Eine Festgabe zur 550-Jahr-Feier. Sardellus-Verlag, Greifswald 2005, ISBN 3-9810686-0-2.
  • Werner Buchholz (Hrsg.): Lexikon Greifswalder Hochschullehrer 1775 bis 2006, Band 3: 1907–1932. Bearbeiter: Meinrad Welker. Verlag K. H. Bock, Bad Honnef 2004, ISBN 3-87066-931-4.

Ältere Darstellungen

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  • Wolfgang Wilhelmus: Universität Greifswald – 525 Jahre. Berlin 1982.
  • Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald 17.10.1956. 3 Bände. Magdeburg 1956–1961.
  • Friedrich Schubel: Universität Greifswald. Frankfurt am Main 1960.
  • Ivar Seth: Die Universität Greifswald und ihre Stellung in der schwedischen Kulturpolitik 1637–1815. Berlin 1956.
  • Matthias Schneider: Der Geist der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Greifswald 1933.
  • Gottfried Kosegarten: Geschichte der Universität Greifswald nebst urkundlichen Beilagen. Greifswald 1856. Theil 1: Geschichtserzählung. Theil 2: Urkundliche Beilagen. (Digitalisat beider Bände in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern).
Commons: Universität Greifswald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Universität Greifswald: Chronik der Universität. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  2. a b c [1]
  3. Urs Lindner: Wie kam der Sklavenhändler wieder zu Ehren?, Artikel in der Fassung vom 1. November 2021 auf www.faz.net
  4. a b Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 22. April 2024.
  5. Kurzprofil der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  6. Verzeichniß der Vorlesungen, welche auf der Königl. Akademie zu Greifswald … sollen gehalten werden.
  7. Dirk Alvermann: Zwischen Pranger und Breitem Stein. Die Namensgebung der Universität Greifswald und die aktuelle Diskussion. In: Zeitgeschichte regional – Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern. 5. Jg., Heft 2, Dezember 2001, S. 43–51.
  8. Thomas Stamm-Kuhlmann: Die Befreiungskriege in der Geschichtspolitik der SED. In: ZfG. 6/2017, S. 511.
  9. Wissenschaftliche Anhörung zum Namen der Universität Greifswald (Memento vom 24. Mai 2015 im Internet Archive)
  10. Themenseite der Universität zu Ernst Moritz Arndt, mit Links zu den öffentlichen Anhörungen, dem Bericht der Namenskommission und zum Senatsbeschluss 2010 (Memento vom 7. Juli 2015 im Internet Archive)
  11. Christian Anders: Und ewig grüßt der Zeitgeist. Über den Umgang mit dem Namenspatron der Greifswalder Alma mater. In: Corps Magazin. 112. Jahrgang, Nr. 2, 2010, S. 29–30.
  12. Universität Greifswald legt Namen Ernst Moritz Arndt ab. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 18. Januar 2017, abgerufen am 19. Januar 2017.
  13. Ostsee-Zeitung: Arndt, Ernst Moritz / A / Themen – OZ – Ostsee-Zeitung. Abgerufen am 14. März 2017.
  14. CDU-Neujahrsempfang mit der Kanzlerin. Ostsee-Zeitung, 28. Januar 2017, abgerufen am 29. Januar 2017.
  15. Ernst Moritz Arndt: Ministerin lehnt Namensänderung der Uni ab. Ostsee-Zeitung, 7. März 2017, abgerufen am 7. März 2017.
  16. Ergebnis der Meinungsumfrage zum Universitätsnamen. Presse- und Informationsstelle der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
  17. Universitätssenat entscheidet sich für Kompromisslösung beim Universitätsnamen. Universität Greifswald, 17. Januar 2018, archiviert vom Original am 23. Januar 2018; abgerufen am 22. Januar 2018.
  18. Aktuell – Regierungsportal M-V. Abgerufen am 19. April 2018.
  19. Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität ist Geschichte. (Memento vom 21. August 2018 im Internet Archive) deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 1. Juni 2018.
  20. Ordnung der Universität Greifswald zur Verwendung des Zusatzes „Ernst-Moritz-Arndt“ zum Namen der Universität. (PDF) Universität Greifswald, 24. Mai 2018, abgerufen am 3. Juni 2018.
  21. Catholic Encyclopedia (1913) article
  22. Historisches Institut (Memento vom 3. August 2011 im Internet Archive) auf www.phil.uni-greifswald.de
  23. Niels Hegewisch/Knut Langewand: Vergangenheit, die vergeht. Der Greifswalder Streit um Ernst Moritz Arndt, Merkur. 9. Februar 2017, abgerufen am 21. Februar 2017.
  24. Helmut Klüter: Anmerkungen zur Rechtssicherheit der Namensführung „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“. für-die-universität-greifswald.de, abgerufen am 15. Juli 2018.
  25. Sven Kinas: Akademischer Exodus. Die Vertreibung von Hochschullehrern aus den Universitäten Berlin, Frankfurt am Main, Greifswald und Halle 1933–1945. Heidelberg 2018, S. 314.
  26. Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7, S. 229.
  27. Ute Felbor: Rassenbiologie und Vererbungswissenschaft in der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg 1937–1945. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-88479-932-0 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Beiheft 3. Zugleich: Dissertation Würzburg 1995), S. 149ff.
  28. Ein Virus aus Riems als Biowaffe der Nazis. 17. Januar 2016, abgerufen am 16. Mai 2016.
  29. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  30. Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7, S. 575.
  31. Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7, S. 601–619.
  32. OPAC-Nachweis
  33. ghdi.ghi-dc.org
  34. Vgl. Abschluss auf Raten, Die Zeit sowie (PDF), sportwissenschaft.de
  35. Edmund von Pechmann: Wieder einmal die Nase vorn: erster deutscher Jura-Bachelor-(LL.B.)-Studiengang in Greifswald. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung vom 17. September 2000 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Dezember 2014.
  36. Informationen der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät zum eigenen Diplom-Studiengang Betriebswirtschaftslehre (Memento vom 22. September 2010 im Internet Archive) auf www.rsf.uni-greifswald.de
  37. Gebäuderestaurierung und -neubau 1991–2008
  38. Mit rund 2.000 Neueinschreibungen startet die Universität Greifswald ins Wintersemester. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016.
  39. Schier unersättlich: Universität Greifswald wächst weiter. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016.
  40. Rund 3.000 neue Studierende starten an der Universität Greifswald ins Wintersemester. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016.
  41. Erfolgssprung – über elf Millionen Euro mehr eingeworbene Mittel in der Universität Greifswald. In: idw-online.de. Abgerufen am 5. November 2016.
  42. Über 45 Millionen Euro für die gesamte Uni. Abgerufen am 24. April 2017.
  43. Leistungsstarkes Jahr für die Universitätsmedizin Greifswald. In: idw-online.de. Abgerufen am 5. November 2016.
  44. Universität Greifswald geht mit abgestimmtem Zukunftskonzept in weitere Verhandlungen mit dem Bildungsminister. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016.
  45. Einigung zwischen Universität Greifswald und Landesregierung. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016.
  46. Rektorat - Universität Greifswald. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  47. Senat wählt erste Kanzlerin in der Geschichte der Universität Greifswald. Abgerufen am 22. April 2024.
  48. Martin ernennt neue Kanzlerin der Universität Greifswald. In: regierung-mv.de. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  49. Aufgaben des Studierendenparlaments. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  50. Irmfried Garbe, Martin Onnasch: Die Theologische Fakultät 1815–2004. In: Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006. Band 1: Die Geschichte der Fakultäten im 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrage der Universität hrsg. von Dirk Alvermann und Karl-Heinz Spieß. Rostock 2006, S. 61–78.
  51. Gustaf-Dalman-Institut. In: theologie.uni-greifswald.de. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  52. Victor-Schultze-Institut. In: theologie.uni-greifswald.de. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  53. Vgl. die Internetpräsenz der RSF (Memento vom 22. September 2010 im Internet Archive)
  54. Schließung des Diplomstudiengangs Betriebswirtschaftslehre. In: Internetseite der Universität Greifswald. Universität Greifswald, 23. Mai 2023, abgerufen am 29. Juli 2024.
  55. Zielvereinbarung zwischen der Universität Greifswald mit dem Land MV 2006 bis 2010, S. 3. In: www.uni-greifswald.de. www.uni-greifswald.de, abgerufen am 22. August 2024.
  56. 15 Jahre Stellenabbau an der UR - Wie sind die Aufgaben noch zu leisten. Seite 8. In: www.uni-rostock.de. www.uni-rostock.de, abgerufen am 22. August 2024.
  57. Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht. In: Universität Greifswald. Universität Greifswald, abgerufen am 29. Juli 2024.
  58. Siehe Pressemitteilung: Greifswald zweitbeliebtester Studienort für angehende Mediziner in Deutschland (2007) (Memento vom 23. Juli 2009 im Internet Archive) auf www.klinikum.uni-greifswald.de vom 15. September 2007.
  59. Jan Meßerschmidt: GMA fordert auf ihrer Jahrestagung in Greifswald eine Exzellenz-Initiative Lehre. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung vom 2. Oktober 2008 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Dezember 2014.
  60. Constanze Steinke: Neue Rechtsform schafft zusätzliche Gestaltungsspielräume. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung vom 2. Februar 2011 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Dezember 2014.
  61. Universitätsmedizin Greifswald. Über die UMG. In: medizin.uni-greifswald.de. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  62. Mittelalterzentrum Greifswald. In: phil.uni-greifswald.de. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  63. Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung. In: izfg.uni-greifswald.de. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  64. Alle Studiengänge. In: uni-greifswald.de/studium. Abgerufen am 22. Juli 2025.
  65. DLR – German Aerospace Center: First European space weather telescope observes solar storms and analyses their impact on Earth. 31. Mai 2007, abgerufen am 22. Juli 2025 (englisch).
  66. Altes Gebäude – Neues Leben (Memento vom 15. Juli 2019 im Internet Archive)
  67. Loefflerstraße 23: Architektenwettbewerb. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  68. Universität Greifswald, Standortentwicklungskonzept Campus Loefflerstraße für die Geistes- und Sozialwissenschaften, 2. Bauabschnitt – Sanierung Wirtschaftsgebäude, Umnutzung für Mensa, Neubau Cafeteria. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  69. Neubau Bibliothek und Hörsäle, Erweiterung Mensa Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  70. a b Forschungsprofil der Universität Greifswald. In: www.uni-greifswald.de. Universität Greifswald, 15. Mai 2024, abgerufen am 2. August 2024.
  71. Universität Greifswald: Forschungsverbünde. In: www.uni-greifswald.de. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2016; abgerufen am 27. Oktober 2016.
  72. Universität Greifswald: Graduiertenkollegs. In: www.uni-greifswald.de. Abgerufen am 27. Oktober 2016.
  73. Institut für Pflegewissenschaft und Interprofessionelles Lernen. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  74. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1: Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 67–72.
  75. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  76. Revision und Bestätigung des Etats der Patronatskirchen , Universitätsarchiv
  77. Uni Greifswald, Museen & Sammlungen (Memento vom 21. Juni 2010 im Internet Archive), besucht am 1. Januar 2010.
  78. Alumni, Deutschland-Stipendium und Fundraising (Memento vom 13. Juli 2012 im Internet Archive) In: uni-greifswald.de
  79. Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e. V. auf der Website der Universität.
  80. Webmoritz, Universität möchte sich intensiver mit der Wirtschaft vernetzen, 17. Februar 2012.
  81. Hochschulsport-Website
  82. citylauf-greifswald.de
  83. Universität Greifswald: Zahlen, Daten, Fakten. In: Universität Greifswald. Universität Greifswald, 22. Juli 2024, abgerufen am 2. August 2024.
  84. Zahlen, Daten, Fakten. Universität Greifswald, Juli 2024, abgerufen am 2. August 2024.
  85. Die Universität in Zahlen 2024. In: www.uni-greifswald.de. Universität Greifswald, 22. Juli 2024, abgerufen am 2. August 2024.
  86. Universität Greifswald in Zahlen 2024. In: www.uni-greifswald.de. Universität Greifswald, 22. Juli 2024, abgerufen am 2. August 2024.
  87. Die Universität in Zahlen. (PDF) Universität Greifswald, Die Rektorin, 1. Mai 2018, abgerufen am 15. Juli 2019.
  88. CHE Ranking 2019/20. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  89. Universitätsmedizin Greifswald – Erfolgsmodell für Krankenversorgung, Forschung und Lehre in Vorpommern. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  90. Studienqualitätsmonitor 2016. (PDF) DZHW, 1. November 2016, abgerufen am 14. Mai 2019.
  91. University of Greifswald. 5. Juni 2020, abgerufen am 3. September 2020 (englisch).
  92. Die ältesten Hochschulen in Deutschland. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  93. Susanne Froehlich (Hrsg.): Altertumswissenschaft in Greifswald. Stuttgart 2022.

Koordinaten: 54° 5′ 40″ N, 13° 22′ 28″ O