„Pilonidalzyste“ – Versionsunterschied
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Die '''Pilonidalzyste''' (''Sinus pilonidalis'') ist eine [[Fistel]]bildung oberhalb den [[Steißbein]]es, deren genaue Ursache noch nicht erforscht wurde. |
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Zwei Theorien zur Ursache gibt es: |
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==Ursachentheorie== |
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===Angeborene Pilonidalzyste=== |
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Anhand dieser Theorie verbleibt nach der [[Embryo]]nalzeit eine Öffnung am Ende des [[Neuralrohr]]es ([[Neuroporus]]) erhalten. Diese Öffnung stellt eine Verbindung zwischen Steißbeinspitze und [[Anus|Analrand]] dar. |
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===Erworbene Pilonidalzyste=== |
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Die Pilonidalzyste entsteht durch das Eindringen von [[Haaren]] und [[Epidermis]]. Grund dafür sind meist eine schlechte [[Körperpflege]] und [[Hygiene]], sowie starke Behaarung in der [[Damm]]region. |
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==Stadien== |
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[[Bild:P7060039.JPG|thumb|Fistelöffnung oberhalb des Steißbeines]] |
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===blande Verlaufsform=== |
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Die blande Verlaufsform ist die schwächste Form. Sie zeigt keinerlei Entzündungszeichen auf. Nur wenige Fistelöffnungen sind an der Hautoberfläche zu finden (1-2). |
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===Akut abszedierender Verlaufsform=== |
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Durch Schwitzen und Reibung, beispielsweise von rauher Unterwäsche, und starke Behaarung in der Region führen zur [[Infektion]] und [[Eiter]]bildung. |
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===Chronischer fistelnder Verlauf=== |
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Es finden sich keine akuten Entzündungszeichen, dafür aber eine dauerhafte Absonderung (Fistelsekretion) in Form von Eiter oder blutiger Flüssigkeit. Es besteht Juckreiz, die Unterwäsche wird mit Eiter oder Blut verschmiert. |
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==Diagnosestellung== |
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Die Diagnosestellung ist auf Grund der Krankheitsgeschichte und Schilderung der Beschwerden relativ einfach. Eine einfache Untersuchung in der Steißbeinregion genügt. Es finden sich dann eine Fistelöffnung sowie Entzündungszeichen der Region. |
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==Therapie== |
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Die [[konservative Therapie]] (also ohne Operation) mit Hilfe von Salben, Sitzbäder, Eisbeuteln, etc. sind ein absoluter Ausnahmefall in der modernen Medizin. In jedem Fall sollte eine chirugische Sanierung erfolgen. |
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Da sich hinter der [[Fistel]] meistens eine [[Dermoidzyste]] versteckt, sollte eine radikale [[Excision]] ausschneiden durchgeführt werden um ein erneutes Auftreten zu vermeiden. |
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===Ablauf der Operation=== |
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[[Bild:Pinomidalzyste.JPG|thumb|herausoperierte Zyste]] |
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Die Operation verläuft unter [[Vollnarkose]], bei weniger schweren Fällen (kleines, noch nicht entzündetes Fistelsystem) auch unter [[örtliche Betäubung|örtlicher Betäubung]]. Es kann ein [[Krankenhaus]]aufenthalt von drei bis vier Tagen nötig sein. Immer öfter aber werden diese Operationen [[ambulant]] durchgeführt. |
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Nach Einleiten der [[Narkose]] wird [[Methylenblau]] in die Fistelöffnung gespritzt, um die Fistelkanäle sowie Zystenhöhle zu färben. |
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Der Hautschnitt wird in ovaler Form um den [[Abszess]] herum gesetzt. Die Fistel muss dann breit umschnitten werden. Die Schnittführung muss bis auf die Knochenhaut des Steißbeins reichen. Erst hier werden die Haut und das Fettgewebe mit dem Fistelkanal scharf von der [[Knochenhaut]] abgetrennt. Das Abschaben des restlichen Gewebes von der Knochenhaut ist ein entscheidender Schritt, um das erneute Auftreten zu vermeiden. |
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Wenn nur eine kleine Fistel mit geringen Entzündungszeichen vorhanden war, kann eine primäre (in derselben operativen Sitzung) Naht beziehungsweise ein primärer Hautverschluss durchgeführt werden. |
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Lag eine stark infizierte Fistelbildung vor, ist in jedem Falle die sekundäre Wundheilung (offene Wundheilung) anzustreben. |
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[[Kategorie:Chirurgie]] |
Aktuelle Version vom 15. September 2006, 10:16 Uhr
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