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„Dream Team“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die Nationalmannschaft. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[The Dream Team]].}}
Als '''Dream Team''' wurde die US-amerikanische [[Basketball]]-Mannschaft bei den [[Olympische Sommerspiele 1992|Olympischen Spielen 1992]] in [[Barcelona]] bezeichnet, die in überlegener Manier die Goldmedaille gewann. Die Mannschaft gilt als größte Ansammlung individueller Talente in der Basketball-Geschichte.
Als '''Dream Team''' wurde die [[Basketballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten]] bei den [[Olympische Sommerspiele 1992|Olympischen Spielen 1992]] in [[Barcelona]] bezeichnet, die in überlegener Manier die Goldmedaille gewann. Die Mannschaft gilt als größte Ansammlung individueller Talente in der [[Basketball]]-Geschichte. Sie wurde 2010 als Team in die [[Naismith Memorial Basketball Hall of Fame]] aufgenommen.


== Vorgeschichte ==
== Sportlicher Hintergrund ==
Vor den Spielen 1992 war die für den Basketball bis dahin geltende [[Olympische Spiele#Amateurstatus und Profisport|Amateurregel]] des [[Internationales Olympisches Komitee|Internationalen Olympischen Komitees]] weggefallen. Dadurch konnte das US-Team, das sich zuvor jeweils aus jungen [[College]]-Spielern zusammensetzte, erstmals mit einer Auswahl der besten Spieler der US-Profiliga [[National Basketball Association|NBA]] antreten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nytimes.com/1989/04/08/sports/federation-rule-change-opens-olympics-to-nba-players.html |titel=Federation Rule Change Opens Olympics to N.B.A. Players |autor=[[Associated Press]] |hrsg=[[The New York Times]] |datum=1989-04-08 |zugriff=2014-09-11 |sprache=en}}</ref>
Nach über 50 Jahren der Dominanz bei Olympischen Spielen unterlag [[Olympische Sommerspiele 1988|1988 in Seoul]] erstmals ein US-Basketballteam im Halbfinale des Turniers und musste sich am Ende mit der Bronzemedaille zufrieden geben. Daraufhin entbrandte eine Debatte über den Wegfall der Amateur-Regelung bei Olympia, die den besten Spielern der USA die Teilnahme versagte. Bis 1988 traten die USA jeweils mit einer Auswahl von jungen [[College]]-Spielern an, während die [[Sowjetunion|UdSSR]] teilweise 30-jährige Pseudo-Amateure spielen ließ. 1989 einigten sich [[Fédération Internationale de Basketball|FIBA]] und [[Internationales Olympisches Komitee|IOC]] auf den Wegfall der Amateurregel, so dass die USA 1992 erstmals mit einer Auswahl ihrer besten Profi-Spieler anrückten.


In der Dokumentation ''The Dream Team'' (2012) gab Dream-Team-Scout [[Rod Thorn]] an, zuerst [[Michael Jordan]] kontaktiert zu haben, den amtierenden [[NBA Most Valuable Player Award|Most Valuable Player]] und [[NBA Finals MVP Award|NBA Finals MVP]], der 1992 als größtes Aushängeschild des US-amerikanischen Basketballs galt. Jordan wollte zunächst nicht teilnehmen, da er bereits [[Olympische Sommerspiele 1984/Basketball|1984]] für die Vereinigten Staaten die olympische Goldmedaille geholt hatte. Als Thorn erfolgreich [[Magic Johnson]] und [[Larry Bird]] ins Team holte, da sie die Teilnahme als würdigen Schlusspunkt für ihre zu Ende gehenden Karrieren ([[HIV]]-Infektion bei Johnson bzw. chronische Rückenprobleme bei Bird) sahen, änderte Jordan seine Meinung. Von da an war es kein Problem mehr, die anderen NBA-Stars zu rekrutieren. Um nicht nur den Profi-, sondern auch den Amateursport zu repräsentieren, wurde als 12. Mann der amtierende Collegespieler des Jahres nominiert, [[Christian Laettner]].<ref name="imdb">[http://www.imdb.com/title/tt2292576/ The Dream Team], IMDB.com</ref>
== Barcelona 1992 (Dream Team I) ==
Die [[USA]] trat deshalb zum ersten Mal mit einer illustren Auswahl von [[National Basketball Association|NBA]]-Stars an und dominierte den Wettbewerb erwartungsgemäß nach Belieben. Das Dream Team gewann alle seine Spiele mit großem Vorsprung. Am knappsten war es noch im Finale gegen [[Kroatien]], als die US-Mannschaft mit „nur“ 32 Punkten Abstand siegte. Eingestiegen war das Dream Team mit einem haushohen 116:48-Sieg gegen [[Angola]], der vor allem deshalb bemerkenswert war, weil die angolischen Basketballer Fotos mit ihren berühmten Gegenspieler machen ließen, statt sich auf das Spiel zu konzentrieren. Kritisch ist anzumerken, dass das Dream Team besonders in Person von Charles Barkley und Karl Malone des öfteren eine sehr harte und unfaire Spielweise an den Tag legte, die von den Schiedsrichtern in den seltensten Fällen geahndet wurde. Die gegenerischen Mannschaften gerieten deswegen oft aus dem Rhythmus und früh in Rückstand, was die Dominanz des Dream Teams entsprechend steigerte. Nur im Finale war Kroatien in der Lage, eine Zeit lang dem Anfangsdruck standzuhalten, auch, da es das zweite Spiel gegen die Amerikaner war.


Ein neuralgischer Punkt waren die Spannungen zwischen den [[Chicago Bulls]], denen Jordan und [[Scottie Pippen]] angehörten, und den [[Detroit Pistons]] von Coach [[Chuck Daly]] und ihrem besten Spieler [[Isiah Thomas]]. Während Daly demonstrativ auf Jordan zuging, indem er in der Vorbereitung gemeinsam mit ihm [[Golf (Sport)|Golf]] spielte, sorgte Jordan hinter den Kulissen dafür, dass Thomas nicht nominiert wurde.<ref name="imdb" /><ref name="noisiah">[http://www.businessinsider.com/michael-jordan-dream-team-book-2012-7?IR=T Michael Jordan Had Way More Power In Deciding Who Would Be On The Dream Team Than We Initially Thought], businessinsider.com</ref> Das Trainingslager wurde bewusst in [[Monaco]] gewählt: das reiche Freizeit- und Nightlifeangebot bot Spielern und Coaches viele Möglichkeiten, um gemeinsam auszugehen und menschlich zusammenzuwachsen.<ref name="imdb" /> Ein wichtiger sportlicher Punkt war, dass das Dream Team im Trainingslager mit 54:62 gegen eine Auswahl von US-Collegespielern (u.&nbsp;a. [[Chris Webber]], [[Grant Hill]] und [[Penny Hardaway]]) verlor. Die Spieler schworen, von nun an jedes Spiel ernst zu nehmen. Zudem stellten sie fest, dass die beiden besten Spieler (Jordan und Johnson) nur dann harmonierten, wenn sich einer sportlich dem anderen unterordnete. In einem internen 5-gegen-5-Spiel besiegte Jordans Team (Jordan, Malone, Ewing, Pippen und Bird) die Mannschaft von Johnson (Johnson, Barkley, Robinson, Mullin und Laettner; Drexler und Stockton fehlten angeschlagen), so dass Jordan die Führungsrolle des Dream Teams übernahm.<ref name="cbs">[http://www.cbssports.com/nba/eye-on-basketball/25067824/watch-grant-hill-recalls-beating-the-dream-team-in-a-scrimmage Grant Hill recalls beating the Dream Team in a scrimmage], cbssports.com</ref><ref name="scrum">[http://www.si.com/more-sports/2012/07/24/usa-basketball-game-nobody-saw Greatest game nobody ever saw], Sports Illustrated</ref>
=== Die Spieler ===
Angefangen mit dem Superstar [[Michael Jordan|Michael „Air“ Jordan]] führte das Dream Team einige der berühmtesten amerikanischen Basketballer aller Zeiten zusammen.<br>
Die Aufstellung:
* [[Charles Barkley]]
* [[Larry Bird]]
* [[Clyde Drexler]]
* [[Patrick Ewing]]
* [[Magic Johnson]]
* [[Michael Jordan]]
* [[Christian Laettner]]
* [[Karl Malone]]
* [[Chris Mullin]]
* [[Scottie Pippen]]
* [[David Robinson]]
* [[John Stockton]]


Die Mannschaft dominierte den [[Olympische Sommerspiele 1992/Basketball|olympischen Basketballwettbewerb]] erwartungsgemäß nach Belieben. Das „Dream Team“ gewann alle Spiele mit großem Vorsprung. So betrug der Vorsprung im Halbfinale gegen [[Litauische Basketballnationalmannschaft|Litauen]], das vier amtierende Olympiasieger aus der Sowjetzeit in seinen Reihen hatte, am Ende 51 Punkte. Am knappsten gestalteten sich die Begegnungen gegen [[Kroatische Basketballnationalmannschaft|Kroatien]], als die US-Mannschaft in der Vorrunde und dann später im Finale mit 33 bzw. 32 Punkten Abstand siegte. Die kroatische Mannschaft wurde angeführt von [[Dražen Petrović]], der Stars wie [[Toni Kukoč]], [[Dino Rađa]] und [[Stojko Vranković]] an seiner Seite hatte. Dennoch war das Team in beiden Spielen gegen die Amerikaner chancenlos. Im gesamten Turnierverlauf nahm die sportliche Leitung der US-Auswahl keine einzige [[Auszeit (Sport)|Auszeit]].
==Die Fortsetzung==

In den folgenden Jahren wurden die international auftretenden US-Basketball-Teams „Dream Team II“ ([[Basketball-Weltmeisterschaft#WM 1994|WM 1994]]), „Dream Team III“ ([[Olympische Sommerspiele 1996|Atlanta 1996]]) usw. genannt, die Erwartungshaltung des Publikums war entsprechend riesig. Die individuelle Klasse und das kollektive Showtalent des originalen Dream Teams von 1992 blieb unerreicht: Die US-Auswahl blieb zwar in über 50 Pflichtspielen bis [[2002]] ungeschlagen, zunehmend wurde aber offensichtlich, dass der Vorsprung der USA vor dem Rest der Welt schrumpfte (was ironischerweise wohl gerade an dem unglaublichen Erfolg des ersten Dream Teams lag, der Basketball weltweit populär gemacht hatte). So stand das US-Team im Halbfinale bei den [[Olympische Sommerspiele 2000|Olympischen Spielen in Sydney]] gegen [[Litauen]] am Rande einer Niederlage und gewann glücklich mit 85:83.
Die Spielweise des Dream Teams war geprägt von einer starken Manndeckung und sehr vielen Schnellangriffen, die vor allem aus zahlreichen Ballgewinnen in der Defensive resultierten. Auch die schwache Wurfquote des jeweiligen Gegners in Verbindung mit der Reboundüberlegenheit der Amerikaner war in jedem Spiel ausschlaggebend für den Sieg.

== Entstehung des Begriffs „Dream Team“ ==
Schon vor dem Turnier setzte sich in Medien und Öffentlichkeit weltweit die Bezeichnung „Dream Team“ als Synonym für das US-Team durch. Vor allem zwei Gründe dürften zu der außergewöhnlichen Bezeichnung geführt haben: Erstmals in der Geschichte konnten die besten US-Profibasketballer in einem gemeinsamen Nationalteam antreten. Diese erstmalige Zusammenführung der in der NBA traditionell auf sehr viele Teams verstreuten Stars fand zu einem Zeitpunkt statt, der vielen als die größte Ansammlung von Superstars in der Geschichte der NBA gilt. Die älteren „Legenden“ der 1980er Jahre wie [[Magic Johnson]] und [[Larry Bird]] trafen sich mit jüngeren Stars wie [[Charles Barkley]], [[Scottie Pippen]] und [[Michael Jordan]].

Die Mannschaft wurde im öffentlichen Diskurs weitgehend dem sportlichen Kontext enthoben, da der Sieg von vornherein als sicher vorausgesetzt wurde. Sportlich stellte sich allenfalls die Frage nach der Höhe der Erfolge.

== Fortwirken des Begriffs ==
In den folgenden Jahren wurden die international auftretenden US-Basketball-Teams in den Medien weiterhin als „Dream Team“, allerdings mit fortlaufender Nummerierung, bezeichnet: „Dream Team II“ für das Team bei der [[Basketball-Weltmeisterschaft 1994|WM 1994]], „Dream Team III“ in [[Olympische Sommerspiele 1996|Atlanta 1996]] etc. Die Erwartungshaltung des Publikums blieb entsprechend groß. Die US-Mannschaft blieb zwar zehn<ref>Aufgrund des [[Lockout]]s in der NBA traten die Vereinigten Staaten bei der [[Basketball-Weltmeisterschaft 1998|Weltmeisterschaft 1998]] mit einer Auswahl von Profis anderer Ligen und College-Spielern an. Sie belegte den dritten Platz, wird aber nicht als ein direkter Nachfolger des „Dream Teams“ angesehen.</ref> Jahre ungeschlagen, gleichwohl war aber eine immer größer werdende Diskrepanz zwischen dem Begriff „Dream Team“ – der eine lockere spielerische Dominanz suggerierte – und den tatsächlichen Auftritten der USA bald nicht mehr zu übersehen: Die Überlegenheit des US-Spiels schwand, die Ergebnisse wurden knapper. Die Niederlagenserie bei der [[Basketball-Weltmeisterschaft 2002|WM 2002]] im eigenen Land, die für die USA mit dem enttäuschenden 6. Platz endete, zerstörte den Mythos „Dream Team“.

Das Verblassen des Mythos „Dream Team“ ist jedoch eng mit dem Erfolg von Barcelona verknüpft. Das olympische Basketballturnier 1992 gilt vielen Basketballhistorikern als eine Art „internationaler Urknall des Basketball“, da das „Dream Team“ einen enormen weltweiten Popularitätsschub für diesen Sport auslöste.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nytimes.com/2012/06/22/sports/basketball/twenty-years-later-dream-teams-legacy-endures.html |titel=20 Years Later, a New World for the N.B.A. |autor=Harvey Araton |hrsg=[[The New York Times]] |datum=2012-06-21 |zugriff=2014-09-11 |sprache=en}}</ref>

== Die Spieler des „Dream Team“ ==
Die US-Mannschaft führte einige der berühmtesten amerikanischen Basketballer aller Zeiten zusammen, darunter [[Michael Jordan]], [[Magic Johnson]] und [[Larry Bird]]. Bis auf [[Chris Mullin (Basketballspieler)|Chris Mullin]] und den damaligen College-Spieler [[Christian Laettner]] wurden alle Spieler des „Dream Teams“ 1996 in die Auswahl der [[50 Greatest Players in NBA History|50 besten NBA-Spieler aller Zeiten]] gewählt, und außer Laettner wurden sie alle nach ihrer Karriere in die [[Naismith Memorial Basketball Hall of Fame]] aufgenommen, ebenso wie drei der vier Trainer (alle außer Carlesimo).<ref>[https://www.basketball-reference.com/awards/nba_50_greatest.html 50 Greatest Players in NBA History] bei www.basketball-reference.com</ref> Am 13. August 2010 wurde das olympische US-Basketballteam von 1992 als Mannschaft in die Basketball Hall of Fame aufgenommen.<ref>N.N.: [http://www.hoophall.com/hall-of-famers/1992-united-states-olympic-team/ ''1992 United States Olympic Team.''] Auf: Hoophall—Website; Springfield, MA, 2018. Abgerufen am 13. Mai 2018 (in Englisch).</ref> Am 30. September 2017 wurde das Dream Team in die [[FIBA Hall of Fame]] aufgenommen.

Die Aufstellung:
* {{0}}4 [[Christian Laettner]] ([[Duke University]])
* {{0}}5 [[David Robinson]] ([[San Antonio Spurs]])
* {{0}}6 [[Patrick Ewing]] ([[New York Knicks]])
* {{0}}7 [[Larry Bird]] ([[Boston Celtics]])
* {{0}}8 [[Scottie Pippen]] ([[Chicago Bulls]])
* {{0}}9 [[Michael Jordan]] ([[Chicago Bulls]])
* 10 [[Clyde Drexler]] ([[Portland Trail Blazers]])
* 11 [[Karl Malone]] ([[Utah Jazz]])
* 12 [[John Stockton]] ([[Utah Jazz]])
* 13 [[Chris Mullin (Basketballspieler)|Chris Mullin]] ([[Golden State Warriors]])
* 14 [[Charles Barkley]] ([[Phoenix Suns]])
* 15 [[Magic Johnson]] ([[Los Angeles Lakers]])


Als Cheftrainer fungierte [[Chuck Daly]], seine Assistenztrainer waren [[Lenny Wilkens]], [[P. J. Carlesimo]] und [[Mike Krzyzewski]]. Bei der Kaderauswahl war [[Rod Thorn]] als Ansprechpartner beteiligt.
Bei den im eigenen Land in [[Indianapolis]] stattfindenden [[Basketball-Weltmeisterschaft#WM 2002|Weltmeisterschaften 2002]] zerplatzte der Mythos „Dream Team“ schließlich endgültig. Eine schwache US-Auswahl verlor drei Spiele gegen [[Argentinien]], [[Jugoslawien]] und [[Spanien]] und landete letztendlich auf dem sechsten Platz.


== Literatur ==
So war es dann auch keine Überraschung, als bei [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympia 2004]] auch die beeindruckende Siegesserie bei olympischen Spielen riss. Beim Auftaktspiel gegen die Mannschaft aus [[Puerto Rico]] (Endergebnis 73:92 gegen die US-Basketballer) gab es zum ersten Mal seit 16 Jahren eine Niederlage. Dies war die erste Niederlage seit der Zulassung von Profibasketballern, da beim Halbfinalaus 1988 gegen die UdSSR noch eine Amateurmannschaft am Start war. Zwei weitere Niederlagen gegen [[Litauen]] und im Halbfinale gegen [[Argentinien]] sollten folgen, so dass das US-Team am Ende mit der Bronzemedaille zufrieden sein musste.
* Paul Collins: ''Michael Jordan. Der Star aus dem Dream Team'', Econ, 1998. ISBN 3-612-26528-8
* Chuck Daly, Alex Sachare: ''America's Dream Team: The 1992 USA Basketball Team'', Turner Pub, 1992. ISBN 1-878685-27-9
* Jack McCallum: ''The Dream Team: The Inside Story of the 1992 U.S. Olympic Basketball Team'', Little &amp; Brown, 1992. ISBN 0-316-55370-0


== Weblinks ==
Anfang 2006 hat sich die NBA entschlossen, ihre Dominanz aus den 90er Jahren wieder aufleben zu lassen und mehrere Spieler, unter anderem Kobe Bryant, für die nächsten Jahre für das Dream Team verpflichtet.
* [http://www.hoophall.com/hall-of-famers/1992-united-states-olympic-team/ Das 1992 United States Olympic Team] in der [[Naismith Memorial Basketball Hall of Fame]]. Auf: Hoophall—Website; Springfield, MA, 2018. Abgerufen am 13. Mai 2018 (in Englisch).
* [http://www.fiba.basketball/news/2017-class-of-fiba-hall-of-fame-dream-team Das Dream Team] in der [[FIBA Hall of Fame]]. Auf: FIBA—Website; Mies, Schweiz, 2018. Abgerufen am 13. Mai 2018 (in Englisch).
* [http://archive.fiba.com/pages/eng/fa/team/p/sid/2943/tid/379/_/1992_Olympic_Games_Tournament_for_Men/index.html USA at 1992 Olympic Games: Tournament for Men] – Kader und Spiele im Archiv der [[Fédération Internationale de Basketball|FIBA]] ({{enS}})


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
[[Kategorie:Basketball]]
<references />


[[Kategorie:Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame]]
[[da:Dream Team]]
[[Kategorie:Mitglied der FIBA Hall of Fame]]
[[en:Dream Team (basketball)]]
[[Kategorie:Olympiasieger (Basketball)]]
[[es:Dream Team]]
[[Kategorie:Olympische Sommerspiele 1992]]
[[fr:Dream Team]]
[[Kategorie:Basketball (Vereinigte Staaten)]]
[[he:דרים-טים]]
[[it:Dream Team]]
[[ja:ドリームチーム]]
[[nl:Dream Team]]
[[pl:Dream Team]]
[[sv:USA:s basketlandslag]]
[[zh:梦之队]]

Aktuelle Version vom 26. Januar 2025, 22:32 Uhr

Als Dream Team wurde die Basketballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona bezeichnet, die in überlegener Manier die Goldmedaille gewann. Die Mannschaft gilt als größte Ansammlung individueller Talente in der Basketball-Geschichte. Sie wurde 2010 als Team in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen.

Sportlicher Hintergrund

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Vor den Spielen 1992 war die für den Basketball bis dahin geltende Amateurregel des Internationalen Olympischen Komitees weggefallen. Dadurch konnte das US-Team, das sich zuvor jeweils aus jungen College-Spielern zusammensetzte, erstmals mit einer Auswahl der besten Spieler der US-Profiliga NBA antreten.[1]

In der Dokumentation The Dream Team (2012) gab Dream-Team-Scout Rod Thorn an, zuerst Michael Jordan kontaktiert zu haben, den amtierenden Most Valuable Player und NBA Finals MVP, der 1992 als größtes Aushängeschild des US-amerikanischen Basketballs galt. Jordan wollte zunächst nicht teilnehmen, da er bereits 1984 für die Vereinigten Staaten die olympische Goldmedaille geholt hatte. Als Thorn erfolgreich Magic Johnson und Larry Bird ins Team holte, da sie die Teilnahme als würdigen Schlusspunkt für ihre zu Ende gehenden Karrieren (HIV-Infektion bei Johnson bzw. chronische Rückenprobleme bei Bird) sahen, änderte Jordan seine Meinung. Von da an war es kein Problem mehr, die anderen NBA-Stars zu rekrutieren. Um nicht nur den Profi-, sondern auch den Amateursport zu repräsentieren, wurde als 12. Mann der amtierende Collegespieler des Jahres nominiert, Christian Laettner.[2]

Ein neuralgischer Punkt waren die Spannungen zwischen den Chicago Bulls, denen Jordan und Scottie Pippen angehörten, und den Detroit Pistons von Coach Chuck Daly und ihrem besten Spieler Isiah Thomas. Während Daly demonstrativ auf Jordan zuging, indem er in der Vorbereitung gemeinsam mit ihm Golf spielte, sorgte Jordan hinter den Kulissen dafür, dass Thomas nicht nominiert wurde.[2][3] Das Trainingslager wurde bewusst in Monaco gewählt: das reiche Freizeit- und Nightlifeangebot bot Spielern und Coaches viele Möglichkeiten, um gemeinsam auszugehen und menschlich zusammenzuwachsen.[2] Ein wichtiger sportlicher Punkt war, dass das Dream Team im Trainingslager mit 54:62 gegen eine Auswahl von US-Collegespielern (u. a. Chris Webber, Grant Hill und Penny Hardaway) verlor. Die Spieler schworen, von nun an jedes Spiel ernst zu nehmen. Zudem stellten sie fest, dass die beiden besten Spieler (Jordan und Johnson) nur dann harmonierten, wenn sich einer sportlich dem anderen unterordnete. In einem internen 5-gegen-5-Spiel besiegte Jordans Team (Jordan, Malone, Ewing, Pippen und Bird) die Mannschaft von Johnson (Johnson, Barkley, Robinson, Mullin und Laettner; Drexler und Stockton fehlten angeschlagen), so dass Jordan die Führungsrolle des Dream Teams übernahm.[4][5]

Die Mannschaft dominierte den olympischen Basketballwettbewerb erwartungsgemäß nach Belieben. Das „Dream Team“ gewann alle Spiele mit großem Vorsprung. So betrug der Vorsprung im Halbfinale gegen Litauen, das vier amtierende Olympiasieger aus der Sowjetzeit in seinen Reihen hatte, am Ende 51 Punkte. Am knappsten gestalteten sich die Begegnungen gegen Kroatien, als die US-Mannschaft in der Vorrunde und dann später im Finale mit 33 bzw. 32 Punkten Abstand siegte. Die kroatische Mannschaft wurde angeführt von Dražen Petrović, der Stars wie Toni Kukoč, Dino Rađa und Stojko Vranković an seiner Seite hatte. Dennoch war das Team in beiden Spielen gegen die Amerikaner chancenlos. Im gesamten Turnierverlauf nahm die sportliche Leitung der US-Auswahl keine einzige Auszeit.

Die Spielweise des Dream Teams war geprägt von einer starken Manndeckung und sehr vielen Schnellangriffen, die vor allem aus zahlreichen Ballgewinnen in der Defensive resultierten. Auch die schwache Wurfquote des jeweiligen Gegners in Verbindung mit der Reboundüberlegenheit der Amerikaner war in jedem Spiel ausschlaggebend für den Sieg.

Entstehung des Begriffs „Dream Team“

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Schon vor dem Turnier setzte sich in Medien und Öffentlichkeit weltweit die Bezeichnung „Dream Team“ als Synonym für das US-Team durch. Vor allem zwei Gründe dürften zu der außergewöhnlichen Bezeichnung geführt haben: Erstmals in der Geschichte konnten die besten US-Profibasketballer in einem gemeinsamen Nationalteam antreten. Diese erstmalige Zusammenführung der in der NBA traditionell auf sehr viele Teams verstreuten Stars fand zu einem Zeitpunkt statt, der vielen als die größte Ansammlung von Superstars in der Geschichte der NBA gilt. Die älteren „Legenden“ der 1980er Jahre wie Magic Johnson und Larry Bird trafen sich mit jüngeren Stars wie Charles Barkley, Scottie Pippen und Michael Jordan.

Die Mannschaft wurde im öffentlichen Diskurs weitgehend dem sportlichen Kontext enthoben, da der Sieg von vornherein als sicher vorausgesetzt wurde. Sportlich stellte sich allenfalls die Frage nach der Höhe der Erfolge.

Fortwirken des Begriffs

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In den folgenden Jahren wurden die international auftretenden US-Basketball-Teams in den Medien weiterhin als „Dream Team“, allerdings mit fortlaufender Nummerierung, bezeichnet: „Dream Team II“ für das Team bei der WM 1994, „Dream Team III“ in Atlanta 1996 etc. Die Erwartungshaltung des Publikums blieb entsprechend groß. Die US-Mannschaft blieb zwar zehn[6] Jahre ungeschlagen, gleichwohl war aber eine immer größer werdende Diskrepanz zwischen dem Begriff „Dream Team“ – der eine lockere spielerische Dominanz suggerierte – und den tatsächlichen Auftritten der USA bald nicht mehr zu übersehen: Die Überlegenheit des US-Spiels schwand, die Ergebnisse wurden knapper. Die Niederlagenserie bei der WM 2002 im eigenen Land, die für die USA mit dem enttäuschenden 6. Platz endete, zerstörte den Mythos „Dream Team“.

Das Verblassen des Mythos „Dream Team“ ist jedoch eng mit dem Erfolg von Barcelona verknüpft. Das olympische Basketballturnier 1992 gilt vielen Basketballhistorikern als eine Art „internationaler Urknall des Basketball“, da das „Dream Team“ einen enormen weltweiten Popularitätsschub für diesen Sport auslöste.[7]

Die Spieler des „Dream Team“

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Die US-Mannschaft führte einige der berühmtesten amerikanischen Basketballer aller Zeiten zusammen, darunter Michael Jordan, Magic Johnson und Larry Bird. Bis auf Chris Mullin und den damaligen College-Spieler Christian Laettner wurden alle Spieler des „Dream Teams“ 1996 in die Auswahl der 50 besten NBA-Spieler aller Zeiten gewählt, und außer Laettner wurden sie alle nach ihrer Karriere in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen, ebenso wie drei der vier Trainer (alle außer Carlesimo).[8] Am 13. August 2010 wurde das olympische US-Basketballteam von 1992 als Mannschaft in die Basketball Hall of Fame aufgenommen.[9] Am 30. September 2017 wurde das Dream Team in die FIBA Hall of Fame aufgenommen.

Die Aufstellung:

Als Cheftrainer fungierte Chuck Daly, seine Assistenztrainer waren Lenny Wilkens, P. J. Carlesimo und Mike Krzyzewski. Bei der Kaderauswahl war Rod Thorn als Ansprechpartner beteiligt.

  • Paul Collins: Michael Jordan. Der Star aus dem Dream Team, Econ, 1998. ISBN 3-612-26528-8
  • Chuck Daly, Alex Sachare: America's Dream Team: The 1992 USA Basketball Team, Turner Pub, 1992. ISBN 1-878685-27-9
  • Jack McCallum: The Dream Team: The Inside Story of the 1992 U.S. Olympic Basketball Team, Little & Brown, 1992. ISBN 0-316-55370-0

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Associated Press: Federation Rule Change Opens Olympics to N.B.A. Players. The New York Times, 8. April 1989, abgerufen am 11. September 2014 (englisch).
  2. a b c The Dream Team, IMDB.com
  3. Michael Jordan Had Way More Power In Deciding Who Would Be On The Dream Team Than We Initially Thought, businessinsider.com
  4. Grant Hill recalls beating the Dream Team in a scrimmage, cbssports.com
  5. Greatest game nobody ever saw, Sports Illustrated
  6. Aufgrund des Lockouts in der NBA traten die Vereinigten Staaten bei der Weltmeisterschaft 1998 mit einer Auswahl von Profis anderer Ligen und College-Spielern an. Sie belegte den dritten Platz, wird aber nicht als ein direkter Nachfolger des „Dream Teams“ angesehen.
  7. Harvey Araton: 20 Years Later, a New World for the N.B.A. The New York Times, 21. Juni 2012, abgerufen am 11. September 2014 (englisch).
  8. 50 Greatest Players in NBA History bei www.basketball-reference.com
  9. N.N.: 1992 United States Olympic Team. Auf: Hoophall—Website; Springfield, MA, 2018. Abgerufen am 13. Mai 2018 (in Englisch).