„Buddhismus“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Seokguram Buddha.JPG|mini|Buddha-Statue in der [[Seokguram]]-Grotte]] |
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[[Datei:Flag of Buddhism.svg|mini|Die [[Internationale Buddhistische Flagge]] wurde 1885 erstmals verwendet und ist seit 1950 internationales Symbol des Buddhismus]] |
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Der '''Buddhismus''' ist eine [[Religion]], deren Gründung auf [[Siddhartha Gautama]], den historischen [[Buddha]], zurückgeht, der im 5. Jh. v. Chr. in Nordindien lebte.<!-- genaue Lebensdaten hier nicht angegeben, da umstritten.--> Mit weltweit etwa 450 bis 500 Millionen Anhängern, insbesondere in China, Bhutan, Japan, Kambodscha, Laos, Mongolei, Myanmar, Sri Lanka, Südkorea, Thailand, Tibet und Vietnam, zählt er zu den fünf großen [[Weltreligion]]en. |
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Der '''Buddhismus''' ist eine der großen [[Weltreligion]]en. Im Gegensatz zu anderen großen Religionen ist der Buddhismus keine [[Theismus|theistische]] Religion, und daher hat er auch nicht die Verehrung eines allmächtigen [[Gott]]es als sein Zentrum (wie es etwa im Christentum der Fall ist). Vielmehr gründen sich die meisten buddhistischen Lehren auf umfangreiche philosophisch-logische Überlegungen<ref>[[Michael von Brück]]: ''Buddhismus – Philosophie oder Religion?'' S. 39–64, und [[Michael Zimmermann (Buddhologe)|Michael Zimmermann]]: ''Der Buddhismus – Mehr als Religion und Philosophie.'' In: [[Carola Roloff]], Michael Zimmermann (Hrsg.): ''Buddhismus im Westen: ein Dialog zwischen Religion und Wissenschaft.'' Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2555-2, S. 65–70.</ref> in Verbindung mit Leitlinien der Lebensführung, wie es auch im chinesischen [[Daoismus]] und [[Konfuzianismus]] der Fall ist. Zudem ist die Praxis der [[Meditation]] und daraus herrührendes Erfahrungswissen ein wichtiges Element im Buddhismus. |
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== Einleitung == |
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Der Buddhismus entwickelte sich ursprünglich auf dem [[Indien|indischen]] [[Subkontinent]], wo [[Siddhartha Gautama|Siddhartha Gautama]] ([[Sanskrit]]; [[Pali]]: ''Siddhattha Gotama;'' ca. 563 v. Chr. bis 483 v.Chr) als Prinz im lokalen Königsgeschlecht der Shakya in [[Lumbini]], im [[Indien|nordindischen]] Fürstentum [[Kapilavastu]], zur Welt kam. Im Alter von 35 Jahren erlangte er nach der Lehre des Buddhismus [[Bodhi]] („[[Erleuchtung]]“, „Erwachen“) und wurde in der Folge als „der Buddha“ bezeichnet, der „Erleuchtete“ oder „Erwachte“. |
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Wie andere Religionen umfasst auch der Buddhismus ein weites Spektrum an Erscheinungsformen, die sowohl [[Buddhistische Philosophie|philosophische Lehre]] beinhalten als auch [[Kloster]]wesen, kirchen- oder vereinsartige [[Religionsgemeinschaft]]en und einfache [[Volksfrömmigkeit]]. Sie werden im Fall des Buddhismus aber durch keine zentrale Autorität oder Lehrinstanz, die Dogmen verkündet, zusammengehalten. |
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Seit seiner Entstehung entwickelte der Buddhismus hinsichtlich seines [[Dogmatismus]] unterschiedliche Varianten zwischen [[Philosophie]] und [[Glaubenslehre]] mit unterschiedlichen Graden an religiöser [[Toleranz]] gegenüber anderen Glaubenssystemen. Im Hinblick auf seine Ursprünge und auf das auch heute zu findende Zulassen anderer Glaubenssysteme einiger buddhistischer Schulen kann der Buddhismus nicht nur als [[Religion]], sondern auch als [[Weltanschauung]] bzw. [[Philosophie]] oder Weisheitslehre verstanden werden (s. Karl Jaspers, ''Psychologie der Weltanschauungen,'' 1919). Das gilt insbesondere dort, wo grundlegende Lehren des Buddhismus sich nicht auf überirdische [[Autorität]]en berufen (z. B. die ''Mahasatipatthana Sutta'' in ''Dígha Nikaya'' (DN 22)). |
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Denn erst Buddhas Nachfolger haben aus der ursprünglich [[Philosophie|philosophisch]]en Lehre, die keinen Gott, keine Seele, keine Kasten und keine sozialen Unterschiede kennt und somit als Gegenteil zum [[Brahmanismus|indischen Brahmanismus]] gesehen werden kann, eine Lehre unter religiösen Aspekten gemacht. |
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Gemeinsam ist allen Buddhisten, dass sie sich auf die Lehren des [[Siddhartha Gautama]] berufen, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 6. und möglicherweise noch im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. Er wird als der „historische [[Buddha]]“ bezeichnet, um ihn von den [[Mythos|mythischen]] Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ bedeutet wörtlich „der Erwachte“ und ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als [[Bodhi]] („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des [[Dukkha|leidhaften]] Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis – wobei von den beiden Extremen der selbstzerstörerischen [[Askese]] und des ungezügelten [[Hedonismus]], aber auch generell von Radikalismus abgeraten wird, vielmehr soll ein [[Mittlerer Weg]] eingeschlagen werden.<ref>Hans Wolfgang Schumann: ''Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama.'' München 2004, S. 82 f. (mit Quellentext).</ref> In diesem Zusammenhang stellen die Aussagen des Religionsgründers Buddha in der Überlieferung die zentrale Autorität dar, und es gibt einen historisch gewachsenen [[Begriffsgeschichte des Wortes Kanon|Kanon]] an Texten, mit dem im Rahmen von [[Buddhistische Konzilien|Buddhistischen Konzilien]] die Grundlinien der Religion bestimmt worden sind (siehe [[Buddhistischer Kanon]]). Gleichwohl handelt es sich nicht um Dogmen im Sinne einer [[Offenbarungsreligion]], deren Autorität sich auf den Glauben an eine göttlich inspirierte heilige Schrift stützt. Dementsprechend wird der Buddha im Buddhismus verehrt, aber nicht in einem engeren Sinne angebetet. |
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Im Laufe der Zeit und durch Vermischung mit Religionen und [[Philosophie]]n in den Regionen, in die sich der Buddhismus verbreitete, entwickelten sich jene religiösen Elemente des Buddhismus heraus, mit denen er heute bekannt ist. Wie in anderen Religionen trug zur Entwicklung der volksreligiösen Elemente auch die Instrumentalisierung des Buddhismus in der Politik bei. Starke Wechselwirkungen findet man heute insbesondere noch in [[Bhutan]], aber auch in [[Sri Lanka]] und [[Thailand]]. Eine sichtbare Rolle spielt der Buddhismus, als im Rahmen des [[Parlamentarismus]] wirkende Kraft, noch heute in [[Japan]]. In der [[Volksrepublik China]] wird versucht, den Buddhismus politisch nutzbar zu machen und ihn im Sinne der Politik der Partei zu führen, z. B. 1995 in [[Tibet]] durch den Austausch des [[Panchen Lama]] durch ein Kind, dessen Eltern Parteimitglieder sind. |
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Der Buddhismus hat weltweit je nach Quelle und Zählweise zwischen 230 und 500 Millionen<ref>[[Encyclopædia Britannica]] 2005 (englisch).</ref><ref>Todd M. Johnson, Brian J. Grim: ''The World’s Religions in Figures: An Introduction to International Religious Demography.'' Wiley-Blackwell, Hoboken, NJ 2013, S. 34 (Chapter 1 Global Religious Populations, 1910–2010, [https://media.johnwiley.com.au/product_data/excerpt/47/04706745/0470674547-196.pdf PDF; 1,2 MB]).</ref> Anhänger – und ist damit die viertgrößte Religion der Erde (nach [[Christentum]], [[Islam]] und [[Hinduismus]]). Der Buddhismus stammt aus [[Indischer Subkontinent|Indien]] und ist heute am meisten in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Etwa die Hälfte aller Buddhisten lebt in [[Volksrepublik China|China]].<ref>Todd M. Johnson, Brian J. Grim: ''The World’s Religions in Figures: An Introduction to International Religious Demography.'' Wiley-Blackwell, Hoboken, NJ 2013, S. 35 (Chapter 1 Global Religious Populations, 1910–2010, [https://media.johnwiley.com.au/product_data/excerpt/47/04706745/0470674547-196.pdf PDF; 1,2 MB]).</ref> Er hat seit dem 19. Jahrhundert aber auch begonnen, in der westlichen Welt Fuß zu fassen. |
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Ziel eines Buddhisten ist es, sich durch [[Buddhistische Ethik|ethisches]] Verhalten, die Kultivierung der Tugenden (''[[Silas (Buddhismus)|Fünf Silas]]''), die Praxis der „Versenkung“ (''[[Samadhi]]'', vgl. [[Meditation]]) und die Entwicklung von Mitgefühl und Weisheit (''[[Prajna]]'') vom ewigen Kreislauf des Leidens (''[[Samsara]]'') zu befreien und in den [[Erleuchtung (Buddhismus)|erleuchteten]] Zustand des [[Nirvana]] einzutreten. Für Buddhisten, die von der [[Reinkarnation|Wiedergeburt]] ausgehen, ist dies auch die Befreiung von dieser. Im Buddhismus erlangt man die Befreiung von [[Dukkha]] (Leid, Schmerz, Unvollkommenheit, Unbeständigkeit, Nichtigkeit) auf Grund eigener Anstrengung, durch die Überwindung des Anhaftens an seinem „Ich“. |
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== Überblick == |
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Der [[Theravada|thailändische Mönch]] Ajahn [[Buddhadasa]] Bhikkhu formuliert es wie folgt: |
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=== Entwicklung === |
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: ''„Ist es ein Vergnügen, ein Ehemann zu sein? Macht es Spass, eine Ehefrau zu sein? Denkt selbst darüber nach. Diejenigen, die schon voll ausgekostet haben, was es heisst Ehefrau oder Ehemann zu sein, werden alle ihre Köpfe schütteln. Ist es erfreulich, weiblich zu sein? Ist es ein Vergnügen, ein Mann zu sein? Wenn sich Eure Achtsamkeit und Weisheit Schritt für Schritt entwickelt und sich zunehmend verfeinert, werdet Ihr alle Eure Köpfe schütteln. Weiblich zu sein, bedeutet das dukkha einer Frau zu haben. Männlich zu sein bedeutet, das dukkha eines Mannes zu erleiden.“ |
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[[Datei:Five disciples at Sarnath.jpg|mini|hochkant=2|Die fünf ersten Schüler des Buddha mit dem [[Dharmachakra]], einer symbolischen Darstellung der Lehre, das in der frühen [[Buddhistische Kunst|buddhistischen Kunst]] auch für den Buddha selbst steht]] |
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: ''„Sind wir jedoch leer [im Sinne von befreit von der Illusion, dass es ein „Ich“ oder „Mein“ gibt], und halten uns selbst nicht für irgend etwas, dann sind wir weder ein Mensch noch ein Himmelswesen und das entsprechende dukkha ist nicht vorhanden. Ist es ein Vergnügen der sexuellen Triebkraft von Ergreifen und Festhalten folgen zu müssen? Wer die Wahrheit erkannt hat, wird den Kopf schütteln.“'' |
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Der Buddhismus entstand auf dem [[Indischer Subkontinent|indischen Subkontinent]] durch [[Siddhartha Gautama]]. Der Überlieferung zufolge erlangte er im Alter von 35 Jahren durch das Erlebnis des „Erwachens“ eine innere Transformation. Zunächst habe er es nicht für möglich gehalten, über seine Einsichten überhaupt zu sprechen, habe sich aber dann dazu bewegen lassen, sie in eine ausformulierte Lehre zu kleiden, um sie nach Möglichkeit weiterzugeben.<ref>Hans Wolfgang Schumann: ''Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama.'' München 2004, S. 80 f.</ref> Er gewann bald Schüler und gründete die buddhistische Gemeinde. Bis zu seinem Tod im Alter von etwa 80 Jahren wanderte er schließlich lehrend durch Nordindien. |
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Neben der Selbstreflexion verweist die buddhistische Lehre (Pali: [[Dhamma]], Sanskrit: [[Dharma]]) auch auf die Notwendigkeit eines moralisch-tätigen Lebens, wobei die Schwerpunktsetzung zwischen den verschiedenen buddhistischen Traditionen variiert: |
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Von der nordindischen Heimat Siddhartha Gautamas verbreitete sich der Buddhismus zunächst auf dem [[Indischer Subkontinent|indischen Subkontinent]], auf [[Sri Lanka]] und in [[Zentralasien]]<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=27}}</ref>. Insgesamt sechs [[buddhistische Konzile]] trugen zur [[Buddhistischer Kanon|„Kanonisierung“ der Lehren]] und, gemeinsam mit der weiteren Verbreitung in [[Ostasien|Ost-]] und [[Südostasien]], zur Entwicklung verschiedener Traditionen bei. Der nördliche Buddhismus ([[Mahayana-Buddhismus|Mahayana]]) erreichte über die [[Seidenstraße]] Zentral- und Ostasien, wo sich weitere Traditionen, wie etwa [[Chan]] (China), [[Zen]] (Japan) und [[Amitabha-Buddhismus]] (Ostasien), entwickelten. In die Himalaya-Region gelangte der Buddhismus auch direkt aus Nordindien; dort entstand der [[Vajrayana]] (Tibet, Bhutan, Nepal, Mongolei u. a.).<ref>{{Literatur |Autor=Karenina Kollmar-Paulenz |Titel=Kleine Geschichte Tibets |Hrsg=C.H. Beck |Auflage=3 |Verlag=C.H. Beck |Ort=München |Datum=2014 |ISBN=978-3-406-67094-7 |Seiten=13-15}}</ref> Aspekte des Buddhismus drangen auch in andere religiöse Traditionen ein oder gaben Impulse zu deren Institutionalisierung (vgl. [[Bön]] und [[Shintō]] bzw. [[Shinbutsu-Shūgō]]). Von Südindien und Sri Lanka gelangte der südliche Buddhismus ([[Theravada]]) in die Länder Südostasiens, wo er den Mahayana verdrängte. Der Buddhismus trat in vielfältiger Weise mit den Religionen und Philosophien der Länder, in denen er Verbreitung fand, in Wechselwirkung. Dabei wurde er auch mit religiösen und philosophischen Traditionen kombiniert, deren Lehren sich von denen des ursprünglichen Buddhismus stark unterscheiden.<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus Handbuch und kritische Einführung |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=27-83}}</ref> |
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* Der vom Leiden (Sanskrit: ''[[Dukkha]]'') befreiende Weg soll begangen werden. Leiden entsteht durch die Illusion des „Ich“ oder „Selbst“ und die [[Upādāna|Anhaftung]] an das „Ich“, weil Wandel und Lebensdurst diesem Schmerzen zufügen. Die Befreiung besteht nicht in der Entsagung des Lebensdurstes, sondern der Auflösung der Illusion, es gäbe ein persönliches, unteilbares „Ich“. |
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* Ein Leben gemäß den ''sittlichen Prinzipien'' (Sanskrit: ''[[Silas (Buddhismus)|Silas]]'') soll geführt werden. Diese Prinzipien dienen, ähnlich den [[Zehn Gebote]]n der [[Abrahamitische Religion|abrahamitischen Religionen]], als Richtlinien für das [[moral]]ische Verhalten. |
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=== Lehre === |
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* Die Aufhebung des Leidens wird durch Meditation und Selbstbeobachtung (''[[Achtsamkeit]],'' Sanskrit: ''smriti,'' Pali: ''sati,'' gegenüber den eigenen Gedanken, Gefühlen und Taten) angestrebt. |
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[[Datei:Dharma Wheel.svg|mini|Das Dharmachakra (Rad der Lehre) ist das Symbol der Lehre des Buddha.<ref>Klaus-Josef Notz: ''Herders Lexikon des Buddhismus.'' Hohe, Erftstadt 2007, S. 133.</ref> Die acht Speichen des Rades weisen auf den [[Edler Achtfacher Pfad|Edlen Achtfachen Pfad]] hin.]] |
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Die Grundlagen der buddhistischen Praxis und Theorie sind vom Buddha in Form der [[Vier Edle Wahrheiten|Vier Edlen Wahrheiten]]<ref> Dalai Lama: ''Einführung in den Buddhismus. Die Harvard-Vorlesungen.'' Herder Verlag, Freiburg 1998. Insbesondere S. 42ff.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Kevin Trainor |Titel=Buddhismus |Hrsg=Kevin Trainor |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Evergreen GmbH |Ort=Köln |Datum=2001 |ISBN=9-783836502535 |Seiten=64-66}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung. |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=201–202}}</ref> formuliert worden: Die Erste Edle Wahrheit lautet, dass das Leben in der Regel vom Leiden ([[dukkha]]) an [[Geburt]], [[Alter]], [[Krankheit]] und [[Tod]] geprägt ist, sowie von subtileren Formen des Leidens, die vom Menschen oft nicht als solches erkannt werden, wie etwa das Hängen an einem Glück, das jedoch vergänglich ist (in diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass das Wort „dukkha“ sich auch auf Bedeutungen wie „Unbefriedigtsein, Frustration“ erstreckt). Die Zweite Edle Wahrheit lautet, dass dieses Leid in Abhängigkeit von Ursachen entsteht, nämlich im Wesentlichen durch die ''[[Drei Geistesgifte]],'' die in deutscher Übersetzung meist als „Gier“, „Hass“ und „Unwissenheit / Verblendung“ bezeichnet werden. Die Dritte Edle Wahrheit besagt, dass das Leiden, da durch Ursachen bedingt, zukünftig aufgehoben werden kann, wenn nur diese Ursachen aufgelöst werden können, und dass dann vollständige Freiheit von Leiden erlangt werden kann (also auch Freiheit von Geburt und Tod). Die Vierte Edle Wahrheit besagt, dass es Mittel zu dieser Auflösung der Leidensursachen gibt, und damit zur Entstehung von wirklichem Glück: Dies ist die Praxis der Übungen des [[Edler Achtfacher Pfad|Edlen Achtfachen Pfades]].<ref>{{Literatur |Autor=Kevin Trainor |Titel=Buddhismus |Hrsg=Kevin Trainor |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Evergreen GmbH |Ort=Köln |Datum=2004 |ISBN=978-3-8365-0253-5 |Seiten=70}}</ref> Sie bestehen in: rechter Erkenntnis, rechter Absicht, rechter Rede, rechtem Handeln, rechtem Lebenserwerb, rechter Übung, rechter Achtsamkeit und rechter [[Meditation]], wobei mit ''recht'' die Übereinstimmung der Praxis mit den Vier Edlen Wahrheiten, also der Leidvermeidung, gemeint ist<ref>{{Literatur |Autor=Kevin Trainor |Titel=Buddhismus |Hrsg=Kevin Trainor |Verlag=Evergreen |Ort=Köln |Datum=2004 |ISBN=978-3-8365-0253-5 |Seiten=71}}</ref>. |
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Nach der buddhistischen Lehre sind alle unerleuchteten Wesen einem endlosen leidvollen Kreislauf ([[Samsara]]<ref>{{Literatur |Autor=Kevin Trainor |Titel=Buddhismus |Hrsg=Kevin Trainor |Verlag=Evergreen |Ort=Köln |Datum=2004 |ISBN=978-3-8365-0253-5 |Seiten=58-59}}</ref>) von [[Geburt]] und [[Wiedergeburt (Buddhismus)|Wiedergeburt]] unterworfen,<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung. |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=204}}</ref><!-- wobei die Lehre des Daseinskreislauf (Samsara) nicht in allen buddhistischen Strömungen vorkommt, und im Ur-Buddhismus noch der Glaube an eine [[Geisterwelt]] und [[Ahnenverehrung]] prädominant waren. Die Ansicht über Samsara, beziehungsweise deren Wirkungsweise unterscheidet sich innerhalb der verschiedenen Strömungen des Buddhismus teils stark voneinander.<ref>{{Literatur |Autor=Stephen J. Laumakis |Titel=An Introduction to Buddhist Philosophy |Verlag=Cambridge University Press |Datum=2008-02-21 |ISBN=978-1-139-46966-1 |Online=https://books.google.at/books?id=_29ZDAcUEwYC&redir_esc=y |Abruf=2022-09-15}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Matthew R. Sayers |Titel=Feeding the Dead: Ancestor Worship in Ancient India |Verlag=OUP USA |Datum=2013-09-12 |ISBN=978-0-19-989643-1 |Online=https://books.google.at/books?id=3AOBwiZBjRMC&redir_esc=y |Abruf=2022-09-15}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Matthew R. Sayers |Titel=Feeding the ancestors: ancestor worship in ancient Hinduism and Buddhism |Datum=2008-05 |Online=https://repositories.lib.utexas.edu/handle/2152/3945 |Abruf=2022-09-15}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Damien Keown |Titel=Buddhism: A Very Short Introduction |Verlag=OUP Oxford |Datum=2013-02-28 |ISBN=978-0-19-966383-5 |Online=https://books.google.com/books?id=_QXX0Uq29aoC |Abruf=2022-09-16}}</ref> --> Ziel der buddhistischen Praxis ist, aus diesem Kreislauf des ansonsten immerwährenden Leidenszustandes herauszutreten. Dieses Ziel soll durch die Vermeidung von Leid, also [[Buddhistische Ethik|ethisches]] Verhalten, die Kultivierung der Tugenden ([[Fünf Silas]]), die Praxis der „Versenkung“ ([[Samadhi]], vgl. Meditation) und die Entwicklung von [[Mitgefühl]] (hier klar unterschieden von [[Mitleid]]) für alle Wesen und allumfassender Weisheit ([[Prajna]]) als Ergebnisse der Praxis des Edlen Achtfachen Pfades erreicht werden. Auf diesem Weg werden Leid und Unvollkommenheit überwunden und durch [[Erleuchtung]] (Erwachen) der Zustand des [[Nirwana]]<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=202}}</ref> realisiert. Nirwana ist nicht einfach ein Zustand, in dem kein Leid empfunden wird, sondern eine umfassende Transformation des Geistes, in dem auch alle Veranlagungen, Leiden je hervorzubringen, verschwunden sind.<ref>Hans Wolfgang Schumann: ''Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama.'' 4. Auflage der Neuausgabe. Eugen Diederichs Verlag, München 1997. Seite 175.</ref> Es ist ein [[Transzendenz|transzendenter]] Zustand, der nicht sprachlich oder vom Alltagsverstand erfasst werden kann, aber im Prinzip von jedem fühlenden Wesen verwirklicht werden könnte. |
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Indem jemand [[Zuflucht (Buddhismus)|Zuflucht]] zum Buddha (dem Zustand), zum Dharma<ref>{{Literatur |Autor=Bernard Faure |Titel=Buddhismus |Hrsg=Domino |Band=5 |Verlag=Lübbe |Ort=Begrisch Gladbach |Datum=1997 |ISBN=3-404-93005-3 |Seiten=24ff.}}</ref> (Lehre und Weg zu diesem Zustand) und zur [[Sangha]]<ref>{{Literatur |Autor=Bernhard Faure |Titel=Buddhismus |Hrsg=Domino |Band=5 |Verlag=Lübbe |Ort=Bergisch Gladbach |Datum=1997 |ISBN=3-404-93005-3 |Seiten=52-55}}</ref> (der Gemeinschaft der Praktizierenden) nimmt, bezeugt er seinen Willen zur Anerkennung und Praxis der Vier Edlen Wahrheiten und seine Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Praktizierenden des Dharma. Die Sangha selbst unterteilt sich in die Praktizierenden der [[Laienbuddhismus|Laien-Gemeinschaft]] und die ordinierten der [[Buddhistisches Mönchtum|Mönchs- bzw. Nonnenorden]].<ref>{{Literatur |Autor=Kevin Trainor |Titel=Buddhismus |Hrsg=Kevin Trainor |Verlag=Evergreen |Ort=Köln |Datum=2008 |ISBN=978-3-8365-0253-5 |Seiten=38, 98-99}}</ref> |
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== Siddhartha Gautama == |
== Siddhartha Gautama == |
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[[Datei:Buddha Kopf.jpg|mini|hochkant|Siddhartha Gautama, hier als Statue am Niederrhein in der Darstellung als [[Buddha Shakyamuni]] (Ehrentitel: ''Der Weise aus dem Geschlecht der Shakya'')]] |
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''Siehe Hauptartikel: '''[[Siddhattha Gotama]]''''' |
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{{Hauptartikel|Siddhartha Gautama}} |
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Die Lebensdaten Siddhartha Gautamas gelten traditionell als Ausgangspunkt für die Chronologie der [[Südasien|südasiatischen]] Geschichte, sie sind jedoch umstritten. Die herkömmliche Datierung (563–483 v. Chr.) wird heute kaum noch vertreten. Die neuere Forschung geht davon aus, dass Siddhartha nicht 563 v. Chr. geboren wurde, sondern mehrere Jahrzehnte, vielleicht ein Jahrhundert später. Die gegenwärtig vorherrschenden Ansätze für die Datierung des Todes schwanken zwischen ca. 420 und ca. 368 v. Chr.<ref>Heinz Bechert: {{Webarchiv |url=http://www.indologica.com/volumes/vol10/vol10_art01_bechert.pdf |wayback=20141114065205 |text=''The Date of the Buddha Reconsidered.'' |format=PDF; 9,5 MB}} In: ''Indologica Taurinensia.'' 10, 1982, S. 29–36.</ref><ref>Heinz Bechert: ''Die Lebenszeit des Buddha – das älteste feststehende Datum der indischen Geschichte?'' In: ''Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-Historische Klasse.'' Jg. 1986, Nr. 4.</ref><ref>Richard Gombrich: ''Rezension von Heinz Bechert: Die Lebenszeit des Buddha.'' In: ''Göttingische gelehrte Anzeigen.'' 246, 1994, H. 1/2, S. 86–96; zahlreiche kontroverse Diskussionen in Heinz Bechert (Hrsg.): ''The Dating of the Historical Buddha.'' 3 Bände. Göttingen 1991–1997.</ref> |
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[[Siddhattha Gotama]] ([[Pali]]) bzw. [[Siddhartha Gautama]] ([[Sanskrit]]) wurde, gemäß der Überlieferung, 563 v. Chr. in Lumbini, im heutigen [[Nepal]], als Sohn des Herrscherhauses von Shakya geboren (daher der Beiname ''Shakyamuni,'' „Schweigender aus dem Hause Shakya“). Im Alter von 29 Jahren wurde ihm bewusst, dass Reichtum und Luxus kein Garant für Glück sind und er brach auf, verschiedene Religionslehren und Philosophien zu erkunden, um die wahre Natur menschlichen Glücks zu finden. Sechs Jahre der [[Askese]], des Studiums und danach der [[Meditation]] führten ihn schließlich auf den [[Der Mittlere Pfad|''Weg der Mitte'']] und er erlangte in [[Bodh-Gaya]] im heutigen Nordindien, unter einer [[Pappelfeige]] „Erleuchtung“. Danach verbrachte der [[Buddha]] den Rest seines Lebens bis zu seinem Tod im Alter von 80 Jahren mit der Unterweisung und Weitergabe der buddhistischen Lehre, des [[Dharma]] (Sanskrit) bzw. [[Dhamma]] (Pali) an die von ihm begründete „[[Vierfache Gemeinschaft]]“, bestehend aus den Mönchen ([[bhikkhu]]) und Nonnen ([[bhikkhuni]]) des [[Buddhistisches Mönchtum|buddhistischen Mönchtums]], dem [[Sangha]], und von männlichen ([[Upasaka]]) und weiblichen ([[Upasika]]) [[Laie]]n. |
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Nach der Überlieferung wurde Siddhartha in [[Lumbini]] im [[Indien|nordindischen]] Fürstentum [[Kapilavastu]], heute ein Teil [[Nepal]]s, als Sohn des Herrscherhauses von Shakya geboren. Daher trägt er den Beinamen ''Shakyamuni'', „Weiser aus dem Hause Shakya“.<ref>{{Literatur |Autor=Bernard Faure |Titel=Buddhismus |Hrsg=Domino |Band=5 |Verlag=Lübbe |Ort=Bergisch Gladbach |Datum=197 |ISBN=3-404-93005-3 |Seiten=10}}</ref> |
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== Grundlagen des Buddhismus == |
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[[Bild:Chang Sheng-wen 001.jpg|thumb|Der lehrende Buddha Shakyamuni (China, 12. Jh.)]] |
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Buddha sah sich weder als [[Gott]], noch als Überbringer der Lehre eines Gottes. Er stellte klar, dass er die Lehre, [[Dhamma]] (Pali) bzw. [[Dharma]] (Sanskrit), nicht aufgrund göttlicher [[Offenbarung]] erhalten, sondern vielmehr durch eigene meditative Schau ([[Kontemplation]]) ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge erkannt hatte. Diese Erkenntnis ist jedem zugänglich, wenn er seiner Lehre und Methodik folge. Dabei ist die von ihm aufgezeigte Lehre nicht [[Dogma|dogmatisch]] zu befolgen. Im Gegenteil warnte er vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor. Er verwies auch auf die Vergeblichkeit von Bemühungen, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen und mahnte eine [[Skepsis]] gegenüber dem geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren ein, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist. |
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Im Alter von 29 Jahren wurde ihm bewusst, dass Reichtum und Luxus nicht die Grundlage für Glück sind. Er erkannte, dass Leid wie Altern, Krankheit, Tod und Schmerz untrennbar mit dem Leben verbunden ist, und brach auf, um verschiedene Religionslehren und Philosophien zu erkunden, um die wahre Natur menschlichen Glücks zu finden. Sechs Jahre der [[Askese]], des Studiums und danach der [[Meditation]] führten ihn schließlich auf den [[Mittlerer Weg|Weg der Mitte]]. Unter einer [[Pappelfeige]] in [[Bodhgaya]] im heutigen Nordindien hatte er das Erlebnis des Erwachens ([[Bodhi]]). Wenig später hielt er in Isipatana, dem heutigen [[Sarnath]], seine erste Lehrrede und setzte damit das „Rad der Lehre“ ([[Dharmachakra]]) in Bewegung. |
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=== Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad === |
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''Hauptartikel: '''[[Vier Edle Wahrheiten]]''' und '''[[Achtfacher Pfad]]''''' |
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Danach verbrachte er als ein [[Buddha]] den Rest seines Lebens mit der Unterweisung und Weitergabe der Lehre, des [[Dharma]], an die von ihm begründete Gemeinschaft. Diese [[Vierfache Gemeinschaft]] bestand aus den Mönchen ([[Bhikkhu]]) und Nonnen ([[Bhikkhuni]]) des [[Buddhistisches Mönchtum|buddhistischen Mönchtums]] sowie aus männlichen [[Laie (Religion)|Laien]] ([[Upāsaka]]) und weiblichen Laien (Upasika). Mit seinem (angeblichen) Todesjahr im Alter von 80 Jahren beginnt die [[buddhistische Zeitrechnung]]. |
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Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'' ([[Sacca]]), aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad.'' |
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== Geschichte und Verbreitung des Buddhismus == |
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[[Datei:stupa in bodnath.jpg|mini|[[Stupa]] in [[Bodnath]], [[Nepal]]]] |
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''Hauptartikel: '''[[Karma]]''''' |
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{{Hauptartikel|Geschichte des Buddhismus}} |
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''Kamma'' (Pali) bzw. ''[[Karma]]'' (Sanskrit) bedeutet ''Tat,'' ''Wirken'' und bezeichnet das sinnliche Begehren, und das Anhaften an die Erscheinungen der Welt (Gier, Hass, Ich-Sucht), die Taten die dadurch entstehen und die Wirkungen von Handlungen und Gedanken in moralischer Hinsicht, insbesondere die Rückwirkungen auf den Akteur selbst. Es entspricht dem ''Prinzip von Ursache und Wirkung,'' wie es die westliche Welt als Grundlage der klassischen Physik und der Naturwissenschaft allgemein kennt. Während das westliche Denken dieses Prinzip jedoch nur im materiellen Bereich kennt, bezieht Karma sich auf alles Tun und Handeln sowie die nicht-materiellen Ebenen des Denkens und Fühlens. All das erzeugt entweder gutes oder schlechtes Karma oder kann karmisch gesehen neutral sein. |
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{{Siehe auch|Zeittafel zum Buddhismus}} |
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=== Die ersten drei Konzile === |
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Gutes wie schlechtes Karma erzeugt die Folge der Wiedergeburten, das [[Samsara]]. Höchstes Ziel des Buddhismus ist es, diesem Kreislauf zu entkommen, indem kein Karma mehr erzeugt wird – Handlungen hinterlassen dann keine Spuren mehr in der Welt. Im Buddhismus wird dies als Eingang ins [[Nirvana]] bezeichnet. |
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Drei Monate nach dem Tod des [[Buddha]] traten seine Schüler in [[Rajgir|Rajagarha]] zum ersten [[Buddhistisches Konzil|Konzil]] (''sangiti''<ref name="Schmidt-Glintzer" />) zusammen, um den [[Dharma|Dhamma]] (die Lehre) und den [[Vinayapitaka|Vinaya]] (die Mönchsregeln) zu besprechen und gemäß den Unterweisungen des Buddha festzuhalten. Die weitere Überlieferung erfolgte mündlich. Etwa 100 Jahre später fand in ''Vesali'' das zweite Konzil statt. Diskutiert wurden nun vor allem die Regeln der Mönchsgemeinschaft, da es bis dahin bereits zur Bildung verschiedener Gruppierungen mit unterschiedlichen Auslegungen der ursprünglichen Regeln gekommen war. |
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Während des zweiten Konzils und den folgenden Zusammenkünften kam es zur Bildung von bis zu 18 verschiedenen Schulen ([[Nikaya]]-Schulen), die sich auf unterschiedliche Weise auf die ursprünglichen Lehren des Buddha beriefen. Daneben entstand auch die [[Mahasanghika]], die für Anpassungen der Regeln an die veränderten Umstände eintrat und als früher Vorläufer des [[Mahayana]] betrachtet werden kann. Die ersten beiden Konzile sind von allen buddhistischen Schulen anerkannt.<ref name="Schmidt-Glintzer">Helwig Schmidt-Glintzer: ''Der Buddhismus.'' C. H. Beck, München 2005, S. 42.</ref> Die anderen Konzilien werden nur von einem Teil der Schulen akzeptiert.<ref name="Schmidt-Glintzer" /> Die [[Geschichtlichkeit|Historizität]] der Konzile stuft der [[Sinologie|Sinologe]] [[Helwig Schmidt-Glintzer]] allerdings als unwahrscheinlich ein.<ref name="Schmidt-Glintzer" /> |
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=== Der Kreislauf des Leidens – „Samsara“ === |
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[[Bild:Wheel_life_01.jpg|thumb|''Rad des Lebens'' (Bhutan)]] |
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''Hauptartikel: '''[[Samsara]]''''' |
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Im 3. Jahrhundert v. Chr. trat in [[Pataliputra]] (heute Patna), unter der Schirmherrschaft des Königs [[Ashoka]] und dem Vorsitz des Mönchs ''Moggaliputta Tissa'', das 3. Konzil zusammen. Ziel der Versammlung war es, sich wieder auf eine einheitliche buddhistische Lehre zu einigen. Insbesondere [[Häresie|Häretiker]] sollten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und falsche Lehren widerlegt werden. Im Verlauf des Konzils wurde zu diesem Zweck das Buch ''Kathavatthu'' verfasst, das die philosophischen und scholastischen Abhandlungen zusammenfasste. Dieser Text wurde zum Kernstück des [[Abhidhammapitaka]], einer philosophischen Textsammlung. Zusammen mit dem [[Suttapitaka]], den niedergeschriebenen Lehrreden des Buddha, und dem [[Vinayapitaka]], der Sammlung der Ordensregeln, bildet es das in [[Pali]] verfasste [[Pali-Kanon|Tipitaka]] ([[Sanskrit]]: Tripitaka, deutsch: „Dreikorb“, auch Pali-Kanon), die älteste große Zusammenfassung buddhistischen Schriftgutes. |
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[[Samsara]], „beständiges Wandern“, bezeichnet den fortlaufenden Kreislauf aus Leben, Tod und Wiedergeburt; Werden und Vergehen. Das Ziel der buddhistischen Praxis ist, diesen Kreislauf zu verlassen. Samsara umfasst alle Ebenen der Existenz, sowohl jene, die wir als Menschen kennen, wie auch alle anderen, von den Höllenwesen ([[Asura]]s) bis zu den Göttern ([[Deva (Gott)|Devas]]). Alle Wesen sind im Kreislauf des Lebens gefangen, daran gebunden durch Karma: ihre Taten, Gedanken und Emotionen, durch Wünsche und Begierden. Erst das Erkennen und Überwinden dieser karmischen Kräfte ermöglicht ein Verlassen des Kreislaufs. |
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Nur diese Schriften wurden vom Konzil als authentische Grundlagen der buddhistischen Lehre anerkannt, was die Spaltung der Mönchsgemeinschaft besiegelte. Während der Theravada, die ''Lehre der Älteren,'' sich auf die unveränderte Übernahme der ursprünglichen Lehren und Regeln einigte, legte die [[Mahasanghika]] keinen festgelegten Kanon von Schriften fest und nahm auch Schriften auf, deren Herkunft vom Buddha nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. |
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=== Reinkarnation === |
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''Hauptartikel: '''[[Reinkarnation]]''''' |
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=== Ausbreitung in Südasien und Ostasien === |
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Reinkarnation (Pali: [[Punabbhava]]) und Karma waren Begriffe, die in der [[indische Philosophie|indischen Philosophie]] bereits vor Erscheinen des Buddha bekannt waren. Wie der westlichen Rezeption meist entgeht, widersprach der Buddha diesen [[Veden|vedischen]] Konzepten grundlegend und ersetzte sie entsprechend seiner Erfahrung: |
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[[Datei:Buddhist Monuments in the Horyu-ji Area-122502.jpg|mini|hochkant|Buddhistisches Denkmal im Horyu-ji]] |
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In den folgenden Jahrhunderten verbreitete sich die Lehre in Süd- und Ostasien. Während der Regierungszeit des Königs [[Aśoka]] (3. Jahrhundert v. Chr.) verbreitete sich der Buddhismus über ganz Indien und weit darüber hinaus. Auch Teile von Afghanistan gehörten zu seinem Reich. Im Grenzgebiet zu Pakistan entstand dort, beeinflusst von griechischen Bildhauern, die mit [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] ins Land gekommen waren, in [[Gandhara]] die [[Graeco-Buddhismus|graeco-buddhistische]] Kultur, eine Mischung von indischen und [[Hellenismus|hellenistischen]] Einflüssen. In deren Tradition entstanden unter anderem die [[Buddha-Statuen von Bamiyan]]. |
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Die indische Philosophie kannte [[Atman]] (Sanskrit) bzw. [[Atta]] (Pali), das „Selbst“, vergleichbar mit der persönlichen [[Seele]] der westlichen Gedankenwelt. Buddha verneinte deren Existenz als individuelle und konstante Einheit die auch wiedergeboren werden könnte. Im Gegensatz dazu sprach er von [[Anatman]] (Sanskrit) bzw. [[Anatta]] (Pali), dem „Nicht-Selbst“. Die Vorstellung von Atman ist demnach Teil der Täuschung über die Beschaffenheit der Welt. Gemäß der Lehre Buddhas entsteht die Persönlichkeit, mit all ihren Erfahrungen und Wahrnehmungen in der Welt, erst aus den ''Fünf Aneignungsgruppen,'' den [[Skandhas]] (Sanskrit) bzw. [[Khanda]] (Pali): Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und Bewusstsein. Was in der vedischen Tradition Atman genannt wurde, ist demnach aus buddhistischer Sicht keine konstante Einheit, sondern in beständigem Werden, Wandel und Vergehen begriffen. Es kann somit auch nicht als solches wiedergeboren werden. |
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{{siehe auch|Buddhismus in Afghanistan}} |
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Reinkarnation wird im Buddhismus also nicht als „Seelenwanderung“ ([[Transmigration]]) verstanden, sondern als eine Kontinuität der Geistesprozesse. Sie ist Folge der beim Ableben eines Individuums noch nicht erloschenen mentalen Kräfte, die sich in einer oder mehreren neu in Erscheinung tretenden Existenzen erneut manifestieren. Eine bekannte [[Allegorie]] vergleicht diesen Prozess mit der Flamme einer Kerze, die weitere Kerzen anzündet. Weder die Kerze selbst, noch die Flamme, sind die selben, aber ohne die ursprüngliche Kerzenflamme gäbe es auch die ihr folgenden nicht. |
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Aśoka schickte Gesandte in viele Reiche jener Zeit. So verbreitete sich die Lehre allmählich über die Grenzen jener Region, in welcher der Buddha gelebt und gelehrt hatte, hinaus. Im Westen reisten Aśokas Gesandte bis in den [[Naher Osten|Nahen Osten]], Ägypten, zu den griechischen Inseln und nach [[Makedonien]]. Über Sri Lanka gelangte die Buddha-Lehre in den folgenden Jahrhunderten zum malayischen Archipel ([[Indonesien]], [[Borobudur]]) und nach Südostasien, also [[Kambodscha]] ([[Funan]], [[Angkor]]), [[Thailand]], [[Myanmar]] ([[Pegu (Reich)|Pegu]]) und [[Laos]]. Im Norden und Nordosten wurde der Buddhismus im Hochland des Himalaya ([[Tibet]]) sowie [[Buddhismus in China|in China]], [[Buddhismus in Korea|Korea]] und [[Buddhismus in Japan|in Japan]] bekannt. |
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Die Ursache der Wiedergeburt liegt im Begehren nach Sinnesbefriedigung, im Trieb nach Sein und Verwirklichung, dem Karma. |
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=== Zurückdrängung in Indien === |
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: ''Wenn du wissen willst, wer du warst, dann schau, wer du bist.'' |
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[[Datei:Sanchi2.jpg|mini|[[Sanchi]], Indien (3. Jh. v. Chr.)]] |
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: ''Wenn du wissen willst, wer du sein wirst, dann schau, was du tust.'' |
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: ([[Padmasambhava]], 8.-9. Jahrhundert) |
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Während der Buddhismus so weitere Verbreitung fand, verschwand er aus den meisten Gegenden Indiens ab dem 12. Jahrhundert. Die Gründe<ref>Nach: Edward Conze: ''Eine kurze Geschichte des Buddhismus.'' Suhrkamp, Frankfurt 1986, S. 121 ff.</ref> werden zum einen in der gegenseitigen Durchdringung von Buddhismus und [[Hinduismus]] gesehen, zum anderen in der moslemischen Invasion Indiens, in deren Verlauf viele Mönche getötet und Klöster zerstört wurden. Auch die heute noch bekannten letzten Hochburgen des Buddhismus auf dem indischen Subkontinent ([[Sindh]], [[Bengalen]]) gehörten zu den islamisierten Gebieten. Auf dem malayischen Archipel (Malaysia, Indonesien) sind heute (mit Ausnahme Balis) nur noch Ruinen zu sehen, die zeigen, dass hier einstmals buddhistische Kulturen geblüht hatten.<ref>B. R. Ambedkar, "The decline and fall of Buddhism," Babasaheb Ambedkar: Writings and Speeches, Bd. III, Government of Maharashtra. 1987, S. 238.</ref> |
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=== Das bedingte Entstehen === |
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''Hauptartikel: '''[[Bedingtes Entstehen]]''''' |
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=== Weiterentwicklung === |
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Wiedergeburten vollziehen sich, solange verursachende, nach Realisierung drängende Triebkräfte vorhanden sind. Diese „bedingte Entstehung“, auch „Entstehen in Abhängigkeit“, (Pali: [[Paticcasamuppada]], Sanskrit: [[Pratityasamutpada]]) ist eines der zentralen Konzepte des Buddhismus. Es beschreibt die Seinsweise aller [[Phänomene]] in ihrer dynamischen Entwicklung und gegenseitigen Bedingtheit. |
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Eine vielfältige Weiterentwicklung der Lehre war durch die Worte des Buddha vorbestimmt: Als Lehre, die ausdrücklich in Zweifel gezogen werden darf, hat der Buddhismus sich teilweise mit anderen Religionen vermischt, die auch Vorstellungen von Gottheiten kennen oder die die Gebote der Enthaltsamkeit weniger streng oder gar nicht handhabten. |
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Der [[Theravada]] („die Lehre der Ältesten“) hält sich an die Lehre des Buddha, wie sie auf dem Konzil von Patna festgelegt wurde. Er ist vor allem in den Ländern Süd- und Südostasiens (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha) weit verbreitet. Der Mahayana („das große Fahrzeug“) durchmischte sich mehr mit den ursprünglichen Religionen und Philosophien der Kulturen, in denen der Buddhismus einzog. So kamen z. B. in China Elemente des [[Daoismus]] hinzu, wodurch schließlich die Ausprägung des [[Chan]]-Buddhismus und später in Japan [[Zen]] entstand. |
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=== Die Lehre – „Dharma“ === |
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[[Bild:Tibet Lhasa Jokhang Wheel of Dharma.jpg|thumb|''Rad des [[Dharma]]'' (Jokhang-Tempel, [[Lhasa]], [[Tibet]])]] |
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''Hauptartikel: '''[[Dharma]]''''' |
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Insbesondere der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts hat in vielen Ländern Asiens zu einer Renaissance des Buddhismus geführt. Die Schaffung einer [[Internationale Buddhistische Flagge|internationalen buddhistischen Flagge]] 1885 ist dafür ein symbolischer Ausdruck. Besonders den Initiativen von Thailand und Sri Lanka ist die 1950 erfolgte Gründung der [[World Fellowship of Buddhists]] (WFB) zu verdanken. |
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[[Dharma]] (Sanskrit) bzw. [[Dhamma]] (Pali) bezeichnet im Buddhismus zweierlei: |
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* Die Lehre Buddhas (im [[Theravada]] auf Buddha beschränkt, im [[Mahayana]] und [[Vajrayana]] schließt das auch die Lehren der [[Bodhisattva]]s und großer verwirklichter Meister mit ein). Basis des Dharma sind die Vier edlen Wahrheiten. Es bildet eines der [[Drei Juwelen]], der so genannten „Zufluchtsobjekte“, bestehend aus dem Lehrer, der Lehre und der Gemeinschaft der Mönche – Buddha, Dharma und [[Sangha]]. Es ist auch Teil der [[10 Betrachtungen]] (Anussati). |
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* Die Gesamtheit aller weltlichen [[Phänomen]]e, der Natur, an sich und der ihr zu Grunde liegenden Gesetzmäßigkeiten (siehe oben [[#Paticcasamuppada – „Die bedingte Entstehung“|Das bedingte Entstehen]]). |
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=== Heutige Verbreitung in Asien === |
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[[Datei:Buddhism percent population in each nation World Map Buddhist data by Pew Research.svg|mini|hochkant=1.5|Prozentualer Anteil der Buddhisten pro Land, laut [[Pew Research Center]], Stand: 2010]] |
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[[Bild:Buddha_h1.jpg|thumb|Darstellung des [[Siddhartha Gautama]] der mit der Rechten die Erde berührt, um sein Anrecht auf Erlangung des höchsten Zieles, des [[Bodhi]], zu unterstreichen ''(Bhumisparsa [[Mudra]]).'']] |
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''Hauptartikel: '''[[Bodhi]]''' und '''[[Erleuchtung (Buddhismus)|Erleuchtung]]''''' |
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Heute leben weltweit näherungsweise 450 Millionen Buddhisten. Diese Zahl ist jedoch eher als Anhaltspunkt aufzufassen, da es starke Schwankungen zwischen einzelnen Statistiken gibt. Die Länder mit der stärksten Verbreitung des Buddhismus sind [[Volksrepublik China|China]], [[Bhutan]], [[Japan]], [[Kambodscha]], [[Laos]], die [[Mongolei]], [[Myanmar]], [[Sri Lanka]], [[Südkorea]], [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]], [[Thailand]] und [[Vietnam]]. |
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[[Bodhi]] ist der Vorgang des „Erwachens“, der „Erleuchtung“. Voraussetzungen sind das vollständige Begreifen der „Vier edlen Wahrheiten“, die Überwindung aller an das Dasein bindenden Bedürfnisse und Täuschungen und somit das Vergehen aller karmischen Kräfte. Durch Bodhi wird der Kreislauf des Lebens, [[Samsara]], verlassen und [[Nirvana]] erlangt. |
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In Indien beträgt der Anteil an der Bevölkerung heute weniger als ein Prozent. Allerdings erwacht jedoch wieder ein intellektuelles Interesse an der buddhistischen Lehre in der gebildeten Schicht. Auch unter den [[Dalit]] („Unberührbaren“) gibt es, initiiert durch [[Bhimrao Ramji Ambedkar]], den „Vater der indischen Verfassung“, seit 1956 eine Bewegung, die in der [[Konversion (Religion)|Konversion]] zum Buddhismus einen Weg sieht, der Unterdrückung durch das Kastensystem zu entkommen. |
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Die buddhistische Tradition nennt drei Arten von Bodhi: |
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* [[Pacceka-Bodhi]] wird durch eigene Bemühungen, ohne die Hilfe von Lehrern, erreicht. Ein derart Erleuchteter wird als [[Pratyeka-Buddha]] bezeichnet. |
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* [[Savaka-Bodhi]] bezeichnet die „Erleuchtung“ jener, die mit Hilfe von Lehrern Bodhi erlangen. Ein so Erwachter wird als [[Arhat]] bezeichnet. |
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* [[Samma-Sambodhi]] wird von einem [[Samma-Sambuddha]] („Vollkommen Erwachter“) erlangt. Ein solcher „Vollkommen Erwachter“ gilt als die perfekte, mitfühlendste und allwissende Form eines Buddha.Der historische Buddha Shakyamuni (aus dem Geschlecht von Shakya) war ein solcher Samma-Sambuddha. |
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{| class="wikitable" |
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''Siehe auch:'' [[Bodhipakkhiyadhamma|Bodhipakkhiyadhamma – Die 37 erforderlichen Dinge zur Erleuchtung]] |
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! Land !! Anteil der buddhistischen Bevölkerung<br />im jeweiligen Land (in Prozent) |
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| [[Thailand]] || 95 |
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| [[Kambodscha]] || 93 |
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| [[Myanmar]] || 87,2 nach offiziellen Angaben (mit Lokalreligionen) |
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| [[Bhutan]] || 72 |
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| [[Sri Lanka]] || 70,2 |
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| [[Laos]] || 66,3; ein Großteil gehört dem [[Theravada-Buddhismus]] an |
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| [[Mongolei]] || 40 |
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| [[Japan]] || 20–67 |
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| [[Südkorea]] || 23,7 |
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| [[Vietnam]] || 22 |
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| [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]] || 21,2 |
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| [[Volksrepublik China|China]] || 18 |
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| [[Indien]] || 0,7 |
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| [[Russland]] || 0,7; Mehrheitsreligion in [[Kalmückien]] und [[Tuwa]] und unter den [[Burjaten]] |
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=== Situation in anderen Erdteilen === |
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Seit dem 19. und insbesondere seit dem 20. Jahrhundert wächst auch in den industrialisierten Staaten Europas, den USA und Australien die Tendenz, sich dem Buddhismus als [[Weltreligion]] zuzuwenden. Im Unterschied zu den asiatischen Ländern gibt es im Westen die Situation, dass die zahlreichen und oft sehr unterschiedlichen Ausprägungen der verschiedenen Lehrrichtungen nebeneinander in Erscheinung treten. |
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''Hauptartikel: '''[[Nirvana]]''''' |
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Organisationen wie die 1975 gegründete EBU ([[Europäische Buddhistische Union]]) haben sich zum Ziel gesetzt, diese Gruppen miteinander zu vernetzen und sie in einen Diskurs mit einzubeziehen, der einen längerfristigen Prozess zur Inkulturation und somit Herausbildung eines europäischen Buddhismus begünstigen soll. Ein weiteres Ziel ist die Integration in die europäische Gesellschaft, damit die buddhistischen Vereinigungen ihr spirituelles, humanitäres, kulturelles und soziales Engagement ohne Hindernisse ausüben können. |
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[[Nirvana]] (Sanskrit) bzw. [[Nibbana]] (Pali) bezeichnet das Verlassen von Samsara, dem Kreislauf aus Leben, Tod und Wiedergeburt. Nirvana kann letztlich mit Worten nicht beschrieben werden, es kann nur erlebt und erfahren werden als Folge intensiver [[Meditation|meditativer]] Übung und Erkenntnis. Es ist auch kein Ort, nicht vergleichbar mit [[Paradies]]-Vorstellungen anderer Religionen. Es ist kein Himmel und keine greifbare Seligkeit in einem Jenseits. Nirvana ist ein Abschluss, kein Neubeginn in einer anderen Sphäre. Somit ist es ein Zustand der Zustandslosigkeit, in dem alle Vorstellungen und Wunschgebilde – alle karmischen Kräfte – überwunden und gestillt sind. Auch tritt Nirvana nicht erst mit dem Tod ein. Buddha selbst lebte und unterrichtete noch 45 Jahre, nachdem er [[Nirvana]] erreicht hatte. Das endgültige Aufgehen oder „Verwehen“ im Nirvana nach dem Tod wird als [[Parinirvana]] bezeichnet. |
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In vielen Ländern Europas wurde der Buddhismus gegen Ende des 20. Jahrhunderts öffentlich und staatlich als Religion anerkannt. In Europa erhielt der Buddhismus zuerst in Österreich die volle staatliche Anerkennung (1983).<ref>[https://www.buddhismus-austria.at/die-lehre-des-buddha/buddhismus-in-oesterreich/ Webseite] der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, abgerufen am 8. Oktober 2022.</ref> In Deutschland und der Schweiz haben die buddhistischen Religionsgemeinschaften keinen [[Öffentliches Recht #Materien|öffentlich-rechtlichen]] Status. |
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== Religion und/oder Philosophie bzw. Weltanschauung == |
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Siehe auch: |
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Während der Buddhismus zu den Weltreligionen gezählt wird, gibt es Buddhisten, die sich nicht als Anhänger einer Religion ansehen, sondern den Buddhismus als Weisheitslehre oder [[Philosophie]] bzw. [[Weltanschauung]] betrachten, die den Glauben an eine Religion nicht ausschließt. Dabei spielt die neuere Entdeckung des [[Buddhismus im Westen]] eine große Rolle, da der Kontakt des Westens mit dem Buddhismus zu einer Zeit geschah, als [[Zeitalter der Aufklärung|Aufklärung]], [[Säkularisation]] und [[Atheismus]] eine Gegenposition zur [[Christentum|christlich]]-[[Monotheismus|monotheistischen]] bildeten. |
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* [[Buddhismus im Westen]] |
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* [[Buddhismus in Europa]] |
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* [[Buddhismus in Deutschland]] |
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* [[Buddhismus in Österreich]] |
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* [[Buddhismus in der Schweiz]] |
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== Die Lehren des Buddhismus == |
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Oft wird angeführt, dass der Buddhismus keine Götter kenne, was der in Asien gelebten [[Volksfrömmigkeit|Volksreligion]], die die Götter der asiatischen Mythologie mit Glauben an Geister und Formen des [[Animismus]] verbindet, zu widersprechen scheint. Dies zeigt aber eher, dass der Buddhismus, der Verhaltens- und Lebensregeln aufstellt, mit anderen Religionen nicht konkurriert. Wer die buddhistischen Regeln einhält, ist nicht gehindert, eine andere Religion zu praktizieren und sich trotzdem als Buddhist zu bezeichnen. |
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[[Datei:Buddha Hass-Liebe.jpg|mini|hochkant|Ein dem Buddha zugeschriebener [[Sinnspruch]] steht im [[Karlsruhe]]r ''Garten der Religionen''. Es ist der fünfte Vers des [[Dhammapada]]. Richtig übersetzt, hieße es „Nicht-Hass“ anstelle von „Liebe“.]] |
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Viele Buddhisten in Asien sind gleichzeitig Mitglieder anderer, auch christlicher Religionsgemeinschaften. Da der Buddhismus menschliche Verhaltensregeln und nicht den Glauben an einen bestimmten Gott nahe legt, missioniert er auch nicht, sondern überlässt es dem einzelnen Menschen seinen Weg zur Wahrheit zu finden. |
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In seiner ursprünglichen Form, die aus der vorliegenden ältesten Überlieferung nur eingeschränkt rekonstruierbar ist, und durch seine vielfältige Fortentwicklung ähnelt der Buddhismus teils einer in der Praxis angewandten Denktradition oder [[Buddhistische Philosophie|Philosophie]]. |
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Neben der Gottesfrage besitzt der Buddhismus sehr viele Eigenschaften einer Religion, deren Formen sich allerdings je nach Tradition stark unterscheiden: [[Ritual]], [[Gemeinde|Gemeinschaft]], [[Liturgie]], [[Askese]] und [[Mönchtum]], [[Mystik]] und [[Dogmatismus]] – und eine jahrhundertealte Tradition in Asien, die der [[Kirchengeschichte]] der christlichen [[Konfession]]en in vielem ähnelt, vor allem in ihrer Position zwischen Macht, Ethik und Glauben. |
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Der Buddha selbst sah sich weder als Gott noch als Überbringer der Lehre eines Gottes. Er stellte klar, dass er die Lehre, Dhamma (Pali) bzw. [[Dharma]] (Sanskrit), nicht aufgrund göttlicher [[Offenbarung]] erhalten, sondern vielmehr durch eigene meditative Schau ([[Kontemplation]]) ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge gewonnen habe. Diese Erkenntnis sei jedem zugänglich, der seiner Lehre und Methodik folge. Dabei sei die von ihm aufgezeigte Lehre nicht [[dogma]]tisch zu befolgen. Im Gegenteil warnte er vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor. Er verwies auch auf die Vergeblichkeit von Bemühungen, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen, und mahnte gegenüber dem geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren eine [[Zweifel|Skepsis]] an, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist. |
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Allerdings bleibt es eine Frage der [[Religionsdefinition]], ob diese asiatische Weisheitslehre nun letztendlich mit dem europäischem Wort „Religion“ übersetzt werden kann, oder nicht, da sie gewisse kulturelle Eigenheiten besitzt. |
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Von den [[Monotheismus|monotheistischen]] Religionen ([[Jüdische Religion|Judentum]], [[Christentum]], [[Islam]]) unterscheidet der Buddhismus sich grundlegend. So kennt die buddhistische Lehre weder einen allmächtigen Gott noch eine ewige [[Seele]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gungfu.de/buddhismus/buddhism.html |titel=Was ist Buddhismus? |werk=gungfu.de |abruf=2025-03-31}}</ref> Das, und auch die Nichtbeachtung des [[Kaste]]nsystems, unterscheidet ihn auch von [[Hinduismus]] und [[Brahmanismus]], mit denen er andererseits die [[Karma]]-Lehre teilt. In deren Umfeld entstanden, wird er mitunter als eine Reformbewegung zu den [[Veda|vedischen]] Glaubenssystemen Indiens betrachtet.<ref>Vgl. auch [[Helmuth von Glasenapp]]: ''Vedānta und Buddhismus'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse.'' Jahrgang 1950, Band 11). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden).</ref> Mit dieser antiritualistischen und antitheistischen Haltung ist die ursprüngliche Lehre des [[Siddhartha Gautama]] sehr wahrscheinlich die älteste [[Geschichte der Religion#Die hermeneutische Religion|hermeneutische Religion]] der Welt.<ref>[[Peter Antes]]: ''Grundriss der Religionsgeschichte''. (= ''Theologische Wissenschaft.'' Band 17). Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016965-3, S. 65–66.</ref><ref>Daniel Tschopp: ''Buddhistische Hermeneutik.'' Seminararbeit. Institut für Philosophie der Universität Wien, 2007 ([https://homepage.univie.ac.at/franz.martin.wimmer/stud-arbeiten/se07arbtschopp.pdf PDF; 324 kB]), S. 2–4.</ref> |
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== Verbreitung des Buddhismus == |
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=== Dharma === |
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[[Bild:Weltreligionen.png|thumb|220px|Verbreitung der Weltreligionen]] |
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{{Hauptartikel|Dharma}} |
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Drei Monate nach dem Tod des [[Buddha]] traten seine Schüler in ''Rajagarha'' (heute ''Rajgir'') zum ersten [[Buddhistische Konzile|Konzil]] zusammen, um den [[Dhamma]] (die Lehre) und die [[Vinaya]] (die Mönchsregeln) zu besprechen und gemäß den Unterweisungen des Buddha festzuhalten. Die weitere Überlieferung erfolgte mündlich. Etwa 100 Jahre später fand in ''Vesali'' das zweite Konzil statt. Diskutiert wurden nun vor allem die Regeln der Mönchsgemeinschaft, da es bis dahin bereits zur Bildung verschiedener Gruppierungen mit unterschiedlichen Auslegungen der ursprünglichen Regeln gekommen war. Während des zweiten Konzils und den folgenden Zusammenkünften kam es zur Bildung von bis zu 18 verschiedenen Schulen ([[Nikaya]]-Schulen), die sich auf unterschiedliche Weise auf die ursprünglichen Lehren des Buddha beriefen. Daneben entstand auch die [[Mahasanghika]], die für Anpassungen der Regeln an die veränderten Umstände eintrat und als früher Vorläufer des [[Mahayana]] betrachtet werden kann. |
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{{Hauptartikel|Vier Edle Wahrheiten|Edler Achtfacher Pfad}} |
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[[Bild:Sanchi2.jpg|thumb|[[Sanchi]] (3. Jh. v. Chr.)]] |
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Im [[3. Jahrhundert v. Chr.]] trat in [[Pataliputra]] (heute Patna), unter der Schirmherrschaft des Königs [[Ashoka]] und dem Vorsitz des Mönchs ''Moggaliputta Tissa,'' das 3. Konzil zusammen. Ziel der Versammlung war es, sich wieder auf eine einheitliche buddhistische Lehre zu einigen. Insbesondere [[Häresie|Häretiker]] sollten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und falsche Lehren widerlegt werden. Im Verlauf des Konzils wurde zu diesem Zweck das Buch ''Kathavatthu'' verfasst, das die philosophischen und scholastischen Abhandlungen zusammenfasste. Dieser Text wurde zum Kernstück des [[Abhidhammapitaka]], einer philosophischen Textsammlung. Zusammen mit dem [[Suttapitaka]], den niedergeschriebenen Lehrreden des Buddha, und dem [[Vinayapitaka]], der Sammlung der Ordensregeln, bildet es das in [[Pali]] verfasste [[Tipitaka]] ([[Sanskrit]]: [[Tripitaka]], deutsch: „Dreikorb“, auch „[[Pali-Kanon]]“), die älteste große Zusammenfassung buddhistischen Schriftgutes. |
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''Dharma'' (Sanskrit) bzw. ''Dhamma'' (Pali) bezeichnet im Buddhismus im Wesentlichen zweierlei: |
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Nur diese Schriften wurden vom Konzil als authentische Grundlagen der buddhistischen Lehre anerkannt, was die Spaltung der Mönchsgemeinschaft besiegelte. Während der Theravada, die ''Lehre der Älteren,'' sich auf die unveränderte Übernahme der ursprünglichen Lehren und Regeln einigte, legte die [[Mahasanghika]] keinen festgelegten Kanon von Schriften fest und nahm auch Schriften auf, deren Herkunft von Buddha nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. |
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* Die Lehre Buddhas (im [[Theravada]] die des Buddha, im Mahayana und [[Vajrayana]] auch zusammen mit den Lehren der [[Bodhisattva]]s und großen verwirklichten Meister). Basis des Dharma sind die Vier edlen Wahrheiten. Es bildet eines der [[Drei Juwelen]], der so genannten „Zufluchtsobjekte“, bestehend aus dem Lehrer, der Lehre und der Gemeinschaft der Mönche (Buddha, Dharma und [[Sangha]]). Es ist auch Teil der [[Zehn Betrachtungen]] (Anussati). |
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In den folgenden Jahrhunderten verbreitete sich die Lehre in Süd- und Ostasien. Während der Regierungszeit des Königs [[Ashoka]] (3. Jahrhundert v. Chr.) verbreitete sich der Buddhismus über ganz Indien und weit darüber hinaus. Auch Teile von Afghanistan gehörten zu seinem Reich. Im Grenzgebiet zu Pakistan entstand dort, beeinflusst von griechischen Bildhauern, die mit [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] ins Land gekommen waren, in [[Gandhara]] die [[Graeco-Buddhismus|graeco-buddhistische]] Kultur, eine Mischung von indischen und hellenistischen Einflüssen. In deren Tradition entstanden unter anderem die [[Buddha-Statuen von Bamiyan]]. |
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* Die Gesamtheit aller weltlichen [[Phänomen]]e, der Natur an sich und der ihr zu Grunde liegenden Gesetzmäßigkeiten (siehe Abschnitt [[Buddhismus#Das bedingte Entstehen|''Das bedingte Entstehen'']]). |
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[[Bild:Borobudur-perfect-buddha.jpg|thumb|left|[[Borobudur]] (9. Jh.)]] |
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Ashoka schickte Gesandte in viele Reiche jener Zeit. So verbreitete sich die Lehre allmählich über die Grenzen jener Region, in der Buddha gelebt und gelehrt hatte, hinaus. Im Westen reisten Ashokas Gesandte bis in den [[Naher Osten|Nahen Osten]], [[Ägypten]], zu den [[Griechenland|griechischen]] Inseln und nach [[Makedonien]]. Über Sri Lanka gelangte Buddhas Lehre in den folgenden Jahrhunderten zum malayischen Archipel ([[Indonesien]], [[Borobudur]]) und nach [[Südostasien]], also [[Kambodscha]] ([[Funan]], [[Angkor]]), [[Thailand]], [[Myanmar]] ([[Pegu]]) und [[Laos]]. Im Norden und Nordosten wurde der Buddhismus im Hochland des Himalaya ([[Tibet]]), sowie in [[Volksrepublik China|China]] und [[Japan]] bekannt. |
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Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad''. |
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Während der Buddhismus so weitere Verbreitung fand, wurde er in Indien ab dem 10. Jahrhundert allmählich zurückgedrängt. Zum einen wandten sich viele Menschen dem [[Hinduismus]] zu, und zum anderen war es relativ leicht, die Dharma-Anhänger durch Tötung der Mönche entscheidend zu schwächen und dann [[Islamisierung|zwangsweise zu islamisieren]]. Deshalb gehörten die letzten Hochburgen des Buddhismus auf dem indischen Subkontinent ([[Sind]], [[Bengalen]]) auch schnell zu den islamisierten Gebieten. Auch auf dem malayischen Archipel (Malaysia, Indonesien) sind heute – mit Ausnahme Balis – nur noch Ruinen zu sehen, die zeigen, dass hier einstmals buddhistische Kulturen geblüht hatten. |
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Im Zentrum der „Vier edlen Wahrheiten“ steht das Leiden ([[dukkha]]), seine Ursachen und der Weg, es zum Verlöschen zu bringen. Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit). |
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=== Das bedingte Entstehen === |
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Eine vielfältige Weiterentwicklung der Lehre war durch die Worte Buddhas vorbestimmt: Als Lehre, die ausdrücklich in Zweifel gezogen werden darf, hat der Buddhismus sich natürlicherweise mit anderen Religionen vermischt, die auch Vorstellungen von Gottheiten kennen oder die die Gebote der Enthaltsamkeit weniger streng oder gar nicht handhabten. |
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{{Hauptartikel|Bedingtes Entstehen}} |
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Die „bedingte Entstehung“, auch „Entstehen in Abhängigkeit“ bzw. „Konditionalnexus“<ref>[[Hans Wolfgang Schumann]]: ''Buddhismus. Stifter, Schulen und Systeme.'' Eugen Diederichs Verlag, Olten 1998, ISBN 3-424-01461-3, S. 87–98.</ref> (Pali: Paticcasamuppada, Sanskrit: Pratityasamutpada), ist eines der zentralen Konzepte des Buddhismus. Es beschreibt in einer Kette von 12 miteinander verwobenen Elementen die Seinsweise aller [[Phänomen]]e in ihrer dynamischen Entwicklung und gegenseitigen Bedingtheit. Die Essenz dieser Lehre kann in dem Satz zusammengefasst werden: „Dieses ist, weil jenes ist“. |
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Das „kleine Fahrzeug“ ([[Hinayana]]) hält sich an die Lehre Buddhas, wie sie auf dem Konzil von Patna festgelegt wurde, es wird in Sri Lanka und in Thailand, Kambodscha, Burma und Laos befolgt. Das „grosse Fahrzeug“ ([[Mahayana]]) durchmischte sich mehr mit den ursprünglichen Religionen und Philosophien der Kulturen, in denen der Buddhismus einzog. So kamen z. B. in China Elemente des [[Daoismus]] hinzu, wodurch schließlich die Ausprägung des [[Chan]]-Buddhismus und später in Japan [[Zen]] entstand. |
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[[Bild:TempelanlageBigBuddhaKohSamuiBild1.jpg|thumb|150px|[[Wat]] Phra Yai ([[Samui]], [[Thailand]])]] |
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[[Bild:Buddha_h2.jpg|thumb|150px|Buddhistischer Hausaltar ([[Nepal]])]] |
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Heute leben weltweit circa 450 Millionen Buddhisten. Diese Zahl ist jedoch nicht verbindlich, da es starke Schwankungen zwischen einzelnen Statistiken gibt. Die Länder mit der stärksten Verbreitung des Buddhismus sind [[Volksrepublik China|China]], [[Bhutan]], [[Japan]], [[Kambodscha]], [[Laos]], [[Mongolei]], [[Myanmar]], [[Sri Lanka]], [[Südkorea]], [[Thailand]], [[Tibet]] und [[Vietnam]]. In Indien beträgt sein Anteil an der Bevölkerung heute weniger als ein Prozent. Neuerdings erwacht jedoch wieder ein intellektuelles Interesse an der buddhistischen Lehre in der gebildeten Schicht. Auch unter den [[Dalit]] („Unberührbaren“) gibt es initiiert durch [[Bhimrao Ramji Ambedkar]], den „Vater der indischen Verfassung“, seit 1956 eine Bewegung, die in der [[Konversion (Religion)|Konversion]] zum Buddhismus einen Weg, der Unterdrückung durch das Kastensystem zu entkommen, sieht. |
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=== Ursache und Wirkung: Karma === |
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Insbesondere der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts hat paradoxerweise in vielen Ländern Asiens zu einer Renaissance des Buddhismus geführt. Die Schaffung einer [[Internationale Buddhistische Flagge|Internationalen Buddhistischen Flagge]] 1885 ist dafür ein symbolischer Ausdruck. Besonders den Initiativen von Thailand und Sri Lanka ist die 1950 stattgefundene Gründung der World Fellowship of Buddhists (WFB) zu verdanken. |
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{{Hauptartikel|Karma}} |
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Seit dem 19. und insbesondere seit dem 20. Jahrhundert wächst auch in den industrialisierten Staaten USA, Europa, Australien die Tendenz, sich dem Buddhismus zuzuwenden. |
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''Kamma'' (Pali) bzw. ''Karma'' (Sanskrit) bedeutet „Tat, Wirken“ und bezeichnet das sinnliche Begehren und das Anhaften an die Erscheinungen der Welt (Gier, Hass, Ich-Sucht), die Taten, die dadurch entstehen, und die Wirkungen von Handlungen und Gedanken in moralischer Hinsicht, insbesondere die Rückwirkungen auf den Akteur selbst. Es entspricht in etwa dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Karma bezieht sich auf alles Tun und Handeln sowie alle Ebenen des Denkens und Fühlens. All das erzeugt entweder gutes oder schlechtes Karma oder kann karmisch gesehen neutral sein. |
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Im Unterschied zu den asiatischen Ländern, gibt es im Westen die Situation, dass die zahlreichen und oft sehr unterschiedlichen Ausprägungen aller drei Fahrzeuge nebeneinander in Erscheinung treten. |
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Gutes wie schlechtes Karma erzeugt die Folge der Wiedergeburten, das [[Samsara]]. Höchstes Ziel des Buddhismus ist es, diesem Kreislauf zu entkommen, indem kein Karma mehr erzeugt wird – Handlungen hinterlassen dann keine Spuren mehr in der Welt. Im Buddhismus wird dies als Eingang ins [[Nirwana]] bezeichnet. |
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Organisationen, wie die 1975 gegründete EBU ([[Europäische Buddhistische Union]]), haben sich zum Ziel gesetzt, diese Gruppen miteinander zu vernetzen und sie in einen Diskurs mit einzubeziehen, der einen längerfristigen Prozess zur Inkulturation und somit Herausbildung eines „[[Buddhismus in Europa|Europäischen Buddhismus]]" begünstigen soll. Ein weiteres Ziel ist die Integration in die europäische Gesellschaft, damit die buddhistischen Vereinigungen ihr spirituelles, humanitäres, kulturelles und soziales Engagement ohne Hindernisse ausüben können. |
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Da dieses Ziel in der Geschichte des Buddhismus oft als unerreichbar in einem Leben galt, ging es, besonders bei den Laien, mehr um das Anhäufen guten Karmas als um das Erreichen des Nirwana in diesem Leben. Gekoppelt daran ist der Glaube, dass das erworbene Verdienst (durch gute Taten, zeitweiligen Beitritt in den Sangha, Spenden an Mönche, Kopieren von Sutras und vieles mehr) auch rituell an andere weitergegeben werden könne, selbst an Verstorbene oder ganze Nationen. |
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In vielen Ländern Europas ist es gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu einer öffentlichen und staatlichen Anerkennung des Buddhismus gekommen. Während der [[Buddhismus in Österreich]] schon 1983 die volle staatliche Anerkennung erhalten hat, steht sie für [[Buddhismus in Deutschland|Deutschland]] und die [[Buddhismus in der Schweiz|Schweiz]] noch aus. |
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=== Der Kreislauf des Lebens: Samsara === |
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''Siehe auch:'' [[Buddhismus (Zeittafel)|Zeittafel des Buddhismus]] |
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{{Hauptartikel|Samsara}} |
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Der den wichtigen indischen Religionen gemeinsame Begriff ''Samsara'', „beständiges Wandern“, bezeichnet den fortlaufenden Kreislauf des Lebens aus Tod und Geburt, Werden und Vergehen. Das Ziel der buddhistischen Praxis ist, diesen Kreislauf zu verlassen. Samsara umfasst alle Ebenen der Existenz, sowohl jene, die wir als Menschen kennen, wie auch alle anderen, von den Höllenwesen ([[Sechs Daseinsbereiche|Niraya]] Wesen) bis zu den Göttern ([[Deva (Gott)|Devas]]). Alle Wesen sind im Kreislauf des Lebens gefangen, daran gebunden durch Karma: ihre Taten, Gedanken und Emotionen, durch Wünsche und Begierden. Erst das Erkennen und Überwinden dieser karmischen Kräfte ermöglicht ein Verlassen des Kreislaufs. Im Mahayana entstand darüber hinaus die Theorie der Identität von Samsara und Nirwana (in westlich-philosophischen Begriffen also Immanenz statt Transzendenz). |
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=== Nicht-Selbst und Wiedergeburt === |
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{{Hauptartikel|Anatta|Wiedergeburt (Buddhismus)}} |
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Die [[Indische Philosophie#Die Astika und die Nastika|Astika-Schulen]] der indischen Philosophie lehrten das „[[Atman|Selbst]]“ ([[Pali|p.]] ''attā'', [[Sanskrit|skt.]] ''ātman''), vergleichbar mit dem Begriff einer persönlichen [[Seele]]. Der Buddha verneinte die Existenz von ātta als persönliche und beständige Einheit. Im Gegensatz dazu sprach er von dem „[[Anatta|Nicht-Selbst]]“ (p. ''anattā'', skt. ''anātman''). Die Vorstellung von einem beständigen Selbst ist Teil der Täuschung über die Beschaffenheit der Welt. Gemäß der Lehre des Buddhas besteht die Persönlichkeit mit all ihren Erfahrungen und Wahrnehmungen in der Welt aus den [[Skandha|Fünf Gruppen]], (p. ''khandhā'', skt. ''skandhas''): Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und Bewusstsein. Das Selbst ist aus buddhistischer Sicht keine konstante Einheit, sondern ein von beständigem Werden, Wandeln und Vergehen gekennzeichneter Vorgang. |
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Vor diesem Hintergrund hat das zur Zeit des Buddha bereits existierende Konzept der ''Wiedergeburt'', ''punabbhava'', (p.; ''puna'' ‚wieder‘, ''bhava'' ‚werden‘)<ref>Digital Dictionaries of South Asia: ''[https://dsal.uchicago.edu/dictionaries/pali/ The Pali Text Society’s Pali-English dictionary].'' In: ''dsal.uchicago.edu'' (englisch).</ref> im Buddhismus eine Neudeutung erfahren, denn die traditionelle vedische Reinkarnationslehre basierte auf der Vorstellung einer Seelenwanderung. Wiedergeburt bedeutet im Buddhismus aber nicht individuelle Fortdauer eines dauerhaften Wesenskernes, auch nicht Weiterwandern eines Bewusstseins nach dem Tode. Vielmehr sind es unpersönliche karmische Impulse, die von einer Existenz ausstrahlend eine spätere Existenzform mitprägen. |
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=== Das Erwachen (Bodhi) === |
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{{Hauptartikel|Bodhi}} |
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''Bodhi'' ist der Vorgang des „Erwachens“, oft ungenau mit dem unbuddhistischen Begriff „Erleuchtung“ wiedergegeben. Voraussetzungen sind das vollständige Begreifen der „Vier edlen Wahrheiten“, die Überwindung aller an das Dasein bindenden Bedürfnisse und Täuschungen und somit das Vergehen aller karmischen Kräfte. Durch Bodhi wird der Kreislauf des Lebens und des Leidens ([[Samsara]]) verlassen und [[Nirwana]] erlangt. |
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Die buddhistische Tradition kennt drei Arten von ''Bodhi'': |
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* [[Pacceka-Bodhi]] wird durch eigene Bemühungen, ohne die Hilfe von Lehrern, erreicht. Ein derart Erwachter wird als ein [[Pratyekabuddha|Pratyeka-Buddha]] bezeichnet. |
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* [[Savaka-Bodhi]] bezeichnet das Erwachen jener, die mit Hilfe von Lehrern Bodhi erlangen. Ein so Erwachter wird als [[Arhat]] bezeichnet. |
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* [[Samma-Sambodhi]] wird von einem [[Samma-Sambuddha]] („Vollkommen Erwachter“) erlangt. Ein solcher „Vollkommen Erwachter“ gilt als die perfekte, mitfühlendste und allwissende Form eines Buddha. Der historische Buddha Shakyamuni aus dem Geschlecht von Shakya wird als ein solcher Samma-Sambuddha bezeichnet. |
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{{Siehe auch|Bodhipakkhiyadhamma}} |
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=== Verlöschen: Nirwana === |
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{{Hauptartikel|Nirwana}} |
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''Nirwana'' (Sanskrit) bzw. Nibbana (Pali) bezeichnet die höchste Verwirklichungsstufe des Bewusstseins, in der jede Ich-Anhaftung und alle Vorstellungen/Konzepte erloschen sind. Nirwana kann mit Worten nicht beschrieben, es kann nur erlebt und erfahren werden als Folge intensiver [[Meditation|meditativer]] Übung und anhaltender [[Achtsamkeit (mindfulness)#Achtsamkeit im Buddhismus|Achtsamkeitspraxis]]. Es ist weder ein Ort – also nicht vergleichbar mit [[Garten Eden|Paradies]]-Vorstellungen anderer Religionen – noch eine Art Himmel und auch keine Seligkeit in einem Jenseits. Nirwana ist auch kein [[Nihilismus|nihilistisches]] Konzept, kein „Nichts“, wie westliche Interpreten in den Anfängen der Buddhismusrezeption glaubten, sondern beschreibt die vom Bewusstsein erfahrbare Dimension des Letztendlichen. Der Buddha selbst lebte und unterrichtete noch 45 Jahre, nachdem er Nirwana erreicht hatte. Das endgültige Aufgehen oder „Verlöschen“ im Nirwana nach dem Tod wird als [[Parinirvana]] bezeichnet. |
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=== Meditation und Achtsamkeit === |
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Weder das rein intellektuelle Erfassen der Buddha-Lehre noch das Befolgen ihrer ethischen Richtlinien allein reicht für eine erfolgreiche Praxis aus. Im Zentrum des Buddha-Dharma stehen daher [[Meditation]] und Achtsamkeitspraxis. Von der Atembeobachtung über die Liebende-Güte-Meditation ([[metta]]), Mantra-Rezitationen, Gehmeditation, Visualisierungen bis hin zu thematisch ausgerichteten Kontemplationen haben die regionalen buddhistischen Schulen eine Vielzahl von Meditationsformen entwickelt. Ziele der Meditation sind vor allem die Sammlung und Beruhigung des Geistes ([[Shamatha|samatha]]), das Trainieren klar-bewusster Wahrnehmung, des „tiefen Sehens“ ([[vipassana]]), das Kultivieren von Mitgefühl mit allen Wesen, die Schulung der Achtsamkeit sowie die schrittweise Auflösung der leidvollen Ich-Verhaftung. |
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[[Achtsamkeit (mindfulness)|Achtsamkeit]] (auch Bewusstheit, Vergegenwärtigung) ist die Übung, ganz im Hier und Jetzt zu verweilen, alles Gegenwärtige klarbewusst und nicht wertend wahrzunehmen. Diese Hinwendung zum momentanen Augenblick erfordert volle Wachheit, ganze Präsenz und eine nicht nachlassende Aufmerksamkeit für alle im Moment auftauchenden körperlichen und geistigen Phänomene. |
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== Buddhistische Schulen == |
== Buddhistische Schulen == |
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[[Datei:Buddhist sects.png|mini|300px|Schulen des Buddhismus]] |
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''Hauptartikel: '''[[Buddhismus - Schulen und Systeme]]''''' |
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{{Hauptartikel|Schulen und Systeme des Buddhismus}} |
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Es gibt drei Hauptrichtungen des Buddhismus: [[Hinayana]] („Kleines Fahrzeug“), aus dessen Tradition heute nur noch die Form des [[Theravada]] („Lehre der Älteren“) existiert, |
Es gibt drei Hauptrichtungen des Buddhismus: [[Hinayana]] („Kleines Fahrzeug“), aus dessen Tradition heute nur noch die Form des [[Theravada]] („Lehre der Älteren“) existiert, Mahayana („Großes Fahrzeug“) und [[Vajrayana]] (im Westen meist als [[Buddhismus in Tibet|Tibetischer Buddhismus]] bekannt oder irreführenderweise als „Lamaismus“ bezeichnet). In allen drei Fahrzeugen sind die [[Buddhistisches Mönchtum|monastischen Orden]] Hauptträger der Lehre und für deren Weitergabe an die folgenden Generationen verantwortlich. Üblicherweise gilt auch der Vajrayana als Teil des großen Fahrzeugs. Der Begriff Hinayana wurde und wird von den Anhängern der ihm zugehörigen Schulen abgelehnt, da er dem Mahayana entstammt. |
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=== Theravada === |
=== Theravada === |
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{{Hauptartikel|Theravada}} |
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[[Bild:Buddha palileyakawpho.jpg|thumb|150px|[[Buddha]] ([[Thailand]])]] |
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''Hauptartikel: '''[[Theravada]]''''' |
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''Theravada'' bedeutet wörtlich „Lehre der Ordens-Älteren“ und geht auf diejenigen Mönche zurück, welche die Lehrreden noch direkt vom Buddha gehört haben, z. B. Ananda, Kassapa, Upali. Der Theravada-Buddhismus ist die einzige noch bestehende Schule der verschiedenen Richtungen des [[Hinayana]]. Seine Tradition bezieht sich in ihrer Praxis und Lehre ausschließlich auf die ältesten erhaltenen Schriften der buddhistischen Überlieferung, die im ''Tipitaka'' ([[Pali]]) (auch [[Pali-Kanon|Tripitaka]] (Sanskrit) oder [[Pali-Kanon]]), zusammengefasst sind. Dieser „Dreikorb“ (Pitaka: Korb) besteht aus folgenden Teilen: |
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* Die Regeln für die Gemeinschaft ([[Sangha]]) der [[Buddhistisches Mönchtum|buddhistischen Mönche und Nonnen]] – [[Vinaya]], siehe auch: [[Vinayapitaka]] |
* Die Regeln für die Gemeinschaft ([[Sangha]]) der [[Buddhistisches Mönchtum|buddhistischen Mönche und Nonnen]] – [[Vinaya]], siehe auch: [[Vinayapitaka]] |
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* Die Lehrreden des Buddha – [[Sutta]], siehe auch: [[Suttapitaka]] |
* Die Lehrreden des Buddha – [[Sutta]], siehe auch: [[Suttapitaka]] |
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* Eine philosophische Systematisierung der Lehren |
* Eine philosophische Systematisierung der Lehren des Buddha – [[Abhidhamma]], siehe auch: [[Abhidhammapitaka]] |
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Die Betonung liegt im Theravada auf dem Befreiungsweg des |
Die Betonung liegt im Theravada auf dem Befreiungsweg des Einzelnen aus eigener Kraft nach dem [[Arhat]]-Ideal und der Aufrechterhaltung und Förderung des [[Sangha]]. Theravada ist vor allem in den Ländern Süd- und Südostasiens (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha) verbreitet. |
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=== Hinayana === |
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{{Hauptartikel|Hinayana}} |
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Der ''Hinayana-Buddhismus'' ([[Sanskrit]], n., {{lang|sa|हीनयान}}, ''hīnayāna'', „kleines Fahrzeug“) bezeichnet einen der beiden großen Hauptströme des Buddhismus. Hinayana ist älter als die andere Hauptrichtung, der Mahayana. Im Hinayana strebt ein Mensch nach dem Erwachen, um selbst nicht mehr leiden zu müssen. Hinayana bezieht sich also nur auf eine Person, die danach strebt, vollkommen zu sein. In diesem Aspekt unterscheidet er sich vom Mahayana, in dem versucht wird, auch andere Lebewesen zum Erwachen zu führen. |
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=== Mahayana === |
=== Mahayana === |
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{{Hauptartikel|Mahayana}} |
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[[Bild:Kamakura Budda Daibutsu front 1885.jpg|thumb|150px|[[Amitabha]] ([[Kotokuin]])]] |
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''Hauptartikel: '''[[Mahayana-Buddhismus]]''''' |
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Der |
Der ''Mahayana-Buddhismus'' ([[Sanskrit]], n., {{lang|sa|महायान}}, ''mahāyāna'', „großes Fahrzeug“) geht im Kern auf die [[Mahasanghika]] („große Gemeinde“) zurück, eine Tradition, die sich in der Folge des zweiten buddhistischen Konzils (etwa 100 Jahre nach dem Tod des Buddha) entwickelt hatte. Der Mahayana verwendet neben dem Tripitaka auch eine Reihe ursprünglich in Sanskrit abgefasster Schriften („Sutras“), die zusammen den [[Sanskrit-Kanon]] bilden. Zu den bedeutendsten Texten gehören das [[Diamant-Sutra]], das [[Herz-Sutra]], das [[Lotos-Sutra]] und die Sutras vom reinen Land.<ref>Hisao Inagaki, Harold Stewart (transl.): ''The Three Pure Land Sutras.'' Numata Center for Buddhist Translation and Research, Berkeley 2003, ISBN 1-886439-18-4 ({{Webarchiv |url=http://www.bdkamerica.org/digital/dBET_ThreePureLandSutras_2003.pdf |text=''dBET Version 2010'' – archivierte Kopie |wayback=20150521183524 |format=PDF; 1,2 MB |()=[]}}).</ref> Ein Teil dieser Schriften ist heute nur noch in [[Chinesische Sprache|chinesischen]] oder [[Tibetische Sprache|tibetischen]] Übersetzungen erhalten. |
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Im Unterschied zur Theravada-Tradition, in der das Erreichen |
Im Unterschied zur Theravada-Tradition, in der das Erreichen von Bodhi durch eigenes Bemühen im Vordergrund steht, nimmt im Mahayana das [[Bodhisattva]]-Ideal eine zentrale Rolle ein. Bodhisattvas sind Wesen, die als Menschen bereits Bodhi erfuhren, jedoch auf das Eingehen in das [[Parinirvana]] verzichteten, um stattdessen allen anderen Menschen, letztlich allen Wesen, zu helfen, ebenfalls dieses Ziel zu erreichen. |
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Bedeutende Schulen des Mahayana sind beispielsweise |
Bedeutende Schulen des Mahayana sind beispielsweise die des [[Zen]]-Buddhismus, des [[Nichiren-Buddhismus]] und des [[Amitabha-Buddhismus]]. |
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=== Vajrayana === |
=== Vajrayana === |
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[[Datei:Vajrasattva Tibet.jpg|mini|hochkant|[[Vajrasattva]] (Tibet)]] |
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{{Hauptartikel|Vajrayana}} |
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''Vajrayana'' („Diamantfahrzeug“) ist eigentlich ein Teil des Mahayana. Im Westen ist er meist fälschlicherweise nur als Tibetischer Buddhismus oder als Lamaismus bekannt, tatsächlich ist er jedoch eine Sammelbezeichnung für verschiedene Schulen, die außer in Tibet auch in Japan, China und der Mongolei (geschichtlich auch in Indien und Südostasien) verbreitet sind. |
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[[Vajrayana]], im Westen meist als ''Tibetischer Buddhismus'' oder auch fälschlicher Weise als ''Lamaismus'' bekannt, ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Schulen. Er beruht auf den philosophischen Grundlagen des Mahayana, ergänzt diese aber um tantrische Techniken, die den Pfad zur Erleuchtung deutlich beschleunigen sollen. Zu diesen Techniken gehören neben der Meditation unter anderem [[Visualisierung (Meditation)|Visualisierung]] (geistige Projektion), das Rezitieren von [[Mantra]]s und weitere [[Tantrismus|tantrische]] Übungen, zu denen Rituale, Einweihungen und [[Guruyoga]] (Einswerden mit dem Geist des Lehrers) gehören. Der tibetische Buddhismus legt besonderen Wert auf direkte Übertragung von Unterweisungen von Lehrer zu Schüler. Eine wichtige Autorität des tibetischen Buddhismus ist der [[Dalai Lama]], der oft als Oberhaupt der [[Gelug]]-Schule und als politisches Oberhaupt der Exiltibeter gesehen wird. |
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Er beruht auf den philosophischen Grundlagen des Mahayana, ergänzt diese aber um tantrische Techniken, die den Pfad zum Erwachen deutlich beschleunigen sollen. Zu diesen Techniken gehören neben der Meditation unter anderem [[Visualisierung (Meditation)|Visualisierung]] (geistige Projektion), das Rezitieren von [[Mantra]]s und weitere [[Buddhistisches Tantra|tantrische]] Übungen, zu denen Rituale, Einweihungen und [[Guruyoga]] (Einswerden mit dem Geist des Lehrers) gehören. |
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Diese Seite des Mahayana legt besonderen Wert auf geheime Rituale, Schriften und Praktiken, welche die Praktizierenden nur schrittweise erlernen. Daher wird Vajrayana innerhalb des Mahayana auch „esoterische Lehre“ genannt, in Abgrenzung von „exoterischen Lehren“, also öffentlich zugänglichen Praktiken wie dem [[Nenbutsu]] des [[Amitabha-Buddhismus]]. |
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Der tibetische Buddhismus legt besonderen Wert auf direkte Übertragung von Unterweisungen von Lehrer zu Schüler. Eine wichtige Autorität des tibetischen Buddhismus ist der [[Dalai Lama]]. |
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Die vier Hauptschulen des Tibetischen Buddhismus sind: |
Die vier Hauptschulen des Tibetischen Buddhismus sind: |
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* [[ |
* [[Nyingma]]<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=357}}</ref> („Die Alten“): Die älteste tibetische Schule, zurückgehend auf [[Padmasambhava]] (8. Jahrhundert). |
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* [[ |
* [[Kagyü]]<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=360}}</ref> („Linie der mündlichen Überlieferung“): Gegründet von [[Marpa]] und dessen Schüler [[Milarepa]] (11. Jahrhundert). |
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* [[ |
* [[Sakya]]<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=358–359}}</ref> („Graue Erde“): Nach dem von [[Khön Könchog Gyalpo]] gegründeten Kloster benannt (11. Jahrhundert). |
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* [[ |
* [[Gelug]]<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Freiberger, Christoph Kleine |Titel=Buddhismus |Hrsg=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-525-50005-7 |Seiten=361–363}}</ref> („Die Tugendhaften“): Gegründet von [[Tsongkhapa]] (14. Jahrhundert). |
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Tibetischer Buddhismus ist heute in Tibet, Bhutan, Nepal, Indien, Ladakh, Sikkim, der Mongolei, Burjatien und Kalmükien verbreitet. |
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Der Tibetische Buddhismus ist heute in Tibet, Bhutan, Nepal, Indien ([[Ladakh]], [[Sikkim]]), der Mongolei und Teilen Russlands ([[Burjatien]], [[Kalmückien]], [[Tuwa]], [[Republik Altai]]) verbreitet. |
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Etwa im 9. Jahrhundert verbreitete sich der Vajrayana auch in China. Als eigene Schule hielt er sich nicht, hatte aber Einfluss auf andere Lehrtraditionen dort. Erst in der Qing-Zeit wurde der Vajrayana der [[Mandschu]] unter Förderung der tibetischen Richtungen wieder eine staatliche Religion. |
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Er wurde noch im gleichen Jahrhundert seiner Einführung in China nach Japan übertragen. Dort wird Vajrayana in der [[Shingon-shū|Shingon]]-Schule gelehrt. [[Mikkyō]] (jap. Übersetzung von [[Mizong]]) hatte aber Einfluss auf [[Tendai]] und alle späteren Hauptrichtungen des [[Buddhismus in Japan|japanischen Buddhismus]]. |
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== Buddhistische Feste und Feiertage == |
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<!-- Hinweis: Sollte dieser Abschnitt in seinen Ausmaßen mal so groß werden, das er ausgelagert werden muss, dann am besten unter das Lemma [[Buddhistische Feste und Feiertage]], denn dorthin verweisen schon jetzt einige Seiten (siehe: [[Spezial:Linkliste/Buddhistische Feste und Feiertage]]), Benutzer:W like Wiki, 13. Juni 2012 --> |
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[[Datei:Räcuherstäbchen buddhismus georgetown malaysia 1.jpg|mini|hochkant|Entzündung von Räucherstäbchen in einem Tempel in Malaysia]] |
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Buddhistische [[Zeremonie]]n, Feste und [[Feiertag]]e werden auf unterschiedliche Art und Weise zelebriert. Einige werden in Form einer [[Puja (Buddhismus)|Puja]] gefeiert, was im Christentum etwa einer [[Andacht]] – ergänzt durch eine Verdienstübertragung – entsprechen würde. Andere Feste sind um zentrale [[Prozession|Straßenprozessionen]] herum organisiert. Diese können dann auch Volksfest-Charakter mit allen dazugehörigen Elementen wie Verkaufsständen und Feuerwerk annehmen. In Japan zum Beispiel werden sie dann [[Matsuri]]s genannt. Die Termine für die Feste richteten sich ursprünglich hauptsächlich nach dem [[Lunisolarkalender]]. Heute sind dagegen einige auf ein festes Datum im Sonnenkalender festgelegt. |
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{{Siehe auch|Feiertage in Thailand|Feiertage in Japan|Feiertage in Indonesien}} |
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{| class="wikitable sortable" |
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Nach der Einführung des Vajrayana in Tibet hat sich im 9. Jahrhundert diese Art des Buddhismus in China als |
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* [[Mi-tsung]] oder auch Chen-yen (esoterischer Buddhismus) genannt, etabliert. |
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! Name |
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! class="unsortable"| Anlass |
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! Termin |
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! Region |
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| '''Visakha Puja ([[Vesakh]])''' |
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| Des Buddhas Geburt, Erleuchtung und Eintritt ins Nirvana. Es ist der höchste buddhistische Feiertag, auch „Buddha-Tag“ genannt. |
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| data-sort-value="05-99"|Ende Mai, Anfang Juni |
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| ''universell'' |
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|- |
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| Jahrestag der Geburt des Buddha |
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| Des Buddhas Geburt, siehe auch [[Kambutsue]] [[Hana-Matsuri]] |
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| data-sort-value="04-08"|8. April |
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| [[Japan]] |
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|- |
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| Jahrestag der Erleuchtung des Buddha<ref name="wissen.de" /> |
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| Des Buddhas Erleuchtung [[Bodhitag]], [[Jodo-e]] |
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| data-sort-value="12-08"|8. Dezember |
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| [[Japan]] |
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|- |
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| Jahrestag des Eintritts in das Nirvana<ref name="wissen.de" /> |
|||
| Des Buddhas Eintritt in das Nirvana [[Nirvanatag]], [[Nehan-e]] |
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| data-sort-value="02-99"|15. Februar |
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| [[Japan]] |
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|- |
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| '''[[Uposatha]]''' |
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| Tag der inneren Einkehr, der Erneuerung der Dhamma-Praxis, v. a. im Theravada-Buddhismus, vergleichbar dem jüdischen [[Schabbat]] |
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| data-sort-value="00-00"|je nach Kalender regelmäßig alle 5 bis 7 Tage |
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| ''universell'' |
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|- |
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| [[Magha Puja]] (Māgha Pūjā) |
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| Erinnerung an eine spontane Versammlung von 1.250 Schülern des Buddha, im Theravada-Buddhismus |
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| data-sort-value="02-99"|Ende Februar, Anfang März |
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| [[Thailand]], [[Laos]], [[Kambodscha]] |
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|- |
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| [[Abhidhamma Tag]] <!-- siehe englische Wikipedia: [[:en:Abhidhamma Day]] --> |
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| Des Buddhas Aufstieg ins [[Tushita]], um seiner Mutter [[Abhidhamma]] zu lehren |
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| data-sort-value="06-00"|siebter Monat im [[Thailändischer Mondkalender#Vergleich mit anderen Ländern|Mondkalender]] (Juni) |
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| [[Myanmar]] |
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|- |
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| [[Ullambana-Sutra|Ullambana]] |
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| Allerseelenfest, Fest der Universellen Erlösung<ref name="wissen.de">{{Internetquelle |url=http://www.wissen.de/thema/buddhistische-fest-und-feiertage?chunk=Fest%20der |titel=Buddhistische Fest- und Feiertage |werk=wissen.de |offline=1 |archiv-url=http://archive.today/2013.02.12-165642/http://www.wissen.de/thema/buddhistische-fest-und-feiertage?chunk=Fest%20der |archiv-datum=2013-02-12 |abruf=2025-03-31}}</ref>, siehe auch: [[Obon]] |
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| data-sort-value="07-99"|Vollmondtag des siebten Monats (August) |
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| Japan, evtl. noch andernorts |
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|- |
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| [[Asalha Puja]] |
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| Des Buddhas erste Rede vor seiner Gefolgschaft, auch „[[Dhamma]]-Tag“ genannt. |
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| data-sort-value="07-00"|achter Monat im Mondkalender (Juli) |
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| Thailand |
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|- |
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| '''[[Vassa]]''' |
|||
| dreimonatige Rückzugszeit der buddhistischen Mönche, buddhistische „Fastenzeit“, siehe auch: [[Khao Phansa]], [[Ok Phansa]] |
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| data-sort-value="07-99"|von Juli bis Oktober |
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| ''universell'' |
|||
|- |
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| [[Kathin-Zeremonie]] |
|||
| Dankerweisung gegenüber den Mönchen |
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| data-sort-value="10-99"|Mitte Oktober, November |
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| Thailand |
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|} |
|||
* Die „universellen“ Feiertage sind '''fett''' hervorgehoben. Damit sind Feiertage gemeint, die nicht nur in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Schule des Buddhismus gefeiert werden, sondern die von grundlegender Bedeutung für die buddhistische Praxis sind (vergleichbar etwa dem christlichen Ostern oder Weihnachten). <!-- Wer ein besseres Wort als universell findet, der ist hiermit zum Ändern aufgerufen. --> |
|||
Er wurde noch im gleichen Jahrhundert nach Japan übertragen. Dort wird Vajrayana in der |
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* [[Shingon]]-Schule gelehrt. |
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== Siehe auch |
== Siehe auch == |
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* [[Buddhistische Literatur]] |
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* '''[[Portal:Buddhismus|Portal Buddhismus]]''' |
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* [[Buddhistische Philosophie]] |
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* [[Buddhistische Wirtschaftslehre]] |
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* [[Liste der buddhistischen Tempel und Klöster]] |
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* [[Kloster#Buddhistische Tradition]] |
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[[Bild:Prajnaparamita Java.jpg|thumb|[[Bodhisattva]] ''[[Prajñāpāramitā]],'' die Verkörperung der Worte des Buddha]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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<!-- Bitte vor dem Anfügen neuer Literaturtipps bedenken: |
<!-- Bitte vor dem Anfügen neuer Literaturtipps bedenken: Die Liste soll Interessierten einige grundlegende Werke bieten. Es ist nicht das Ziel, alle Bücher über den Buddhismus aufzulisten. Auch gibt es zu viele Einzel-Themen (z. B. Zen, Dharma, Bodhi usw.) eigene Artikel – Bücher dazu sind dort besser aufgehoben als in diesem Überblicksartikel. --> |
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; Nachschlagewerke |
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* W. Rahula (1963) ''Was der Buddha lehrt'' ISBN 3282000383 |
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* Robert E. Buswell: ''Encyclopedia of Buddhism.'' Macmillan Reference, 2003, ISBN 0-02-865910-4. |
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* Heinz Bechert: ''Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen.'' Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3170153331 |
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* Robert E. Buswell und Donald S. Lopez (Hrsg.): ''The Princeton Dictionary of Buddhism'', New Jersey: Princeton University Press 2014. |
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* Heinz Bechert, R. Gombrich: ''Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart.'' 2. Auflage. Beck, München 2002, ISBN 3406421385 |
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* Oliver Freiberger, Christoph Kleine: ''Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung'', Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2. verb. Aufl. 2015. |
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* Damien Keown (Hrsg.): ''Encyclopedia of Buddhism.'' Routledge, London u. a. 2009, ISBN 978-0-415-55624-8. |
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* Hansjörg Pfister: ''Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus.'' Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004, ISBN 3980562999 |
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* Tomohiro Matsuda (Hrsg.): ''A Dictionary of Buddhist Terms and Concepts.'' 3. Auflage. [[Nichiren Shoshu]] International Center, Tokio 1988, ISBN 4-88872-014-2. |
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* Klaus-Josef Notz (Hrsg.); ''Lexikon des Buddhismus Grundbegriffe – Traditionen – Praxis'', [[Digitale Bibliothek]] Band 48, [[Directmedia Publishing]], Berlin 2004, ISBN 3-89853-448-0. |
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* Lambert Schmithausen: ''Buddhismus und Glaubenskriege'', in: Peter Herrmann (Hrsg.): ''Glaubenskriege der Vergangenheit und Gegenwart.'' Göttingen, 1997 |
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* Nyanatiloka: ''[https://www.palikanon.com/english/wtb/dic_idx.html Buddhist Dictionary] – Manual of Buddhist Terms and Doctrines.'' Buddhist Publication Society, Kandy/Sri Lanka 1988, ISBN 955-24-0019-8 ({{Webarchiv |url=http://www.buddhanet.net/pdf_file/palidict.pdf |wayback=20121008041234 |text=archivierte Kopie |format=PDF; 1,6 MB |()=[]}}). |
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* Hans W. Schumann: ''Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart.'' Diederichs, München 2000, ISBN 3720521532 |
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* Sutra Translation Committee of the United States and Canada: {{Webarchiv |url=http://www.buddhanet.net/pdf_file/budglossary.pdf |wayback=20130430021312 |text=''The Seeker’s Glossary of Buddhism.'' |format=PDF; 4,7 MB}} 2. Auflage. The Corporate Body of the Buddha Educational Foundation/Buddha Dharma Education Association, Taipei 1998. |
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* Gerhard Szczesny: ''Die eine Botschaft und die vielen Irrwege.'' 2004, ISBN 3826027078 (kritische Auseinandersetzung mit dem Buddhismus) |
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* [[Volker Zotz]]: ''Geschichte der buddhistischen Philosophie.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-55537-9 |
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; Biographisches |
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== Weblinks == |
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* Helwig Schmidt-Glintzer: ''Die Reden des Buddha.'' dtv C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-423-34242-0. |
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{{Commons|Buddhism|Buddhismus}} |
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* Hans W. Schumann: ''Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama.'' Hugendubel, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-89631-439-4. (Diederichs Gelbe Reihe). |
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{{Wiktionary|Buddhismus}} |
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<!-- Bitte, um die Übersichtlichkeit zu bewahren – Lesern damit einen tatsächlichen Nutzen durch die Links zu bieten – und wenigstens halbwegs die Wikipedia-Richtlinie von „ungefähr 5 externe Links pro Artikel“ einzuhalten, nicht alle persönlchen Lieblingslinks zum Thema eintragen, sondern nur wirklich zum Artikel (also Buddhismus allgemein) passende und in qualitativ hochwertiger Weise weiterführende Websites eintragen. Für spezielle Themen (einzelne Begriffe, Schulen, Traditionen etc.) gibt es eigene Artikel wo auch Leser eher die entsprechenden Links erwarten – siehe „Portal:Buddhismus“. --> |
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; Einführungen und Grundgedanken |
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'''Organisationen''' |
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* [[Michael von Brück]]: ''Einführung in den Buddhismus''. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt/Leipzig 2007, ISBN 978-3-458-71001-1. |
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* [http://www.buddhismus-deutschland.de Deutsche Buddhistische Union] |
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* Hansjörg Pfister: ''Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus''. Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004, ISBN 3-9805629-9-9. |
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* [http://www.buddhismus-austria.at Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft] |
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* Verena Reichle: ''Die Grundgedanken des Buddhismus.'' 11. Auflage, Fischer, Frankfurt 2003, ISBN 3-596-12146-9. |
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* [http://www.sbu.net Schweizerische Buddhistische Union] |
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* [[Almut-Barbara Renger]]: ''Buddhismus. 100 Seiten''. Reclam, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-15-020438-2. |
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; Geschichte und Lehre |
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'''Online-Lexika''' |
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* Heinz Bechert, [[Richard Gombrich]]: ''Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart.'' 2. Auflage. Beck, München 2002, ISBN 3-406-42138-5. |
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* [http://www.navayana.ch/dok003.htm - Buddhismus von A-Z] (umfassendes Online-Lexikon des Buddhismus) |
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* [[Edward Conze]]: ''Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung.'' 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995, ISBN 3-17-013505-8. |
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* [http://www.buddhismuslexikon.de - Buddhismuslexikon.de] (Von Anfängergeist bis Zen - das buddhistische Online-Lexikon) |
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* Wilhelm K. Essler, Ulrich Mamat: ''Die Philosophie des Buddhismus.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2005, ISBN 3-534-17211-6. |
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* Oliver Freiberger, Christoph Kleine: ''Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-50004-0. |
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* [[Donald Sewell Lopez Jr.|Donald S. Lopez]]: ''Buddhism: A Journey through History.'' Yale University Press, New Haven 2025, ISBN 978-0-300-23426-8. |
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* Lambert Schmithausen: ''Buddhismus und Glaubenskriege.'' In: Peter Herrmann (Hrsg.): ''Glaubenskriege der Vergangenheit und Gegenwart. Referate, gehalten auf dem Symposium der [[Joachim Jungius|Joachim-Jungius]]-Gesellschaft der Wissenschaften.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-86272-5. |
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* Hans W. Schumann: ''Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart.'' Diederichs, München 2000, ISBN 3-7205-2153-2. |
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<!-- * Gerhard Szczesny: ''Die eine Botschaft und die vielen Irrwege.'' Notizen zur Geschichte buddhistischer Erkenntnis- und Erlösungssuche, Königshausen und Neumann, Würzburg 2004. ISBN 3-8260-2707-8. --> |
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* [[Volker Zotz]]: ''[[Geschichte der buddhistischen Philosophie]].'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-55537-9. |
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* ''Geschichte des Buddhismus.'' In: ''[[Geo Epoche]].'' Nr. 26, 05/2007, {{ISSN|1861-6097}}, ISBN 978-3-570-19738-7. |
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; Indien |
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'''Allgemein''' |
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* [[Heinz Bechert]]: ''Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen.'' Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-015333-1. |
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* [http://www.buddhismus-fortbildung.de Studienprogramm zum Buddhismus der Deutschen Buddhistischen Union] |
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* Edward Conze: ''Buddhistisches Denken. Drei Phasen buddhistischer Philosophie in Indien.'' Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 1988. (2. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-38272-1) (Insel, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-34948-8) (Conzes Hauptwerk in der Nachkriegszeit) |
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* [http://www.palikanon.com Der Text des ''Pali Kanon''] |
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* Sukumar Dutt: ''Buddhist Monks and Monasteries in India. Their History and their Contribution to Indian Culture.'' Allen & Unwin, London, Erstdruck 1962. |
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* [http://www.theravadanetz.de Information über ''Theravada''] |
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** Neudruck: Motilal Banarsidass, Delhi, Indien 1988, ISBN 81-208-0498-8. |
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* [http://www.dhamma-dana.de Dhamma Dana-Projekt] (Literatur zum Buddhismus) |
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* [http://www.buddhanetz.org Information über den ''Engagierten Buddhismus''] |
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* [http://www.retreat-infos.de Buddhistische Retreats] |
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* [http://www.gestalt.de/shanti.html Die Entfaltung des liebenden Klarblicks. Mettâ-Vipassanâ-Bhâvanâ] |
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* [http://www.navayana.ch Statements zur Thematik ''Westlicher Buddhismus''] |
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* [http://web828.theta.ibone.ch/divers/buddhismus/ Buddhismus.ch.pn] |
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* www.ibps.ch/Ge/Buddh_Mu.htm |
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; Interkulturelle und naturwissenschaftliche Aspekte |
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'''Kritisches''' |
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* Christian Thomas Kohl: ''Buddhismus und Quantenphysik – Schlussfolgerungen über die Wirklichkeit.'' 3. Auflage. Windpferd-Verlag, Oberstdorf 2013, ISBN 978-3-86410-033-8. |
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* [http://www.buddhistische-sekten.de Information über problematische Tendenzen in buddhistischen Gruppen] |
|||
* Marco S. Torini: ''Apophatische Theologie und göttliches Nichts. Über Traditionen negativer Begrifflichkeit in der abendländischen und buddhistischen Mystik.'' In: ''Tradition und Translation. Zum Problem der interkulturellen Übersetzbarkeit religiöser Phänomene.'' De Gruyter, Berlin u. a. 1994, S. 493–520. |
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; Rezeption des Buddhismus in der westlichen Welt |
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'''Englischsprachig''' |
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* [[Roger-Pol Droit]]: ''L’oubli de l'Inde, une amnésie philosophique.'' Presses universitaires de France, Paris 1989. (Neuauflage Le Seuil, „Points“ series, Paris 2004) |
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* [http://www.e-sangha.com E-Sangha] – Internationales Forum |
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* Roger-Pol Droit: ''Le culte du néant, les philosophes et le Bouddha.'' Le Seuil, Paris, 1997. (Neuauflage Reihe „Points“, Paris, 2004) |
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* [http://www.buddhanet.net BuddhaNet] |
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* Volker Zotz: ''Auf den glückseligen Inseln. Buddhismus in der deutschen Kultur.'' Theseus, 2000, ISBN 3-89620-151-4. |
|||
* [http://www.abhidhamma.com www.abhidhamma.com] - Buddhist Philosophy |
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* [http://www.suanmokkh.org/ds/dhamsoc.htm Dhammic Socialism] – a Buddhist response to social suffering |
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* [http://www.siddharthasintent.org/Pubs/West.htm Tibetan Buddhism in the West by Dzongsar Khyentse Rinpoche] |
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== Weblinks == |
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{{Lesenswert}} |
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{{Portal|Buddhismus}} |
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{{Wikisource}} |
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{{Commonscat|Buddhism|Buddhismus}} |
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{{Wiktionary}} |
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{{Wikiquote}} |
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* {{DNB-Portal|4008690-2}} |
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<!-- Bitte die Übersichtlichkeit bewahren, um Lesern damit einen tatsächlichen Nutzen durch die Links zu bieten, und wenigstens halbwegs die Wikipedia-Richtlinie von „ungefähr 5 externen Links pro Artikel“ einhalten sowie nicht alle persönlichen Lieblingslinks zum Thema eintragen, sondern nur wirklich zum Artikel (also Buddhismus allgemein) passende und in qualitativ hochwertiger Weise, weiterführende Webseiten eintragen. Für spezielle Themen (einzelne Begriffe, Schulen, Traditionen etc.) gibt es eigene Artikel, wo auch die Leser eher die entsprechenden Links erwarten – siehe [[Portal:Buddhismus]]. --> |
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* {{DHI|1=http://xtf.lib.virginia.edu/xtf/view?docId=DicHist/uvaBook/tei/DicHist1.xml;chunk.id=dv1-34|2=Buddhism|3=Hajime Nakamura}} |
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* {{dmoz|World/Deutsch/Gesellschaft/Religion_und_Spiritualität/Buddhismus|Buddhismus}} |
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* [[Charles Muller (Religionswissenschaftler)|Charles Muller]] (Chefredakteur): [http://buddhism-dict.net/ddb Digital Dictionary of Buddhism] (englisch) |
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* [http://www.sacred-texts.com/bud/index.htm Internet Sacred Text Archive: Buddhism] (englisch) |
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* [http://www.dharma.de/ Online Netzwerk der DBU] ([[Deutsche Buddhistische Union]]) |
|||
* [[Axel Michaels]]: ''[http://www.sai.uni-heidelberg.de/abt/IND/publikation/bibbudd/bibbudd.htm Kommentierte Bibliographie zum Buddhismus]'', Heidelberg, 5. Auflage 2001. |
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* [http://www1.wdr.de/themen/kultur/religion/buddhismus/buddhismus102.html Buddhismus-Dossier] – Weltreligionen bei wdr.de |
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* [http://zugangzureinsicht.org/index.html Zugang zur Einsicht] deutsche Spiegelseite von [http://www.accesstoinsight.org/ www.accesstoinsight.org] |
|||
* Yasuhiro Sueki: ''Bibliographical Sources for Buddhist Studies from the Viewpoint of Buddhist Philology.'' Version 1.4, 2014 [http://id.nii.ac.jp/1153/00000306/ International College for Postgraduate Buddhist Studies] |
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* [https://dhammawiki.com/index.php/Main_Page Dhammawiki] Wiki, in englischer Sprache, zum Thema Buddhismus |
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* [https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/ueber-uns.html Nuamata Zentrum für Buddhismuskunde der Universität Hamburg] mit Videos und Texten zum Thema Buddhismus |
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* Thomas Oberlies: ''Veda-Schüler, Bettelasketen und Mönche.'' ([https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/4-publikationen/buddhismus-in-geschichte-und-gegenwart/band1/bd1-k02oberlies.pdf PDF; 127 kB]) |
|||
* Schema und Stammbaum der buddhistischen Schulen in Beziehung zur Zeit. ([http://www.buddhaheilpflanzen.org/go/heilpflanzen/srv/easyedit/_ts_1270505495000/home/buddhismus/buddhistischeschulen/sl_1270482163131/pic/de_Buddhistische-Schulen.jpg Bild]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.buddhaheilpflanzen.org/go/heilpflanzen/home/buddhismus/buddhistischeschulen.xhtml |titel=Buddhistische Schulen – Worin unterscheiden sich die buddhistischen Richtungen? |werk=buddhaheilpflanzen.org |hrsg=Buddhistischer Garten |datum=2015 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120205025019/http://www.buddhaheilpflanzen.org/go/heilpflanzen/home/buddhismus/buddhistischeschulen.xhtml |archiv-datum=2012-02-05 |abruf=2025-03-11 |abruf-verborgen=1 |kommentar=Ursprungslink des Bildes unauffindbar im [[Internet Archive]], [[archive.today]]}}</ref>) |
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== Einzelnachweise == |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4008690-2|LCCN=sh/85/017454|NDL=00560947}} |
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[[Kategorie:Weltreligion]] |
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[[fa:بوداگرایی]] |
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[[fi:Buddhalaisuus]] |
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[[he:בודהיזם]] |
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[[ia:Buddhismo]] |
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[[is:Búddismi]] |
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[[it:Buddhismo]] |
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[[ja:仏教]] |
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[[jbo:bu'ojda]] |
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[[ko:불교]] |
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GEH KACKEN |
Aktuelle Version vom 7. April 2025, 20:57 Uhr

Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen. Im Gegensatz zu anderen großen Religionen ist der Buddhismus keine theistische Religion, und daher hat er auch nicht die Verehrung eines allmächtigen Gottes als sein Zentrum (wie es etwa im Christentum der Fall ist). Vielmehr gründen sich die meisten buddhistischen Lehren auf umfangreiche philosophisch-logische Überlegungen[1] in Verbindung mit Leitlinien der Lebensführung, wie es auch im chinesischen Daoismus und Konfuzianismus der Fall ist. Zudem ist die Praxis der Meditation und daraus herrührendes Erfahrungswissen ein wichtiges Element im Buddhismus.
Wie andere Religionen umfasst auch der Buddhismus ein weites Spektrum an Erscheinungsformen, die sowohl philosophische Lehre beinhalten als auch Klosterwesen, kirchen- oder vereinsartige Religionsgemeinschaften und einfache Volksfrömmigkeit. Sie werden im Fall des Buddhismus aber durch keine zentrale Autorität oder Lehrinstanz, die Dogmen verkündet, zusammengehalten.
Gemeinsam ist allen Buddhisten, dass sie sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama berufen, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 6. und möglicherweise noch im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. Er wird als der „historische Buddha“ bezeichnet, um ihn von den mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ bedeutet wörtlich „der Erwachte“ und ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis – wobei von den beiden Extremen der selbstzerstörerischen Askese und des ungezügelten Hedonismus, aber auch generell von Radikalismus abgeraten wird, vielmehr soll ein Mittlerer Weg eingeschlagen werden.[2] In diesem Zusammenhang stellen die Aussagen des Religionsgründers Buddha in der Überlieferung die zentrale Autorität dar, und es gibt einen historisch gewachsenen Kanon an Texten, mit dem im Rahmen von Buddhistischen Konzilien die Grundlinien der Religion bestimmt worden sind (siehe Buddhistischer Kanon). Gleichwohl handelt es sich nicht um Dogmen im Sinne einer Offenbarungsreligion, deren Autorität sich auf den Glauben an eine göttlich inspirierte heilige Schrift stützt. Dementsprechend wird der Buddha im Buddhismus verehrt, aber nicht in einem engeren Sinne angebetet.
Der Buddhismus hat weltweit je nach Quelle und Zählweise zwischen 230 und 500 Millionen[3][4] Anhänger – und ist damit die viertgrößte Religion der Erde (nach Christentum, Islam und Hinduismus). Der Buddhismus stammt aus Indien und ist heute am meisten in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Etwa die Hälfte aller Buddhisten lebt in China.[5] Er hat seit dem 19. Jahrhundert aber auch begonnen, in der westlichen Welt Fuß zu fassen.
Überblick
Entwicklung

Der Buddhismus entstand auf dem indischen Subkontinent durch Siddhartha Gautama. Der Überlieferung zufolge erlangte er im Alter von 35 Jahren durch das Erlebnis des „Erwachens“ eine innere Transformation. Zunächst habe er es nicht für möglich gehalten, über seine Einsichten überhaupt zu sprechen, habe sich aber dann dazu bewegen lassen, sie in eine ausformulierte Lehre zu kleiden, um sie nach Möglichkeit weiterzugeben.[6] Er gewann bald Schüler und gründete die buddhistische Gemeinde. Bis zu seinem Tod im Alter von etwa 80 Jahren wanderte er schließlich lehrend durch Nordindien.
Von der nordindischen Heimat Siddhartha Gautamas verbreitete sich der Buddhismus zunächst auf dem indischen Subkontinent, auf Sri Lanka und in Zentralasien[7]. Insgesamt sechs buddhistische Konzile trugen zur „Kanonisierung“ der Lehren und, gemeinsam mit der weiteren Verbreitung in Ost- und Südostasien, zur Entwicklung verschiedener Traditionen bei. Der nördliche Buddhismus (Mahayana) erreichte über die Seidenstraße Zentral- und Ostasien, wo sich weitere Traditionen, wie etwa Chan (China), Zen (Japan) und Amitabha-Buddhismus (Ostasien), entwickelten. In die Himalaya-Region gelangte der Buddhismus auch direkt aus Nordindien; dort entstand der Vajrayana (Tibet, Bhutan, Nepal, Mongolei u. a.).[8] Aspekte des Buddhismus drangen auch in andere religiöse Traditionen ein oder gaben Impulse zu deren Institutionalisierung (vgl. Bön und Shintō bzw. Shinbutsu-Shūgō). Von Südindien und Sri Lanka gelangte der südliche Buddhismus (Theravada) in die Länder Südostasiens, wo er den Mahayana verdrängte. Der Buddhismus trat in vielfältiger Weise mit den Religionen und Philosophien der Länder, in denen er Verbreitung fand, in Wechselwirkung. Dabei wurde er auch mit religiösen und philosophischen Traditionen kombiniert, deren Lehren sich von denen des ursprünglichen Buddhismus stark unterscheiden.[9]
Lehre

Die Grundlagen der buddhistischen Praxis und Theorie sind vom Buddha in Form der Vier Edlen Wahrheiten[11][12][13] formuliert worden: Die Erste Edle Wahrheit lautet, dass das Leben in der Regel vom Leiden (dukkha) an Geburt, Alter, Krankheit und Tod geprägt ist, sowie von subtileren Formen des Leidens, die vom Menschen oft nicht als solches erkannt werden, wie etwa das Hängen an einem Glück, das jedoch vergänglich ist (in diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass das Wort „dukkha“ sich auch auf Bedeutungen wie „Unbefriedigtsein, Frustration“ erstreckt). Die Zweite Edle Wahrheit lautet, dass dieses Leid in Abhängigkeit von Ursachen entsteht, nämlich im Wesentlichen durch die Drei Geistesgifte, die in deutscher Übersetzung meist als „Gier“, „Hass“ und „Unwissenheit / Verblendung“ bezeichnet werden. Die Dritte Edle Wahrheit besagt, dass das Leiden, da durch Ursachen bedingt, zukünftig aufgehoben werden kann, wenn nur diese Ursachen aufgelöst werden können, und dass dann vollständige Freiheit von Leiden erlangt werden kann (also auch Freiheit von Geburt und Tod). Die Vierte Edle Wahrheit besagt, dass es Mittel zu dieser Auflösung der Leidensursachen gibt, und damit zur Entstehung von wirklichem Glück: Dies ist die Praxis der Übungen des Edlen Achtfachen Pfades.[14] Sie bestehen in: rechter Erkenntnis, rechter Absicht, rechter Rede, rechtem Handeln, rechtem Lebenserwerb, rechter Übung, rechter Achtsamkeit und rechter Meditation, wobei mit recht die Übereinstimmung der Praxis mit den Vier Edlen Wahrheiten, also der Leidvermeidung, gemeint ist[15].
Nach der buddhistischen Lehre sind alle unerleuchteten Wesen einem endlosen leidvollen Kreislauf (Samsara[16]) von Geburt und Wiedergeburt unterworfen,[17] Ziel der buddhistischen Praxis ist, aus diesem Kreislauf des ansonsten immerwährenden Leidenszustandes herauszutreten. Dieses Ziel soll durch die Vermeidung von Leid, also ethisches Verhalten, die Kultivierung der Tugenden (Fünf Silas), die Praxis der „Versenkung“ (Samadhi, vgl. Meditation) und die Entwicklung von Mitgefühl (hier klar unterschieden von Mitleid) für alle Wesen und allumfassender Weisheit (Prajna) als Ergebnisse der Praxis des Edlen Achtfachen Pfades erreicht werden. Auf diesem Weg werden Leid und Unvollkommenheit überwunden und durch Erleuchtung (Erwachen) der Zustand des Nirwana[18] realisiert. Nirwana ist nicht einfach ein Zustand, in dem kein Leid empfunden wird, sondern eine umfassende Transformation des Geistes, in dem auch alle Veranlagungen, Leiden je hervorzubringen, verschwunden sind.[19] Es ist ein transzendenter Zustand, der nicht sprachlich oder vom Alltagsverstand erfasst werden kann, aber im Prinzip von jedem fühlenden Wesen verwirklicht werden könnte.
Indem jemand Zuflucht zum Buddha (dem Zustand), zum Dharma[20] (Lehre und Weg zu diesem Zustand) und zur Sangha[21] (der Gemeinschaft der Praktizierenden) nimmt, bezeugt er seinen Willen zur Anerkennung und Praxis der Vier Edlen Wahrheiten und seine Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Praktizierenden des Dharma. Die Sangha selbst unterteilt sich in die Praktizierenden der Laien-Gemeinschaft und die ordinierten der Mönchs- bzw. Nonnenorden.[22]
Siddhartha Gautama

Die Lebensdaten Siddhartha Gautamas gelten traditionell als Ausgangspunkt für die Chronologie der südasiatischen Geschichte, sie sind jedoch umstritten. Die herkömmliche Datierung (563–483 v. Chr.) wird heute kaum noch vertreten. Die neuere Forschung geht davon aus, dass Siddhartha nicht 563 v. Chr. geboren wurde, sondern mehrere Jahrzehnte, vielleicht ein Jahrhundert später. Die gegenwärtig vorherrschenden Ansätze für die Datierung des Todes schwanken zwischen ca. 420 und ca. 368 v. Chr.[23][24][25]
Nach der Überlieferung wurde Siddhartha in Lumbini im nordindischen Fürstentum Kapilavastu, heute ein Teil Nepals, als Sohn des Herrscherhauses von Shakya geboren. Daher trägt er den Beinamen Shakyamuni, „Weiser aus dem Hause Shakya“.[26]
Im Alter von 29 Jahren wurde ihm bewusst, dass Reichtum und Luxus nicht die Grundlage für Glück sind. Er erkannte, dass Leid wie Altern, Krankheit, Tod und Schmerz untrennbar mit dem Leben verbunden ist, und brach auf, um verschiedene Religionslehren und Philosophien zu erkunden, um die wahre Natur menschlichen Glücks zu finden. Sechs Jahre der Askese, des Studiums und danach der Meditation führten ihn schließlich auf den Weg der Mitte. Unter einer Pappelfeige in Bodhgaya im heutigen Nordindien hatte er das Erlebnis des Erwachens (Bodhi). Wenig später hielt er in Isipatana, dem heutigen Sarnath, seine erste Lehrrede und setzte damit das „Rad der Lehre“ (Dharmachakra) in Bewegung.
Danach verbrachte er als ein Buddha den Rest seines Lebens mit der Unterweisung und Weitergabe der Lehre, des Dharma, an die von ihm begründete Gemeinschaft. Diese Vierfache Gemeinschaft bestand aus den Mönchen (Bhikkhu) und Nonnen (Bhikkhuni) des buddhistischen Mönchtums sowie aus männlichen Laien (Upāsaka) und weiblichen Laien (Upasika). Mit seinem (angeblichen) Todesjahr im Alter von 80 Jahren beginnt die buddhistische Zeitrechnung.
Geschichte und Verbreitung des Buddhismus

Die ersten drei Konzile
Drei Monate nach dem Tod des Buddha traten seine Schüler in Rajagarha zum ersten Konzil (sangiti[27]) zusammen, um den Dhamma (die Lehre) und den Vinaya (die Mönchsregeln) zu besprechen und gemäß den Unterweisungen des Buddha festzuhalten. Die weitere Überlieferung erfolgte mündlich. Etwa 100 Jahre später fand in Vesali das zweite Konzil statt. Diskutiert wurden nun vor allem die Regeln der Mönchsgemeinschaft, da es bis dahin bereits zur Bildung verschiedener Gruppierungen mit unterschiedlichen Auslegungen der ursprünglichen Regeln gekommen war.
Während des zweiten Konzils und den folgenden Zusammenkünften kam es zur Bildung von bis zu 18 verschiedenen Schulen (Nikaya-Schulen), die sich auf unterschiedliche Weise auf die ursprünglichen Lehren des Buddha beriefen. Daneben entstand auch die Mahasanghika, die für Anpassungen der Regeln an die veränderten Umstände eintrat und als früher Vorläufer des Mahayana betrachtet werden kann. Die ersten beiden Konzile sind von allen buddhistischen Schulen anerkannt.[27] Die anderen Konzilien werden nur von einem Teil der Schulen akzeptiert.[27] Die Historizität der Konzile stuft der Sinologe Helwig Schmidt-Glintzer allerdings als unwahrscheinlich ein.[27]
Im 3. Jahrhundert v. Chr. trat in Pataliputra (heute Patna), unter der Schirmherrschaft des Königs Ashoka und dem Vorsitz des Mönchs Moggaliputta Tissa, das 3. Konzil zusammen. Ziel der Versammlung war es, sich wieder auf eine einheitliche buddhistische Lehre zu einigen. Insbesondere Häretiker sollten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und falsche Lehren widerlegt werden. Im Verlauf des Konzils wurde zu diesem Zweck das Buch Kathavatthu verfasst, das die philosophischen und scholastischen Abhandlungen zusammenfasste. Dieser Text wurde zum Kernstück des Abhidhammapitaka, einer philosophischen Textsammlung. Zusammen mit dem Suttapitaka, den niedergeschriebenen Lehrreden des Buddha, und dem Vinayapitaka, der Sammlung der Ordensregeln, bildet es das in Pali verfasste Tipitaka (Sanskrit: Tripitaka, deutsch: „Dreikorb“, auch Pali-Kanon), die älteste große Zusammenfassung buddhistischen Schriftgutes.
Nur diese Schriften wurden vom Konzil als authentische Grundlagen der buddhistischen Lehre anerkannt, was die Spaltung der Mönchsgemeinschaft besiegelte. Während der Theravada, die Lehre der Älteren, sich auf die unveränderte Übernahme der ursprünglichen Lehren und Regeln einigte, legte die Mahasanghika keinen festgelegten Kanon von Schriften fest und nahm auch Schriften auf, deren Herkunft vom Buddha nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte.
Ausbreitung in Südasien und Ostasien

In den folgenden Jahrhunderten verbreitete sich die Lehre in Süd- und Ostasien. Während der Regierungszeit des Königs Aśoka (3. Jahrhundert v. Chr.) verbreitete sich der Buddhismus über ganz Indien und weit darüber hinaus. Auch Teile von Afghanistan gehörten zu seinem Reich. Im Grenzgebiet zu Pakistan entstand dort, beeinflusst von griechischen Bildhauern, die mit Alexander dem Großen ins Land gekommen waren, in Gandhara die graeco-buddhistische Kultur, eine Mischung von indischen und hellenistischen Einflüssen. In deren Tradition entstanden unter anderem die Buddha-Statuen von Bamiyan.
Aśoka schickte Gesandte in viele Reiche jener Zeit. So verbreitete sich die Lehre allmählich über die Grenzen jener Region, in welcher der Buddha gelebt und gelehrt hatte, hinaus. Im Westen reisten Aśokas Gesandte bis in den Nahen Osten, Ägypten, zu den griechischen Inseln und nach Makedonien. Über Sri Lanka gelangte die Buddha-Lehre in den folgenden Jahrhunderten zum malayischen Archipel (Indonesien, Borobudur) und nach Südostasien, also Kambodscha (Funan, Angkor), Thailand, Myanmar (Pegu) und Laos. Im Norden und Nordosten wurde der Buddhismus im Hochland des Himalaya (Tibet) sowie in China, Korea und in Japan bekannt.
Zurückdrängung in Indien

Während der Buddhismus so weitere Verbreitung fand, verschwand er aus den meisten Gegenden Indiens ab dem 12. Jahrhundert. Die Gründe[28] werden zum einen in der gegenseitigen Durchdringung von Buddhismus und Hinduismus gesehen, zum anderen in der moslemischen Invasion Indiens, in deren Verlauf viele Mönche getötet und Klöster zerstört wurden. Auch die heute noch bekannten letzten Hochburgen des Buddhismus auf dem indischen Subkontinent (Sindh, Bengalen) gehörten zu den islamisierten Gebieten. Auf dem malayischen Archipel (Malaysia, Indonesien) sind heute (mit Ausnahme Balis) nur noch Ruinen zu sehen, die zeigen, dass hier einstmals buddhistische Kulturen geblüht hatten.[29]
Weiterentwicklung
Eine vielfältige Weiterentwicklung der Lehre war durch die Worte des Buddha vorbestimmt: Als Lehre, die ausdrücklich in Zweifel gezogen werden darf, hat der Buddhismus sich teilweise mit anderen Religionen vermischt, die auch Vorstellungen von Gottheiten kennen oder die die Gebote der Enthaltsamkeit weniger streng oder gar nicht handhabten.
Der Theravada („die Lehre der Ältesten“) hält sich an die Lehre des Buddha, wie sie auf dem Konzil von Patna festgelegt wurde. Er ist vor allem in den Ländern Süd- und Südostasiens (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha) weit verbreitet. Der Mahayana („das große Fahrzeug“) durchmischte sich mehr mit den ursprünglichen Religionen und Philosophien der Kulturen, in denen der Buddhismus einzog. So kamen z. B. in China Elemente des Daoismus hinzu, wodurch schließlich die Ausprägung des Chan-Buddhismus und später in Japan Zen entstand.
Insbesondere der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts hat in vielen Ländern Asiens zu einer Renaissance des Buddhismus geführt. Die Schaffung einer internationalen buddhistischen Flagge 1885 ist dafür ein symbolischer Ausdruck. Besonders den Initiativen von Thailand und Sri Lanka ist die 1950 erfolgte Gründung der World Fellowship of Buddhists (WFB) zu verdanken.
Heutige Verbreitung in Asien

Heute leben weltweit näherungsweise 450 Millionen Buddhisten. Diese Zahl ist jedoch eher als Anhaltspunkt aufzufassen, da es starke Schwankungen zwischen einzelnen Statistiken gibt. Die Länder mit der stärksten Verbreitung des Buddhismus sind China, Bhutan, Japan, Kambodscha, Laos, die Mongolei, Myanmar, Sri Lanka, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam.
In Indien beträgt der Anteil an der Bevölkerung heute weniger als ein Prozent. Allerdings erwacht jedoch wieder ein intellektuelles Interesse an der buddhistischen Lehre in der gebildeten Schicht. Auch unter den Dalit („Unberührbaren“) gibt es, initiiert durch Bhimrao Ramji Ambedkar, den „Vater der indischen Verfassung“, seit 1956 eine Bewegung, die in der Konversion zum Buddhismus einen Weg sieht, der Unterdrückung durch das Kastensystem zu entkommen.
Land | Anteil der buddhistischen Bevölkerung im jeweiligen Land (in Prozent) |
---|---|
Thailand | 95 |
Kambodscha | 93 |
Myanmar | 87,2 nach offiziellen Angaben (mit Lokalreligionen) |
Bhutan | 72 |
Sri Lanka | 70,2 |
Laos | 66,3; ein Großteil gehört dem Theravada-Buddhismus an |
Mongolei | 40 |
Japan | 20–67 |
Südkorea | 23,7 |
Vietnam | 22 |
Taiwan | 21,2 |
China | 18 |
Indien | 0,7 |
Russland | 0,7; Mehrheitsreligion in Kalmückien und Tuwa und unter den Burjaten |
Situation in anderen Erdteilen
Seit dem 19. und insbesondere seit dem 20. Jahrhundert wächst auch in den industrialisierten Staaten Europas, den USA und Australien die Tendenz, sich dem Buddhismus als Weltreligion zuzuwenden. Im Unterschied zu den asiatischen Ländern gibt es im Westen die Situation, dass die zahlreichen und oft sehr unterschiedlichen Ausprägungen der verschiedenen Lehrrichtungen nebeneinander in Erscheinung treten.
Organisationen wie die 1975 gegründete EBU (Europäische Buddhistische Union) haben sich zum Ziel gesetzt, diese Gruppen miteinander zu vernetzen und sie in einen Diskurs mit einzubeziehen, der einen längerfristigen Prozess zur Inkulturation und somit Herausbildung eines europäischen Buddhismus begünstigen soll. Ein weiteres Ziel ist die Integration in die europäische Gesellschaft, damit die buddhistischen Vereinigungen ihr spirituelles, humanitäres, kulturelles und soziales Engagement ohne Hindernisse ausüben können.
In vielen Ländern Europas wurde der Buddhismus gegen Ende des 20. Jahrhunderts öffentlich und staatlich als Religion anerkannt. In Europa erhielt der Buddhismus zuerst in Österreich die volle staatliche Anerkennung (1983).[30] In Deutschland und der Schweiz haben die buddhistischen Religionsgemeinschaften keinen öffentlich-rechtlichen Status.
Siehe auch:
- Buddhismus im Westen
- Buddhismus in Europa
- Buddhismus in Deutschland
- Buddhismus in Österreich
- Buddhismus in der Schweiz
Die Lehren des Buddhismus

In seiner ursprünglichen Form, die aus der vorliegenden ältesten Überlieferung nur eingeschränkt rekonstruierbar ist, und durch seine vielfältige Fortentwicklung ähnelt der Buddhismus teils einer in der Praxis angewandten Denktradition oder Philosophie.
Der Buddha selbst sah sich weder als Gott noch als Überbringer der Lehre eines Gottes. Er stellte klar, dass er die Lehre, Dhamma (Pali) bzw. Dharma (Sanskrit), nicht aufgrund göttlicher Offenbarung erhalten, sondern vielmehr durch eigene meditative Schau (Kontemplation) ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge gewonnen habe. Diese Erkenntnis sei jedem zugänglich, der seiner Lehre und Methodik folge. Dabei sei die von ihm aufgezeigte Lehre nicht dogmatisch zu befolgen. Im Gegenteil warnte er vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor. Er verwies auch auf die Vergeblichkeit von Bemühungen, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen, und mahnte gegenüber dem geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren eine Skepsis an, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist.
Von den monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) unterscheidet der Buddhismus sich grundlegend. So kennt die buddhistische Lehre weder einen allmächtigen Gott noch eine ewige Seele.[31] Das, und auch die Nichtbeachtung des Kastensystems, unterscheidet ihn auch von Hinduismus und Brahmanismus, mit denen er andererseits die Karma-Lehre teilt. In deren Umfeld entstanden, wird er mitunter als eine Reformbewegung zu den vedischen Glaubenssystemen Indiens betrachtet.[32] Mit dieser antiritualistischen und antitheistischen Haltung ist die ursprüngliche Lehre des Siddhartha Gautama sehr wahrscheinlich die älteste hermeneutische Religion der Welt.[33][34]
Dharma
Dharma (Sanskrit) bzw. Dhamma (Pali) bezeichnet im Buddhismus im Wesentlichen zweierlei:
- Die Lehre Buddhas (im Theravada die des Buddha, im Mahayana und Vajrayana auch zusammen mit den Lehren der Bodhisattvas und großen verwirklichten Meister). Basis des Dharma sind die Vier edlen Wahrheiten. Es bildet eines der Drei Juwelen, der so genannten „Zufluchtsobjekte“, bestehend aus dem Lehrer, der Lehre und der Gemeinschaft der Mönche (Buddha, Dharma und Sangha). Es ist auch Teil der Zehn Betrachtungen (Anussati).
- Die Gesamtheit aller weltlichen Phänomene, der Natur an sich und der ihr zu Grunde liegenden Gesetzmäßigkeiten (siehe Abschnitt Das bedingte Entstehen).
Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten Vier Edlen Wahrheiten, aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der Achtfache Pfad. Im Zentrum der „Vier edlen Wahrheiten“ steht das Leiden (dukkha), seine Ursachen und der Weg, es zum Verlöschen zu bringen. Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit).
Das bedingte Entstehen
Die „bedingte Entstehung“, auch „Entstehen in Abhängigkeit“ bzw. „Konditionalnexus“[35] (Pali: Paticcasamuppada, Sanskrit: Pratityasamutpada), ist eines der zentralen Konzepte des Buddhismus. Es beschreibt in einer Kette von 12 miteinander verwobenen Elementen die Seinsweise aller Phänomene in ihrer dynamischen Entwicklung und gegenseitigen Bedingtheit. Die Essenz dieser Lehre kann in dem Satz zusammengefasst werden: „Dieses ist, weil jenes ist“.
Ursache und Wirkung: Karma
Kamma (Pali) bzw. Karma (Sanskrit) bedeutet „Tat, Wirken“ und bezeichnet das sinnliche Begehren und das Anhaften an die Erscheinungen der Welt (Gier, Hass, Ich-Sucht), die Taten, die dadurch entstehen, und die Wirkungen von Handlungen und Gedanken in moralischer Hinsicht, insbesondere die Rückwirkungen auf den Akteur selbst. Es entspricht in etwa dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Karma bezieht sich auf alles Tun und Handeln sowie alle Ebenen des Denkens und Fühlens. All das erzeugt entweder gutes oder schlechtes Karma oder kann karmisch gesehen neutral sein.
Gutes wie schlechtes Karma erzeugt die Folge der Wiedergeburten, das Samsara. Höchstes Ziel des Buddhismus ist es, diesem Kreislauf zu entkommen, indem kein Karma mehr erzeugt wird – Handlungen hinterlassen dann keine Spuren mehr in der Welt. Im Buddhismus wird dies als Eingang ins Nirwana bezeichnet.
Da dieses Ziel in der Geschichte des Buddhismus oft als unerreichbar in einem Leben galt, ging es, besonders bei den Laien, mehr um das Anhäufen guten Karmas als um das Erreichen des Nirwana in diesem Leben. Gekoppelt daran ist der Glaube, dass das erworbene Verdienst (durch gute Taten, zeitweiligen Beitritt in den Sangha, Spenden an Mönche, Kopieren von Sutras und vieles mehr) auch rituell an andere weitergegeben werden könne, selbst an Verstorbene oder ganze Nationen.
Der Kreislauf des Lebens: Samsara
Der den wichtigen indischen Religionen gemeinsame Begriff Samsara, „beständiges Wandern“, bezeichnet den fortlaufenden Kreislauf des Lebens aus Tod und Geburt, Werden und Vergehen. Das Ziel der buddhistischen Praxis ist, diesen Kreislauf zu verlassen. Samsara umfasst alle Ebenen der Existenz, sowohl jene, die wir als Menschen kennen, wie auch alle anderen, von den Höllenwesen (Niraya Wesen) bis zu den Göttern (Devas). Alle Wesen sind im Kreislauf des Lebens gefangen, daran gebunden durch Karma: ihre Taten, Gedanken und Emotionen, durch Wünsche und Begierden. Erst das Erkennen und Überwinden dieser karmischen Kräfte ermöglicht ein Verlassen des Kreislaufs. Im Mahayana entstand darüber hinaus die Theorie der Identität von Samsara und Nirwana (in westlich-philosophischen Begriffen also Immanenz statt Transzendenz).
Nicht-Selbst und Wiedergeburt
Die Astika-Schulen der indischen Philosophie lehrten das „Selbst“ (p. attā, skt. ātman), vergleichbar mit dem Begriff einer persönlichen Seele. Der Buddha verneinte die Existenz von ātta als persönliche und beständige Einheit. Im Gegensatz dazu sprach er von dem „Nicht-Selbst“ (p. anattā, skt. anātman). Die Vorstellung von einem beständigen Selbst ist Teil der Täuschung über die Beschaffenheit der Welt. Gemäß der Lehre des Buddhas besteht die Persönlichkeit mit all ihren Erfahrungen und Wahrnehmungen in der Welt aus den Fünf Gruppen, (p. khandhā, skt. skandhas): Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und Bewusstsein. Das Selbst ist aus buddhistischer Sicht keine konstante Einheit, sondern ein von beständigem Werden, Wandeln und Vergehen gekennzeichneter Vorgang.
Vor diesem Hintergrund hat das zur Zeit des Buddha bereits existierende Konzept der Wiedergeburt, punabbhava, (p.; puna ‚wieder‘, bhava ‚werden‘)[36] im Buddhismus eine Neudeutung erfahren, denn die traditionelle vedische Reinkarnationslehre basierte auf der Vorstellung einer Seelenwanderung. Wiedergeburt bedeutet im Buddhismus aber nicht individuelle Fortdauer eines dauerhaften Wesenskernes, auch nicht Weiterwandern eines Bewusstseins nach dem Tode. Vielmehr sind es unpersönliche karmische Impulse, die von einer Existenz ausstrahlend eine spätere Existenzform mitprägen.
Das Erwachen (Bodhi)
Bodhi ist der Vorgang des „Erwachens“, oft ungenau mit dem unbuddhistischen Begriff „Erleuchtung“ wiedergegeben. Voraussetzungen sind das vollständige Begreifen der „Vier edlen Wahrheiten“, die Überwindung aller an das Dasein bindenden Bedürfnisse und Täuschungen und somit das Vergehen aller karmischen Kräfte. Durch Bodhi wird der Kreislauf des Lebens und des Leidens (Samsara) verlassen und Nirwana erlangt.
Die buddhistische Tradition kennt drei Arten von Bodhi:
- Pacceka-Bodhi wird durch eigene Bemühungen, ohne die Hilfe von Lehrern, erreicht. Ein derart Erwachter wird als ein Pratyeka-Buddha bezeichnet.
- Savaka-Bodhi bezeichnet das Erwachen jener, die mit Hilfe von Lehrern Bodhi erlangen. Ein so Erwachter wird als Arhat bezeichnet.
- Samma-Sambodhi wird von einem Samma-Sambuddha („Vollkommen Erwachter“) erlangt. Ein solcher „Vollkommen Erwachter“ gilt als die perfekte, mitfühlendste und allwissende Form eines Buddha. Der historische Buddha Shakyamuni aus dem Geschlecht von Shakya wird als ein solcher Samma-Sambuddha bezeichnet.
Verlöschen: Nirwana
Nirwana (Sanskrit) bzw. Nibbana (Pali) bezeichnet die höchste Verwirklichungsstufe des Bewusstseins, in der jede Ich-Anhaftung und alle Vorstellungen/Konzepte erloschen sind. Nirwana kann mit Worten nicht beschrieben, es kann nur erlebt und erfahren werden als Folge intensiver meditativer Übung und anhaltender Achtsamkeitspraxis. Es ist weder ein Ort – also nicht vergleichbar mit Paradies-Vorstellungen anderer Religionen – noch eine Art Himmel und auch keine Seligkeit in einem Jenseits. Nirwana ist auch kein nihilistisches Konzept, kein „Nichts“, wie westliche Interpreten in den Anfängen der Buddhismusrezeption glaubten, sondern beschreibt die vom Bewusstsein erfahrbare Dimension des Letztendlichen. Der Buddha selbst lebte und unterrichtete noch 45 Jahre, nachdem er Nirwana erreicht hatte. Das endgültige Aufgehen oder „Verlöschen“ im Nirwana nach dem Tod wird als Parinirvana bezeichnet.
Meditation und Achtsamkeit
Weder das rein intellektuelle Erfassen der Buddha-Lehre noch das Befolgen ihrer ethischen Richtlinien allein reicht für eine erfolgreiche Praxis aus. Im Zentrum des Buddha-Dharma stehen daher Meditation und Achtsamkeitspraxis. Von der Atembeobachtung über die Liebende-Güte-Meditation (metta), Mantra-Rezitationen, Gehmeditation, Visualisierungen bis hin zu thematisch ausgerichteten Kontemplationen haben die regionalen buddhistischen Schulen eine Vielzahl von Meditationsformen entwickelt. Ziele der Meditation sind vor allem die Sammlung und Beruhigung des Geistes (samatha), das Trainieren klar-bewusster Wahrnehmung, des „tiefen Sehens“ (vipassana), das Kultivieren von Mitgefühl mit allen Wesen, die Schulung der Achtsamkeit sowie die schrittweise Auflösung der leidvollen Ich-Verhaftung.
Achtsamkeit (auch Bewusstheit, Vergegenwärtigung) ist die Übung, ganz im Hier und Jetzt zu verweilen, alles Gegenwärtige klarbewusst und nicht wertend wahrzunehmen. Diese Hinwendung zum momentanen Augenblick erfordert volle Wachheit, ganze Präsenz und eine nicht nachlassende Aufmerksamkeit für alle im Moment auftauchenden körperlichen und geistigen Phänomene.
Buddhistische Schulen

Es gibt drei Hauptrichtungen des Buddhismus: Hinayana („Kleines Fahrzeug“), aus dessen Tradition heute nur noch die Form des Theravada („Lehre der Älteren“) existiert, Mahayana („Großes Fahrzeug“) und Vajrayana (im Westen meist als Tibetischer Buddhismus bekannt oder irreführenderweise als „Lamaismus“ bezeichnet). In allen drei Fahrzeugen sind die monastischen Orden Hauptträger der Lehre und für deren Weitergabe an die folgenden Generationen verantwortlich. Üblicherweise gilt auch der Vajrayana als Teil des großen Fahrzeugs. Der Begriff Hinayana wurde und wird von den Anhängern der ihm zugehörigen Schulen abgelehnt, da er dem Mahayana entstammt.
Theravada
Theravada bedeutet wörtlich „Lehre der Ordens-Älteren“ und geht auf diejenigen Mönche zurück, welche die Lehrreden noch direkt vom Buddha gehört haben, z. B. Ananda, Kassapa, Upali. Der Theravada-Buddhismus ist die einzige noch bestehende Schule der verschiedenen Richtungen des Hinayana. Seine Tradition bezieht sich in ihrer Praxis und Lehre ausschließlich auf die ältesten erhaltenen Schriften der buddhistischen Überlieferung, die im Tipitaka (Pali) (auch Tripitaka (Sanskrit) oder Pali-Kanon), zusammengefasst sind. Dieser „Dreikorb“ (Pitaka: Korb) besteht aus folgenden Teilen:
- Die Regeln für die Gemeinschaft (Sangha) der buddhistischen Mönche und Nonnen – Vinaya, siehe auch: Vinayapitaka
- Die Lehrreden des Buddha – Sutta, siehe auch: Suttapitaka
- Eine philosophische Systematisierung der Lehren des Buddha – Abhidhamma, siehe auch: Abhidhammapitaka
Die Betonung liegt im Theravada auf dem Befreiungsweg des Einzelnen aus eigener Kraft nach dem Arhat-Ideal und der Aufrechterhaltung und Förderung des Sangha. Theravada ist vor allem in den Ländern Süd- und Südostasiens (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha) verbreitet.
Hinayana
Der Hinayana-Buddhismus (Sanskrit, n., हीनयान, hīnayāna, „kleines Fahrzeug“) bezeichnet einen der beiden großen Hauptströme des Buddhismus. Hinayana ist älter als die andere Hauptrichtung, der Mahayana. Im Hinayana strebt ein Mensch nach dem Erwachen, um selbst nicht mehr leiden zu müssen. Hinayana bezieht sich also nur auf eine Person, die danach strebt, vollkommen zu sein. In diesem Aspekt unterscheidet er sich vom Mahayana, in dem versucht wird, auch andere Lebewesen zum Erwachen zu führen.
Mahayana
Der Mahayana-Buddhismus (Sanskrit, n., महायान, mahāyāna, „großes Fahrzeug“) geht im Kern auf die Mahasanghika („große Gemeinde“) zurück, eine Tradition, die sich in der Folge des zweiten buddhistischen Konzils (etwa 100 Jahre nach dem Tod des Buddha) entwickelt hatte. Der Mahayana verwendet neben dem Tripitaka auch eine Reihe ursprünglich in Sanskrit abgefasster Schriften („Sutras“), die zusammen den Sanskrit-Kanon bilden. Zu den bedeutendsten Texten gehören das Diamant-Sutra, das Herz-Sutra, das Lotos-Sutra und die Sutras vom reinen Land.[37] Ein Teil dieser Schriften ist heute nur noch in chinesischen oder tibetischen Übersetzungen erhalten.
Im Unterschied zur Theravada-Tradition, in der das Erreichen von Bodhi durch eigenes Bemühen im Vordergrund steht, nimmt im Mahayana das Bodhisattva-Ideal eine zentrale Rolle ein. Bodhisattvas sind Wesen, die als Menschen bereits Bodhi erfuhren, jedoch auf das Eingehen in das Parinirvana verzichteten, um stattdessen allen anderen Menschen, letztlich allen Wesen, zu helfen, ebenfalls dieses Ziel zu erreichen.
Bedeutende Schulen des Mahayana sind beispielsweise die des Zen-Buddhismus, des Nichiren-Buddhismus und des Amitabha-Buddhismus.
Vajrayana

Vajrayana („Diamantfahrzeug“) ist eigentlich ein Teil des Mahayana. Im Westen ist er meist fälschlicherweise nur als Tibetischer Buddhismus oder als Lamaismus bekannt, tatsächlich ist er jedoch eine Sammelbezeichnung für verschiedene Schulen, die außer in Tibet auch in Japan, China und der Mongolei (geschichtlich auch in Indien und Südostasien) verbreitet sind.
Er beruht auf den philosophischen Grundlagen des Mahayana, ergänzt diese aber um tantrische Techniken, die den Pfad zum Erwachen deutlich beschleunigen sollen. Zu diesen Techniken gehören neben der Meditation unter anderem Visualisierung (geistige Projektion), das Rezitieren von Mantras und weitere tantrische Übungen, zu denen Rituale, Einweihungen und Guruyoga (Einswerden mit dem Geist des Lehrers) gehören.
Diese Seite des Mahayana legt besonderen Wert auf geheime Rituale, Schriften und Praktiken, welche die Praktizierenden nur schrittweise erlernen. Daher wird Vajrayana innerhalb des Mahayana auch „esoterische Lehre“ genannt, in Abgrenzung von „exoterischen Lehren“, also öffentlich zugänglichen Praktiken wie dem Nenbutsu des Amitabha-Buddhismus.
Der tibetische Buddhismus legt besonderen Wert auf direkte Übertragung von Unterweisungen von Lehrer zu Schüler. Eine wichtige Autorität des tibetischen Buddhismus ist der Dalai Lama.
Die vier Hauptschulen des Tibetischen Buddhismus sind:
- Nyingma[38] („Die Alten“): Die älteste tibetische Schule, zurückgehend auf Padmasambhava (8. Jahrhundert).
- Kagyü[39] („Linie der mündlichen Überlieferung“): Gegründet von Marpa und dessen Schüler Milarepa (11. Jahrhundert).
- Sakya[40] („Graue Erde“): Nach dem von Khön Könchog Gyalpo gegründeten Kloster benannt (11. Jahrhundert).
- Gelug[41] („Die Tugendhaften“): Gegründet von Tsongkhapa (14. Jahrhundert).
Der Tibetische Buddhismus ist heute in Tibet, Bhutan, Nepal, Indien (Ladakh, Sikkim), der Mongolei und Teilen Russlands (Burjatien, Kalmückien, Tuwa, Republik Altai) verbreitet.
Etwa im 9. Jahrhundert verbreitete sich der Vajrayana auch in China. Als eigene Schule hielt er sich nicht, hatte aber Einfluss auf andere Lehrtraditionen dort. Erst in der Qing-Zeit wurde der Vajrayana der Mandschu unter Förderung der tibetischen Richtungen wieder eine staatliche Religion.
Er wurde noch im gleichen Jahrhundert seiner Einführung in China nach Japan übertragen. Dort wird Vajrayana in der Shingon-Schule gelehrt. Mikkyō (jap. Übersetzung von Mizong) hatte aber Einfluss auf Tendai und alle späteren Hauptrichtungen des japanischen Buddhismus.
Buddhistische Feste und Feiertage

Buddhistische Zeremonien, Feste und Feiertage werden auf unterschiedliche Art und Weise zelebriert. Einige werden in Form einer Puja gefeiert, was im Christentum etwa einer Andacht – ergänzt durch eine Verdienstübertragung – entsprechen würde. Andere Feste sind um zentrale Straßenprozessionen herum organisiert. Diese können dann auch Volksfest-Charakter mit allen dazugehörigen Elementen wie Verkaufsständen und Feuerwerk annehmen. In Japan zum Beispiel werden sie dann Matsuris genannt. Die Termine für die Feste richteten sich ursprünglich hauptsächlich nach dem Lunisolarkalender. Heute sind dagegen einige auf ein festes Datum im Sonnenkalender festgelegt.
Name | Anlass | Termin | Region |
---|---|---|---|
Visakha Puja (Vesakh) | Des Buddhas Geburt, Erleuchtung und Eintritt ins Nirvana. Es ist der höchste buddhistische Feiertag, auch „Buddha-Tag“ genannt. | Ende Mai, Anfang Juni | universell |
Jahrestag der Geburt des Buddha | Des Buddhas Geburt, siehe auch Kambutsue Hana-Matsuri | 8. April | Japan |
Jahrestag der Erleuchtung des Buddha[42] | Des Buddhas Erleuchtung Bodhitag, Jodo-e | 8. Dezember | Japan |
Jahrestag des Eintritts in das Nirvana[42] | Des Buddhas Eintritt in das Nirvana Nirvanatag, Nehan-e | 15. Februar | Japan |
Uposatha | Tag der inneren Einkehr, der Erneuerung der Dhamma-Praxis, v. a. im Theravada-Buddhismus, vergleichbar dem jüdischen Schabbat | je nach Kalender regelmäßig alle 5 bis 7 Tage | universell |
Magha Puja (Māgha Pūjā) | Erinnerung an eine spontane Versammlung von 1.250 Schülern des Buddha, im Theravada-Buddhismus | Ende Februar, Anfang März | Thailand, Laos, Kambodscha |
Abhidhamma Tag | Des Buddhas Aufstieg ins Tushita, um seiner Mutter Abhidhamma zu lehren | siebter Monat im Mondkalender (Juni) | Myanmar |
Ullambana | Allerseelenfest, Fest der Universellen Erlösung[42], siehe auch: Obon | Vollmondtag des siebten Monats (August) | Japan, evtl. noch andernorts |
Asalha Puja | Des Buddhas erste Rede vor seiner Gefolgschaft, auch „Dhamma-Tag“ genannt. | achter Monat im Mondkalender (Juli) | Thailand |
Vassa | dreimonatige Rückzugszeit der buddhistischen Mönche, buddhistische „Fastenzeit“, siehe auch: Khao Phansa, Ok Phansa | von Juli bis Oktober | universell |
Kathin-Zeremonie | Dankerweisung gegenüber den Mönchen | Mitte Oktober, November | Thailand |
- Die „universellen“ Feiertage sind fett hervorgehoben. Damit sind Feiertage gemeint, die nicht nur in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Schule des Buddhismus gefeiert werden, sondern die von grundlegender Bedeutung für die buddhistische Praxis sind (vergleichbar etwa dem christlichen Ostern oder Weihnachten).
Siehe auch
- Buddhistische Literatur
- Buddhistische Philosophie
- Buddhistische Wirtschaftslehre
- Liste der buddhistischen Tempel und Klöster
- Kloster#Buddhistische Tradition
Literatur
- Nachschlagewerke
- Robert E. Buswell: Encyclopedia of Buddhism. Macmillan Reference, 2003, ISBN 0-02-865910-4.
- Robert E. Buswell und Donald S. Lopez (Hrsg.): The Princeton Dictionary of Buddhism, New Jersey: Princeton University Press 2014.
- Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2. verb. Aufl. 2015.
- Damien Keown (Hrsg.): Encyclopedia of Buddhism. Routledge, London u. a. 2009, ISBN 978-0-415-55624-8.
- Tomohiro Matsuda (Hrsg.): A Dictionary of Buddhist Terms and Concepts. 3. Auflage. Nichiren Shoshu International Center, Tokio 1988, ISBN 4-88872-014-2.
- Klaus-Josef Notz (Hrsg.); Lexikon des Buddhismus Grundbegriffe – Traditionen – Praxis, Digitale Bibliothek Band 48, Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-448-0.
- Nyanatiloka: Buddhist Dictionary – Manual of Buddhist Terms and Doctrines. Buddhist Publication Society, Kandy/Sri Lanka 1988, ISBN 955-24-0019-8 (archivierte Kopie [ vom 8. Oktober 2012 im Internet Archive; PDF; 1,6 MB]).
- Sutra Translation Committee of the United States and Canada: The Seeker’s Glossary of Buddhism. ( vom 30. April 2013 im Internet Archive; PDF; 4,7 MB) 2. Auflage. The Corporate Body of the Buddha Educational Foundation/Buddha Dharma Education Association, Taipei 1998.
- Biographisches
- Helwig Schmidt-Glintzer: Die Reden des Buddha. dtv C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-423-34242-0.
- Hans W. Schumann: Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama. Hugendubel, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-89631-439-4. (Diederichs Gelbe Reihe).
- Einführungen und Grundgedanken
- Michael von Brück: Einführung in den Buddhismus. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt/Leipzig 2007, ISBN 978-3-458-71001-1.
- Hansjörg Pfister: Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus. Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004, ISBN 3-9805629-9-9.
- Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage, Fischer, Frankfurt 2003, ISBN 3-596-12146-9.
- Almut-Barbara Renger: Buddhismus. 100 Seiten. Reclam, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-15-020438-2.
- Geschichte und Lehre
- Heinz Bechert, Richard Gombrich: Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Beck, München 2002, ISBN 3-406-42138-5.
- Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995, ISBN 3-17-013505-8.
- Wilhelm K. Essler, Ulrich Mamat: Die Philosophie des Buddhismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2005, ISBN 3-534-17211-6.
- Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-50004-0.
- Donald S. Lopez: Buddhism: A Journey through History. Yale University Press, New Haven 2025, ISBN 978-0-300-23426-8.
- Lambert Schmithausen: Buddhismus und Glaubenskriege. In: Peter Herrmann (Hrsg.): Glaubenskriege der Vergangenheit und Gegenwart. Referate, gehalten auf dem Symposium der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-86272-5.
- Hans W. Schumann: Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart. Diederichs, München 2000, ISBN 3-7205-2153-2.
- Volker Zotz: Geschichte der buddhistischen Philosophie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-55537-9.
- Geschichte des Buddhismus. In: Geo Epoche. Nr. 26, 05/2007, ISSN 1861-6097, ISBN 978-3-570-19738-7.
- Indien
- Heinz Bechert: Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-015333-1.
- Edward Conze: Buddhistisches Denken. Drei Phasen buddhistischer Philosophie in Indien. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 1988. (2. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-38272-1) (Insel, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-34948-8) (Conzes Hauptwerk in der Nachkriegszeit)
- Sukumar Dutt: Buddhist Monks and Monasteries in India. Their History and their Contribution to Indian Culture. Allen & Unwin, London, Erstdruck 1962.
- Neudruck: Motilal Banarsidass, Delhi, Indien 1988, ISBN 81-208-0498-8.
- Interkulturelle und naturwissenschaftliche Aspekte
- Christian Thomas Kohl: Buddhismus und Quantenphysik – Schlussfolgerungen über die Wirklichkeit. 3. Auflage. Windpferd-Verlag, Oberstdorf 2013, ISBN 978-3-86410-033-8.
- Marco S. Torini: Apophatische Theologie und göttliches Nichts. Über Traditionen negativer Begrifflichkeit in der abendländischen und buddhistischen Mystik. In: Tradition und Translation. Zum Problem der interkulturellen Übersetzbarkeit religiöser Phänomene. De Gruyter, Berlin u. a. 1994, S. 493–520.
- Rezeption des Buddhismus in der westlichen Welt
- Roger-Pol Droit: L’oubli de l'Inde, une amnésie philosophique. Presses universitaires de France, Paris 1989. (Neuauflage Le Seuil, „Points“ series, Paris 2004)
- Roger-Pol Droit: Le culte du néant, les philosophes et le Bouddha. Le Seuil, Paris, 1997. (Neuauflage Reihe „Points“, Paris, 2004)
- Volker Zotz: Auf den glückseligen Inseln. Buddhismus in der deutschen Kultur. Theseus, 2000, ISBN 3-89620-151-4.
Weblinks
- Literatur von und über Buddhismus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hajime Nakamura: Buddhism im Dictionary of the History of Ideas
- Linkkatalog zum Thema Buddhismus bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Charles Muller (Chefredakteur): Digital Dictionary of Buddhism (englisch)
- Internet Sacred Text Archive: Buddhism (englisch)
- Online Netzwerk der DBU (Deutsche Buddhistische Union)
- Axel Michaels: Kommentierte Bibliographie zum Buddhismus, Heidelberg, 5. Auflage 2001.
- Buddhismus-Dossier – Weltreligionen bei wdr.de
- Zugang zur Einsicht deutsche Spiegelseite von www.accesstoinsight.org
- Yasuhiro Sueki: Bibliographical Sources for Buddhist Studies from the Viewpoint of Buddhist Philology. Version 1.4, 2014 International College for Postgraduate Buddhist Studies
- Dhammawiki Wiki, in englischer Sprache, zum Thema Buddhismus
- Nuamata Zentrum für Buddhismuskunde der Universität Hamburg mit Videos und Texten zum Thema Buddhismus
- Thomas Oberlies: Veda-Schüler, Bettelasketen und Mönche. (PDF; 127 kB)
- Schema und Stammbaum der buddhistischen Schulen in Beziehung zur Zeit. (Bild[43])
Einzelnachweise
- ↑ Michael von Brück: Buddhismus – Philosophie oder Religion? S. 39–64, und Michael Zimmermann: Der Buddhismus – Mehr als Religion und Philosophie. In: Carola Roloff, Michael Zimmermann (Hrsg.): Buddhismus im Westen: ein Dialog zwischen Religion und Wissenschaft. Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2555-2, S. 65–70.
- ↑ Hans Wolfgang Schumann: Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama. München 2004, S. 82 f. (mit Quellentext).
- ↑ Encyclopædia Britannica 2005 (englisch).
- ↑ Todd M. Johnson, Brian J. Grim: The World’s Religions in Figures: An Introduction to International Religious Demography. Wiley-Blackwell, Hoboken, NJ 2013, S. 34 (Chapter 1 Global Religious Populations, 1910–2010, PDF; 1,2 MB).
- ↑ Todd M. Johnson, Brian J. Grim: The World’s Religions in Figures: An Introduction to International Religious Demography. Wiley-Blackwell, Hoboken, NJ 2013, S. 35 (Chapter 1 Global Religious Populations, 1910–2010, PDF; 1,2 MB).
- ↑ Hans Wolfgang Schumann: Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama. München 2004, S. 80 f.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 27.
- ↑ Karenina Kollmar-Paulenz: Kleine Geschichte Tibets. Hrsg.: C.H. Beck. 3. Auflage. C.H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67094-7, S. 13–15.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus Handbuch und kritische Einführung. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 27–83.
- ↑ Klaus-Josef Notz: Herders Lexikon des Buddhismus. Hohe, Erftstadt 2007, S. 133.
- ↑ Dalai Lama: Einführung in den Buddhismus. Die Harvard-Vorlesungen. Herder Verlag, Freiburg 1998. Insbesondere S. 42ff.
- ↑ Kevin Trainor: Buddhismus. Hrsg.: Kevin Trainor. Evergreen GmbH, Köln 2001, ISBN 978-3-8365-0253-5, S. 64–66.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 201–202.
- ↑ Kevin Trainor: Buddhismus. Hrsg.: Kevin Trainor. Evergreen GmbH, Köln 2004, ISBN 978-3-8365-0253-5, S. 70.
- ↑ Kevin Trainor: Buddhismus. Hrsg.: Kevin Trainor. Evergreen, Köln 2004, ISBN 978-3-8365-0253-5, S. 71.
- ↑ Kevin Trainor: Buddhismus. Hrsg.: Kevin Trainor. Evergreen, Köln 2004, ISBN 978-3-8365-0253-5, S. 58–59.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 204.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 202.
- ↑ Hans Wolfgang Schumann: Der historische Buddha. Leben und Lehre des Gotama. 4. Auflage der Neuausgabe. Eugen Diederichs Verlag, München 1997. Seite 175.
- ↑ Bernard Faure: Buddhismus. Hrsg.: Domino. Band 5. Lübbe, Begrisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-93005-3, S. 24 ff.
- ↑ Bernhard Faure: Buddhismus. Hrsg.: Domino. Band 5. Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-93005-3, S. 52–55.
- ↑ Kevin Trainor: Buddhismus. Hrsg.: Kevin Trainor. Evergreen, Köln 2008, ISBN 978-3-8365-0253-5, S. 38, 98–99.
- ↑ Heinz Bechert: The Date of the Buddha Reconsidered. ( vom 14. November 2014 im Internet Archive; PDF; 9,5 MB) In: Indologica Taurinensia. 10, 1982, S. 29–36.
- ↑ Heinz Bechert: Die Lebenszeit des Buddha – das älteste feststehende Datum der indischen Geschichte? In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-Historische Klasse. Jg. 1986, Nr. 4.
- ↑ Richard Gombrich: Rezension von Heinz Bechert: Die Lebenszeit des Buddha. In: Göttingische gelehrte Anzeigen. 246, 1994, H. 1/2, S. 86–96; zahlreiche kontroverse Diskussionen in Heinz Bechert (Hrsg.): The Dating of the Historical Buddha. 3 Bände. Göttingen 1991–1997.
- ↑ Bernard Faure: Buddhismus. Hrsg.: Domino. Band 5. Lübbe, Bergisch Gladbach 197, ISBN 3-404-93005-3, S. 10.
- ↑ a b c d Helwig Schmidt-Glintzer: Der Buddhismus. C. H. Beck, München 2005, S. 42.
- ↑ Nach: Edward Conze: Eine kurze Geschichte des Buddhismus. Suhrkamp, Frankfurt 1986, S. 121 ff.
- ↑ B. R. Ambedkar, "The decline and fall of Buddhism," Babasaheb Ambedkar: Writings and Speeches, Bd. III, Government of Maharashtra. 1987, S. 238.
- ↑ Webseite der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, abgerufen am 8. Oktober 2022.
- ↑ Was ist Buddhismus? In: gungfu.de. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Vgl. auch Helmuth von Glasenapp: Vedānta und Buddhismus (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 11). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden).
- ↑ Peter Antes: Grundriss der Religionsgeschichte. (= Theologische Wissenschaft. Band 17). Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016965-3, S. 65–66.
- ↑ Daniel Tschopp: Buddhistische Hermeneutik. Seminararbeit. Institut für Philosophie der Universität Wien, 2007 (PDF; 324 kB), S. 2–4.
- ↑ Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus. Stifter, Schulen und Systeme. Eugen Diederichs Verlag, Olten 1998, ISBN 3-424-01461-3, S. 87–98.
- ↑ Digital Dictionaries of South Asia: The Pali Text Society’s Pali-English dictionary. In: dsal.uchicago.edu (englisch).
- ↑ Hisao Inagaki, Harold Stewart (transl.): The Three Pure Land Sutras. Numata Center for Buddhist Translation and Research, Berkeley 2003, ISBN 1-886439-18-4 (dBET Version 2010 – archivierte Kopie [ vom 21. Mai 2015 im Internet Archive; PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 357.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 360.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 358–359.
- ↑ Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus. Hrsg.: Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-50005-7, S. 361–363.
- ↑ a b c Buddhistische Fest- und Feiertage. In: wissen.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2013; abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Buddhistische Schulen – Worin unterscheiden sich die buddhistischen Richtungen? In: buddhaheilpflanzen.org. Buddhistischer Garten, 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2012 (Ursprungslink des Bildes unauffindbar im Internet Archive, archive.today).